Deutsch Ortsnamen und ihre Bedeutung
Over Deutsch Ortsnamen und ihre Bedeutung
Deutsches Ortsnamenbuch Herausgegeben von Manfred Niemeyer. https://bouwstoffen.kantl.be/tw/facsimile/ Maurits Gysseling. Auch aus Google. Door Nico Koomen.
Aach (bei Trier) 953 Aquaquum, 1181-1210 Aiga. Auf eine frühe Besiedlung weisen bronzezeitliche und römische Funde hin. Erstmals erwähnt wurde Aach im Jahre 953 unter dem Namen Aquacuum. Obwohl das Dorf in der Nähe Triers lag, war es nicht Teil des Kurfürstentums, sondern gehörte als reichsfreie Herrschaft dem Trierer Benedikterinnenkloster St. Irminen, wovon heute noch ein barocker Stiftshof aus dem Jahr 1752 zeugt.
Aach (Hegau) Die älteste erhaltene Erwähnung von Aach stammt aus dem Jahr 1100. Damals gehörte der Ort zum Herzogdom Schwaben und bildete den Mittelpunkt der Herrschaft einer niederadeligen Familie von Aach. Von 1150 ist der Name Oppidum Ach in Hegovia bezeugt.
Aachen Erstbeleg ist der in der Romania verbreitetem Bade und Quellortname lateinisch Aquis (> französisch Aix); ein Lokativ mit der Bedeutung ‘bei den warmen Quellen’. Zur Abgrenzung zu anderem Aquis- Ortsname n erfolgte der Zusatz mit dem Namen des keltischen Badegottes Granus (Aquis Granum). Entgegen vielfach geäußerter Meinung ist allerdings lateinisch Aquis nicht das Etymon. Direkte Grundlage für den Ortsname Aachen ist das erbverwandte, jedoch eigenständige althochdeutsch, ah(h)a. Dieses wurde mit dem -en-Suffix versehen, das oftmals der Bildung von Siedlungsnamen insbesondere aus Gewässername diente. Romanisch aquis, bei den Wassern, so genannt nach den Thermalquellen. Der französisch Name Aix-la-Chapelle zeigt das Differenzierungselement Chapelle nach der karolingischen Pfalzkapelle und ist eine eigenständige Ortsname Bildung des Altfranzösischen. Ähnlich Aken (Elbe), Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Aagau (Gau an der Aa) Nebenfluß der Werre) 1001 Kopie Aga. Germanisch ahwo, natürlicher Wasserlauf.
Aalen Um 1136 Alon, 1300 Aelun [Original], 1322 (Kopie14. Jahrhundert) Aulun, 1331 Alvn [Original]; Aalen (1488). Der Name kann einen Flussname A ̄la enthalten, der auf lateinisch a ̄la ‘Reiterabteilung’ zurückgeht und sich auf das um 260 n. Chr. zerstörte romanisch Reiterkastellbezogen hat. Mittelhochdeutsch hd.-a ̄-wird im Schwäbisch zu -au diphthongiert. Da die Endungen -on und -un allerdings eine nicht bezeugte schwach flektierte Nebenform voraussetzen und eine Siedlungskontinuität seit der Spätantike nicht gesichert ist, kommen auch andere Deutungen in Frage: zu einer schwäbisch bezeugten Baumbezeichnung Ahlkirsche ‘Traubenkirsche’ (Prunus padus), als Stellenbezeichnung ‘bei den Ahlkirschen’ oder zu althochdeutsch a ̄l ‘Aal’ als ‘bei den Aalen’. Für einen ‘an Aalen reichen Bach’ vermisst man in der Belegreihe allerdings Namen wie *Al-aha oder Al-bach. Das Stadtwappen mit gekrümmtem silbernem Aal bezieht sich jedoch auf diese Deutung. Der Gewässername Aal (zum Kocher zum Neckar) ist eine spätere Rückbildung.
Aarau. An der Aare, 1248 de Arowe [Original], 1256 (Kopie) apud Arowo, 1594 Aarauw. Sekundärer Siedelungsname aufgrund eines Flurnamens, gebildet aus dem Flussnamen althochdeutsch *Ara < 2. Viertel 5. Jahrhundert supra Arulam fluvium, 7. Jahrhundert Arola, 778 Araris < galloromanisch *Arura < indogermanisch er-/or‘ in Bewegung setzen, erregen’, und dem Gattungswort althochdeutsch ouwa ‘Au, Insel, Halbinsel, Land am Wasser’. Die ursprüngliche althochdeutsch Form dürfte *za dëru Araouwo ‘bei der Au an der Aare’ gelautet haben. Mehrere zweigliedrige Namen mit dem Bestimmungswort Aare: Aarberg, Bern; Aarburg, Aargau; Aarwangen, Bern. Mit dem Grundwort -au: Au, Sankt-Gallen; Eglisau, Zürich; Gossau, Sankt-Gallen; Kirchleerau, Aargau; Rheinau, Zürich; alle Schweiz; Reichenau, Landkreis Konstanz.
Aarbergen Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Daisbach, Hausen über Aar, Kettenbach, Michelbach, Panrod und Rückershausen am 31. Dezember 1970 freiwillig zur neuen Gemeinde Aarbergen.
Aasbüttel Im Jahre 1576 wird die Gemeinde erstmals als Astebutel erwähnt und gehört zu den Büttel Ortschaften. Durch den Ort führte der historische Ochsenweg von Itzehoe über Hadenfeld, Siezbüttel, Aasbüttel und Keller Richtung Schleswig-Holsteinische Westküste. Reisende auf dem Ochsenweg übernachteten im Gasthaus „Zur Erholung“ in Aasbüttel.
Abenberg Baiern. Vorchristliches Feuersteinbergwerk, Burg der Grafen von Abensberg (bis zum Dreißigjährigen Krieg). vor 1138 (Kopie 12. Jahrhundert) Habensperch, 1143 Abensberch, 1394 Abensberg. Der Name nimmt im Grundwort -berg Bezug auf die Burg, den Sitz des Herrengeschlechts der Babonen, und im Bestimmungswort auf den Fluss Abens (zur Donau), an dem Abensberg liegt. Der Gewässername wird bereits 847–863 Apansa, circa 1000 Abensa genannt. Nach ihm ist auch die römisch Straßenstation (3. Jahrhundert) Abusina, 759 (Kopie 824) Abunsna benannt, in deren Nähe die Abens in die Donau mündet. Abens weist einen ungewöhnlichen Nasalumsprung (*Abus(i)na > 759 Abunsna > 1000 Abensa) auf. Der Gewässername ist eine Bildung mit abu (indogermanisch *ab-/*ap< *h2ep‘Wasser’) als Basis und einem -s-Suffix. Mit dem Suffix -ina wurde aus dem Gewässername der Siedlungsname Abusina abgeleitet. Weil indogermanisch *aba ̄ ‘Wasser’ in den keltischen Sprachen gut vertreten ist, liegt die Vermutung nahe, dass der Gewässername ein keltischer Reliktname ist.
-ach1 Das gemeingermanisch Wasserwort germanisch *ahwo ̄ ‘fließendes Wasser’, althochdeutsch aha feminin ist früh bezeugt in anderen germanisch Sprachen und urverwandt mit lateinisch aqua ‘Wasser’. Mittelhochdeutsch ach(e) ist noch eigenständiges Lexem, auch heute landschaftlich begrenzt: oberdeutsch Aach, Ache, Ohe, niederdeutsch A(a), selten Bestimmungswort. In der Regel Entwicklung zum Suffix -ach, das verkürzt und abgeschwächt zu -a, -e werden oder ganz schwinden konnte. Schon seit dem 5. Jahrhundert mögliche Verdrängung des Grundworts durch das sehr produktive -bach oder später auch durch-au. Im Bairisch war aha das Wasserwort der althochdeutschen Zeit und wurde erst ab Ende des 10. Jahrhundert von -bach abgelöst. Verwechslungen hat es mit -ach2 und mit -acum gegeben. Nicht wenige -ach/ -a-Namen sind in Siedlungsname erhalten. Die Bestimmungsworte betreffen vorwiegend Eigenschaften des Wassers oder dessen unmittelbare Umgebung, doch kommt der in der Forschung oft als nicht existent oder selten bezeichnete Typus Personenname + -aha öfter bereits seit früh fränkisch. Zeit und besonders im Bairisch vor; auch Stammesnamen begegnen als Bestimmungswort wiederholt sind -aha-Namen auf-ach3 bezogen worden oder mit-ach2 verwechselt worden.
-ach2. Althochdeutsch -ah, mit kollektiver -ja-Erweiterung althochdeutsch -ahi (germanisch *-ahja), ist von Anfang an Suffix und bildet vorwiegend in den hochdeutschen Denominativa und (jünger) Deverbativa; -ahi dient hauptsächlich zur neutralen Bezeichnung von bäumend Pflanzengruppen, woraus sich Flurname und Siedlungsname entwickeln konnten. Neben -ach begegnen -ch, -a, -e, -ich(t) / -ig(t), Schwund, dialektal-reg. weitere Varianten. Bei der Deutung ist nicht immer von-ach1 oder auch-ach3 klar zu trennen.
-ach3. Siedlungsname auf -ach sind hier im hochdeutsch auf-acum zurückzuführen.
-ach4. In ehemals slawisches Gebieten, besonders im Südosten von Österreich, geht -ach auf den Lokativ-Plural der Einwohnernamenbildung slawisch -jane zurück.
Abensberg Schon lange vor dem Hochmittelalter war das Gebiet an den Abensauen besiedelt. Bereits in der Jungsteinzeit gab es in der Nähe von Abensberg Siedlungen. Besonders interessant und von überregionaler Bedeutung ist das jungsteinzeitliche Feuersteinbergwerk von Arnhofen. Dort bauten vor 7.000 Jahren die Menschen der Steinzeit den begehrten Feuerstein, auch Silex genannt, ab. Dieser Feuerstein wurde zu Bohrern, Klingen und Pfeilspitzen verarbeitet und galt als der Stahl der Steinzeit. Insgesamt konnten bisher über 20.000 Einzelschächte des Bergwerkes nachgewiesen werden. Die neuzeitliche Geschichte von Abensberg, das oft fälschlicherweise mit der römischen Militärstation Abusina aus dem 3. Jahrhundert gleichgesetzt wurde, beginnt mit Gebhard I., der Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg Abensberg errichtete und sich als erster nach dem Ort Abensberg benannte. Aus dieser Zeit um 1138 stammt auch die früheste schriftliche Erwähnung unter dem Namen Habensperch. Gebhard I. stammte aus dem Hause der Herren von Ratzenhofen, die wiederum Verwandte der Grafen von Ebersberg waren. Sie Frau Sophie von MMengkofen stammte aus der Sippe der Babonen. 1256 wird erstmals ein castrum Abensperch urkundlich erwähnt.
Absberg 948 wurde Absberg als Abbatesberc erstmals urkundlich erwähnt (zu althochdeutsch abbat ‚Abt‘)1455 bekam der Ort das Recht auf den Blutbann. Nach dem Aussterben der Familie von Absberg 1647, deren Stammsitz die abgegangene Burg Absberg war, erhielt 1651 der Deutschen Orden nach mehrjährigen Erbstreitigkeiten das Reichslehen zu Absberg.
Abstatt Als der Neckar-Limes im 2. Jahrhundert nach Christus circa 30 Kilometer vorverlegt wurde, kam die Region um das heutige Abstatt zum Römischen Reich. Archäologische Funde zeugen von der römischen Präsenz vor Ort. Die erste urkundliche Erwähnung Abstatts stammt aus dem Jahr 1361. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war im Schultheißenamtssiegel Abstatts nur noch ein nach links steigendem Löwen übrig geblieben. Die Gemeinde bat 1907 die württembergische Archivdirektion um einen Vorschlag für ein neues Wappen. In Unkenntnis der alten Siegel schlug die Archivdirektion das gegenwärtige Wappen vor: einen Abtsstab zur Versinnbildlichung des Ortsnamens, der sich angeblich von Abtsstatt herleitet, und einen Löwen wegen der historischen Beziehungen zur Grafschaft Löwenstein. Da der Abtsstab als konfessionelles Zeichen von Abstatt zunächst abgelehnt wurde, machte die Direktion noch einen zweiten Vorschlag, der neben dem Löwen eine schwarze Hirchstange als Zeichen der Verbindungen zu Württemberg enthielt.
Abtsbessingen In und um Abtsbessingen, d. h. in der Umgebung des Hohen Berges und westlich der Ortslage, konnten Fundstellen verschiedener Zeiten festgestellt werden. Die Besiedlung setzt mit einer linienbandkeramischen Siedlung um 5000 v. Chr. östlich der Ortslage ein. Eine jungsteinzeitliche Besiedlung um 2500 v. Chr. konnte südlich der Straße nach Billeben anhand schnurkeramischer Gräber nachgewiesen werden. Der Abt steht als redendes Element in das Wappen zur Versinnbildlichung des Ortsnamens; er geht auf eine frühere Siegeldarstellung zurück (bereits 1739). Die blauen Sterne als Beizeichen symbolisieren die beiden Ortsteile der Gemeinde.
Abtsgmünd Abtsgmünd ist wahrscheinlich von Ellwangen aus gegründet worden. Seinen Namen hat der Ort von der Einmündung der Lein in den Kocher und seiner Zugehörigkeit zum Kloster Ellwangen (Das Gemunden des Abts, in Unterscheidung zu anderen Gemunden-Orten). Damit ist Abtsgmünd mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Ellwangische Gründung nach dem 7. Jahrhundert. Ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt. Das Kloster Ellwangen legte den Ort zur Sicherung seines Waldgebietes nach Südwesten hin an. In einem Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen aus dem Jahr 1136 ist Abtsgmünd mit dem Namen Gemunden erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde der Name in Abtzgemunde geändert um Verwechslungen mit der späteren Reichsstadt Gmünd zu vermeiden. Der Name tauchte erstmals 1251 in einer Urkunde von König Konrad IV auf.
Abtsteinach Auf die Besiedlung der Gegend um Abtsteinach durch Kelten schon in vorrömischer Zeit weisen entsprechende Funde hin. Absteinach entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete. Gesichert ist eine mehr als tausendjährige Geschichte des Orts, da der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis im Lorscher Codex, einem Besitzverzeichnis des Klosters Lorchs, das Bestehen des Ortes possesa Steinah, der heutige Ortsteil Oberabtsteinach, erstmals für das Jahr 1012 belegt ist. Nach dem Lorscher Codex kam der Flecken Steinach im Jahre 1012 unter Abt Poppo (V) (1006–1018) als Schenkung des Kaisers Heinrich II in den Besitz des Klosters. Später wurde die Ansiedlung wegen ihrer Zugehörigkeit zur Abtei Lorsch im Unterschied zu anderen Steinachs „Abtsteinach“ genannt. Daher rührt der silberne Abstsstab im Gemeindewappen.
Abtswind Bereits in der Karolingerzeit tauchte der Name „Abbatissaewinden“ (später Abtswinden, Abtswind) auf. Die Bedeutung des Namens zu den Wenden des Abtes auf geht wohl auf den Abt des Benediktinerklosters Megingaudeshausen bei Ullstadt zurück. Der Namensbestandteil -wind bezieht sich, ähnlich wie in anderen Orten der Umgebung (Geiselwind, Bischwind etc.) auf das westslawische Volk der Wenden.
Abtweiler Erstmals urkundlich erwähnt ist Abtweiler als „Apwilre in pago Nachgowe“ am 25. Dezember 1128. Anfang des 14. Jahrhunderts soll dann eine Kapelle erbaut worden sein. Noch heute besitzt Abtweiler eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Abuchescheit, (Lommersum) 856 Kopie. Germanisch habuka, Habicht + skaipjo, Wasserscheide, Höhenrücken.
Achberg Als erster Ortsteil wird Pechtensweiler 839 urkundlich erwähnt. Achberg wird erstmals 1194 in Urkunden genannt. Die Herren von Achberg waren 1197 und 1239 Vasalen der Grafen von Veringen.
Achern Römeinsch Gutshof, 1050 ad villam Acchara, 1138, 1139 Achara, 1179 Achare, 1245 de Acher, 1291 in Achere, 1339 de Acheren. Die Stadt trägt den Namen des Flusses (die) Acher (1471 uff der Acher), an dem sie liegt. Die heutige Form zeigt den Namen im Dativ Singular. Der Flussname wird auf vorgermanisch *Akwara zurückgeführt und als Ableitung mit r-Suffix von (indogermanisch) *akua ̄ (lateinisch aqua) ‘Wasser’ erklärt. /w/ ist in der Verbindung /kw/ im Alemannisch ausgefallen, vgl. den Flussname Kinzig (< vorgermanisch/ keltisch *Kwentika). Die naheliegende Deutung des Namens als keltisch ist nicht beweisbar, da indogermanisch *akua ̄ im Keltisch nicht belegt ist. Keine lautlichen Probleme entstehen, wenn Acher wie die Flussname Agger (lies Aacher) (zu dem Sieg) und Oker (888 ultra ... Ou-accram) (zur Aller) auf germanisch *Akra beziehungsweise *Akara zurückgeführt und als r-Ableitung zum Verb germanisch *aka‘ fahren, treiben’ erklärt wird.
Achim Alte heidnische Kult und Gerichtsstätte; später sächsisches Gogericht, h. Amtsgericht; durch Brand 1381 zerstört; 1626–1712 wechselweise von Dänen und Schweden, auch von französischen Truppen besetzt; 1091 Acheim (die häufig erwähnte Schreibung Araheim entstammt einer unzuverlässigen Edition), 1226 in Achem, 1230 Achem. Bildung mit dem Grundwort altsächsisch -h ̄em (-heim) und dem Appellativum aha (-ach1), mittelniederdeutsch a ̄ ‘Wasser, Bach, Strom’, zu germanisch *ahwo ̄ ‘Wasser, Gewässer’. Da das -hi m Silbenauslaut stand, erscheint früh die Schreibung -ch. Zur Entwicklung des Grundwort -h ̄em > -im vgl. für Achim, Landkreis Wolfenbüttel, Achim und † Klein Achim, Landkreis Wolfenbüttel;† Aheim bei Gronau (alt belegt als Ahchem), Landkreis Hildesheim; Achum, Ortsteil von Bückeburg, Landkreis Schaumburg, Aham, Landkreis Landshut.
Achstetten Die Herrschaft Achstetten wurde erstmals 1194 in einer Urkunde von Papst Coelestin III erwähnt. Im 14. Jahrhundert kam der Ort unter die Herrschaft der Herren von Freyberg. Schon 1386 wurde eine Burg in Achstetten erwähnt. Aus dem Jahr 1449 ist ein die Burg umfassender Burggraben überliefert.
Achtelsbach Achtelsbach wurde erstmals 1256 als „Achtelsbach“ erwähnt. In den folgenden Jahrzehnten erlangte es eine Zentrumsfunktion für die umliegenden Orte und wurde 1315 der Sitz einer Pflege, die neben Achtelsbach auch die Nachbardörfer Dambach, Meckebach und Trauen verwaltete
Actania (eine ostfriesische Insel) 77 Kopie 900 Plinius.
Achterwehr, 1375 erstmals urkundlich erwähnt, them Achterwere [Original]; zum Achterwehr (1564). Die Bestandteile des Ortsname achter und -wehr stammen aus dem Nachdruck und bezeichnen die Siedlung ‘hinter der Wehr (Staudamm)’.
-acum. Es handelt sich um eine gallisch-romanisch Hybridbildung (keltisch *-akos, *-akon, latinisiert -acus, -a, -um). Als Zugehörigkeitssuffix ist es mit germanisch *-ingas vergleichbar (-ingen) und kennzeichnet den Besitz des damit kombinierten namentlich genannten keltisch oder romanisch (Erst-)Besitzers. Das entsprechende fundus ‘Grund(stück)’ oder villa ‘Landgut’ ist früh geschwunden, die ursprünglich Adjektiv-Ableitung ist dann substantiviert worden mit vorwiegend neutralem Geschlecht und erscheint dann vielfach im Ablativ auf lateinisch -o ̄. Es sind also elliptische Formen. Die Variante -iacum hat sich sekundär aus der Kombination mit -ius-Personenname (z. B. Julius > Juliacum >Jülich, Landkreis Düren) durch falsche Abtrennung des -i verselbstständigt, so dass auch Personenname ohne -i damit gebildet werden konnten. Zahlreiche -(i)acum / -(i)aco ̄ Siedlungsname (selten auch von Appellativum oder Gewässername gebildet) begegnen in Belgien und Frankreich, der romanisch Provinz Belgica Pri Mittelalter (in etwa mit der mittelalterlich Kirchenprovinz Trier identisch), am Oberrhein und in der Schweiz, einige auch in Bayern und Österreich. Heute erscheint im hochdeutsch Raum -(i)acum/-(i)aco ̄ als -ach, -ich, -ch, -sch oder ist geschwunden. Dadurch sind teilweise Probleme der Unterscheidung von-ach1 oder-ach2 möglich.
Achtrup Der Name Achtrup entstand vermutlich aus dem Namen „Aggi“ oder „Akki“ sowie dem Suffix -rup. Der Ortsname bedeutet demnach offensichtlich so viel wie „Dorf des Aggi“ beziehungsweise „Akkis Dorf“. Flensburg ist offenbar eng mit der Geschichte Achtrups verbunden. Am Ostufer der Flensburger Förde existierte einst ein Dorf namens Achtrup. Spätestens im 13. Jahrhundert, als an der Flensburger Förde viele neue Siedlungsbereiche entstanden, wurde es vermutlich aufgegeben. Dennoch blieb zeitweilig der Flurname „Achtrup“ zurück. Auch überlebte der Name offenbar als Familienname. Eine Familie Achtrup aus „Achtrup“ brachte mehrere Flensburger Bürgermeister hervor. Des Weiteren ist bekannt, dass dem Ritter Peter Jul († vor 1398), der auf dem Hof Flenstoft dem Vorgängerbau der Duburg wohnte, Besitzungen im heutigen, dem nordfriesischen Achtrup hatte. Möglicherweise waren die Besitzungen in Achtrup eine Mitgift von Peter Juls Frau, einer geborenen Kirschspiel Bjert (Lage).
Adelberg Adelberg (bis 1851 Hundsholz) teilte im Wesentlichen die Geschichte des Klosters und Klosteramts Adelberg. Hundsholz gehörte zur Gründungsausstattung des Klosters. Zunächst unter staufischer Vogtei gelangten Kloster und Ort im 14. Jahrhundert schließlich an Württemberg. Nach der Reformation, die ab 1535 Fuß fasste, wurde das Klosteramt Adelberg gegründet, zu dem neben dem ehemaligen Kloster auch der alte Klosterbesitz und damit Hundsholz gehörte. 1565 wurde das Kloster, wie zwölf weitere württembergische Männerklöster in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die bis 1630 Otto III seiner Schwester Sophie hier Ländereien. Der das Dorf und die Straße überragende Sandsteinfelsen eignete sich für die Errichtung einer Burganlage. Im 13. Jahrhundert siedelten die Herren von Wibbecke aus ihrem in der Nähe liegenden Dorf über und erbauten auf dem Felsen die Burg Adelebsen, die in Urkunden erstmals 1295 erwähnt wurde. Sie nannten sich von Adelebsen das damals de Adelevessen lautete.
Adelheidsdorf Die Kolonie Adelheidsdorf wurde im Zuge der Besiedlung geeigneter Teile des Wietzenbruchs, einem vom Fluss Wietze durchzogenen Bruchwald in den Jahren 1824 bis 1839 geschaffen. 16 Siedlungswillige aus weiten Teilen des Königreichs Hannover und aus Westfalen ließen sich „im Westerzeller Felde, an der Hannoverschen Straße“ nieder und wurden mittels sogenannter „Meierbriefe“ Eigentümer der Ländereien. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit Recht behauptet, dass in Adelheidsdorf „die Pfannkuchen nur auf einer Seite gebacken“ wurden. Die Kolonie erhielt 1831 den Namen nach Adelheid von Sachsen-Meiningen, der damaligen Königin von Hannover sowie von Großbritannien und Irland, nach der 1837 auch die südaustralische Hauptstadt Adelaide benannt wurde.
Adelmannsfelden Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort um 1118 in den Ellwanger Annalen. In dieser Zeit wurde auch die Burg errichtet, an deren Stelle das Schloss Adelmannsfelden steht, welches bis heute von Nachkommen der Familie Adelmann von Adelmannsfelden bewohnt wird.
Adelschlag Im Jahre 893 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Adeloltesloh in der „Vita S. Walburgis“ des Eichstätter Domklerikers Wolfhard von Herrieden. Der Name ist zusammengesetzt aus dem althochdeutschen lōh für Hain und dem Personennamen Adelolt. Im 12. Jahrhundert erfolgten Erwähnungen als Adelesloch und Adalsloch, im 14. Jahrhundert als Adelsloh. Seit 1544 überwiegt die Bezeichnung Adelschlag.
Adelsdorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde Adelsdorf in den Bamberger Festkalendarien als Schenkung des Dompropstes Egilbert im Jahr 1121. Der Ortsname lässt darauf schließen, dass die Ansiedlung unter der Führung eines Otloh erfolgte (1121 „Otlohesdorf“, 1369 „Otelsdorf“, 1460 „Adelsdorff“). Die Herren von Otlohesdorf bauten durch Rodung, Burgenbau und kluge Erwerbspolitik im Aisch- und Ebrachgrund ein stattliches Herrschaftsgebiet auf und nannten sich seit 1219 nach der von ihnen erbauten Burg Schlüsselberg bei Ebermannstadt.
Adelsheim Der Ort, der bereits 779 unter dem Namen Adaloltesheim erstmals in einer Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt worden war, gelangte nach mehrfachem Besitzwechsel Mitte des 13. Jahrhunderts in den Herrschaftsbereich der Herren von Dürn. Um diese Zeit trat auch ein Ortsadel auf, die Herren von Adelsheim, deren Veste 1338 erwähnt wurde. Sie umgaben den Ort mit einer Wehrmauer, die eine Voraussetzung für das Stadtrecht war. 1374 verlieh Kaiser Karel IV den Herren von Adelsheim „durch treuer Dienste willen um das Reich“ die Stadtrechte für ihre Residenz und damit das Recht zur Befestigung des Ortes mit Stadtmauer und Türmen.
Adelshofen (Mittelfranken) Adelshofen wird 1333 als „Otylshouen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist abgeleitet vom Personennamen Othil.
Adelshofen (Oberbayern) Adelshofen wurde zwischen 1158 und 1162 das erste Mal urkundlich als Adelungeshouen (Hof des Adalunc/Adalung/Adelunc) erwähnt. Vermutlich war die Gegend aber bereits früher besiedelt. 1986 wurde eine römische Reibschale aus dem 3. Jahrhundert gefunden. Im 14. Jahrhundert wandelte sich der Ortsname über Adlungshofen bis zur urkundlichen Erwähnung von Adeltzhofen im Jahr 1483. Der heutige Ortsname wird seit 1811 bezeugt. Der Ort gehörte zum Kurfürstentum Hofmark der Grafen Fugger. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedickt von 1818 die Gemeinde Adelshofen.
Adelsried Der erste Beleg des Siedlungsnamens befindet sich in einer Kopie einer Urkunde von 919 aus dem 12. Jahrhundert, weshalb das Bestehen der Siedlung bereits zu diesem Zeitpunkt vermutet werden kann. Adelsried trug damals den Namen „Adeloldesried“, der über die Varianten „Adelhartzriet“ (1309), „Adelharterieth“ (1312) und „Adlatzried“ (1399) erstmals 1480 zu „Adelsried“ wurde. Der sich aus dem althochdeutschen Grundwort reod (nhdt.: Rodung) entwickelte Zusatz -ried im Ortsnamen verweist darauf, dass sich die Siedlung auf einem gerodeten Urwald befand. In der Forschung umstritten ist die Schreibung „Adelsbrehtsried“. Daraus würde folgen, dass Adelsried, bevor es den Herren von Knöringen, einem burgauischen Dienstmannengeschlecht, unterstand, bereits dem Kloster Ursberg (nach Datierung des Ursberger Traditionsbuches in jedem Fall vor 1209) gehört hätte. Ungeklärt bliebe, wie es den Besitzer gewechselt hätte. Gesichert ist dagegen, dass Egolf der Scharg von Knöringen 1309 dem Augustiner-Chorherrenstift Heilig-Kreuz aus Augsburg mehrere Güter und Rechte – etwa das Kirchamt, die Vogtei und Patronatsrechte sowie das Dorfgericht – der Siedlung veräußerte.
Adelzhausen In Landmannsdorf befand sich zur Römerzeit ausweislich archäologischer Befunde eine Ziegelei. Der Ort wurde erstmals im Jahr 782 in einer Schenkungsurkunde an das Bistum Freising als „Adalhelmshusir“ erwähnt.
Aden=Niederaden und Oberaden, Mitte 1200 Adene.
Adenau Ehemalig römanische Straße, früher Verwaltungsmittelpunkt in Adenau, Niederlassung der Johanniter im Mittelalter, von denen heute eine Komturei geblieben ist. In der Nähe befindet sich der bekannte Nürburg-Ring. 992 ubi Adenoua fluvius cadit in aquam Ara vocatam (Gewässername), 1216 in Adenowe; Flecken und Freiheit Adenauw (1601). Das Bestimmungswort gehört zu einem althochdeutsch Personenname Ado, Genitive Singular Adenoder älter Adin-, das Grundwort ist -aha (-ach1) oder-au(e) (< germanisch *agwjo ̄). Sowohl *Aden-aha als auch *Adenauwe bezeichnen das Gewässer, an dem die Siedlung lag, und die fränkische Siedlung selbst (entweder aha Siedlung oder Auensiedlung). Der Ortsname bedeutet demnach ‘an einem Gewässer oder in einem Feuchtgebiet gelegene Siedlung des Ado’. Der Name für den Bach wurde durch den Siedlungsname verdrängt.
Adenbach 1104-1217 Adinbach, 1222 Adenbahc. 1957 wurden die Reste eines Hauses aus der Römerzeit gefunden. Die erste urkundliche Erwähnung von Adenbach war 1379 in einer Urkunde der Grafschaft Veldens. Der Ortsname leitet sich von dem durchfließenden Bach ab, der früher Adolfsbach genannt wurde.
Adenbüttel Der Ort wurde 1226 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehört zu den Büttel-Ortschaften. Die Edelherren von Meinersen waren in Adenebutle begütert. Sie gaben um 1220 aus ihrem Eigenbesitz einen Hof als Lehen an die Brüder Lüdeger und Wedekind von Gerstenbüttel
Adendorf Entgegen allgemeinen Annahmen gehört der früh belegte Besitz des Klosters Kemnade (1004 Addunesthorp) nicht hierher, sondern zu Addenstorf, Landkreis Uelzen; 1244–1262 Adendorp [Oiginal], 1252 Adenthorpe; Adendorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem schwach flektierenden Kosename Ado als Bestimmungswort Bis auf Eintreten von hochdeutsch -dorf zeigt der Ortsname keine Veränderungen. Deutung also: ‘Siedlung des Ado’.
Adersheim, Mitte 1200 Adersheim, Adershem. Vom Adelsgeschlecht von Adersheim gibt es Belege in der Zeit von 1218 bis 1228 und von 1352. Die ehemalige Burgstelle war eine Turmbrug mit Wassergraben. Von dieser Burg zeugt heute ein von Wasser umgebener Hügel. Um 1800 war der Besitzer der Burg ein „Burgmeister“.
Adlkofen Der Name Adlkofen taucht zum ersten Mal als Grafschaft (pago) Adalahkevva in einer Urkunde auf, die Kaiser Otto der Große kurz vor seinem Tod 973 in Merseburg ausstellte. Er schenkte damit sein Eigengut in Beutelhausen, in der Grafschaft Adlkofen gelegen, dem Reichsstift in Niedermunster von Regensburg. Der Siedlungsname Aetelkouen dagegen tauchte erstmals in einer Urkunde von 1252 auf. Seit 1782 wird nachweislich die Schreibweise Adlkofen verwendet. Der Name leitet sich von dem Personennamen Adelo (oder Adalhoh) ab, der mit dem Grundwort -hofen (Ansiedlung, Hof) verbunden wurde. In Adlkofen war die weltliche Herrschaft schon sehr früh präsent.
Admannshagen-Bargeshagen Steinbeck wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt; es folgten 1273 Rabenhorst, 1286 Bargeshagen und 1302 Admannshagen. Die Geschichte dieser vier Dörfer ist eng mit dem Doberaner Kloster verknüpft, da die Dörfer Abgaben an das Kloster zu leisten hatten und Rabenhorst Klostergut war.
Adorf/Vogtland In alten Überlieferungen wird geschrieben, dass Adorf, das Dorf an der Aa, am Fluss, zu Beginn des 3. Jahrhunderts gewachsen sei. Größer entstand Adorf um 1200 an der Straße von Plauen nach Eger. Die Stadt selbst wurde 1290 oberhalb des Dorfes angelegt. Im Jahr 1293 erfolgte die Erwähnung als Adorf opidum, 1328 als stat czu Ahdorf, 1461 als Adruff und 1557 als Adroff. Der Name des Dorfes, welcher sich von Dorf in der Aue ableitet (Aue von mittelhochdeutsch ouwe mit der Bedeutung von Wasser umflossenes Land, Insel, nasse Wiese), wurde übernommen.
Aebtissinwisch m Jahre 1541 wurde der Ort erstmals erwähnt. Der Name des Ortes stammt von der Wisch (Wiese) der Abtissin des Klosters Itzehoe ab.
Aerzen Ursprünglich Allodialbesitz der Grafen von Everstein; seit 1408 mit Unterbrechungen Fürstentum Calenberg, später Hannover; um die Burg eine Fleckensiedlung (1293 oppidum); Fleckenrecht 1589. Um 1200 in parrochia Artlissen [Original], Mitte 13. Jahrhundert Arteldessen [Kopie 16. Jahrhundert], 1377 Ertelsen; Aerzen (1619). Bildung mit dem Grundwort-hausen und einem stark flektierenden Personennamen der als *Ardali, *Erdali oder eher Hardil(i) mit Schwund des anlautenden Han zusetzen ist. Er zeigt Schärfung des -d zu -tim Silbenauslaut. Nach dem Ausfall des -el entsteht Ert-sen, das dann mit -z geschrieben wird.
Affalterbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 972. Funde zeigen jedoch, dass diese Gegend schon vor 6000 Jahren in der Jungsteinzeit besiedelt wurde. Weitere Funde gibt es auch aus der Urnfelderzeit und aus den Zeiten der keltischen und römischen Besiedlung. Der Gemeindename „Affalterbach“ leitet sich von dem altdeutschen Wort Affalter (=Apfelbaum)) ab. Bereits im Jahr 972 gab es hier mehr Obstbau als andernorts. Noch 1965 standen auf der Gemeindemarkung 29.907 hochstämmige Obstbäume. Der Strombach trägt in seinem obersten Teil den Namen Apfelbach, ein kleines Fließgewässer i Suden Affalterbachs. Der Ortsname dürfte sich also vom Namen dieses Bachs herleiten.
Affing Eine Grabhügelgruppe und römische Funde weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ortsname Affing könnte auf eine bayerische Gründung durch einen Affo hinweisen. Affing wurde 1040 erstmals urkundlich erwähnt und war vor 1800 Sitz einer geschlossenen Hofmark der Grafen von Leyden.
Affinghausen Frühere Ortsnamen von Affinghausen waren in den Jahren 1124 Affenhusen, um 1265 Offinghusen und um 1330 Affinghusen. Eine überzeugende Deutung lautet so, dass es sich um die Siedlung der Leute oder der Sippe des Affo oder Agifo (dazu alte Vornamen wie Agafrid, Agefrid, Agfrid, Egfrid, Egfried, Afried oder Aifred) handelt. Der erste Namensteil rührt wahrscheinlich von Ecke oder Egge als „Spitze (des Schwertes)“.
Affler Affler ist wohl älteren Ursprungs und zählte mit Ubereisenbach zur Meierei Daleiden der luxemburgische Herrschaft Dasburg.
Agathenburg In dem Dorf Lieth erwarb 1652 der schwedische Generalgouverneur Hans Christoph von Königsmarck, Statthalter des Herzogtums Bremen und Verden ein älteres Gut und erbaute ein Landschloss, das er nach seiner Gemahlin Agathe von Lehsten Schloss nannte. Auch das Dorf Lieth trug seitdem diesen Namen.
Agelrode, (Ahrweiler) 1176.
Agger= jetzt Overath, 1076 Achera, 1066 de Achera superiore et inferiore, genannt nach den Wasser Agger. Die Agger dient in Troisdorf als Namensgeberin zum Beispiel für das Aggerstadion oder das Freizeitbad Aggua die sich in unmittelbarer Nähe des Flusses befinden. Bei seiner ersten Erwähnung um 1065 hieß der Ort „Achera“ (nach der Agger). Vermutlich wegen der Ansiedlung an der Aue-Rodung änderte sich der Name zu „Ouerode“ (etwa 1280), „Ovverode“ (1304), „Overadt“ (1582), und schließlich zu „Overath“. Damals übertrug der Kölner Erzbischof Anno II den Hofverband Achera – aufgeteilt in Oberacher (achera superior) und Unteracher (achera inferior) – mit allem Zubehör an die von ihm gegründete Abtei SiegburgAbtei Siegburg, wodurch der Abt von Siegburg Grund- und Lehnsherr in Overath wurde. Anno hatte Ober- und Unteracher vom Utrechter Bischof beziehungsweise von einem Grafen Konrad durch Tausch erworben.
Aglasterhausen Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen agilalstra (=Elster) her. Über agilaster, Aggleisterhusen (1265), Agilsterhusen (1278), Agileisterwiler, Alsterhausen, Agelesterhausen (1406) wandelte sich der Ortsname schließlich zum heutigen Aglasterhausen.
Agradingon (Gau an der untern Ems) +1000 Agradingon.
Aham Er sind verscheidene. Dese in Landshut. In Aham wurde zum Schutz gegen die Ungarneinfalle um 900 eine Wasserburg an der Vils erbaut. Das Kirchdorf Aham erfuhr circa 1125 eine erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Aheheim. Dieser Siedlungsname weist auf ein fließendes Gewässer, Ahe, hin und bedeutet damit so viel wie „Heimstatt am Fluss“. Die Burg Ahaim ist wenigstens bis 1579 belegt.
Ahaus Anfang des 12. Jahrhundert Burg der Herren von Diepenheim, seit circa 1389 Stadt. 1406 zum Fürstbistum Münster, Schlossbau im 17. Jahrhundert, zeitweilig bevorzugte Residenz des Bischofs, 1139 Ahus, vor 1191 Ahus, 1217 Ahusen. Aus germanisch *ahwo ̄, ‘kleines Fließgewässer’, ‘Bach’, in der „Westfälischen Bucht“ (Münsterland) häufig in Konkurrenz zu dem gewöhnlichen beke Feminin ‘Bach’, zusammengesetzt mit -hu ̄s ‘Haus’, hier im Sinne eines festen Hauses, einer Burg. Der wenig aussagekräftige, an jedem Fließgewässer in Nordwestdeutschland mögliche Name ist als Lagebeschreibung leicht verständlich und besitzt noch Bezeichnungscharakter. Im Dativ Plural, Ahausen, Kreis Olpe, Ahsen, Kreis Recklinghausen, mit anderen Siedlungsbezeichnungen als Grundwort: Adorf (zu Brilon), mehrere Ewijk (aus älterem *A-w ̄ık) in den Niederlanden.
Ahausen Frühere Orstnamen von Ahausen waren in den Jahren 1226 Ouhusen, 1296 Ahusen, 1302 Ahusen, 1339 ouhusen, 1373 ouhusen, 1384 Ouwhuzen, 1390 ouhusen, 1435 Öwhusen, 1447 Ouhuzen, um 1540 Awhusen, 1567 Auhußenn, 1622 Auhausen, 1630 Ahaus, 1664 Ahusen, 1684 und 1718 Ahausen/Ausen. Hausen bedeutet Dorf, Dörfer, das Bestimmungswort ist der Flussname Ahe, Aue.
Ahlbeck (Ueckermünder Heide) Ostseebades Ahlbeck. Der Name dieses Usedomer Ortes geht auf einen Wasserlauf, der Gothensee und Ostsee verband und reich an Ahlen war und mundartlich "Ahl-Beek" genannt wurde, zurück. Dieser Ahlbach, wie er erstmalig im 17. Jahrhundert auf der bekannten Lubinschen Pommern-Karte genannt wurde, bildete eine natürliche Grenze zwischen den Besitztümern der Gutsherren von Mellenthin und Gothen und dem der Pommernherzöge auf der Insel Usedom. Der Besitz der Pommernherzöge auf der Ostseeinsel Usedom gehörte dann später zu Schweden und schließlich dem König von Preußen.
Ahden, 1015-25 Adana.
Ahlde, (Osnabrück) +1000 Aluduuide. Germanisch? + widu, Wald.
Ahlen, (Osnabrück) +1000 Aluthon. Der Name der Stadt wird erstmals um 850 in der Vita Liudgeri II erwähnt. Seine Bedeutung und die auf den Namen Bezug nehmende Darstellung des Stadtwappens mit einem „geflügelten Aal“ sind nicht geklärt. Als Ursprung der Stadtsiedlung wird ein Siedlungsansatz an einem Übergang über die Werse angenommen, der zum Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen wurde und gleichzeitig Ausgangspunkt für eine dritte Straße war Hamm–Ahlen–Warendorf, Beckum- Ahlen-Herbern, Ahlen, Munster). Die in den ersten Jahrhunderten langsam wachsende Siedlung bildete sich um einen bischöflichen Amtshof. Im Schutze dieser Kirchenburg ließen sich zunächst Handwerker und Händler nieder, um mit den Bauern und Bewohnern des Amtshofes Handel zu treiben. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann der Fernhandel in der Stadt, so tauchten die Namen Ahlener Kaufleute beispielsweise im 13. Jahrhundert in den Rechnungen Lübecker Kaufleute auf.
Ahlen Pfarrgründung unter Bischof Liudger, 1224 Stadt. Frühes 10. Jahrhundert in Alnon [Original], um 1150 de Alnen, 1209 Alen. Der Ortsname ist eine Bildung aus einem Gewässername *Alna, der womöglich ein Abschnittsname der Werse am Zusammenfluss mit der Olfe ist, wo an einer Furt über die Werse dann die Siedlung Ahlen entstanden ist. Der Gewässername *Alna ist eine Ableitung mit -n-haltigem Suffix zu einer indogermanischen Wurzel *el-/*ol-, germanisch *al ‘faulen, modrig sein’, möglicherweise auch indogermanisch *el-/*ol im Sinne von ‘fließen’. Ein so bezeichnetes schlammiges oder fließendes Gewässer kann durch die Bildung im Dativ Plural zu einem Siedlungsname werden. Das erste -n der frühen Formen ist assimiliert worden. Die mit Beginn des 13. Jahrhundert regelmäßig belegte Form Alen hat sich unverändert erhalten und ist erst sehr spät durch -h zur Kennzeichnung der Vokal länge ergänzt worden. Eine Verbindung mit dem Wappentier der Stadt, dem Aal, ist sprachlich nicht möglich. Deutung: ‘Siedlung an der *Alna, einem schlammigen/fließenden Gewässer’.
Ahlerstedt Frühere Ortsnamen von Ahlerstedt waren in den Jahren 1102 Alerstede, um 1230 Alerstede und 1420 Alerstede. Als Grundwort dieses Ortsnamens ist zweifellos –stedt anzunehmen. Das Bestimmungswort könnte entweder auf das mittelniederdeutsch alre, elre für Erle zurückgehen, was zu einer Grundform Alre-stet(d)ti führen könnte. Deutsch Erle, niederdeutsche Eller, mittelhochdeutsch erle, althochdeutsch erila, elira, mittelniederdeutsch elre, aber auch mittelniederdeutsch alre für aller. Möglicherweise liegt auch ein alter Vorname zugrunde, vielleicht Alaher.
Ahlsdorf 780 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Ortes lautete früher auch Alsdorf. Das Dorf besaß ein Freigut und eine Filialkirche von Hergisdorf.
Ahlhausen, (Ennepetal) Mitte 1200 Adalhedehuson. Germanisch Apalhaida husum, zu den Häusern der Apalhaidu, (apala Adel, + haidu, Art)
Ahnatal Nordrand des Naturparks Habichtswald wird die Gemeinte von der Ahne durchflossen. Gebildet 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Heckershausen und Weimar. Beide Orte gehörten zum Amt Ahna, das seit der Mitte des 13 Jahrhundert im Besitz der hessischen Landgrafen ist. Heckershausen: 1106 (Kopie) Hekereshusun, 1107 Heggereshusun, 1146 Hekkereshusun, 1325 Hekershusen. Weimar: 1097 Wimaro, 1146 Winmare, 1209 Wimar, 1252 Wimmare, 1343 Wymor. Zum Ortsname Heckershausen: Personename Hagihari (so Andrießen) oder Personenname Agihari. Die Personennamen mit Hag(i)als Erstglied sind nur sporadisch bezeugt und wohl zu althochdeutsch hag (an) ‘Einfriedung, Einhegung’ zu stellen. Es könnte auch bei der Bestimmung des Personenname an das besser bezeugte Erstglied Agi gedacht werden, das mit einem prothetischen her scheint. Der Ortsname zeigt primär umlaut -azu -e-, Ausfall des Fugenvokals -i und expressive Schärfung -gz u -ck-. Der Ortsname Weimar ist wohl als althochdeutsch *ze demo w ̄ıdinin mare ‘bei dem mit Weiden bestandenen Teich; Sumpf’ zu deuten. Zum Zweitglied vgl. -mar. Der Gewässername Ahne oder Ahna (1154 Ana) wohl zu keltisch *on ‘Wasser, Sumpf, Fluß’. Daraus althochdeutsch *An-aha > mittelhochdeutsch Ana mit Hinzufügung des zweit Gliedes -ach an das unverstandene Bestimmungswort. Zum Zweitglied -tal.
Ahr=Altenahr. 1107 Ara, 112 Are. Genannt nach der Ahr.
Ahlstädt Erstmals wurde der Ort 1212 als „Alstat“ urkundlich erwähnt.
Ahneby Ahneby wurde 1196 erstmals als Anabu erwähnt. Der Ortsname bedeutet Dorf des Ani.
Ahnsbeck Das Haufendorf Ahnsbeck ist in einer Verkaufsurkunde von 1197 erstmals als „Alrebekesa“ erwähnt. Um 1240 dann Adenesbeke und 1278 Adensbeke, später dann wieder Adenesbeke, aus dem schließlich Ahnsbeck wurde. Die Namensbezeichnung in ihrer Übersetzung „Erlenbachs-Aue“ deutet auf die ursprüngliche Lage in einer Aue am von Erlen gesäumten Bach hin.
Ahnsen Frühere Ortsnamen von Ahnsen waren in den Jahren 1256 to Adenhhusen, 1381 to Adenhusen, 1441 Adensen und 1591 zu Ansen. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Namen Ado als einer Kurzform zu Vollnamen wie Adolf zum Wortstamm Atha-, aber namensrhythmisch verkürzt. Ahnsen ist wortverwandt mit dem Begriff Adel in der Bedeutung „vornehmes Geschlecht“. Eine Parallele stellt Ahnsen im Landkreis Gifhorn dar.
Aholfing
Aholming
Ahorn (Baden) Dezember 1971 wurde die Gemeinde Ahorn durch den Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Eubigheim (samt Obereubigheim), Buch am Ahorn und Hohenstadt gegründet. Nach Buch war bereits 1936 Schwarzenbrunn eingemeindet worden. Namensgeber war der rund 2000 Hektar große Ahornwald.
Ahorn (Oberfranken) Ahorn wurde erstmals 1074/75 als Rodungshofe in den Wäldern der Burg Ahorny“ erwähnt. Die Entwicklung hängt eng zusammen mit der Geschichte des Schlosses Ahorn das Joachim von Rosenau nach dem Bauernkrieg im Jahre 1555 auf den Resten einer älteren Burg im Renaissancestil errichten ließ.
Ahorntal
Ahrbrück Pützfeld wurde 893 als Besitz der Abtei Prüm erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert gehörte es, wie auch die 1265 erstmals urkundlich genannten Siedlungen Brück und Denn, zur Grafschaft Are mit der 1246 die drei Dörfer unter Kölnisch Hoheit ins Amt Altenahr kamen. Pützfeld besaß eine größere Burganlage, deren Besitzer 1681 die Marienkapelle links der Ahr erbauten.
Ahrensbök Nähe zur Ostsee, 1280 gegründet, 1328 erstmals urkundichluch erwähnt, 1397 Gründung eines Kartäuserklosters, im Middelalter Wallfahrtsort (Marienbildnis), 1331 de Arnesboke; 1328/1335 in villa Arnesboken [Original]; villam ... dictam Arnesboken (1353); 1426 in parochia Arnsboken. Der Ortsname setzt sich zusammen aus der Kurzform eines Personename Arn für Arnfried oder Arnulf und dem mittelniederdeutsch böke beziehungsweise dem niederdeutsch bök in der Bedeutung ‘Buchen(gehölz)’, so dass mit Ahrensbök dem Wortursprung nach die ‘Siedlung des Arn im/am Buchengehölz’ bezeichnet ist. Ahrensberg, Landkreis Mecklenburg-Strelitz; Ahrensburg, Kreis Stormarn.
Ahrdorf, (Aa) 970 Aredorph. Ahrdorf muß zu einer Zeit entstanden sein, als am Ufer der oberen Ahr noch keine Dörfer bestanden. Das zeigt der Name, der schlechthin das Dorf an der Ahr bedeutet. Die benachbarten Dörfer sind durchweg jüngeren Ursprungs. Die Schreibweise hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Im Jahre 970 Aredorph, 975 Aredorff, 1588 Aerendorp. Auf der offiziellen Karte des Herzogtums Arenberg, die 1715 von einer älteren Karte abgezeichnet wurde, ist der Ort als Ahrdorf verzeichnet.
Ahrensburg Neudruck Ahrensborg. direkte Nähe zu Hamburg, im mittleren Stormarn. Im Mittelalter befestigter Herrensitz (Burg Arnesvelde), dabei Dorf Woldenhorn 1314 erstmals urkundlich erwähnt, bis ins 16. Jahrhundert zum Zisterzienserkloster Reinfeld, 1567 Burg und Umland (darunter Woldenhorn und Ahrensfelde) an den (dänisch) Feldherrn Daniel Rantzau, 1867 Umbenennung des Gutsdorfes Woldenhorn in Ahrensburg, Schloss Ahrensburg. 1314 Woldehorne, 1577 zu Arensborch [Original], datum Arenßburg (1604); auf Ahrensburg (1732). Die Bedeutung des ursprungliche Woldehorne lässt sich aus seinen Bestandteilen erschließen: niederdeutsch woold ‘Wald’ und horne ‘Vorsprung’, so ergibt sich die Bedeutung der ‘Siedlung am Waldvorsprung’. Der Name Ahrensburg geht zurück auf eine Burg bei Ahrensfelde. Der Name Ahrensfelde bezeichnete eine Ansiedlung auf dem Gelände eines Arns. Der Personsname ist eine Kurzform von Arnold, die zu mittelniederdeutsch arn, arne, arent ‘Adler’ gehört. Zum Grundwort-felde. Die Ahrensburg bezieht sich auf den Personsname Arn, also die ‘Burg des Arn’. Ahrensberg, Flurname in Niederlande und Ortsname in Meckelburg-Vorpommern; Ahrensbök, Kreis Ostholstein; Ahrensfelde, Ortsteil von Ahrensburg, sowie Ahrensfelde, Landkreis Barnim.
Ahrensfelde 1375 Arnsfelde, Arnsfelt, 1595 Zu Ahrensfelde. Der Name Ahrensfelde bezeichnete eine Ansiedlung auf dem Gelände eines Arns. Der Personenname ist eine Kurzform von Arnold, die zu mittelniederdeutsch arn, arne, arent ‘Adler’ gehört. Zum Grundwort-felde.
Ahrenshagen-Daskow Ahrenshagen wurde erstmals 1323 urkundlich erwähnt. Es entstand im Zuge der deutschen Ostkolonisation. Die Dorfkirche Ahrenshagen stammt vom 13. und 14. Jahrhundert, der Turm aus Feldstein vom 15. Jahrhundert. Daskow ist slawischen Ursprungs. Dieses Gut gehörte über zwei Generationen dem schwedisch stämmigen Adelsgeschlecht von Lil(l)ienanker, die auf den Akzise-Kommissar Johann von Lilienanker und seinen zwei Söhnen Johann Carl und Siegmund Gottlieb im Bezug zu Daskow stehen und unter ihren Namen und Nachfahren bis 1836 Daskow innehatten. Der Ort, konkret das Gut, war 1841 bis 1945 im Besitz der briefadeligen Familie von Stumpfeld-Lillienanker.
Ahrenshöft Der Ort wurde im Jahr 1455 erstmals als Vrenshoude urkundlich erwähnt. Der Name geht auf Danisch hoved für Haupt, Vorsprung und den Rufnamen Orne zurück, der wiederum mit dem Tiernamen Eber verwandt ist. Ebenfalls möglich ist eine Ableitung von Adler (altnordisch ari, mittel dänisch arn, neudänisch ørn, vgl. altnorddeutsch Arnhofði für Adlerkopfiger).
Ahrenshoop
Ahrenhorst, (Albersloh) +1000 Arnahurst. Germanisch arnu, Adler + hursti, waldiger Hügel in Sumpfland.
Ahrgau (Gau an der Ahr) 804 Kopie in pago Aquilinse, 880 in pago Arisco. 1051 in pago Aregovve.
Ahrenviölfeld Der Ort gehörte ursprünglich zur Dorfschaft Ahrenviöl der Kirchspiels Landgemeinde Schwesing und damit zum gleichnamigen Amtsbezirk im Kreis Husum Am 1. April 1934 wurde die Kirchspiels Landgemeinde Schwesing aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden, so auch Ahrenviöl. Am 1. Dezember 1934 wurde Ahrenviölfeld als neue Gemeinde aus der Gemeinde Ahrenviöl herausgelöst.
Ahrenviöl Der Ort wurde erstmals 1352 als Villa Arenfjold urkundlich erwähnt. Er befindet sich historisch in der Südergoesharde. Der Ortsname verweist auf Viöl (dänisch Fjolde) in der Bedeutung Außenmark, unkultiviertes Feld (vgl. altnordisch fjall für Hochland, Berg) und Adler (altnordisch ari, mitteldänisch arn, neudänisch orn). Zu beachten ist, dass Viöl/Fjolde ursprünglich nicht nur den heutigen Ort, sondern auch den umgebenden Landstrich bezeichnet haben könnte.
Ahrweiler, 1044 Arewilere, 1051 VVilere. 1210 Arewilre. Germanisch wilari von latinisch villare, Gehöft, genannt nach der Ahr.
Aichach Zollstätte der Reichsmarschälle von Pappenheim. 1096–1123 Eyhach, 1131 (Kopie von 1175) Aichach, 1146/47 (Kopie von 1175) Aicha, 1147 Aichahe, 1147 (Kopie von 1521) Aiche, 1153 Eichach, 1181–1183 Eicha, 1199 Aich, circa 1230 Aichac, 1231–1234 Aeichaech, 1260 Aechach, 1279–1284 Aeicha, 1284 Aicheh, 1285 Aichaech, 15. Jahrhundert (zu circa 1062–1080) Aychach, 1657 Aicha ... Aichen und 1796 Aicha, Aichach. Als lateinisch Herkunftsbezeichnung begegnet 1561 Quercetanus, als Mundartform des Jahres 1860 Oacha, die übrigens der heutigen entspricht. Der ursprüngliche Flurname liegt althochdeutsch eihhahi, in Glossen mit lateinisch quercetum gleichgesetzt, beziehungsweise mittelhochdeutsch eichach ‘Eichenwald’ zugrunde. Dieses Wort ist wiederum im Beleg von 1561 durch das lateinisch Suffix -a ̄nus, das den Bewohner beziehungsweise die Herkunft bezeichnet, abgeleitet. Schon das älteste Siegel (Abdrucke seit 1315) zeigt den für den Namen redenden Eichenbaum im Schild. So Eichstätt, Landkreis Eichstätt.
Aicha vorm Wald Der Siedlungsname erscheint erstmals um 1150 als Eichehe. Etwa aus derselben Zeit stammen Belege als Aichakeirchen und Aichehechirchen, was auf eine Ansiedlung mit Kirche hinweist. Ursprünglich leitet sich der Name von dem althochdeutschen Wort eihhahi für „Eichenwald“ ab. Um eine Verwechslung mit gleichnamigen Orten zu vermeiden, erfolgte ab ca. 1720 der Zusatz vorm Wald als Hinweis auf die Lage des Orts nahe dem Bayerischen Wald.
Aichelberg
Aichen Aichen gehörte seit 1660 zum Stift St. Moritz in der Freien Reichsstadt Augsburg. Im Jahr 1865 wurde die Gemeinde Gessertshausen amtlich in Obergessertshausen umbenannt. Die am 1. Januar 1976 aus dem Zusammenschluss von Memmenhausen und Obergessertshausen neu entstandene Gemeinde erhielt den Namen Aichen.
Aichhalden Aichhalden wurde im Jahre 1223 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung aus Eiche und -halden, (Berghang)
Aichstetten 797 Eihsteti, 879 Achstetten. Alemannische Reihengräber im nördlichen Ortsbereich. Im 8. und 9. Jahrhundert Besitz des Klosters Sankt Gallen. Das Gemeindegebiet kam 983 an das Kloster Petershausen, 1491 durch Kauf an das Haus Waldburg. Bildung eines Gerichts der Grafschaft Zeil. Deren Inhaber hatten die Landes- und Grundherrschaft. Marktgerech¬tigkeit 1741.
Aichtal (Kopie 12. Jahrhundert) Eichaha, 1229 Ech [Original], 1275 Ehe; Aichtal (1978). Benannt nach der durch die Ortsteil e Aich, Grötzingen und Neuenhaus fließenden Aich. Der Gewässername ist aus einem Kompositum* ̄ewa-aha verkürzt, dass sich aus althochdeutsch ̄ewa‘ Eibe’ und althochdeutsch aha, mittelhochdeutsch ahe ‘fließendes Wasser’ zusammensetzt. Die alten Belege für den Ortsname Aich entsprechen der heutigen Mundartform ae mit ae für mittelhochdeutsch ̄e. Das Grundwort-tal ist das produktivste bei der Neubildung von Siedlungsnamen im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg.
Aichwald Burg Aichelberg, Aichelberger Feldkirche (Pfarrkirche ab 1482). Der Gemeindename ist durch die Lage im Waldgebiet der Aichelberg und Aichschieß genannten Ortsteil e motiviert. Diese Namen wurde von den Namengebern teils zu Recht (1482 Aichelberg, zu althochdeutsch eihhila, mittelhochdeutsch eihhel ‘Eichel’), teils zu Unrecht (1248 Kopie 1499, 1275 in Ainschieß, von althochdeutsch awi, ewe, mittelhochdeutsch ouwe ‘Schaf’, mit Umlaut und Ausfall des -wund sekundärer Angleichung an Aich) mit dem Wort Eiche, mittelhochdeutsch eich mit mundartlich ai-Schreibung, verbunden.
Aidenbach In den Jahren 817 und 837 ist ein gewisser Haito als Stifter von Ländereien in unmittelbarer Nähe von Aidenbach urkundlich belegt. Vermutlich leitet sich der Ortsname von diesem ab, ergänzt um das althochdeutsche pah (auch bah oder pach) für Bach. 1072 wurde die Pfarrei Aidenbach erstmals in einer Stiftungsurkunde des Passauer Bischofs Altmann unter dem Namen Etinbach erwähnt. Ab 1120 war Aidenbach Sitz eines Herrengeschlechts; aus dieser Zeit ist der Name Atinpach belegt.
Aidhausen Aidhausen wurde erstmals im Jahr 824 urkundlich genannt und war ein Amt des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reischskreis gehörte.
Aidlingen Aidlingen wurde im 6. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, 843 urkundiche Erstnennung, 1355 an die Herren von Bondorf, 1365 an die Grafen von Württemberg. Nikolaikirche, Naturschutzgebiet Venusberg. Im 13. Jahrhundert ging Dätzingen an den Johanniterorden, ab 1806 an das griechisch Württemberg. Döffingen fiel 1388 bei der großen Schlacht von Döffingen vom Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg. Ulrichstein, Malteserschloss. 843 (Franckreich um 1150) Otelingen, 843 Otelingen, 1523 Öttlingen, 1592 Eytling; Aidlingen (1676).
Aidlingen ist zurück zuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname O ̄ tilo, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des O ̄ tilo’. Der Stammvokal -o ̄wurde zu mittelhochdeutsch -ö ̄ – umgelautet und zu ae diphthongiert. Der Diphthong zeigt sich seit Ende des 16. Jahrhunderts in den Schreibungen ey, ai und ay. Der Gewässername Aid ist eine jüngere Rückbildung. Der Name Grafenau erinnert an den hier am 23. August 1388 in einer Schlacht erschlagenen Sohn Ulrich des Grafen Eberhard von Württemberg sowie an den 1811 zum Grafen von Dillen erhobenen Generalleutnant Dillenius, der 1810 das Schloss Dätzingen erhalten hatte. Grafenau, Niederbayern.
Aiglsbach Der Ort wurde erstmals 864 urkundlich erwähnt. Weitere Nennungen folgten als Agelspach (ca. 1145), Ailgilspach (ca. 1190) und Egilspach (ca. 1160).
Ailertchen Im Jahre 930 wurde Ailertchen erstmals urkundlich erwähnt. Für 1721 sind erstmals ein Bürger- oder Bauernmeister sowie Wald- und Flurschützen erwähnt. Ein Jahr später wird eine Mühle als neue Mühle genannt.
Aindling
Ainring 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) zu nach 700 Ainheringa, 1025–1041 Einheringa, 1151–1167 Ainhering, circa 1170 Ainheringen und 1831 Ainring, Ainering. Es liegt der Personenname Einher zugrunde, der durch das Zugehörigkeit Suffix -ing abgeleitet ist.
Aislingen Eine Doppelschanzenanlage auf dem Sebastiansberg stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Reihengräberfunde sprechen dafür, dass Aislingen wohl eine allemannisch Gründung ist. Die erste urkundliche Nennung als „Eigislinga“ ist für 1063 überliefert.
Aiterhofen Im Jahre 773 n. Chr. wurde Aiterhofen als Villa Eitraha zum ersten Mal als agilolfingischer Herzogshof urkundlich erwähnt. Etwa aus dem Jahr 973 stammt eine weitere Erwähnung als Eitarahoue, also Hof an der Eiterach. Ein Chronist des 11. Jahrhunderts interpretierte den Namen fälschlich als Hof des Giftes (= Eiter). Doch die tatsächliche Bedeutung leitet sich aus dem indogermanischen oid für anschwellen und den althochdeutschen Begriffen aha für Wasser sowie hof für Anwesen ab. Der Ortsname bedeutet also so viel wie „Anwesen am anschwellenden Wasserlauf“, womit der Bezug zum Fluss Aiterach hergestellt ist.
Aitern
Aitrach Die erste urkundliche Erwähnung von Aitrach stammt aus dem Jahre 838. In dieser Urkunde, die im Kloster St. Gallen aufbewahrt wird, ging es um ein Tauschgeschäft zwischen dem Kloster Kempten und dem Grafen Wanning.
Aitrang Aitrang ist eine der ältesten Siedlungen der Gegend und aus Aitrachwang entstanden. Flurnamen wie Im Grubach, Krumstrang und Krumstrangäcker, sowie Spuren frühgeschichtlichen Ackerbaus lassen auf eine keltische Besiedlung schließen. In einer Schenkungsurkunde des Franken Königs Pippin des Kurzen (741–768) ist der Ort erwähnt.
Aken (Elbe), an der Elbe zwischen der Mulde und Saale mündung, Im Hochmittelalter zeitweise Residenz der askanischen Kurfürsten und Herzöge von Sachsen. 1219 Waltherus de Aken, 1227 (14. Jahrhundert) in Aquis, 1270 civitas Aken. Klassischer Fall einer Namen übertragung: Der Ort wurde nach Aachen benannt, als Krönungsstätte der deutschen Könige von hohem Prestige. Nach Bischoff sollten während des hochmittelalterlichen Landesausbaus mit solchen berühmten Namen Zuwanderer zur Ansiedlung angelockt werden. Ob dies oder aber direkter Zuzug aus der Aachener Region der konkrete Grund der Benennung war, ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln. Der Name Aken zeigt unveränderte niederdeutsch Lautung ohne den Einfluss der 2. Lautverschiebung, wie er bei Aachen erfolgte.
Aland (Altmark) Genannt nach der River dem Aland, Side River von der Elbe. Der Name Aland hat seinen Ursprung in 'aland' (Kurdisch), was so viel bedeutet wie 'der Sonnenaufgang'.
Albach, 962 falsch Albucho, 1023 Albuch, 1215 Albechen. Der Name „Ahlbach“ geht vermutlich auf die Bezeichnung „Ahl“ für einen umhegten Bereich am Ortsrand zurück, wo Vieh untergebracht war. Im August 772 wurde Ahlbach in einer Schenkungsurkunde der Rupertiner s Kloster Lorsch im Lorscher Codex bekanntermaßen erstmals erwähnt.
Albaching
Albisheim, 835 Kopie Albufioilla, Albufuila, 1222 Aluesheym. Germanisch Albuwulfes haim, Wohnung des Anuwulf, (albu Elf + wulfa, Wolf)
Albbruck Der namensgebende Ortskern Albbruck mit seinen Ortsteilen Kiesenbach, Alb und Albert wurde 1403 erstmals genannt. Der Ortsteil Birkingen Kloster St. Gallen bis er 1528 an das Koster St. Blasien fiel. Birndorf wurde ebenfalls 814 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Seit 1271 gehörte der Dinghof in Birndorf zum Kloster St. Blasien. Der Ortsteil Buch wird als „Puach“ im St. Galler Urkundenbuch erwähnt.
Albersdorf (Holstein) Bei Albersdorf befindet sich eine der reichsten vorgeschichtlichen Landschaften des Landes („Steinzeitpark Albersdorf“),1281 erstmals urkundlich erwähnt. Luftkurort, erste in Deutschland gegründet Volkshochschule. 1281 in Aluerdesdorpe [Original], 1323 in Alverdesdorpe; tho Aluerstorp (1569–1574). Der heutige Name spiegelt die Bedeutung ‘Ort des Altward’ wider. Die Kennzeichnung als Dorf entwickelte sich aus dem altsächsisch thorp, zu mittelnorddeutsch dorp und norddeutsch dörp, hochdeutsch -dorf. Erster Bestandteil ist ein Personenname Alverd, der den Wortwurzeln athala ‘vornehmes Geschlecht, Adel’ und -ward, althochdeutsch -warto ‘Gesetzeshüter’ (9. Jahrhundert), altsächsisch Ward, mittelhochdeutsch Warte ‘Hüter, Wächter, Wärter, aufseher’, hochdeutsch Wart als Grundwort. Im 18. Jahrhundert findet ein Wechsel von /v/ zu /b/ statt (vgl. wiever > Weiber).
Albersdorf (Thüringen) Sitz einer Metzer Kastellanei. 1049 Albertorff, 1225 Alberstroff, 1256 Albestorf, um 1405 Albestroff. Bildung mit dem Grundwort -dorf, das appellativisch an althochdeutsch dorf, thorf, mit Lautverschiebung < germanisch *þurpa ‘Dorf, Gehöft’ anzuschließen ist. Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personenname Al(a)-berht. Ausgangsform: *Al(a)berhtes-dorf; weitere Entwicklung mit Synkope des Endsilbenvokals des althochdeutsch (*Albertsdorf) und anschließender Erleichterung der Vierund Dreikonsonanzen. Die offizielle französisch Form greift auf die dialektale Form mit Metathese des -r in -troff zurück.
Albershausen Die Gemeinde Albershausen kann heute auf knapp 750 Jahre Geschichte zurückblicken. Ein genauer Gründungszeitpunkt ist nicht bekannt. Die Gemeinde wird jedoch in einem Beleg aus dem Jahre 1275 erstmals erwähnt. Jungsteinzeitliche Funde lassen vermuten, dass bereits 3000 bis 1800 vor Christi Geburt Menschen die Albershäuser Markung durchstreiften und vielleicht auch bereits darauf siedelten. Schon etwa um das Jahr 1700 waren sehr wahrscheinlich alemannische Grabbeigaben entdeckt, doch in ihrer Bedeutung nicht erkannt worden. Durch diese Funde weiß man, dass etwa im siebten Jahrhundert auf der Markung, wohl im Gebiet des Ortskerns, Alemannen siedelten.
Albersweiler Ob Belege aus dem 11. Jahrhundert sich auf Albersweiler oder Orte ähnlichen Namens beziehen, ist ungewiss. Samuel, Abt des Klosters Weissenburg vermachte 1065 dem Kloster mehrere mit eigenem Geld erkaufte Knechtshöfe, darunter einen in Adelbreddesuuilare bzw. Albrahteswilre. Der Beleg wurde für Albersweiler in Anspruch genommen, jedoch auch für das badische Waldprechtsweier. Auch das Jahr 1065 ist nicht gesichert. Ein Eberhardus de Adelbrahteswilre bzw. Albrehteswilre bezeugte eine Urkunde des Klosters Eußerthal die vom ersten Herausgeber in das Jahr 1150 gesetzt wurde, andernorts doppelt für 1150 und 1173–1178 aufgeführt wurde und letztlich aus den Jahren 1173–1176 stammt. Diese Urkunde wird häufig auf Albersweiler bezogen.
Albertshofen Albertshofen wurde als Alburgeshouen in einer Lehensgabe Gottfrieds von Hohenlohe an Otto Fuchs und seinen Bruder Konrad aus dem Jahr 1317 erstmals erwähnt.
Albessen
Albig Die älteste erhaltene Erwähnung von Albig – als Albucha im Wormsgau – stammt von 767. Sie stand in einer Schenkungsurkunde über einen Weinberg für das Kloster Lorsch. Eine Urkunde von 1135 nennt den Ort Albecho, er gehörte inzwischen zum Nahegau. Die Albiger Liebfrauenkirche wird zum ersten Mal im Jahre 962 urkundlich erwähnt. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert und die Pfarrkirche kam noch vor 1325 zum Kloster.
Albringhausen, (Esborn) Mitte 1200 Adalbrehtinchuson. Germanisch Apalberthinga husum, zu den Häusern des Apalbertht, (apala Adel, + bertha, glänzend)
Albisheim (Pfrimm) Funde deuten auf Albisheim als keltischeSiedlung hin. Im Jahr 835 wird der Ort erstmals urkundlich durch eine Schenkung des Karolingerkönigs Ludwigs dem Deutschen erwähnt. Dann erscheint er als Besitz des Klosters Prüm im sogenannten „Prümer Urbar“ von 893. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Albisheim war relativ früh schon ein so genannter Marktflecken. Das Kloster Otterberg war ab dem 11. Jahrhundert im Ort begütert.
Albsfelde Zur Zeit der Wikinger blühte der Handel mit dem Dorf Niendorf bei Berkenthin. Der Grund dafür ist der Fluss Stecknitz, auch bekannt als „Boassee“.
Albstadt Der Ortsname wurde 1975 beim Zusammenschluss der seit 794 bezeugten Orte Ebingen und Taifingen festgelegt. Er bezieht sich auf die Lage der Stadt auf der Schwäbischen Albanisch. Albstadt (Unterfranken).
Aldenakkare, (Neu Büddenstedt) Anfang 1100 Oldanakaron, 1. Halfte 1100 in Aldun akkararon. Germanisch aldan akkarum, in dem alten Ackern.
Aldenbuchbe, (Osterspai) 1200. Germanisch zur alten Buche.
Aldenhovel, (Lüdinghausen) +1000 Allonhuuile, Ollonhuuile. Germanisch? + hubila, Hügel.
Aldenhoven Ende 14. Jahrhundert befestigt, 1433 Privilegierung zur „Freiheit“, Amtssitz im Herzogtum Jülich, 922 (verfälscht letztes Viertel 11. Jahrhundert) in villa Aldenhouon, 1027 iuxta Aldenhouon [Original]. Syntag Mittelalteraus althochdeutsch alt und althochdeutsch hof‘ Anwesen, Bauernhof’ in lokativisch zu verstehendem ‘bei den alten Höfen’, -hofen, zu einem Wort verschmolzen; -d statt -t< germanisch /d/ entspricht dem nord-mittelfränkisch Sprachraum; -u und -v sind gängige Regionalschreibungen für [f]. Zur Unterscheidung vom benachbarten Freialdenhoven kommt im Mittelalter auch 1288 Martaldinhouen [Original] zu ‘Markt’ vor.
Aldenrade, (Walsum) 10-1100 Aldenrotha. Germanisch aldon ropa, zur alten Rodung.
Aldersbach Die erste geschichtliche Erwähnung einer Siedlung mit Namen Aldarespah stammt aus der Mitte des 8. Jahrhunderts im Traditionscodex des Klosters Mondsee. Die angebliche Ersterwähnung einer Kirche in Aldersbach aus dieser Zeit beruht auf einer missverstandenen Notiz des frühen 14. Jahrhunderts, die im ältesten Rechnungsbuch des Klosters Aldersbach überliefert ist. 1120 erfolgte die Gründung des ersten Klosters in Aldersbach (St. Peter) durch Augustiner-Chorherren. Etwa um 1140 war bereits der Name Alderbach gebräuchlich, eine latinisierte Form findet sich in Schriftzeugnissen des frühen 16. Jahrhunderts als Adalogeriopagus. Der Name leitet sich aus dem Personennamen Althar oder Aldar und dem althochdeutschen pah bzw. pach für einen Bach ab.
Aldingen Besiedlung bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgbar, 802 Schenkung an Kloster St. Gallen, 1444 zur Grafschaft Württemberg. 802 in villa qui dicitur Aldingas [Original]; Aldingen (1975). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Aldo. Der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Aldo’. Aldingen, Ortsteil von Remseck, Landkreis Ludwigsburg.
Aldringen, +1131, Holdrehenge. Germanisch Aldaharingum, zu den Leuten des Aldahar, (alda, alt, + harja, Heer)
Alendorf, (Aa) 1098 Kopie Aldendorf, 1144 Aldendorph. Germanisch aldon porpa, zum alten Dorf.
Alerheim
Alesheim Im Jahr 1214 wurde der Ort als „Olofsheim“ bzw. „Olafsheim“ erstmals urkundlich erwähnt. 1540 wurde die Kirche St. Emmeram erbaut.
Aletshausen Aletshausen wurde im Jahr 1316 erstmals in dem Zusammenhang erwähnt, dass einige Güter in dem Dorf zum Besitz des Hochstiftes Augsburg gehörten.
Alf (Nebenfluss der Prüm, bespült Bleialf) Keltischer Gewässername). Alf 1144 Biscouensaluen, Germanisch, des Bischofs Alf.
Alfdorf Alfdorf ist in der Älteren Ausbauzeit entstanden und wurde erstmals 1143 urkundlich erwähnt als Bischof Walther von Augsburg eine Stiftung an das Kloster Anhausen an der s Kloster Lorch.
Alfeld (Leine) 1205 als Archidiakonat erwähnt Stadtrechte zwischen 1220 und 1258 verliehen; gehörte zum Bistum Hildesheim, nach 1523 zum Fürstentum Braunschweig Wolfenbüttel; Hansestadt; 1643 Wiedereingliederung in das Hochstift Hildesheim; (Circa 1019–1022, Kopie Ende 12. Jahrhundert) Alevellon, 1214 de Alvelde, 1378 van Alfelde. Kompositum mit dem Grundwort-feld. Probleme bereitet das Bestimmungswort Al-. Aufgrund einer fehlenden Flexionsendung kommt ein Personenname nicht in Betracht, auch Alt (en)-, germanisch alt, altsächsisch alt, mittelnorddeutsch old bleibt fern, da -d oder -t in den Belegen nicht erscheinen. Man wird daher eher wie bei Ahlten, Landkreis Hannover, 1182 (Kopie14. Jahrhundert) de Alethen, 1182 de Althen; Ahlem, von Hannover, 1256 Alem, 1272 Alem; Aalen, Nordbrabant; Ohlum, Landkreis Peine, 1013/27 (12. Jahrhundert) Alem und weiteren Parallelen an eine Verbindung, mit der in Gewässername gut bezeugten, indogermanisch Wurzel *el-/*ol ‘Wasser, feucht, fließen’, vgl. Aller, Ola, Alster, Elster, Alpe (Al-apa) uswach, denken dürfen.
Alfeld (Mittelfranken) Der Meierhof Lieritzhofen gehörte wie der Bauernhof Aicha zu den Ausstattungsgütern des Klosters Bergen, das im Jahre 976 durch Witrud von Bergen gegründet wurde. Somit zählte das gesamte Alfelder Gebiet zum Kloster. Der Bischof von Eichstätt, Gundekar II, weihte in seiner Amtszeit zwischen 1057 und 1075 die ecclesia (Kirche) de Alefelt. Dem Kloster wurden die Besitzungen im 14. Jahrhundert durch das Geschlecht der Schenken von Reicheneck entfremdet. Das Adelsgeschlecht hatte in der Burg Recheneck ihren Stammsitz. Danach nahmen die Reichsministerialen von Reicheneck die Verwaltung von Alfeld wahr. Sie verfügten auch über einen Eigenhof im Ort, auf dem wahrscheinlich die Lehnsmänner ansässig waren. Die Lehnmänner waren nach Konrads von Alfeld benannt. Die Familie führte einen Wolf im Siegelbild. Die Errichtung eines einfachen befestigten Sitzes im namengebenden Alfeld lässt eine ministeriale Herkunft der Familie vermuten.
Alfgodinchova, (Werden), 796 Kopie ilam houam integram Alfgatinghoua. Germanisch Albugautinga hobo, Hufe der Leute des Albugaut, (albu Elf, + Gauta, Gote)
Alfhausen Das wehrhafte Kirchdorf Alfhausen „im sagenumwobenen Giersfeld, zu Füßen des Heiligenberges“ (104,3 m) wurde 977 erstmals in einer Urkunde des Kaisers Otto II. vom 29. Oktober 977 als Alfhuson erwähnt.
Alflen 1128 Alflo. 1148 Alflue, 1161 Afflue. Keltische Gewässername.
Alfstedt Alfstedt gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). – und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Alfter Alfter mit frühen, auch römisch Besiedlungsspuren, 1067 erstmals erwähnt, 12. Jahrhundert Augustinerinnenkloster gegründet, seit 1196 Ritter von Alfter als Erbmarschälle des Kölner Erzbischof bezeichnet, Schloss Alfter 1721 erbaut. 1067, 1120 Aluetra, 1116 Halechtre (?), 1126 Alftre. Vielleicht zum Baumnamen alber Maskulinum/Feminin ‘Weißpappel’ zu stellen aus mittellateinisch alburus zu lateinisch albulus ‘weißlich’ und dem in rheinischen Flurnamen verbreiteten Suffix -ter, das vor allem bei Baumnamen auftritt (Wacholder, Affolter, Flieder). Auch ein Flussname könnte dahinterstecken (vgl. Elbe).
Algermissen Klein und Groß Algermissen (curtis maioris beziehungsweise minoris Aleg(h)rimesheim) gehörten ununterbrochen zum Hochstift Hildesheim und blieben von der Reformation daher weitgehend unberührt, sodass auch heute noch eine katholisch Bevölkerungsmehrheit besteht; 980–982 (Kopie 15. Jahrhundert) Algrimsen, 989–992 (Kopie 15. Jahrhundert) Alegremishusun, 1143 de Alegrimessem, 1356/57 Lutteken, to Groten Alghermissen. Der Ort bestand bis in die Neuzeit hinein aus den zwei Teilen Groß Algermissen und Klein Algermissen. Der Name geht auf eine Kompositionsbildung zurück, in dessen Bestimmungswort ein stark flektierender Personenname zu suchen ist. Die Überlieferung schwankt im Grundwort zwischen -husen (-ausen) und -hem ( -heim), es ist wohl von altsächsisch -h ̄em auszugehen; jedoch darf man wohl Rosenthal folgen, der – im Gegensatz zu Kretschmann – argumentiert, dass die Hildesheimer Quellen gegenüber dem Corveyer Beleg Belastung fähiger sind und daher von altsächsisch -h ̄em ‘Siedlung, Dorf’ auszugehen ist. Im Bestimmungswort ist ein Personenname Ala-grim zu vermuten, den schon unter Hinweis auf einen im 8. Jahrhundert in Reims erwähnten Personenname Alecrimmus als Zusammensetzung aus alja + grim aufgefasst hat.
Algesheim, Gau. 1142=56, Alingesheim. Vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Lorscher Codex im Jahr 766 mag es das frankisch-merowingische Alagastesheim schon über zwei Jahrhunderte gegeben haben. Die Zeugnisse über Alagastesheim und Bergen (Laurenziberg) in den Güterlisten der Klöster Lorsch und Fulda seit 766/67 erlauben Rückschlüsse auf Ackerbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau sowie den Wohlstand einzelner Bewohner.
Ahlfridushuson, (Westfalen) 793 Kopie. Germanisch Alhafripis husum, zu den Häusern des Alhafrip.
Alheim Genannt nach der Berg Alheimer.
Alken 915-28 Alcana, 1008-15 Alkena, 112 Alkene. Keltischer Gewässername.
Alkersleben Erstmals wurde der Ort 1257 als Alkersleibin urkundlich erwähnt. In Alkersleben gab es ein Rittergut, deren Herren mit den Vertretern der Kirche das Leben im Dorf bestimmten. 1816 erwarb eine Familie das Rittergut.
Alkersum Die ersten Siedlungen in der Gegend fanden in der Eisenzeit statt.
Allenbach Als „Ellenbach“ erstmals 1265 erwähnt wurde, gehörte es zur Grafschaft Sponheim. 1601 wurde aus der Ellenburg das Allenbacher Schloss, das heute im Ortskern von Allenbach steht. Kalr IV (Lothringen) (1604–1675), Herzog von Lothringen starb während eines Feldzugs im Dienste des Kaisers am 18. September 1675 in Allenbach.
Allendorf (Eder) Im Jahr 1107 wurde Allendorf erstmals als Schenkung Graf Kunimunds an die Abtei Hersfeld urkundlich erwähnt.
Allendorf (Lumda)
Allendorf (Rheinland-Pfalz) Die niederadlige Familie von Allendorf ist mehr als 300 Jahre lang in zahlreichen Funktionen in der erweiterten Region nachweisbar. Ihr Wappen zeigte in Silber einen roten Herzschild begleiutet von einem goldenen Ring im rechten Obereck. Ältestes fassbares Mitglied ist Dietrich von Katzenelnbogen, der im Jahr 1258 erstmals erwähnt wird. Sein Sohn Heinrich von Katzenelnbogen, genannt vom Turm, nannte sich im Jahr 1276 erstmals „von Allendorf“. Der letzte Namensträger wird letztmals im Jahr 1594 erwähnt.
Allendorf (Thüringen) Das Dorf wurde 1196–1210 oder 1221 erstmals urkundlich erwähnt.
Allenfeld Der Ort wurde im Jahr 1438 als Aldenfeld erstmals urkundlich erwähnt.
Allensbach Allensbach ist als alemannisches Dorf spätestens im 4. Jahrhundert entstanden. Benannt wurde es nach einem alemannischen Stammesführer namens Alahol, der mit seiner Sippe am – vermutlich – heutigen Mühlenbach lebte. Erstmals als Alaspach erwähnt wird das Dorf 724 in der Gründungsurkunde des Klosters Reichenaus Marcktflecken nahm es eine Sonderstellung ein. Der Allensbacher Markt gehört neben dem Konstanzer und dem Rorsacher zu den ältesten nachweisbaren im Bodenseegebiet. Im Mittelalter besaß es Stadtrechte und eine Stadtmauer.
Allenz (Koblenz) 1103 Alisinza. Keltische Gewässername Alisontia.
Allersberg 1323 Markt und Befestigungsrechte, 1475 als eichstättisches Lehen an die Herzöge von Bayern-Landshut. 1254 Alrsperch, 1274 (Kopie des 15. Jahrhundert) Allersperg, 1278 Alrsberg, 1383 Allersberg. Grundwort des ursprüngliche Burgnamens ist mittelhochdeutsch bërc ‘Berg’, im Sinn von ‘Burg’ (-berg,-burg), Bestimmungswort wohl der Personenname Alaheri, Alaher.
Allershausen 1015-25 Alieressun. Elieressun. Germanisch Alagairas husum, zu den Häusern des Alagair.
Alleshausen Die Siedlung Alleshausen wurde wohl in der frühmittelalterlichen Älteren Ausbauzeit angelegt. Der Ortsname geht vermutlich auf einen frühen Siedler zurück. Der Überlieferung nach gelangte Alleshausen durch eine Schenkung Rudolfs von Rheinfelden († 1080) in den Besitz des Klosters St. Blasien. Der Ort wird erstmals 1150 urkundlich als Aleshusin erwähnt, 1254 wird es als Alashusen genannt.
Alling Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 802 als Allingas und Allinga (bei den Leuten des Allo), für Biburg um 1150 als Piburch und für Holzhausen 776 als Holzhusun (Häuser am Wald). Nachdem die einzelnen Orte ab dem 9. Jahrhundert zu verschiedenen Klostern gehörten, entstand infolge der Säkularisation 1812 die Gemeinde Alling.
Allmannshofen Allmannshofen gehörte den Reichsmarschallen von Pappenheim, ehe es 1688 an das Kloster Holzen überging, das unter der Landeshoheit des Hochstiftes Augsburg stand.
Allmannsweiler Die Siedlung wurde vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet und urkundlich 1268 als „Albinswil“ erstmals erwähnt, 1292 wurde sie gesichert als „Almswiler“ genannt.
Allmendingen Die erste neuzeitliche urkundliche Erwähnung von Allmendingen datiert aus dem Jahr 1287. Für den Namen des Dorfes sind zwei Erklärungen möglich. Entweder ist es eine alemannische Ansiedlung eines Sippenführers namens “Alawand”, woraus mit der Endung “-ingen” Allmendingen entstand, oder der Name rührt von der Geländebezeichnung der Umgebung, der “Allmend”, her. Das Gebiet wurde vor der Einleitung der Kander in den Thunersee vor 1714 oft überschwemmt und der Boden lieferte nur einen mageren Ertrag.
Allmersbach im Tal Erstmals urkundlich erwähnt wurde Allmersbach 1291 als Albolspach im Zusammenhang mit einer Schenkung einiger Güter der Gräfin Richinza von Löwenstein an die Deutscheordenskommende Winnenden. Infolge dieser Schenkung kam die Ortsherrschaft an das Dominikanerinnenkloster Weiler bei Esslingen.
Almegau. (Gau an der Alme) 1015-25 in pago Almunga.
Allstedt-Kaltenborn. Allstedt war deutsche Königspfalz seit dem 10. Jahrhundert, Stadtrechte seit 1425, Thomas Müntzer hielt hier 1523 seine „Fürstenpredigt“ in deutscher Sprache. Kaltenborn existiert nicht mehr als eigenständiger Ort, dort bestand ehemals ein Kloster, das 1539 aufgelöst wurde. Allstedt: 777 Altstedi, 935 [Oiginal] Altsteti, 936 [Original] Alsteti, 1174 Alstede. Kaltenborn: 107 Kaldeburne, 1120 Caldenborn, 1251 Caldenborn. Der Name Allstedt ist eine Bildung mit dem Grundwort -stedt. Im Bestimmungswort steht das altsächsisch ald, althochdeutsch alt ‘alt’, demnach bedeutet der Name ‘der alte Siedelplatz’ oder ähnlich. Die jüngere Form Alstede entstand durch eine Assimilation von -ldst zu -lst-. Der Name Kaltenborn enthält das Grundwort-born und als Bestimmungswort das altsächsisch kald, althochdeutsch chalt, mittelhochdeutsch kalt in flektierter Form. Der Name kann so als ‘Ort bei der kalten Quelle’ oder ähnlich interpretiert werden. Stetten, Landkreis Überlingen (1152 Altstadi), Baden-Württemberg; Kaltenborn, bei Bad Salzungen im Wartburgkreis; Kaltenborn, bei Kraftsdorf, Landkreis Greiz.
Almdorf Almdorf gehörte ursprünglich zum Schleswiger Domkapitel und wurde 1352 im Registrum capituli Slesvicensisa erstmals urkundlich erwähnt. Eine Theorie besagt, dass der Ortsname vom altgermanischen Allemende abgeleitet wurde und somit gemeinsames Land bedeutet, einer anderen Theorie zufolge kommt er aus dem Altdänischen (Almthorp) und bedeutet Ulmendorf.
Almersbach Eine erste Mitteilung über Kirchspiel und Dorf Almersbach findet sich in einer von Papt Innozenz III genehmigten Steuerliste des Bonner Cassius-Stifts aus dem Jahre 1199. Danach fehlt Almersbach bis ca. 1330 in den Steuerlisten der Erzbistümer Köln und Trier. Erst um das Jahr 1330 erscheint der Ort samt Pfarrei zum Dekanat Engers gehörend in der Taxa generalis subsidiorum cleri Trevirensis. Die Almersbacher Kirche muss also nach dem Jahr 1200 bis zur Zeit vor dem Jahr 1330 "eigenständig" verwaltet worden sein. Im Januar 1261 begegnen wir dem ersten namentlich genannten Geistlichen zu Almersbach: Ein Walter, Priester (sacerdos) zu Almersbach tritt in der Abtei Marienstatt als Zeuge einer Beurkundung auf. Die Zeugenfolge lässt den Schluss zu, dass der Sacerdos Walter von der Abtei Marienstatt nach Almersbach abgeordnet worden war.
Almstedt
Alpen 1074 in ... Alpheim. Zusammensetzung mit Grundwort -heim. Eine Verbindung des Erstglieds mit germanisch *al-a‘ Elfe, zauberischer Geist’ (mittel niederländisch alf, auch in Personennamen) oder *al-i ‘Flussbett’ (mittelnorddeutsch elve) ist problematisch, da reg. der Reibelaut erhalten bleiben müsste. Möglicherweise zum Flussname Alp (< *Al-apa, apa; Zahlreiche -heim-Namen mit germanisch *al-ain der zu erwartenden Form Alf erscheinen im niederländischen und norddeutschen Gebiet.
Alpenrod Als Gründer der Gemeinde wird der Vogt Adalbert von Freusburg vermutet. In einer Urkunde aus dem Jahr 1320 wird das Dorf erstmals als Albrechtsrode erwähnt. Hier stand einst auch eine Burg, die die Wege entlang der Nichel bewachte. Zumindest bereits im Jahr 1131 gab es jedoch eine Kapelle mit einer kleinen Siedlung.
Alperstedt Erstmals wurde der Ort zwischen den Jahren 802 und 817 schriftlich als Alvaratestete in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Eine weitere Nennung erfolgte am 29. September 1061. 1370 verkaufte ein Graf Gleichen den Ort an die Stadt Erfurt.
Alpirsbach Alpirsbach entstand als Siedlung um das gleichnamige 1095 von Bischof Gebhard III von Konstanz, einem Zahringer, geweihte Kloster Alpirsbach. Der Name Alpirsbach hängt wahrscheinlich mit Adalbert von Zollern, einem der Stifter des Klosters, zusammen. Das Besitztum Alpirsbach war zugleich auch ein locus, das heißt auf ihm befand sich bereits eine Siedlung. Sie wurde von den Mönchen vorgefunden und dürfte schon länger bestanden haben, worauf auch die Angabe hinweist, dass die drei Stifter das predium Alpirsbach kraft Erbrechts besaßen. Der -bach-Name Alpirsbach hat den Personennamen Adalbirn im Vorderglied. Er wurde letztlich auch vom Kloster übernommen.
Alsbach Der Ort Asbach ist in der Zeit der fränkischen Landnahme zwischen 600 und 900 entstanden. Hierauf deuten der Ortsname, heute noch mundartlich „Asbich“, sowie der sogenannte „Frankenwall“ hin. Der Ortsname, alte Schreibweise „Aspach“, ist nicht von einem Wasserlauf hergeleitet, sondern bezeichnet einen Siedlungsplatz, der von Anfang an in Form eines kleinen Weiers und nicht aus einem Gehöft entstand. Asbach wurde nach 1180 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mirakelbuch von Siegburg und in einer Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg. Philipp schenkte 1183 der Kölner Abtei St. Pantaleon den den „Rottzehnt zu Elsaff in der Pfarrei Asbach“. Der Rottzehnt wurde auf neu gerodete Flächen erhoben.
Alsbach-Hähnlein. In Alsbach ist früh reicher Besitz des Klosters Lorsch bezeugt, das hier schon 779 eine Schenkung erhielt; Hähnlein wird zuerst 1333 genannt. Beide Orte stehen seit dem Hochmittelalter unter dem Einfluss der Herren von Bickenbach, dann unter andern der Schenken von Erbach und kommen vom 16.–18. Jahrhundert zunehmend unter die Landesherrschaft Hessen-Darmstadts, bei dem sie bis 1918 verbleiben. Alsbach: 779 Altdolfesbach, 795 Aldolfesbach (beide in Kopie Ende 12. Jahrhundert), 1130 Aldesbach [Original], 1347 Altspach, 1493 Alßbach [alles Original]; Hähnlein: 1333 Hennechen, 1405 Henech, 1420 Henychin, 1578 Hainlin, 1568 Henlein [alle Oiginal]. Alsbach: Das Bestimmungswort ist, nicht selten bei -bach-Namen, ursprunglich ein Personenname, hier althochdeutsch Altolf, Zusammengestellt aus alt ‘alt, erfahren’ und wolf, wobei hier, wie oft, besonders bei Namen, anlautendes w im Zweitglied geschwunden ist. Im Mittelhochdeutsch erfolgte Schwächung und Kontraktion der nichthochtonigen Mittelsilben und Erleichterung der Dreikonsonanz lts > ls. Hähnlein ist Deminutivem vom stark Maskulinum althochdeutsch hagan, mittelhochdeutsch Hagen ‘Dornstrauch, eingefriedete Gemarkung’ ( -hagen, Hanau). Aus hagen wurde durch die mittelhochdeutsch und besonders mittelhochdeutsch Vokalisierung von g in age mittelhochdeutsch ei und dann frühneuhochdeutsch altindisch Der h. Laut ist wohl der Umlaut des in der rheinfrankisch-südhessisch Mundart für früh neuhochdeutsch ai (< mittelhochdeutsch ei) eingetretenen a ̄, der zunächst e (wie üblich, noch ohne Längenbezugnis), dann in (volks-)etymologisierender Orthografie äh geschrieben wurde. Als Deminutivsuffix wird das mitteldeutsch -ichin durch das im 15./16. Jahrhundert beliebtere oder Band -l ̄ın > -lein ersetzt, das dann bleibt, während die heute Orts mundartlich bei Appellativum -chen hat. Gebirgsname Hainich.
Alsdorf (Aachen) Ende 12. Jahrhundert erstmals erwähnt als Dorfsiedlung um die Burg der Herren von Alsdorf. 1191 Alstorp [Original], 1197 Alisdorp, 1422 Aelsdorp; Alsdorf (1582). Zum Grundwort dorf steht als Bestimmungswort die althochdeutsch Personenbezeichnung Athal(i). Durch Spirantisierung, Schwund des intervokalischen Dentals und Kontraktion entstand über *Adal-, *Adelschließlich Al-. *Athalis-dorf ist die Grundlage für den Ortsname Alsdorf. Frühbelege wie 1422 Aelsdorp weisen auf ein langes anlautendes A im Ortsnamen hin. Seit Mitte 16. Jahrhundert ist die moderne Form Alsdorf belegt. Die Vokallänge im Anlaut ist im Sprachgebrauch teilweise erhalten geblieben. Ähnlich u.a. Alsdorf, Landkreis Bitburg-Prüm; Alsdorf, Landkreis Altenkirchen.
Alsdorf (Eifel)
Alsdorf (Westerwald) Die erste urkundliche Erwähnung von Alsdorf ist von 1248: In jenem Jahr wurde im Kloster Marienstatt eine Urkunde verfasst, deren Zeuge Wilhelm von Alsdorf war. Sie war das erste Schriftstück, in dem Amilardisdorp erwähnt wurde. Um 1300 soll ein Raubritter sein Unwesen in Alsdorf getrieben haben. Sein Wohnsitz war „Auf der Burg“. Von hier aus versetzte er zusammen mit anderen Rittern von Burg Hohenseelbach die Heimat in Angst und Schrecken. 1611 ist eine Mühle in Alsdorf belegt. 1471 wurde erstmals die Alsdorfer Eisenhütte erwähnt. 1680 wurde das Hüttenschulzenhaus, eines der besterhaltenen Alsdorfer Fachwerkhäuser, erbaut.
Alsenz Gemeinte, von denen Alsenz einen der ältesten urkundlicher nachweisbarer Ortsname in der Nordpfalz trägt. Wechselnde und aufgeteilte Zugehörigkeit zu verschiedenen Häusern im Mittelalter, im 18. Jahrhundert an Nassau-Weilburg. Obermoschel und die Moschellandsburg gehörten bis 1444 dem Haus Veldenz, 1349 erhielt die Siedlung Stadtrecht. Die Burg wurde im 30-jährigen Krieg zerstört. Alsenz (Ortsname): 775 Alisencia (Kopie um 1190); Alsenze (1429–32). Obermoschel: 1122 Nebelung de Moschelo (Kopie 14./15. Jahrhundert); Obermoschel (1602). Alsenz geht auf einen vorgermanisch Gewässername *Alsantia/ *Alsontia zurück, der auch Basis für den Ortsname Alsenbrück und somit Grund für die häufige Zuordnung der Erwähung von 775 zu diesem (heute eingemeindeten) Ort in der Nachbarschaft ist. Obermoschel ist mit dem Zusatz Ober(en)zur Unterscheidung von anderem Ortsnamen versehen und basiert auf dem germanisch Gewässername *Muskala mit l-Suffix, das zu germanisch *muska-/ *musa (althochdeutsch mos ‘Moos, Schimmel’) gehört. So Alsenbrück, eingemeindet in Winnweiler, Donnersbergkreis, Enkenbach-Alsenborn, Landkreis Kaiserslautern; Heiligenmoschel, Landkreis Kaiserslautern.
Alsfeld Im 8./9. Jahrhundert entwickelte sich die Siedlung vermutlich aus einem karolingischen Hofsitz, 1069 erstmalig erwähnt, von den Landgrafen von Thüringen zur Stadt ausgebaut, ehemalig Ackerbürgerstadt, günstige Lage an der Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, erlangte Bedeutung durch Woll und Leinenhandel, mittelalter Altstadt. 1069 Adelsfelt/Adelesfelt, 1222 Adelsfelt, 1233 Ailesuelt, 1250 Alsfelt, 1370 by Alsffeild; Alsfeld (1332). Kompositum mit dem Grundwort -feld ‘freies, offenes Land; Acker und Wiesenflur’. Das Bestimmungswort ist Kurzform eines stark flektierenden Personnename zu dem Stamm Athal, althochdeutsch adal ‘genus, nobilitas’. Das Erstglied Adelwird zu Al kontrahiert, in der Fuge fällt das -eder stark Genitivflexion -es aus (Synkope); im Auslaut wechselt -d/-t. Gelegentlich erscheint das graphische Dehnungszeichen i, um die Länge des Vokals zu bezeichnen (1233 Ailesuelt, 1370 Alsffeild). Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung an der freien Fläche des Adal’.
Alsheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Alsheim stammt von 761, als es in einer Urkunde des Klosters Lorsch als Alahesheim genannt wird. Der Name kann „Heim des Alah“ bedeuten oder mit althochdeutsch Alah „geschützter Ort, Einfriedung, Heiligtum, Tempel“ erklärt werden.
Alt(en)-. Neben dem einfachen unterscheidenden Zusatz nach dem Alter einer Siedlung (alt : neu) erscheint häufig die aus einem Syntag Mittelalter(zu/an, bei, von der/dem ...) hervorgegangene Dativform Alten mit den Varianten Alden-, Allen-, Alen(mit Dehnung des Stammvokals). Insbesondere bei der Kennzeichnung nach dem Alter ist öfter nur einer der zu unterscheidenden Orte entsprechend charakterisiert: in der Regel hat der bedeutendere keinen Zusatz, wenn zum Beispiel eine städtische Neugründung neben einer kleineren, dann als alt charakterisierten Siedlung entstand.
Alsleben (Saale) Alsleben (historisch manchmal auch: Alschleben) wurde schon früh besiedelt und diente als Grenzburg gegen die Sorben. In deren Nähe befand sich das Dorf Alt-Alsleben und eine zweite Siedlung, aus der sich die spätere Stadt entwickelte. Gero von Alsleben gründete im Jahr 979 ein vom Nienburger Mutterkloster abhängiges Benediktinerkloster, das dem Nienburger Annalista Saxo zufolge im Jahr 1104 abbrannte. Gero von Alsleben war vermutlich ein Verwandter des Markgrafen Gero. Burg und Siedlung Alsleben sind wahrscheinlich Anfang des 10. Jahrhunderts durch Schenkung von Otto I in den Besitz des Grafen Gero gelangt.
Alstaden, (Oberhausen) 10-1100 Alstedon, 2. Hälfte 11100 Alastad. Germanisch alha, heidnisch Heiligtum + stadi, Ort.
Alstedde, (Altlünen) +1000 Alstedi.
Alstermann, =+1000 Alstedi.
Alstenrode, (Brauweiler) 1028 Alstenrode. 1128-34 Alstenrothe.
Alsweiler, (Saarland) 1212 Adelartswilre. Germanisch Apalhardes wilari. Gehöft des Apalhard, (apala, Adel + hardu kühn)
Alteleie, (Boppard) 1179.
Altbach Altbach wurde 784/807 erstmals, als Alachbacher Marca urkundlich erwähnt. Neben einer Familie v. Altbach (1241 genannt) waren auch die Herren vonStaufeneck im Ort begütert. Die Vogteirechte lagen bei den Grafen von Aichelberg, die sie nach und nach an Kloster Adelberg abgaben.
Alt Bennebek
Alt Bukow Erste Erwähnungen fanden die Kirche und der Pfarrer schon 1192 und 1220. In der Nähe der Gemeinde lag die mecklenburgische Landesburg Ilenburg. Ab 1303 wurden vom Heilig-Geist-Spital in Lübeck Ländereien um Alt Bukow aufgekauft.
Altdöbern Jeweils in den Jahren 1239 und 1241 wurde in einer Urkunde Otto von Köckritz als Lehnsherr ohne Angabe von Wohnort und Besitz genannt, woraufhin allgemein angenommen wurde, dass er oder sein Vater Lehnsherr von Altdöbern gewesen sein müssen. Dieses Jahr wurde allgemein als Gründungsdatum von Altdöbern akzeptiert und fand sich sogar zwischen 1934 und 1984 im Ortssiegel. Die älteste offizielle Nennung Altdöberns findet sich allerdings erst in einer Urkunde vom 13. November 1285. Dort heißt der Ort noch lateinisch Dobere und in einer späteren Abschrift Dobir. Der Name stammt aus dem Sorbischen und bedeutet Dorf im Grund bzw. Dorf im Tal.
Altdorf (Kreis Böblingen) 864 Altdorf, 1231–1234 Altdorf der hof, circa 1480 Altorff bey Landshut. Der Erstbeleg des Jahres 864 zeigt die heutige Schreibform des Siedlungsnamens. Auf die Größe des Ortes weist der Beleg von 1231–1234. Eine Lokalisierung begegnet im Beleg von circa 1480. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf, ländliches Anwesen, Wirtschaftshof ’, Bestimmungswort das Adjekti valt-. Altdorf bei Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land, Altdorf, Landkreis Südliche Weinstraße, Altdorf, Landkreis Böblingen.
Altdorf (Kreis Esslingen) Aus verschiedenen Funden lässt sich ableiten, dass in Altdorf schon seit viertausend Jahren Menschen ansässig sind. Der Name Altdorf geht vermutlich auf das alemannische Allachdorf zurück, womit eine Siedlung bezeichnet wurde.
Altdorf (Niederbayern) 789 wurde der Ort erstmals in einer Schriftquelle erwähnt. Die nächstspätere Nennung in einer Urkunde des Klosters Niederaltaich datiert auf das Jahr 864. Bei Grabungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wurden sechs Pfostengruben in einem Rechteck von 3 m × 7 m freigelegt, die als zu einer Holzkirche aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts gehörend gedeutet werden. Pfettrach mit dem Namen Phetarah kommt in einem um 800 datierenden Übergabebuch des Klosters Mondsee vor. Eugenbach wurde als Yupinpach am 11. November 822 in einer Urkunde des Hochstifts Regensburg aufgeführt.
Altdorf (Pfalz) Die älteste erhaltene Erwähnung von Altdorf stammt von 776 in einer Urkunde der Abtei Lorschm Grafen von Degenfeld und bildete dort ein Oberschultheißenamt.
Altdorf bei Nürnberg, Siedlungsanfänge im 7. Jahrhundert, um 800 fränkisch Königshof, 1129 erste unkundige Erwähnung, Reichsgut bis zur Verpfändung an die Burggräfin Anna von Nassau 1299, 1368 Marktrecht, 1387 erstmalig als Stadt bezeichnet, seit 1504 nürnbergisch, 1622 bis 1809 Sitz der reichsstädtisch nürnbergischen Universität, 1806 bayerisch. Ist die Siedlungsbezeichnung-dorf; das Bestimmungswort wird mit dem Adjektiv alt identifiziert. Dass das Bestimmungswort sich auf das hohe Alter der Siedlung beziehe, die schon zur Merowinger Zeit bestanden habe, erscheint als bloße Vermutung. Freilich ist auch nicht erkennbar, von welcher Siedlung der Zusatz alt den Namen unterscheiden sollte. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Bestimmungswort wie bei dem benachbarten Alfeld ursprunglich al lautete und erst sekundär zu alt umgedeutet wurde. Die Schreibungen mit einem -t oder mit -td haben weder in dieser oder jener Richtung Beweiskraft; auch eine Latinisierung Villa Vetus 1749 bezeugt nur das zeitgenössische Namenverständnis, nicht die Namenetymologie.
Alt Duvenstedt Der Ort wurde erstmals im Jahr 1328 als Duvenstede erwähnt. Neu Duvenstedt wurde 1763 im Rahmen der Geestkolonisation neu gegründet und bildet mit anderen Siedlungen heute eine eigene Gemeinde. Die Bezeichnung Alt Duvenstedt entstand 1919, als der Bahnhof im Ort diesen Namen bekam.
Altefähr Altefähr hat vermutlich seit 1200 als Fährhafen gedient. Die erste indirekte Erwähnung des Ortes findet sich in der zweiten Stadtrechtsverleihungsurkunde für Stralsund von 1240 – Original im Stadtarchiv Stralsund. Der neuen Stadt wurde auch das Gelände des alten Fährdorfes auf dem Festland übereignet, was die Existenz eines Fähranlegers auf der Inselseite voraussetzt. Die Fährverbindung zwischen Stralsund und Altefähr war die wichtigste für ganz Rügen.
Alteglofsheim Ein erstmaliger Beleg aus dem Jahr 798 für den Ort Egilolfesheim stellte sich als Fälschung des 11. Jahrhunderts heraus. Das Pfarrdorf wurde zuverlässig im 10. Jahrhundert als Egilolfesheim erstmals erwähnt. Seit 1867 ist die Schreibweise Alteglofsheim gebräuchlich. Der Ortsname leitet sich aus dem Personennamen Agilolf/Egilolf und dem althochdeutschen heim ab. Zur Unterscheidung von dem im selben Landkreis liegenden Kirchdorf Neueglofsheim wurde der Zusatz Alt- angefügt.
Altena Entstehung im 12. Jahrhundert am Fuße der für die Grafen von der Mark zeitweilig namengebenden Burg Altena, Freiheitsprivilegien 1367, 1609 zu Brandenburg(-Preußen), 1790 erstmals, dann häufig als Stadt bezeichnet. 1122/25 (angeblich) de Altena, 1161 de Alzena, 1167 de Altina, 1177 Althena. Die Wortgruppe *al te nah ‘allzunah’ besteht aus zwei Adverbien und einem sinntragenden Adjekt. Sie beschreibt nicht den Gegenstand, eine Burg, sondern deren Lage im Verhältnis zu anderen Burgen oder sonstigen Besitzungen einer anderen Partei, hier entweder des Erzbischofs von Köln oder des Grafen von Arnsberg. Altona und Altena sind mehrfach Namen für Burgen, Siedlungen und andere Objekte in Nordwestdeutschland und in den Niederlanden. Gegensatz: Alteveer ‘allzu fern’. Vergleichbar ist der Schimpf oder Trotzname Ovelgönne / Übelgönne für ein Objekt (Burg, Siedlung, Acker uswach), das dem Besitzer nicht gegönnt wird. Altena, Kreis Borken, Altena, Ennepe-Ruhr-Kreis; Altona, Stadt Hamburg.
Altenahr Altenahr gehörte im Mittelalter zu den sog. „gefreiten Dörfern“ mit privilegierter Stellung und wurde als „Tal“ bezeichnet. Die Burg gehörte den Grafen von Are, die auch die Nürburg errichteten. Später waren Burg und Dorf Altenahr Sitz eines kurkölnischen Amtes. Die Burg ist heute eine Ruine. 770 ad Ara, 1121 Are, 1336 Aldenar, 1458 Aldenair, 1506 Aldenare. Hier liegt ein alter Gewässername mit indogermanisch Wurzel *er-/or‘ bewegen; in Bewegung bringen’ (z.B. altsächsisch a ̆ru ‘hurtig, flink’) vor, von ihm sind Burgund Familienamen herzuleiten. Der Burgname Ara/ Are bezeichnete zunächst auch das Suburbium im Tal, also das heute Altenahr. Dehnungs-i in der Erwähnung von 1458. Der Zusatz Alt (en)dient der Unterscheidung von Neuenahr. Der Ortsname bedeutet demnach ‘alte Siedlung am schnell fließenden Fluss’. Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis Ahrweiler.
Altenau Altenau wurde erstmals 1227 im Zusammenhang mit dem Bergbau als Altenavium erwähnt.
Altenbamberg Altenbamberg liegt im Alsenztal und ist bezüglich seiner Geschichte eng mit der Altenbaumburg verbunden. Beide Namen bezeichnen jeweils einen mit Bäumen umstandenen Berg bzw. Burg, was dem Erscheinungsbild dieser beiden Siedlungselemente auch heute noch entspricht. Die Altenbaumburg war die Stammburg und Residenz der Raugrafen und wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1154 erwähnt, als sie noch schlicht Bomeneburg hieß. Wie auch die eng verwandten Wildgrafen oder dem Grafen von Veldenz geht das Geschlecht der Raugrafen auf die Emichonen zurück, einem Grafengeschlecht aus dem südwestdeutschen Raum, das seinen Namen von Wildgraf Emich (1102-1135) herleitet. Die Emichonen trugen als Nahegaugrafen zur Sicherung der nördlichen Besitzungen der Salier bei, wozu wohl auch die Altenbaumburg gedient haben könnte.
Altenbeken Seit 1392 Eisenerzbergbau, mit benachbartem Neuenbeken ehedem zum bischöflich Amtshof Beken im Tal der Beke (links zur Lippe), 1691 von Neuenbeken abgepfarrt. 826–876 (Kopie 1479) in Bechina, 1036 (Kopie um 1160) Bekinun, 1211 in Bekene, Burchardus de Aldebekene, 1231 Aldebekene, 1541 Oldenbecke (neben Nienbecke); Alden Beken (1448). Ableitung mit -n-Suffix, deren Basis altsächsisch beki ‘Bach’ ist (auch im Namen der dort fließenden Beke). Seit dem 13. Jahrhundert werden zwei benachbarte Siedlungen durch vorangestelltes flektiertes Adjunkt alde(n)-/ olde(n) (altsächsisch, mittelnorddeutsch ald, old ‘alt’) beziehungsweise nien-/neuen (altsächsisch niuui, mittelnorddeutsch nie ‘neu’) unterschieden. Die heutige Namenform ist aus einem lokativisch Syntag Mittelalter im Dativ Singular wie *b ̄ı/to dem alden Bekene ‘bei, im alten Bekene’ entstanden.
Altenberg Jahrhundertelange Prägung durch den Bergbau. 1489 [Original] auf dem Aldenberge, 1555/56 Altenbergk. Bezeichnung einer Berggemeinde, die am Berg Geising für den Zinnbergbau entstand. Zu früh nordhochdeutsch alt und dem häufigen Grundwort-berg. So Altenburg.
Altenberga
Altenberge 1142 de Aldenberge [Original], um 1378 in parrochia Oldenberge; Altenberge (1842). Bildung mit dem Grundwort -berg mit appellativischer Grundlage in altsächsisch berg, mittelnorddeutsch berch ‘Berg, Höhe, Geländeerhebung; Grabhügel’. Bestimmungswort ist das Adjektiv altsächsisch ald, mittelnorddeutsch o ̄ld ‘alt’, dass in den Belegen flektiert erscheint und mithin auf ein ursprüngliches Syntag Mittelalter*tom alden berge o.ä. hinweist. Motivierung für den Namen ist die Lage auf einem Höhenrücken. Der Name ist ursprünglich ein Flurname, der auf die dort liegende Siedlung übertragen wurde. Er ist zu deuten als ‘auf dem alten Berg’. Im mittelnorddeutsch wird -a vor -ld zu -o-. Die hochdeutsche, heute amtliche Form mit -t tritt erst im 19. Jahrhundert auf. Altenberg, Landkreis Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Altenberg, Rheinisch-Bergischer Kreis.
Altenbeuthen Der Ort wurde erstmals am 16. März 1120 als Butine urkundlich erwähnt.
Altenbuch
Altenbochum, (Bochum) +1000 Aldanbuchem. Der Name Altenbuch besteht aus den nittelhochdeutschen Wörtern alt und buoch. Sie bedeuten alter Buchenwald. „Daz alte buoch und daz newe buoch“ waren ursprünglich Flure, in denen die Dörfer Altenbuch und Neuenbuch entstanden.
Altenbork, (Bork) Mitte 1200 Aldenburch.
Altenbunnen, (Löningen) +1000 in Bunnu, Bunna.
Altenburg Seit etwa 800 slawisch. Zentralort des Gaues Plisni (Pleißenland), altsorbisch Burgwall mit Burgsiedlung (Pauritz); Mitte 10. Jahrhundert deutsch Burgward, 11.–13. Jahrhundert Kaiserpfalz, seit 11. Jahrhundert frühstädtische Entwicklung (Altstadt) an alter Wegekreuzung, Erweiterung (Neumarkt) und Stadt 1165 (1205 civitas); im Mittelalter Kloster, später Residenz, Schloss, 1816–1918 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg; 976 [Original] Altenburg, später Altenburc, Aldenburch, 1117 de Plisna, 1132 in castro Plysn, 1209 Aldenburch, que alio nomine Plisne nuncupatur (Altenburg, mit anderem Namen Plisne genannt). Der deutsche Ortsname ‘ zur alten Burg’ erklärt sich im Vergleich zu den neuen Burgen im Rahmen der deutschen herrschaftlichen Sicherung vom 10. Jahrhundert an und verweist auf die aus slawischer Zeit angetroffene Burg. Vgl. den Altenburger Stadtteilnamen Pauritz, 976 Podegrodici, altsorbisch *Podчgrodici, gebildet aus altsorbisch podч ‘unter’ und *grodч ‘befestigte Anlage’ mit Suffix -ici, -itz, zur Kennzeichnung einer Gruppe von Angehörigen, also ‘die Leute unter(halb) der Burg’; der altsorbisch ultrakurze dunkle Vokal |ч| wurde nach Übernahme des Ortsname ins Deutschland im 10. Jahrhundert mit e wiedergegeben. – Die Form Plisna beruht auf dem Gewässername, der eventuell als *Pilisa ‘die Fließende’ beziehungsweise ‘die sich Füllende’ schon vorgermanisch Herkunft sein könnte in Verbindung mit der indogermanischen Wurzel *pleh1‘sich füllen, voll werden’, wozu als Neubild litauisch pìlti, pilù ‘gießen, schütten, fließen’ gestellt wird. Entsprechend erfolgte die Erklärung in Zusammenschau mit Gewässername in Osteuropa. Auf Grund der Nähe von Mulde und Elster als ursprunglich germanisch Gewässername ist bei dem Gewässername Pleiße wohl aber doch eher von einer germanischen Bildung auszugehen. Vergleichbare Namen im germanisch Sprachbereich lassen mit Sicherheit eine vorslawisch, also germanisch Gewässername-Form *Fl ̄ı sa erschließen, gebildet mit germanisch *fl ̄ıso ̄ ‘abgespaltetes Stück (Holz oder Stein), Splitter’, das als althochdeutsch *fl ̄ı s(a) u. a. auch einem Gewässername im Egerland zugrunde liegt. Germanisch *Fl ̄ısa zu indogermanisch *(s)pelH ‘spalten, abtrennen’ als Gewässername weist wohl auf Steinstücke beziehungsweise Steingeröll im Gewässer hin (vgl. Chemnitz, ursprunglich slawisch Gewässername für die ‘Steinige’) und wurde zur Ausgangsform für altsorbisch *Plisa mit dem üblichen Ersatz von anlautend fl durch slawisch. Der vom Gewässername abgeleitete Ortsname lautete altsorbisch *Plisцn-[grodч] bis Ende 10. Jahrhundert, nach 1000 dann *Plis’n-, mit -n-Suffix also für der Ortsname im Unterschied zum Gewässername. Der altsorbische Ortsname wurde im 10. Jahrhundert ins Deutschland als [*pl ̄ısne] übernommen, vgl. noch 1209 Plisne. Der -a-Auslaut wurde in mittelhochdeutsch Zeit abgeschwächt zu -e, vgl. 1209 Plisne. Diese ältere Ortsname n-Form wurde schließlich im 13. Jahrhundert durch den Namen Altenburg verdrängt. Duitslands Pleiße (Gewässername) beruht auf Diphthongierung von langem i ( ̄ı)>ei im 14. Jahrhundert. Burgname die Altenburg in Bamberg, und zahlreiche Ortsname Altenburg; Pleißa, z.B. Ortsteil von Limbach-Oberfrohna, und Steinpleis, by Werdau, Gewässername die Fleißen (tschechisch Plesná, links zur Eger), 1185 Vlizen; Gewässername Fleisbach, Lahngebiet, 1291 Flysbach.
Altenburg, (Köln) 1028 Aldendorp 1068 Aldenthorph, 1118 Aldendorf. Germanisch aldon porpa, zum alten Dorf.
Altendiez
Altendorf (Oberfranken) bei Dellwig, Mitten 1200 Aldenthora, Aldenthorpe.
Altendorf (Oberpfalz)bei Hattingen, 1. Halfte 1100 Aldonthorpa, 10-1100 Aldenthorpa.
Altendorf, Ulfkotte, Mitte 1200 Aldenthorpa.
Altendorf, (Essen) 1197 Aldendorp.
Altendorf, Nordkirchen) Mitte 1200 Aldenthorpe.
Altendorf, (Godelheim) 1015-25 Aldenthorpe, 1036 Aldanthorpe.
Altenglan Gemeinte, von denen einige zum sog. „Remigiusland“ gehören. Zunächst Teil des Erzbistums Reims, 1444 an Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Andere Orte Teil der Wild und Rheingrafschaft oder der Kurpfalz. Der Potzberg, „König des Westrichs“, ist Mittelpunkt der Verwaltungsgemeinde und der Westpfalz. 865/66 Gleni (Kopie 13. Jahrhundert), 1124 Glene, 1138 Glana; zu ̊ Alden Glane (1364). Der Ortsname geht auf den keltisch Gewässername *Glanis zurück. Durch den Zusatz Altenerfolgt die Unterscheidung von einer ehemalig gleichnamigen Siedlung am unteren Glan, heute vermutlich Hundheim. Glan-Münchweiler und Hundheim, beide Landkreis Küsel.
Altenhagen Seit dem Mittelalter gehörte die Bauerschaft Altenhagen zur Vogtei Heepen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Ravensberger Urbarvon 1556 hieß die Bauerschaft Nevershagen; später änderte sich ihr Name wieder zu Altenhagen.
Altenhausen Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Altenhausen mit der Landgemeinde Altenhausen vereinigt.
Altenhof (Eckernförder Bucht) Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch alt , mittelniederdeutsch olt , ōlt , alt ‘alt’ und mittelhochdeutsch hof , hob , mittelniederdeutsch hof ‘Hof’ für jemanden, der in einem älteren, alteingesessenen Hof oder einer Hofstätte namens Althof wohnt.
Altenhof (Mecklenburg) ,,
Altenholz auf der Halbinsel Dänischer Wohld. Die ehemals rein ländliche Gemeinde ist heute eine Stadtrandgemeinde, die sich ihren kleinstädtischen Charakter bewahrt hat; 1854 erstmals urkundlich erwähnt, 1928 Zusammenschluss mehrerer Güter zur Landgemeinde Klausdorf, die 1933 in Altenholz umbenannt wurde. 1854 Altenholz [Original]. Aufgrund der späten Benennung kann die Bedeutung des Gemeindenamens auch ohne etymologisch Kenntnisse als Siedlung ‘zum alten Gehölz, Wald’ erschlossen werden. Diese Benennung geht auf die Wälder zurück, die das Gebiet ehemals umschlossen.
Altenkirchen (Pfalz) Die erste urkundliche Erwähnung von Altenkirchen (von seinen Bewohnern auch Alekeije genannt) erfolgte 1290. Die Kerwe (Kirchweih), die jährlich am ersten Oktobersonntag gefeiert wird, geht auf das Jahr 1839 zurück.
Altenkirchen (Rügen) Mit dem Bau der Kirche wurde vermutlich schon um 1185 begonnen. In ihr wurde ein Stein aus der Jaromarsburg verbaut, dem Heiligtum des Svantovit von Kap Arkona. Der Stein wird Priesterstein oder Svantevitstein genannt.
Altenkirchen (Westerwald), im Besitz der Grafen von Sayn. Altenkirchen geht auf die Gründung einer Pfarrkirche zurück, erhielt 1314 Stadtrechte und war seit dem 15. Jahrhundert Amtssitz, seit dem 17. Jahrhundert Sitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Die Region ist nach ihrem berühmtesten Sohn, dem Sozialreformer und Begründer des Genossenschaftswesens, Fr. W. Raiffeisen, benannt, der hier die „Raiffeisenstraße“ bauen ließ. 1131 curtim Aldenkirchen, 1222 in Aldenkirchen, 1254 de aldinkyrgin, 1300 Aldinkirgen. Das Grundwort ist-kirchen. Der Zusatz Alten unterscheidet den Ort möglicherweise von den nahen Kirchen (Sieg) im selben Landkreis Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung bei der älteren Kirche’. Altenkirchen, Landkreis Küsel, Kirchen (Sieg), Landkreis Altenkirchen.
Altenkrempe Im Jahre 1170 wurde Crempine erstmals in der Chronica Slavorum des Helmond von Bosau als Gewässername erwähnt, denn die Ursprünge Altenkrempes sind slawisch. Auch der von diesem Gewässernamen abgeleitete Ortsname „Crempene“ entstand aus einem altslawischen Wort: entweder aus „cręp“ für „Gewässer“ oder aus „crępina“ für „klein, gering, unbedeutend“ (im Gegensatz zum Binnenwasser, das von den Slawen wahrscheinlich „morice“ = „kleines Meer“ genannt wurde) oder aus einer volksetymologischen Verbindung beider Wörter. Urkundlich erscheint dann der Ortsname Crempene zum ersten Mal 1197 nach der Germanisierung durch Herzog Adolf III.
Altenkunstadt Die Geschichte von Altenkunstadt ist eng mit der Geschichte der Stadt Burgkunstadt verbunden. Unklar ist, ob sich die Nennung von „Kunestat“ im 9. Jahrhundert auf Burgkunstadt oder Altenkunstadt bezieht. Die katholische Kirche von Altenkunstadt wird zu den Urpfarreien Oberfrankens gezählt. Dessen Gründung erfolgte wohl kurz nach 800, und zwar in einem vorkarolingischen, das heißt auch wohl vorchristlichen Friedhof und gehört somit zum ältesten Siedlungsbereich Altenkunstadts. Die erste Siedlung Altenkunstadts ist am Fuße des Hügels, auf dem sich die Kirche befindet, zu vermuten.
Altenlüne, (Osnabrück) +1000 Lunni. Mitten 1200 Lunnen.
Altenmarkt an der Alz Der Ort Altenmarkt an der Alz erhielt seinen Namen nach der Gründung des nördlich in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen „neuen“ Marktes Trostberg vor etwa 750 Jahren. Er war jahrhundertelang eine von kleinem Handwerk geprägte Siedlung zu Füßen des Klosters Baumburg. Außerdem war Altenmarkt durch seine Lage am Übergang über die Alz, wo der Ort die Funktion eines Zoll- und Handelsplatzes erfüllte, von Bedeutung.
Altenmedingen
Altenmoor. Alten Moor bei Königsmoor.
Altenmünster Altenmünster kam im 9. Jahrhundert zum Kloster Eellwangen, 1262 dann zum Kloster Oberschonenfeld des Hochstifts Augsburg.
Altenpleen Altenpleen und Neuenpleen wurden erstmals 1312 urkundlich erwähnt. Der Name Altenpleen stammt vom slawischen Polene ab und bedeutet so viel wie Bewohner eines freien Feldes, Gefildes. Nisdorf wurde erstmals 1302 urkundlich erwähnt. Ritter Johannes von Nisdorf (Johannes de Ost de Neslestorp) verschenkte damals einige Ländereien an ein Kloster.
Altenrheine, (Rheine an der Ems) Mitte 1200 Aldenrenen.
Altenvoerde, (Ennepetal) Mitte 1200 Aldenforde, germanisch aldon furda, zur alten Furt.
Altenriet Altenriet wurde um 1100 erstmals urkundlich als Name des ortsansässigen Adelsgeschlechts erwähnt, der Name leitet sich vom Wort „Ried“ für Sumpf ab. Im 13. Jahrhundert errichteten die Herren von Riet im Bereich des heutigen protestantischen Kirchhofs eine Burg. Später wurde außerhalb des Dorfes das „Schloss Neuenriet“ errichtet, das „Schloss Altenriet“ verfiel bereits im 15. Jahrhundert. Vermutlich gelangte (Alten)Riet zwischen 1254 und 1265 nach Württemberg. 1446 wird Altenryet schriftlich erwähnt.
Altenstadt (Wetterau) Der Ort dürfte im Kern spätestens seit der fränkische Landnahme im 6./7. Jahrhundert, vermutlich sogar seit römisch Zeit bestehen (Limeskastell!). Seit dem 8. Jahrhundert (zuerst wohl 767) zahlreiche Schenkungen an die Klöster Fulda und Lorsch. Im Hochmittelalter gehörte der Ort zur Grafschaft Nürings, seit dem 13. Jahrhundert zum reichsunmittelbaren Freigericht Kaichen, dann mit diesem zur Reichsburg Friedberg. 767 in Aldenstat, in Altunstaten (Kopie Ende 12. Jahrhundert), 1234 Aldenstat [Original]. Bedeutung: ‘alte Wohnstätte, Siedlung’. Vermutlich entstand der Name mit Blick auf die Überreste des römisch Kastells; -stat(t) findet sich auch bei anderen Kastellorten (Flor-, Kessel-, Stockstadt). Altunstaten zeigt im Bestimmungswort noch den vollen Nebensilbenvokal des Althochdeutsch, außerdem das Grundwort im Dativ Plural (weitere Belege haben -stete(n) mit Umlaut). Der Dativ folgt hier wohl nicht (mehr) aus der Präposition, sondern ist ursprünglich wohl lokativisch Insassen besitzt ‘bei den Leuten der alten Siedlung’. Altenstadt, Landkreis Weilheim-Schongau; Altenstadt, Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab.
Altenstadt (Iller) Die früheste Erwähnung der Edlen von Aichheim erfolgte in der Urkunde vom 25. März 1128, ausgestellt im Grafenthing zu Illertissen unter Vorsitz des Grafen Eberhard von Kirchberg. Unter den sieben freien Zeugen war Adalbert von Aichheim. Die Edelfreien von Aichheim errangen im 12. Jahrhundert eine bedeutende Stellung im schwäbischen Adel, waren jedoch nicht Ministerialen der Tübinger Pfalzgrafen. Nach dem Tod des letzten Aichheimers, Berthold (1330), gelangte die Herrschaft Aichheim an Konrad von Rechberg, der die Tochter Bertholds, Luitgard, geheiratet hatte. Dabei nahm er die bereits bestehende Burg Aichheim in Besitz. In der Folgezeit vereinigten die Herren von Rechberg mehrere Herrschaften zwischen Iller und Lech in ihrer Hand. Als Zentrum ihres neuen Herrschaftsgebietes erbauten sie sich in den Jahren 1420 bis 1460 eine mächtige Burg und legten östlich von ihr eine Handwerkersiedlung an, die den Namen Überaichheim übernahm. Die von der Herrschaft verlassene alte Siedlung hieß fortan „Alte Stadt“, woraus sich der heutige Ortsname Altenstadt ableitet. Diese Siedlung, einst Herrschersitz, führte fortan als kleines Dörfchen ein ländliches Leben, wie die anderen kleinen Siedlungen um den neuen Mittelpunkt Übereichen, das heute den Namen Illereichen führt. Dieser neue Ort nahm eine rasche Aufwärtsentwicklung und war schon bald mehr als doppelt so groß wie Altenstadt. Bis zum 18. Jahrhundert war Altenstadt ein unbedeutendes Bauerndorf abseits der Landstraße.
Altenstadt (Oberbayern) 8./9. Jahrhundert fränkischer Königshof, im Mittelalter Welfen und Stauferherrschaft. 11. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Scongova, circa 1100 (Kopie des 15. Jahrhundert) Sconingaw, 1183 Scongowe, 1188 Schongev, 1220 Shongeu, 1253 (Kopievon 1766) ad veterem civitatem Schongau, 1289 in antiqua ciuitate Schongaw, 1312 ze der Alten Stat zu Schongave, ze der Alten Stat, 1345 in der alten und der niwen stat ze Schongawe, 1474 Altenstatt, 1543 Altenstadt. Grundwort des heutigen Siedlungsnamens ist mitelhochdeutsch -stat (-statt) ‘Stätte, Stelle, Ort’, Bestimmungswort das Adjektiv alt‘ alt’. Als die neue Stadt Schongau im 13. Jahrhundert gegründet wurde, musste der Name differenziert werden. So erscheint in der Urkunde von 1253 (Kopie von 1766) die lateinische Bezeichnung, ebenso 1289 und übersetzt 1312. Im selben Jahr kommt der Name bereits selbstständig als ... ze der Alten Stat vor. Da im Ort römischer Skelettgräber gefunden wurden, bekommt die Bezeichnung ‘zur alten Stätte’ eine zusätzliche Berechtigung. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus althochdeutsch sco ̄ni‘ schön, herrlich, angenehm’ und gouue ‘Gau, Land, Flur’; es besteht wohl ein Zusammenhang mit dem Namen des durch den Ort fließenden Gewässers Schönach.
Altenstadt an der Waldnaab Zur Entstehung des Ortes, der imm Nordgau lag, ist nichts Sicheres bekannt. Vermutlich erfolgte eine erste Ansiedlung um das Jahr 900 n. Chr. Zur Entstehung des Ortes ist nichts Sicheres bekannt. Vermutlich erfolgte eine erste Ansiedlung um das Jahr 900 n. Chr. Im 13. Jahrhundert entstand die heutige Bezeichnung Altenstadt.
Altensteig 1280 zu Grafschaft Hohenberg, 1398 an Markgraf Bernhard I. von Baden, 1603 zum Herzogtum Württemberg. Deutsche Fachwerkstraße, Altensteiger Schloss. Um 1100 in Altensteigun. Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform ist mittelhochdeutsch alt ‘alt’, dem Grundwort liegt althochdeutsch -st ̄ıg, mittelhochdeutsch. st ̄ıc ‘Pfad, Weg’ zu Grunde. Altensteig ist ursprünglich eine zur hochgelegenen Siedlung Altensteigdorf gehörige Burg. Namengebend ist ein Pfad (Steige), der circa 2 km unterhalb ö der Stadt bei der Einmündung des Köllbachs an einer Nagoldfurt beginnt und als Teil des fränkischen Heerwegs von Murgtal nach Nagold von der Furt über den Steilhang des Nagoldtales hinauf nach Altensteigdorf führt. Nachdem für die um 1050/85 erbaute, 2 km vom Dorf entfernte Burg ein neuer befahrbarer Zugang erbaut wurde, wurde der ältere Pfad als alter Steig bezeichnet.
Altenthann Altenthann, (Alten thann) gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Stadtamhofd des Kurfürstentums Bayern. Das Koster Frauenzell besaß hier von 1664 bis zue Säkularisation eine offene Hofmark.
Altentreptow Der Name wurde erstmals als Trybethowe (1175), dann Trebutowe (ab 1191), Tributowe (1245) und schließlich ab 1254 als Treptow erwähnt. Im Jahre 1295 hieß es dann Antiquum Treptow oder Olden Treptow und im Siegel von ca. 1300 stand Tribetowa.
Der Name ist slawischer Herkunft: Treptow leitet sich einer Namensdeutung nach des slawischen Worts drowka ab und bedeutet Wäldchen, Gehölz. Nach einer anderen Deutung stammte der Ortsname vom altpolischen Trebotov, abgeleitet vom Personennamen Trebota. Eine weitere Deutung ist möglich: Die altslawische Wortwurzel Treb hat die Bedeutung Opfer (Opferaltar) oder auch Flachsbreche.
Alterkülz Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen dess Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Kulze im Sponheimischen Gefalleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt. Is in der nahe des Külzebachs.
Altertheim Der Name Altertheim besteht aus dem weiblichen Personennamen Albtrud und dem althochdeutschen Wort heim. Frühere Schreibweisen des Ortes aus historischen Karten und Urkunden mit Angabe der Jahreszahl:
• Malbthrudeheim (775)
• Albthrudeheim (816)
• Alteretheim (900)
• Alderheim (1137) • Altertheim (1234)
• Altertheym (1349)
Altertheim (seit 1419)
Altfraunhofen Das Geslecht der Fraunhofen, ein erstmals Anfang des 11. Jahrhunderts nachweisbares Kaiser Heinrich IV „Frawnhofen“ als zur Grund-Ausstattung des Klosters Frauenchiemsee seit seiner Gründung im 8. Jahrhundert gehörig.
Althegnenberg Die urkundliche Erstnennung von Althegnenberg erfolgte 1096 als Haginiberc, was so viel wie „umhegte Siedlung am Berg“ bedeutet.
Altheim (Alb) Altheim wurde im Jahre 1225 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Kloster Elchingen. 1293 kam der Ort zusammen mit der Herrschaft Albeck an die Grafen von Werdenberg, die durch einen Vogt ihre Herrschaftsrechte wahrnehmen ließen. Im Jahre 1385 verkauften die Grafen von Werdenberg ihren ganzen Besitz und so gelangte Altheim an die Reichsstadt Ulm. Am 5. April 1372 besiegte Graf Eberhard II von Württemberg und die mit ihm verbündeten freien Reichsstädte die Ulmer in einer blutigen Schlacht auf der „Altheimer Ebene“. Der damalige Oberbürgermeister und Stadthauptmann von Ulm Heinrich Besserer kam dabei zusammen mit etwa 250 Menschen ums Leben.
Altheim (Ehingen) Ursprüngliche Inhaber des Dorfes waren die Herren von Steußlingen. Im 14. Jahrhundert erwarben Mitglieder der Familie Ruch einzelne Höfe. Zwischen 1425 und 1436 konnte Burkard von Wernau die meisten Höfe erwerben.
Altheim (Riedlingen) Altheim wurde im Jahr 835 erstmals urkundlich erwähnt. Es lag ursprünglich unter der Herrschaft der Grafen von Veringen ehe es um 1300 in habsburgischen Swäbisch= Osterreich in Vorderosterreich war.
Althengstett 1120 Erstnennung im Besitz des Grafen von Calw, 13. Jahrhundert an die Grafen von Zweibrücken, 1303 an Württemberg. Geburtsort des Christian Jakob Zahn. Um 1120 (Kopie 16. Jahrhundert) Hingsteten; Althengstett (1711). Der alte Ortsname besteht aus dem Personenname Hingo, wohl einer Variante des Personenname Ingo und dem Dativ Plural des Grundworts althochdeutsch, mittelhochdeutsch-stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’. Als ‘Wohnstätte des Hingo’ bezieht er sich vermutlich auf Reste einer früheren Siedlung, die durch zwei Merowinger zeitliche Gräber am Ostrand der Siedlung bezeugt ist. Die im Hengstetter Wappen anklingende Verbindung mit mittelhochdeutsch hengist ‘Pferd’ ist dagegen volksetymologischen Ursprungs. Der Zusatz Alt dient zur Abgrenzung von der benachbarten jüngeren Straßendorfsiedlung Neuhengstett.
Althornbach Althornbach wurde erstmals im Jahre 1272 als „veteri Horbaco“ urkundlich erwähnt, der Bödingerhof 1331 als „Bedingheim“. Die Orte folgten in ihrer territorialen Zugehörigkeit stets Zweibrucken. Bödingen sank im 16. Jahrhundert zu einem Hof herab, lag dann bis 1670 öd und wurde später neu besiedelt.
Althütte Urkundlich erstmals erwähnt wurden die Althütter Teilorte Lutzenberg 1407, Kallenberg 1408 und Schöllhütte 1459. Die Ortsnamen Althütte und Schöllhütte weisen, wie viele andere Ortsnamen im Schwäbisch-Fränkischen Wald, mit ihrem Namensbestandteil -hütte auf die Herstellung von Waldglas in Glashütten hin. Althütte ist wohl etwas älter als Schöllhütte und wurde zur Unterscheidung Alt Glashütte, später verkürzt Althütte genannt. In der Umgebung der Glashütten siedelten sich einzelne Hüttenarbeiter an und so gingen Althütte und Schöllhütte aus diesen Glashütten hervor, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts in Betrieb waren und 1459 erstmals erwähnt wurden.
Althüttendorf Das Dorf Althüttendorf entstand aus einer Glashütte, die von der Burg Grimnitz hierher verlegt wurde. Die Grimnitzer Glashütte in Althüttendorf wurde im Jahr 1653 vom kurfürstlichen Oberjägermeister gegründet, der hier böhmische und hessische Glasmacher ansiedelte.
Altkalen
Alt Krenzlin Urkundliche Ersterwähnungen
• Alt Krenzlin – 1369 als Kresczelyn
• Neu Krenzlin – 1534 als Newen Crentzelein
• Loosen – 1363 als Losen
• Klein Krams – 1431 als Crampetze
• Klein Krams Ausbau – 1850
• Krenzliner Hütte – 1743Von Neu Krenzlin aus wurde 1743 auf dem Klein Kramser Torfmoor eine Torf- Glashütte errichtet. Das Herzogtum ließ hier Häuser für die Glasmacher errichten.
Altlandsberg Stadtanlage vor 1257, da das neumärkische Landsberg an der Warthe, heute Gorzów Wielkopolski, Polen, 1257 als Landisberg Nova erwähnt wird. An die im Norden gelegene Burg schloss sich eine Marktsiedlung an, erweitert später zur Stadt. Feldstein-Stadtmauer mit Berliner und Strausberger Torturm (14./15. Jahrhundert), Wall und Stadtgraben, Stadtkirche im Kern 13. Jahrhundert, um 1500 spätgotisch umgebaut, im 19. Jahrhundert verändert. 300 Johannes de Landesberg, 1324 in Antiqua Landisberg [Original], 1353 tu olden landesbergh [Original]; Alt-Landsberg (1805). Der Name ist übertragen von Landsberg bei Halle, das zeitweilig der Hauptsitz einer Linie der Wettiner war. Er enthält mittelnorddeutsch lant ‘Land’ sowie das Grundwort -berg und steht für eine Landesburg, landesherrliche Festung. Namen wie Landsberg, Wartenberg bezeichneten Burgen zum Schutze des Landes. Für die Übertragung spricht, dass auch andere Namen aus dem Herrschaftsbereich der Wettiner in den Barnim mitgebracht wurden, ferner die Lage des Burgbereichs in einer Niederung. Ähnlich Landsberg am Lech.
Altlay Bereits 1107 wurde die Gemeinde unter dem Namen Leia erwähnt.[3] Um 1489 wurde der Schieferabbau bei Altlay erwähnt. Der Altlayer Bach fließt durch ein enges Tal in die Mosel.
Altleiningen Altleiningen, ursprünglich Leiningen, wurde erstmals 780 urkundlich erwähnt, als im Bestandskatalog des 50 km entfernten Klosters Lorsch ein Waldbesitz in linunga marca (lateinisch für „im Raum Leiningen“) aufgeführt wurde. Die Namensgebung bezog sich auf den Leinbaum, ein Name, der damals vor Ort hauptsächlich für den Spitzahorn, manchmal aber auch für die Sommerlinde verwendet wurde. Da beide Bäume häufig am Eckbach wuchsen, trug der Bach zu dieser Zeit auch den Namen Leinbach.
Aus dem Namen der Gemeinde ging auch der Name des Adelsgeschlechts Leiningen hervor. Diese Familie besaß über Jahrhunderte das sogenannte Leiningerland.
Altlußheim Im Verlauf der Jahrhunderte sind zahlreiche Bezeichnungen für das Dorf bekannt. So ist von Lossa, Locze, Loszem, Lossem, Lozsheim, Lohsheim, Lussem, Luzheim und später Lußheim zu lesen. Die urkundliche Ersterwähnung Lußheims im Jahre 946 erfolgte als Luzheim in einer Urkunde, in der der Ort vom rheinfränkischen Herzog Konrad an Bischof Reginald I. von Speyer geschenkt wurde. Lußheim war ursprünglich eine vorgeschichtliche Fischersiedlung an der Romerstrasse. Die Bewohner lebten vom Fischfang aus den Gewässern der vielen Rheinschlingen. Im Dorf selbst, an der höchsten Stelle, stand damals ein heidnischer Tempel. Es fanden sich über 100 Brandgräber, die von der vespasianischen zeit bis zum Ende des 2. oder an den Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. datiert werden. Später wurde an dessen Stelle eine Kirche gebaut.
Altmärkische Höhe Die Gemeinde entstand am 1. Januar 2010 durch den Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Boock, Bretsch, Gagel, Heiligenfelde, Kossebau, Jeetze und Biese/Aland trennt.
Altmärkische Wische Die Gemeinde Altmärkische Wische entstand am 1. Januar 2010 durch den Zusammengeschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Falkenberg, Lichterfelde, Neukirchen (Altmark) und Wendemark. Sie wurde nach der Landschaft Wische in der nordöstlichen Altmark benannt.
Altmannstein Altmannstein ist nach der Burg benannt, die 1232 von Alltmann II. von Abensberg erbaut wurde. Von der Burg ist noch eine Ruine übrig. Die Burg und die dazugehörigen Rechte gelangten Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz von Herzog Ludwig II. von Bayern. Im Jahr 1331 erhielt der Ort von Kaiser Ludwig dem Bayern das Marktrecht.
Alt Meteln Alt Meteln wurde erstmals urkundlich 1284 erwähnt, als Graf Helmold von Schwerin mehrere Dörfer, darunter auch „Metle“ (Alt Meteln) vom Bischof Hermann von Schwerin zu Lehen nahm. Der Ortsname lässt eine Besiedlung aus Westfalen vermuten, vgl. Metelen in Münsterland.
Altmittweida
Alt Mölln
Altötting 748 Herzogshof, in fränkische Zeit Königspfalz, 1228 Gründung eines Kollegiatstifts, ab dem 15. Jahrhundert Marienwallfahrtsort. Der Ort wird in den Annalen des 13. Jahrhundert schon für das Jahr 520 bezeugt; allerdings gehört die dort gebrachte Namensform Oetingas in spätere Zeit. Die sprachgeschichtlich älteste Form findet sich in einer Traditionsnotiz von 748, die im 9. Jahrhundert kopiert worden ist. 748 (Kopie des 9. Jahrhundert) Autingas, 785–797 (Kopie des 9. Jahrhundert) Aotingas, 806 (Kopie von 824) Otingas, 815 Otingas, 879 (Kopie von 1302) Oeting, circa 1135–1141 (Kopie des 12. Jahrhundert) Oetingen, 1233 Oting, 1231 vetus Odingen ... a porta fori scilicet novi Odingen, 1336 ze alten Oetyng, 1399 Altenoeting, 1435 Altötting. Dem Ortsname n zugrunde liegt der Personenname Auto, abgeleitet durch das Zugehörigkeit suffix- ing, sodass man als Erklärung ‘bei den Leuten des Auto’ gewinnen kann. Nach der Gründung von Neuötting musste der Name der vorigen Siedlung einen unterscheidenden Zusatz erhalten. Daher ergaben sich die Namensbelege von 1231 ‘das alte Odingen ... vom Tor des Marktes des neuen Odingen’, 1336, 1399 und 1435. Neuötting, Landkreis Altötting.
Altomünster Um 750 ließ sich ein Wandermönch irischer Abstammung namens Alto als Einsiedler im heutigen Ortsgebiet nieder und bekam vom Frankenkönig Pippin den nahen Wald geschenkt, der bis heute den Namen „Altowald“ trägt. Alto gründete im Anschluss an seine Zelle ein kleines Kloster, dessen Kirche der heilige Bonifatius geweiht haben soll. Der Name „Altomünster“ entstand aus den beiden Namen „Alto“ (Heiliger Alto) und „Münster“ (frühere Bezeichnung für Kloster).
Altrich 952 Altreye, 1065 apud Altreiam, 1157 Altreie. Altrich wurde im Jahr 952 erstmals urkundlich erwähnt, als der Trierer Erzbischof Ruotbert einem „Wido“ an der Lieser und zu Altrich Land verlehte, um daraus Wingerten zu machen. In dieser Urkunde wurde der Ort „Altreie“ genannt. Die benachbarte Stadt Wittlich wurde erst über einhundert Jahre später, im Jahr 1065, erstmals in Urkunden genannt.
Altrip Gründung 369 als Kastell Alta Ripa unter Kaiser Flavius Valentinian. Die Rheinbegradigung (1865 bis 1874) schuf den heute Flusslauf und west von Altrip den Neuhöfer Altrhein und die sog. „Blaue Adria“. Die Gemeinte ist von Gewässern, Ödland und Auwäldern umgeben. Um 400 Alta Ripa (Kopie 9. Jahrhundert), 496/506 Altripe, 860 Altaripa, 1065 Altrippa; Altrib (1571). Altrip geht möglicherweise auf einen vorgermanisch Gewässername *Altrippia ̄ zurück, zu dem es nahegelegene und weiter entfernte Parallelen (Altrippe, Rheinzabern, Alzey, Landkreis Alzey-Worms) gibt. Die seit Quintus Aurelius Symmachus verbreitete volksetymologische Deutung lateinisch alta rîpa ‘hohes Ufer’ (370) ist aufgrund der späteren Belege nicht haltbar. Die Spätmittelalter Schreibungen Altruphen (um 1106) und Altruppe (1243) sind nur temporäre Kanzleiformen. Altrippe, Departement Moselle.
Altscheid Eine Kirche wurde schon in einem um 1330 entstandenen Register erwähnt (Trier. Archiv VIII, S. 14). Das Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1570 führte in „Alschidt“ eine freie Kurat-Kapelle auf, die von 1654 an als Pfarrkirche bezeichnet wurde.
Alt Schwerin Eine Kirche wurde schon in einem um 1330 entstandenen Register erwähnt (Trier. Archiv VIII, S. 14). Das Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1570 führte in „Alschidt“ eine freie Kurat-Kapelle auf, die von 1654 an als Pfarrkirche bezeichnet wurde. Der Ort wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er ein Bauerndorf. Im 14. Jahrhundert bis Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Familie v. Gamm als Besitzer des Gutes Alt Schwerin genannt.
Altshausen Im 11. Jahrhundert gegründet, um 1250 an den Deutschen Orden, 1806 durch Ordensauflösung zunächst an Bayern, 1987 an Württemberg. Oberschwäbische Barockstraße, Schloss als Ruhesitz Hermanns des Lahmen. 1083 (Kopie 17. Jahrhundert) Aleshusen, 1092 Alshusen. Der Name gehört möglicherweise zu einem Personenname Alo, dem Bestimmungswort kann aber auch ein nur in Ortsnamen und Personenname bezeugtes Substantiv althochdeutsch alah ‘Tempel’ zu Grunde liegen. Hierher gehören wohl Ortsname wie Alsheim (aus Alahesheim, Alesheim). Dem vorauszusetzenden germanisch *alah wird die Bedeutung ‘abgeschlossener, geschützter heiliger Hain’ zugeschrieben. Die Verbindung mit dem Adjektiv alt ist bei dieser Beleglage in jedem Fall volksetymologisch. Das Grundwort mittelhochdeutsch -hûsen, nordhochdeutsch -hausen ist der alte Dativ Plural von althochdeutsch, mittelhochdeutsch hûs. Alsheim, Landkreis Alzey-Worms.
AltstrimmigIm Jahr 1357 wurde Altstrimmig erstmals urkundlich erwähnt. Vom 31. Mai 1358 stammt eine Urkunde, mit der Erzbischof Bohemund II. von Trier Gerhard von Ehrenberg ein Lehen verlieh. Der Strimmiger Berg war bis 1781 Teil des „Dreiherrengebiets“.
Alt Sührkow Sührkow taucht 1297 in einer Urkunde als Scurekendorp auf. Im Gebiet um den Hardtberg standen Anfang des 18. Jahrhunderts einige Glashütten, die dafür benötigte Holzkohle wurde aus den damals großen Eichenwaldbeständen gewonnen, heute befindet sich dort der Sender Hardtberg. Die Gemeinde wird heute von der Landwirtschaft und dem Tourismus geprägt. Alt Sührkow wurde 1297 erstmals erwähnt als Besitz eines Ritters Friedrich Moltke.
Alt Tellin Ursprünglich Siedenbüssow genannt, ist die Region seit langem mit dem Schweinehandel verbunden. Die Region ist vor allem durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt. Am 1. Januar 1951 wurde der Name in Alt Tellin geändert. Das Wort „Bussow“ leitet sich von Burgh ab, was „Hügel“ bedeutet.
Alt Tucheband Alt Tucheband wurde erstmals in einer auf den 9. Mai 1336 datierten Urkunde erwähnt. Der Magistrat von Frankfrut (Oder) tauschte Reitwein und den See Piscenige gegen das halbe Dorf Alt Tucheband und das halbe Dorf Maatzinova mit dem Markgraf von Brandenburg Ludwig I.
Altusried Im Spätmittelalter Gericht, Maierhof und Ehehaften, seit 1692 stiftskemptisch. Wirtschaftlicher Schwerpunkt: Landwirtschaft, bekannte Freilichtspiele. 1180 (Kopie 16. Jahrhundert) Altungißriedt, 1190 Altungesried, 1349 Altunsried; Altusriedt/Altusried (1795). Grundwort-ried ‘Rodung’, Bestimmungswort: Personenname Altung, also ‘Rodung des Altung’.
Altwarp
Altweidelbach Der Ort wurde erstmals im Jahre 1006 als Widimbach erwähnt.
Altwigshagen Vor über 700 Jahren wurde Altwigshagen als Rittergutssiedlung gegründet und ist damit die älteste Gemeinde im Amt Torgelow-Ferdinandshof. Der Ort war ein alter Lehensbesitz derer von Schwerin.
Alt Zachun
Alt Zauche-Wußwerk Alt Zauche wurde im Jahr 1337 und Wußwerk drei Jahre später erstmals urkundlich erwähnt.
Alveslohe
Alversdorf, 983 erfolgte die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Ortschaft als Adalgerasthorpa. 1 Hälfte 1100 Aluasthorpa. Mitte 1200 Algotesthorpe.
Alezettegauw (Gau an der Alzette), 926 in pago Alsencensi. 1223 in pago Alsuntie.
Alzenau (in Unterfranken) Keltisch Siedlungsspuren, 953 erste Erwähnung des Ortes unter dem früheren Namen Wilmundsheim; zwischen 1395 und 1399 errichteten die Erzbischöfe von Mainz gegenüber von Wilmundsheim die Burg Alzenau. Anfang des 15. Jahrhundert wurde das alte Wilmundsheim zerstört und verschmolz mit der Siedlung rechts der Kahl, von der es auch den Namen der Burg übernahm. 953 Vuillimundesheim, circa 1000 Uuillimuntesheim, 1349 in dem dorffe zu Wilmesheim vnder vnsme nuwen sloße Altzenahe gelegen, 1515 Wolmetzheim vel Alzena, 1529 Altzenaue, 1805 Alzenau. Grundwort des ursprünglichen Namens ist-heim, das Bestimmungswort wird als des Personenname Willimund gedeutet; eine historisch Persönlichkeit, dieses Namens ist im Zusammenhang mit der Siedlung nicht bezeugt. Der Name der Burg wird als Zusammenrückung aus der Wortgruppe all zu nah gedeutet und darauf zurückgeführt, “wie sehr die umwohnende Bevölkerung oder die Gegner der Besitzer unter ihr zu leiden hatten”. Später sei dann der letzte Bestandteil zu-au(e) umgedeutet worden. Die Übernahme eines derart motivierten Namens durch die Burgbewohner selbst erscheint wenig wahrscheinlich; die Deutung wirkt eher volksetymologisch. Es könnte sich auch um einen ursprüngliche Gewässernamen auf -a handeln.
Alzey Wegen Erwähnung in der Nibelungensage als HN des Volkers auch „Volkerstadt“ beziehungsweise eine der „Nibelungenstädte“ genannt. 897 erste urkundigung. Erwähnung als Reichslehen, 1116–1118 Bau der Reichsburg, 1277 Stadtrecht, 15./16. Jahrhunderts Ausbau der Burg zum Schloss, ab 1798 französisch Kantonsstadt. 223 vicani Altiaienses (‘die Bewohner des vicus Altiaium’), 4./5. Jahrhundert (Kopie 10. Jahrhundert) Alteio, 897 (Kopie 12. Jahrhundert) Alceia, 1072 ad Alceiam, 1140 Alzeia, um 1200 Volker von Alzeye, 1331 Altzey, 1468 Altzey. Grundform keltisch (Lokativisch) *Altia ̄i ‘(Siedlung) auf der Höhe’, latinisiert Alteio, althochdeutsch Alzeia.
Am Dobrock Um 1300 und nach 1507 Wingst Besitz des Bistums Bremen, 1301–1507 Besitz der Herren von Luneberg und von den Osten, 1337 Familie von Bremen/Bremer hat Cadenberge zu Lehen, vor 1626 Gut Dobrock im Besitz der Familie Bremer nachweisbar, 1763 Sitz des Revierförsters und Ausflugsziel. 1626 Dobrock [Original], 1659 im Dohbruche, uff der Wingst [Original]. Der Ortsname ist erst spät überliefert. Das Grundwort ist altsächsisch, mittelnorddeutsch bro ̄k ‘mooriges, sumpfiges Gelände, Bruchland’. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich auf ein mitalthochdeutsch da ̄ha, mittelnorddeutsch da ̄he, altenglisch tho ̄(he)‘Lehm, Ton’ verwandtes Wort zurückzuführen. Von Tonbodenvorkommen auf der Wingst schreibt Umland Dabrok (12. Jahrhundert Thabrok), Hof in Bauerschaft Brömeke bei Lippborg, Dabrock und Daberg, Ortsteil von Hamm; Doberg Kreis Herford; Darup (1188 Dotharpa), Ortsteil von Nottuln, Kreis Coesfeld; die Dohkaule in Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis; die 1743 bezeugte Dahkuhle (Flurname) in Herford. Hadeln und Cuxhaven; Umland.
Amberg (Oberpfalz) Ursprünglich Burg auf dem Mariahilfberg über der Stadt, im Mittelalter bedeutende Handelsstadt (v.a. Eisen und Eisenerz), 1269 wittelsbachisch (als Bamberger Lehen), 1294 Amberger Stadtrecht kodifiziert, bis 1806 Regierungssitz der Oberen Pfalz. 1034 Ammenberg [Original], 1109 Kopie Mitte 12. Jahrhundert Amberg, 1264 Æmberch [Original]; Æmberg ... Amberg [Original] (1308). Grundwort ist althochdeutsch bërg (-berg), Bestimmungswort der Personnename althochdeutsch Ammo im Ammin*. Die Bedeutung der Grundform *Amminbërg kann mit ‘Berg (siedlung) beziehungsweise Burg des Ammo’ angegeben werden. Belege mit æ-Schreibung (Æmberch o.ä.) zeigen den Sekund umlaut ä an, der durch i in der Genitiev-Endung -in bewirkt wurde. Wegen a > ä ist von einer Namenbildung nach der Mitte des 8. Jahrhundert und vor dem 10. Jahrhundert auszugehen. Der Umlaut wird seit dem 14. Jahrhundert nur noch vereinzelt bezeichnet, was mit der Umdeutung des Namens zu ‘(Siedlung) am Berg’ zusammenhängen dürfte. Durch Synkope des e im -en (< -in) schwand die Mittelsilbe, sodass sich bereits im 12. Jahrhundert die mit der heutigen Schreibung identische Namenform Amberg ergab. Andorf (1110–30 Ammendorf).
Amberg (Unterallgäu)
Amelinghausen Besitz des Billungers und Bischofs von Verden, Amelung, in Amelinghausen ist nicht gesichert; seit etwa 1300 eine Vogtei, später ein Gericht und ein Holzgericht nachgewiesen; hier wird traditionellerweise die „Heidekönigin“ gekürt. 1236 Amelunchusen [Kopie 16. Jahrhundert], 1252 Amelenchusen [Kopie 16. Jahrhundert], 1293 Amelinchusen; Amelinghausen (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen. Das Erstglied zeigt keine Flexionsendung -es, so dass eher von einer -ing (e)hausen-Bildung auszugehen ist. Das Bestimmungswort enthält der Kosename*Amal(o). Sollte jedoch das -es Ende des 13. Jahrhundert bereits geschwunden sein, eine sehr seltene Erscheinung, wäre als Personenname Amalung/Amaling anzusetzen. Deutung also wohl eher: ‘Siedlung der Leute des Amal(o)’.
Amelscheid, (Schonberg) 1222 Ambelsceyt.
Amerang Die erste urkundliche Erwähnung Amerangs erfolgte um das Jahr 788. Eng ist ab dem Mittelalter die Geschichte der Ameranger Gegend mit den Eigentümern von Schloss Amerang verbunden, den Lehensherren der Hofmark Amerang für die hiesige Bevölkerung.
Amerdingen
Am Großen Bruch Der Name der Gemeinde in die westlichen Magdeburger Borde ist angelehnt an das Tal des Großen Bruches, einer 50 km langen Niederung, die – vom Großen Graben durchzogen – von der Oker im Westen bis zur Bode im Osten reicht.
Ammeldingen an der Our Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 767. Ab 1570 ist eine Kapelle registriert.
Ammeldingen bei Neuerburg Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1336.
Am Mellensee Die Geschichte der Gemeinde Am Mellensee ist im Grunde die Geschichte der Einzelgemeinden, die im Mittelalter alle zur Herrschaft Zossen gehörten.
Ammeloe, 1. Hälfte 900 Amaloh.
Ammerbuch Brunnensäule in Breitenholz, Torbogen an der Herrenberger Straße, Sandsteinrelief des Heiligen Georg in Poltringen. Der Ortsname Ammerbuch ist nicht historisch gewachsen, sondern ein Kunstwort, das auf die landschaftliche Lage zwischen Ammertal und Schönbuch verweisen soll. Das Grundwort-buch als Kollektivbildung ‘Buchenwald’ zu althochdeutsch buohha, mittelhochdeutsch buoche ‘Buche’ ist im Waldnamen Schönbuch erstmals 1187 (cui nomen est Shaienbuch) bezeugt. Namen dieser Art sind typisch für die Gemeindereformen der 1970er Jahre in Württemberg.
Ammerndorf Der Ort wurde 1246 als „Amelradorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmingswort des Ortsnamens ist wahrscheinlich der weibliche Personenname Amelrad. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen. 414 wurde der Ort „Ammerdorff“ genannt, 1438 erstmals in der heutigen Form „Ammerndorf“.
Ammersbek 1314 erstmalige urkundigen Erwähnung Bünningstedts und 1226 Hoisbüttels als adlige Besitztümer. Der Flussname Ammersbek, der bei der Benennung Pate stand, wurde 1880 auf einem Messtischblatt erwähnt. Trotz der sehr jungen Überlieferung geht die Benennung des Flusses auf eine alte indogermanische Wurzel am ‘Flussbett, Graben’ zurück. Grundwort-beke.
Ammersum, +1000 Ombriki, 1100 Ambreki. Altgermanisch Amarikja.
Ammerthal
Amöneburg 755-68 Amanaburch. Historisch dokumentierte urkundliche Erwähnungen des Ortes (in Klammern das Jahr der Erwähnung) sind: Amanaburch (721), Hamanaburch (11. Jahrhundert), Ameneburc (1111/1137), Amerburch (1250/60), Amelburg (1295), Ammeneburg (um 1364), Omelburg (1457), Amenburg (1457), Amoeneburg (1493), Omenburg (1515) und Amaeneburg (1564). Liegt in de Amöneburger Beckens.
Am Ohmberg Sie entstand durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bischofferode, Großbodungen und Neustadt am 1. Dezember 2010.
Amorbach 1016 Amarbahensis. Die Geschichte der Stadt begann mit der Klostergründung im Jahr 734. Die ehemalige Benediktinerabtei, seit 1803 im Besitz des Fürstenhauses zu Leiningen, wurde im 18. Jahrhundert durch prächtige Barockbauten ersetzt und erweitert. Die Abteikirche mit ihrer gewaltigen, von den Gebrüdern Stumm erbauten Barockorgel, eine prunkvolle Bibliothek und der Grüne Saal, ein frühklassizistisch ausgestatteter Festsaal zeugen von einer glanzvollen Vergangenheit.1253 verlieh Konrad von Durne Amorbach die Stadtrechte. Bereits 1291 wurde das beispielhaft restaurierte und dafür mit der Europa-Nostra-Medaille ausgezeichnete Templerhaus erbaut, das zu den ältesten deutschen Fachwerkhäusern dieser Art zählt.
Ampen+ Oberampen und Niederampen. 1032 Andepo.
Ampen, Mitte 1200 de Anadopo. Altgermanisch Gewässername Anudapo. Zu anud, Ente.
Ampfing
Am Salzhaff Namensgeber für die junge Gemeinde ist das Salzhaff, eine Bucht der Ostsee, die vom offenen Meer durch die Halbinsel Wustrow getrennt wird. Die Gemeinde wurde am 13. Juni 2004 aus den vormals selbständigen Gemeinden Pepelow und Rakow gebildet.
Amstetten Linsenförmige Marktanlage aus der Mitte des 13. Jahrhundert, gotisch Staffelkirche, Ackerbürgerhäuser; 1128 Ambsteten, 1162/73 Amstetin. Der Name ist ein Zusatz aus-stat (im erstarrten Dativ Plural -steten) und dem bereits in mittelhochdeutsch Zeit verkürzt belegten Appellativum ambt, dem althochdeutsch ambaht vorausgeht, das als Maskulinum die Bedeutung ‘Diener, Beamter, Bediensteter’, als Neutrum die Bedeutung ‘Amt, Aufgabe, Dienst’ hat. Der Ortsname bedeutet daher etwa ‘bei den (Wohn-) Stätten eines Amtmannes wo ein Amt ausgeübt wird.
Amt Creuzburg Der Beschluss zum Zusammenschluss der Stadt Creuzburg mit den Gemeinden Ebenshausen und Mihla wurde im Oktober 2018 gefasst. Dabei einigte man sich auf den Namen Amt Creuzburg, in Anlehnung an das historische Sachsen-Eisenach, wobei die Bezeichnung Amt hier keine Bedeutung hat.
Amt Neuhaus ist eine Gemeinde, die am 1. Oktober 1993 gebildet wurde. Die in diesr Einheitsgemeinde Amt Neuhaus aufgegangenen Gemeinden gehörten von 1945 bis zum 29. Juni 1993 zum Landkreis Hagenow. Der Name erinnert an das alte Amt Neuhaus, das in fast identischen Grenzen als Verwaltungsbezirk die in Konigreich Hannover bestand.
Amtsberg
Amt Wachsenburg Am 10. November 2011 beschloss der Gemeinderat der Wachsenburg
gemeinde die Aufhebung der Vereinbarung der erfüllenden Gemeinde mit der Stadt Arnstadt. Der Arnstädter Stadtrat traf keinen gleichlautenden Beschluss. Bei Einwohnerbefragungen in Ichtershausen und der Wachsenburg Gemeinde befürwortete die Mehrheit der Einwohner beider Gemeinden den Zusammenschluss. In Ichtershausen stimmten bei einer Beteiligung von 57,2 Prozent etwa 95,2 Prozent der Befragten für die Gemeindefusion. In der Wachsenburg Gemeinde sprachen sich bei einer Beteiligung von 60,5 Prozent etwa 94,3 Prozent der Befragten für die Eingliederung aus. Daneben hatte die Stadt Arnstadt bis zum 1. November 2011 eine Bürgerbefragung durchgeführt.
Amtzell Es wurde noch bis vor kurzem vermutet, dass Amtzell eine Gründung des Klosters St. Gallen sei, worauf der Namensteil -zell (abgeleitet von cella) hindeute. Lehnsgüter dieses Klosters in Pfärrich, Karbach und Schattbuch untermauerten die These. Der Ortsteil Karbach wurde zum Beispiel in einer Urkunde des Klosters St. Gallen 853 erstmals erwähnt. Neuere Forschungen stellen die sankt-gallische Abkunft in Frage. Erstmals 1275 wurde in einer Urkunde des Bistums Konstanz eine ecclesia in Annencelle erwähnt.
Amulungthorpe, (Wolfenbüttel) Mitte 1200.
Ananroth, (Kassel) 1015-25.
Andechs Es ist in Deutschland und darüber hinaus bekannt für das Kloster Andechs, ein Benediktinerkloster, in dem seit 1455 Bier gebraut wird.
Diese Stadt war die Hauptstadt eines der Staaten der Grafen von Andechs, eines der bedeutendsten Geschlechter Europas.
Anderlingen Anderlingen gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen.
Andernach Besiedlung des Stadtgebietes seit frühester Zeit und befestigtes römisch Kastell mit einer Siedlung an der römischer Rheinstraße. Im Mittelalter fränkisch Königshof. 939 Schlacht bei Andernach Ottos I. mit seinen Gegnern. 1167 ging Andernach als Geschenk an den Erzbischof von Köln. 1801 fiel die Stadt an Frankreich und wurde Kantonshauptstadt. Unter Preußen erhielt sie 1856 das Stadtrecht zurück. Ende 3. Jahrhundert [ANTV]NNACUM (Stein von Tongern), circa 300 Autunnaco, -nago, 359 Anternacum, 365 Antunnaco, 450 Anternacha; Andernach (1110). Der Ortsname liegt ein römisch Personenname Antunnus mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im Akkusativ: ‘zum Hofgut des Antunnus’. Die aufeinanderfolgenden Silben auf -n unterliegen einer Dissimilation, spätestens im 8. Jahrhundert wird aus -un ein -er.
An der Poststraße Der Name An der Poststraße ist von der die Gemeinde durchquerenden sogenannten „alten Poststraße“ zwischen Leipzig und Kassel abgeleitet.
An der Schmücke Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschlüsse der Gebietsreform 2019 verständigten sich die Gemeinden Bretleben, Gorsleben, Hauteroda, Heldrungen (Stadt), Hemleben, Oldisleben auf eine Fusion zum 1. Januar 2019. Sie gehörten mit den Gemeinden Etzleben und Oberheldrungen zur Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke, welche Ebenfalls zum 1. Januar 2019 aufgelöst wurde. Für die letztgenannten Gemeinden ist An der Schmücke als erfüllende Gemeinde tätig.
Andervenne
Andisleben Die Ersterwähnung war 815 in einer Urkunde der Abtei Hersfeld. 1309 zerstörten die Erfurter die Burg Andisleben.
Angel, (Alverskirchen) +1000 in Angullo. Germanisch angula, Haken, zu Krümmung, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Angelbachtal Am 1. April 1972 vereinigten sich Eichtersheim und Michelfeld zur Gemeinde Angelbachtal. Michelfeld wurde 857 als Michilunfelt erstmals im Lorscher Codex erwähnt. 1188 wird ein allodium (dt.: Eigengut) in Michilinvelt in einem Vertrag. Eichtersheim wurde erstmals 838 als Uhtritesheim im Lorscher Codex erwähnt.
Angelburg
Angelsdorf, (Köln) 1123-31 Angilisthorp, 1141 Angelsdorph. Germanisch Angiles porpa, Dorf des Angil.
Anger 904 Angoron, 1047 Angeron. Liegt an dem Anger.
Angerhausen, (Duisburg) 1052, Angerohuson. Germanisch, zu den Häusern der Anger.
Angermünde Askanische Burg am Seite-Ufer des Mündesees, wohl nach 1250 als Grenzburg zum Schutz gegen das pommersche Uckerland und der Welse errichtet (Mauerreste), anschließend Burg ort. Seit 1300 Waldenser erwähnt, die später verfolgt wurden, daher die zuerst 1420 überlieferte Bezeichnung Ketzer-Angermünde. 1263 Henricus de Angermunde, 1277 in Angermünde, 1286 Neuen Angermünde, 1420 Ketzer-Angermünde. Der Name wurde von Tangermünde in der Altmark übertragen, worauf der Zusatz Neu hinweist. Tangermünde liegt an der Mündung des Tangers in die Elbe, dessen Name zu mittelnorddeutsch tanger ‘bissig, kräftig, frisch’ gestellt werden kann. Tangermünde wird im Mittelalter oft ohne T überliefert (1305 Angermunde vpper eluen ... dy rath van Premsslaw tu nien Angermunde), sodass dieses als verkürzte Präposition mittelnorddeutsch to ‘zu’ aufgefasst und weggelassen werden konnte. Zum Grundwort -münde. In einigen Arbeiten wird als Ausgangspunkt für die Übertragung des Namens Angermund am Niederrhein bei Vermittlung durch Tangermünde angesehen. Da dieses aber am Tanger liegt und der älteste Beleg mit T überliefert wurde, ist der Name zweifelsfrei in der Altmark entstanden, woher viele Namen in die Uckermark übertragen wurden.
Anhausen Der Name Anhausen entwickelte sich von „Hanhusen“ (auch „Hainhusen“ im Sinne von „Waldhausen“) im Jahre 1204 über „Aynhusen“ (1343) zu Anhausen (1529).
Anheri, (Moers) +1000 Germanisch ana, auf, hoher gelegen, + haro, sandiger Hugelrücken.
Ankershagen Ankershagen wurde erstmals 1252 urkundlich erwähnt. Die Ruine der mittelaterlichen Burg Ankershagen und das daneben gelegen Herrenhaus, war über Jahrhunderte Sitz der Familie von Holstein.
Ankla
Ankum Ankum entstand rund um die St.-Nikolaus-Kirche, heute Artländer Dom genannt. Es befand sich bis ins 14. Jahrhundert in der Entwicklung und wäre wahrscheinlich zu einer Stadt herangewachsen, wenn sich der Bischof nicht 1335 für eine Ansiedlung in Fürstenau entschieden hätte.
Annaberg-Buchholz Annaberg entstand als Bergstadt 1496, nachdem der Silberbergbau am Schreckenberg seit 1491 Bergleute anlockte, 1497 Stadtrecht. Der südliche Nachbarort Buchholz entwickelte sich 1501–1515 zum Bergstädtchen. 1949 Vereinigung beider Orte. Annaberg: 1492 vom Schregkennpergk, 1499/1500 zu der Newenstadt ader sanntt Annabergk. Buchholz: 1498 auf dem Buchholtz bey dem Schreckenberge zu Sant Anna, 1517 ym Buchholcz, bis ins 18. Jahrhundert auch St.-Katharinen-Berg im Buchholz. Der Bergname Schreckenberg gehört zu mittelhochdeutsch schrecken ‘jäh aufspringen’ und wurde durch Sankt Annenberg (nach der Heiligen Anna) und den Ortsname Neustadt abgelöst. Der Name Buchholz bezeichnet die Siedlung am Buchenwald: mittelhochdeutsch buoch ‘Buche, Buchenwald’ und mittelhochdeutsch holz ‘Wald’. Buchholz, Landkreis Nordhausen; Bucha, Saale-Holzland, Buchheim, Landkreis Tuttlingen.
Annaburg-Prettin. Annaburg wohl seit dem 13. Jahrhundert Jagdschloss des askanischen Kurfürsten, später Lieblingsresidenz und Sterbeort des wettinischen Kurfürst Friedrich des Weisen. Ab 1572 Neubau eines Renaissanceschlosses. Prettin im 11. Jahrhundert Burgward. Über die Grafen von Brehna ab 1290 im Besitz des askanischen Kurfürsten, 1423 wettinisch. Seit dem 13. Jahrhundert Präzeptorei, später General präzeptorei des Antoniter Ordens. Im 16. Jahrhundert Bau eines Renaissanceschlosses durch Kurfürstin Anna von Sachsen. Dann kurfürstlich Witwensitz. Annaburg: 1339 Lochow, 1378 Lochnow [Original], 1424 zcur Lochow [Original], 1575 Annabergk.
Prettin: 1004 Pretimi [Original], ad 1012 Pretim [Original], 1163 in pago nostro Pretin [Original]. Annaburg hieß ursprünglich altsorbisch *Łochov( -o(w)) zu einem altsorbisch Personenname*Łoch, dessen Herleitung mehrere Möglichkeiten zulasst. Lochau häufig mit bestimmtem Artikel, wie im Beleg 1424, gebraucht. Mit dem Neubau des Schlosses erfolgte dessen Benennung nach der sächsischen Kurfürstin Anna von Dänemark, in direktem Zusammenhang mit der Augustusburg ö von Chemnitz, die nach ihrem Gemahl Kurfürst August I. benannt wurde. Schon nach kurzer Zeit wurde der Name auf den Ort übertragen und verdrängte die ursprüngliche Bezeichnung. Analog oder ähnlich aus *Łoch gebildete Ortsname sind im slawische Sprachgebiet häufig. Auch der Vorname Anna begegnet in Ortsnamen. Der Name Prettin ist eine altsorbische Bildung *Prˇetimì aus einem Personennamen *Prˇetim und dem Suffix -j-, also ‘Preˇtims (Ort)’. Der altsorbische Personenname setzt sich zusammen aus einer Wurzel aus *prˇetiti ‘drohen’ o.ä. und einem Suffix -m, das Partizipien bildet (hier in etwa: ‘der bedroht Seiende’). So Annaberg-Buchholz, Erzgebirgskreis.
Annweiler am Trifels im Trifelsland mit den drei Burgen Trifels, Anebos und Münz (Scharfenberg). Erstmalige Erwähnung der Burg Trifels im späten 11. Jahrhundert (ein Zentrum des Stauferreiches), von 1125 bis 1298 Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, 1193 Aufenthalt des gefangenen englischen Königs Richard Löwenherz. 1219 wird Annweiler Stadt und ist im 18. Jahrhundert kleinste deutsche Reichsstadt. Die Region wird durch weitere Burgen und Ruinen sowie das Biosphärenreservat „Pfälzerwald“ geprägt. 1176 Cuonradus de Annewilre, 1219 villam nostram Annewilrre, 1402 die vesten Anwilere, 1511 Anwyler. Das Bestimmungswort basiert auf dem althochdeutsch Personenname Anno, Genitive Singular Annin-, das Grundwort auf-weiler. Der Erstbeleg von 1086 ad vallem Annovillen ist vermutlich eine Fälschung des 18. Jahrhundert. Zu deuten ist der Ortsname somit als ‘Hof, Vorwerke des Anno’. Seit 1949 Zusatz am Trifels (Bergname: 1099/1105 Triuels, 1155 Trivelis, 1219 Trifels, 1240 Drivels) mit althochdeutsch dr ̄ı, lateinisch tr ̆ı‘ drei’ im Bestimmungswort und-fels im Grundwort.
Anrath, 1161 Anrode. Germanisch ana, auf, hoher gelegen + ropa, Rodung.
Anrode Die Gemeinde ist nach dem im 13. Jahrhundert gegründeten Kloster Anrode benannt. Das Kloster wurde bis 1810 als Kloster genutzt. Die Gebäude sind weitgehend erhalten.
Andröchte, Mitte 1200 Anruthe, 1181 Anrufte.
Anröchte 1153 Anervost [Original], 1181 Anrufte, 1231 Anrochte. Der Erstbeleg zeigt Verschreibung von langem -s für -f-. Erstbestandteil ist die Präposition altsächsisch an ‘an, in, auf’, mittelnorddeutsch an, a ̄ne ‘in, an’. Beim Zweitglied wechseln in der älteren Überlieferung -o und -u-Schreibungen, weswegen altsächsisch -o ̄1 anzusetzen ist. Der Umlaut durch das -j-haltige Suffix wird erst seit etwa 1400 verschriftlicht. Nach der Kürzung des Langvokals wurde -ft> -hat velarisiert. Es handelt sich um eine mit Dentalsuffix gebildete Stellenbezeichnung *hro ̄ftja/*hro ̄f-þja. Ihre Basis ist an mittelnorddeutsch ro ̄f ‘Abdeckung, Deckel; Dach’ anzuschließen, vgl. altenglisch hro ̄f ‘Dach, Abdeckung; höchste Stelle’, altfriesisch hro ̄f ‘Dach’, altnordisch hróf ‘Dach eines Bootshauses; Bootsschuppen’. Durch Zusammenrückung mit der Präposition altsächsisch an entstand der Ortsname. Die sachliche Motivierung des Ortsnamens ist nicht mehr aufzuhellen.
Ansbach Zeit Gründung des Gumbertus-Klosters, im 12. Jahrhundert Stadt, ab 1331 Herrschaft der Hohenzollern, 1528 Lateinschule, ab dem 18. Jahrhundert Residenzstadt der Markgrafen. 786–794 (Kopie von circa 1600) Onoltesbach, 837 Onoltespah, 1141 Onoldesbach, 1230 Onolsbach, 1338 Onelspach, 1508 Onsbach, 1732 Onolzbach oder Ansbach. Grundwort des ursprüngliche Gewässernamens, der bereits 786 (Kopievon 1614) als Onoldisbach begegnet, ist althochdeutsch pah, -bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’. Weil die Personnename Onoald, Aunuald belegt sind, kann man als Bestimmungswort *Ônold erschließen. Eine entsprechende Erklärung wurde letztlich schon im Jahr 1782 gebracht: „ ... An dieses Bächlein bauete ein gewisser Onold das erste Haus und darnach nennte man auch die andern Häuser, welche mit der Zeit dahin gebaut wurden“.
-anum. Diese lateinisch/römische Siedlungsname mit Personennamen, die wie die-acum / -aco ̄-Namen im Ablativ auf lateinisch -ano ̄ erscheinen, drücken Besitz aus. Sie kommen besonders in Südtirol (Bozen, I) und in Oberbayern (Garmisch-Partenkirchen.
-apa. Das „apa-Problem“ ist oft kontrovers erörtert worden. Dieses Wasserwort ist ursprünglich Simplex, wurde aber früh mit unterschiedlichen Appellativ -Bestimmungswörtern kombiniert, die überwiegend germanisch Ursprungs sind Weitere Aspekte sprechen dafür, dass es sich – dem inhaltlich identischen -aha,-ach1, vergleichbar und von diesem geografisch abgegrenzt – um ein westgermanisches Wort handelt mit typischer Verbreitung wohl in ehemals ist wäonischem Gebiet (ursprünglich zwischen Rhein und Weser, Main und nördlichem Weserbergland), aufgekommen in der Völkerwanderungszeit. Etymologie ist apa mit keltisch ab ‘Fluss’ und lateinisch amnis (< *abnis) ‘Gewässer’ urverwandt, also auf die indogermanische Wurzel *ab ‘Wasser’ zurückzuführen. Wiewohl vom Appellativum apa durch Suffigierung neue Namen entstehen konnten (z.B. der Gewässername Efze, 1267 Effesa < *Affisa, Hessen) und apa noch heute in einigen Benennungen als variiertes, unverstandenes Simplex erhalten ist, dürfte schon in althochdeutsch Zeit oder früher -apa unproduktiv beziehungsweise unbekannt gewesen sein, was durch gelegentliche Verdeutlichung durch -aha oder -bach belegt wird. Schon lange wird -apa als Suffix empfunden, das in unterschiedlicher Form in Ortsnamen erscheint, bereits in frühen Belegen als -opa, -ipa, -ufa, -ifa, -af(f)a, -offa, -apha, -pa, -ba und andre, heute als -phe, -aff, -off, -uf(f), -ef, -f, norddeutsch -ep(e) oder ganz geschwunden.
Anschau 1381 verkaufte Jutta von Sayn († 1381/87), Witwe Adolfs III von Grafschaft († 1381) zu Ehreshoven und Tochter Gottfrieds II. von Sayn († 1327), mit Zustimmung ihrer Söhne und der Grafen Adolf III. (1312–1383) und Johann von Virneburg ihr ererbtes Gut Anschowe bzw. Anschauwe im Gericht Nachtsheim mit Ackerland, Wiesen und allem Zubehör an Lutz von Ehreshoven (Yrenhuysen). Dies ist vermutlich die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes.
Anstel, (Frixheim) 1151-53 Anstele, 1163-68 de Anstelo.
Anten, (Osnabrück) +1000 Andheton, Nortanthetun. Die genaue Herkunft der Anten ist unbekannt, die verstreuten Quellen sprechen aber dafür, dass sie ursprünglich aus der Region der heutigen Ukraine stammten.
Antdorf Antdorf, das seinen Ursprung wohl in einer Ansiedlung aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme, vermutlich schon in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts hat, galt bereits zur Zeit der Klostergründung von Benediktbeuern (739/40) als der Hauptort der an der Isar und der Loisach gelegenen Besitzungen der Grafen von Antdorf.
Antreffa, (Siegburg) 1076 Antreffa, 1109 Antrefe.
Antrifttal schlossen sich am 31. Dezember 1971 die fünf Gemeinden Bernsburg, Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf und Vockenrod zusammen und bilden seither die Gemeinde Antrifttal. Antrifttal liegt im Tal des Flusses Antrift,
Antweiler Koblenz, 975 Ametuuilere. Form von dem Fluss Ahr? Antweiler (Köln) 1003 Antwilere, 1079-89 Antvvilere.
Anzing Am 23. April 812 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung „in loco anzinga“. Die Urkunde ist das Testament des Kirchendieners Suuidhart in dem er eine Schenkung an das Freisinger Hochstift.
Apelern Apelern erscheint erstmals 866 urkundlich als „den Apelderen“ (= bei den Apfelbäumen). Auch die anderen Dörfer der Gemeinde bestehen seit dem Mittelalter. Die Kirche des Dorfes Apelern wird als Hauptkirche der altsächsischen Grafschaft Bukkigau (vor dem Jahr 1200) erwähnt.
Apen Wahrscheinlich schon um 1200 Burg und Zollstätte in Apen; 1550 Festung, später Amtssitz; jahrhundertelang der bedeutendste oldenburgische befestigte Ort gegenüber Ostfriesland. 1233 Apen [Original], 1339 Apen, 1428 Apen. Der Ortsname beruht auf einem Simplex-apa ‘(Fließ) gewässer, Fluss’, das häufiger als Grundwort von Namen vorkommt. Es gehört zu germanisch *ab und ist somit eine Wurzelvariante zu indogermanisch *ap-, das in altpreußisch ape ‘Fluss’ uswach belegt ist. Der Ortsname zeigt durchweg auslautendes -en, das auf einen Dativ Pluralural zurückzuführen ist und als Anzeichen für die an einem Bach entstandene Siedlung zu werten ist. Apen liegt von der Großen Norderbäke und der Großen Süderbäke nahezu umschlossen.
Apenburg-Winterfeld
Apensen Bei der Ortschaft liegen mehrere Hügelgräber, darunter das höchste und größte des Landkreis Stade; außerdem wurde hier ein. 1231 Abbenhusen [Oiginal], 1236 Abbenhusen, 1704 Abensen; Apensen (1823). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem schwach flektierenden Kurznamen Abbo als Bestimmungswort. Das Grundwort wird jünger zu -sen verkürzt und die Schärfung des -b zu - p ist ebenfalls jung. So Abbenrode, Landkreis Wolfenbüttel, Abbensen, Region Hannover.
Apfeldorf Die erste urkundliche Erwähnung von Apfeldorf ist für das Jahr 1305 überliefert. In Veröffentlichungen, beispielsweise im Landsberger Kreisheimatbuch, ist zu lesen, dass der Name des Dorfes erstmals 1313 in einer Augsburger Urkunde auftaucht
Apfeltrach Apfeltrach war vor 1800 Pflegamt und gehörte dem Domkapitel Augsburg.
Aplerbeck, (Dortmund) Mitte 1200 Apelderbeke, 1161 Aphelderbach. Germanisch apuldra, Apfelbaum + baki, Bach.
Appeldorn, 2. Hälfte 1100 Apeldrehem, 1137-77 Apolderscheim. Germanisch apuldra, Apfelbaum + haima, Dorf.
Appenheim, 886 Appenheim. Germanisch Abbon haim, Wohnung des Abbo.
Appenhert, (Iversheim) 1222 Appenhert. Germanisch Abbon, des Abbo, + harud, waldiger Höhenzug.
Apolda Altthüringisches oder bereits germanisch Dorf der ersten Jahrhunderte nach Chr.; im 9./10. Jahrhundert Herrensitz (Burg), Entwicklung zur Stadt im 12./13. Jahrhundert (1308 civitas); Ackerbürgerstadt, seit etwa 1600 Stickereigewerbe, ab 1700 Strumpfwirkerei, seit 1722 Glockengießerei; Beiname „Glockenstadt“. 1119 in Appolde, 1123 in Appolde, 1308 Appolda, 1335 Apolde, 1438 Appulde; Apolda (1506). Der Ortsname gehört zu altsächsisch appel, appul ‘Apfel, Apfelbaum’ und zeigt mit -de mundart abgeschwächt das althochdeutsch Suffix -idi, altsächsisch-ithi ‘versehen mit’, also ‘Apfel(baum) ort’. Die Auslautsilbe wird im 15./16. Jahrhundert kanzleisprachlich amtlich zu -da (vgl. Kölleda, Sommerda). In den Schreibweisen des Ortsnamens ist die ursprüngliche Bildung mit althochdeutsch Suffix sowie die alte norddeutsch Sprechweise mit |p| statt |pf| in der dortigen Region gut erkennbar. Auch 1438 Appulde ist mundartlich beeinflusste Graphie. So Apeldorn, Ortsteil von Meppen, Landkreis Emsland, 9./11. Jahrhundert Apuldrun, zu altsächsisch apuldra ‘Apfelbaum’.
Appel
Appen
Appenheim Im Jahr 882 wurde Appenheim erstmals urkundlich im „Goldenen Buch“ der Abtei Prüm erwähnt.
Appenweier 884 Abbunuuileri, 1148 Appinwilre, 1287 Appenwilre [Original]; Appenweier (1812). Wohl zu einem Personenname Abbo, Appo. Nicht auszuschließen ist bei klösterlichem Grundbesitz (hier Kloster Honau) auch eine ursprüngliche oder volksetymologische Verbindung zu lateinisch abba ̄s ‘Abt’. Das Grundwort geht auf althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler zurück und ist entlehnt aus mittellateinisch villare ‘Gehöft’ zu lateinisch villa. Die Ortsnamen dieses Typs erscheinen heute in der Form-weiler, -wiler und -weier. So Appenweier // Appenwihr, Arrondissement Colmar, Département Haut Rhin.
Aprath, (Wülfrath) Mitte 1200 Abbatisrothe. Germanisch abbates, des Abtes + ropa, Rodung.
Apuldarohem, (Dülmen) +1000 Germanisch apuldra, Apfelbaum + haima, Dorf.
Arbach Die erste Erwähnung des Ortes als Arrebarre, Arrebach findet sich in einer Urkunde vom 15. Juli 1336 des Grafen Robert III von Virneburg.
Arberg Die Adelsfamilie Van Arberg bezieht sich nicht auf diesen Ort, sondern auf Aarberg in der Schweiz.
Aremberg In der Nähe befindet sich auf dem Gipfel des Arembergs die Ruine der Burg Aremberg, einst eine mächtige Festung des Hauses Arenberg.
Arendsee-Kalbe. Namengebend sind die Stadt Arendsee und die ehemalige Kreisstadt Kalbe (Milde). Arendsee: 822 Arnseo, 1184 Arnse [Original], 1373 Arnsee; Arendsee (1556).
Kalbe (Milde): 1012/18 Calwa, Calwo, 1207 de Calue [Original], 1453 Calve uppe der Milde. Der Name Arendsee ist gebildet mit dem Grundwort-see, zu altsächsisch und althochdeutsch s ̄eo ‘See’. Das Bestimmungswort ist nicht eindeutig zu klären. Möglicherweise liegt der stark flektierende altsächsisch Personenname Arn vor, mit späterer Abwandlung zu Arnd, Arend. Daneben wird der Ortsname auch zu einer alteuropäischen Basis *Arn-/*Orn gestellt, die als Gewässerbezeichnung an indogermanisch *er-/*or ‘in Bewegung setzen, erregen’ angeschlossen oder mit indogermanisch *er-/*or‘ in die Höhe bringen (Erhebung, hochgewachsen) ’ (in der Bedeutung ‘See mit hohen Ufern’) verbunden wird. Mit Arendsee sind zahlreiche europäische Gewässername vergleichbar, z.B. Arne, Arno, Orne. Kalbe (Milde) ist auf germanisch *kalwa, althochdeutsch cal(a)wa, mittelhochdeutsch kalwe ‘kahle Stelle’, mittelnorddeutsch kalewe ‘Kahlheit’ zurückzuführen, motiviert durch die Lage des Ortes auf einer Talsandinsel in der Mildeniederung. So Arentsee, Kreis Steinburg, Calbe (Saale), Salzlandkreis (937 Caluo).
Arenrath Im Mittelalter bildete Arenrath, das erstmals 1156 als Arendroch urkundlich erwähnt wurde, einen eigenen Herrschaftsbereich innerhalb des Kurfürstentums Trier.
Arenshausen
Aresing Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Aresing.
Aremberg, (Koblenz) 1166 Arberg, 1167 Arebergensis, 1203 Arberch. Germanisch, Berg an der Ahr.
Arenbögel, (Oberhausen) +1000 in Armbugila, 1100 Armbugili. Germanisch armabugila, Ellenbogen.
Arenrath, (Trier) 1156 Arendroth, 1195 Arrenroth.
Arft
Der Name Arth gehört zum Komplex althochdeutsch art Feminin ‘Pflügen, Ackerbau’, althochdeutsch artlîh ‘bewohnt, bewohnbar’, althochdeutsch artôn, mittelhochdeutsch arten ‘den Boden, das Feld bearbeiten, zur Saat bereiten; pflügen’, altsächsisch ard Maskulinum ‘Wohnung’, mittelnorddeutsch art Feminin, Maskulinum ‘Land, Pflügen’, mittenniederländisch aert Maskulinum ‘bebouwde grond’, altenglisch eard Maskulinum ‘Heimat’ und altnordisch or d Feminin ‘Ernte, Ertrag’. Arth kann deshalb mit gutem Grund mit ‘bebautes, gepflügtes Land’ gedeutet werden.
Arfurt, 1053 Arenuurt, 1149 Arinuurt, 1154 Arenwrt. Germanisch arnu, adler + furdo, Furt.
Argenbühl Die Gemeinde entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der zuvor selbständigen Gemeinden Christazhofen, Eglofs, Eisenharz, Göttlishofen, Ratzenried und Siggen. Der Name Argenbühl ist eine Zusammensetzung aus Argen und Bühl. Der zweite Teil des Namens Bühl (Hügel) soll die hügelige Landschaft zum Ausdruck bringen, in der die Gemeinde liegt.
Argenschwang Der Ort wurde im Jahr 1127 als Hausen erstmals urkundlich erwähnt. Dieser Ortsname war bis in das 16. Jahrhundert gebräuchlich.
Argenthal
Arholzen Die Gründung des Dorfes wird vor 800, in der sogenannten zweiten Siedlungsperiode zwischen 500 und 900 vermutet. Damals entstanden Ortschaften, deren Namen z. B. auf -hausen (verkürzt oft zu -sen) enden. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes finden wir in einer an das Kloster Corvey gerichteten Schenkung (nicht datiert, jedoch zwischen 891 und 1037 entstanden) auf. Hier in Adololdeshusen erhielt das Kloster 30 Morgen und einen Acker.
Ariendorf, (Leubsdorf), 1217 Arindorp.
Ark, die (Koblenz) 1204 Archa. Germanisch arka von romanisch arcus, Bogen unter dem das Rad einer Wassermühle dreht. Sie Müllenark.
Arkebek
Arlesheim, (Ahrweiler) 1176. Germanisch Ariles haim, Wohnung des Aril.
Arloff, (Köln) 1222 Arnafa. Liegt an der Erft, siehe da.
Arlewatt
Armsheim In den vierhundert Jahren der Zugehörigkeit zum Römischen Reich wurde das Land durch Staatsdomänen bewirtschaftet. Wo diese Landgüter liegen, können aus Bodenfunden und Flurnamen („Weiler“) erschlossen werden. Ein Jupiter-Heiligtum lag im Bereich der Armsheimer Kirche, ein Diana-Heiligtum in der westlichen Gemarkung. In der Suntflur hatte sich bis ins 20. Jahrhundert das durch Grenzsteine markierte Areal einer solchen Villa erhalten. Die römischen Landgüter wurden an der Wende um 400 n. Chr. Chr. nach dem Vorstoß germanischer Stämme über den Rhein und dem Abzug des römischen Militärs aufgegeben. Den Ortsmittelpunkt Schimsheims bildet heute der kleine Platz, der durch die hier zusammenlaufenden Straßen gebildet wird. Auf ihm stand der Dorf- und Gerichtsbaum, die legendäre Schimsheimer Effe. Die gegenwärtig hier wachsende Linde wurde in den Hohlraum der Effe gepflanzt, nachdem diese abgestorben war. Die Bedeutung Armsheims hatte darauf beruht, Verwaltungssitz und Wallfahrtsort zu sein, war nicht die Frucht von Gewerbe und Handel. Für diese fehlte die Anbindung an ein überregionales Straßennetz.
Armstedt
Armstorf Armstorf gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). - und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Arnbruck Schon früh wurde der Ort von Menschen besiedelt. Etwa im Jahre 950 kam Graf Arno aus dem Geschlecht der Bogen hier bei einem Ausritt über einen wilden Bach fast ums Leben. Dank eines Siedlers konnte er der Gefahr entgehen und ließ aus Dankbarkeit an dieser Stelle eine Brücke errichten. Dies war die Arnobrücke, der der Ort seinen heutigen Namen verdankt.
Arneburg -Goldbeck. Arneburg: 981 Arnaburch, 1012/18 Harnaburg, Arnaburg, 1172 Arneborch. Goldbeck: 1285 de Goltbeke, 1359 Goldbeke [Original]. Arneburg ist eine Bildung mit dem Grundwort-burg. Im Bestimmungswort liegt wahrscheinlich das Appellativum althochdeutsch arn, mittelnorddeutsch arne ‘Adler’ vor. Möglich wäre auch, den Ortsname mit einer alteuropäisch Basis *Arn-/*Ornzu verbinden, zu indogermanisch *er-/*or ‘in die Höhe bringen (Erhebung, hochgewachsen) ’. Der Ortsname Goldbeck geht auf einen Gewässername zurück und ist mit dem Grundwort -beke gebildet. Im Bestimmungswort steht mittelnorddeutsch gold ‘Gold, goldfarbiger Sand’. Der Gewässername bedeutet demnach ‘Bach mit goldfarbigem Sandboden’ o. ä. So Arendsee, Altmarkkreis Salzwedel, Arnstadt, Ilmkreis, Goldbeck.
Arnis Ursprünglich war Arnis eine Halbinsel in der fjordartigen Schlei. Während der Auseinandersetzungen mit den Grafen von Schauenburg und Holstein und der Hanse um den Status Schleswigs befahl der dänische König Erik von Pommern 1415 den Bau zweier primitiver Burgen in der Schlei, der Schwonsburg und der gegenüberliegenden Höhe des heutigen Friedhofs von Arnis. Zur besseren Verteidigung wurde die Landenge zwischen Arnis und Angeln durchtrennt. Arnis wurde zu einer Insel.
Arnoldsweiler, (Aa) 1168 Wilre sancti Arnoldi. Im Jahr 922 wird der Ort erstmals in einer Kirchenurkunde als Ginizwilre erwähnt.
Bereits im 10. Jahrhundert begann die Verehrung des Ortsheiligen St. Arnold von Arnoldsweiler. Der heilige Arnold soll ein Musiker Karls des Großen gewesen sein. Als solcher ist er auch im Dorfwappen abgebildet. Es ist nicht möglich, mit wissenschaftlicher Sicherheit genau zu bestimmen, wann und wo er tatsächlich lebte. Der Gedenktag des Heiligen Arnold ist der 18. Juli. Im Jahr 1886 verfügte der Papst, dass der heilige Arnold im Erzbistum Köln als Heiliger verehrt werden dürfe. Er gilt als Schutzpatron der Organisten und anderer Musiker. Der auch in den Niederlanden bekannte Missionarpater Arnold Janssen wurde nach diesem Heiligen benannt.
Arnolfsberg, (Walsdorf) 1023 Arnolfesberc. Germanisch Arnuwulfes berga, Berg des Arnuwulf, (arnu Adler + wulfa, Wolf.
Arnsberg Burgen der Grafen von Werl/von Arnsberg (vor 1070 und Anfang 12. Jahrhundert) begünstigten die Siedlungsentwicklung zur Stadt. 1368 an Köln übertragen, seit dem Mittelalter administratives Zentrum (Residenz, Landtagsort, seit 1816 Sitz der Bezirksregierung). Zu 1082 Conradus comes de Arnesberge, 1114 Arnsberg, um 1150 in Arnesberge. Das Grundwort-berg ist durch die Lage der Stadt auf einem Bergrücken motiviert. Das Erstglied steht im stark flektierten und kann sowohl an das Appellativ altsächsisch *arn (althochdeutsch arn) ‘Adler’ als auch an den darauf beruhenden eingliedrigen Personenname Arn angeschlossen werden. Eine Entscheidung ist weder aufgrund sprachlicher noch historischer Kriterien zu treffen, da ein möglicher Namengeber nicht belegt ist. Ortsname der näheren Umgebung mit demselben Grundwort haben sowohl Appellative (auch Tierbezeichnungen) als auch Personenname als Bestimmungswort. So Hirschberg, Ortsteil von Warstein, und Echthausen (mit ursprüngliche Grundwort-berg).
Arnschwang Aus der Sprache dieser ersten nachweisbaren Bewohner kann – wie auch der Fluss Chamb – die Ortschaft Arnschwang seinen Namen herleiten: „wang“ bedeutete darin ebenes Feld, Wiese. Dieser Endung vorangestellt ist der Personenname „Aruni“. Viehweiden im nahen Chambtal gaben also Arnschwang seinen Namen. Aus dem „Weideland des Aruni“, „Aruni-wang“ wurde „Arinswanch“, im Laufe des 14. Jahrhunderts dann Ornswanch und schließlich „Arnschwang“
Arnsdorf Im 12. Jahrhundert gründeten Siedler aus dem fränkisch-thüringischen Raum das Waldhufendorf Arnsdorf. Zwischen dem Tanneberg und den sumpfigen Niederungen der Schwarzen Röder wurde die Besiedlungsfläche zu beiden Seiten des Dorfbaches aufgeteilt. Den Mittelpunkt der Ansiedlung bildet das Erbgericht, die Kirche und später noch die Schule. Mit dem Anlegen von Steuerlisten durch den meißnischen Markgraf Friedrich III., dem Strengen (1332 bis 1381), wird „Arnoldistorf“ (Arnsdorf), ebenso wie viele umliegende Orte, zum ersten Mal 1349/51 urkundlich erwähnt.
Arnshöfen Der Ort Arnshöfen wurde im Jahr 1525 erstmals urkundlich erwähnt. Er bestand ursprünglich aus den vier Ortsteilen Arnshöfen, Etzelbach, Maisenburg und das Niederdorf bzw. Niederarnshöfen.
Arnstadt Altthüringische Siedlung an altem Verkehrsweg über das Gebirge nach Mainfranken; 704 Herrensitz des Thüringischen Herzogs; im 10.–12. Jahrhundert Entwicklung zum Marktort; um 1200 Stadt (1220 civitas); im Mittelalter Handelsort. 704 in loco nuncupante Arnestati [in dem Arnstadt genannten Ort], 726 Arnistadi, 954 Arnistat, 1176 Arnstete; Arnstadt (1302). Der Ortsname ist gebildet mit der Kurzform Arn eines Personennamens wie althochdeutsch Arnifrid, Arnheri und dem Grundwort althochdeutsch -stati ‘Stätte, Ort’(-statt), also ‘Ort, Wohnstätte eines Arn’. Vom 12. bis 16. Jahrhundert tritt im Ortsnamen das in Thüringen in Ortsname häufige umgelautete -städt, -stedt mehrfach auf, durchgesetzt hat sich aber infolge des frühen Stadtcharakters des Ortes primäres -stat (-stadt). So Arnstedt, Landkreis Mansfeld-Südharz, 993 Arnanstedi; Arnberg an der Ruhr, 1102 Arnesberge; zahlreiche Ortsname mit Arns-.
Arnstein (Sachsen-Anhalt) 1333 Stadt und Marktrechte. Erstbeleg des Siedlungsnamens ist wohl 1156 (Druck von 1747) Arnstein, wenn es sich nicht um einen gleichnamigen Ort in Hessen handelt; auch der Beleg 1180 Arnstein ist nicht zweifelsfrei hierher zu ziehen. Sicher ist der Beleg 1179 Arnstein; die Burg ist im Beleg 1225 castrum in (‘Burg auf dem’) Arnstein genannt, ebenso im Beleg 1244 Arinsteine. Grundwort des ursprüngliche Burgnamens ist mittelhochdeutsch -stein ‘Stein, Fels, Burg’, Bestimmungswort wohl der Personenname Aro. So Arnstein, Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis.
Arnstein (Unterfranken) Der Name geht auf einen mittelalterlichen Burgennamen zurück und besteht aus dem Personennamen Aro (als Greifvogel „Aar“ im Wappen Arnsteins dargestellt) und dem mittelhochdeutschen Wort stein (im Sinne von ‚Fels‘ bzw. ‚Felsen‘)
Arnstorf Arnstorf wurde erstmals 1145 urkundlich erwähnt. Arnstorf gehörte vom 13. Jahrhundert bis 1847 den Freiherrn von Closen und stand unter bayerischer Landeshoheit.
Arpsdorf Der Ort wurde 1199 erstmals als Erpesthorp erwähnt. Über die Stör wurden Waren verschifft, die in Arpsdorf aut Pferdegespanne umgeladen wurden.
Arrach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Arrach im Jahre 1383. Seit dem 13. Jahrhundert war das Kloster Rott in diesem Gebiet begütert. Von 1580 bis 1592 erfolgte eine Neubesiedlung des Arracher Gebietes.
Arras, (Koblenz) 120 in castello Atrabato, 1204 Arraiz. Diese Burg wurde genannt nach der französischen Stadt Arras.
Arrenbach, (Oberpleis) 948 Argenbag.
Artern Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Artern in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als „Aratora“ urkundlich erwähnt. Die Wasserburg Artern wurde wohl schon ab dem 10. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Sicherung des Unstrutübergangs zur Thüringer Pforte und in Richtung Schmucke und Sangershausen. 1252 wurde ein „Ulrich von Artern“ genannt, der sicher mit der Wasserburg verbunden war.
Artlenburg
Arzbach Liegt an das aWsser Arzbach. Ungefähr um 100 n. Chr., als die Angriffskraft der römischen Heere an dem aufstrebenden germanischen Volkstum zerschellte, sahen sich die Römer zur Sicherung ihrer rechtsrheinischen Besitzungen gezwungen, ein gewaltiges Verteidigungswerk anzulegen, den Limes, einen mächtigen, von Wachttürmen und Kastellen verstärkten Grenzwall, der von Hönnigen am Rhein bis Hienheim an der Donau reichte. In der hiesigen Gegend kreuzte diese Verteidigungslinie etwa den „Butterweg“, die uralte Höhenstraße Koblenz – Montabaur und wandte sich östlich nach den beiden „Bismarkköpfen“, die mit 423 Meter Höhe den Ort östlich überragen, von dort südwärts zur Lahn. Der Limes sicherte also den Römern den Besitz des Arzbachtales. Wahrscheinlich waren bei dieser Grenzziehung weniger militärische Gründe als vielmehr die Behauptung der Erzlager um Ems maßgebend.
Arzberg (Oberfranken) Arzberg wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt. Schon 1408 erhielt es durch den Burggrafen von Nurnberg das Stadtrecht.
Arzberg (Sachsen) Die Orte sind meist sorbischen Ursprungs und wurden meist im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. So wurde der Hauptort Arzberg im Jahr 1251 als Arnsberk, Arnßberk ersterwähnt, was so viel wie Adlerberg bedeutet. Ältester Ortsteil ist Piestel, welcher im Jahr 1220 als allodium pezle, Pietele ersterwähnt wurde.
Arzfeld 1798 Schlacht bei Arzfeld und Niederlage aufständischer Bauern gegen die französisch Revolutionsverwaltung im sogenannte „Klöppelkrieg“. 1391 Ayrtzfelt, Anfangs 15. Jahrhundert Archeveilt, Anfangs 16. Jahrhundert Arnßvelt; Arzfeld (1575). Müller denkt an althochdeutsch Personnename *Araho oder althochdeutsch Personenname Arn(d), Arn(t), Arnds-, mit dem Grundwort: -feld. Die erste Erwähnung von 1391 und der Name seit dem 16. Jahrhundert machen jedoch eine Ableitung von althochdeutsch aruz(i), ariz(i), mittelhochdeutsch eriz(e), erze, arze ‘Erz’ wahrscheinlicher. Favorisiert wird deshalb eine Deutung ‘Siedlung auf einem erzhaltigen Feld oder auf einer Wiese mit Erzvorkommen’.
Arzheim, (Koblenz) Ende 1200 Ardesheim. Germanisch Ardes haim, Wohnung des Ard.
Asbach (Hunsrück) (Koblenz), 1183 Asbach. Germanisch aski, Esche + baki, Bach.
Asbach (Westerwald) Reste einer fränkische Wallanlage weisen auf frühe Besiedlung hin. Seit 13. Jahrhundert Teil des kurkölnischen Amtes Altenwied. 1815 kam Asbach zu Preußen. 1166 Aspach, 1180 Asbach, 1250 Aspas, 1275 Aspach; Asbach (1420). Der Ortsname geht auf einen Flurname zurück, der entweder auf einen Gewässername mit dem Bestimmungswort althochdeutsch asc, mittelhochdeutsch asch ‘Esche’ und dem Grundwort-bach oder auf eine fränkische Flurbezeichnung zurückzuführen ist. In diesem Fall wäre das Grundwort althochdeutsch aspa ‘Espe’, das mit dem althochdeutsch Suffix -ahi für ‘Busch, Dickicht’, in Ortsnamen zu -ach2 geworden, abgeleitet wurde. Das würde 1166 Aspach beziehungsweise auch das Mundart Asbich erklären. Favorisiert wird jedoch die Deutung ‘Siedlung an einem Bach, bei dem Eschen stehen’, da durch Asbach ein gleichnamiges Gewässer fließt.
Asbach-Bäumenheim Auf Antrag der damaligen Gemeinde Asbach im Landkreis Donauwörth hat das Bayerische Staatsministerium des Innern am 18. November 1958 den Namen in "ASBACH-BÄUMENHEIM" geändert. Mit Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 28. November 1959 wurde der Gemeinde Asbach-Bäumenheim die Zustimmung zur Annahme eines Wappens nach dem vorgelegten Entwurf von Herrn Hans Lanninger in Donauwörth erteilt. Das Hauptbild des Wappens, eine auf Dreiberg stehende Espe, ist "redend" für den Gemeindenamen, dessen Bestandteil "As" von Espe abzuleiten ist. Gleichzeitig deutet er auf die Bezeichnung des Gemeindeteils "Bäumenheim"...Die als Spinnrad und Zahnrad verschieden geformten halben Räder beziehen sich auf die bedeutende Textil- und Maschinenindustrie in der Gemeinde... Die wichtigsten Wappenfarben Rot und Silber erinnern an die Farben der alten Reichssturmfahne; die frühere Reichspflege Wörth war nicht nur der größte Grundherr, sondern auch Gerichtsherr von Asbach-Bäumenheim.
Asbach-Sickenberg Reste einer fränkische Wallanlage weisen auf frühe Besiedlung hin. Seit 13. Jahrhundert Teil des kurkölnischen Amtes Altenwied. 1166 Aspach, 1180 Asbach, 1250 Aspas, 1275 Aspach; Asbach (1420). Der Ortsname geht auf einen Flurname zurück, der entweder auf einen Gewässername mit dem Bestimmungswort althochdeutsch asc, mittelhochdeutsch asch ‘Esche’ und dem Grundwort-bach oder auf eine fränkisch Flurbezeichnung zurückzuführen ist. In diesem Fall wäre das Grundwort althochdeutsch aspa ‘Espe’, das mit dem althochdeutsch Suffix -ahi für ‘Busch, Dickicht’, in Ortsnamen zu -ach2 geworden, abgeleitet wurde. Das würde 1166 Aspach beziehungsweise auch das mundartlich Asbich erklären. Favorisiert wird jedoch die Deutung ‘Siedlung an einem Bach, bei dem Eschen stehen’, da durch Asbach ein gleichnamiges Gewässer fließt.
Asberg, (Moers) 98 Kopie Asciburgium, Tacitus, 107 Asciburgii, 365 Asciburgia, +000 Astburg. Germanisch askikurgja, aski, Esche + burg, Burg.
Ascha Asch, häufig Ascha, seltener Asche, tschechisch Aˇsa, Aˇs, 1854 Asch, Aˇs. Ursprünglich ein Gewässername für die Asche = Ascher Bach / Aschbach, *Asc-aha: althochdeutsch *asc ‘Esche’ und althochdeutsch -aha (-ach1) ‘Wasser, Bach’; *Ascaha > *Ascâ > Ascha, Asche bedeutet ‘Wasser, an dem Eschen wachsen, Eschenbach’. Nach der Übertragung des Gewässername auf die Stadt fiel aus Unterscheidungsgründen im Ortsname as -a, -e aus: Ascha, -e > Asch. So auch in der Entlehnung des Ortsnamens eins Tschechisch: Aˇsa > Aˇs. Mehrere d. Gewässername und Ortsname wie Asch-, Eschach, -bach, Baden-Württemberg; slawische Gewässername Jesenice, Jasenica, Jasionna, Jasinnaja zu jasen ‘Esche’.
Aschaffenburg Höhensiedlung des 4./5. Jahrhundert n.Chr., 1144 Marktrecht, 1161 beziehungsweise 1173 Stadtrechte, 1605–14 entstand Schloss Johannisburg (heute Museum), bis 1803 Zweitresidenz der Erzbischöfe von Mainz. 496/506 (Kopie 13./14. Jahrhundert nach Kopie um 700) ascapha, 974 (Kopie 12. Jahrhundert) Ascaffenburg, 982 Ascafaburg, 1131 Aschaphene burch, 1143 Aschafenburc, 1173 Aschaffenburg. Name der Siedlung ursprünglich identisch mit dem Namen der Aschaff (980 Ascafa), die aus dem Spessart kommend bei Aschaffenburg in den Main mündet. Später wird differenzierend das Kompositum Ascafa-burg gebildet. Einer Verkürzung des Namens zu *Aschafburg (heute Ascheberch) wurde in der Schreibsprache durch analoge Auffüllung der Kompositionsfuge zu Aschaff-en-burg entgegengewirkt. Aschaff ist ebenfalls ein Kompositum germanisch *Askapa. Der Flussname gehört zu den in Süddeutschland selten-en apa/affa-Namen. Germanisch *apa ist ein regionales Flussnamengrundwort wie althochdeutsch -aha (-ach1), vgl. Aschach. Das Bestimmungswort germanisch *aska-, *aski‘ Esche, Eberesche’ bezog sich vermutlich auf das eschenreiche Quellgebiet. So Regensburg.
Aschau am Inn Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 788 in der Notitia Arnonis. Aschau am Inn gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Neumarkt des Kurfürstentums Bayern. Die Grafen Toerring zu Jettenbach besaßen die offene Hofmark Aschau.
Aschau im Chiemgau Das Schloss Hohenaschau entstand im 12. Jahr im Oberosten unter Konrad und Arnold von Hirnsberg. Bedeutsame Adelsgeschlechter erweiterten den Besitz und Bau des Schlosses zum Mittelpunkt des Waltungssitzes ihrer Herrschaft aus. Die Herrschaft Hohenaschau war eine eigenständige schwarz-weiße Herrschaft, verfügte aber dennoch über eine ganze Reihe von Hoheitsrechten wie das Recht der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit.
Aschbach Aschbach wurde 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert gehörten die beiden Dörfer Ober- und Unteraschbach zum Amt Nerzweiler. Oberaschbach ging in den nächsten Jahrhunderten ein, so dass nur noch ein Aschbach im Jahre 1755 von Zweibrucken an den Rheingrafen Karl Walram von Grumbach ging.
Ascheberg (Holstein) Ascheberg und Herbern werden erstmals kurz vor 900 erwähnt, als die Namen im Steuerregister der Abtei Werden an der Ruhr erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Ascheberg acht Steuerpflichtige, nämlich: Wreckio, Heribrath, Winad, Abbo, Dudo, Landrad, Wardger und Lihtico.
Ascheberg (Münsterland) +1000 Ascesberge, Ascasberg, Ascasberge, 1081-1105 Aschberg. Germanische Askas berga. Berg des Asko.
Ascheffel
Aschendorf, (Osnabrück) 1. Hälfte 900 Ascanthorpe, +1000 Ascanthorpe. Germanisch Askan porpa, Siedlung des Asko.
Ascitari, (Rheine) +1000. Germanisch askitja, Kollektiv zu aski, Esche + haru sandiger Hugelrücken.
Aschersleben 9. Jahrhundert Besitzungen des Klosters Fulda, 11. Jahrhundert Besitzungen des Klosters Ilsenburg. Seit dem 11. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Ballenstedt, die sich nach dem latinisierten Namen der Stadt (siehe unten) als Askanier bezeichnen. Anlage eines weiteren Stadtteils unter dem Bistum Halberstadt, in dessen Besitz nach dem Erlöschen der Grafenlinie (1315) ganz Aschersleben kam. Seit 1266 Stadtrecht, 1426–1518 im Hansebund, 1648 zu Brandenburg, 1815 zur Provinz Sachsen. 9. Jahrhundert Ascegereslebe, 1086 Asscheresleuo, 1147 Aschersleve, 1263 Asc(h)aria, 1484 Ascania; Aschersleben (1537). Aschersleben ist ein für das n Harzvorland typischer Ortsname auf -leben, gebildet mit dem stark flektierenden Personenname Askg ̄er. Der Personenname findet in germanisch *aska‘ Esche’ und westgermanisch *gaira ‘spitzer Stab’ seine Wortschatzanbindung. So Eschershausen im Landkreis Holzminden.
Aschheim Der Name „Aschheim“ wurde erstmals 756/757 als „ascheim“ erwähnt. Der althochdeutsche Name setzt sich zusammen aus „asc-“(= Esche) und „-heim“ (= Wohnort) und bedeutet daher „Heim bei den Eschen“.
Asendorf (Bruchhausen-Vilsen) Der Ort wurde 1252 als Asenthorpe und 1330 als Asendorpe benannt. So findet sich der Personenname im germanischen Ans zurückgehen und so im Begriff der Asen, die heidnischen Götter der Germanen. Anso, Aso, Aaso, Asso, Oso, Osso seit schriftlich Quellen seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Der Name kann auch als Sprache der Sprache verwendet werden, was bedeutet, dass sowohl die Sprachen der Sprache Personennamen als auch deren Namen sind.
Asendorf (Nordheide) Der Ort ist wahrscheinlich um 800 entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1252 (Urkundenbuch Bistum Verden Urk. 433).
Aspach Historisch Torkelkelter in Kleinaspach. 856/64 (Kopie1183–95) Asbach, 972 Kopie um 1281 Aspach, 1269 Asbach [Original]; Aspach (1971). Der erstmals im Lorscher Codex für das heutige Großaspach bezeugte Ortsname gilt seit 1972 für die Großgemeinde. Er besteht aus althochdeutsch aspa, mittelhochdeutsch aspe ‘Espe, Zitterpappel’, auch ‘Esche’ und dem Kollektivsuffix althochdeutsch -ach2, -ah(i). Es handelt sich daher wohl um eine ‘Siedlung am Espenwald’. Bei einer Deutung als *aspa-bah oder *asc-bah wären Belege wie *Aspa-bah oder *Asc-bah zu erwarten.
Aspe, (Osdorf) 1169 Ahsepa, ein Laubbaum, eine Pappel-Art.
Aspel, (Haldern) 1021-24 Aspola, 10-7089 Aspelo, 1153 Aspele. Germanisch aspo, Espe + lauha. Wäldchen auf Sandhugel.
Aspenslo, (Kelz), 1158 Asmenslo, 1176 Asmundeslo. Germanisch Askimundes, des Askimun, (aski, Esche + munda, Vormund) + laha, Wäldchen auf Sandhügel.
Asperden, 2. Halfte 1100 Aspothon. Offenbar ein germanisch Kollektiv.
Aspern, (Paderborn) 1036 Kopie Aspitara, in marchiis....Aspetharorum. Germanisch Aspipja, Kollektiv zu aspo, Espe, + haru, sandiger Hugelrücken.
Asperg Hohenasperg um 500 fränkisch Herrschersitz, 819 Schenkung an das Kloster Weißenburg, 1510 Stadtrecht, 1714 Verlust der Stadtgerechtigkeit an Ludwigsburg, 1875 erneutes Stadtrecht. Festung Hohenasperg und ehemalig Thingstätte. Um 700 (Kopie 13./14. Jahrhundert) Ascis [= *Asciburg], 819 Kopie um 870 Assesberg, 1181 Ascisberc [Original], 1191 Asperk [Original]; Asperg (13. Jahrhundert). Das Bestimmungswort geht vermutlich als ‘Siedlung auf dem Eschenberg’ auf althochdeutsch ask, mittelhochdeutsch asch (neben esche), mundart aˇs, zurück, wenn nicht ein Personnename Ask zu Grunde liegt. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch-berg, mittelhochdeutsch berc. Nur der abgekürzte älteste Beleg wird als *Asci-burg aufgelöst, alle späteren Belege zeigen -berg, -perg und Varianten. Für die Auflösung mit dem Grundwort -burg kommt nach Reichardt die Deutung ‘Befestigung auf dem Eschenberg’ in Frage, denn -burg bezeichnet zunächst eine (römische oder keltisch) befestigte Höhe. Eine Burg ist aber erst im hohen Mittelalter erwähnt, wenngleich auch die keltische Besiedelung sicher schon befestigt war.
Aspisheim 835, Haskmundesheim, 874 Asmundisheim.
Asmundesheim, 886 Germanisch Askimundes haim, Wohnung des Askimund, (aski Esche + munda, Vormund)
Assamstadt Assamstadt wurde im Jahre 1228 erstmals urkundlich erwähnt. 1806 kam der Ort zu Baden. Genannt nach dem Ass im Ärmel Frankens.
Asselfingen Asselfingen wurde erstmals 1143 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Anhausen erwähnt.
Aßlar Aßlarer Eisenhütte 1587 durch Graf Konrad von Solms-Braunfels gegründet, bedeutendes Hüttenwerk zwischen Mittelrhein und Fulda (Produktion von Kanonen und Munition), 1606/07 mit Drahtzieherei verbunden, Glockenherstellung im 18. Jahrhundert unter den Familien Rincker und Schmid. (779?) (Kopie 1183–95) in Haslare, 782 (Kopie 1183–95) in Aslare marca, 1313 Aslar, 1333 Aslor, 1409 Aislair, 1417 Asselar, 1497 Aßler; Aßlar (1486). Kompositum mit dem Grundwort-lar in der Bedeutung ‘offene, waldfreie Stelle (in, an einem Wald)’. Das Bestimmungswort der -lar-Namen nehmen keinesfalls auf den Menschen Bezug, sondern beschreiben immer Aussehen, Gestalt und Bewuchs, also die natürlichen Charakteristika der Landschaft. Die Deutung des Bestimmungsworts ging bisher von einem Wort ans ‘Gott’ aus, führte aber zu keiner befriedigenden Etymologie des Ortsname. Auch der Versuch, das Bestimmungswort auf althochdeutsch asc ‘die Esche’ zurückzuführen, kann mit den historischen Formen des Namens schwer in Einklang gebracht werden. Bezieht man weitere Namen mit dem Element Asein, ist ein schlüssiger Ansatz über eine indogermanische Basis *as< *os als Ablautform zu indogermanisch *es ermittelbar. Diese lässt sich mit litauisch asla ‘gestampfter Lehmboden’, lateinisch assus ‘trocken’, deutsch Asche und Esse verbinden. Die Grundbedeutung wird mit ‘trocken’ angegeben. Nach Schmid handelt es sich um etwas, was getrocknet werden kann (Pflanzen), was getrocknet ist (Lehmboden) oder austrocknen kann (Gewässer). Welche Benennungsmotivation zugrunde liegt, lässt sich nicht mehr entscheiden. Die älteste Überlieferung zeigt sich mit und ohne anlautend H-, auslautend fällt in der weiteren Überlieferung das -e aus (Apokope). Die Form Aslor (1333) erklärt sich durch mundartliche o ̄ für mittelhochdeutsch a ̄; Aislair (1409) zeigt graphisches i, um die Länge der beiden Vokale zu markieren, in der Form Aßler (1497) wird der Vokal im Nebenton zu e abgeschwächt. So † Aspa, Landkreis Göttingen; † Asseburg, Gemeinte Wittmar; Assel, Gemeinte Burgdorf, Assen, Gemeinte Lippetal; Esbeck, Lippstadt.
Asseln, (Dortmund) +1000 Ascloon, Asle. Germanisch aski, Esche + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Asterlagen, (Hochemmerich) +1000 Astarlohon, Astarloon, 1047 Asterlon. Germanisch astan + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf hohem Sandboden.
Aßling Im Jahr 778 wird Aßling erstmals urkundlich als Azzalinga erwähnt. Die Burg Aßling stand im Mittelalter 500 m nordöstlich des Dorfkerns auf einem 50 m hohen Hügel. Davon ist praktisch nichts erhalten geblieben. Es liegt der althochdeutsche Personenname Azzilo oder Azala mit -ing-Suffix zugrunde (‚Siedlung des Azzilo/der Azala‘)
Astert
Attendorn An der Kreuzung zweier alter Fernhandelswege in klimatisch günstiger Lage entstanden, Pfarrkirche wohl im 9. Jahrhundert, 1222 Stadtrecht, über Soest Teilnahme am Hansehandel, 16. Jahrhundert erstes Gymnasium im kölnischen Herzogtum Westfalen. Zu 1072 (12. Jahrhundert) Attandarra, 1124/25 Attindarra, 1176 Attinderre; Attendorn (1543). Bis in die Neuzeit herrschen beim Grundwort die Formen -darre, -darn(e), -derre, -dern(e) vor. Bereits für Urkunden des 13./14. Jahrhundert werden auch -o-Schreibungen angegeben, die jedoch der Entstehungszeit der späten Abschriften dieser Stücke entsprechen können. Das Grundwort ist vermutlich zu althochdeutsch darra, derra, mittelhochdeutsch darre, mittelniederdeutsch darre, da ̄r(n)e, darre ‘Darre, Gestell oder Vorrichtung zum Dörren’ zu stellen; ein altsächsisches Appellativ *darra kann vorausgesetzt werden. Das Wort ist in der älteren Ortsname Gebung sonst nur als Erstglied bezeugt. Das Schwanken von -a und -e und der Übergang zu -os ind artikulatorisch durch die Stellung in schwächer betonter Silbe und vor -r zu erklären, wobei auch Einfluss der Wörter mittelnorddeutsch derren ‘trocknen’ und dorn ‘Dorn’ auf die Schreibungen möglich ist. Bestimmungswort ist ein swach flektierender Personenname Atto/ Atta. Die maskuline Form (-o) ist im Althochdeutsch bezeugt, die feminine (-a) im Altsächsisch. Es handelt sich um eine Nebenform des altsächsisch Kosename Ad(d)o, Ad(d)a. Da Umlaut des Aa usblieb, ist das -i der nur bis Ende des 12. Jahrhundert belegten Form Attin lediglich Schreibung für den schließlich zu [ə] abgeschwächten Vokal der Genitivendung -on (Schreibvariante -an im Erstbeleg). Einzelheiten der Motivation bleiben unklar, insbesondere, ob mit dem Grundwort eine technische Vorrichtung oder eher ein Trockenplatz für Getreide und dergleichen gemeint war.
Atrop, (Hochemmerich) +1000 Hattorpa, Hattorpe. Germanisch Hatta porpa, Dorf des Hattas, (Chatti)
Attenbach, (Hennef) 1143 Attenbach. Germanisch Atton baki, Bach des Alto.
Attendorn, 1159-69 Attindare, Germanisch Atton parro-, Darre-Waldschmiede, des Atto.
Attenhausen Der Ort wurde erstmals 1142 unter dem Namen Hattenhausen als Stiftungsgut der Abtei Arnstein urkundlich erwähnt. Ab 1355 Geburt des „Vierherrischen“, gest. H. des Herrn der vier Herren der Einrich.
Attenhofen Attenhofen wird im Schenkungsbuch von Münchsmünster um 1100 erwähnt.[6] Dem Ortsnamen liegt der althochdeutsche Personenname Atto zugrunde.
Attenkirchen Der Ort wurde in einer Freisinger Urkunde vom 30. Juli 830 erstmals erwähnt. Damals schenkte der Priester Uualdperth (Waldpercht) seinen Besitz an die Kirche Zartinchircha und an den Freisinger Dom. Im Ort bestand eine offen Hofmark mit Untertanen in Attenkirchen, Gfeichet, Einhausen und Reit.
Attenweiler Der Ort Attenweiler wurde erstmals 1254 als Sitz von Ortsadel erwähnt. Die Herren von Atinwilare sind von 1254 bis 1296 nachgewiesen. Zwischen 1347 und 1531 erwarb das Heilig-Geist-Spital in Biberach an der Riß das Dorf nach und nach fast vollständig.
Atting
Atzelgift 1396 wurde die Atzelgift erstmals in einer Urkunde als Hatzelgifte erhalten. Über Atzelgift hat sich ein eigener Name als „Atzelgift“ entwickelt. Der Name deutet auf die Möglichkeiten von (H)atzel (Elster) und Guf(te) hin (vgl. Kobel (kugelformiges Nest); Kübel-Kufe; Kiepe) und würde als „Elsternest“ bezeichnet werden. Blühende Phantasie (Volkssatzymologie) ist die Interpretation der Entstehungsgeschichte der Grablegende und der Tochterschenkung.
-au(e). Germanisch *awjo ̄, *agw(i)jo ̄ ‘zum Wasser gehörend’, althochdeutsch ouw(i)a, mittelhochdeutsch ouwe, mittelnorddeutsch ouw(e) / ow(e) Feminin ‘von Wasser umflossenes Land, Insel, wasserreiches Land, Feuchtgebiet’, verwandt mit-ach1, von dem es durch grammatisch Wechsel unterschieden ist. Zahlreich sind die Bildungen für Siedlungsname und Flurname, auch für Wasserburgen und als Simplex kommt es vor. In Niederlande, Schleswig-Holstein und Meclenkburg- Vorpommern begegnet es als Grundwort Aufgrund seiner Produktivität hat es oft das slawisch -o(w) / -ov verdrängt. Als Appellativum kommt es heute noch im Osten Band und sonst nur in gehobener dichterischer Sprache vor.
Au (Breisgau) Erstmals kam es im Jahr 866 zu einem Besuch der Urkunde des Klosters St. Gallen.[3] 1112 stiftete ein Heinrich von Au seinen Hof dem Kloster St. Peter. 1123 wurde ein Liutfried von Au „miles“ = Ritter in den Ruhestand versetzt. Zwischen 1150 und 1168 wurde Hartmann von Aue geboren. Zwischen 1152 und 1186 wurde noch ein Heinrich von Au erwähnt. In einer der Verkaufssurkunden des Werner Kolers dem jüngeren vom 21. März 1280 wird auch dessen Ehefrau Adelheid von Owe (Au) erwähnt.
Au am Rhein Waldbauerndorf (Zelle) seit etwa 1200, Marktanlage 1450/90, 1839 Stadtrecht. Im 16. und 17. Jahrhundert bedeutend durch Abbau und Verarbeitung von Eisen-, Silber und Zinnerzen sowie von Kaolinerde, Erzeugung von Nickel und Argentan, 1464 Awe, 1495 die Awe, 1572 Aue. Zu mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, nasse Wiese’,-au(e). SoAuengrund, Landkreis Hildburghausen, Auenwald, Rems-Murr-Kreis.
Aub Das frühere Gebiet der katholischen Kirche in Würzburg kam mit der Säkularisierung der Regierung im Jahr 1805 zu Bayern. Die heutige Gemeinde entstand im Zuge der Verwaltungsreform von 2010.
Aubstadt m Jahre 904 wurde Aubstadt erwähnt, als es in den Besitz des Klosters Fulda überging. Der Ortsname bedeutet: Niederlassung in einem fruchtbaren, wasserreichen Tal. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die „Perle des Grabfelds“, wie Aubstadt insbesondere wegen seiner guten Bodenqualität genannt wird, in einer Lehensurkunde des hennebergischen Hausklosters Vessra im Jahr 1132.
Auderath Die möglicherweise älteste urkundliche Erwähnung von Auderath stammt aus dem Jahre 1447. In dieser Urkunde aus dem Trierer Bistumsarchiv ist davon die Rede, dass der Weihbischof Gerhardus von Trier, von 1432 bis 1448 im Amt, am 9. August 1447 in „Udenrait eine Kapelle konsekrierte“ und Alblasse verlieh.
Aue-Bad Schlema Zum 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Aue und Bad Schlema zur neuen Gemeinde Aue-Bad Schlema zusammen. Die Ortsteile Bad Schlema und Wildbach sind Kurorte.
Auel Im Jahr 1260 wird der Ort als Owele erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt eine Zeit, da herrscht hier die Herrschaft der Grafen von Katzenelnbogen.
Auelgau (Gau an dem Sieg) 886 in pago Auelgauue, 966 in pogo Aualgauense, 970 in pago Auelgoue.
Auenheim, (Kehln) 1143 Owenheim, 1158 Ovvenheim. Germanisch Awon haim, Wohnung des Awo. Der Ort ist erstmals im Jahr 888 n. Chr. in einer Urkunde als "Ouuanheim" erwähnt. In dieser Urkunde ist auch von der Kirche Auenheims die Rede. Am gleichen Platz im Ortskern wie dieses älteste überlieferte Gotteshaus Auenheims steht die heutige, 1792 erbaute Kirche.
Auen Nach der Definition der Gewässerkunde ist die Aue „das Hochwasserbett des Flusses.“ Es gibt viele Orte und Landschaftsabschnitte, die „-au“ oder „-aue“ im Namen tragen
Auengrund Die Einheitsgemeinde wurde am 1. Januar 1996 aus drei in der Verwaltungsgemeinschaft Auengrund geschlossenen Gemeinden gebildet.
Auenwald Er ist eine typische Neuschöpfung der Gemeindereform aus dem Jahre 1971, die aus dem Zusammenschluss der vormals selbständigen Gemeinden Oberbrüden, Unterbrüden, Lippoldsweiler und Ebersberg entstanden ist. Möglicherweise blieben Reste romanischer Bevölkerung auch nach dem Limesfall auf dem Gebiet des heutigen Auenwaldes, da der Ortsname Däfern auf das lateinische Wort für Gasthaus (, taberna “) zurückzuführen ist. Auch der Ortsname „Brüden“ könnte seinen Ursprung in der Antike haben: Möglicherweise wurde er von dem romanisierten keltischen Wort „braida“ abgeleitet, was so viel wie „umzäuntes Land bei der Siedlung“ bedeutet.
Auerbach (Erzgebirge) Die erste Erwähnung findet sich 1446 in einer Urkunde als Vwerbach. Im Jahr 1447 wurde das kurfürstlich-sächsische Kanzleiregister Auerbach als Amtsdorf von Stollberg, unter dem Namen Vrbach, bezeichnet. Die Tatsache, dass die Urkunde von 1446 im Jahr 1446 geboren wurde, war auch eine Frage der Zukunft, und die Tradition des Jahres 1447 wurde auch bei den Jubiläumsfeierlichkeiten berücksichtigt.
Auerbach (Niederbayern)
Auerbach in der Oberpfalz Im Jahr 1119 gründete Bischof Otto der Heilige von Bamberg gut drei Kilometer nordwestlich des kleinen Dorfes Urbach das Benediktinerkloster Michelfeld. Wenn die geschäftigen Treiben der Kaufleute, Händler und Handwerker rund um das Kloster zu groß sind, schlägt der Abt Adalbert den Bamberger Bischof Egilbert um die Verlegung des Marktes nach Urbach; das war 1144 durchgeführt. Kurz liegt in der Nähe des Marktplatzes der nächsten Hopfenohe (ca. 5 km östlich des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr gelegen) und befindet sich in den Folgejahren in einem zentralen Bereich für die Gesamtgemeinde. Auerbach wurde 1314 von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben. Or? Markterhebung (1144) nach Gründung des nahen Klosters Michelfeld (1119), Stadterhebung (1314), Sitz eines Landgerichts, später Amtsgerichts. 1119 Fälschung, 12. Jahrhundert Vrbach, 1269 Aurbach [Original]; Auerbach (1355). Grundwort -bach; Bestimmungswort ist die althochdeutsch/mittelhochdeutsch Tierbezeichnung u ̄r ‘Auerochse’. Nach Diphthongierung des u ̄zu au erscheint in frühneuhochdeutsch Zeit vor dem Silbenauslaut -r ein Sprossvokal -e (vgl. mittelhochdeutsch sûr > frühneuhochdeutsch sauer). Als Bedeutung des wohl ursprüngliche Gewässername kann ‘Fließgewässer, an dem Auerochsen erscheinen/erschienen’ angenommen werden. Das Bestimmungswort u ̄r wurde in anderen Ortsnamen auch mit dem alten Gewässername-Grundwort-ach1 verbunden; da jedoch die Auerochsen erst im späten Mittelalter ausstarben, kann nicht sicher auf eine Namenentstehung bereits im frühen Mittelalter geschlossen werden. Der Zusatz i. d. OPf. dient der Differenzierung von gleichnamigen bayerischen Orten. Als Siedlungsname begegnet Auerbach häufig im hochdeutschen Sprachraum, so gibt es in Bayern neun andere Orte namens Auerbach (ohne Differenzierung). Weitere finden sich z.B. in Baden-Württemberg.
Auerbach/Vogtland Ende des 12. Jahrhundert Rodungsdorf, Stadtanlage um 1300. Um 1280, 1350 Urbach, 1578 Auerbach. Bildung mit dem Grundwort -bach, das Bestimmungswort gehört zu mittelhochdeutsch. u ̄r ‘Auerochse’, zunächst als Bachname (Abschnitt der Göltzsch), dann auf den Ort übertragen. So Auerbach i.d. Oberpfalz, Auerbach, Erzgebirgskreis, Auer.
Auetal
Aufhausen 769 wurde „Ufhusin“ zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Aufhausen war im Frühmittelalter Sitz eines Hochgerichts für die umliegenden Dörfer. Später, bis 1803, war es als Hofmark des Domkapitels des Hochstiftes Regensburg Sitz eines Pfleggerichts.
Aufseß Aufseß ist vor allem für seine Verbindung mit der Adelsfamilie der Aufseß, Ritter des Reiches, bekannt.
Ausleben, Anfang 1100 in Osanasluu, Mitte 1200 Oseslove. Hier lebten früher mehrere Adelige; Zehn ihrer Bauernburgen stehen noch immer im Dorf.
Außem= Oberaußem und Niederaußem. 962 Oluesheim, 1135 Oluisheim. 1187 Olsheim.
Auggen Im Jahr 752 wurde erstmals ein Ort Anghoma urkundlich erwähnt und dieser wurde als Auggen interpretiert was aber zweifelhaft ist. Die früheste unstittige Urkunde, die Auggen in der Form Ovchein nennt, ist eine Güterübertragung des Grafen Ulrich von Lenzburg im Jahre 1036 n. Chr. B.C. und das Chorherrenstift St. Michael Beromünster.
Augsburg Universitätsstadt. Gegründet 15 v. Chr. als Legionslager im Auftrag des römischen Kaisers Augustus, 121 n. Chr. römisches Stadtrecht, 1156 erneut Stadtrecht, seit 1276 Freie Reichsstadt. Durch die Handelsfamilie der Fugger seit Beginn der Neuzeit Handels und Wirtschaftszentrum in Europa. 186 Ael(ia) Augusta, 2. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) Augusta Vindelicum, 3. Jahrhundert (Kopie 7./8. Jahrhundert) Augusta Vindelicum, 826 Augusburuc, 962 Augustburg, 1238 Augsburg, 1632 Gustava. Grundlegend für der Ortsname ist der Personenname des römischen Kaisers Augustus. Der Erstbeleg 186 zeigt mit dem Beinamen Aelius den Gentil namen des Kaisers Hadrian. Nach eingängiger Forschungsmeinung ist in den antiken Belegen jeweils lateinisch civitas im Sinne von ‘Stadt’ zu ergänzen, so dass der Ortsname als ‘Stadt des Augustus im Gebiet der Vindeliker’ zu deuten ist. Die Endung -um des Völkernamens Vindelicum ist als Genitiv Plural zu interpretieren. Zur Übersetzung von civitas wurde im Mittelalter dem Namen Augusta das Grundwort althochdeutsch -burg als ‘Burg, Stadt’ angefügt. Dies führte schon in Belegen des 9. Jahrhundert zur Assimilation von -t des Bestimmungsworts an den Labial -b des Grundwort zu -b-. Aufgrund der Erstsilbenbetonung des Personename schwand die Nebensilbe des Bestimmungswort Mit einer singulären Wortschöpfung hängt der Beleg von 1632 Gustava zusammen: Im April des Jahres erschien Schwedenkönig Gustav vor Augsburg. Um ihn gnädig zu stimmen und ihm zu huldigen, benannte die Stadt das lateinisch Augusta in Gustava um. Eine eigens hierfür geprägte Denkmünze legt Zeugnis hierüber ab.
Augustdorf Im letzten Viertel des 18. Jahrhundert gegründet Sennekolonie, ausgehend vom Dörenkrug (1775 im Dören, Meierbrief für den Barntruper Bürger August Simon Struß), seit 1779 planvolle Anlage eines neuen Dorfes durch Graf Simon August zur Lippe (1727–1782).1775 im Dören, 1805 Augustdorf oder im Dören. Bildung mit dem Grundwort -dorf. Der Personnename August im Bestimmungswort bezieht sich auf Graf Simon August zur Lippe, nach dem die Siedlung 1789 benannt wurde. Die Siedlung hat im 18. Jahrhundert zeitweise auch im Dören (mit sekundärem Sprossvokal -e-, < altsächsisch thorn Maskulinum ‘Dorn’, als Bezeichnung für Dornengestrüpp, -gesträuch, mittelnorddeutsch dorn(e), ins besonders auch für Zäune, Wehren etc., vgl. Wendung mit horsten und dornen) beziehungsweise Neudorf geheißen.
Augustusburg Schloss Augustusburg.
Auhagen Frühere Ortsnamen von Auhagen waren in den Jahren 1382 Ouhaghen, 1505 Auhaghen, 1540 Awhagen und 1550 Awehagenn.[2] Das Namenselement „-hagen“, das in der Originalform vorliegt, ist mit dem englischen „hagan“, dem englischen „hagen“, verbunden und ist der erste Text des englischen „-hag“, „-hac“ bzw. des Originals „ -Hexe" „Hexe“ für „Umzäunung, umzäuntes Grundstück, Weideplatz, Hecke“. „-Hecken“ finden sich in Ortsnamen mit einem einzelnen Raumstück, Bezirk oder mit einem einzelnen Holzstück. Der Ortsnamenteil „Au“ stammt von „Aue“ für „Land am Wasser“
Auhausen Auhausen wurde erstmals im Januar 959 urkundlich erwähnt, als Otto I. am 12. Juni seinem Getreuen Hartmann das einem Ernst gerichtlich entzogene Eigentum in Auhausen und Westheim schenkte. 1136 erwähnt Papst Innozenz II. Auhausen in einem Privileg für das schöne Kloster. Die genaue Gründung des Ortes kann, wie auch die des Benediktinerklosters, nicht urkundlich investiert werden. Dies ist bei historischen und historischen Hintergründen der Fall, die (fränkische) Ortsgründung im 9. Jahrhundert annehmen, möglicherweise als Ausbausiedlung von Westheim oder Geilsheim. Für die Klostergründung können die Jahre zwischen 1129 und 1133 angenommen werden, denn der Gründer, Hartmann von Auhausen, erscheint urkundlich im Februar 1133 als Zeuge des Naumburger Bischofs im Saaletal. Die Adelsfreunde von Auhausen waren seit 959 bis 1129 in Auhausen bzw. Alerheim (nur Burggrafen genamt) fassbar. Der Weggang der Herren von A. Power die Bewohner für Jahrhunderte zu Untertanen des Klosters
Au in der Hallertau Die Aussage, Au wurde vermutlich um das Jahr 500 n. Chr. B.C. gründet, ist nicht siegebar.[4] Obwohl es Quellen aus den Nachbarorten des Marktes gibt, die aus dem 8.–10. Jahrhundert stamen, tauchte Au erstmals gesichert 1140 auf: In einer Schenkungssurkunde vermachte ze Owa (Wolvot von Au) ein Gut dem Kloster Weihenstephan.[5] Frühere Annahmen einer älteren Erwähnung von Au dürften auf Verwechslungen mit den schwer zu erwartenden Ortsnamen (wie Au, Aw, Awe, Ouwe, ...) beruhen. Die Erlebnisgeschichte der Herrschaft Au für das Kloster Weihenstephan.[6] Gesichert ist jedoch, dass 1272 die Grafen von Moosburg Au zu Lehen hatten und es dert eine kleine Burg gab, die bis zum Aussterben des Geschlechts 1281 (Tod Kondrads IV. des Jüngeren) in ihrer Hand blieb.
Aukrug Gründung der Gemeinte Aukrug durch Zusammenschluss von fünf Dörfern sowie des gleichnamigen Amtes durch Zusammenlegung zweier Ämter. Bis dahin war Aukrug als Gebietsbezeichnung geläufig. 1128 Erwähnung des heutigen Ortsteil s Innien. 1875 Aukrug [Original]. Der sehr junge Ortsname war vorher schon als Flurname bekannt. Das Bestimmungswort Au-, -au(e), geht auf germanisch *awjo ̄, *agw(i)jo ̄ ‘zum Wasser gehörend’, althochdeutsch ouw(i)a, mittelhochdeutsch ouwe, mittelnorddeutsch ouw(e) / ow(e) ‘von Wasser umflossenes Land, Insel, wasserreiches Land’ zurück. Es ist verwandt mit -ach1, von dem es durch grammatisch Wechsel unterschieden ist. Zahlreich sind die Bildungen für Siedlungsname und Flurname auch für Wasserburgen und als Simplex kommt es vor. Als Appellativum kommt es heute nur noch in gehobener dichterischer Sprache vor. In Das Grundwort -krug norddeutsch *krooch bedeutet im Dithmarsischen ein Stück Weide oder Saat Land, das eingehegt ist’. Damit ist die Bedeutung einer Siedlung, die auf feuchter Weide oder Saat Land entstanden ist, sehr wahrscheinlich.
Aulendorf Gründung durch die Welfen im 10. Jahrhundert, danach staufischer und ab 1806 württembergischer Besitz, Kneippkurort, Schloss Aulendorf. 1091 Alechdorf, 11. Jahrhundert Alidorf, Aligedorf, Alegedorf, 1222 Alidorf. Die mit dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -dorf gebildeter Ortsname sind in der Regel alt und beziehen sich auf frühe Siedlungen. Meist sind sie mit Personenname verbunden, hier dann vermutlich mit dem Personenname Alech (zu alah ‘Tempel’). Es kann hier aber auch unmittelbar das nur in Ortsnamen und Personnename bezeugtes Substantiv althochdeutsch alah selbst zu Grunde liegen (Altshausen). Dem vorauszusetzenden germanisch *alah wird die Bedeutung ‘abgeschlossener, geschützter heiliger Hain’ zugeschrieben. Das in offener Silbe gedehnte -a ̄-wird im Schwäbischen zu-au-diphthongiert.
Aull
Auma-Weidatal Benannt wurde es nach der Stadt Auma und dem Fluss Weida, der durch die Gemeinde fließt. Sie entstand am 1. Dezember 2011 durch den Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden Auma, Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Staitz und Wiebelsdorf.
Aumühle Aumühle wurde im Jahr 1350 als „Au-Mühle“ („Owmole“: Mühle an der Schwarzen Au) erstmals urkundlich erwähnt; 1747 wurde das dort entstandene Vorwerk bzw. der Meierhof Aumühle in eine Revierförsterwohnung umgestaltet. Die landesherrliche Aumühler Kornmühle ging 1872 an die Familie Bismarck über.
Aura an der Saale Der Ortsname besteht aus dem althochdeutschen Bestimmungswort ur, das Auerochse bedeutet und dem althochdeutschen Grundwort aha für Wasserlauf.[6] Wenn Sie mit Ihrem Wasser zufrieden sind, können Sie Ihr Leben genießen.
Aurach Der Ort wurde 1123 als „Uraha“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort „ūr“ (mhd. für Auerochse) und dessen Grundwort „ahe“ ist (mittelhochdeutsch für Fluss). Es wurde damit also ein Fluss bezeichnet, an dem Auerochsen zur Tränke gingen.
Aurachtal Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 aus den Gemeinden Falkendorf, Münchaurach und dem Umland die Gemeinde Aurachtal gebildet und die Namen des Aurachtals berücksichtigt. Das Benediktinerkloster Münchaurach wurde 1128 von Bischof Otto von Bamberg (1102 bis 1139) gegründet und 1528 von den Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth gegründet.
Aura im Sinngrund Im Jahr 1059 wurde Aura erstmals urkundlich erwähnt, in einer Urkunde, die dem Kloster Fulda Rechte am königlichen Jagdwald verlieh.
Aurich Wohl im frühen 12. Jahrhundert gegründet, seit 1464 Residenz der Reichsgrafschaft Ostfriesland, 1539 Stadtrecht, 1744 zu Preußen, 1808 an Holland, 1810 an Frankreich, 1815 zu Hannover, 1866 zu Preußen. Lambertikirche (1270 gestiftet, 1835 neu errichtet). Um 1276 Aurec howe [Kopie 14. Jahrhundert], 1379 curia Awerichawe [Kopie 15. Jahrhundert], 1400–1417 Awreke; Aurich (1735). Dem Ortsname l iegt eine Gebietsbezeichnung zugrunde: 1289 domini scolastici per Nordam, Herlingam et Affricam, 1379 (terra) Averice [Kopie 15. Jahrhundert]. Diese enthält als Bestimmungswort das auch als Grundwort vorkommende-au(e), das sowohl ‘(Fließ-) Gewässer’ als auch das ‘am Wasser gelegene Land’ bezeichnen kann. Grundwort ist ein in altsächsisch r ̄ıki, altfriesisch r ̄ıke ‘Reich’, mittelnorddeutsch r ̄ıke ‘Land, Gebiet’ bezeugtes Appellativum Der Vokal wird gekürzt und teils zu -e gesenkt. Der Name der Siedlung wird in den älteren Belegen häufig durch altsächsisch, mittelnorddeutsch hof ‘Hof’ vom Raumnamen unterschieden.
Ausacker
Ausleben Der Ort Ausleben taucht 1208 erstmals in einer Besitzurkunde auf; die Ersterwähnung der Ortsteile: Üplingen 1049, Ottleben 1108 und Warsleben 1112.
Außernzell Im Jahre 1149 bestätigte Papst Eugen III. dem Kloster den Besitz einer Pfarrkirche nebst Zubehör. Der hier befindliche Maierhof wurde später zum Amthof erhoben.
Auw an der Kyll Der Ort Auw wurde im 13. Jahrhundert erstmals in einer Urkunde als Ouve erwähnt, in den Jahren 1565 und 1606 als Auwe. Der Name könnte auf das althochdeutsche owa, awa, mittelhochdeutsch owe, awe, dann uwe, au = Insel, vom Wasser umflossenes Land, zurückgehen. Diese Wörter sind mit dem lateinischen aqua und dem gotischen ahva, jeweils für Wasser, urverwandt. Im 18. Jahrhundert taucht der Ort als Avia vel Auw auf. Liegt in das Kylltal.
Auw bei Prüm
Avelde, (Helmstedt) +11000 de Aueldu.
Averdung, (Drensteinfurt) +1000 Aberesdung. Germanisch Abuharis, des Abuhar, + dunga, Sandhügel in Sumpfland.
Aventoft
Averlak Entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des ehemaligen Bauerndorfes haben auch Sclick und Treibsand gehabt, die beim Bau der Brunsbüttel Häfen und Schleusen anfielen und erstmals 1920 in Averlak aufgespült wurden.
Awel, Trier) Anfang 1300 Anual. Romanisch An + vallis Tal?
Axstedt Die Gemeindechronik gibt Aufschluss über zwei Erklärungsmöglichkeiten für den Ortsnamen. Zum einen wird vermutet, dass das Dorf nach einem bedeutenden Mann namens „Ake“ benannt wurde. Er soll an der Billerbeck bei der heutigen Schmiede gewohnt haben. Dieser Ort hieß zunächst „Akes Stätte“, woraus sich der Name Axstedt entwickelt haben könnte. Eine andere Erklärung deutet den Namen als Ableitung aus dem Althochdeutschen, in dem „a“, „aha“ und „ak“ die Bezeichnung für Wasser waren. Axstedt wäre also in diesem Sinne die „Stätte am Wasser“. In den Dokumenten finden sich verschiedene Schreibweisen des Namens. Erstmals erwähnt wird es 1105 unter dem Namen „Achenstedi“, im Jahre 1110 als „Achensted“ geschrieben, 1418 dann als „Axstede“.
Aying
Ayl
Aystetten
Baasem, (Aa) 867 Kopie Basenheim, 1130-31 Basonis uilla. Germanisch Bason haim, Wohnung des Baso.
Babenhausen (Hessen) Der Ort, wohl spätestens im 8./9. von den Franken gegründet (Grundwort: -husen >-hausen), ist 1236 im Besitz der Herren von Münzenberg, fällt 1255 an die Herren von Hanau, erhält 1295 Stadtrecht, 1357 Bobinhusen [beide Original].Bestimmungswort ist der im Althochdeutsch nicht seltene Personenname Baˇbo, ein Lallname mit kurzem, erst im Mittelhochdeutsch (weil in offener Tonsilbe) gedehnten a ̄,eine Ablautform zu Altsächsisch Bo ̄vo, althochdeutsch Buobo ‘Bube’ (Kaufmann). Die i-Schreibung für unbetontes ə ist im Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch weit verbreitet; Boben begegnet vereinzelt im 14. und noch bis ins 18. Jahrhundert und spiegelt die rheinfränkisch.-südhessisch Mundart, in der mittelhochdeutsch Dehnungs-a ̄ zu offenem o ̄ wurde. Das Grundwort im lokativisch Dativ Bedeutung: ‘bei den Häusern des Babo’; die Diphthongierung zu -hausen seit dem 15. Jahrhundert. So Babenhausen, Landkreis Unterallgäu, Bobenheim-Roxheim, Rhein-Pfalz, Bamberg.
Babenhausen (Schwaben) Spätmittelalterliche Kleinherrschaft, seit 1538/39 in Fuggerbesitz, 1803 Reichsfürstentum.1237 Babinhusin, 1339, 1350, 1408 Baubenhusen; Babenhausen (1457). Grundwort -hausen, Bestimmungswort: Personenname Babo, wegen der diphthongierten Formen mit -au im 14. und 15. Jahrhundert ist auch der Personenname *Ba ̄bo möglich.
Babinga, (an der Our) 782-83. Germanisch Babinga, die Leute des Babo.
Babensham
-bach. Früh bezeugte typisch gesamtdeutsch., noch heute produktive Bezeigung für ‘fließendes (kleineres) Gewässer’, jünger als -aha,-ach1, das gebietsweise unterschiedlich schon seit dem 5. Jahrhundert durch -bach ersetzt werden konnte: germanisch *baki, althochdeutsch bah, mittelhochdeutsch bach, altsächsisch beki, mittelnorddeutsch beke, niederdeutsch -be(e)ke, -beck, in bestimmten süd-/mitteldeutsch. Gebieten und im Norddeutsch Feminin, sonst Maskulinum. Das geläufige Wort kommt als Name und besonders häufig in Siedlungsname und Flurname als Grundwort mit unterschiedlichem Bestimmungswort vor (u. a. nach Farbe, Geruch, Temperatur, Geräusch, Fließgeschwindigkeit des Wassers, Größe des Bachlaufs, Aspekte der Umgebung, Nutzung durch den Menschen – z.B. Mühlbach, Landkreis Südwestpfalz, nach Tieren oder Menschen mit Personennamen im Genitiv).
Bach, (Scheiderhöhe) 1212 Bach. Germanisch baki, Bach.
Bach (Wintrich) 2. Hälfte 1200 ,,
Bach an der Donau Der Name der Gemeinde leitet sich von dem bei Bach in die Donau mündenden Perlbach ab.
Bacharach 1119 Bachreda, 1140 Bachereche. Die endgültige Errungenschaft Bacharachs geht auf den Beginn des 11. Jahres zurück.[3] Wohl schon im 7. Jahrhundert ging das königliche Gebiet in den Besitz des Kölner Bischofs Kunibert über (darauf deutete eine „Kunibertskapelle“ an Stelle der heutigen Wernerkapelle.
Bachem= Niederbachem und Oberbachem. 798 Kopie Bacheim, 870 Bahheim, 1185 Bacheym.
Bachem, (Ahrweiler)1176 Bacheim. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 798. Um 1170 begründete Gottfried das Geschlecht der Ritter von Bachem.
Bachem, (Frenchen) 866 Bacheim, Bahcheim. Der Ortsname Bachem leitet sich von Bach-Heim ab. Im Prümer Urbar, dem Güterverzeichnis der Abtei Prüm von 893, ist der Ort zum ersten Mal erwähnt. In der Mitte des Oberbachems mit der Burg Bachem und dem Unterbachem mit den umliegenden Gebieten kennen wir das Herzogtum Jülich und Kurköln. Bachem hatte deshalb auch zwei Kirchen, die jeweils in der Nähe der Burgen standen.
Bachem, (Küttig) 1209 Bachem, 1209 Bacheim.
Bachendorp, (Rheinbach) 1054.
Bachtrup, (Kapelle) Mitte 1200 Perrikthorpe.
Bachum, +1000 Bakhem.
Backum, (Herten) Mitte 1200 Bachheim.
Bachenberg
Bachhagel Die Herren von Hagel, die seit 1145 als Reichsministeriale fungierten, waren die ersten Statthalter von Burg Hagel überhaupt. Bach Hagel wurde 1269/71 als Hagel erwähnt und bedeutet Hügel oder Steinhaufen uraufgeführt. Das Strandbarte Pfarrdorf Burghagel trug ebenfalls den Namur Hagel. Zur Unterscheidung nannte sich der am Bachgelegene Ort Bachhagel, der beide der Burg gelegene Burghagel.
Backnang Ausbausiedlung in einer Murrschleife mit einer Burg bei der heutigen Stiftskirche als Kern. 1245 erfolgt die Erkundigung. Erster wähnung als Stadt, noch vor 1324 ging der Ort an Württemberg und war ab 1806 Oberamtsstadt. Stiftskirche St. Pankratius. 1067 Hesso de Baccananc [Original], 1116 (Kopie 16. Jahrhundert) in villa Backnang, 1134 Baggenanc [Original], 1245 Kopie 15. Jahrhundert Backnang, 1504 Backana. Der Ortsname enthält als Bestimmungswort den Personenname Bacco, das Grundwort gehört zu althochdeutsch *wang ‘Feld, Wiese, Weide’, das im Kompositum althochdeutsch holzwang bezeugt ist. Er ist als ‘Siedlung beim Weideland des Bacco’ zu deuten. Das anlautende w des Grundwort fällt in der Komposition (wie etwa in Botnang) frühzeitig aus. Die heutige Mundartform bágənə, vgl. 1504 Backana, ist aus Baggenang durch Dissimilation von n-n zu n und Abschwächung des schwachtonigen Grundworts entstanden. So Botnang.
Bad Abbach 1007 Schenkung an Bamberg, 1224 Besitz der Wittelsbacher, seit 1934 staatlich anerkannter Kur und Badeort. 1007 Ahabah, 12. Jahrhundert (Kopie von 1281) Achbach, 1231–1234 Abach, 1485 Abbach, 1952 Bad Abbach. Grundwort des ursprüngliche Gewässer name ist althochdeutsch bah,-bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’, Bestimmungswort aha,-ach1, ‘Wasser, Wasserlauf, Fluss’.
Bad Aibling, Herzogliche beziehungsweise königliche Pfalz, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher, ab 1300 Landgericht, ab 1844 Moorbad. 804 (Kopie von 824) Epiningas, (Kopie des 12. Jahrhundert) Eibilingas, 855 Eipilingas, 1078–1091 Eiplinga, 1166 Aibilingen, 1354 (Druck von 1767) Aybling, 1517 Aibling, 1904 Bad Aibling. Es liegt der Personenname Êpino zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Bad Alexandersbad Der Kurort verdankt seinen Ursprung und ist auch nach Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, Markgraf des Fürstentums Bayreuth, benannt.
Bad Arolsen Das Dorf Arolsen diente zur Gründungs ausstattung eines Augustinerinnenklosters (1131), 1492 Umwandlung in ein Antoniterkloster. Nach Aufhebung des Klosters 1526 durch die Grafen von Waldeck Einrichtung als waldeckische Residenz mit repräsentativen Schlossbauten des 18. Jahrhundert. Die Stadtgründung erfolgte 1719. Sitz der waldeckischen Landesbehörden seit 1728. Seit 1997 Bad. 1131 Aroldessen [Original], 1177 Haroldessen, 1234 Aroldesheim, 1562 Aroldtzen, 1615 Arolsen. Beim Bestimmungswort ist aufgrund der nicht eindeutigen frühen Belege entweder der Personnename *Arold (< Arawald in Flurplatze) oder der Personenname Harold (Flurplatze) anzusetzen. Das Grundwort-heim tritt in den Quellen des 13. Jahrhundert nur einmal auf. Stattdessen haben wir hier ein elliptischer Ortsname vorliegen, bei dem das Grundwort weggefallen ist und der bestimmende Personenname im Genitiv erscheint. Wegen des Erstbelegs ist davon auszugehen, dass ursprünglich ein *Aroldeshusen > Aroldessen zugrunde lag. Darauf deuten die zahlreichen-hausen-Orte der Umgebung. -heim im Beleg von 1234 wäre demnach erst sekundär angefügt worden. So Volkmarsen (1155 Volkmaressen, um 1600 Volkmarsheim).
Bad Bayersoien
Bad Bellingen Bad Bellingen ist ebenfalls als alemannischer Siedlungshof entstanden. Daraus entwickelte sich mit der Zeit zu einem kleineren Bauernweiler im Auftrag von Bellikon, seit dem Jahr 1006 erstmals in einer Urkunde von König Heinrich II. erwähnt. erwähnt wurde.
Bad Belzig Der slawische Burgwall mit slawische und frühdeutschen Funden könnte für die Identifikation des 997 erwähnten Burgwallmittelpunkts Belizi mit Belzig sprechen, doch der Namenform wegen ist das umstritten. Neben dem früheren suburbium Sandberg (heute Ortsteil) entstand im 13. Jahrhundert eine Marktsiedlung. Beide selbstständigen Siedlungen wurden erst 1914 vereinigt. Belzig litt unter den Kämpfen zwischen Brandenburg und Magdeburg, hat sich 1429 gegen die Hussiten verteidigt, wurde 1450 von den Brandenburgern besetzt, die in den folgenden Jahren eine neue Burganlage (Eisenhardt) errichteten. 997 Belizi [Original] (Zuordnung zu Belzig umstritten), 1161 de burgwardis ... Beltitz [Original], 1219 de beltiz, beltz [Original], 1487 beltzigk. Altpolabisch *Bˇelotici, ‘Ort, wo Leute eines Beˇlota wohnen’. Der Name ist eine Bildung mit dem patronymischen Suffix -ici ( -itz) vom Personenname *Bˇelota, der zum Adjektiv altpolabisch*bˇely‘weiß, hell’ gehört. Schon 1219 ist das unbetonte o ausgefallen. Die Form Belzig ist analog zu anderen Städten, wie Leipzig, entstanden. Ähnlich Białotice, Polen.
Bad Bentheim Erste urkundige Erwähnung findet die Siedlung um 1050, ehemalig gräfliche Residenz auf der Burg Bentheim, dem Wahrzeichen des Ortes; größte Befestigungsanlage in Niedersachsen; Besitz des Klosters Werden seit dem 16. Jahrhundert Im 17. Jahrhundert erhielt der Ort stadtähnliche Rechte und 1865 das Stadtrecht; bedeutendster Marktort des s Teils der Grafschaft Bentheim. Seit dem 13. Jahrhundert nachweisbarer und ab dem 15. Jahrhundert blühender Handel mit Bentheimer Sandstein, 1711 Entdeckung von heilenden Schwefelquellen, die zur Gründung eines Kurbades führten; seit 1979 Zusatz Bad; zumeist klein und mittelständische Wirtschaft.1116 Binitheim, 1152 Benthem, 1165 castrum Bintheim. Der Ortsname stellt eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-h ̄em‘Siedlung, Niederlassung’ ( -heim) und dem Bestimmungswort Bintzu altsächsisch binut, althochdeutsch binuz ‘Binse’ dar, das Bestimmungswort gehört kaum zu altfriesisch, mittelniederdeutsch bent ‘Pfeifengras’, da die alten Belege mehrheitlich /i/ zeigen. So Bentlage, Stadt Rheine, Kreis Steinfurt, Binswangen, Landkreis Dillingen an der Donau.
Badbergen
Bad Bergzabern Gründung des Klosters Klingenmünster im 9. Jahrhundert 1286 Stadtrecht, bis Ende 18. Jahrhundert zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, 1792 freiwilliger Anschluss der Bürger an die Französisch Republik, seit 1815 Bayerische Pfalz. Luftkurort seit 1875, Kneippkurort und Namenszusatz Bad seit 1964. Anfang 10. Jahrhundert de Zaberna (Kopie um 1280), 1268 vineis apud Zabernam, 1309 Zabern; bu ̊rg zu ̊ Bergzabern (1373). Der Ortsname geht wohl nicht auf lateinisch taberna ‘Laden, Werkstätte, Wirtshaus’ zurück (ein römische Ursprung der Siedlung ist ebenfalls umstritten), sondern ist eine Übertragung des Ortsname von Rheinzabern am selben Bachlauf (1176 Zabrenna aqua, heute Erlenbach), der wiederum auf einem vorgermanisch Gewässername basiert. Die Unterscheidung erfolgt durch den Zusatz Berg-. Rheinzabern, Landkreis Germersheim.
Bad Berka Altthüringisches Dorf mit Wasserburg, Herrensitz 12./13. Jahrhundert; Entwicklung zum Marktflecken im 13./14. Jahrhundert; 1414 Stadt; Ackerbürgerstadt; 1812 Entdeckung von Schwefelquellen, seit 1911 Bad Berka. 1119 Bercha, 1144 Berchaha, 1154 Berka, 1172 Birka, 1207 Bergka; Bercka (1506). Der Name ist gebildet aus althochdeutsch, altsächsisch birka ‘Birke’ und althochdeutsch -aha ( -ach1) mit der Bedeutung ‘fließendes Wasser’, also ursprungliche Bachname ‘Birkenbach’ (vgl. die Erwähnung von 1144), der auf den Ort übertragen wurde. Die Schreibungen mit und sind Varianten zu . Der Ortsname zeigt schon im Mittelalter die Mundart Senkung von |i| vor |r| > |e|. So Berka/Werra, Wartburgkreis, 786 Berchaho, 1174 Berchahe; Berka, Ortsteil von Sondershausen, 1128 Bercha.
Bad Berleburg Ab 1258 Bau von Stadt und Burg, seit 1322 in Wittgensteiner Besitz. Bis 1605 Haupt und Residenzstadt der Grafen Sayn-Wittgenstein-Berleburg, seit 1935 Luftkurort, 1971 Kneipp-Kurort und Namenszusatz Bad, 1974 Heilbad.1258 Berneborg [Original], 1259 Bierneburg, 1261 Berleburc; Berleburg (1299). Der Ortsname ist mit dem Grundwort-burg gebildet. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich zu althochdeutsch bero, mittelhochdeutsch ber ‘Bär’ oder dem darauf beruhenden flektierenden Personenname Bero zu stellen. Wenn man annimmt, dass der Name erst Mitte des 13. Jahrhundert als Burgname vergeben wurde, ist, den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend, vom Bären als Wappentier oder Jagdwild auszugehen. Nicht gänzlich auszuschließen ist, dass der Burgname auf einem sonst nicht mehr bezeugten älteren Namen des Burgberges beruht. In diesem Fall wäre außer der Tierbezeichnung auch der Personennamen möglich. Der Ursprung von -n zum artikulatorisch benachbarten -l zeigt sich bereits im 13. Jahrhundert am Nebeneinander beider Formen.
Bad Berneck (Fichtelgebirge) Seit 1857 ist es ein Kurort, zunächst basierend auf seinen Klima- und Molkeprodukten. 1930 wurde es zum Kneipp-Heilbad und 1950 zum Kneipp-Heilbad.
Bad Bertrich 1097 apud Bertriche. Germanisch zu Sankt Bertrich, (bertha, glänzend, +rikja, mächtig) Schon unter dem römischen Kaiser Valentinian II. und Gratian wurden in Bertriacum wunderschöne Badegebäude erbaut. Die früheste historische Erfahrung stammt aus dem Jahr 1097; Er handelt unabhängig von seiner Besitzurkunde Erzbischof Egilberts von Trier. 1476 wurde der Ort kurtrierisches Staatsbad.
Bad Bevensen 8. Jahrhundert Wiek der Wanderkaufleute an der Ilmenau, Warenumschlagplatz, Besitz des Bischofs von Verden, Ausbau zu burgähnlicher Anlage, um 1230 Archidiakonat, 1293 Erwähnung als Marktflecken (oppidum), 1336 Ansiedlung eines Zisterzienserinnenklosters in Medingen, Luftkurort, 1975 staatliche Anerkennung als Heilbad, die Stadt Bevensen trägt seit 1976 Zusatz Bad; 1162 Werendagi de Beuenhusen [Original], 1335 Iohanni de Bevensen [Original].Bildung mit dem Grundwort -hausen, zu -sen reduziert, und dem schwach flektierenden Kosename Bevo.. So Bevenrode, Ortsteil von Braunschweig.
Bad Bibra
Bad Birnbach Im Jahr 812 wurde Perinpah erstmals urkundlich erwähnt, als am 24. Juni dieses Jahres die Ritter Ruman und Gerhart ihre Besitzungen in Tuttinga und Perinpah dem Bischof von Passau schenkten. Pfarrer Maximilian Hartmann identifizierte in einem Beitrag in den Ostbairische Grenzmarken Perinpah mit Birnbach. Seit dem 9. Jahrhundert war Birnbach Pfarrsitz mit einer großen Pfarrökonomie. Schon im 12. Jahrhundert ist in Birnbach ein Adelsgeschlecht erwähnt.
Bad Blankenburg Am Fuß der Burg Blankenburg (seit Mitte 17. Jahrhundert Greifenstein genannt), um 1250 angelegte Stadt (1323 oppidum et castrum); im Mittelalter Ackerbürgerstadt, seit 14. Jahrhundert Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber; seit 1840 Kurort, seit 1911 der Zusatz Bad. 1193 Blankenberc, 1229 Blankenberch, 1331 Blanckenburg, 1512 Blankenburgk; Blankenburg (1743). Der Name ist gebildet zu mittelhochdeutsch blanc ‘blinkend, glänzend, leuchtend’ und -berg, ursprünglich ein Prunkname für die Burg, wobei -berg wie bei vielen Burgnamen auftritt und auf die Berglage hinweist, später aber durch -burg ersetzt wurde, also etwa die ‘leuchtende/glänzende Burg’. Der Name ging auf den Ort über. So Blankenburg, Landkreis Harz, 1123 Blankenburch; Blankenhain, Landkreis Weimarer Land, 1252 Blankenhain; ferner die Leuchtenburg, Burg im Saale-Holzland-Kreis.
Bad Bocklet Bocklet wird erstmals 1122 in den Aufzeichnungen des Klosters Aura an der Saale urkundlich erwähnt.
Bad Bodenteich Die Burg Bodenteich steht als ehemalige Wasserburg auf einem künstlichen Hügel nördlich des alten Siedlungskernes von Bad Bodenteich, die Niederungen des Gewässers Aue befinden sich nördlich der Burg. Im Mittelalter war ein gleichnamiges Adelsgeschlecht mit der Burg und der Grundherrschaft belehnt. Bad Bodenteich war von 1973 bis 2010 staatlich anerkannter Luftkurort und bietet seit 1985 als Kneippkurort Schrothkuren an. Seit dem 1. Oktober 1998 trägt der Flecken den Zusatz Bad.
Bad Boll Bad Boll ist wohl in der älteren Ausbauzeit des 7./8. Jahrhundert entstanden, eine Ministerialen Familie vom Boll ist zwischen 1243 und 1371 belegt, Stift Boll, Stift Oberhofen, durch die Reformation an Württemberg. 1155 Bolla, 1321 Bolle unter der Egge; Raum Bad Boll (1970). Der durch den Zusatz Raum als Name eines Gemeindeverbandes gekennzeichnete Ortsname geht vermutlich auf einen Flurname zurück, der einen rundlichen Hügel markiert. Dann liegen althochdeutsch bolla ‘Flachsknoten’, mittelhochdeutsch bolle ‘Knospe, kugelförmiges Gefäß’ zu Grunde, deren ältere Bedeutung ‘rundlich erhöhte Form’ sich in zahlreichen Flurnamen erhalten hat.
Bad Brambach Es ist ein Kurort, vor allem dank seiner sechs natürlichen Quellen, die alle eine unterschiedliche, einzigartige Zusammensetzung haben. Alle weisen eine hohe Konzentration an Mineralsalzen, Eisen, Kohlendioxid und Radon auf. Radon ist ein radioaktives Edelgas und kann nur an wenigen Orten in Europa eingesetzt werden. Der Radongehalt der Wettinquelle gehört zu den höchsten der Welt.
Bad Bramstedt 1316 erstmals urkundlich erwähnt, 1910 mit Zusatz Bad Stadtrecht. 13. Jahrhundert in villa Bramstede [Original], 1303 de Bramstede, 1447 to Bramstede. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem dänisch Wortstamm bram ‘Ginster, Dornbusch’ und dem dänisch und auch im Norddeutsch gebräuchlichen sted, hochdeutsch- stedt ‘(Wohn)Stätte’. So Bramstedt und Bramstedtlund, Kreis Nordfriesland.
Bad Breisig Der Ortsname und die Reste einer Höhensiedlung weisen auf keltisch Besiedlung hin. Der Vinxtbach, der bei Bad Breisig in den Rhein mündet, war die Grenze zwischen den römisch Provinzen Germania Inferior und Germania Superior. Oberbreisig war ein bedeutender fränkische Siedlungsplatz. Im Mittelalter gehörte das sog. „Breisiger Ländchen“ zum Reichsstift Essen. Im Unabhängigkeitskrieg der Niederlande diente Breisig als Rückzugsort für die Truppen des Prinzen von Oranien. 1958 erhielt Niederbreisig den Titel „Bad“, 1969 wurde Bad Niederbreisig mit Oberbreisig und Rheineck zu Bad Breisig vereinigt, das 1970 das Stadtrecht erhielt. 1041 ecclesia in Brisiaco, 1215 in Briseche, 1250 Brisich, 1276 Brisege. Der Ortsname liegt ein keltisch Personenname B ̄ısios mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im AblatSo Dann wäre die Erwähnung von 1041 als ‘Kirche im Hofgut des Br ̄ısios’ zu übersetzen. So Breisach am Rhein.
Bad Brückenau Bereits zu Zeiten Karls des Großen führte an der Stelle der heutigen Stadt Bad Brückenau eine „Heerstraße in Speeresbreite“ über die Sinn, und vermutlich siedelten sich an dieser Furt bereits erste Bauern an. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand eine größere Siedlung, die gegenannt auf Grund ihrer Lage Sinn-Aue. Ab dem Jahr 1260 gilt im Bistum Adelen der Region die Errichtung von vier Burggütern, von denen eines, das Hohelinsche Burggut, zum Teil erhalten ist. In dieser Zeit war die Stadt noch schutzbedürftig, was 1337 vollendet wurde. Im Jahre 1597 wurde an der Stelle der heutigen Sinnbrücke unterhalb des Kleinen Steinbuschs eine Steinbrücke über die Sinn gebaut. Ihr verdankt der Ort den Namen Brückenau.
Bad Buchau Zu Beginn des 11. Jahrhundert Siedlung Buchau bezeugt, ab 1320 Reichsstadt, 1803 an die Fürsten von Thurn und Taxis, ab 1806 unter württembergischer Staatshoheit und seit 1963 Bad Buchau. Klassizistische Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus. 819 Buchau (F. 12. Jahrhundert), 857 Puahauua, 930 Puochowa [Original], circa 1022 Buchouva, Puochouva; Bad Buchau (1963). Ein Kompositum mit dem Grundwort-au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’ und mittelhochdeutsch buoch ‘Buchenwald, Wald’. So Buchau (bei Salzburg), Buchau (bei Admont).
Bad Camberg 1281 zur Stadt erhoben, mittelaltes Stadtbild, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, Holzverarbeitung, Mineralquellen im Stadtteil Oberselters (Selterswasser), seit 1927 Kneippkurort, seit 1982 Bad. 1000 (Kopie 14. Jahrhundert) curtem Cagenberg, 1018 curtem Cagenberc, 1197 Kamberc, 1317 Kaymberg, 1370 Kaynberch, 15. Jahrhundert in valle Caimberg, 1421 Camperg/Camberg, 1449 Caenberg, 1453 Kaemburg, um 1600 Chaymberg/Chamburgk/ Camburgk; Bad Camberg (1982). Kompositum mit dem Grundwort-berg ‘Berg’. Die ersten beiden Urkundenbelege zeigen eine Genitivflexion -en in der Fuge. Das Grundwort erscheint konstant als -berg mit verschiedenen graphischen Varianten im Auslaut (-c, -ch, -gk). Erst in den späteren Belegen von 1453 und 1600 stehen beide Grundwort -berg und -burg nebeneinander. Im Bestimmungswort wechselt anlautend C mit Kals graphischer Variante; Cagen wird ab dem 12. Jahrhundert zu Kam assimiliert. Das -y-, -i und -e kennzeichnet die Länge des Stammvokals -a-. Für die Deutung des Bestimmungsworts ist eine Grundform *Cag zugrunde zu legen. Bisher ging man von einem Personenname Cago aus, den man mit einem 888 vorkommenden, möglicherweise namengebenden und auch als Konradiner anzusprechenden Gaganhart in Verbindung brachte. Zu beachten ist, dass -berg-Namen häufig mit Appellativum und seltener mit Personenname gebildet sin. Ein Appellativum Anschluss lässt sich aus vordeutsch *kagilam. ‘Kegel’ zu osten Band Kag ‘Strunk’, niederlandisch keg ‘Keil’, engl. dialektal cag ‘Stump’, schwedisch kage ‘Stoppel, Stumpf ’ finden. Mit dieser Etymologie nimmt der Name Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten und beschreibt eine stumpfe Erhöhung (= Berg ohne Spitze; abgestumpfter Gegenstand, aufrecht ragender Rest eines Ganzen), was mit der Realprobe korrespondiert.
Bad Colberg-Heldburg Der Ort „Colberg“ wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Erbbuch des Klosters Sonnefeld von 1514 war das Dorf in gemengter Herrschaft. Im Jahr 1907 wurde im Rahmen einer planmäßigen Minerallagerstätten-Erkundung, die das Kaliunternehmen Glückauf Werra in Auftrag gegeben hatte, eine stark salzhaltige Thermalquelle entdeckt. Am 26. Juli 1910 eröffnete eine neu gegründete Badegesellschaft ein Bade- und Kurhaus mit einem 11.000 Quadratmeter großen Kurpark. Dass endete mit dem Ersten Weltkrieg. Mit Wirkung zum 23. März 1993 wurde Colberg in die neu gebildete Gemeinde Bad Colberg-Heldburg eingegliedert. Im Juni 2002 folgte die staatliche Anerkennung zum Ort mit Heilquellenkurbetrieb.
Baddeckenstedt In Baddeckenstedt Haupthof der Burg Wohldenberg, seit 1275 im Besitz der Hildesheimer Bischöfe; 1523–1643 welfisch, seit 1643 wieder hildesheimisch; ab 1813 Kurfürstentum beziehungsweise Hannover. 1109 Batikansteten [Original], 1174–95 Badekenstete; Baddekenstedt (um 1616). Bildung mit dem Grundwort -stedt und dem schwach flektierten Kosename Badiko beziehungsweise wegen des fehlenden Umlautes im Stamm eher Baduko. Der Erstbeleg entstammt einer Urkunde, die von einem dem hochdeutsch Raum angehörenden Schreiber abgefasst wurde. Die aufkommende Dentalgeminata zeigt Kürze des Stammvokals an. Deutung also: ‘Siedlung des Baduko’.
Baddenhausen, (Driburg) 1015-25 Baddanhusun, 1015-25 Baddinhusun. Germanisch Baddan husum, zu den Hausern des Baddo.
Badekoten, (Vorsfelde) Mitte 1200. Germanisch bapa, Bad, + kotum, zu kota, Kote.
Badeleben, (Volpke) Anfang 1100 Badafolon, Mitte 1200 in Baddenlove.
Badelingen, (Echternachbruck) 698 Baidalingo, Baidelingo, 1181 Bedelingin.
Badem, (Trier) 1103 Badenheim, 1222 Badenheym. Germanisch Badon haim, Wohnung des Bado. (badwo, Kampf)
Badenborn, (Trier) 634 Baldebrunno, 973 Baldabrunna. Die Form Baldebrunno wird von Ewig hierher gestellt, angesichts der spateren Formen ist die aber wenig wahtscheinlick. Germanisch Bardon brunnen, Quelle des Bardo.
Badinghagen, (Meinerzhagen) +1100 Baddenhagon, 1066-81 Baddenhagen. Germanisch Baddon, des Baddo, + hagana, Einfriedugung.
Badunathashem, (Weener) +1000 Badunathashem. Germanisch Badunanpas haim, Wohnung des Badunanp, (Badwo Kampf, + nanpi, Wagemut)
Baesweiler, (Aa) 1130 in Bastwilren.
Baillanhus, (Detmold) 1015-25.
Bad Ditzenbach 861 wurde der Ort Tizzenbach in einer Urkunde des Klosters Wiesensteig erstmals erwähnt.
Im Mittelalter herrschten die Grafen von Helfenstein in Bad Ditzenbach und den umliegenden Gemeinden. Hiervon zeugt heute noch die Burgruine Hiltenburg auf dem Schlossberg über Bad Ditzenbach. Ditzenbach war der erste Ort auf der Schwäbischen Alb, in dem nach Thermalwasser gebohrt wurde. 1969 stieß man in 560 Metern Tiefe auf 48 Grad warmes Thermalwasser.
Bad Doberan Alte slawische Siedlung, in deren Nähe 1171 ein Zisterzienserkloster gegründet wurde, seit 1218 Entstehung eines Marktfleckens, 1296 Weihe des gotisch Münsters, Verwüstung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg, 1793 Gründung des ersten deutschen Seebades Doberan-Heiligendamm, 1823 erste Galopprennbahn auf dem europäischen Festland, 1879 Stadtrecht, seit 1921 Zusatz: Bad; 1170/71 Dobrum, 1178 Dobbran, 1350 Dubbraan; (villa Slauica) Doberan (1177). Der Ortsname liegt ein altpolabisch Personennamen *Dobran mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Dobran ́’ rekonstruieren, der Personennamen geht vermutlich auf den Personennamen Dobromˇer zurück, darin slawische *dobr ‘gut’ und -*mir ‘Friede, Ruhe’. Trautmann denkt eher an einen ursprünglichen Ortsnamen oder Flurname, abgeleitet von *Dob ́rane Polen (alttschechisch Dobˇrené, Dobˇran Genitiv), und eine Benennung auf grund der als gut empfundenen Landschaft.
Bad Driburg Im 13. Jahrhundert gegründet unterhalb der Iburg (sächsisch Wallburg), 1345 Bestätigung der Stadtrechte. Seit 16. Jahrhundert Mittelpunkt von Glasgewerbe nach Ansiedlung von Glashütten. Forstwirtschaft. Seit Mitte 16. Jahrhundert ist die Heilkraft des im O der Stadt gelegenen Sauerbrunnens bekannt, 1782 Begründung des privaten Kurbades durch Caspar Heinrich von Sierstorpff (1750–1842), das bis h. im Familienbesitz ist (seit 1919 Bad). [1231] (Kopie 17. Jahrhundert) sedem Iburch, 1253 Driburch, 1261 Driborg, 1262 Triborg, 14. Jahrhundert Sigillum Civitatis Iburg; Driburg (1256). Bildung mit dem Grundwort-burg. Der Ortsname i st aus einer lokativisch Wendung wie *te der Iburg ‘zur Iburg’ (vgl. Belege des 8. Jahrhundert Iuburg, Iuberg(h), die allerdings eher mit der Iburg bei Osnabrück zu verbinden sind; 1184 in monte qui dicitur Yburc) nach Agglutination von Präposition und bestimmtem Artikel entstanden, worauf bereits Gobelinus Persona im 14. Jahrhundert (Ick ga tho der Iborgh > Ick ga tho Driborgh) hinweist. Im Bestimmungswort wird altsächsisch ̄ıuua, ̄ıuu, ̄ıuui, mittelniederdeutsch ̄ıve, yue, angelsächsisch ̄ıw, ̄eow, althochdeutsch ̄ıwa, ̄ıga ‘Eibe’ (Taxus baccata L.) anzunehmen sein. So Yberg bei Bad Pyrmont, Niederlande; die Iburg in Bad Iburg Osnabrück (1070 Iburg).
Bad Düben In altsorbisch Zeit Siedlung am Flussübergang, Schiffer und Fischerort, seit spätem 10. Jahrhundert deutsche Markgrafenburg mit Burgflecken, Stadtanlage nach 1200, Moorbad seit 1915, seit 1948 Zusatz Bad. 1012/18 urbs Dibni, 1220 Dybene, 1347 Diben, erst im 18. Jahrhundert Düben. Zu altsorbisch *Dyb’no ‘Pfahlsiedlung’ zu altsorbisch dyba ‘Pfahl’.
Bad Dürkheim Ein keltischer Ringwall, die sog. „Heidenmauer“, zeugt von früher Besiedlung. Im 11. Jahrhundert wurde die Siedlung von den Saliern an das Kloster Limburg verschenkt, von dem heute noch eine Ruine in der Nähe steht. Stadtrecht im 14. Jahrhundert und noch einmal 1700, seit Mitte 13. Jahrhundert Burgort und seit 1725 Residenzstadt der Leininger Grafen. Nutzung der Salzquellen seit 1595, Bau des Kurhauses im 18. Jahrhundert und seitdem Kurstadt mit sieben Heilquellen. 778 Turincheim (Kopie um 1190), 946 Thuringeheim, 1537 Dirckheim; Bad Dürkheim (1904). Das Bestimmungswort ist vom Stammesnamen Thuringa ‘die Thüringer’, Genitiv Plural Thuringo-, gebildet, mit dem wohl die Herkunft der Siedler gemeint war, das Grundwort ist -heim. Zu deuten ist der Ortsname somit als ‘Wohnstätte thüringischer Siedler’. Wegen seiner Heilquellen erhielt Dürkheim 1847 den Zusatz Solbad, seit 1904 durfte es sich offiziell Bad Dürkheim benennen. So Dorn-Dürkheim, Landkreis Mainz-Bingen.
Bad Dürrenberg Die Siedlung entstand bei einer 1763 erschlossenen Solquelle, als wichtigste Saline Kursachsens, die 1815 preußisch wurde. Die Quelle wurde ab 1845 als Solbad genutzt. Ursprünglich ist Dürrenberg der Name des Rittergutes, auf dem die Solquelle erschlossen wurde. 1710 Rittergut auf dem dürren Berge, 1745 Dürreberg, 1815 Dürrenberg, 1938 Bad Dürrenberg. Ehemaliger Flurname ‘beim dürren Berg, Dürrenberg’, Grundwort-berg. So Flurname Dürrenberg in Liebschützberg, Landkreis Nordsachsen; Dürrenberg, Ortsteil von Hartmannsdorf, Landkreis Greiz; Dürrenberg, Ortsteil von Jöhstadt, Erzgebirgskreis.
Bad Dürrheim Vom 11. bis 14. Jahrhundert Sitz des Adelsgeschlechts Esel, im 13. Jahrhundert an die Villinger Johanniter, 1805 an Württemberg und 1806 an Baden. Ab 1977 trägt Dürrheim das Prädikat Heilklimatischer Kurort. 889 Durroheim, 1092 Turreheim [Original], 1183 Turrihain [Original], 1256 Diurrehain [Original], 1299 Durhaim [Original]; Bad Dürrheim (1921). Ein Kompositum mit dem Grundwort-heim. Dem Bestimmungswort liegt ursprünglich wohl der Personennamen Durro zu Grunde. Einige Belege zeigen die im Westoberdeutschen verbreitete Variante -hain und wurden zunächst wohl volksetymologisch an das Grundwort-hain angeschlossen, später als Zusammensetzung mit dem Adjektiv althochdeutsch durri ‘dürr, trocken, wüst’, mittelhochdeutsch dürre ‘dürr, trocken, mager’ aufgefasst. So Dürrenbüchig, Ortsteil von Bretten, Landkreis Karlsruhe.
Bad Eilsen Bad Eilsen selbst liegt an einem Ort, an dem schwefelhaltige Quellen als heilend gelten. Wegen des Schwefelgeruchs tragen die Quellen seit Jahrhunderten den Spitznamen Stinkequellen. Spätestens seit der Römerzeit besuchten Menschen diese Quellen von Zeit zu Zeit, um Heilung von Krankheiten aller Art zu suchen, darunter Gicht, Rheuma und Hauterkrankungen. Das Dorf wurde erstmals 1033 als Eildissum urkundlich erwähnt. Die zweite Frau des Grafen Philipp II. Ernst von Schaumburg-Lippe, Juliana van Hessen-Philippsthal, geboren 1761 in Zutphen, begann 1794 mit dem Aufbau des heutigen Kurortes. Das Heilbad wurde um 1802 für Kurgäste eröffnet. Der Ort konkurrierte nicht ohne Erfolg mit dem benachbarten Bad Nenndorf.
Bad Elster Die Namensherkunft wird im germanischen Wort Alistra gesehen, das die alteuropäische Wurzel el-/ol- für fließen, strömen habe. Der Vogel Elster im Stadtwappen sei nur aus dem Namensgleichklang zu erklären
Badem
Bad Ems In römisch Zeit Kastelle am Kreuzungspunkt von Lahn und Limes sowie Beginn des Silberabbaus, fränk. Siedlung seit dem 6. Jahrhundert, 1324 Stadtrecht und Anfänge des Kurbetrieb besonders 1382 erstes Kurhaus. Weitere Kurhäuser gegen Ende des Mittelalter für die Landgrafen von Hessen, die Grafen von Nassau sowie die Kurfürsten von Mainz und Trier. Gemeinschaftliche Herrschaft der Häuser Oranien Nassau und Hessen-Darmstadt bis 1806, seit 1866 preuß. Im 19. Jahrhundert Sommerresidenz europäischer Monarchen. Seit 1913 offizieller Zusatz Bad. Circa 200 n. Chr. (inschriftlich) AVIO MONTE, 880 in aumenzu, 10./11. Jahrhundert Ovmence, Anfangs 13. Jahrhundert Ovmeze, circa 1220 omeze, omize, 1351 Eumeze, 1359 Eymtz, 1513 Emes. Ohne Berücksichtigung der Inschrift lässt sich an den Belegen die lautliche Entwicklung des Namens Ems aus althochdeutsch *Oumenzi ablesen (Umlautung des Diphthongs /ou/, Entrundung des Umlauts /öu/ > /ai, ei/, Monophthongierung zu /e ̄/ und Kürzung des Langvokals vor Mehrfachkonsonanz). *Oumenzi wird zurückgeführt auf vorgermanisch *Aumantia, den Namen des in Bad Ems von rechts in die Lahn mündenden Flusses (Ems-Bach, 1503 uf der Enbs), der indogermanisch *au - ‘Wasser’, erweitert um die Suffixkombination indogermanisch *-mnt-, enthält. Der Ort wurde nach dem dort mündenden Fluss benannt. Es ist nicht auszuschließen, dass auf der Inschrift der germanische Ortsname *Awjo-munPja-, romanisiert als Aviomonte, fixiert ist. Vermutlich ist *Awjo-munPjaeine germanisch Ein Deutung des vorgermanischen Flussnamens *Aumantia. Im zweiten Kompositionsglied kann germanisch -munP-ja‘ Mündungsgebiet’, im ersten das Appellativ germanisch *agwjo ̄ f. ‘Land am Wasser’ oder ein Flussname *Agwjo ̄ vorliegen. Germanisch *agwjo ̄ existiert auch, erweitert um das Kollektivsuffix -atja-, als Flurname die Aust (1092 Ovuûeza, 1357 dy autze, 1442 in der Aucz < *Ouwetze < *awjatjo ̄) am Oberlauf des Ems-Bachs.
Bad Emstal
Baden-Baden Seit 70 n.Chr. Römersiedlung, im 8. Jahrhundert unter fränkisch Herrschaft, ab 1250 Stadtrecht, seit 1306 Thermalquellennutzung für Bäder, Heilquellenkulturbetrieb, Kloster Lichtenthal, Schloss Hohenbaden. Der Vicus in Baden-Baden war vermutlich seit Trajan Vorort einer Gaugemeinde, die vielleicht von Kaiser Caracalla, der hier nach seinem Alemannenfeldzug geweilt haben soll, den Beinamen Aurelia erhielt. 197 Respublica Aquensis, 217 Aque, 220/30 civitas Aurelia Aquensis, 987 Badon, 1256 Baden [Original], 1356 Markgrafen Baden, 1390 Nydern Baden. Der Name gehört zu althochdeutsch bad, mittelhochdeutsch bat ‘(Heil-)Bad’ mit der Lokativbeziehungsweise Dativform auf -en und bezeichnet eine natürliche, warme Quelle beziehungsweise den Ort, wo sich eine solche Quelle befindet. Die Übersetzung des römischer Namens ins Deutsche spricht für eine nicht ganz abgerissene Siedlungskontinuität. Der Landschaftsname Baden wurde im 19. Jahrhundert auf die Stadt übertragen und führt in Abgrenzung zu gleichnamigen Orten als Kopulativkompositum aus Ortsname n und Ländername zum Ortsname Baden-Baden.
Baden. An der Thermenlinie. Seit der Römerzeit aufgrund der warmen Schwefelquellen als Heilbad bekannt; bemerkenswerte Sakralbauten; 1480 Stadterhebung, schwere Schäden durch Türken und Ungarneinfälle, Pest 1713 und Großbrände 1714 und 1812, danach Wiederaufbau im biedermeierbeziehungsweise Klassizismus Stil. [Aufenthalte von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johann Strauß Vater, Franz Grillparzer und anderen Kunstschaffenden. 4. Jahrhundert Aquae, 869 palatium (= [karolingische] Pfalz) ad Padun; in loco qui lingua nostra dicitur Baden, latine vero Balneum (nach 1156). Bei diesem Namen liegt althochdeutsch-bairisch pad (im Dativ Plural nach der ursprünglichen a-Deklination) als Übersetzung von lateinisch aquae ‘bei den Wässern’ im Sinn von ‘bei den (Heil-) Bädern’ vor.
Bad Endbach Seit 1955 Kneipp-Kurort für Venen und Gelenke. 1261 Endebach, 1577 Ennebach. Benannt nach dem Endebach, an dessen Einmündung in die Salzböde der Ort liegt.-bach.
Bad Endorf In der Zeit der römischen Herrschaft (Provinz Noricum) führte eine Römerstraße von Salzburg nach Augsburg über das heutige Gemeindegebiet. Historische Funde wie die römische Villa Rustica in Eisenbartling belegen eine frühere Siedlungstätigkeit. 924 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung in den Archiven des Erzbischofs von Salzburg mit der Schreibweise „Zennidorf“. Der Ortsteil Hirnsberg wurde um 1100 erstmals erwähnt. m Jahr 1988, ein Jahr nach der Anerkennung als Heilbad, hat sich Endorf dafür entschieden, die Bezeichnung „Bad“ im Ortsnamen zu führen.
Badendorf Der Name des Ortes ist wohl von Ritter Bado abgeleitet, der um 1150 die Wenden aus dieser Gegend vertrieben haben soll. Das Dorf selbst ist 1302 erstmals erwähnt worden, als es an das Kloster Reinfeld verkauft wurde.
Badenhard Lehnsherren waren bis zur französischen Besetzung 1794 die Grafen von Katzenelnbogen und die Landgrafschaft Hessen. 1815 wurde Badenhard auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeteilt. Im Jahr 1908 wurde der Bau der örtlichen Kirche von einer einheimischen Frau finanziert.
Badenheim Badenheim wurde 835 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Ludwig der Fromme den Kauf eines Hofes und eines Weinbergs durch das Kloster Prüm bestätigte.
Badenweiler Der Standort der heutigen protestantischen Pauluskirche ist ein historischer Ort, der bereits in der Römerzeit eine religiöse Kultstätte war. Die Römer errichteten hier im Jahr 145 n. Chr. einen großen Podiumstempel, von dem nur noch sehr wenige Überreste übrig sind. Der Tempel stand auf einem „Pfahlbau“. Die Tempelbauer trieben angespitzte Eichenpfähle in den lehmigen Boden, um den Boden für diesen schweren Bau zu sichern.[3] Der Tempel war galloromanisch und hatte eine klassisch-kursive Hauptfassade auf einem monumentalen Podium.[4] Auf den Ruinen des römischen Tempels wurde im 12. Jahrhundert eine christliche Kirche errichtet. Die Kirche befand sich in einem schlechten Zustand, als sie 1892 abgerissen und zwischen 1893 und 1898 als neoromanisches Gebäude wieder aufgebaut wurde.
Bad Essen Die bis ins 19. Jahrhundert dörflich-landwirtschaftlich strukturierte Siedlung entwickelte sich Ende des 19. Jahrhundert zum Kurort, dem 1902 der Titel Bad zuerkannt wurde. 1074–81 Essene [Original], um 1200 Essene; Essen (1412). Ableitung mit -n-Suffix. Basis der Ableitung ist ein aus mehreren Namen zu erschließendes Appellativum *As-, das mit hochdeutsch Esse, litauisch aslà ‘gestampfter Lehmboden’ auf indogermanisch *as ‘brennen, trocken werden, sein’ zurückgeführt werden kann und in Gewässername einen nur zeitweise Wasser führenden Bach bezeichnet. Ob in Bad Essen ein ursprünglich Gewässername anzusetzen ist oder eine andere Stellenbezeichnung, ist nicht sicher zu entscheiden. Das -i des Suffixes bewirkte Umlaut im Stamm. Gelegentlich erscheint Def-/Dep (= mittelniederdeutsch d ̄ep ‘tief’) als Zusatz, wohl, um den Ort vom Meierhof Essen oder dem Essener Berg zu unterscheiden. So (Haus) Assen in Lippborg, Ortsteil von Lippetal, Kreis Soest; Höhenzug Asse, Landkreis Wolfenbüttel.
Bad Fallingbostel Seit dem Mittelalter als Verwaltungssitz bezeugt (erst Vogtei, dann Amt, seit 1885 Kreissitz), staatlich anerkanntes Kneippheilbad 1976; 2002 Namenszusatz Bad. Um 990 Vastulingeburstalle [Kopie 11. Jahrhundert], um 1167 Vastelingeburstolde [Kopie], 1293 Valingheborstelde [Kopie 14. Jahrhundert]; Fallingbostell (1542). Wie bei den -inghausen oder -ing(e)rode-Namen liegt hier eine mit-ing(en) abgeleitete Personengruppenbezeichnung vor, die mit dem Grundwort-borstel gebildet ist. Das Bestimmungswort enthält der Kosename *Fastul(o). Wohl aufgrund der Länge des Namens (siebensilbig) schwindet früh die zweite Silbe (-stu-/-ste-), im 14. Jahrhundert dann das -e des Suffixes. Deutung also: ‘Siedlung der Leute des *Fastul(o)’.
Bad Feilnbach Zur Römerzeit sind einzelne Siedlungen entstanden, urkundlich erwähnt wird Feilnbach erstmals im Jahr 980 als „Fulinpah“, was sich von „fauler Bach“ ableitet und ein träges oder langsam fließendes Gewässer bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht der „jähe Bach“, der heutige Jenbach, der wild und ungestüm fließt und dem auch ein Gemeindeteil seinen Namen verdankt. Seit dem Jahr 1973 versuchen wir das Moorheilbad das Prädikat „Bad“.
Bad Frankenhausen Fränkische Ansiedlung aus 8./9. Jahrhundert neben altthüringischem Dorf, heutige Altstadt, seit 11. Jahrhundert Herrensitz, Ende 12. Jahrhundert Stadtgründung (1219 oppidum); Salzgewinnung schon im 10. Jahrhundert (998 loca patellarum in quibus sal efficitur ‘Bodenvertiefungen, in denen Salz gewonnen wird’), im Mittelalter Salzhandel; Bauernkriegsschlacht 1525 (Gedenkstätte Panorama); seit 1818 Solbad, Kurort, seit 1927 Namenszusatz Bad. (802/817) 1150/65 in villa Franchenhusen, 876 Ypanhhenhus (verderbt, lies: Vrankkenhus), 998 apud Franconhus, 1074 salina Frankenhusen, ab 1120 Vrankenhusen, Frankinhusen, noch 1506 Franckenhusen. Gebildet wurde der Ortsname mit dem Volksnamen der Franken und dem Grundwort -hausen zur Kennzeichnung einer fränkisch Ansiedlung, wobei -husun/-hausen einen erstarrten Dativ Plural ‘bei/zu den Häusern’ zeigt. So Frankenhausen bei Crimmitschau; Frankenhausen, Kreis Kassel, ferner Frankenberg, Landkreis Mittelsachsen; Frankenthal (Pfalz).
Bad Freienwalde An der Kreuzung der alten Straßen Frankfurt/Oder-Berlin-Neumark-Pommern nahe dem Oder übergang gelegen. 1683 wurde die Heilquelle entdeckt (heute Kurfürstenquelle), die den Grundstein für die Entwicklung des Ortes zur Kurstadt legte. Seit 1925 trägt die Stadt die offizielle Bezeichnung Bad im Namen. 1316 Vrienwolde [Original], 1375Vrienwalde (civitas); Bad Freienwalde (1925). Der Name bezeichnete eine Ansiedlung im freien Walde und enthält mittelniederdeutsch vr ̄ı‘ frei, ungebunden’ und mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’. Er gehört zu den Wunschnamen der mittelalter Siedlungszeit oder steht für eine Rodungssiedlung, die frei von Abgaben war. Ähnlich Freiwalde, Ortsteil von Bersteland, Landkreis Dahme-Spreewald.
Bad Friedrichshall Entstanden 1933 durch die Vereinigung von Kochendorf und Jagstfeld, 1935 folgt die Eingemeindung von Hagenbach. Heilquellenkurbetrieb, Salzbergwerk, Schloss Lehen. Bad Friedrichshall (1933). Namengebend war die 1818 in Betrieb genommene Saline, die König Wilhelm I. nach seinem Vater Friedrich I., der hier von 1812 bis 1816 nach Salz bohren ließ, Friedrichshall genannt hatte. Das Grundwort ist althochdeutsch -hall in (hallsalz) ‘Salz’, mittelhochdeutsch hal ‘Salzwerk’. So Friedrichshall, im Ortsteil Lindenau der Einheitsgemeinte.
Bad Füssing Nachdem 1938 bei einer Ölsuche in Füssing Brunnen gefunden wurden, wurde dort in den 1950er Jahren ein Kurort gegründet; 1969 erwarb Füssing den Titel „Bad“.
Bad Gandersheim 852 Gründung des Reichsstiftes (bis 881 Sitz in Brunshausen) durch den sächsische Herzog Liudolf an der Kreuzung zweier Fernstraßen, enge Verbindung mit dem Kaiserhaus bis zum 12. Jahrhundert, Kaufmannssiedlung, 990 Münz-, Markt und Zollrecht, 13. Jahrhundert Stadtrecht, um 1300 Bau einer welfischen Burg, 1571 Gründung des „Paedagogium Illustre“ (ab 1574 in Helmstedt), 1878 Errichtung des ersten Solbades, seitdem Kurort, seit 1932 Zusatz Bad. Zu 852 Gandesheim (Kopie 15. Jahrhundert), 956 Ganderesheim [Original]. Der Ortsname bezeichnete ursprünglich Altgandersheim, 780–802 Gandesheim (Kopie 12. Jahrhundert); nach Gründung des Reichsstifts wurde er auf das heutige Gandersheim übertragen. Bildung mit dem Grundwort -heim. Das Bestimmungswort bildete zunächst der Gewässername Gande, ungewöhnlich in stark flektierter Form, im 10. Jahrhundert trat dafür wahrscheinlich ein sonst nicht bezeugter Raum *Gandara ein. Der Gewässername lässt sich auf indogermanisch *gu-hen ‘schwellen, strotzen; Fülle’ beziehungsweise dessen Ablautform mit Dentalerweiterung *gu-hon-dh-, germanisch *gand zurückführen und als ‘Schwellfluss’ erklären.
Bad Gottleuba-Berggießhübel Namenszusatz Bad seit 1937. Namengebend ist die Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel, die 1999 durch den Zusammenschluss der beiden Kurorte Bad Gottleuba und Berggießhübel entstand. Die Verwaltungsgemeinde ist bedeutend durch Fremdenverkehr und Kurwesen. Gottleuba: 1363 Gotlauia, 1378 Gotleeb, 1388 zcu der Gotelewbe. Berggießhübel: 450 Gißhobel, 1548 Gießhübbel. Gottleuba: Die Erklärung ist schwierig, eventuell zum Personennamen Gottlieb, der als Bergname galt und auf den Ort übertragen wurde. Gießhübel: Zu mittelhochdeutsch giezen ‘gießen’ und hübel ‘Hügel’, offenbar mit Hinweis auf häufige Überschwemmungen.
Bad Godesberg, (Köln) 801-14 in Guodanesmonte, 1131 Gudenesberg, 1222 Gundebsberhc. Germanisch Wodanes berga, Berg des Gottes Wodan.
Bad Griesbach im Rottal 1260 Verkauf an die Herzöge von Niederbayern, seit dem 13. Jahrhundert Markt, 1973 Auffindung heilkräftigen Thermalwassers, seit 2000 Zusatz Bad. 1108 Griezbach, 1112 Grizpach, 1147 (Kopie des 12. Jahrhundert) Grizbach, 1354 Griespach, 1514 Griesbach, 1964 Griesbach i.Rottal, 2000 Bad Griesbach im Rottal. Grundwort des ursprünglich übertragenen Gewässernamens ist althochdeutsch-bach, pach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort grioz, griez ‘Sand, Kies’. Die Lage im Rottal dient zur Lokalisierung und Differenzierung von anderen Orten, z. B. Untergriesbach, Landkreis Passau; Obergriesbach, Landkreis Aichach-Friedberg; Griesbach, Ortenaukreis.
Bad Grönenbach Alter Adelssitz mit Schloss, stiftskemptisches Lehen, Markt und Gerichtssitz, Kneippkurort, seit 1996 mit dem Namenzusatz Bad. 1127 Gru ̆nenbach, 1128 Gro ̆nenbach, 1434 Grünenbach; Grönenbach (1474). Grundwort -bach, Bestimmungswort althochdeutsch gruoni, gruone ‘grün’, Gesamtdeutung: ‘am grünen Bach’. Nach A. Bach bezöge sich das Grün auf die Wasserfarbe.
Bad Grund (Harz) Frühere Ortsnamen von Grund waren in den Jahren 1317 Fundo, 1321 Grunt, 1322 Grunt, 1405 Grund, 1504 Grunde, 1505 Grunde, 1505 Grunde und 1519 Grunde. Zugrunde liegt dem Ortsnamen der Grund im Sinne von Niederung. Im Hoch- wie im Niederdeutschen ist dies gleichermaßen bezeugt, zum Beispiel althochdeutsch grunt, altsächsisch grund für „Grund“, „Boden“. In Nordwestsachsen bezeichnet das Wort einen „tiefen, allmählich auslaufenden Geländeeinschnitt“. Mittelniederdeutsch ist es als grunt, also „Tiefe“, „Tal“, „Talgrund“, „Talsohle“ bekannt. Norddeutsch bedeutet grund „eine Niederung zwischen Bergen“, „ein kleines Tal“. Die heutige Ortschaft Bergstadt Bad Grund (Harz) ist die älteste der sieben Oberharzer Bergstädte. Die Stadt wurde 1317 erstmals urkundlich als Forstort erwähnt. Um 1450 hatte sich die Siedlung bereits zum Berg- und Hüttenort des Erzbergbaus entwickelt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort zum Kurort und erhielt 1906 die offizielle Bezeichnung Bad.
Bad Harzburg Um 1068 Errichtung zweier reichsgeschichtlich bedeutsamer Burgen durch Kaiser Heinrich SO auf dem großen und kleinen Burgberg über Harzburg; eine Siedlung – Neustadt – wahrscheinlich ab dem 13. Jahrhundert unterhalb der Burg; 1569 Entdeckung und seitdem Ausbau der Saline Juliushall; im 17. Jahrhundert Stadtverfassung, Stadtrecht und Titel Bad 1894. 1071 Hartesburg [Original], 1073 Harzesburg, 1218 in castro Hartisburch, um 1775 Harzburg oder Neustadt. Bildung mit dem Grundwort-burg und dem Namen des Harzes. Dieser ist sowohl mit auslautendem -z wie -t belegt. Er ist zu verbinden mit dem in althochdeutsch hard, mittelniederdeutsch hart ‘Bergwald, waldige Anhöhe’ belegten Appellativum, das wurzelauslautenden Wechsel von sth. und stl. Dental aufweist.
Bad Heilbrunn Keltische Zeugnisse lassen darauf schließen, dass die Gegend um Bad Heilbrunn schon in der Frühzeit wegen seiner Heilquellen (hoher Iod- und Salzgehalt) bekannt war. Anscheinend wurde Salz aus der Quelle gewonnen. Später wurde die Quelle von den Hunnen zugeschüttet. Im 8. Jahrhundert wurde die Benediktinerabtei in Benediktbeuern gegründet. Zu ihr gehörte auch lange Zeit nach der Wiederentdeckung die Jodquelle. Im Jahre 1159 fand die Heilquelle und damit der Weiler erstmals urkundliche Erwähnung. Dies gilt als das Gründungsjahr von Bad Heilbrunn. In der Folgezeit ist das Heilwasser überregional bekannt geworden, so dass 1253 eine Kirche neben der Quelle erbaut wurde.
Bad Herrenalb Entstanden durch die Ansiedlung des 1149 gegründet Zisterzienserklosters Alba Dominorum, 1643 durch Weimarer komplett zerstört, 1791 zur bürgerlichen Gemeinte erhoben, 1887 Stadtrecht. Heilquellenkurbetrieb, Überreste der Zisterzienserabtei im Stadtkern, Albtalbahn. Um 1149 Alba; Bad Herrenalb (1971). Ausgangspunkt ist der Name des Zisterzienserklosters, der zunächst zum Gewässername Alb gebildet und später zur Unterscheidung von Frauenalb Alba Dominorum, das heißt Herrenalb, genannt wurde.
Bad Hersfeld 769 Gründung des Klosters durch Bischof Lullus von Mainz, 775 Reichsabtei, 1170 civitas, Umwandlung der Reichsabtei in ein weltliches Fürstentum, in Personalunion verbunden mit Hessen-Kassel, 1648–1807 Hauptstadt des hessisch Fürstentums und eines Amtes, 1821 hessisch Kreisstadt, 1866 zur preußisch Province Hessen-Nassau, 1949 Verleihung des Titels „Bad“, seit 1951 Bad Hersfelder Festspiele. 775 Haireulfisfelt [Original], 775 Haerulfisfelt, 779 Hariulfisfelt, 998 Herolfesfeld in pago Hassiae, 1005/1006 Heresfeld, Mitte 11. Jahrhundert Herocampia, 1134 Hersfeld, 1561 Hirschfeld. Personennamen Hariulf. Der Ortsname zeigt im Erstglied Primärumlaut - azu -e vor dem -i der Folgesilbe. Bereits im 12. Jahrhundert synkopierte Form Hers für Her(iulfe)s-. Zweitglied-felt.
Bad Hindelang Sicher ist, dass 1540 die Grafen Montfort den Saumpfad über das Joch als Straße ausbauen ließen. Jahrhundertelang wurde auf dieser Route Salz aus Tirol in Richtung Bodensee transportiert. 1150 wird ein Oggoz von Hundilanc genannt. Das Rittergeschlecht von Hundilanc wird in den folgenden Jahren bis 1402 in verschiedenen Urkunden erwähnt. 1965 wurde Hindelang das Prädikat „Heilklimatischer und Kneippkurort“ verliehen. 2002 wurde Hindelang zu „Bad Hindelang“.
Bad Hönningen In unmittelbarer Nähe verlief der römische Limes. Im 11. Jahrhundert an das Domkapitel zu Bamberg und das Stift Sankt Simeon in Trier, dessen Vögte das Schloss Arenfels errichteten. Sowohl die Templer als auch später die Johanniter hatten hier eine Komturei. 1895 beginnt in Hönningen der Kurbetrieb, 1950 erhält der Ort den Titel „Bad“ und 1969 Stadtrechte. 1019 in Hohingon, 1041 predium Hoinga, 1071 Hoingen, 1210 Hongin, 1307 Hoeningen. Ableitung mit dem Suffix -ingen vom althochdeutsch Personennamen Ho ̄ho, Ho ̄o. Ende 12. bis Anfangs 13. Jahrhundert wird der Hiatus beseitigt. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung der Leute des Ho ̄ho’. Eine toponymische Ableitung von althochdeutsch ho ̄(h)‘hoch gelegen’ ist aufgrund der geogriechischen Gegebenheiten weniger wahrscheinlich. So Hönningen, Landkreis Ahrweiler; Höngg, Ortsteil von Zürich.
Bad Homburg vor der Höhe Besiedlung seit dem Neolithikum, später durch Kelten, Römer, Alemannen, Franken. Erster wähnung um 1180: ein Wortwin von Steden nennt sich nach der (von ihm erbauten?) Burg. Um 1200 im Besitz der Herren von Eppstein (Stadtrecht für die Burgsiedlung in der 1. Hälfte des 14. Jahrhundert), 1486/87 an Hanau, 1504 an Hessen, 1622 an die Nebenlinie Hessen-Homburg, 1866 an Preußen; Zusatz „Bad“ seit 1912. Um 1180 Hohenberch (Kopie1 211), 1226 Hoenberch [Original], 1358 Hohinberg [Original], 1476 Hoenburg vor der hoe [Original]. Bedeutung: ‘(Siedlung) am hohen Berg beziehungsweise an der hohen Burg’. Das Bestimmungswort, der Dativ von mittelhochdeutsch ho ̄ch, zeigt in Beleg 2 und 4 den Schwund des intervokalischen -h-, in 3 die weitverbreitete i-Schreibung für unbetontes ə; im 16. Jahrhundert führen dann noch Kontraktion und die Assimilation von -n> -man das bdes Grundwort zur h. Form. Grundwort -berg /-burg: in 1 und 2 dürfte -ch Schreibvariante für auslautverhärtetes -g (= -k), kaum Reflex mundartlich Spirantisierung sein, 4 ist wohl Erstbeleg sowohl für die Veränderung zu -burg wie auch für den (von vergleichbaren ON) unterscheidenden Zusatz: Die Höhe – wie meist in mitteldeutsch Kanzleisprachen ist der Umlaut nicht bezeichnet – ist der bis ins 18./ 19. Jahrhundert allgemein übliche Name für das seitdem Taunus genannte Gebirge (Königstein im Taunus). So Homburg, Saarpfalzkreis; Homberg (Ohm), Vogelsbergkreis.
Bad Honnef Besiedlungsspuren seit 6. Jahrhundert, Ersterwähung Ende 8. Jahrhundert, Herrschafts und Gerichtsrechte im Mittelalter strittig zwischen Kölner Erzbischöfen und den Herren von Heinsberg, später von Löwenberg (Ruine der Löwenburg), ab 1451 Sitz des bergischen Amtes Honnef, 1689 fast vollständig zerstört, 1862 Stadtrechte, ab 1961 Bad Honnef (Kurort mit Mineralquellen), 1969 mit Aegidienberg zusammengeschlossen. Ab Ende 19. Jahrhundert Kurbetrieb bis 1983/84. 8. Jahrhundert (Dittmaier: 801) Hunefe, 922 Hunnapha, 1120 Hunefe. Bestimmungswort entweder zum Adjectivisch *hun, hu ̄n ‘geschwollen ‘oder zu *hun ‘braun, morastig’, das Grundwort ist-apa. So Hennef, Rhein-Sieg-Kreis; Erftstadt (mit demselben Gewässername, der im Gebiet zwischen Rhein, Weser und Main in Gewässername und Ortsname sehr verbreitet ist).
Bad Iburg Bereits im 8. Jahrhundert war in Iburg eine Burganlage vorhanden; die heutige Burg und das Benediktinerkloster wurden in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert von den Osnabrücker Bischöfen erbaut beziehungsweise gegründet; im hohen und späten Mittellter war die Iburg militärischer und Verwaltungsmittelpunkt des Bistums, aber erst im 16. Jahrhundert Hauptresidenz der Bischöfe; der Flecken Iburg entstand um 1200, erhielt 1359 Weichbildrecht, 1959 Stadtrecht und 196 7 den Titel Bad. 753 Iuberg [Kopie 9. Jahrhundert], 753 Iuburg [Kopie9. Jahrhundert], 1171 Yburch; Iburg (1182). Bildung mit dem Grundwort-burg, das einige Male auch als-berg erscheint. Als Bestimmungswort ist mittelniederdeutsch ̄ıwe ‘Eibe’ beziehungsweise daraus zu erschließendes altsächsisch * ̄ıwa (vgl. althochdeutsch ̄ıwa) anzusetzen. Bei dem Stammkompositum erscheint das -w nur in den ältesten Belegen als -u-, danach schwindet es. So Iburg (Bad Driburg).
Bad Karlshafen Karlshafen wurde 1699 als Sieburg (Syburg) von Landgraf Karl als Exulantenstadt von Hessen-Kassel zur Ansiedlung von Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, gegründet. Der Name leitete sich von der 274 m hohen Erhebung Sieburg im nördlichen Reinhardswald ab. n Carlshafen wurden 1730 durch den hugenottischen Apotheker Jacques Galland Solequellen entdeckt. Es begann der Handel mit Salz. Im Jahre 1763 wurde eine Saline, bestehend aus Pumpwerk und drei Gradierwerken, aufgebaut. m Jahre 1935 wurde Carlshafen in Karlshafen umbenannt. 1955 wurde es als Sole-Heilbad anerkannt.
Bad Kissingen Die Heilquellen sind seit dem 9. Jahrhundert bekannt; zunächst in fuldischem, dann in hennebergischem Besitz; 1279 erstmals als Stadt erwähnt, seit 1394 würzburgisch, ab 1814 bayerisch; seit dem 19. Jahrhundert weit bekannter Badeort, Musik-Festival „Kissinger Sommer“. 801 (Druck 1607) Chizziche, 801 (Kop 12. Jh) Kizziche, 822 (Kopie12. Jahrhundert) Kizzingen, 907 Kizicha, 1394 Kissige, 18. Jahrhundert Kissingen. Die Suffigierung mit-ingen ist anhand der ältesten Belege als sekundär zu erkennen; ob -ich als Fortsetzung eines keltisch -iaca gedeutet werden darf, erscheint unsicher. Für das Erstelement ist von der ausnahmslosen -zz-Schreibung der älteren Belege auszugehen, die graphisch eindeutig auf Lautverschiebung von voralthochdeutsch -t weist und lautlich ähnlich wie -ss zu realisieren ist; erst nach dem späteren Zusammenfall dieses -zzmit voralthochdeutsch -ss werden beide gleich gesprochen und gleich geschrieben. Die in der Forschung diskutierten slawische oder germanisch Etymologien mit voralthochdeutsch -s statt -t sind also lautgeschichtlich falsch. Dagegen ist die Herleitung von einem nur erschlossenen keltischen Personennamen *Citus als *Kitiaca wenigstens lautgeschichtlich möglich, wenn auch sonst höchst problematisch, insofern zur Erklärung offenbar ad hoc einem Personennamen angesetzt wird und keltisch Namen sonst außerhalb des römischen Reichs nicht tradiert sind. Ebenso wenig kann eine Ableitung von einem ebenfalls nur erschlossenen germanisch Personennamen Chizo überzeugen.
Bad Kleinen Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen. Dorf Mecklenburg: 11./12. Jahrhundert Bischofssitz, 1256 Abriss der slawische Burganlage, 1277 Neubau einer Burg für Schweriner Fürsten, 1322 Zerstörung der Burg, Mitte des 14. Jahrhundert entstand die heutige Siedlung, zu Mecklenburg-Schwerin. Mecklenburg: 995 Michelenburg, 1154 Michelinburc, 1166 Magnopolis, 1171 Mikelenburg, 1275–78 Mekelingeborg. Bad Kleinen: 1178 et uillam Cline, 1186 Klinen, 1260–72 de Clene. Dorf Mecklenburg: Möglicherweise ist der Name des kleinen Dorfes die Übersetzung des urkundlich nicht exakt nachweisbaren Namens einer altpolabischen Burg, deren Wallreste h. noch im Ort zu besichtigen sin. In seinem Reisebericht aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert erwähnt Ibrahim ibn Jaqub eine Burg, die „Grad“ genannt wird und „große Burg“ bedeutet, was etwa *Wiligrad (nicht überliefert) vermuten lässt. Dem d. Ortsname liegen althochdeutsch michil ‘groß’ und-burg zugrunde. Der Burgname wurde auch auf ein Gebiet (heute Teil eines Bundeslandes) übertragen. Der althochdeutsche Name der mittelalten Burg wurde im 12. Jahrhundert auf Bistum und Land übertragen. Der Zusatz Dorf (etwa seit Ende des 16. Jahrhundert) dient zur Unterscheidung vom Landesnamen. Dem Ortsname Kleinen liegt ein altpolabischer Flurname *Kliny (im Polen.) zugrunde, der bei der Eindeutschung ein zusätzliches Endungs -n erhielt. Das Appellativum lässt sich aus slawische *klin ‘Keil’ rekonstruieren, womit sich eine Bedeutung ‘keilförmige beziehungsweise dreieckige Flurstücke’ ergibt. So Klink, Müritzkreis, Klinke, Ortsteil von Badingen, Landkreis Stendal; Klinken, Ortsteil von Lewitzrand, Landkreis Parchim.
Bakenbuch, (Eschweiler) 1223 memoris in Bakenbuch. Germanisch bagna, Dachs, + boka, Waldname aus dem Baumnamen bolo, Buche.
Baldringen, (Trier) 1202 Balderingin, 1207 Balderingen. Germanisch Baplaharingum, bei den Leuten des Balpahari, (balpa kühn, + harja, Heer) Balesfeld. (Trier) 1222 Baldenshart. Germanisch Balpines, des Balpinm, + harud, waldiger Hohenzug.
Balhorn, (Paderborn) 11015 Balhornon, 1031 Balehornon. Germanisch balwa, schlecht, + hurnum, zu hurna, Spitze.
Balken, (Buer) 1148-54, Balco. Germanisch balkan, Balken, niederdeutsch auch Rain.
Balkhausen, (Solingen) 10-1100 Balghuson. Germanisch balga, Schwellung + husum, zu husa, Haus.
Balterstorph, (Rheinprovinz) 1116 Germanisch Balpaharis porp, Dorf des Balpahari, (balpa kühn + harja, Heer).
Balsamgau, (Gau zwisschen Elbe und Biese) Mitte 1200 in Balsema.
Bad Klosterlausnitz Anfangs 12. Jahrhundert mit Entwicklung zu Doppelkloster (1137); Markthaltung beim Kloster bis Anfangs 16. Jahrhundert; Holzindustrie; in Wäldern Moor, medizinisch genutzt, seit 1932 Bad (Luftkurort und Moorbad). 1116 Lusenitz, Lvsinici, 1137 Cella Sanctae Mariae (Einsiedelei der Heiligen Maria – am Bach) aqua Lusenize, 1170 Lusiniz, 1243 Lusniz, 1485 Laussnitz; Kloster-Lausnitz (1868). Zunächst Gewässername, auch 1181 Luseniz, altsorbisch *Łuˇznica, gebildet zu altsorbisch *ług ‘Wiese’ (oder eventuell auch altsorbisch *łuˇza ‘Lache’) mit Suffix -ica (-itz), also wohl ‘Bach im Wiesengrund’. Der Gewässername wurde im 12. Jahrhundert auf die Ansiedlung übertragen. Das altsorbisch |u| wurde nach Übernahme ins D. lang gesprochen und im 14./15. Jahrhundert diphthongiert zu -au-. Der präzisierende Zusatz Kloster zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten in TH trat erst spät hinzu. So Lausnitz bei Neustadt (Orla), Saale-Orla-Kreis, 1271 Lusenitz; Lausnitz, Ortsteil von Unterwellenborn, Landkreis Saalfeld Rudolstadt, 1109 Lusinici; ferner Laußnitz, Ortsteil von Königsbrück, Landkreis Bautzen, 1289 Lusenytz; Klostermansfeld, Landkreis Mansfeld-Südharz, und weitere Ortsname mit Bestimmungswort Kloster-.
Bad König Im Ort an der Mümling erhielten zu Beginn des 9. Jahrhundert sowohl das Kloster Fulda als auch das Kloster Lorsch Schenkungen. Das Erzbistum Mainz, das 1232 die Besitznachfolge antrat, verkaufte das halbe Dorf 1355 an die Schenken von Erbach, die bis zum Ende des Alten Reiches die Ortsherrschaft innehatten. König war der Mittelpunkt eines kleinen Zentgerichts. 1806 an das Großherzogtum Hessen. Das 1559 erbaute erbachische Schloss geht möglicherweise auf eine mittelalter Befestigung zurück. Seit dem 19. Jahrhundert Entwicklung zum Bad (seit 1948 Bad König). 1980 wurden die Stadtrechte verliehen. 806–815 (Kop.) villa ... Cunticha / Chunticha, 847 (Kop.) villa Quinticha, 9. Jahrhundert (Kopie) Kinticha, 1321 Küntich, 1457 Konich. Eine Verbindung des Ortsnamens mit der etwa 2,5 km entfernten Kinzig (vgl. die benachbarten Ortsname Ober/ Mittel und Niederkinzig) ist wegen des unterschiedlichen Wurzelvokals, der bei König aufgrund des fast eindeutigen Quellenbefundes als -u anzusetzen ist, ausgeschlossen. Vorgeschlagen wurde daher ein römisch Personennamen Quintus / Quintius als Bestimmungswort zu einem Kompositum mit dem Suffix -acum als *Quintiaca, was eine keltisch-romanisch Namens kontinuität in diesem Raum in unmittelbarer Nähe des Limes voraussetzt. Sprachgeschichtlich bemerkenswert sind bei diesem Ansatz, dass voralthochdeutsch -nt nicht zu -nz (wie in Kinzig < germanisch *kuentica) verschoben wurde.
Bad Königshofen im Grabfeld Besiedlung seit prähistorischer Zeit (um 4500 v. Chr.) durch archäol. Funde nachgewiesen. In der späten Merowingerzeit befand sich hier eine königliche Eigenkirche, die 741 zur Ausstattung des Bistums Würzburg verwendet wurde. Verleihung der Stadtrechte um 1235, bis 1354 Eigentum der Grafen von Henneberg, danach im Besitz der Würzburger Bischöfe; als Teil des Hochstiftes Würzburg 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, 1814 endgültig bayerisch, 1974 wurde die Stadt zum Bad erhoben. 822 Chuningishaoba, 845 Chuningeshoua, 889 Chuningeshofe, 1293 Kunegeshoven, 1746 Königshofen. Das Grundwort ist zuerst althochdeutsch huoba ‘Hufe’ (Landstück), dann stets althochdeutsch hof ‘Hof ’, -hofen, Bestimmungswort ist althochdeutsch kuning ‘König’ im Genitiv Singular. Die Namengebung bezieht sich auf die Lage der Siedlung auf (ehemalig) Königsgut.
Bad Kösen. Stadt (seit 1. 1. 10 Ortsteil der Stadt Naumburg) im Burgenlandkreis, (als selbstständige Stadt 2004). Altsorbisch Fischer und Flößersiedlung, bis 1540 im Besitz des Klosters Pforta (später Schulpforta), 1543–1815 kursächsisch, seit 1730 Solegewinnung, ab1813 Solbad, Kurbetrieb. 1040 Kusenti, 1074 Chusinza, 1145 Kusenze, 1300 Cusne, 1345 de Kosene, 1407 zcu Kosin, 1459 Cösenn, 1540 Koesen, 1749 Kösen. Das Suffix deutet auf ein alteuropäisches Grundwort: *kusantia, eine nt-Bildung zu indogermanisch *ku ̄s‘wallen, wogen’, vgl. lettisch kûsát dasselbe. Somit könnte hier eine sehr alte Bez. für einen Flussabschnitt der Saale vorliegen. So Flussname Cusus in Illyrien (bei Tacitus), jetzt die Waag, links zur Donau, Tschechien.
Bad Köstritz Der Ort Köstritz fand als Kostricz, eine slawische Siedlungsgründung, erstmals auf einer Pfändungsurkunde 1364 Erwähnung. Eine Burg existierte seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie lag wahrscheinlich auf dem Kirchberg. Von da hat man mit der Anlage das Tal der Elster und den Flussübergang kontrollieren und sichern können. Die Stadt ist aus zwei mittelalterlichen Herrensitzen hervorgegangen. Das modernisierte Freizeit- und Erholungsbad und eine Beach-Volleyball-Anlage wurden 1998 eröffnet.
Bad Kötzting Ursprünglich Burg mit Burgflecken, Marktrechte vermutlich nach 1255, seit 1953 Stadt, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Kötzting, seit 2005 Kneippheilbad und Namenszusatz „Bad“, Kötztinger Pfingstritt (berittene Bittprozession). 1146–47 Kopie Mitte 12. Jahrhundert Chostingen (so auch in einer gefälschten urkundlich des 13. Jahrhundert zu 1073), 1178–88 Kosting, 1224 Koetsdingen [Original]; Koe tzting [Original] (1394). Am ehesten handelt es sich um eine -ing-Ableitung,-ing(en), von dem eingedeutschten slawischen Personennamen *Kostц (dieser zum Appellativum *kostц ‘Bein, Knochen’) und damit um einen slawische-deutsche Mischnamen. Zu der Grundform bairisch-althochdeutsch *Chostingun (Dativ Plural) ‘bei den Leuten des Chost’ kann eine slawische Vorform *Kostici existiert haben. Nicht ganz auszuschließen ist eine -ing-Bildung zu einem eingedeutschten slawische Siedlungsname (Burgnamen) *Kostц (dieser zum o. g. Appellativum). Durch i im Suffix -ing wurde der Umlaut o > ö bewirkt. Seit dem 13. Jahrhundert ist ein sonst in Ortsnamen nur vereinzelt auftretender Einschub von t vor s festzustellen.
Bad Kohlgrub Bad Kohlgrub gehörte bis 1803 zeitweise zum Kloster Ettal und zeitweise zum Kloster Rottenbuch, bildete aber eigentlich eine eigene Hofmark Kohlgrub. Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt, das heißt, dort wurde Holzkohle in Meilern gebrannt. Als Bad tritt der Ort erstmals 1871 in die Geschichte ein, als im Gemeindeteil Gagers eine solche Einrichtung rund um die dortigen Stahlquellen (eisenhaltige Mineralquellen) errichtet und genehmigt worden war. Zum Moorheilbad wurde der Ort erst, nachdem diese versiegt waren. Die Heilkraft des umliegenden Hochmoores gegen Gicht, Ischias, Frauenleiden und Ähnliches war Einheimischen jedoch schon seit langem bekannt.
Bad Kreuznach Im Römischen Reich Grenzstadt, deshalb Errichtung eines gewaltigen Kastells, 1270 städtische Freiheiten wie Markt-, Gerichtsund Zollrecht, 1708 zur Kurpfalz, ab zu 1792 Frankreich, 1815 zu Preußen. Seit 1924 Titel „Bad“, 819 Cruciniacum, 822 Cruzenacus, 835 Cruciniacum, 839 Cruciniaco, 845 Crucinacha, 992 Cruzzinach, 1158 Crucenachen, 1253 Crucenach, 1422 Crutzennach, 1517 Creutznach. Ausgangsform *Cru ̄cinacum ‘Praedium des Crucinus’, Ableitung mit dem galloromanisch Suffix -ako von Personennamen *Cru ̄cinus.
Bad Krozingen Seit 1806 zum badischen Amtsbezirk Staufen gehörig, bei Ölbohrungen im Jahre 1911 wurde eine Thermalquelle erbohrt, die zum 1933 verliehenen Prädikat Bad führte. Heilquellenkulturbetrieb, romanisch Glöcklehofkapelle, Renaissanceschloss, Spuren eines römisch Vicus, Gräberfelder, Runenfunord 807 in villa Scrozzinca [Original], 1146 Crocingen, 1185 Crozzingen, 1409 Krotzingen [Original]; Bad Krozingen (1933). Es handelt sich um eine -ingen-Bildung mit einem Personennamen Scrozo (wenn der älteste Beleg zutrifft; zu althochdeutsch scro ̄tan ‘schroten’) oder Crozzo (zu althochdeutsch krota ‘Kröte’); der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Scrozo (oder Crozzo) ’. So Großkrotzenburg, Main-Kinzig-Kreis.
Bad Laasphe Bei einer Befestigungsanlage der vorrömischen Eisenzeit entstanden, Stammburg der Grafen von Wittgenstein, im 13. Jahrhundert Stadtwerdung, seit 1984 Heilbad und Namenszusatz Bad. Um 800 Iassaffa, Lassaffa, 1219 Lasphe, 1275 Lasfa; Laasphe (1597). Die Zuordnung des Erstbelegs aus dem CE I (Kopie 12. und 14. Jahrhundert) ist umstritten. Erwogen wurden auch Ober-und Niederjossa s von Bad Hersfeld, wo für die Belege dieser Orte jedoch nicht sprechen. Die Form Lassaffa der jüngeren Abschrift dürfte vielmehr die älteste Form des Ortsname Laasphe wiedergeben und fügt sich zu den späteren Belegen; für Iassaffa ist bei einer in karolingischer Minuskel geschriebenen Vorlage Verwechslung von -l und langem -i wahrscheinlich. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort -apa und beruht somit auf dem gleichlautenden Gewässername. Als Bestimmungswort wird meist althochdeutsch la(h)s, mittelhochdeutsch lahs, mittelniederdeutsch las ‘Lachs’ angenommen; -ss des Erstbeleges wäre dann aus -hs assimiliert. Motivgebend für einen ‘Lachs-Bach’ wäre das gelegentliche Erscheinen des wertvollen Fischs während seiner Laichzüge gewesen und der Gewässername als Ereignisname zu betrachten. Förstemanns Vorschlag einer nicht bezeugten althochdeutsch/altsächsisch Entsprechung *la ̄s zu altenglisch lœ ̄ s ‘Weide’, die z. B. im Ortsname Lesse, Stadt Salzgitter, NI, angenommen wird, ist nach derzeitigem Forschungsstand für Bad Laasphe nicht ausreichend zu sichern, jedoch nach Alter und Typ des Namens nicht gänzlich auszuschließen.
Bad Laer Das in Mittelalter und Neuzeit überwiegend dörflich-agrarisch strukturierte Laer wurde 1972 Sitz der Groß Gemeinte Laer, die seit 1975 staatlich anerkanntes Soleheilbad ist. 851 Lodre [Original], 1074 Lathara [Kopie 18. Jahrhundert], 1171 Lothere, 1447 Loder; Laer (1565). Ableitung mit -r-Suffix. Für die Ableitungsbasis kommt entweder altsächsisch loda ‘Schössling’ in Betracht, oder aber der Name wird als Dentalerweiterung an die Wz. *leu-, *lu‘ Schmutz’ angeschlossen, die in zahlreichen Namen anzusetzen ist. Im 16. Jahrhundert schwindet das intervokalische -d-, und -a tritt für -o ein.
Bad Langensalza Altthüringisches Dorf, 8./9. Jahrhundert Reichsgut, später Herrensitz, Ende 12. Jahrhundert landgräfliche Burg, Stadt nach 1200 (1222 oppidum); 17./18. Jahrhundert Handel mit landwirtschaftlichen Produkten; 1811 Schwefelquellen entdeckt, Badeort; seit 1952 Zusatz Bad; Rosenstadt (2002), Schwefel-Sole-Heilbad (2005). (775/86) 1150/65 Salzaha, 876 in Salzahu, 932 Salczaha, 1130 Salzaha, 1212 Salzach, ab 13. Jahrhundert Salza, Salcza; Langensalza (1579). Der Ort wurde benannt nach dem Gewässer, der Salza, einem ‘Salzbach’ zu althochdeutsch salz ‘Salz’ und -aha ‘Wasser’. 876 in Salzahu zeigt eine althochdeutsch Deklinationsform für althochdeutsch Dativ/Lokativ Singular. So Salza, Ortsteil von Nordhausen, um 800 Salzaha; Bad Salzungen, Wartburgkreis, Salzwedel, Gewässername Salz, in Mainfranken, 810 Salzaha; Gewässername Salza (zur Saale, 979 Salta, und zur Elbe, 965 Salza).
Bad Lauchstädt In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird das nach dem Saalezufluss Laucha benannte Lauchstädt zweimal als zehntpflichtiger Ort Lochstat im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Um 1700 trat für die unbedeutende Landstadt eine erfreuliche Wendung ein: Durch Zufall wurde eine Mineralquelle entdeckt, deren heilkräftige Wirkung von dem Mediziner Friedrich Hoffmann an der Universität Halle befunden wurde. So entstand das bis heute erhältliche Lauchstädter Heilbrunnen-Wasser. Daraufhin kümmerte sich Herzogin Erdmuth Dorothea um die Einrichtung eines Bades. Sie ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen ausbauen.
Bad Lausick Im 10./11. Jahrhundert altsorbisch Weiler mit deutschem Herrenhof, 1096 Gründung einer Mönchszelle des Klosters Pegau durch Wiprecht von Groitzsch, seit dem 12. Jahrhundert Ausbau zum befestigten Ort und Marktflecken. 1821 Eröffnung des ersten Heilbades, seit 1913 Zusatz Bad. 1993 neue Kureinrichtungen. 11. Jahrhundert Luzke, 1181 Luzic, 1497 Laussigk. Aus altsorbisch *Łuˇzk zu altsorbisch *ług ‘Grassumpf, Aue’, eventuell auch zu *łuˇza ‘Lache, Pfütze’, jedenfalls ein Hinweis auf Gewässer. So Lauschka, Ortsteil von Hartha, Landkreis Mittelsachsen; Lauske, Ortsteil von Weißenberg, Landkreis Bautzen; Laußig, Landkreis Nordsachsen.
Bad Lauterberg im Harz Ende des 12. Jahrhundert Nachweis der n gelegenen Burg; Sitz der Grafen von Lutterberg; Ort im 15. Jahrhundert als Bergbausiedlung gegründet; seit 17. Jahrhundert Fleckenrecht; 1906 zum Bad erklärt; Stadtrecht 1929; seit 1904 mit Zusatz Bad. 1183 Luterberch [Original], 1490 Lutterbergk; Lauterberg (1616). Bildung mit dem Grundwort -berg und dem Gewässername Lutter, der zu altsächsisch hlu ̄ttar, mittelniederdeutsch lutter ‘rein, klar, hell, sauber’ gehört und entweder auf ein feminines Substantiv *(H)lu ̄ ttara oder ein Kompositum *(H)lu ̄ ttar-aha mit dem Grundwort-ach1 zurückgeht. Im 17. Jahrhundert setzt sich hochdeutsch Lauterdurch. Deutung also: ‘(Siedlung am / auf dem) Berg an der Lutter’.
Bad Liebenstein Den Namen Liebenstein (aus dem Mittelhochdeutschen lie, liewe, altnordisch hlie, das heißt das Dickicht, das schattige Laubdach) trug einst nur die Burg, deren Ruine den Burgberg krönt. m Jahre 1610 erschien von Andreas Libavius, dem damaligen Direktor des Coburger Gymnasiums, die Brunnenschrift Tractatus Medicus Physicus und Historia des fürtrefflichen Casimirianischen SawerBrunnen / unter Libenstein / nicht fern von Schmalkalden gelegen. Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, dem die Heilquelle empfohlen wurde, wandte zehn Sommer lang die Kur in dem neu gegründeten Brunnenort an. Damals handelte es sich noch um eine sehr kleine Siedlung: Im Jahr 1648 wurden nur einhundertsiebzig Einwohner gezählt. Nach dem Tode von Ernst dem Frommen fiel die Herrschaft, Gericht Liebenstein genannt, im Jahr 1677 an dessen Sohn, Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen. Er ließ Wohnungen für Kurgäste erbauen und den neugefassten Brunnen überdachen, so dass er vor Witterungseinflüssen geschützt war. Kaiser Wilhelm II. verlieh Liebenstein 1907 den Zusatz Bad.
Bad Liebenwerda Die im 10./11. Jahrhundert angelegte Burg diente zum Schutze des Straßenübergangs über die Elster. Erhalten ist nur noch der Lubwartturm. Liebenwerda fiel zwischen 1353 und 1364 an die Herzöge von Sachsen, 1815 kam es zu Preußen, 1947/52 zum Land Sachsen-Anhalt, 1952 zum Bezirk Cottbus und 1990 zu Brandenburg. Seit 1905 Kurbetrieb im Moorbad, 1924 erhielt die Stadt die offizielle Bezeichnung Bad. 1231 Livenwerde, 1550 Liebenwerda; Bad Liebenwerda (1924). Der Name bedeutet ‘(Burg oder Siedlung) auf dem lieben Werder’, ein typischer Name der mittelalter Ostsiedlung, der etwas Schönes ausdrückt, um Siedler anzulocken. Im Bestimmungswort ist das mittelniederdeutsch Adjektiv l ̄ev ‘lieb, teuer’ enthalten. Mittelniederdeutsch -werder bezeichnet ein vom Wasser umflossenes Land beziehungsweise ein erhöhtes Gelände in einer Sumpflandschaft, hier in der sächsischen Kanzleiform -werda. Ähnlich Liebenberg, Ortsteil von Löwenberger Land, Liebenwalde.
Bad Liebenzell Im 11. Jahrhundert erstmals genannt, um 1190 im Besitz des Klosters Hirsau, ab 1272 zum Deutschen Orden und ab 1603 zu Württemberg. Heilquellenkulturbetrieb, Stauferburg, Planetenlehrpfad im Kurpark. Frühes 12. Jahrhundert (Kopie 16. Jahrhundert) Chele, um 1130 Celle [Original], um 1190 (Kopie16. Jahrhundert) Zell, 1250 Liebenzella, 1284 Libincelle [Original], 1643/56 Liebenzell, Liebecella; Bad Liebenzell (1926). Das Grundwort ist althochdeutsch cella ‘Zelle, Kloster’, eine Entlehnung aus lateinisch cella. Der Name bezieht sich auf eine geistliche Niederlassung, die vielleicht im 9. Jahrhundert durch Hirsau gegründet wurde. Die ursprünglichen Namen wurde Mitte des 13. Jahrhundert durch das Bestimmungswort althochdeutsch liob, mittelhochdeutsch liep ‘lieb, geliebt’, wohl nach dem Muster der Klosternamen Bleidenstatt (zu mittelhochdeutsch bl ̄ıde ‘heiter’) und Seligenstadt (sekundär zu mittelhochdeutsch s ̄elec ‘gesegnet’) erweitert.
Bad Lippspringe Sächsische Siedlung der Karolingerzeit. Seit Entdeckung der ersten Heilquelle (Arminiusquelle) in der Nähe der Lippequelle 1832 Kurbetrieb (1913 Bad). 1921 Rückerhalt der im 19. Jahrhundert verlorenen Stadtrechte. Seit 1980 anerkannt als ‘Heilklimatischer Kurort’. 780 Lippiagyspringae in Saxonia, zu 782 (Kop.) ad Lippuibrunnen, ad fontem Lippae, 1240 de Lipespringe, 1249 de Lippespringe, 1311 de Lyppespringe; Lippspringe (1411). Ursprünglich Bildung mit dem Grundwort *gispring ‘Quelle, Quellgebiet’ (vgl. altsächsisch althochdeutsch gispring ‘Quelle, Brunnen’; altsächsisch ahospring ‘Wasserquelle’; altenglisch spring, spryng ‘Quelle’), einem Kollektivum (mit gi-Präfix), das von der Basis -springabgeleitet ist und in den älteren Formen im lokativisch Dativ Singular (-springe) überliefert wird. Im Bestimmungswort erscheint der Gewässername der Lippe (vgl. , «, Lupia, Lipp(i)a, mittelniederdeutsch Lipp(i)e, Lip(p) etc.), in der Form des Genitiv Singular, so dass der Ortsname als Zusammenrückung (uneigentliche Komposition) zu verstehen ist. Der vorgermanisch Gewässername müsste wegen erhaltenem indogermanisch -p nach der 1. Lautverschiebung übernommen worden sein, wenn nicht mit einem frühen stammauslautenden Labialwechsel vorgermanisch *-p > *-b zu germanisch *-p (durch 1. Lautverschiebung) gerechnet werden kann. Die germanisch-deutsche Form mit geminiertem Lippia aus vorgängigem Lupia könnte Kürzung eines ursprünglich Langvokals in Lupia anzeigen. Aber auch ein Nebeneinander zweier Stammformen Lipn eben Lup ist nicht auszuschließen, wie Zeugnisse alteuropäisch Hydronymie zeigen. Eine früher vorgeschlagene Verbindung mit lateinisch lupus ‘Wolf’ als (keltisch) Lupia ‘Wölfin, die Reißende (bezüglich Wildheit des Wassers)’ ist abzulehnen. Ein etymologischer Anschluss des Gewässername steht noch aus.
Bad Lobenstein Die hochmittelalterliche Burg Lobenstein liegt über dem Zentrum der Stadt rechts der Lemnitz auf einem Bergkegel. Sie diente der Überwachung des Verkehrs auf dem Verbindungsweg von Leipzig nach Bamberg.[2] Lobenstein wurde erstmals 1250 als Rittersitz erwähnt. Ein Otto von Lobenstein wurde 1250 auf der Burg genannt. Das ist auch die urkundliche Ersterwähnung von Lobenstein. Seit dem 21. März 2005 trägt die Stadt offiziell den Namen Bad Lobenstein und ist damit die zwölfte Kurstadt in Thüringen.
Bad Marienberg Im Mittelalter großes Kirchspiel mit der von Herborn aus gegründet Marienkirche im Zentrum. Zunächst als Gericht zum Westerwald, Mitte 13. Jahrhundert nassauisch. Im 18. Jahrhundert wuchsen Ober und Untermarienberg zusammen. 1866 wurde das Herzogtum Nassau preußisch und Marienberg Sitz des Oberwesterwaldkreises im Reg.-Bez. Wiesbaden. 1932 wurden die Westerwaldkreise mit Sitz in Westerburg zusammengeschlossen. Marienberg erhielt 1939 Stadtrecht. Bad seit 1967. 1258 Mons Sanctae Mariae, sente Mergenberg, 1287 Mergynberg, 1337 Merienberg, 1710 Merenberg. Der Heiligenname Maria im Bestimmungswort verbindet sich mit dem Grundwort -berg. Der Ortsname kann demnach als ‘Siedlung auf oder am Berg der Heiligen Maria’ gedeutet werden. Der Personennamen Maria wird in Ortsname -Verbindungen mundartlich zu Merjen-, das schriftlich häufig als Mergen (1258) oder Merien (1337) wiedergegeben wurde.
Bad Mergentheim Im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, um 1200 im Besitz der Herren von Hohenlohe, im 13. Jahrhundert durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben, bis 1809 Hauptsitz des Deutschen Ordens; seit 1926 trägt der Ort das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Wilhelms-, Karls-, Albert und Paulsquelle, Deutschordensmuseum, Deutschordensschloss. 1058 Mergintaim, 1103 (Kopie 16. Jahrhundert) Mergentheim; Bad Mergentheim (1926). Das Grundwort-heim ist vermutlich mit dem Personennamen M ̄eri-enta, M ̄eri-genta verbunden. Dieser Name ist im 9. Jahrhundert in St. Remy bezeugt, -inta ist ein weibliches Kosesuffix, /g/ dient der Ausspracheerleichterung beim Zusammentreffen zweier Vokale. Die von Autoritäten wie Förstemann, Behaghel und Bach versuchte Verbindung mit dem Namen der heiligen Maria ist ebenfalls möglich, da die Lautgruppe -rj regelmäßig zu -rg wird (Marien> Merjen> Mergen-). Die Deutung ist aber vermutlich volksetymologisch und gründet sich darauf – zumal das inlautende -t unerklärt bleibt –, dass Bad Mergentheim als Residenz der Hoch und Deutschmeister des Deutschen Ordens in der Nachfolge Marienburgs in Ostpreußen steht. So Bad Marienberg (Westerwald), Westerwaldkreis.
Bad Münder (am Deister) Seit 1033 Nutzung von Solequellen bezeugt. Mitte 13. Jahrhundert, oppidum 1260, civitas 1302 (Soester Stadtrecht); die Vorstadt „Salz“ 1827 eingemeindet; 1936 Kurstadt und Titel Bad. 856–69 Munimeri [Kopie12. Jahrhundert], 1033 Munnere, 1121–40 Munnere, 1153–67 Munderen. Trotz des Erstbeleges, der nur in einer Abschrift erhalten ist, ist hier nicht von einer Bildung mit einem Grundwort -mar auszugehen, sondern von einer Ableitung mit -r-Suffix. Die Ableitungsbasis ist wohl mit einem in einer Reihe von Namen anzusetzenden Stamm *mun-, *mu ̄n zu verbinden, der zu indogermanisch *meu-, *mu ‘feucht, modrig, netzen’ zu stellen ist. Ein Einschub eines -d nach Nasal ist im Norddeutsch verbreitet.
Bad Münster am Stein-Ebernburg. Verwaltungsgemeinde (seit 1970) im Landkreis Bad Kreuznach, mit zehn Gemeinte im unteren Nahetal zwischen Pfalz und Hunsrück, sö von Bad Kreuznach. Zentrum ist der Rheingrafenstein, auf dem die Herren vom Stein 1050 eine Burg erbauten. Diese war lange Raubritternest und wurde 1688 gesprengt. Ebernburg war Ende 15. Jahrhundert Zuflucht für Reformatoren, 1522 hier erster Gottesdienst in d. Sprache. 1490 Salzgewinnung und Gesundheitsbrunnen. Im 19. Jahrhundert Aufschwung des Kurbetriebes, seit 1905 anerkanntes Heilbad. Seit 1969 bilden Bad Münster am Stein und Ebernburg eine gemeinsame Gemeinte, seit 1978 Stadt. Bad Münster am Stein: 1158 in munstre, 1200 domum in munstere, 1514 Monster under dem Steyn. Ebernburg: 1212 Heberenburch, 1214 Ebernburc, 1325 Ewernburg; Ebernburg burg und dale (1440). Das Lehnwort Münster, von lateinisch monasterium ‘Kloster’, bezeichnete Kloster oder Stiftskirchen in Unterscheidung zu Pfarrkirchen. Vermutlich ursprünglich eine Probstei des Klosters, deren Name auf die dazu gehörende Siedlung übertragen wurde. Der Zusatz am Stein bezieht sich auf die 1050 errichtete Felsenburg Huhinstein ‘Hohenstein’. Das Bestimmungswort im Namen Ebernburg ist der althochdeutsch Personennamen Eburo, Ebaro, Genitiv Singular Eburin-, Ebarin-, Kurzform zu Eberhard, das Grundwort ist-burg, was als Namendeutung ‘Burg des Eburo’ ergibt. Nach Puhl bezieht sich der Ortsname zuächst auf eine Wehranlage unbekannter Zeit, dann auf die Siedlung und erst später auf die Burg.
Bad Münstereifel Siedlungsentwicklung durch Filiale des Klosters Prüm ab 830, Umwandlung zum Stift 12. Jahrhundert, ab 1335 zum Herzogtum Jülich und Amtssitz, eine der vier Hauptstädte im Herzogtum, im Mittelalter bekannte Tuchmacherei, heute Kurstadt, (Zusatz Bad seit 1967). zu 844 in loco, qui novum monasterium vocatur, zu 870 Niu-monasterium, 1237 in Monasterio Eyflie [Original], 1321 Munstre in Eyflen [Original], 1348 Munsteren-eyflen [Original]. Aus lateinisch monasterium ‘Kloster’ mit dem unterscheidenden Zusatz (seit der 2. Hälfte des 11. Jahrhundert belegt) vom Namen des Mittelgebirges Eifel, ‘Kloster in der Eifel’. Aufgrund der Frühbelege wäre der Name Neumünster (zum Adjectivisch neu) zu erwarten gewesen. In der mittelalter Überlieferung wechseln lateinisch und d. Formen sowie der Anschluss des Zusatzes mit und ohne Präposition. Eine allgemein anerkannte Herleitung des Namens der Eifel liegt bislang nicht vor.
Bad Muskau Mužakow (sorbisch, etwa „Männerstadt“) wurde an der Stelle einer slawischen Fluchtburg als günstig an der Neiße gelegener Handels- und Manufakturplatz im 13. Jahrhundert im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung neu gegründet. In der zweiten Hälfte der 1240er wird es als Muschowe und Muzcowe erstmals erwähnt. Obwohl die heutige sorbische Form des Ortsnamens gut zum slawischen Wort mužak "Mann, Kerl" passt, ermöglichen die ältesten urkundlichen Belege auch andere Herleitungen, so vom slawischen Personalnamen Muš, das Verkleinerungsform zu mutiti "verwirren" oder mucha "Fliege" sein kann. Bad Muskau besitzt eine Sole-Quelle und eine einzigartige Vitriol-Quelle. Mit dem Bau eines Kurheims wurde 1961 der Stadt Muskau die Zusatzbezeichnung „Bad“ verliehen.
Bad Nauheim Seit der Jungsteinzeit besiedelt; vermutlich beim fränkische Landesausbau im 7./8. Jahrhundert neubegründet und benannt; um 1000 zuerst bezeugt. Gehörte früh teils der Abtei Seligenstadt, teils der Abtei Fulda, im Spätmittelalter verschiedenen hessisch Territorialherren, ab 1736 zu Hessen-Kassel, 1866 Hessen-Darmstadt. Stadt seit 1854, Bad seit 1869. Um 1000 Niuuiheim [Original], vermutlich1. Hälfte des 12. Jahrhundert Nuheim (Kopieum 1160). Niuui= althochdeutsch niuwi ‘neu’, geschrieben meist niuuui oder wie hier niuui, wobei das zweite -ufür uu = w steht. Nu-: -usteht hier (hessisch Quelle!) wohl schon für den langen u ̄-Laut, der sich in mitteldeutsch Mundartlich seit dem 10. Jahrhundert aus althochdeutsch -iu besonders vor -w entwickelte und im Neuhochdeutsch zu -au diphthongiert wurde (daher Nau seit dem 16. Jahrhundert), während sonst -iu> spätalthochdeutsch/mittelhochdeutsch ü ̄ (geschrieben iu oder u!) > Neuhochdeutsch oe (geschrieben eu) wurde (vgl. oBand Neuburg). Die 2. Silbe des althochdeutsch Bestimmungswort ist, weil unbetont, im Mittelhochdeutsch geschwunden (nach Abschwächung i >ə und Schwund des zwischenvokalischen -w-);-heim, Bedeutung also: ‘neue Wohnstätte’. So Nauheim, Landkreis Groß-Gerau; Naumburg.
Bad Nenndorf Das vermutlich am Anfang des 9. Jahrhunderts entstandene Dorf am Nordwestrand des Deisters wurde erstmals im Jahr 936 als Nyanthorpe („Neues Dorf“) in den Urkunden des Klosters Corvey erwähnt. Im Jahr 1136 wurde die erste Kirche errichtet und 1150 wurde der Ort Niendorpe genannt. Nachdem südwestlich des Ortes eine kleine Siedlung entstanden war, unterschied man künftig Groß Nenndorf und Klein Nenndorf. Die Heilkraft der 1546 erstmals auf dem „Dübelsdreck“ beurkundeten Schwefelquelle, zwischen Groß und Klein Nenndorf gelegen, wurde später von der Landbevölkerung zu Heilzwecken genutzt.
Bad Neuenahr-Ahrweiler Ahrweiler bis 1803 zum Kloster Prüm. Mitte des 13. Jahrhundert Errichtung der Burg Neuenahr durch die Grafen von Are-Nürburg. 1246 kam Neuenahr an den Erzbischof von Köln, 1248 Bestätigung der Stadtrechte. 1685 kurpfälzisch, von 1797 bis 1803 französisch Seit 1815 waren beide Städte Teil der preußischen Rheinprovinz und Ahrweiler Hauptstadt des gleichnamigen Landkreis Seit Mitte 19. Jahrhundert ist Neuenahr Heilbad. Ahrweiler: 1044 Arewilere, 1051 VVilere, 1108 Arwilre, 1168 Areuuilre; Altenahr: 1105 Ara, 1112 Are; 1927 Bad Neuenahr; Bad Neuenahr-Ahrweiler (1969). In dem aus Neuenahr und Ahrweiler gebildeten Neunamen steckt wie in Altenahr der Name des Flusses, die Ahr: 855 (Kopie um 1191) Are, 856 (Kopie um 920) Ara, 1222 Arre; Gau Name Ahrgau: 880 (Kopie) in pago Arisco, 886 (Kopie) in pago Aroense, 898 Aregeuue (‘Gau am Fluss Ara’). Zugrunde liegt der vorgermanisch (keltisch?) Flussname *Ora ̄, der durch Lautersatz /o/ > /a/ germanisiert wurde. *Ora ̄ ist Nomen actionis oder Nomen acti zum Verbstamm indogermanisch *h3er‘sich in (Fort-)Bewegung setzen’ (griechisch óros ‘Antrieb’, lateinisch orior ‘erhebe mich, entstehe’, keltisch -or in kymrisch dygyff-or ‘Erhebung’). In Ahrweiler bildet der Flussname das Bestimmungswort eines Kompositums mit -weiler.
Bad Neustadt an der Saale 742 wird der Ortsteil Brend (Brendlorenzen) erstmals genannt. Ob im 9. Jahrhundert auch an der Stelle der heutigen Altstadt bereits eine Siedlung zu finden war, ist trotz umfangreicher Ausgrabungen noch nicht abschließend geklärt. In der Gegend der Stadt errichtete 790 Karl der Große die Pfalz Salz, deren genaue Lage aber nicht mehr bekannt ist. Im Jahre 878 wurde ein Ort Oberselz erstmals urkundlich genannt. Es wird vermutet, dass sich hinter der Bezeichnung das heutige Bad Neustadt verbirgt. Die mittelalte Stadtmauer ist noch h. rundum erhalten. Bis zur Säkularisation würzburgisch, 1814 bayerisch. 1778 Neustadt. Grundwort ist -stat,-statt/-stedt/-stätten/-stetten, Bestimmungswort das Adjektiv neu, das vielleicht eine Neuanlage bezeichnete. && Begin.
Bad Oeynhausen Stadt im Kreis Minden-Lübbecke, 48867 Einwohner, Stadt sw Minden am Südrand des Wiehengebirges, Reg.-Bez. Detmold, NRW. 1746 Entdeckung einer Solequelle, 1751 Errichtung der staatlichen Saline Neusalzwerk (bei Rehme) auf Befehl des preuß. Königs Friedrich 1830–1845 erschließt der preuß. Oberbergrat Carl Freiherr von Oeynhausen (1795–1865) im Zuge von Bohrungen nach weiteren Salzvorkommen eine Thermalsolquelle. Das neu gegründet Bad wird 1848 nach ihm benannt. 1859/60 Stadtgründung. 1973 Zusammenschluss mit sieben ehemals selbst. Gemeinte 1848 Königliches Bad Oeynhausen. Der Ortsname geht auf den Namen des preuß. Oberbergrats Carl Freiherr von Oeynhausen zurück, dem zu Ehren das neu gegründet Bad durch den preußisch König Friedrich Wilhelm SOobenannt wird. Der HN bezieht sich auf Oeynhausen (Kreis Höxter; circa 966/67 Agingehus[un], 1036 Aginhuson, 1160, Kopie um 1200 Ogenhusen, 1336 Oygenhusen, 17. Jahrhundert Ojenhusen). Der Ortsname ist gebildet mit dem Grundwort-hausen und zeigt im Bestimmungswort ursprünglich eine patronymische-ing-Bildung im Genitiv Plural, die von einem Kosenamen wie Aio oder Ag(i)o abgeleitet sein kann (zu germanisch *agi-, vgl. gotisch agis, altsächsisch althochdeutsch egiso ‘Schrecken’).
Bad Oldesloe norddeutsch Bad Oschloe/ Os'lo/ Ols'lo/ Olsch'lo. Kreisstadt des Kreis Stormarn, 24 145 Einwohner, zwischen Hamburg und Lübeck, am Zusammenfluss der Beste in die Trave. 1151 erstmals erwähnt, Lübisches Stadtrecht vermutlich vor 1249, 1867 zu Preußen, 1910 Verleihung des Titels Bad, 1949 Kreisstadt des Kreises Stormarn. Industriell geprägt. 1163 in Tadeslo [Original], 1212 de Odeslo, 1460 to Oldeslo, 1650 Oldesloh; Bad Oldesloe (1910) Der vorliegende Ortsname setzt sich zusammen aus dem Personennamen Odo und dem norddeutsch -loh ‘Hain, lichtes Gehölz, Lichtung’, so dass der Name die ‘Siedlung des Odo an einer Lichtung’ bezeichnete. Die ursprünglich Form Tadeslo wies dabei noch eine Verschmelzung mit der Präposition to ‘zu’ auf.
Bad Orb Stadt im Main-Kinzig-Kreis, im Tal der Orb zwischen den Spessartausläufern, Reg.-Bez. Darmstadt. Entstanden spätestens bei der fränkische Landnahme, vermutlich zwecks Nutzung der Solequellen; die Burg wohl ursprünglich karolingisch. 1059 wird die Orb genannt, 1064 der Ort: Heinrich so schenkt ihn mit Burg und Salinen dem Erzbistum Mainz. Orb, schon 1292 als Stadt bezeugt, war im 13. Jahrhundert im (Lehns-)Besitz derer von Büdingen und ihrer Erben, blieb bis 1803 unter Mainzer Lehnshoheit, kam 1803 zum Fürstentum Aschaffenburg, 1810 zum Ghzgt. Frankfurt, 1814 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. „Bad“ seit 1909. Flussname: 1059 per litus Orbaha [Original] (ebenso in Kopieu m 1160), ON: 1064 Orbaha (Kopie Ende 13. Jahrhundert), 1292 oppidum Orbahe, 1373 Orba [beide Original]. Zugrunde liegt eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-ach1 (< althochdeutsch -aha), das dann im 13., 14. Jahrhundert – wie auch sonst oft bei ursprünglich -aha-ON – abgeschwächt, dann zu -a kontrahiert wurde und seit dem 17. Jahrhundert allmählich wegfiel. Die Belege bieten keinerlei Anhaltspunkte, die Zusammensetzung in Or-baha zu segmentieren und damit ein Grundwort -bach (altsächsisch -beki) und ein vermeintliches Bestimmungswort Or anzunehmen, so Jellinghaus unter Anführung angeblich vergleichbarer Ortsname wie u.a. Ohrbeck, Landkreis Osnabrück, oder Urbach, Landkreis Nordhausen. Vielmehr kann ursprünglich nur Orb das (schwer deutbare) Bestimmungswort sein. Berger sieht darin unter Hinweis auf Orbe an der Orbe im Kanton Waadt (CH) und den Orb bei Béziers einen Gewässername, der dann mit -aha verdeutlicht worden sei.
Bad Peterstal-Griesbach Die beiden Orte, die heute eine Gemeinde bilden, gehörten seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum Erzstift Straßburg, wo sie der Herrschaft Oberkirch zugeordnet waren.
Bad Pyrmont Stadt im Landkreis Hameln-Pyrmont, Reg.-Bez. Hannover (bis Ende 2004), Burg und Stadt Pyrmont – zunächst in Kölner Besitz – waren der Mittelpunkt der kleinen gleichnamigen Grafschaft, die über die Spiegelberger, Lipper und Waldecker 1922 an Preußen kam; die natürlichen Heilquellen waren schon in römisch Zeit und im Mittelater bekannt; im 17. und 18. Jahrhundert war Pyrmont ein Modebad der europäischen Eliten; 1914 staatlich anerkanntes Heilbad mit dem Titel Bad. 889 Piringisamarca [Original], 1184 castrum Perremont [Kopie 14. Jahrhundert], 1186 apud Pyerremont. Der Ortsname enthält als Grundwort ein in Ortsname wie Dortmund, Hallermund belegtes Element germanisch *mend-, *mund ‘Erhebung’, das mit lateinisch mo ̄ns ‘Berg’ etymologisch zusammengehört. Bestimmungswort ist ein aus Namen zu erschließendes germanisch *pirra ‘Quelle’. Der Erstbeleg hingegen bezeichnet das Gebiet um Pyrmont. Es enthält als Grundwort altsächsisch marka ‘Mark’. Das Bestimmungswort ist aus *pirra ‘Quelle’ und einem in althochdeutsch giozo ‘Bach, Wasser’ belegten Appellativum gebildet.
Bad Rappenau Große Kreisstadt (seit 2003) und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Heilbronn, circa 14 km nw Heilbronn etwa 34 km ssö Heidelberg am Hang des Mühlbachs, Reg.-Bez. Stuttgart. Der Ort ging wohl um 1806 an Baden, ist seit 1930 Heilbad und erhielt 1973 die Stadtrechte. Römisch Siedlungsreste, Wasserschloss Bad Rappenau, Fränkischer Hof, Salinengarten mit der Rappenauer Saline. 1356 Rappenaw [Original], 1429 Rappenaüw [Original], 1594 Rapena [Original]; Bad Rappenau (1930). Ein Kompositum mit dem Grundwort -au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’ und dem Personennamen Rabo, Rappo. Der Name wurde von einer vom Reichsministerialen Raban von Wimpfen (genannt 1190) gegründet Tiefburg auf die Siedlung übertragen. So Rappenau, Ortsteil von Oberzenn, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Bad Reichenhall Große Kreisstadt im Landkreis Bertesgadener land. Reg.-Bez. Oberbayern. Reichhaltige Solequellen, seit dem frühen Mittelalter Herzogsbesitz, 1123 Gründung eines Augustinerchorherrenstifts, 1899 bayerisch Staatsbad. 744–747 (Kopie des 12. Jahrhundert) ... in oppido suo Halla nuncupato domum et fontem salis, 748–788 (Kopie des 9. Jahrhundert) Halle, 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) zu circa 700 ... in loco, qui vocatur Salinas, 790 (Kopie es 12. Jahrhundert) ... ad Salinas, quod dicitur Hal, ... tradidit (Theodbertus) in ipso pago in loco, qui vocatur Hal, vor 803–816 (Kopie des 9. Jahrhundert) ... in loco qui cognominatur Halle ... patenas duas ad sal coquendum, 908 (Kopie des 13. Jahrhundert) in Halla et extra Halla, 973 salinam quod vulgo Hál vocant, 1275 apud Halle sive in coccione salium; Bad Reichenhall (1890). Wie aus den ältesten Formen hervorgeht, ist althochdeutsch *hal, *halla als Fachausdruck für ‘Salzwerk, Saline’ zu erschließen; das Wort halasalz ‘Salz aus der Salzquelle’ ist vorhanden. Im Mittelhochdeutsch ist hal ‘Salzquelle, Salzwerk’ belegt. Der Ort musste von gleichnamigen Orten unterschieden werden, so circa 980 infra salinam bauuariensem quam vulgo ... Hal solent nuncupare, ähnlich 1147–1152 (Kopie des 19. Jahrhundert) Paierhalle. Eine andere Differenzierung findet sich 1244 mit maius Halle ‘das größere Hall’, die heutige 1323 mit Reichenhalle und 1390 mit Reichenhall. Die Namenszusätze beziehen sich auf die Lage und die Wichtigkeit. So deutet auch Apian circa 1583 den Namen: Urbs autem Reichenhalae nomen a salinis ditissimis accepit ‘die Stadt aber bekam den Namen „Reichenhala“ von den sehr reichen Salinen’. Möglicherweise bezieht sich der Zusatz auf die Salzqualität. In einer Urkunde von 1524 heißt es nämlich: ... zu Reichenhall ... das salltz, so man seiner guete halben, das reich salltz nennt. So Halle, ST; Schwäbisch Hall, Hallein, SB, Solbad Hall.
Bad Rippoldsau-Schapbach ippoldsau wurde erstmals 1179 urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung von Schapbach erfolgte 1220. Beide Gemeinden gehörten zum Besitz derer von Fürstenberg. Die beiden Gemeinden kamen somit zum Nachkriegsland Südbaden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. In Bad Rippoldsau befand sich das Sanatorium Kurhaus Fürstenbau unter Leitung des Internisten R. Brandner. Am 1. Juli 1974 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach zur Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach.
Bad Rodach Die Anfänge des Ortes Rodach, der im Frühmittelalter „Radaha“ oder „Rotaha“ bezeichnet wurde, reichen bis in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts zurück. Erstmals wurde er in einer von Arnulf III. am 11. März 899 in Regensburg unterzeichneten Urkunde erwähnt. Mit dem Dokument gab Arnulf III. einige seiner Gebiete seinem Diener Pippo zurück, der ehemals König dieser Gebiete war, um sein Seelenheil zu retten. Die erste urkundliche Erwähnung des Gemeindeteils Grattstadt erfolgte in einer Schenkungsurkunde vom Jahr 815 oder 823, mit der ein „Erluuin“ (Erwin) seine Güter in „Grezzistat (Grecestetten, Grazzestadt)“ im Grabfelde dem Stift Fulda schenkte. Am 1. März 1972 wurde Nordbayerns wärmste Thermalquelle (34 °C) in 652 Meter Tiefe erschlossen. Sie begründete die Entwicklung der Stadt zum Kurbad. Zur Nutzung dieser Thermalquelle wurde ab 1973 ein Thermal-Bewegungsbad erbaut und am 5. Juni 1976 eingeweiht. 1981 folgte die staatliche Anerkennung Rodachs als Erholungsort und 1999 die Anerkennung als Heilbad.
Bad Rothenfelde Der Ort wurde am 22. September 1724 auf einem Gedenkstein an der alten Salzquelle im Kurgarten erwähnt. Hierbei handelt es sich nicht um eine Ortsgründung, sondern um die Voraussetzung dafür. Aus der Entdeckung der Quelle entwickelten sich ein Salzwerk, eine Ansiedlung, eine Bauerschaft, dann eine Landgemeinde und schließlich ein Heilbad und ein Kurort. Alte Bezeichnungen: 1512 Rodenfelde, 1723 Rahfelde, 1724 Rodenfelde, 1772 Rotenfelde, 1811 Rothenfelde, 1821 Rotenfelde, 1905 Bad Rothenfelde. Rothenfelde – oder niederdeutsch „auf dem roten Felde“ könnte auf die Bodenfärbung hindeuten.
Bad Saarow Die erste urkundliche Erwähnung Saarows datiert in das Jahr 1463. Damals erwarben die von Löschebrand das Dorf am Nordende des Scharmützelsees. Der Gutsbezirk Saarow erhielt 1923 den Zusatz Bad und wurde zur Gemeinde „Bad Saarow.‘
Bad Sachsa Stadt im Landkreis Osterode am Harz, Reg.-Bez. Braunschweig (bis Ende 2004). Siedlung und Kirche 1229 erwähnt; 1432 Flecken; vor 1525 Stadtrecht durch Grafen von Honstein; bis 1945 preußisch; Wirtschaft handwerklich und forstlich geprägt, seit 1874 Badebetrieb, 1905 zum Bad erklärt. 1219 Saxa [Original], 1238 Sassa, 1725 Sachsa. Bildung mit dem Grundwort-ach1 (-aha) und *sahsa in der Bedeutung ‘Stein, Feld’ als Bestimmungswort, das aus lateinisch saxum ‘Felsstück’ erschlossen werden kann. Teils zeigen die Belege die norddeutsche Form mit -ss anstelle von -hs-. So Ober und Niedersachswerfen, Landkreis Nordhausen.
Bad Säckingen Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde mit den Gemeinte Herrischried, Murg und Rickenbach im Landkreis Waldshut, circa 30 km w von Basel am Hochrhein und damit direkt an der Grenze zur Schweiz, am s Rand des Hotzenwaldes, einer Region des Südschwarzwaldes, Reg.-Bez. Freiburg. Fridolinsmünster aus dem 14. Jahrhundert, längste gedeckte Holzbrücke Europas über den Rhein nach Stein (Schweiz), berühmt durch den „Trompeter von Säckingen“ von Joseph Victor von Scheffel (1854). Bad seit 1978. Zu 926 (Chronik 1047–1053) Secchingensem sanctæ crucis locum, 1278 Seckingen [Original], 1300–1330 von Sechingen; Segkingen [Original] (1371). Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine -ing(en)-Ableitung. Als Ableitungsbasis kommen zwei Personennamen in Betracht: *Sekko (belegt sind Seggi, Secki und Secco), dessen Herkunft nicht eindeutig geklärt ist, oder *Sakko (bezeugt sind u.a. Sacco und Saccho) zu germanisch *sa ̆go ̄‘Rede, Aussage’. Eine Entscheidung für oder gegen einen der beiden Personennamen kann nicht getroffen werden. Damit ist als althochdeutsch Ausgangsform entweder *Secch-ing-un oder *Sacch-ing-un anzusetzen, mit i-Umlaut *Secching-un. Die ursprüngliche Dativ-Plural-Konstruktion bedeutete also ‘bei den Leuten des *Sekko beziehungsweise *Sakko’.
Bad Salzdetfurth Stadt und Heilbad, Landkreis Hildesheim, 13832 Einwohner, NI. Salzquellen im Tal der Lamme begünstigten die Entwicklung des Ortes. Mit den Salzquellen belehnte der Hildesheimer Bischof die Steinbergs, später entwickelten sich Pfännergemeinden, d.h. der Teilhaber und Besitzer der Siedeknoten. 1523 an die Welfen. Die Einrichtung eines Solebads und von Heilanstalten im 19. Jahrhundert sowie der Anschluss an das Eisenbahnnetz förderten die Entwicklung des Ortes; 1949 Stadt; Heilbad (Solequelle, Moorbehandlungen); Salzbergbaumuseum (das Kalisalzbergwerk wurde 1992 geschlossen). 1195 Salinae apud Thietvorde, 1363 mit deme solte to Dethferde, 1547 tom Solte Dethford. Der Ort entwickelte sich an einer Salines von Detfurth und trägt deren Namen: 12. Jahrhundert Thietforde, 1207 in Detvorde ... in Dethvorde, 1214 apud villam Thietforde, 1305 in Ditforde, 1458 (Kopie16. Jahrhundert) Detforde. Das Bestimmungswort zeigt heute hochdeutsch Salz-, in der Überlieferung mittelniederdeutsch, norddeutsch solt und lateinisch Salinae ‘Salzwerk, Salzlager, Saline’. Die Überlieferung des Ortsteils namens Salzdetfurth zeigt das allmähliche Festwerden des Zusatzes Saline, Sale, Zolce, solt. Zunächst erscheint noch die Wendung tom Solte to Detforde, später heißt es nur noch tom Solte Dethford. Der ältere Name Detfurth ist ein Kompositum, in dessen Grundwort heute hochdeutsch-furt, zunächst aber altsächsisch, mittelniederdeutsch ford ‘Furt, Übergang’, vorliegt. Die Belege zeigen im Anlaut eine Entwicklung von Th über T-, Dh zu D-. Im Bestimmungswort sieht man seit FO II wie in Ditfurt bei Aschersleben, Dietfurt im Kt. St. Gallen, Dietfurt in Mittelfranken u.a. germanisch *þeudo ̄‘Volk, Leute’, gotisch þiuda, altsächsisch thioda, althochdeutsch thiot, und versteht darunter ‘einen allgemein benutzten Flussübergang’, einen ‘allgemeinen Flussübergang’ oder eine ‘große, beliebte Furt’. So Ditfurt (1138 in Dietforde), Harzkreis, Dietfurt, Kanton St. Gallen; Dietfurt an der Altmühl, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Dietfurt, Ortsteil von Treuchtlingen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen; Dietfurth, Ortsteil von Inzigkofen, Landkreis Sigmaringen.
Bad Salzschlirf Salzschlirf wurde im Jahre 885 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Die Nennung als „Slierfero marcu“ (Schlirfer Mark) im Jahre 812 betrifft Altenschlirf. In dieser Urkunde von 885 heißt der erwähnte Ort „ulterior Sliferam“, da er von Altenschlirf („veteriorum Schlyerefam“) aus gesehen weiter unten jenseits des Baches „Sleraffa“ (Ersterwähnung für Altenschlirf: 786) liegt. Demnach bekam das heutige Bad Salzschlirf damals seinen Namen nach dem Flüsschen, an dem es liegt. Im Althochdeutschen erkennt man Gewässernamen an der Endung „affa“. Diese Endung lässt sich mit Bach übertragen, während das ahd. „slior“ Schlamm, Lehm bedeutet. Demnach war Schlirf der „schlammige, lehmige Bach. chon früh war die Entwicklung des Ortes mit salzhaltigen Quellen verbunden. Erstmals wurde 1278 eine Saline in Salzschlirf erwähnt: „salinam in Sliriffe“ (Saline in Schlirf).[7] So gewannen bereits im Mittelalter die Fuldaer Äbte das Salz in den Salinen von Bad Salzschlirf.
Bad Salzuflen Stadt im Kreis Lippe, am Zusammenfluss von Salze und Bega mit der Werre n von Bielefeld am ö Rand der Ravensberger Mulde, Reg.-Bez. Detmold. Im 11./12. Jahrhundert entstanden an den zur Abtei Herford gehörenden Salzquellen im Tal der Salze (l. Nebenfluss zur Werre), Salzmonopol für Lippe (Produktion bis 1945). Seit 1226 zur Grafschaft Sternberg, im 14. Jahrhundert an die Grafen zur Lippe. 1488 Stadtrecht durch Bernhard V Solebad seit 1818, 1914 Bad. Staatsbad. 1850–1993 Stärkefabrik Hoffmann (gegründet durch H. S. Hoffmann 1794–1852) in Salzuflen. 1969 Zusammenschluss mit Stadt Schötmar und 10 umliegenden Gemeinte [1048] 1036–1051 (F. um 1165) locum salis in Vflon, 1151 (beglaubigte Kopie Ende 14. Jahrhundert) Saltuflen, 1191 in Ufle area, Ende 12. Jahrhundert Uflan, Saltuflon, 1475 des Wichboldes tho Soltzvffelen, 1647 Saltz Vfflen; Salzuflen (1705). Ursprünglich Bildung mit dem Grundwort loh(e) (zu altsächsisch althochdeutsch lo ̄h, mittelniederdeutsch lo ̄ ‘Wald, Gehölz’) im Dativ Plural (< Uflon, Uflahon ‘in/bei den (lichten) Wäldern/Hainen’). Das Bestimmungswort kann womöglich mit gotisch uf‘ unter’, gotisch ufjo, ubils ‘übel, schlecht’ oder altnordisch ofsi ‘Übermut’ (zu griechisch ‘unter’, indogermanisch *upó) in Verbindung gebracht werden und auf germanisch *u bezogen werden, vgl. gotisch ubizwa (zu griechisch stoa ‘Halle’), althochdeutsch obasa ‘Dach(kante), Dachvorsprung; Vorhalle’, wfl. üagse, < *uf-is-va ‘Dachvorsprung’ oder altsächsisch ufgeslegen ‘(unter der Zimmerdecke) angebracht’ zu lateinisch subfixus. Die Wörter können als Weiterbildung mit indogermanisch Suffix -ˆua ̄(vgl. widuwo) von indogermanisch *upo sangesehen werden, wobei semantisch der Begriff ‘etwas Hinüberragendes’ zugrunde liegen wird (allgemeiner als ‘Überschreiten einer gewissen Norm’). Mit dem lokativisch Dativ Plural des Grundworts kann eine Präposition *uf gut vermittelt werden, die dann in einer Wendung*uflo ̄hun‘ unter (lichten)Wäldern’vorläge. Angesichts weiterer Vorkommen von Uflen-Orten in der näheren Umgebung wird der Name auf ein ehemaliges Gebiet bezeichnest. hinweisen. Der Ortsname erhält seit Mitte des 12. Jahrhundert zeitweise den Zusatz Salt(nach der dortigen Salzproduktion; zu altsächsisch salt, mittelniederdeutsch salt, solt ‘Salz’), seit Anfang des 16. Jahrhundert mit hochdeutsch Variante Sal(t)z-, zur Unterscheidung von gleichnamigen, zum Teil wüstgefallenen Uflen-Orten der Nähe (wie Midelesten Uflen (1048), Ridderufflen (14. Jahrhundert) und Quaduflen (14. Jahrhundert) oder Rothenuflen bei Minden beziehungsweise Uffeln bei Vlotho), was sich seit dem 15. Jahrhundert manifestiert. Mundartlich erscheint h. noch die einfache Form Iufel oder Iuffeln. Der Name ist in einem breiten Streifen n der Mittelgebirge verbreitet. So Westuffeln, Ortsteil von Calden, Landkreis Kassel, Burguffeln, Ortsteil von Grebenstein, Landkreis Kassel; Uffeln bei Werl, Kreis Soest, Oberuffeln, Kreis Arnsberg; Uffeln Ortsteil von Ibbenbüren; Ueffeln/Üffeln, Landkreis Osnabrück; Olfen, Ortsteil von Beerfelden, Odenwaldkreis.
Bad Salzungen Kreisstadt des Wartburgkreises und Erfüllende Gemeinte, 17856 Einwohner, an der Werra circa 35 km s von Eisenach, zwischen Thüringer Wald und Rhön. Urkundliche Ersterwähnung 775, entstand als germanisch Siedlung an Salzquellen, 775 an Kloster Hersfeld, 841 an Kloster Fulda, Stadtrecht vermutlich vor 1289, 1366 an die Wettiner, 1645 an Sachsen-Gotha, 1680–1918 an Sachsen-Meiningen, seit 1821 Solbad, 1923 Verleihung des Namenszusatzes Bad. Seit 1950 Kreisstadt des Kreises Bad Salzungen, seit 1998 des Wartburgkreises. 775 Salsunga, 841 villa Salzhunga, 929 Salzungun; Salzungen (1155). Althochdeutsch salz, altsächsisch salt ‘Salz’ und Suffix althochdeutsch -ungun, mittelhochdeutsch -ungen ‘Siedlung der Leute bei den Salzquellen’. So Ähnlich Bad Langensalza, Unstrut-Hainich Kreis; Salzburg, A; Salzgitter, Salzmünde, Saalekreis, Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel, sowie Ortsname mit dem Suffix -ungen.
Bad Salzig, (Koblenz) +300 Salisione, Salissone. 374 Itinerarium Antonini, 922 in Salzachu.
Bad Sassendorf Gemeinte im Kreis Soest, ö von Soest, Reg.-Bez. Arnsberg. Die örtlichen Solevorkommen wurden bis 1952 zur Salzgewinnung genutzt, seit 1854 auch zum Betrieb des Heilbads. Namenszusatz Bad seit 1906. 1169/79 domum salinam in Sassendorp [Original], 1627 zu Sassentrop, 1685 Sassendorf. Grundwort ist-dorf, das mundartlich auch in den wfl. Varianten -trop und -trup auftritt. Neuzeitlich setzt sich die Neuhochdeutsch Form -dorf durch. Als flektiertes Erstglied der Zusammenrückung ist sowohl der Völkername der Sachsen im Genitiv Plural als auch der Personennamen Sahso im Genitiv Singular (beide zu altsächsisch sahs ‘Messer, (kurzes) Schwert’) mit spät-altsächsisch Entwicklung -hs> -ss sprachlich möglich (*Sahsono thorp, *Sahson thorp). Da weder eine Eigenbenennung sächsischer Einwohner noch eine Fremdbenennung (etwa durch die Franken während der Sachsenkriege des 8./9. Jahrhundert) wahrscheinlich zu machen ist, dürfte der Personennamen vorliegen, also ‘Dorf des Sahso’.
Bad Saulgau Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Sigmaringen, circa 29 km wsw Sigmaringen zwischen Donau und Bodensee gelegen, Reg. Bez. Tübingen. Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1239 durch Kaiser Friedrich, 1806 fiel Saulgau an Württemberg und trägt heute das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, barockes Dominikanerinnenkloster Sießen, Katzentürmle. 819 Sulaga, 857 in ... Sulagun [Original], 919 Sulgon [Original], 12. Jahrhundert Sulgen; Bad Saulgau (2000). Dem Namen liegt althochdeutsch su ̄lag, mittelhochdeutsch su ̄lac ‘Schweinepferch’ zu Grunde und er dürfte sich auf einen Ort beziehen, an dem Schweine gehalten wurden. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch ligan ‘liegen’, der Name ist daher als su ̄-lag zu lesen, das vermeintliche Grundwort -gau ist erst sekundär aus falsch verstandenem su ̄l-aga gebildet worden. Mittelhochdeutsch -u ̄wird dann Neuhochdeutsch zu -au diphthongiert. Der Name bezieht sich damit auf die Lage in den Niederungen des Schwarzachtals. Für den sprachlich möglichen Zusammenhang mit althochdeutsch mittelhochdeutsch su ̄l ‘Säule’ gibt es keine stützenden sachlichen Hinweise.
Bad Schandau n der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erwarben deutsche Ansiedler die Elbwiesen zwischen Rathmannsdorf und Postelwitz von der Feudalherrschaft Hohnstein und gründeten hier einen Handelsplatz. Schandau wurde 1445 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt durch seine wichtige Lage als Handelsplatz an der Elbe 1467 durch Ratsverfassung faktisch den Status einer Stadt. Seit zirka 1800 ist Bad Schandau Kurort und Sommerfrische.
Bad Schmiedeberg Stadt im Landkreis Wittenberg, am Rand der Dübener Heide, 20 km sö von Lutherstadt Wittenberg. Gründung im 12. Jahrhundert als Angeranlage, 1350 als civitas genannt. Kursächsisches Landstädtchen mit gewissem Wohlstand, 1813 bis 1816 kriegsbedingtes Ausweichquartier der Universität Wittenberg. Seit 1878 Kurbetrieb (Eisenmoorbad). 1328 Smedeberg, 1349 Smedeberg, 1350 Civitas Smedebergensis [Original], 1361 Smedeberg [Original], 1380 Smedeberg, 1453/54 Smedeberg [Original], 1468/69 Smedeberch, 1503 Smydebergk. Der Name ist noch h. durchsichtig. Er wurde gebildet aus mittelniederdeutsch sm ̄ede ‘Schmiede’ und-berg. Die ältere Überlieferung zeigt bis zum Ende des Mittelalters eine norddeutsch Sprachform, was der sprachgeschichtlichen Entwicklung der Region entspricht. Warum bei dieser Siedlung eine Benennung nach dem Metall verarbeitenden Handwerk erfolgte, wird nicht deutlich; archäologische ist hier Eisenverarbeitung seit dem 15. Jahrhundert bezeugt. Den Namenszusatz Bad führt die Stadt nachweislich seit 1895. SO Schmiedefeld, Ilmkreis.
Bad Schönborn Gemeinte und gleichnamige V Verwaltungsgemeinde im Landkreis Karlsruhe, circa 30 km nnö Karlsruhe am w Rand des Kraichgauer Hügellandes gelegen, Reg.-Bez. Karlsruhe. Wurde 1971 durch die Vereinigung von Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim zunächst als Bad Mingolsheim-Langenbrücken gegründet und im Jahre 1972 in Bad Schönborn umbenannt. Heilquellenkulturbetrieb, Kurparks, Schloss Kislau. Bad Schönborn (1972). Der Name erinnert an Kardinal Damian Hugo von Schönborn, Bischof von Speyer und Neugestalter des Schlosses Kislau.
Bad Schussenried Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinte im Landkreis Biberach, Reg.-Bez. Tübingen, zwischen Ulm und Bodensee an der Schussen in Oberschwaben. Jungsteinzeitliche Besiedlung am Federsee, sog. „Schussenrieder Kultur“ des Jungneolithikums. 1170 Errichtung der Burg Schussenried (heute Alte Apotheke), 1183 Gründung eines Prämonstratenser-Chorherrenstifts, einer oberschwäbischen Reichsabtei, die im Wesentlichen die Geschichte des Ortes bis 1803 bestimmte. Verkauf der Klostergebäude 1835 an das Württemberg und 1875 Einrichtung einer Landespflegeanstalt, bis 1997 Psychiatrisches Landeskrankenhaus, dessen Patienten 1940/41 zum Teil Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ wurden. 1205 Shuzinret, 1220 Shvzzinrêit, 1233 de schuzinrit, 1241Shuzzinriet, 1293 Schuzzenriet. Kompositum mit Grundwort -ried und Flussname (die) Schussen (771, 816 Scuzna, um 1150 Scuscina, 1155 Schuzen, 1251 Schuzzen, 1294 Schussen), althochdeutsch *Skuzna/*Skuzzuna. Der Name ist mit n-Suffix und Bezug auf schnell fließendes Wasser von germanisch *skut(Schwundstufe des Verbs *skeut-a‘schießen’) abgeleitet. So Schutter (zur Kinzig zum Rhein; zur Donau), Schotzach (zum Neckar), Schöttel(bach) (zur Espolde).
Bad Schwalbach Kreisstadt des Rheingau Taunus-Kreises, im hohen w Hintertaunus in einem Seitental der nach N zur Lahn fließenden Aar, Sitz der Kreisverwaltung, Reg.-Bez. Darmstadt. Seit 1818 amtlich Stadt, seit 1867 Kreisstadt, bis 1927 hieß es Langenschwalbach und stand als überhöhisches Dorf unter Mainzer Hoheit, günstige Verkehrslage der Siedlung an der alten Fernhandelsstraße (Hohe Straße), seit 1569 entwickelt es sich wegen seiner heilkräftigen Mineralquellen als Kur und Badeort und erlangte europäische Berühmtheit, Versendung des Mineralwassers seit Ende des 17. Jahrhundert, Stadtmuseum. 1315 de Swaelbach [Original], 1352 Langinswalbach, 1360 Swalbach, Anfang 16. Jahrhundert Langenschwalbach; Bad Schwalbach (1927). Kompositum mit dem Grundwort -bach ‘fließendes Gewässer, Bach’. Langen als differenzierendes Attribut zur Unterscheidung von zwei gleichlautenden Namen. Es bezieht sich wohl auf die Gestalt des Ortes, der sich lang gestreckt auf einer schmalen Talsohle hinzieht. Das Stadtwappen zeigt eine Schwalbe – lässt also die Umdeutung zu Schwalb-bach erahnen. Bisher wurde für das Bestimmungswort ein Anschluss *schwal zu ‘schwellen’ favorisiert. Grundlage bildet die indogermanische Wurzel *su-el‘ schwellen’. Allerdings ist dieser Deutungsansatz kritisch zu hinterfragen, da sich die ursprüngliche Bedeutung wohl auf Schwellungen, Erhebungen, Aufblähungen, nicht aber auf das Anschwellen von Hochwasser bezieht. Vorzuziehen ist in diesem Zusammenhang eine gleichlautende indogermanisch Wurzel *su-
el-/*su-ol als Normalstufe, die Schwalbach zugrunde liegt, in der Bedeutung ‘in unruhiger Bewegung sein; Unruhig sein, Wellenschlag; plätschern, spülen’. so Solms, Lahn Dill-Kreis, Sülbeck, Landkreis Northeim.
Bad Schwartau Amtsfreie Stadt im Kreis Ostholstein, 19619 Einwohner, am Fluss Schwartau, Nähe Lübecks. 1215 Erwähnung der bischöflich Mühle Schwartau, 1640 Verlegung des bischöflich Amtes Kaltenhof nach Schwartau, 1842 Gründung des Amtes Schwartau, 1895 Entdeckung der ersten Solequelle, intensives Kurwesen etabliert, 1912 Stadtrecht, 1913 staatliche Anerkennung als Bad. Lebensmittelindustrie, Luftkurort, Jodsole und Moorheilbad. 1215 molendini Zwartowe [Original], 1258 in hospitali apud Zvartovwe, 1422 in Swartow; Bad Schwartau (1913). Der Ortsname bildete sich als Übertragung eines Flussname zunächst auf eine Mühle und dann auf die entstehende Ortschaft. Die Schwartau entspringt bei Eutin und mündet bei Bad Schwartau in die Trave und wurde schon Ende des 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprünglich Name enthält den altpolabisch Wortstamm svart in der Bedeutung ‘Krümmung, Biegung, Windung’, womit in der Bezeichnung der Schwartau als die sich ‘Schlängelnde’ auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung Bezug genommen wird. Hinzu tritt -ov,-o(w), spätere Anpassung an-au. Der Ort Schwartau wurde somit als ‘die Siedlung an dem sich schlängelnden Fluss’ benannt.
Bad Segeberg Kreisstadt des Kreis Segeberg, in der Holsteinischen Schweiz, an der Trave und dem Großen Segeberger See. 1134 durch Lothar gegründet, Stadtrecht im 13. Jahrhundert, 1459 zu Dänemark, 1924 Titel Bad erhalten. Staatlich anerkannter Luftkurort, Sol und Moorbad, Schleswig-Holsteinische Imkerschule (älteste Imkerschule Deutschlands), Kalkberg als Wahrzeichen der Stadt, Karl-May-Spiele. 1137 castrum ..., quod ... vocatur Siegeburg [Original]; Segeberge/Sigeberg, in Segeberge (1223). Der Name der Stadt widerspiegelt die Umstände ihrer Entstehung: ursprünglich wurde eine ‘Burg des Sieges’ auf dem Kalkberg errichtet, zu der eine Siedlung entstand. Die Wandlung in Segeberg ist durch eine Senkung des /i/ zu /e/ zu erklären.
Bad Sobernheim Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde (seit 1970) im Landkreis Bad Kreuznach, mit 19 Gemeinte am linken Naheufer zwischen Pfalz und Hunsrück, sö von Bad Kreuznach. Die Orte der heute Verwaltungsgemeinde gehörten im Mittelalter mit ihrem Zentrum vor allem zum Erzstift Mainz. Sobernheim wurde zunächst vom Kloster Disibodenberg verwaltet und erhielt 1292, 1324 und schließlich noch einmal 1330 vom Erzbischof Stadtrechte. Ab 1400 hatten die Johanniter hier eine Komturei. Vom 15. bis 18. Jahrhundert zur Kurpfalz. 1789 Französisch und 1815 an die preußische Rheinprovinz. Seit 1995 trägt die Stadt den Titel „Bad“. 1074 de curte Suberenheim, 1107 Soberenheim, 1108 Sovernheim; Sobernheim (1128). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Kosename Sobaro, Subaro, Genitiv Singular Sobarin-, (mit r-Suffix) als romanisierte Formen des germanisch Personennamen Swabaro (Personenname-Stamm Swaba-), wie etwa in Odernheim am Glan (zum Kosename Odaro) oder in Staudernheim (zum Kosename Stodaro), alle mit dem Grundwort-heim. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Sobaro/Subaro’.
Bad Soden am Taunus Stadt im Main-Taunus-Kreis, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Am linken Ufer der Salz gelegen, deutet der Ortsname auf Salzbrunnen, die schon im Mittelalter genutzt wurden. Soden war wie der Nachbarort Sulzbach ein freies Reichsdorf unter dem Schutz von Frankfurt am Main, das seit 1282 die Bürger des Ortes als concives anerkannte. Seit 1657 übten Frankfurt und Kurmainz gemeinsam die Herrschaft in Soden aus. 1803 an Nassau (Amt Höchst). Verleihung des Titels Bad 1913, Stadtrechte seit 1947. Um 1190 (Kop.) Sode, 1191 Soden, 1275 Soten. Zu mittelhochdeutsch so ̄t(e) ‘das Aufwallen, Sieden’. Die Benennung bezieht sich auf das Kochen der Sole in Sudpfannen.
Bad Soden-Salmünster Stadt im Main-Kinzig-Kreis, am Zusammenfluss von Kinzig und Salz (r. Nebenfluss), im Salztal und den n. Spessartausläufern, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Entstand 1974 aus den namenbildenden Nachbarstädten, die seit 1970 jeweils schon um weitere Gemeinte erweitert worden waren. Beide Orte spätestens karolingisch; dank der guten Verkehrslage und der Solequellen Stadtrechte schon 1296 beziehungsweise 1320. Von früh an bis 1803 zur Abtei Fulda gehörig; diese erwarb 900 den im 18. Jahrhundert in Soden aufgegangenen Ort Salz, 909 den alten Pfarrort Salmünster und erbaute seit dem 10. Jahrhundert die Burg Stolzenberg oberhalb Sodens, das Ende des 13. Jahrhundert kurzzeitig Stolzental hieß. Beide 1803 an Nassau Oranien, 1806 unter frz. Verwaltung, 1810–13 an das Ghzt. Frankfurt, 1816 an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen, „Bad“ Soden seit 1928. Soden: 820–845 Ad Sôden (Kopie um 1160), 1190/1191 Sodin [Original] (Zuordnung beider Belege nicht sicher), 1347 zu ̊ den Soden [Original]; Salmünster: (um 900?) Salechen monasterium (Druck 1607), 909 locum Salchinmunstere (Kopie 13. Jahrhundert), um 1020 Salchenmunster (Kopie um 1160), 1373 Salmunster [Original]. Soden ist der lokativisch Dativ Plural von althochdeutsch so ̄d ‘Brunnen, (Salz-, Mineral-) Quelle’, doch hatte das Wort eventuell auch schon früh die – erst im Frühneuhochdeutsch bezeugte – Bedeutung ‘bei den Salzsiedereien’ statt (nur) ‘bei den Salzquellen’ (Bach, Theodissa); Beleg 2 zeigt das im Mittelhochdeutsch häufige i für unbetontes ə. Salmünster hat als Grundwort das dem vulgärlateinisch monisterium (< mittellateinisch monasterium) nachgebildete althochdeutsch Lehnwort munistri (mit althochdeutsch o > u vor i), mittelhochdeutsch munster(e) (dem, wie bis ins 15. Jahrhundert noch üblich, die Bez. des – schon gesprochenen – Umlauts noch fehlt) mit der Bedeutung ‘Klause, Kloster, (Kloster-)Kirche’; es könnte hier, da ein frühes Kloster nicht nachweisbar ist, eine Mönchsklause, eventuell die Pfarrkirche (Bach) bezeichnet haben. Das Bestimmungswort ist, wie häufiger bei -münster-Namen, einem Personennamen (Stifter, Erbauer?), am ehesten Salucho, der in Fulda mehrfach begegnet, einem eingliedrigen Personennamen mit germanisch -k-Suffix, wohl Ableitung vom althochdeutsch Adjektivisch salo ‘dunkelfarbig’ (Kaufmann), hier im Genitiv, zunächst dem lateinisch Appellativum lose vorangestellt, dann in der Zusammensetzung, bei zunehmender Abschwächung und dann Synkopierung der Nebensilben. So Bad Soden am Taunus.
Bad Sooden-Allendorf Stadt im Werra-Meißner-Kreis, beiderseits der unteren Werra an einem alten Übergang eines Handelsweges von Norddeutschland nach Frankfurt, Reg.-Bez. Kassel. Entstanden 1929 aus dem Zusammenschluss der beiden namengebenden Orte. Nicht nur Sooden, sondern auch Allendorf als Westera bereits in einer Schenkung Karls des Großen an Fulda bezeugt (so Eckhardt). Beide Orte seit 1264 im Besitz der Landgrafschaft Hessen(-Kassel). In Sooden bedeutende Salzgewinnung. Allendorf eine Stadtgründung der thüringischen Landgrafen (kurz vor 1218). Westera: 768–779 (Kopie) Westera, 9. Jahrhundert (Kopie) de Westren, de Westrun, de Westera, de Westra, 1170 Weste[r]im. Allendorf: 1218 Aldendorf [Original], 1229 Oldendorp, 1248 Aldendorp et castrum Westerberch, 1380 Allendorf, 1436 Aldendorf an den Soden. Sooden: 1093 (F.) Sothen, 1195 (Kop.) in Sothe; 1284 zu den Soden, 1295 in Soden, 1747 Sooden. Ortsname Sooden zu mittelhochdeutsch so ̄t in der Bedeutung ‘siedendes, aufwallendes Wasser, Brunnen, Mineralquelle’. Dieser Name verdrängt die ältere Bezeichnung Westera (heute noch erhalten in Westerburg), das zum althochdeutsch Adjectivisch westar ‘westlich’zu stellen ist. Der Name ist wohl als elliptische Bildung aus *daz westera dorf / heim zu deuten. Das Bestimmungswort in Allendorf ist zu mittelhochdeutsch alt ‘alt’ zu stellen. Die Schreibungen zeigen den Erhalt von -d statt -t-, das Schwanken zwischen mittelhochdeutsch -f und mittelniederdeutsch -p im Auslaut sowie selten die Verdumpfung von a > o vor links Die Assimilation ld > ll ist erstmals im 14. Jahrhundert zu konstatieren.
Bad Staffelstein Stadt im Landkreis Lichtenfels und natürlicher Mittelpunkt einer Einheitsgemeinde im Obermaingebiet am Staffelberg, Reg.-Bez. Oberfranken. Frühmittelalterliche Gründung am Lauterbach, kurz vor dessen Einmündung in den Main, Vorläufersiedlungen seit Beginn der germanisch Zuwanderung, bildete mit dem Banzgau einen karolingischen Reichsgutbezirk, 1130 Marktrecht für den Amtsort der Bamberger Dompropstei, 1416 an Domkapitel, 1418 erste Nennung als Stadt, 1422 Hochgerichtsbezirk und Befestigungsrecht, 1492 Geburtsort vom Rechenmeister Adam Ries, Landwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr in der reizvollen Landschaft um den Staffelberg mit Basilika Vierzehnheiligen und Kloster Banz, 1803 an Bayern, seit 2001 Bad Staffelstein. 9. Jahrhundert (Regest um 1160) Staffelstein, 1058 wohl 1059 (Notitia 11. Jahrhundert) Stafelstein, 1130 Staffelstein [Original]. Der ursprünglich Burgname auf-stein bezieht sich auf den Staffelberg mit seinen ausgeprägten Stufen, mittelhochdeutsch staffel. Möglicherweise ist der Name für die germanische Befestigung auf dem Staffelberg etwa seit dem 6. Jahrhundert ins Tal gewandert. Dem gegenüber sind die Deutungen auf der Basis von mittelhochdeutsch staffelstein ‘Ort an der Gerichtssäule, Gerichtsort’ oder von mittelhochdeutsch staffel ‘Stapelplatz’ weniger wahrscheinlich. In den Anfängen ist Staffelstein weder als Zent Ort noch jemals unter den bekannten Handelsplätzen der Region genannt worden. So Staffelbach, Ortsteil von Oberhaid, Landkreis Bamberg; Staffelstein, Ortsteil von Sefferweich, Landkreis Bitburg-Prüm.
Bad Sülze
Bad Sulza Stadt und Erfüllende Gemeinte im Landkreis Weimarer Land, n Jena, in einem Talkessel der Ilm kurz vor ihrer Mündung in die Saale, im O des Thüringer Beckens. Altthüringische Siedlung bei Solequellen; im 11. Jahrhundert Burg und Burgward; Burgflecken, Marktrecht 1064; im Mittelalter Salzgewinnung; Entwicklung zur Stadt im 12./13. Jahrhundert (1267 werden cives genannt, 1353 oppidum Sulcz); Ackerbürgerstadt; seit 1847 Solbad; seit 1907 Zusatz Bad, anerkanntes Heilbad; Beiname „Thüringer Toskana“. 1046 Svlza, 1155 Sulza, 1378 Sulcza, 1506 Sultza. Gebildet mit althochdeutsch sulza ‘Salzwasser, Sole’ (vgl. hochdeutsch Sülze), Ablautform zu althochdeutsch salz ‘Salz’, also ‘Ort am Salzwasser, an der Solequelle’. So Sülzenbrücken, Ortsteil von Wachsenburggemeinde, 9. Jahrhundert Sulzebruggun,
Ilmkreis; Sülzfeld, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, 8. Jahrhundert Sulzifelde; Bad Sülze, Landkreis Nordvorpommern, 1243 in Sulta; Gewässername Sulz (zur Werra) mit Ortsname Solz, 828 Sulzaha, 1450 Solcza.
Bad Tabarz
Bad Teinach-Zavelstein Die Gemeinde Bad Teinach-Zavelstein entstand am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss von Bad Teinach, Zavelstein und den Orten Emberg, Rötenbach, Schmieh und Sommenhard.
Bad Tennstedt Stadt und Sitz der gleichnamigen VG, Unstrut-Hainich-Kreis, nö Bad Langensalza, im Thüringer Becken, in einem Seitental der Unstrut, 7196 Einwohner, TH. Altthüringisches Dorf; im 8. Jahrhundert Königsgut; im 12. Jahrhundert Herrensitz auf Wasserburg; Entstehung von Kaufmannssiedlung im 12. Jahrhundert, 1275 Stadt (civitas); 1811 Entdeckung von Schwefelquelle, seit 1812 Kurbetrieb; seit 1925 anerkanntes Heilbad. 775 Dannistath, (ad 786) Abschrift um 1150 Dennistede, 877 villa Tennisteti, 947 Tennistedi, 1074 in Tenestede, 1350 in Tenstete, Tennestete. Der Ortsname ist gebildet aus altsächsisch dennia, mittelniederdeutsch denne beziehungsweise althochdeutsch tenni, mittelhochdeutsch tenne ‘Bodenvertiefung, Tenne’, auch ‘Waldtal’, und altsächsisch stedi ‘Ort, Stelle’, also etwa ‘Waldtalort’. Erster Beleg offenbar an althochdeutsch tan ‘Wald’ beziehungsweise tanna ‘Nadelbaum’ und stat ‘Stelle, Ort’ (vgl.-statt) schreiberseitig angeglichen. Ähnlich wohl Tennenbronn, Ortsteil von Schramberg, Landkreis Rottweil, Tennenlohe, Ortsteil von Erlangen, Bayern. Vgl. auch Burg Tenneberg in Waltershausen, Landkreis Gotha, 1186 (mons) Deneberg, 1186 Heidenricus de Teneberc.
Bad Tölz Stadt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Sitz der Kreisverwaltung, Reg.-Bez. Oberbayern. Circa 1265 Übergang an die Wittelsbacher, 1846 Entdeckung einer Jodquelle. Vor 1180 Tollinz, 1180 Tolence, 1189 (Kopievon 1189/90) Dolenze, 1257 Tolnz, 1279–1284 Toelntze, nach 1286 Toelz, 1602 Tölz, 1899 Bad Tölz. Als Latinisierung findet sich 1533 Tollisium Tölz. Der Name wurde anlässlich des Burgenbaus von dem Kirchendorf Döllnitz im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab, circa 1186/87 als Tolnze bezeugt, hierher übertragen. Es liegt slawisch *dolч ‘Tal’ zugrunde, das durch das Suffix -nica ( -nitz) abgeleitet ist.
Bad Überkingen Überkingen wurde eher spät erstmals 1258 urkundlich erwähnt. Ein Albreht de Vberchingen taucht als Zeuge in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Nördlinger Spitals auf. Der Name der ursprünglich alemannischen Siedlung deutet auf einen namensgebenden Sippenführer Urbarchio hin. Im 13. Jahrhundert wandelte sich der Name zu Ubrichingen. Seit 1927 darf die Gemeinde den Zusatz „Bad“ tragen.
Bad Urach Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Reutlingen, Reg.-Bez. Tübingen, 20740 Einwohner, am nö Rand der Schwäbischen Alb. Alemannisch Höhensiedlung, im 12.–15. Jahrhundert Sitz mehrerer Grafengeschlechter, zuletzt der Grafen von Wirtemberg, Uracher Linie. Seit 1985 staatlich anerkannter Luftkurort in einem Biosphärengebiet. Sehenswert sind die zahlreichen Burgruinen der Umgebung und der Uracher Wasserfall. 1137/38 (Kop.16. Jahrhundert) de Uraha, Urahe, 12. Jahrhundert Vraha, 13. Jahrhundert Vrach, Urach. Kompositum mit Grundwort-ach1 und Bestimmungswort althochdeutsch u ̄ r ‘Auerochse’, mit der Bedeutung ‘(Siedlung am) Auerochsenbach’. So Aurach, Landkreis Ansbach; Auerbach/Vogtl., Vogtlandkreis, Siedlungsname; Auerbach in der Oberpfalz, Landkreis Amberg-Sulzbach.
Bad Vilbel Stadt im Wetteraukreis, am Südrand der Wetterau n Frankfurt, an der Nidda, Reg.-Bez. Darmstadt. Besiedlung schon im Neolithikum, von den Römern und zur Völkerwanderungszeit, Neuausbau wohl im Zuge fränkische Landnahme im 6.–7. Jahrhundert Ersterwähnung 774. Frühe Besitzrechte des Klosters Lorsch. 1858 Stadtrecht, seit 1948 Bad. 774 Feluuila, 830–850 Velauuilre, [F]elauuila (sämtlich Kopie Ende des 12. Jahrhundert), 1143 Velewilre, 1289 Velewile, 1483 Vilbel [sämtlich Original]. Das Bestimmungswort der ursprünglich Zusammensetzung gehört sehr wahrscheinlich zu althochdeutsch felawa f./ felawo Maskulinum‘ Felber, Weide, Salix’,das Grundwort ist althochdeutsch-w ̄ıla -b sowie die Veränderung -e> -i-, die wohl als schreibsprachliche Hyperkorrektur der (hier gar nicht eingetretenen) mitteldeutsch Senkung -i> -e zu sehen ist; mundartlich gilt denn auch bis h. Felwil. Die ursprünglich Bedeutung wäre demnach: das (spätrömisch?) Haus oder Gehöft bei den Weiden (der Niddaniederung). Eisenstuck setzt einfach -weil als Grundwort an (das mehrfache -wilre als Verschreibung abtuend) und postuliert eine alemannisch Ortsgründung, da Grundwort und Bestimmungswort typisch alemannisch seien (letzteres – heute! – nur im OBand vorkomme), was Bach überzeugend zurückweist:-weil /-weiler. So Velben, Ortsteil von Bodnegg, Landkreis Ravensburg, und Ortsteil von Kempten, Feldbach.
Bad Waldsee Stadt (seit 1974 Kneippkurort) und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Ravensburg, etwa 19 km nö Ravensburg am Altdorfer Wald in Oberschwaben gelegen, Reg.-Bez. Tübingen. Vermutlich im 8. Jahrhundert entstanden, 1298 Verleihung des Ravensburger Stadtrechts, 1331 an Österreich verkauft, 1806 an Württemberg, seit 1956 mit Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Moorbad, Jakobsweg, Schloss Bad Waldsee, Schlosssee im Ortskern. 10. Jahrhundert (Kopie13. Jahrhundert) Walahse, 1171 Walehsê, 1181 Waltse; Bad Waldsee (1956). Das Grundwort althochdeutsch s ̄eo ‘See, Gewässer’, mittelhochdeutsch s ̄e‘See’ ist verbunden mit dem Bestimmungswort althochdeutsch walah, mittelhochdeutsch walch ‘Romane, Nicht-Deutscher’, das heute im Adjektiv welsch fortlebt. Der Name hängt in der Regel an Siedlungen von Kelto-Romanen, die in Gebieten zurückgeblieben waren, die den Römern von germanisch Stämmen entrissen wurden. Bach zählt in Baden circa 60 Walchen-Orte. Möglich ist aber auch eine Deutung als Wal(a)hes-s ̄e zum Personennamen Walah, Walch. Die Umdeutung von Walahzu Waldist wie in Waldstedten (Gmünd) aus Walahsteten volksetymologisch. So Waldsee, Rhein-Pfalz-Kreis.
Bad Wiessee Bad Wiessee ist bekannt für seine heilende Schwefelquelle, die der niederländische Ölforscher Adriaan Stoop 1909 bei seiner Ölbohrung entdeckte. Er baute 1912 das erste Jod-Schwefel-Bad, nachdem die Ölförderung erschöpft war. Aufgrund der ruhigen Atmosphäre und der Lage an der Nordseite der Alpen verbringen Menschen ihren Urlaub in Bad Wiessee.
Bad Wildbad Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Calw, etwa 22 km wsw Calw im n Schwarzwald im Tal der Enz gelegen, Reg.-Bez. Karlsruhe. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gegründet, und schon im 15. Jahrhundert bedeutender Badeort. 1990 erhielt der bis dahin Wildbad im Schwarzwald genannte Ort das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Sommerbergbahn Bad Wildbad, Palais Thermal, Königliches Kulturtheater. 1260 im Swarzwald das Wilpad [Original], 1376 Wiltbade [Original]; Bad Wildbad (1990). Das Kompositum Wildbad besteht aus dem Adjektiv althochdeutsch wildi, mittelhochdeutsch wilde, wilt ‘wild’ und dem Grundwort althochdeutsch bad, mittelhochdeutsch bat ‘(Heil-)Bad’ und bezeichnet eine natürliche, warme Quelle beziehungsweise den Ort, wo sich eine solche Quelle befindet. Der zweite Beleg zeigt den alten Plural bade.
Bad Wildungen Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, circa 35 km sw von Kassel am Rand des Kellerwalds an der Wilde (Zufluss zur Eder) gelegen, Reg.-Bez. Kassel. Früher Hersfelder Besitz. Der Anfang des 9. Jahrhundert genannte Dorf Wildungen, ö der heutigen Stadt gelegen, fiel im 14. Jahrhundert wüst. Um 1200 Errichtung einer Burg (an der Stelle das heutige Schloss Friedrichstein), um die sich der Ort Alt-Wildungen entwickelte. Das südlich der Wilde gelegene Nieder-Wildungen wird 1259 erstmals als Stadt genannt. 1263 an die Grafen von Waldeck. Ein Sauerbrunnen ist bereits im Mittelalter nachweisbar. 1906 Erhebung von Nieder-Wildungen zum Bad. 1940 Zusammenschluss der beiden Orte Alt und Nieder Wildungen. 9. Jahrhundert (Kopie) in Wildungun, 1247 Wildungen, 1359 aldin Wildungen; seit circa 1350 Niederstadt zu Wildungen, seit circa 1500 Nieder-Wildungen, seit Mitte des 15. Jahrhundert Obere Stadt Wildungen. Ableitung mittels eines Suffixes ( -ungen) zum Gewässername Wilde: ‘der bei der Wilde gelegene Ort’. Der Gewässername setzt sich zusammen aus dem Adjektivisch althochdeutsch wildi, wilde ‘wild’ und -aha ‘Wasser, Fluss’. Eine Differenzierung der beiden Siedlungen erfolgte zunächst nach dem Alter (nur bei Alt-Wildungen), etwas später nach der Lage (Ober-, Nieder-).
Bad Wilsnack Im Jahr 1384 wurde Wilsnack, dessen frühe Geschichte durch seine Lage im wendisch-sächsischen Grenzgebiet bestimmt wurde, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Anlass war die Zerstörung der Kirche, als der Ritter Heinrich von Bülow am 15. August 1383 Ort und Kirche niederbrennen ließ. In der Ruine sollen auf dem Altar drei Hostien mit roten Flecken gefunden worden sein, die man für Blut hielt – Blutwunderhostien. Am 20. Februar 1384 stellte Papst Urban VI. Wilsnack einen Ablassbrief zum Wiederaufbau der Wallfahrtskirche aus. Wilsnack wurde dadurch ein Wallfahrtsort für die Region und für Gläubige aus vielen Ländern, von den britischen Inseln ebenso wie aus dem Baltikum, aus Ungarn oder Skandinavien. Wilsnack galt als Santiago Nordeuropas und somit als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Europa. Seit 2003 ist Bad Wilsnack als Thermalsole- und Moorbad staatlich anerkannt.
Bad Wimpfen Um 450 v. Chr. siedelten Kelten vom Stamm der Helvetier an Neckar, Kocher und Jagst im Raum Bad Wimpfen, auch die Neckarschwaben (Suebi Nicreti) werden von römischen Quellen nachgewiesen. Die Kelten gaben vermutlich den genannten Flüssen und der Siedlung Wimpfen ihre Namen. Wimpfen könnte nach dem deutsch-keltischen Wörterbuch von Obermüller (1872) eine keltische Wortschöpfung aus uimpe (umwallt) und bin (Berg) sein und in etwa Wall am Berg bedeuten.
Bad Windsheim Stadt im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim, Reg.-Bez. Mittelfranken. Ab dem 13. Jahrhundert Reichsstadt, 1810 Einverleibung ins Bayern. 791 (Kopie des 12. Jahrhundert) Winedesheim, 822 Uuinidesheim, 1115 (Kopie des 12. Jahrhundert) Windesheim, 1347 Windsheim, 1964 Bad Windsheim. Eine frühe Mundartform scheint im Beleg 1506 Wynssem enthalten zu sein, während die heutige winsɒ lautet. Bereits 1656 begegnet eine Erklärung des Bestimmungswortes: Winßheim / Windsheim ... es auch einen stattlichen Weinwachs hat / von deme theils deß namens Ursprung herfue hren; in Wirklichkeit liegt aber der Personennamen Winid vor. Als Grundwort ist althochdeutsch *haim,-heim zu erschließen, das wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter‘ Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist.
Bad Wörishofen Stadt seit 1949, Landkreis Unterallgäu, 13 938 Einwohner, am Westrand des mittleren Wertachtales, Reg.-Bez. Schwaben, BY. Aus ursprünglich Adelsbesitz an das Kloster St. Katharina in Augsburg mit Ortsherrschaft, 1802 an BY. Durch Pfarrer Kneipp seit 1855 Aufstieg zum Kneipp-Heilbad. Status und Namenzusatz Bad seit 1920. 1067 (Konzept 11. Jahrhundert) Uverineshoua/Uverneshoua, 1243 Werneshouen, 1436 Werißhoffen; Wörishofen (1751). Grundwort -hofen, Bestimmungswort: Personennamen Warin, Werin. Gesamtdeutung: ‘Höfe des Werin’.
Bad Wünnenberg Stadt im Kreis Paderborn, zwischen Marsberg und Büren, unterhalb des Aabachstausees, Reg.-Bez. Detmold. Um 1300 Gründung von Burg und (Ober-)Stadt auf einem Bergsporn über dem Aftetal in einem Altsiedelraum (über 180 bronzezeitliche Grabhügel), von nachgewiesenen 27 Siedlungen sind im Hochmittelalter nur noch sechs Ansiedlungen vorhanden, die zugunsten der Neugründung aufgegeben werden, 1355 an Hochstift Paderborn. Seit Beginn der Neuzeit Sitz des Amtes Wünnenberg (bis 1974; Fürstenberg seit 1844 Sitz der Verwaltung, seit 1975 Stadtverwaltung). 1975 Zusammenlegung mit sechs weiteren Gemeinten des Altkreises Büren. Seit 2000 Bad. 1305 (Druck 1764) Bertoldo de Buren, dicto de Vinnenberg [!], 1308 (Kopie 16. Jahrhundert) Wunnenberg, 1307 Bertoldo de Buren dicto de Wunnenberch, Wu ̊nnenberg, 1317 in Wunnenbergh; Wünnenberg (1665). Bildung mit dem Grundwort -berg. Das Bestimmungswort führt auf germanisch*wun-jo ̄(zu altsächsisch wunnia ‘Freude, Lust’, althochdeutsch wunn(i)a auch ‘(wirtschaftlich) Ertrag’, mittelniederdeutsch wunne, wünne, auch Bez. für Grasland; im Ablaut verbunden mit gotisch vinja, altisländisch vin ‘Weide’, althochdeutsch winn(i)a, mittelniederdeutsch winne ‘Weide, Wiese’, altenglisch *winn, *wynne ‘Weide’ (in englische Ortsnamen). Der Ortsname kann als ‘Weideberg’ paraphrasiert werden.
Bad Wurzach Stadt im Landkreis Ravensburg, circa 25 km nö Ravensburg zwischen Allgäu und Oberschwaben gelegen mit dem Wurzacher Ried im Stadtgebiet, Reg.-Bez. Tübingen. Verleihung des Memminger Stadtrechts im Jahre 1333, 1806 unter württembergische Oberhoheit, seit 1950 Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Moorheilbad, Schloss Bad Wurzach, Kloster Maria Rosengarten, Friedrich-Schiedel-Literaturpreis. 1273 Wrzun [Original], 1275 Wurtzun; Bad Wurzach (1950). Wurzach stellt sich wohl als Dativ Plural zu althochdeutsch wurza ‘Wurzel, Pflanze’, mittelhochdeutsch wurze ‘Pflanze, Kraut, Heilkraut’. Das Grundwort -ach1 wurde sekundär eingefügt. So Bad Zurzach.
Bad Zwesten Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Zwesten erfolgte in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Codex Eberhardi als „Tuwesten“.
1538 kam es bei der Hochzeit Otto von Löwensteins zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen adligen Festteilnehmern und aufgebrachten Bauern des Dorfes, der sogenannten „Zwestener Bluthochzeit“. 1992 wurde die Gemeinde Kurort. Dabei wurde ihr das Prädikat Heilbad verliehen und der Name in „Bad Zwesten“ geändert. Das Prädikat wurde 2012 in „Heilquellenkurbetrieb und Luftkurort“ geändert.
Bad Zwischenahn Gemeinte im Landkreis Ammerland, am Zwischenahner Meer, Reg.-Bez. Weser-Ems (bis Ende 2004), Sitz eines gräflich oldenburgischen Gogerichtes und eines kirchlichen Sendgerichtes, von 1814–1858 auch Sitz eines oldenburgischen Amtes; im 19. Jahrhundert starker Aufschwung des Fremdenverkehrs wegen des nahegelegenen Zwischenahner Meeres; seit 1919 Bad, seit 1964 staatlich anerkanntes Heilbad. 1194 Gerlagus de Tuschenan [Kopie14. Jahrhundert], um 1280 Twischena [Kopie 16. Jahrhundert], 1332 Thvischenna; Zwischenahn (1802). Bildung mit dem Grundwort-ach1 in der norddeutschen Form, mittelniederdeutsch a ̄, dass teils im Plural (-an) erscheint. Bestimmungswort ist die Präposition mittelniederdeutsch twisken, twischen. Der Name kennzeichnet den Ort als zwischen zwei Gewässern liegend gemeint sind wohl die aus dem Zwischenahner Meer abfließenden Aue und Speckener Bäke.
Bächingen an er Brenz Es wird angenommen, dass die Ortsgründung im 6. bis 7. Jahrhundert von den Alamannen als Bechenheim erfolgte. Der Name geht wahrscheinlich auf den alamannischen Gründer zurück, da das Wort zu dem Heim eines Bacho bedeutet. Die erste urkundliche Nennung des Namens geht schließlich auf 1269/71 zurück und wurde dort schon mit der Beifügung an der Brenz erwähnt. Der Name Bächingen verdrängte im 19. Jahrhundert den ursprünglichen Begriff.
Bäk Seinen Namen verdankt das Dorf der Bäk, einem drei Kilometer langen Bach, der vom Mechower See zum Ratzeburger See fließt. Der Bäk weist auf dem letzten Kilometer ein großes Gefälle auf, das zum Antrieb von acht Wassermühlen genutzt wurde. Das tief eingeschnittene Bäk-Tal verdankt diesen Mühlen seinen Beinamen Kupfermühlental. Keine der Mühlen ist erhalten geblieben und das Kupfermühlental ist heute ein Naturschutzgebiet. Das halbe Mühlrad im Gemeindewappen erinnert an die große Bedeutung der Wassermühlen für die Geschichte des Dorfes.
Bälau Bälau wird erstmals 1194 erwähnt. 1413 wurde hier das erste Brigittenkloster im Deutschen Reich gegründet. 1428 zog das Kloster in das heute verschwundene Dorf Pezeke nordöstlich von Mölln und erhielt den Namen Marienwohlde. Inzwischen war es gelungen, einen großen Landbesitz in der Region zu erwerben. Das Kloster besaß neben Bälau und Pezeke auch Borstorf, Bergrade und das verschwundene Dorf Falkenhagen westlich von Borstorf. Die Straße Balauerfohr in Lübeck ist nach einem Hof des dort 1431 gegründeten Klosters benannt und erinnert an den ursprünglichen Standort.
Bärenbach (Hunsrück) Die erste urkundliche Erwähnung von Bärenbach stammt aus dem Jahr 1103. In den Jahren 1234 bis 1437 war der Ort im Besitz der Grafen von Sponheim.
Bärenbach (Kirn-Land)
Bärenstein Der Ort Bärenstein entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1525 findet sich die erste urkundliche Erwähnung: „am Pernstein“.
Bärenthal Der Ort „Bärenthal“ wurde erstmals im Jahre 1092 urkundlich erwähnt. Von einer um 1150 erbauten Burg südöstlich des Ortes sind heute nur noch geringe Reste erhalten, siehe: Burgreste Bärenthal.
Bärnau Die erste Nennung des Ortes erfolgte 1297, als er als „Pernowe“ urkundlich erwähnt wurde.[6] Im Jahr 1358 wurde er als „Bernaw“ bezeichnet, 1530 als „Bernau“ und 1692 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Bei diesem handelt es sich um einen ursprünglichen Flurnamen, dessen Grundwort der mittelhochdeutsche Begriff „ouwe“ (verwandt mit lateinisch aqua) zugrunde liegt, was so viel wie „von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland“ bedeutete. Das Bestimmungswort des Namens geht entweder auf den Personennamen „Pero“ zurück oder aber auf die Bezeichnung „bero“. Dieses Wort bezeichnet in der althochdeutschen Sprache den Bären, welcher auch das Wappentier des Ortes ist.
Bärweiler Der Name Barweiler stammt vermutlich von baro, was mit „Heiligtum“ und „Opferstätte“ übersetzt wird. Die Begründung für diesen Namen liegt vermutlich in der Funktion als vorchristliche Kultstätte. Vormals wurde die Herkunft auf das althochdeutsche Dorf baro zurückgeführt, was in etwa „kahl, bloß, öde“ bedeutet.
Baesweiler Im Jahre 1130 erstmals erwähnt. 1371 Schlachtort in der „Brabanter Fehde“. 1130 Bastwilren [Original], 1289 Baistwilre, 1330 Boistwilyr; Baesweiler (1517). Das Grundwort -weiler ist im Rheinland mit einem besonderen Schwerpunkt im Gebiet zwischen Köln und Aachen gut verbreitet. Bast (Baist-, Baes-) als Bestimmungswort dürfte kaum in Verbindung zu nordhochdeutsch Bast (althochdeutsch, mittelhochdeutsch bast) ‘Baumrinde’ stehen. Eher wird ein althochdeutscher Personenname in der Art von *Bast(o) (nicht Bosso, Basso und auch nicht Bast als Kurzform zu Sebastian) die Grundlage bilden. Die in den Altbelegen (Baistwilre, Boistwilyr) bereits deutlich gemachte und bis in die Neuzeit erhaltene Länge des Stammvokals entstand vermutlich unter dem Einfluss eines weiteren Personenname-Stammes wie Bas-. So Eschweiler, Kreis Aachen.
Bahlingen am Kaiserstuhl Der Ortsname leitet sich vermutlich von „Baldinga“ ab, was etwa „bei den Leuten des Baldo“ bedeutet. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 762. Als alemannische Sippensiedlung ist der Ort aber wohl schon im 3. bis 5. Jahrhundert entstanden. Am 1. September 1996 erhielt die Gemeinde offiziell den Zusatz am Kaiserstuhl.
Bahrdorf Im Jahr 973 war die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde als „Bardorp“ anlässlich der Bestätigung einer Schenkung durch Kaiser Otto II. an den Bischof von Magdeburg.
Die Existenz von Burg Bahrdorf als Landesburg des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg in Bahrdorf lässt sich erstmals für das Jahr 1328 erschließen. Im Jahr 1340 wird sie dann erstmals ausdrücklich genannt. Ausgehend von der Schenkung Bahrdorfs an das Bistum Magdeburg im Jahr 973 verlangte der Bischof 1347 den Abbruch der Burg.
Bahrenborstel Bahrenborstel erschien 1310 zum ersten Mal urkundlich als „up dem Borne“ gelegen. Schon in früher Zeit gehörte der Ort zum Amt Uchte, fiel mit diesem 1582 an Hessen, bis er 1816 an Hannover zurückging.
Bahrenfleth 1348 wird die Gemeinde erstmals als Bardenulete erwähnt, was wohl Fleeth oder Wasserlauf des Bardo bedeutet. Ein adliges Gut der Familie van Barneflete, das schon 1375 urkundlich erwähnt wurde, brannte im Jahre 1728 vollständig nieder.
Bahrenhof Die erste urkundliche Erwähnung von Bahrenhof erfolgte 1640. Bahrenhof bedeutet so viel wie „Zum baren oder wüsten Hof“.
Bahretal Gersdorf wurde erstmals 1299 als Gerhardisdorf urkundlich erwähnt. Der Name stammt von einem Lokator (Locator, lateinisch so viel wie Verpächter, Vermieter), der die Besiedlung im Auftrag der zuständigen Feudalherren (wahrscheinlich aus Liebstadt oder Pirna) organisierte und Siedler anwarb. Ähnliches trifft auf die Ortsnamen von Ottendorf, Friedrichswalde und Göppersdorf zu. In der genannten Urkunde wurde auch der heutige Ortsteil Gabel als Villa Gabele erwähnt. Der Name stammt vermutlich vom slawischen Jablonne und bedeutet so viel wie „Apfelbaumort“.
Der Name Bornas leitet sich von den wendischen Bornen ab, was „Lehmbach“ oder „Lehmfeld“ bedeutet. Seine erstmalige Erwähnung stammt aus dem Jahre 1388.
1311 wurden Friedrichswalde sowie seine Kirche erstmals urkundlich bezeugt. Seine Gründung führen Historiker auf Friedrich von Karaz zurück, der zwischen 1206 und 1220 mehrfach in Urkunden genannt wurde.
Wie alle Dörfer der Region wurden auch Göppersdorf und Wingendorf (auch Groß- und Kleingöppersdorf) durch fränkische und thüringische Bauern besiedelt. Das „große und cleyne“ Gotfridersdorf (wiederum der Name eines Lokators Gottfrid) wurde erstmals um 1437 urkundlich erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert schreibt sich der Ort Göppersdorf. Die Waldhufendörfer gehörten bis 1855 zur Herrschaft Liebstadt. 1486 heißt es erstmals „im dorffe zcu Wenigißdorff, kleyne Gopperßdorff genannt“. Über Namensformen wie „Weinigsdorff“, „Wiengendorff“, „Windtorff“ und „Wittichendorff“ erhielt der Ortsteil 1557 den endgültigen Namen Wingendorf.
Der Name von Nentmannsdorf ist sächsisch und leitet sich vom Namen Nantwin (althochdeutsch so viel wie „nantha“ = wagemutig oder kühn, „wini“ = Freund), der wahrscheinlich auch als Heiliger verehrt wurde, ab. Die erste Erwähnung findet sich 1338. die von Niederseidewitz im Jahr 1411. Zu Nentmannsdorf wird auch der Laurich (früher ein Gasthof) gerechnet. Zu Niederseidewitz gehören die Siedlungsbereiche Eulmühle und Zwirtzschkau.
Ottendorf wurde 1299 erstmals erwähnt. Wahrscheinlich fällt die erste urkundliche Erwähnung sogar auf 1294, denn die Urkunde zeigt zwar 1344 als Datum, die handelnden Personen verweisen aber auf das Jahr 1294. Gegründet wurde das Dorf wohl von Otto von Donin, was somit zu Beginn des 13. Jahrhunderts erfolgt sein könnte. Der Name variiert in der Folgezeit nur wenig: Othendorff und Ottindorff.
Baienfurt Die Siedlung Baienfurt ist wahrscheinlich im 9. Jahrhundert entstanden. Der Name Baienfurt, in frühen Dokumenten auch Baier, Beierfurt oder Paigerfurt geschrieben, geht auf eine Furt durch die Wolfegger Ach zurück. Baien wird von baie, beige (= Öffnung) abgeleitet, andere Quellen nennen eine Herkunft von Bai (= Riedgras).
Baierbach Zwischen 857 und 864 gab Bischof Anno von Freising dem adeligen Hrudoldus in Purgipach eine Kirche nebst Zugehörungen und drei Leibeigenen im Tausch gegen einen Hof mit drei Leibeigenen zu Schweinbach. Der Name Purgipach weist auf das Vorhandensein einer Burg hin.
Es handelte sich um Königsgut, denn der fränkische König gab zu diesem Tausch seine ausdrückliche Erlaubnis. Im 10. Jahrhundert gab Kaiser Otto I. den Besitz an das Kloster Niedermünster in Regensburg.
Im 14. Jahrhundert heißt der Ort Pewerbach, Pivrbach und Pevrbach, danach Pewrpach, Hofpeurpach, 1739 Beurbach und erst seit 1811 Baierbach.
Baierbrunn Die Via Julia, die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg, überquerte nördlich von Baierbrunn, vermutlich beim Georgenstein, die Isar. Erwähnt wird Baierbrunn erstmals 776 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Schäftlarn.
Baiern Der Gemeindename entspricht zwar der ursprünglichen Schreibweise Bayerns beziehungsweise dem gleichnamigen Volksstamm der Baiern oder Bajuwaren, er ist aber eine Ableitung des althochdeutschen Wortes „Bur“ in der Bedeutung „Haus“. Vom Weiler Jakobsbaiern wurde der Gemeindename abgeleitet. Jakobsbaiern trug den Namen des Kirchenpatrons des Ortes, um ihn von den vielen anderen Orten mit dem Namen „Baiern“ oder „Beuern“ zu unterscheiden.
Baiersbronn Entstanden um 1300 im Hochmittelalter, kam 1320 an Württemberg und gehört seit 1938 zum Landkreis Freudenstadt. 1292 Baiersbrunne. Als Grundwort erscheint althochdeutsch brunno ‘Brunnen, Quelle, Wasser’, die heutige Form -bronn ist mit r-Metathese aus der gleichbedeutenden Variante althochdeutsch, mittelhochdeutsch -born entstanden. Das Bestimmungswort gehört vielleicht zu schwäbisch, badisch baier, einer regionalen Variante von althochdeutsch, mittelhochdeutsch b ̄er ‘Eber, Wildschwein’. Sprachlich wahrscheinlicher ist wohl der Anschluss an den Personennamen oder Herkunft Name Baier. So Baierbrunn, Landkreis München.
Baiersdorf Der Ort wurde 1062 als „Peieresuorahe“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort foraha, fohra (althochdeutsch für Föhre, Kiefer) mit angehängtem Kollektivsuffix –ahi ist, und demnach Föhrenwald bedeutet. Das Bestimmungswort ist Peier, wohl der Personenname des Grundstückbesitzers. Erst 1123 wurde der Ort erstmals als „Baieresdorf“ erwähnt. 1353 wurden „Beyrstorf“ die Stadtrechte verliehen.
Baindt Es war die Heimat der Abtei Baindt, die ein weltliches Fürstentum im Heiligen Römischen Reich regierte.
Baisweil
Bakum
Balderschwang Der Ortsname geht auf einen Bauern namens Balder zurück, der im 14. Jahrhundert das Tal gerodet („geschwendet“) haben soll. 1451/1523 kam die Gegend von Balderschwang mit der Grafschaft Bregenz an Habsburg bzw. Österreich. Erstmals ganzjährig bewohnt wurde Balderschwang 1684 durch einen klösterlichen Alpverwalter aus Weingarten.
Baldringen
Balduinstein Der Ortsname geht auf den Erzbischof Balduin von Trier zurück, der im Jahr 1319 mit dem Bau der Burg Balduinstein unterhalb der Schaumburg auf Westerburger Gebiet begann und im Folgejahr Grund und Boden erwarb. Das Stadtrecht wurde 1321 von Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen. Die Verleihung der Stadtrechte ging einher mit der Gründung der Stadt durch Balduin, eine Stadtmauer wurde 1429 gebaut. Balduin erhob die Siedlung zum Amt und übergab es 1335 dem Ritter Dietrich von Staffel.
Balesfeld Balesfeld wurde 893 im Prümer Urbar erstmals als „Baldenshart“ urkundlich erwähnt. Die ersten beiden Silben des Ortsnamens gehen zurück auf den Personennamen Baldin; die letzte Silbe "hardt" bedeutet Bergwald.
Balge Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Balge, Blenhorst, Bötenberg, Buchhorst, Holzbalge, Mehlbergen und Sebbenhausen zu einer neuen Gemeinde namens Blenhorst zusammengeschlossen. Am 23. Januar 1976 wurde der Name offiziell in Balge geändert.
Balgheim Gräber aus der Merowingerzeit lassen auf eine Gründung des Orts im 6. oder 7. Jahrhundert schließen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Balgheim im Jahre 1113.
Balgstädt
Balingen von den Balinger Bergen umgeben. Stadtgründung 1255 durch Graf Friedrich von Zollern, erste Befestigung spätestens um 1377, 1403 Verkauf an Württemberg, komplette Zerstörung der Stadt bei Brand von 1809 und folgender Wiederaufbau im klassizistischen Stil. Klein Venedig, spätgotische Stadtkirche mit Grabmal Friedrichs von Zollern. 863 Balginga, 1140 Balingin, 1226 Balingen, 1309 Baldingen, 1484 Baldingen, 1493 Balingen. Der Ortsname i st zurückzuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Balgo, der Name bedeutet ‘Siedlung bei den Leuten des Balgo’. Einige der spätmittelalterlichen Belege dürften sekundär an mittelhochdeutsch balt ‚kühn, mutig’ angeschlossen worden sein.
Balje Das Wort Balje oder Balge bedeutet (schiffbare) Wasserrinne im Watt. Es steht für niederdeutsch balge „niedriger, sumpfiger Ort, Wasserlauf“, balje, balge „Graben oder Aushöhlung, darin noch etwas Wasser übrig bleibt, wenn gleich das andere abgelaufen“, niederdeutsch balge „Flußrinne, Arm eines größeren Flusses, tiefe Rinne zwischen Sandbänken an der Küste“, mittelniederdeutsch balge, ballige „Vertiefung im Watt, die auch bei der Ebbe voll Wasser bleibt“.
Ballendorf Der Ort wurde urkundlich erstmals 1143 erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag die Gegend im Herzogtum Schwaben. Im Spätmittelalter war Ballendorf ein Bestandteil der Herrschaft Albeck und wurde 1385 mit sämtlichen Herrschaftsrechten von der Reichsstadt Ulm gekauft.
Ballenstedt Die erste sichere Erwähnung Ballenstedts erfolgt in einer Urkunde König Heinrichs IV. aus dem Jahre 1073. Graf Esico von Ballenstedt, der in zeitgenössischen Quellen nie nach Ballenstedt genannt wird, war wohl der Bruder von Uta, eine der Stifterinnen des Naumburger Doms.
Ballhausen Ballhausen lag frühgeschichtlich an einer damals wichtigen Nord-Süd-Wegeverbindung. Es gab zwei mittelalterliche Burgen: in Großballhausen im Bereich von späterem Rotem und Grünem Hof, in Kleinballhausen in der Nähe des späteren Herrenhauses. Von letzterer Burg waren Reste noch Ende des 19. Jahrhunderts nachweisbar. 1104 hatte das Peterskloster in Erfurt Besitzungen in Ballhausen. Der erste namentlich bekannte Adlige war Heselin von Ballhausen, 1110 in einer Urkunde von Ludwig dem Springer bezeugt. Konrad von Ballhausen war Mitte des 12. Jahrhunderts ein wichtiger Helfer von Kaiser Friedrich I. bei dessen Italien-Unternehmungen. 1170 erscheinen die Herren von Ballhausen in kaiserlichen Urkunden als Grafen. 1258 wird ein Eckard von Kleinballhausen genannt. Letzteres wird zeitweise auch als Wenigen- oder Windischen-Balenhusen bezeichnet.
Ballrechten-Dottingen
Ballstedt
Balow Im Jahr 1341 wurde das ursprüngliche Ringdorf in einer Briefurkunde über den Getreidekauf erwähnt. 1736 wurde die Dorfkirche durch einen Brand zerstört und 1774 wieder aufgebaut.
Baltmannsweiler Baltmannsweiler wurde 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich den Zähringern und kam dann zu Württemberg.
Baltrum 876 wurde Baltrum Seebad, rund 100 Jahre später als die große Schwester Norderney. 1966 wurde Baltrum als Nordseeheilbad anerkannt. Baltrum wurde 1398 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens Baltrum ist nicht eindeutig geklärt. Dass man „bald rum“ ist, wie manch ein Spötter behauptet (morgen links rum, abends rechts rum), stimmt natürlich nicht – auch nach vielen Ausflügen kann man jeden Tag noch neue Winkel und Ecken entdecken.
Balve Pfarrort vor 1196 in der Grafschaft Arnsberg, 1368 zum Fürstentum Köln, 1430 Befestigung als Stadt, 1806 Großherzogtum Hessen, nach 864 Ballau, 890 Ballaua, 1197 parochia Balleue, 1300 Balve. Das -ui m Wortinnern ist alte Schreibweise für labiodentales -v-. Eine eindeutige Namen erklärung ist nicht möglich. Die älteren Formen erfordern die Aufteilung des Namens in die Silben bal und -lav-, wobei die Qualität des Vokals der zweiten Silbe (-a-/-o oder -e-) unsicher ist. Für die Erstsilbe kommen in Frage ba ̄l ‘helle Farbe’, ‘weiß’, ‘glänzend’, altniederdeutsch balu, balwes Neutrum (-wa-Stamm) ‘Unheil’, ‘Übel’ und ball ‘runder Körper’, ‘Ball’. Für -lava später -leve werden altniederdeutsch hl ̄eo, hl ̄ewes ‘(Grab-)Hügel’, hleo, hlewes ‘Decke’, ‘Schutz’, und l ̄eva ‘Erbe’, ‘Hinterlassenschaft’ oder lo ̄va (< lauba) ‘offenes Bauwerk’, ‘Laube’ erwogen. Sie alle stimmen mit der Vorgabe lava nicht recht überein. Das -win den Flexionsformen von hl ̄eo/hleo ist bilabial (wie englisch w), d.h. anders als das labiodentale v in Ballava. Auch die Vokale ̄e und e machen hier – wie auch bei l ̄eva – Schwierigkeiten. Dennoch sind wegen der v- Übereinstimmung l ̄eva oder lo ̄va vorzuziehen, da l ̄eva in Hunderten von -leben-Ortsname n an der Elbe und in Thüringen vorliegt, deren Altformen stets das -n fehlt. Da das - ̄e oder -o ̄i n der zweiten Silbe nicht betont wird, kann es zum Murmelvokal degenerieren, der in Anklang an das -ader ersten Silbe als -a erscheinen kann. Bal-l ̄eva kann ‘schlechtes Erbe’ bedeuten. Vorzuziehen ist jedoch Bal-lo ̄va ‘schlechte Hütte’. Ba ̄l-l ̄eva, ‘glänzendes Erbe’, ist abzulehnen, da ‘glänzend’ nicht in übertragenem Sinne, sondern konkret gedacht werden muss und einen – als Motiv für einen Siedlungsnamen kaum wahrscheinlichen – Edelmetallschatz als Erbe voraussetzt. So † Balhornun, Kreis Paderborn, Balhorn, Kreis Warendorf, † Ballevan, Kreis Soest.
Balzhausen Balzhausen wurde im Jahr 956 erstmals urkundlich erwähnt.
Balzheim Siedlung auf dem heutigen Domberg archäolisch bereits für die Merowingerzeit nachgewiesen, im 10. Jahrhundert mehrfach erwähnt, 1007 von Kaiser Heinrich zum Bischofssitz erhoben, hochmittelalterlicher Dom mit bedeutenden Plastiken (Bamberger Reiter), barock geprägte Residenz und Universitätsstadt der Fürstbischöfe, nach der Aufhebung des Fürstbistums 1803 bayerisch, seit 1818 Sitz eines Erzbischofs. Zum Jahre 902 Babenberh, Babenberc, 973 Papinberc, zum Jahre 1001 Bavanberg, 1007 Babinberc, Babenberg, 1174 Bamberg. Das Grundwort-berg ist in allen Schreibungen eindeutig identifizierbar; die Schreibung -c deutet auf Auslautverhärtung zu -k, die Schreibung -h auf Reibelaut (-ch). Belege mit -burg kommen in der urkundlich Original überlieferung nicht vor. Das Grundwort weist auf eine auf einer Anhöhe (wohl dem heutigen Domberg) gelegene Siedlung. Das Bestimmungswort ist als althochdeutsch Babinzu bestimmen; die Schreibungen Bavan und Papins in niederdeutsch beziehungsweise oder Band Varianten. Babinist bestimmbar als eines schwach flektierenden Personenname Babo; Babin-/ Baben entwickelt sich vor dem b von -berg durch Assimilation von -n zu -m und durch Kontraktion von Babem zu Bam-. Der Name Babo könnte als Lallname zu einem Personennamen wie Adalbert gehören, und so könnte die Siedlung nach dem Grafen Adalbert benannt sein, der mit seinen Brüdern das castrum Babenberh im Jahre 902 nutzte. Für die bereits merowingerzeitliche Siedlung auf dem Domberg ist diese Anknüpfung natürlich nicht möglich. Wenn sie bereits Babenberg hieß, muss die Deutung des Namens offenbleiben. (Ein zum Jahre 718 gestellter Beleg Babenberg steht in einer erst im späten 13. oder 14. Jahrhundert entstandenen, nur in einem Druck von 1727 überlieferten Vita der heiligen Bilhildis und kann kein Vertrauen beanspruchen).
Bammental Bammental ist seit der Vorgeschichte besiedelt. Homo heidelbergensis wurde in der benachbarten Mauer gefunden und lebte vor 500.000 bis 600.000 Jahren in der Gegend um Bammental. Die Reste einer römischen Straße und römischer Gebäude zeugen von der Besiedlung durch die Römer.
Ende des 8. Jahrhunderts wird die fränkische Siedlung Risolfesheim im Lorscher Codex mehrfach erwähnt. Diese Siedlung ist die Gemeinde Reilsheim. Bammental entstand um die Jahrtausendwende als Erweiterung von Reilsheim.
Bandelin Der Name des Ortes ist offenbar slawischer Herkunft. Er dürfte sich auf das Wort „banju“ zurückführen lassen, was so viel wie „einen Fisch wässern“ bedeutet. Mit den deutschen Einwanderern kamen im 12. Jahrhundert auch die Ritter von Behr nach Pommern, die für die Entwicklung Bandelins bestimmend wirkten.
Bandenitz Die ersten bekannten urkundlichen Erwähnungen für Bandenitz und Radelübbe sind aus den Jahren 1220 und stammen aus einer Urkunde des Schweriner Grafen Gunzelin II.
Bann Bann wurde erstmals im Jahr 1182 in einer Urkunde des Papstes erwähnt.
Bannberscheid Im Jahr 1211 wurde Bannberscheid erstmals urkundlich erwähnt.
Bant. (eine ostfriesische Insel) 1. Halfte 900 insula que dicitur Bant. Germanisch banti, Landstich? Sie Brabant.
Banteln Banteln kann sein Mindestalter durch eine Kaiserurkunde belegen. Am 18. April 997 schenkte Kaiser Otto III. dem Kloster Werden den Königshof Brüggen mit den Ortschaften Banteln, Hemmendorf und Lehde. 1039 wurde der Königshof Brüggen, mit ihm Banteln, unter König Heinrich III. als „Tafelgut“ an das Kloster Gandersheim weitergegeben. Um 1200 werden die Herren von Bantelen als Dienstmannen des Reichsstifts Gandersheim genannt.
Banzkow Ende 13. Jahrhundert an Grafen von Schwerin, 1872 Errichtung der neugotischen Backsteinkirche. 1300 Bancekowe, 1307 Bant[c]ecowe, 1327 Banscekowe, 1350 Bantzekowe, 1354 Bansekowe. Dem Ortsname l iegt ein altpolabischer Personenname *Ba ̨ˇcek (vgl. altpolnisch Namen *Ba ̨k, *Ba ̨czek) mit einem possive Suffix -ov, -o(w) (*Ba ̨ˇckov, kaschubisch Ba ̨kovo) zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Das mittlere -ˇc unterlag bei der Eindeutschung des Namens einem Konsonantenwechsel zu -c-, das nasale -a ̨wurde durch -an ersetzt. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Ba ̨cˇek’ rekonstruieren, der charakterisierende Personenname geht auf altpolabisch*ba ̨k‘ Rohrdrommel’ zurück.
Barbach, (Prüm) 816. Germanisch baza zu bara, kahl, + baki, Bach.
Barbelroth Barbelroth wurde erstmals am 6. April 1179 als Besitz des Klosters Weißenburg urkundlich erwähnt. Eine alte Form des Ortsnamens ist Berwardsroth.
Barbing Die Endung -ing im Namen deutet auf die Zeit der sukzessiven bajuwarischen Landnahme vom 6. bis zum 9. Jahrhundert. Zum ersten Mal wird Barbing in einem Güterverzeichnis des Niederaltaicher Abtes Urolf genannt (dem Breviarius Urolfi), das spätestens um 790 (wohl im Auftrag Karls des Großen) erstellt wurde. Das Adelsgeschlecht der Barbinger ist ab 1130 belegt. Mitte des 12. Jahrhunderts wird eine Niederungsburg in Barbing erstmals erwähnt.
Eine Urkunde aus dem 8. Jahrhundert sagt aus, dass mit Zustimmung des Herzogs Tassilo von Bayern dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg Grundflächen auf der von Donauarmen umflossenen Insel "Opinesaldaha" = Altach überlassen wurden. Die Hofmark Auburg, eine Weiherhausanlage mit Wassergraben und zwei fast rechteckigen Beringen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, wurde 1634 durch einen Brand zerstört und gehörte in der Folgezeit dem Regensburger Bischof Pankratius. Diese kam am 1. Januar 1978 zur Gemeinde Barbing. Eltheim. 1145 wird die Kirche von Otelthaima erwähnt. Schriftlich erstmals erwähnt wurde Friesheim in einer Urkunde des Jahres 901, als Bischof Tato den Ort und die nähere Umgebung erworben hatte. llkofen. Das Dorf wird geprägt durch die Kirche St. Martin mit ihrem auffallend geformten Turm. Die Pfarrei ist eine Urpfarrei und kann auf 1200 Jahre Geschichte zurückblicken. Auf dem ehemaligen Fronhof Sarching ist für die Zeit zwischen 520 und 780 der Bau einer Kapelle, die der Jungfrau Maria geweiht war, durch die bayerischen Herzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger belegt. Der Name Sarching soll auf einen Gründer Saricho oder Saro zurückgehen.
Barby Fahrt über die Elbe, etwas flussaufwärts der Stadt. Seit dem 16. Jahrhundert besteht hier eine regelmäßige Fährverbindung.
Barchfeld-Immelborn
Bardenbach, 1095 Bardenbarch. Germanisch Baron baki, Bach des Bardo.
Bardenberg, (Aa) 867 Bardunbach, 1114 Bardenbach. Idem.
Bardenhove, (Trier) + 1200 Bardenhoue. Germanisch Bardon hofa, Hof des Bardo.
Bardowick, Mitte 1200 Bardewik, 1172-78 Bardewic. Bardewich. Germanisch Bardana, de (Lono)bardi + wika, Straßen siedlung, Handlersiedlung.
Barenberg, (Winz) 2. Halfte 1100 Barberge. Germanisch bara, zu baza, kahl + berga, Berg.
Bardowick Schon in karolingischer Zeit Vorort des Bardengaues; in ottonischer Zeit Münzrecht, Markt und Zoll belegt; bedeutendes Kollegiatstift. 785 Barduwic [Kopie 9. Jahrhundert], 795 Bardenwih [Kopie 9. Jahrhundert], 975 Bardonuuihc, 1180–88 apud Bardowicensem ecclesiam. Bildung mit dem Grundwort-wik. Das Bestimmungswort enthält entweder den schwach flektierenden Kosename Bardo im Genitiv Sankt Gallen oder aber den Völkernamen der Barden.
Barenburg Erstmals wird die Gemeinde im Jahr 1247 urkundlich erwähnt. 1285 taucht eine Burg Barenburg urkundlich auf, die 1338 mit der Herrschaft Altbruchhausen auf die Grafschaft Hoya überging. Die Burg kontrollierte die alte Straße Minden-Bremen, die hier eine sumpfige Niederung durchlief.
Barendorf Bardenthorpe selbst wurde 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits ein Dorf. Lüneburg war zu diesem Zeitpunkt bereits welfisch. Es wird angenommen, dass Bar(d)endorf nach einem Mann (Bauern) namens (oder mit dem Beinamen) Bardo benannt wurde, ein Name, der andeutet, dass sein Träger Langobarde und kein Sachse war. (Nach einer anderen Theorie bezeichnet die lokale Bezeichnung Bardi allgemein einen (Nieder)deutschen im Gegensatz zu den slawischen Wenden; Barendorf liegt an deren lange Zeit stabiler Siedlungsgrenze). Es gibt ein sehr altes indoeuropäisches Wort barda mit der Bedeutung ‚Sumpfwasser‘, nach dem vielleicht ihrerseits die (Lango-)Barden ihren Namen haben, weil sie in einer wasserreichen Gegend siedelten. Wenn wir dieses Wort zugrunde legen, wäre Bardenthorpe der Ort am Rand eines sumpfigen Geländes. 1774 heißt das Gelände südlich des Dorfes in Rehen/in Räin, ein bruchiges Gelände; das neuere niederdeutsche Wort könnten das alte „barda“ verdrängt haben.
Bargenstedt
Bargfeld-Stegen m Jahre 1195 wurde das Dorf Bargfeld zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der heute nicht mehr existierenden Urkunde gab Adolph III. von Schauenburg, Graf von Wagrien, Stormarn und Holstein, nach einem verlorenen Rechtsstreit mit den Domherren der Hamburger Kapelle Sankt Nikolaus unter anderem bekannt, dass der Zehnte eines Dorfes namens Berchfelde künftig zur Finanzierung der Domherren aufgewendet würde. Dieses Versprechen wurde allerdings nie oder nur beschränkt eingelöst. Die Gemeinde Bargfeld-Stegen entstand 1928 als Zusammenschluss der beiden Gemeinden mit dem Gutsbezirk Stegen.
Bargischow Von 1648 bis 1720 gehörte Bargischow zu Schwedisch-Pommern. Von 1720 bis 1945 gehörte es zur preußischen Provinz Pommern, von 1945 bis 1952 zum Land Mecklenburg-Vorpommern, von 1952 bis 1990 zum Bezirk Neubrandenburg der DDR und seit 1990 wieder zu Mecklenburg-Vorpommern.
Bargstall
Bargstedt (Holstein)
Bargstedt (Niedersachsen)
Bargteheide 1314 erstmals urkundlich erwähnt, 1571 in Gottorfer Herrschaft, Backsteinkirche. 1314 in villis ... Brektehegel [Original], 1434 to Berchteheyle, 1595 von Berchteheide; Bargteheid (1648). Die Bedeutung des Namens geht zurück auf das altsächsisch braka ‘Brache’, das von Brekte zu Bergte und schließlich zu Bargte umgedeutet wurde, und dem norddeutsch hegel ‘Einzäunung’. So ergibt sich die Bedeutung der ‘Siedlung/ Einzäunung auf dem Brachland’. SoBargstedt, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, sowie im Landkreis Stade, Bargstall, Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Bargum Der Ortsname ist erstmals 1379 schriftlich dokumentiert. Der Name geht als Dativ Pluralis auf -um auf altdänisch biargh zurück, mit der Senkung im Deutschen von -er- zu ar-. Der Name verweist auf eine Anhöhe.
Die Kirche wurde vermutlich um 1250 gleichzeitig mit der in Efkebüll errichtet. Efkebüll ging jedoch bei der Zweiten Marcellusflut 1362 unter. Die heutige Form der Bargumer Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, das Deckengemälde mit Szenen aus dem Leben Jesu und dem Alten Testament, sowie die Ausmalung von Kanzel und Emporen von 1702.
Bark
Barkelsby
Barkenholm Die Gemeinde wurde erstmals als deme dorpe Birkenholm in einer Klageschrift der Dithmarscher gegen den Schauenburger Grafen Adolf VIII schriftlich erwähnt. Bei seinem letzten gescheiterten Eroberungszug soll er in der Gemeinde einen Schaden von 800 Mark angerichtet haben.
Barkhausen bei Büren, 1025, Barghusun. Germanisch barga, Scheune, Speicher + husum, zu husa, Haus.
Barkhofen, (Werden) 1. Halfte 1100 Barghus, 1098 Barchoue. Germanisch barga, Scheune, Speicher + husa, resp. Hofa, Hof.
Barl, (Ohligs) Mitte 1200 Barle. Germanisch baza zu basa, kahl, + lauha, Waldchen auf Sandhügel.
Barleben 1062 in villa Partunlep [Original], 1197 in Bardenleve, 1420 Bardeleue; Barleben (1610). Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort-leben. Im Bestimmungswort steht der Kosename Bardo im Genitiv (zu germanisch *barda‘ Bart’ oder altsächsisch barda, althochdeutsch barta ‘die Barte, kleines Beil, Streitaxt’), demnach also ‘Hinterlassenschaft des Bardo’. Bardenleve entwickelte sich mit später Abschwächung und Synkopierung der Mittelsilbe -den zu heutigem Barlebe. So Eichenbarleben, Landkreis Börde (1180 in Ekenbardenlove).
Barlt
Barmen bei Jülich, 814 Barna, 950 Barma, 1222 Barme. Germanisch barma, Berme, Rain.
Barmissen Im Jahr 1839 gab es in Barmstedt 133 Schuhmacher. Heute ist nur noch einer übrig, und in Barmstedt wurde der Schuhhändler Gabor Shoes gegründet.
Barnekow
Barnin
Barnitz Die Gemeinde entstand 1970 als Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Groß Barnitz, Klein Barnitz und Lokfeld. Bereits 1938 war dieser Zusammenschluss geplant, scheiterte jedoch. Am 1. Januar 1978 wurde der Nachbarort Benstaben eingemeindet.
Der Ortsname ist vermutlich wendischer, also westslawischer Herkunft. Die Bedeutung ist nicht abschließend geklärt. Einerseits könnte der Name auf die Gründung durch einen „Berislav“ als Ortsgründer hinweisen, wahrscheinlicher ist aber die Herleitung des Namens aus der Beschreibung der örtlichen Gegebenheit. Wörtlich übersetzt in das Hochdeutsche bedeutet „Barnitz“ nämlich so viel wie „Birken-Au“, was auf eine mit Birken bewachsene Flussniederung hindeutet. Insgesamt tragen im ehemals wendischen Raum drei Orte und ein kleiner Fluss diesen Namen.
Barnstädt
Barnscheid, (Velbert) 10-1100 Bardenscethe, 1160 Bardensceide. Germanisch Bardon skaipjo. Wasserscheide, Bergrücken des Bardo.
Barntrup, 1036 Bardingthorpe. Germanisch Bardinga porpa, Dorf der Leute des Bardo.
Barmstedt 1140 erstmals urkundlich erwähnt, 1650 Reichsgrafschaft unter Christian Graf von Rantzau, nach dessen Tod bis 1867 unter königlich-dänischer Administration. Schlossinsel Rantzau, Heiligen Geist-Kirche.Um 1140 in Barmiste [Original], 1212 de Barmetstede, 1221 de Barmestide. Der heutige Ortsname Barmstedt geht zurück auf eine Bildung aus dem niederdeutsch barm ‘Erhebung, Anhöhe, Anhäufung’, einem mittlerweile entschwundenen t-Suffix und der veralteten Form für ‘Stadt/Siedlung’ stede, -stedt. Somit bezeichnet Barmstedt die ‘Siedlung an der Anhöhe’.
Barnstorf Früh Besitz der Klöster Werden und Corvey, dem auch die Pfarrkirche gehörte, in Barnstorf nachzuweisen; das gleichnamige Kirchspiel umfasst seit den frühesten Zeiten etwa 40 Ortschaften; Freigericht und Vogtei Barnstorf gelangten auf verschiedenen Wegen in den Besitz der Grafen von Diepholz. Zentrum der Erdölförderung in Niederland. 9./10. Jahrhundert Bernatheshusen [Original], 980–982 Bernes-torpe [Kopie 15. Jahrhundert], 10. Jahrhundert Bernothingthorpe, um 1150 Bernstorp; Barnstorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Da -ing vor dem Grundwort singulär ist und sonst die Flexionsendung -es auftritt, ist kaum von einer Bildung mit dem Personengruppensuffix-ing (en) im Bestimmungswort auszugehen, sondern der stark flektierte Ppersonnename *Bernanþ anzusetzen, der Schwund des -nv or Spirans aufweist. Die späteren Belege, darunter die Corveyer Abschriften, zeigen Ausfall des intervokalischen Dentals (Bernes-). Das vor -r-Verbindung stehende -e wird zu -a-. Nach stl. -s wird der Anlaut des Grundworts ebenfalls stl. Deutung also: ‘Siedlung des *Bernanþ’.
Barntrup Um 1300 Stadtgründung der Grafen von Sternberg, Kirchort (Pfarrkirche St. Peter und Paul), 1317 oppidum, 1376 Stadtrechte, nach 1577 Schloss von Kerßenbrock an Stelle des sog. Niederen Hofes errichtet, Stadtbrand vernichtete 1858 Reste der landesherrlichen Burg (seit 13. Jahrhundert) östlich Barntrup. 1317 (Kopie1562) in Berrentorpe, 1353 [de] Bernincthorpe, 1357 van unsem sclote to Berlinctorpe, nach 1450 by Barrentorpe, 1466 (Kopie 16. Jahrhundert) tho Barnichtorpe, 1627 Bardendorff; Barntrup (1545). Bildung mit dem Grundwort -dorf. Die älteste, aber spät überlieferte Form des Bestimmungsworts zeigt Berrenmit -rr-Graphie als jüngerem Assimilationsprodukt < -rn-. Spätere Formen wie Berninc-, Berning(h)-, Bernynk-, Bernync bewahren ältere Verhältnisse. Seit Mitte des 15. Jahrhundert sind Barn(n)-, Barnen-, Barning-, Barninck-, Barren-, Barrinmit er > ar anzutreffen, im 17. Jahrhundert vereinzelt auch mit -r-Metathese zu Bran-. Sporadisch auftauchende Formen des 14. Jahrhundert wie Berlinc-, Berlinck-, Perlinchoder Berlinksind als Varianten mittelniederdeutsch Dissimilation von n > l zu verstehen. Im 17. Jahrhundert erscheint Barden-, was der zeitweise sekundären ‘Eindeutung’ des Namens als Nahmen ... von der Bardis, welche der Teutschen Priester vnnd Sangmeister gewesen sein / Bardorum Pagus / ein Dorff vnnd Wohnung der Barden bei Piderit entspricht. Auszugehen ist von einem älteren *Berning (abgeschwächt und synkopiert > Bernen> Bernn-). Basis der patronymischen Bildung *Berning ist ein Kosename*Berno (neben Benno), der auf einen zweigliedrigen germanischen Rufnamen mit dem Personenname-Stamm BERAN (zu germanisch *ber-an-, althochdeutsch bero ‘Bär’) wie z. B. Bernhard, Berng ̄er, Bernheri uswach bezogen werden kann. Der Name benennt die Siedlung als ‘Siedlung eines Angehörigen oder der Leute eines Bern(o)’.
Barsbek
Barsbüttel 1228 erstmals urkundlich erwähnt, 1306 an das Hamburgische Domkapitel, 1609 an das alte Amt Reinbek, 1889 Amtsbezirk Barsbüttel gegründet. 1228 in Bernekesbutle [Original], 15. Jahrhundert Barkesbutel, 1573 Barsbuttell.Der Ortsname g eht zurück auf den Personnename Berneke und das veraltete Wort -büttel für ‘Siedlung’. Es ist also von einer ‘Siedlung des Berneke’ auszugehen, umgedeutet zu Barsbüttel. So Barsbek, Kreis Plön, Barsfleth, Kreis Dithmarschen, Barslund Kreis Flensburg.
Barsen, (Bockum) Mitte 1200 Barchhusen. Sie Barkausen.
Barsinghausen Um 1193 Gründung eines Augustinerchorfrauenstiftes, in der Reformation evangelisch und bis heute bestehend. 1193 Berkingehusen [Original], 1213 Berscyngehusen, 1528 Barsingehusen. Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem Personenname Berico sowie einem patronymischen -ing Suffix. Das -k der Personenname wird durch folgendes -i palatalisiert. Später wird -e vor -r-Verbindung zu -a gesenkt. Deutung also: Siedlung der Leute des Berico’.
Barßel Vor 1300 Eigenkirche, bis 1400 Gerichtsbarkeit der Grafen von Tecklenburg, Bau der Schnappenburg, 1400 Kirchspiel an den waterstrome zum Niederstift Münster, Zentrum des Torfhandels vom 16. Jahrhundert bis 1990. 1330 Bersele [Original], 1403 Bersele, Barseler zehende, Borselers zehendten (Kopie). Die Etymologie des spät überlieferten Ortsname ist unklar, da die Endung -le als abgeschwächtes Grundwort-loh(e) oder als -l-Suffix interpretiert werden kann; bei einem Zusatz mit -loh(e) allerdings bleibt das Bestimmungswort dunkel. Die Lage Barßels zwischen Soeste, Barßeler Tief und Nordloher Tief (Abschnittsname der Aue) legt einen mit -l-Suffix gebildeten Gewässername oder eine Stellen Bezeichnung nahe, die sich auf die Lage am Wasser bezog. Es ist an indogermanisch *bher‘ aufwallen’ für die Bewegung des Fließgewässers oder an *bher‘ glänzend, braun’ für den morastigen Boden, jeweils mit -s-Erweiterung, zu denken. Im Mittelnorddeutsch wären dann -er vor Konsonanten in -ar und -anach dem Labial -bt emporär in -o übergegangen.
Bartenshagen-Parkentin Parkentin wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name steht für Ort des Parkun, einer Gottheit der Slawen, welche seit dem 6. Jahrhundert die Gegend besiedelten. Das Gebiet des Dorfes gehört zu den Ländereien, die Pribislaw dem Kloster Doberan bei dessen Gründung 1171 übereignete. Die Kirche wurde wenig später durch das Kloster begründet.
Barth Slawische Vorbesiedlung, seit dem 13. Jahrhundert deutsche Marktsiedlung, 1255 durch Rügenfürsten Jaromar lübisches Stadtrecht verliehen, um 1315 Errichtung eines Schlosses, seit dem „Ribnitzer Frieden“ von 1369 zu Pommern, im 16. Jahrhundert Errichtung einer Druckerei, in der die niederdeutsche „Barther Bibel“ gedruckt wurde. 1159 provincia Barta (Landschaftsname), 1171 castrum Bridder (all. Bartk), 1178 uillam unam nobilem in Barth, 1186 Bard. Die Stadt liegt an der Mündung der Barthe, deren ursprungliche Name, *Bardik(a), 1242 ad riuum Bartik, jedoch vermutlich vom Landschafts oder Ortsname n abgeleitet wurde. Nach Witkowski könnte – verursacht durch die geografischen Verhältnisse – ein altpolabisch Wort für eine Erhebung (slawische *bцrdo ‘Anhöhe, Abhang, Hügel’) stecken, was durch mehrere kleineren Erhebungen in der unmittelbaren Umgebung der Stadt gestützt wird. Nicht auszuschließen ist auch eine vorslawische Benennung von Fluss und Landschaft, die auf den Ort übertragen worden ist. Udolph zählt die polnische Gewässername Brda und Warta zur indogermanisch Namensschicht.
Bartholomä
Bartow
Barum (Lüneburg)
Barum (Uelzen)
Baruth/Mark Ebenfalls in der Gemeinde Malschwitz, in der Nähe von Bautzen, gibt es ein Dorf mit 500 Einwohnern namens Baruth. Um Verwirrung zu vermeiden, wird dieses Dorf üblicherweise als Baruth bei Bautzen bezeichnet. Baruth/Mark wurde erstmals 1234 urkundlich erwähnt; frühere Nennungen in der Literatur beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf Baruth bei Bautzen. Das Land gehörte bis 1326 dem Erzbischof von Magdeburg, die als Haus und Stadt bezeichnete Siedlung bis 1326 den Herren von Strehla, die sie aber wohl schon vor 1326 an die von Schlieben weiterverliehen. Im Jahr 1363 erschien die terra Baruth und bereits im Jahr 1389 die Bezeichnung Stadt (oppidum), obwohl ihr das Stadtrecht erst im Jahr 1616 verliehen wurde.
Barver
Barwedel
Barweiler 931-56 Baruuilra, 970 Barwilre. Germanisch baza zu bara, kahl + wilari von latinisch Villare, Gehöft.
Basanbrunnon, (Sankt-Goar) 820. Germanisch Basan brunnan, Quelle des Baso.
Basberg Im Jahr 1491 wurde Basberg erstmals urkundlich erwähnt. Gegen Ende des Mittelalters gehörte Basberg zum Grafengeschlecht Manderscheid-Blankenheim. Im Jahr 1491 belehnte der damalige Gutsbesitzer Graf Johann von Manderscheid-Blankenheim Wilhelm von Daun mit Gütern und Ländereien in Basberg. Neben anderen Besitztümern besaß das Stift Prüm auch ein Gut in diesem Dorf in der Eifel.
Basdahl Basdahl gehörte zum 1180 gegründeten Fürst-Erzbistum Bremen. Sein Parlament, die Bremer Stände (deutsch: Stiftsstände), tagte zu Landtagen (Tohopesaten oder Landtage), meist in Basdahl, wobei Bremervörde als Hauptstadt mit der fürsterzbischöflichen Residenz fungierte Regierungssitz (ab 1219).
Basedow (Lauenburg) Der Ort Basedow ist slawischen Ursprungs und wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Basedow gehört zum Kreis der alten Siedlungsplätze in der südlichen Sadelbande, deren deutsche Besiedlung etwa um 1150 anzunehmen ist. Der Name deutet auf eine ursprünglich wendische Siedlung hin, die man Basedowe nannte, was übersetzt „unter dem Holunder“ bedeutet.
Basedow (Mecklenburg) Im Zusammenhang mit der Kirchweihe von Malchin durch den Bischof von Cammin wurde Basedow am 14. Januar 1247 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche von Basedow wurde hierin der von Malchin als Tochterkirche unterstellt.
Bassenheim 1204 Bascenhem, 1203-12 Bazzinheim. Germanisch Badston haim, Wohnung des Badsto.
Basel, (H) 1107 Basiliensis, 1135-80 Basele.
Basel, Wadersloh) Mitte 1200 Bardisse.
Bassum Um das um 860 gegründet und bis heute bestehende Stift Bassum bildete sich die gleichnamige Siedlung, die um 1600 Fleckenrecht hatte. 858–65 Birxinon [Kopie 12. Jahrhundert], 937 Birsina, 988 Birchisinun; Bassum (18. Jahrhundert). Der Ortsname enthält vermutlich das Appellativum altsächsisch birka ‘Birke’ und ist sowohl mit -s-Suffix wie mit -n-Suffix abgeleitet, wobei die älteren Belege mehrfach Dativ Plural zeigen. Dieses spricht für einen vorausgehenden Gewässername, der jedoch nicht sicher zu bestimmen ist. Eventuell handelt es sich um den Klosterbach west des Ortes. Der Ortsname wird durch Schwund und Abschwächung der Nebentonvokale zu *Berksen, das -k fällt aus, -e wird vor -r-Verbindung zu -a und schließlich das -r vokalisiert sowie das -en an die mit -heimgebildeten Namen, die jünger häufig -um zeigen, angeglichen.
Bastheim Um 700 begann das Vorrücken der Franken nach Osten (bezeugt durch Ortsnamen mit der Endung heim), von denen die Thüringer (von ihnen stammen ältere Gründungsbezeichnungen mit ungen) bis zum Rennsteig, der im Mittelalter die fränkische Grenze war, zurückgedrängt wurden. Bastheim kann man sich zu diesem Zeitpunkt als eine kleine besiedelte Waldlichtung an einem Bachlauf vorstellen. Das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Bastheim ist seit dem Jahr 1180 nachweisbar und stellte im ausgehenden Mittelalter langfristig maßgebliche Beamte im Verwaltungsapparat für den Klerus des Fürstbischofs in Würzburg.
Basthorst
Bastorf Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kägsdorf eingegliedert.
Durch den Kreistagsbeschluss vom 25. November 1960 wurde am 1. Januar 1961 die Gemeinde Wendelstorf mitsamt den Ortsteilen Mechelstorf, Hohen Niendorf und Westhof eingemeindet. Der Ortsteil Garvsmühlen wurde dabei aus Wendelstorf herausgelöst und in die Stadt Rerik eingegliedert.
Battenberg (Eder) Die Stadt ist namensgebend für ein neuzeitliches (english Mountbatten) und ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, den Battenbergkuchen sowie die Battenberg-Markierung. Ein Zweig des Geschlechts der Grafen von Battenberg und von Wittgenstein (mit Sitz auf Schloss Wittgenstein) regierte ab 1214 die Grafschaft Battenberg. 1226 wurde Battenberg erstmals schriftlich erwähnt und acht Jahre später als Stadt genannt (1234). In den Anfangsjahren des 13. Jahrhunderts wurde wohl während der Herrschaft des Grafen Werner I. von Battenberg und Wittgenstein oder seines Sohnes Widekind I. (Widukind) die Kellerburg errichtet, und die Grafen verlegten ihren Wohnsitz von der alten Burg Battenberg zur Kellerburg. Im Jahre 1238 wurde die Grafschaft Battenberg und Wittgenstein unter den Enkeln des Grafen Werner I. geteilt: Widekind II. erhielt die Battenberger Besitzungen und Siegfried I.
Battenberg (Pfalz) Schon früh übte die lothringische Abtei Glandern, die in Grünstadt und Mertesheim begütert war, das Patronatsrecht für die noch erhaltene Martinskirche aus, das 1231 an das Wormser Domkapitel überging.[3] Die öfter genannte Ersterwähnung im Jahr 836 des Glanderer Besitzes in Battenberg beruht jedoch auf einer gefälschten Urkunde. Auch nach 1231 scheint Glandern noch Rechte an der Kirche gehabt zu haben, denn 1324 gab der dortige Abt seine Zustimmung zur 1315 erfolgten Stiftung einer Messpfründe auf einem neu errichteten Altar des Battenberger Gotteshauses.
Battweiler Battweiler wurde erstmals im Jahre 1278 urkundlich erwähnt. Bis 1449 war der Ort in Gemeinschaftsbesitz der Ritter Flach zu Schwarzenberg und der Deutschordenskommende Einsiedeln.
Baudenbach Der Ort wurde 1333/34 als „Butembach“ erstmals urkundlich erwähnt (1421 pawtenpach, ansonsten auch Beuttenbach und Butenbach). Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen, dem Butembach, ab. Möglicherweise ist dessen Bestimmungswort der Personenname Budo. Ein Mann dieses Namens könnte somit als Gründer der Siedlung angesehen werden. Wahrscheinlicher geht der Bachname jedoch als Bach mit einer Walkmühle auf biute („Beute“, „Walkmühle“) zurück. Gegründet wurde der Ort wahrscheinlich noch im 10. Jahrhundert.
Bauchem, (Geilenkirchen) 1210 Balcheim. Germanisch balga, Schwellung + haima, Dorf.
Bauler (Adenau)
Bauler (Neuerburg)
Baumgarten häufig vorkommende Flurbezeichnung ein mit Obstbäumen bestandenes Areal nach der Nutzung des Gebietes und davon abgeleitete Ortsnamen. Am 18. Dezember 1784 wurde Baumgarten eine eigene Pfarre, die Baumgarten oberes und unteres Gut umfasste.
Baumburg, jetzt Altenbamberg, 1158 Booimenebuurch, 1171 Bouminburc. Germanisch baumoa, baumbestanden + burg, Burg.
Baumholder Im 14. Jahrhundert Herrschaftsbereich der Grafen von Veldenz, 1444 pfalzzweibrückisch. Trotz vieler Privilegien wurde Baumholder nicht Stadt. Das Gebiet kam 1816 als Fürstentum Lichtenberg zu Sachsen-Coburg-Saalfeld und wurde durch Verkauf 1834 preußisch. 1156 Bemundulam, um 1200 in banno Bemoldre villa, 1259 apud Beimolderen, 1277 Beumoldern, 1440 zu Baumoldern. Im Ortsname steckt mittelhochdeutsch boum ̄ın ‘mit Bäumen bestanden’ zu boum ‘Baum’ sowie mhittelhochdeutsch hól(un)der ‘Holunderstrauch’ im heute nicht mehr erkennbaren Bestimmungswort, das Grundwort ist ein zu -a kontrahiertes und später verloren gegangenes Suffix -aha ‘Wasser, Fluss’,-ach1. Die Siedlung befand sich demnach an einem mit Bäumen bestandenen Hol(un)derbach.
Baunach Früh mittelalterliche Gründung in altbesiedelter Gegend in der Eingangspforte des Baunach-Itz-Hügellandes am Zusammenfluss von Baunach, Lauter und Itz kurz vor deren Einmündung in den Main, in fuldischer Lehenshoheit, (Slawen-?) Kirche mit Fundgut aus dem 8. und 9. Jahrhundert, bis 1057 Besitz der Schweinfurter Grafen, bis 1248 durch Heirat an die Herzöge von Andechs-Meranien, danach durch Heirat an die Grafen von Truhendingen; 1328 Bamberger Stadtrecht. 804 (Kopie des 9. Jahrhundert, Druck 1607) Bunahu, 9. Jahrhundert (Kopie um 1160) Bunaha, 1124 (Kopie des 12. Jahrhundert) Punaha, 1195 (Kopie des 12. Jahrhundert) Bunach, [1326–1328] Baunach. Wohl vom Fluss auf die Siedlung übertragener Name, der kaum zu indogermanisch *bhueh2 ‘wachsen, entstehen’ im Sinne von ‘schwellen’, sondern zu mittelnorddeutsch bu ̄ne ‘Flechtwerk zum Uferschutz’ zu stellen ist, die in der norddeutschen Buhne regional weiterlebt. Das Grundwort-ach steht im Erstbeleg im lokativischen Ähnlich als Simplex: Alten und Kirchenbauna, von Baunatal, Landkreis Kassel.
Baunatal Bauna war Sitz eines landgräflichen Amtes und Gerichts. 1015 Bunon [Original], 1123 Altdenbune. Kirchbauna: 1123 Kilechbune, 1220 inferior Bunen, 1255 Kirhbune, 1303 Bu ̊ne, 1379 Nederbune. Namengebend ist der Gewässername Bauna, entweder zu indogermanisch *bhu ̄‘anwachsen, schwellen’ > *bhu ̄ -na ‘die Anschwellende’ oder zu mittelnorddeutsch bu ̄ne ‘Flechtwerk zum Schutz des Ufers, Bodenerhöhung’. Das Zweitglied-tal trat erst anlässlich der Vereinigung der Orte an den Ortsname hinzu.
Bausendorf Um 1250 wird die Kapelle Bausendorf im Landkapitel Kaimt (Zell/Mosel) im Verzeichnis der erzbischöflichen Rechte erwähnt. Olkenbach wurde erstmals 1075 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Udo erwähnt, in der die Schenkung eines Gutes an das Simeonstift zu Trier bestätigt wurde.
Baustert 893 Borsta, 962 Bustat, 978 Bucstedi. Angesischts der vilemne Hofstadi zu Hostert, wahrscheinlich germanisch buristadi, Statte eines burja= Koten.
Bauweiler (Golzheim) 1219 Bowilre.
Bavonthorpa, (Weener) Anfang 1100 Bauonthorpa. Germanisch baki porpa. Wurt des Babo.
Bautzen Altes Zentrum des Slawengaues Milzane mit slawischeische Burgwall und Burgsiedlung, seit 1031 deutscher Burgward, um 1200 planmäßige Anlage der Stadt durch d. Siedler, führende Stellung im „Lausitzer Sechsstädtebund“ (1346–1815), gehört seit 1067 zu Böhmen, nach dem 30jährigen Krieg mit der gesamten Lausitz zum Kurfürstentum Sachsen. 1012/18 Budusin, Budisin, 1144 Budesin, 1319 Budischin, 1419 Bawdissin, 1511 Bawtzen, noch bis 1868 amtliche Form Budissin, dann Bautzen. Aus altsorbisch *BudyˇSiedlungsname zum Personenname Budyˇs oder Budych, erweitert mit dem Suffix -in-. Das Personenname-Element Bud ist im Slawisch sehr viel.
Bawinkel Bei „Bawinkel“ lässt sich das Bestimmungswort nicht sicher herleiten. Möglicherweise liegt ein Eigenname vor in Zusammenhang mit dem Junker Bar, der nach einer alten Überlieferung einer der ersten Anwohner gewesen sein soll. Auf diesen wird auch die Entstehung der Kirche zurückgeführt. Das Grundwort -winkel steht für niederdeutsch hoek = Ecke, was auf einen Grenzort hinweist. Dem entspricht, dass die Kirche zum Teil auf Bokeloher Grund errichtet worden sein soll. Für diese mündliche Überlieferung gibt es keinen schriftlichen Beweis. Die erste Kirche hat etwa dort gestanden, wo heute der evangelische Friedhof liegt.
Bayen, (Köln) 948 Beina, 1255 Beyne.
Bayerbach (Rottal-Inn) Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Bayerbach war. Bayerbach gehörte unter anderem den Edlen von Etzenberg, den Grafen von Tattenbach und den Grafen von Arco auf Valley. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Steinberg, zu der auch Bayerbach gehörte. Sie wurde im Jahr 1875 in Bayerbach umbenannt.
Bayerbach bei Ergoldsbach 973 schenkte Kaiser Otto I. dem Kloster Niedermünster den Hof Bayerbach im Donaugau. Diese Schenkung wird 1022 durch Kaiser Heinrich II. und 1025 durch König Konrad II. bestätigt.
Bayerfeld-Steckweiler m Mittelalter waren Bayerfeld und Steckweiler zunächst Bestandteil der Herrschaft Stolzenberg. Diese ging in der Folgezeit in gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaft Falkenstein und Pfalz-Zweibrücken über, bis letztere die Herrschaft ganz übernahmen.
Bayerisch Eisenstein Die nachweisbare Geschichte des Eisensteiner Tals beginnt 1564, als auf dem Grund des böhmischen Grafen Georg von Guttenstein von bayerischen Berg- und Hammerleuten ein Erzbergwerk mit Eisenhammer errichtet wurde, das aber nur bis 1577 betrieben wurde. Dem Abbau von Eisenerzen verdankt das ganze Gebiet seinen Namen.
Bayerisch Gmain „Auf der Gmain“ ist eine jahrhundertelang gebrauchte Bezeichnung für den Siedlungsraum zwischen Untersberg und Lattengebirge, Hallthurm und Kirchholz.
Bayreuth Hochmittelalterliche Gründung auf dem Hügel zwischen Sendelbach, Mistelbach und dem Ufergelände des Roten Mains – wahrscheinlich der Platz des heute Stadtteils Altstadt; 1231 civitas, Grafen von Andechs-Dießen (spätere Herzöge von Meranien) Stadtherrn, 1248 durch Heirat an die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg, 1283 Zollstelle auf dem Handelsweg der Nürnberger Händler mit Nordböhmen und Sachsen, seit 1298 bis 1942 mehrmals Vertreibung und Wiederansiedlung von Juden, seit 1542 Verlegung der Kanzlei und seit 1603 der Hofhaltung des Hauses Brandenburg Kulmbach nach Bayreuth, Residenz von Markgraf Friedrich und seiner Gemahlin Wilhelmine, 1769 Bayreuth an die Ansbacher Linie der Hohenzollern, 1792 an Preußen, 1810 an Bayern, Sitz der Regierung von Oberfranken, seit 1876 Bayreuther oder Richard-Wagner-Festspiele. 1194 Baierrute [Original], circa 1200 (Kopie 13. Jahrhundert) Beirrut, 1255 Beiierriud [Original]; Bayreuth (1532). Dem Grundwort -reut ist der Stammesname der Baiern, althochdeutsch Beiar, mittelhochdeutsch Beier, vorangestellt. Der Name bezeichnet die durch Baiern erfolgte Rodung. So Baierbrunn, Landkreis München, Baiersdorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Bayrischzell Etwa 500 und 700 nach Christus entstanden Rodungen im heutigen Gemeindegebiet. Im Jahr 1076 gründete an dieser Stelle die Gemahlin Haziga des Pfalzgrafen Otto II. von Scheyern-Wittelsbach eine Eremitenklause mit der Kapelle Margarethenzell. 1079 wurde diese in ein Kloster umgewandelt, das allerdings bereits 1085 nach Fischbachau verlegt wird. 811/12 wurde Die Zell (oder Margarethenzell) eine selbständige Pfarrkuratie.
Bazinrode, (Nordrhein) 1135-42 de Bazenrodo. Germanisch Badston, des Badsto, + ropa, Rodung.
Bebensee
Bebra Früher Besitz des Hersfelder Klosters, Sitz einer Linie der Herren von Baumbach, seit 1386 bei den Landgrafen von Hessen, 1807–1813 Westphalen, danach zu Kurhessen, seit 1866 zur preußisch Provinz Hessen-Nassau, seit 1946 Land Hessen. Anfang 9. Jahrhundert (Kopie) in ... Biberaho, 1105/06 Biberacha, 1182 Bibera, 1365 Bibra, 1439 Bebra. Der Ortsname bezieht sich auf den Gewässername Biberaha ‘Biberbach’. Die heutige Form ergibt sich aus der Kürzung der Endung aha zu -a, der Synkope des -ez wischen -bund -r sowie der Senkung -i zu -e-.
Beche, (Wittlich) Anfang 1300 Becche, Germanisch baki, Bach.
Bechen, (Koln) 1175 Beche. Idem.
Becheln Becheln selbst geht mindestens auf das 13. Jahrhundert zurück. Der romanische Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste erhaltene Bauwerk in Becheln.
Bechenheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Bechenheim stammt von 824 aus einer Urkunde des Klosters Fulda.
Becherbach (Pfalz) Der Name „Becherbach“ stammt vermutlich von den Pechbrennern (mittelhochdeutsch und pfälzisch Becher, Plural Becherer) ab, die dort früher arbeiteten. Der Name „Gangloff“ kommt von St. Gangolf; der in Deutschland recht häufige Name „Roth“ weist auf eine Rodung hin. Für die Ortsteile Becherbach und Gangloff lässt sich aufgrund der Ortsnamen eine Gründung in fränkischer Zeit vermuten. Erstmals urkundlich erwähnt werden die drei Dörfer 1336 (Roth), 1356 (Becherbach) und 1519 (Gangloff)
Becherbach bei Kirn Der Ortsname leitet sich möglicherweise vom mittelhochdeutsch „bechaere“ her und dürfte inhaltlich mit der Gewinnung von Pech bzw. Holzkohlenverarbeitung in Verbindung stehen.
Bechhofen (Mittelfranken) Der Ort wurde im Jahre 1311 als „Bechouen an der Wisent“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht auf eine Pechsiederei zurück. 1351 verlieh Kaiser Karl IV. dem Konrad Küchenmeister von Forndorf für den Markt Bechhofen das Gerichtsrecht. Der Ort hatte spätestens seit dem Jahr 1434 das Marktrecht und war befestigt.
Bechhofen (Pfalz) Der Ort Bechhofen wurde erstmals 1191 urkundlich erwähnt und in der Folge über mehrere Jahrhunderte als Sitz eines Rittergeschlechts genannt.
Bechstedt
Bechtheim Der fränkische Adlige Bero nahm hier angeblich im 6. Jahrhundert seinen Herrschaftssitz ein und gründete „Beroheim“ –heim bedeutet „Heimat“, haima Wohnung), aus dem sich Bechtheim entwickelte. Die St.-Lambert-Basilika wurde im 8. Jahrhundert von der Lütticher Domstiftung gegründet, in deren Besitz sich die Gemeinde damals befand.
Im Jahr 793 wurde Bechtheim erstmals urkundlich in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt. Im Lorscher Kodex wurde der Ort 1070 namentlich genannt. Zunächst hatten die Herren von Bolanden und ab 1267 die Grafen von Leiningen die Besitzrechte an Bechtheim inne. Die letztgenannten Adligen verpfändeten ihren Besitz mehrmals.
Bechtolsheim Die ersten schriftlichen Dokumente über fünf Schenkungen an das Kloster Lorsch sind im Lorscher Codex aufgezeichnet und werden im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrt unter Altbestände, Stifte und Klöster, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts.
Bechtsrieth
Bechtrup, (Lüdinghausen) Mitte 1200 Bekinthorp. Biketthorpa. Germanisch baki, Bach + porpa, Dorf.
Bechusen, (Monchen-Gladbach) 1170 Bechuse, 1172 Bechusin. Germanisch baki Bach, + husum, zu husa, Haus.
Beckhausen, (Hameln) 1015-25 Bikihusun. Germanisch baki, Bach + husum, zu husa, Haus.
Beckingen, (Saarland) 1071 Beckingen, 1182 Bekingen. Germanisch Bekkingum, bei den Leuten des Bekko.
Beckinghausen (Lünen) 10-1100 Bikinghuson. Germanisch Bikkinga husum, zu den Hausernd der Leute des Bikko.
Beckmannig, (Esborn) Mitte 1200 Bekemenninc. Germanisch Bakimanninga, dem Bakimann (Bachmann) gehörig.
Beckdorf Der Name stammt von dem Wort Bek (oder auch Beek), was im Niederdeutschen „Bach“ bedeutet. Sinngemäß übersetzt also Dorf am Bach. Der Name Goldbeck kommt von Goldbek (oder auch Goldbeek), wobei der Goldbach im Plattdeutschen ebenfalls als Goldbek bezeichnet wird. Somit heißt der Ortsteil Goldbeck wie der Bach. Die Vorsilbe des Baches Gold- heißt ursprünglich Gull- (oder auch Gu-). Gull ist von Gole abgeleitet und kann mit langgestreckter Bodenvertiefung oder feuchte Niederung übersetzt werden. Der Name bezieht sich also auf das Sumpfgelände, aus dem der Bach entspringt.
Beckedorf
Beckeln
Beckingen Römische Villa bei Beckingen. Im Mittelalter gehörte der Ort zu Lothringen, bedeutender Besitz des Deutschen Ordens und Komtursitz. 1048 (Kopie 13. Jahrhundert) in Beckingen, 1048 (Kopie Anfangs 14. Jahrhundert) curtis Bekinguen, 1071 curtis ... Beckingen [Original], 1071 in Beckingen [Original], 1183 de Bekingen [Original], 1222 Beckinga [Original], 1291 (Kopie 19. Jahrhundert) de Bickenges, 1293 de Bekanges [Original]. Bildung mit dem eine Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-ingen: germanisch *Bekkingum, zum althochdeutsch Personenname Bekko/Becco, d. h. ‘bei den (Gefolgs)-Leuten des Bekko/Becco’. Das Bestimmungswort wurde in französisch Urkundlich als -enges beziehungsweise -anges romanisiert. So Beggingen ([973 Bekkingen, nicht verifizierbar], 1278 Ru ̊dolf von Beggingen, 1484 Beckingen) Schaffhausen.
Beckum Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1224 Stadt. 1134 Bikeheim [Original], 1268 Bechem; Beckum (1631). Kompositum mit dem Grundwort -heim in der niederdeutsch Form -h ̄em, die auf appellativisch altsächsisch, mittelhochdeutsch h ̄em ‘(ständiger) Wohnsitz, Heim’ beruht. Als Bestimmungswort tritt altsächsisch beki, mittelnorddeutsch b ̄eke ‘Bach, fließendes Gewässer’ hinzu. Deutung: ‘Bach-Siedlung’. Die Lage am Zusammenfluss mehrerer Bäche ist wohl Motivierung für die Benennung des Ortes gewesen. Das Grundwort wurde seit dem 17. Jahrhundert durch Verdampfung des inzwischen unbetonten -e zu -um abgeschwächt.
Beckum, (Henrichburg) Mitte 1200 Bekehem.
Bedburg Römisch Gutshöfe, fränkische Besiedlung, Fronhof der Abtei Prüm, Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, dann Schloss mit Renaissancetreppenhaus, Stadtrecht um 1295, ab 1584 bis 1794 Herrschaft der Grafen von Salm-Reifferscheid-Dyck. 893 Betbure, 1378 Bedebure prope Caster [Original]. Althochdeutsch betabûr ‘Bethaus, -raum’, aus germanisch *bedo Feminin ‘Bitte, Gebet’ und *bu ̄ra Maskulinum/Neutral ‘Haus, Kammer’. Erst später an -burg angeschlossen. So Bedburg-Hau, Kreis Kleve, Burscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis, Büren, Kreis Paderborn, Beuron, Landkreis Cochem-Zell.
Bedburg-Hau Das Prämonstratenserstift Bedburg wurde vor 1138 durch die Grafen von Kleve gegründet, die dort bis etwa 1340 ihre Grablege hatten. 1969 durch Eingemeindung mit Hau vereinigt, der Doppelname schon seit 1908 in der Bezeichnung der Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau. Bedburg: 1138 de Betenbur [Original], 1138 in Bedbur, 1143 de Beddebur [Original]; Hau: vor 1417 uppen houwe, 16. Jahrhundert Ophowe. Bedburg ist Zusammensetzung aus Mittel niederländisch b ̄ede ‘Bitte, Gebet; Abgabe, Hofdienst; Almosen’ und Mittel niederländisch, mittelnorddeutsch bu ̄ r ‘Gehäuse, Haus’ oder bu ̄ r(e) ‘Bauerschaft’. Die Motivierung geht entweder von einem Kirchengebäude aus (althochdeutsch betebu ̄ra ‘Kapelle’) oder von der Bauerschaft, die eine Bede zu leisten hatte. Die Eindeutung von -burg ist eine erst neuzeitliche hochdeutschung. Hau gehört zu Mittel niederländisch, mittelnorddeutsch hou(w) ‘Holzeinschlag’ als Stellenbezeichnung oder im Sinn von ‘(Ort des) Holzeinschlags’. So Ortsname Bedburg siehe Bedburg, Rhein-Erft-Kreis.
Bedburg, (Koln) (lies Betenburn) 1108 Berenburn, 112 Bedeburin, 1138 Betenburch. Germanisch bido, (niederlandisch bede) Gebet, = burja, Schuppe. Also Bethauslein.
Bedersdorf, (Saarland) 1030 Betersdorf, 037 Bettersdorf, Bederstorf. Germanisch Baduharis porp, Dorf des Baduhari (badwo Kampf + harja, Heer)
Bedhard, (Wald bei Bitburg) 1222 silua que Bitart vocatur. Germanisch harud- waldiger Höhenzug, genannt nach dem Bitgau.
Bedinghem, (Aurich) +1000 Beddinghem, 1100 Bedinghem. Germanisch Badinga ropa. Rodung der Leute des Badu.
Beeck, (Rhurort) 947 Beki. Germanisch baki, Bach.
Bederkesa. Samtgemeinte im Landkreis Cuxhaven am Bederkesaer See. Ort zunächst nur durch Herren von Bederkesa, Lehnsmänner der Bremer Erzbischöfe, bezeugt, um 1200 Holzburg, 1295 Pfarrort, 1339 Markt, 1421 Besitz der Stadt Bremen, Bierbrauerei, 1654 unter schwedischer Herrschaft, 1662–1736 Besitz von Hans-Christoph von Königsmarck. Flecken Bederkesa ist Luftkurort und Moor heilbad und trägt seit 1996 Zusatz Bad. Geschlecht: 1159 Marcwardus de Bederekesa [Original], 1162 Marquardus de Bederikesha [Original]; Ort: 1287 Bederikesa [Original]. Das Bestimmungswort enthält den stark flektierenden Personennamen *Badirik, der mittelniederdeutsch als Badericus, Bedericus bezeugt ist. Das Grundwort ist nicht sicher zu bestimmen. Möglich wäre-ach1 (-aha) in der mittelniederdeutsch, altfriesisch Form -a ̄, allerdings bezeichnet es Fließgewässer, der Bederkesaer See kommt demnach als Motiv nicht in Betracht. Siebs zieht aufgrund der vereinzelten Formen auf -ha ein Grundwort -ha ̄ ‘Anhöhe’ nach der erhöhten Ortsanlage heran, wohl zu germanisch *hanhain der Grund Bedeutung ‘spitz oder gebogen Zulaufendes’ (in altenglisch ho ̄h, altnordisch ha ̄ ‘Ferse’), in Geländenamen ‘vorspringende Erhöhung, auslaufendes Landstück, Abhang’ und mit der Bedeutungserweiterung ‘bewaldete Landzunge’. Plausibler erscheint eine Form des Grundwort -au(e) ‘Land am Wasser’ (o ̄ im Wechsel mit a ̄), vgl. Flurname wie A(h)(e), O(h)(e) in einer Bedeutungserweiterung von ‘Waldgebiet am Wasser’ zu ‘Wald, Gehölz’.
Bedesbach Bedesbach wurde im Jahr 1364 erstmals urkundlich erwähnt.
Beedenbostel Kaiser Heinrich III. übertrug im Jahre 1051 dem Marienaltar zu Hildesheim den Comitat, welchen die Grafen Bruno, dessen Sohn Graf Ludwig (Ludolf) von Braunschweig, dritter Stiefbruder des Kaisers († 23. April 1038), und dessen Sohn Egbert zu Reichslehen besaßen, bestehend in den Gauen Nordthüringen, Darlingen, Valen, Saltga, Gretinge und Mulbeze mit den Archidiakonaten Schöningen, Watenstedt, Schöppenstedt, Lucklum, Atzum (im Gau Derlingau), Groß Stöckheim, Denstorf (im Gau Valen), Ringelheim (im Gau Saltga), Beedenbostel, Hankensbüttel (im Gau Gretinge) und Wienhausen (im Gau Mulbeze), wahrscheinlich als Pfandgut, und König Heinrich IV. bestätigte am 3. Juli 1057 solchen Pfandbesitz.
Beelen 920 wurde die Beelener Pfarre gegründet. Bischof Nidhard (900–922) weihte die erste Beelener Kirche. Diese wurde von dem bischöflichen Lehnsmann Bruning gestiftet, dem Verwalter des am Axtbach gelegenen Schultenhofes. Von 1022 datiert die älteste Urkunde der Beelener Kirchengeschichte über die Gründung der Beelener Kirche von Bischof Siegfried. In einer Urkunde von Papst Eugen III vom 23. Mai 1146 wird als Eigentum des Klosters Clarholz „ein Hof in Beelen und eine Kapelle mit allen ihren Gerechtsnamen“ genannt. Das Ministerialengeschlecht von Beelen tauchte 1269 mit dem Knappen Heinrich erstmals auf (Gut Grevinghof).
Beelitz 1247 wurde Beelitz dank der Wunderblutlegende im Mittelalter Wallfahrtsort. 1898 bis 1902 errichtete die Landesversicherungsanstalt Berlin an der 1879 angelegten Bahnstrecke Berlin-Güsten die Heilstätte Beelitz mit mehreren medizinischen und sozialen Einrichtungen. 997 Belizi [Original] (die Zuordnung zu Beelitz oder Belzig ist umstritten), 1216 Beliz [Original], 1303 Beeliz [Original], 1375 Belitz. Der Name ist slawisch, Grundform altpolabisch *Bˇelica ‘Siedlung im sumpfigen Gebiet’. Er ist eine deappellativische Bildung mit dem Suffix -ica ( -itz) von altpolabisch *bˇel' ‘Sumpf, Niederung, feuchte Wiese’, das zum Adjectiv *bˇely ‘weiß, hell, schimmernd, glänzend’ gehört. Der Lage im Feuchtgebiet der Nieplitz wegen ist eine Herleitung eines Personennamens *Bˇe lwenig wahrscheinlich. Ähnlich Klein-Belitz, Landkreis Güstrow. Behlitz.
Beendorf
Beeskow Seit dem 10. Jahrhundert ist slawische Besiedlung nachweisbar. Auf einer Spreeinsel deutsche Burg, die den Übergang über die Spreeniederung sicherte. Kreuzung mehrerer Handelswege. Am Rande der Niederlausitz niedersorbisch-deutsches Kontaktgebiet mit Kietz. 1272 Beskowe [Original], 1324 Bezikow [Original], 1327 Beeskow. Grundform altsorbisch *Bezkov‘ Ort, der nach einem Mann namens Bezek, Bezik benannt wurde’, gebildet mit dem possessiv -ov- Suffix ( -ow) vom Personenname altsorbisch *Bezek, *Bezik, einer Kurzform von Vollname wie *Bezmir. Nicht auszuschließen ist, dass der Name ‘Ort, wo Holunder wächst’ bedeutet, eine Bildung mit dem adjectivisch -ov-Suffix von altsorbisch *bezk, einer Deminutivform von *bez ‘Holunder’. Ähnlich Beesdau, Basedow, bei denen die Nebenformen *bezd/*bazd ‘Holunder’ vorliegen.
Beesten +1000 Bieston, Biastun, Mitte 1200 Bestene.
Beetzendorf -Diesdorf. Beetzendorf: 1204, 1319 Becendorpe, 1323 Betzendorp [Original]. Diesdorf: 1112 in Distorp, 1200 Distorp [Original]. Der Ortsname Beetzendorf ist mit dem Grundwort -dorf gebildet. Das Bestimmungswort kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, hier das Appellativum mittelniederdeutsch b ̄eke ‘Bach’ zu sehen, dass in dieser Sprachstufe auch als feminin auftritt und daher im Genitiv beken lauten konnte. Die Ortslage an der Jeetze würde eine Deutung als ‘Bachdorf ’ bestätigen. Möglich ist aber auch, von einem schwach flektierenden Kosename Bako, im Genitiv *Bakin-, > *Beken-, auszugehen. Die Formen Becen-, Betsenuswach können durch den sog. Zetazismus erklärt werden, bei dem -kin Umgebung vorderer Vokale (-e-, -i-) zu -(t)so.ä. umgestaltet wird. Der Ortsname Diesdorf zeigt ebenfalls das Grundwort -dorf. Das Bestimmungswort kann nicht eindeutig bestimmt werden, möglicherweise ist es an indogermanisch *dheus anzuschließen, vgl. altnordisch dys ‘aus Steinen aufgeworfener Grabhügel’, dän. und norw. dysse ‘Steinhaufen, Grabhügel’. Der Ort liegt am Abhang eines Berges. So Beckendorf, Landkreis Börde (1112 Bicindorp).
Beetzsee Die geschichtliche Zeit Beetzsees begann im Jahr 1290, als Brielow erstmals als „Brilow“ in einer Urkunde erwähnt wurde. Markgraf Otto IV. verkaufte das Dorf der Altstadt Brandenburg für „9 Mark Stendaler Geld und 21 Pfund Pfennige“ und befreite gleichzeitig die Stadt von Zöllen und der Dammarbeit für Brielow.
Beetzseeheide Die älteste urkundliche Erwähnung Mötzows stammt aus dem Jahr 1161, vier Jahre nach der Rückeroberung. Das Dorf, in der Urkunde „Mukzowe“ geschrieben, wurde als slawische Siedlung am Beetzseeufer südwestlich seiner heutigen Lage vom Bischof Wilmar von Brandenburg dem neugegründeten Domkapitel zu Brandenburg überschrieben. 1204 war in einer Urkunde an den brandenburgischen Markgrafen Otto II., in der der Besitz des Domkapitels bestätigt wurde, von zwei nahe beieinander liegenden Dörfern Mötzow die Rede. Drei Jahre später, 1207, wurde Butzow als „Buzow“ erstmals erwähnt.
Beggendorf, (Aa) 1172 Beggendorph, 1217 Beckendorp. Germanisch Baggin porpa. Dorf des Baggi or Bagjo.
Beheim, (Trier) 1200 Ubertragung des Landesnamens Bohmen?
Behnsdorf, Mitte 1200 Banenthorpe.
Beggerow
Behlendorf Im Jahre 1194 wurde die Gemeinde erstmals als Belendorpe urkundlich erwähnt. Das „weiße Dorf“ (beladorpe soll sprachlich slawischen Ursprung haben: bela=weiß) gibt es mindestens seit diesem Jahr 1194. Weil der Bischof Isfried von Ratzeburg seinen Privatbesitz von dem Besitz des Domkapitels trennt, werden das Dorf Belendorpe und das kleine Dorf Minus Belendorpe in der Trennungsurkunde erwähnt.
Behrendorf Behrendorf ist erstmals 1309 (Dip. dan.) dokumentiert. Der Name bedeutet etwa Dorf des Biarne bzw. Biorn, Bjørn, ein Name, der zur Tierbezeichnung dänisch bjørn für Bär gehört. Behrendorf hat in der dänischen Form des Ortsnamens Bjerndrup mehrere Parallelen in Dänemark.
Behrenhoff Der Ort wird 1249 erstmals als Buztorp urkundlich erwähnt. Später wird der Ort auch Budesdorp oder Buusdorf und bis 1708 in vielen Schreibvarianten genannt.
Die Geschichte des Ortes Behrenhoff ist eng mit dem alten pommerschen Adelsgeschlecht derer von Behr verbunden, die sich seit 1387 (Verkauf einer Katenstelle) als Grundbesitzer nachweisen lassen. Im Lehnbrief von 1275 durch Herzog Barnim I. und seinen Sohn Bogislaw IV. sind keine Besitzungen eingetragen. Erst im Lehnbrief von 1491 wurde Butczdorpe genannt. Der schwedisch-pommersche Landrat Felix Dietrich von Behr (1700–1764) verheiratet mit Katharina Sophia von Zepelin auf Bandelin hatte 1759 den gesamten Ort erworben.
Behren-Lübchin Behren-Lübchin: Nahe beim Ort befand sich eine große slawische Burganlage der Zirzipanen. Sie wurde vermutlich um 1171 durch König Waldemar I. von Dänemark zerstört.
Behrensdorf Im Jahr 1433 wurde Behrensdorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der Gemeinde leitet sich wohl von Dorf des Bernhard oder Bernward ab.
Beidenfleth Erstmals wurde Beidenfleth in den Annales regni Francorum (sub anno 809) erwähnt, als sich dort im Jahre 809 Abgesandte Karls des Großen und des dänischen Königs Göttrik trafen. Allerdings taucht der Name Badenfliot nur in einem Teil der Handschriften auf.
Beiersdorf Die Gründung der Ansiedlung Beiersdorf erfolgte offenbar nach 1200 in der Zeit der bäuerlichen deutschen Landnahme durch Lokatoren. Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung am 21. Januar 1272 wird der Ort als bischöflich-meißnisches Zinsdorf aufgeführt, zusammen mit den Dörfern Cunewalde, Spremberg und Niederfriedersdorf.
Beiersdorf-Freudenberg Freudenberg hieß vormals Vrondenberg. Es gehörte zum Distrikt Biesenthal und teilte das Schicksal Biesenthals und der dazugehörigen Dörfer. Deren Besitzer war bis 1427 Mathias von Uchtenhagen, der es für 400 Schock böhmischer Groschen zur Hälfte an die Brüder Klaus, Wilke und Otto von Arnim verkauft, die die andere Hälfte schon besaßen, vermutlich seit Ende des 14. Jh.
Beierstedt
Beilingen
Beilngries 1007 locum Bilingriez dictum in pago Nordgouue, 1053 Pilingriez, 1129 (Kopie von 1514) Beylngries, 1188 Pilengriez, 1208 Bilngriez, 1304 Peylengriez, 1470 Peylingries, 1632 Peilngrieß, 1799 Beylngries ... Beilngries. Grundwort des Namens ist althochdeutsch grioz ‘Kies, Sand’, Bestimmungswort der Personenname B ̇ ̄ılio. Der ursprungliche Flurname bezeichnete wohl eine Stelle, wo feines Geröll angeschwemmt wurde, die wiederum einem B ̇ ̄ılio zu Eigen war.
Beilrode Junge Namenbildung. Beilrode ist eine Adaption des Ortsname Zeckritz, belegt 1245 Sekeritz, zu altsorbisch *Sˇekyric-, abgeleitet von altsorbisch *sˇekyra ‘Axt, Beil’, mit dem häufigen Grundwort-rode.
Beilstein (Mosel) Seit 1268 war der Ort Lehnsbesitz der Herren von Braunshorn. Unter Johann von Braunshorn (1299–1346) erhielt das mit einer Mauer befestigte Beilstein im Jahre 1309 von König Heinrich VII. die Stadtprivilegien. 1310 wurde die ehemalige Pfarrkirche gestiftet.
Beilstein (Württemberg) Burg Hohenbeilstein wurde um 1070/1080 errichtet, Bergfried und Ringmauer erhielt sie um 1200. Um 1150 wird erstmals ein Dietherich von Bilstein genannt, die Burgherren standen vermutlich in verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Grafen von Vaihingen und Löwenstein und ihr Besitz ging bei ihrem Aussterben nach 1234 an die Markgrafen von Baden über. In einer Urkunde aus dem Jahr 1245 wird der Ort Beilstein erstmals erwähnt, der sich wohl im Hochmittelalter als Burgweiler unterhalb der Burg Hohenbeilstein entwickelte und damit jünger als die meisten anderen heute zur Stadt Beilstein zählenden Weiler ist.
Beimerstetten Urkundlich erstmals 1377 erwähnt, dürfte der Ort bereits im 10. Jahrhundert n. Chr. gegründet worden sein und lag zur Zeit des Hochmittelalters im Gebiet des Herzogtums Schwaben.
Beindersheim 874 Bendirdisheim. Germanisch Bandarides haim, Wohnung des Badanrid. Die erste urkundliche Erwähnung Beindersheims vom 13. April 855 im Lorscher Codex manifestiert einen Gütertausch in der Gemarkung des Dorfes Bentritesheim im Wormsgau gelegen. Aus der zweiten urkundlichen Erwähnung 874 in der „Mainzer Urkunde“ geht hervor, dass zwischen 629 und 656 ein fränkischer König aus Bendirdisheim der Kölner Bischofskirche seinen Besitz übereignet habe. Daraus kann gefolgert werden, dass die Dorfgründung durch Bandarit kurz nach der fränkischen Landnahme im 6. Jahrhundert erfolgt sein muss.
Beinerstadt Erstmals erwähnt wurde Beinerstadt 796 als „Perinheressteti“ (Ort einer Hofstette).
Beinhausen m Mittelalter gehörte Beinhausen zum Amt Daun im Kurfürstentum Trier. Erstmals Erwähnung findet der Ort in Dokumenten am 10. August 1290 als Beinchenhusen. Später, 1311, ist von einem Beyirhusen die Rede und schließlich werden im Jahre 1504 in einem Kaufvertrag ein gewisser „Clais van Beyhusen“ sowie die „Kirchenmeister von Hilgenrait“ genannt.
Bekdorf
Bekmünde
Bekond
Belau
Beldorf
Belg Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1295. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Belleche im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Belgern-Schildau Im Jahr 2013 haben sich die historischen und traditionsreichen Städte, die Stadt Belgern und die Stadt Schildau zur neuen Stadt Belgern-Schildau vereinigt. Schildau wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Einige steinzeitliche Funde beweisen, dass dieses Gebiet auch schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Auf alten Karten (z. B. von Johann George Schreiber um 1750) und Ansichten (z. B. von R. Stieler, ca. 1870) ist auch die Variante Schilda zu finden. Belgern wurde am 5. Juni 973 erstmals urkundlich erwähnt. Am 27. Februar 983 erfolgte die erste Erwähnung der civitas Belgora. In der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg wird Belgern im Zeitraum zwischen 1010 und 1017 dreimal erwähnt. Der slawische Name Belgora bedeutet „Weißer Berg“ und bezieht sich auf die Lage des Ortes. Am 6. Mai 1286 wird Belgern in einer Urkunde Bodos von Eilenburg zur Schlichtung eines Grenzstreites zwischen Belgeranern und dem Abt von Buch als "oppidum" (bedeutete damals "Stadt") bezeichnet.
Belgershain Die erste urkundliche Erwähnung von Belgershain stammt aus dem Jahr 1296. Threna, seit 1996 Ortsteil von Belgershain, wird 1205 als Sitz des Wulferus von Trenowe urkundlich erwähnt und feierte im Juni 2005 seinen 800. Geburtstag.
Belgweiler Im Jahr 1285 wurde Belgweiler erstmals urkundlich erwähnt.
Bell bei Niedermennig, 1112 Belle, Bella. Sie Buchbell, Denderbelle, Schellebelle.
Bell (Eifel)
Bell (Hunsrück) Bell ist eine sehr alte Siedlung. Schon der Name ist vorgermanisch, „Bell“ bezeichnet im Keltischen eine Anhöhe oder Siedlung auf der Höhe. Gräberfunde in der Nähe von Bell, insbesondere das Wagengrab von Bell, zeigen, dass die Gegend früh von Kelten besiedelt war.
Beller (Harsewinkel, Mitte 1200 Ballethe.
Beller, (Ringen) 1222 Belnere,
Bellersen, 1015-25 Baldereshusun. Germanisch Balpaharis husum, zu den Hausern des Balpahari, (Balpa, kühn, +harja, Heer)
Bellenberg
Bellheim
Bellingen
Bellstedt
Belm Belm war 1556–1807 Sitz einer Vogtei des osnabrückischen Amtes Iburg und von 1814–1852 Sitz einer Vogtei im Amt Osnabrück. Um 1150 Belhem [Kopie 14. Jahrhundert], 1184 Bilehem [Kopie 14. Jahrhundert], um 1200 Belehem; Belm (1634). Bildung mit dem Grundwort-heim. Das Bestimmungswort ist mit dem in altenglisch bile ‘Schnabel, Rüssel’, mittelniederdeutsch bille ‘Hinterbacke’ belegten Appellativum zu verbinden, das hier auf eine spitz zulaufende Geländeformation Bezug nimmt. Direkt nort des Ortes steigt das Gelände rasch an. Ursprünglich -i wird in offener Silbe zu -e zerdehnt. Dann schwindet das zweite -e-, und das Grundwort wird durch Ausfall des anlautenden -hund dann des -e gekürzt. So Bilme, Kreis Soest.
Belrieth
Belsch Die älteste Erwähnung dieser Gemeinde stammt aus dem Jahr 1363, als Heinrich von der Hude das Dorf an Herzog Albrecht II. verkaufte.
Beltheim Der Ort Beltheim wurde im Jahre 893 im Prümer Urbar erstmalig als Beltuom urkundlich erwähnt.
Belum
Bempflingen Bempflingen wurde vermutlich im 5. Jahrhundert von Alemannen gegründet. Dies kann auch aus dem Ortsnamen geschlossen werden, der wohl mit dem Vornamen Beonfil verknüpft ist. An der Stelle, an der das alemannische Reihengräberfeld gefunden wurde, stand zuvor ein römischer Gutshof.
Bempflingen wurde erstmals 1090 erwähnt, als die Grafen Kuno von Wülflingen und Liutold von Achalm mit ihrem Neffen, Graf Werner von Grüningen, in Biemphelingin den sogenannten Bempflinger Vertrag zur Nachlassregelung und insbesondere zur Absicherung ihrer Stiftung für Kloster Zwiefalten unterzeichneten.
Benden, (Brühl) 1138 Bemede. Germanisch bau-maepa, Gemeindeheuwiese.
Bendestorf Der Luftkurort Bendestorf kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich erwähnt ist er im Jahr 970.
Bendfeld Bendfeld war früher unter dem Namen Bentvelde erstmals erwähnt, als es 1421 an das Kloster Preetz verkauft wurde.
Bendorf (Holstein) Der Ortsname ist erstmals 1064 als Bethindorf genannt. Es liegt ein germanischer Personenname wie Bado oder Batto zugrunde. 1560 bekam Bendorf die Marktrechte verliehen.
Bendorf (Mittelrhein) In römische Zeit verlief auf dem Gebiet der heute Stadt die Limesstraße, wurde ein Kastell errichtet. Bis Anfangs 17. Jahrhundert ist Bendorf und v.a. sein Ortsteil Sayn eng mit den Grafen von Sayn verbunden. Aus dieser Zeit stammt die Burg. Das Schloss ist aus dem 19. Jahrhundert Seit dem 18. Jahrhundert prägt das Hütten wesen die Stadt, von dem die Sayner Hütte noch heute zeugt. 1064 Bethindorf, Bettendorf, 1076 Beddendorf, 1105 Bettindorp, 1152 Bedendorf; Bendorff (1588). Das Bestimmungswort ist der Kosename Bado, Baddo, Batto, Genitiv Singular Bedin-, Beddin-, Bettin-, zu germanisch *ba ̆du‘ Kampf’. Bei den mit Kosenamen gebildeten Ortsname ist ein häufiger Wechsel zwischen sth. und stl. Lauten sowie ihre Verdoppelung zur Steigerung der Expressivität zu beobachten. Die Umlautung des kurzen -a> -e erfolgte aufgrund der Flexionsendung. Grundwort ist-dorf. Das -dz wischen zwei Vokalen fiel spätestens im 15. Jahrhundert infolge von Dissimilation aus. Der ursprungliche Ortsname bedeutete demnach ‘Dorf des Bado/Baddo’.
Bendrup, (Herzfeld) +1000 Bennigthorpa. Mitte 1200 Bennninkthorpe. Germanisch Benninga porpa. Dorf der Leute des Benno.
Bengen, (Koblenz) 1120 Bengehoven, 1140 Bingehoue.
Bennenhus, (bei Istrup) 1015-25, Germanisch Bennan husa, Haus des Benno.
Benediktbeuern Das Kloster Buron/Benediktbeuern entstand als frühmittelalterliche Gründung im 8. Jahrhundert. Seine ersten Anfänge sind in ein tiefes Dunkel gehüllt, das kaum mehr zu lichten ist. Die spätere Überlieferung über die Gründung stammt erst aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Damals wurde das Kloster nach der Zerstörung durch die Ungarn (955) von den Benediktinermönchen von Tegernsee aus neu belebt (1031). Der Amtsantritt des ersten Abtes Lantfrid wird heute in die Mitte der sechziger Jahre des 8. Jahrhunderts datiert.
Bengel Im heutigen Ortsteil Springiersbach wurde Anfang des 12. Jahrhunderts das Kloster Springiersbach gegründet. Der Name des Ortes Bengel wurde zuerst 1144 mit dem Namen Baingniul in einer Urkunde genannt, als König Konrad III. das Kloster Springiersbach in seinen Schutz nahm und dessen Rechte und Besitzungen bestätigte. In der Bestätigungsurkunde des Kaisers Friedrich I. (Barbarossa) aus dem Jahre 1193 wurde der Ort Bengel Bagnuel genannt.
Bengerstorf Im Jahre 1453 sind nach dem Landbederegister in Klein Bengerstorf sieben Hüfner und vier Cossaten ansässig. In Groß Bengerstorf sind es zehn Hüfner und zwei Cossaten.
Benitz Erstmals wurde Benitz im Jahr 1270 urkundlich erwähnt.
Benndorf 1121 wird die Siedlung Benndorf, ein Bauerndorf, urkundlich zum ersten Mal erwähnt. Geprägt durch die Landwirtschaft und den Kupferschieferbergbau entwickelte sich Benndorf zu einem ansehnlichen Ort. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es hier zwei Güter.
Bennewitz
Bennhausen Bennhausen wurde 1252 als Benninhusen erstmals urkundlich erwähnt.
Benningen
Benninghausen, Mitte 1200 Benninchuson, Germanisch Benninga husum, zu den Häusern der Leute des Benno.
Benrath, (Düsseldorf) 1222 Benrode, 1224 Benrodhe.
Benrath, (Zerf) 1225 Bermeroth. Germanisch Bermon ropa. Rodung des Bermo.
Bensberg, (Koln) 1138-40 Benesbure, 1210 Bensbure. Germanisch Bannis burja, Koten des Banni or Banjo.
Benstal, (Winningen) 1130-39 Bensenberga.
Bentheim, (Osnabruck) Mitte 1200 Binedheim, 1187 Benedhem, 1200 Benethem. Germanisch binuta, Bintze, + haima, Wohnung.
Bentlage, (Rheine an der Ems) +1000 Binutloge, Mitte 1200 Benedlage. Germanisch binuta, Bintze + lauha, Wäldchen augfhohem Sandboden.
Bentrop, 1036 Beringthorpa, +1100 Beringthorpa. Germanisch Beringa porpa. Dorf der Leute des Bero. (Bernu, Bär)
Benningen am Neckar Im Jahr 85 n. Chr. war die Neckar-Odenwald-Linie die Grenze des Römischen Reiches. Um diese Grenze zu sichern, bauten die Römer den Limes Germanicus. Entlang der Grenze errichteten sie in regelmäßigen Abständen Befestigungsanlagen, zu denen auch ein kleines Castrum am südöstlichen Rand des heutigen Dorfes gehörte. Die Mündung der Murr in den Neckar dürfte bei der Wahl der strategischen Lage des Ortes eine Rolle gespielt haben.
Um 150 n. Chr. wurden die Grenze und das Kastell nach Osten in Richtung Murrhardt verlegt, eine zivile Siedlung blieb jedoch bestehen. Um 260 n. Chr. hatten die Alemannen die Römer verdrängt und sich in der Gegend niedergelassen. Der Name Benningen leitet sich wahrscheinlich vom Namen des Clanführers ab, der Bunno genannt werden könnte. Im Jahr 779 wurde der Ort erstmals als Bunninga erwähnt, als das Kloster Fulda dort Besitz erwarb. Weitere Grundbesitzer waren das Kloster Lorsch und das Hochstift Speyer.
Bensdorf Im 10. Jahrhundert kam das Gebiet Bensdorfs erstmals und 1157 dauerhaft unter deutsche Herrschaft. Zwischenzeitlich stand das Land nach einem Aufstand 983 nochmals für fast 200 Jahre unter slawischer Oberherrschaft.
Erste schriftliche Erwähnungen stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bensdorf wurde 1363 als „Bentsdorp“ und 1475 als „Bentczendorf“ genannt. Nur kurze Zeit später wurden auch Woltersdorf („Woltersdorp“) und Vehlen („Velem“) erstmals in den Lehnsregistern des Erzstifts Magdeburg von 1368 bis 1381 erwähnt.[22] Aufgrund dieser Lehnsregister gehörte Bensdorf als Lehen einem „Heyso von Krakow“ und Woltersdorf zwei Mitgliedern der Familie von Sandow, die ihren Sitz in der östlich an der Havel gelegenen Burg Plaue hatten.
Bensheim Frühe Schenkungen im Ort an das Kloster Lorsch. 956 Verleihung des Marktrechtes durch König Otto I. Stadtrechte wohl seit dem frühen 13. Jahrhundert Bestätigung der Stadtrechte 1320 durch den Mainzer Erzbischof. Seit 1232 bis zum Ende des Alten Reiches kurmainzisch mit Ausnahme der Verpfändung an die Kurpfalz (1461–1623). 765, 766, 770 (Kopie) Basinsheim, 789 (Kopie) Basinesheim, 795 (Kopie) Besinsheim, 1213 Bensheim. Personenname Baso, der im zeitlichen Umfeld der Erstnennung von Bensheim auch im Lorscher Codex als Name eines Schenkers erscheint. In der Komposition mit-heim wäre die Form *Basin-heim mit der schwachen Genitivflexion des Personennamens zu erwarten gewesen. Entweder in Anlehnung an die lateinische Deklination (Basonis) oder als Analogiebildung zu den Namen mit einem stark flektierenden Erstglied entstand Basinsheim. Ein alternativ anzusetzender Personenname *Basin, Genitiv *Basines ist nicht bezeugt. Die Deutung von Baso ist nicht sicher.
Bentwisch n der ersten schriftlichen Erwähnung des Ortes im Jahr 1345 wird er als in villis Bentewiths und 1441 als to der Bentwich bezeichnet.
Bentzin Die Ortsnamen deuten auf eine slawische Herkunft hin, aber schon in der Steinzeit war die Gegend besiedelt. Die Dörfer wurden Ende des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Benz (Nordwestmecklenburg)
Benz (Usedom)
Benzweiler
Beratzhausen
Bercheim, (bei Sankt Vith) 1200 Bercheim, Berchheim. Germanisch berga- Berg + haima, Wohnung.
Berchem, (Kettwig) 10-1100 Berghem, 1035-50 Bergem. Idem.
Berching Siedlungsnamen ( -ing(en)-Ableitung) und siedlungsgeografische Umgebung (weitere -ing-Orte in gleichmäßigen Abständen auf günstigen Lagen) lassen eine Gründung zwischen 5. und 7. Jahrhundert vermuten. Lage an wichtiger Nord-Süd-Verbindung bewirkt wirtschaftliche Bedeutung. Noch heute ist die ursprüngliche Siedlung an der Sulz gut erkennbar; spätere Erweiterung durch Eichstätter Bischöfe west des Flusses mit vollständig erhaltener Stadtmauer. 883 Pirihinga [Original], 1057–1075 Birichingen [Original], 1282 Perchingen [Original]; Perching (1447). Ursprunglich ein Insassenname, gebildet als Ableitung mit dem Suffix -ing (en) und dem Personennamen althochdeutsch Biricho/altbairischPiricho (zum Personenname Bëro mit Kosesuffix althochdeutsch -icho-, dessen -i die Hebung des -ëzu -i verursachte). Das auslautende Morphem -a im ersten Beleg markiert eine Nominativ -Plural Form (‘Leute des Biricho’), hingegen kennzeichnet das später in -ing-Siedungsname überwiegende mittelhochdeutsch -en < althochdeutsch -un eine Dativ-Plural-Form (‘bei den Leuten des Birocho’). Die Endung -en schwindet im Bairischen generell etwa ab dem 13. Jahrhundert nach Synkope des Vokals.
Berchtesgaden, Circa 1102 Gründung des Augustinerchorherrenstiftes, 1194 Bergregal, also Eigentumsrecht auf Salz und Erzlager, Verlust der Landeshoheit durch die Säkularisation, 1810 Landgericht. 1100–1115 Berthercatmen, 1106 (Kopiedes 16. Jahrhundert) uillam scilicet Berchtersgadmen, 1121 Perehtgeresgadem, 12. Jahrhundert Perthersgadem, Perhthersgadem, Berhtersgadem, 1266 (Kopie des 15. Jahrhundert) Berchtesgadem; Berchtesgaden (1461). Die verschriebene Form des Erstbelegs ist auf einen Fehler der päpstlichen Kanzlei zurückzuführen. Zuverlässiger ist die Schreibung der Urkunde von 1121. Grundwort ist althochdeutsch gadum, gadem ‘Haus, aus einem Raum bestehend’, Bestimmungswort der Personenname Per(c)htger.
Bereborn Im Mittelalter gehörte Bereborn zur Grafschaft Virneburg. Unter napoleonischer Besatzung lag das Dorf in der Meierei („Bürgermeisteramt“) von Virneburg.
Berenbach Im Mittelalter gehörte Berenbach zum Amt Nürburg im Kurfürstentum Köln. Unter preußischer Verwaltung gehörte das Dorf zur Bürgermeisterei Kelberg.
-berg. Das germanische Wort *berga (althochdeutsch bërg / përec, mittelhochdeutsch bërc) Maskulinum ‘Anhöhe, Berg’ steht im Ablautverhältnis zu germanisch *burg(-burg), ursprünglich ‘befestigte Anhöhe’, und ist durch das Genus von diesem unterschieden (Maskulinum: Feminin). Durch semantische Beeinflussung, die bei Berg zu ‘befestigte Siedlung auf einer Anhöhe’ führen konnte, kam es bereits früh zum Austausch der verwandten Wörter beziehungsweise Grundwort So erklärt sich der häufige Wechsel von -berg und -burg in deutsch. Ortsname mit -berg konnten Siedlungen benannt werden, wiewohl eine Burg vorhanden war (z. B. Nürnberg, Bamberg,). Dagegen konnte -burg ursprünglich -berg verdrängen (z. B. Siegburg, Rhein Sieg-Kreis, Dillenburg, Lahn-Dill-Kreis). Berg kommt auch als Simplex vor (z. B. Bergen auf Rügen, Ortsname im Dativ Plural, Landkreis Rügen), öfter als Bestimmungswort (z. B. Bergheim, Rhein-Erft-Kreis).
Berg (Oberfranken) Ab Ende 12. Jahrhundert herzogliches Amt, später auch zwei Hofmarken. 1129 de Perege [Original], wohl hierher, circa 1285 in officio Pærn [Original, hierher!], 1287 de Berge [Original], 1326 officio in Pergen [Original]. Der Siedlungsname ist eine Simplexbildung zu-berg, die in den frühen Belegen in mittelhochdeutsch Dativformen (Singular -e und Plural -en) im lateinischen Kontext steht. Im ersten Beleg erscheint zwischen -r und -g in typischer Sprossvokal, der sich ähnlich auch in Belegen des 15. Jahrhundert zeigt. Eine Fehlbildung stellt wohl die kontrahierte Form Pærn von circa 1285 dar. Die Motivation zur Namengebung ist nicht deutlich erkennbar, da nennenswerte Gelände erhebungen nur in einigem Abstand vorhanden sind; möglicherweise liegt eine empfundene Lage ‘zwischen den Bergen’ zugrunde. Damit wäre auch die Plural-Form erklärt, obwohl hier eher eine analoge Angleichung an Siedlungsnamen mit anderen Plural Formen wie-hofen und-hausen vorliegt. Der Zusatz b. Neumarkt i. d. Oberfranken dient der Differenzierung von vielen weiteren Orten gleichen Namens. Allein in Bayern sind über 100 Orte mit dem Simplex Berg(en) benannt; keiner von ihnen ist zur Stadt aufgestiegen.
Berenforthe, (Herzogenrath) 1123 Berenforthe. Germanisch birnu, Jauche, jauchenartiger Schlamm + furdu, Furt.
Berg (Pfalz) Älteste Nachrichten über ein Rittergeschlecht, das in Berg seinen Sitz hatte, gehen ins 12. Jahrhundert zurück. Es ist die Rede über Wezelo von Bergen, der unter den Ministerialen des Bischofs von Speyer, Günther von Henneberg, erscheint, aber auch als Zeuge in kaiserlichen Urkunden oder gar als Begleiter des Königs Heinrich VI. erwähnt wird. Urkundlich wird Berg zum ersten Male im Jahre 1176 genannt. 1281 kam Berg zur Vogtei Hagenbach und gelangte 1407 mit derselben in kurfürstlichen Besitz.
Berg (Schussental) Berg wurde im Jahr 1094 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weingarten erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit existierte die „Kirche zu Berg“ bereits.
Berg (Starnberger See) Ab dem 16. Jahrhundert Hofmark, 1640 Bau des heutigen Schlosses, Todesstätte von König Ludwig 828 (Kopie des 12. Jahrhundert) in loco quae dicitur ad Perke, 935–955 (Kopie des 11. Jahrhundert) Perge in Huosi, 955–975 (Kopie des 11. Jahrhundert) in Bavuaria in loco Perge nuncupato, 1020–1035 (zum 10. Jahrhundert, Kopie des 12. Jahrhundert) Peraga, circa 1080 Perga, 1315 Perg, 1377 Perg, enhalben dez Wirmses, 1390 Perg bey dem Wirmsee, 1560 Perg am Wirmsee, 1643 Berg, 1689 Undernperg. Dem ursprungliche Flurnamen liegt althochdeutsch -berg, perch ‘größere Anhöhe oder Bodenerhebung, bewachsene Höhe’ zugrunde. Wegen vieler gleichnamiger Orte musste der Name lokalisiert werden, und zwar mittels des Herrschaftsbereichs, des Landes und des Starnbergersees. Der Beleg von 1689 weist auf einen niedrigen gelegenen Ortsteil.
Berg (Taunus) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Berg 1260, als die Grafschaft Katzenelnbogen unter den Brüdern Diether V. und Eberhard I. geteilt wurde.
Berg (Ahrweiler) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Vischel erfolgte 893 im Prümer Urbar.
Berg, (Grafschaft, ursprünglicher Sitz Altenberg, (Odenthal) 1068 de Monte, 1080 Berge. 1139 Berga. Germanisch berga, berg.
Berg, (Bachte-Maria_Leerne) 856 Berega, Idem.
Berg, (Helstedt)Mite 1200 Berga.
Berg, Nachtsheim) 1103 Berge.
Berg, Nenning) 1192 Berge.
Berg, (Remagen) 856 Bergo.
Berg, (Schwerte) 1047 Berge.
Berg= Wickrathberg, 1130 Berga iuxta Nersan.
Berge, (Halver) Mitte 1200 Berge,
Berge, (Bingen) 1158 Bergun.
Berge, Ten (Daknam) 1224 Bergha.
Berge, Ten, (Munkzwalm) 1108 Thenberge.
Berga
Berga/Elster
Bergatreute Der Name Bergatreute lässt auf eine Besiedlung im ersten nachchristlichen Jahrtausend schließen. Der Name dürfte von einem Berengar heißenden Sippenoberhaupt herrühren, der in einer Rodung eine Siedlung gründete. Eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1147 als „Berngartruti“ benennt Bergatreute als Eigentum der Abtei Weingarten.
Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz Von 1128 bis 1848 gab es in Berg zwei Burgen in Händen verschiedener Besitzer.[5] Am 12. November 1129 wurde Berg erstmals urkundlich erwähnt, und zwar bei einem Zehentstreit zwischen der Propstei Fürnried und dem Kloster Kastl, bei dem ein Leutpriester „Heinricus de Perge“ genannt wird.1224 wurde Berg ein herzoglich-bayerisches Amt.[5] 1236 wird mit dem Reichsministerialen „Wernher von Paerge“ erstmals ein Adeliger zu Berg fassbar.
Berge (Niedersachsen)
Berge (Prignitz) Groß Berge und Klein Berge gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg. Sie wurden 1938 zur Gemeinde Berge zusammengeschlossen.
Bergeler, (Oelde) 1081-1105, Berklare. Germanisch birko, Birke + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Bergen, (Bislich) 1085 Birge.
Bergen (Lüneburger Heide) Stätte eines herzoglichen Godings, seit dem 15. Jahrhundert Flecken und später Amtssitz; im Spätmittelalter im Wohld bei Bergen eine Marienwallfahrt. 1197 Berge [Original], 1269 Berghe, 1377 Berghen. Der Ortsname beruht auf dem Simplex altsächsisch -berg, mittelniederdeutsch berch ‘Berg, Erhebung’ und zeigt lediglich Übergang von einer Singularzu einer Pluralform. Die Benennung bezieht sich auf die (kleinen) Erhebungen beiderseits des Berger Bachs.
Bergen (Vogtland)
Bergen (Chiemgau) Das Gemeindegebiet war vor Christi Geburt besiedelt. Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr. war es Teil des römischen Imperiums, was etwa die Villa rustica in Holzhausen bezeugt. Bergen wurde 924 als Perch oder Perga in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg erstmals urkundlich genannt.
Bergen (Mittelfranken)
Bergen an der Dumme
Bergen auf Rügen In der Nähe die Erhebung Rugard (91 m ü. Maskulinum) mit (seit 1877) Ernst-Moritz-Arndt-Turm und Erdwall als Rest einer 1316 zerstörten slawische Burg. Die ehemalig Klosterkirche St. Marien des 1193 gegründeten Zisterzienserklosters verfügt als einzige Kirche in Norddeutschland über eine vollständige Innenausmalung nach einheitlichem Bildprogramm (Anfang 13. Jahrhundert). An ihrer Nordwand befindet sich eine seltene slawische Granitstele (12. Jahrhundert). Der Ort entstand aus einer alten slawischen Siedlung. 1325 mit Rügen an Pommern, 1613 lübisches Stadtrecht, 1648 an Schweden und 1815 an Preußen. 1232 Gora, 1242 in Monte in Rvja, 1278 Berghe, 1289 Gora sive Mons in Ruya, 1302 Bergh in Ruya; Bergen (1331). Sowohl der altpolabische Ortsname *Gora (zu *gora ‘Berg’) als auch die übersetzte lateinisch und die eingedeutschte Variante stehen mit der Hügellandschaft im Zentrum der Insel Rügen beziehungsweise mit dem Berg in Verbindung, auf dem das Stadtzentrum liegt. Der heute Flurname Rugard dagegen könnte auf einen älteren Burgname zurückgehen, darin das altpolabische Grundwort *gard ‘Burg’ und der slawische Inselname Ruja. Mit deutscher Etymologie u.a. Bergen, Landkreis Celle; Bergen, Landkreis Birkenfeld, und Landkreis Traunstein,
Bergen bei Kirn 926 Bergon, 961 in Bergero marca.
Bergenhausen 943 Bergerahuson, 10-1100 Bergarohuson. Germanisch bergwarja husum, zu den Hausern der Bergleute.
Berghaltern, (Haltern) + 1000 Berghalehtrun.
Berghausen, (Oberpleis) 1076 Berengereshuson, 1064 Beringerishusin. 1218 Berchusin. Germanisch Bernugaires husum, zu den Häusern des Bernugair, (bernu, Bär, + gaiza, Speer.
Berghausen, (Langenfeld) 1160 Berghusen, germanisch berga- Beg = husum, zu husa, Haus.
Berghausen, (Reckinghausen) 1081-115 Berghuson, Idem.
Bergheim, (Erft) 1028 Bercheim, 1051 Berchem.
Bergheim, (Sieglar) 1076 Berecheim, 1109 Bercheim.
Berghofen, (Dortmund) Mitte 1200 Berkhove. Germanisch birko, Birke + hofum, zu hofa, Hof.
Berghoven, (Oberkassel) 1172 Berchove.
Bergenhusen Auf Dänisch wird die Stadt auch Berringhuse genannt. Die Stadt wurde erstmals 1304 als Beveringhuse erwähnt. Der Stadtname leitet sich von beaver (Beveringhuse) ab.
Bergewöhrden
Bergfeld Die Siedlung Bergfeld ist wendischen Ursprungs und geht vermutlich auf das 6. bis 8. Jahrhundert zurück. Der Name Bergfeld ist vermutlich eine Zusammensetzung des deutschen Wortes Feld und des slawischen brêgu. Beide Worte bedeuten dasselbe, ein Feld, oder zu jener Zeit häufig auch ein Uferstück. Auch die Flurnamen um Bergfeld sind slawischen Ursprungs.[2] Nach einer anderen Deutung bedeutet der Name Berg-Feld, also ein Feld auf der leichten Anhöhe, auf der der Ort liegt.[3] Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1135 als Bergfelde, als es zum Besitz des Klosters zu Königslutter gehört.
Berghaupten Berghaupten wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon in der Spätantike befand sich wohl auf dem Geißkopf ein römisches oder germanisches Militärlager.
Seit der Erstnennung war die Geschichte des Ortes eng mit den Herren von Hohengeroldseck verbunden, bis die Familie 1634 ausstarb. Es folgte eine Zeit der Streitigkeiten zwischen Österreich und dem Bischof von Straßburg.
Berghausen erghausen wird im Jahr 1260 erstmals urkundlich erwähnt. Die Grafen von Katzenelnbogen waren bis 1479 Landesherren der Niedergrafschaft Katzenelnbogen und damit auch Berghausens.
Bergheim (Nordrhein-Westfalen) Erwähnt wird Bergheim erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1028 (einige Stadtteile auch wesentlich früher), in welcher Hezelin, der Bruder des Pfalzgrafen Ezzo, die ihm gehörende Grundherrschaft Bergheim, die ehemals Königsgut war, an die Reichsabtei Kornelimünster verschenkte. Die Abtei an der Inde verblieb bis zum Ende des Alten Reiches im Besitz der Grundherrschaft von Bergheimerdorf, zu der die meisten Orte der heutigen Stadt gehörten.
Bergheim (Oberbayern) Der Ort Bergheim, als größter der Gemeinde, wurde um 1182/1195 anlässlich der Einweihung der Kirche durch den Bischof Otto von Eichstätt erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ortsname kommt von der Bezeichnung „Perkhaimb“, was in etwas „Heim am Berge“ bedeuten sollte.
Bergholz
Berghülen Die schriftliche Geschichte der Gemeinde Berghülen begann mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortsteils Bühlenhausen in einer Urkunde des Klosters Ochsenhausen, die im Jahr 1100 dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald geschenkt wurde. Berghülen selbst wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt die Schenkung des Grafen Heinrich von Tübingen an das Kloster Blaubeuren.
Berg im Gau Der Ort wurde erstmals 800 als „ad Pergon“ urkundlich erwähnt. Berg im Gau gehörte zum Kurfürstentum Bayern, war aber ein Teil der geschlossenen Hofmark Oberarnbach (entstanden im Jahr 1279) der Freiherren von Pfetten.
Bergisch Gladbach 1975 aus den ehemaligen Städten Bergisch Gladbach und Bensberg und der Ortschaft Schildgen (Gemeinte Odenthal) gebildet. Erst 1863 wurde Gladbach in Bergisch Gladbach umbenannt zur Unterscheidung von Mönchengladbach und anderen Orten dieses Namens. Wie Bensberg im Mittelalter bergischer Ort, ab 1582 Papiermühle. “Alte Dombach”. Bensberg mit mittelalter Burg der Grafen von Berg, deren Reste Gottfried Böhm in das neue Rathaus (1965–71) integrierte, 1700–1716 das Neue Schloss des pfälzischen Kurfürsten, heute Hotel. Gladbach: 1018 Gladebeche, 1144 Gladebach; Bensberg: 1136 Benesbure, 1210 de Bensbur. In Gladbach ist der aus dem Adjectivisch althochdeutsch/mittelhochdeutsch glat aus germanisch *glada ‘glatt, schlüpfrig’ und dem Grundwort -bach gebildete Flussname direkt als Ortsname übernommen worden. Im Ortsname Bensberg ist das Grundwort -bu ̄r neutral aus germanisch *bu ̄ra ‘Haus, Kammer’ wohl erst neuzeitlich durch-berg nach der Lage von Burg und Ort ersetzt worden, das Bestimmungswort enthält wohl den germanisch Personenname Benni. Bei der mittelalten Benennung des Ortes Gladbach hat offensichtlich der eigentliche Flussname der Strunde aus der germanischen Wurzel *streu-, stru ̄‘fließen’ keine Rolle gespielt, ist aber für den Namen des Ortsteil; Herrenstrunden und im Ortsname Strunden (Köln-Dellbrück) noch erhalten. Zum Wechsel des Grundworts in Bensberg vgl. den Ortsname Bedburg, Rhein-Erft-Kreis, Mönchengladbach.
Bergkamen 1220 Berchkamene [Original], 1265 Berkamen, 1279 Berickamene. Der Ortsname i st eine Bildung mit niederhochdeutsch Berg als Bestimmungswort und dem Ortsname Kamen. Motivation für das Bestimmungswort ist die Lage an der Lüner Höhe. Kamen, Kreis Unna.
Bergkirchen
Berglangenbach Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war der Schultheißerei Berschweiler im Oberamt Lichtenberg zugeordnet. Im Jahr 1790 lebten 30 Familien im Ort.
Berglen
Berglern Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte mit einem Grundstückstausch zwischen Bischof Atto von Freising (783–793) und Hungis „in loco qui dicitur Hiera“. Die 1281 ausgestorbenen Grafen von Moosburg hatten in Berglern die Grundherrschaft, den Zehent und die Kirchenvogtei.
Berglicht Im Jahr 1228 wurde Berglicht erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich bestand die Gemeinde aus zwei Ortsteilen mit den Namen Berg (am Hangrücken) und Licht (am Lichterbach). Die Kirche in Berg verfügte über eine eigene Gerichtsbarkeit und war Mutterkirche vieler Pfarreien im heutigen Dekanat Morbach.
Bergneustadt Veste Wiedenau (im Ortsteil Wiedenest) ab 1301 durch die Grafen von der Mark erbaut, seit 1330 Neustadt und Stadtprivileg, seit 1884 Bergneustadt, ab 1624 zur Herrschaft Gimborn-Neustadt; seit 15. Jahrhundert Eisenverhüttung. 1301 Niestat, 1330 Nyestad, 1392 Nygenstait. Die Altbelege zeigen einen noch nicht diphthongierten, entrundeten Stammvokalismus für späteres Adject. So neu-, althochdeutsch niuwi aus indogermanisch *neu-jo. Die Komposition mit dem Grundwort-stadt ist die einzige im Bergischen Land.
Berghaltern (Haltern) +1000 Berghalehtrum.
Berghausen, (Oberpleis) 1076 Berengeshuson, 1109 Beringeris husvun. Germanisch Bernugaires husum, zu den Häusern des Bernugair. (bernu, Bär, + gaiza Speer)
Berghausen, (Langenfeld) 1160 Berhusen. Germanisch berg- Berg + Husum, zu husa, Haus.
Berghausen, (Recklinghausen) 108-1115 Berghuson.
Bergheim-Oestrum, +1000 Berghem, Mitte 1200 Bercheim.
Bergheim, (Sieglar) 1076 Berecheim, 1109 Bercheim.
Berghofen, (Oberkassel) 1171 Berchove.
Bergstein, (Aa) 1198 Berensteyn, 1219 Berinsteyn. Germanisch Beron staina, Stein= Burg des Bero, (bernu, Bär)
Bergswick, 1169 Bereldeswig. Germanisch Berahildis wika. Tochtersiedlung der Berahildi. (bernu Bär, _ + hildjo, Kampf)
Bergrheinfeld
Bergtheim Bergtheim wird im Jahr 772 in einer Schenkungsurkunde des Klerikers Alwalah im Urkundenbuch des Klosters Fulda erstmals erwähnt.
Bergweiler 981 Wilre, Danach änderte sich der Name des Ortes mehrmals, was größtenteils sprachlich Anpassungen darstellte. So hieß der Ort 1056 Villaris, 1171 Reinboldvillari, 1184 Villare, 1190 Vilare, 1219 Wilare, 1243 Remboldswilre, im 14. Jahrhundert Wilre supra montem, 1417 Wiler, 1428 Wilre, 1487 Wyler, 1569 Bergwiler und 1656 dann schließlich Bergweiler. Germanisch wilari, von romanisch villare, Gehöft.
Beringstedt
Berka/Werra mit 3 weiteren Gemeinten und Stadtteilen Fernbreitenbach, Gospenroda, Herda, Horschlitt, Vitzeroda, Wünschensuhl), im Wartburgkreis. Erster wähnung 786, 1184 an Hersfelder Klosterhof, Zoll und Gerichtsstätte im Mittelalter, 1847 Stadt. 786 Berchaho [Original], 1085 Berchach, 1268 Berkahe; Berka (1283/84). Aus althochdeutsch birka ‘Birke und dem Suffix eines Gewässername -aha (-ach1) ‘fließendes Wasser’. So Bad Berka, Landkreis Weimarer Land.
Berkatal Der Ortsteil Frankershausen ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 876 eine der ältesten Ortschaften der Region. Der Ortsteil Frankenhain ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1360 der drittälteste Ort der Gemeinde. Hitzerode wurde erstmals im Jahr 1195 in einer Urkunde des Papstes Coelestin III. erwähnt, in welcher dieser den Besitz des Klosters Germerode.
Berka vor dem Hainich Der Ort Berka wurde 1035 erstmals urkundlich erwähnt, dies geschah anlässlich einer Schenkung an das Kloster Fulda. Zu den ältesten Gebäuden des Ortes zählt das heutige Schloss Berka, es geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung. Die ehemalige Burg wurde von den Herren von Creuzburg erbaut.
Berkenbrück Erstmals wurde das Dorf 1285 als Byrkenbrucke (Birkenbrücke) in einer Grenzurkunde der Gemarkung Fürstenwalde erwähnt. Das Fließ, das im 21. Jahrhundert Hauptgraben heißt, wurde mehrmals als Grenze der Gemarkung angeführt. An anderer Stelle wurde berichtet, dass durch Berkenbrück die alte Heer- und Handelsstraße (auch Frachtstraße genannt) von Berlin nach Frankfurt (Oder) führte. Wahrscheinlich führte diese alte Straße über eine Holzbrücke, welche die Ufer des Fließes miteinander verband. Allerdings gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass es eine solche aus Birkenholz bestehende Verbindung gab.
Berkentheim, (Trier) 1220 Berkintheim, Berkentheim.
Berkelo, (an dem Anger), 1066-81, in Berkolo. Germanisch birko, Birke, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Berkenthin 1230 erstmals urkundlich erwähnt, 1264–1681 in Besitz einer örtlichen Adelsfamilie. Mittelalterliche Dorfkirche, Schleuse. 1230 in parrochia Parketin [Original], 1264 in Parkentin, 1652 Barkenthyn; Berkenthin (17. Jahrhundert). Die Bedeutung des Ortsname lässt sich ableiten vom altpolabisch Personenname Parchota in Verbindung mit -in und bezeichnete damit ursprünglich die Siedlung des Parchota. Mit der Ersetzung des /ch/ durch das /k/ wurde es dann als Parkentin ins Mittelniederdeutsch übernommen und weiter zu Barkentin und Berkenthin umgeformt.
Berkheim Berkheim wurde erstmals 1093 in der Gründungsurkunde des Klosters Ochsenhausen urkundlich erwähnt.
Berkholz-Meyenburg Das Dorf Berkholz wurde 1354 erstmals urkundlich unter dem Namen „Bergholt“ erwähnt und nach dem „Birkenhölz“ benannt. Der erste Nachweis für Meyenburg (zur Miewenburgk) findet sich im Jahr 1578. Im Jahre 1652 tauchte der Name Meydeburgk und 1661 Meyenburgk auf. 1578 wird der Graf von Hohenstein erwähnt. 1648 setzte der Schäfer zu Meyenburg die öde und wüste Schäferei wieder instand. 1653 gab es drei Kossätenstellen, von denen zwei wüst waren. Im Jahre 1840 hatten Dorf und Rittergut 15 Wohnhäuser.
Berkoth
Berkum, (Koln) 1141 Bercheim.
Berl, (Albersloh) +1000 Beranhlara. Germanisch Beran, des Bero (Bernu, Bär. +hlaeri, waldiges sumpfland.
Berlich, (Koln) 1135-75 Berleich, 1170-90 Berlech.
Berlin Der Ort entstand als Kaufmannssiedlung an einem Knotenpunkt der Handelswege von W nach O und dem Übergang über die Spree von S nach N. Berlin war schon bei der ersten Erwähnung eine Doppelstadt zusammen mit Cölln auf der benachbarten Spreeinsel. Nach einer Trennung der Verwaltung von 1443 bis 1709 wurden sowohl Berlin und Cölln als auch die im 17. Jahrhundert entstandenen Städte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zu einer Stadt vereinigt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde auch eine Reihe von Vorstädten eingemeindet Schließlich erfolgte 1920 die Bildung der neuen Stadtgemeinde zu Groß Berlin durch die Eingliederung umliegender Städte und Landgemeinden. 1945 wurde Berlin in vier Sektoren unter den Alliierten aufgeteilt, 1961 durch den Mauerbau in einen Ostteil (Hauptstadt der DDR) und einen Westteil getrennt, 1990 wiedervereint. Berlin: 1244 dominus Symeon de Berlin [Original], 1313 in Berlyn [Original], 1349 tu dem Berlin [Original], 1402 von dem Berline, 1472 zu Berlin. Schwesterstadt Cölln: 1237 Symeon, plebanus de Colonia [Original], 1247 Symeon, prepositus de Colonia juxta Berlin, 1344 in Colne prope Berlin, 1440 Collen [Original]. Der Name geht auf altpolabisch *Birlin-/*Berlin zurück und bedeutet ‘Ort in einem sumpfigen Gelände’. Er gehört zu altpolabisch *birl-/*berl‘Sumpf, Morast’, urslawische *bцrl-, und ist eine Ableitung mit dem-in-Suffix. Die Entwicklung von *Birlinzu *Berlin kann sowohl in der Slawischen als auch im Deutsch erfolgt sein. Die Überlieferung mit dem Artikel spricht für einen ursprünglichen Flurnamen, der von den Siedlern aufgenommen wurde. Für den Namen wurden in der Vergangenheit zahlreiche Erklärungen geboten, sowohl aus dem Niederländisch als auch aus der Slawischen und Deutsch. So die Verknüpfung mit mittelniederdeutsch ber(e)lein ‘kleiner Bär’, da bereits 1280 im Stadtwappen von Berlin ein Bär erscheint und wohl auch an Albrecht den Bären gedacht wurde. Dies kann nur auf der Umdeutung des slawischen Namens durch deutsche Siedler beruhen. Der Name Cölln ist eine Namenübertragung von Köln am Rhein der auf lateinisch colonia ‘Pflanzstadt in einem eroberten Lande, Kolonie’ zurückgeht. Nicht ganz auszuschließen ist eine Grundform altpolabisch *Kol'no zu *kol ‘Pfahl, Pflock’. Die Namen Berlin, Berlinchen sind zahlreich als Ortsname und Flurname vertreten.
Berlingen 1171 Berlinge, 1189 Berlengen. Germanisch Berilingum, bei den Leuten des Berilo.
Berlingerode Berlingerode wurde am 5. Dezember 1266 erstmals urkundlich erwähnt.[2] In seiner Gemarkung befand sich auf einem Bergsporn die Alte Burg oder Burg Westernhagen.
Berlstedt m Ingelheimer Protokoll vom 18. Mai 876 wurde ein Ort namens Berolfestetin erwähnt. Burg und Dorf gehörten dem Kloster Fulda und wurden als Lehen einem „Berlof“ gegeben.
Bermatingen m 5. bis 7. Jahrhundert wurde die Örtlichkeit von freien alemannischen Bauern besiedelt.[3] Im Jahr 779 erfolgt die erstmalige Erwähnung von Permodingas (Bermatingen) in einer Schenkungsurkunde von Ato und seiner Frau Herosta an das Kloster St. Gallen.
Bermbach
Bermel
Bermersheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Bermersheim findet sich in einer Urkunde der Abtei Lorsch aus dem Jahr 780. 1158 Bermesheim. Germanisch Beramaris haim. Wohnung des Beramar, (bernu Bär + maeri- beruhmt.
Bermersheim vor der Höhe Im Jahr 768 wurde der Ortsname anlässlich eines Güterverkaufs an das Kloster Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Den Namenszusatz „vor der Höhe“ trägt die Gemeinde seit dem 1. April 1971.
Bernau am Chiemsee Zu Römerzeiten war Bernau wegen der praktischen und gesunden Lage ein beliebter Erholungsort für Soldaten. Hier wurden die Grundrisse einer Villa rustica gefunden; man wertet dies als Hinweis auf ein römisches Bad an diesem Ort. Auch wurde ein römischer Grabstein gefunden.
Kaiser Maximilian I. weilte während eines Feldzugs gegen die Burg Marquartstein im Oktober 1504 in Bernau, was auf einer Tafel am Gasthof zum alten Wirt vermerkt ist.
Bernau bei Berlin Seit Anfangs des 13. Jahrhundert Marktort, im Mittelalter Sitz eines Probstes. 1296 preposito ecclesie de Bernow [Original], 1300 in civitate antiqua Bernau, 1315 de Barnow; Bernau (1775). Der Name ist wohl aus dem Deutschen zu erklären. Im Bestimmungswort kann sowohl mittelniederdeutsch bare/bere ‘Bär’ als auch mittelniederdeutsch b ̄er, b ̄ere ‘Eber’ vorliegen. Zum Grundwort-au. Es kann sich auch um eine Übertragung des Namens von Bernau, 1355 de Bernouwe, einer Wüstung bei Coswig handeln. Wenig wahrscheinlich ist eine Erklärung aus der Slawischen als Bildung vom Personenname *Barn, da die Form mit a nur selten belegt ist.
Bernau im Schwarzwald ie Besiedlung des heutigen Gemeindegebiets begann im späten 11. Jahrhundert mit Rodung und Bau von Höfen durch Laienbrüder des Klosters St. Blasien. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1157 anlässlich der Einweihung einer Kapelle im Ortsteil Hof.
Bernbach, 1158 Berbach, 1158 Berebach.
Bernbeuren Der Ort geht auf eine Siedlung, der die merowingische Sippe eines Bero ihren Namen gab zurück, aber erst 1221 wird ein Ulrich von Beroburo urkundlich erwähnt.[4] In karolingischer Zeit wurde in Bernbeuren ein fränkischer Reichshof eingerichtet.
Bernburg Bergstadt mit Burg/ Schloss (auf dem west Saaleufer) und Talstadt, bestehend aus Alt und Neustadt (auf dem ö Saaleufer), vereinigt erst 1825. Askanischer Besitz, bezeugt seit dem 12. Jahrhundert, aber wohl älter, bis zum 18. Jahrhundert anhaltische Residenz, zeitweilig von zentraler Bedeutung für die anhaltischen Fürsten. Stadtentwicklung seit dem 13. Jahrhundert bezeugt, blühend, aber seit dem Dreißigjährigen Krieg stagnierend 961 Brandanburg,1138 Berneburch, 1186 Berneborch [Original], 1330 Bernburch [Original]. Die Schreibung des ersten Belegs weicht von den späteren Nennungen stark ab und ist mit ihnen sprachgeschichtlich nicht zu verbinden. Sie wird als Irrtum des Schreibers gewertet, der wohl versehentlich den Namen des ihm bekannteren Brandenburgs (Havel) einsetzte. Damit ist er nicht authentisch und kommt für die Erklärung des Namens weniger in Betracht. Der Name Bernburg kann 1. aus einem Personenname Bero oder Berno (aus Bernhard u.ä.), 2. zu altsächsisch *bero ‘Bär’ oder 3. aus altsächsisch *brannjan beziehungsweise mittelniederdeutsch bernen ‘brennen’ entstanden sein. Eine eindeutige Entscheidung ist nicht möglich, auch im Hinblick auf historisch Anknüpfungspunkte wie die Zerstörung der Burg im Jahr 1138, auf Grundform Albrecht „den Bären“ oder den sächsisch Herzog Bernhard. So Berndorf, NÖ, Bernsdorf (Oberlausitz), Bernau, Landkreis Barnim.
Berndorf Mittelalterliches Angerdorf mit Landwirtschaft, Weinbau, Pechgewinnung und Handel mit Harzprodukten. 1843 Gründung einer Metallwarenfabrik durch Alexander Schoeller, 1850 Übernahme durch die Familie Krupp aus Essen und Ausbau zur Großindustrie (heute Berndorf AG:) 1133 Perimdorf; Perndorf (1380). Zum Grundwort-dorf, das Bestimmungswort ist der schwach flektierte Genitiv des althochdeutsch-bairisch Personenname P‘ro, wodurch der Ortsname ‘Dorf des Pero’ bedeutet (das diesem Personenname etymologisch zugrundeliegende Appellativum mittelhochdeutsch-bairisch p‘r Maskulinum mit der Bedeutung ‘Bär’ kommt prinzipiell als Grundwort auch in Frage, es erinnerte wohl an ein bemerkenswertes Ereignis mit einem Bären in diesem Dorf, da jedoch die gefügten Namen auf -dorf in der Regel mit einem Personenname gebildet sind, ist wohl eher der ersten Deutung der Vorzug zu geben).
Berndroth
Berne 1063 verschenkte Kaiser Heinrich IV. das ungeschützte Sumpfland um Berne an die bremische Kirche. Erzbischof Adalbert von Bremen gestattete den zugewanderten Niederländern die Besiedlung im freien erblichen Besitz nach dem Holländerrecht. Zum Hochwasserschutz wurde ca. 100 Jahre später von den Stedingern mit dem Deichbau begonnen.
Berngau Berngau wurde 1142 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[5] Der Ort war seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt eines Reichsguts und bis in das 17. Jahrhundert eine sogenannte kaiserliche Hofmark, die sich seit 1280 im Besitz der Wittelsbacher befand.
Bernhardswald
Bernitt
Bernkastel-Kues Um 400 Errichtung eines römisch Kastells, 1033/37 Erwähnung von Bernkastel und Kues, ab 1291 Führung eines Stadtsiegels, ab 1794 Französisch, 1815 zu Preußen, ab 1816 Kreisstadt, 1905 Fusion der Stadt Bernkastel mit der Gemeinte Kues. Bernkastel: 496/506 (Kopie um 700, Kopie 13./14. Jahrhundert) Princastellum, 11. Jahrhundert Berincastel, 1030 Berencastele, 1181 Berncastell, 1315 Berncastel, 1569 Berncastel. Kues: 1030 in Covese, 1148 Cobesa, 1155 Cuvesa,1194 Cu ̊vesa,1195 Kuvese, um 1200 in Cuvesa, 1211 Covese, 1249 Chuese, Chuuse, 1307–54 Cusa, 1329 Cose, 1330 Cuse, 1549 Coeß. Bernkastel: Ausgangsform althochdeutsch *Berinkastel ‘befestigte Siedlung des Bero’, Kompositum mit dem Genitiv des Personennamen Bero als Bestimmungswort und dem aus lateinisch castellum entlehnten Grundwort althochdeutsch kastel. Kues: Grundform *Kubesa ‘Ort an der Krümmung (der Mosel) ’, abgeleitet von keltisch/indogermanisch *kubo ‘gehöhlt, gekrümmt’, nasaliert in gallisch *cum-ba, Mulde, Senke’. So Blieskastel, Saarpfalz Kreis.
Bernried (Niederbayern) Ein großer Teil des heutigen Gemeindegebietes gehörte zur Hofmark Egg, das Schloss Egg liegt im Gemeindegebiet. Seit Gründung der Gemeinde im Jahr 1818 gehörte die Gemeinde Bernried zum Bezirksamt und späteren Landkreis Bogen.
Bernried am Starnberger See Otto und Adelheid von Valley hatten im Jahre 1120 ein Chorherrenstift in Bernried errichtet. Seit 1330 war der Ort Teil einer geschlossenen Hofmark des um 1803 aufgelösten Klosters Bernried.
Bernsdorf (Erzgebirge) Das Waldhufendorf Bernsdorf wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Der Ort wurde jedoch erst im Fragment der Naumburger Bistumsmatrikel, die unmittelbar nach 1470 entstand, als Bernstorf erwähnt. In der Heimatgeschichtsforschung ist jedoch die Angabe verbreitet, dass diese Matrikel bereits 1286 entstand, und daher wird diese Jahreszahl fälschlich als Ersterwähnungjahr angegeben. Der Name des Ortes soll sich von Dorf eines Berno ableiten.
Bernsdorf (Oberlausitz) 1494 Bernsdorff, 1774 Wendisch Bernsdorf; osorbisch 1719 Nischichow, 1843 Njedzichow. Zum Personenname Bernhart; der obersorbische Ortsname wohl zu einem Personennamen wie Nezdich o.ä. So Bernsdorf, Landkreis Zwickau, Bernsdorf, Ortsteil von Chemnitz.
Bernsau, (Overath) 1218 Bernsovle, 1218 Bernsowe. Germanisch Bernes, des Bern, + agwjo, Wasserlauf.
Bernshausen, 1013 Berneshusun. Germanisch Bernas husum, zu den Häusern des Bern.
Berrendorf, (Koln) 1136 Beredorf.
Berrenrath, (Hürth) 922 Barincriche. 1202 Beringerode. Germanisch Beringo ropa, Rodung der Leute des Bero.
Berresheim, (Koblenz) 1121 Bermodasheim, 1128 Bermudesheim. Germanisch Beramodes haim, Eohnung des Beramod. (bernu Bär, + moda, Mut)
Bernstadt
Bernstadt auf dem Eigen Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.
Bernstorf Der Name der Gemeinde geht auf die Familie Bernstorff zurück, die seit dem 13. Jahrhundert bis 1945 das Gut Bernardestorp besaß.
Berod (bei Hachenburg) Der Ort wurde im Jahre 1385 erstmals urkundlich erwähnt.
Berod bei Wallmerod Im Jahr 1292 wurde Berod erstmals urkundlich als Berrinrode erwähnt.
Berscheid =Heilberscheid, 959 Brencede.
Berschweiler bei Baumholder Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war Hauptort einer Schultheißerei, die dem Oberamt Lichtenberg unterstellt war.
Berschweiler bei Kirn Berschweiler gehörte zur Wild- und Rheingrafschaft, die seit 1743 als Fürstentum von der Linie Salm-Kyrburg regiert wurde.
Bersenbrück In Bersenbrück wurde 1231 von Graf Otto von Ravensburg ein Zisterzienserinnenkloster gestiftet, das 1786 formal aufgehoben wurde; die Siedlung begann im 19. Jahrhundert als Behörden und Beamtensitz zu wachsen. 1221 Bersinbrugge [Original], 1231 Bersembrugge, 1301 Bersenbrucge; Berßenbrück (1723). Bildung mit dem Grundwort -brück. Das Bestimmungswort enthält einen Gewässername *Bersina/*Birsina, der seinerseits eine Ableitung mit -n-Suffix ist. Ableitungsbasis ist ein Adjektiv indogermanisch *bheres ‘schnell’, das zwar appellativisch nicht im Germanisch belegt ist, aber in mehreren Namen wie dem Gewässername Birs und mit Schwundstufe in Börßum vorauszusetzen ist. Der auslautende Vokal ist bereits im 13. Jahrhundert geschwunden. Gelegentlich erscheint an -b assimiliertes -m statt -n-. So Börßum, Landkreis Wolfenbüttel.
Berstadt, 1056 Berhtdenstat. Germanisch Berhtan stadi, Stätte der Berthta, (bertha, glänzend)
Bertringen, 1. Halfte 1200 Berteringa. Germanisch Berthaharinga, die Leute des Berhtahari.
Berzdorf, (Köln) 1171 Berteldorp. Germanisch Berthiles porpa, Dorf des Berthil.
Bersteland
Bertsdorf-Hörnitz Das Waldhufendorf Bertsdorf wurde im 13. Jahrhundert angelegt und nach einem Lokator Bertram benannt. Erstmals erwähnt wurde Bertramy villa 1352 als Zittauer Ratsdorf. 1391 war der Ort als Bertrampsdorf im Urbarium des Zittauer Hospitals St. Jakob aufgeführt.
Berumbur Der Ort wurde 1552 erstmals urkundlich als Bherum Buer erwähnt. Spätere Namen waren Behrumsbuhr (1645) und Berumbuer (1730). Im Namen dieser Siedlung kommt die protogermanische Wurzel *būr- zweimal vor: im Definitionswort als umlautete altfriesische Form bēre, im Grundwort als mittelniederdeutsche būr. Die Bedeutung ist „zu Berum gehörende Bauerngemeinde“.
Berzhahn Die erste urkundliche Erwähnung Berzhahns geht auf das Jahr 1338 zurück. Spätestens 1596 hatte Berzhahn einen Heimberger und spätestens 1814 einen Schultheiß.
Berzhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Strickhausen erfolgte im Jahr 1432. Die früher in Berzhausen liegende Ranzenmühle wurde 1470 erwähnt. Im Jahr 1561 wurden in Berzhausen fünf Feuerstellen, d. h. Häuser, gezählt.
Bescheid 497 Bachscheid, Bachsceith. Germanisch baka Rucken, Bergrucken + skapijo, Wasserscheide, Bergrucken.
Beschendorf Der Ort wurde 1322 erstmals als Becekendorp, also Dorf des Bezeco erwähnt.
Besdorf Besdorf gehörte historisch zum ehemaligen Amt Wacken im ehemaligen Kreis Rendsburg. Im Jahr 1910 lebten in der Gemeinde 293 Menschen. Bis zum Jahr 1939 reduzierte sich die Anzahl auf 285.
Beselich 1212 Beslich, Gallo-romanisch. Der Name rührt von der Flurbezeichnung „Beselicher Kopf“ (296 m) im Zentrum der neuen Gesamtgemeinde, der erstmals im Jahr 1156 Erwähnung fand. Auf dem Beselicher Kopf befand sich das Prämonstratenserinnenkloster Beselich, dessen Gründung von Erzbischof Hillin von Trier im Jahr 1163 bestätigt wurde. Zwischen 1170 und 1230 wurde die dreischiffige Basilika des Klosters errichtet, die heute in restaurierter Form als denkmalgeschützte Ruine erhalten ist.
Besenthal
Beseritz Bereits 946 tauchte der Ort als Miceretz in einer Urkunde auf (Stiftung des Bistums Havelberg). Letztere Deutung ist fraglich, es wird die terra Meseritz gemeint sein. Die erste urkundliche Erwähnung als Beseritz stammt aus dem Jahr 1236.
Besigheim Erstnennung 1153 im Zuge der Schenkung von Besigheim durch König Friedrich I. Barbarossa an den Markgrafen Hermann von Baden, Verleihung des Stadtrechts um 1200, 1277 Bezeichnung als oppidum, 1280 als civitas und geht 1595 endgültig an Württemberg. Evangelische Stadtkirche mit prachtvollem Schnitzaltar (Christoph von Urach), Waldhornturm, Schochenturm, mittelalter Stadtbild. 1153 Basincheim, 1231 Basenkein [Original], 1245 (Kopie 15. Jahrhundert) Basekain, 1257 Besenkein [Original], 1443 Besikem; Besigheim (16. Jahrhundert). Der Ortsname geht mit Umlaut des Stammvokals /a/ zu /e/ auf eine-ing-heim Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Baso zurück und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Baso’.
Besitz
Bessenbach Die Gemeinde entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Keilberg und Straßbessenbach. 1978 folgte die Gemeinde Oberbessenbach.
Bestensee Der Ort und sein Name lassen sich auf die slawische Siedlung „Bestwin“ zurückführen, was als „guter Holunder“ gedeutet wird. Noch im 21. Jahrhundert prägen Holundersträucher das Ufer des Klein Bestener Sees.
Bessenich, (Köln) 1139 Besinig, 1150 Bessenich. Gallo-romanisch.
Besseringen, (Saarland) 1095 Bezzeringa, 1154 Betringa. Germanisch Badtsaharinga, die Leute des Badtsahari.
Bestwig 1281–1313 Henr[icus] Bernestwich, 1377 to Bernwech, 1414 in Bernswych; Bestwig (1669). Bildung mit dem Grundwort -wik/-wiek. Das Bestimmungswort ist der Personenname Bern im statich flektierten Genitiv Singular, der zu althochdeutsch bero, altsächsisch *bero ‘Bär’ zu stellen ist. Der Ort ist also als ‘Siedlung des Bern’ benannt worden. Der Ortsname erreicht erst im 16. Jahrhundert seine heutige Form. In diese Zeit gehört sprachlich auch ein Beleg Bestwich einer Fälschung des 16. Jahrhundert zu angeblich 1191, die nicht als Erstbeleg herangezogen werden kann. Das bis Ende des 15. Jahrhundert belegte -t dürfte ein sekundär eingedrungener Übergangslaut sein. Es schwindet zunächst aus den Schreibformen, erscheint aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert erneut, wohingegen die Konsonantengruppe -rn ausfällt. Dieser Vorgang ist vermutlich über eine mittelater Zwischenstufe mit vokalisiertem -r zu erklären, in der der Nasal vor -s ausfiel (*Beans(t)> *Beas(t)-) und der sekundär entstandene Diphthong zu -e gekürzt wurde.
Betheln 1019 Betanun. 1022 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Sein damaliger Name war Betenem. In dessen Kirche wurde am 22. Mai 1125 durch Bischof Berthold eine Niederlassung der Augustinerkongregation in Marienrode beurkundet.
Bethenhausen
Betteldorf Der Ortsname geht zurück auf einen Römer namens Betilo, der um 475 auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Pferdewechselstation an der Maas-Mosel-Römerstraße betrieb.
Bettendorf Die Gründung Bettendorfs liegt wohl noch einige Jahrhunderte zurück in fränkischer Zeit. Erstmals urkundlich erwähnt wird der ca. 340 Einwohner zählende Ort in der „Mehrenburgischen Schenkungsurkunde“ aus dem Jahre 1163.
Bettenfeld Die erste urkundliche Erwähnung Bettenfelds unter dem Namen „Bettenvelt“ war im Jahr 1179.
Bettingen (Trier) 845 Bertinga, 1135 Bettingen, 1174 Betthenge. Germanisch Berthinga, die `Leute des Bertho.
Bettingen, (Waldwiese) 1039 Betingen.
Betteldorf, (Trier) 943 Bettilonis uilla, 1103 Betdelonis uilla. Germanisch Berthilon porpa. Dorf des Berthilo.
Bettendorf, 1118 Bettendorf. Germanisch berhton porpa. Berg des Berthto.
Bettenfeld, (Trier) 1177 Bethenuelt. Germanisch Betton, des Betto + feldu, ode Ebene.
Bettenhoven, (Rodingen) 1150 Bettenhouen. Germanisch Betton hofum, zu den Hofen des Betto.
Bettenkamp, (Kapellen) +1000 Bettinghem. Germanisch Bettinga haim, Wohnung der Leute des Betto.
Bettrath. (Mönchen-Gladbach) Bald nach 1116 Betherode, ende 1200 Betterode. Germanisch Betton ropa, Rodung des Betto.
Beuel, (Köln) 1139 Buila, 1156 Buele (Saarburg) 1052 Bureche, Gallo-romanisch.
Betzdorf 1236 in Bettisdorf, 1249 Betstorp, 1382 Betstorff; Betzdorff (1451). Als Personenname in Verbindung mit dem Grundwort -dorf bieten sich sowohl das germanisch Beto beziehungsweise Betto, Genitiv Singular Bettis-, als auch der Kosename Ber(c)ht, Genitiv Be(rch)tesan, wobei ein *Berchtesdorp erst durch den Ausfall von -r und -(c)h zu Betzdorf wird. Aufgrund der Quellenbelege wird hier die Deutung ‘Dorf des Beto/Betto’ favorisiert. So Betzdorf, Grevenmacher, Luxemburg.
Betzendorf Urkundlich in die Zeit vor dem Jahre 1000 ist lediglich der Nachbarort Tellmer zu datieren (988).
Das dem Adelshof Barkhof zugehörige Kirchenpatronat hatte ursprünglich die Familie von Oedeme inne; ihre Besitzungen wurden erst zwischen 1368 und 1378 zum größten Teil vom Kloster Ebstorf aufgekauft, in Betzendorf sind später die Grotes begütert. Besitz des Bistums Verden ist noch 1252 in allen Orten der heutigen Gemeinde Betzendorf nachzuweisen.
Betzenstein Betzenstein wurde 1187 mit Friedrich von Betzenstein erstmals urkundlich erwähnt. 1359 erteilte Kaiser Karl IV. das Markt- und Stadtrecht.
Betzenweiler Das Kloster St. Gallen hat im 9. Jahrhundert möglicherweise die Grundherrschaft am Ort ausgeübt, wenn eine Urkunde aus dem Jahre 817 zutrifft, die das Kloster im Besitz von „Perahtramnilvillare ad Fedarhaun“ nennt. Urkundliche Erwähnungen in der Namensform Betzenweiler gab es aber erst im Laufe des 13. Jahrhunderts, im Jahre 1249 als „Bencewiller“ und 1275 als „Bentzenwiler“.
Zur Entstehung des Namens Betzenweiler gibt es verschiedentliche Erklärungen. Ob der Name ein Erbe aus der keltischen Frühgeschichte des Ortes sein könnte oder erst im frühen Mittelalter in Bezug zu einem Gründer namens „Benzo“ entstand, ist ungeklärt.
Betzigau Der Ort wurde erstmals im Jahre 1238 als Bezzingowe erwähnt.
Beulich
-beuren / -beuern / -büren. Zugrunde liegt wohl althochdeutsch bu ̄r, mittelhochdeutsch / mittelniederdeutsch bu ̄r ‘(kleines) Haus, Kammer, Hütte; Ansiedlung, Gemeinde’ (Bauer ‘Vogelkäfig’), wovon die Dativ-Plural-Form vorliegt: ‘zu / bei den Häusern / der Ansiedlung’; die ältesten Belege deuten auf den jo ̄-Stamm*bu ̄r(r)ia als Ausgangsform hin. Als Bestimmungswort begegnen vorwiegend Personennamen, entweder unflektiert (Benediktbeuern, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) oder im Genitiv (Ibbenbüren, Landkreis Steinfurt). Auch als Simplex kommt dieser alte gemeinde Bildungstyp vor (Büren, Landkreis Paderborn).
Beuren (Eifel)
Beuren (Hochwald) Erzbischof Theoderich II., früher selbst Propst zu St. Paulin, schenkte dem Stift 1231 die Pfarrei, die in der Urkunde von 1255 „Buren“ (Brunnen, Born) genannt wird. Am Chor der 1836/38 im klassizistischen Stil erbauten Kirche befindet sich eine Steininschrift mit der Zahl 1414, dem Baujahr der alten gotischen Vorgängerkirche.
Beuren (Schwäbische Alb) Beuren wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt, als die Habsburger gegenüber Graf Eberhard I. von Württemberg auf alle Ansprüche an dem Ort verzichteten.
Beuron
Beutelsbach
Bever, (Halver) Mitte 1200 biuere, altgermanisch bibruno, Gewasser name abgeleitet von bibru, Biber.
Bevern (Holstein) 1015-25 Biueran.
Bevern (Weserbergland) Bevern erscheint erstmals im 9. Jahrhundert in schriftlichen Dokumenten der Corvey Abbey. Im Jahr 1501 wurde erstmals eine Kirche gebaut.
Beverstedt Vermutlich 9. Jahrhundert hölzerne Taufkapelle, Wirtschaftshöfe zur Versorgung des erzbischöflichen Hofs in Bremervörde, Gerichtsbarkeit durch Herren von Luneberg, 1661 Flecken, 1971 und 1974 Zusammenschluss des Fleckens Beverstedt mit den Gemeinte Appeln, Bokel, Frelsdorf, Heerstedt, Hollen, Kirchwistedt, Lunestedt und Stubben. 1229 Beversate [Original], 1310 Beverstede [Original], 1319 Beverste [Original]. Die Form des früher bezeugten Ortsname Westerbeverstedt (860 Westristanbeverigiseti [Kopie 11./12. Jahrhundert], 1202 Westerbeversate [Original]) muss auch für Beverstedt vorausgesetzt werden. Es handelt sich um eine Bildung mit dem Bestimmungswort altsächsisch biar, mittelniederdeutsch b ̄ever ‘Biber’ und dem Grundwort altsächsisch *gisa ̄ti, mittelniederdeutsch (ge)sa ̄te, (ge)s ̄ete ‘(Wohn-)Sitz, Niederlassung’, ergänzt durch den Zusatz altsächsisch westar ‘westlich gelegen’ im Dativ Singular des Superlativs. Das Grundwort -sa ̄te, -s ̄ete verkürzte sich im Nebenton zu -ste und fiel so mit dem im Norddeutsch ebenfalls oft zu -ste verkürzten Grundwort -stedt ‘Stelle, Stätte, Ort’ zusammen, woraus die Umbildung zu -stede resultiert.
Beverungen Mitte 9. Jahrhundert Schenkung von Gütern in Beverungen durch Haduwy (Witwe des Amalung) an Corvey, 1330 Errichtung einer Burg (unter Mitwirkung von Corvey, Bistum Paderborn und der Herren von Brakel), 14. Jahrhundert Planung einer Siedlung, 1417 Stadtprivileg (mit Corvey); 826–876 (Kopie 1479) Beuerungun, [1018] (Kopie um 1160) in Ovoronbeverungun, 12. Jahrhundert (Kopie1479) Beberuggen, 12. Jahrhundert Beverunge, 1155 Beueringen, 1283 (Kopie) in inferiori villa Beuerungen, 13. Jahrhundert Beveruggen, 1339 inferior Beverungen; Beverungen (1025–1216). Ableitung eines Insassennamens auf -ung(en) vom Gewässername der Bever (l. Nebenfluss zur Weser; 1776/77 Bever Fluß < *Beuera). Im Mittelalter zeitweise Unterscheidung von zwei Teilen (Overenbeverungen und Niederbeverungen) nach ihrer Lage flussaufwärts beziehungsweise flussabwärts der Weser, ab 1356 Beverungen. Der Name ist zu erklären als Bezeichnung einer Siedlung ‘bei den Leuten an der Bever’. Der Gewässername wird immer wieder mit altsächsisch biar, mittelniederdeutsch bever ‘Biber’ verbunden, wobei auch ein Anschluss an mittelniederdeutsch bevern ‘zittern’ (Iterativbildung zu beven ‘zittern, beben, unruhig sein’) und Bezeichnung nach Art des bewegten Wasserlaufs möglich ist.
Bexbach Seit dem 14. Jahrhundert Eisenerz-, seit dem 16. Jahrhundert Kohlebergbau. 1192 Beckensbach [Original], 1310 Beckespach; Bexbach (1384). Ortsname zum Gewässername Bexbach, welcher ein Personenname als Bestimmungswort trägt. Das Gewässer hieß im 16. Jahrhundert im oberen Teil Frankenbach, im unteren Abschnitt Brühlsbach und im mittleren Teil einfach die Bach, wohl mit Verlust des Namen-Bestimmungswort. Parallel hierzu gliedert sich der Ortsname heute in Mittel-, Ober- und Niederbexbach. Die sprachliche Entwicklung vollzieht sich von Beckensbach < *Bekkînes-bach (zum Personennamen*Bekkîn) mit Erleichterung der Dreikonsonanz zu Beckes-, mit Synkope des unbetonten Nebensilbenvokals zu Bex (das Graphem steht für [ks]). Die Variante Mittelbezbach (1554) nähert sich lautlich dem auch mittelalter Betschbach an, welches in dieser Schreibweise 1600 überliefert ist.
Bexten, (Osnabrück) Mitte 1200 Bekesete. Germanisch baki, Bach, +sati, Sitz.
Biberach (Baden) Die Herkunft des Ortsnamens „Biberach“ ist bis heute nicht geklärt. Die Deutungen gehen in mehrere Richtungen. Heinrich Hansjakob in Bauernblut und Ludwig Heizmann in seiner Heimatstudie vom Amtsbezirk Offenburg führen den Ortsnamen auf die vielen Biber in der Kinzig zurück. Andere Sprachforscher meinen, der Name Biberach sei keltischen Ursprungs. Dafür spricht, dass andere keltische Orte mit den Namen „Bibrax“ und „Bibracte“ bekannt sind. Es gibt aber bis heute keine handfesten Beweise dafür, dass Kelten in Biberach gelebt haben. Eine andere Deutung leitet sich aus der Lage Biberachs zwischen zwei Wasserläufen her. Die älteste überlieferte Schreibweise Biberachs „Biberaha“, urkundlich erwähnt im Jahre 1222, könnte sich aus bi = zwei und aha = Wasser zusammensetzen.
Biberach an der Riß, Seit 1170 Marktsiedlung, seit 1281 Freie Reichsstadt, die jedoch kein Umland besaß. Im 14. Jahrhundert Entwicklung des Weberhandwerks nach Einführung der Baumwolle. Nach dem Westfälischen Frieden war Biberach eine sogenannte Paritätische Reichsstadt, in der Protestanten und Katholiken gemeinsam die Kirchen nutzten und gleichberechtigt unter sich die Ämter teilten. 1083 Bibra, 1279 Biberach, 14. Jahrhundert Bibera. Kompositum mit Grundwort -ach1 und althochdeutsch bibar ‘Biber’; althochdeutsch *Bibar-aha ‘Biberbach’ hieß ursprünglich der in Biberach in die Riß mündende Rotbach (1304 Byberach, 1350 an der Bibrachun, diu Biberach, 1413 an der Bibrach). Die Riß (zur Donau bei Rißtissen), 1293–1295 Rússaigie, Russagie, Rússaiam, 1399 an der Rúß führt den Namen des römische Kohortenkastells bei Rißtissen, Mitte 2. Jahrhundert n. Chr. R[i]usiava, weiter. Dem Namen des Kastells liegt ein älterer vorgermanisch Flussname *Rus- ia ̄ (> mittelhochdeutsch * Rüsse > Riß) zu grunde. * Rusia ̄ ist von der Schwundstufe des indogermanischen Verbs *reus ‘wühlen, graben’ mit -i -Suffix abgeleitet. So Biberach, Ortenaukreis, Biberbach, Landkreis Augsburg; Bebra, Hersfeld-Rotenburg.
Biberbach Biberbach wurde bereits am 27. Juni 974 im kaiserlichen Diplom unter den Gütern, die Kaiser Otto II. dem Damenstift Niedermünster zu Regensburg schenkte, erwähnt.
Anfang des 13. Jahrhunderts tauchte es wieder in einer Urkunde auf. Um diese Zeit wurde die Biberbacher Kirche gebaut. 1395 errichtete das Kloster Schönthal, dem im 14. Jahrhundert viele Besitzungen in Biberbach geschenkt wurden, in Biberbach eine Propstei mit Hofmeister.
Bibertal
Biblis Kaiser Ludwig der Fromme schenkte 836 seinem Getreuen Werner Besitz in Biblis und Wattenheim, der die Güter an das Kloster Lorsch weitergab. 1232 gelangte Biblis an das Erzbistum Mainz. Von 1461–1623/50 in kurpfälzischer Pfandschaft, danach bis 1803 wieder unter dem Erzbischof von Mainz, der den Ort rekatholisierte. 1970 Eingliederung von Nordheim und Wattenheim. Biblis: 836, 846 (Kopie) Bibifloz, 897 Bibiloz, 1389 Bibles, 1507 Bibliz. Nordheim: 830 Nordheim, 1129 Northeim, 1301 Nurtheim. Wattenheim: 836 (Kopie) Wadtinheim, 846 (Kop.) Wattenheim, 917 (Kop.) Watenheim. Biblis: Zu mittelhochdeutsch bevliezen < althochdeutsch *bifliozan ‘umfließen’. Die Siedlung befindet sich in einem Knie des Flusses Weschnitz; Nordheim: „Orientierter“ heim-Ortsname; Wattenheim: Personenname Watto, dessen Etymologie nicht eindeutig geklärt ist. Das Bestimmungswort des expressiven Kurznamens wohl nicht zu gotisch wadi ‘Pfand’. Möglicherweise liegt hier eine labial gesprochene Nebenform zum Personenname Batto vor, der seinerseits eine Kurzform eines Namens mit althochdeutsch badu ‘Kampf’ im Bestimmungswort darstellt. Der Hof Wasserbiblos (830–850 Wassen Bibeloz), So von Crumstadt, Landkreis Groß-Gerau, wird von zwei Bächen umflossen. Das Bestimmungswort zu mittelhochdeutsch wasen ‘Wasen’.
Bibow
Bibra Die Kirche stammt aus dem Jahr 1492 und verfügt über drei Altäre aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider. Der Chor der Kirche hat ein Gewölbe mit Konsolen, die mit Skulpturen verziert sind. Die Kirche verfügt außerdem über ein markantes Taufbecken, ein Sakramentshaus und eine Kanzel.
Biburg
Bichl Der Name „Bichl“ bezieht sich auf den Hügel, auf dem die Dorfkirche St. Georg steht. Die Kirche wurde von Johann Michael Fischer erbaut. Der Ursprung des Namens Bichl geht auf das bayerische Wort für Hügel „Bühel“ zurück, das in vielen Ortsnamen vorkommt, in denen österreichisch-bayerische Dialekte gesprochen werden. Zum Beispiel: Kitzbühel.
Bickenbach (Bergstraße) (Koblenz) 1179 Bikkenbach, 1220 Bikenbach. Germanisch Bikkon baki, Bach des Bikko. Bickenbach wurde im Jahre 874 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex erwähnt, als König Ludwig der Deutsche den Ort dem Kloster Lorsch schenkte. In historischen Dokumenten ist der Ort in den folgenden Jahrhunderten unter wechselnden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Bicchumbach (874), Picchenbah (10. Jahrhundert), Bikinbach (1012), Bichenbach (1130), Bickenbach (1267), Bickinbach (1310), Bickembag (1330/31), Bickenbach (1380), Bickenbach uf dem Sande (1380–1388), Byckinbach off dem Sande (1396), Byckinbach off dem Sande (1489), Beckhenbach (1538), Beckenbach (1579) und Bickhenbach; Bickhenpach ahn der Bergstraßen (1583).
Bickenbach (Hunsrück) 1147 findet sich der erste schriftliche Nachweis über das Bestehen von Bickenbach. Der Ort gehörte zum Gallscheider Gericht, das seit 1453 im unbestrittenen Besitz Kurtriers stand.
Bickendorf (Trier) 832-38 Bichkendorf, 1023 Bikendorf. Germanisch Bikkon porpa, Dorf des Bikko. Als sicher gilt, dass sich sehr früh – ab dem 13. Jahrhundert – Klostergüter in Bickendorf befanden. Diese gelten als die eigentlichen Anfänge von Bickendorf und Ossendorf.
Bickendorf, (Ehrenfeld) 1200 Buckendorp, 1178- 1202 Bikkendorp. Bickendorp. Idem.
Bidlingen, +100 Buodelinga. Germanisch Bodilimngum, bei den Leuten des Bodilo.
Bieber-Oberbieber und Niederbieber. 1021 Bivera. Genannt nach der Fluss Bieber.
Biebernheim, (Koblenz) 820 Biberesheim, 1222 Biurheym. Germanisch Bibres haim, Wohnung des Bibur, (bibru, Biber)
Biegerhof, (Huckingen) 1097-1105 Biege. Germanisch beuga, Biegung. Liegt an einer Großen Krümmung der Anger.
Bidingen Die Sippe eines Alemannen Bido zur Zeit der Landnahme im 6./7. Jahrhundert ist wohl namensgebend. Die älteste Nennung des Ortsnamens um 1150 lautet „Bidigin“. Das Geschlecht der Herren von Bidingen ist von 1256 bis 1341 bezeugt.
Biebelnheim Die Kurpfalz erwarb 1382/1384 die Vogtei und 1391 die Grundherrschaft von Kurmainz, 1410 der Nebenlinie Zweibrücken zugeteilt, kam der Ort 1470 an die Pfalz zurück. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.
Hier soll einst der Räuberhauptmann Schinderhannes einen Unterschlupf gehabt haben.
Biebelried iebelried wurde erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt. Nach dem Aussterben der Herren von Biebelried 1244 ging das Dorf in den Besitz des Johanniterordens bzw. später des Malteserordens über.
Biebelsheim Der Ort gehörte schon früh als Exklave zur Grafschaft Falkenstein. Zunächst regierten diese die Herren von Bolanden, welche 1418 von den Grafen von Virneburg beerbt wurden.
Bieberehren Im Jahre 1103 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. 1359 zur Pfarrei erhoben, war das Dorf dem Stift St. Stephan zu Bamberg inkorporiert.
Biebergemünd Entstanden 1974 durch Zusammenschluss von Biebergemünd und Bieber; 1970 hatten sich schon Wirtheim und Kassel unter dem Namen Biebergemünd, 1971 Bieber und 3 Gemeinte zusammengeschlossen. Wirtheim an der Kinzig und Kassel, beide mit wichtigen Bodendenkmälern, spätestens karolingsche Gründungen, kamen 976 von Otto an das Stift Aschaffenburg, später an das Erzbistum Mainz, 1815 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. Die übrigen, gelegenen Orte, alle erst 1339 erwähnt, kamen im Spätmittelalter aus Mainzer Besitz an die Grafen von Rieneck, dann an die Grafschaf Hanau. Flussname: 1361 in der Bibra [Original]. Ortsname 1339 Bibera [...] Biberach (Kopie 15./16. Jahrhundert), 1391 Bibera [Original]. Das Bestimmungswort des heute Ortsname, der Flussname Bieber, ist ursprünglich eine Zusammensetzung des Bestimmungsworts althochdeutsch bibar, biber, stark Maskulinum ‘Biber’ mit dem Grundwort -ach1, althochdeutsch -aha, das seit mittelhochdeutsch Zeit verkürzt oder kontrahiert wird oder ganz schwindet (vgl. Gründau, Main-Kinzig-Kreis); der heute Flussname und Ortsname Bieber wird erst seit dem 18. Jahrhundert zur Unterscheidung von der Tier Bezeichnung mit Dehnungs-e geschrieben. Das Grundwort des heute Ortsname -gemünd (< althochdeutsch gimundi, stark Neutrum ‘Mündung’) begegnet, auch als Simplex, seit alters her in deutschen Ortsnamen, die einen Ort an oder gegenüber einer Fluss oder Seemündung bezeichnen. Dies gilt für den 1974 verordneten ( ! ) Ortsname Biebergemünd nur bedingt, da nur ein Ortsteil an der Biebermündung liegt. So Saargemünd // Sarreguemines, Département Moselle.
Biebern Der Ort wird bereits 754 als Biberahu in pago Nafinsi in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. Im 11. Jahrhundert gelangte der Ort in den Besitz des Klosters Ravengiersburg, dessen Aufhebung durch Herzog Georg von Simmern im Jahr 1566 erfolgte. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Biberin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Biebertal historisch Festungsanlage Sternschanze aus dem Siebenjährigen Krieg, Gailscher Park. 780–802 Biberaha, 1300 de Bebera, in Bebera villa, 1379 dye Bebera (Flussname). Bieber, r. Zufluss der Lahn als Namengeber des heutigen Ortsteil Rodheim Bieber (1954) aus früherem Rodheim an der Bieber. Zahlreiche Fluss-, Bach und Ortsname n sind im deutschsprachigen Raum als Vergleichsnamen anzuführen. Der Flussname geht auf älteres Biberaha (780–802) zurück. Zusammensetzung aus dem Grundwort -aha ‘fließendes Wasser’ (-ach1, später zu -a verkürzt) und der Tierbezeichnung ‘Biber’ im Bestimmungswort aus althochdeutsch bibar, mittelhochdeutsch biber. Die Veränderung des Stammvokals -i> -e durch Vokalsenkung. Der Name der Großgemeinde bedeutet ‘Tal am Biberbach’. Bei den -tal Namen handelt es sich generell um junge Ortsname bildungen. Der Typus Flussname + -tal wurde durch die Verwaltungsreformen der sechziger und siebziger Jahre begünstigt.
Biebesheim (am Rhein) Die älteste erhaltene Erwähnung von Biebesheim findet sich im 12. Jahrhundert im Lorscher Codex. Der Ort feierte aufgrund zweier Urkunden des Klosters Eberbach im Jahr 2009 seine 800-jährige urkundliche Erstnennung. Die Erwähnung in den historischen Dokumenten fand unter wechselnden Schreibweisen des Ortsnamens statt, so:[2] Bubenesheim (um 1200), Bvbensheim (1276), villa Buebensheim (1297), Bubisheim (1358), Bibenshusen (1423), Byebeßheym (1493), Bibesen (1511) und Bobbesheim (1514). Belegt ist dabei, dass es in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts adlige und kirchliche Grundbesitzer gab.
Biebrich Erstmals erwähnt wurde Biebrich 874 als Villa Biburc. Der spätere Kaiser Otto III. schenkte Biebrich und Mosbach 991 dem Kloster Selz im Elsass.
Biedenkopf An oberer Lahn gelegen, als Burg und Stadt 1254 bezeugt, doch älterer Kunststoff-, Metallindustrie (besonders Modell-/ Formenbau). Grenzgang alle 7 Jahre (seit über 300 Jahren), 1334 städt. Schule erwähnt, seit 1846 Gymnasium. 1196 Biedenkaph, 1233 Bidencap, 1259 Beydencap, 1314 Bydenkapf, 1630 Biedencopf. Mehrere Falschdeutungen (z.B. ‘Bei den Köpfen’). Auszugehen ist von mittelhochdeutsch bieten ‘(ge)bieten, darbieten, (an)zeigen’ und mittelhochdeutsch kapf ‘Anhöhe, von der man ausschaut’: *(ze dem) bietenden cap(f), mit Verkürzung der Partizip Präsens-Form und -d durch binnendeutsche Konsonantenschwächung, zuletzt Angleichung an Kopf (dialektal Birrekob mit d-Rhotazismus und expressiver Verschärfung). Frühe politisch-rechtshistorisch Grenzlage, daher: ‘die den Grenz-/Herrschaftsbereich anzeigende Beobachtungshöhe’. So Schauenburg, Landkreis Kassel, Wartenberg, Landkreis Erding.
Biederbach Biederbach wird erstmals 1309 urkundlich erwähnt.
Biederitz-Möser Gebildet am 1. 1. 2005 aus den Gemeinden Biederitz, Möser und anderen Gemeinte der Umgebung. Biederitz: 948 Bidrizi [Original], 992 Bridrizi, 1563 Bideritz. Möser: 961–965 Mozeri, 1188 Mosene. Der slawische Ortsname Biederitz ist unklar. Bei der Rückführung Trautmanns auf eine altpolabische Grundform *Bedric-, die zu urslawische *bedro ‘Schenkel’ gestellt wird, treten viele Fragen auf, da die alten Belege stets -i zeigen. Der Name Möser ist ebenfalls slawische und wird zu *mozy ́r ‘Sumpf ’ gestellt, vgl. slowenisch dialektal mozirje ‘Moor’. So Kirchmöser, Ortsteil von Brandenburg/Havel.
Biedershausen Der Ort wurde im Jahre 1315 erstmals urkundlich erwähnt.
Biedesheim Biedesheim ist eine fränkische Gründung und wurde erstmals im Jahr 782 als Bosinesheim im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.Ein späterer Ortsname ist auch „Büdesheim“ und 1766 wurde der Ort „Rüben-Büdesheim“ (auch „Rübenbüdesheim“) zur Unterscheidung von „Erbes-Büdesheim“ genannt. „Rübenbüdesheim“ war bis ins 19. Jahrhundert im Gebrauch.
Bielefeld Gründung der Grafen von Ravensberg an der Stelle einer Höfesiedlung des 8. Jahrhundert, Schnittpunkt alter Fernstraßen von Köln-Lübeck / Niederlande-Münster-Osnabrück-Mitteldeutschland, 1214 Stadtrecht, Ende 15. Jahrhundert Hansestadt. Zwischen 1240–1250 Sparrenburg auf dem Sparrenberg. Vor 1300 Neustadt unterhalb der Burg (1520 mit Altstadt vereinigt), nach 1346–1511 an Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich und Berg), 1511 an Herzöge von Kleve, 1609 Kondominat von Pfalz-Neuburg und Brandenburg, 1666 an Brandenburg-Preußen. 1867 Bethel (Bodelschwinghsche Anstalten); Textil (seit Ende 16. Jahrhundert Leinengewerbe), Lebensmittelindustrie (1890 Dr. August Oetker). 826–876 (Kopie 1479) in Bylanuelde, 1015–1036 (Kopie um 1160) Lxx agros in Biliuelde, 1150 Bylivelt, 1258 ante Bileu ̆elde, 1263 oppidum Bilenbelde [!], 556 Beilfeldt; Bieleveld (1244). Bildung mit dem Grundwort-feld, das für einen alten Namen spricht, mit dem ursprünglich eine (auch naturräumlich bedingte) ‘(größere), offene und ebene Fläche’ oder ein Gebiet bezeichnet sein kann, durch verschiedene Bestimmungswort näher bestimmt. Das Bestimmungswort kann in Verbindung mit dem s angrenzenden Höhenzug oder Pass stehen, an dem Bielefeld liegt (Bezeichnung nach der Lage), kann sich aber auch auf einen ehemaligen Gewässername, Flurname, Ortsname oder Hof Namen beziehungsweise Personenname beziehen. Das Feld kann nach seiner Geländebeschaffenheit (Boden, Bewuchs, Form, Größe etc.) benannt sein, was bei -feld-Namen in Westfalen ein breites Benennungsspektrum eröffnet. Das Bestimmungswort ist bislang nicht sicher gedeutet, da es seiner Ausdrucksseite nach nicht klar fixierbar (germanisch *bilo der *b ̄ıl-?) und das ursprünglich Benennungsmotiv nicht zweifelsfrei bestimmbar ist. Vor dem Hintergrund germanisch Appellative sind verschiedene Anschlüsse diskutiert worden, u.a. Verbindungen zu angelsächsisch bill, altsächsisch bil ‘Schwert, Streitaxt’, uuidu-bil ‘Holzaxt’, althochdeutsch b ̄ıhal, mittelhochdeutsch b ̄ıhel, b ̄ıl, hoochdeutsch Beil ‘Beil’ als Benennung nach der Geländeform (? ), oder (in Analogie zum Flurname Bilstein, Beilstein) zu einem erschlossenen *b ̄ıl ‘steiler Fels, Bergkegel’. Die Pflanzen Bezeichnung altsächsisch bilena swach feminin, mittelniederdeutsch bil(l)ene (belene) neben bilse, bille ‘Bilsenkraut’ ist nicht in Betracht zu ziehen. Für den Erstbeleg Bylan kommen als Erklärung in Betracht: a) ein im Genitiv Singular swach flektierter Kosename Bylo (als Variante zu Bilo, Personenname-Stamm BILI-, der auch als Erstglied Bili-, Pili alter Personenname vorkommt und semantisch u.a. mit lateinisch lenitas, placiditas oder mit altsächsisch bil‚ althochdeutsch billi ‘Streitaxt, Schwert’ verbunden wird) und in späteren Zeugnissen sekundär umgedeutet worden wäre; b) ein im Dativ Singular swach flekt. Adjectivisch *bil(i)(vgl. altenglisch bilewit ‘gütig, milde’, altsächsisch bili-uuit ‘gleichmütig, mild’, mittelniederländisch Belewit ‘aequanimus’, althochdeutsch bil-l ̄ich ,mittelniederdeutsch bill ̄ık‘ billig, angemessen, passend, natürlichem Recht entsprechend, rechtsmäßig etc.’); c) eine Verbindung mit einer Basis bil (vgl. althochdeutsch bilidi, altsächsisch bilii, mittelniederdeutsch bilde etc.), also mit Appellativen, die etwas ‘Entsprechendes’ bezeichnen und in zahlreichen Wortbildungen nord. Sprachen vorkommt. Eine lokativisch Wendung wie *in bilan felde ‘in/auf/bei dem ebenen Feld’ würde den topographischen Bedingungen Bielefelds n des Höhenzuges entsprechen; spätere Namenformen zeigten dann die Stammform *bil-i-. Eine sekundäre Umdeutung nach altsächsisch bil ist nicht ausgeschlossen. Die topographische Lage des mutmaßlich ältesten Siedelplatzes (Waldhof ) am Nordausgang des Passes, der auf der Sohle beide Gebirgszüge des Teutoburger Waldes durchschneidet, macht eine Verbindung mit bile, engisch bill ‘Vogel-, Schiffsschnabel’, niedersächsisch Bill2 ‘Schnabel’ nachvollziehbar (zu altnordisch bila ‘sich in zwei Teile teilen’, norwegisch beyla ‘Höcker’ und bali ‘Anhöhe’) und der Gebietsname bezeichnete den Raum nach seiner Lage an beziehungsweise n der Spalte des Gebirgszuges mit dem alten Passweg. Der Flurname Bielefeld ist in Westfalen häufiger anzutreffen.
Bienen, 1122 Bienen.
Bieren, 1183 Biran, 1187 Biren.
Bierstadt, (Wiesbaden) 922 Birgidestat, 927 Birgidestat, germanisch Brigodos stadi, Stätte der Brigida.
Biendorf Wischuer wurde am 1. Juli 1950 nach Büttelkow eingegliedert. Büttelkow, Gersdorf und Sandhagen bildeten am 8. September 1966 die neue Gemeinde Biendorf. Jörnstorf gehört seit dem 1. Juli 1998 zu Biendorf. Westenbrügge wurde am 13. Juni 2004 eingegliedert. Hof Jörnstorf wurde urkundlich 1219 erstmals erwähnt, als es als villa jordanis (Haus eines Ritters Jordan) in den Besitz Klosters Sonnenkamp gelangte.
Parchow war von 1211 bis 1219 Besitz eines Klosters.
Westenbrügge wurde als deutsche Ostsiedlung gegründet und erstmals 1318 urkundlich erwähnt. Eine Brücke über den Hellbach steht für den Namen. Die spätgotische Kirche Westenbrügge aus Backstein stammt aus dem 14. Jahrhundert; das klassizistische Herrenhaus von 1696.
Gersdorf wird in einer Urkunde (Mecklenburgisches Urkundenbuch 122 aus dem Jahr 1177 zum Zehntverleih des Klosters Doberan als Germari (Dorf des Jaromar) erwähnt. Dies entwickelte sich über Germarsdorf zum heutigen Gersdorf.
Bienenbüttel Frühere Ortsnamen von Bienenbüttel waren in den Jahren 1004 Biangibudiburg und 1288 Binebutle. Der zweite Teil im Ortsnamen Büttel kommt von butli und bedeutet ‚Siedlung, Wohnstelle‘. Der erste Teil ist ein alter Kurzname Bio oder Biho. Er ist dem Stamm „bih“ beziehungsweise „bi“, altsächsisch „bina“ zuzurechnen und bedeutet Biene.
Bienstädt ach Dobenecker erfolgte die Ersterwähnung von Bienstädt am 17. März 1252.[3] Die beiden im Herrschaftsgebiet der Grafen von Tonna/Gleichen liegenden Orte Beinstedt und Hofhusen (heutige Wüstung) werden auch 1263 erwähnt. Der Flurname am Ortsrand „Unter der Mühle“ bezieht sich auf eine 1731 erbaute ehemalige Windmühl.
Biersdorf Die erste urkundliche Erwähnung als „Bersdorf“ stammt aus dem Jahr 1301. Bereits ab 1330 lässt sich eine Pfarrkirche nachweisen. Um 1500 wurden sechs Haushalte gezählt.
Biesdorf
Biesenthal-Barnim. In Biesenthal spätslawische Burgwall, nach 1200 askanische Burg, dabei als Dienstsiedlung der Kietz, 1317 als oppidum erwähnt. 1258 Heinricus de Thenis, Aduocatus de Bizdal [Original], 1317 in opido Bysdal, 1595 zu Biesenthall. Der Name ist mit Sicherheit von Biesenthal in der Altmark, Sachsen-Anhalt übertragen, das am rechten Ufer der Biese, Nebenfluss des Aland, liegt. Er bezeichnete eine Ansiedlung im Tal der Biese. Der Gewässername Biese, 786 Bese, gehört zu mittelniederdeutsch b ̄ese, mittelniederländisch biese, bies ‘Binse’. Die Form Biese geht auf niederländisch Einfluss in der brandenburgisch Mundart zurück. Zum Grundwort-thal. Der Zusatz im Namen des neu gebildeten Amtes bezieht sich auf die Lage im Barnim, ursprünglich der Name einer Landschaft, h. Kreis. Er ist überliefert: zum Jahre 1220 terras Barnouem ..., 1352 in districtu Barnym [Original], 1375 (territorium) Barnym. Der Name wird in der Literatur auf altpolabisch *Barnim' zurückgeführt, ‘Land eines Barnim’, eine possessiv -j-Ableitung von einem Personennamen altpolabisch *Barnim. G. Schlimpert stellt den Namen zum Appellativum altpolabisch *bara ‘Sumpf, Morast’ und sieht ihn als Lokativisch Singular an, *(v) Bar'nem, *Bar'nˇejemц (kraju) ‘im sumpfigen Land’, gebildet vom Adjectivisch *bar'ny ‘sumpfig’. Ähnlich Ortsname Altbarnim und Großbarnim, beide Ortsteil von Neutrebbin, Landkreis Märkisch-Oderland.
Biessenhofen Im Mittealter Herrschaft Kemnat beziehungsweise Ottilienberg, ab 1610 zum Hochstift Augsburg. Circa 930 Buosenhova, 1335 Bue senhoven, 1444 Biesenhofen; (Halden)Biessenhof(f )en (1517). Grundwort-hofen, Bestimmungswort: Personenname Buoso. Gesamtdeutung: ‘Höfe des Buoso’.
Bietigheim Die Endung -heim deutet darauf hin, dass Bietigheim eine fränkische Siedlung war. Die älteste urkundliche Erwähnung Bietigheims stammt aus einem Güterverzeichnis des Klosters Weißenburg. Dort beschrieb der Abt Edelin im Codex Edelini auch die Besitzungen des Klosters Weißenburg in Bietigheim. Diese erste urkundliche Erwähnung im Jahre 991 ist jedoch nicht der Zeitpunkt der ersten Besiedlung des Ortes, dieser liegt viel früher.
Bietigheim-Bissingen Bietigheim war seit 789 im Besitz des Klosters Lorsch, im 12. Jahrhundert ging es an das Kloster Hirsau, im 13 Jahrhundert an die Ortsherrschaft der Grafen von Vaihingen, 1360 an die Grafen von Württemberg und erhielt 1364 das Stadtrecht. Bissingen, im 9. Jahrhundert zunächst im Besitz des Klosters Weißenburg, ging Mitte des 14. Jahrhundert ebenfalls an die Grafen von Vaihingen und 1561 schließlich an Württemberg. Bietigheim: 789 (Kopie1183–95) Budincheim, 9. Jahrhundert (Kopie 1280–84) Buadincheim, 1277 (Kopie 14. Jahrhundert) in Bu ̊tenkain, 1528/29 Bietikhaim [Original]. Bissingen: 9. Jahrhundert (Kopie 1280–84) Bussingen, 991 (Kopie 1280–84) Bussinga, 1293 Bussingen [Original], 14. Jahrhundert Büssingen [Original], um 1355/56 Bissingen. Bietigheim ist mit dem Suffix -ingheimvom Personenname Buodo/Buoto abgeleitet und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Buodo/Buoto’. Die Entwicklung von althochdeutsch uo zu heutigem ie erklärt sich durch Umlaut und mundartlich Entrundung. Bissingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Busso und bedeutet ‘bei den Leuten des Busso’. Die Entwicklung von althochdeutsch u zu heutigem i verläuft über den Umlaut des Stammvokals (u zu ü) und mundartlich Entrundung. So Büdingen, Wetteraukreis.
Bilkheim Im Jahr 1345 wurde Bilkheim erstmals urkundlich durch den Adligen Dietrich von Brambach zu Neurod unter dem Namen Bullincheym erwähnt.
Billerbeck Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1302 Stadtrecht, 1804 Grafschaft Horstmar, 1806 Großherzogtum Berg, 1810 Kaiserreich Frankreich, 1815 preußisch, Wallfahrtsort mit Verehrung des Bistumsgründers Liudger, neugotischer Ludgerusdom, Benediktinerkloster Gerleve. 9. Jahrhundert Billurbeki, 1022 Billarbeki, 1154 Billerbeke. Ursprünglicher Gewässername, der auf den Ort übertragen worden ist. Grundwort ist-beke, das auf germanisch *baki mit dem appellativischen Anschluss an altsächsisch beki, mittelniederdeutsch b ̄eke ‘Bach, fließendes Gewässer’ beruht. Dem Bestimmungswort liegt die indogermanische Wurzel *bhel zugrunde, die entweder ‘schallen, reden, brüllen, bellen’ meint oder in einem gleichlautenden Ansatz ‘aufblasen, aufschwellen, sprudeln, strotzen’. Zu dieser Wurzel ist eine -r-Ableitung *bhel-r mit Sprossvokal und Verdoppelung des -l nach kurzem Vokal gebildet worden. Motivierung für die Benennung ist also wohl der lebhafte Wasserfluss. Die erste Kirche Billerbecks hat auf einer Insel zwischen zwei Armen der Berkel gelegen. Das verschiedentlich als namengebend angenommene Bilsenkraut kommt für die Deutung nicht in Frage, da es gewöhnlich nicht am Wasser wächst. So Billerbeck, Landkreis Northeim. Sie unter.
Bietzen, (Saarland) 1052 Buzza.
Biewer, (Trier) 929 Buera, 1030 Biuera.
Biewerbach, (Trier) 1217 Biuerbahc. Germanisch, das Vorige + baki, Bach.
Bilk, (Dusseldorf) 799 Bilici, 1172 Bilke. Altgermanisch bilikja, zu bili, Landspitze.
Billerbeck, 835 Billarbeci, 1092-1105. Germanisch billere, Wasserkresse? + baki, Bach.
Billinghausen, (Orpethal) 1036 Bilinchuson. Germanisch Bilingo husum, zu den Häusern der Leute des Bido.
Billmerich, +1000 Bilimerki, Mitte 1200 Bilemerke, Bilemerc, de Bilemerco. Germanisch Bilimarkja, bili, spitz + marko, Grenze, Grenzland?
Bilme, 1067 Bieleheim. Germanisch bili, spitz + haima, Wohnung.
Bilstein, (Kirchveischede) 1138-40 Bilistein. 1197 Bilestein. Germanisch bili, spitz, + staina, Stein=Burg.
Bilzen, 1050 Bilisia, 1178 Belsen. Sie Munsterbilzen.
Bimmen, (Keeken) 892 Binbinna, Binmen.
Billigheim (Odenwald) Ungefähr im Jahre 1000 gründete Bischof Heinrich von Würzburg ein Benediktinerinnenkloster in Billigheim, wovon die erste Erwähnung des Ortes als „Closter Bullikhemb“ zeugt. Der vermutliche ältere Ort wurde wohl von einem fränkischen Regionalfürsten aus der Familie von Bulling gegründet. Im Jahr 1238 wurde das Kloster auf Wunsch der Nonnen in das Zisterzienserinnenkloster Billigheim umgewandelt und erlebte noch im 13. Jahrhundert seine Blüte, während der es bis zu seiner Auflösung auch die Ortsherrschaft innehatte.
Billigheim-Ingenheim Billigheim ist eine der ältesten Ansiedlungen der Südpfalz, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 693 unter dem Namen „Bullinchheim“. Billigheim war unmittelbarer Reichsbesitz, im Jahre 1350 kam Billigheim in den Besitz der Grafen von Leiningen. Schon im 14. Jahrhundert wurde Billigheim als Stadt bezeichnet, die 1361 der Pfalz einverleibt wurde.
Bilsen
Bilshausen er Name des Ortes ist der Sage nach dadurch entstanden, dass sächsische Einwanderer, die das Dorf gründeten, dort den heidnischen Gott Biel verehrten. Die Ortsnamensforschung nimmt dagegen wie bei den meisten Orten mit der Endung -hausen den Bezug zu einem Personennamen an, in diesem Fall dem Kurznamen Bili, der auf das altsächsische bil = „Schwert, Beil“ zurückgeführt wird. Die Gründung fand vermutlich etwa im 8. bis 10. Jahrhundert nach Christus statt.
Bilshausen wird in der auf das Jahr 952 datierten Stiftungsurkunde für das Kloster Pöhlde erwähnt, bei der es sich jedoch um eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Fälschung handelt.
Bilzingsleben Bilzingsleben wurde 1174 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im 12. Jahrhundert wurde Travertin als begehrtes Baumaterial in Steinbrüchen abgebaut.
Bimöhlen Ob sich der Ortsname von „Boios Mühle“ oder „Mühle bei der Flusskrümmung“ (böge) ableitet, ist unklar. Urkundlich erwähnt wurde Bimöhlen erstmals 1189. Damals bestand hier eine Turmhügelburg, von der heute noch denkmalgeschützte Reste erhalten sind. Der Ort selbst war ursprünglich ein Rundling.
Binau inau is first mentioned in historical records in 769. The convent in Lorsch had many land holdings in Binau.
The present-day palace stands on the site of an older one, which stood until the middle of the 18th century. Today it is used as a rest home.
The church dates from the 14th century and was remodeled in 1926 and 1956.
Bindlach Bindlach ist umstritten. Bis ins späte 20. Jahrhundert wurde er auf das slawische Pnetluky zurückgeführt. Pnetluky enthält das slawische Verb tlouk, das „schlagen“ bedeutet. Dies lässt die sinngemäße Übersetzung „Dorf der Leute, die Stämme schlagen“ zu. Die weitere Entwicklung der Schreibweise führt über Pintlock, Pintloch, Bindlich, was heute noch umgangssprachlich zu hören ist, schließlich zu Bindlach.
Neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische Binutlaka zurück. Dies wird mit „Binsenlache“ (mit Binsen bewachsenes, stehendes Gewässer) gedeutet.
Bingen (Hohenzollern)
Bingen am Rhein Keltisch Ansiedlung an verkehrgünstiger Lage. Errichtung eines Kastells und einer Holzbrücke durch die Römer an der wichtigen Rheintalstraße. Fränkisch Königsgut, dass Otto 983 dem Erzbischof von Mainz schenkte. Mitglied des Rheinischen Städtebundes und Bau der Burg Klopp im 13. Jahrhundert 1792–1813 Französisch, danach Grenzstadt des Großherzogtum Hessen Darmstadt zu Preußen. Um 107 Bingium (Kopie 11. Jahrhundert), um 365 Bingium, 7. Jahrhundert Bingum, 757 in Pinger marca, 817 necnon et iuxta Bingam uineam unam, 821 in castello Pinge, 824 in castello Pingua; Bingen (8. Jahrhundert). Der keltisch Name gehört zu indogermanisch *bheg-/*bheng‘ zerbrechen’, ist eine -jo-Ableitung (*bheŋg(h)-jo-m) und bezeichnet eine ‘Siedlung bei der Brechung eines Flusses’. Er bezieht sich vermutlich auf das „Binger Loch“, eine Verengung des Rheins. Der Ortsname hängt auch mit germanisch bingo, althochdeutsch binga, mittelhochdeutsch binge ‘Vertiefung, Graben’ zusammen. Erweiterung durch Zugehörigkeit bezeichnendes Suffix -ja. Pingu(i)a lässt sich nicht lautgeschichtlich, sondern nur als Kanzleiform (Umdeutung zu lateinisch pinguis ‘fruchtbar, üppig’) erklären. Bingen, Landkreis Sigmaringen, Bingen an der Nied (Bionville) Bingum, Orsteil von Leer; Bingenheim, Ortsteil von Echzell, Wetteraukreis, alle unverwandt.
Bingum, +1000 Binnighem, Germanisch Binninga haim, Wohnung der Leute des Binno.
Binnen
Binningen Das Dorf kam 1004 als Schenkung von Heinrich zum Bistum Basel. Es lag im Stadtbann und bildete zusammen mit Bottmingen eine Gemeinte 1534 verpfändete der Bischof seinen Besitz an die Stadt Basel. In der Helvetik gehörte das Dorf zum Distrikt Basel und 1814 zum Untern Bezirk. 1004 binningun (Abschrift von 1513), 1004 Binningen (Abschrift 14. Jahrhundert), 1102–03 binningen [Original]. Binningen gehört zu den zahlreichen Ortschaften mit Insassennamen auf-ingen, die in früh Zeit als Sippensiedlungen gegründet wurden. Der zugrunde liegende althochdeutsch Personenname lautet Benno oder Binno. Als Grundform ist *Benningun beziehungsweise *Binningun ‘bei den Leuten des Benno (Binno), am Ort der zur Sippe des Benno (Binno) gehörenden Siedler/innen’ anzusetzen.
Binsfeld (Aa) 1135-80 Benezuelt, 1200 Binzefelt. Germanisch binuta, Bintze + feldu, öde Ebene.
Binsfeld, (Trier) Anfang 1300 Benzuelt. Idem.
Binsheim, (Rheinkamp) 1093 Benesheim, 1201 Bensheim. Germanisch Banis haim, Wohnung des Bani.
Binswangen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1182. Binswangen kam im Jahre 1300 in den Besitz des Konrad Ramschwag und 1334 in den Besitz der Herren von Ellerbach.
Binz
Binzen 1318 wurde der Ort erstmals als „Byntze“ in einer Steuererhebung der Grafschaft Streu erwähnt.
Bippen Bis 1400 gehörte Bippen zur Grafschaft Tecklenburg. Mit der Niederlage der Grafen von Tecklenburg gegen die Bischöfe vom Bistum Münster und Bistum Osnabrück wurde Bippen ein Teil des Hochstifts Osnabrück.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind: Bipeheim, Biphem, Bippehem, Bippehen, Byppehem, Bippen, Byphem, Bipham, Bypham, Byppen, Bipphe. Bippen ist ein bis heute nicht erklärter Name. Im zweiten Teil steht niederdeutsch „hem“ für „Heim, Siedlung, Dorf“. Vielleicht gehört der erste Teil zu „beben (Erdbeben), bibbern“. Die Namengebung könnte sich auf nachgebenden, beim Betreten schwingenden, zitternden Boden beziehen; dieses Motiv ist keineswegs selten zu beobachten, es gibt etliche Orte, die aufgrund dieser Bodeneigenschaften so benannt worden sind.
Birenbach Die Ansiedlung entstand irgendwann während der Zeit des Herzogtums Schwaben, wurde aber erst 1414 nachweislich in einer Urkunde erwähnt. Das Dorf war im Mittelalter im Wesentlichen unter drei Grundherren, dem Rittergut Wäschenbeuren, dem Kloster Adelberg und dem Göppinger Chorherrenstift Oberhofen, aufgeteilt.
Birgel (Trier) 949-70 Biriglinum, 1222 Birgle. Germanisch bergalinum, zu bergalin, zu berga, Berg.
Birgel, (Oberwinter) 1166 Bergele.
Birgelen, (Aa) 1222 Birgeln.
Biringen, (Saarland) 1030 Beringen, 1037 Beringin. Germanisch Beringum, bei den Leuten des Bero.
Birgland Nach neueren Erkenntnissen, die in der Kurz- und Langfassung zur Ortschronik Weigendorf von Heinz Leisering niedergelegt sind, ist die Burg Lichtenegg wahrscheinlich vom 11. zum 12. Jahrhundert erbaut worden.
Birkenau Erster wähnung 795 in einer Beschreibung der Mark Heppenheim. 846 schenkte der königlich Gefolgsmann Werner eine klösterliche Zelle bei Weinheim, die Birkenau genannt wird, an das Kloster Lorsch. 897 war Birkenau Lorscher Lehen des Augsburger Bischofs. Im 14. Jahrhundert an die Pfalzgrafen bei Rhein. Nach mehreren Besitzwechseln im 18. Jahrhundert an die Freiherren Wambolt von Umstadt und 1803 an Hessen-Darmstadt. 1771 erbautes Schloss mit einem von Ludwig von Sckell 1789 im englischen Stil gestalteten Garten. Birkenau: 795 (Kopie) Birkenowa, 1392 Prechauwe, 1392 Birkenau. Belege vor 1200 für: Löhrbach (1071, Kop., Lerlebach), Nieder-Liebersbach (877, Kopie Lieberesbach) und Reisen (877, Kop., Rûzondun. Birkenau: Siedlung in der mit Birken bestandenen Aue; Löhrbach: die Deutung ist unsicher. Anzusetzen ist ein mittels Diminutivsuffix -ila gebildeter Flussname althochdeutsch *Larila, an den das Grundwort -bach erst sekundär hinzugetreten ist. Das Bestimmungswort *Lara, das in zahlreichen deutschen Fluss und Ortsname n zu finden ist (Lohr a. Main), könnte etymologisch verwandt sein mit lateinisch cla ̄rus ‘lauttönend; klar’. Vorgeschlagen wurde auch ein keltisch Adjektivisch *la ̄r(a) ‘breit, flach’; Liebersbach: Personenname Liebher + Grundwort -bach; Reisen: wohl nicht zu althochdeutsch ruoz ‘Ruß, schwarze Erde’ oder zu mittelhochdeutsch steinruzze ‘Felsabhang’, sondern zu althochdeutsch ru ̄zen ‘rauschen’.
Birkenbeul
Birkenfeld (Nahe)
Birkenfeld (Unterfranken) Seit 1223 Teil der Hinteren Grafschaft Sponheim. 1330 Ausbau der Burg und 1332 Stadtrecht. 1584 Residenz von Pfalz-Zweibrücken Birkenfeld. 1817 gelangte das neue Fürstentum Birkenfeld als Abfindung an das Großherzogtum Oldenburg. 1821 Bau des neuen Schlosses. Um 1200 Vlricus de Birkinfelt, um 1212 Birkinvelt, 1263 Metilde von Birkenfelt. Die Erwähnung von 981 et in Birkenuelt ist ein Frankreich. Das Bestimmungswort kommt von germanisch *birk ̄ına ‘mit Birken bestanden’, das Grundwort ist-feld. Der Name bezeichnet demnach ‘eine Siedlung auf einer mit Birken bestandenen Ebene oder Wiese’.
Birkenfeld (Württemberg) Restauriertes Keltergebäude aus dem 16. Jahrhundert im Ortsteil Gräfenhausen, dem Geburtsort des Komponisten Johann Abraham Sixt (1757–97). 1302 Birkenvelt [Original], 1395 Birckenfelt [Original]; Birkenfeld [Original] (1490). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform mittelhochdeutsch Birken-velt oder *Birk ̄ınen-velt ist entweder das Subtantiv mittelhochdeutsch birke ‘Birke’ im Genitiv Plural (birken) oder das Adjectivisch mittelhochdeutsch birk ̄ın’v onder Birke, Birken-’. Als Grundwort fungiert mittelhochdeutsch velt ‘(freies, offenes) Feld, Boden, Fläche, Ebene’ ( -feld). Der Ortsname ist somit entweder als ursprünglich Flurname mittelhochdeutsch Birken-velt mit der Bedeutung ‘Feld an/bei den Birken’ zu deuten oder aber auch als ursprünglich Stellenname beziehungsweise Siedlungsname mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem Birkenfeld’, der aus der Örtlichkeitsangabe mittelhochdeutsch *(ze/b ̄ı deme) birk ̄ınen velde ‘an/bei dem Birkenfeld’ durch Zusammenrückung, Abschwächung der unbetonten Nebensilbe - ̄ın zu -en und haplologische Kürzung von -ene n zu -en hervorgegangen sein kann. So Birkenfeld (Nahe), Kreis Birkenfeld, ähnlich u. a. Birkenheide, Rhein-Pfalz-Kreis.
Birkenfelde
Birkenheide 1936 wurde die Großsiedlung Hundertmorgen von dem NS-Einheitsverband Deutsche Arbeitsfront auf einem Landstrich errichtet, der seit Jahrhunderten zwischen Lambsheim und Weisenheim am Sand umstritten war.
Am 1. Oktober 1952 wurde aus der Siedlung die selbständige Gemeinde Birkenheide, die zunächst dem Landkreis Neustadt an der Weinstraße angehörte
Birkenhördt Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Birkenhördt zur Kurpfalz und innerhalb dieser zum Oberamt Germersheim. Dort bildete es die Kellerei Birkenhördt, die zusätzlich für Böllenborn und Reisdorf zuständig war.
Birken-Honigsessen
Birkenwerder Birkenwerder wurde namentlich im Jahr 1355 erstmals erwähnt. Bereits im 12. Jahrhundert bestand allerdings ein slawischer Burgwall an der Briesemündung, der später von deutschen Adligen ausgebaut wurde.
Birkesdorf, (Aa) 1126 Birkenstorph, 1220 Birkenstorp.
Birlingshoven, (Stieldorf) 1117 Bertelinghouen. Germanisch Berthilingo hofum, zu den Höfen der Leute Berthilo. (bertha, glänzend)
Birkheim Der Ort wurde erstmals im Jahr 1310 als Bircheym erwähnt und stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter der Landeshoheit Kurtriers.
Birkweiler
Birlenbach Beide Orte werden im Jahr 1255 als „Berlenbach“ und „Vachungen“ erstmals urkundlich erwähnt.
Birnbach 1131 Berenbach, germanisch beron baki, das Bären Bach.
Birresborn Im Jahr 721 wurde Birresborn erstmals urkundlich unter dem Namen Birgisburias erwähnt. Das Präfix Bir— ist ein Wort semitischen Ursprungs. Es bedeutet „Brunnen“ oder „Tränke“. Im Allgemeinen wird Birgis-burias jedoch mit „Guter Brunnen“ übersetzt.
Birstein Das „castrum birsenstein“ (birsen = birschen, mit Spürhunden jagen) wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt. Die Herrschaft Birstein war fuldischer Besitz, hervorgegangen aus dem fuldischen Zent Reichenbach, und war zunächst an die Herren von Büdingen als Lehen gegangen.
Birresborn, (Trier) 762 Birgis burias, 1103 Birensbure. Germanisch? + burim, zu burja, Kote.
Birrisdorf, (Koblenz) 1117 Biringistorp. Germanisch Beringes porpa. Dorf des Bering, (bernu, Bär)
Birten, 107 castra quibus Ueterum nomen est. Tacitus, 115 apud Uetera, 300 Ueteris, 1119 Birtene. Romanisch castra vetera, das alte Lager.
Birth, (Velbert) Mitte 1200 Birkethe. Germanisch birkipja, Kollektiv zu birko, Birke.
Birtlingen 720 Bettelingas, 1222 Berzelingen. Germanisch Berthilingum, bei den Leuten des Berthilo.
Birx
Bischberg Der Ortsname leitet sich von Bischofsberg ab. Der Bischof von Würzburg soll dem Ortsgründer aufgetragen haben, am Zusammenfluss von Main und Regnitz einen Stützpunkt anzulegen.
Bischbrunn Der Name Ortsname besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern Bischof und Brunne. Es bedeutet Bischofsquelle und geht auf einen Mainzer Erzbischof zurück. Nach der Beschreibung in der Gründersage ist wohl damit der Kändelsbrunnen gemeint.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden; 1423 Bischofbrunnen, 1791 Bischbrun, 1819 Bischbrunn.
Bischofsberg= jetzt Johannisberg Rheingau. 1158 Biscovisberch, 1158 Biscofesberch. Germanisch biskopes berga, Berg des Bischofs.
Bisdorf, (Bornheim) 1143 Biesegedorph. Germanisch Bisingo porpa, Dorf der Leute des Biso.
Bischheim Im 13. Jahrhundert Besitz des Bistums Straßburg, 1531 reformiert, ab 1648 zu Frankreich, 1871–1918 zu Deutschland 1116 Biscofesheim. Früh mittelalterliche Bildung mit dem im Elsass häufigen Element -heim. Bestimmungswort althochdeutsch biscof im Genitiv so Lässt auf alten Besitz des Bischofs von Straßburg schließen. So Bischweiler, Elsass.
Bischoffen Der heutige Ort Bischoffen war im Mittelalter in die beiden Ortschaften Ober- und Niederbischoffen unterteilt. Oberbischoffen wurde infolge Hungersnöte, kriegerischer Einwirkungen und der Pest zwischen 1356 und 1432 wüst. Niederbischoffen wurde in späteren Urkunden nur noch Bischoffen genannt.
Bischofrod
Bischofroda
Bischofsgrün
Bischofsheim (Main)
Bischofsheim in der Rhön Gemeinte im Landkreis Groß-Gerau, 12 519 Einwohner, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Zunächst im Besitz der Herren von Hagen-Münzenberg, wechselten während des späten Mittelalter zahlreiche Herrschaftsträger (u.a. Grafen von Wertheim und von Katzenelnbogen, Herren von Eppstein, später Hattstein und das Erzbistum Mainz) einander ab. Seit 1579 ist der Ort hessisch. 1200 (Kopie) Bissescheim prope Menum, 1211 Biscovesheim, 1267 Bischouisheim, 1659 Mainbischoffsheim. Bestimmungswort ist althochdeutsch, mittelhochdeutsch bischof ‘Bischof, Priester’. Obwohl frühe urkundlich Belege fehlen, liegt die Vermutung nahe, dass Bischofsheim zunächst den (Erz)bischöfen von Mainz unterstand. Die Deutung, wonach der Ortsname nicht auf kirchlichen Besitz verweist, sondern mit der Mainkrümmung zusammenhängt, entbehrt jegliche philologische Grundlage.
Bischofsmais
Bischofswerda Mögliche Gründung erfolgte bereits zwischen 970 und 1076, planmäßige Stadtgründung des Bischofs von Meißen um 1218/20. 1227 Bischofiswerde, 1460 Bischwerde, 1671 Bischoffswerda. Im Bestimmungswort steht mittelhochdeutsch bischof ‘Bischof’ (Gründung des Bischofs von Meißen), im Grundwort -werd, -werder. Die oberorbisch Namenform geht von sorbisch biskop, biskup ‘Bischof ’ aus und ist mit dem Bewohner bezeichnenden Suffix -icy aus -ici erweitert. Die mundartlich Nebenform Schibbock, Schiebock bezieht sich auf das Wort Schiebbock für den Schubkarren, der auf dem Markt häufig zu sehen war und ist nicht sorbisch Herkunft (lautliche Schwierigkeiten). Zu vergleichen sind zahlreiche Ortsname mit Bischim Bestimmungswort. So Bischdorf, Ortsteil von Bad Lauchstädt, Saalekreis, Bischheim; Bismark, Landkreis Stendal.
Bischofswiesen Grundherr der Wiesen war ursprünglich der Bischof von Salzburg, was den Ortsnamen Bischofswiesen erklärt. Am 8. Mai 1155 kam es zu einem Gütertausch zwischen Erzbischof Eberhard I. von Salzburg und dem Propst des Klosterstifts Berchtesgaden Heinrich I., und der Erzbischof erhielt für das „pratum Bisvolfeswisen“ einen Hof in Landersdorf bei Oberwölbling.
Bischweier Urkundliche Nachweise für die Entstehung Bischweiers sind nicht nachweisbar, doch die Namen Bischoviswrile (1288) und Bissweyer (1581) das das Dorf als „Weiler des Bischofs“ wahrscheinlich Gründung oder auch Besitz von Speyer war.
Bisingen Ersterwähnung 786 in einer Schenkungsurkunde des fränkisch Grafen Gerold an das Kloster St. Gallen, 1416 an Württemberg, seit Mitte 15. Jahrhundert wieder unter Herrschaft der Grafschaft Zollern. Burg Hohenzollern. 786 in Pisingum, 817 ad Pisingas. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Biso mit der Bedeutung ‘bei den Leuten des Biso’.
Bisingen, (Grindorf) +1100 Buosinga. Germanisch Bosingum, bei den leuten des Boso.
Bislich, Ende 1100 in Viclico, Bislike bald nach 1185.
Bismark (Altmark) -Kläden. Gebildet am 1. 1. 2005 aus der Stadt Bismark (Altmark), Kläden und anderen Gemeinte der Umgebung. Bismark: 1209 Biscopesmark, 1349 to Bismarke, 1513 Bißmarke. Kläden: 1170 Clodene, 1186 Clodene [Original], 1540 Cloden. Der Ortsname Bismark enthält als Grundwort altsächsisch marka, mittelniederdeutsch mark ‘Grenzgebiet, Randgebiet’. Im Bestimmungswort stand mittelniederdeutsch bischop ‘Bischof’ und wurde verkürzt zu Bis-. Der Name bezieht sich auf den Bischof von Havelberg, zu dessen Bistum das Gebiet gehörte. Der Ortsname Kläden, alt Cloden, ist auf altpolabisch *Kłod’no, *Kłod’na zurückzuführen, vgl. altsorbisch kłoda, niedersorbisch kłoda ‘Stock, Stockhaus, Balken’. So Bishausen, Landkreis Northeim (1055 Biscopeshusen), Kläden, sw Arendsee, Altmarkkreis Salzwedel; Klöden, Landkreis Wittenberg.
Bisping, (Bochum) +1000 Biscopinchusum. Germanisch biscopinga husum, zu den Häusern der zum Bischof gehörigen Leute.
Bispingen Die älteste bekannte Urkunde stammt aus dem Jahr 1193 und bezeugt den Verkauf des „Dorfes mit Zubehör“ an den Bischof Lüder von Verden.
Der Name Bispingen entwickelte sich aus „von Biscopinge“ („dem Bischof gehörig“); die Endung „ingen“ deutet auf langobardischen Ursprung hin und ist häufig in diesem Teil Niedersachsens, dem alten Bardengau, zu finden.
Bissee
Bissendorf Die um 1160 zuerst erwähnte Kirche St. Dionysius beherbergt zahlreiche mittelalter Kunstschätze; 1556–1807 Sitz einer Vogtei des osnabrückischen Amtes Iburg und von 1814–1852 Sitz einer Vogtei im Amt Osnabrück. 1160 Bissendorpe [Kopie 14. Jahrhundert], 1266 Byssendthorpe, 1295 Byssendorpe; Bissendorff (1772). Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem schwach flektierenden Kosename Bis(s)o im Gen. Singular als Bestimmungswort In der frühen Neuzeit tritt hochdeutsch -dorf für norddeutsch -dorp(e) ein. Deutung also: ‘Siedlung des Bis(s)o’.
Bissersheim Der Ort wurde im Jahr 774 erstmals als Bizzirichesheim urkundlich erwähnt. Später, im Jahr 872, hatten dann der rheinfränkische Herzog Nanthar und seine Frau ihre hiesigen Besitzungen dem von ihnen gestifteten Kloster Münsterdreisen geschenkt.
Bissingen (Schwaben)
Bissingen an der Teck Als einer der ersten Orte im Kreis Esslingen wird Bissingen im Jahr 769 in der schriftlichen Überlieferung des Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Bisterschied
Bitburg Die frühesten Erwähnungen aus spätrömische Zeit als Bedenses vicani (so z. B. eine lateinische Inschrift von 245) weisen auf die Ursprünge als keltisch Hof beziehungsweise kleine Siedlung hin. Die Station auf dem Weg von Metz und Trier nach Köln wurde zu einem Kastell ausgebaut, welches heute der Fläche des Stadtkerns entspricht. 1262 Stadtrecht. Um 300 Beda vicus, um 715 Castrum Bedense, 895 Piatahgewe, 893 Bideburhc, 1023/1047 Biedegouui, 1239 in opido Bideburg. Der Ortsname geht auf die indogermanisch Wurzel *bedh‘ in die Erde stechen, graben’ zur Bezeichnung eines Wasserlaufes, vermutlich Baches, zurück; dazu passt angehängtes -aha ( -ach1) in Piatah-gewe, dem ‘Gau des Beda-Baches’. Später wurde -e zu - ̄e gedehnt und das Grundwort-burg angehängt, sodass der Name ‘Burg am Beda-Bach’ bedeutet.
Bitgau, (Gau um Bitburg) 706 in pago Bedensi, 698-714 in pago Bedense,762 infra terminos Bidense.
Bitterfeld-Wolfen Bitterfeld zuvor aus mehreren slawischen und hochmittelalterlichen Siedlungen zusammengewachsen, seit dem 14. Jahrhundert als Stadt bezeugt, Amtssitz. Der Name ist semantisch hochgradig markiert als Symbol für DDR-Umweltschäden, die aber seit 1989 in erheblichem Maße überwunden wurden. Wolfen war zunächst ein agrarisch geprägtes Dorf. Bitterfeld: 1224 Bitterfeldt, 1244 Bitterfelt, 1298 Piterfelt [Original]. Wolfen: 1400 Wulffen [Original], 1450 Wulffen, 1492 Wolffen [Original]. Bitterfeld: Die Überlieferung zeigt einheitliche Formen, Unterschiede (P statt Bim Anlaut, -d oder -t im Auslaut) sind mit der Entwicklung der mitteldeutschen Mundarten zu erklären (binnenhochdeutsche Konsonanten schwächung und deren hyperkorrekter Ausgleich). Die Namenerklärung erlaubt nur einen Ansatz aus mittelhochdeutsch und mittelniederdeutsch bitter ‘bitter’. Wodurch eine Namenbildung ‘bitteres Feld’ ( -feld) motiviert sein könnte, ist nicht zu klären. Obwohl niederländisch Siedlungseinflüsse historisch nachzuweisen sind, ist eine Namenübertragung von Pittefaux in Flandern unwahrscheinlich. Im deutschen Sprachraum sind mit Bitterbeginnende Ortsname n offenbar sehr selten. Wolfen: Bildung im Dativ Plural aus altsächsisch wulf ‘Wolf (Canis lupus)’, also etwa ‘(bei den) Wölfen’ oder ‘(bei) Wolfs’. Möglicherweise liegt eine Namenübertragung beziehungsweise eine Nachbenennung zu dem Namen des 30 km nw liegenden Ortes Wulfen vor. So Wulfen, Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Bitsch, 1183 Bitse, 1200 Bittis.
Biz, (Trier) 1. Halfte 1200 ante Beciam, 1164-89 Biez.
Bitz
Bitzen mittelhochdeutsch bízune, bizūne, althochdeutsch bízūni, bizūna wörtlich: mit zwei Zäunen „eingezäuntes Grundstück“, „Baumgarten, Grasgarten“. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt.
Blaibach
Blaichach
Blankenbach
Blankenberg (Mecklenburg)
Blankenburg (Harz) Planmäßig angelegte Siedlung unterhalb der gleichnamigen Burg auf dem Blankenstein, einem 334 m hohen Kalkfelsen. Sitz eines im 12. Jahrhundert bezeugten Grafengeschlechts, mit dessen Aussterben Blankenburg 1599 an das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel fiel. Gehörte bis 1946 zum Land Braunschweig, seit 1250 Stadtrecht. 1123 Blankenburch, 1129 Blanchenburch [Personnenname], 1139 Blankenburch [Personnenname], 1223 Blankinburc; Blankenburg (1314). Der Ortsname wurde vom Burgname ( -burg) übertragen, der selbst auf die helle Farbe des Kalkfelsens Bezug nimmt: mittelniederdeutsch blank ‘weiß, glänzend’. Burg Blankenberg bei Hennef, Burg Blankenberg bei Neufelden.
Blankenburg (Thüringen) Die Gemeinde wurde am 20. März 1143 erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst zum Peterskloster in Erfurt gehörig, wurde das Dorf im Jahre 1272 an den in Mühlhausen sitzenden Verwalter des Deutschen Ritterordens verkauft. Die spätgotische, aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Bonifatius wurde 1701 im barocken Stil umgebaut.
Blankenfelde-Mahlow Blankenfelde: 1375 Blankenvelde, 1583 Blanckenfelde. Mahlow: 1280 zu Malow, 1375 Malow, Malo. Der Name Blankenfelde bezeichnete eine Siedlung auf einem freien, lichten Gelände, Grundform mittelniederdeutsch *Blankenvelde. Im Bestimmungswort ist das Adjektiv mittelniederdeutsch blank ‘blank, glänzend, hell, licht’ enthalten. Zum Grundwort -felde. Der Name Mahlow bedeutet ‘Ort, der nach einem Mann namens Mal benannt wurde’ und ist eine Bildung mit dem possessiv -ov-Suffix vom Personennamen altpolabisch *Mal. Er gehört zum Adjektiv altpolabisch *maly ‘klein’ und ist entweder ein Zuname oder eine Kurzform von Vollnamen wie altpolabisch *Malomir. Ähnlich Berlin-Blankenfelde.
Blankenhagen
Blankenhain Herrensitz, Burg mit Burgsiedlung aus dem 12. Jahrhundert; Entwicklung zur Stadt im 13./14. Jahrhundert; landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt; seit 1790 Porzellanfabrikation. 1252 Blankenhain, 1297 Blanckenhayn, 1322 Blanchinhayn, 1506 Blancken-, Blanckhain; Blangkenhain (1549/50). Gebildet zu mittelhochdeutsch blanc ‘blinkend, glänzend, leuchtend’ und -hain, ursprünglich ein Prunkname für die Burg, wobei -hain in seiner ursprünglichen Bedeutung ‘umhegter Ort’ im Sinne von ‘Burg’ gleichbedeutend mit -berg/-burg,-stein,-eck,-fels verwendet wurde. Die Bedeutung war also die ‘leuchtende/glänzende Burg’. Der Name ging schließlich auf den Ort über. So Bad Blankenburg, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, 1193 Blankenberc; Blankenburg, Landkreis Harz, 1123 Blankenburch; die Leuchtenburg, Burg in Thüringen.
Blankenheim (Ahr) Ursprung der Siedlung ist eine Höhenburg des 12. Jahrhundert, aus der ein befestigter Talrechtsort (1341 bezeugt) hervorging, spätmittelalter Residenz der Grafen von Manderscheid-Blankenheim mit bedeutender Bibliothek. Der Name ist vom älteren, nahe gelegenen Blankenheimerdorf übertragen. 1112 (F. um 1200) de Blankenhem, 1115 de Blanchinheim [Original]. Bestimmungswort des Kompositums ist am ehesten das Adjektivisch althochdeutsch/mittelhochdeutsch blanc in der Bedeutung ‘nackt, baumfrei’; das namengebende Blankenheimerdorf liegt, anders als die Burg, im offenen Gelände der Kalkmulde im Sinne von ‘waldfreie Siedlung’. Doch ist auch der (nur selten bezeugte) Personenname Blanco, schwach flektiert, nicht auszuschließen. Grundwort ist-heim.
Blankenheim (Mansfelder Grund-Helbra) Die erste urkundliche Erwähnung von Blankenheim erfolgte 1181. Die weitere Entwicklung des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte des Prämonstratenserklosters (1147–1543) Rode im heutigen Ortsteil Klosterrode.
Blankenhof
Blankenrath Die Geschichte von Blankenrath reicht zurück bis in das 9. und 10. Jahrhundert. Die Siedlungsgeschichte der Region geht wohl bis zur Keltenzeit zurück.
Blankensee (Mecklenburg) Blankensee war ein Angerdorf und wurde 1290 erstmals im Zusammenhang mit dem Kloster Wanzka erwähnt, als die Weihe der dortigen Klosterkirche stattfand.
Blankensee (Vorpommern) b 1720 war Blankensee mit Böck Pertinenz zum Gut Nassenheide, das 1720 der spätere Graf Otto Gustav von Lepel kaufte. Als 1826 der letzte männliche Erbe der Lepels starb, gingen die Güter an die weibliche Linie, die mit dem Grafen von Henckel-Donnersmarck verheiratet war, damit ging der Besitz an diese Familie über.
Blaubach Ein Wiesengrundstück in der Nähe des Rothengründerhofs namens Gerzenmooch (Götzenbach) könnte ebenfalls ein Hinweis auf gallorömische Siedler sein, vielleicht aufgrund der Annahme, dass hier einst ein Idol in der Nähe eines Quellbachs gestanden hat, wobei Götze ein deutsches Wort ist, das „falscher Gott“ oder „falscher Gott“ bedeuten kann "Idol". Die Straße nahe dem Gemeindegebiet von Blaubach, die von Körborn zum Mayweilerhof führt, wird bis heute Römerstraße genannt. Dieses Dorf mit seinem kleinen Gemeindegebiet dürfte relativ spät entstanden sein. Es lag im sogenannten Remigiusland, das zum Bistum Reims und der Abtei Saint-Remi in Reims gehörte.
Der Name setzt sich aus dem Wort Bach („Bach“) mit dem vorangestellten Wort blau („blau“) zusammen: Blaubach. Die heutige Namensform tauchte bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahr 1436 in den Steuerbüchern des Klosters Remigiusberg auf. Weitere aufgetauchte Namensformen sind Blawbach (1460), Blaibach (1570/1571) und dann noch einmal die heutige Form Blaubach.
Blasum, (Stockum) +1000 Blesnon.
Blasweiler, (Ahrbrück) 992 Blassenuuilare. Germanisch blasson, zu blasa (mittelhochdeutsch blas) kahl + wilari, von latinisch villare, Gehoft.
Blatzheim, (Köln) 1057 Blazheym, 1138 Bladenshem. Germanisch Blades haim, Wohnung des Blado.
Blaubeuren 1085 Gründung des Benediktinerklosters Blaubeuren mit Marktrecht. Spätestens seit 1267 ist die dazugehörige Siedlung im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen; 1303 Verkauf an das Herzogtum Österreich, 1447 an die Grafen von Württemberg. Nach der Reformation Umwandlung des Klosters in eine protestantische Schule. Hauptsitz des Pharmakonzerns Merckle. Aus einer der tiefsten Quellen in Deutschland., dem Blautopf, entspringt die Blau. 1095 de Buirron, 1175–78 (Kopie 13./14. Jahrhundert) Blabivron, 1267 in Blaburrvn, 1288 Blabuirron, 1303 Blaburn, 1447 (Kopie 16. Jahrhundert) Blaubeuren. Kompositum mit Grundwort-beuren/-beuern/-büren und Flussname Blau (14. Jahrhundert Blawe, Blaw, Plau) (zur Donau), althochdeutsch *Bla ̄wa ‘die Blaue’.
Blaufelden
Blaustein Früh bronzezeitliche Höhensiedlung sowie Besiedlung in römisch Zeit. Im 12. und 13. Jahrhundert Burg Erichstain, von der h. keine Reste mehr existieren. 1215 Errichtung der Burg Klingenstein, Zerstörung 1630 und Wiederaufbau 1756 als barockes Schloss. Kompositum aus Grundwort-stein und Flussname Blau (Blaubeuren); das Grundwort nimmt Bezug auf die vier ehemaligen Burgen, die im Blautal und im Zentrum der neuen Gemeinten liegen.
Bleckede Eine geplante Stadtgründung durch Herzog Wilhelm von Lüneburg (nach 1209) blieb in Ansätzen stecken; die seit 1271 bezeugte Burg und der Flecken waren verschiedentlich umkämpft; 1293 Münzrecht; im Mittelalter und der frühen Neuzeit Amtssitz; 1885–1932 Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. 1209 ad sclavicum Blekede [Original], 1248 Blekede, 1371 Blekede. Ableitung mit dem Suffix -ithi. Basis der Ableitung ist entweder mittelniederdeutsch blek ‘Fläche Landes; freie Stelle; Fleck’ oder altsächsisch bl ̄ek ‘bleich, glänzend, hell’.
Blee, (Monheim) 933 Blahe, 1157 Ble.
Bleckhausen Die älteste bekannte Urkunde ist vom 15. Juni 1354, in der vom Trierer Erzbischof Boemund II (1354–1362) die unter Erzbischof Balduin (1307–1354) erbaute Kapelle zu Bleckhausen bestätigt wurde. Im Jahre 1721 befanden sich 25 Einwohner in Bleckhausen.
Bleialf 1016-47 Alua, 1115 de Aluo. Keltische Gewässername Alba, die Weiße.
Bleicherode Rodungssiedlung des 11./12. Jahrhundert; 13. Jahrhundert Burg, seit 1322 Marktrechte, 1326 Stadt; im 18. Jahrhundert Leineweberei und Schneckenzucht. 1279, 1309, 1326 Blichenrode, 1506 Blicherode; Bleicherode (ab Ende 15. Jahrhundert).. Die Erwähnung von 1130 Blechenr Ortsteil gehört nicht hierher, sondern zu Bleckenrode, nordwestlich Worbis. Der Ortsname Bleicherode wurde gebildet zu mittelhochdeutsch bl ̄ıche ‘bleich’, ursprünglich ‘glänzend’, vgl. mittelhochdeutsch bl ̄ıchen ‘glänzen’ mit dem Grundwort-rod(e), mittelhochdeutsch r Ortsteil ‘urbar gemachter Boden, Rodung’. Der Ortsname weist also wohl auf eine einst gut sichtbare beziehungsweise leuchtende Rodung. Die ursprünglich gesprochene Form *ze der bl ̄ıchenrode führte infolge Anfangsbetonung im Ortsname zur Reduktion der Mittelsilbe von -en> -e. S o Bleichroden, Ortsteil von Tannhausen, Landkreis Heidenheim, und Bleichstetten, Ortsteil von St. Johann, Landkreis Reutlingen, sowie Bleichenbach, Ortsteil von Ortenberg, Wetteraukreis, und Ortsteil von Bad Birnbach, Landkreis Rottal-Inn.
Bleidenbach, (Niedertiefenbach) 1211 Blidebac. Germanisch blipin, zu blipi, froh + baki, Bach.
Blens, (Hausen, Aa) 720 de Blancio, 1118-26 Blense, 1136 Plense.
Blerichen, (Bedburg) 997 Blidrike, 1141 Bliderke.
Blessum, (Lechenich) 1190-1202 Blashem. Germanisch blassa, kahl, + haima, Wohnung.
Bliersheim, (Friemersheim) +1000 Bladrikeshem. Germanisch Bladarikis haim. Wohnung des Bladarik.
Bliesbrücken, 1211 Brukke, 1214 Bruke. Germanisch brugjo, Brücke.
Bliesgau, Gau an der Blies, 940 in pago Blesensi, 1066 in pago Blesense.
Bliesheim, (Köln) 1059 Blisna, 1170=78 Bilisene.
Blekendorf Blekendorf wurde 1259 erstmals als Blegkendorpe erwähnt (später belegte Schreibweise Bleckendorp). Der Name kommt vermutlich aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet blickendes oder glänzendes Dorf.
Blender Viele Dörfer in der Gemeinde sind sehr alt. Oiste wird bereits 860 urkundlich erwähnt; Ritzenbergen und Amedorf im Jahr 935, Blender selbst im Jahr 1186 (blendere), Intschede im Jahr 1124 und Hiddestorf im Jahr 1179. Vom Mittelalter bis 1866 wechselten die im Grenzgebiet gelegenen Dörfer regelmäßig die Herrscher.
Blesewitz
Bleyen-Genschmar Genschmar wurde 1405 gegründet. Es gehörte bis 1952 zum Landkreis Lebus. Alt Bleyen und Neu Bleyen hingegen bis 1945 zum Landkreis Königsberg Nm. in der hauptsächlich östlich der Oder gelegenen Neumark. Alt Bleyen und Neu Bleyen wurden am 1. Januar 1946 zur Gemeinde Bleyen zusammengeschlossen.
Bliedersdorf Frühere Ortsnamen von Bliedersdorf waren 1236: de Blytherstorpe, 1238 de Blitherestrope, 1257 de Blidersdorp und 1257 de Blitherstorp. Niederdeutsch -dorp; im ersten Teil alter Personenname mit dem Erstglied Blid-, das auf althochdeutsch und altniederdeutsch blidi, blide „froh, heiter“ zurückgeht, wie zum Beispiel Blidger, Blidgard, Blidfrid, Blithard, Blither, Blidhild, Blidram oder Blidmar.
Bliesdorf
Blieskastel Römerzeitliche Spuren, bis zum 13. Jahrhundert Sitz der gleichnamigen Grafschaft, seit 1337 Kurtrier. Zerstörung der Burg im 16. Jahrhundert durch Franz von Sickingen und der Stadt im 30-jährigen Krieg. Seit Ende des 17. Jahrhundert in Besitz derer von der Leyen, die den Ort zur Residenzstadt ausbauen. 1802 Zerstörung des Schlosses. 1126 Godfridus comes de Castra, 1350 Castele uf der Bliessen, 1440 Bliesecastel; Blieskastel (1466). Gebildet mit dem alteuropäischen Gewässername der Blies (spätantik Blesa) und lateinisch castellum ‘Befestigung, Burg’ beziehungsweise althochdeutsch kastel ‘Stadt, befestigte Siedlung’. In einem Gau Namen ist die Blies bereits 730 als in pago blesinse ‘im Bliesgau’ (862 in pago Bliasahgouue, 906 in pago Blesiaco, 982 in pago Bliesichgove) überliefert. Der Gewässername erscheint 782 als fluvius Blesa, später mit der althochdeutschen Diphthongierung von [e ̄] > [ia, ie]. Der Erstbeleg stellt eine gelehrte Latinisierung mit gleichbedeutendem castra dar. Als im Tal uf der Bliessen (‘über der Blies gelegen’) eine bürgerliche Niederlassung entstand, unterschied man zwischen der Burg droben und dem Tal. Zur Unterscheidung von gleichnamigen Niederlassungen in der Nähe stellte man ab dem 15. Jahrhundert den Gewässername vor den Siedelungsname. So Kastel, Ortsteil von Nonnweiler, Landkreis St. Wendel, Kastel, Ortsteil von Kastel-Staadt, Landkreis Trier-Saarburg; Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Bliestorf Bei der Neubildung der Gemeinde am 31. Dezember 1997 aus den Vorgängergemeinden Bliesdorf und Kunersdorf/Metzdorf erhielt sie den recht langen Namen Bliesdorf-Kunersdorf-Metzdorf. Am 1. Mai 1998 wurde die Gemeinde in Bliesdorf umbenannt. Das Dorf wurde 1380 in einer Urkunde als „Blystorpe“ zum ersten Mal erwähnt. Der Name bezeichnet das „Dorf des Blizza“, welches ein altslawischer Rufname ist.
Blievenstorf
Blindheim Am 13. August 1704 fand in der Umgebung die Schlacht von Blindheim, auch bekannt als Zweite Schlacht von Höchstädt (englisch Battle of Blenheim) statt, die entscheidende Bedeutung für den Spanischen Erbfolgekrieg hatte. Die Schlacht hat für Großbritannien große historische Bedeutung, weshalb zum Beispiel der Blenheim Palace, der Wohnsitz der Familie des siegreichen John Churchill, 1. Duke of Marlborough, nach ihr benannt wurde. Außerdem wurde die neuseeländische Stadt Blenheim, mit rund 24.200 Einwohnern größte Stadt im Marlborough District, nach Blindheim benannt. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark. Um 1700 hatte Veit Ernst III. von Rechberg-Illereichen-Kronburg-Osterberg Blindheim für seine beiden nachgeborenen Söhne Anton Valentin Alexander und Sigmund Bero Dyonis erworben, um hier eine Sekundogenitur aufzubauen.
Blittersdorf, 1220 Bliiterstorf, 1223 Blitirstorph. Germanisch Blipiharis porpa, Dorf des Blipihar, (blipi, froh, harja, Heer)
Blomberg (Lippe) Um 1231–1255 planmäßige Gründung der Edelherrn zur Lippe, 1283 Stadt; Burg bis zum 15. Jahrhundert Residenz der Edelherrn zur Lippe (vor allem unter Bernhard V, † 1511), 1447 in der Soester Fehde fast vollständig zerstört; 1460 Wallfahrtsort; 1748–1838 an Haus Schaumburg-Lippe, Burg bis 1962. 13. Jahrhundert (Kopie 1. Hälfte 14. Jahrhundert) prope Blomenberg, 1357 to deme Blomberghe, 1482 oppidi Montisflorum vulgariter Blomberch dicto, dialektal Blommerg; Bynnen dem Blomberge (1488). Bildung mit dem Grundwort -berg. Burg und Stadt werden bis ins 18. Jahrhundert oft durch ein Syntag Mittelaltermit Präposition und bestimmtem Artikel bezeichnet (z.B. to deme Blomberghe). Die älteste Namenform zeigt das Bestimmungswort Blomen-, seit der 1. Hälfte 13. Jahrhundert auch verkürzt zu Blom(m)(auch mit sekundärer Verkürzung des alten Langvokals -o ̄> -o-). Das Bestimmungswort kann als Genitiv Plural (< *blo ̄mono zu altsächsisch blo ̄ Mittelalter Feminin, blo ̄mo Maskulinum, mittelniederdeutsch blo ̄me, althochdeutsch bluoma, bluomo ‘Blume’) bestimmt werden. Vereinzeltes Blumzeigt mitteldeutsch /früh nordhochdeutsch Lautvariante -u-, Plum-, hochdeutsch Variante mit anlautendem P für B-. Namendeutung mit dem Blumenwort spätestens seit dem hohen Mittelalter (auch unter Bezugnahme auf die heraldische Blume der Lipper, die lippische Rose). Als alter Flurname könnte das Bestimmungswort älter sein. Unter der Voraussetzung, dass -berg vor Beginn der Überlieferung als verdeutlichendes Element sekundär zu einem älteren Bergname *Blomen hinzugetreten wäre, könnte ein Kompositum *Blo-men segmentiert werden, in dem -men (zu germanisch *mend neben *mund‘ Berg, Erhebung’, einer Dentalerweiterung zur indogermanisch Wurtzel *men ‘emporragen’) sichtbar würde (vgl. z. B. Dortmund, Dülmen, Hedemünden, Ortsteil von Hannover. Münden). Dann wäre von einem alten *Blo ̄meni auszugehen und das Bestimmungswort eventuell mit indogermanisch *bhleu ‘aufblasen, schwellen, strotzen etc.’ zu verknüpfen. Das Motiv der Benennung läge in dem sich unmittelbar aus der Umgebung erhebenden (Burg-)Berg. Da älteste Namenformen aber keine sicheren Anhaltspunkte für eine solche Deutung bieten, kann es nur vermuten.
Blomberg (Ostfriesland) Das heutige Stadtgebiet wurde zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert n. Chr. im Verlauf der altsächsischen Expansion besiedelt. In dieser Zeit entstanden die Dörfer in der Region, die mit -trup enden, wie Herrentrup, Istrup, Wellentrup, Brüntrup, Tintrup und Höntrup. Die Bezeichnung -trup bedeutet -dorf und wurde im Laufe der Zeit durch Metathese gebildet.
Blomesche Wildnis
Blowatz
Blumberg Im Zusammenhang mit der Herrschaftsentwicklung der Herren von Blumberg im 13. Jahrhundert entstanden (erstmalig 1260 bezeugt), seit 1420 Stadt, ab 1537 unter Fürstenberger Herrschaft und seit 1806 badisch. 1260 Blobinberch [Original], 1269 Blu ̊menberg, 1336 Plu ̊menberch; Blumberg (1529). In Blumenberg wurde der Name der Herren von Blumberg auf den Ortsname übertragen. Der älteste Beleg deutet als sprachliche Grundlage auf althochdeutsch bluon, bluowan ‘blühen’ mit -bals Ausspracheerleichterung zwischen zwei Vokalen. Es kann sich aber bereits hier, wie die späteren Belege nahelegen, um eine Zusammensetzung bluomen-berc handeln. So Blumberg, Ortsteil von Casekow, Landkreis Uckermark und Ortsteil von Ahrensfelde, Landkreis Barnim.
Blumenholz Blumenholz gehörte ab dem 15. Jahrhundert zu dem Vasallengeschlecht von Peccatel, einer der mächtigsten Adelsfamilien der Herrschaft Stargard ab dem 13. Jahrhundert. Sie hatten einen Herrensitz in Weisdin.
Blumenthal Blumenthal bedeutet Tal der Blumen in dem Auetal. Es hieß 1305 Blomendal, 1380 Blomendale, 1450 Blomendall und 1638 Blomenthall.
Bockhorn hieß 1032 Borchhorn und 1302 Bochorne. Borch kann als Burg gedeutet werden. Horn(e) stammt von dem niederdeutschen Begriff für Spitze oder Sporn.
Lüssum hieß 1492 Lusen dann Lüszen und 1542 Lussen. Die Deutung des Namens aus der urkundlichen Bezeichnung villa Liusci ist nicht gewährleistet.
Rekum hieß um 1300 Reken(e) und 1405 Reeken.
Blunk
Bobeck
Bobenheim am Berg
Bobenheim-Roxheim Fränkische Gründungen des 6. Jahrhundert, Besitzungen des Hochstifts Worms. Prägung durch Rhein, Landwirtschaft und Fischerei. 1503 urkundlich Erwähnung der Rheinschifffahrtsstation Roxheim. Bobenheim: 891–914 Bobenheim (Kopie 16. Jahrhundert), 1137 Babenheim, 1392 Babinheim; Bobenheim (1587). Roxheim: 813 Roghesheim, 888 in Rocchesheimero marcha; Roxheim (891–914). Das Bestimmungswort in Bobenheim ist der althochdeutsch Personenname Babo-, Genitiv Singular Babin-, und in Roxheim der althochdeutsche Personenname (H)Rokko, Genitiv Singular *Rokkes zum Stamm(H)Roc-. Die Verdoppelung steigerte die Expressivität. Die Verschlusslaute -g-, -k-, -ch sowie geminierte Formen wechselten häufig in mit Kosenamen gebildeter Ortsname. Beide Ortsnamen wurden mit dem Grundwort -heim gebildet. Sie können demnach als ‘Wohnstätte des Babo’ und ‘Wohnstätte des Rokko’ gedeutet werden. Die häufig angeführten Belege von 769 und 779–83 Baben-, Babinheim (CL) sowie von 775 Rochenheimmarca gehören nicht hierher. So Bobenheim am Berg und Wüstung Babenheim, beide Landkreis Bad Dürkheim; Ruchheim, Ortsteil von Ludwigshafen, Rockenhausen, Donnersbergkreis.
Bobenthal
Bobingen Aufgrund der Lage an der fruchtbaren Hochterrasse früh besiedelt, Funde aus der Bronze und Römerzeit; Alemannengräber ab dem 7. Jahrhundert n.Chr. nachweisbar. Als Pflegamt Bobingen zum Hochstift Augsburg gehörig; 980 Pobinga, 1047 Bobingin, 1071 Pobingin [Or.]; Bobingen (1150). Der Ortsname besteht aus dem Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-ingen und dem Personenname Bobo/Pobo, kann also gedeutet werden als ‘bei den Leuten des Bobo/Pobo’. Dass eine Form mit Kurzvokal zu Grunde liegt, lässt sich aus der Dialektform sowie der Tatsache erschließen, dass kein Umlaut entstand (*Böbingen, *Bebingen). Der Erstbeleg auf -inga ist als Latinisierung zu betrachten. Ähnlich mit anderem Stammvokal, z. B. Böblingen, Landkreis Böblingen; mit Verkleinerungssuffix -ilo; Böbingen an der Rems, Ostalbkreis.
Bobitz
Bobritzsch-Hilbersdorf m 1. März 1994 schlossen sich aufgrund der der gesetzlich vorgeschriebenen Gemeindegebietsreform die Gemeinden Naundorf, Niederbobritzsch und Oberbobritzsch mit Sohra zur Gemeinde Bobritzsch zusammen.
Die erste Besiedlung des kleinsten Ortsteiles Sohra (173 Einwohner) erfolgte vermutlich bereits im 10. Jahrhundert und war sorbischen Ursprungs. An diese Zeit erinnert das ehemalige Vorwerk an der Pretzschendorfer Straße. Eine Sage erzählt, dass damals drei Jungfrauen täglich vom ca. 1 km entfernten Jungfernborn Wasser geholt haben. rstmals urkundlich erwähnt wurde jedoch der Ortsteil Naundorf im Jahr 1306. In Naundorf und den anderen Ortsteilen kursieren viele Geschichten über die Räuber Johannes Karasek und Lips Tullian. Letzterer soll sein Diebesgut in einem Porphyrfelsen, der Diebeskammer versteckt haben.
Bobzin Die erste urkundliche Erwähnung Bobzins findet sich im Ratzeburger Zehntregister unter dem Namen Bobetin, welcher einen slawischen Ursprung hat. Angelegt wurde das Dorf als Rundling mit einem dreieckigen Anger.
Bocholt Kirchdorf, 1201 städtische Rechtsorganisation, 1222 münstersches Stadtrecht, Hauptort eines Territorialamtes im Fürstbistum Münster, 1802 Fürstentum Salm-Salm. (Nach) 788 zum Jahre 779 Bohholz, zum Jahre 780 Buocholt, 1142 in villa (...) Bokholte. Im Bestimmungswort der Baumname Buche (ann bo ̄ka) und im Grundwort eine Bezeichnung für den Wald (and., mittelniederdeutsch holt): ‘Buchenwald’. Zahlreiche Siedlungsnamen mit Buche als Bestimmungswort: Buchholz, Stadt Dortmund, Ottmarsbocholt, Kreis Coesfeld, Bochum.
Bochum Seit dem 12. Jahrhundert erwarben die Grafen von der Mark Rechte an einer Höfegruppe nahe dem bereits um 890 in den Werdener Urbaren genannten Altenbochum und bauten diese aus. 1298 Marktort. Stadtwerdungsprozess seit dem 14. Jahrhundert. 1041 iuxta villam publicam Cofbuokheim [Original], um 1150 Bukhem, Bokheim, 1243 Cobuchem. Während die Überlieferung hochdeutsch und norddeutsch Schreibformen zeigt, beruht die heutige Form auf altsächsisch Bo ̄kh ̄em mit dem Grundwort -heim, dessen Vokal gekürzt und zu -uv erdumpft wurde. Bestimmungswort ist altsächsisch bo ̄ka, mittelniederdeutsch bö ̄ke, norddeutsch böke ‘Buche, Buchenwald’ mit erhaltenem norddeutsch -o ̄-. Das Erstglied Cof der ältesten Form (so noch gelegentlich bis ins 14. Jahrhundert; seit 1166 bis ins 15. Jahrhundert auch Kuh-, Ko-, Co-) ist ein unterscheidender Zusatz und häufig mit altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ verbunden worden. Zwar zeigt die Überlieferung eine Umdeutung zu ko ̄ ‘Kuh’, doch kann dieses Wort als Erklärung ebenso wenig dienen wie ein Kosename Cobbo, der überdies unflektiert in die Bildung eingegangen sein müsste. Zugrunde liegt vielmehr wie bei † Kovingen, germanisch *ku‘ wölben’, das in Bezeichnungen für Erderhebungen und -vertiefungen sowie, aus letzterem abgeleitet, auch in Bezeichnungen für Hütten und Verschläge vorliegt, z. B. mittelniederdeutsch ko ̄ve(n) ‘Stallverschlag, Viehstall, Schweinestall’, mittelhochdeutsch kobe ‘Stall’, altenglisch cofa Kammer, Versteck, Höhle’ und altnordisch ku ̄fr‘runde Spitze, Haufen’. Es bleibt unklar, ob zum Zeitpunkt der Namengebung bereits ein Gebäude oder eher eine Geländeformation gemeint war. Der Zusatz diente der Unterscheidung des Ortsnamens von Altenbochum. So † Kovingen, Region Hannover.
Bocka
Bockau Zahlreiche Einzelfunde und Grabungselemente lassen den Schluss zu, dass Bockau um 1200 angelegt worden ist. Seinen Namen verdankt es dem Fluss Bockau, der in verschiedenen Schreibweisen wie Bockaw (1470), Puckaw (1495), Buckaw (1534), Pughawe (1541) oder Bockaw (1579) in alten Dokumenten vorkommt und auf das altsorbische bukava (Buchenwasser) zurückgeführt wird. Eine andere Namenserklärung sieht das slawische Wort für Buche bukowina als Herkunft. Dabei sei wahrscheinlich im Zuge der Entwicklung aus der Endung wina ein au geworden. Möglich sei auch die Ableitung aus bukowy (für Buch-).
Bockenau Spätestens seit dem 12. Jahrhundert gehörte Bockenau zur Grafschaft Sponheim und damit zu deren ältesten Besitzungen. Diese geschichtlichen Bezüge können auf einem Themenwanderweg, dem Sponheimer Weg, erkundet werden. Die Ursprünge der Siedlung gehen jedoch noch viel weiter zurück. Bei der Erschließung des Neubaugebietes In der Bein wurden Fundamente einer römischen Villa aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. gefunden – dies wurde durch Münzen nachgewiesen.
Bockenem 1275 Archidiakonatsitz, 1300 durch den Grafen von Woldenberg zur Stadt erhoben, 1314 in das Bistum Hildesheim eingegliedert; später welfisch, dadurch seit 1542 offen für die Reformation; zahlreiche Brände zerstörten das mittelalte Stadtbild; 11. Jahrhundert Bukenem, 1131 vicus bokenum, 1240 in Bokenem. Seit FO sieht man in dem Ortsname ein Kompositum aus norddeutsch bo ̄k ‘Buche’ und -h ̄em ‘Ort, Dorf, Siedlung’ ( -heim). Vielleicht identisch mit den Ortsname Bockenheim, Ortsteil von Frankfurt/ Main, und † Bockenheim bei Butzbach, Wetteraukreis.
Bockenheim an der Weinstraße Die beiden Ursprungsortschaften Großbockenheim und Kleinbockenheim waren jahrhundertelang wegen der geringen räumlichen Distanz und durch ihren Namen eng miteinander verbunden. Sie waren nach der um das Jahr 500 einsetzenden fränkischen Landnahme aus kleinen Ansiedlungen entstanden, die sich um fränkische Gutshöfe entwickelt hatten. Die älteste erhaltene Erwähnung von Bockenheim stammt von 770 und findet sich im Lorscher Codex unter der Bezeichnung Buckenheim.
Böckelheim=Waldböckelheim, 1222 Becillenheym.
Bockenau, (Koblenz) 1193 Buchenowe.
Böchenförde, 1006 Bochineuordi. Germanisch bokina, mit Buchem umstanden, + furda, Furt.
Bockenheim= Stein-Bockenheim, 823 Buccunheim, 962 Bukinheim. Germanisch Buggon haim, Wohnung des Buggo.
Böckern, (Buer) 10-1100 Bukhornon. Germanisch bukna, Rehbock + hunjon, Vorsprung höheren Landes ins Sumpfgelande.
Bockholt, (Recklinghausen) Mitte 1200 de sicco Bokholto. Germanisch boko, Buche + hulta, Wald.
Bockholt, (Schermbeck) Mitte 1200 Bukholte. Idem.
Bocklemünd, (Ehrenfeld) 941 Bugchilomunte, 1079-89 Buchelmund. Germanisch Bugilamuntja, bugila Hügel, + munt von romanisch montem, Berg.
Bockum_Hovel, Mitte 1200 Bukheim. Germanisch boko, Buche, haima, Wohnung.
Bockum, (Krefeld) Anfang 1300 Bucheim. Idem.
Bockhorn (Friesland) Besiedlung seit der Jungsteinzeit, erstmals urkundlich erwähnt 1220, bedeutender Marktort an der Straße von Jever nach Oldenburg bis ins 15. Jahrhundert, von 1667 bis 1773 unter dänischer Herrschaft. 1220 Liudbrandus de Bochorne [Original], 1310 in Bochorna [Original], 1312 in Bockhorna [Original]. Zu lesen sind die ersten beiden Belege als Bokhorn. Der Ortsname stellt eine Komposition aus dem Bestimmungswort Bock und dem Grundwort -horn dar. Das Grundwort gehört zu mittelniederdeutsch ho ̄rn, ho ̄rne ‘spitz zulaufendes, keilförmiges Landstück; Winkel, Ecke, Biegung’, vgl. norddeutsch Horn ‘Ecke, Winkel’ (in Flurname), und im Bestimmungswort findet sich mittelniederdeutsch boke ‘Buche’, sodass auf eine Benennung aufgrund der Lage an einem mit Buchen bewachsenen, keilförmigen Flurstück zu schließen ist.
Bockhorn (Oberbayern) Im 6. Jahrhundert setzte nach dem Ende der Völkerwanderung erneut Siedlertätigkeit ein; auf frühe Siedlungen der Bajuwaren weisen Orte mit der Endung -ing hin (Emling, Flanning, Englpolding, Oppolding, Papferding, Polzing). Im Jahre 776 kam Strogen mit Kirche in den Besitz von Freising. Im Jahre 816 tauchte erstmals der Name Grünbach auf, als der Mönch Liutto seinen Grundbesitz in „Croninpach“ dem Hochstift Freising schenkte. 926 ist der Name Bockhorn in der Schreibweise „Paccharun“ nachweisbar; der Name bedeutet „Leute am Bach“. 1053 wurde Mauggen als „Muchun“ erstmals in einer Übertragungsurkunde eines Gutes an Freising erwähnt. 1156 erschien der Name „Eschlbach“ in den Traditionen des Hochstifts Freising. 1200 wurde in Grünbach mit dem Bau der Burg Grünbach begonnen. 1315 ist Bockhorn (Schreibweise nun „Pachorn“) mit den Filialen Kirchasch, Hecken, Salmannskirchen, Grünbach und Tankham als Pfarrei aufgeführt.
Bockhorst Im Jahre 1598 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Bockhorst kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet „Siedlung beim Buchengehölz“. Daher zeigt das Wappen der Gemeinde drei Buchenblätter.
Boddin
Bodelshausen Die ältesten historischen Dokumente stammen aus dem Jahr 1100.
Bodelwitz
Boden
Bodenbach
Bodenfelde Germanisch Feld des Buddo.
Bodendorf, (Koblenz) 1133 Bodenthorph, 1143 Budendorph, 1222 Budendorpht. Germanisch Budon porpa, Dorf des Budo.
Bodenheim Die Schenkungsurkundlich mit der Ersterwähnung von Bodenheim ist gleichzeitig Zeuge frühen Weinbaus. Der Ort, früher Groß und Klein Bodenheim sowie † Westesheim (Weinlagename „Westrum“), ist noch h eut eine der ältesten und größten Weinbaugemeinte in Rheinhessen. Auch Harxheim, Gau-Bischofsheim oder Nackenheim wurden bereits im 8. Jahrhundert in Urkundlich des Klosters Lorsch erwähnt. 754 Batenheim, Pattenheim, 785 und 802 Battenheim, 1236 Badinheim, Badenheim; Bodenheim (1303). Das Bestimmungswort geht auf den althochdeutsch Personenname Bado, oder Band Bat(t)o, Pat(t)o, Genitiv Singular Baden-, Bat(t)in-, zu germanisch *ba ̆du‘Kampf ’, zurück. Das Grundwort ist -heim. Bei den mit Kosenamen gebildeten Ortsname ist ein häufiger Wechsel zwischen stimhaft und stimhaft Lauten sowie ihre Verdoppelung zur Steigerung der Expressivität zu beobachten. Seit 14. Jahrhundert Verdumpfung und Dehnung des kurzen -az u langem -o-. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Bado/Bato’.
Bodenkirchen Erstmals erwähnt wurde „Puobenchirchen“ bzw. „Pubenchirchin“, „Pobenchirchen“ und „Poinkirchin“ zwischen 1125 und 1141 aufgrund von Schenkungen. Puobo war vermutlich ein adeliger Grundherr mit einer Eigenkirche.
1482 erschien „Bodenkirchen“ als Obmannschaft im Amt Biburg des Landgerichtes Biburg (Vilsbiburg).
Bodenmais 1301 wird erstmals der dem heutigen Namen ähnlich klingende Name Pobenmaizz erwähnt. Poben ist die slawische Abwandlung des Eigennamens Popo, oder Bobo. Vermutlich kamen slawische Einwanderer vor 800 in die Region und rodeten den Boden. Meizen ist die mittelhochdeutsche Form für '[Holz] schlagen, roden'. Damit weist der Ortsname auf die Rodung unter der Führung von Popo hin.
Bodenrode-Westhausen
Bodensee
Bodenwerder Ursprünglich corveysche Marktsiedlung 1245 durch Kauf an die Edelherren von Homburg; 1287 Stadtrecht (Holzmindener Recht), Ende 13. Jahrhundert planmäßiger Ausbau durch einen Bodo von Homburg, seit 1409 welfisch; Heimat des „Lügenbarons“ von Münchhausen. 1150 Werdere [Original], 1227 Insula, 1287 Bodenwerdhere. Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch-werder ‘(Fluss) insel’, dass gelegentlich auch in lateinisch Form (lateinisch insula ‘Insel’) erscheint. Im 13. Jahrhundert tritt als sekundäres Bestimmungswort der im Genitiv Singular flektierte Personenname Bodo hinzu, dass sich auf einen Edelherren von Homburg beziehen dürfte, bei denen Bodo ein Leitname war.
Bodlenberg, (Solingen) 1189 Bodenlenberch. Germanisch Bodilon berga, Berg des Bodilo.
Bodenwöhr Der Ort Bodenwöhr wird erstmals im Jahre 1123 in einer Urkunde des Klosters Ensdorf mit dem Namen „Potenwre“ genannt (Der Ortsname besagt, dass Bodenwöhr seinen Ursprung einem Wehr oder Staudamm zur Nutzung der Wasserkraft verdankt und dass ein Mann namens Bodo oder Poto dieses Wehr anlegte). Später wird ein Eisenhammer erwähnt, der wegen seiner Lage am gleichnamigen Weiher „Weichselbrunner Hammer“ genannt wird. Noch vor 1464 muss dieser Eisenhammer nach Bodenwöhr verlegt worden sein.
Bodman-Ludwigshafen Im 9. Jahrhundert stand in Bodman eine Pfalz der Karolinger mit dem Namen Potamico (diente als Namensgebung für den Bodensee), die von Ludwig dem Deutschen und Karl dem Dicken genutzt wurde, hier wurde 759 Othmar gefangengesetzt. 1277 erwarb Johann von Bodman die Pfalz von König Rudolf von Habsburg. Ludwigshafen wird als Sernatingen 1145 erstmals urkundlich erwähnt. 1810 wurde Sernatingen im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden badisch. 1826 wurde der neu errichtete Hafen von Großherzog Ludwig auf den Namen Ludwigshafen getauft.
Bodnegg
Bodolz Bodolz wurde 1341 zuerst urkundlich erwähnt, der älteste (und auch heute noch größte) Gemeindeteil Enzisweiler jedoch bereits 1134.
Böbing
Böbingen (Pfalz) Im Lorscher Codex wurde Böbingen erstmals 772 als Bilingen genannt. Im 15. Jahrhundert kam das Dorf zur Kurpfalz, innerhalb derer es dem Oberamt Germersheim sowie der Stadt und Fauthei Germersheim unterstand. In der heutigen Schreibweise erschien der Ortsname 1586, nachdem er davor auch Bobingin, Bebingen und Bibingen gelautet hatte.
Böbingen an der Rems Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Gemeinde Böbingen stammt aus dem Jahr 1291. Aus einer Urkunde vom 30. November 1291 geht hervor, dass das Kloster Gotteszell einen Hof in „Bebingen“ gekauft hat.
Böblingen Seit 1100 in Anlehnung eines gleichnamigen alemannischen Adelsgeschlechtes bezeugt, ab 1240 im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen, die Böblingen 1272 zur Stadt erhoben, seit 1344 (beziehungsweise 1357) unter württembergischer Herrschaft. Um 1100 (Kopie 12. Jahrhundert) Bebelingen, 1122 in Bobelingen (Kopie12. Jahrhundert), 1243 in Beblingen [Original], 1275 Böblingen [Original], 1292 Bebelingen [Original]. Böblingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Babilo und bedeutet ‘bei den Leuten des Babilo’. Die alten e-Schreibungen stehen für den Umlaut von a zu e und setzen daher Babilo voraus. Die ö-Schreibung ist eine hyperkorrekte mundartlich Form auf dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von ö zu e.
Boechoute, (Waasmunster) 950 Buokholte, begin 1200 Bochout.
Boegen, (Hülm) 1159 in Bugebamnio. Germanisch bogan, Bogen, Biegung + hamma, Landzunge vorspringend in Uberswemmungsgebiet, (zumal van Flüssen)
Boffzen, 1019 Boffesun. 1036 Buffason. Germanisch Buffas husum, zu den Hausern des Buffo.
Böbrach
Böchingen Das östlich der Straße gelegene Dorf geht dem Ortsnamen nach auf eine Siedlung des 5. oder 6. Jh. zurück. Der Ortsname wurde mit einem Personennamen, vermutlich Bucco – als Bestimmungswort – gebildet. Bachmor bringt den Namen mit dem Abbau von Gestein, dem Pochen, in Verbindung. Hier führt er vor allem den Abbau von Bochinger Keupersand für die Porzellanfabriken in Schramberg und Hornberg an.
Böel
Böhen Erste bekannte Erwähnung des Ortes befindet sich im Chronicum Ottobuarum (entstanden um 1180). In der handgeschriebenen Chronik wird zum Gründungszeitraum des Klosters Ottobeuren im Jahr 746 unter anderen Orten auch Behaim als angebliches Stiftungsgut erwähnt. Der Wahrheitsgehalt ist aufgrund fehlender Originalurkunden ungewiss, jedoch ist damit gesichert, dass Böhen im Jahr 1180 bereits längere Zeit existiert hat.
Böhlen (Sachsen) Der Name stammt aus dem altsorbischen Wort Belina, dessen Stamm bely weiß, hell, glänzend bedeutet. Die Namensentwicklung verlief dann über Beln (1487), Belen (1517), Böhlen an der Hartha (1791, gemeint ist der Wald Harth) und Böhlen b. Zwenkau (1875) bis zum heutigen Böhlen bei Leipzig.
Böhlen (Thüringen) Böhlen wurde neueren Forschungen zufolge wahrscheinlich im hohen Mittelalter, spätestens zum Ende des 12. Jahrhunderts, als slawische Siedlung gegründet. Der Ort wurde 1416 erstmals urkundlich als Belin erwähnt.. Die ersten Ansiedlungen sind in der unteren Ortsmitte zu vermuten. Die heute nahe der heutigen Ortsmitte stehende Kapelle oder Kirche befand sich zu dieser Zeit am oberen Ende des Ortes in direkter Nachbarschaft des heutigen Pfarrhauses, Hausnummer 110.
Bögge=Nordbögge, 10-1100 Boggi, 1. Hälfte 1100 Baggi, Mitte 1200 Bagge.
Bohlendorf, (Bergheim) 1196 Bulindorp.
Böhl-Iggelheim Bis 1330 reichsunmittelbare Dörfer, danach Verpfändung an die Pfalzgrafen. 1460 Zerstörung im Krieg zwischen Kurfürsten und Leininger Grafen. Bis 1797 kurpfälzisch beziehungsweise Teil des Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Böhl: 779/80 in Buhilo (Kopie um 1190), Anfangs 10. Jahrhundert ad Buhelen, 1195–97 Bohele; Böhel (1467). Iggelheim: 769 Hughilheim, Hughlinheimer marca (Kopie um 1190), Anfangs 10. Jahrhundert Vgelenheim, 1584 Igelnheim. Der Ortsname Böhl ist eine Ableitung von althochdeutsch buhil ‘Hügel’. Das Bestimmungswort in Iggelheim geht auf den althochdeutschen Personennamen (H)Ugilo, Genitiv Singular (H)Ugilin-, zurück, das mit dem Grundwort-heim verbunden wurde. Zu vermuten ist, dass die Benennung der Siedlung ‘auf dem Hügel’ von Erkelsheim, heute Wüstung n von Böhl, ausgegangen sein muss. Die Entwicklung des Ortsname Iggelheim weist zunächst die H-Prothese romanische Schreiber und seit Mitte 16. Jahrhundert eine Entrundung zu I auf. Zu deuten ist er demnach als ‘Wohnstätte des Ugilo’. So Rheinböllen, Rhein-Hunsrück-Kreis.
Böhme Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort Böhme am 22. Januar 1412 in einer Verkaufsurkunde als „Bomene“.
Böhmenkirch
Böhmfeld Bis 1803 war Böhmfeld ein Amt des Hochstiftes Eichstätt (die niedere Gerichtsbarkeit wurde durch den Eichstätter Mediaten Kloster St. Walburg ausgeübt), das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag.
Böhnhusen Böhnhusen wurde erstmals 1238 urkundlich erwähnt. Das Dorf war Anfang des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Wulf und wurde 1434 an das Kloster Bordesholm verkauft.
Boisdorf, (Horrem) 1136 Bodesthorpe. Germanisch Bodes porpa, Dorf des Bodo.
Bokel, (Osnabrück) +1000 Bolklo, germanisch boko, Buche, + lauha. Waldchen auf Sandhugel.
Bokel, (Dalheim) 1015-25 Bocla. Idem.
Bökendorf,1015-25 Bodekerithorpe. Germanisch Bodikon porpa, Dorf des Bodiko.
Böklund
Boler, (Groß -Breisdorf) 784-85 Bonelar. Germanisch bon verwandt mit altenglisch bune, Rohr? + hlaeri, waldiges Sumpf Gelände.
Bolheim= Oberbolheim; Aa und Niederbolheim, (Blatzheim) 1201 Bulinheim.
Bollenberg (Ober-und Niederembt) 1141. Germanisch Bullon berga, Berg des Bullo.
Bollendorf, (Trier) 715-16 uilla Ballane, 717 Bollunuila sive Bollunthorp. Germanisch Bullon oder Bodilon porpa, Dorf des Bullo oder Bodilo.
Bombogen, (Trier) 940 Budmaga, 1124-27 Bumaga. Keltisch boudo, Sieg? + mago, Feld, Markt.
Bommern, (Witten) 10-1100 Bodonburion, Budenbonen. Germanisch Budon, des Budo, + burium zu burja, Baracke, Kote.
Bongart, (Rommerskirchen, 1139 Bungard. Germanisch baumagarda, Baumgarten.
Böllen
Böllenborn Böllenborn und Reisdorf wurden in einer Urkunde des Kaisers Ludwig IV. vom 14. Juni 1345 erstmals erwähnt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die beiden Dörfer zur Kurpfalz.
Bölsberg Bölsberg wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt.
Bönebüttel Der Ort wurde im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt, der Ortsname war ursprünglich Boienebutele. Siedlungshistorisch gehört Bönebüttel zu den Büttel-Orten.
Bönen Um 1000 Boinon, 1147 Boine, 1198 Boynen; Boenen (um 1400). Die ältesten Belege führen auf einen Ansatz *Boginon mit der im altsächsisch bezeugten Entwicklung -gi> -ji> -i-, die durch die Qualität des altsächsisch -g als Reibelaut zu erklären ist. Der Ortsname ist eine Bildung mit Nasalsuffix (-n-) zu einer Basis, die an mittelniederdeutsch bȫge ‘Krümmung, Biegung, Gelenk, Bug’ < altsächsisch *bogi (zu altsächsisch bu ̄gan ‘biegen’) anzuschließen ist. Dafür spricht auch der ebenfalls früh überlieferte Ortsname des unmittelbar w benachbarten Altenbögge (11. Jahrhundert Boggi), eine -j-Ableitung mit Konsonantengemination von der gleichen Basis. Der Bindevokal -i bewirkte den Umlaut des -o zu -ö-. Mit dem Suffix können sowohl Gewässername als auch Stellenbezeichnungen gebildet werden. Für letztere kommen als Motivgeber die Form der leichten Gelände erhebung an der Siedelstelle oder die Form des Geländes an der Biegung der Seseke s des Ortes in Betracht. Da die Gesamtbildung im Dativ Plural erscheint und auf diese Weise auch sonst Ortsname von zugrunde liegenden Gewässername unterschieden werden, dürfte der Ortsname eher auf einem älteren, durch die Form des Flusslaufs motivierten Abschnittsnamen *Bogina der Seseke beruhen.
Bönnigheim Ab 1183 in staufischem Besitz, seit 1284/86 Stadtrecht, 1288 an Albrecht von Löwenstein und seit 1785 württembergisch. 793 (Kopie 1183–95) Punnincheim, Bunnincheim, 823 (Kopie 1183–95) Bunnincheim, 13. Jahrhundert Bunnenkeim, Bunenkein, Bünninckeim; Bönnigheim (1748/52). Bönnigheim ist mit dem Suffix-ingheim vom Personenname Bunno abgeleitet und bedeutet ‘Siedlung bei den Leuten des Bunno’. Der Name zeigt Umlaut von u zu ü, den mundartlich Wandel von ü zu ̄e in der Mundartform b ̄enge und mundartlich Rundung des ̄e zu ö.
Bönningstedt 1369 erstmals urkundlich erwähnt. 1464/65 Bunningkstede [Original], 1591/92 Boniestette. Der Ortsname s etzt sich zusammen aus dem norddeutsch Personenname Buni, dem Patronymsuffix-ingen, das auf germanisch *-inga/*-unga als Zugehörigkeitssuffix zurückgeht, und dem Wortstamm stede, -stedt, für ‘Wohnstätte, Siedlung’, so dass mit Bönningstedt ursprünglich die ‘Siedlung der Leute des Buni’ bezeichnet wurde.
Bördeaue
Börde-Hakel
Bördeland 03 gründete Kaiser Karl der Große die Grafschaft Mühlingen, zu der zunächst alle Ortsteile von Bördeland gehörten.
Börfink Börfink soll aus einer Köhlersiedlung entstanden sein, gegründet von Balduin Hartmann, dessen Hütte Balduinshäuschen genannt wurde.
Börger Ein genaues Datum für die Gründung des Dorfes kann nicht festgelegt werden. Schriftlich wurde Börger erstmals als „Burgiri“ (= Birkenhöhe) in den Schriften des Klosters Corvey um 854 erwähnt.
Börgerende-Rethwisch Das Dorf Rethwisch wurde erstmals 1297 urkundlich genannt. 1299 war ein Geistlicher des Doberaner Klosters in Rabenhorst eingesetzt. 1353 wurde erstmals von einer Kirche als „capella Redwisch“ geschrieben, ein Jahr darauf als „ecclesia Redewisch“. Dabei wurde erwähnt, dass die Kirche vorher in Rabenhorst ansässig war, nun ihren Sitz in Rethwisch genommen hatte.
Börm Börm wurde urkundlich erstmals 1463 als Barm erwähnt, ein Ort am Barmer See (heute: Börmer Koog). Barm bezeichnete im Niederdeutschen eine Böschung bzw. eine Eindeichung (Berme).
Börnichen (im Erzgebirge) 1350 wird Börnichen erstmals urkundlich im Lehnbuch Friedrichs III. des Strengen als Burnichin erwähnt.
Börnsen Der Ort Börnsen wurde erstmals 1217 als „Burnessem“ (= „Heim an der Quelle“) in einer Urkunde Heinrichs, Bischoff von Ratzeburg, erwähnt.
Börrstadt Die älteste erhaltene Erwähnung von Börrstadt, als „Birensceidt“, stammt vom 10. Februar 891.
-borstel / -bostel. Es handelt sich um die Zusammensetzung der nicht im Altsächsisch belegten Wörter mittelniederdeutsch bu ̄r‘Ansiedlung, Gemeinde’ ( -beuren) und stal ‘Ort, Stelle Platz’, mit der Bedeutung ‘Siedlungsstelle’. Leicht in Überzahl kommen die assimilierten Bostel-Formen vor, wozu die einzigen größeren Siedlungen gehören (Fallingbostel, Landkreis Soltau-Fallingbostel, und Beedenbostel, Landkreis Celle), bei den selteneren Simplizia überwiegt Borstel, das dreimal als Bestimmungswort begegnet. Historisch ist auch Dentalerweiterung (-de) belegt. Meist sind Kleinsiedlungen (oft Einzelhöfe) auf kärglicherem Boden entsprechend benannt, was sich in das appellativische Bestimmungswort andeutet, die gegenüber der Personenname als Bestimmungswort in der Minderzahl sin. Das lässt auf relativ späte Entstehung dieses Ortsname -Typs schließen (früheste Bezeugung 9. Jahrhundert), was auch durch die zahlreichen Wüstungen (circa 25%) und das begrenzte Vorkommen auf der Geest in Niederland und Schleswijk-Holstein (mit Randgebieten, Marsch) bestätigt wird. Mit -büttel zeigt -borstel in etwa das gleiche Verbreitungsgebiet, beide Typen grenzen sich darin jedoch weitgehend aus.
Börsborn
Börslingen Der Ort gehörte zur Herrschaft Albeck und wurde 1385 an die Reichsstadt Ulm verkauft.
Börßum örßum hatte schon viele Namen: 1135 Borsne, 1310 Borssen, 1338 Borssem, 1422 Groß Borsem, 1581 Borsum, 1652 Börsumb, gegen 1770 Borsheim, 1765 Boersheim, ab 1762 erstmals Börßum.
Börtlingen Börtlingen wurde 1202 das erste Mal urkundlich erwähnt. Es unterstand lange dem Kloster Adelberg.
Bösdorf Die Geschichte der einzelnen Dörfer, aus denen Bösdorf entstand, wie zum Beispiel des Gutes Ruhleben, lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Bösel Die Entwicklung des auf einem Geestrücken gelegenen Ortes wurde lange Zeit durch Moore, Sumpf und unfruchtbare Böden gehemmt; 1574 ist erstmals eine Kapelle im Ort nachzuweisen, die 1874 von der Mutterpfarrei Altenoythe gelöst und zur eigenen Pfarrei erhoben wurde. 1080/88 Borsla [Original], 1320 Borsele [Original], 1424/50 to Bosele [Original]; Boesell (1535). Die Etymologie des Ortsnamens ist unklar, da die Endung -la, abgeschwächt -le, sowohl auf das Grundwort-loh(e) als auch auf das Suffix -l als Element einer Stellen Bezeichnung zurückgehen kann. Der Umlaut lässt allerdings auf das Suffix -ila schließen, dessen -iden Umlaut des Stammvokals bewirkte. Als Basis ist an germanisch *burs aus indogermanisch *bhrs‘Emporstehendes, Spitze, Borste’ zu denken, dass in schwedisch borre, engl. bur ‘Klette’ erhalten ist: -u/ü vor -r ging in mittelniederdeutsch -o/ö über und die Grundform *Bursila entwickelte sich über die Abschwächung der Nebentonvokale zu Borsel(e), durch Schwund von -r nach Vokal und vor -s zu Bösel. Die Lage Bösels auf dem circa 15 m hohen Geestrücken inmitten der Moorlandschaft an der Lahe stützt die Deutung als ‘erhöht liegende Siedlung’. So Bursfelde, Landkreis Göttingen, Börßum, Landkreis Wolfenbüttel; Börste, Kreis Recklinghausen.
Bösenbrunn Auf die urkundliche Ersterwähnung von Bösenbrunn im Jahre 1378 bezog sich die im Jahr 2003 durchgeführte 625-Jahr-Feier des Ortes. Es gilt als sicher, dass die Siedlung wesentlich älteren Ursprungs ist, entsprechende Belege fehlen jedoch. Der Ortsname kann aus dem Mittelhochdeutschen mit schlechter, wenig ergiebiger Quell (= böser Brunnen) gedeutet werden.
Bösingen Die heutige Gemeinde Bösingen wurde am 1. Oktober 1974 durch die Vereinigung der Gemeinden Bösingen und Herrenzimmern neu gebildet.
Bösleben-Wüllersleben 775/786–815 weist Wolfgang Kahl die urkundliche Ersterwähnung von Bösleben nach.[1] Als Bozilebo geht sie auf das Breviarium Lulli des Klosters Hersfeld zurück.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Wüllersleben in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz gegründeten Klosters Hersfeld als Wlfriheslebo erwähnt.
Bötersen Bötersen wurde 1340 erstmals urkundlich erwähnt. Der Stamm des Ortsnamens kommt vom althochdeutschen „Buten“ oder „Putirik“, was „Schlauch“ bedeutet; die Endung „-sen“ gibt einen Hinweis auf die Entstehung der Siedlung zwischen 500 und 1000.
Böttingen Die erste urkundliche Erwähnung als "Potinga" datiert auf das Jahr 802 und beinhaltet eine Grundstückschenkung an das Kloster St. Gallen.
Bötzingen Bötzingen wurde urkundlich erstmals im Jahr 769 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Lorscher Codex erwähnt. Ein Odilrat schenkte landwirtschaftliche Einrichtungen incl. Weingärten „in Betzinger marca“ (in der Gemarkung Bötzingen).
Böxlund Böxlund wurde 1584 erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom dänischen Bögslunj (Buchenhain) ab.
Boffzen Bei Boffzen lag im Mittelalter eine schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen bedeutsame Weserfurt. 826–876 Boffeshusun [Kopie 15. Jahrhundert], 1276 Boffesen, 1803 Bofzen. Bildung mit dem Grundwort -hausen und dem stark flektierenden Kurznamen Boffi als Bestimmungswort, der expressive Schärfung aufweist. Das Grundwort wird früh zu -sen verkürzt. Nach Schwund des nebentonigen -e der Flexionsendung wird das -s des Grundwort nach stimmlosem -f ebenfalls stimmlos. Deutung also: ‘Siedlung des Boffi’.
Bogel
Bogen Bis 1242 Residenz der Grafen von Windberg-Bogen (Grafschaft im ö Donaugau), 1341 Marktrecht, Um 790 Kopie 1254 uilla Pogana, ad Bogana (Kopie Mitte 12. Jahrhundert Pogen), 864 Bogana [Original]; Bogen [Original] (1108). Der Siedlungsname Bogen ist von dem gleichnamigen Gewässer übernommen (heute: Bogenbach), das der Stadt in ein Donaualtwasser mündet. Das feminine Genus des Gewässername wird außer von den ältesten Belegen auch vom Siedlungsname Inderbogen (1274 In der Pogen) am Oberlauf des Gewässers bezeugt. Bisherige Deutungen von Pogana als althochdeutsch beziehungsweise alteuropäisch Hydronym sind morphologisch und hinsichtlich der Namentradierung problematisch. Vermutlich handelt es sich um die Substantivierung eines schwundstufigen Verbaladjektivs zu germanisch *beu ̄ga ‘biegen’. Semantisch vergleicht sich Pogana ‘die Gebogene’ mit Namen wie Krumm oder Reide ‘die Gewundene’. Im Erstbeleg reflektiert
noch die Wirkung der hochdeutsch Medienverschiebung. Im 12. Jahrhundert sind die für die Entwicklung des Namens bedeutsamen Vorgänge weitgehend vollzogen: Der Suffixvokal erscheint konsequent zu abgeschwächt, die Endung bereits häufig apokopiert. Bohmstedt Bohmte 1068–70 Bamwide [Original], um 1080 Bomwide, 1310 Bomethe, 1651 Bombte. Bildung mit dem in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegten Grundwort und dem unflektierten Appellativum altsächsisch, mittelniederdeutsch bo ̄m ‘Baum’ als Bestimmungswort Nach Nebentonsilben abschwächung schwindet als Ausspracheerleichterung das -w das Grundwort, später fällt das vor dem Dental stehende -e aus. Im 16./17. Jahrhundert erscheint zwischen -mund -t ein der Aussprache entsprechendes -b-. Boiensdorf Boitze Boitzenburger Land Anfangs slawische Burg, ab 12. Jahrhundert deutsche Burg samt Siedlung, zunächst zu Ratzeburg, danach zu Schwerin, 1267 Stadt, im Mittelater Salzhandel, Fischfang, Holzu nd Getreidehandel, Handwerk, Schifffahrt, 1709 durch einen Brand völlig zerstört; seit 1793 Schiffbau, der allerdings in den 1990er Jahren zum Erliegen kommt. 1158 Boyceneburg, 1169 Buzeburg (bis hier wohl noch auf die Burg bezogen), 1195 in Boyzeneburg, 1216 Boiceneburch, 1267 in vnser Stad Boysscenborch, 1280 Boyzeneburg. Das Bestimmungswort geht auf altsächsisch *bo ̄ke, mittelniederdeutsch bö ̄ke ‘Buche’ zurück. Der in dieser Region übliche Zetazismus bewirkte das -z anstelle von -k-. Allerdings heißt der Fluss, an dem der Ort liegt, Boize, sodass der Ortsname auch auf den Flussname zurückgehen könnte. Das Grundwort ist -burg. Nicht auszuschließen ist außerdem, dass der Gewässername Boize auf altpolabisch *Byˇcina zu byk ‘Stier’ zurückgeht, wobei nach Labialen das *y oft durch oy beziehungsweise oi wiedergegeben wird. SoBoitzenburg (1240 Boyceneburg. Boizenburg/Elbe Bokel (Pinneberg) Bokel (Rendsburg) Der Ort wird Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals als Boclo (Buchenhain) erwähnt. In Bokel befand sich seit 1589 eine Zwangswassermühle, in der alle Einwohner des Kirchspiels bis Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Getreide mahlen lassen mussten. Bokelrehm m Jahre 1538 wurde die Gemeinde erstmals erwähnt. Bokensdorf Bokensdorf wurde erstmals 1468 in einem Willebrief (landesherrliche Bestätigung) des Herzogs Otto II. des Siegreichen zu Braunschweig-Lüneburg erwähnt. Der Herzog bestätigt darin die Stiftung von zwei Memorien (Seelmessen) und gibt der Kirche dafür zu Nutzen des Pfarrers eine Wiese, die der Schulze zu Bokensdorf („Bokelstorpe“) gegen einen jährlichen Zins innehat. Später findet man Bokensdorf 1495 in einer Urkunde mit der Bezeichnung „Vakesdorf“ und 1535 unter „Backendorf“. Bokholt-Hanredder Bokhorst Boksee Bolanden Anfang des 12. Jahrhunderts erbaute Werner I. von Bolanden auf dem heutigen Gebiet des Bolanderhofs die Burg Altenbolanden.[6] Außerdem gründete er im Jahre 1120 das, 1160 in den heutigen Namen Kloster Hane umbenannte, Hauskloster „Zelle Bolanden“. Belegt wurde dies durch die Stiftungsurkunde der „cella bonlande“ ausgestellt durch den Bischof von Mainz, Adalbert I. im Jahre 1129. Boldekow Boldekow wurde 1313 erstmals als Wendeschen Boldekow urkundlich erwähnt. Erst 1779 wurde der aktuelle Name verwandt. Der Dorfkern von Boldekow entstand aus der slawischen Ursiedlung im Zeitraum von 1739 bis 1752 an wenig veränderter Stelle. Bollberg Bollenbach Im Mittelalter bestand Bollenbach aus zwei Teilen, dem Hochgericht und dem Ingericht, die jeweils den beiden Herrenhäusern Schmidtburg und Wildenburg gehörten. Die „Grenze“ zwischen diesen beiden Dorfteilen ist aus unerklärlichen Gründen noch heute als kahler, unbebauter Streifen mitten durch das Dorf sichtbar. Bollendorf Bollewick Der Name Bollewick mit seinen Bestandteilen bolle (rund, bauchig) und wick (germanisch Suffix wig, wik = Platz bzw. Dorf, entlehnt aus lateinisch vicus = Dorf) bedeutet also Runddorf. Bollingstedt Bollschweil Bollschweil wird erstmals im Jahr 838 als Puabilinisvilare in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Seine Geschichte ist eng mit der Adelsfamilie Snewlin-Bernlapp, einem Zweig der im gesamten Breisgau bedeutenden Familie Snewlin, verbunden. Bolsterlang 169 übertrug Graf Wolfrad von Veringen eine Taferne an das Kloster St. Georg (Isny). Gleichzeitig übertrug er ein Gut des Priesters Wernher in Bolsterlang an das Kloster Isny. Boltenhagen Boltenhagen wurde als Longa Indago 1325 erstmals urkundlich erwähnt und 1336 erstmals als Boltenhagen, als Steuerfragen und die Gerichtsbarkeit geklärt wurden. Boms Der Teilort Schwarzenbach wurde erstmals 1128 als Suerzebach urkundlich erwähnt. Von 1127 bis 1311 ist Ortsadel belegt. Ulrich, Ritter von Schwarzenbach, ein Ministeriale der Grafen von Nellenburg, nannte sich 1230 nach dem heutigen Teilort Hundsrücken auch Hundsrukke. Boms wurde erstmals 1275 als Bams urkundlich erwähnt, 1353 dann unter dem heutigen Namen Boms. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt, vermutet wird eine Ableitung von bameze = Baumgut. Bondelum Bondorf Bonefeld Bonefeld wird zum ersten Mal am 19. Juni 1321 erwähnt, als das Koblenzer Kapitel von St. Kastor feststellte, dass Lambrecht von Stocheim und Wilhelm von Helfenstein den Zehnten zu Boninfelt besäßen. Bonerath Bongard Die ersten bekannten Bewohner der Gebiete im und um das heutige Bongard waren die Kelten (ca. 500 v. Chr.). Sie lebten auf und am Barsberg, und noch heute ist die einst etwa 60 m lange und vielleicht 7 m hohe Schutzmauer zu erkennen. Bonn Frühgeschichtliche Besiedlungsspuren, Siedlungsplatz der Ubier, mehrere römisch Militärlager, Legionsvorstadt (Zivilvicus) seit dem 1. Jahrhundert, in fränkische Zeit Marktsiedlung um das Münsterstift St. Cassius und Florentius, nach der Schlacht von Worringen (1288) zur Residenz der Kölner Kurfürsten ausgebaut (Schloss, heute Universität), 1818 Neugründung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität durch Preußen. Circa 105/110 Bonnam, cum castris Bonnensibus (Tacitus), circa 110/120 Bonnam (Iulius Florus), Ende 3. Jahrhundert Bunna, Bonna (Itinerarium Antonini), Mitte 11. Jahrhundert (zu 959) cisalpinae Veronae, quae vulgo Bunna dicitur, 1015 actum Bunno, 1149 acta Verona. Ein keltischer Ansatz *bonn‘Anhöhe’ scheint aus der Namen überlieferung nicht erschließbar zu sein, laut Derks (gegen Bursch) ist in den Florus-Handschriften nur einmal Bormam und oft Bonam, kein Bonnam zu finden. Aus einer Florus-Stelle, die bonam et Gesoniam (Lesart fraglich) bietet, versucht Bursch eine sprachlich nicht mögliche Verbindung zu dem ab 1301 überlieferten Ortsname für eine untergegangene Siedlung Gensem (rechtsrheinisch beim Vorort Schwarzrheindorf) herzuleiten und damit den Bezug dieser Stelle auf Bonn zu bestärken (sonst auf Boulogne-sur-mer bezogen). Die Etymologie des Ortsname Bonn bleibt unklar. Der in der späteren Überlieferung oft anzutreffende Wechsel zwischen -o und -u im Stammvokal geht auf dialektale Varianz zurück. Der Doppelname Bonna – Verona (alter deutscher Name Bern) seit dem 10. Jahrhundert ist eine gelehrte Bildung nach dem Sagenkreis um den gotischen König Theoderich (Dietrich von Bern), die ähnlich wie Xanten – Troia einer Selbsterhöhung der Stadt diente. Die weiteren Siedlungsnamen der Stadt Bonn, zu denen einige gallorömische-(i)acum-Namen gehören (Endenich, Kessenich, Lessenich). Bonndorf im Schwarzwald Vorgeschichtliche Siedlungsfunde; 1609 vom Kloster St. Blasien gekauft; 1806 Anschluss an das Land Baden. Bonndorfer Schloss: 1592/94 als Wasserschloss errichtet, 1723–1726 barockisiert; zweit älteste Sparkasse Deutschlands; Titel: Löwenstadt. [1223–1237] Bôndorf [Original], [bis 1237] Kopie Bovndorf, 1241(? ) Bondorf [Original]. Grundwort des Kompositums ist -dorf. Als Bestimmungswort tritt mittelhochdeutsch boum/boun/bo ̄m/bo ̄n (stark Maskulinum) ‘Baum, Obstbaum’ auf. Als Bedeutung ist für den Siedlungsname daher anzugeben ‘Dorf bei einem (besonderen) Obstbaum, Dorf, das sich durch einen besonderen Obstbaum auszeichnet’. Die Schreibung mit Doppel-n dient vermutlich der Abgrenzung zu anderen Orten gleichen Namens. Die Mundart hat sich der heutigen Schreibung angepasst. So Bondorf, Landkreis Böblingen. Bonngau, (Gau in Bonn) 812 in pago Bunnengao, 870 in pago Bunnense. 949-70 in pago Bunnoniensi. Bönninghardt, Alpen) 1184 in Berenkard nemore nostro. Germanisch Beringo harus, waldiger Höhenzug, der Leute des Bero. Böntrup, (Liesborn) +1000 Bouingthorpe, Germanisch Bobinga porpa. Dorf der leute des Bobo. Bonstetten Boock Boos (Eifel) Boos wurde erstmals 1238 erwähnt. Boos (Nahe) Boos (Schwaben) 1054 wurde Boos erstmals urkundlich mit Edlen von Boos erwähnt. Diese waren Vasallen des Klosters Kempten. Boostedt Bopfingen Im 9. Jahrhundert Teilbesitz des Klosters Fulda und ursprünglich unter staufischer Herrschaft, um 1230 bekam der Ort das Stadtrecht, galt seit 1241 als Reichsstadt und fiel 1810 an Württemberg. Stadtkirche St. Blasius mit Flügelaltar von Herlin, historisch Seelhaus. 9. Jahrhundert (Kopie 1150–65) Pophingen, 1153 Bophingen [Original], 1188 Bobphingen; Bopfingen (um 1194). Bopfingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Popfo, Bopfo und bedeutet ‘bei den Leuten des Popho, Bopfo’. Der Umlaut des Stammvokals von o zu ö unterbleibt mundartlich vor pf. Boppard 1123 Gründung eines Benediktinerinnenklosters, 1216 erstes Stadtsiegel, 1236 Siegel als reichsfreien Stadt, ab 1497 Unterwerfung durch Trierer Kurfürsten, 1794 Besetzung durch französisch Truppen, ab 1815 zu Preußen. Ende 3. Jahrhundert (?) [Bo]vdrobriga, um 300 (Kopie) Baudobrica, Boudobrica, 395/425 (Kopie 9. Jahrhundert) Bodobrica, um 400 (Kopie 13 Jahrhundert) Bontobrice, 754/68 (Kopie 9. Jahrhundert) in marcu Bodobigrinse, um 800 (Kopie 13. Jahrhundert) Bodo[b]recas, 803 (Kopie 9. Jahrhundert) Botbarta, 814 (Kopie 10. Jahrhundert) Bodobrio, 10. Jahrhundert Bootbardun, 992 Boparton, 1074 Boparten, 1250 Bobard. Kompositum mit Grundwort keltisch briga (-brica) und Personenname (keltisch) Boudos ‘befestigte Anhöhe des Boudos’. Der Name wurde ins Fränkische als *Bo ̄tbricha, *Bo ̄tbarecht übernommen und zu Bobard und weiterentwickelt. Borbeck, (Werden) +1000 Borthbeki, Bordbeke. Borchen Hünenburg (Wallburg 3. Jahrhundert v.Chr., Hochmittelalter Ausbau), in Kirchborchen jungsteinzeitliche Anlage sog. Galeriegräber der Wartbergkultur (um 3000 v. Chr.). 1969 Zusammenschluss mit drei Landgemeinte, darunter Kirchborchen und Nordborchen. [1014–1028] [Hof] Burgnum, 1015 (Kopie um 1160) in Burgnun, 1031 (Kopie um 1160) Burgnon, [1016] (Kopie um 1160) in Nortburgnon, 1043 (Kopie um 1160) de Sutburgnon, 1127 Borgnon, [1128] in Northburgnon, 1135 Burgnon, 1146 (Kopie 14./15. Jahrhundert) Burgnon cum ecclesia ... Nortburgnon cum decima, 1210 sacerdos in Burchnen, 1268 Kericborchnen, 1269 in Bvirchnen, 1290 Burgnen, 1305 de Borgnen; Borchen (1428). Eine direkte Verbindung mit dem Namenelement-burg (zu gotisch baurgs, altenglisch burg, burh, altsächsisch altfriesisch althochdeutsch burg, mittelniederdeutsch borch, borg ‘Stadt, Burg, Ort’) im Dativ Plural altsächsisch *Burgun, Bur(u)giun liegt wohl nicht vor. Der heutige Name bewahrt das Grundwort, das beiden Namen der älteren Siedlungen gemeinsam ist, wobei eine genaue Identifizierung der nur im 11. Jahrhundert als Sut und Nort(h)unterschiedenen Belege nicht sicher ist (wahrscheinlich ist Sutburgnon mit dem heute Kirchborchen identisch). Der seit Beginn der Überlieferung auffällige Nasal wird ein Verbalabstraktum auf germanisch - ̄ıni repräsentieren, das in altenglisch byr(i)gen Feminin ‘Begräbnis(stätte)’ (zu altenglisch byrgan ‘begraben’, schwundstufige Basis zu indogermanisch *bhergh ‘bergen, verwahren’; vgl. gotisch Bildungen auf -eins; zu althochdeutsch borg ̄en ‘sich hüten, sich in acht nehmen, schonen; anvertrauen etc.’, porga ‘Kult (observatio)’) belegt ist und dessen Basis mit altniederfränkisch burgisli ‘Grab’ zusammenhängt. Der Name geht auf einen lokativischen Dativ Plural *burg(i)num ‘bei den Gräbern’ (vgl. altenglisch byr(i)genum) eines im appellativischen Wortschatz nicht bezeugten altsächsisch *burgi(n), althochdeutsch *burg ̄ı zurück. Bordelum ouristenattraktion des Dorfes ist eine Quelle am Fuße des Stollbergs, der heilende Wirkung zugeschrieben wird. Laut dem örtlichen Prediger Jürgen Spanuth soll der Ursprung dieser Quelle dem Gott Fosite zugeschrieben worden sein, der in der Sage über die Ursprünge des dortigen friesischen Rechts das friesische Recht diktiert haben soll. Bordesholm 1330 Umzug des Augustiner-Chorherrenstifts auf die heutige Bordesholmer Klosterinsel, von da an Entwicklung des Ortes Bordesholm am Rande (Bord) der durch drei Dämme landfest gemachten Insel (Holm), 1566 Schließung des Stifts und Gründung des ursprünglich Amtes Bordesholm, 1773–1864 unter königlich-dänisch Verwaltung, 1867 zu Preußen, 1970 zum Kreis Rendsburg-Eckernförde. 1302 in Borsholm [Original], 1327 in Holm; zu Bordesholm (1574). Der Ortsname setzt sich zusammen aus bord ‘Rand, Abhang’ und holm ‘Hügel, hier: Insel’ und deutet damit auf die Lage am Rande einer heute nicht mehr sichtbaren Insel hin. Boren Borgdorf-Seedorf Borgdorf wurde 1320 erstmals als Borctorpe erwähnt, Seedorf 1361 als Sedorp. Borgdorf ist wohl nach einer Befestigungsanlage der Sachsen gegen die Slawen benannt, die wahrscheinlich im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet wurde. Borg, (Saarland) 893 Burnacha. Borg, (Friemersheim) Eende 1100 Burch. Germanisch Kollektiv zu burgon-, Birke, wie Asp, zu aspo, Espe? Borgeln, 1021 Burclaun. Germanisch burgon, Birke + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Borgentreich Circa 1275 Gründung des Paderborner Bischofs Simon I. im Gebiet älterer, später wüst gefallener Siedlungen des 9. Jahrhundert (Ambrichi) und 1036 (Sunriki). Stadtsiegel 1283, Stadtrat 1288. 1280 (Kopie nach 1295) Borguntriche, 1288 consules civitatis Borgentric, super munitionibus Berichintrike et Stenhem, 1293 Borichintrike, 1296 de Burgentrike, 17. Jahrhundert Börgentriek; vor Borgentreiche (16. Jahrhundert). Ob hier eine ursprünglich Bildung mit dem Grundwort -reich (zu altsächsisch r ̄ıki, mittelniederdeutsch r ̄ıke, althochdeutsch r ̄ıhhi‘ Reich, Herrschaft, Gewalt,(Herrschafts-)Bezirk, Gebiet(steil), Landschaft etc.’) angenommen werden kann und eine spätere Umdeutung nach dem Grundwort mittelniederdeutsch -rike, -reke, reycke ‘Linie, Strecke, Gebüschstreifen, (Dornen-)Hecke im Feld’ erfolgt ist (vgl. mittelhochdeutsch ricke ‘ordo, tractus, gestreckte Länge, Reihe; Wegstrecke’, westfälisch recke), kann nicht zweifelsfrei gesichert werden. Vor dem Hintergrund der benachbarten Wüstung Namen † Emmerke (? 822–826, Kopie 1479 Ambrichi, [1015–1036], Kopie um 1160 Embriki, 12. Jahrhundert Embrike) und † Sünnerke (1036, Kopie Mitte 18. Jahrhundert, ex re nomen habentem Sunrike, id est regnum singulare) ist insbesondere eine Verbindung mit † Emmerkenicht auszuschließen. Der Name der nur 2 km entfernten Wüstung kann als (r)k-Ableitung von indogermanisch *emb(h)-, *omb(h)-, *mb(h)‘feucht, Wasser’ verstanden werden. Die in der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert neu gegründete Stadt könnte leicht als *Borg Embrike bezeichnet worden sein, was dem dann erreichten Lautstand des Wüstungsnamens entspräche, der sich in der Zusammenrückung > *Borgem(b)rike > Borgenrike > Borg-en(t)rike entwickelt und zur Ausspracheerleichterung ein zwischen Bestimmungswort und Grundwort sekundär eingeschobenes -ta. Gleitlaut erhalten hätte. Ein sekundärer semantischer Anschluss an altsächsisch r ̄ıki, mittelniederdeutsch r ̄ıke ‘Reich, Herrschaftsgebiet’ wäre damit nicht ausgeschlossen. Das zur näheren Bestimmung der neugegründeten Stadt vorangestellte *Borg repräsentiert dann einen Namentypus, wie er z. B. in Burgsteinfurt, Hofgeismar, Kirchditmold etc. gegeben ist. Borgholzhausen 8./9. Jahrhundert Vorgängerbauten der um 1200 erbauten Basilika (vormals St. Pankratius), 1096 Gerichtsort, 1246 Kirchspiel, 1317 oppidum, 1488 Ravensberger Wigbold, 1719 preußisch. 1096 Holthus, 1246 Holthusen, 1248 (Kopie) in Holthosen, 1317 Borcholthusen; Borgholzhausen (1688). Ursprünglich Determinativkompositum mit dem Grundwort -haus(en), seit Mitte 13. Jahrhundert in Dativ Plural-Form. Das Bestimmungswort Holz gehört zu altsächsisch mittelniederdeutsch holt ‘Holz, Gehölz, Wald’. Der Name gewinnt seit Anfang 14. Jahrhundert den Zusatz Borg (zu mittelniederdeutsch borch, borg ‘Burg’, -burg) wegen der benachbarten Burg Ravensberg. Borgstedt Der Name Borgwedel ist erstmals 1388 dokumentiert. Um 1575/76 wurde der Name auf einer Rechnung im Klosterarchiv St. Johannis urkundlich erwähnt.Der Namensbestandteil -wedel bezieht sich entweder auf das altnordische veðill bzw. vaðill für eine Watstelle bzw. Furt oder ist eine spätere Umdeutung von wiek (dänisch vig, altnordisch vīk) in der Bedeutung Borgsum „Siedlung auf der Burg“. Bei der besagten Burg handelt es sich um die Lembecksburg, eigentlich um eine mittelalterliche Ringmauer mit einem Durchmesser von 95 Metern und einer Höhe von zehn Metern. Einer alten Überlieferung zufolge wurde es im 9. Jahrhundert als Festung gegen die Wikinger erbaut und ist nach dem Ritter Klaus Lembeck benannt, der dort angeblich im 14. Jahrhundert als Verwalter von König Waldemar IV. von Dänemark residierte. Nachdem Lembeck jedoch seinen Lehnseid gebrochen hatte, soll er vom Heer des Königs belagert worden sein. Es ist jedoch umstritten, ob Lembeck jemals einen Fuß auf die Insel gesetzt hat. Borgwedel Siedlungsstätt. Der Name wäre dementsprechend entweder die zu einer Burg gehörende Wattstelle/Furt oder Siedlungsstätte/Bucht einer Burg, wobei nicht auszumachen ist, was mit Burg gemeint ist, da die Stadt Schleswig eigentlich nicht so genannt wirt. Bork, +1000 Burk, Sie Borg. Borken (Hessen) Alte Hersfelder Besitzrechte im Ort (9. Jahrhundert). Die Dorfsiedlung entstand im Schutz einer Burg. 1317 Stadterhebung, 1469 durch eine Neustadt erweitert. Seit 1302 zur Hälfte landgräflich hessisch Besitz, mit dem Aussterben der Grafen von Ziegenhain 1450 wird Borken vollständig hessisch und Mittelpunkt eines Amtssitzes. 9. Jahrhundert Burcun, 1108 Furcum, 1189 de Burke, 1215 de Borkene, 1261 von Borgen, 1277 de Berken, 1285 de Byrken, 1523 Borcken. Bestimmungswort wohl althochdeutsch burc ‘Burg, Stadt’, dass hier allerdings im Dativ Plural erscheint *ze den burcun, so dass an Analogiebildung zu denken ist. Der Ortsname zeigt mitteldeutsch Senkung -u> -o-. Denkbar ist auch eine Anknüpfung des Namens an die Birke (Borken). Borken (Münsterland) Kirchdorf des 9. Jahrhundert, angeblich auf Königsgut, zwischen 1218 und 1226 städtische Gerichtsorganisation, 1257 erstmals Stadt (oppidum) im Fürstenbistum Münster, 1803 Hauptstadt des Fürstentum Salm. 10. Jahrhundert Burke, 1192 Burken, 1270 Borken. Der Name ist umgedeutet (Berger). Die lautliche Nachbarschaft zu Birke und zu Borke ‘Baumrinde’ kann einer sachlichen entsprechen und die Annahme einer im ‘Holz’-Wirtschaftsbereich (Gewinnung von Gerberlohe?) angesiedelten Bezeichnung für die Namen gebung erlauben. Germanisch *berko ̄ ‘Birke’ entspricht eine Schwundstufe *burkent sprechend den Erstbelegen des Namens. So wie ein Tiername – ‘Wiesel’ – (nach Derks) der Name der Stadt Wesel ist, so mag ein Baum Name oder ein Holzprodukt (Borke) als Name der Stadt Borken dienen. Ähnlich kann es sich mit Bork, Kreis Unna, und mit Borken, Kreis Kassel, verhalten. Vgl. auch Rheinberg < Berke ‘Birke’. Borkhausen, 1015-25 Burchusun, 1036 Burghuson. Germanisch burgon, Birke, + husum, zu husa, Haus. Borkhorst, (Velbert) Mitte 1200 Burchurst. Germanisch burgon, Birke, + hursti, waldiger Hügel in Sumpf Gelände. Borkheide Borkow Borkow wurde am 24. Juni 1283 erstmals urkundlich erwähnt als Borchowe sagena et piscina, als der Teich Borkow, der heutige Borkower See, dem Nonnenkloster Neukloster verliehen wurde. 1306 erfolgte durch Heinrich von Mecklenburg die Besitzbestätigung für das inzwischen Sonnenkamp genannte Nonnenkloster bei Neukloster. In einer weiteren Urkunde wird der Borkower See als innerhalb des Herrschaftsbezirks an der Mildenitz liegend genannt. Der Name stammt vom altslawischen borŭ für Kampf oder bor für Fichte ab. Der Name bedeutet demnach entweder Ort des Kampfes oder Fichtenwald.[6] Kegel, Hünen- und Urnengräber zeugen von einer früheren Besiedlung. Borkum 77 Burcana, Plinius. Die Insel wurde erstmals 1227 als Borkna, dann 1398 als Borkyn namentlich erwähnt und seit 1554 ist der Name Borkum gebräuchlich. Der Name entstand wahrscheinlich aus dem Wort burkn, altnordisch für Farne. Später wurde das Suffix -um für Haus hinzugefügt. Borkwalde Borler 855 Brunnilare, 1146 de Bruuillario. Germanisch brunnan, Quelle + wilari, von latinisch villare, Gehöft? Born, (Brüggen) 1136 in Borno. 1159 Burn. Germanisch brunnan, Quelle. Born, (Sankt-Wendel) 1036 Brunnen. Idem. Borna Im frühen Mittelalter slawische Burgwall und Burgsiedlung, im 10./11. Jahrhundert deutsch Reichsburg, Ausbau durch deutsche Bauern und Kaufleute in der Mitte des 12. Jahrhundert, um 1180/1200 planmäßige Stadtanlage (Neustadt). 1251 de Borne, 1264 de Burnis (lateinisch Lokativisch Plural), Burne, 1378 Borne, erst 1791 Borna. Zu mittelhochdeutsch borne ‘Quelle’, so auch im Mittelniederdeutsch gegenüber brun, brunne im Osten Band Die Endung -a tritt erst spät auf und beruht auf dem Einfluss der Kanzleisprache. Der Ortsname bedeutet demnach ‘an der Quelle’ o.ä. Keinesfalls slawische Herkunft. So Borna, Ortsteil von Chemnitz, Ortsteil der Gemeinte Bahretal; Ortsteil der Gemeinte Bannewitz und der Stadt Glashütte deminutiv Börnchen, Ortsteil von Bannewitz, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Born am Darß Der Name Darß leitet sich vom altslawischen Wort dračĭ für Dornenstrauch ab und bedeutet also Dornort. Borne Bornhagen Die Burg Hanstein wurde erstmals im 9. Jahrhundert im Kloster Corvey urkundlich erwähnt und gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. Bornheim (Pfalz) Bornheim wurde als Burenheim im Jahr 884 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Karl III. dem Kloster Honau seinen hiesigen Besitz bestätigte (MGH DD KarIII, 101, auch Reg.Imp. I, 1685). Das in einer Urkunde König Ludwigs des Kindes im Jahr 900 genannte "Grunheim" kann wegen des mitgenannten Ortes Godramstein mit Bornheim gleichgesetzt werden (RFO = Regnum Francorum online D_LK 005). Im Jahr 976 schenkte Kaiser Otto II. einem Getreuen Güter in Bruneheim (RFO D_O_II, 127). Im Jahr 985 erscheint Bornheim gleich zweimal in Verzeichnissen des Klosters Weißenburg, dem es damals zinspflichtig war (RFO LP = Liber Possessionum 049 + 311) Bornheim (Rheinhessen) bei Flonheim, 1184 Brunnehem. Germanisch brunnan, Quelle + haima, Wohnung. Bornheim (Rheinland) Fränkische Besiedlung, 9. Jahrhundert Besitz des Bonner Cassiusstiftes, Nach 911 Brunonheim, 945 Brunheim [Original], 1215 Brune-, Burneheim. Bestimmungswort eher zum Personenname Bruno als zu althochdeutsch brunno ‘Brunnen, Quelle’ mit Grundwort-heim, da keine besondere Quelle in Bornheim bekannt. Problem des Bestimmungsworts in Namen wegen der westdeutschen r-Metathese in Born-. Bornhofen, (Kamp_Bornhofen) 1140 Burgenhouen, 1149 Brunhoue. Germanisch burgon, Birke, + hofum, zu hofa, Hof. Bornhöved Bornholt Bornich 634 Brunneche, 902 Bruneche. Börnste, (Dülmen) +1000 Burinstene, Buristene. Borr, (Koln) 1108 Burne. Germanisch brunnan, Quelle. Borschemich, (Aa) 898 Brismike, ende 1100 in Brismeco, in Brismecho. Börste, (Recklinghausen) Mitte 1200 borsethe. Germanisch bursipja, Kollektiv zu burda, Porst. Borth, 1144 Birte. Bornstedt Für den Namen „Bornstedt“ sind mehrere Quellen denkbar: „Boruta“ bezeichnet einen Waldgeist bzw. Fichtenwildnis in der slawischen Mythologie, „Bos“ bedeutet sandige Landschaft mit Birken, Ahorn, Fichten und Espen. Borod Borod entstand als Rodungssiedlung die zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert, deren Namen sich vermutlich von Boran ableitet, der die Rodungen geleitet haben könnte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1454/1465 als Burnroede. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Ortsname um 1457 in Borrenteroide, um 1476 in Borenrode, um 1558 in Boerrode, um 1569 in Borrod, um 1597 in Borod und um 1668 in Bohret, bevor sich die heutige Bezeichnung endgültig durchsetzte. Borrentin Borsdorf Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1267 und befindet sich im Merseburger Domstift. Damals wurde der Ort Borsdorph genannt. Borsfleth Borsfleth wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt und besteht neben dem Kirchdorf aus den vier Duchten (Dorfschaften) Büttel, Wisch (1349), Eltersdorf (1360) und Ivenfleth (1230). Die eigentliche Gründung wird wohl weit in das 13. Jahrhundert zurückgehen, zumal Borsfleths Geschichte mit der Erwähnung eines Klosters verbunden ist, denn der Vorläufer des Zisterzienser-Nonnenklosters in Itzehoe hat sich auf einer noch heute vorhandenen Wurt vor dem heutigen Stördeich bei Ivenfleth befunden, bis es um 1263 an seinen jetzigen Platz verlegt wurde. Der Ortsname Borsfleth bedeutet so viel wie „Fleet, wo Barsche sind“. Borstel (Diepholz) Borstel (Holstein) Borstel-Hohenraden Die erste urkundliche Erwähnung von Borstel (Borstele) stammt aus dem Jahr 1388. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Hohenraden (Hohenrade) geht auf das Jahr 1638 zurück. Im Jahr 1988 feierte die Gemeinde Borstel-Hohenraden ihr 600-jähriges Bestehen (erste Erwähnung 19.05.1388). Zur Herkunft und Bedeutung des Namens: „Tho the Borstelde“ in „Kerspell Rellinghen“ weisen eindeutig auf unsere Borstel hin. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Name von Borstelde über Borstele, Borstell, Borsteler, Barstell bis Borstel (das Urdorf). Ursprünglich stammt der Name vom altsächsischen „bur“ = Heimat und „Stal“ = Standorteinrichtung. Der Name kommt sehr häufig vor, nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Hamburg und Niedersachsen. Der Name des Tochterdorfes Hohenraden weist auf eine später von Borstelern angelegte Rodungsfläche hin. Doch 1688 wird dieser Ort erst im 19. Jahrhundert „die Hohenrade“ genannt. Ist der Ortsname Hohenraden. Rade (Rode) bedeutet Lichtung, also die Höhenräumung. Es wurde auch vermutet, dass es sich um die Siedlung handelte, die nur mit dem „Hochrad“ erreichbar war. Borstorf Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Borchardestorp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name geht vermutlich auf einen Ritter namens Borchard oder Burchard zurück. Drei Burganlagen am Ort sollen zwischen 1291 und 1349 durch Kämpfe zerstört worden sein. Den Überlieferungen nach waren die damaligen Herren über Borstorf Raubritter. Borxleben Bosau Besonders bekannt ist Bosau für seine dem Hl. Petrus geweihte Kirche, die 1151/52 erbaut wurde. Es wurde während der Christianisierung des slawischen Ostholsteins (Ostholstein) gegründet. Der Missionar Vicelin, der 1149 von Heinrich dem Löwen zum Bischof von Oldenburg in Holstein ernannt wurde, erhielt Bosau als vorübergehenden Amtssitz, wo er 1151/52 eine Kirche errichten ließ. 1152 erlitt Vicelin einen Schlaganfall und starb 1154 in Neumünster. Dies berichtete der Priester Helmold von Bosau in seiner Chronica Slavorum. Bosbüll Bosenbach 945 Basinbahc, 962 Basinbah. Germanisch baki- Bach des Basi. Bosenheim, 1125 Basinheim, 1187 Basenheim. Germanisch Basin haim. Wohnung des Basi. Bösensell, +1000 Basinseli, Baenseli. Boseroth, (Oberpleis) 1218 Businrode. Germanisch Boson ropa, Rodung des Boso. Bösing, (Krommert) Mitte 1200 Businklo, germanisch Businga lauha, Wäldchen auf Sandhügel, der Leute des Buso. Boslar, (Aa) 867 Buslare. Bösperde, 10-1100 Burstpethe, 1047 Burspethe. Germanisch bursa, Porst, oder dessen Kollektiv bursitja + pipo, Sumpfland. Bossendorf, (Hamm-Bossendorf) +1000 Bodsnippi, 1081-1105 Budsneppe. Bossendorf, (Hörsingen) Mitte 1200 Pozemesthorpe. Bothel Mittelalter Gründung, zwischen Wiedau und Rodau gelegen, keine Kirche (Friedhofskapelle); 1236 de Botlo, 1237 de Botelo, 1340 Botelo. Die Wortbildung des Ortsnamens ist unsicher, man kann von einem Kompositum mit-lo(h) ‘Wald’ ausgehen oder von einer Bildung mit -l-Suffix. Letzteres bevorzugt Scheuermann, der mit dem Ortsnamen einen Flurname Botel, 1721 der Bothell, 1834 bey dem Botel, vergleicht und an eine Bildung mit einem mask. -l-Suffix, und zwar zu einer Dentalerweiterung von indogermanisch *bh(e)u ̄‘aufblasen, schwellen’, denkt. Vielleicht besitzt die Ableitungsgrundlage Entsprechungen in den Ortsnamen (Hannover-)Bothfeld und Bothmer, Landkreis Soltau-Fallingbostel. Bothenheilingen Bothkamp Bottenbach Bothfeld, (Röcken) 1039 Botfelden, 1045 Botfeldo. 1056 Botvelt. Botmarsheim, (Seppenrade) +1000 Bodmaresheim. Mitte 1200 Botmarsheim. Germanisch Bodamaris haim. Wohnung des Bodamar, (boda? + maeri, berühmt) Botenbroich, (Türnich) 1157 Botenbruich. Germanisch Buton, des Buto, + broka, Morast. Bottorf, (Osnabrück) +1000 Burhthorpe. Germanisch burgon, Birke, oder burg, Burg + porpa, Dorf. Botzdorf, (Bornheim) 1139 Boztorp, 1202-12 Botsdorp. Germanisch Budes porpa, Dorf des Budo. Botzlar, (Selm) Mitte 1200 Budeslore, Buteslara. Germanisch Budas hlaeri, waldiges Sumpf Gelände, des Budo. Bottrop 1811 Großherzogtum Berg, 1816 preußisch, 1253–1809 Kommende Welheim des Deutschen Ordens, 1821 zum Bistum Münster, 1796 Baumwollspinnerei, ab 1856 Bergbau, 1919 Stadtrechte. Um 1092 Borgthorpe, um 1150 in Borthorpe; Bottrop (1630). Kompositum mit dem Grundwort -dorp ( -dorf ), das seine appellativische Grundlage in altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp hat. Gemeint ist eine Siedlung uneindeutiger Größe und Organisation, die mit Neuhochdeutsch ‘Dorf’, insbesondere mit der heute unter ‘Dorf’ verstandenen Struktur, nicht exakt wiedergegeben wird. Bestimmungswort ist altsächsisch burg, mittelniederdeutsch borch ‘befestigter Bau, Burg, Stadt’, außerdem ‘Anhöhe, Wall’, bei Ortsname n jedenfalls eine Siedelstelle an sicherer, geschützter Lage. Die Benennung orientiert sich vermutlich an der erhöhten und dadurch geschützten Lage der Siedlung gegenüber dem Umland. Nach Ausfall des -g-, wohl bedingt durch die Konsonanten häufung, und weiterhin auch Ausfall des -r sowie Metathese des -r im Grundwort konnte die heutige Form des Namens entstehen. Das kurze -o des Bestimmungswort führte auch zur aktuellen -tt Schreibung. Bouderath, (Aa) 1020 Butenhart, 1139 Budenarde. Germanisch Budon, des Budo, + harud, waldiger Höhenzug. Bourheim, (Aa) 1149 Burheim. Bous Römerzeitliche Siedlungsspuren; im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, sukzessiver Erwerb des Ortes durch die Abtei Wadgassen, der 1548 abgeschlossen ist. 1147/49 Buo s, 1179 Bos, 1195 Bov s, 1197 Boes, 1211 Bus [Original], 1224 Buo s [Original], 1224 Bov s [Original]. Die u/o-Varianz in den frühen Belegen und Ortsname Parallelen legen einen Anschluss des Ortsnamens an althochdeutsch buhs ‘Buchsbaum’ (entlehnt aus lateinisch Buxus) nahe. Auszugehen ist von einem Flurnamen *Buhs ‘Stelle mit Buchsbaumbewuchs’ beziehungsweise einer anfangs damit konkurrierenden Nebenform *Bohs mit Senkung [u] > [o] vor althochdeutsch [h]. Hieraus entwickelten sich mit mittel fränkisch. Ausfall von althochdeutsch [h] vor [s] und mit Ersatzdehnung die Lautungen *[bu‘s] beziehungsweise *[bo‘s], von denen sich die u-haltige Variante durchsetztem. Formen wie 1469 Buhß [Original], 1482 Buhs [Original] zeigen temporäre Restitution des ausgefallenen Reibelauts. Der sekundäre Langvokal [u ] schloss sich der Entwicklung von aus mittelhochdeutsch /uo/ resultierendem [u ] an, wurde rheinfränkisch beibehalten und moselfränkisch zum „gestürzten“ Diphthong [ou], woraus sich das permanente Nebeneinander diphthongischer (Bouß, Bous) und monophthongischer (Buß, Bus) Formen des 16. bis 18. Jahrhundert für den der rheinfränkisch-moselfränkisch. Dialektscheide aufsitzenden Ort erklärt. Im 18. Jahrhundert findet die Schreibung Bous eine formale Stütze in der französisch Schreibung Bousse, die jedoch die rheinfränkisch. Lautung repräsentiert. 1935 wird die amtliche Schreibung Bous als französisch empfunden und in Buß geändert, was nach 1945 revidiert wird. So Boos (1128 Boys, 1148 Bohs), Landkreis Bad Kreuznach; Buus (13. Jahrhundert Bus, 1311 Buchs), Kanton Basel-Landschaft. Bovenau Bovenau wurde erstmals 1240 als Kirchdorf erwähnt. Der Name leitet sich vom plattdeutschen „boven de Au“ ab, was so viel wie „über dem Bach“ bedeutet. Im Bereich der Siedlung wurden mehrere Megalithgräber gefunden. Bovenden Stammsitz der Edelherren von Bovenden; später Zentralort der Herrschaft Plesse; im 16. Jahrhundert Flecken; nach Aussterben der Herren von Plesse 1571 hessisch, seit 1816 hannoversch; 1973 Vereinigung von 8 Ortschaften zum Flecken Bovenden. 949 Bobbenzunon [Original], um 1120 Bobbantun, 1297 Boventen. Bildung mit dem Grundwort -tu ̄n, das s Niedersachsens kaum mehr vorkommt. Es gehört appellativisch zu altsächsisch tu ̄n, althochdeutsch zu ̄n ‘Zaun, Einhegung; umschlossenes Gebiet’. Das Bestimmungswort enthält wohl keinen Personenname Bobbo, sondern die Präposition altsächsisch bi-oan, mittelniederdeutsch bo ̄ven ‘oben’. Der Erstbeleg ist eine Verhochdeutschung. Der Vokal des Grundworts wird im 13. Jahrhundert zu -e abgeschwächt, der Dental h. mit -d geschrieben. Der Name bezeichnet die oberhalb des Überflutungbereiches gelegene Siedellage. Boveranch, (Maring) 1173 Boueranch. Romanisch bovarancum, Mischform, romanisch bovaria, Kuh Hof + Keltisch Suffix -anco. Bövinghausen, (Dortmund) +1000 Bouinkhusun. Mitte 12000 Bouinchuson. Germanisch Bobinga husum, zu den Häusern der Leute des Bobo. Bozenlohe, (Siegburg) 1071 Bozenlohe. Germanisch Bodston lauha, Wäldchen auf Sandhügel, des Bodtsto. Boxel, (Diestedde) 10-1100 Bucsele, Mitte 1200 Buoksele, Buksele. Germanisch boko, Buche, + Sali, einräumiges Haus. Boxberg (Baden) Zunächst als Wanshofen im 7. Jahrhundert gegründet, im Jahre 1287 ging Boxberg an die Johanniter von Wölchingen, erhielt im 13. Jahrhundert das Stadtrecht, wird erstmals 1322 als Stadt erwähnt, Burg Boxberg, Frankendom. Anfangs 12. Jahrhundert Bocchesberg [Original], 1163 Bockesberc [Original], 1166 Bockesberg [Original]. Es handelt sich um eine Übertragung des Namens der Edelherren von Boxberg, die 1144 auf der Burg über dem Ort einzogen. Das Kompositum mit dem Gw -berg gehört wohl zu althochdeutsch bock, mittelhochdeutsch boc ‘Rehbock, Ziegenbock’, kann aber auch als Burgname zu einem Personenname Buggo o.ä. gehören. So Boxberg Ortsteil von Heidelberg, Boxberg, Landkreis Vulkaneifel. Boxberg (Eifel) Boxberg/Oberlausitz Braak Brachbach Die erste urkundliche Erwähnung von Brachbach erfolgte erst in einer Rechnung betreffend „Brachtpach“ für die Jahre 1471 und 1472, die ein Freusburger Rentmeister erstellte. Brachtendorf Brachttal Durch das Tal fließt die Bracht, ein Nebenfluss der Kinzig, weshalb die Gemeinde den Namen Brachttal erhielt. Brackel Erstmals erwähnt wird Brackel mit dem Namen Bracla in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II. im Jahr 980.[12] In dieser Schenkung vermacht Kaiser Otto der Kirche von Magdeburg die Magd Walza, ihren Sohn Huodi sowie eine Hufe mit allem Zubehör im Dorf Brackel, im Gau Westfalen, in der Grafschaft des Grafen Bernhard gelegen. Jedoch wird Brackel, bedingt durch seine Lage am Hellweg, durchaus älter sein. Bei dem in der Urkunde genannten Ortsnamen Bracla ist davon auszugehen, dass es sich um eine Zusammensetzung aus dem Grundwort loh (= Wald, Gehölz) und dem Bestimmungswort bräke (= Buschwerk, Strauchwerk) handelt. Benannt wurde dann wohl eine Siedlung an einem „Wald, in dem Holz gebrochen werden konnte“. Brackenheim Erstmals 1246 urkundlich erwähnt, seit 1280 durch König Rudolf von Habsburg Esslinger Stadtrecht und seit dem 14. Jahrhundert Sitz eines württembergischen Amts. Stadtkirche St. Jakobus, Brackenheimer Schloss, Obertorhaus, Geburtsort von Theodor Heuss. 1246 Brackenheim. Es handelt sich um ein Kompositum mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt der Personenname Bracko zu Grunde: ‘Siedlung des Bracko’. Brabant, (Gau um Kamen) +1000 in pago Bracbanti. Brabeck, (Kirchhellen) +1000 Borathbeki, 1100 Brahtbeki. Mitte 1200 Brahbeke. Brachelen, (Aa) 1218 Brakele, 1218 Brakellen. Germanisch brako- Farn + lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Sie, on feornbraca in England und Farrenbracken im Bergischen. Bracht, (Herzogenrath) 1212. Bracht, (Sendenhorst, +1000 Braht. Brachtendorf, (Koblenz) Germanisch Berthon porpa, Dorf des Bertho. Braderup Bräunlingen Bräunlingen wurde 802 als Brülingen erstmals urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Bräunlingen im Herzogtum Schwaben. Das Stadtrecht erhielt Bräunlingen im Jahr 1305. Brahlstorf Brahlstorf wurde im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 als Bralistorp erstmals urkundlich erwähnt. Brahmenau Am 1. Oktober 1922 wurde Waaswitz nach Culm eingegliedert, am 1. Oktober 1937 folgte Groitschen. Die Gemeinde Culm wurde schließlich am 13. November 1937 in Brahmenau umbenannt, abgeleitet vom Namen des Flüsschens Brahme, eines durch den Ort fließenden kleinen Nebenflusses der Weißen Elster. Brake 1314 als Deichbruchstelle zum ersten Mittelalter genannt, eine Siedlung entstand erst im 16. Jahrhundert auf drei eingedeichten Inseln am Braker Siel; der daraus entstehende Hafen entwickelte sich allmählich zu einem Umschlagplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren umladen mussten, die dann nach Bremen verfrachtet wurden. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Brake als Name für einen Wohnort verwendet: Braksiel und Harrierbrake. 1817 Dampferverbindung mit Bremen, 1835 Freihafen, 1849 Ankerplatz der Kriegsmarine mit Trockendock, 1856 Stadtrecht, 1879 Sitz des Amtes Brake. 1384 unde der Brake to Harghen, 1404 der Hargher Brack, 1589 Brake. Ursprünglich ein Flurname der sich auf eine Einbruchstelle der Weser bezog, erkennbar noch im Beleg von 1384. Zugrunde liegt mittelniederdeutsch, norddeutsch brake ‘Einbruch-Stelle, Bruchstelle eines Deichs, Durchfluss durch ein Loch; Durchbruch des Deiches oder Dammes; Stelle, wo vordem ein Deich gebrochen ist’. Brakel Alter Marktort am Hellweg, Vorwerk des königlich Hofes Herstelle (Beverungen), Grundherrschaft des Paderborner Bischofs und des Stiftes Neuenheerse. 1146 werden die Herren von Brakel genannt, um 1140 Errichtung ihrer Burg, an deren Südseite sich die Siedlung entwickelte. Vor 1239 Stadt der Herren von Brakel. 1268–89 hatten Herren von Asseburg, Grafen von Everstein und der Bischof von Paderborn Anteile an der Stadt, 14. Jahrhundert zum Bistum Paderborn, seit 15. Jahrhundert Hansestadt. Zu 836 (Kopie 15./16. Jahrhundert) Brechal, 1036 (Kopie um 1160) Brecal, 1136 Brakele, 1184 de Bracal, 1203 de Bracle, 1213 in castro Brakele, 1256 Bracle; Brakel (1272). Ableitung mit -l-Suffix von der Basis *bra ̄k (zu althochdeutsch bra ̄hha ‘Umbrechen, erstes Pflügen des Ackers’, mittelniederdeutsch bra ̄k(e) Feminin ‘Brache; (neu) umgebrochenes Land’, bra ̄kelant ‘neugebrochenes Land’). Die älteren Belege zeigen mit ̄e-Schreibung altsächsisch a ̄ an. Eine Verbindung mit mittelniederdeutsch bra ̄k(e), der Bezeichnung einer Deichbruchstelle oder stehenden Wassers (nach Deichbruch), ist kaum anzunehmen. Ein ehemaliger -lo ̄h Name liegt nicht vor. Brakel, 1036 Brecal, 1204 Brakele. Germanisch brako, Farn, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Brakele, (Xanten) 1144. Idem. Bramsel, (Waltrop) +1000 Branseli. Germanisch braeman, Brombeerstrauch oder Ginster + Sali, ein räumiges Haus. Brammer Bramsche Das große mittelalter Dorf entwickelte sich bis ins 16. Jahrhundert zum Flecken (ohne Flecken Gerechtsame zu erlangen, ein entsprechender Antrag wurde 1765 von der Osnabrücker Regierung abgelehnt), erst 1929 wurde das Stadtrecht verliehen; auf dem Gemeindegebiet liegt Kalkriese, wo eine größere Schlacht zwischen germanisch und römisch Truppen um die Zeitenwende stattgefunden hat. 1097 Bramezchê [Original], 1217 Brametsce, 1350 Bramessche; Bramsche (1667). Bildung mit dem in mittelniederdeutsch ̄esch ‘Acker, eingezäunte Weide’ belegten Grundwort -esch, das vor allem in westfälischen Flurname häufig ist und hier im Dativ Singular steht. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativum altsächsisch bra ̄m ‘Ginster’, mittelniederdeutsch bra ̄m ‘Ginster, Brombeere’. Durch Schwund des anlautenden -e das Grundwort entsteht die heutige Form. Bramstedtlund Der Ort wurde 1492 erstmals erwähnt. In der moorigen Gegend wurde Torf insbesondere zur Energetischen Nutzung gestochen. Während der Zugehörigkeit zum Herzogtum Schleswig im Dänischen Gesamtstaat war der Ort, damals noch unter dem Namen Bramstedt, administrativ dem Kirchspiel Ladelund (dänisch Ladelund Sogn) zugeordnet. Diese war Teil der Karrharde (dänisch Kær Herred) in den Ämtern und Harden in Schleswig. Brand Ein Brand ist ein Toponym, das im Zusammenhang mit sumpfigen Orten und Feuchtgebieten auftritt. Das fällt beim ersten Hören auf. Der Name bezieht sich jedoch auf die Orte, an denen früher Torf oder Steine abgebaut wurden, die als Brennstoff verwendet wurden. Brande-Hörnerkirchen Brandenburg an der Havel Auf der havelumflossenen Dominsel lag die spätslawische Burganlage von Pribyslaw-Heinrich, dem 1150 verstorbenen Fürsten der Heveller. Schon 948 gründete Otto I. ein Bistum in Brandenburg, das aber 983 durch den Wendenaufstand verlorenging. Auf dem Harlungerberg (Marienberg) befand sich das slawische Triglaw-Heiligtum. 1157 eroberte Markgraf Albrecht der Bär die alte „Brandenburg“, die auch seinem Herrschaftsbereich den Namen gab. Der gleichnamige Ort bestand im Mittelalter aus 3 Teilen, dem Domkomplex, dem suburbium Parduin nw der Dominsel als Keimzelle der Altstadt und der Neustadt (1715 mit der Altstadt vereinigt). Um 1147 hatten sich Prämonstratensermönche aus Leitzkau in Parduin niedergelassen. 1165 wurde der Prämonstratenserkonvent auf die Dominsel verlegt, wo mit dem Bau des Domes Peter und Paul begonnen wurde (bis circa1190). Er wurde später mehrfach umgebaut. 948 Brendanburg [Original], um 967 (zum Jahre 928/29 und zu 939) Brennaburg, Brandenbur, Brandanburg, brandeburh, 1159 Brandeneburg. Der Name hat bis heute trotz der vielen Versuche, ihn zu erklären, noch keine befriedigende Deutung erhalten. Ein slawischer Name der Hauptburg der Heveller / Stodoranen ist nicht überliefert. Die These, dass Brandenburg zu slawische Zeit Brenna geheißen habe, ist nicht zu halten. Es gibt umstrittene Versuche, ihn mit dem heiligen Brendan, der auf Grund einer angelsächsischen Mission im 9. Jahrhundert eine bedeutende Rolle gespielt hat, in Verbindung zu bringen. Gegen die Auffassung, dass der Name ebenso wie jener der Havel vorslawische sei und mit einem nicht überlieferten namengebenden Gewässer Brend, das mit der Wurzel indogermanisch *brendh ‘schwellen, quellen’ zu verbinden ist, spricht der ruhige Lauf der Havel. Ihr Name (789 Habola, 981 Hauela [Original],1204 in Obula, 1394 in der Havele [Original]) wurde bisher aus dem Germanisch erklärt und mit Neuhochdeutsch Haff und Hafen in Zusammenhang gebracht. Er ist jedoch den vorgermanisch (alteuropäisch) Namen zuzuordnen. Es ist eine Entwicklung von *Kap/ bula ̄ > germanisch *Haola > deutsch Havel anzunehmen, wobei sich das bedeutungstragende Element auf die überschwemmte Uferlinie des Gewässers bezieht. Die Slawen haben den Namen aus dem Westgermanischen als *Obчla mit einer v-Prothese übernommen, also *Vobla. Diese Form ist noch in den Namen der Nebenarme und Zuflüsse als Wublitz enthalten. Brand-Erbisdorf Vereinigung aus dem ehemaligen deutschen Bauerndorf Erbisdorf und der sich daneben seit 1500 entwickelnden Bergbausiedlung Brand. Brand: 1441 Brent, Brendstut, 1533 auf dem Brannde. Erbisdorf: 1209 Erlwinesberc, 1226 Herlluwineschort, 1250 Erlwinestorph, 1404 Erwisdorff. Brand: zu mittelhochdeutsch brant ‘das Brennen, Feuersbrunst’. Die Erstbezeugung enthält mundartlich Stutz ‘steiler Absturz, Steilhang’ im Zusammenhang mit dem Bergbau; Brand kann sich auf Brandrodung, Rodung, Köhlerei uswach beziehen. Zu Brand sind zahlreiche Ortsname und Flurname Brand u.a. in Sachsen zu vergleichen. Erbisdorf: Im Bestimmungswort steht der Personenname Erlwin, eine altnorddeutsche Bildung aus altsächsisch erl ‘Edelmann’ und altsächsisch wini ‘Freund’. Wahrscheinlich wurde dieser Personenname aus dem norddeutschen Bergbaugebiet um Goslar nach Sachsen übertragen. Im Grundwort wechselten -berg, -ort, ‘Spitze, Rand’ uswach und-dorf. Brandis Rittersitz mit Dorf des 12. Jahrhundert, im Jahr 1150 bekam die Siedlung Marktrechte. Seit dem 13. Jahrhundert wurden in der Gegend Steine abgebaut. 1121 Brandeitz, 1209 de Brandez, Brandeiz, 1390 Brandis. Offenbar Übertragung vom Ortsname Brandis (Schlossruine) bei Meran in Südtirol (dieser Ortsname: 1212 Branditz, 1278 de Brandiez); der Auslaut -eis wurde abgeschwächt und zu -is entwickelt. So Brandeis an der Elbe // Brandy ́s nad Labem-Stará Boleslav, Tschien. Brandscheid (Eifel) Brandscheid (Westerwald) Brannenburg Brannenburg wird erstmals zwischen 993 und 1000 urkundlich erwähnt. Der Name Brannenburg ist darauf zurückzuführen, dass man an dieser Stelle durch Brandrodung Platz für eine Ansiedlung schaffte (das Gemeindewappen weist noch heute darauf hin). Brantrop, (Bochum) 1. Halfte 11000 Bramthopa. Ende 1100 Bramdorpa. Germanisch braeman, Brombeere oder Ginster + porpa, Dorf. Braschoß, (Köln) 1166 Brahtschozzin, 1181 Brathscozzim. Germanisch brakti, eine Bergbezeichnung (siehe Bracht) + skautum, zu skauta, Bergvorsprung. Braubach, 691 Briubach, 886 Bruibah, 1166 Brubach. Germanisch briuwan, brauen, das auch von aufsteigende Wasserdampfen gesagt wird, + baki, Bach. Brauk, (Dellwig) Mitte 1200 Bruke. Germanisch broka, Sumpfland. Braubach Im Zentrum steht die markante Marksburg. Sie ist heute Sitz des Deutschen Burgenvereins. Seit 1276 mit den Rechten einer Freistadt, im 16. Jahrhundert Residenzstadt mit dem Philippsburg, heute Sitz eines europäischen Burgeninstituts. Seit dem 14. Jahrhundert existiert eine Blei und Silberhütte – heute eine Wiederaufbereitungsanlage.691/692 Briubach (Kopie 12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert), 882 Bruibach, um 1000 Brubach, 1520 Brawbach; Braubach (1608). Übertragung des Gewässername, 1127 Brubach, mit einem Bestimmungswort von althochdeutschbriuwan ‘aufbrausen, gären’ (verwandt mit nordhochdeutsch brauen und vermutliche aufgrund des brodelnden Charakters des Baches so benannt) und dem Grundwort-bach, auf die Siedlung. Der Diphthong wurde im 12. Jahrhundert zu -û und im Nneuhochdeutsch wieder zum Diphthong -au-. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung an einem brodelnden Bach’. Brauneberg Brauneberg wurde im Jahre 588 n. Chr. erstmals erwähnt. Der alte Ortsname „Dusemond“ ist möglicherweise auf „duos amandos montes super mosellam“ (lat. die beiden lieblichen Berge über der Mosel) zurückzuführen. Gegen die Version, der Name sei auf den zwischen den Ortsteilen Brauneberg und Filzen liegenden Bach „Duse“ zurückzuführen, an dessen Mündung in die Mosel der Ort liegt, spricht, dass „-mond“ (Mündung) aus dem niederdeutschen Sprachraum stammt, Dusemond selbst aber im ehemaligen mitteldeutschen Gebiet liegt. Eine andere Version zur Erklärung des Namens Dusemond bezieht sich auf die angebliche lateinische Bezeichnung des Brauneberges als „dulcis mons“ („süßer Berg“). Diese Erklärung entstand allerdings erst um das Jahr 1925, als der Ort in Brauneberg umbenannt wurde. Grund dafür war unter anderem der zu „französisch“ klingende Ortsname in den schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg (vgl. Ruhrbesetzung). Der Hauptgedanke bei dieser Umbenennung lag jedoch wahrscheinlich darin, den Namen der bekannten Weinbergslage Brauneberg auch auf die weniger bekannten und qualitativ geringeren Weinberge hinter dem Ort anwenden zu können. Braunfels Kurort, Stadt-, Schloss und Waldmuseum, Fachwerkhäuser besonders aus der Zeit des Barock, Stadtrechte seit dem 17. Jahrhundert, Burg (Mitte des 13. Jahrhundert errichtet), Sitz der Grafen von Solms-Braunfels (seit 1743 Fürsten), Stadt und Schlossbrand (1679), Um und Neubauten der ehemaligen Burg zu einer ausgedehnten Schlossanlage (äußerlich vom Historismus geprägt), von der älteren Anlage sind Reste eines viereckigen Turmes im Unterteil des sog. Friedrichturmes erhalten. 13. Jahrhundert Brunenfels, 1245/46 Brunenvelsz, 1300 Brunevels, 1428 Brunfels, 1430–31 zu Brunenfelße, 1453 Brunenfelsche/Brunenfels, 1479 zu Brunffels; Braunfels (seit dem 15. Jahrhundert). Komposition mit dem Grundwort -fels ‘Stein, Fels’. Kontraktion der Form Brunenfels (13. Jahrhundert) zu Brunfels (1428). Die Diphthongierung von -u ̄> -au ist in der Überlieferung des Namens erst seit dem 15. Jahrhundert graphisch realisiert. In der Fuge zeigt sich eine swach Flexion -en-. Für die Deutung des Bestimmungswort könnte man an ein swach flektiertes adjektivisch zu althochdeutsch bru ̄n, mittelhochdeutsch bru ̄n ‘braun’ denken und den Ortsname als ‘Siedlung am braunen Fels’ deuten. Schlüssiger erscheint ein Anschluss an bru ̄n ‘kantig, scharf’ zu altisländisch bru ̄n ‘Kante’, schwed. bryn, n eunorwegisch brûn ‘Augenbraue, Kante, Rand’. Man nimmt eine Grundbedeutung ‘erhöhte oder hervorragende Kante’ an. Diese Etymologie würde zur Lage der Burg passen, die um die Mitte des 13. Jahrhundert errichtet wurde. Sie befindet sich auf dem Scheitel einer Basaltkuppe, die im W steil zum südnord gerichteten Iserbachtal abfällt. Braunfels ist damit als ‘Siedlung am steilen, kantigen Felsen’ zu deuten. So Braunlage, Landkreis Goslar; Brüne, Landkreis Diepholz; † Brunsel, Landkreis Gifhorn. Brunslar, Ortsteil in Felsberg, Schwalm-Eder-Kreis, englisch Baisbourne. Braunichswalde Braunlage Braunlage entstand als Siedlung im Wald wohl im 13. Jahrhundert. Zwischen 1253 und 1260 taucht im Güterverzeichnis der Grafschaft Regenstein erstmals die „holtmarke to deme brunenlo“ auf. Ab 1518 entstand der eigentliche Berg- und Hüttenort Braunlage. 1531 tauchte erstmals der Name „huete to dem brunlohe“ auf. Braunsbach Braunsbach entstand im 9./10. Jahrhundert als Rodungssiedlung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1246 als „Brunspach“. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort der Personenname Brun(o) ist. Braunsbedra In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld werden Braunsdorf, Bedra und Schortau als zehntpflichtige Orte im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt Braunschweig Die Stadt entstand durch das Zusammenwachsen der fünf Weichbilder Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack. Erst seit dem 17. Jahrhundert setzte sich allmählich Bruneswik / Brunswik / Braunschweig als Gesamtbezeichnung durch (Erster wähnung 1031). Zunächst im Besitz der Brunonen, später mit dem Herzogtum Sachsen 1142 an Heinrich den Löwen. Unter seinem Einfluss wurde die Stadt zur politischen Zentrale und Handelsmetropole, später Hansestadt und Hauptstadt des Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235–1806), des Herzogtum Braunschweig (1814–1918). 1031 Brunesguik, Brunesivvik, 1115 Bruneswich, 1160 Bruneswic, 1360 Brunswik. Es spricht nichts dagegen, in der stabilen Entwicklung des Ortsnamens von Brunes-wik über Brunswik zu hochdeutsch Braun-sch-weig eine Siedlung (w ̄ık) eines Brun, hier im Genitiv Singular, zu sehen (mit den Brunonen hat der Ortsname aber sicher nichts zu tun). Allerdings ist keine der -wik-Ortsname nparallelen im ö Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt (Alte Wiek, Bardowick, Osterwiek) mit einem Personenname kombiniert, so dass erwogen worden ist, wie bei Braunlage (< Brun-la) und weiteren Namen, im Grundwort germanisch bru ̄n‘Kante,Rand’,bezeugt westländisch bru ̄n ‘Braue; Kante, hervorstehender Rand’, z. B. eines Gebirges, eines Hügels, neuisländisch brún, altschwedisch bru ̄n, bry ̄n ‘Rand, Kante, Zeugborte’, zu sehen. Dafür könnte unter Umständen der Name des Ortsteil Klint, heute auch Straßenname, sprechen, denn er enthält – ebenfalls? – klint ‘Anhöhe, Fels, Abhang, steiler Uferrand’. Braunshorn, 1140 Bruneshore, 1188 Brunishor. Braunsrath, (Aa) 1202 Brunsrode. Germanisch Brunes ropa. Rodung des Brun. Brauweiler, (Köln)1028 Brunwilre, 1051 Brunwilare, 1054 Brunwilrensis. Germanisch bruna- braun + wilari von latinisch villare, Gehöft. Braunshorn Die Orte Braunshorn und Dudenroth gehörten im Mittelalter zum Herrschaftsgebiet der Freiherren von Braunshorn. In beiden Orten befinden sich Reste von mittelalterlichen Burgen, sogenannte Motten. Vermutlich ist die Motte in Braunshorn der Stammsitz des Adelsgeschlechtes, das 1098 erstmals genannt wird. Braunweiler Die früheste Besiedlung des heutigen Braunweiler geht vermutlich auf das 9. Jahrhundert zurück, als das Dorf durch Rodung zu einer besiedelten Insel im Wald wurde. Der Grund dafür lag nicht so sehr in der Ackerbauwirtschaft und der Rodung immer weiterer Waldstücke, sondern vor allem im Wunsch der Siedler, den ihnen zur Verfügung stehenden Wald mit seinen typischen Soonwaldlichtungen zu nutzen. Spätestens im Jahr 1100 hatten die Grafen von Sponheim die Landesherrschaft inne und übertrugen ihrem Hauskloster, der Abtei Sponheim, mehrmals Besitztümer und Einkünfte in Braunweiler. Seit seiner Gründung hieß das Dorf zunächst nur Wilre (Neuhochdeutsch Weiler, was einfach „Weiler“ bedeutet). Nach der Gründung des Klosters Sankt Katharinen im Jahr 1217, gestiftet von Godefried, Propst von Kreuznach, Udo, Erzpriester zu Mannendal (Mandel), Friedrich, Landesdechant von Hilbersheim und ihren Mitbürgern (den Mitgliedern des Landeskapitels), war Braunweiler unterscheidet sich von anderen Weilern dadurch, dass dem Namen das Etikett von Sante Katherinen hinzugefügt wurde. Im Jahr 1271 wurde Braunweiler erstmals urkundlich von Johannes Tritemus in der Chronik des Klosters Sponheim erwähnt. Damals kaufte der Abt der Abtei, Petrus von Sponheim, für 200 Mark Grundstücke, um mit ihrer Hilfe ein Gut zu errichten. Aus den Schriften von Tritemus geht jedoch deutlich hervor, dass dieses Unterfangen bald scheiterte und die Ländereien, die der Abt gekauft hatte, gegen Zahlung einer bestimmten Gebühr an die Dorfbewohner übergeben wurden. Brauweiler Das Gebiet um den heutigen Ort Brauweiler war nachweislich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts im Besitz des lothringischen Pfalzgrafen Hermann I. (Pusillus). Er ließ hier ein verfallenes älteres Hofgut zusammen mit einer dem heiligen Medardus geweihten Kapelle wieder aufbauen. Um 991 heiratete sein Sohn und späterer Nachfolger Ezzo die dritte Tochter Kaiser Ottos II., Mathilde, und überreichte ihr das Anwesen als Morgengabe. Beide stifteten im Jahre 1024 die Benediktinerabtei Brauweiler. Die Geschichte des Geschlechts der Ezzonen nimmt in ihrem Titel Bezug auf die Gründung der Abtei: fundatio monasterii Brunwilarensis. Für den Namen Brauweiler fanden sich im Mittelalter verschiedene Formen: Brunivilare (1052), Brunwillre (1050–12. Jahrhundert), Bruwillarium (1052), Brunwillere (um 1095). Das Wort -weiler lässt sich von dem lateinischen Wort villare ableiten. Brechen =Oberbrechen und Niederbrechen. 893 Prichna, 962 Prichina, 1118 Brichina. 1147 de spuperiori Bricheno. Brecht +1000 Brette, 1. Hälfte 1100 Brakt. Siehe Bracht. Breckerfeld An der Kreuzung zweier Fernhandelswege entstanden, Marktort, 1396 Stadt, Ende 15. Jahrhundert Hansestadt. Im 15./16. Jahrhundert bedeutendes Stahlgewerbe, insbesondere Messerproduktion. 1183/86Brecheruuelde, um 1220 Brekelevelde, 1252 Brekeleuede [! ]; Breckerfelde (1396). Bildung mit dem Grundwort-feld. Aufgrund der ältesten Formen ortsnaher Quellen von 1220 und 1252 (letztere mit verschriebenem Grundwort) lässt sich das Erstglied nach Derks als Kompositum *breklo ̄ > Brek(e)le erschließen. Es besteht aus dem Grundwort-loh(e) und die Präsenz stamm brek des Verbs altsächsisch brekan ‘brechen’. Bezeichnet wird ein Wald, in dem Holz gebrochen werden kann. Da -lo ̄ nach Anfügung des Grundwort-feld in unbetonte Stellung geriet, konnte der Vokal zu -e abgeschwächt werden; außerdem wurden weitere sekundäre Veränderungen möglich (Einschub eines Sprossvokals vor -l-, Ausfall des abgeschwächten -o ̄-, Umspring des -l nach -r-). Brechten, (Dortmund) +1000 in Brehton. Brechtorf, Mitte 1200 Bracthorpe. Bredenbeck, (Senden) +1000 Bredonbeke. Germanisch braidon, zu braida, breit, + baki, Bach. Bredeney, (Essen) 875 Bredenaia. 875 Bredenoie. Germanisch braidan, braidon, zu braida, breit? Bredenscheid, (Hattingen) 1047 Bredensceth. Germanisch braidon, zu braida, breit, + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Bregenstedt, Mitte 1200 Bredenstide. Breddenberg Breddorf Der Name „Breddorf“ wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1236 erwähnt. Zwischen 1237 und 1246 war die Gemeinde als „Breddtorpe“ und um 1352 als „Brettorpe“ bekannt. Der Name kommt vom plattdeutschen „brēd“, was auf Niederländisch „breit“ bedeutet, und „dorp“, was auf Niederländisch auch „Dorf“ bedeutet. Bredenbek Der Ort Bredenbek wurde 1264 erstmals im Stadtbuch der Stadt Kiel als „de Bradenbeke“ erwähnt. Das Wort Bredenbek setzt sich aus den plattdeutschen Wörtern „breden“ für breit/flach und „bek“ für Bach zusammen. Den Namen trägt das Dorf auf Grund des Baches mit dem Namen „Bek“, der, mittlerweile teilweise verrohrt, durch den Ort fließt. Bredenfelde Ab 1505 gehörte das Dorf verschiedenen Herzögen von Mecklenburg, die auch neben den Bauernstellen einen fürstlichen Meierhof einrichteten. 1572 stand diesem ein herzoglicher Küchenmeister vor. Es werden dort 19 bäuerliche Familien aufgeführt. Eine Mühle, damals noch eine Windmühle wird schon 1624 erwähnt. Bredstedt Nähe zur dänischen Grenze, Verwaltungssitz des Amtes Mittleres Nordfriesland. 1231 erstmals urkundlich erwähnt. 1900 Stadtrecht erhalten. 1231 in Brethaestath [Original]; in Brestede (1377). Der Stadtname setzt sich aus zwei Wortstämmen zusammen: einerseits dem dänisch bred, norddeutsch auch breed in der Bedeutung des heutigen ‘breit’ und zudem aus dem altdänischen stath, das neudänisch zu sted und mittelniederdeutsch zu stede, -stedt, wurde und heute mit ‘Stadt’ umschrieben würde. Somit bedeutet Bredstedt so viel wie ‘breite (Wohn) Stätte’. Breege Breege geht auf eine slawische Siedlung zurück und wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt. Breese Breesen Breest Brehme Breidscheid, (Adenau) 1157 Brethsceit, 1158 Breidescheit, 1163 Breidscheit. Germanisch braida, breit + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Breidenbach Alter Kirch und Gerichtsort. 913 (Kopie Mitte 12. Jahrhundert) Bre(i)denbach, 1103 (Kopie Anfangs 13. Jahrhundert) Breidenbac, 1358 Breydinbach, 1433 Breydenbach. An der Perf (800, Kopie um 1190 Pernaffa) gelegen, die wohl lokal als breiter Bach bezeichnet wurde und die Benennung des Ortes ergab ( -bach): *am breiten Bach > Breidenbach, mit -d durch binnendeutsche Konsonanten schwächung. Breiholz Der Ortsname bedeutet vermutlich breites Holz. Damals war ein langer Waldschnitt in Breiholz entlang der Eider. Wenn die Schifffahrt diesen breiten Streifen Wald passierte, sagt sie, sie passiere dat breite Holz, woraus heute Breiholz entstand. Die erste urkundliche Erwähnung war 1447. Breisach am Rhein Erste Erwähnung um 700 als Stadt, vermutlich ehemaliger Sitz eines Kelten fürsten, 1185 durch den Staufer Heinrich VI. zur stadtartigen Siedlung erhoben, 1805 unter badischer Herrschaft, seit 1961 mit dem Zusatz am Rhein. Um 300 (Kopie 6. Jahrhundert) monte Brisacio (Itinerarium Antonini) 369 Brisiaci (Dekret Kaiser Valentinians I. im Codex Theodosianus), 1299 Brisacum, 1367 Brisach; Breisach (1553). Breisach gehört zur Gruppe der vordeutschen Ortsname und wurde mit dem keltisch Suffix -ako-,-acum, von einem keltisch Personenname Br ̄ısios abgeleitet. Breisdorf=Kleinbreisdorf, (Udern) 932 Bruningesdorfh, 1100 Brunistorf. Germanisch Bruninges porpa, Dorf des Bruning. Breisig=Oberbreisig und Niederbreisig, 1041 in Brisiaco. 1163 Brischa, 1191 Brische. Breit Urkundlich erscheint die Ortsgemeinde Breit erstmals (1231) im Namen des „Conrad von Breit“ (Breyt/Preyt) in einem Stück der Abtei St. Maximin von Anfang des 13. Jahrhunderts.[2] Am 10. August 1374 beurkundete der Dechant von Decem, dass ein Streit zwischen der Abtei Maximin und den zum Hof Decem gehörenden Leuten aus Budelica, Breyt und Nuwilre (Naurath) beendet sei. In einer anderen Urkunde sind verschiedene Männer und Frauen von Breit (Broid) genannt, die exkommuniziert wurden, weil sie Land von der Abtei erhalten hatten und die erforderliche Zinszahlung nicht leisteten. Breitbrunn (Unterfranken) Breitbrunn wurde im Jahr 1112 erstmals urkundlich erwähnt. Breitbrunn am Chiemsee Breitbrunn am Chiemsee ist nachweislich einer der ältesten Siedlungsplätze am Chiemsee. Schon vor ca. 6000 Jahren lebten hier Menschen am Nordufer des Chiemsees. Breitenau Erste Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1265 als Bredenowe. Breitenbach (Pfalz) Breitenbach wurde im Jahr 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Breitenbach am Herzberg Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes Breydenbach apud stratam bi dem Herzisberg datiert von 1290. Diese Urkunde bezieht sich auf noch ältere Urkunden. Somit wird angenommen, dass die Dörfer bereits zwischen 400 und 800 entstanden sind. Breitenberg (Holstein) Für die am 7. August 1768 eingeweihte Breitenberger Kirche hat Georg Philipp Telemann die Musik komponiert. Die Handschrift ist noch heute in der Kirche erhalten. Breitenberg (Niederbayern) Breitenbrunn (Erzgebirge) Als das höchstgelegene Dorf der Herrschaft Schwarzenberg ist Breitenbrunn vermutlich erst im 13. Jahrhundert gegründet worden. Anhand der Flurgröße und Anlage lässt sich ermitteln, dass sich zunächst nicht mehr als zehn Familien ansiedelten. Erstmals wird das Dorf „breitinprun“ 1380 in einem Kopialbuch der Burggrafen von Leisnig urkundlich erwähnt, als die Schürfrechte für ein Zinnbergwerk neu vergeben wurden. Bereits vor der Gründung von Breitenbrunn befand sich oberhalb der späteren Siedlung eine Wallanlage mit Wachturm, einem Wassergraben und einem kleinen Vorwerk, um die Herrschaft Schwarzenberg an ihrem südlichsten Punkt zu schützen. Da sich innerhalb des Wassergrabens eine Quelle befand, nannte man den Graben einen „breiten Brunnen“. Die Bezeichnung wurde bald auch für das neu gegründete Dorf übernommen. Breitenbrunn (Oberpfalz) Zwischen 863 und 892 wurde Breitenbrunn unter Embricho, 863 bis 891 siebenter Bischof des Bistums Regensburg als „Preitprunnin“ erstmals, vermutlich in einer Besitzaufstellung der Grundherrschaft Breitenegg, genannt. Breitenbrunn (Schwaben) Der Ort Breitenbrunn war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zur Herrschaft Mindelheim des Kurfürstentums Bayern. Breitenburg 1526 erwarb Johann Rantzau die Ländereien des Klosters Bordesholm im Kirchspiel Breitenberg an der Stör, die das heutige Breitenburg ausmachen, 1531 ließ er darauf sein Schloss Breitenburg errichten. 1261 Bredenberg, 1526 etlyke dorpe ... Bredenborch [Original], 1552 thor Bredenborch, 1665 auf Breytenburg. Bei Breitenburg handelt es sich um einen sprechenden Namen, abgeleitet vom mittelniederdeutsch brêden berg, so dass eine ‘Siedlung am breiten Berg’ bezeichnet wurde. Breitenfelde Breitengüßbach Die Herkunft des Namens ist strittig. Das althochdeutsche Wort guza (gießen) könnte auf Gießbach hindeuten. Da aber der Nachbarort Hohengüßbach nicht an einem Bach liegt, könnte der Name auch von Gosbert oder Götz abgeleitet sein. Der Ortsname in seiner heutigen Schreibweise tauchte erstmals im Jahr 1750 auf. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte er seine Legitimation. Andere Quellen weisen darauf hin, dass Breitengüßbach aufgrund seiner Breite und Hohengüßbach aufgrund seiner hohen Lage bezüglich des Gewässers ihren Namen dem Mainzufluss Güßbach zu verdanken haben. Breitenheim 1387 gehörte Breitenheim zur Grafschaft Veldenz. Ab 1444 gehörte es zu Pfalz-Zweibrücken. Breitenthal (Hunsrück) Der 1282 als „Breydendale“ erstmals erwähnte, aus einem Hofgut zur Versorgung der herrschaftlichen Familie hervorgegangene Ort bildete zusammen mit dem Nachbardorf Oberhosenbach ein rhein- und wildgräfliches Hochgericht in dem wild- und rheingräflichen Amt Wildenburg. Breitenthal (Schwaben) Breitenthal wurde im Jahr 1105 nach heutigem Sachstand erstmals als Stiftungsgut des Reichsstifts Kloster Roggenburg erwähnt. Nattenhausen gehörte bis 1492 zur Markgrafschaft Burgau und kam im 16. Jahrhundert zum Hochstift Augsburg. Breitenworbis 1238 wurde Breitenworbis als Breytenworbetze erstmals urkundlich erwähnt. Breitingen Breitnau Breitnau wird erstmals 1275 als Breittnowe urkundlich erwähnt. Die erste Kirche im Ort wurde jedoch bereits um 1200 erbaut, die St.-Oswald-Kapelle sogar schon 1148 eingeweiht. Breitscheid (Hessen) Die älteste erhaltene Erwähnung von Breitscheid, als „Bedinscheit“, stammt von 1230. Der im Jahre 1309 erbaute Turm der Kirche ist bis heute erhalten. Ebenso befindet sich die erste Glocke aus dem Jahr 1450 noch an Ort und Stelle und wird gemeinsam mit der zweiten Glocke aus 1519 regelmäßig geläutet. Breitscheid (Hunsrück) Der Ortsname leitet sich ab vom mittelhochdeutschen „breit“ und „-scheid“ und bedeutet „bewaldeter Höhenrücken“. Der Ort wurde 1273 erstmals als „Breitschedirbach“ urkundlich erwähnt. Breitscheid (Westerwald) Die Häufung der Ortsnamen im heutigen Gemeindegebiet auf die Endung „-scheid“ lässt auf einen Siedlungsbeginn in fränkischer Zeit schließen. Breitscheid gehörte im 13. Jahrhundert zum thüringischen Erbe der Mechthild von Sayn, das sie 1250 dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden schenkte. Breitungen (Werra) Altthüringisches Dorf an alter Werrafurt, seit 1950 Name nach Vereinigung der drei Siedlungskerne Alten-, Frauen und Herrenbreitungen; Herrensitz (Burg), daher historisch auch Burgbreitungen, dort Gründung eines Benediktinerklosters, danach Herrenbreitungen genannt; Frauenbreitungen wurde als fränkisch villa Königsbreitungen gegründet, dort 1150 bis 1528 Augustinerinnenkloster, daher dann Frauenbreitungen genannt; Basilika. 933 Bretinga, 1016 Breidingeromarca, 1137 Bretinge, 1350 Breitingen, 1506 Breytingen. Gebildet zu althochdeutsch breit, altsächsisch br ̄ed ‘breit, ausgedehnt’ und dem Suffix -inga, das später an die in Thüringen verbreitete Ablautvariante-ungen angeglichen wurde, also etwa ‘Ort der Leute an breiter Siedelstelle’. Beleg 1016 zeigt mit -marca zu mittelhochdeutsch marc ‘Grenzland, Bezirk Gebiet’ der Ortsname als Namen für größeres Gebiet. Die Schreibungen lassen norddeutsch und hochdeutsch beeinflusste Formen erkennen. Der Zusatz Werra dient der klaren Unterscheidung von Breitungen (Südharz). Der Gewässername benannte ursprünglich den Oberlauf der Weser und wandelte sich im Laufe der Zeit: 775 Uuisera, 933 Vviseraha, 1016 Wirraha, 1141 Werraha, 1250 Werra. Der Gewässername beruht auf einer Bildung zu einer indogermanischen Wurzel *u- e-i s-/*u-i s‘ fließen’ (LIV). Der vorgermanisch Gewässername *Visara/*Visera o.ä. zeigt in althochdeutsch Zeit vom 10. bis 12. Jahrhundert den verdeutlichenden Zusatz althochdeutsch-aha ‘Wasser’. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die ursprüngliche Bedeutung des Gewässername nicht mehr verstanden wurde und die Sprecher durch den Zusatz -aha wieder den Bezug auf ein fließendes Gewässer deutlich machten. Etwa Ende des 1. Jahrtausends schwand der Vokal |e| in der ersten nachtonigen Silbe zwischen |s| und |r| und es trat Assimilation von -sr> -s sein. Die weitere Überlieferung zeigt Senkung von i > e vor r sowie Abschwächung von angefügtem -aha > -a. So Breitungen (Südharz), Landkreis Mansfeld, 961 Breitinga, 973 Bredinge; ferner Regis-Breitingen, Landkreis Leipzig, 1265 in campo Bredingin. Zur Werra vgl. den Gewässername Weser, althochdeutsch Wesera, Wisara, Wisura, Wiseraha. Brekendorf Brekendorf wurde erstmals 1196 erwähnt (Dipl. dan.). Der Name bedeutet Dorf des *Breke, wahrscheinlich einer Entsprechung zu althochdt. Brachio, eine Namensform zu gotisch brahw augins (≈Blick in die Augen). In Hinblick auf das k liegt jedoch eine Entsprechung zu gotisch brakja für Ringkampf näher. Zum Vergleich geht das nördlich liegende Brekenrude auf den Pflanzennamen dänish bregne für Farnkraut zurück. Breklum Die Breklumer Kirche, die vermutlich dem Heiligen Olaf geweiht war, wurde um 1200 errichtet. Sie gilt als ein besonderes Bauwerk der späten Backsteinromanik im Landesteil Schleswig. Das Mauerwerk, welches zum Teil aus großen Feldsteinen besteht, weist die Kirche als eine Wehrkirche aus, in der die Bewohner des Umlandes bei Überfällen Schutz finden konnten. Bremberg Bremen Bistum 787 unter Karl dem Großen gegründet, seit 845 Erzbistum, Missionsauftrag für Dänemark und Skandinavien, erste Blüte unter Erzbischof Adalbert von Bremen (1043–1072); 1186 eigenständige Stadt; 1358 Hansestadt; seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert Ausbau des alten Hafens (Balge), 1541 beziehungsweise 1646 Reichsfreiheit, 1648 schwedisch, seit 1715 (mit Unterbrechungen) zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; Entwicklung des Überseehandels; 1815 Beitritt zum Deutschen Bund; Norddeutscher Lloyd 1857, (Ortsname Utbremen, 1157 in Utbrema), 782 (Kopie 12. Jahrhundert) Brema, 787 Bremon, 888 Brema, 999 (Kopie 11. Jahrhundert) Bremun. Die historischen Belege weisen auf lokativische Dativ-Plural und Singular-Formen. Der Ortsname gehört doch wohl zu altsächsisch bremo ‘Rand’, vgl. mittelniederdeutsch brem ‘Rand, Saum’, bremen ‘säumen’, nordhochdeutsch verbrämen‘mit einem Rand verzieren’, mittelhochdeutsch brem ‘Einfassung, Rand’; die heutige Form geht auf die ursprünglich Dativ-Plural Form Bremun, Bremon zurück, ursprünglich wahrscheinlich zu verstehen als ‘Siedlung am Rand, in Randlage’. Bremen (um 1085 Bremo). Bremerhaven Hafenstadt an der Mündung der Weser, 1827 gegründet; 1830 Eröffnung des Bremer Hafens, 1851 Stadtrecht; 1939 Vereinigung mit der aus den Orten Lehe und Geestemünde gebildeten Stadt Wesermünde, unter dem alten Namen Bremerhaven mit Bremen zum Bundesland Bremen vereinigt. 1830 Bremer Haven. Junger Name für den Hafen von Bremen. Bremerhof, (Liblar) 1136 Breme, 1147 Bremen. Bremm, (Koblenz) 1051 Brembe, 1097 Brimba, Brinben, 1160 Brenme. Bremmen, (Bislich) Bald nach 1185 Bremmen, Bremmelake. Brempt, (Niederkrüchten) 1196 Bremet, 1202 Bremht. Germanisch braemjopu, Kollektiv zu braemjan, Brombeerstrauch. Bremervörde Der Ort entstand bei einer kleinen Wasserburg an die Oste; seit 1219 Residenz der Bremer Erzbischöfe und Mittelpunkt ihres Territoriums; um 1300 Marktflecken; zeitweilig schwedisch; die Landesverwaltung wurde 1652 nach Stade verlegt; 1852 Stadt; 1884 Kreisstadt des Landkreis Bremervörde (Provinz Hannover). 123/1124 castrum Vorde, (12. Jahrhundert, Kopie 14. Jahrhundert, Helmold) castra episcopi ... Vorden, 1374 Datum castro nostro Vordis; Bremervörde (1635). Wie die Überlieferung zeigt, ist der Zusatz Bremer-, veranlasst durch die Zugehörigkeit zum Bremer Erzbistum, erst im 17. Jahrhundert hinzugetreten. Die älteren Belege enthalten mittelniederdeutsch vo ̄rde, vö ̄rde ‘Durchfahrt, Furt’, z.T. in der Form des Dativ Plural. Der heutige Ortsname bedeutet demnach so viel wie ‘an der Furt [der Bremer] ’. So Vörden, Kreis Höxter; Vörden, Ortsteil von Neuenkirchen-Vörden, Landkreis Vechta; Voerde (Niederrhein). Bremm Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes ist aus dem Jahr 1051, als Richeza, Enkelin des Kaisers Otto II., dem Kloster Brauweiler Güter in Brembe schenkte. 1097 wurde erstmals eine Kirche in Bremm erwähnt. Bremsnitz Bremsnitz wurde am 7. September 1358 urkundlich erstmals genannt. Brenig, (Bornheim) 941 Brienich, 1210 Brynich, Brinich. Brenscheide, (Halver) +1100 Bredenscethe. Germanisch braidon, zu braida, breit, skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Brenk Brennberg Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich der Ortsname von Briemberch über Prenberg zu Brennberg. Das erste nachweisliche Adelsgeschlecht de Prenberg führte in seinem Wappen bereits die drei brennenden Berge. Es ist auch zu vermuten, dass sich der Name Brennberg vom damaligen Erbauer der Burg Brennberg ableitet. Die Entstehung der Burg Brennberg ist auf das Adelsgeschlecht der Brennberger gegen Anfang des 11. Jahrhunderts zurückzuführen. Vermutlich hat Wernher I. de Prenberg das erste Gebäude auf dem westlichen Burgberg errichtet. Zu damaliger Zeit war es üblich, dass Schlossbesitzer den Burgen ihren Namen gaben. Brensbach Die älteste erhaltene Erwähnung des Orts als Brendisbach stammt von 1223. Ab 1257 wurden Angehörige des Adelsgeschlechtes von Brensbach urkundlich genannt. Sie gehörten vermutlich schon ab 1214 mit Fridericus de Ertbach zu den Burgmannen von Schloss Erbach und erhielten von der Herrschaft Erbach die für sie namensgebenden Lehen zu Brensbach mit dem Ritter Friedrich von Brensbach zwischen 1255 und 1257. Im Jahre 1266 trat Friedrich von Brensbach in einer Urkunde als Zeuge für die Schenken von Erbach auf. Das wappenführende Geschlecht mit den drei Ringen im Schrägrechtsbalken gehörte somit bis zu deren Ausgehen um 1414 zu den Dorfherren von Brensbach. Brenz Bresegard bei Eldena Bresegard bei Picher Brest Brest ist eine Abkürzung des im 15. Jahrhundert verwendeten Ortsnamens Brestedt, weitläufiger Wohnort. Brettach / Jagst. Ehemalig Residenzschloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg, barocker Hofgarten mit Orangerie, Sophienberg, Stadtturm. Zum Gewässername Brettach (1. Hälfte 15. Jahrhundert Prettach), einem „alteuropäischen“, d. h. vor einzelsprachlich indogermanisch Gewässername, gebildet aus *Breda + -aha ( -ach1). Der neue Name knüpft an den Ortsname Brettheim (Ortsteil von R Ortsteil am See) an. Der differenzierende Zusatz Jagst (Gewässername) dient u. a. der Abgrenzung zu Brettach, Ortsteil von Bretzfeld, Hohenlohe Kreis. So Langenbrettach, Landkreis Heilbronn. Bretnig-Hauswalde Im Jahr 1346 wurde Hauswalde erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1349 wurde Bretnig erstmals in einem Lehnbuch Friedrich des Strengen als Breiteneichech (=breiter Eichwald) bezeichnet. Bretten Im 12. Jahrhundert an die Grafen von Eberstein, die Bretten zur Stadt erhoben (Erstnennung 1254), vor 1330 dann in den Besitz der Markgrafen von Baden, geht bereits 1335 an den Pfalzgrafen Ruprecht I. weiter und kommt schließlich 1803 an Baden. Geburtsort von Philipp Melanchthon. 767 (Kopie 12. Jahrhundert) Breteheimer marca, 852 (Kopie 12. Jahrhundert) Bretahaimer marca, 855 (Kopie12. Jahrhundert) Bredaheim, 432 Bretthaim; Bretten (1504). Da k1eine Form *Bretenheim überliefert ist, scheidet die Zuordnung zu einem Personennamen wohl aus. Das Grundwort -heim der älteren Belege ist vermutlich verbunden mit dem Bestimmungswort althochdeutsch bret ‘Brett, Diele, Bohle, Planke, hölzerner Anbau’ beziehungsweise dem Polen breta. Der Name steht dann in Verbindung mit der für die Umgebung Brettens bezeugten mittelalter Salzgewinnung und wäre als ‘Ort, wo das Holz, die Bretter für die Salzgewinnung aufgestellt oder gelagert wurden’, oder ‘Ort, wo die Salzquelle mit einer hölzernen (bretternen) Brüstung eingefasst wurde’ zu deuten. Die westoberdeutsche Kürzung -heim > -en begegnet auch in Namen wie Buchen < Buchheim. Bretthausen Bretthausen wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Bretzenheim (Mainz) 1100 Brecenhem, 1125 Bricenheim. Bretzenheim, (Koblenz) 1057 Brezenheim. Bretzfeld 1037 erstgenannt und bis zur Mitte des 15. Jahrhundert im Besitz des Stifts Öhringen und der Herren von Weinsberg, 1423 an die Pfalz verkauft und seit 1504 württembergisch. Historisch Mühle, historisch Gasthäuser Rößle und Linde. 1037 Bretesfeld, 1257 Pretzveld; Bretzfeld (1975). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-feld; im Bestimmungswort liegt wegen der Flexionsendung -s vermutlich kein Personnenname, sondern ein Adjectivisch vor: althochdeutsch beraht ‘hell, strahlend, glänzend’ beziehungsweise die Variante breht. Allerdings erscheint im Althochdeutsch nicht selten, meist aber im Fränkisch und Bairisch, geschriebenes e für gesprochenes ei, vor allem vor Dentalen. Daher ist auch eine Deutung als ‘breites Feld’ (zu althochdeutsch breit ‘breit, weit, flach, groß’) denkbar. Breuberg Die heutige Stadt Breuberg entstand durch die freiwillige Fusion der Stadt Neustadt und der Gemeinden Hainstadt, Sandbach und Wald-Amorbach zum 1. Oktober 1971. Breuna Breunigweiler Breunigweiler ist wahrscheinlich in der Zeit zwischen 600 und 750 n. Chr. entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1130, als der Mainzer Erzbischof Adalbert I. dem Domkapitel Güter in Breunigweiler schenkte. 985 wurde Briuningeswilare – so der damalige Name – Opfer des Salischen Kirchenraubs. Brevörde Brey Breydin Brickeln Der Ortsname Brickeln legt die Annahme einer wortgeschichtlichen Verbindung zu „Birke“ nahe. Sprachwissenschaftler leitet jedoch den Namen Brickeln von „Brickloh“, gleichbedeutend mit „Gehölz Hain, wo man Holz für Scheiben (niederdeutsch: Bricken) schneidet“, ab. Briedel Um 600 wurde die erste Kirche mit dem Heiligen Martin als Schutzpatron errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte rund 150 Jahre später, am 20. Mai 748, als Bischof Chrodegang von Metz mit Zustimmung des späteren karolingischen Königs (751–768), aber inzwischen Bürgermeisters des Palastes Pippin, unter anderem der neu gegründeten Abtei Gorze bei Metz eine Schenkung schenkte andere Besitztümer, der Weinzehnte von Briedel, der in dieser Urkunde als Bredaculo bezeichnet wurde. Brieden Briedern Der Ort wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Die zur selben Zeit erbaute Servatiuskirche war wie der Servatiusbrunnen Ziel von Wallfahrten; aus den Jahren 1466, 1493 und 1499 ist die Erteilung von Ablässen für Wallfahrer bekannt. Brieselang ursprünglich der Name eines Waldgebietes, in dem im 18. Jahrhundert ein Teerofen, später ein Vorwerk errichtet wurde. 1315 et lignis, jacentibus inter paludes sev mericas Zuzen et Brisenlanck (Wald), 1350 die holte ... den briselang [Original], 1775 Brieselang. Der Name ist ein ursprünglicher Flurname, Grundform altpolabisch *Brezenla ̨g oder *Brezila ̨g ‘Birkenbruch’. Er ist ein Kompositum von altpolabisch *breza ‘Birke’ und *la ̨g ‘sumpfiger, morastiger Boden, Luch’. Ähnlich Damelang (zu altpolabisch *da ̨b ‘Eiche’), Ortsteil von Planebruch, Landkreis Potsdam-Mittelmark. Briesen (Mark) Die Gegend um Briesen muss bereits um das Jahr 600 besiedelt gewesen sein. Beim Bau der Bundesautobahn 12 wurde eine slawische Siedlung aus dieser Zeit entdeckt. Die älteste Erwähnung von Briesen stammt aus dem Jahr 1403. Briesen (Spreewald) Brieskow-Finkenheerd Nach der Revolution 1848/49 entwickelte sich das Fischer und Bauerndorf Brieskow zur Industriegemeinde. Die Finkenheerder Schleuse wurde 1716 erbaut. Finkenheerd war Wohnplatz von Brieskow, wurde mit diesem vereinigt und 1949 in Brieskow-Finkenheerd umbenannt. Brieskow: 1354 dorff wrissigk, 1442 wrissik, um 1657 Wrietzkow; Brieseckow oder Wriessig (1775). Finkenheerd: 1745 Schleuße am neuen Graben der Finken Heerd, 1805 Finkenheerd; Brieskow-Finkenheerd (1949). Der Name Brieskow bedeutet‘Ort, wo Heidekraut wächst’, Grundform altsorbisch *Vres-ky, Polen zu *vresk, einer Deminutivform von *vres ‘Heidekraut’. Der Name Finkenheerd ist ein ursprünglicher Flurname und bedeutet ‘Vogelherd, ein zum Vogelfang dienender Platz’. Ähnlich Friesack, Landkreis Havelland; Wriezen, Landkreis Märkisch-Oderland. Finkenheerd ist ein häufiger Flurname in BB. Brietlingen Die Gemeinde wurde 1004 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf lag an einer uralten Handels- und Heerstraße. Brietzig Brigachtal Briggow Brilon Mitte 12. Jahrhundert Vorsiedlung mit Markt und Pfarrkirche bei einem Hof des Erzbistums Magdeburg (später Altenbrilon, im N der Stadt aufgegangen), 1220 Stadtrecht, nach der Soester Fehde (1444–49) Aufstieg zur bedeutendsten Stadt im Herzogtum Westfalen. Teilnahme am Hansehandel, seit dem Mittelalter Bergbau. 973 Brilon [Original], um 1150 Brilon, 1220 Brilon. Der seit Beginn der Überlieferung unveränderte Ortsname wird meist als Bildung mit dem Grundwort-loh(e) im Dativ Plural angesehen und ein Wüstungsname 900 Brihem (bei Werne a. d. Lippe) als Parallele angeführt, was nicht überzeugt. Die Länge des zweiten Vokals ist nicht gesichert. Da die früh einsetzende Überlieferung gegen ein bereits lautlich verändertes altsächsisch Erstglied spricht und der erste Vokal auf grund der Graphien (meist -i-, -y-, gelegentlich -ii-) und mundartlich -äi als altlanges - ̄ıa nzusetzen ist, käme als mutmaßliches Bestimmungswort einzig altsächsisch br ̄ı ‘Brei’ in Betracht. Dieses ist aus semantischen Gründen abzulehnen, führt aber zum korrekten Etymon. Statt eines Kompositums ist eine Bildung mit -l-Suffix zu einer Wurzel indogermanisch*bher-,*bh(e)ri-/- ̄ı-‘aufwallen. Sich heftig bewegen’ anzunehmen, zu der auch altsächsisch br ̄ı ‘Brei’ (beim Kochen aufwallende Masse) gehört. Als topographischer Bezug der Bildung im Dativ Plural ist das in den Möhnequellen hervortretende Wasser zu betrachten. Die Benennung erfolgte entweder unmittelbar als Ort ‘bei emporquellendem Wasser’ oder mittelbar als Bildung zu einem alten Abschnittsnamen *Br ̄ı la der Möhne, der seinerseits durch die Fließcharakteristik motiviert wurde. Brimingen Brinjahe Brinkum Brittenbach, (Trier) Anfang 1300 Bretenbach. Brockendorf, (Elsdorf) 1112-15 Brocontorph, 1123-31 Brokonthorpe, 1141 Brokendorph. Brockhausen, (Unna) +1000 Brokhuson. Germanisch broka, Sumpfland + husum, zu husa Haus. Brodenbach, (Koblenz) Britz Brockel Brockscheid 1148 Broxsceith. Am 9. Juni 1161 wurde Brockscheid erstmals urkundlich erwähnt, als Papst Viktor IV. der Abtei Echternach die Verkündigung der Lehre Christi in Broxsceith (Brockscheid) und Texscith (Tettscheid) genehmigte. Brockum Brodenbach 1189 Brodenheim. Heimatkundliche Beschreibungen erwähnen Bodenfunde aus römischer und fränkischer Zeit. Sie lassen Ansiedlungen vermuten, die bereits vor dem Bau der heutigen Ehrenburg am Anfang des 12. Jahrhunderts existierten. Eine erste Ortsnamensnennung erscheint 1189 in einer Lehensurkunde des Bischofs von Köln. Der Name Brodinheim bezeichnet darin einen Lehensbesitz des Kölner Klosters St. Panthaleon. In Landkarten des Kurfürstentums Trier für das 16. Jahrhundert erscheint aber diese Ortsbezeichnung nicht mehr. Es wird vermutet, dass diese Siedlung lange vorher zu einer Wüstung geworden war. Broders Bayern (Schwansen) Brodersby-Goltoft (Angeln) Der Ortsname Brodersby wurde 1268 erstmals erwähnt und bedeutet Dorf, Siedlung des Broder, der mit dem Appellativ Bruder (dänish broder, ndt. Broder) identisch ist. Goltoft wurde 1386 erstmals erwähnt und bedeutet Siedlungsplatz in unfruchtbarem Gelände zu dän. gold für unfruchtbar (vgl. altnordisch gelgja) und toft für einen Siedlungsplatz. Der Ortsname Geel (dän. Gejl) wurde 1383 erstmals erwähnt. Der Name verweist als dialekte Form des Angeldänischen entweder auf Besenginster (dänisch. gyvel) oder beschreibt als ursprünglicher Gewässername den Geeler Bach. Im letzteren Fall ginge der Name auf das altdän. *gælda für unfruchtbar zurück und meint vermutlich die Fischarmut des Gewässers. Hellör (Hellør) geht auf dän. hæld für Abhang, Neigung und -ør für eine Halbinsel zurück.Der Ortsname Knös beschreibt entweder eine Anhöhe (vgl. Knøsen in Vendsyssel) oder ist eine Zusammenziehung von Knuds Næs oder Knuds Ås (vgl. dänisch Ås → Os), der Name verweist demnach auf Knud Laward. Gegenüber der Halbinsel Knös wurde entsprechend früher ein nach dem ermordeten König Erik benanntes Haus Erikshus verortet. Royum fand erstmals 1542 schriftliche Erwähnung. Der Ortsname geht auf altdänisch *ruth, roth (mitteldänisch. roj, neudänisch rød) für eine Rodung zurück. Brodersdorf Broderstorf roderstorf wurde am 16. Oktober 1327 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf lag an der wichtigen Handelsstraße von Lübeck über Rostock nach Stettin. Auf einer Karte von 1650 wurde der Ort noch als Broderstorp bezeichnet. Bröbberow Bröbberow, wahrscheinlich als Preberow im 16. Jahrhundert gegründet, gehörte nachweislich bereits 1550 zum Amt Schwaan. Der Ortsname von Groß Grenz könnte von der Lage des Dorfes an der Grenze des ehemaligen Fürstentums Werle abgeleitet sein. Am 17. Mai 1278 wurde Groß Grenz und am 5. Februar 1283 Kleingrenz erstmals in ein Verkaufsurkunde der Fürsten Heinrich und Johann von Werle an das Kloster Doberan urkundlich erwähnt. Brögel, (Heiligenhaus) 1222 Brugele. Bröggelhof, (Herzfeld) Mitte 1200 Brugele. Bröckel Das Dorf und die Dorfkirche (die seit der Reformation im 16. Jahrhundert evangelisch-lutherisch ist) werden erstmals 1215 urkundlich erwähnt. Bröthen Brohl Brohl-Lützing Broich, (Aa) 1136 Brvches. Germanisch broka, Sumpfland. Broich, (Bedburg) +1000 Brocum. Idem. Broich, (Mülheim an der Ruhr) 1093 Broche, 1134 Bruche, 1140 Bruecha. Broich, (Broichweiden) 1130 Bruchen, 1191 Bruch, 1211 Bruke. Brok, (Halver) 1100 de Broko, Mitte 1200 de Bruoke. Germanisch broka, Sumpfland. Brokhausen, 1015-25 Brochusen, 1036 Brochuson. Germanisch broka, Sumpfland + husum, zu husa, Haus. Brombach = Niederbrombach und Overbrombach. 963 Brambach, 981 Branbach. Brombach, (Hohkeppel) 958 Branbechen. Brömmling, (Liedern) 1144 Bremelwig. Germanisch braemila, zu braeman, Brombeerstrauch + wika Tochtersiedlung. Brönicke, (Lippborg) 962-7 Brumilinthorp, Mitte 1200 Bremelinkthorpe. Germanisch Bramilinog porpa, Dorf der Leute des Bramo. Brokdorf Die Ortsbezeichnung geht zurück auf eine der ältesten holsteinischen Familien „von Brockdorff“, der das Dorf seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1220 verdankt. Diese wiederum stammte ursprünglich aus dem niedersächsischen „Bruchtorp“ (Bruchtorf) bei Liebenau. Die St.-Nikolaus-Kirche wurde erstmals 1342 erwähnt. Brokstedt Brombachtal Brome Erster wähnung 1202/1203 (zusammen mit der Burg) als urbs, durch Grenzlage wechselvolle Geschichte, u. a. zum Besitz der Welfen, zum Erzbischof von Magdeburg, zum Markgrafen von Brandenburg; als Ort im Amt Gifhorn gehörte Brome später zum Fürstentum Lüneburg beziehungsweise zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, danach zum Hannover; 1866 preuß. (Provinz Hannover), seit 1885 Landkreis Gifhorn, wobei die Gemeinte wie ein Sporn in die Altmark (Altmarkkreis Salzwedel) hineinragt. 1202 Brome, 1295 in Brome, 1451 to Brome; dat Slavisch Ortsteil brome. Der Ortsname Brome ist auch bezeugt in Wendischbrome, 2 km n im Altmarkkreis Salzwedel gelegen, temporär wüst (1420 czu wendesschen Bröme dacz ist wuste), zur Unterscheidung von Brome wurde dem Ortsnamen ein Hinweis auf slawische Besiedlung (wendisch) hinzugefügt. Früher zumeist mit slawische bra Mittelalter ‘Tor’, altpolnisch broma, alttschechisch brána, verglichen, jedoch entspricht dem der Vokalismus nicht, denn es wäre *Bram zu erwarten. Der Vokalismus spricht ebenso gegen eine Verbindung mit norddeutsch braam, mittelniederdeutsch brâm ‘Brombeerstrauch, Dornstrauch; Besenginster’. Vielleicht Teilabschnittsname der Ohre. In diesem Fall bietet sich an, von einer Form *Bro ̄ Mittelalte rausgehend, vielleicht als Vrddhi-Bildung, an indogermanisch *bher anzuschließen, die etwa ‘aufwallen, sich heftig bewegen’ bedeutet haben wird und vor allem aufquellendes und siedendes Wasser (auch Aufbrausen beim Gären, Kochen sowie vom Feuer) bezogen wurde. Dabei erscheint die Wurzel nach Pokorny „oft mit m-Formans [und] auch als schwere Basis bherə: bho ̄-, bh(e)r ̄ei-, bh(e)r ̄ı -“. Hierher gehören u. a. einzelne Wörter wie altindisch bhramá-h ‘wirbelnde Flamme, Strudel’, altenglisch beorma, englisch barm, norddeutsch barme ‘Bierhefe’ sowie Namen wie aquae Bormiae, Gewässername Bormo ̄, spanisch Ortsname Borma ̄te, dakisch Ortsname Bó‘‘ , venetisch Flurname Formio ̄. In ähnliche Richtung gehen Gedanken, die Wiesinger zum Gewässername Pram, r. zum Inn bei Schärding, angestellt hat. So Wendischbrome, Altmarkkreis Salzwedel. Bronkow Brookmerland. Samtgemeinde im Landkreis Aurich. Erste Besiedlung der Landschaft um 1200, im 13. Jahrhundert Gründung der Kirchen von Osteel, Marienhafe und Engerhafe. Verwaltungssitz ist Marienhafe. Um 1250 Brocmannia (Kopie um 1300), 1276 terra Brochmanie; 1392 Brocmerlandes (Druck 18. Jahrhundert). Der Name geht auf eine Einwohnerbezeichnung (1223 Brokmannis (Kopie1 3. Jahrhundert)) zurück, die aus dem Bestimmungswort altsächsisch, mittelniederdeutsch bro ̄k‘ Bruch-, Sumpf-,Moorland’und dem Grundwort altsächsisch, mittelniederdeutsch man ‘Mann, Mensch’ im Plural besteht. Später tritt als Grundwort mittelniederdeutsch lant ‘Land’ hinzu, und der ursprüngliche Name erscheint als Adjectivisch auf -er. Dann wird der Name durch Ausfall des -annzu Brokmer verkürzt. So Südbrookmerland, Landkreis Aurich. Brotterode-Trusetal Die Gemeinde Trusetal entstand am 1. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der Ortsteile Herges-Auwallenburg, Trusen, Elmenthal und Laudenbach. Der Ortsteil Wahles wurde 1994 aufgenommen. Bruch In Ortsnamen kommt Bruch oft als Grundwort, aber auch als Bestimmungswort oder Simplex vor. Varianten sind z. B. Broich (meist im Rheinland), Brook, Brok oder Brauk (niederdeutsch). Ältere Wortformen sind althochdeutsch bruoh, mittelhochdeutsch bruoch oder altsächsisch und mittelniederdeutsch brōk. Die niederländische Bezeichnung ist broek (Aussprache ebenfalls mit langem „u“: „bru:k“), auch das englische Wort brook für einen kleinen Fluss ist damit verwandt. Bruch wird zum ersten Mal 1138 urkundlich erwähnt. Ein Fridelo de Brucha taucht dabei in der Gründungsurkunde des Klosters Himmerod auf. Bis zum Aussterben dieser Familie von Bruch um das Jahr 1334 war die Geschichte des Ortes eng mit der Familiengeschichte derer von Bruch verbunden. Bruchertseifen Bruchhausen Im 12. Jahrhundert schenkte der Kölner Erzbischof Friedrich I. nach dem Tod des kinderlosen Grafen Adolf von Saffenberg die nun ihm zustehenden, ererbten, Rechte an Erpel dem Domkapitel zu Köln. Bruchhausen gehörte bereits zu der Zeit zum Kirchspiel Erpel. Erpel erhielt Sonderrechte, die „Hohe und Freie Herrlichkeit“. Für Bruchhausen entstand eine so genannte Unterherrlichkeit. Somit gehörte Bruchhausen weltlich zum Hochgericht Erpel, kirchlich zur Pfarrei Erpel. Bruchhausen-Vilsen Der Ort Bruchhausen (seit dem 14. Jahrhundert Altbruchhausen) war Sitz eines Grafengeschlechtes, das zunächst von den Oldenburgern beerbt wurde, deren Besitz aber 1326 durch Kauf an die Grafen von Hoya fiel; Burg und Flecken Bruchhausen kam zentralörtliche Funktion zu; der Ort Vilsen erhielt im 15. Jahrhundert Fleckenrecht; die beiden Flecken wurden 1929 vereinigt. Bruchhausen: 1189 Bruchusen [Original], 1205 Brokhusen, um 1700 Alt Bruchhausen. Vilsen: 1227 Villesen [Original], um 1300 Vilsen. Bruchhausen enthält als Grundwort-hausen und als Bestimmungswort mittelniederdeutsch bro ̄k ‘Bruch’. Vilsen ist nicht sicher zu deuten. Eventuell liegt ebenfalls eine Bildung mit dem Grundwort -hausen vor. Bestimmungswort wäre dann wohl der stark flektierende Kosename Fili. Das Appellativum altsächsisch felis ‘Fels, Stein’ ist nicht gänzlich auszuschließen. Vermutlich aber besteht eine Verbindung zu Namen wie Filsum oder Vils(hofen). Diese werden als Gewässername auf die indogermanisch Wz. *pel ‘gießen, fließen’ zurückgeführt und enthalten ein -s-Suffix. Das -en wäre dann als abgeschwächter Dativ Plural zur Bezeichnung der Siedlung zu interpretieren. Ein größerer Bach ist zwar nicht nachzuweisen; es gibt aber kleinere Fließgewässer, und auch die ö des Ortes fließende Eiter enthält einen alten Namen. So Filsum, Landkreis Leer; Vilshofen, Landkreis Passau. Bruch bei Wittlich. 1130 Brucha, 1150 Bruk, 1206 Bruche. Germanisch broka, Sumpfland. Bruch, (Köln) 962 Broche. Bruch, (Rittersdorf) Anfang 1300 Bruche. Bruch, (Sierck) 938 Bruch. Bruchhausen, (Erkrath) Ende 1100 Bruchuson. Germanisch broka, Sumpfland, + husum, zu husa, Haus. Bruchusen, (Waltrop) Mitte 1200 Brokhuson. Idem. Bruchweiler, (Trier) Anfang 1300 Bruchwilre. Germanisch broka, Sumpfland, + wilari, von romanisch villare, Gehöft. Bruckhaus, (Werden) 2. Hälfte 11000 Brukhuson. Bruchköbel Der Ortsteil Bruchköbel ist urkundlich wohl erst 1128 bezeugt; frühere Erwähnungen von 839, 1057 und wohl auch (trotz Reimer) 1062 (s.u.) sind wohl auf (Mar-)köbel (heute Ortsteil von Hammersbach-Hirzbach) zu beziehen. In Bruchköbel hatte im 13. Jahrhundert besonders die Abtei Seligenstadt Besitz, es geriet dann unter den Einfluss der Grafen von Hanau, erhielt 1368 Stadtrecht und wurde Teil der Grafschaft Hanau. 839 Cauilla [Original], 1057 Kebella (Kopie 15. Jahrhundert), 1062 Kebilo, 1128 in minori Chevela, 1247 in inferiori Kebele, 1247 Bruchkebele [alle Original]. Flussname: 1263 Kebele [Original]. Das Bestimmungswort ist ein sogenante unterscheidender Zusatz, um den Ort vom nordöstlich Marköbel (s. o.) zu unterscheiden: beide Orte wurden ursprünglich nur nach dem (Krebs) bach genannt, der bis ins 16. Jahrhundert „die Köbel“ hieß (zuerst 1263). Das heute Marköbel (Cauilla us) hat den Zusatz mittelhochdeutsch marke, march, starch Feminin ‘Grenze, Grenzmark’ (urkundlich zuerst 1272: Markivele, 1290 Marckebele [beide Or]), Bedeutung daher: ‘Köbel am oder im Grenzgebiet’. Bruchköbel dagegen wird vom anderen (älteren?) Köbel als das „kleinere“, „tiefer gelegene“ und dann dauerhaft als das Köbel „am Bruche“ (nach mittelhochdeutsch bruoch, starch Neutral ‘Moor, Sumpf ’) unterschieden (s.o.); wirklich war damals die Flussaue weithin moorig (Kaufmann). Das Grundwort, der Flussname, ist vermutlich vorgermanisch (u.a. Bach), eventuell alteuropäisch oder keltisch (Arnold), aber ungeklärt (Greule). Das -ui m 1. Beleg und auch das spätere v steht für den mundartlich im Westmitteldeutsch noch erhaltenen westgermanisch Reibelaut. Das Neuhochdeutsch -ö resultiert aus einer hyperkorrekten Verschriftlichung, da man „Kebel“ fälschlich als grob mundartlich, von der mittelhessisch Umlautentrundung ö >e betroffene Form ansah. So Bruchsal, Landkreis Karlsruhe. Bruchmühlbach-Miesau Bruchmühlbach: 1131 Mulenbach (Kopie um 1180), 1585 Millenbach; Bruchmühlbach (1824). Miesau: 1411 tuschen Mims ouwe vnd Kebelnberg, 1436 Minsauwe, 1565 Miesawenn; Nieder-/Obermiesau (1824). Das Bestimmungswort im Ortsname Bruchmühlbach geht auf althochdeutsch mulin, mulîn ‘Mühle’ zurück, in Verbindung mit dem Grundwort-bach. Es handelt sich hierbei also um eine ‘Mühle an einem Gewässer’. Die Unterscheidung durch den Zusatz Bruchmit Bezug auf das Landstuhler Bruch galt bis 1938 nur dem zweibrückischen Ortsteil im Swach Im Ortsname Miesau ist das Bestimmungswort der althochdeutsch Personenname Mim(în), Genitiv Singular Mim(în)es, der sich durch Kontraktion zu Mims-/Mins und durch Konsonantenausfall weiter zu Mîsau entwickelte. Das Grundwort ist-au(e). Zu deuten ist der Ortsname demnach als ‘Wiese, Feuchtgebiet, Gewässeraue des Mim(în)’. Bruchsal Aus dem Besitz des Klosters Weißenburg im 10. Jahrhundert an die Salier, von 1056 bis 1802 im Besitz des Bistums Speyer, seit Mitte des 13. Jahrhundert Stadt und ab 1803 badisch. 9. Jahrhundert (Kopie 13. Jahrhundert) Bruahselle, Bruohsella, 976 Bruohsele [Original], 980 Brochsale [Original], 996 (Kopie 1002) Broxole, 1232 Brosole, 1238 Bruchsellen, 1361 Brussel; Bruchsal (1447). Eine Zusammensetzung aus dem Bestimmungswort althochdeutsch bruoh ‘Sumpf, sumpfiger Boden, morastiges Gelände’, mittelhochdeutsch bruoch ‘Moorboden, Sumpf’ und dem Grundwort althochdeutsch sal ‘Haus, Saal, Vorsaal’ mit der Nebenform seli, mittelhochdeutsch sal ‘Wohnsitz, Saal, Halle’. Die Schreibungen mit -sole enthalten althochdeutsch sol ‘sumpfige Stelle, Suhle’. Der Name ist als ‘Herrenhof beim Sumpfland’ zu deuten. Die -sal, -seli-Namen gelten als Kennzeichen fränkisch Siedlung in karolingischer Zeit; Bruchsal ist vermutlich der südlichste -sal-Name im deutsch Sprachraum. Bruchstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Bruchstedt in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Brutstede in Zusammenhang mit Tennstedt (Dennistede) erstmals urkundlich erwähnt. Bruchweiler Der Ort wurde im Jahr 1279 als Bruchvillare erstmals urkundlich erwähnt. Bruchweiler-Bärenbach Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung von Bärenbach (als „Berenbach“) stammt von 760, von Bruchweiler (als „Bruchwilre“) aus dem Jahr 1465. Bruck (Oberbayern) Zu den ältesten Orten der Gemeinde zählen Taglaching (788) und Pullenhofen (802). Der Ort Bruck wird 1047 erstmals erwähnt und hat seinen Namen von einer Brücke, die an dieser Stelle über die Moosach führte. Bruckberg (Mittelfranken) Der Ort wurde 1263 als „Bruggeberc“ in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bezieht sich auf eine Anhöhe, wo es eine Brücke über die Haslach gab. Bruckberg (Niederbayern) m Jahre 880 machte der spätere Kaiser Arnulf von Kärnten dem Grafen Sighart von Ebersberg eine Schenkung in Bruckberg, die Villa Berga. Im 11. Jahrhundert baute ein Verwandter des Grafengeschlechts von Moosburg-Roning-Rottenburg die Burg Bruckberg. Sie diente zum Schutz eines 1377 erwähnten Isarüberganges. Bruck in der Oberpfalz Der Ort wurde um 1140 erstmals als Brugge urkundlich erwähnt. Als Markt wird Bruck am 25. April 1343 greifbar, denn damals trugen Reymar der Jüngere von Schwarzenburg und seine Schwester den Herzögen von Oberbayern Bruck als Lehen auf, d. h., sie stellten sich unter deren Schutz. Bruckmühl 1327 auf der Mul ze Pruk, 1346 Prukmul ... Molitor, 1474 ... auf vnnser mul zu Prugk, 1582 Prugkhmül ... Diese Mül ... Solche Mül besitztt Hanns Müllner zue Prugkh, 1811 Bruckmue hl, 1877 Bruckmühl. Dem Erstbeleg liegt mittelhochdeutsch pruk ‘Brücke’, -brück, -bruck, zugrunde. Später wurde das Grundwort mul ‘Mühle’ hinzugefügt. Der Name bezeichnet somit eine bei einer Brücke gelegene Mühle. So Bruck i. d. Oberpfalz, Landkreis Schwandorf, Fürstenfeldbruck. Brücke, De. (Trier), 1163 de ponte. 1214 de Brugin. Brück Aus dem suburbium erwuchs eine Siedlung, die 1360/74 Stadtrecht erhielt. 1815 kam Brück mit dem Amt Belzig an Preußen. Starke Landwirtschaft, besonders Viehzucht, Fleischhandel. Auch im 19. Jahrhundert noch neben Handwerk Feldbau. Später kleinere Betriebe. 1249 Walterus de Brugge [Original], 1342 Brugge, 1459 Brügge; Brück (1550). Der Name kann durch niederländisch Siedler von Brügge in Westflandern (Belgien), 1122 Brügge, übertragen worden sein, da der Ort nicht direkt an einem Übergang über die Plane gelegen hat. Brücke kann aber nach Bach auch einen Damm durch sumpfiges Gelände bezeichnen, vgl. mittelniederdeutsch brügge ‘Pflaster, gepflasterter Weg’, so dass auch eine Bedeutung ‘Ort an einem Damm, der durch sumpfiges Gelände führt’, vorliegen kann. Ähnlich Brügge, Ortsteil von Halenbeck-Rohlstorf, Landkreis Prignitz. Brücken (Hunsrück) Brücken (Pfalz) Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Brücken in den Kanton Waldmohr eingegliedert Brücken-Hackpfüffel Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Brücken in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Trizzebruccun urkundlich erwähnt. Hackpfüffel. Im Jahre 899 wird der Ort erstmals als Bablide (deutsch: Ort auf Sumpf; Siedlung am Feld auf Sumpfboden; Ort auf bebendem Sumpfboden) erwähnt. Durch ihn verlief die alte Kaiserstraße, die Hessen und Niedersachsen über Nordhausen mit den mitteldeutschen Pfalzen im Raum Merseburg verband. Hierdurch war das Dorf frühzeitig in das überregionale Handels- und Verkehrsnetz eingebunden. Im Jahre 1131 ist die Bezeichnung Pefelde belegt. Brücktal Das Dorf trug ursprünglich den Namen Brück. Der Ortsname geht auf eine Brücke zurück, die hier einst den Nitzbach überspannte. Brüel Der Name Brüels stammt eventuell vom altpolabischen oder slawischen bryla ab, was so viel wie (Erd)-Schollen-Platz bedeutet. Eine andere Namensdeutung leitet den Namen vom häufig gebrauchten althochdeutschen Bruil oder Broil ab und das bedeutet dann feuchter Wiesengrund. Später wurde der Ort Bruyle (1266), Brule (1271) oder Broile (1456) und dann Brüle (1502) genannt. Brügge n der Mitte des neunten Jahrhunderts baute Balduin I. eine Festung am noch heute Burg genannten Platz zum Schutz der Küste vor Angriffen der Wikinger. Brügge erhielt 1128 das Stadtrecht. Brüggen (Leine)1122 Bruggen, 1225 Bruggen. Germanisch brugjo, Brücke. Brüggen (Niederrhein) 1289 erstmalige Nennung der Burg Brüggen als Besitz der Grafen von Kessel. Später Grenzfestung des Herzogtums Jülich. 1289 Brucge, 1314 in Brucke [Original], 1317 de Brugghen [Or, französisch]. Lokativischer Dativ Singular, stark oder swach flektiert, zu mittelniederländisch brugge ‘Brücke’ im Sinn von ‘(Ort) an der Brücke’ (über die Schwalm). Brühl (Baden) 1157 vom Bischof von Speyer dem Domkapitel geschenkt, danach an das Kloster Maulbronn, seit 1709 beim Oberamt Heidelberg und ab 1803 badisch. Ziegeleibetrieb, Maschinenbau, Kollerinsel, Villa Meixner. 1157 Bru ̊vele, 1268 Kopie 16. Jahrhundert Bruel, 1326 Bruwel; Brühl (19. Jahrhundert). Dem Namen liegt althochdeutsch, mittelhochdeutsch brüel ‘feuchte Wiese’ zu Grunde, dass keltisch *bro(g)ilos voraussetzt. Er steht für ‘umzäuntes, meist feuchtes, zum Besitz des Dorfoberhauptes gehöriges, oft als Tiergehege benutztes Wald oder Wiesengelände’. Die älteren v und w-Schreibungen dienen der Ausspracheerleichterung in der Stellung zwischen zwei Vokalen. Brühl (Rheinland), Vorgeschichtliche und römisch Besiedlung, im 973 bestätigten Wildbann des Kölner Erzbischofs im 12. Jahrhundert angelegter Hof, Stadtrechte 1285, Burg in Brühl bevorzugte Residenz des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten bis ins 16. Jahrhundert, Zerstörung 1689, 1725–28 Barockschloss Augustusburg errichtet, heute Weltkulturerbe; Geburtsort von Max Ernst (1891–1976). 1159/69, 1189–90 de Brule, 1217 Bruole. Appellativum mittelhochdeutsch brüelaus mittellateinisch brogilus zu indogermanisch *mrog ‘feuchte Wiese’, dann auch ‘grundherrliche Wiese, eingehegter Wildpark’. Häufig in west und süddeutschen Ortsname und Flurnanen, auch als Flurname, vgl. niederländisch Breugel, französisch Breuil. So Brühl, Rhein-Neckar-Kreis. -brunn / -bronn. Althochdeutsch brunno / prunno, mittelhochdeutsch brunne Maskulinum ‘Quelle, (frisches) Wasser’ mit Senkung -u> -o-, mittelniederdeutsch / mitteldeutsch born(e) durch Metathese (Paderborn). Die auf germanisch *brunno ̄(n) zurückgehenden Formen begegnen nicht selten auch in Flurnamen mit der Bedeutung ‘Quell-/ Sumpfgebiet’. Bruning, (Darup) Mitte 1200 Brunincthorpa, Germanisch Bruninga porpa, Dorf der Leute des Bruno. Bruschied, (Koblenz) 1023 Prouesderoth, 1026 Pruoesderuod, Germanisch probostes ropa. Des Propstes Rodung, von romanisch propositus. Beuttig, (Koblenz) 898 Pruteca, 1120-62 Proteche. Brünn 1317 wurde der vermutlich von fränkischen Siedlern gegründete Ort im Saalbuch des Grafen von Henneberg erstmals urkundlich erwähnt. Brünzow Brüsewitz Der Name der Gemeinde ist polabischen Ursprungs und könnte ursprünglich Brezavici oder Brysavici (Breza/Bryza = Birke, vici = Kennzeichnung eines Ortes), also Ort der Birken, geheißen haben. Die Birke ist ein typischer Baum für morastige, sumpfige Gebiete, wie sie auch in Brüsewitz entlang des Gadebuscher Grabens zu finden sind. Brüssow Brunn (Mecklenburg) Brunn wurde 1355 als Brunne erstmals urkundlich erwähnt. Dahlen wurde 1315 erstmals als Dalym urkundlich erwähnt. Der Benennung liegt eine slawische Kurzform von Männernamen wie Dalimir zugrunde.[2] Die frühgotische Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Roggenhagen wurde 1322 erstmals urkundlich erwähnt. Brunn (Oberpfalz) Brunnen Brunnthal Brunow Die Bauweise von Brunow lässt auf ein Wendisches Rundplatzdorf aus dem 12. Jahrhundert schließen. Die erste urkundliche Erwähnung, in der es um einen Landverkauf ging, stammt aus dem Jahr 1340. Brunsbek Brunsbüttel 1286 erstmals urkundlich erwähnt, 1772 politische Selbstständigkeit für BrunsbüttelEddelaker-Koog durch dänischen König Christian V, 1907 Umbenennung des Brunsbüttel-Eddelaker-Koogs in Brunsbüttelkoog, 1948 Stadtrecht, bis 1970 Brunsbüttelkoog. 1286 in Brunesbutle [Original], 1447 to Brunßbuttel, 1584 bei Brunßbuttel; Brunsbüttel (1970). Der Ortsname i st eine Zusammensetzung des aus dem Germanisch stammenden -büttel für den Grundbesitz, die Siedlung und dem Personenname Brun, vom dänisch brun ‘braun’, so dass sich die Bedeutung ‘Siedlung des Brun’ ergibt. Brunsmark Brunstorf Das Dorf wurde im Jahr 1299 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Bruschied m Mittelalter gehörte das Dorf Bruschied zu einem großen Grundbesitz der Abtei St. Maximin bei Trier, zu dem neben Bruschied auch Hausen bei Rhaunen, Woppenroth, Blickersau und Kaffeld gehörten (zwei heute verschwundene Dörfer, die einst auf Woppenroths Gebiet lagen). , Bundenbach und Schneppenbach und unterstand vermutlich dem Hof Hausen. Bruschied bildete zusammen mit Schneppenbach ein einheitliches Gemeindegebiet und wurde 1023 erstmals urkundlich unter dem Namen Prubesdervot in den Besitzverzeichnissen erwähnt. 1282 hieß es Probsterade und 1426 Proistrot. Ortsnamenforscher interpretieren den Namen als „auf dem Landgut eines Propstes angelegte Rodung (—rade, —rot)“. Bruttig-Fankel Bruttig-Fankel hat sowohl keltisch-römische als auch merowingisch-fränkische Ursprünge, wobei die konstituierende Gemeinde Bruttig wahrscheinlich die ältere der beiden ist. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 4. Juni 898 als Pruteca im Mayengau in einer Schenkungsurkunde des lotharingischen Königs Zwentibold, dessen Begünstigter das kaiserlich unmittelbare, freiadlige Stift Essen war. Neben vielen Besitztümern im Raum Köln und Bergheim übertrug der König dem Kloster „…in pago magnensi in villa pruteca terra arabilis cum curtile et vineis…“ (grob übersetzt: „…im Mayener Land im Dorf Bruttig ein Gut mit zugehöriges Ackerland und Weinberge…“). Aus diesem Dokument geht hervor, dass das Dorf mindestens 1.100 Jahre alt ist, wahrscheinlich sogar noch älter, da es bereits ein Anwesen mit Weinbergen gab. Ein weiterer Hinweis auf die keltischen Ursprünge des Dorfes findet sich im Namen „Bruttig“ selbst. Sprachwissenschaftler leiten den modernen Namen vom keltischen Brutiacum („Bruts Wohnung“) über das lateinische Proteca (898 n. Chr.) und Prodecha (1250) bis zum heutigen Bruttig (oder der Variante Pruttig) ab. Die andere Gemeinde, Fankel, wurde erstmals um 1100 urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom keltischen fank ab, was „Feuchtgebiet“ bedeutet. Die Eigentumsverhältnisse im Mittelalter wurden sowohl in Bruttig als auch in Fankel durch mehrere sogenannte Weistümer geregelt (ein Weistum – verwandt mit der englischen Weisheit – war ein Rechtsausspruch, der im Mittelalter und in der frühen Neuzeit von juristischen Gelehrten erlassen wurde). Bubach Der Name des Dorfes leitet sich von Buochbach ab, was darauf hindeutet, dass es in der Zeit der fränkischen Besiedlung im 6. bis 8. Jahrhundert gegründet oder zumindest benannt wurde. Auch die günstige Lage auf einem trockenen Landsporn zwischen zwei Bächen gibt Hinweise auf die frühe Gründung Bubachs. Am 10. Juli 1002 wurde Bubach erstmals urkundlich in einer Urkunde des Königs und späteren Kaisers Heinrich II. erwähnt, in der er sechs Königshufen aus seinem Besitz einem Ritter namens Gezo schenkte der Nahegau. Am 13. Juni 1302 wurden in Bubach und anderen Orten von König Albrecht kaiserliche Güter und Rechte für 500 Kölner Mark an die Grafen von Sponheim verpfändet. Bubenheim (Pfalz) (Binsfeld) 1131 Bobenheim, 1135 Bubenhem. Bubenheim ist eine fränkische Gründung des 6./7. Jahrhunderts und gehörte zum Wormsgau. 1140 wird der Ort erstmals in der Schreibung Bubinheim (= Heim des Bobo) urkundlich erwähnt, als Graf Ludwig III. von Arnstein Bubenheim der neu gestifteten Prämonstratenserabtei Arnstein (Lahn) übertrug. Bubenheim (Rheinhessen) (Kirberg) 790 Boumhaim. (lies Bouinhaim) Ab dem 5. Jahrhundert wurde der Raum Ingelheim von den Franken besiedelt. Bubenheim wird als „Bubinheim“ (= Heim des Buobo) erstmals 766 in einer Lorscher Urkunde erwähnt. Bubenreuth n einer Urkunde König Konrads IV. vom 24. November 1243 wurde der Ortsname als „Bubenrode“ zum ersten Mal genannt. Das Grundwort -reuth weist auf eine Rodungssiedlung hin. Als Gründer der Siedlung ist eine Person namens Bubo anzunehmen. In der Urkunde wird bezeugt, dass der Bamberger Bischof Heinrich I. von Bilversheim das verpfändete Dorf wieder einlöste. Im Rechtsbuch des Bischofs Friedrich I. von Hohenlohe von 1348 sind in der villa pubenreut zehn zinspflichtige Güter aufgeführt, die dem Domkapitel gehörten. Bubesheim Der Ort gehörte seit dem Mittelalter zur zu Österreich gehörenden Markgrafschaft Burgau. Durch Verpfändungen gelangte es zeitweise in die Hände schwäbischer Adelsfamilien wie der Freiherren von Hohenberg und der Freiherren von Rehlingen. Bübingen, (Nennig) 981 in Bubiaco. Buborn Der „Buborner Hof“ ist die Heimat des Raubritter Albrechts von der Michelsburg auf dem Remigiusberg bei Kusel. Dieser wurde 1126 Benediktinermönch und schenkte der Propstei St. Remigius das Hofgut Buppur am Buppurner Bach mitsamt 120 Morgen Feld. Diese Schenkung sorgte für die erste urkundliche Erwähnung des Ortes am 16. Oktober 1152 durch Abt Hugo von Reims. In dieser Urkunde teilte Kaiser Friedrich Barbarossa dem Kloster seine Entscheidungen mit. Später wurde der Buborner Hof Eigentum des Kyrburger Wildgraven. Bubsheim Bubsheim wurde im Jahre 1347 erstmals urkundlich erwähnt, der Weiler Anhausen bereits 1095. Buch (Hunsrück) Buch bei Kastellaun, 1052 Bucho, 1200 Bucha. Germanisch bok, Kollektivbildung zo boko, Buche. Buch (Schwaben) Buch (Nümbrecht) 1109 Bvche. Buch (Taunus) Buch bei Uxheim, 1221 Boch. Bucha (Seenplatte) Bucha (Südliches Saaletal) Buch am Buchrain Der Ort ist erstmals im 8. Jahrhundert in Freisinger Urkunden nachweisbar. Vom 10. Jahrhundert bis Anfang des 15. Jahrhunderts ist die ortsadlige Familie von Buch („de Povcha“) bzw. Pucher nachweisbar, die dort ihren Sitz hatte. Vom Schloss ist nichts erhalten. Buch am Erlbach Das Dorf wurde bereits im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt und ist damit älter als die meisten wichtigen Städte Bayerns. Die Entdeckung vieler Zeugnisse keltischer Siedlungstätigkeit zeigen, dass die Gegend um den Ort herum sogar noch viel früher Anziehungskraft besaß. Die erste urkundliche Erwähnung Buchs erfolgte im Jahr 759, als ein „Edler Chuniperth von Pohe“ die in seinem Besitz befindliche Kirche „In Pohe“ an den Freisinger Bischof übertrug. Buch am Wald Der erste sichere Beleg für den Ort stammt aus dem Jahr 1335. Hier wird der Ort „Buch“ genannt. Der Ortsname leitet sich von einem Flurnamen ab, der auf einen zu dieser Zeit existierenden Buchenwald hingewiesen hat. Belege aus den Jahren 1255 und 1261 können nicht sicher diesem Ort zugewiesen werden. Seit 1761 ist die heutige Form „Buch am Wald“ belegt. Buchbrunn ie Besiedlung der Gegend im heutigen Landkreis Kitzingen begann im 8. Jahrhundert mit der Christianisierung des damaligen Germaniens. In unserem Raum wirkte als erster Missionar der irische Wanderprediger Kilian, der als Frankenheiliger verehrt wird. Seine Gebeine sind in der Kiliansgruft unter der Neumünsterkirche in Würzburg beigesetzt. In diese Zeit fällt die Gründung des Benediktinerinnenkloster Kitzingen (745). Im 8. und 9. Jahrhundert entstanden in der Umgebung dieses Klosters Gehöfte und Mühlen, die diesem unterstanden und deren Bewohner Frondienste leisten mussten. Den zehnten Teil ihrer Einkünfte aus Landwirtschaft, Jagd und Fischerei mussten sie an das Kloster abführen. Drei solcher Zehnthöfe wurden auch in Buchbrunn gegründet. Buchdorf as Kloster Kaisheim und das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth waren im Mittelalter die bedeutendsten Grundherren in Buchdorf. Allerdings spielen die Nachbargemeinden Baierfeld und Bergstetten eine wesentlich wichtigere Rolle: Beide werden schon 1137 in einer Urkunde von Bischof Gebhard II. von Eichstätt erwähnt, sogar der Baierfelder Pfarrer Hartwig wird hier namentlich genannt. Büchel, später Eigelstein. 1163-68 in monticula, 1171 Buchele, 1165-85 Bochele. Germanisch bugila, Hügel. Büchenbeuren, (Koblenz) 1044 Buocheneburi. Germanisch bokina-, mit Buchen umstanden + burja, Koten. Buchen (Odenwald) Erster wähnung 773/74 im Zuge der Schenkung an das Kloster Lorsch, danach unter der Herrschaft der Herren von Dürn, die Buchen 1255 zur Stadt erhoben, ab 1309 dem Erzstift Mainz zugehörig und seit 1806 badisch. Geburtsort von Albrecht Pilgrim von Buchheim und Konrad Wimpina. 773/4 (Kopie 12. Jahrhundert) Bucheim, 9. Jahrhundert (Kopie 12. Jahrhundert) Bocheimer marca, 1146 Buchheim; Buchen (1395). Eigentlich ein Kompositum mit dem Grundwort -heim. Dem Bestimmungswort liegt wohl althochdeutsch buohha, mittelhochdeutsch buohhe ‘Buche’, beziehungsweise mittelhochdeutsch buoh ‘Buchenwald’ zu Grunde. Vereinzelte u Schreibungen für uo sind schon althochdeutsch bezeugt. Der Name ist dann als ‘Wohnstätte bei den Buchen’ zu deuten. Die Kürzung -heim > -en begegnet auch in Namen wie Bretten < Brettheim. Buchenbach as im unteren Wagensteigtal gelegene Buchenbach setzt sich aus mehreren weilerartigen Siedlungsteilen und einer Reihe von Einzelhöfen zusammen, darunter den Ortsteilen Ober- und Unterbuchenbach und dem bis 1837 selbständigen Wiesneck. Wiesneck ist der älteste Teil von Buchenbach. Die dort gelegene Burg Wiesneck wurde erstmals 1079 urkundlich erwähnt und gehörte den Grafen von Haigerloch-Wiesneck. Um die Burg, die 1121 von den konkurrierenden Zähringern und 1646 von den Franzosen im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, entwickelte sich ein kleiner Ort, der 1837 nach Buchenbach eingemeindet wurde. Das Dorf Buchenbach selbst, das 1350 erstmals erwähnt wurde, war ebenfalls österreichisches Lehen in der Hand verschiedener Familien, wobei seit 1653 die Freiherren von Sickingen den bedeutendsten Anteil der Grundherrschaft besaßen. Buchenberg Bereits in der Antike war die Gemarkung besiedelt. Der Burgus Ahegg ist ein kleiner römischer Militärstandort, der als spätantiker Wohn- und Wachturm für die Kontrolle eines Abschnitts der Reichsgrenze entlang des Donau-Iller-Rhein-Limes (DIR) zuständig war. Durch den heutigen Ort Buchenberg selbst führte die Römerstraße Kempten–Bregenz, an deren Verlauf im heutigen Ortsgebiet ebenfalls ein Wachposten mit Turm errichtet worden war – der Burgus Buchenberg. Seine Grundmauern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fundamente der Christi-Ruh-Kapelle in der Römerstraße. Bei den Weilern Klamm und Kenels finden sich weitere, sichtbare Zeugnisse des antiken Verkehrsweges. Im Jahr 1275 findet sich die nachweislich erste Erwähnung des Ortes „Buchiberg“ als Pfarrei in der liber decimationis. Buchet Buchfart Der Ortsname Buchfart verweist auf eine wichtige Furtstelle im Buchenwald. Der Ort wurde erstmals 1348 urkundlich mit Lutolf von Heitingsburg residenz in Buchverte erwähnt. Die Grafen von Orlamünde hatten zu dieser Zeit die Lehnshoheit in Buchfart, diese gelangte 1395 an die Grafen von Schwarzburg. Buchheim 1138 Bochem, 1157 Boechei, germanisch boko, Buche + haima, Wohnung. Buchhofen Die frühesten urkundlichen Belege stammen dagegen erst aus dem 8. Jahrhundert: Um 741 übereignete der Agilolfingerherzog Odilo dem neu gegründeten Kloster Niederaltaich (Altaha) 28 Mansen/Huben von Poohofa/Buchhofen und Muliheim/Mühlham. Nur ein oder zwei Jahrzehnte später kam unter Herzog Tassilo, dem Sohn von Odilo, auch Puttingas/Putting mit seinen 4 Höfen an Niederaltaich. Das Kloster Obermünster Regensburg erhielt um die Mitte des 9. Jahrhunderts ein stattliches Gut in Otmarigen/Ottmaring. Im Jahre 1149 nimmt Papst Eugen III. das Kloster Niederaltaich und die dazugehörigen Güter und Kirchen, so auch die Kirche von Buchhofen in seinen besonderen Schutz. Buchholz (Dithmarschen) Buchholz (Lauenburg) Buchholz wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte schon im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit zum Herzogtum Lauenburg. Buchholz (Röbel-Müritz) Der Ort tauchte 1273 erstmals in einer Urkunde als Buchholte auf. Die Backsteinkirche in frühgotischem Stil stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und ist mit einem offenen Turmdurchgang einzigartig im südlichen Mecklenburg. Buchholz (Schaumburg) Der heute verlassene Meierhof Henkhausen, der vor dem Jahr 1000 entstanden ist, wird als Ursprung von Buchholz gesehen. Als weiterer Hofbesitzer wird 1551 erstmals ein „Thom Bockholtze“ vom Schreiber der gräflichen Regierung notiert. Buchholz (Aller) Buchholz (Hohnstein/Südharz) Buchholz (Westerwald) Frühe Erwähnungen Buchholz finden sich unter den Namen „Bouhols“ (1590), „Crütz zu Buchols“ (1591), „Boichholts“ (1592), „tzo Bucholtz“ (1596). Im 17. Jahrhundert wird Buchholz meist nur in Verbindung mit und nach der „Kapelle des Heiligen Creuzes Buchholz“ genannt. Buchholz, (Koblenz) 1224, Bucholze. Germanisch boko, Buche _ hulta, Wald. Buchholz, (Niederoberweiler) 1163 Bucolz. Buchholz, (Uckerath) 1117 Bucult. Buchholz in der Nordheide Nach 1236 Bocholt [Kopie16. Jahrhundert], 1450–51 Bockholte, 1567 Boeckholt; Buchholtz (1791). Bildung mit dem Grundwort -holz, das bis ins 17. Jahrhundert hinein in der norddeutsch Entsprechung -holt(e) erscheint. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativum altsächsisch bo ̄k, mittelniederdeutsch böke ‘Buche’. Die Schreibungen mit -ck beziehungsweise -oez eigen die Länge des Stammvokals an. Das Bestimmungswort wird im 17./18. Jahrhundert durch die hochdeutsch Form Buchersetzt. Der Zusatz in der Nordheide, der sich auf die Lage des Ortes bezieht, ist jung und dient seit 1960 der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten. So Bocholt, Kreis Borken. Buchhorst Buchloe Mittelalterliche Stadt um 1280, ab 1311 im Besitz des Hochstifts Augsburg. 1153–1162 Bocholon, 13. Jahrhundert Bu ̊echellun, 15. Jahrhundert Buchlon; Buchloe (1517). Grundwort: wohl althochdeutsch lo ̄h, lo ̄ ‘Hain, Gebüsch, Wald, Gehölz’ im Polen., -loh(e), Bestimmungswort: althochdeutsch buohha ‘Buche’, umgedeutet auf mittelhochdeutsch buoch Buchenwald’. Gesamtdeutung: ‘Siedlung bei den lichten Buchengehölzen’. Buckautal Buckenhof Das Dorf Buckenhof entstand zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert. Die erste öffentliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1372. Zwischen 1564 und 1567 erbauten die Freiherren von Haller das Schloss Puckenhof. Buckow (Märkische Schweiz) Buckow ist ursprünglich eine slawische Siedlung. Archäologische Funde belegen die erste Besiedlung im 9. Jahrhundert. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbte Herzog Heinrich I. von Schlesien das Land Lebus, zu dem die Märkische Schweiz gehörte. Im Jahr 1224 entstanden durch Schenkungen die Ortsteile Mönfberg (Müncheberg), Münchehofe, Trebnitz und Obersdorf. Dann ließen sich dort deutsche Siedler nieder. Die slawische Bevölkerung musste sich auf die Töpfergasse (heute Wallstraße) beschränken, wo ihr kleine Grundstücke, sogenannte Wallgärten, überlassen wurden. Budenbach In Budenbach gibt es Funde aus der römischen Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1293. Budenheim Bereits in spätrömisch Zeit wurden hier villae rusticae zur Sicherung der Versorgung der Garnisonsstadt Moguntiacum angelegt. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte das Dorf dem Altmünsterkloster in Mainz, 1563 an das Mainzer Erzstift. 1781 wurde das Klostervermögen durch die Mainzer Universität übernommen. 1057 Buodenheim, 1040–1140 Butenheim. Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personenname Bodo, Genitiv Singular Boden-, mittelhochdeutsch Buodo, Bûdo, das mit dem Grundwort-heim zu einem typischen Ortsnamen dieser Landschaft wird. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Bodo’. So Bodenheim, Ortsteil von Weilerswist, Landkreis Euskirchen, Bad Bodendorf, Ortsteil von Sinzig, Landkreis Ahrweiler. Büchel (Eifel) Büchel (Unstrut) Büchen 1230 erstmals Erwähnung von Büchen-Dorf, im Mittelalter zentrale Bedeutung als Markt-, Kirchspielund Wallfahrtsort. 1230 Boken [Original], 1390 to der Boken, 1545 tor Boken; Büchen (18. Jahrhundert). Die Wendung tor Boken ‘zu den Buchen’ enthält die flektierte Mehrzahlform zu norddeutsch book ‘Buche’ und beschreibt damit den Ort Büchen als eine ‘Siedlung bei den Buchen’. So Aukrug-Bucken, Kreis Rendsburg Eckernförde, Bücken, Landkreis Nienburg/Weser. Büchenbach Der Ort wurde 1103 als „Buchenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der einen Bach bezeichnet, an dem Buchen wachsen. 1249 wurde der Ort in einer Urkunde als „Bvochenbach“ erwähnt, in der die Schenkung eines Gutes an das Kloster Seligenporten besiegelt wird. Büchenbeuren Im Jahr 1301 wurde Büchenbeuren erstmals urkundlich in einer Urkunde des Grafengeschlechts Sponheim erwähnt. Dennoch geht man davon aus, dass es etwa 300 Jahre älter ist. Büchenbeuren gehörte bis zum Ende des Mittelalters zum Grundbesitz der Grafen von Sponheim. Im Jahr 1437 gelangte das Dorf an die Markgrafen von Baden und die Pfalzgrafen bei Rhein. Büchlberg Büchlberg gehörte ursprünglich zum Abteiland, dem Besitz des Klosters Niedernburg, und fiel über dieses an das Hochstift Passau. In kirchlicher Hinsicht unterstand es zunächst der Pfarrei Hutthurm. Bückeburg 1153/70 Erwähnung einer Siedlung Sutherem, 1304 ein Hof zu Zinterem vor der Bukkeborch, um 1300 Wasserburg der Grafen von Schaumburg zur Sicherung der Herrschaft gegen Minden, 1365 Fleckenrecht, 1609 Stadtrecht, Ausbau der Stadt und des Schlosses zur Residenz, ab 1647 Regierungssitz der Grafen von Schaumburg-Lippe.1304 vor der Bukkeborch [Original], 1518 bynnen unserm flecke Bückeborg [Original]. Der Name der Alten Bückeburg (1153/1170 Buckeburch [Original]) bei Obernkirchen, der Hauptburg des Buckigaues (755 in pago, qui Bucki vocatur [Original]), wurde auf Burg und Siedlung übertragen. Der Burgname setzt sich aus dem Grundwort -burg und dem altsächsisch Gau namen Bucki zusammen, der als -ja Ableitung von *Buk (zu indogermanisch *bheug[h]-, *bhug ‘biegen’) entstanden ist. Das Suffix vokal bewirkte Umlaut und Gemination des -k-. Wahrscheinlich verweist die Basis *Buk auf die hügelige Landschaft, vgl. niederländisch Buck. Bücke ‘Krümmung, Hügel’, mittelniederdeutsch bucken, mittelhochdeutsch bücken ‘bücken, niederbeugen, biegen, krümmen’; bisherige Deutungen gingen von einer Verbindung mit mittelniederdeutsch buk, mittelhochdeutsch gebücke ‘Zaun aus ineinander verflochtenen (gebogenen) Zweigen, Grenzhag’ aus. So Bücken (937 Bukkiun), Landkreis Nienburg (Weser). Bücken Der Flecken Bücken verdankt seine Entstehung einem kirchlichen Akt. Die Gründung geht in das Jahr 882 zurück. Damals wurde durch den Erzbischof Rimbert zu Bremen das Stift zu Bücken als Missionszentrum gegründet. Bücken diente den Erzbischöfen auch als Zufluchtsort, so z. B. bei den Wikingerüberfällen des 10. Jahrhunderts. Der heutige Ortsteil Altenbücken wurde bereits 860 erwähnt. Um 1200 war das Stift durch zahlreiche Schenkungen und Zuwendungen einer der reichsten Steuereinnehmer im Norddeutschen Raum. Büddenstedt Büddenstedt wurde 1121 erstmals als Badenstedi erwähnt. Später wurde zwischen Groß Büddenstedt und Klein Büddenstedt unterschieden, wobei Klein Büddenstedt 1547 letztmals erwähnt wurde und wüst fiel. Eine Kirche in Groß Büddenstedt bestand seit dem Mittelalter. Büderich bei Düsseldorf. Ende 1100 Botreche, 1136 Buderge, 1166 Buderke. Büderich bei Wesel. 1138 Budrich. Buderinc (Liedern) 1200 domus que dicitur Buderinc. Büdelsdorf 1779 erhielt Büdelsdorf genaue Ortsgrenzen, 1867 zum Kreis Eckernförde. 1538 Budelstorp [Original], 1600 Büdelstorfe, 1651 Budelstorp. Der Ortsname i st eine Zusammensetzung aus dem Personenname Büdel (von Bodilo abstammend) und der mittelniederdeutsch Form -dorp ( -dorf ), so dass ein ‘Dorf des Büdel’ bezeichnet wurde. Büdesheim 778 Bidonis uaim (Lies haim) 964 Rodenesheim, 949-70 Bodenheim, 1222 Budensheym. Germanisch Bodines haim, Wohnung des Bodin. Büdingen Zuerst wohl eine im Wesentlichen im 8/9. Jahrhundert gegründet und nach ihrem Gründer benannte fränkische Siedlung. Deren Name erscheint erst ab 1131 und nur als Beiname eines dort begüterten Adelsgeschlechts und ging dann auch auf die von diesem seit der Mitte des 13. Jahrhundert in der Nähe erbaute Burg und die sich bei dieser neu entwickelnde Stadt über; Marktrecht 1330. Stadt und Herrschaft kamen im Spätmittelalter an die verwandten Isenburger. 1131 Bu ̊edingen [Original], 1219 Bu ̊tingen [Original, so öfter], 1147 Budingen [Original, so öfter]. Zugrunde liegt wohl der Stamm der Personenname-Kurzform: bo ̄t-i/o (< *baudi) mit expressiv offenem und daher dann zu -uo diphthongiertem -o ̄-, in der Bedeutung ‘Gebieter’ zu gi-biotan ‘(ge)bieten’. Das -u ̊e und die wesentlich häufigeren (im Mittelhochdeutsch durchaus vieldeutigen) Graphien -u ̊oder -u bezeichnen hier wohl schon den aus dem Diphthong üe (< althochdeutsch uo) seit dem 11. Jahrhundert entstandenen Monophthong ü ̄, wobei der aufgrund des -i-haltigen Suffixes schon im Althochdeutsch gesprochene Umlaut bis ins 15. Jahrhundert meist ungezeichnet bleibt. In vielen Belegen erscheint noch das alte, im frühen Rheinfrankisch weitgehend unverschoben gebliebene -d-, in ebenso vielen aber schon die sich zumindest graphemisch weiter ausbreitende Lautverschiebung > t; seit dem Spätmittelalter setzt sich – wohl auch durch die norddeutsch Konsonantenschwächung gestützt – -d durch. Mit dem Zugehörigkeitssuffix -ing ( -ingen) ergibt sich der Insassenname im Dativ Plural; ‘bei den Leuten des Bo ̄ti/o’.. So Büdingen, Landkreis Merzig-Wadern, Butzbach, Wetteraukreis. Büdlich 633 Bodeliacvm, 802 Budelchica. 949 Bodelacha. Bühl 1283 Übergang an das Kloster Schwarzach, 1720 ging Bühl an Baden und erhält 1835 von dem Großherzog Leopold von Baden das Stadtrecht. Stadtkapelle Bühl, Römischer Meilenstein. 1275 Buele, 1283 (Kopie 1780) Bühel, 1302 Buhele, 1373 Oberbühl. Der Name gehört zu althochdeutsch buhil ‘Hügel, Berg’, mittelhochdeutsch bühel ‘Hügel’. So Beuel, Ortsteil von Bonn. Bühlertal Ersterwähnung 1301, ab 1536 Teilbegüterung der Markgrafen von Baden und seit 1688 komplett badisch. 1325 Búheltal, 1335 Bu ̊helertal. Bühlertal ist eine Zusammenrückung aus das Bühler Tal ‘Tal hinter Bühl’. Der Name erinnert an die von Bühl her immer weiter vorgetriebene Rodung. So Bühlerzell, Bühlertann, Oberes Bühlertal, alle Landkreis Schwäbisch Hall. Bühlertann Der namengebende Hauptort Bühlertann liegt an der Verengung der Talaue der Bühler, die vorher von Kottspiel im Süden in einer weiten Schwemmebene nach Norden zieht und dabei den Dammbach von rechts aufnimmt. Der alte Ortskern liegt mit Rathaus, St. Georg und Gangolfskapelle auf einem nicht sehr hohen, aber hochwassersicheren Hügel auf der linken Flussseite dicht an einem Flussübergang. Bühlerzell Die Ortschaft Bühlerzell wurde vermutlich um das Jahr 800 n. Chr. von Mönchen aus dem Kloster Ellwangen gegründet. Die Niederlassung diente einerseits als Grenz- und Stützpunkt, andererseits begann durch Waldrodung und die Anlage von Höfen die wirtschaftliche Nutzung. Der Ortsname zeigt noch die Entstehung aus einer „Celle an der Bühler“ an. Bühlerzell gehörte die meiste Zeit seiner Geschichte zum Besitztum der Fürstpröpste von Ellwangen. Geifertshofen wurde im Jahr 1085 erstmals urkundlich erwähnt. Es war zunächst im Besitz des Klosters Comburg und gelangte später in den Herrschaftsbereich der Schenken von Limpurg und somit ab 1500 in den Fränkischen Reichskreis. Bühnsdorf Bühnsdorf wurde 1142 erstmals als Buenestorpe erwähnt. Im Jahre 1359 ging es in den Besitz des Klosters Reinfeld über, das 1582 an das dänische Königshaus verkauft wurde. Ab 1746 konnte die Bevölkerung sich aus der Leibeigenschaft freikaufen. Bühren Der Zeitpunkt der Gründung des Ortes „Bühren vor dem Wald“ ist unbekannt. Archäologische Funde von Keramik und die Quarzitschlagstelle Voßküppel zeigen, dass der siedlungstopografisch günstig gelegene Ort bereits in der Altsteinzeit aufgesucht und später auch besiedelt wurde, denn der Ort lag am Osthang des Bramwaldes hochwassergeschützt und dennoch unmittelbar an der wasserreichen Schede. Seit wann man von einer kontinuierlichen Besiedlung des Dorfes ausgehen kann, ist allerdings nicht sicher. Im 9. und 10. Jahrhundert wurde es als Burian mehrmals in den Corveyer Traditionen urkundlich erwähnt, womit es über 1000 Jahre alt ist. Die Zuordnung dieser Urkunden zu Bühren ist jedoch nicht unumstritten, da es im weiteren Umkreis mehrere Orte namens Büren gab oder noch gibt. Bülkau Der Name Bülkau wurde 1404 Bulcow/Buklow, 1680 Pilkauw, 1702 Biklau geschrieben, auch die Schreibweise Bolkauw ist bekannt, und soll von dem Bolk / Bulk (Stein) in der au (Aue) kommen, also einen natürlichen Übergang über die Aue darstellen. Im hohen Mittelalter trieben die Bauern der Geestinseln (Wingst, Westerberg und Hohe Lieth) ihre Tiere im Sommer entlang der Priele in die Marsch. Bülow Well nach der Bülow eine Familie, die mit Ritter Godofridus de Bulowe im Jahr 1229 erstmals urkundlich erscheint. Mit Gottfried, welcher ebenfalls in den Jahren 1239 bis 1255 in insgesamt 24 Urkunden als Ritter genannt wurde, beginnt auch die gesicherte Stammreihe des Geschlechts. Seinen Namen entlehnte er von seinem gleichnamigen Stammsitz in Bülow bei Rehna in Mecklenburg, einem heutigen Ortsteil von Königsfeld. 1237 stattete Gottfried das nahe seinem Rittersitz Bülow neu gegründete Kloster Rehna mit neuem Grund und Boden aus. Im dortigen Sprachraum, auf wendische Sprachwurzeln zurückgreifend, wird der Pirol, der auch als Kleinod des Familienwappens geführt wird, als Vogel Bülow bezeichnet. Bülstedt Der Ort Bülstedt wurde erstmals 1150 urkundlich erwähnt. Bülstringen Bünde Entstehung um eine karolingische Pfarrkirche des 9. Jahrhundert (zum Stift Herford); im Machtbereich der Bischöfe von Minden, Paderborn und Osnabrück; 14. Jahrhundert zur Grafschaft Ravensberg, seit 1609/47 brandenburgisch, 1719 Stadtrecht. Zu 853 (formale Frankreich., Kopie 1039) Buginithi, 952 Buinithi, 1025 Biunidi, 1079 Bvnede, Ende 12. Jahrhundert Buinithe, 1147 Bunethe, 1224 Bugnede, 13. Jahrhundert de Bunethen, 1276 in Bunede, 1277 villa Bunde. Ableitung mit dem Suffix-ithi. Die Basis der Ableitung wird bislang mit dem stark Verb mittelniederdeutsch bu ̄gen, altenglisch bu ̄gan ‘biegen’(vgl. auch zu althochdeutsch biugo (lateinisch sinus), mittelhochdeutsch biuge Feminin ‘Beugung’ und altsächsisch -bo ̄g ‘Band, Reif, Spange’, altsächsisch boga ‘Flöhkraut, Polei’, altsächsisch -bogo, althochdeutsch bogo ‘Bogen’, westfälisch buage) oder mit mittelniederländisch Buun, bune Feminin ‘Flechtzaun, auch bebautes Land’, mittelniederdeutsch bu ̄n(e) ‘Bühne (als Deichschutz), Fischwehr; Zaun’, Neuhochdeutsch Bühne verbunden. Da in der Basis ein Bezug zu naturräumlichen Gegebenheiten anzunehmen ist (Flusslauf der Else, Else aue, zahlreiche kleine Bäche in der Elseniederung), liegt ein Anschluss an indogermanisch *bho ̄gh-‘Schlamm, Sumpf ’ näher, sodass mit einer germanisch Nasalbildung*bo ̄g-ina (Bezeichnung für einen schlammigen Wasserlauf oder Wasserlauf in sumpfigem Gelände; vgl. der Ortsname von Bögen, Landkreis Vechta) gerechnet werden kann. Nach Vokalerhöhung von -o ̄> -u ̄vor i der Folgesilbe ergibt sich die älteste Namenform Buginithi, die nach Abschwächung und Synkopie der Nebentonsilben zu Bunede, Bunde, nach Sekundärumlaut zu Bünde wird. Der Namen des in erhöhter Lage liegenden alten Siedlungskernes ist damit aus einer Flurbezeichnung für das mit schlammigen Wasserläufen durchzogene Umland entstanden. Bünsdorf Der Ort Bünsdorf wird erstmals in einem zwischen August und November 1190 verfassten Bericht, der Visio Godeschalci, als Bunestorp erwähnt. Der Ortsname bedeutet „Dorf des Buni“. Ältestes Bauwerk des Ortes ist die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete St.-Katharinen-Kirche. Bürdenbach Im heutigen Ortsteil Bruch stand bis zum 19. Jahrhundert ein Renaissanceschloss, das zum Besitz der Familie von Welschenengsten gehörte, die den Grafen von Sayn und Nassau diente. Zwischen 1634 und 1636 wohnte hier Johann Wilhelm von Welschenengsten genannt Bernkott mit seiner Frau Christine von Diez, der Tochter der Prinzessin Anna von Sachsen. Büren Gründung vor 1194 durch Edelherren von Büren in der Nähe ihrer Burg (gegründet circa 1150) und dem Paderborner Bischof unterstellt, bis 1220 Ausbau nach Lippstädter Vorbild um ein novum oppidum, Markt und Münzprägung (seit circa 1250), vor 1252 Gründung einer zweiten Neustadt, deren Ausbau misslang, 1326–1374/84 Mitherrschaft der Bischöfe von Paderborn, 1660 paderbornische Landeshoheit. Mittelalter Brauereigewerbe. 1015 Burenan, 1015 (Kopie um 1160) Burgnan, 1153 Buren, 1252 in Buren, 1260 de Bu ̊ren. Der Name wird als Dativ-Plural-Form mit altsächsisch bu ̄r Feminin ‘Bauerschaft, Dorf’, mittelniederdeutsch bu ̄r ‘Gehäuse, Wohnstätte; Bauer, Käfig’ verbunden (vgl. angelsächsisch althochdeutsch bu ̄r Maskulinum ‘kleines Haus, Kammer’, neuhoschdeutsch Bauer ‘Vogelkäfig’) und als Ortsangabe ‘bei den (kleinen) Häusern’ erklärt. Ausgangspunkt wird eher *buri (-ja-Stamm) sein, für dass ein Dativ Plural *Buriun zu erwarten wäre (ohne den Nasal der ältesten Zeugnisse mit Sprossvokal hinter -r-; -g wird für -i/j stehen). Während Burenan um 1160 leicht als *Burcnan verstanden und zu Burgnan umgeschrieben worden sein kann, passt späteres Buren als synkopierte Form zum älteren Burenan, das als -n-Erweiterung aus *Bur-in-an auch mit indogermanisch *bhar-, bhor-, bhr ‘Hervorstehendes, Borste, Spitze etc.’ verbindbar wäre und eine alte Bezeichnung des spitz auslaufenden Bergsporns gewesen sein könnte. Seit dem 12. Jahrhundert erscheinen abgeschwächte und gekürzte Formen, die demgegenüber dann eine sekundäre Umdeutung mit mittelniederdeutsch bu ̄r Neutrum ‘Gehäuse, Wohnstätte etc.’ darstellten. Verbreiteter Namentyp von Friesland bis in die Schweiz ( -beuren, -beuern, -büren). So Ibbenbüren, Kreis Steinfurt, Ortsteil (seit 1928) von Gelsenkirchen; Büren an der Aare (817 Purias, 828 Puirron), Kanton. Bern; Beuron, Kreis Sigmaringen, Baden-Württemberg; Benediktbeuern, Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen; Blaubeuren, Alb Donau-Kreis; Kaufbeuren, Kreis Ostallgäu. Bürgel Der Name Bürgel taucht laut Martin Crusius in seinen Annalibus Suevicis erstmals anlässlich des Merseburger Turniers im Jahre 968 mit dem Turnier-Teilnehmer Erich Herr zu Gleißberg und Bürgelin auf. Bürgel selbst, wurde erstmals urkundlich am 13. Februar 1133 als Ort erwähnt. 1234 wurde Bürgel als Stadt unter 24 Städten Thüringens erwähnt.[ Im Bereich der Altstadt auf dem südlich gelegenen Georgenberg lag eine Befestigung. Diese Burg, von der noch Mauerreste vorhanden sind, hat wohl auch der Stadt den Namen gegeben.Sowohl die Stadt Bürgel, als auch das im Ortsteil Thalbürgel gelegene Kloster Bürgel haben ihren Namen von der ehemaligen Burg (Bürgelin) auf dem Georgenberg. Bürgstadt In frühgeschichtlicher Zeit war der Bürgstadter Berg Sitz einer befestigten Siedlung (heute Wald), die durch den Ringwall Bürgstädter Berg geschützt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Bürgstadt erfolgte im Jahr 1181. Bürstadt Seit dem 8. Jahrhundert im Besitz des Klosters Lorsch. Bevorzugter Aufenthaltsort von Kaiser Ludwig dem Deutschen. 873 Schauplatz eines Reichstages. Das Wormser Konkordat von 1122 wurde auf den „Laubwiesen“ bei Bürstadt verkündet. 1232 gelangte Bürstadt an das Erzbistum Mainz; 1461–1623/50 in kurpfälzischer Pfandschaft, danach bis 1803 wieder unter dem Erzbischof von Mainz 767 (Kopie) in Birstather marca, 770 Birstat, 770 Bisistat, 788 in Birstettero marca, 795 (Kopie) Bisestat. Personenname Biso oder Personenname *Biri. In der frühen, ausschließlich kopialen Überlieferung wechseln s und r-haltige Formen einander ab. Aufgrund der heutigen Lautung ist von *Biri, einer stark flektierenden Nebenform von Bero (althochdeutsch bero ‘Bär’), auszugehen. Möglicherweise geht das -sauf Verlesung eines in angelsächsischer Minuskel geschriebenen -r durch den Kopisten des 12. Jahrhundert zurück. Büsingen am Hochrhein Die ältesten archäologischen Funde, die auf menschliche Aktivitäten im Raum Büsingen schließen lassen, stammen aus der Bronze- und der späten Hallstattzeit. Gegen Ende der Römerzeit wurde der Limes von Basel bis zum Bodensee auch in der Nähe von Büsingen errichtet. Nachdem diese Grenzbefestigung von den Alemannen überwunden worden war, ließen sich vermutlich die ersten am Rheinufer nieder und nannten ihren Ort Buosinga, was so viel heißt wie die Siedlung der Leute des Boso. Mit der auf einer Anhöhe gelegenen St.-Michaels-Kirche war das Gebiet des heutigen Kantons Schaffhausen vor der Stiftung des Klosters Allerheiligen zu Büsingen kooptiert.[11] 1090 wurde Büsingen erstmals urkundlich erwähnt, als es vom Grafen Burkhard von Nellenburg dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen geschenkt wurde. Büsumer Deichhausen (früher „Dykhusen“) Büsum Seit der ersten Erwähnung 1140 bis zum Bau des Hafenkoogs 1940 veränderte sich das Büsumer Ortsbild stetig. Landgewinnung, Wurt- und Deichbau trugen zur Vergrößerung der Gemeinde in Richtung Norden bei und verbanden die ehemalige Insel mit dem Festland, Sturmfluten sorgten immer wieder für Verwüstungen und Landverluste – der größere Südteil der Insel ist mittlerweile im Meer versunken. ermutlich bestand die Insel Bisvne aus den Orten Middlestorpe, Norddorp (das heutige Büsum), Dickhusen (Büsumer Deichhausen) und Werven. Die Vermutung, dass es auch noch ein Süderdorp gegeben habe, wird zwar schon von Neocorus geteilt, konnte bisher aber nicht archäologisch bestätigt werden. Bütow Genannt na ein platze in Polen Bytow. Der slawische Name *Bytov-, possessiv abgeleitet vom Personenname Byt, vgl. Personenname Byt, mit Suffix *-ov-; kaschubisch Neutrum Bëtowo (y > ë, mit der Tendenz zum Gebrauch des Wortbildungssuffixes -owo). Adjectivisch bytowski.. So. Bütow, Butow // Bytowo (Westpommern); Bütkau // Bytkowo (Großpolen), Bittkow // Bytków. Büttel Die Ortsnamenendung -büttel stammt aus dem Niederdeutschen bzw. dem älteren Germanischen und hat etwa die Bedeutung von „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“. „Büttel-Ortschaften“ haben ihre Verbreitung ausschließlich in Nordwestdeutschland. Die Herkunft und Gründungszeit dieser Ortschaften ist unter Forschern umstritten. Büttelborn Die Großgemeinde entstand 1977 aus dem Zusammenschluss von Büttelborn, Klein-Gerau und Worfelden, die alle erst im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurden. Sie waren würzburgisches Lehen der Grafen von Katzenelnbogen und kamen nach deren Aussterben 1479 zur Landgrafschaft Hessen. Büttelborn: 1211 [Original] Bu ̊delburne, Budelbrunnen, Buthelburnen, 1225 Butelborne, 1613 Büttelborn. Klein-Gerau: 1246 [Original] villa Weneghgerahe, 1318 Wenigen Gera, 1383 Cleynen Gerauwe. Worfelden: 1211 [Original] Wormuelden, 1225 Woruelde, 1319 villa Urfelt. Das Bestimmungswort des Ortsname Büttelborn ist zur indogermanisch Wurzel bh(e)u‘ ufblasen, schwellen’ zu stellen, vgl. mittelniederdeutsch boddelen ‘Blasen werfen, schäumen’. Das Grundwort-born( -brunn).Der eigentliche Ortsname von Klein-Gerau ist ein Gewässername (Gerach, heute Mühlbach) mit dem Grundwort-ach1. Die Endung-au tritt erst sekundär hinzu. Das Bestimmungswort gehört zu mittelhochdeutsch g ̄er(e) ‘keilförmiges Landstück’. Der Mühlbach nimmt im Bereich von Groß-Gerau einen keilförmigen Verlauf. Die frühen Belege des Ortsname Worfelden zeigen ein uneinheitliches Bild, sodass eine eindeutige Erklärung nicht möglich ist. Mit Sicherheit nicht zu einem nicht bezeugten althochdeutsch Adjectivisch *u ̄r ‘feucht’. Wahrscheinlich liegt eine Klammerform *Worm(bach)felden vor. Der heutige Mühlbach, der durch den Ort fließt, weist die für der Wurm/ Wormbäche typische Krümmung auf. Bütthard Der Ort wird in einem Schutzbrief des Königs Arnulf von Kärnten im Jahr 889 erstmals erwähnt. 1095 wird Bütthard vom fränkischen Ritter Gerhard an die Benediktinerabtei zu Neustadt am Main verschenkt. 1209 übergibt das Benediktinerkloster seine Güter in Bütthard an Albert von Hohenlohe. Büttstedt Die Schreibweise des Ortes variierte im Laufe der Jahrhunderte stark: 1124 Budestedde, 1191 Buzstede, 1209 Buttestedte, 1400 butstede, 1599, Buedtstedt, 1808 Büttstedt. Die -stedt-Namen verweisen auf die zweite Siedlungsperiode (5. bis 8. Jahrhundert). Die Deutung der Vorsilbe Bütt- ist nicht zu klären, vermutet werden Abwandlungen vom mitteldeutschen bute für Tausch oder Beute oder die Siedlungsstätte eines Bodo oder Budo. Bützow Hälfte 13. Jahrhundert daneben deutsche Siedlung, 1239–1540 Hauptresidenz der Bischöfe von Schwerin, ab 1648 zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, 1760–1789 Universität „Fridericiana“ in Bützow, 1171 terram, que uocatur Butissowe, 1181 Botissi[u], 1189 Buttessou, Butsowe, 1224 Buzhiow(e); Bützow (1346). Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename*Butiˇs, *Budiˇs (vgl. altsorbisch *Budych, *Budyˇs zu Budysˇin) mit einem possessiv Suffix -ov,-o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Butisˇ oder Budisˇ’ rekonstruieren, der Kosename geht vermutlich auf einen zweigliedrigen Personennamen mit *Budi m Erstglied zurück, einer Form von slawische *byti ‘sein’. So Bautzen // Budysˇ in, Landkreis Bautzen. Buer, (Gelsenkirchen) Mitte 1200 Bure. Germanisch barja, Baracke. Buir, (Aa) 1003 in Pvirae, 1121 de Buiro. Germanisch burja, Baracke, Eventuell beziehen sich die Belege auf Beuer, (Uxheim) Buldern, 889 Bunhlaron, +1000 Bunlarun, Buldoron, Bulloron. Germanisch bun, Rhor+ + hlaerium, zu hlaeri waldiges Sumpfland. Bulenheim, (Lendersdorf) 1196 Bulenheim, 1196 Bulem. Bülheim, (Kleinenberg) 1015-25 Bulihem. Büllesbach, (Uckerath) 948 in Boletrebiechi gespringun. Büllesheim= Großbüllesheim. 856 Bulengesheim, 867 Bullinghiheim, 1176 Bullinsheim. Germanisch Bullinges haim, Wohnung des Bulling. Büllesheim=Kleinbüllesheim, 1176 Superior Bullingisheim. Bullingesheim, (Sankt-Goar) 1114 Bvllingesheim. Germanisch Bullinges haim. Wohnung des Bulling. Bulmke, (Gelsenkirchen) Mitte 1200 Bullerbeke, Bullinbeke. Bülsberg, (Odenthal) 1157 Bullengesberch. Germanisch Bullinges berga, Berg des Bulling. Bulsenbrok, (Brunen). Mitte 1200 Bulcebruke. Bugewitz Bugewitz wurde erstmals als Bvgoseviz am 18. Mai 1233 urkundlich genannt. Die Namen wechseln in der Schreibweise (u. a. Buchwitz, bis erst 1779 der heutige Name auftaucht. Der Name wird mit der Berühmte gedeutet. Buggenhagen Buggenhagen war seit dem 13. Jahrhundert ein Stammsitz der adligen Familie von Buggenhagen, die bis zur Enteignung 1945 im Besitz des Gutes blieb. Buggingen Dieses Gebiet wurde durch verschiedene Stämme der Kelten besiedelt. Im Jahre 70 eroberten die Römer dieses Gebiet. Es wurde unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus kultiviert. Die zuvor hier lebenden Kelten wurden assimiliert. Die Römer errichteten auf den Hügeln Siedlungen und Gehöfte. Diese wurden Villa Urbana genannt. Fränkische Adlige beschenkten um 775 verschiedene Klöster mit Grundbesitz aus diesem Gebiet, insbesondere – wie im Lorscher Codex beurkundet – das Kloster Lorsch. Am 17. Juni 778 erhielt es Güter in Buchinger marca (Gemarkung Buggingen), 789 die Dörfer Wilere (Weiler, Nieder- und Ober-, östlich von Müllheim) und Padaperc (Betberg) in pago Brisgowe (im Breisgau). 819 schenkte ein Ruthart eine Hube in Sevelden (Seefelden) ebenfalls dem Kloster Lorsch. Buhla Buhlenberg Buhlenberg wird erstmalig 1190 in den Kirchbüchern erwähnt. Bullay Es gilt als sicher, dass es auf dem Gebiet des heutigen Bullay eine römische Siedlung gab, die erstmals 1150 als Buley infra Cell urkundlich erwähnt wurde. Von 1470 bis 1550 gab es in Bullay Bergbau. Bullenkuhlen Im Jahre 1588 wurde der Ort als „Bulle-Kuhlen“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1647 wurde er unter dem heutigen Namen Bullenkuhlen genannt. Der Ort liegt am historischen Ochsenweg. Sein Name leitet sich vermutlich von den Teichen an der Krückau ab, an denen die Ochsen getränkt wurden. Bunde Wegen der Lage auf einem Geestrücken blieb der Ort von den großen Sturmfluten der Mittelalten verschont; vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Hafenort; im 15. Jahrhundert als Häuptlingssitz nachgewiesen, weshalb sich der Ort, wie in Ostfriesland häufig zu beobachten, zum Flecken entwickelte. Auf dem heutigen Gemeindegebiet lag die Johanniter-Doppelkommende Dünebroek. 1428 Bunde [Original], 1448 Bunda, 1484–1494 Hogenbonne; Bunde (1465). Der Ortsname ist schwierig. Die von Remmers vorgeschlagenen Deutungen als biwende, bifang oder als *bun-ithi kommen wegen des nicht vorhandenen Umlautes des Stammvokals beziehungsweise bei biwende wegen der überlieferten Formen nicht in Betracht. Der Ortsname könnte mit mittelniederdeutsch bu ̄ne ‘Anhöhe’ verbunden werden und mit einem Dentalsuffix ohne präsuffixalen Vokal (< *bu ̄ n-þa o. ä.) abgeleitet sein. Der Ortsname nimmt Bezug auf die Lage auf einem Geestrücken. Bundendele, (untern Saargegend) +11000 Bundendele, buntendele. Bundenbach uf einem Bergsporn bei Bundenbach, in einer Schleife des Hahnbaches, befand sich die spätkeltische Befestigungsanlage Altburg, auch castellum genannt, vom Stamm der Treverer. Sie gilt als die am vollständigsten erforschte Anlage dieser Art. Bundenbach wurde am 14. März 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Bundenthal Der Ort Bundenthal wurde erstmals am 14. November 1290 in gelehrtem Latein als „valle coloris“ vom Speyerer Bischof Friedrich von Bolanden in einer Lehensurkunde an seinen Kämmerer Walter von Lemberg erwähnt. Bundenthal und der Nachbarort Finsternheim (winsternheym) waren durch die intensive Rodungstätigkeit des Klosters Weißenburg im 10./12. Jahrhundert entstanden. Beim „Salierraub“ wurde wohl Bundenthal zum Reichslehen, das nur der Kaiser vergab. Der Ortsname war bei frühen schriftlichen Belegen Objekt „volksetymologischer“ Deutungsversuche (von Valle Coloris, Wundenthal, Buntendalle, (Biunde= mit Flechtwerk umgebenes Gebiet) bzw. Bonthenthal; Pontenthal, Ponto: Brücke/Übergang). Bundorf Die erste urkundliche Erwähnung war 1170, als das Kloster Ebrach und das Hochstift Würzburg Güter „auch in Buntdorf“ tauschten. Bunsoh Burbach (Eifel) Burbach (Siegerland) Durch oberflächen nahe Erzvorkommen begünstigte frühe Besiedlung, swach des Ortes Reste einer keltisch Wallburg, im Mittelalter Pfarrort und nassauischer Verwaltungssitz im gemeinsam mit den Grafen von Sayn verwalteten Gebiet. 1219 de Burbach [Original], 1324 Burpach, 1324 Burchbach. Der Ortsname i st mit dem Grundwort-bach gebildet, das durch einen der Bäche des Ortsgebiets motiviert ist. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch burg ‘Burg’ zu stellen und durch die Wallburg motiviert, dagegen wohl nicht zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch bu ̄r ‘Haus’ wie bei anderen Orten dieses Namens: Die mundartlich Form Burbich zeigt undiphthongiertes -u und den Anlaut des Grundworts als Verschlusslaut -b-, der durch die urkundlichen Formen (-b-, daneben lange -p-) bestätigt wird. Bei *Bu ̄r (statt Burg-, Burch-) wäre dagegen zum einen althochdeutsch, mittelhochdeutsch -u ̄> neuhochdeutsch -au> mundartlich -iu nd zum anderen -b> mundartlich -w nach -r zu erwarten gewesen, also mundartlich *Birwich. Offenbar bewahrt die in Herkunftsnamen des 14. Jahrhundert auftretende Form mit Burch die ursprünglich Lautgestalt, wobei -g-/-ch die Erweichung -b> -w verhinderte und kurzes -u ohnehin unverändert blieb. Das Fehlen des Gutturals in den sonstigen Belegen kann durch Einfluss der übrigen Burbach der weiteren Umgebung oder Ausfall des -ch zur Erleichterung der Dreierkonsonanz erklärt werden. -burg. Das germanische Wort *burg (althochdeutsch burg / purch, mittelhochdeutsch burc, mittelniederdeutsch borch Feminin) wird ursprünglich in der Bedeutung ‘befestigte Anhöhe’ für frühe Fliehburgen oder für Reste alter Befestigungen gebraucht. Burg steht im Ablautverhältnis zu Berg (-berg) und ist durch das Genus von diesem unterschieden (Feminin: Maskulinum). Die nach dem Vorbild römisch Kastelle und ummauerter Städte befestigten burgartigen Herren und Gutshöfe der Karolingerzeit konnten zu Siedlungen erweitert werden, die auch im Flachland entsprechend benannt wurden (Regensburg). Burg nahm so die Bedeutung ‘Stadt’ an (> Bürger). Gelegentlich erinnern Siedlungsname an eine ehemals vorhandene Burg (Naumburg (Saale), Burgenlandkreis), oder statt des auf eine Burg bezogenen Namens wurde das formal-semantisch ähnliche -berg verwendet (-Nürnberg). Durch die zahlreichen mit unterschiedlichem Bestimmungswort gebildeten adligen -burg-Namen festigte sich die heutige Bedeutung von Burg. Nicht selten begegnen statt -burg neben -berg die Grundwort-stein,-fels oder-eck, bei Wasserburgen auch-au. Burg (bei Magdeburg), frühmittelalterliche Burganlage, im 10. Jahrhundert Burgward mit Burgsiedlung. Seit dem 12. Jahrhundert Ober und Unterstadt unter getrennter Verwaltung beiderseits des Ihleufers, wirtschaftlicher Aufschwung durch flämische Einwanderer, die z.B. Deichbauten an der Elbe und Entwässerungen der Elbniederungen anregten. Im 15. Jahrhundert drittgrößte Stadt der Region nach Halle und Magdeburg. Sehenswerte mittelalterliche Befestigungsanlagen, liegt an der Straße der Romanik. 948 Burg [Original], 1176 de Burch, 1285 Borch.. Der Ortsname i st zum althochdeutsch und altsächsisch Appellativum burg ‘befestigte Höhe, befestigte Wohnstätte’ gebildet, mit mittelniederdeutsch Senkung von -u zu -o-. So Burg, Kreis Solingen-Lennep (1184 Bu ̊rge); Bürgel im Saale-Holzlandkreis (1133 Burgelin). Burg (Dithmarschen) Burg (Eifel) Burg (Mosel) 1144 Borga, 1. Hälfte 1200 Burgun, Burga. Burg (Spreewald) Burg vor und frühgeschichtliche Anlage, 1787 als Schlossberg bezeichnet. Neben Burg-Dorf entstanden im 17. Jahrhundert noch zwei Siedlungen: Burg-Kauper, auf den etwas höher gelegenen hochwasserfreien Kaupen (zu niedersorbisch kupa ‘flache Erhöhung im Sumpf’), und die Ansiedlung preußisch ausgedienter Soldaten Burg Kolonie. 1315 Borg [Original], 1449 Borgk; sorbisch 1761 Bórkowy, 1843 Bórkowy. Der Name gehört zu niedersorbisch bórk ‘kleiner Kiefernwald’ und bezieht sich auf die Lage im Spreewald, der nach der ihn durchfließenden Spree benannt wurde. Ihr Name ist germanisch und gehört zu indogermanisch *spreˆu ‘stieben, sprengen, sprühen’, germanisch *Spr ̄ew-, das ins Slawische als *Sprˇeva oder *Sprˇev'a übernommen wurde, deutsch Spree. Nach der Erweiterung durch zwei Siedlungen im 17. Jahrhundert erscheint die Mehrzahlform Bórkowy. Ähnlich Bork, Ortsteil von Kyritz, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Alt und Deutsch Bork, Ortsteil von Linthe, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Borken, Ortsteil von Herzberg/Elster. Burg bei Wittlich, 1184 Burk, 1190 Burch. Burg an der Wupper, 1160 in noua monte. Burg, (Paderborn) 1036 Bruch, Burgalbem, 1152 Burgalba, 1184 Burgalben. Fluss name Burgalba genannt nach einem bei dem Dorfe liegende römischen Kastell. Burgau, (Niederau)1151 Owen, 1157 Burcowe, 1197-1215 Ouwe.. germanisch burg, Burg + agwjo, fruchtbares Alluvial Land an einem Waterlauf. Burgbrohl, (Koblenz) 1112 de Brule, 1225 Brole. Bürgel, (Monheim) 1161 Bürgel, Burgele. Germanisch burgila zu burg. Burg. Romerkastell. Büren, 1217 (Estern) Buren. Germanisch burium, zu burja, Baracke. Burgen, (Mosel) 928 Nurg, 1098 Burga, 1154 Burgena. Burgholz, (Sayn) 1208 siluam que dicitur Burgholz. Burgau 1090 (Kopie von 1685) Burengowe, 1147 (Kopie von 1175) Bvrgvo, 1156 Burgov, 1162–1165 (Kopie von 1175) Burgov, 1179 Pov rgeawe, 1238 Burgov we, 1246 Burchowe, 1257 Burgawe, 1292 Burgow ... uf der burc ze Burgowe,1324 Purgawe, 1342 Burgau. Der Beleg von 1090 (Kopie von 1685), der schon in Anbetracht seiner Schreibung verdächtig ist, entstammt einer Fälschung des 13. Jahrhunderts. Erstbeleg des Siedlungsname ist somit jener von 1147. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch-au, -ouwe, -owe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, hier im Sinn von ‘durch Wasser geschützte Burg’. Das Bestimmungswort burc,-burg, ‘umschlossener befestigter Ort, Burg’ ist wohl zur Verdeutlichung hinzugefügt worden. Burgberg im Allgäu Namensgebend für die Gemeinde ist die Burg Heimenhofen am südöstlichen Ortsausgang. Bereits 1140 war diese Sitz des Burkhart von Burgberg. Von 1351 bis 1536 war sie Sitz der Herren von Heimenhofen. Burgbernheim Der Ort wurde 889 als „Berenheim“ erstmals urkundlich erwähnt, 1224 als „Bernheim“ und ab 1309 schließlich als „Burkbernheim“. Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Bero, vielleicht auch der Tiername des dort ehemals anzutreffenden Bären (von dem wiederum der Personenname Bero abgeleitet ist).Zur Unterscheidung von dem ca. 30 km weiter nördlich gelegenen Bernheim (heute Mainbernheim genannt) erhielt der Ort den Zusatz „burc“ (mittelhochdeutsch für umschlossener, befestigter Ort, Burg, Stadt). Burgbrohl Zum ersten Mal wird Burgbrohl im Mittelalter urkundlich erwähnt, als „Volcoldus von Brule“ 1093 bzw. 1112 als Zeuge in der Gründungsurkunde des Klosters Laach durch den Pfalzgrafen Heinrich II. genannt wurde. Vermutlich hatten die Herren von Brule als Ministeriale des vom Kaiser eingesetzten Gaugrafen einen befestigten Hof auf dem Burgberg und überwachten die strategische Stelle der sich kreuzenden Wege im Tal. Ihre Bedeutung muss in den Folgejahren zugenommen haben, denn in einer Urkunde von 1289 wird von einem Schloss gesprochen. Burgdorf (Hannover), Ort im 13. Jahrhundert als Suburbium zu einer Hildesheimer Burg entstanden; langsame Entwicklung zum Flecken und später zur Stadt, ohne förmliche Stadtrechtsverleihung; seit 1428 welfisch. 1260–79 Borchdorpe [Original], 1476 Borchtorp; Burgdorf (1600). Bildung mit dem Grundwort-dorf und altsächsisch-burg, mittelniederdeutsch borch ‘Burg, befestigter Bau’ als Bestimmungswort Der Ort verdankt der Gründung als Suburbium seinen Namen. So Burgdorf, Landkreis Wolfenbüttel. Burgdorf (Wolfenbüttel) Neolithische und spätbronzezeitliche Einzelfunde, hallstattzeitliches Erdwerk und Grabhügel, frühmittelalter Reihengräberfeld, Siedlungsschwerpunkt bis ins Mittelalter rechts der Emme. Zähringisches Schloss um 1200 in der Nachfolge einer hochburgundischen Anlage am linken Ufer, Stadtgründung Ende 12. Jahrhundert, kyburgische Erweiterung Ende 13. Jahrhundert Nach dem Burgdorferkrieg um die Vormacht in der kyburgischen Landgrafschaft Burgund 1384. 1175 de Burtorf [Original], 1201 de Burcdorf, 1210 in castello Burgdorf, 1229 in castro Burctorf, 1236 in oppido Burchtorf, 1256 de Burgdorf, 1339 ze Burdolf, 1363 a Burto ... a Burtolf, 1383 ze Burgtolf, Burgdorf. Zusammensetzung aus Burgund -dorf ‘Dorf bei der Burg’. Vermutungen, der Siedlungsname sei eine Simplexbildung aus dem Personenname Berchthold, französisch Berthoud, der von mehreren Zähringer Herzögen getragen wurde, steht die Belegreihe gegenüber, die zeigt, dass wohl erst die aus Burtorf dissimilierte Form Burtolf zur französisch Namenform führte. Eine bewusste lautliche Assoziierung der Stadtgründer und Namengeber ist jedoch nicht auszuschließen. Burgebrach Wohl frühmittelalterliche Gründung, 1023 von Kaiser Heinrich an Bistum Würzburg, 1126 Pfarrkirche St. Veit vom Bischof von Würzburg an Kloster Ebrach, 1377 bis 1390 Erwerb des Ortes mit Zentgericht durch den Bischof von Bamberg. 1023 (Kopie circa 1278) ad urbem Ebaraha, 1154 (Kopie 15. Jahrhundert) Burgebera, 1189 Burcheberach [Original]; Burgebrach (1303/04, Kopie1358). Der Ortsname leitet sich von dem Namen des Flusses Ebrach, woran er liegt, ab. Dem Grundwort-ach ist althochdeutsch ëbur, ëbar ‘Eber’ vorangestellt. Vom Markt Ebrach im selben Landkreis wurde der Ort später durch den Zusatz Burg unterschieden. So Ebrach (an der Mittelebrach), Landkreis Bamberg, Ebrach (an der Ebrach), Ortsteil von Pfaffing, Landkreis Rosenheim. Burgen (Hunsrück) Burgen (Mosel) Burggen Burghaslach Der Ort wird als „Haselaha“ neben weiteren Orten in einer Urkunde des Klosters Fulda aus dem 12. Jahrhundert erwähnt, in der bestätigt wird, dass Karl der Große diese Orte dem Kloster um 800 geschenkt habe. Der Ort gehörte also ursprünglich zu einem Königsgut. Auch das Grundwort des Ortsnamens -aha (für Wasser, Bach) deutet auf eine Gründung in dieser Zeit hin, denn ab dem 10. Jahrhundert wurde anstelle dessen -bach verwendet. 1136 wurde der Ort in einer Urkunde erwähnt, in der Bischof Embricho von Würzburg die Abtrennung der Kirche in „Ashcebach“ von der Pfarrei „Haselaha“ bestätigt. Im Würzburger Lehenbuch, das 1323 oder 1324 entstanden sein muss, wird der Ort erstmals als „Burchasela“ erwähnt. Der Ortsname Burghaslachs leitet sich vom Fluss Haslach ab, der am Schloss (früher vermutlich eine Burg) vorbeifließt; das ist auch auf dem Wappen ersichtlich. Zudem unterschied der Zusatz Burg- den Ort vom heutigen Gemeindeteil Freihaslach. Burghaun Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung ist datiert auf das Jahr 1262, jedoch wird die Gründung auf das 9. Jahrhundert geschätzt. Die ortsansässigen Herren von Haune lagen in häufiger Fehde mit den Fürstäbten zu Fulda, was ihnen dort den Ruf als Raubritter einbrachte. Teilweises Stadtrecht erhielt Burghaun im 14. Jahrhundert. Burghausen Hochmittelalterliche Burganlage, im 12. Jahrhundert Marktrecht, 1307 Stadtrecht, 1392 Residenzstadt der Herzöge von Niederbayern Landshut, Stützpunkt des Salzhandels, 1025 Burchusun, 1098–1104 Burchhusen, 1138 Purchusen, 1291 Burchausen, 1349 Purchhausen, 1430 Burghausen. In einer Quelle des Jahres 1512 heißt es oppidum Burgunum, arce et amplissi Mittelalteret munitissi Mittelalteregregium ‘die Stadt Burgunum, hervorragend durch eine sehr weitläufige und stark befestigte Burg’. Hier wird auch gleichzeitig die Erklärung des Bestimmungsworts gegeben, denn Burghausen unterscheidet sich von dem an der gegenüberliegenden Seite der Salzach in Oberösterreich gelegenen Dorf Wanghausen durch den Zusatz althochdeutsch-burg, burch, burc, purc ‘Burg, Stadt, befestigter Ort, mit Mauern umgebene Ansiedlung’; Grundwort ist hier wie dort eine Pluralform von hûs ‘Haus, festes Gebäude’, -hausen. Burgheim Burgkirchen an der Alz Ab 1203 Grundherrschaft des Zisterzienserklosters Raitenhaslach. 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) Ad Pohkirch eccl(esia), 901 (Kopie des 12. Jahrhundert) Pohchirihha, circa 1180–1190 Bu ̊chirchen, 1219 Buchkiric(hen), 1264 Burchinchen, (Kopie von 1439) Burkirchen, 1270 plebanus in Pvrchirchern, 1272 Pu ̊chchirchen, 1303 hintz Pu ̊echchirchen ... untz mitten in die Alss, 1334 Pu ̊echirichen, 1431 Puehchircher Pfarrei an der Alcz, 1469 Puechkirchen, 1535 Burgkirchen Auff der Allts, 1635 Purgkhirchen, 1810 Burgkirchen an der Alz. Grundwort ist althochdeutsch kirihha, chiricha ‘Kirche’, -kirchen. Das ursprünglich Bestimmungswort lässt sich zu mittelhochdeutsch buoch ‘Buchenwald’ stellen, sodass deutlich wird, dass der Name eine Kirche am Buchenwald beziehungsweise eine Siedlung an einem solchen bezeichnet. Weil im Dialekt althochdeutsch burch,-burg, mittelhochdeutsch burc ‘Burg, Stadt’ in Verbindung mit dem Grundwort ähnlich ausgesprochen wurde, konnte es ab dem 13. Jahrhundert zur entsprechenden Umdeutung des Bestimmungsworts kommen. Interessant ist, dass die verschriebene Namensform der Papsturkunde von 1264 in der 1439 im Kloster Raitenhaslach angefertigten Kopie korrigiert wurde. Wegen des gleichnamigen Pfarrdorfes Burgkirchen (a. Wald) im selben Landkreis wurde die Lokalisierung am Fluss Alz zur Unterscheidung hinzugefügt. Burgkunstadt Die erste urkundlich gesicherte Erwähnung Burgkunstadts stammt vom 13. April 1059. Es wird ein Aepelin de Counstat genannt, der vermutlich mit dem Burggraf Adalbert von Constat identisch ist. Burglahr Die Burgruine „Burg Lahr“ gibt der Gemeinde ihren Namen. Der Wortbestandteil -lahr wird aus dem Keltischen Lar oder Laar abgeleitet und steht für Grund und gerodete Fläche. Burglauer Burglauer könnte erstmals in einer Urkunde Kaisers Arnulf von Kärnten am 11. März 899 erwähnt sein, die mitgenannten Orte liegen alle nicht weit entfernt, doch ist die Zuordnung von Iura zu Burglauer unter Historikern umstritten. Ab dem ausgehenden 11. Jahrhundert wurde die Burg Lure (Burg Lauer) im Dorf erwähnt, die 1225 erneuert und 1525 im Bauernaufstand gebrandschatzt wurde. Burglengenfeld Altstadt am Fuß einer Erhebung mit historisch Burganlage, ab 14. Jahrhundert herzogliches Amt. 1123 (Kopie 15. Jahrhundert) Lengenfelt, circa 1133 Lenginuelt [Original], 1205 castrum Lengenvelt [Original]; Purcklengefelt (1356). Sehr fraglich ist es, ob die Nennung de Lengenvelt zum 11. Jahrhundert aus den Annalen des Klosters Pegau (bei Leipzig) hierher gehört. Zum Grundwort -feld. Das Bestimmungswort des ursprünglich Siedlungsname Lengenfeld, einer unechten Komposition < althochdeutsch *(b ̄ı/za dëmo) lengin fëlde ‘(bei/zu dem) langen Feld’, ist das Adjectivisch althochdeutsch lang ‘lang’, dessen Stammvokal -a durch das -i des Dativ Flexivs zu -u einläutet. Die generelle Umlautung des Adjektivisch lang in swach Flexion besteht nur bis zum 9. Jahrhundert, so dass der Name wohl davor entstanden ist. Im Siedlungsname selbst ist der Umlaut fest geworden. Als Bedeutung des Siedlungsname erschließt sich ‘Siedlung bei dem langen Feld’, womit ein Flurgebiet mit einer besonderen Gestalt/Größe gemeint sein wird. Der Zusatz Burg dient der Unterscheidung von vielen weiteren Orten namens Lengenfeld. Allein in Bayern finden sich 10 Siedlungen, die mit oder ohne Zusatz (Burg-, Krum-)Lengenfeld heißen, 7 weitere der Form Lengfeld weisen verkürztes Bestimmungswort auf. Ohne Umlautschreibung (Langen-) erscheinen in Bayern nur zwei Orte. Burgoberbach Der Ort wurde 1150 in einer Urkunde des Heilsbronner Kloster als „de Oberenbach“ erstmals erwähnt. Die Form „Burgoberbach“ wurde 1349 erstmals bezeugt und diente zur Unterscheidung von Niederoberbach, das ursprünglich ebenfalls nur „Oberbach“ hieß. Burgpreppach Schloss und Ort Burgpreppach kamen 1344 in den Besitz der Familie Fuchs von Bimbach. Burgrieden Burgsalach Burgsalach (frühere Schreibweise Salach) Bei einer Kirchenweihe durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt 1070 erstmals erwähnt. 1281 übergaben Conrad und Hanricus von Salach dem Kloster Wülzburg das Patronatsrecht über die Kirche von Salach. Burgschwalbach Am 9. Juni 790 wurde Burgschwalbach in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Squalbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort erhielt am 30. Januar 1368 von Kaiser Karl IV. Stadtrechte verliehen. Damit verbunden war auch das Recht zum Bau von Stadtbefestigungen. Nach quellenlosen Angaben wurde von 1368 bis 1371 unter Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen die Burg Schwalbach erbaut. Burgsinn Das Grundwort des ursprünglichen Namens Sinna geht auf den den Ort durchfließenden Fluss Sinn zurück. Der Zusatz im zeitweise verwendeten Namen Niedersinn wurde verwendet, um Niedersinn von den naheliegenden Dörfern Obersinn und Mittelsinn zu unterscheiden und wies auf die Lage im Tal hin. Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1001 Sinna, 1303 Sinne, 1317 Synne, 1319 Burgsinne, 1339 Borgsinn, 1346 Nydern Sinne, 1467 Burgsynn, 1695 Burgsinn. Burgsponheim Die Burg Sponheim wurde im Jahr 1127 erstmals urkundlich erwähnt. Anfang des 13. Jahrhunderts verlegten die Grafen von Sponheim ihren Regierungssitz nach Kreuznach. Burg-Sankt Michaelisdonn. 2008 aus den Ämtern Burg-Süderhastedt und Eddelak-Sankt Michaelisdonn gebildet. Um 1611 St. Michaelis-Kirche erbaut, Besiedlung erfolgte um die Kirche, weitere Bebauung auf dem langgezogenen Donnstrich Richtung Norden und Süden (Norder und Süderdonn). Burg: 12. Jahrhundert Bokeldeburg [Original], 1316 in Bokelenborch, 1447 tor Borch; Burg (16. Jahrhundert). Sankt Michaelisdonn: Sankt Michael (um 1611). Vom mittelniederdeutsch böklît ausgehend bezeichnet der Bökelde einen ‘Abhang mit Buchen’. Bei Burg handelt es sich heute um die Bezeichnung des Ortes, während die Burganlage auch heute noch Bökelnburg heißt ( -burg). Sankt Michaelisdonn geht auf die Besiedlung um die St. Michaelis-Kirche zurück. Die Siedlung wurde auf einer langgezogenen Sandablagerung (Donn ‘Düne’, mittelniederdeutsch *don ‘ausgestreckt, straff ’ erbaut. Burgstädt Um 1300 Marktort auf der Flur des im 12. Jahrhundert entstandenen Dorfes Burkersdorf. 1378 Burkirstorff vor dem Stetil, 1518 Burkerßdorf, 1619 Burckstadt, Borkstedt. Im Bestimmungswort ist der Personenname Burghart oder Burgwart enthalten; das ältere Grundwort-dorf wurde durch-städt ersetzt. So Burkersdorf, u.a. Ortsteil von Frauenstein, Landkreis Mittelsachsen; Ortsteil von Zittau, Landkreis Görlitz; Ortsteil von Ortrand, Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Burgstall Burg Stargard Die Burg wird erstmals im Jahr 1170 als Stargart erwähnt – was „alte Burg“, „alte Stadt“ in der inzwischen ausgestorbenen westslawischen Sprache Polabisch, Pommern und dem einzigen überlebenden Verwandten der Sprache Polabisch, Kaschubisch, bedeutet. Der Name ist eine Kombination aus stari (alt) und gard (Stadt/Burg) Angeblich schenkte das Bistum Havelberg die Burg der Abtei Broda bei ihrer Gründung, die entsprechende Urkunde ist jedoch a Fälschung; der Ort wird jedoch in einer späteren Urkunde aus dem Jahr 1244 erwähnt. Um Verwechslungen mit anderen Städten namens Stargard zu vermeiden, wird der Ort seit 1929 als Burg Stargard bezeichnet. Burgstetten Burgthann Ansiedlung um die im 12. Jahrhundert entstandene Burg der Ritter von Thann zu Altenthann, 1335 durch die Burggrafen von Nürnberg erworben; nach dem Krieg 1449/1450 zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Markgrafen von Ansbach zur Markgrafschaft Ansbach, 1806 bayerisch. 1140 Herman de Tanne, circa 1287 castrum Tanne, 1381 Burgthan, 1799 Burgthann. Der Zusatz Burg unterscheidet den Namen von dem Dorf Altenthann im gleichen Landkreis; die Deutung des Namens im Zusammenhang mit der d. Baumbezeichnung Tanne als Örtlichkeit im Tannenwald ( -thann) wirkt volksetymologisch; jedenfalls wird nicht von einer Realprobe berichtet. Plausibler erscheint die Herleitung vom Namen des Ministerialen geschlechts der Tanner, die die Burg erbauten. Burgwald Burgwalde Burnegasce, (Koblenz) 1219 Burnegasce. Germanisch brunnan, Quelle + gatwon, Gasse. Burnesleiden, (Herzogenrath) 1212 Burnesleiden. Bürresheim, (Sankt Johann) 1157 Burgenesem, 1158 Burgensheim, 1170 Burgetseim. Bürrig. (Leverkusen) 1135 in Bürge, 1155 Burga. Burtscheid, (Aachen) 1018 in Purceto, 1018 Porcetensis, 1029 Porcit. 1136 Porcetum. 1166 de Burceto. Bürvenich, (Aa) 1166 Buruenich, 1222 Buruenihc. Burgwedel Mittelpunkt der Hildesheimer Grafschaft Burgwedel, später welfischer Amtssitz; Schloss 1371 erbaut (1426 zerstört); ursprünglich Klein und Großburgwedel. 1179 Burchwide [Original], 1310 Parvo Borchwede, 1324 Groten Borchwede; Burgwedel (1576). Bildung mit mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ als Grundwort und altsächsisch-burg, mittelniederdeutsch borch ‘Burg, befestigter Bau’ als Bestimmungswort Das Grundwort kommt als Bildungselement nur im norddeutsch Raum häufiger vor. Im 16. Jahrhundert wird das Grundwort an den Ortsnamen auf -wedel angeglichen. So Borgwedde, Landkreis Osnabrück. Burgwindheim Unklar ist die Bedeutung des Ortsnamens, der entweder auf die Siedlung eines Mannes namens Wind oder auf die wendische Vergangenheit zurückzuführen ist. Der springende (wendische) Hund im Ortswappen könnte ein Hinweis sein. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1140. Die Siedlung geht vermutlich auf die fränkische Landnahme zurück. Burk Der Name Burk ist eine Kurzform von Burkhard und bedeutet somit "die starke Festung" oder freier übersetzt "der starke Beschützer". Burkardroth 1136 Burkarterode, 1183 Burcharderode, 1193 Burchartesrode, 1799 Burkardroth. Grundwort ist -rod(e), eine Bezeichnung für Rodeland; Bestimmungswort der Personenname Burkhard, wobei auffällig ist, dass der Personenname in den meisten Belegen und auch in der heutigen Form nicht im Genitiv erscheint. Burkau Burkau wurde erstmals im Jahr 1164 urkundlich erwähnt, nach anderen Quellen erst im Jahr 1312. Burkhardtsdorf Die Besiedlung des Ortes erfolgte wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch mainfränkische Siedler im Auftrage des Kaisers Friedrich Barbarossa. Die Anlage des Ortes in der Hälfte des Zwönitztales erfolgte als Waldhufendorf mit Scheinwüstungen. In zwei Urkunden aus 1216 und 1218 wird der „Abte Burchardt“ benannt: König Friedrich II., als weltlicher Herrn, nimmt in einer Urkunde vom Jahre 1216 das Kloster Kempnitz in seinen Schutz, bestätigt dem Abt Burchard und dessen Nachfolgern alle Rechte und Freiheiten. Ebenso gibt auch die Kirche in einer Urkunde aus dem Jahre 1218 eine entsprechende Erklärung ab: Papst Honorius III. nimmt den Abt Burkhard und das Kloster Camnitz in seinen Schutz. Diese beiden Urkunden lassen den Schluss zu, dass der 4. Abt des Bergklosters St. Marien zu Chemnitz, Burkhard, als Gönner und Förderer des Ortes geehrt werden sollte, indem man die neue Siedlung nach ihm benannte. Die Schreibweise des Namens hat sich im Laufe der Jahre mehrfach geändert. So schrieb man 1331 „Burckerstorff“ 1368 „Burckarstorff“, 1408 „Burkirsdorff“, 1427 „Burgkerstorf“ 1475 „Burgkerhrsdorff“, 1495 „Borckerßdorff“ 1555 „Borkersdorff“ und 1624 „Burcartsdorff“. Eine einheitliche, noch heute gültige Schreibweise „Burkhardtsdorf“ wurde im Jahre 1891 durch Entschließung des Königlichen Ministeriums des Inneren so festgelegt. Eine urkundliche Ersterwähnung des Ortes „Burckerstorff“ gab es bisher für das Jahr 1331 in einer Urkunde des Dresdner Hauptstaatsarchivs. Darin wird beurkundet, dass Burkhardtsdorf zu dieser Zeit als einziges Dorf selbst Bier brauen durfte, während die anderen Klosterdörfer Chemnitzer Bier zapfen mussten. Die Kirche von „Borckersdorff“ wird bereits im Meißner Bistumsmatrikel von 1346 genannt. Burladingen Im Zuge einer Schenkung an das Kloster Lorsch 772 erstmals erwähnt, seit dem 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Grafen von Zollern und im Jahr 1978 zur Stadt erhoben. Ruine Lichtenstein. 772 (Kopie 12. Jahrhundert) Burdlaidingen, 12. Jahrhundert Burladingin. Burladingen ist wohl eine -ing (en)-Ableitung von einem Personenname Burdleit und bedeutet dann ‘bei den Leuten des Burdleit’. Burow Burrweiler Zum ersten Male wurde Burrweiler am 7. April 1275 in einer Urkunde von König Rudolf von Habsburg im Kloster Weißenburg erwähnt. Burscheid 1180 Bursceith, 1283 Burscheyt. Der Name ist ein Kompositum aus dem Bestimmungswort bu ̄r aus germanisch *bu ̄raM./ Neutrum ‘Haus, Kammer’, heute mit Bedeutungsverengung nur noch in Vogel-bauer, und dem Grundwort-scheid, das zwar wie Scheide Feminin auf mittelhochdeutsch scheiden, althochdeutsch skeidan ‘scheiden, Scheide’ mit indogermanisch Ursprung zurück geht, aber als Namenwort in seiner Bedeutung umstritten ist. Nach Dittmaier ist gerade für das Bergische Land wegen der Lage und der hier sehr zahlreiche Ortsname und Flurname auf -scheid von ‘Wasserscheide, Bergrücken’ auszugehen. -scheid gehört zu den im Mittel und Niederfränkischen sehr frequenten Namen wörtern für Ortsname und Flurnamen die zumeist in den Zusammenhang der großen mittelalterlichen Rodungsphasen gehören. So Neunkirchen-Seelscheid; Bedburg, Rhein-Erft-Kreis; Bensberg, Ortsteil von Bergisch Gladbach. Burtenbach Burtenbach dürfte um 700 – 800 n. Chr. gegründet worden sein. Darauf deuten ehemalige Hügelgräber, Reste zweier Viereckschanzen sowie verschiedene Funde hin. Der Ortsname wird unterschiedlich gedeutet, als Burto oder Burgito am Bach, als Furt am Bach (Mindel) oder auch als Burren (Berg) am Bach. Burtscheid Der Name Burtscheid ist ein Kompositum, das verschiedene Deutungen zulässt. Zunächst bezeichnet das Grundwort ...scheid eine territoriale Grenze, eine Weg- oder Wasserscheide. Eine andere Deutung steht im Zusammenhang mit der Besiedlung. In der Zeit der großen Rodungen im 12./13. Jh. entstanden linksrheinisch zahlreiche Ansiedlungen mit der Silbe ...scheid im Namen. Das Wort wird verschieden ausgelegt: Es kann sinngemäß das für die Siedlung ausgeschiedene Land bedeuten oder aber der Name steht im Zusammenhang mit dem älteren keltischen/gallischen Wort keiton/cetum in der Bedeutung von Wald/Heide. In früherer Schreibweise heißt Burtscheid borcetum, das in seiner Bedeutung wahlweise als Wald am Bieberbach (= Beverbach), Wald am braunen Bach, Wald zur Schweinemast ausgelegt werden kann. Burweg Buschvitz Die Gegend war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Busdorf Der Name Busdorf selbst wurde 1299 als Personenname (Jaan Buzthorp) erstmals erwähnt. Daraus lässt sich auf einen Ortsnamen, der Dorf des Butse bedeutet, schließen. Buseck 1458 wird die Burg erwähnt, auf deren ursprünglich quadratischen Grundmauern Mitte des 19. Jahrhundert das neugotische Schloss errichtet wurde. (802/817) (Kopie um 1160) Buc heseichehe, (9 Jahr ) (Kopie um 1150 ) Bu ̊ches wiccun, circa 1145–1153 (Kop.) Buhesecke, 1210 de Aldenbuchesecho, (1220–33) Bucheseken, 1309 Buchseke, 1315 Buchesecke, 1326 zu Grozin Buchesecke, (14)65 Bußeck. Kompositum mit dem Grundwort -eck, zu althochdeutsch egga stark. Feminin ‘Schneide, Spitze, Ecke’, mittelhochdeutsch ecke stark/swach Feminin ‘Spitze, Ecke, Kante, Winkel’. In der Überlieferung erscheint es als -ecke und einer Pluralform -eken, -echo, wobei -e/-en in der jüngsten Entwicklung apokopiert wird. Der Name bezieht sich teils auf die Lage, teils auf den Grundriss der Flurstücke. Inlautend -es ist nicht das Merkmal einer st. Genitivflexion, sondern eine Variante des -ahi-Suffixes ( -ach2) zu Buche. Buches ist eine Stellenbezeichnung im Sinne von ‘Ort, wo es Buchen gibt’. Die Namen stehen für Buchenwald. Das Bestimmungswort Bu(c)h passt sich der Fuge an und wird zu Bußassimiliert. Die beiden ältesten kopialen Überlieferungen für Alten Buseck aus dem 12. Jahrhundert weisen andere Grundwort auf: -eichehe und -wiccun; der Zusatz Alden erscheint ab 1210, der als Abgrenzung zu dem anderen Ort gleichen Namens hervorgegangen ist, wobei das Attribut Grozin erst 1326 urkundlich erwähnt wird. Bei Buseck muss es sich ursprünglich um einen Flurnamen gehandelt haben, der später auf die Siedlung übertragen wurde. Damit kann der Ortsname als ‘Siedlung an der Buchenwaldecke’ interpretiert werden. So In der Buchwaldsecke, Gemeinte Glauburg, Wetteraukreis. Busch, (Uckerath) 1218 de Busche. Buschbell (Frechen) 1074 Belle. Büschfeld, 802 Byschofsvelt. Germanisch biskopes feldu, öde Ebene des Bischofs. Buschgasse, (Köln) 1195-98 in Bozingazzin, 1188-1215 in Bozengazen, Germanisch Bodtson gatwon. Gasse des Bodsto. Buschhausen, (Halver) 1100 Buscheim. Germanisch busku, Gestrüpp + haima, Wohnung. Buschhoven, (Köln) 1167 Bischouen. Germanisch biskopes hofum, zu den Hofen des Bischofs? Buschhhoven, (Erkrath) 1198 Buschorne, 1198 Bushorne. Germanisch busku, Gestrüpp + hurna, Landesvorsprung. Bütgenbach, +11000 Butenbach, 1130-31 Buitebach. Germanisch Budikan (?) baki- Bach des Budilo? Butterich, (Haus in Koln) 1197 domus que dicitur Butterig. Genannt nach dem Dorf Büderich. Büttgen, 1. Halfte 900 Budica, 1027 in Budecho. Butzdorf, Tettingen) +11000 Bizzinsdorfh. 1126 Bizzerdorf, Bizzersdorf. Butzweiler, (Trier) 1030 Botzwilre, Putzwilre. Butzweiler, (Bickendorf) 1215 Puzwilre. Busenberg Der Name „Busenberg“ taucht erstmals 1408 urkundlich auf. Zusammen mit den Dörfern Bärenbrunn und Erlenbach wird Busenberg im Zusammenhang mit dem Lehensbesitz des Grafen Hamann von Zweibrücken-Bitsch erwähnt. In der Folge erscheinen die nächsten gesicherten Erkenntnisse zur Geschichte Busenbergs aus alten Aufzeichnungen der Pfarrei. Dort ist zu lesen, dass im Jahr 1490 - Urkunde vom 06.10.1490 Staatsarchiv Speyer – die Jakobus Kapelle zu Busenberg zur Pfarrkirche erhoben wurde. Busenhausen Die erste urkundliche Erwähnung findet sich um 1450 im Nekrolog der Abtei Marienstatt. Danach hatte Godart von Bosenhausen und seine Frau Mechel der Abtei „11 1/2 Albus“ gestiftet. Aus einer anderen Aufzeichnung geht hervor, dass Johann von Bosenhausen von 1464 bis 1478 Richter in Altenkirchen war. Busenwurth Butjadingen Die Gemeinde Butjadingen liegt auf der Halbinsel Butjadingen, die sich im Mittelalter gebildet hat, als große Sturmfluten den Verlauf der heutigen Nordseeküste gestalteten. Nach der Zweiten Marcellusflut 1362 war Butjadingen zeitweise eine Insel nördlich der Heete. Die beiden durch das Wasser der stetig größer werdenden Jade (Innenjade und Jadebusen) geteilten Reste des friesischen Gaus Rüstringen wurden fortan Bovenjadingen (links der Jade gelegen) und Butjadingen (rechts der Jade) genannt.[2] Der Name leitet sich von niederdeutsch „buten“ (= außen, außerhalb, jenseits) und „Jade“ ab. Das Wort „Butjadingen“ bezeichnet also das „Land jenseits der Jade“ (aus der Sicht der Landschaften, in denen die Mehrheit der Friesen lebte). Buttelstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Buttelstedt in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Botalastat urkundlich erwähnt. „1052 überließ Kaiser Heinrich III. dem Bistum Naumburg Hoheitsrechte in Buttelstedt, die durch Weiterverleihung im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Thüringen aus dem Haus Wettin übergingen. -büttel. Die 222 -büttel- Orte mit Wolfenbüttel, als südlichstem Vorkommen zeigen als wohl sächsisch Gründungen ungefähr das gleiche Verbreitungsgebiet wie die-borstel / -bostel Namen, wobei der Papenteich im Landkreis Gifhorn die ältesten Belege aufweist (wohl bereits aus dem 7. Jahrhundert). Alt belegt sind -butle, gibutli ‘Anwesen, Haus, Wohnsitz’ (altsächsisch bo ̄dal ‘Grundbesitz’), die auf die indogermanische Wurzel *bhu ̄‘bauen’ beziehungsweise wohl auf ein dentalerweitertes lokativisch Kollektivum *gibutlia zurückgehen, welch letzteres den Umlaut in -büttel bewirkt haben dürfte. 12 % der Namen haben das Simplex Büttel, die übrigen weisen mehrheitlich Personenname als Bestimmungswort auf. Es handelt sich vorwiegend um kleinere Siedlungen, nicht wenige wurden wüst, was auf jüngeres Alter deutet. Die Produktivität des Typs ist im 12./13. Jahrhundert erloschen, weshalb er in der Ostsiedlung keine Rolle gespielt hat. Buttenheim Buttenheim – „Bothos Heimat“ – wurde 1017 erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt an der Nord-Süd-Verkehrsachse des Regnitztals und wurde vermutlich um 550 gegründet. Während einer Flussreise von Forchheim nach Würzburg im Jahr 793 ließ Karl der Große Kirchen errichten im Raum Regnitz, um die Slawen zu bekehren. Man geht davon aus, dass in Buttenheim eine der 14 „Slawenkirchen“ Karls des Großen stand, die um 800 im Radenzgau (einem Kreis, der in etwa dem heutigen Oberfranken entspricht) entstanden. Buttenwiesen Im 12. und 13. Jahrhundert war Buttenwiesen im Besitz der Herren von Eberstall-Reisensburg. Im Jahr 1270 wurde es Teil der Markgrafschaft Burgau, die bis ins 19. Jahrhundert die Herrschaft über Buttenwiesen innehatte. Buttlar Buttstädt Altthüringisches Dorf an alter West-Ost-Straße, im 13. Jahrhundert Marktort (1331 stat); seit 15. Jahrhundert große Vieh und später Pferdemärkte. (786/815) um 1150 Butesstat, um 860 Butestete, 876 Buotestat, 918 Butestete, 1199 Buthstete; Butstet (1506). Möglicherweise einfach ein Name für ‘Ort mit Hütten, Wohnstellen’, zu einer germanisch Wurzel *bu ̄‘bauen’, gebildet mit dem altsächsisch Wort*but-<*bu ̄þo ̄-, vgl. angelsächsisch botl‘ Anwesen, Haus’, altsächsisch bodal ‘Haus’, mittelniederdeutsch buwete ‘Gebäude’, norddeutsch bu ̄te, hochdeutsch Bauten, litauisch bùtas ‘Haus, Hütte’, und mit dem Grundwort altsächsisch -stedi ‘Stelle, Ort’ (vgl. -statt). Weniger wahrscheinlich ist Bildung aus altsächsisch *but(t) zu mittelniederdeutsch but(te), norddeutsch butt ‘stumpf, plump’, vgl. norddeutsch Butt‘kurzes, dickes Ende’, altnordisch butr ‘kurzes Stück eines Baumstammes’, etwa als Ortsname dann auf Rodung oder auf plumpe Häuser o.ä. hinweisend. So Wolfenbüttel, u.a. Ortsname mit Grundwort -büttel; Buttelstedt, um 800 Botalastat, 1052 Botelstete, Landkreis Weimarer Land. Butzbach Besiedlung des Gebiets seit der Jungsteinzeit; vom 1. bis Mitte des 3. Jahrhundert römisch Kastell mit Dorf; der heute Ort wohl im 6./7. Jahrhundert beim merowingischen Landesausbau neugegründet und benannt, Erster wähnung 773. Früh bezeugte Besitzrechte der Abteien Lorsch und Fulda; seit dem Hochmittelalter unter verschiedenen Territorialherren, 1321 Stadtrecht, ab 1479 teilweise und 1741 endgültig zu Hessen-Darmstadt. 773 Botisphaden, (769-)778 Botinesbach, 805–808 in Butespachere marca, 821 Bodespach, Buodesbach (allesamt Kopie ende 12. Jahrhundert), 1308 Buzbach [Original]. Bestimmungswort: In den Belegen 1, 3–6 liegt wohl der Genitiv der Personnename-Kurzform althochdeutsch bo ̄t-i (< *baudi-) beziehungsweise von dessen Nebenform bu ̄t-i (in der Bedeutung ‘Gebieter’ zu althochdeutsch gi-biotan ‘(ge)bieten’) vor. In 1 wird für unbetontes -e (wie häufig im Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch) -ig eschrieben; in 4, 5 steht unverschobenes -d-, in 1–3 schon aus dem OBand eingedrungenes (graphem.) -t-; das -uoi n 5 kann althochdeutsch u ̄ oder ein aus expressiv offenem o ̄ entstandenes althochdeutsch -uo oder das aus diesem seit dem 11. Jahrhundert hervorgegangene u ̄ bezeichnen. In 2 ist der o. g. Stamm mit dem Kose suffix -in < - ̄ın erweitert, vermutlich die ältere Form des Bestimmungsworts, die entweder zugunsten der kürzeren aufgegeben oder zu dieser durch Schwund des im Ortsname tonschwachen -in verkürzt wurde (Hildesheim). In 6 Schwund des tonlosen -e und Stammvokalkürzung vor Dreikonsonanz. Wechsel von -phaden (=Dativ Polenl.; -ph-: in CL für das im Rheinfränkisch unverschobene -p-) mit -bach (b > p oft mittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch im inneren Anlaut). Das Grundwort althochdeutsch -pfad begegnet nur in wenigen frühbezeugten Ortsname von Wüstungen oder nicht mehr lokalisierbaren Orten. Bedeutung: ‘zu den Wegen beziehungsweise zum Bach des Bo ̄ ti’. So Büdingen, Wetteraukreis. Butzow Buxheim (Oberbayern) Pussenesheim, ein eichstättisch-bischöflicher Meierhof, ist erstmals in einer Urkunde vom 5. Februar 908 erwähnt und gehörte wohl zur Grundausstattung des um 745 entstandenen Bistums Eichstätt. Für 1179 ist der Ort als Besitz des Eichstätter Domkapitels nachgewiesen, bestätigt in einer Urkunde von Papst Alexander III. Anfang des 12. Jahrhunderts wird der Ort unter Bischof Eberhard bei einem Gütertausch Puhsenshaim genannt. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts gab es einen Ortsadel; so erscheint 1204 ein Sifrit von Bussensheim in einer Urkunde. 1305 wurde der Ort bei dem Streit um das Hirschberger Erbe – das Geschlecht der Eichstätter Schutzvögte war mit Gebhard VII. von Hirschberg ausgestorben – dem Bischof von Eichstätt Konrad II. von Pfeffenhausen zugesprochen. Buxheim (Schwaben) Die älteste nachweisliche Siedlungsstätte von Buxheim liegt südöstlich des Ortes am Schloßberg, früher Althayn genannt. Grabhügel und Hochäcker weisen auf frühere keltische Besiedlung hin. Später stand vermutlich auf dem Schloßberg ein römischer Wachturm. 1228 wurde in Buxheim ein dem Hochstift Augsburg einverleibtes Chorherrenstift des heiligen Augustinus erwähnt. Möglicherweise lebten schon im 8. Jahrhundert, sicher aber nach den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert, Augsburger Domherren in Buxheim und versahen die Ortspfarrei und die umliegenden Pfarrsprengel. Buxtehude Ursprünglich Siedlung in der Nähe des 1196 gegründeten „Altklosters“ auf der Geest; Gründung der heutigen Stadt durch Erzbischof Giselbert von Bremen in den achtziger Jahren des 13. Jahrhundert davon auf moorigem Grund; Stader beziehungsweise Hamburger Stadtrecht; Mitte 15. Jahrhundert vollständiger Übergang des Namens Buxtehude auf die neue Stadt. 959 Buochstadon [Kopie 11. Jahrhundert], 973 Buocstadon, 1135 Buchstadihude; Buxstehude (1287). Bildung mit altsächsisch sta Deutsche ‘Gestade, Ufer’ als Grundwort, das zunächst im Dativ Plural zur Kennzeichnung der Siedlung erscheint. Später tritt als weiteres Grundwort mittelniederdeutsch hu ̄ de ‘Fährstelle, Holzlager-, Stapelplatz an einer Wasserverbindung’ hinzu. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativ altsächsisch bo ̄k ‘Buche’. Die Schreibungen mit -uo weisen auf die geschlossene Aussprache des auf germanisch *-auz urückgehenden -o ̄hin. Durch Ausfall des intervokalischen -d entsteht Buxste. Byhleguhre-Byhlen.
Caan In 1250, Caan had its first documentary mention. The name Caan describes an old settlement from the noble family "von Kane." In 1352, the Dietkirchen monastery acquired a share of land. A quarry was in operation in Caan in 1756.
Cadenberge gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). - und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Cadolzburg Wohl frühmittelalterliche Gründung; 1157 Markt, ab Mitte 13. Jahrhundert häufig Sitz der Burggrafen von Nürnberg (spätere Kurzform. von Brandenburg), 1349 Sitz des kaiserlichen Landgerichts, 1388 Brand im Städtekrieg, seit 1415 markgräflicher Regierungssitz, 1449 Zerstörung im Markgrafenkrieg und Verlegung der markgräflichen Residenz (1456 auch des kaiserlichen Landgerichts) nach Ansbach, Ausbau der Burg Cadolzburg zur Trutzfeste gegen Nürnberg, 1157 Kadoldesburc [Original], 1164 Kadoltesbvrk [Original], 1332 Cadolzburg [Original]. Dem Grundwort -burg ist der Personenname Kadold, Kadolt im Genitiv Singular vorangestellt. So Cadolzhofen, Ortsteil von Windelsbach, und Kadeltzhofen, Ortsteil von Pfaffenhofen an der Roth.
Calau In der Nähe einer deutschen Burg entstand in einer sumpfigen Niederung die 1279 als civitas genannte Stadt. Calau war Erzpriestersitz. Wechselnde Herrschafts zugehörigkeit. Um 1800 als bedeutendes Gewerbe die Schuhmacherei. In dieser Zeit noch große Minderheit von Sorben, um 1900 nur noch 3,5 %. Wichtiger Markt und Verkehrszentrum der neue Niederlausitz. 1279 Calowe, 1301 Kalow, 1497 Calawe [Original]; sorbisch 1761 Calawa. Der Name bedeutet ‘Siedlung an einer sumpfigen, morastigen Stelle’, Grundform altsorbisch *Kalov beziehungsweise *Kalava, zu altsorbisch *kal ‘sumpfige, morastige Stelle’. Es handelt sich hier um eine Bildung mit dem adjectivisch -ov-Suffix. Ähnlich Kahla, Saale-Holzlandkreis.
Calbe (Saale) An einer Burg (961) am Flussübergang der Fernstraße Magdeburg-Halle gegründet, 965 Königshof (curia regia), seit 968 zum Erzbistum Magdeburg, 1680 an Brandenburg-Preußen, seit dem 12. Jahrhundert Markt und Stadtrecht. 936 Calvo, 961 Caluo, 965 Calua, 1105 in Calven, 1159 in Calua; Calbe (1174). Die Siedlungsstelle wird durch ihren Namen als ‘kahl’ charakterisiert, vgl. germanisch *kalwa, althochdeutsch kalo, kalw ‘kahl’, althochdeutsch cal(a)wa ̄ ‘Kahlheit’, mittelniederdeutsch kale ‘kahl’, mittelniederdeutsch kal(e)we ‘Glatze’, mittelhochdeutsch kal, kalw ‘kahl’, mittelhochdeutsch kalwe ‘Kahlheit, kahle Stelle’. Handelt es sich bei Calbe zweifellos um eine frühe Siedlung, so ist doch eine Zusammenstellung mit indogermanisch *kel‘ragen, hoch’ (dazu auch litauisch kalvà, lettisch kalva ‘kleiner Hügel, Flussinsel’) wohl zu weit gegriffen. So Calw, Baden-Württemberg; Kalbe im Altmarkkreis Salzwedel.
Calden Früher Besitz des Klosters Helmarshausen in Calden. Im Mittelalter Mainzer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen. 1526/1583 hessisch. Schloss Wilhelmsthal, 1753–1770 erbaut. Anfang 12. Jahrhundert Chaldun, 1180 Caldin,1183–1190 Calde, 1290 Johann von Colden, 1401 Kaulden, 1469 Calden. Wohl zu althochdeutsch chalt ‘kalt’, dass sich auf einen Bach (‘die Kalte’) oder eine kalte Quelle bezieht. Der durch den Ort fließenden Bach trägt noch heute den Namen Calde im Gegensatz zu dem wenige km weiter w verlaufenden Warmebach. Eine Zuordnung zu althochdeutsch chalo‘kahl’ verbietet sich, da das inlautende -d hierdurch nicht erklärt würde. Der Ortsname zeigt konsequent mitteldeutsch -d statt osten Band -t und Abschwächung des flexivischen -un zu -en.
Calvörde leitet sich möglicherweise von „düstere (kahl) Furt“ ab, der lokalen Überlieferung zufolge wird die Entstehung der Furt jedoch einem Mann namens Kale zugeschrieben und die historische Bedeutung ist „Kales Furt“.
Calw Zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Burg der Hirsauer Klostervögte entstanden, denen die Grafen von Calw nachfolgten, wohl um 1250 Stadtgründung, nach Aussterben derer von Calw an die Grafen von Berg-Schelklingen und die Pfalzgrafen von Tübingen, 1308 beziehungsweise 1345 an Württemberg. Haus Schäberle, Kloster Hirsau. 1037 Kalewa [Original], 1075 Chalawa, Calwa [Original], 1163 Chalba. Der Name geht auf althochdeutsch chalawa, mittelhochdeutsch kalwe ‘kahle Stelle’ zurück und gehört zum Adjektiv althochdeutsch chalo, mittelhochdeutsch kalwes ‘kahl’. Die Stadt entwickelte sich aus einer Ansiedlung von Dienstleuten nach dem Burgbau auf einem kahlen Berg. So Calbe (Saale), Bördelandkreis; Kalbe (Milde), Altmarkkreis Salzwedel.
Cambs. Das Dorf Cambs war mehrere Jahrhunderte lang eine wichtige Poststation an der Postlinie Schwerin-Güstrow. Cambs wird erstmals 1341 urkundlich erwähnt.
Cammin (Rostock) Das Dorf Cammin wurde 1226 erstmals urkundlich erwähnt. Grund dafür war die Bewidmung mit vier Hufen für das Kollegiatstift Güstrow durch den Fürsten Heinrich Borwin II. Als Vasallen ließen sich hier die Herren von Kammin oder Kemmyn nieder. Aus einer Heberolle aus dem Jahr 1319 geht hervor, dass auch das Kloster Sonnenkamp Rechte in Cammin besaß. 1347 ist ein Knappe Hoppe von Cammin urkundlich erwähnt, dessen Familie im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts ausstarb. Die Töchter des letzten Besitzers verkauften den Besitz von vier Höfen und 7½ Hufen, die ihr Vater 1487 von Herzog Magnus und Balthasar als Lehen bekam, an Dietrich Bevernest. Dieser wurde dazu verpflichtet, die Töchter bis zu ihrem Ableben in „ruhigem Besitz des Gutes“ zu lassen.
Cappel Das Gebiet von Cappel wurde wie das ganze Land Wursten seit dem 8. Jahrhundert von Friesen besiedelt, nachdem die Sachsen das Gebiet verlassen hatten.
Die Peter-und-Paul-Kirche zu Cappel wurde 1198 von Zisterziensern gegründet. Der Ortsname bezieht
sich auf die Kirche bzw. die Kapelle und bedeutet „bei der Kapelle, bei der Kirche“. 1483 wurde die alte Bezeichnung to der Cappel genannt.
Cappeln (Oldenburg) Sevelten: 11. Jahrhundert, als „Swiveldon“, in einem Dokument der Corvey Abbey; später „Svivulten“ (1110), als dort bereits eine Kapelle existierte.
Cappeln: 1159. Cappeln war ursprünglich eine Kapelle der Pfarrei Emstek.
Elsten, Bokel, Tenstedt und Osterhausen: 1217.
Casekow Das Dorf Kosekow, später Kasekow wurde 1310 erstmals urkundlich erwähnt. Im späten Mittelalter lebten etwa 100 Einwohner im Dorf.
Castell. Im Jahr 1091 wurde der erste Vertreter des Adelsgeschlechts Castell erwähnt. Seit 1205 führten die Adligen den Grafentitel. Um 1258 erreichte ihre Macht ihren Höhepunkt und sie wurden Landesherr. Um 1260 wurde die Grafschaft geteilt.
Im Jahr 1457 wurde die inzwischen stark verkleinerte Grafschaft Lehen des Fürstbistums Würzburg. Die Grafen von Castell waren auch Erbstifter des Fürstbistums. Trotz dieser Herabstufung auf den Feudalstatus gelang es den Grafen, ihre Stellung als Reich zu behaupten.
Castrop-Rauxel Der Hof Castrop 1236 im Besitz der Grafen, dann Herzöge von Kleve in der Grafschaft Mark, 1484 Freiheitsprivileg für die Siedlung auf dem Hofe, Gerichtsbezirk und Kirchspiel. Rauxel war eine Bauerschaft im Gericht Castrop. 1609 zu Brandenburg(-Preußen), 1806 Großherzogtum Berg, 1813 wieder preußisch, 1815 Kreis Dortmund, 1902 Stadt, 1926 Stadt Castrop-Rauxel. Castrop: 834 villa Castorp, 9. Jahrhundert in villa Castorpa, um 1150 superior Castthorpe. Rauxel: 1266 Roukessele, 1334 Roucsel, 1486 Roexel. Das Erstglied des Namens Castrop mit dem Grundwort thorp > trop (-r-Metathese und harter Anlaut nach stimmlosem konsonantischen Auslaut der Erstsilbe; vgl.-dorf ) ist kastmit der Bedeutung ‘Behälter’, ‘Kornscheune’ (Kluge), passend zum Charakter eines zentralen Wirtschaftshofes mit Speichergebäude.*Hro ̄k-es-sele ist ‘Haus’, ‘Saal’ oder ‘Wohnsitz’ eines Mannes mit dem Tiernamen hro ̄k ‘Krähe’. Die Deutung von ro ̄k als ‘Rauch’ ist wenig wahrscheinlich wegen des Genitiv Formans’ -es, das sich in zusammengesetzten Siedlungsnamen nur bei Mannsnamen, nicht bei Tiernamen findet. Mehrere Siedlungsnamen mit kast-: Kastorf, Kreis Herzogtum Lauenburg SH; Kasten bei Böheimkirchen, Kastl, Landkreis Altötting, Bayern (alle mit kast-); Roxel, Stadt Münster, Bauer Roxelloe (1486), Flierich, Kreis Unna (mit ro ̄k ‘Rauch’, hro ̄k ‘Krähe’ oder (h)rok ‘Rock’).
Celle Ursprünglich Stadt Celle 3 km aller abwärts in Altencelle (Stadtrecht um 1249); 1292 Verlegung an die jetzige Stelle und Verleihung des Lüneburger Stadtrechts, 1301 Braunschweiger Stadtrecht; zunächst Nebenresidenz und Witwensitz, 1433–1705 Hauptresidenz der Lüneburger Herzöge. Vor 1007 Kiellu [Kopie 15. Jahrhundert], 1292 novum opidum nostrum Zcellis, 1339 Oldenczelle, 1471 Tzelle. Der Name ist entweder mit mittelniederdeutsch kelle ‘Schöpfkelle’ zu verbinden oder beruht wie Kiel auf einem Simplex, das in altnordisch kíll ‘schmale Bucht’, neuisländisch kíll ‘Keil; grasbewachsene feuchte Vertiefung’ und ablautend mittelniederländisch kille ‘Tiefe zwischen Sandbänken’ belegt ist. Durch den nachfolgenden hellen Vokal wird anlautendes K palatalisiert, wofür die Schreibung des Erstbelegs ein Indiz sein könnte. Der Stammvokal von kíll wurde durch Zerdehnung zu -e-, das anschließend gekürzt wurde. Die genaue Motivation der Benennung bleibt unklar. Wegen der Siedlungsverlegung werden die beiden Ortsteil e mit den unterscheidenden Zusätzen Alt und Neuversehen.
Cham 8. Jahrhundert Niederlassung (cella) des Regensburger Klosters St. Emmeram in Chammünster (Pfarreisitz bis Mitte 15. Jahrhundert), 10./11. Jahrhundert Reichsburg Cham mit Münzstätte über der Chamb mündung an wichtiger Handelsstraße nach Böhmen, 11./12. Jahrhundert Mittelpunkt der Mark Cham, im frühen 12. Jahrhundert Verlegung an heutigen Standort, ab 1204 wittelsbachisch, 1230 als Stadt bezeugt, zentraler Wirtschaftsstandort der Region Oberer Bayerischer Wald. 819 Kopie Ende 9. Jahrhundert ad Chambe (auf Chammünster bezogen), zu 976 Chronik 1013 Camma, 1189–97 Chamb; Cham [Original] (1287). Der Siedlungsname Cham beruht auf dem als Gegend name zur Bezeichnung des Gebiets der Chambmündung verwendeten Gewässername Chamb. Dieser ist 1058 als Kamb [Original] und 1086 Kopie 12. Jahrhundert in der alttschechisch Form Chub überliefert und geht auf das keltisch Adjektivisch *kambos ‘krumm’ zurück. Während beim Gewässername Chamb das auslautende b erhalten blieb, wurde beim Siedlungsname mb in der Dativ-Form Chambe zwischen Vokalen zu mm assimiliert. Vereinfachung mm > m und Apokope des vokalischen Auslauts führten zur seit dem 13. Jahrhundert belegten Namenform Cham. Zahlreiche Vergleichsnamen zum Gewässername Chamb in (ehemals) von Kelten besiedelten Gebieten.
Charlottenberg Das Dorf ist im Vergleich mit den anderen Orten der Verbandsgemeinde Diez relativ jung. Charlottenberg geht auf die Gründung durch die Fürstin Elisabeth Charlotte von Schaumburg-Nassau (1640–1707), Tochter von Peter Melander, im Jahre 1699 zurück.
Chemnitz Der Name Chemnitz leitet sich vom gleichnamigen Fluss ab, der durch die Stadt fließt. Dessen Name wiederum geht auf altsorbisch Kamenica „Steinbach“ (zu kamjeń „Stein“; vgl. Kamenz) zurück.
Chieming. Der Name Chieming, Chiemsee und der Name des Gebietes Chiemgau gehen auf den althochdeutschen Personennamen Chiemo (7./8. Jahrhundert) zurück. Ende des 8. Jahrhunderts tauchte der Name Chiemgau erstmals urkundlich als Chimigaoe auf, stand damals jedoch für ein kleineres Gebiet rund um das Dorf Chieming.
Chiemsee Der Gewässername wurde erstmals 790 bezeugt (Kopie der entsprechenden Urkunde aus dem 12. Jahrhundert). Das Grundwort ist das althochdeutsche se(o) oder seeo für See, Meer, Teich oder Gewässer, und das Bestimmungswort bezieht sich auf den Siedlungsnamen Chieming. Der See ist demnach nach der Siedlung Chieming benannt. Der Siedlungsname wiederum lässt sich wahrscheinlich auf den Personennamen Chiemo zurückführen, der mit dem Zugehörigkeitssuffix -ing versehen wurde und sich wiederum wohl auf den keltischen Personenbeinamen Chemus zurückführen lässt.
Chorin Das Kloster entstand als Filiation des Klosters Lehnin und wurde von den brandenburgischen Markgrafen gestiftet. Bevor der Bau an der heutigen Stelle in Chorin erfolgte, wurde 1258 eine Abtei in Mariensee am Parsteiner See errichtet. Da sich der Platz jedoch für die wirtschaftliche Entwicklung als ungünstig erwies, erfolgte ein Umzug nach Chorin.
Christiansholm Der Ort wurde 1762 im Rahmen der Geestkolonisation gegründet und nach Christian VII. von Dänemark, dem damaligen Kronprinzen, benannt. Das südlich benachbarte Friedrichsholm trägt den Namen von Christians Vater, König Friedrich V.
Claußnitz Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1398 in der Schreibweise Clussenicz. Der Ortsname änderte sich in den folgenden Jahrhunderten über Klawßnitz (1451) und Clawsenicz (1479) zu Claußnitz (1641).
Clausthal-Zellerfeld Ursprünglich zwei Städte, 1924 vereinigt; um 1200 Gründung eines Benediktinerklosters in Zellerfeld, 1432 aufgehoben; nach Bergbau bis um 1350 erneuter Aufschwung desselben im 16. Jahrhundert; Zellerfeld 1532 und Clausthal 1554 freie Bergstädte; 1775 Gründung der Bergakademie (heute Technische Hochschule). Clausthal: 1554 Bergstadt auf dem Clausberge, 1558 Bergstadt uff Klausthall; Zellerfeld: 1174 ecclesia de Cella [Kopie 12. Jahrhundert], 1223 Cella, 1557 auff Zellerfeldt. Der Name Zellerfeld geht auf den Gewässername des Zellbaches (1340 Cellam, 16. Jahrhundert) zurück, wobei lateinisch cella ‘Klause’ sekundär eingewirkt hat. Erst jünger wird als Grundwort-feld angefügt. Zum Gewässername, der eventuell mit dem Grundwort-ach1 gebildet ist, vgl. Celle. Der Name Clausthal enthält zunächst das Grundwort-berg, dann das Grundwort-tal und den Personenname Klaus (Nikolaus). So Celle, Landkreis Celle.
Cleebronn. Die erste urkundliche Erwähnung von Cleebronn erfolgte 1279 als Kleberen. Im 13. Jahrhundert wurden einige Besitztümer des Fürstentums Mainz rund um den Michaelsberg an die Cleebronner Herren von Magenheim verpachtet.
Clenze Alte Bezeichnungen von Clenze waren 956 Klinizua,[2] 1004 Claniki, 1017 Claniki, 1330/52, 1360 und 1394 Clentze. Der Ortsname ist ein slawischer Name aus einer Grundform des serbischen „Klanec“, kroatischen „klánac“ für „Engpass, Hohlweg, Talenge“ und „kajkav, klánjec“ für „Tal, schmaler Weg“.
Clingen Clingen wurde erstmals um 900 urkundlich erwähnt und erhielt 1282 das Stadtrecht. Es wuchs aus zwei Ortskernen um zwei Kirchen zusammen. St. Andreas ist nicht mehr vorhanden, St. Gumperti die heutige Stadtkirche.
Cloppenburg Vor 1297 Bau der Cloppenburg an der Siedlung Krapendorf durch die Grafen von Tecklenburg, Lage am Verkehrsweg von Osnabrück nach Emden und der Flämischen Straße der Hansezeit von Lübeck nach Brügge, 1400 zum Niederstift Münster, 1411 Weichbildrecht, 1435 Stadtrecht, 1855 Zusammenschluss mit Krapendorf, 1934 Errichtung eines Museumsdorfes. 1297 nunc de novo castrum est edificatum, quod Cloppenborg dicitur (Kopie 14. Jahrhundert). Bildung mit dem Grundwort -burg. Das Bestimmungswort wird oft auf mittelniederdeutsch kloppen ‘klopfen, prügeln, schlagen’ zurück geführt, dem Burgname wird zusammen mit dem der ehemalig Grenzburg Schnappenburg am Barßeler Tief (zu mittelniederdeutsch snappen ‘erschnappen, greifen’ gestellt) ein eher raubritterlicher Wortschatz zugrunde gelegt. 1400 ist die Schnappenburg noch als borgh to der Snappen belegt, es liegt sicherlich ein Flurname für ein spitz zulaufendes Landstück zugrunde. Ebenso ist anzunehmen, dass Cloppenborg ein Flurname vorausgeht, der eine Erhebung bezeichnete; vgl. bairisch klopf ‘Fels’, mitteldänisch klop ‘Klumpen’, altenglisch *clop ‘Klumpen; Hügel, Berg’ in Ortsname wie Clophill, Clopton, zu indogermanisch *g(e)l-eu-bals Erweiterung von *gel‘sich ballen; Gerundetes, Kugeliges’. So † Kloppenheim bei Seckenheim, Ortsteil von Mannheim; Kloppenheim, Ortsteil von Wiesbaden; Kloppenheim, Ortsteil von Karben, Wetteraukreis; (alle vor 10. Jahrhundert als Clopheim belegt), ein Berg bei Erbach (819 Clophenbergk), Odenwaldkreis.
Coburg Planmäßige Gründung etwa des 11. Jahrhundert an der Altstraße von Bamberg nach Erfurt an der Itz, in direkter Nachbarschaft einer älteren, möglicherweise thüringischen Siedlung Trufalistat; Coburg ursprünglich nur Name für den Vestungsberg und den benachbarten Fürwitz; durch Königin Richeza an Erzbischof Anno von Köln; als Gründungsgut dem Chorherrenstift und späteren Benediktinerkloster Saalfeld übertragen; im Verlauf des 12. Jahrhundert Verlegung der zunächst am Rand des Festungsbergs errichteten saalfeldischen Propstei ins Tal – unter Mitnahme des Namens; um 1200 unter der Obervogtei eines Grafen von Andechs-Dießen Bau einer neuen Burg auf dem Festungsberg, bis 1549 (dem Bau von Schloss Ehrenburg in der Stadt) oft fürstlicher Wohnsitz, heute bedeutende Kunstsammlungen; Coburg (befestigter Markt und Festung) 1248 aus dem Besitz der Herzöge von Andechs-Meranien an die Grafen von Henneberg (bis 1353 „Neue Herrschaft“), 1331 Schweinfurter Stadtrecht und eigene Gerichtsbarkeit, 1353 an sächsische Wettiner („Pflege Coburg“), seit 1540 wettinische Residenzstadt im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, 1056 (Kopie 16. Jahrhundert) Coburg, 1057 (F. 13. Jahrhundert) Koburk, 1182 (Kopie1421) Chonburch, 1182 Cob(urg) [Original], circa 1186 Choburc [Original], 1217 (Kopie 1480) in universo burgo Choburg, quod antiquitus dicebatur Trufalistat, 1347 Koburg huse vnd stat. Im Hinblick auf die frühdeutsch-slawische Namenlandschaft um Coburg, auf die beiden Originalbelege des 12. Jahrhundert und der mehrheitliche Co u. ä. geschriebenen frühesten Kopialbelege haben die über der Ortsname reflektierenden Menschen von jeher daran gedacht, dass sich darin das Grundwort -burg mit altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ – im Sinne ‘befestigter Ort, wo Kühe gehalten werden’ – zusammensetzt. Die auf dem Land noch zu hörende Mundartform Kuuëwërich könnte das alte -o ̄reflektieren. Dessen Erhalt wäre so zu erklären, dass die Benennung des Berges durch Siedler aus dem norddeutschen Sprachraum erst nach 900 erfolgt ist – nach dem Abschluss der Entwicklung von germanisch o ̄>althochdeutsch uo. Wegen der relativ späten Belege des 14. und 15. Jahrhundert wie Kobburg, Chonburgh und Comburg ist eine primäre Namensform *Kobenburg eher unwahrscheinlich. Spekulativ bleibt auch der Versuch, Co in den Umkreis der Ableitung von der indogermanisch Nominalwurzel *g ̄e u‘biegen, krümmen, wölben’ für die Benennung des Bergkopfes zu stellen. So Koberg, Kreis Herzogtum Lauenburg; Kuhardt (< 1103 Cohart, 1270 Kuhart, 1315 villa Ku ̊hart), Landkreis Germersheim; Kühbach, Landkreis Aichach-Friedberg.
Cochem Ersterwähnung 866, bis 1224 war Cochem Reichsgut und königlich Zollstätte, 1294–1794 Kurtrierisches Territorium, 1332 Stadtrecht, 1796 Besetzung durch französisch Truppen, ab 1815 preußisch. Weinbau und Tourismus.866 (Kopie 12. Jahrhundert) Cuchuma, 1051 (Kopie 12. Jahrhundert) Chu ̊chomo, Chochumo, 1130 Kvchema, Cocheme, 1139 Cuchema, 1250 Cochme, 1346 Cochem, 1475 Cochem. Ursprünglich Name des in Cochem in die Mosel mündenden Endertbachs, keltisch *Kuka Mittelalter ‘die Gebogene’, vgl. Flussname Kocher (zum Neckar) < *Kukana, Kocherbach (zur Rossel zur Saar) mit Orts name Cocheren < *Kukara (keltisch *kukro> air. cúar ‘krumm’).
Cölbe 1244 Culbe, 1309 Kulbe, 1365 Kolbe, 1370/75 Kœlbe, 1440 Kolwe, 1577 Kölb, 1630 Kölbe. An der Einmündung der Ohm (alteuropäisch Gewässername) in die Lahn (wohl keltisch Gewässername) gelegen, früher sumpfige Niederung, was der Deutung entspricht: germanisch *kulba, althochdeutsch kolbo, colbo, mittelhochdeutsch kolbe ‘Stab mit verdicktem Ende, Keule’, übertragen auf ‘Schilf, Sumpf, Rohrkolben’, mit -aha, also ‘Sumpf-, Schilfwasser’.
Cölpin Der Ortsname Cölpin ist slawischen Ursprungs und bedeutet Schwanendorf (colpa=Schwan). Cölpin wird 1290 erstmals urkundlich erwähnt, als Markgraf Albrecht III. dem Kloster Wanzka acht Hufen in colpyn (Cölpin) übertrug.[2] Es gibt jedoch Hinweise, dass der Ort Cölpin bereits einige Jahre vorher gegründet wurde. In Urkunden wurden ein Neubrandenburger Ratsherr Arnoldus de Culpin 1287 und ein Neubrandenburger Bürger Arn. Culpin 1305 erwähnt.
Coesfeld Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1197 Stadtrecht, 1804 Hauptstadt der Grafschaft Horstmar (Salm-Horstmar), 1806 Großherzogtum Berg. 11. Jahrhundert zu 809 Coasfeld [Original], 1022–1032 Cosuelda, 1201 Coesfelde.Bildung mit dem Grundwort-feld, das appellativisch an altsächsisch feld, mittelniederdeutsch velt ‘freies, offenes Land, Ackerflur, Wiesenflur’ anzubinden ist. Eigentlich ein Namenelement zur Kennzeichnung von Flurstellen, wurde -feld auch auf Siedlungen übertragen. Bestimmungswort können sowohl Appellative als auch Namen (z.B. Gewässername) sein. Bei Coesfeld liegt ein Gewässername als Bestimmungswort vor, nämlich der Gewässername *Koisa, ein ‘Kuh-Bach’. Dieser ist aus dem Appellativum altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ und einem -s-Suffix gebildet. Das -s-Suffix (mit unterschiedlichen Vokalen, hier -i-) findet sich unter anderem als Bildungselement in alten Gewässername. Eine Deutung nur auf der Basis von altsächsisch ko ̄ ist aufgrund des stets vorhandenen -s nicht möglich, das kein Flexionselement der -i-Deklination ist. Der Ortsname kann also als ‘Feld an einem Kuh-Bach’ gedeutet werden.
Colditz. Die Region wurde vom 8. bis 10. Jahrhundert von Angehörigen der slawischen Völker bewohnt. Dies lässt sich noch heute an den zahlreichen aus slawischen Wörtern abgeleiteten Ortsnamen ablesen, die oft auf -itz oder -itsch enden. Im 12. und 13. Jahrhundert siedelten sich hier Bauern und Handwerker aus anderen Teilen Deutschlands und den Niederlanden an. Im Jahr 1046 werden erstmals eine Burgsiedlung „Cholidistcha“ und 1265 eine civitas (Stadt) Colditz urkundlich erwähnt. Friedrich II. von Sachsen, Kurfürst von Sachsen, verlieh Colditz 1456 das Münzrecht für einige Zeit (vermutlich nicht länger als 15 bis 20 Jahre).
Collenberg. Collenberg nach der Burgruine benannt, die ursprünglich von der Adelsfamilie Rüdt von Collenberg erbaut wurde.
Colmberg Der Ort wurde 1269 als „Cholbenberc“ erstmals urkundlich erwähnt. Wesentlich älter ist die gleichnamige Burg, deren Name sich von einem Flurnamen ableitet, der einen Berg bezeichnete, der am Fuße mit Rohrkolben bewachsen war.
Colnrade Alte Bezeichnungen von Colnrade sind 1348 Coldenrhade, 1354 Rohde, um 1360 Koldenrode, 1362 Coldenrode, um 1370 Kaldenrade, 1371 Kolenrode, 1530 Koldenrade und 1575 Collenrahde. Der erste Teil des Namens „Colnrade“ wird zum Teil mit „kalt“ in Verbindung gebracht, zum Teil aber auch mit „Collen/Gollen“, eine alte Bezeichnung für die Hunte. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Namen, um einen alten Wortstamm „koll/call“ für Wasser, dann bedeutet Colnrade so viel wie eine „Siedlung am Wasser“. Oder aber, laut Udolph entscheidend: Lage nördlich einiger Erhebungen, daher bei tief stehender Sonne im Schatten, „im Kalten“ liegend. Somit „Rodung in sonnenarmer Lage“.
Contwig Contwig wurde erstmals 1237 urkundlich erwähnt. Unter Angabe dieses Jahres wird in den Regesten des Klosters Hornbach vermerkt, dass Rudolf I.,Abt. von Hornbach, „Fischereirechte zu Zweibrücken und Kuntwich“ an Heinrich II., Graf von Zweibrücken, abtritt.
Coppenbrügge Hauptort der Grafschaft Spiegelberg; bei der um 1300 errichteten Wasserburg Entwicklung eines Burgfleckens; nach 1557 im Besitz der Häuser Lippe und Gleichen, dann Nassau-Oranien, 1819 durch Kauf an Hannover. Vor 1007 Cobbanbrug [Kopie 15. Jahrhundert], 1062 de Choppenbrukke, 1281 Cobbenbrucke; Koppenbrügge (um 1616). Bildung mit dem Grundwort -brück und dem schwach flektierten Kosename Cobbo im Genitiv Singular als Bestimmungswort. Während das Grundwort bis heute in norddeutsch Form erhalten bleibt, erscheint im Bestimmungswort -pp anstelle von -bb-, was als Verdeutschung zu interpretieren ist. Deutung also: ‘Brücke des Cobbo’.
Coppengrave Alte Bezeichnungen von Coppengrave sind 1400 Kobbengraff, 1414 Kobbengraf, 1426 Cobbengraff, 1462 Coppengraven, 1471 Kobbengraff, 1478 Cobbengraven und 1499 Kobbengraue.
Der Ortsname ist eine Zusammensetzung. Die Belege des Ortsnamens zeigen im Grundwort Formen wie „-graff, -graf, -graven“. Mit dem Adelstitel „Graf“ haben diese nichts zu tun, denn die Formen mit „-a-“ gelten vor allem im Hochdeutschen, nicht jedoch im Niederdeutschen, das für den Ortsnamen in allererster Linie herangezogen werden muss. Es ist mittelniederdeutsch, niederdeutsch „grave“ und bedeutet „Graben“. Die Lage des Ortes im Tal der Hille bestätigt diese Verbindung. Im ersten Teil steckt wohl – wie in Coppenbrügge – eine alte germanische Bezeichnung für „Berg, Bergspitze“, urgermanisch „kuban-, koban-“, mittelhochdeutsch „kuppe“ für „Spitze, Gipfel“, frühneuhochdeutsch „koppe“ für „Bergkuppe, Baumgipfel“. „Kopf“ bedeutet auch „das Obere eines Berges“; letzten Endes gehört hierher auch „Kuppe“, auch die „Schneekoppe“. Coppenbrügge wäre demnach als „Bergbrücke, Brücke am Berg“ zu verstehen und „Coppengrave“ als „Hügelgraben, Berggraben“.
Cornberg. Die umlegenden Orte Rockensüß und Königswald wurden erstmals 1274 bzw. 1351 urkundlich erwähnt. Das Dorf Cornberg wurde erst 1938 als Bergbausiedlung für den kurshessischen Kupferschieferabbau im Richelsdorfer Gebirge gegründet. Es ist die einzige neue Siedlung im Altkreis Rotenburg an der Fulda, die seit dem Dreißigjährigen Krieg entstanden ist.
Coswig (Anhalt) Aus einem Burgward entstandene anhaltische Landstadt mit zeitweiser Bedeutung als Grablege und Witwensitz. 1187 (12. Jahrhundert) Cossewiz, 1190 Cosswitz, 1213 Cozwic [Original]. Altsorbisch *Kosovik zu *kos mit mehreren Bedeutung; am wahrscheinlichsten ist hier ‘Amsel (Turdus merula)’. Der Name entspricht demjenigen von Coswig, Landkreis Meißen, das Auftreten zweier identisch benannter Städte an der Elbe ist bemerkenswert.
Coswig (Sachsen) 1350 Koswik, Koczwicz, 1378 Kozwig, 1469 Koßwigk. Aus altsorbisch *Kosovik zu *kos ‘Amsel’, erweitert mit dem Suffix -ovik. Kaum zum Personennamen *Kos. So † Coswig, bei Torgau; Coswig (Anhalt), Landkreis Wittenberg; Koßwig bei Calau, Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Cottbus Auf einem künstlich erhöhten Schlossberg an Stelle einer früheren slawische Befestigungsanlage befand sich eine deutsche Burg, an deren Fuße eine Marktsiedlung entstand und als Teile der mittelalter Stadtbefestigung sind erhalten (Münzturm, Spremberger Turm). 1156 Heinricus castellanus de Chotibuz [Original], 1208 Thimo de Cothebuz [Original], 1336 tzu Kothebuz, 1571 Kotbuß [Original]; sorbisch 1843 Chosebuz. Altsorbisch *Chotˇebu ́z‘ Siedlung eines Mannes namens Choteˇbud’, eine Bildung mit dem possessiv -j-Suffix vom Vollname altsorbisch *Chotˇebud, der im Erstglied zu urslawische *chotˇeti ‘wollen’‚und im Zweitglied zu altsorbisch *-bud < urslawische *-bo ̨d-, zu *byti, ‘sein’, gehört. Ähnlich 1170 Chotibanz, heute Adamsdorf.
Crailsheim Wohl im 6. Jahrhundert von den Franken an einer Jagstfurt gegründet, ab 1232 Adlige von Crailsheim, nach deren Aussterben an die Herren von Öttingen, seit 1338 Stadtrecht, 1806 fiel der Ort an Bayern und ist seit 1810 württembergisch. Geburtsort von Adam Weiß. 996 (Kopie 13. Jahrhundert) Kreuwelsheim, um 1136 Crowelesheim, 1252 Crewelsheim. 1290 Creulshein; Crailsheim (1716?). Eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; ein Beleg zeigt die im Westoberdeutschen verbreitete Variante-hain. Dem Bestimmungswort liegt wohl althochdeutsch krewil, krouwil stark Maskulinum ‘dreizinkige Gabel, Dreizack’, mittelhochdeutsch kröuwel, krewel ‘Gabel mit hakenförmigen Spitzen, Klaue, Kralle’ zu Grunde. Das Wappen von Crailsheim enthält drei aufrechtstehende, oben zugespitzte Stäbe mit einem Handgriff unten und je drei Haken auf der rechten Seite, einen Kreuel (Krail). Das Werkzeug fand im frühen Bergbau Verwendung, eine Beziehung zu Crailsheim ist jedoch unsicher. Nicht auszuschließen ist daher, dass Kreuwel in der Bedeutung ‘Klaue, Kralle’ zum Personennamen oder Beinamen geworden ist und eine Person mit einer markanten Hand o.ä. namengebend wurde. So Krewelin, Ortsteil von Zehdenik), Landkreis Oberhavel.
Cramberg. Cramberg wurde erstmals 1261 urkundlich erwähnt. Eine Kapelle wurde erstmals 1319 erwähnt, eine zweite wurde 1516 erbaut. Die evangelische Kirche in ihrer heutigen Form stammt aus dem Jahr 1791.
Im Jahr 1348 wurde durch Heinrich von Crampburg eine Burg erbaut, die jedoch im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde.
Creglingen. Die Kelten gründeten die Stadt zwischen 200 und 100 v. Chr. bewirtschaftete auch die umliegenden Hochebenen und Täler. Im Jahr 1349 erhielt Creglingen von Kaiser Karl IV. das Stadtrecht.
Cremlingen Auf der Gemarkung bedeutende Siedlungsfunde von Römischer Kaiserzeit bis in das 7. Jahrhundert und Urnenfriedhof 3.–7. Jahrhundert. 1296 Cremmelinghe [Original], 1316 Cremnige; Cremlingen (um 1616). Ableitung mit dem Suffix -ing (en). Basis ist ein aus altnordisch kramr ‘feucht, halbgetaut von Schnee’, gotisch qrammiþa ‘Feuchtigkeit’ zu erschließendes Appellativum *kram(no)‘feucht; Feuchtigkeit’. Das -list entweder als Erweiterung der Basis zu interpretieren oder aber dem Suffix zugehörig, da die Variante -ling in Ostfalen in einer Reihe von Ortsnamen vorkommt. So Cramme, Landkreis Wolfenbüttel.
Creußen Burg Creußen um 1000 im Besitz der Grafen von Schweinfurt, 1358 Stadterhebung. Zu 1003 Chronik um 1013 ad Crusni castellum ... urbem Crusni, 1130 Chrusine [Original], 1319 Creusen [Original]; Creußen [Original] (1522). Der Siedlungsname Creußen dürfte von Altencreußen (circa 4 km sö von Creußen), 1320 Alten Creusen, übertragen worden sein. Dieser Ort liegt im Quellbereich des Flusses Creußen, 1357 Cruesen, dessen Name auf eine germanische Grundform *Kru ̄sina, eine Ableitung von *kru ̄s ‘kraus, gelockt’ mit dem bei Gewässername häufigen Suffix -in-, zurückgeführt werden kann. Benennungsmotiv war wohl der gewundene Verlauf des Flusses. Die ältere Herleitung ausslawische*kruˇsina ‘Faulbaum’ ist abzulehnen, weil dieses Wort ohne toponymisches Suffix für die Benennung eines Gewässers nicht infrage kommt.
Crimmitschau Deutsches Reihendorf mit Herrensitz des ausgehenden 12. Jahrhundert, Anfang des 13. Jahrhundert Erweiterung zur Stadt. 1212 de Crematzowe, Krimaschouwe, 1306 Crimazchow. Wohl zu einem sorbischen Personennamen *Krimaˇs oder*Krimaˇc, erweitert mit dem possessivischen Suffix -ov-, mundartlich krimˇse. Der slawische Personenname-Stamm *Krim ist bisher ungeklärt. So † Krimschau, bei Schmölln, Landkreis Altenburger Land.
Crispendorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1290. Der heutige Ortsname ist ab 1383 überliefert, er wurde 1401 Krispendorff geschrieben. Der ungewöhnliche Name geht (wahrscheinlich) auf den Namen des Heiligen Crispinus zurück, ab 1503 war dieser bereits in Vergessenheit geraten und man schrieb nun Kristendorf, auch Christendorf.
Crivitz Ursprünglich slawische Siedlung, bei dieser gegen Ende 12. Jahrhundert Errichtung einer Burg durch Grafen von Schwerin, 1302 erstmals als Stadt erwähnt, 1357 an Herzöge von Mecklenburg, später Mecklenburg-Schwerin, Erwerbszweige (Mittelalter und Neuzeit): Zu 1251 Criwitz(e), 1329 Criwisc, 1334 Crywizse, 1356 Krywetze. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname oder Gewässername *Krivica mit einem Suffix -ica,-itz, zugrunde, mit dem das charakterisierende Grundwort *krivy ‘krumm’ erweitert wurde. Das auslautende, unbetonte -a ging bei der Eindeutschung verloren. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘krummes Feld, krumme Flur’ oder ‘krummes Gewässer (Bach, Fluss, See) ’ rekonstruieren, wobei sich Letzteres auf den Crivitzer See, den Barniner See, den Amtsgraben oder auch die etwas entfernter fließende Warnow beziehen könnte. Trautmann stellt noch einen Bezug zur kurvenreichen Straße her, an der das alte Dorf gelegen haben soll.
Cronenberg Cronenberg wurde im Jahr 1358 erstmals urkundlich erwähnt.
Crossen an der Elster Am 31. März 995 wurde Crossen erstmals urkundlich erwähnt.
Die Burg Crossen stand über dem linken Ufer der Weißen Elster nördlich der in die Elster mündenden Rauda. Sie wurde im Auftrag der Bischöfe von Naumburg-Zeitz zum Schutz des Elstertales errichtet. Schon 995 wurde Crossen im Gau Pozowa urkundlich erwähnt.
Crostwitz. Crostwitz wurde erstmals 1225 als Sitz von Henricus de Crostiz erwähnt.
Crottendorf. Es ist nicht bekannt, in welchen Jahren Crottendorf gegründet wurde. Um das Jahr 1170 wurde eine Burg errichtet, die als Burg Hartenstein bezeichnet wird. Im Jahr 1406 wurde die Grafschaft Hartenstein an den Heren Veit von Schönburg verpfändet. In der betreffenden Urkunde wurde erstmals der Name Crottendorf erwähnt. Hussitenüberfälle zwischen 1406 und 1438 plünderten das Dorf und beschädigten die Kirche so sehr, dass sie nach dem Wiederaufbau vom Bischof neu geweiht werden musste.
Cunewalde. Die erste urkundliche Erwähnung von Cunewalde stammt aus dem Jahr 1222, seine Ursprünge liegen jedoch möglicherweise deutlich älter. Es ist plausibel, dass eine frühe Besiedlung an einer Straße zwischen Bautzen und dem sogenannten „Böhmischen Zwickau“ bereits um das Jahr 1000 oder noch weiter zurück bestanden haben könnte. Die eigentliche Besiedlung begann jedoch im 13. Jahrhundert, als Kolonisten aus Franken und Thüringen kamen, um in dieser Region eine neue Bleibe zu finden. An den Ufern des Cunewalder Wassers wurde den Siedlern jeweils ein Grundstück zur Bewirtschaftung als Wiese, Feld oder Wald zugeteilt. Diese einzelnen Landstriche hatten jeweils eine Länge von bis zu 2,5 km und führten dazu, dass sich die Siedlung zu einem typischen Waldhufendorf entwickelte.
Cursdorf Der Ort wurde erstmals 1537 als Cunradesdorf urkundlich erwähnt.
Cuxhaven 1570 Kuckshaven, 1577 Kuxhaven. Der erst spät belegte Ortsname wurde bisher als Zusammensetzung aus Koog ‘eingedeichtes Land’ und Hafen erklärt. Das recht konstant mit -u und -k überlieferte Bestimmungswort ist allerdings nicht mit norddeutsch Koog, mittelniederdeutsch ko ̄ch (altfriesisch ka ̄ch, ka ̄g, nordfriesisch ku ̄ch) zu vereinbaren. Das stark flektierte Bestimmungswort findet sich in anderen Ortsname und Flurname wieder, vgl. Kuckshagen (1247 Cukeshagen), Kreis Schaumburg, Flurname Kuckeshagen bei Essen, Kreis Cloppenburg (1527 bezeugt), Burgname Kukesburg bezeugt), alle Niederlande; Kuskoppermoor (1277 Kukescope), Kreis Steinburg, Flurname Kuckesberg (circa 1400 Kuckesberch) bei Ohligs, Kreis Solingen, Flurname Kotzberg (1449 Kuxberg) bei Richerzhagen, Rheinisch-Bergischer Kreis, in schwacher Flexion in Kuckenberg, Rheinisch-Bergischer Kreis; Kuckenburg (9. Jahrhundert Cucenburg), Saalekreis, unflektiert in den Flurname † Kuckehue (1607 uff dem Kukkehue), Kiel, Kuckwall (1523 uppe dem Kuck[walle]), Kreis Dithmarschen. Die Grundwort weisen meist auf Erhebungen hin; die Bestimmungswort sind wohl auf germanisch *kuk aus indogermanisch *gug ‘Kugel, Buckel, Hügel’ als Erweiterung von *g ̄eu-, *gəu-, *gu ̄‘biegen, krümmen, wölben’ zurückzuführen. Bei Cuxhaven wird die erhöhte Lage auf dem Schwemmlandufer namengebend gewesen sein. Ob als Grundwort wirklich mittelniederdeutsch have(ne) ‘Hafen’ vorliegt, ist fraglich; denkbar ist eine Umdeutung aus mittelniederdeutsch hove, norddeutsch dialektal have, friesisch, dänisch have ‘Hof, Garten, Einzäunung’ oder mittelniederdeutsch ha ̄ge(n) ‘eingefriedetes Landstück’.
Daaden Gelegen im Daadener Land, dessen sternförmig in drei Tälern gelegener Mittelpunkt Daaden ist. Seit dem 13. Jahrhundert ist das Dorf Kirchspielort mit einer im 18. Jahrhundert erbauten Barockkirche. 1219 Gerardus sacerdos de Dadene, 1344 Daaden, 1422 zu Daeden, 16. Jahrhundert Dadenn (Datierung zerstört). Germanisch Gewässername *Da ̄d-aha ( -ach1), der noch in Daadebach, Daadetal weiter existiert. Einstige Ortsname auf -aha sind häufig an der Rest-Endung -a oder -e zu erkennen. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung an einem Gewässer mit dem Namen Da ̄daha’.
Daasdorf am Berge ie Ersterwähnung erfolgte am 25. März 1283.
Dabel
Dabergotz In historischen Urkunden wird der Ort als Dobergoz, Dobergotz, Dobergatz und Dabhegotz erstmals 1291 genannt. Im Jahre 1463 erwähnt man der Ort erstmals urkundlich in einem Lehnsbrief, in der heutigen Schreibweise.
Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und weist auf eine Person Dobrogost hin.
Daberkow Daberkow wurde erstmals 1277 in einer Urkunde des Herzogs Barnim I. erwähnt, in der dem Bischof von Cammin und dem Greifenherzog jeweils die Anwartschaft auf die Hälfte des Zehnten zuerkannt wurde.[2] 1279 bestätigte der Camminer Bischof Hermann von Gleichen dem Kloster Verchen den Zehnt aus Dobercowe und anderen Dörfern.
Dabringhausen. Germanisch Dagaberthingo husum, zu den Häusern der Leute des Dagaberht.
Dackmar, +1000 Thasmathon. Germanisch pahsu, Dachs, + maepum, zu maepa, Alluvial Land.
Dahl, (Bork, 1190 Dalen. Germanisch dala, Tal.
Dahl, (Werden) 1093 Dale, Dahlem, (Aa) 867 Dalaheim, 1130-31 Daleim. Germanisch dala, Tal + haima Wohnung.
Dahlem, (Trier) 1190-1212 Dalheim, Dalheym.
Dahlem=Spangdahlem, 1210 Dalheim.
Dahlhausen, (Attendorn). 1166 Dalehusen, 1181 Dalehusin. Germanisch dala Tal, + husum, zu husa, Haus.
Dahlhausen (Bochum) Dahlheim, 1105 Daleheim, 1220 Dalheim, Dailheim,
Dahlum, Groß und Klein, Anfang 1100 Dalem, Daleheim.
Dahrenstedt, Mitte 1200 Thornstede. Germanisch purnu. Dorn + stadi, Statte.
Dal, (Köln) 1178- 83, de Dalin.
Dalbeck, (Velbert) Mitte 1200 Dalebeke. Germanisch dala Tal + baki, Bach.
Daldrup, (Dulmen) Mitte 1200 Dalthorpe. Germanisch dala, Tal, + porpa, Dorf.
Dalewingart, (Walberberg) 1140 quandam uitneam, que dicitur Dalewingart. Germanisch dala Tal + winagarde, Weingarten.
Dachau Ab 805 Besitz der Kirche von Freising, ab dem 12. Jahrhundert Herrschaft der Grafen von Scheyern und Bau der Burg, Verkauf an die Wittelsbacher, circa 1270 Marktrecht. 805 (Kopie von 824) Dahauua, 11. Jahrhundert Dachowa, 1130 Dachowe, 1142–1155 Dachau, 1519–1521 lateinisch Dachunum. Grundwort ist althochdeutsch ouwa ‘Insel’ beziehungsweise mittelhochdeutsch ouwe, owe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, -au, Bestimmungswort althochdeutsch da ̄ha ‘Lehm’, sodass sich der ursprüngliche Flurname als ‘lehmige Au’ erklären lässt.
Dachsbach Urkundlich ist der Dachsbach erstmals im Jahre 1129 nachweisbar – ein Ritter Heinrich von Dahspach verkaufte für 80 Silber-Mark eines seiner Güter an das Kloster St. Michael in Bamberg. Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort vielleicht dahs (mittelhochdeutsch Dachs) ist. Demnach könnte damit ein Bach bezeichnet worden sein, an dem Dachse vorkommen.
Dachsberg Die Besiedelung des heutigen Gemeindegebiets ging im 11. Jahrhundert teilweise vom Kloster St. Blasien, teilweise von weltlichen Herrschaften wie den Herren von Tiefenstein aus. Die vielen kleinen Orte und Weiler sind meist aus Einzelgehöften hervorgegangen.
Dachsenhausen Die erste Erwähnung als Dossinhusin in einer Braubacher Kaufurkunde datiert auf den 29. September 1277. Im 16. Jahrhundert wechselte die Schreibweise des Namens von Dassin zu Daxen.
Der Name Opel, Vorfahren von Adam Opel, dem Gründer der Opel Automobile GmbH, ist bereits für das Jahr 1573 dokumentiert. Seit dieser Zeit sind zahlreiche Träger dieses Namens in Dachsenhausen nachgewiesen, hauptsächlich in der lokal abgewandelten Form Obel.
Dachwig
Dackenheim us fünf Klosterhöfen entstand der heutige Ort: Mönchhof, Herrenhof, Sattelhof, Kameralhof und Höllenhof wuchsen bis 1160 zu einem Dorf zusammen. Die erste Erwähnung war 768, auch 773 und 774 sind Besitztümer des Klosters Weißenburg in "Dagastisheim" beurkundet. Für 872 ist eine Schenkung an das Kloster Münsterdreisen überliefert. Nach 1120 kam ein Hof als Stiftungsgut zum Kloster Höningen, das bald darauf eine Kirche erbauen ließ, deren Patronatsrechte es ab 1147 innehatte.
Dackscheid Die Namensendung „-scheid“ ist typisch für eine Ortsgründung in der Rodungsphase des 12./13. Jahrhunderts.
Dägeling Das Dorf wurde erstmals 1427 als Dodelinghe urkundlich erwähnt. Es war Eigentum des Klosters Bordesholm, von dem Johann Rantzau es 1526 kaufte.
Dähre m Jahre 1220 wurde ein Henricus Prepositus de Dore erwähnt. Bereits 1223 wurde die Propstei Dähre und die Andreaskirche genannt als ecclesia in Dore, als der Bischof Yso von Verden einen Gütertausch zwischen der Propstei und Lippold von Dore genehmigte.
Dänischenhagen 1970 fusionieren vier Gemeinden zum Amt Dänischenhagen, gegründet unter dem Namen Slabbenhagen, Erwähnung Slabbenhagens im Kieler Stadtbuch 1274, 1632 vom dänischen König Christian SO gekauft und in Christianhagen umbenannt, 1706 Bezeichnung Zum Dänischen Hagen in einer Kirchenurkunde, seit 1864 wird der Ort Dänischenhagen genannt. 1274 de Slabbenhagen [Original], 1652 Christianhagen, 1706 Zum Dänischen Hagen; Dänischenhagen (1864). Der ursprünglich Name Slabbenhagen setzt sich zusammen aus dem Personenname Slabbe und-hagen ‘eingehegte Siedlung’. Die spätere Umbenennung in Dänischenhagen bezieht sich auf die Eigentümer. So Dänisch Nienhof, Ortsteil von Schwedeneck, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Dänschendorf auf Fehmarn, Kreis Ostholstein; Dänschenburg, Ortsteil von Marlow, Landkreis Nordvorpommern.
Dänischer Wohld Amt im Kreis Rendsburg Eckernförde. 1970 durch Fusion entstanden, ursprünglich war der Name eine Bezeichnung für die Landschaft zwischen Schlei und Trave. 1307 in Danica silva [Original], den Denschenwolt (1325) Wohld geht zurück auf die norddeutsch Bezeichnung für Wald. Dänisch wurde dem Ort beigefügt, weil die durch Waldland geprägte Landschaft ursprünglich im Besitz des dänischen Königs war.
Dätgen Der Ort wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt, als er an das Augustinerkloster in Bordesholm verkauft wurde.
Dagebüll
Dahlem (Bitburg-Land)
Dahlem (Eifel)
Dahlem (Lüneburg) Alte Bezeichnungen von Dahlem waren 1330–1352 Dalem, 1355 Dalem und 1380 Dalem. Es gibt zwei Möglichkeiten der Namensdeutung. Entweder ist Dahlem auf einen slawischen Namen zurückzuführen oder es bedeutet „Tal und "Weideplatz“ (aus „Dal-ham“). Dahlem ist am einfachsten zu erklären mit „Siedlung im Tal“ („Dal-hem“).
Dahlen Im Jahre 1236 wurde ein georgius de dalhem als Zeuge in Tangermünde in einer Urkunde genannt.
Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1317 als Villa Dalem, als Markgraf Woldemar dem Stendaler St. Georg Hospital Hebungen aus den Dörfern Steinfeld (Altmark) und Dahlen vereignete. 1343 belehnte Markgraf Ludwig I. die Familie von Quitzow mit Einkünften aus dem Kirchenlehn in deme dorpe ze dalme.
Dahlenburg Erstmals erwähnte wohl Heinrich der Löwe die Gemeinde 1162 in einer Urkunde. Mitte des 13. Jahrhunderts erzählte der Bischof von Posen, Boguphalus, in seiner polnischen Chronik, ein Fürst Sobeslaus habe in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine „Burg Dalem, die die Deutschen Dalenburg nennen“, errichtet.
Dahlheim germanisch dala Tal, + haima, Wohnung.
Dahlum
Dahme (Holstein)
Dahme/Mark Nach der Gemeindereform besteht das Amt nur noch aus drei Gemeinte Mittelalter Wasserburg mit Burgflecken, 1265 civitas, die 1348 zu Böhmen, 1636 zu Sachsen, 1815 zu Preußen kam. Historischer Stadtkern. Im Mittelalter Ackerbau, Viehzucht und Handel. 1186 ecclesia ... Dame [Original], 1342 tzu der dame [Original], 1579 Damm; die Stadt Dahme (1658); sorbisch Dabna, Dubna. Sowohl die Landschaft (1166 provincia, que dicitur Dame) als auch der Ort sind nach der Dahme benannt worden, einem Nebenfluss der Spree (1336 des wazzers t zu der dame [Original]). Der Gewässername ist vorslawische Herkunft, germanisch *Da ̄m-, zur indogermanischen Wurzel *dhem-, *dhemə, *dh ̄emo-, mit der Bedeutung ‘dunkel, verschleiert’. Es gibt verschiedene Versuche, den Namen als slawische zu erklären und mit niedersorbisch dub, altpolabisch*da ̨b‘Eiche’, zu verbinden. Dien sorbisch Form Dubna ist eine künstliche, die den Belegen nicht entspricht. Da die Dahme vorwiegend durch sorbisch Gebiet fließt, wäre mit einer Entwicklung a ̨ > u zu rechnen. Auch die Länge des Vokals a ist für eine altpolabische Entwicklung untypisch, vgl. die Ortsname Damme, Damerow. Den Zusatz Mark erhielt Dahme nach 1815 zur Unterscheidung von Dahme in Schleswig.
Dahmen Dahmen wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich vom slawischen Wort Dab oder Dabele für Eiche ab.
Dahmetal Genannt nach der revier Dahme.
Dahmker
Dahn Die Ritter von Than waren als Lehnsleute der Fürstbischöfe von Speyer über vierhundert Jahre lang die Herren des Orts; wie im Mittelalter häufig, wurde der bei der Burg gelegene Ort nach dem Namen des – meist chronologisch ersten – Adelsgeschlechts benannt. Im 15. Jahrhundert wurde der sogenannte Vierherrenkrieg teilweise auf dem Territorium von Dahn ausgetragen.
Dahnen Der Ort wurde erstmals 1331 als Doynden erwähnt.
Daisendorf Die erste bekannte Besiedelung der eiszeitlich geprägten Hochfläche fand im 8. Jahrhundert statt. 1222 wurde Daisendorf erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Salem dort die Zehntrechte von den Herren von Vaz (Graubünden) erwarb.
Daiting
Dalberg
Dalberg-Wendelstorf Das Dorf Dalberg wurde bereits 1171 erstmals erwähnt und zählt damit zu den ältesten Dörfern Westmecklenburgs, Wendelstorfs Ersterwähnung erfolgte 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag.
Daldorf
Daleiden Vom 6. bis 10. Jahrhundert, während der Frankenzeit, gehörte Daleiden zur Abtei Prüm. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte in deren Liber Aureas im Jahr 1060. Im Prümer Urbar von 1222 wurde Daleiden bereits als Urpfarrei, die bis Großkampenberg reichte und als Gerichtsstand, benannt.
Dalheim
Dalkendorf Am 5. Dezember 1290 taucht der Ort Dalkendorf erstmals in einer Urkunde auf. 1638 war Dalkendorf fürstlicher Besitz und gehörte zu Lütten Wokern (Klein Wokern).
Dalldorf Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Dalthorp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Neben dem Dorf bestand ein Gut, das sich vom 12. Jahrhundert bis 1715 als Kunkellehen im Besitz der Familie von Dalldorf befand.
Dallgow-Döberitz Dallgow: 1271 dalghe [Original], 1375 Dalge, 1541 Dalgow. Döberitz: 1273 de dobriz [Original], 1375 Doberitz; Döberitz (1861). Bei Dallgow ist von einer Grundform altpolabisch *Dolg‘lange (Siedlung)’ auszugehen, zum Adjektivisch altpolabisch *dolgy ‘lang’. Das Suffix-ow ist erst im 16. Jahrhundert sekundär angetreten. Der Name Döberitz ist nicht eindeutig zu erklären. Es kann sowohl eine Grundform altpolabisch *Dobrica, zum Adjectivisch *dobry ‘gut’ angesetzt werden als auch Grundform altpolabisch *Dobrici ‘Leute eines Dobr’, zu einem Kosenamen*Dobr. Nicht auszuschließen ist eine Verbindung mit altpolabisch *debr/*dobr, urslawische *dчbrц ‘enges Tal, Schlucht’. Döberitz liegt in einer Talsenke. Ähnlich Döberitz, Ortsteil von Premnitz, Landkreis Havelland.
Dalmer, (Beckum) +1000 Dalehem, Dalaheim. Germanisch dala, Tal + haima, Wohnung.
Dalpenhusen, (wust bei Großeneder) 1015-20 Dalpanhusun.
Dalwigksthal, 1036 Dalwic. Germanisch dala, Tal, + wika, Tochtersiedlung.
Dam, (Kellen) 751-52 de illa silua medietatem que nuncuparur Dam.
Dambroich, (Hennef) 1144 Aldendagenbrucg. Germanisch dagwon, Dohle, (englisch daw, + broka Sumpfland.
Damenzdorf, (Mönchengladbach, Germanisch dagamundes porpa, Siedlung des Dagamund, (daga Tag + munda, Vormund)
Damersdorf, (Mechtern) 1183-92 Damundisdorp. Germanisch Dagamundes porpa, Siedlung des Dagamund.
Dambach Benannt ist der Ort nach dem Dambach, der den Ort heute jedoch größtenteils kanalisiert durchquert. Der Ortsname, der als Siedlung am Bach mit Tannen gedeutet wird, erfuhr in den letzten Jahrhunderten mehrfach einen Wechsel der Schreibung. Dambach wurde 1279 erstmals mit dem Namen Tanbach urkundlich erwähnt. Darauf folgten: Tambach (1288), Thonpach (1496) Tannbach (1576) Dombach (1733).
Dambeck
Damendorf Damendorf wurde 1518 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von Dorf des Damo ab. Der Ort wurde als Straßendorf gegründet, hat sich jedoch zu einem Haufendorf mit Streusiedlungen in der Umgebung entwickelt.
Damflos
Damm (Neuwerk) 1170 de Dammo. Damm, (Walbeck) 2. Hälfte 1100 Damme. Das Wort „Damm“ wird im süddeutschen Raum für eine Erdaufschüttung verwendet, die z. B. bei Flüssen vor Hochwasser schützt.
In Norddeutschland wird das Wort jedoch auch für bestimmte Straßen (z. B. in Berlin) verwendet.
Dammbach Im Jahr 1991 konnte die Gemeinde das Fest „750 Jahre Dörfer im Dammbachtal“ feiern, zu dem die Gemeinde das Heimatbuch „Dammbach 1241–1991“ herausgegeben hat.
Damme Archidiakonatskirche Damme offenbar Mutterkirche für den Dersigau; in Mittelalter und früher Neuzeit durch Handel und Handwerk geprägt. 1180 Damme [F. 13. Jahrhundert], 1186 Damme, 1346 Damme. Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch dam ‘Damm, Knüppeldamm’, dass im Dativ Singular steht. Damme liegt zentral in eines ausgedehnten Moorgebietes und der Dammer Berge. Möglicherweise bezieht sich die Benennung auf diesen Siedel streifen.
Dammfleth
Damnatz Alte Bezeichnungen von Damnatz sind 1330/50 enen hof in der lantwere Domnitze, 1348 vor teyn rode landes to domnatze, 1450/51 Dampnatze, Damnatze, ca. 1710 Damatz, 1858 Damnaze, das Kirchdorf an der Elbe und 1939 Damnatz. Der Ortsname ist slawischer Herkunft. Zwei verschiedene Grundformen sind bei der Namensdeutung möglich. Eine Möglichkeit ist „Domanici“ für Leute, Nachkommen, Untertanen. Die zweite Deutung ist „Dab`nica“ für Ort am Eichengehölz, Eichenhain.
Damp
Damscheid Urkundlich erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1256. Das älteste und zugleich markanteste Bauwerk ist der massive, kantige Kirchturm der auf die Jahre zwischen 1150 und 1200 datierten ersten romanischen Kirche mit seinem spitzen Helm.
Damsdorf Damsdorf wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Damshagen
Dann, (Hemmerden) Ende 11000 Danne. Germanisch danna, althochdeutsch tan, Tann, Wald, mittelniederlantsch dan, Schlupfwinkel wilder Tiere im Wald.
Dankerath
Dannau
Danndorf Mitte 12000 Danthorpe, Danthorp. Danndorf wurde im Jahr 1150 erstmals als Danthorpe urkundlich erwähnt. Es ist in einem Güterverzeichnis des Benediktinerklosters St. Ludgeri in Helmstedt aufgeführt. Das Kloster besaß am Dorf damals 10 Hufen Land, für das die Bewohner den Zehnt zu leisten hatten. Eine weitere urkundliche Erwähnung findet das Dorf 1333 im Kopialbuch des Staatsarchivs Wolfenbüttel. Dort heißt es „Dat dorp Danthorpe dat wutorbyt wost is“ (das Dorf Danndorf, das verwüstet ist). Wahrscheinlich wurde es in der Fehde des Markgrafen von Brandenburg gegen den Herzog Albrecht den Feisten von Braunschweig-Wolfenbüttel niedergebrannt. In einer weiteren Erwähnung in einem Güterverzeichnis über die Dörfer des Vorsfelder Werders von 1366 heißt es, dass die von Danndorf Folgendes als Zehnt geben: „10 Schillinge, 9 Harfergarben und einen Scheffel Roggen und ebenso viele Hühner wie Männer in dem Dorfe sind.“
Dannenberg (Elbe) Der Ort entwickelt sich als Suburbium einer 1153 erstmals erwähnten Burg; erste Erwähnung als Stadt 1293; 1569 zum selbstständigen Fürstentum Dannenberg (welfische Nebenlinie), 1671 zu Braunschweig-Lüneburg; 1867 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. 1158 (Kopie) comes de Danneberge, 1292 to Dannenberghe, 1419 Dannenberg. Dannenberg basiert auf einer mittelniederdeutsch Grundform Dannenberge (Dativ Singular) oder Dannenberg (Nominativ Singular). Als Bestimmungswort ist wohl altsächsisch danna, mittelniederdeutsch danne ‘Tanne’ anzusetzen, vgl. neuniederdeutsch Dann(e) ‘Tanne, Nadelbaum (meist Tanne, Fichte) ’, im Grundwort steht auf jeden Fall mittelniederdeutsch berg, berch, barg, barch ‘Berg’, auch ‘Wald, Holzung; Befestigungswall’. Weniger wahrscheinlich ist die Annahme eines Personennamens im Bestimmungswort, allerdings ist ein entsprechender Name Dan(n)o / Tan(n)o auch schon früh bezeugt. – Sweidelgoehrd erscheint 1822 in einem Beleg „Dannenberg nannten die Wenden Sweidelgoehrd von Sweidel die Danne oder Tanne und Goehrd der Berg“ (Schmitz), wobei nicht sicher ist, ob Sweidel = ‘Tanne’ richtig übersetzt oder wiedergegeben ist; Weidars oder Woidars kann mit polnisch wydarnia, wydarznia ‘nach der Rodung neu zu beackerndem Land’ verglichen werden; Woikam geht auf eine altpolabische Grundform *k wikam, Dativ Plural zu *wika ‘Stadt’, dravän opolabisch vaika ̆ ‘Stadt’, zurück. So Dannenberg, Ortsteil von Falkenberg (Mark), Landkreis Märkisch Oderland; Dannenberg, Oberbergischer Kreis; Tanneberg, Landkreis Mittweida.
Dannenfels
Dannewerk Die ältesten Teile des Danewerks wurden vor rund 1500 Jahren vermutlich von den Danen (Dänen) gegründet. Diese waren in das Land der Angeln eingewandert. Viele Menschen dieses, im Gebiet um das Danewerk ansässigen, Stammes waren – ebenso wie die Jüten und die Sachsen – im 5. Jahrhundert nach England ausgewandert (daher Angel-Sachsen).
Dannstadt-Schauernheim Die Orte wurden zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert von Franken gegründet, waren bis 1797 teils im Besitz des Hochstifts Speyer, teils der Grafen von Leiningen, teils der Kurpfalz beziehungsweise Pfründe der Heidelberger Universität. Dannstadt und Alsheim waren zunächst reichsunmittelbar, dann kurpfälzisch. Dannstadt: 765/66 Dendestat (Kopie um 860), 769 Dandistat, 1297 Dannestat. Schauernheim: 768 Scurheimer marca (Kopie um 1190), nach 824 Scureheim, 1281 Schurheim, 1521 Schauwerheim. Das Bestimmungswort im Ortsname Dannstadt bildet der althoch deutsch Personenname Dando, Genitiv Singular Dendin-, Danden-, das Grundwort ist-statt/-stedt/-stätten/-stetten. Demnach kann hier ein ‘Siedlungsplatz des Dando’ angenommen werden. Im Ortsname Schauernheim geht das Bestimmungswort auf althochdeutsch sciura, scûra ‘Scheune, Scheuer’ zurück, das Grundwort ist hier -heim, weshalb der Name als ‘Wohnstätte mit oder bei einer Scheune’ zu deuten ist.
Dansweiler, (Brauweiler) 1051 Danswilere, 1051 Danswilre. Germanisch Danes wilari, Gehöft des Dano.
Dargelin
Dargen Die urkundliche Ersterwähnung Bossins erfolgte 1256 als „Bvssino“ (PUB II Nr. 631). In der Urkunde bezeugt Herzog Barnim I. den Tausch des Klosters Grobe von dem Dorf Bossin im Land Usedom mit Gut Crakow im Land Gützkow. Eine ältere Urkunde von 1239 (PUB I Nr. 367) erwies sich später als unecht. Eine frühere Nennung des Ortes stammt aus dem Jahr 1111 als „Bussyno“ und „Bussyn“ in den Matrikeln oder Annalen des Klosters von Grobe/Pudagla. Die Jahreszahl 1111 ist bislang nicht plausibel, die Matrikel des Klosters sind erst in der Amtszeit von Abt Heinrich IV. (1394 bis 1434) entstanden, werden aber nach dem Original im Landesarchiv Greifswald für den Zeitraum 1111 bis 1440 angegeben. Damit und mit zwei weiteren Rezensionen nach Niemeyers Aufzeichnung ist die Jahresangabe an sich wohl richtig, aber die Bedeutung bleibt unklar, da bisher keine Textübersetzungen der besagten Stelle bekannt sind. Der Name wird auf einen Personennamen zurückgeführt.
Dargun Der Name Dargun ist elbslawischer Herkunft, die Grundform lautete ursprünglich *Dargunj oder verkürzt *Dargun’. Diese geht auf den elbslawischen Personennamen *Dargun zurück, Kurzform zu Namen wie z. B. Dargomer.
Darmstadt Die Grafen von Katzenelnbogen erhielten 1330 für den Ort die Stadt und Marktprivileg. Seit 1479 im Besitz der Landgrafen von Hessen, die nach der hessischen Teilung von 1567 Darmstadt zur Residenzstadt machten (Hessen Darmstadt). Das heutige Schloss aus dem 17.–19. Jahrhundert steht an der Stelle einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Wasserburg. Darmstadt: Spätes 11. Jahrhundert (Kopie) Darmundestat, 1211 Darmenstat, 1234 Darmistat / Darmestat, 1377 Darmstad. Arheiligen: um 1000 (Kopie) Araheiligon, 1225 Arheiligen. Bessungen: 1002 Bezcingon, 1319 Betzingen, 1339 Bessingen. Eberstadt: 782 (Kopie) Eberstat. Wixhausen: 1211 Wikkenhusen, 1225 Wicheshusen, 1286 Wickershusen. Beim Ortsname Darmstadt ist trotz zahlreicher Deutungsvorschläge an der Zuordnung zu einem Personennamen *Darmund festzuhalten, wobei das schwachtonige Mittelglied in Dar-mundes-stat schon in den Belegen des 13. Jahrhundert nicht mehr erscheint. Ein vergleichbarer Fall liegt bei Darmsheim (Landkreis Böblingen; 1137/38, Kopie, Darmishaim) vor. Das seltene Personenname-Erstglied wohl zu althochdeutsch tart ‘Lanze, Wurfspieß’. Der Ortsname Arheiligen zum Personennamen *Araheil mit dem Erstglied althochdeutsch arn ‘Aar, Adler’. Der Ortsname Bessungen zum Personenname Betzo, einer Kurzform zu Ber(h)t-. Der Ortsname Eberstadt zu einem Personenname Ebur, Eber. Der Ortsname Wixhausen zum Personenname Wicco, W ̄ıgg ̄er oder W ̄ıgher mit dem Erstglied althochdeutsch w ̄ıg ‘Kampf’.
Dasbeck, (Heessen) +1000 Thasbiki, Thaksbeki, 1085 Thasbeke. Germanisch pahsu, Dachs, + baik, Bach.
Dasberg (Agidienberg) 948 Thassesberg. Germanisch pahses, zu pahsu, Dachs + berga, Berg.
Daseburg, 1166 Desburg, 1036 Dasburg.
Dassel, 1166 Dassele, 1166 Dassela. Germanisch pahsu, Dachs + luha, Wäldchen auf Sandhügel.
Darscheid Die Darscheider Pfarr- und Schulchronik erzählt von der Entstehung der drei Dörfer im Quellgebiet des Alfbachs. Drei Brüder, so wird dem Leser erzählt, kamen aus fernen Ländern und ließen sich hier nieder, teilten das Land unter sich auf und sagten: „Hier ist ein Scheid, da ist ein Scheid und unten ist für alle ein Scheid.“ („Hier ist ein Anteil, da ist ein Anteil und unten ist für alle ein Anteil“). Aus diesen „Anteilen“ bzw. „Splitten“ entstanden drei Höfe, die später zu Dörfern heranwuchsen: Hörscheid (Hier + Scheid), Darscheid (Da + Scheid) und Allscheid (Alle + Scheid).
Darstein Der Name des Ortes geht wahrscheinlich auf Heinricus dictus Darstein de Büdenkeim zurück, der 1309 erwähnt ist. 1386 nennen Quellen den Namen Daxstein, der vermutlich auf einem Schreibfehler beruht. Denn 1411 ist der Personenname Henne Darstein verzeichnet und 1428 als Ortsbezeichnung wieder Darstein.
Dasburg 1222 Dausberhc.
Dasing 828 ad Tegisingas, circa 1133–1135 (Kopie des 12. Jahrhundert) Tegesingen, circa 1162–1165 (Kopie von 1175) Tegisingen, 1323 Tesingen, 1324 Taesingen, 1406 Taessingen, 1412 Däsing, 15. Jahrhundert (zu circa 1200–1204) Tässingen, 1527/28 Tasingen, 1557 Thaesing, 1582 Tasing, 1606 Desing, 1811 Dasing. Es liegt der erschlossene Personenname *Tagiso, *Tegiso zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Dassel Ende 10. Jahrhundert Bau der Sankt-Laurentius Kirche, 12. Jahrhundert Stammsitz der Grafen von Dassel (Rainald von Dassel war Erzbischof von Köln, 1136 Reichskanzler Kaiser Barbarossas), Bau der Burg Hunnesrück, um 1300 zum Bistum Hildesheim, 1315 Stadtrecht, 1523 zum welfischen Fürstentum Calenberg, 1527–30 Bau der Erichsburg als Verwaltungssitz. 826–876 Dassila (Kopie 15. Jahrhundert), 1022 Daschalon [Original], 1157 de Dassele [Original]. Der Wechsel zwischen -ss und -sch weist auf germanisch *-sk hin, die Grundform ist wahrscheinlich *Dask-ala, ein mit dem Suffix -ala gebildeter Gewässername. Die Basis *Dask kann mit schwedisch, norwegisch daska, dänisch daske ‘schlagen, klatschen’, englisch dash ‘schlagen, stürzen, spritzen, sprühen’ verbunden werden und weist auf ein recht bewegtes Gewässer hin. Möglicherweise handelt es sich um den alten Namen des Spüligbaches, der durch Dassel fließt.
Dassendorf Der Ort wurde im Jahr 1334 erstmals urkundlich erwähnt und war lange Zeit landwirtschaftlich geprägt. Der im Osten liegende alte Dorfkern weist die gebietstypische Rundlingsstruktur auf.
Dassow Ab 1158 wurde die Landschaft Darrsowe oder Darxowe genannt, 1188 sprach man von Dartzchowe. 1219 wurde der Ort Dassow erstmals als Dartzowe (altpolabische Bezeichnung für Ort der Dornen oder Gesträuche) urkundlich erwähnt. Die Schreibweise veränderte sich 1415 zu Darsowe und im 15. Jahrhundert zu Dassow.
Datteln Kirchdorf vor 1147 auf Besitz des Erzbischofs von Köln im Vest Recklinghausen, 1593 Marktrechte, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1806 zum Großherzogtum Berg. 1147 in Datlen, 1232 in Datlen, 1277 in parrochia Dathlen. Der Name kann nicht verbindlich erklärt werden. Die späte Ersterwähnung zwingt zur Berücksichtigung der möglichen germanischen Anlautvarianten Th und D-. Die Kürze des -a wird durch die Verdoppelung des -tn ahegelegt. Es ist von einer Altform *That(t) oder *Dat(t)lo ̄hun auszugehen. Nur *Datter gibt einen aus der mittelalterlichen Arbeitswelt verständlichen Sinn. Die norddeutsche Form entspricht altnordisch datta ‘schlagen’, ‘klopfen’ (des Herzens) und hochdeutsch Tatze. Als Tatzen (altniederdeutsch *dattun) werden in der Neuzeit „die vorstehenden ansätze der stampfer eines pochwerks“ (Grimm), also z.B. einer Stampfmühle zur Ölgewinnung (etwa aus Bucheckern) bezeichnet. Vgl. womöglich auch umgangssprachlich ver-dattert. Die bedeutungsmäßige Verbindung der Bezeichnung für ein Arbeitsgerät, das wie eine *datt‘ Tatze’ wirkt, und dem verbreiteten-lo ̄hun‘ Wäldern’ (Dativ Plural)bleibt schwierig. Die von Th. Baader als Ausgangsform seiner Namenerklärung benutzte Schreibung mit -i (1160) ist als kölnische Form mit -i für den Murmelvokal -e anzusehen (vgl. Siegburger Annolied). Baader entscheidet sich nicht zwischen einem „einstämmigen Personennamen in der Koseform“, also etwa *Datilo (mit Dativ-n?) oder den (im Dativ) *lo ̄hun ‘Nutzwäldern’ eines Datilo. Beides ist nicht möglich, weil ein phonetisches -i die Umfärbung des -a z -ä oder -e(*Dätteln) bewirkt hätte. So Dattenfeld (< Datele[n]veld (895), Rhein-Sieg-Kreis.
Dattenberg 1210 Dadinberg. Germanisch Dadon berga, Berg des Dado.
Datzeroth Datzeroth wird im Jahre 1219 ersterwähnt. Der Trierer Erzbischof und Kurfürst Dietrich von Wied (1212–1242) beendete in diesem Jahr einen Streit zwischen Wilhelm von Ouch und den Einwohnern zu Datzeroth (Dazinrod) einerseits sowie den Augustinerinnen des Klosters St. Thomas zu Andernach andererseits.
Datzetal assow wurde erstmals 1397 urkundlich erwähnt und gehörte damals schon als Pertinenz (Nebengut) zu Pleetz sowie als Lehen der Familie Bertikow.
Die ehemalige Burg in Pleetz an der Handelsstraße von Neubrandenburg nach Friedland wurde 1366 erstmals erwähnt und war Mitte des 14. Jahrhunderts Rittersitz.
Roga wurde 1366 erstmals urkundlich erwähnt.[9] 1415 war das Dorf Sitz eines Schulzenamtes.
Sadelkow taucht erstmals 1380 in einer Urkunde auf.
Salow wurde 1385 erstmals in einer Urkunde genannt. Die Feldsteinkirche als ältestes Bauwerk stammt von 1308.
Daubach (Westerwald) 950 Diofbach.
Daubach (Hunsrück) (Langenscheid) 959 Diofbach, Diufbach.
Dauborn, 790 Thabernae.
Daufenbach, (Schleidweiler) 915-30 Profundus riuus. Germanisch deupon bak, tiefer Bach.
Dauchingen
Daun 1075 Ersterwähnung, 1346 Stadt und Marktrecht und Hochgerichtsstandort, ab 1794 Französisch, 1815 zu Preußen, 1817 Kreisstadt. 747 Duna, 893 (1222) Dúne, 975 Duna, 12. Jahrhundert Duna, 1340 Duna, 1348 Dune. Grundform *Du ̄na, keltisch-lateinisch du ̄num ‘Hügel, Burg, Festung’, altirisch dún ‘Festung, Burg’. So Dhaun, Landkreis Bad Kreuznach.
Daundorf, (Mondorf) 866 Dalsuod, 1134 Dasuls.
Dausenau Dausenau wurde 1234 erstmals als „Duzenowe“ urkundlich erwähnt. Bereits bei der Prima divisio im Jahr 1255 wurde der Ort zwischen der ottonischen und der walramischen Linie des Hauses Nassau geteilt.
Dautmergen
Dautphetal 791 (Kopie 2. Hälfte 12. Jahrhundert) in Dudafhero marca, 780/800 (Kopie 2. Hälfte 12. Jahrhundert) Dutoffahe, 1249 Thudefe, um1520 Dutphe. Germanisch*du ̄d-‘Schilf’ und -apa ‘Wasser’ = ‘Schilfwasser’, was der Realprobe entspricht. Dialektal Dauroff entspricht exakt dem Erstbeleg (mit Diphthongierung, r-Rhotazismus und a>o).
Dauwelshausen
Daxweiler In einem Lehenverzeichnis des Ritters Werner II. von Bolanden von 1190 findet sich die älteste erhaltene Erwähnung des Ortsnamens als Dahswilre.
Die katholische Kirche Mariä Geburt ist der Mittelpunkt des Ortes. Der romanische Turm stammt aus dem 12./13. Jahrhundert, der spätgotische Chor aus dem Jahr 1484.
Dechow
Deckenpfronn Erstmals offiziell erwähnt wird „Deggenphrum“ in einer von König Heinrich IV. am 9. Oktober 1075 bestätigten Urkunde des Grafen Adalbert II. von Calw über die Erneuerung der Schenkung von Gütern in Deckenpfronn an das Kloster Hirsau. Die am Ende des sogenannten Investiturstreits zwischen Kirche und Staat stehende Urkunde ist das für die weltgeschichtliche Entwicklung bedeutsam gewordene „Hirsauer Formular“. Darin wurde der Ort „Deggenphrum“ unter dem Ortsadel im 13. Jahrhundert „Teckenphron“, seit 1260 „Tekkenphrunde“, seit 1342 „Deckenpfrond“ genannt. Ab 1850 ist der heutige Name „Deckenpfronn“ eingeführt.
Die Deutung „Dekanats Pfründe“ gilt als am Wahrscheinlichsten, weil Deckenpfronn seit jeher zum Dekanat Calw gehört hat und das Kameralamt Calw für die Einziehung des Zehnten verantwortlich war. Namensableitungen von „Dego“ und „Veronika“ (Frun, Fron, Fro) haben sich nicht bestätigt.
Deckstein, (Lindental) Dekstein bald nach 1160. Germanisch Deckstein.
Dedinghausen, (Lippspringe) 1036 Dedunghuson. Germanisch Dadingo husum, zu den Häusern der Leute des Dado.
Deilinghoven, 1036 Thiassninhuon. Germanisch Peudaninga hofum, zu den Höfen der Leute des Peudon, (peudo- Volk)
Dedelstorf
Dedenbach
Deensen Deensen wird erstmals 1220 als Dedenhusen urkundlich erwähnt. Im frühen 15. Jahrhundert wurde es während der Hussitenkriege zerstört. Ein adliger Herr, Godewart von Campe aus der Familie Von Campe aus dem Haus Deensen, die im Laufe der Jahrhunderte aus Lehnsleuten der Grafen von Dassel, möglicherweise später der Grafen von Everstein, bestand, erhielt 1483 das Recht auf Deensen zu Bauwen ein Schloss.
Deesbach Der Ort wurde erstmals 1465 als Tespach urkundlich erwähnt. Der kleine Ort gehörte zum Kirchspiel Oberweißbach.
Deesen Erste Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1218 als Desene, als Burggraf Heinrich von Isenburg der Abtei Rommersdorf einen Lichterzins schenkte. 1271 verkaufte die Abtei Rommersdorf dem Hermann von Desene verschiedene Güter in Deesen.
Deggendorf Circa 1000 Besitz des Regensburger Kanonissenstiftes Niedermünster, 1242 Übergang an die Wittelsbacher, 1316 Stadtrecht, ab dem 14. Jahrhundert Residenzstadt. 1002 Deggindorf, 1180 Tekendorf, 1376 Deggendorf, 1512 lateinisch Tegipagus, 1519–1521 lateinisch Tectodoryphos. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, ländliche Siedlung, Dorf ’; als Bestimmungswort kommen die Personennamen Takko, *Daggo, Dago infrage.
Deggenhausertal Nach dem Aussterben der Herren von Deggenhausen verkauften deren Erben das Dorf an den Bischof von Konstanz, der es 1483 mit Obersiggingen an die Grafschaft Heiligenberg verpfändete und 1779 an die Grafschaft Fürstenberg-Heiligenberg verkaufte.
Homberg wurde erstmals 1191 urkundlich erwähnt.
Roggenbeuren wurde bereits 860 erstmals urkundlich erwähnt.
Bereits 772 wurde Siggingen (Ober- oder Untersiggingen) erstmals urkundlich erwähnt.
Urnau wurde erstmals 1094 urkundlich erwähnt, als es an das Allerheiligenkloster in Schaffhausen verkauft wurde.
Wittenhofen wurde erstmals 1134 urkundlich erwähnt.
Deggingen In der Merowingerzeit entstanden, von 1382–1396 an Ulm verpfändet, seit 1806 württembergisch und gehörte bis 1938 zum Oberamt Geislingen. Traditioneller Vertrieb von Spindeln und Aderlasseisen, Rokoko-Wallfahrtskapell e Ave-Maria, Nordalbanisch 12. Jahrhundert (Kopie 14. Jahrhundert) Deggingen, 1272 Tekkingen [Original], 1275 Deggingen [Original], 1356 Teggingen. Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Taggo/*Daggo, Takko/Dakko o. ä., der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Daggo, Takko’. So Deggendorf.
Deidesheim Durch die Stadt führt die Deutsche Weinstraße; Wein und Obstbau seit der Römerzeit und mittelalter Jagdreviere, die dem Ortsteil Forst den Namen gaben. Der Ortsname Deidesheim meinte ursprünglich das heute Niederkirchen mit Resten einer Bergsiedlung des 8. bis 10. Jahrhundert, die sog. „Heidenlöcher“. Seit 13. Jahrhundert Nieder und Oberdeidesheim, das seit 1395 Stadt und Amtssitz ist. Ansiedlung von Einwanderern aus Holland, Dänemark und Österreich. 699 in villa Didinnes chaime (Kopie um 860), 770/71 Didinesheim, 1360 Oberndydenßheim; Deidesheimb (1613). Das Bestimmungswort wurde mit dem althochdeutschen Personennamen *Dîdîn, Genitiv Singular *Dîdînes-, gebildet. Das Grundwort ist -heim. Anzunehmen ist ein romanisch Ersatzlaut -î für germanisch -eu-, -iu-, der später zu -ü gerundet wird (Beleg von 1360), dessen erneute Diphthongierung im 16. Jahrhundert erfolgte. Der Ortsname bedeutet schließlich ‘Wohnstätte des Dîdîn’.
Deilingen Deilingen wurde bereits im Jahre 786 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Deimberg Deimberg lag im Nahegau, wurde aber erst relativ spät gegründet, vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass es an dieser Stelle schon vor der Gründung Deimbergs ein anderes Dorf namens Steinbäch(e)l gab. Dies ist inzwischen verschwunden. Im Jahr 1336 wurde Deimberg erstmals urkundlich in einer Liste der Beitragspflichtigen der Valentinskirche in Niedereisenbach (heute Ortsteil von Glanbrücken) erwähnt. Im eigentlichen lateinischen Text heißt es: „Item Petrus dictus Geyst de Dimberg et Jutta sua legitima dimidiam libram cerae super agrum dictum Hezzilsbirchen“ („Petrus, genannt Geyst aus Dimberg und seine Frau Jutta mussten ein halbes Pfund geerntetes Getreide auf dem genannten Feld abliefern Hezzilsbirchen"), wodurch das Dorf als Dimberg erwähnt wird. Unter „Pfund“, das hier zur Übersetzung von libram (eine Akkusativform; der Nominativ wäre libra) verwendet wird, versteht der Leser „eine Menge, die im großen Maßstab gewogen werden könnte“, denn offenbar wurde das Wort so verstanden im 14. Jahrhundert.
Im Jahr 1350 wird in Urkunden ein Mann namens Heynemann Lole aus Deimberg erwähnt, der sich selbst als „Herr von Deimsberg“ bezeichnet.
Deining Zwischen 1057 und 1075 weihte der Eichstätter Bischof Gundekar II. laut seinem Pontifikale Gundekarianum in Deining eine Kirche. Eine erneute Kirchenweihe erfolgte unter Bischof Otto von Eichstätt zwischen 1184 und 1192. Die erste gesicherte Erwähnung des Ortes fand 1183–1195 unter dem Namen Tyingen statt. In der Folgezeit wurde der Ort als Teing (1326), Teining (1387), Teyningen (1438), Teinning (1441), Teyning (1452) und 1501 schließlich in der heute gültigen Schreibweise bezeichnet.
Deiningen
Deinste
Deinstedt Deinstedt wurde erstmals 1148 erwähnt, während Malstedt bereits 1132 in den Registern des Erzbistums Bremen erwähnt wird. Bei der Ersterwähnung Deinstedts schenkte Erzbischof Dietmar I. von Verden dem Verdener Domkapitel die Zehnten in Deynstede.
Alte Bezeichnungen von Deinstedt sind 1329 in Deynstede (als Name offenbar identisch mit Deinste bei Stade), um 900 villa Tunstede (Zuordnung unklar), 1315 Deinstede, 1383 Deynstede, 1433 tho Deyenste, 1542 tho Deynstede, 1587 Deinste und 1684 Deinste. Von der Grundform „Dein-s-sted-“ ist auszugehen. Es ist ein stark flektierender männlicher Personenname + „‑sted(e)“; Personenname Dego, Dago. Der Name Deinstedt geht wahrscheinlich auf den Personennamen Deinhart (Degenhart) zurück. Im Niederdeutschen gibt es kein ursprüngliches „–ei-“. Dieses ist in Ortsnamen erst sekundär entstanden, zumeist durch Ausfall eines Konsonanten, entweder „–g-“ oder „–d-“. Hier bietet sich „–g-“ an und ein Personenname „Dego, Dago“.
Deisenhausen Deisenhausen war vor 1800 Herrschaft und gehörte zur St. Jakobspfründe in der Freien Reichsstadt Augsburg. Oberbleichen und Unterbleichen gehörten verschiedenen Patrizierfamilien.
Deißlingen Das Pfarrdorf Deißlingen wurde erstmals im Jahr 802 unter dem Namen Vila Tussenlinga genannt. Noch älter sind Funde aus der Römerzeit (zum Beispiel Badanlage unter der katholischen Kirche) und der Besiedlung durch die Alemannen (Gräber 1930 und 1990 freigelegt).
Lauffen ob Rottweil.Der Name geht auf den Neckarlaufen, einen ehemaligen Wasserfall des Neckars im Ort, zurück (Laufen ist eine alte Bezeichnung für Stromschnelle). In Lauffen hatte der Neckar seinen einzigen, vier Meter hohen Wasserfall, der aber inzwischen trockengelegt ist.
Lauffen ob Rottweil wurde erstmals im Jahr 1248 schriftlich erwähnt, verbunden mit einem Güterbesitz des Zisterzienserklosters Salem.
Deizisau Bei der Besiedlung im 8. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Kloster Lorsch an der Bergstraße. Die Siedlung wurde erstmals im Jahr 1268 als Dizinsowe in einer Urkunde des Klosters Sirnau erwähnt. Damals befand sich am Ortsrand von Deizisau die mittelalterliche Burg Körschburg. Ihre Raubritter überfielen regelmäßig die Kaufleute auf der Handelsstraße im Neckartal. 1292 wurden sie von Württemberg vertrieben und die Burg zerstört. Der Ort selbst gehörte seit 1296 der Patrizierfamilie Bürgermeister der Freien Reichsstadt Esslingen und gelangte durch Kauf im Jahr 1411 in den Besitz des Esslinger Katharinenhospitals.
Delbrück Anfang 13. Jahrhundert Kirchdorf des Bistums Paderborn, bis 1808 Mittelpunkt des Delbrücker Landes (seit dem späten Mittelalter durch eine Landwehr gesichert). 1219/1220 Thelebrugge, 1250 Delbrugge, 1276 Delebrugge, 1289 in Delbrucgen, 1292 in Delebruggen, 1415 land to der Delbruge. Bildung mit dem Grundwort-brück. Das Bestimmungswort Thele des Erstbelegs führt auf mittelniederdeutsch dele Feminin’ (dickes) Brett; Bohle’ (vgl. altsächsisch thili Bühne; bretterne Erhebung’, altenglisch Delu ‘Planke’ und Delbrycg ‘Plankenbrücke’, z.B. im englisch Ortsname Thelbridge in Devonshire), wonach der Name als ‘Bohlenbrücke’ zu erklären ist und einen Bohlendamm im Sumpfgelände bezeichnet.
Delingsdorf Im Jahre 1327 wurde Delingsdorf erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Johann der Milde von Holstein und Stormarn Landbesitz mit dem Kloster Reinfeld tauschte. Bei der Grenzbeschreibung des Gebietes wird auch ein „Dedelmestorpe“ genannt. Das Dorf wechselte häufig seinen Namen. Der Ortsname entstand wahrscheinlich aus einem Personennamen „Dedelow“, wie es zur Zeit der fränkischen Besiedelung im 12 und 13. Jahrhundert häufig war.
Delitzsch Siedelgebietszentrum mit Burg, seit 10. Jahrhundert deutsche Burg, um 1200 Landdingstätte, Stadterweiterungen um 1200 und 1250. Om 1207 Dielicz, 1222 Delcz, 1285 Delz, 1400 Deltsch, 1404 Delizsch. Zu altsorbisch *dˇel’c ‘Hügel’ mit Bezug auf Befestigungsanlage des alten slawische Siedlungszentrums. Die mit dem Suffix -c erweiterte Bezeichnung westslawische dˇeł stand neben vielen anderen Wörtern für Erhebungen.
Dellfeld Dellfeld wurde 1295 als Dellenvelt erstmals erwähnt.
Delligsen 826–876 Disaldeshusen [Kopie 15. Jahrhundert], 1189 Diseldesem, um 1400 Deseldissen; Delligsen (1678). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem stark flektierenden Personennamen *Disiwald als Bestimmungswort Das -w des Personenname -Zweitgliedes ist intervokalisch geschwunden; das -a wird zu -e abgeschwächt und -ld zu -l(l)assimiliert. Das Grundwort wird früh zu -s en verkürzt; dann tritt gelegentlich Umdeutung zum Grundwort -heim (-em) ein. Der Übergang zur heutigen Namenform erfolgt im 17. Jahrhundert abrupt und ohne nachvollziehbare Gründe. Deutung also: ‘Siedlung des Disiwald’.
Dellstedt
Dellwig, (Arn) 1036 Dalauuik, Mitte 1200 Daleuuic, 1173 Dalewich.
Germanisch dala- Tal, + wika, Tochtersiedlung.
Dellwig, (Neviges) Mitte 1200 Deleuui.
Delmenhorst Der Ort entwickelte sich seit der Mitte des 13. Jahrhundert aus einer Ansiedlung in der Nähe einer von den Grafen zu Oldenburg erbauten Wasserburg; ab 1281 im Besitz der Grafen von Delmenhorst, 1371 (Bremer) Stadtrecht, 1690 Marktrecht; 1254 Delmenhorst, 1289 Delmenhorst, 1294 Delmendehorst. Der Ortsname i st eine Ableitung von dem Gewässername Delme. Im Grundwort steht-horst, ein Wort, das in Norddeutschland, aber auch in den Niederlanden und Belgien sowie in England in zahlreichen Ortsnamen begegnet. Es gehört zu mittelniederdeutsch, mittelniederländisch hurst, horst, altenglisch hyrst, mittelhochdeutsch hurst, hürste, althochdeutsch hurst, altsächsisch hurst ‘Gebüsch, Gestrüpp’, ‘Buschwald, Gehölz, Gesträuch, Niederholz’, auch ‘bewachsene kleine Erhöhung in Sumpf und Moor’. Der Gewässername Delme, 1504 up de Delme, ist bisher nicht sicher gedeutet worden, jedoch dürfte eine Bildung mit -(m)ana oder -(m)end-/(m)and anzunehmen sein. Dann bietet sich eine Grundform *Del-mena, *Delmeine und eine Verbindung zu indogermanisch *dhelbh ‘vertiefen, höhlen’ an. Beschreibungen des Flusses Delme bestätigen diese Etymologie: ‘Geestflüsse wie die Delme und die Welse haben sich mit ihren Talauen tief in diese Grundmoränenplatte eingeschnitten ...’
Delve Der Name Delve ist abgeleitet vom niederdeutschen delf = Graben. Schon früh siedelten sich hier Fischer an, die auf der Geest ihre Häuser vor Fluten geschützt, aber dennoch in unmittelbarer Eidernähe aufbauen konnten.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert vom 7. Mai 1281 aus einem Vertrag mit der Stadt Hamburg. Zwischen 1140 und 1281 war bereits die Marienkirche als fester Feldsteinbau errichtet und das Kirchspiel Delve begründet worden. 1329 ist das Jahr der ältesten urkundlichen Erwähnung Schwienhusens, Ortsteil von Delve.
Demen
Demerath Im Jahr 1075 wurde Demerath erstmals urkundlich als Diemunderode erwähnt. 1319 hieß das Dorf Demeroyt, 1341 Dymelderade und 1368 Dymenroide. Im Jahr 1475 wurde die Dorfkirche als demaraitische Filiale der Pfarrei Wollmerath beschrieben. Ab 1518 gab es in Demerath ein Hochgericht der Grafen von Manderscheid.
Demitz-Thumitz
Demmin Nachgewiesene vorslawische, nachfolgend slawische Besiedlung, im 10. Jahrhundert slawische Burg, lübisches Stadtrecht in 1. Hälfte des 13. Jahrhundert, 1283 Mitglied der Hanse (vor allem Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte), 1075 Dimine, 1149 Dimin, 1189 Demmyn, 1295 Deymyn; Demmin (1260). Auf grund der frühen Erwähnungen bei Adam von Bremen und Helmold von Bosau civitas Dimine, urbs Dymine, Dimin kann der Ortsname vom altpolabisch beziehungsweise slawische Appellativum *dym ‘Rauch’ abgeleitet werden. Das Suffix lautet-in und wurde in slawische Ortsname häufig zur Erweiterung zu Flurbezeichnungen verwendet. Einige Formen weisen auf einen möglichen plural *Dyminy hin. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Rauchstätte’ rekonstruieren und eine alte, durch Rodung entstandene Flur vermuten. Eine Herleitung von einem altpolabischen Personennamen *Dym(a) mit dem possessiv Suffix -in kann nicht ausgeschlossen werden. So Dehmen, Ortsteil von Glasewitz, Landkreis Güstrow.
Denkendorf (Oberbayern) Eine früheste bekannte Kunde von Denkendorf (Denchendorf, Dorf des Thanko) erhält man im Pontifikale Gundekarianum: Zwischen 1057 und 1075 weihte hier der Eichstätter Bischof Gundekar II. eine Kirche. Als Ortsadelige sind im 12. und 13. Jahrhundert das Ministerialengeschlecht der Denkendorfer nachgewiesen.
Denkendorf (Württemberg) Die Entwicklung des Ortes steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte des Denkendorfer Klosters, 1142 Schenkung der Pelagiuskirche zu Denkendorf durch den Edelfreien Berthold zur Gründung einer Ordensniederlassung, ab 1305 alle Rechte beim Stift, auf Grund Konkurrenz zwischen Württemberg und Esslingen wurde das Stift 1449 zerstört, 1807 beim Oberamt Köngen und seit 1808 zum Oberamt Esslingen. 1125/1130 (Kopie 1305) Denkendorf, 1142 Denkendorf [Original], 1275 (Kopie um 1350) Denckendorf. Als ‘Siedlung des Danko’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -dorf, althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’, mittelhochdeutsch dorf ‘Dorf ’ und dem Personennamen Danko, dessen Stammvokal umgelautet wurde. So Denkendorf, Landkreis Eichstätt.
Denkhaus, (Dumpten, +1100 Dakinghuson, Mitte 1200 Dekkinkhuson. Germanisch Dakkiga husum, zu den Häusern der Leute des Dakko.
Densborn, (Trier) 1103 Deinisburo, 1222 Denesbure. Germanisch Peganes burja, Kote des Pegan, (pegna, Held)
Denkingen
Denklingen
Denkte
Dennheritz Von den heutigen Ortsteilen der Gemeinde Dennheritz wurde zuerst im Jahr 1237 Niederschindmaas erstmals erwähnt. 1317 gibt es einen urkundlichen Nachweis für Dennheritz unter dem Namen „Deynharcz“ und 1405 einen für Oberschindmaas.
Dennweiler-Frohnbach Dennweiler wurde erstmals 1270 als „Dennewilre“ in einer Urkunde des Heinrich von Veldenz und Geroldseck erwähnt. Frohnbach folgte 1302 als „Vronebach“ in einer Urkunde des Ritters Bertram von Wadenau.
Der Bach Kaueralb (Kuralb, Stegbach) trennte die beiden Orte ursprünglich in verschiedene Herrschaftsbereiche. Dennweiler (links bzw. nördlich des Bachs) gehörte zum Remigiusland, Frohnbach zum Bistum Verdun.
Densborn Densborn wurde vor mehr als 1.100 Jahren erstmals urkundlich im Besitzverzeichnis des Stiftes Prüm, dem Prümer Urbar, erwähnt.
Allerdings wurde bereits im 9. Jahrhundert eine Burg erwähnt, die vermutlich von derselben Abtei erbaut wurde. Die letzten Inhaber waren die Herren von Anethan, Erbmarschälle von Luxemburg.
Im Jahr 1289 wurde die örtliche Kirche zur Pfarrkirche erhoben.
Dentlein am Forst
Denzen, (Kirchberg) 365 Dunnio, 370 Dumnissum, Dumnisym, Dumnissam, 995 Donnissa.
Denzenrodt. (Arzbach) 1147 Deginzinrode.
Denzlingen Seit dem 5. Jahrhundert von Alemannen besiedelt, ab 1305 unter der Herrschaft des Markgrafen von Hachberg, gehörte ab 1803 zum Oberamt Hochberg und ab 1809 zum Landkreis Esslingen. Georgskirche, Michaelskirche, Kirchenruine St. Severin, Europabrunnen. 984 Denzilinga [Original], 1147 Denzelingen, 1178 Tenzelingen, 1341 in villa superiori Tenzlingen, 1546 Langendentzlingen [Original]; Denzlingen (1590). Es handelt sich um eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Danzilo/Denzilo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Danzilo/Denzilo“.
Denzenrodt, (Arzbach) 1147 Deginzinrode.
Derenbach, (Uckerath) 1218 Derinbach. Derenburg, 945 Tarneburg. Germanisch darnja, versteckt, geheimnisvoll + burg, Burg.
Derendorf, (Dusseldorf) Ende 1100 Therenthorpe, 1193 Derendorf.
Dern, (Gerresheim) 1218 Derne, Vielleicht germanisch darnjon, versteckte, geheimnisvolle Stelle, zu darnja versteckt.
Dernau, (Koblenz) 1106 Degernowen. 1112 in termino Dagernowensi, 1210 Darnowensis.
Derental Das etwas seltsame Dorfwappen geht auf ein Ereignis im Jahr 1902 zurück. Die Dorfbewohner glaubten, ein Löwe sei aus einem Zirkus oder Zoo entkommen, auf die Jagd gegangen und habe das Tier getötet. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen großen Bernhardiner handelte. Die Derentaler erhielten daraufhin von den Menschen in der Umgebung den Spitznamen „Löwenjäger“. Als Derental als eigenständige Gemeinde das Recht zur Führung eines eigenen Wappens erwarb, folgte man mit einiger Selbstironie einem auf dieser Anekdote basierenden Entwurf.
Dermbach Mittelpunkt eines Gerichtes, 1317 an Fulda, 1455–1483 an die Grafen von Henneberg, 1707 Sitz der Amtsverwaltung Fuldaer Fürstäbte, 1730/35–1818 Franziskanerkloster, 1850 an Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, 1866 Ort eines Gefechts zwischen Preußen und Österreich, ältester Eiben bestand Deutschlands (600–800 Jahre). 1186 Trinbach, 1317 Theyrenbach, 1481 Ternbach, 1549 Termbach, 1655 Dermbach. Grundwort -bach nimmt Bezug auf einen Wasserlauf; Bestimmungswort geht zurück auf althochdeutsch thurri, mittelhochdeutsch dürre, darre ‘trocken’. Anzunehmen ist also eine Grundbedeutung ‘am trockenen Bach’. Entrundung -ü zu -e durch Mundartlich verursacht. Außerdem Assimilation des lokativischen -n zu -m-.. So Dernbach, Landkreis Südliche Weinstraße sowie Landkreis Neuwied.
Dernbach, (Ballersbach) 1223 Derenbach.
Dernbach, (Blessenbach) 1053 Degerembach.
Dernau
Dernbach (Kreis Neuwied) Der Ort liegt in dem nach Osten abfallenden Tal des hier entspringenden Dernbachs mit einer Reihe von Zuflüssen.
Dernbach (Pfalz) Dernbach wurde im Jahre 1220 erstmals als „derinbach“ urkundlich erwähnt. Das mittelalterliche Ortsbild wurde damals noch ganz von der auf einem Hochplateau gelegenen Höhenwasserburg und der unmittelbar daneben stehenden St. Laurentiuskapelle beherrscht. Der Sakralbau im spätromanischen Stil war vermutlich schon nach 1136 erbaut worden, während die Burg der „Herren von Dernbach“ (1213 zuerst genannt) etwa um 1200 entstand.
Dernbach (Westerwald) Im Unterschied zu den meisten Gemeinden in der Region hat Dernbach keinen fränkischen, sondern einen keltischen Namen, der im Übrigen nicht auf eine (so frühe) Ansiedlung hinweist. Das Wort bedeutet „Waldbach“[3] und gewinnt erst im Hochmittelalter als Orts- und Familienname an Bedeutung. Die häufigsten Schreibweisen sind: Derinbach, Derenbach, Dermbach, Teernbach und (um 1800) amtlich auch Dörnbach. Da es im 13. Jahrhundert schon mehrere gleichnamige Dörfer gibt, wird in den alten Urkunden und Texten die Formulierung „Derinbach im Banne Montabaur“ verwendet, um Verwechslungen auszuschließen. Die korrekte Form ist heute Dernbach, bzw. umgangssprachlich „Dernbach bei Montabaur“.
Derne, (Dortmund) 1161 Derne.
Dersdorf, (Bornheim) 1143 Degerstorph, Desgetorph. 1186 Desdorpi. Germanisch Dagaris porpa, Siedlung des Dagahari, (daga, Tag, = harja, Heer)
Desdorf, (Elsdorf) 1141 Dedesdorph, 1148 Deztorph. Germanisch Dadi porpa, Siedlung des Dadi.
Desenberg, (wüst bei Warburg) 1178-79 Disemberch, Disenberch.
Desper, (Ransbach) 959 Detenesbuira. Germanisch Dadines burja, Baracke des Dadin.
Dersau Dersau gehörte einst zum Gut Ascheberg und liegt an der einstigen Postkutschenstraße von Altona nach Kiel. Aus der Zeit, als Dersau noch zum Gut Ascheberg gehörte, stammt auch die noch bis heute gültige Regelung, dass dem Eigentümer des Gutes alle Eichen und Buchen in Dersau gehören, unabhängig davon, ob sie in einem Garten oder im Wald stehen.
Derschen Der Ort Derschen wurde erstmals im Jahre 1230 urkundlich erwähnt, als ein Konrad von Dersin als Urkundszeuge in einem Streitverfahren auftritt.
Dersekow Dersekow wurde 1219 erstmals als „Dirscowe“ in einer Urkunde des Herzogs Kasimir II. erwähnt, als dieser den Ort dem Kloster Eldena schenkt. Wartislaw von Gützkow bestätigte die Übergabe des Dorfes an das Kloster Eldena (Hilda), das vorher zur Grafschaft Gützkow gehörte. Der slawische Gründungsname wird als „Besitzer“ oder „Baum“ gedeutet. Dersekow taucht sehr oft in den Urkunden auf, 1302 bereits unter dem aktuellen Namen, aber wechselt noch bis 1780 oftmals abweichende Schreibweisen.[2] Der Name geht nach anderen Deutungen auf einen slawischen Adligen „von Dirsko“ zurück, von dessen Nachkommen eine Grabplatte im Greifswalder Dom liegt, aber es kann auch umgekehrt sein, dass der Mann den Namen vom Ort erhielt, das war damals durchaus üblich. Alt Pansow wurde erstmals 1248 als „Panzogh“ urkundlich erwähnt. Der Name kommt von Pan = Herr, also Herrendorf als slawische Gründung.
Dersenow
Dersum
Desloch Aus dem keltischen übersetzt heißt es „Lache am Berg“. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Desloch 1184. Es entstand aus einer Zweigstelle des Klosters Disibodenberg.
Despetal genannt nach der Bach Despe.
Dessau-Roßlau Dessau wohl seit dem 12. Jahrhundert Marktsiedlung an Elbe und Muldeübergang, Burg erst 1346 bezeugt, seit dem 15. Jahrhundert Residenz einer anhaltischen Linie, 1570–1603 sowie seit 1863 des Gesamt fürstentums; anhaltische Landeshauptstadt bis 1945. Insbesondere im 18. Jahrhundert Schaffung zahlreiches Schloss und Parkanlagen, initiiert von Fürst Leopold, dem „Großen Dessauer“, und Fürst Franz, Entstehung des heute sogenannten Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Roßlau seit dem 13. Jahrhundert Ministerialensitz, 1382 erstmals als Stadt bezeichnet, dann Amtssitz. Durch Elbüberquerung und Elbschifffahrt gewisse Bedeutung, im 19. Industrialisierung (Werft u. a.) Dessau: 1213 Bertoldus de Dissowe [Original], 1228 oppidum Dessouwe [Original], 1239 (1288) Dissowe. Roßlau: 1215 Albertus de Rozelowe [Original], 1315 de Roslowe, in Roslowe [Original]. Der Name Dessau ist slawisch. Bedingt durch die spätere sprachliche Entwicklung, die Feinheiten der ursprünglichen Lautung nicht mehr erkennen lässt, kommen die Ansätze *Dyˇsov-, *Deˇsov und *Desov in Betracht. Unstrittig ist das Endelement -ov-, -o(w); der Stamm enthält wohl einen der in den slawischen Sprachen gut bezeugten Personennamen *Dyˇs(a), *Des o.ä. Alternativ könnte auch altsorbisch *Desica ‘Stelle, wo etwas zusammentrifft’ (aus urslawische desiti ‘finden, begegnen’) vorliegen. Durch die geogriechische Lage in der Nähe einer Flussmündung gewinnt diese Variante an Reiz, dürfte aber doch (angesichts von -i in etlichen Belegen) gegenüber der Herleitung von einem Personennamen in den Hintergrund treten. Roßlau liegt an der Mündung des Baches Rossel in die Elbe. Daher stellt sich die Frage, ob der Ortsname oder der Gewässername ursprünglich ist. Die Struktur des Namens legt einen Ortsname *Rosłav ́nahe, der aus einem zweigliedrigen altsorbisch Personennamen *Rosłav gebildet wurde (aus *rosti ‘wachsen’ und *słava ‘Ruhm’). Der Name von Burg und Siedlung wäre somit auf den Bach übertragen worden. Alternativ ist aber auch ein ursprünglich altsorbisch Gewässername *Rosila denkbar, der auf eine vorslawische Bildung aus indogermanisch *r ̄es, *ro ̄s ‘fließen, stürzen’ zurückgehen würde. SoNeu-Dessau, Ortsteil von Milow, Landkreis Havelland, Dessow, Ortsteil von Wusterhausen/Dosse, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Dessau, Ortsteil von Kleinau, Altmarkkreis; Flussname Röslau im Fichtelgebirge.
Dessighofen Dessighofen gehörte ursprünglich zum Einrichgau und wurde im Jahr 1145 in einer Urkunde des Klosters Schönau erstmals erwähnt.
Detern Die Schlacht bei Detern fand am 27. September 1426 statt. Detern lag damals an der Grenze zwischen Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg. In dieser Schlacht besiegte ein ostfriesisches Bauernheer unter der Führung von Focko Ukena und dem späteren Häuptling Sibet Lubben van Rüstringen, der 1433 getötet wurde, das mit dem Häuptling verbündete Heer der Oldenburger, des Erzbischofs von Bremen und der Grafschaft Hoya Ocko II tom Brok. Diepholz und die Grafschaft Tecklenburg. Diese Armee hatte Detern belagert.
Zwischen 1432 und 1435 ließ der Graf von Oldenburg die Burg Stickhausen erbauen, um seine Handelswege gegen die Ostfriesen und die Münsteraner zu sichern. Rund um die Burg am Fluss Jümme entstand das Dorf Stickhausen.
Detmold Gründung der Stadt um 1265 durch die Edelherrn zur Lippe (Lippstädter Stadtrecht), um 1613 Residenz der Grafen zur Lippe (Fürsten ab 1789), seit 1876 Garnisonsstadt. Zu 783 (Kopie ab 9. Jahrhundert) ad Theotmalli, 826–876 (Kopie 1479) in Thiadmelli, 1263 Detmele, 1421 Detmolde, 1462 Depmolde; Detmold (16. Jahrhundert). Bildung mit dem altsächsisch Grundwort -maþl/-mal (< germanisch *maþla-, vgl. gotisch maþl, altnordisch mál, altenglisch mæDl, althochdeutsch mahal, mittelniederdeutsch ma ̄l). Der Name beruht auf einer alten Gebietsbezeichnung (Raum ö Detmold) im lokativisch Dativ Singular auf -i, die nach Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert auf die Siedlung übergeht. Das Bestimmungswort ist mit altsächsisch thiod(a), althochdeutsch diot(a) ‘Volk, Menschen, Heiden’(zu germanisch *þeudo ̄-,gotisch þiuda, altnordisch þj‘d, altenglisch þ ̄eod; indogermanisch -t-Ableitung *teu-ta ̄ Feminin ‘Menge; Volk’) zu verbinden. Ursprünglich Bezeichnis für Ort beziehungsweise Raum einer Gerichtsversammlung des Volkes. Beispiel einer sich mündlich fortentwickelnden Veränderung von ältesten Zeugnissen wie Theotmalli etc. über Thietmelli, Thetmele, Detmule, Detmolde, Depmolde, Deiphmolte, bis zur mundartlich Form Deppel(t).
Dettelbach Die Ersterwähnung von Dettelbach erfolgte im Jahr 752. Erwähnt in der Schenkung von Fiskalgütern durch König Pippin an das Bistum Würzburg. Die Ortsnamen verweisen bis heute auf ihre fränkischen Gründer. Dabei gibt das Suffix des jeweiligen Ortsnamens Auskunft über den Gründungszeitschnitt, weil in jedem Jahrhundert andere Moden vorherrschten. Besonders alt sind die Orte mit der Endung -heim. Sie gehen auf das 5. und 6. Jahrhundert zurück. Teilweise nannte man die Neugründungen nach ihrem Standort, wobei ältere, fränkische Königshöfe als Ausgangspunkte dienten. So entstand Mainsondheim als Ausbauort südlich des Fiskalguts Dettelbach.
Jünger sind die Ortsnamen mit der Endung -bach. Sie entstanden eigentlich erst während der jüngeren Rodungsperiode im 7. und 8. Jahrhundert. Es ist wahrscheinlich, dass das fränkische Königsgut an der Stelle des späteren Dettelbachs einen anderen Namen hatte, ehe er im 8. Jahrhundert die heutige Bezeichnung erhielt. Unter den Karolingern im 8. und 9. Jahrhundert legte man Dörfer mit der Endung -feld an. Etwa zeitgleich könnten auch die Orte mit den Suffixen -dorf und -au entstanden sein. Dettelbach wurde insbesondere durch den Fürstbischof Rudolf II. von Scherenberg gefördert. Einen ersten Höhepunkt des obrigkeitlichen Ausbaus bildete 1484 die Stadtrechtsverleihung, die zugleich auch die Erlaubnis zur Abhaltung eines Marktes enthielt.
Dettenhausen ie urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde als Detenhusen war um das Jahr 1100. Jedoch wird vermutet, dass schon um 700 Menschen am Ort siedelten. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben.
Um das Jahr 1120 verschenkten die Grafen von Berg das Dorf an das Kloster Hirsau.
Dettenheim Der Name Dettenheim geht auf ein um 788 gegründetes altes Dorf an der heutigen Westgrenze der Gemeinde zurück, direkt am Rhein gelegen.
Dettighofen Als Ort mit der Endung -hofen wird in der neueren Forschung die Gründung von Dettighofen der Siedlungsausweitung im 6. oder 7. Jahrhundert zugeordnet; in der älteren Ortsnamenforschung als schon in der alamannischen Landnahmezeit im 5. Jahrhundert entstandener „Hof des Tetinc“ erklärt. Später, als im Zusammenhang groß angelegter Rodungen neue Höfe gegründet wurden, sei der Tetinc-Hof zum Kellhof geworden, „zum wirtschaftlichen und politischen Mittelpunkt der anwachsenden Siedlung.“
Urkundlich wurde Dettighofen erstmals im Jahr 1272 erwähnt.
Dettingen an der Erms Alemannengründung, durch Abzweigung der Uracher Linie vom fränkisch Grafengeschlecht war die Ortsherrschaft lange Zeit geteilt, nach Vereinigung samt der Hälfte der Grafschaft Urach vor 1265 an Württemberg, die andere Hälfte der Vogtei erst 1630 gekauft, bis 1938 Oberamt Urach. 1089/1090 (Kopie 1135/37) Tetingin, 1092 (Kopie 13. Jahrhundert) Detingin, 1128 Tetingen; Dettingen (16. Jahrhundert). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen, hier mit den Personennamen Tati/Tato, Dati/Dato: ‘bei den Leuten des Tati/Dato’. Die differenzierende Lageangabe an der Erms bezieht sich auf den Gewässername Erms (*Armisia), der zu den alteuropäischen Gewässername zählt. So Dettingen unter Teck, Landkreis Esslingen.
Dettingen an der Iller Erste schriftliche Spuren finden wir von Dettingen bereits im Jahre 799, wo ein Edler namens Adalmann dem Kloster St. Gallen Güter zu Tantingen verehrt hat. Ob es Dettingen an der Iller ist, kann nicht sicher gesagt werden. Sodann schenkte 876 Egino demselben Kloster St. Gallen Güter und Leute zu Tetinga. Diese Urkunde gilt als erste sichere Erwähnung. Der Name Dettingen lässt sich durch die Endung -ingen auf eine alemannische Gründung eines Edlen namens Tetto oder „Tato“ zurückführen.
Dettingen unter Teck Südlich des heutigen Kernortes liegt das Kastell Dettingen unter Teck.
Dettingen wurde erstmals um 1100 urkundlich erwähnt. Außergewöhnlich ist die hohe Zahl von sechs Burgen und Edelsitzen auf Dettinger Markung, von denen keine mehr erhalten ist, sie sind alle bereits im frühen Mittelalter abgegangen.
Dettmannsdorf Die sogenannte Dettmannsche Siedlung war die erste Arbeitersiedlung Mecklenburgs. Fritz Dettmann (1880-1965), der Mitinhaber der Türen- und Fensterfabrik Böckmann & Co. in der Neuen Strasse, wollte seine Arbeiterschaft auf eigenem Grund und Boden sesshaft machen und ihnen den Gemüseanbau und die Kleintierhaltung ermöglichen. Dettmann kaufte 1908 das Bauland von der Stadt Güstrow und ab April 1910 entstanden nördlich der Neukruger Strasse die ersten Häuser dieser sogenannten Kleinhaussiedlung, die im September 1910 bezugsfertig waren. Bis 1911 wurden 20 Häuser fertiggestellt, weitere 15 kamen bis 1913 dazu. Schon 1912 hatte Dettmann seine "Dettmannsche Stiftung" gegründet, die für den Ausbau der Strassen und die Aufstellung von Laternen in dem Gebiet sorgte.
Dettum Dettum wurde im Jahr 1226 erstmals urkundlich als Thitene erwähnt und 1280 als Dettene. Die Kirche St. Johannis-Baptista wurde erstmals im Jahr 1300 erwähnt.
Detzem 893 Decima, 1158 Deceme. 1225 Deizeme.
Romanisch decima, die zehnte (Meile).
Deudesfeld
Deuerling
Deuna Der Ort Deuna wurde erstmals 1162 urkundlich erwähnt. Am 31. Dezember 2013 wurde die damalige Gemeinde Vollenborn aufgelöst und von Deuna eingemeindet.
Deuselbach Im Jahr 1112 wurde Deuselbach erstmals urkundlich erwähnt.
Deutsch Evern Urkundlich erstmals erwähnt wurde der heutige Ort Deutsch Evern spätestens um das Jahr 1148 in einer Urkunde des Bistums Verden. Von dem Ort leitet die heute nicht mehr existierende Adelsfamilie von Everingen ihre Herkunft ab. Sie taucht in mehreren mittelalterlichen Urkunden mit Besitzungen in einigen umliegenden Dörfern auf. Alte Bezeichnungen Deutsch Everns sind 1322 litonis nostri in Everinghe und 1774 Teutsch Evern. Im Gebiet rechts und links neben der Ilmenau hat in der früheren Zeit neben der germanischen eine slawische Volksgruppe gewohnt. In Evern steckt der Personenname „Ebur“.-ing- bedeutet „Siedlung der Sippe des …“, gemeint ist eine Person mit dem niederdeutschen Namen Ever, auf Hochdeutsch Eber.
Deutschneudorf Der Grünthaler Saigerhüttenfaktor August Rohdt erhielt 1620 die Fortuna Fundgrube und die Pallas Fundgrube. 1637 errichtete er einen Hohen-Ofen-Platz zur Unterstützung des Drahthammers in Rothenthal. Aus dem nahen St. Katharinenberg kamen Exulanten als Fachleute. 1651 wurde die Ansiedlung als Naudorff untern Catherbergk erstmals urkundlich erwähnt und umfasst 1657 drei Häuser. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Auftreten der Pest war die Gegend nahezu menschenleer. Auf den entstandenen Rodeflächen wurden böhmische Exulanten angesiedelt. Der erste Lehrer wurde 1718 aktenkundig. Der Bau einer eigenen Kirche wurde 1736 fertiggestellt und 1741 ein Schulgebäude errichtet. 1801 wurde Deutschneudorf eigenständige Kirchgemeinde.
Deuten, (Wulfen) +1000 Thiutina. Altgermanisch peutino, die Klingende, Gewasser name, zu peutan (altenglisch peotan, althochdeutsch diozan, heulen, laut klingen, altenglisch peote, Bergstrom, Wasserfall)
Deutz, (Köln) 1-400 Divitiensivm, Divitiensis, 575 Dvitiv, 1003 in Tuicio, 1041 Tuiziensis, 1104 Tuicia. 1151-56 de Duitio. Romanisch divira, Reichtum.
Deutzgau (Gau um Deiutz) 1041 in pago Tuizihgouue.
Dexheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Dexheim steht in einer Urkunde von 774. Festgehalten wurde darin eine Schenkung des fränkischen Königs Karlmann an das Kloster Lorsch zu dem auch ein Gut in Dexheim gehörte.
Deyelsdorf
Dhronecken Mit dem Sieg Caesars über die Stämme der Kelten im Jahre 51 v. Chr. wurde das heutige Dhronecken Teil einer römischen Provinz mit dem Namen Belgica Prima. Damals entstand bei Dhronecken eine römische Siedlung, ebenfalls auf dem Röderberg, mit Heiligtum, Pilgerhäusern und Gaststätten. Bemerkenswert auch die breite Ansiedlung von Sarmaten zwischen Dhron und Nahe, also von Nicht-Germanen aus der heute russischen Steppe.
Dichtelbach Dichtelbach wurde erstmals im Jahre 996 urkundlich erwähnt. Landesherren waren die Herzöge von Pfalz-Simmern und ab 1673 die Kurfürsten von der Pfalz.
Dickel Die älteste Schreibweise findet man in einer Urkunde des Klosters Corvey aus dem 13. Jahrhundert. Dort wird von 1238 bis ca. 1250 ein Thetmarus de Diekla genannt. Von diesem Adelsgeschlecht ist der Ortsname Dickel abzuleiten. Die Ortschaft Dickel wurde also bereits im 13. Jahrhundert urkundlich ersterwähnt. Zu jener Zeit hatte das Kloster Corvey in Dickel Güter.
Dickendorf Die 1529 erstmals urkundlich erwähnte Dickendorfer Mühle gehört zum Nachbardorf Molzhain und ist eine der ältesten funktionstüchtigen Wassermühlen in der Region.
Dickenschied Die erste urkundliche Erwähnung sieht die lokalgeschichtliche Forschung zumeist in einer Bulle von Papst Urban III. aus dem Jahr 1186. Einige Autoren deuten die dortige Ortsangabe „Dicheset“ wegen anderer dort erwähnter Ortschaften und der räumlichen Nähe zum angeführten Karden als Ditscheid in der Eifel.
Dickesbach Der Ort wurde im Jahr 1367 erstmals urkundlich erwähnt.
Didderse Die erste dokumentarische Erwähnung von Didderse erfolgte im Jahr 780. Früher war das Dorf als Tiddenhusen bekannt.
Diebach=Oberdiebach, 1091 Dietbach, +1200 Diebach. Germanisch peudo, Volk, + baki, Bach. Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert. Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne).
Dieblich 922 Duuericha, Mitte 1000 Diuiricha.
Dieburg Siedlungsspuren aus Bronze und Eisenzeit, im 2./3. Jahrhundert römisch Straßenknotenpunkt und Hauptetappenort für die Limeskastelle, im 6./7. Jahrhundert von den Franken besiedelt. Die schon staufische Wasserburg w der Gersprenz ist 1239 erstmals bezeugt (durchaus nicht, wie oft irrtümlich angegeben, 1169!), doch dürfte sich der Herkunftsname Judda de Dieb(u)rch (1207) auf sie beziehen. Die hoch mittelalte Stadt entstand auf dem ö Gersprenz-Ufer (Stadtrechte 1277), vorher wohl schon deren ö Vorstadt „Altenstadt“. Burg und wohl Stadt gehörten im 14. Jahrhundert den Münzenbergern und ihren Erben, ab 1310 dem Erzbistum Mainz; 1803 kam Dieburg an Hessen-Darmstadt. 1207 Dieb(u)rch, 1208 Ditburg, 1215 Ditburc, 1262 Dippurch, 1391 Dyppurg, Dipurg, 1395 Diepurg [alle Or]. Als Bestimmungswort gilt althochdeutsch diota, di Ortsteil ‘Volk’, vielleicht verkürzt aus Dietweg(burg) ‘Burg an der Heerstraße’ (Berger). Denkbar erscheint eher die Personenname Kurzform Diedo oder Dieto (< Personenname-Stamm *Theuda< germanisch*Peudo ̄ ‘Volk’); dessen Genitiv-en (oder auch das flektierte Zweitglied eines Vollname Diet-) wäre dann (wie sonst oft) geschwunden (späte Überlieferung!). Der Wegfall des t ergab sich durch die in der Kompositionsfuge manchmal eintretende Assimilation, Grundform mit Konsonanten verschärfung (Ratbold > Rappo), die hier zugunsten des Grundwort später wieder aufgegeben wurde. Grundwort: -burg; -ch ist Schreibvariante für auslaut verhärtetes -g, kaum Reflex mundartlich Spirantisierung. Bedeutung also: ‘Burg des Diedo’. So Dittwar (< 1169 Dietebure [!]), Ortsteil von Tauberbischofsheim, Main-Tauber-Kreis.
Diedorf (Schwaben) Im Mittealter und in der Frühen Neuzeit im Besitz des Klosters St. Katharina zu Augsburg, 1802/03 an Bayern. 1085 Tierdorf, 1099 (Kopie des 12./ 13. Jahrhundert) Tierdorf, 1135 Tyerdorf, 1452 Dierendorf, Dierenndorf, 1481 Diedorf. Das Grundwort ist althochdeutsch-dorf in der Bedeutung ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf’. Semantisch abzulehnen ist die Herleitung des Bestimmungsworts von althochdeutsch tior als ‘Tier, wildes Tier’. Als Bestimmungswort sollte man somit vom unflektierten Personennamen Teor ausgehen. Dabei muss man annehmen, dass sich voralthochdeutsch -eu dem Personennamen durch nachfolgendes -odes Grundwort zu althochdeutsch -io und mittelhochdeutsch -ie entwickelte. Der r-Schwund im Bestimmungswort ist entweder auf die im Schwäbischen vorkommende reduzierte r-Artikulation nachfallendem Diphthong zurück zuführen oder auf den folgenden Dental -d das Grundwort, da mundartlich -r oft vor -d schwindet.
Diedrichshagen Diedrichshagen wurde 1271 erstmals als thom Diderichshagen urkundlich erwähnt, als Herzog Barnim I. dem Kloster Eldena den Besitz von sechs Hufen in diesem Ort bestätigt. Wahrscheinlich bestätigt er damit ein Geschenk von Graf Konrad von Gützkow an das Kloster. Aus der Folgezeit sind zudem die Bezeichnungen Dyetricheshagen (1280), Diderikeshaghen (1285), Dyderykeshaghen (1347), Diderkeshaghen (1462) und 1630 schließlich erstmals Diedrichshagen belegt.
Der Ort ist eine typische deutsche Rodungssiedlung. Der Name geht, wie bei vielen anderen Orten auch, auf den Gründer der Siedlung (den Lokator) während der deutschen Ostexpansion zurück.
Diefenbach (Mersch) 960 Diefenbach a Diefanbach. Germanisch deupan, zu deupa, tief, + bak, Bach.
Diefenbach, (Rengsdorf) 857 Diufonbah, 1096 Diefenbach. Idem.
Diehsa. Verwaltungsverband im Landkreis Görlitz mit Verwaltungssitz in Waldhufen. 1380 Deze, 1422 von der Dezen, 1551 zur Diese,1791 Diehsa. Zu altsorbisch*dˇeˇza ‘Backtrog’ als Bezeichnung für eine Bodenvertiefung, Talmulde. Dieses Wort wurde als Dese ‘Backtrog’ in mitteldeutsch Mundartlich entlehnt. Die obersorbisch Namenform mit dem Anlaut D ́z-beruht auf sorbisch Lautentwicklung Endung -a geht auf kanzleisprachlichen Einfluss zurück.
Diekhof
Diekholzen
Diekhusen-Fahrstedt Man nimmt an, dass die Ursprünge Fahrstedts in einer Warft liegen, die erstmals zwischen den Jahren 100 und 400 besiedelt wurde und damit die älteste Ansiedlung der Dithmarscher Südermarsch wäre.
Dielheim Frühe Siedlung des 6. Jahrhundert, seit dem 13. Jahrhundert unter Wormser Grundherrschaft, im 14. Jahrhundert jeweils zur Hälfte an den Bischof von Speyer und an Conz Mönch von Rosenberg, 1803 an Baden und 1938 zu Heidelberg. Weinbau, Kapelle im Oberhof. 767 (Kopie 12. Jahrhundert) Diuuelenheim, 794 (Kopie 12. Jahrhundert) Thiulinheim, 852 (Kopie 12. Jahrhundert) Divvelenheimer marca, 1390 Duelnheim; Dielheim (17. Jahrhundert). Eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Diwilo. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Diwilo’.
Dielkirchen Zum Ursprung des Ortsnamens gibt es mehrere Deutungen. Während das Grundwort Kirche unstrittig ist, wird das Bestimmungswort, das eine nähere Bestimmung der Kirche enthält, verschieden gedeutet. Darin wurde der Männername „Tilo“ vermutet. Eine andere Deutung lautet gemäß Pfarrer Stock „Diel = del = Tal = Talkirche, da die Kirche in Dielkirchen auch die einzige im Tal war“. Die Namensform Tilentkiriche in der ältesten Urkunde von 1144 legt es nahe, im Bestimmungswort den Frauennamen Diotlinda oder Thiotlinda bzw. Dietlint zu suchen.
Dielmissen Die Entstehung des Ortes ist nichts bekannt. Sie wird in der zweiten Periode, die durch die Endungen -hausen (abgekürzt -sen), -heim, -dorf, -feld usw. gekennzeichnet ist, vermutet. Dass von 13 im Kreise Holzminden gelegenen Dörfern mit der Endung -sen neun in der Ithbörde, dem Amtsgerichtsbezirk Eschershausen (wohl nach dem Grafen Esiko einstmals Esikoshausen genannt) liegen, spricht für eine geschlossene Besiedlung. Da die Namen zumeist auf Privatbesitz hinweisen, ist anzunehmen, dass sie erst gegen Ende der Periode entstanden sind, denn Privatbesitz deutet auf eine spätere Zeit hin, aber schon vor Abschluss dieser Ortsnamensklasse (800 n. Chr.).
Die Ortschaft Dielmissen wurde erstmals am 23. August 1151 urkundlich erwähnt und von 1194 bis 1401 gab es in Nachbarorten eine ritterliche Familie „de Didilmissen“ (von Dielmissen).
Diemelsee
Diemelstadt Diemelstadt entstand am 1. November 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rhoden und der Gemeinde Wrexen. Am 31. Dezember 1970 kamen die Gemeinden Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Neudorf und Wethen auf freiwilliger Basis hinzu. Hesperinghausen und Orpethal folgten am 31. Dezember 1971.Nach einem Bürgerentscheid wurde als Name der Gemeinde „Diemelstadt“ festgelegt und ist damit eine Neuschöpfung ohne Ursprung, er nimmt Bezug auf den Fluss Diemel. Die Stadtrechte entstammen der Stadt Rhoden.
Dienethal
Dienheim 835 Dionenheim, 893 Tionenheim, 1222 Dinheym, Dienheym.
Diensdorf-Radlow
Dienstweiler Bis zum 17. Jahrhundert trug das Dorf die Namen Dintzwilr, Dyntzwilr, Dynczwiller und Dientzweiler, bevor es sich für die heutige Namensform Dienstweiler entschied. Im Jahr 1367 wurde Dienstweiler erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zur Hindergrafschaft Sponheim. Das heute noch bestehende Gehöft Eborn (ungefähr einen Kilometer außerhalb des Dorfes) war früher eine selbstverwaltete Gemeinde, fusionierte jedoch irgendwann um 1544 mit Dienstweiler.
Diepenau Der Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“. Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage in einer feuchten, wiesenreichen Gegend hin: „Moorige, morastige Aue“.
Diepholz Die gleichnamige Burg zwischen 1120 und 1160 von den Edelherren von Diepholz errichtet; um 1350 Hauptresidenz der Edelherren; 1380 erhielt die Siedlung bei der Burg Osnabrücker Stadtrecht, war aber wohl eher Flecken (erst 1929 Stadtverfassung); nach dem Aussterben der Edelherren fiel Diepholz an die Celler Linie der Welfen. 1118 Dijpholt [Original], 1160 Thefholte, 1177 Thifholt, 1198 Depholte. Bildung mit dem Grundwort-holz in norddeutsch Form. Das Bestimmungswort enthält nicht das Adjektivisch mittelniederdeutsch d ̄ep ‘tief’, obwohl es in einigen Belegen hineingedeutet wurde. Vielmehr ist der Name wie auch Devese oder Devern zu indogermanisch *tib(h)-, einer Erweiterung zu indogermanisch *ta ̄-, *ti ‘schmelzen, weiche Masse’, zu stellen, das in griechisch t ̄ıpho s‘ Sumpf, feuchter Grund’ bezeugt ist. Namen gebend war das feuchte Land zwischen den drei Flüssen. So Devese, Ortsteil von Hemmingen, Region Hannover; Devern, Otsteil von Badbergen, Landkreis Osnabrück.
Diera-Zehren Am 1. Januar 1999 wurden die eigenständigen Gemeinden Diera (mit den Ortsteilen Golk, Kleinzadel, Löbsal, Naundörfel, Nieschütz und Zadel) und Zehren (mit den Ortsteilen Keilbusch, Mischwitz, Naundorf, Ober- und Niederlommatzsch, Ober- und Niedermuschütz, Schieritz, Seebschütz und Seilitz) zur neuen Gemeinde Diera-Zehren mit insgesamt 21 Ortsteilen zusammengeschlossen. Der Ort Zehren wurde erstmals als Castellum Cirin (heutiger Burgberg Zehren) in der von 1012 bis 1018 geschriebenen Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg zu 1003 erwähnt.
Dierbach
Dierath, (Burscheid) 1181 Thidrode, 1209-15 Diderode. Germanisch peudo- Volk, + ropa Rodung.
Dierlo, (Bayen), 948 ad siluam, que dicitur uocatur Dierlo.
Germanisch deura, wildes Tier (Rotwild) + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Dier Spil, (Ormont) +900 in Dier spile, germanisch deura, wildes Tier (Rotwild + spila, Spiel.
Dierdorf 1324 wurde eine Burg „Dyrdorp“ erwähnt, der dazu gehörende Ort erhielt 1357 die Stadtrechte und eine Stadtmauer mit mehreren Türmen, von denen Reste noch erhalten in norddeutsch 1701–1725 entstand hier das Schloss der Grafen von Wied-Runkel. Seit 1825 zu Preußen. Das Schloss zerfiel und wurde 1902 gesprengt. 1204 Dyrdorph, 1236 Deyrdorph, 1324 Dyrdorp; Dirdorf (1344). Das Bestimmungswort wird durch den Personennamen *Dioro gebildet und lautet somit vermutlich ursprünglich *Dierendorf, da Ortsname auf -dorf im Bestimmungswort meist einen Personennamen enthalten. Dieser Personennamen kann auf den althochdeutsch Stamm Theuda zurückgeführt werden, der mit einem r-Suffix versehen zum Kosename Theud(a)ro wird; dieser wird dann zu *Theudro, *Theuro und schließlich zu Th ̄ıro und Th ̄ero, die Endung des Genitiv Singular Th ̄ırin-ging verloren. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung des Theud(a)ro’. So Derendorf, Ortsteil von Düsseldorf.
Dierfeld Dierfeld entstand aus einem Jagdschloss, das die Grafen von Manderscheid im 16. Jahrhundert errichten ließen.
Dierhagen
Dierscheid Dierscheid wurde erstmals 1150 in einem Dokument der Abtei Sankt Maximin in Trier erwähnt. Im 13. Jahrhundert hatte der Ort den Namen Dyrseit. Die Herren von Bruch besaßen die Zehntrechte in der Pfarrei Heidweiler, zu der auch der Filialort Dierscheid gehörte. Im Januar 1417 änderte sich der Name in Diescheit. Die Schreibweise für den Namen des Ortes wechselte sehr häufig: Dierscheid, Dierschet, Dischet, Dirscheit, Dierscheydt, Dierscheit, Dyrseit und Derseit.
Diesdorf Der Ort wurde 1112 erstmals urkundlich erwähnt. 1161 wurde durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow das Stift der Augustiner-Chorherren Marienwerder gegründet.
Diespeck 1170 Dihespecke, 1303/04 (Kopie von 1358) Diespek, 1345 Diesbeke, Diespeck, 1361–1364 Dyspecke, 1373–1377 Dispeck. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch spëcke ‘Knüppelbrücke’, Bestimmungswort möglicherweise das Adjektivisch dicke, dîche ‘dick’.
Dießen am Ammersee Im 11. Jahrhundert Stammsitz der Grafen von Dießen-Andechs, ab dem 12. Jahrhundert Augustinerchorherrnstift, 1231 als Stadt bezeichnet, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher. 1039–1053 Diezen, 1057–1062 (Kopie des 13. Jahrhundert zum 10. Jahrhundert) Diezvn, 1122/23 Diezin, 1123–1127 Diezzen, 1157 Diezze, 1336 Diessen. 1411 Bairdyessen,1493 Bayrdiessen, 1831 Dießen, Markt, zu den Unterschieden vom Schlosse Schwabdießen jenseits des Lechs, auch Bayerdießen genannt, am Ammersee, 1964 Dießen am Ammersee. Der ursprünglich Gewässername ist zu althochdeutsch wazzerdiezzo ‘Wasserfall’ beziehungsweise mittelhochdeutsch dieze ‘Schall, Wirbel’ zu stellen; namengebend ist der Weinbach in der Nähe des Klosters. Als Zusatz dient der Stammesname Beier, als Lokalisierung die Lage am Ammersee.
Dietenheim Zunächst im Besitz der Grafschaft von Kirchberg, 1481 an die Grafen von Rechberg, nach deren Aussterben 1539 an die Grafen Fugger (Anton Fugger), seit 1588 Stadtrecht, 1805 ging Dietenheim an Bayern und 1820 schließlich an Württemberg, , Fuggerschloß, Kirche St. Martin, Heiliges Grab, Geburtsort von Martin Brenner. 1240 Tu ̊etenhein, 1275 Tu ̊tenhain, 1280 Tu ̊tinheim, 1353 Tütenhain. Die Belege weisen auf einen Personennamen *Do ̄do im Sinne von ‘Siedlung des Do ̄do’. Die Entwicklung von älterem uo zu heutigem ie erklärt sich wie in Bietigheim(-Bissingen) durch Umlaut und mundartlich Entrundung. Die Verbindung mit althochdeutsch thiot, diet ‘Volk’ ist daher sekundär, wenn *theudan icht dem Personennamen selbst schon zu Grunde liegt. So Didenheim, Arrondissement Mulhouse, Département Haut-Rhin.
Dietenhofen Im Jahre 1235 wurde der Ort als „Dietenhouen“ in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn erstmals namentlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Dieto, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.
Dieterode Der Ort soll erstmals 1184 oder 1251 als „Diethenroth“ erwähnt worden sein. Die 1520 erbaute Kirche wurde 1785 neu erbaut.
Dietersburg
Dietersheim
Dieterskirchen Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal in der Zeit von 1130 bis 1140 als „Diethoheschierchen“ urkundlich erwähnt. Um etwa 1144 wurde er als „Dithoheskirgin“ bezeichnet, 1207 bis 1211 als „Diethohskirchen“, 1301 als „Dietholtschirchen“, 1313 bis 1340 als „Dieterchochirchen“, 1326 als „Diet(ri)chsschirchen“, 1387 als „Dyeterschirchen“, 1438 als „Dietreichskirchen“, 1472 als „Dyeterßkirchen“ und 1518 in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Das Grundwort des Ortsnamens geht auf den mittelhochdeutschen Begriff kirche bzw. kiriche zurück, der Kirche, Kirchengebäude bedeutet. Das Bestimmungswort wurde vom Personennamen Diethoh abgeleitet.
Dietfurt an der Altmühl Der Name „Dietfurt“ setzt sich aus den Teilen „diet“ und „furt“ zusammen. Der Wortteil „diet“ stammt von ahd. diot = Volk, Schar. Auch die Bezeichnung „deutsch“ leitet sich davon ab. Furt bezeichnet eine flache Stelle im Fluss, an der das Durchqueren desselben möglich war. Dietfurt bedeutet folglich „Furt des Volkes“. Der 1109 erstmals urkundlich erwähnte und schon 1416 als Stadt bezeichnete Ort kam mit dem Aussterben der Grögling-Hirschberger Grafen 1305 an die Wittelsbacher.
Diethardt
Dietingen Dietingen wurde im Jahre 786 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Dietkirchen an der Lahn, 1212 Ditkirchen. Germanisch peudo, Volk, kirika, Kirche.
Dietkirchen, (Bonn) 1021 de monasteri Sancti Petri Thietkircha dicto, 1020 Thiedenkireca., 1167 Dietkerca.
Dietwardessen, (wust bei Grebenstein. 1015-25 Thiatwardessun. Germanisch Peudowardes husum, zu den Häusern des Peudoward, (peudo- Volk, + warda Verwalter)
Dietmannsried Spät mittelalterliche Adelsherrschaft, Lehen des Klosters Kempten, seit 1512 stifts kemptisch, 1586 Wochenmarkt. 1349 Dietmarsriet, 1422 Dietmansried, 1515 Tiethmasried; Dietmannsried (1785). Grundwort: -ried ‘Rodung’, Bestimmungswort: Personennamen Dietmar, später Dietmann ein gedeutet, ‘Rodung des Dietmar’.
Dietramszell
Dietrichingen Dietrichingen und Kirschbach wurden erstmals im Jahre 1295 als Diderichingen und Kuinrisbach urkundlich erwähnt. Monbijou hieß früher Leichelbingen und wurde 1258 als Leichelvinga erwähnt.
Dietzenbach Die Ersterwähnung steht im Zusammenhang mit einer Güterschenkung an das Kloster Patershausen (bei Heusenstamm, Landkreis Offenbach). Die Ortsherrschaft übten zunächst die Grafen von Hanau aus. Nach deren Aussterben 1736 ging der Ort erst an Hessen-Kassel, 1773 an Hessen-Darmstadt über. Circa 1210–1220 (Kopie) Dicenbah, 1344 Dyetzinbach, 1542 Dietzenbach. Personnename Diezo, die Kurzform eines Namens mit dem Erstglied zu althochdeutsch di Ortsteil ‘Volk’. Zum Grundwort-bach.
Dietzenrode-Vatterode
Dietzhölztal Ihren Namen verdankt die Gemeinde dem Fluss Dietzhölze, die durch drei der vier Ortsteile fließt und in Dillenburg in die Dill (Fluss) mündet und somit zum Flusssystem des Rheins gehört.
Der älteste Ort der Gemeinde dürfte Mandeln sein, das als Mauuentelina im Lorscher Codex um 800 erstmals erwähnt wurde. Dieser Ort ist jedoch im Mittelalter zeitweise zur Wüstung zerfallen.
Die Orte Ewersbach, Rittershausen und Langenbach sind vermutlich während der fränkischen Landnahme (5. bis 7. Jahrhundert) gegründet worden. Die Ersterwähnung von Ewersbach erfolgte am 3. August 1302, die von Rittershausen im Jahr 1344. Der Ort Langenbach ist im 15. Jahrhundert zur Wüstung zerfallen, die Gemarkung wurde dem Ort Rittershausen zugeordnet.
Diez Der Ort war zunächst im Besitz der Prümer Abtei, seit dem 9. Jahrhundert Sitz und Zentrum einer Grafschaft 1329 erhielt er das Stadtrecht sowie eine Stadtmauer. Die Grafschaft kommt im 15. Jahrhundert erst in den Besitz derer von Katzenelnbogen, dann der Landgrafen von Hessen. Auf die Grafen von Nassau-Diez geht das niederländisch Königshaus zurück. 799 Theodissa, 1073 Thidesse, Didesse, 1171 Dietse; Diez (1424). Ableitung von althochdeutsch the Ortsteil ‘Volk’ oder dem belegten Personennamen Theodo mit -issa, einem alten hydronymischen, vermutlich diminutiven Suffix, das mehreren umgedeuteten Ortsname anhängt. Der Name könnte demnach ‘Siedlung des Theodo’ bedeutet haben. Er galt ursprünglich dem Siedlungsraum Diezer Mark und verdrängte erst später die frühzeitlichen Namen der dort sich befindenden Siedlungen. So Altendiez, Rhein-Lahn-Kreis; ebenfalls mit -issa wurden abgeleitet: Selters (Taunus), Landkreis Limburg-Weilburg, und Selters (Westerwald), Westerwaldkreis.
Differten, (Saarland) 1067 Diefvrt. Germanisch deupa, tief + furdu Furt.
Dill
Dillenburg Die um 1130 gegründet Burg sicherte die Fernhandelsstraße Frankfurt-Siegen-Köln; seit 1290 eine der Residenzen der Grafen von Nassau, mehrere Umbauten der Burg (14.–16. Jahrhundert), spätere Schlossanlage, von der nur die Kasematten erhalten sind (zählt zu den größten Verteidigungsanlagen Westeuropas), zahlreiche Barockgebäude, Stadtrechte 1344, seit 1516 ständiger Regierungssitz der nassau-ottonischen Linie, 1606 Hauptstadt von Nassau-Dillenburg, 1742–1806 Regierungssitz der oranien-nassauischen Lande, 1815 zu Nassau. 1255 Dillenberg, 1279 de Tyllinberg, 1341 mit den vestin Diellinberg, 1495 de Dillemburch, 1500 Dilnberg/Dylnberg; Dillenburg (1292). Kompositum mit dem Grundwort -burg ‘Burg, Stadt’, dass in der Überlieferung die Parallelformen -burg/-berg aufweist. In der Fuge findet sich das Merkmal einer swach Genitivflexion -en-. Das Bestimmungswort des Ortsnamens leitet sich von dem Fluss Dill her, der durch die Stadt fließt. Die Überlieferung des Flussnamens zeigt eine altertümliche Bildung mit dem Suffix -ina: 790 (Kopie 1183–95) fluuium Filina [zu korrigieren in Dilina], 1048 (Kopie 12. Jahrhundert) Dillenam. Nach Krahe gehört der Flussname Dill zu der Gruppe älterer Gewässername mit Til-. Dabei ist von einer indogermanisch Doppelwurzel *til-/*pil auszugehen, die als l-Erweiterung zu einer Wz. *t ̆ı in der Bedeutung ‘schmelzen, sich auflösen, fließen’ gehört. Die Dill gehört zum Bestand der „Alteuropäischen Hydronymie“ mit zahlreichen europäischen Vergleichsnamen und bedeutet ‘die Fließende. So Dillbrecht, Offdilln und Fellerdilln, drei Ortsteil von Haiger; Dillheim, Ortsteil von Ehringshausen, englisch Flüsse: Till, Nebenfluss. der Wilham; Till, Nebenfluss der Tweed mit Ortsname Tilmouth; Tille, Nebenfluss der Saône, Frankreich; Flussname Zihl, bei Neuchâtel, Dijle, Nebenfluss der Rupel und der Zufluss. Thyl, Belgien; Ziller, Nebenfluss der Inn mit dem Flurname Zillertal.
Dillendorf Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 19. September 1338 durch eine Lehnsurkunde des Grafen von Sponheim-Starkenburg und seiner Frau Mechthild dem Erzbischof Balduin von Trier für erwiesenes Wohlwollen. 1434 wird Dillendorf in einer Bestätigungsurkunde der Markgrafen von Baden und Veldenz als Grafen von Sponheim über ihre trierischen Lehen erneut genannt.
Dillingen an der Donau Im Mittelalter Grafensitz. Stadtgründung durch die Grafen von Dillingen (1252 erstmals ein civis genannt, 1257 oppidum, 1264 civitas), 1257 Schenkung an das Hochstift Augsburg und deshalb seit dem 14./15. Jahrhundert Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg sowie Regierungssitz für das Hochstift Augsburg. 1549/51–1803 Universität. 1802 Übergang an das Kurfürstentum (1806) Bayern. 973 (niedergeschrieben circa 990) Dilinga, circa 1132 Dilingen, 1264 Dilingen und Dillingen. Der Ortsname setzt sich zusammen aus einem germanischen Namen *Dilo und dem Zugehörigkeits suffix-ing (‘Zu den Leuten eines *Dilo’). Die heutige Schreibung mit Doppel-lsetzt sich erst in der späten Neuzeit durch (amtlich seit 1842); der amtliche Zusatz a.d. Donau seit 1932. So Dillingen (Saar), Kreis Saarlouis.
Dillingen/Saar, Im Stadtteil Pachten Relikte des gallo-römisch Vicus Contiomagus und eines spätrömisch Kastells. Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, Wasserburg des 14. Jahrhundert, heute „Altes Schloss“; bis 1766 lothringisch, dann französisch, 1815 preußisch. 1131/53 Dullinga, 1262 Dullingen, 1297 Dullingin [Original]. Dillingen: Ableitung mit-ing-Suffix vom Personenname *Dullo (wohl Kontraktion aus Du ̄dilo); lautliche Entwicklung mit Umlaut [u] vor [i] > [y] und Entrundung > [i] (1543 Dillingen [Original]). Vicus Contiomagus: Der in einer Inschrift (2./3. Jahrhundert PRO SALVTE VIKANORUM CONTIOMAGIENSIVM) überlieferte Name ist komponiert aus dem keltischen Personennamen *Contios und keltisch *magos ‘Feld, Markt’. Dem Areal des Vicus ruht die frühmittelalter Siedlung Pachten auf, deren im d. Sprachraum singulärer Name Pahta (1095/1123), Patta (1183), mundartlich ['pa‘tn] mit Ausfall von althochdeutsch [h] vor [t], entwickelt ist < romanisch *Pacta ‘Zinsrrt’ (?), Polen, zu lateinisch pactum ‘Vertrag, Zins’.
Dillstädt 1206 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, die Wüstungen Germelshausen und Sieholz sogar schon in älteren Urkunden von 800 bis 845.
Dimbach
Dingdorf Die Abtei Prüm hatte schon im 8. Jahrhundert Besitzungen in Dingdorf. Im Prümer Urbar wurde der Ort 893 „Dydendorpth“ und „Diedendorpth“ genannt.
Dingelstädt Altthüringische Dorfsiedlung, als Herrensitz seit 1300 bezeugt, 1309 Gerichtsort (in plebiscito), bis um 1540 Sitz des Landgerichts, im späten Mittelalter Marktflecken, seit 1859 Stadt. Katholische Wallfahrtskirche St. Maria im Busch, seit 1866 Franziskanerkloster Kerbscher Berg (Wüstung Kirchberg). (9. Jahrhundert) 1150/65 Dingilstat, 1163 Dingested, 1188 Thingelstat, seit 1220 Dingelstede, -stete u.ä. Die Form von 1163 bietet wohl noch deutlich die Ausgangsform zu altsächsisch thing, althochdeutsch thing/ding ‘Volksbeziehungsweise Gerichtsversammlung’ und altsächsisch stedi ‘Ort, Stelle’, also ‘Gerichtsort’. Bereits im 12. Jahrhundert zeigen Schreibungen wie Dingil und Dingel entweder eine volkssprachliche Verkleinerungsform oder die Angleichung des Ortsnamens an Personennamen wie Dingolf. Ebenso ist -stat durch Schreiberangleichung zu erklären. Vergleichbar ist Dingstetten, um 1280 Dinchsteten; Dinglstadt, beide Ortsteil von Bernhardswald, Landkreis Regensburg, noch 1490 Dingstatt; wohl auch Dingelstedt, Ortsteil von Huy, Landkreis Harz, 993 Dingelstede, 1195 Dingenstide.
Ding, (Bacharach) 1222 acta in Bacherache in loco iudiario qui an uulgo uocatur ding coram iudicibus. Germanisch pinga, gerichtliche Zusammenkunft, Ort wo diese stattfand.
Dingen 1200 Dingethen, Dingethe, Thinhethe. Germanisch pingipja, Kollektiv zi pinga, ziehe Ding.
Dingdorf, (Trier), 801 Didone uilla. 7
63-804 Dyddone uilla, 1103 Didunthorph. Germanisch Didon porpa, auch romanisiert als Didon villa, Siedlung des Dido.
Dingeringhausen (Helmscheid) 1015-25 Thinvherdinchusum. Germanisch Pingaharingo husum, zu den Häusern des Pinghar, (pinga= gerichtliche Zusammenkunft, + harja Heer)
Dinkelburg, (Körbecke) 1015-25 Thinkilburg.
Dingolfing Zahlreiche vorgeschichtliche Siedlungsspuren, Herzogshof zur Zeit der Agilolfinger im 8. Jahrhundert, Besitz von Regensburg-St. Emmeram, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher, 1274 Bestätigung des Stadtrechtes.770? (Kopie des 11. Jahrhundert) Dingoluuinna (wohl verschrieben für *Dingoluuinga), 773 (Kopie des 12. Jahrhundert) Thinolfingas (wohl verschrieben für *Thingolfingas), 833 Tinguluinga, 1114 Dingoluingen, 1220–1230 Dingolving, kurz vor 1300 Dingolfing. Es liegt einem Personennamen wie Thingolf, Tingulf, Dingolf zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Dingolshausen Die erste urkundliche Erwähnung von Dingolshausen stammt aus dem Jahr 1165, das später im Jahr 1243 zum Hochstift Würzburg gehörte.
Dingsleben Dingsleben wurde erstmals urkundlich erwähnt, als die Äbtissin Emhild des Klosters Milz es am 3. Februar 799 samt Zugehörungen dem Stift Fulda übertrug.
Dinkelsbühl Wohl Königshof in fränkisch Zeit, im 12. Jahrhundert Stadtrecht, nach dem Interregnum und bis zur Mediatisierung Freie Reichsstadt. 1188 (gleichzeitige Kopie) Tinkelspu ̊hel, 1240–1256 (Kopie des 14. Jahrhundert) Dinkepole, 1251 Dinkelspuhel, 1262 Dinkelsbue hel, 1282 Dynkelspvle, 1319 Dinkelsbühl, 1398 opidi Dinckelspuel, 1592 lateinisch Farricollinus, 1554 Zeapolitanus. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch bühel, buohel ‘Hügel’, Bestimmungswort wohl der Personennamen Dingolt oder Dingolf; daneben wurde aber auch althochdeutsch dinkil ‘Dinkel’ herangezogen und ein s-Gleitlaut angenommen. Den Herkunftsbezeichnungen liegen lateinisch far ‘Getreide, Dinkel’ und collis ‘Hügel’ beziehungsweise griechisch ‘Dinkel’ und « ‘Burg, Stadt’ zugrunde.
Dinkelscherben er Markt Dinkelscherben entstand im 11. Jahrhundert auf einer Waldrodung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1162.
rkunden aus dem Mittelalter belegen den Ortsnamen „Tenchelserum“ welcher wiederum vom Wort „Dankilo“ oder „Tenchilo“ („die Siedlung am Weidegrund des Dankilo“) abstammt. Bereits im 16. Jahrhundert kannten die Bewohner allerdings den Ursprung nicht mehr und interpretierten den Ortsnamen lautlich um zum Wort „Dinkelscherben“
Dinklage Herkunftsort des Rittergeschlechtes der Herren von Dinklage; in Mittelalter und früher Neuzeit zum Stift Münster gehörig, 1677 „Herrlichkeit“; 1827 an Herzogtum Oldenburg verkauft. 1231 Thinclage [Original], 1242 Dynclaghe, 1420 Dinclage; Dinklage (1805). Bildung mit dem Grundwort -lage und dem Appellativ altsächsisch thing, mittelniederdeutsch dink ‘Gerichtsstätte’ als Bestimmungswort Der Ortsname verändert sich kaum. Der Anlaut entwickelt sich von Thz u D-. Das Bestimmungswort zeigt im Silbenauslaut stimmloses -k anstelle des stimmhaften -g-.
Dinslaken Stadtrechte seit 1273. Späteres 12. Jahrhundert in Lake, 1163 de Dincelachen [Original], (1189–91) de Dinzelaken [Original], 1365 van Dynslaken. Letztglied zu mittelniederländisch lak(e), mittelniederdeutsch la ̄ke ‘Tümpel, Sumpf, morastige Wiese, Wasserlauf (im Sumpfgelände) ’ im Dativ Singular oder Plural, nach der Lage der Motte in einem versumpften, von Rotbach und Emscher durchflossenen Bruchgebiet. Das Erstglied kann zu altniederfränkisch thinsan ‘ziehen’ gestellt werden (ostmittelniederländisch dinsen; neuhochdeutsch noch in gedunsen). Die späten Belege lassen nicht erkennen, ob der Fugenvokal -e ursprünglich ist. Die Schreibungen nc, nz beruhen wohl auf einem Gleitkonsonanten [t] zwischen n und s. Die Motivierung geht entweder vom zeitweiligen Anschwellen des Wassers aus oder von der weiten Ausdehnung des Überschwemmungslandes, wie sie semantisch in dem zum gleichen Etymon gehörigen ablautenden althochdeutsch duns ‘Ausdehnung’ zum Ausdruck kommt. Lake kommt häufig allein oder als Bestandteil von Ortsnamen vor, s. Die Unterscheidung von mittelhochdeutsch lâche ‘Grenzzeichen’ ist bisweilen schwierig.
Dintesheim Dintesheim lag im Wormsgau und wurde im Jahre 778 – es ist die älteste erhaltene Erwähnung – in den Lorscher Schenkungen als Tinesheim genannt. Weitere frühe Namensformen sind Tidinesheim (791, vermutlich die älteste Form), Thidensheim (1214) und 1496 Dientesheim.
Dipperz Dipperz wurde im Jahre 1261 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Friesenhausen ist jedoch wesentlich älter, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 824 zurück.
Dippoldiswalde Ende des 12. Jahrhundert deutsche Bauerndorf, Ausbau und Stadtanlage im Anschluss an markgräflich-meißnische Burg nach 1200, gegenwärtig wirtschaftlich. 1218 Dipoldiswalde, 1294 Dippoldiswalde, 1453 Dippelswalde. Im Bestimmungswort ist der mittelhochdeutsch Personennamen Dietbald oder Dietwald (zu mittelhochdeutsch diet ‘Volk’ und althochdeutsch -bald ‘kühn’ beziehungsweise -walt ‘walten’) enthalten, dessen Lautgruppe -t+ Labial früh zu -p-, grafisch -pp assimiliert wurde. In der Mundartlich und Umgangssprache lautet der Ortsname v erkürzt Dips. Das Grundwort -walde bezeichnet Rodungssiedlungen, vgl. Ortsname wie Eberswalde, Finsterwalde u.a. Die Bedeutung des Ortsnamens ist demnach als ‘Rodungssiedlung des Dietbald oder Dietwald’ zu erfassen. So Dippelsdorf, Landkreis Altenburger Land.
Dirlewang
Dirmstein Im 8. Jahrhundert wurde Dirmstein erstmals urkundlich erwähnt, allerdings undatiert. Die erste datierte urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 842.
Dischingen Dischingen wurde erstmals 1049 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Dischingen zur Grafschaft Dillingen.
Dissen am Teutoburger Wald Wahrscheinlich ist ein spätkarolingischer Königshof in Dissen anzunehmen; seit dem Mittelalter Sitz eines Gogerichtes und Gerichtsplatz der Stapelheide; 1556–1807 Sitz einer Vogtei des Osnabrücker Amtes Iburg; 1951 Stadtrecht; 1976 wurde der Namenzusatz am Teutoburger Wald vom niedersächsischen Innenministerium angeordnet. 895 Tissene [verunechtet 11. Jahrhundert], 1141 Dissene; Dissen (1223). Ableitung mit -n-Suffix. Die Basis der Ableitung ist vermutlich mit den in mittelniederdeutsch d ̄ısinge ‘diesiges Wetter’, neuniederländisch dijzig, norddeutsch d ̄ısig ‘neblig, grau’ bezeugten Appellativum zu verbinden. Diese weisen allerdings auf Langvokal (aus germanisch *þems-), während für der Ortsname eher von Kurzvokal auszugehen ist.
Dirnstein, (Diez) 1212 Dirstein.
Disibodenberg, (Odernheim am Glan) 1158 in monte beati Dysibodi.
Dissen-Striesow 1015-25 Diesna.
Distel, (Minderlittgen) 1171.
Disteln, (Herten) Mitte 1200 Distilheim. Germanisch pistila, Distel + haima Dorf.
Disternich, (Aa) 1141-56 Dicternic, 1161 Thesernich, 1174 Distirnich.
Ditfurt
Ditscheid +1200 Dickesceit. Germanisch pikwja, dick, dicht, + skaipjo Wasserscheide, Bergrucken.
Dittelbrunn 1282 Diethelbronn, 1407 Tittelbrünn, 1799 Dittelbrunn. Grundwort des Namens ist -brunnen (-brunn/bronn); das Bestimmungswort wird als Personennamen angesehen, wobei die Kurzform Theotila, Thiatila eher in Frage käme als die in der Literatur herangezogene Vollform Dithold, Tiethold. Ein historisch Träger eines entsprechenden Namens ist im Zusammenhang mit dem Ort nicht bezeugt. Die Erklärung als Ort am Distelbrunnen bei A. Schumm erscheint frei erfunden.
Dittelsheim-Heßloch Vier Schenkungen des frühen Mittelalters an das Kloster Lorsch zwischen 774 und 846 belegen, dass vor über 1200 Jahren auch in Dittelsheim einige fromme Leute lebten, die in diesen Schenkungen an den Klosterheiligen St. Nazarius ihr Seelenheil suchten, wenn auch nicht so viele wie in Heßloch. Sie sind im Güterverzeichnis des Klosters Lorsch, dem „Codex Laureshamensis“, gewissenhaft eingetragen (CL II, 1878,1879,1767). 827 wollte ein Einwohner lieber den Heiligen Pirminius beschenken, wodurch auch das südpfälzische Kloster Hornbach hier Besitz bekam (Neubauer, Regesten des Klosters Hornbach 013). n kaum einem anderen Ort erhielt das Kloster Lorsch so viele Schenkungen wie in Heßloch, nämlich zwölf, die sich auf die Jahre 765 bis 803 verteilten (CL II, 1079,1825,1882ff.,1998; CL III,3660). Das Kloster Hornbach bekam im Jahr 827 nicht nur in Dittelsheim, sondern auch in „Hesinloch“ Besitz (Neubauer, Reg.d.Kl.Hornbach 013, s. o.). Diese Urkunde wurde auch in Heßloch ausgestellt, was ein größeres Gebäude zur Unterbringung von Menschen und Pferden voraussetzt. König Ludwig der Deutsche höchstpersönlich verfügte im Jahr 871, dass die neu gegründete Klosterzelle „Neumünster“ bei Ottweiler (Saar) „in villa vocata Hesinloh manses quatuordecim et ecclesiam“, also 14 Mansen Land und eine Kirche erhalten sollte.
Dittenheim
Dittersdorf In einer Urkunde von 1352 wird ein Jan bzw. Jenil von Dithrichsdorf aus Chemnitz erstmals erwähnt, dem der Besitz der Ansiedlung zugeschrieben wird. Es ist anzunehmen, dass die Ansiedlung jedoch bereits im 13. Jahrhundert entstand, da bereits für 1250 der Bau einer Kapelle in der Ortsmitte genannt wird. 1359 ist die Bezeichnung Ditherichstorf, 1460 Dittersdorff bezeugt. 1455 wurde die Familie von Einsiedel mit Dittersdorf belehnt. Diese besaßen den Ort zusammen mit den Orten der Grundherrschaft Weißbach-Dittersdorf bis 1809.
Dittweiler Die Ländereien um Dittweiler gehörten zu den Kaiserslauterner Reichsständen (dem Reichsland) und zum Gerichtsbezirk Kübelberg, der ab 1312 von einer ganzen Reihe weltlicher Herrschaften als Reichsland übernommen wurde Reichspfand (Kurpfalz, Grafschaft Veldenz, Grafschaft Sponheim). Die ländlichen Katasternamen Künschberg und Künschwoog erinnern noch an die Zeit, als das Gebiet zum Reichsland gehörte. Im Jahr 1316 wurde Dittweiler erstmals urkundlich erwähnt, wonach ein niederer Adliger namens Reinfried de Curti den Besitz eines Teils seines Besitzes in Dittweiler (Dydewilre) anerkannte, mit dem er von Waldgraf Johannes von Dhaun belehnt worden war. Im Jahr 1438 tauchten Dittweiler und die Dorfmühle (Falken Hansen Mühle) im Sponheimer Gültbuch auf.
Ditzingen Wahrscheinlich aus dem Zusammenschluss zweier Siedlungen entstanden, ab 763 im Besitz des Klosters Lorsch, das Ditzingen 902 an Reginboto im Tausch gab, durch die Glems (schwäbisch-fränkisch Stammesgrenze) zweigeteilt und mit jeweils einer Pfarrkirche ausgestattet, bereits 1350 beim Amt Leonberg, Konstanzer Kirche, Speyrer Kirche, Ditzinger Schloss, Drei-Giebel-Haus. 769 (Kopie 1183–95) Tizingen, 772–800 (Kopie 1183–95) Tizingen, Ticingen; Dizzingen (1275). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Tiz(z)o: ‘bei den Leuten des Tizzo/Tizo’. Der Gewässername Ditz ist aus dem Ortsname rückgebildet.
Ditzum, (Au) +1000 Tetteshem. Germanisch Tettas haim, Wohnung des Tetto.
Divitz-Spoldershagen Die Ortsnamen stammen wahrscheinlich von den Ortsgründern „Godeke“, „Marten“ oder den „Martinus“ beziehungsweise „Spolder“, der auf einen Holzspalter hindeutet. Es handelt sich um Gründungen aus der Zeit der deutschen Ostkolonisation.
Ab 1318 gehörten die Orte zur Herrschaft Divitz.
Dobbertin Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes Dobbertin (Dobrotin) mit Dobbin und Jellen erfolgte zeitgleich mit der Gründung des Benediktinerklosters. In der ältesten, nicht mehr im Original erhalten gebliebenen Urkunde vom 28. August 1227, wurde der Ort mit 40 Hufen als Flächengrößeneinheit aufgeführt.
Der Name Dobrotin leitet sich vom slawischen Wort dob, dem Namen des Lokators des Ortes, ab und deutet als Ort des Doba, auch Dobrota auf die Slawenzeit bis zum 12. Jahrhundert hin.
Dobbin-Linstow
Dobel Dobel gelangte 1527 durch Erwerb der Stadtrechte im Laufe der letzten zweihundert Jahre in den Besitz des Herzogtums Württemberg und wurde dem Landkreis Neuenbürg zugeordnet.
Döbbelin, Mitte 1200 Dobelin.
Dockweiler, (Trier) 1144 Dochuwilre, 1173 Dochwilere. Germanisch dukkon (altenglisch docce, mittelniederlandisch docke, Sauerampfer) + wilare von latinisch villare, Gehoft.
Dodenhausen, 1015-25 Dodanhusun. Germanisch Dudan husum, zu den Häusern des Dudo.
Dodenhofen, (Ruttgen) 1140 Dodenheim. Germanisch Dudan husum, zu den Häusern des Dudo.
Dohnsen, 1016 Dodonhusun, 1015-25 Dodanhusun. Germanisch Dodan husum, zu den Häusern des Dodo.
Doberlug-Kirchhain 1165 gegründet Zisterzienserkloster, das zur wichtigsten Kulturstätte der einst sorbisch Niederlausitz wurde. Nach Auflösung des Klosters 1541 Errichtung des Amtes Dobrilugk, wozu auch Kirchhain gehörte. In Kirchhain eine um 1200 erbaute Kirche. Doberlug: 1012/18 (zum Jahre 1005) Dobraluh, 1184 Doberluge, Dobrilug, 1298 Doberluch [Original]; sorbisch 1843 Dobryług, Dobrjolug. Kirchhain: 1234 Kyrkhagen [Original], 1380 Kirchhain [Original]; sorbisch 1761 Kustkow, 1843 Kóstkow, Góstkow. Grundform altsorbisch *Dobrylug ‘Ansiedlung in einem guten feuchten Wiesenland’. Der Name ist ein Kompositum aus altsorbisch *dobry ‘gut, tüchtig’ und altsorbisch *lug ‘sumpfige Wiese’. Kirchhain ist eine deutsche Rodungssiedlung, Grundform mittelniederdeutsch *Kerkhagen, im Bestimmungswort mittelniederdeutsch kerke‘ Kirch-’ und im Grundwort mittelniederdeutsch-hagen ‘umhegtes gerodetes Land’, das sich unter mitteldeutsch Einfluss zu -hain entwickelte. Die sorbisch Namenform ist erst später entstanden, sie kann als ‘Siedlung eines Kostk’ erklärt werden.
Doberschau-Gaußig 1241 erschien Gaußig (Gusk) erstmals in der Grenzurkunde, es war bischöflich-meißnisches Land nahe dem lausitzischen, Grenzverlauf häufig wechselnd.
1318 Gaußig (Gozik) wurde erstmals als Dorf erwähnt.
Doberschütz Doberschütz wird erstmals im Jahr 1314 urkundlich erwähnt, der Ortsteil Battaune schon um das Jahr 1000. Die Orte sind, wie aus den Namen ersichtlich, allesamt sorbischen Ursprungs.
Dobersdorf Der Ortsname Doberstorpe wurde von wendischen Fischern übernommen und bedeutet möglicherweise Dorf des Dober oder gutes Dorf.
Das Adlige Gut Dobersdorf wurde um 1283 Lehen der Familie Pogwisch, die den Grafen von Kiel dienten.
Dobin am See er Name Dobin geht zurück auf eine Burg, die der Abodritenfürst Niklot um 1147 zwischen dem Schweriner See und der Döpe bei Neu Flessenow errichten ließ. Die meisten Dörfer im Gemeindeverbund wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Dobitschen Der Ort Dobitschen ist eine slawische Ortsgründung, der Name geht auf das sorbische Wort dobry (gut) zurück. In älteren Urkunden wird der Ortsname noch mit Doberschen, Dobrezhen und ähnlich wiedergegeben, erst ab dem Ende des 14. Jahrhunderts fällt das r weg. Das Rittergut ist erstmals 1204 nachweisbar, als Heinrich von Dobitschen im Ort eine Kirche errichten ließ.
Dockendorf Die erste urkundliche Erwähnung von Dockendorf fand 1270 statt.
Dockweiler Im das Dorf ist die Pfarrkirche St. Laurentius. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und zeugt von jahrhundertealter Geschichte.
Dodenburg Im Jahr 1231 dokumentierte und bestätigte der Trierer Erzbischof Theoderich einen Vertrag der Abtei Himmerod mit dem Ritter Werner von der Pforte zu Bruch über Grundstücke in Rodenerde (einem längst verschwundenen Dorf „unweit von Dodenburg und Kloster“ (Heckenmünster). Werner von der Pforte war der Lehnsmann von Theoderich von Bruch.
Die Dodenburg selbst – eine Burg (Burg bedeutet „Burg“) – wurde erstmals 1279 in Trierer Urkunden unter dem Namen Dudenburg urkundlich erwähnt. Diese Wasserburg gab dem Ort seinen Namen.
Döbeln Altsorbisch Siedlung, seit Mitte des 10. Jahrhundert mit deutscher Burg und Burgflecken, Stadtanlage kurz nach 1200. 981 Doblin, 1197 fortfolgend de Dobelin, Doblin, 1332 Doe belin. Den altsorbischen Personennamen *Dobl (oder *Dobel) wurde mit dem possessivischen Suffix -in erweitert: *Dob-lin-, demnach ‘Ort des Dobl.
Döbern 1375 in Dober [Original], 1466 Heinrich von der Dober, 1579 Dobern; sorbisch 1843 Derbno. Der Name bedeutet ‘Siedlung in einer Talsenke, Schlucht’, was der Lage in einem Kleinen von N nach S verlaufenden Becken entspricht. Er gehört zu einem noch in Orts und Flurnamen erhaltenen slawische *deb ́r, *dob ́r ‘Schlucht, Tal’. Das n ist sekundär angetreten. Der Beleg mit dem Artikel deutet auf einen ursprünglichen Flurname hin. In der sorbischen Form erfolgte eine r-Metathese. Ähnlich Alt und Neudöbern, Ortsteil von Luckaitztal, beide Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Döbritschen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1190. 1290 war das Dorf im Besitz der Familie der Schenken von Döbritschen. 1332 ging Döbritschen von den Schenken von Nidda in den Besitz der Grafen von Weimar-Orlamünde über.
Döbritz Döhlau
Döllstädt Die frühere Form des Ortsnamens Tullenstat lässt sich auf das altnordische Wort Dulle, althochdeutsch tulli oder duli, zurückführen, was so viel wie Röhre, Vertiefung oder auch Rinne bedeutet. Tulli kann aber auch Pfeil heißen oder Huf, die Hornsohle eines Pferdes. Bei der Bedeutung, die sowohl die Pferdezucht als auch der Gebrauch von Pfeil und Bogen im Thüringer Reich hatten, sind Huf- oder Pfeilstätte durchaus sinnvolle Erklärungen für Döllstädt, als einen Ort in der Nähe des Königshofes. Der Ort Tullenstat wird erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda aus dem Jahr 799 urkundlich erwähnt. In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Tolestat nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt.
Dolgesheim, 1187 Dolengesheim.
Dolendorf, (Aa) 1114 Tollendorf, 1138 Dolendorf, 1214 Dollindorp. Germanisch Dullon porpa, Siedlung des Dullo.
Dolendorf= Ober- und Niederdollendorf. 1191 Dullendorf. 1144 Dollendorp. Idem.
Dondorf, (Hennef) 1064 Torndorf, 1109 Torendorf, Germanisch Duron porpa, Dorf des Dudo.
Dömitz -Malliß. Amt (mit der Stadt Dömitz und weiteren sechs Gemeinte, darunter Malliß). Dömitz: Slawische Vorbesiedlung, etwa seit Ende 12. Jahrhundert bekannte deutsche Burganlage samt zugehöriger Siedlung, 1559–65 Errichtung einer Befestigung und später weiterer Ausbau zur größten Mecklenburger Festung, bis 1894 in militärischer Verwaltung (1839/40 dort Fritz Reuter in Haft), zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, Erwerbszweige durch den Hafen als Umschlagplatz. Malliß: im Mittelalter nutzung eines einträglichen Tonvorkommens und ab dem 14. Jahrhundert reger Salzabbau, zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, zwischen 1817 und 1960 Braunkohleabbau unter Tage im Ortsgebiet. Dömitz: 1230–1234 de Dumeliz, 1269 ciuitas Domeliz, 1308 Domenitz, 1334 Dömnitz, 1341 Domenitze. Malliß: 1230–1234 in villa Melgoz, 1259 Melchist, 1308 Melegiz. Dem Ortsname Dumeliz, Domenitz liegt ein altpolabisch Kosename *Domal oder *Doman mit einem patronymischen Suffix -ici ( -itz) zugrunde, dessen auslautendes -i bei der Eindeutschung verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Domal oder Doman’ rekonstruieren, die abwechselnd gebrauchter Kosename gehen beide auf einen zweigliedrigen Vollnamen mit dem Erstglied *Dom zurück, darin vermutlich das slawische *dom ‘Haus, Heim’. Die Suffixe -l und -n konnten für Diminutiva, aber auch zur Bildung von Kosenamen verwendet werden. Ab dem 14. Jahrhundert wird -o zu -ö umgelautet und ab dem 15. Jahrhundert die verkürzte Form des Ortsname Dömitz gebraucht. Die Formen Melgoz, Melegiz, 1331 Melgast des zweiten Ortsnamens deuten auf einen ihm zugrundeliegenden Personennamen *Miligost mit einem bei der Eindeutschung verloren gegangenen possessiv Suffix -j hin. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Miligost’ rekonstruieren, wobei der Personennamen aus *mil ‘lieb, teuer’ und *-gost ‘Gast’ besteht (vgl. auch die Personennamen altpolnisch Milogost, alttschechisch Milhost). So Dümmer, Landkreis Ludwigslust; Miltzow, Landkreis Nordvorpommern.
Donsbrüggen, 721-22 Dangaesbroch, 1191 Dunsbrucgen, Dunsbruchen.
Dörbach, Trier) 902 Degerenbach.
Dören, (Paderborn) 1015-24 Thurnithi, 1036 in marchiis Thurnithorum. Germanisch purnipja, Kollektiv zu purnu, Dorn.
Dorf bei Wittlich, Anfang 1300 Dorphe. Germanisch porpa, Dorf.
Dorgen, (Osnabrück) Anfang 1100 Dorongon, Dorangon.
Dörentrup Frühmittelalter entstandene Siedlung. Ursprünglich bestand sie (bis ins 19. Jahrhundert) nur aus zwei Höfen; Tonlagerstätten, Braunkohle und tertiäre Quarzsande, zwischen 17. Jahrhundert und 20. Jahrhundert Nutzung der Bodenschätze durch Töpferei und Sandabbau (1897/98 Lippische Thonwarenfabrik von Reden u. Cie., „Litho“. 1151 (beglaubigte Kopie Ende 14. Jahrhundert) Thornigthorpe, 1424/28 Dorentorp, 1618 Meyer zu Dorentrup; Dörentrup (um 1758). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Im Bestimmungswort kann mit zwei Anbindungen gerechnet werden. Zum einen mit einer -k-Ableitung *thornik/thornig (vgl. Doornik, Provinz Gelderland, Niederlande; Dornick bei Kleve) als Flur bezeichnest in den Dören (zu altsächsisch thorn ‘Dorn (enge strüpp), zum anderen ist nach dem Erstbeleg auch ein Personennamen Thornig (mit Nasalausfall) für *Thoring (Variante zum Völkernamen Thuring, germanisch *þuring-a-) möglich. Seit dem 15. Jahrhundert erscheinen durchgängig abgeschwächte beziehungsweise synkopierte Formen (Dor(e)n-; mundartlich Doierntrup)
-dorf. Germanisch *þurpa-, gotisch þaurp, althochdeutsch / mittelhochdeutsch dorf, mittelniederdeutsch dorp Neutral, durch Akzentverlagerung -trop, -trup, -druf, -droff (z. B. Bottrop), ursprünglich ‘(bebautes) Land, Acker, Einzelhof ’, erweitert zu ‘Gruppensiedlung’ entsprechend heutigem Lexem. Im deutsch Sprachgebiet außerordentlich produktiver Bildungstyp und weit verbreitet (weniger im Alemannisch), teilweise alt wie die -heim-Siedlungsname, so im Westen. In den einzelnen Landschaften zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Im Bairisch etwa mit ersten Belegen schon im 8. Jahrhundert wird der Bildungstyp am Ende der älteren Ausbauzeit sehr produktiv, ähnlich auch in Schleswig-Holstein. In Ostdeutschland beziehungsweise im Bereich der deutsche Ostsiedlung ist -dorf das häufigste Grundwort und seit dem 12./13. Jahrhundert besonders zahlreich. Die -dorf-Siedlungsname haben vorwiegend Personennamen im Genitiv als Bestimmungswort, allerdings z.B. weniger im Wolfenbütteler Gebiet, was neben relativ hohem Wüstungs anteil auf späten Landesausbau hindeutet. -dorf kann noch h. bei Neubildungen verwendet werden.
Dörfles-Esbach Esbach wurde erstmals im Jahre 1149 als Groß-Espe urkundlich erwähnt, von Dörfles war erstmals urkundlich 1317 die Rede.
Dörnberg Die Ursprünge Dörnbergs lassen sich nicht genau datieren. Die erste urkundliche Erwähnung als Durinberg geht auf das Jahr 1360 zurück. In den nächsten Jahrhunderten wechselte die Schreibweise des Namens mehrmals von Durrenberg im Jahre 1472 über Durrnberg im Jahre 1563 über Dürrnberg im Jahre 1607 und Dörrnberg im Jahre 1790. Die heutige Schreibweise ist erstmals im Jahre 1818 zu finden.
Dörnick Migrationsname aus Doornik= Tournai.
Dormagen, 7. Dornomago, 8. Durnomago, 10. Burnomago. Keltisch.
Dornick, 2. Halfte 1100 de Thorniko, 1112 de Dornecho, 1125.
Dörpe, (Hückeswagen) 1189 Duripe. Altgermanisch dura, Lolch? + Hydronyme Suffix -apo.
Dörpfeld, (Hückeswagen) 1189 Duripvelde.
Dörpen 890 Dorpun, 10. Jahrhundert Thorpun, um 1000 Dorpun, 1350–1361 in villa Dorpen. Der Name besteht aus dem Simplex altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp im Dativ Plur (LokatSo), -dorf. So Dorfen in Bayern und Baden Württemberg.
Dörphof Der Ort wurde 1352 erstmals als Dorpe (Dorf) erwähnt. Heute heißt der Ort wie das wiederum nach dem Dorf benannte Gut Dörphof, demnach etwa Dorf am Hof am Dorf. Auf ähnlich pleonastische Weise leitet sich der Name des Schwansener (= Schwanensee).
Dörpling Um das Jahr 1320 wurde Dörpling erstmals erwähnt.
Dörpstedt Der Ort wurde 1462 erstmals als Dorpstede (Dorfstelle) erwähnt.
Dörrebach Die Burg Gollenfels stammt aus dem 10./11. Jahrhundert.
Dörrenbach Erstmals 992 wird das Dorf als Turrenbach in einer Schenkungsurkunde erwähnt, gemäß derer es von König Otto III. zusammen mit den Gütern von Oberotterbach und Niederotterbach am 11. März dem Kloster Seltz im Elsass übergeben wurde. Der Name, der eine Stelle an einem ausgetrockneten Bach bedeutet, wurde später zu Dorrenbach, Thurrenbach, Derrenbach und seit dem 19. Jahrhundert wie in der Gegenwart Dörrenbach.
Dörrmoschel Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dörrmoschel im Jahre 1212 unter dem Namen „Siccamushela“, wobei das lateinische sicca mit „trocken“ übersetzt werden kann und als „dörr“ im heutigen Ortsnamen angenommen wurde.
Dörscheid Um das 9. Jahrhundert wurde die landschaftlich exponierte Rheinhöhe gegenüber dem alten Oberwesel besiedelt. Hieraus entwickelte sich das heutige Dörscheid. Sein Name blieb durch die Jahrhunderte kaum verändert, denn schon um 1250 wird es als „Derscheid“ urkundlich erwähnt. Der Name wechselte von Derscheid, nach Niedern- und Obernderscheit, Obernderst und Niedernderst, Nidder- und Altdörscheid (1640), danach nur noch ein Ort: Derscheid(t), Dörschied, Dörscheid (s. u.).
Dörsdorf Bis 1479 war der Ort im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen. Er gelangte dann durch einen Tausch an Eberhard von Eppstein-Königstein.
Dörth
Dörverden Dörverden gehörte zum 1180 gegründeten Fürstbistum Verden.
Dörzbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dörzbach an der Jagst im Jahre 1230 unter dem Namen Torzebach. Die ältesten noch vorhandenen Bauteile vom Schloss Eyb stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Döschnitz Der Ursprung der Besiedelung von Döschnitz ist unbekannt, doch gibt es Hinweise, dass der Ort schon zur Zeit der frühen slawischen Rodungssiedlung im Thüringer Wald ab dem 9. Jahrhundert entstand. Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte jedoch erst als Tschitz im Jahr 1422.
Dötlingen Die erste urkundliche Datierung von Dötlingen als Thutelingen stammt aus dem Jahr 1203. Dötlingen lag an der alten Friesischen Heerstraße, die alle größeren Orte zwischen Wildeshausen und Jever verband.
Döttesfeld Döttesfeld endet wie viele andere Orte im Westerwald auf -feld, was auf eine fränkische Herkunft deutet. Döttes steht für den Namen des Besitzers (Diuto, Dutto), dem das Land gehörte: diuto > dutto > dötte. Der Name weist auf menschliche Benutzung, jedoch nicht festen Anbau in der Gründungszeit hin.
Dogern Die erste urkundliche Erwähnung von Dogern findet sich 1128 durch die Erwähnung eines Henricus a Dorgern. Im Jahre 1284 schenkten Graf Ludwig von Frohburg-Homberg und dessen Gemahlin Gräfin Elisabeth von Rapperswil das Dorf der Johanniterkommende Leuggern. Diese verkaufte ihre Rechte im Jahr 1335 an das 1309 gegründete Kloster Königsfelden.
Dohm-Lammersdorf
Dohna-Müglitztal Verbandsgemeinde aus der Stadt Dohna und der Gemeinte Müglitztal im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge. Dohna ist die zweitälteste Stadt Sachsens, alter sorbischer Burgwall an der Straße vom Elbtal nach Nordböhmen, seit Anfang des 12. Jahrhundert Reichsburggrafensitz, im späten Mittelalter Stadt. Zu 1040 (Anfangs 12. Jahrhundert) Donin, 1107 und 1121 oppidum Donin, 1483 Donen, 1501 Don(n)en, 1569 Dohna. Dohna: Wohl altsorbisch *Donin zu einem Personennamen Don o. ä., möglicherweise auch Sdon, Sdona o. ä., Entwicklung des -inzu früh nordhochdeutsch -en, dann nach -n-Verlust -e und in die Schrift mit -a umgesetzt. Müglitztal: Zum Gewässername Müglitz, 1431 belegt als die Mogelitz. Zu altsorbisch *Mogylice, abgeleitet von altsorbisch *mogyla ‘Hügel’. So Müglitz, Ortsteil von Altenberg, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Dohr Der Ort wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1210 und war Teil von Kurtrier. Der Vorläufer der heutigen Filialkirche wurde erstmals 1475 urkundlich erwähnt.
Dohren (Emsland) Die beiden Bauerschaften Groß und Klein Dohren waren im Mittelalter neben den Bauerschaften Bakerde, Jödenstraße / Bookhof, Felsen und Neuenlande Teil der Dohren-Felsener Mark. Erstmals wird diese im 14. Jahrhundert erwähnt. Vermutlich ist sie zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstanden.
Dohren (Nordheide) Dohren ist traditionell ein kleines Bauerndorf westlich der Lüneburger Heide. Die Bauern hatten ihre Parzellen mit Hecken aus Dornenbüschen eingezäunt. Dies erklärt den Ortsnamen.
Dolgen am See Die früheste Gründung und Besiedlung erfolgte durch Slawen. Auf einer Halbinsel am Südostufer des Dolgener Sees liegt ein Burgwall aus der mittleren Slawenzeit (10. Jahrhundert). Überreste eines weiteren mittelalterlichen Burgwalls, der Alten Burg, befinden sich im Wald östlich der Straße zwischen den Ortsteilen Dolgen und Striesdorf.
1285 verlieh der Herr zu Werle Nikolaus II. das Dorf einem Rostocker Bürger und der Ort Dolgen wurde so erstmals urkundlich erwähnt.
Dolgesheim Der im 5. Jahrhundert von fränkischen Stämmen gegründete Ort Dulgisheim wurde erstmals 769 mit einer Schenkung an das Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt spendeten Theo und Unsetz 2 Morgen Ackerland „in pago Wormat in Dulgisheimer Mark“.
Dollern Die älteste schriftliche Überlieferung ist eine in der Mitte des 12. Jahrhunderts gefälschte Urkunde, datiert auf den 11. November 1105. Diese Urkunde behandelt die materielle Ausstattung des neu gegründeten Klosters Katlenburg.
Dollerup
Dollnstein Dollnstein wurde erstmals 1007 als kleines Dorf namens Tollenstein erwähnt. Die Burg Dollnstein wurde vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Hirschberg erbaut.
Dombühl Der Ort wurde 1238 als „Tanpuel“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „bühel“ (mittelhochdeutsch: Hügel) und dessen Bestimmungswort „tan“ (mittelhochdeutsch: Tannenwald) ist, also ein hügliges mit Tannen bewaldetes Gelände bezeichnet.
Dommershausen Dommershausen wird erstmals im Jahre 1220 als Dumershusen urkundlich erwähnt. Aus der Erwähnung geht hervor, dass Dumershusen zu keinerlei Steuer herangezogen wird.
Dommitzsch Dommitzsch galt lange Zeit als alter Grenzort der ehemaligen Mark Meißen. Der Linguist Ernst Eichler und der Namenkundler Hans Walther halten die Klärung der Herkunft des Ortsnamens für schwierig. Der altsorbische Name Dmuci könnte vom Verb duti (für blasen, wehen) kommen und für die windige Lage an der Elbe auf einem hohen Ufer stehen.
Domsühl Domsühl wurde am 21. September 1312 als Domptzuel oder Dametzule erstmals erwähnt. Der Name leitet sich vom altslawischen Wort dąbŭ für Eiche ab. Vermutlich wurden erst Häuser um einen Kranz alter Eichen gebaut.
Die Dorfkirche, ein kleines flachgedecktes Bauwerk aus Feld- und Backstein stammt wohl vom 15. Jahrhundert.
Donaueschingen Erstnennung im Jahre 889 im Zuge der Schenkung des Ortes an das Kloster Reichenau, 1283 Belehnung der Grafen von Fürstenberg mit Donaueschingen, die hier auch das Brauereirecht besaßen, den Ort 1488 kauften und Mitte 17. Jahrhundert zur Residenz ihres Fürstentums machten. Ab 1806 badisch, 1810 zur Stadt erhoben. Fürstlich Fürstenbergisches Schloss, Hofbibliothek, Donauquelle. 889 Esginga [Original], 1061 Eschegin [Original], 1292 Tu ̊no(u)eschingen [Original], 1306 Eschingen [Original], 1357 Tunaweschingen, 1506 Tunaw Eschingen, 1508 Thünoweschingen [Original]; Donaueschingen (1772). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den aus Ortsname erschlossenen Personennamen *Asko/Asiko: ‘bei den Leuten des Asko/Asiko’. *Asko ist Kurzform von Personennamen wie Asculf, Ascwin us wach, die germanisch *askaz ‘Esche’ enthalten. Bereits im 13. Jahrhundert wird durch Bildung eines Kompositums mit dem Flussname als Bestimmungswort auf die Entstehung der Donau in Donaueschingen hingewiesen. Der Name Donau (lateinisch Da ̄nuvius) ist spät indogermanisch (*Da ̄nou -ios) und wird als Ableitung von indogermanisch *deh2nu‘Fluss, Flüssigkeit’ (altindisch da ̄nu‘(Herab-)Träufeln, Flüssigkeit’, jungavestisch da ̄nu ‘Fluss’, ossetisch don ‘Fluss, Wasser’, altbritisch Flussname *Da ̄nu), erklärt. Er wird früh ins Germanisch entlehnt und an germanisch *a(g)wjo ̄ feminin ‘Land am Wasser, Aue’ als *Do ̄nouwja, althochdeutsch Tuonouwe, angepasst. Der Zusatz Donau dient zur Unterscheidung gleichnamiger Eschingen-Orte wie Wutöschingen, Landkreis Waldshut, so Eschikon, Ortsteil von Lindau.
Donau-Heuberg. Der Verband wurde 1972 gegründet und besteht aus den selbstständigen Gemeinden Bärental, Buchheim, Irndorf, Kolbingen, Renquishausen sowie den zwei Städten Fridingen an der Donau und Mühlheim an der Donau. Donau-Heuberg (1972). Zum Gewässername Donau und dem Gebirgsnamen Heuberg.
Donaustauf Die mittelalterliche Burg (Castellum Stufo) wurde vermutlich zur Zeit der Ungarneinfälle zwischen 914 und 930 im Auftrag Bischofs Tuto auf einem Bergkegel (althochdeutsch stouf) im Forstbezirk um Sulzbach errichtet, nachdem dieser forestum iuxta sulcipah per Schenkung von König Konrad I. an das damalige Domkloster St. Emmeram in Regensburg ging. Nach der Trennung von Kloster und Hochstift durch den Abtbischof Wolfgang ging Donaustauf 1031 an das Hochstift.
Donauwörth Im 10. Jahrhundert Brückenort, spätestens 1220 Stadtrecht, 1465 Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, 1607 Verhängung der Reichsacht und Besetzung durch Herzog Maximilian von Bayern. 1030 in loco Uueride, 1049 (Druck von 1795) Manegoldus ... fundauit ecclesiam in petra que ex eius nomine dicitur Manegolstein, circa 1130 (Kopie von 1175) Manegoldus de Werde, 1121–1126 Werde, 1136 (Druck von 1795) Wörda, 1139 Werda, 1147 Gverde, 1162 Guerde, 1240–1256 (Kopie des 14. Jahrhundert) Vorthen, circa 1250 Swebishewerd, 1266 Swaebischwerde, circa 1279–1284 Swaibisch Werde ... Werdea, 1327 Werd, 1386 Swäbisch Werd, 1389 Tu ̊naw Werde, 1401 zu Swebischenwerde off der Donaw, 1463 Schwae bischen Donauwerd, 1475 Tannawerd, 1477 zu Werde an der Tunaw, 1478 Thonawerd, 1490 Schwabischenwerd, 1500 Wörd, 1514 Schwäbischenwerd, 1522 Schwebischenwerd, 1551 lateinisch à Danubiana Penninsula, 1559 Statt Woerde an der Thonaw gelegen, 1566 Thonauwoe rth, Schwebischen Woe rdt an der Thonau gelegen, 1599 lateinisch Danubiowerdanus, 1656 zu Thonauoder Schwae bischen-Werdt, 1693 Donawörth, 1749 Donauwörth ... Schwöbisch Wörth. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist althochdeutsch -stein ‘Stein, Fels’; als Bestimmungswort dient der im Beleg von 1049 genannte Gründername Manegoldus. Ausgangspunkt des heutigen Siedlungsname ist eine Flurbezeichnung. Althochdeutsch werid, bedeutet ‘Insel’, mittelhochdeutsch wert ‘Insel, Halbinsel, erhöhtes, wasserfreies Land zwischen Sümpfen, Ufer’,-werth. Die Unterscheidung gegenüber mehreren gleichlautenden Ortsname n in Bayern erfolgte durch das Adjektivisch swaebisch ‘schwäbisch’, also durch die adjektivische Bezeichnung nach dem Herzogtum Schwaben, später durch Hinzufügung des Flussname Donau.
Donndorf Der Ort wurde 1223 als „Tandorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet Siedlung bei den Tannen.[6] Aufgrund der Existenz einer Ziegelhütte nahm man zeitweise auch eine Herleitung vom Tonabbau an. Seit 1692 gibt es die Schreibweise „Dondorff“. Im Landbuch A wird noch zwischen zwei Teilen, dem „Vorderen“ und dem „Hinteren Donndorf“ unterschieden.
Donnersdorf In einer Urkunde des Klosters Fulda von 779 wurde der Ort Damphesdorf (Damphahesdorf) erstmals erwähnt.
Althochdeutsch damph= Dampf, Dunst, Rauch; aha= Wasser, Flut, Fluss; Dorf= Hof, Landgut, Siedlung: Donnersdorf= Siedlung am dunstigen Wasser.
Donnersdorf ist seit 1000 Sitz einer eigenen Pfarrei und eines Hochgerichts (13. Würzburgische Landcent) des Fürstbistums Würzburg im Oberamt Zabelstein. Eine Stadtmauer mit drei Stadttoren, von denen zwei bewohnt waren, umgab den Ort.
Donsieders
Donzdorf Vor dem 7. Jahrhundert entstanden, ab 1327 wohl überwiegend im Besitz der von Rechberg, 1806 ging Donzdorf an Baden und 1810 an Württemberg. 1275 (Kopie um 1350) Tunestorf, 1281 Tunstorf [Original], 1391 Donstorff [Original], 1483 Donntzdorff [Original]; Donzdorf (15. Jahrhundert). Wohl als ‘Siedlung des Tun ̄ın’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-dorf und dem Personennamen Tun ̄ın. Die Schreibungen tz und z zeigen einen im Frühneuhochdeutsch nicht seltenen Sprosskonsonanten zwischen n und s.
Dorfchemnitz (bei Sayda) Der Ort wurde erstmals im Jahr 1324 als Kemnitz erwähnt. Das Dorf war der Pflege Frauenstein unterstellt, gehörte aber ab dem 16. Jahrhundert zum Kreisamt Freiberg. Ende des 15. Jahrhunderts setzte sich der Namenszusatz „Dorf“ für den Ort durch. Im Jahre 1479 wurde Dorfchemnitz Dorf Kempniz genannt. „Niederdorfchemnitz, und Ober-Dorfchemnitz, zusammen Dorfchemnitz, waren ehehin die Namen der beiden Rittergüter im Orte Dorfchemnitz, davon Niederdorfchemnitz schriftsässig, Oberdorfchemnitz nur amtssässig war; […] obwohl der ansehnliche Ort Dorfchemnitz seiner Länge wegen, gleich vielen Gebirgsdörfern, im gemeinen Gespräch ins Ober- und Niederdorf getheilt wird, so hat er doch immer nur Eine Dorfgemeinde gebildet.
Dorfen 1270 als herzoglicher Markt erwähnt. Der Erstbeleg des in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert gegründeten Marktortes stammt aus dem Jahr 1270. 1270 in foro nostro Dorfen. Die neue Siedlung hat ihren Namen von dem unweit gelegenen Pfarrdorf Oberdorfen, das 773 (Kopie des 12. Jahrhundert) Dorfin, 806–810 (Kopie von 824) Dorfa, 828 Dorfun und 1196 Dorfen hieß. Wegen der Wallfahrtskirche wurde der neue Ort im 16. Jahrhundert auch Mariadorfen genannt. Bereits im Jahr 1723 wurde der Name erklärt: Dorffen. Ist ein Churfuerstl(icher) Marckt ... Allda sollen vor disem nur drey Hae user gewesen / vnd diese die Ursach seyn / dass er den Namen Dorffen habe / welche drey Hae user dieser Marckt in seinem Insigl fue hret / wie solches auch die alte gemahlte Thor-Wappen anzaigen. Tatsächlich liegt dem Namen eine Pluralform von althochdeutsch thorf,-dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’ zugrunde.
Dorfhain
Dorf Mecklenburg Die Mecklenburg, die ehemalige Burg der Gemeinde, ist Namensgeber für die gesamte Landschaft Mecklenburg und für das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Die Burganlage der slawischen Abodriten wurde bereits 965 in einem Bericht des arabischen Händlers Ibrahim Ibn Jacub als Nakons Burg bezeichnet. Wie bei einer Ausgrabung von 1967 bis 1969 festgestellt wurde, ist sie in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden. Aus Mikelenburg wurde im Laufe der Zeit Mecklenburg. König Otto III. erwähnte am 10. September 995 erstmals urkundlich die Mecklenburg. Bei ihr war ein wichtiger Sklavenmarkt.
Dorfprozelten
Dormagen Seit römisch Zeit belegt (Itinerarium Antonini), römisch Militärziegelei. Circa 300 Dornomago, Durnomago (Ablativ). Keltisch Name mit Letztglied -magos ‘Feld, Ebene’ ( -magen). Im Erstglied ein in den keltisch Sprachen häufigeres Ortsname -Element, das zu altbritisch, bretonisch dorn ‘Faust, faustgroßer Kieselstein’ gestellt werden kann. ‘Kiesfeld’ bezieht sich auf die reichen Kiesvorkommen der Region. Der nach lateinisch Betonungsregeln als Durnómagus ausgesprochene Name hat, germanisch Hauptakzent im Erstglied und Nebenakzent im Zweitglied angenommen, wodurch unbetontes -nos schwinden konnte.
Dorp, (Wegberg) 1222 Dorp. Germanisch purpa- Dorf.
Dorsel, (Koblenz) 1133 Dorsulen. Germanisch purisa, (altenglisch pyrs) Riese, Dämon, + sulhon, Saule.
Dorslo, (Fursten berg) 1217 Durslo. Germanisch purisa, Riese, Damon, + lauha, lauhum, Wäldchen auf Sandhügel.
Dorste, 1015-24 Dorstedi.
Dorsten, +1000 Durstinon, Durstina.
Dorstfeld, (Dortmund) Anfäng 1000 Dorstidfelde, Mitte 1200 Durstvelde.
Dormettingen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dormettingen im Jahr 786. Graf Gerold, Schwager Karls des Großen, schenkte Güter des Ortes Toromoatingen an das Kloster St. Gallen. Im Jahr 793 tauchte der Name Tormuotinga und 1056 Dormutingan auf.
Dormitz Dormitz wurde erstmals 1142 und 1146 in zwei Urkunden erwähnt.
Dornburg Auf einem leichten Sporn in der Mitte des Dorfes Reste einer früheren Burg, nach welcher der Ort benannt ist. Kompositum mit dem Grundwort-burg ‘Burg, Stadt’. Der heutige Ortsteil Dorndorf (772 (Kopie 1183–95) in Torndorph) mit gleichem Bestimmungswort zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch dorn, altsächsisch/altfriesisch thorn, gotisch þaurnus ‘Dorn’. Der Name nimmt damit Bezug zum Pflanzenwachstum und bezeichnet einen ‘Dornstrauch, Dorngebüsch’. Zusammenfassend ist die Deutung beider Namen mit ‘Siedlung am Dornbusch’ anzugeben.
Dornburg-Camburg Camburg: war wahrscheinlich schon karolingische Reichsburg; seit 10. Jahrhundert Grafenburg mit Burgsiedlung; Entwicklung zum Burgmarkt, planmäßige Stadtanlage in erster Hälfte 12. Jahrhundert (1149 cives genannt, 1349 oppidum); 12. Jahrhundert Chorherrenstift; an alter Straße von Nürnberg über Jena nach Naumburg. Auch Dornburg wohl schon karolingische Reichsburg an der Slawengrenze im 9. Jahrhundert, im 10./11. Jahrhundert Königspfalz mit Pfalzsiedlung, städtische Anlage im 13. Jahrhundert (1343 stat); seit Mittelalter Landwirtschaft und Handwerk, vom 16. bis 18. Jahrhundert entstanden die bekannten drei Dormburger Schlösser. Dornburg: 937 Dornburg, 958 Dornburc, 1012/18 ad Thornburg, 1182 in Thorenburch; Dornburg (ab 1200). Camburg: (1088) um 1135 Kamburch, 1116 Kaemburg, 1149 in Camborch; Camburg (1320). Der Ortsname Dornburg ist gebildet mit althochdeutsch altsächsisch thorn ‘Dorn(strauch), Stachel, Spitze’ und Grundwort -burg, etwa ‘Burg auf dem Dorn’ im Sinne von ‘Burg auf Bergspitze, -sporn’, also nach der Lage für die auf steilem Kalkfelsen errichtete Burg, daher hier nicht mit der Bedeutung ‘Dornenhecke, Dornverhau’. Der Ortsname Camburg ist gebildet von althochdeutsch altsächsisch kamb ‘Kamm, Bergkamm’ mit dem Grundwort -burg, also etwa ‘Burg auf auffallendem Berg, auf Bergkamm’. Die Bedeutung des Bestimmungswort in jener Zeit war noch markiert von einer Bergauffälligkeit, die zwei Zähnen ähnelte: Die Burg liegt auf einem Bergsporn, den ein tiefer Halsgraben in zwei Bereiche teilt. Die der Saale errichtete Burg mit ihrer Siedlung zwischen Burg und Saale erhielt ihren Namen wie die anderen Burgen im Saale-Grenzland von den d. Sprechern. Eine slawische oder eher noch ältere vorgermanisch Grundlage ist infolge von Bodenfunden aus der Zeit 1200–1000 v.Chr. in der Gegend sowie der Lage in einem Saalebogen (vorgermanisch *kam(b) ‘Krümmung, Flussbogen’, wohl zur indogermanisch Wurzel *kamp‘ krümmen, biegen’) für den Ortsname nicht ausschließbar, ist dann aber sehr wahrscheinlich entweder mit dem oben genannten Bestimmungswort verknüpft worden oder eventuell auch mit mittelniederdeutsch mittelhochdeutsch ka ̄m ‘Schimmel, Schicht, Nebel’ (‘Burg im Nebel’?) semantisch verbunden worden. Auf Letzteres deutet die mundartliche Aussprache des Ortsname mit langem a hin. So Dornburg, Landkreis Anhalt-Bitterfeld, 1155 Dorneburg; Dornberg, Ortsteil von Groß-Gerau, 1189 Dornburch; Cham, BY, 819 Chambe, 1189/97 Chambe, 1369 Cham (Reitzenstein 2006); Flurname (Bergname) Kammberg.
Dorn-Dürkheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 767 und stand in einer Urkunde des Klosters Lorsch.
Dornhan Dornhan wurde 777 erstmals urkundlich als „Turnheim“ erwähnt, das genaue Datum der Stadtgründung ist jedoch unbekannt, gesichert ist jedoch, dass der Ort seit 1276 „civitas“ (Stadt) heißt.
Dornheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Dornheim – als Thornheim – findet sich für das Jahr 779 im Lorscher Codex: Eine Uoda schenkte ihr ererbtes Gut in Dornheim und weiteren Orten zu ihrem Seelenheil dem Kloster Lorsch.
In historischen Unterlagen findet sich Dornheim in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit den Schreibungen: Thorheimono, in terminis (818), Dornheim, villa (1184), Dornheym (1327) und Dornheim (1327).
Dornholzhausen Bereits 1222 wurde auf dem Gebiet des heutigen Dornholzhausen ein Dorf namens Dürreholzhusin erwähnt.
Dornstadt 1334 durch Kaiser Ludwig an Graf Berthold von Graisbach verpfändet, 1347 an das Kloster Lorsch, 1465 an Württemberg durch Tausch, 1803 an Bayern, seit 1810 württembergisch. 1225 Dorneconstat, 1330 Dorgenstat, 1334 Dorgunstat, 1643 Dornstat. Der Name ist als ‘Wohnstätte auf dem dornigen Platz’ zu deuten und gehört zu mittelhochdeutsch dornec ‘dornig’ und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’( -statt). Die Anlehnung an neuhochdeutsch Stadt ist sekundär, der Ausfall des g ist alemannisch Namengebend waren die alten Dornhecken im Muschelkalkgebiet des Heckengäus, die auf den Lesesteinwällen der Feldraine wachsen. So Dornstetten, Landkreis Freudenstadt.
Dornstetten In fränkische Zeit entstanden, zu Beginn des 12. Jahrhundert Edelfreie von Dornstetten bezeugt, im 12. Jahrhundert an die Grafen von Urach, Stadtgründung Mitte 13. Jahrhundert durch die Grafen von Fürstenberg, seit 1759 Sitz eines württembergischen Amtes, 1807 aufgehoben und an Freudenstadt, Geburtsort von Jacob Beurlin. 768 (Kopie 12. Jahrhundert) in Tornigesteter marca, 771 (Kopie 12. Jahrhundert) in pago Tornegovve in villa Stedden, 779/783 (Kopie 12. Jahrhundert) in Tornigestat. Wie Dornstadt ursprünglich zu mittelhochdeutsch dornec ‘dornig’ und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’(-statt), hier im Dativ Plural -stetten.
Dornum Um das Jahr 1000 begann der Deichbau in der Region. Ein Hafen wird erstmals 1289 erwähnt, als sich die Harlinger in einem Streit mit der Stadt Bremen auf einen im Hafen, genannt Ackumhe, geschlossenen Vertrag beriefen.
Dorsel
Dorsheim Der Ort wurde am 30. März 1349 erstmals urkundlich erwähnt.
Dorstadt Dorstadt wurde erstmals 1110 urkundlich erwähnt. Eiko von Dorstadt, der seinen Stammsitz im heutigen Dorstadt hatte, erhielt die bischöfliche Burg Schladen von Bischof Udo von Hildesheim. 1167 wurde die Gemeinde als Neuendorf urkundlich erwähnt.
600 Jahre war die Geschichte des Ortes mit der des Klosters Dorstadt verbunden. 1189 wurde das Augustinerinnen Chorfrauenstift zum Heiligen Kreuz von den Edelherren vor Dorstadt gestiftet.
Dorsten Kirchdorf im 12. Jahrhundert auf einem Hofe des Stiftes Xanten, 1251 befestigte Stadt im kurfürstlich-kölnischen Vest Recklinghausen, Zugehörigkeit zur Hanse, Schiffsbau für die Lippeschifffahrt, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1811 zum Großherzogtum Berg, 1813 zu Preußen. Um 900 Durstinon, 10. Jahrhundert Durstina, 1251 Durstene, 1293 Dorsten.Norddeutsch dorst, heute eingeengt auf ‘Durst’, hat, wie lateinisch torr ̄ere ‘trocknen’, ‘dörren’ und hochdeutsch dörren und dürr zeigen, eine allgemeinere Bedeutung im semantischen Bereich von ‘trocken’. Das Suffix -ina wird in Siedlungsnamen gern als ‘Gewässer’ gedeutet, kann aber auch als Verkleinerungssuffix verstanden oder für die Adjektivbildung gebraucht werden. Motiv für die Namengebung mag eine für die Haltbarmachung bestimmter Früchte unabdingbare Darre (Dörranlage) gewesen sein. Die Wortform mit -st lässt auch den Gedanken an einen „alteuropäischen“ Gewässernamen zu (Krahe). Die ungewöhnliche Beibehaltung des -o an Stelle des wegen des -i in der Folgesilbe zu erwartenden Umlauts -ö (Datteln, Kreis Recklinghausen) hat Parallelen in den benachbarten Niederlanden. So Dorstfeld, Stadt Dortmund; † Dorslon, Hochsauerlandkreis.
Dortmund Um 890 Throtmanni, 947 in Throtmennia, zwischen 1033 und 1050 moneta Thrutminensis, 1074 Drutmunne.Nach vielen, zum Teil dilettantischen Deutungsversuchen des Namens hat P. Derks 1987 eine philologisch vertretbare Erklärung bestätigt, die schon 1919 vorgeschlagen worden war: Altenglisch throtu und althochdeutsch drozza ‘Kehl’, ‘Gurgel’, ‘Schlund’ (vgl. neuhochdeutsch erdrosseln) belegen die Existenz eines für das Altniederdeutsch zufällig nicht belegten *throt. Das Grundwort -menni ist in mehreren Siedlungsnamen als Gewässerwort belegt. Das Schluss-d ist, wie die Belege zeigen, erst spät in Anlehnung an mund ‘Schutz’ hinzugetreten. Beim Ortsname Dortmund handelt es sich demnach um eine Bezeichnung für einen in einer kehlen artigen Geländeform (vgl. „Hohlkehle“) fließenden Bach. So Holzminden (< Holtesminne), Niederlande; Opmünden (< Upmenni), Ortsteil von Sassendorf, Kreis Soest, Volme (Gewässername, < Volumannia), beide.
Dörverden Die Ortsgeschichte ist eng mit der des Bistums Verden (um 800 gegründet); Mit Hochstift Verden zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. 1648 unter schwedische Herrschaft, mit Unterbrechungen bis 1679 im Herzogtum Bremen und Verden; später kurzzeitig dänisch, Verkauf 1715 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.1262 (Kopie 14. Jahrhundert) Dorverden, (1300) Dorverden, 1378 Johannes de Dorverden. Umstritten ist die Gleichsetzung von Dörverden mit dem Ortsname Tulifurdon (T- bei Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. Es spricht jedoch viel gegen eine Identifizierung. Es bleibt die Frage, was sich hinter Dör verbirgt. Hier bieten sich Überlegungen an, die im Zusammenhang mit Dorste, Dorstadt und Dorestad / Duurstede geäußert worden sind. Zu Gründe liegendes *Dor kann auf *Dur-, bei Dörverden aufgrund des Umlauts wohl auf *Duri (falls nicht volksetymologische Angleichung an norddeutsch dör ‘Tür, Tor’ vorliegt), zurückgeführt werden und mit Hilfe des Vernerschen Gesetzes, das einen Wechsel -s zu -r zur Folge hat, mit *Dus verglichen werden. In diesem Fall ist ein Anschluss möglich an eine in den germanisch, vor allem den nordgermanischen Sprachen gut bezeugte Wortsippe um norwegisch mundartlich døysa ‘aufhäufen’, wohl ursprünglich ‘Staub-, Abfallhaufen’, altnordisch dys ‘aus Steinen aufgeworfener Grabhügel’, norwegisch mundartlich dussa ‘ungeordneter Haufe’, schwedisch dös ‘Grabhügel’, dänisch, norwegisch dysse ‘Steinhaufen, Dolmen, Grabhügel’, wozu auch Ortsname wie Duisburg gehören dürften. Dörverden wäre dann etwa als das ‘höher gelegene Verden’ zu verstehen.
Dossenheim In der Merowingerzeit entstanden, 1319 an den Mainzer Erzbischof, 1460 im Zuge der Mainzer Stiftsfehde durch die Pfälzer erobert, 1803 an Baden. 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Dossenheim, 877 (Kopie 12. Jahrhundert) Dossenheim, 1206 Dussinheim [Original], 1396 Tossenheim. Eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort -heim und als Bestimmungswort der Personennamen Dosso. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Dosso’. So Dossenheim-sur Zinsel, Arrondissement Saverne, Dossenheim-Kochersberg, Arrondissement Strasbourg-Campagne, beide im Département Bas-Rhin.
Dotternhausen Dotternhausen wurde erstmals im Jahr 1064 urkundlich erwähnt (Doderenhusen), als mehrere Ortschaften an das Kloster Ottmarsheim im Elsass kamen.
Döttelbeck, (Waltrop) 1047 Cuttelbeke (Lies Tuttelbeke) Mitte 1200 Tuttilbeke. Dorp, (Wegberg) 1222 Dorp. Germanisch purpa- Dorf.
Dorsel, (Koblenz) 1133 Dorsulen. Germanisch purisa, (altenglisch pyrs) Riese, Dämon, + sulhon, Saule.
Dorslo, (Fursten berg) 1217 Durslo. Germanisch purisa, Riese, Damon, + lauha, lauhum, Wäldchen auf Sandhügel.
Dorste, 1015-24 Dorstedi.
Dorsten, +1000 Durstinon, Durstina.
Dorstfeld, (Dortmund) Anfäng 1000 Dorstidfelde, Mitte 1200 Durstvelde.
Dottendorf, (Bonn) 1139 Dottindorp, 1143 Dottendroph. Germanisch Dotton porpa. Dorf des Dotto.
Doveren, (Aa) 1147 Douern. Keltisch hydroniem Dubara, die Schwarze.
Drachenfels (Köningswinter) 1149 Drachenuelis, 1166 Drakenuels. Germanisch drakan von latinisch draconem, Drache + falisa, Fels.
Dransdorf, (Bonn) 1139 Trauinstorp, 1150 Dauindorp. Germanisch Drabines porpa. Dorf des Drabin.
Drachhausen Drachhausen wurde erstmals am 4. Mai 1504 unter der Bezeichnung „Hoen Drußow“ schriftlich erwähnt. Es folgten als weitere Namen 1506 „Drochoßen“, 1641 „Drachausen“, 1652 „Drachhaußen“, 1765 „Trachhausen“ und danach der heutige Name Drachhausen. Der sorbische Name ist abgeleitet von ochoz und bedeutet „Umgang um ein zur Siedlungsrodung bestimmtes Waldstück“.
Drachselsried Drachselsried geht auf eine von den Grafen von Bogen getragene Besiedelungswelle zurück und wird 1184 erstmals erwähnt.
Drackenstein Der Name Drackenstein geht möglicherweise auf eine Drachensage zurück. In ihr ist die Rede von einem Drachen, der die Tochter des Kaisers von Marokko übers große Wasser entführt und im Drachenloch (eine Höhle, die beim Bau der Autobahn zugeschüttet wurde) gefangen gehalten haben soll. Ein Junker von Westerstetten habe die Prinzessin dort befreit und mit ihr Hochzeit gefeiert, nachdem er das Ungetüm umgebracht hatte.
Drage (Elbe) Stove wird erstmals 1162, Drage 1278 urkundlich erwähnt.
Drage (Nordfriesland)
Drage (Steinburg)
Dragun
Drahnsdorf Drahnsdorf wurde in einer Urkunde vom 22. Februar 1364 als Droynstorf erstmals urkundlich erwähnt.
Drakenburg
Dransfeld Seit dem 12. Jahrhundert Sitz eines mainzischen Erzpriesters; seit 1286 zum Fürstentum Göttingen; 1305 (Mündener) Stadtrecht durch welfische Herzöge. 960 Threnesfelde [Original], 1125 Transfeldun, 1144 Dransfelde. Bildung mit dem Grundwort-feld. Das Bestimmungswort ist auf eine Form *Thranas(a) zurückzuführen und ist eine Ableitung mit -s-Suffix. Die Basis ist mit baltischen Namen wie Trani, Tranava, Tronis zu vergleichen und mit lettisch tren ̄et ‘modern, verwittern’, litauisch trenéti ‘modern, faulen’ zu verbinden. Bezeichnet wird also eine Stelle mit vermodernden Pflanzen o.ä. Durch den Ort ziehen sich zahlreiche Gewässer.
Dranske Dranske wie auch die anderen Ortschaften der Gemeinde (Goos, Lancken, Kreptitz, Starrvitz, Gramtitz, Banz, Nonnevitz) sind slawischen Ursprunges. Alle diese Orte wurde 1314 erstmals auf einer Steuerliste des Ritters Braunschweig urkundlich erwähnt, der Ortsteil Nonnevitz sogar bereits 1193 in einer Schenkungsurkunde des Rügenfürsten Jaromar I. an das Zisterzienserinnenkloster in Bergen. Anthonius de Buge wird im Pommerschen Urkundenbuch 1284 als Bewohner der Halbinsel Bug genannt.
Dreba
Drebach m 8. April 1386 wurde Drebach erstmals urkundlich als „Dretebach“ erwähnt. In der Folgezeit unterlag die Schreibweise vielfachen Veränderungen. So schrieb man 1414 „Tartebach“, 1485 „Tretbach“, 1542 „Dreybach“, bis schließlich 1814 die heutige Schreibweise auftauchte. Der Name des Ortes ist mit ziemlicher Sicherheit auf das mittelhochdeutsche Wort draete, drāte (eilig, schnell, rasch) zurückzuführen. Drebach ist also eine Siedlung am eilig, schnell dahinfließenden Gewässer.
Drebber 1020 Triburi, 1031 Driburi. Germanisch priu buri, drei Koten.
Drechen, (Osterflierich) +1000 Drocni, 1066-81 Threcni. Altgermanisch prokinha, zu prola (altenglisch proc) Pfosten, Stutze.
Dreckenach, (Koblenz) 1030 Drachenache.
Dreihaus, (Buldern) Mitte 1200 Trimhuson. Germanisch prim husum, zu den drei Hausern.
Dreileben, Mitte 1200 in Drenlove.
Dreine, (Gau um Drensteinfurt) 834 in pago Dreginni, Mitte 1200 in pago Driene.
Dreis bei Wittlich, 785-97 Dreise.
Drebkau Die Stadt Drebkau wurde erstmals in einer Urkunde vom 8. August 1353 als „Drebekowe“ erwähnt, ein Vorgängerbau des Schlosses taucht bereits 1301 als „castrum et opidum Trebetz“ in Urkunden auf. Fälschlicherweise wird oft das Jahr 1280 als Ersterwähnungsjahr angenommen. Dieses Jahr bezieht sich auf eine Urkunde, in der angeblich eine Kirche in Steinitz erwähnt wird; diese Angaben sind jedoch fraglich und Drebkau taucht in dem Dokument nicht sicher auf. Die Originalurkunden befinden sich in den Staatsarchiven von Brandenburg und Sachsen.
Drechow
Drees=Oberdrees und Niederdrees. 856 Dreisa, 1051 Dreise. Drees wurde 1222 unter dem Namen „Dreyse“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort stammt von der keltischen Bezeichnung für sprudelnde Quelle. Dieses ist verwandt mit dem alten germanischen Wort „Thrais“ für Sprudel, sprudeln oder wirbeln. Die namensgebende durch vulkanische Aktivitäten sprudelne Mineralwasserquelle existiert nicht mehr.
Dreetz (Brandenburg)
Dreetz (Mecklenburg)
Dreggers
Drehnow Die erste urkundliche Erwähnung Drehnows erfolgte 1635, aber bereits 1400 wurde der Ortsname genannt. Das Wort „dren“ bedeutet roter Hartriegel und weist auf die frühe Ansiedlung der Sorben/Wenden hin.
Dreieich Götzenhain mit Philippseich und Offenthal zur neuen Stadt Dreieich mit Sitz der Verwaltung in Sprendlingen. Der neue Ortsname nimmt Bezug auf einer Landschaft und Forstnamen, der als Wildbannbezirk schon im 9. Jahrhundert erwähnt wurde. Im Stadtteil Dreieichenhain liegt die Burg Hain als Stammsitz der Herren von Hagen, nach deren Aussterben 1255 die Grafen von Hanau sowie die Herren von Falkenstein und in der Neuzeit Isenburg-Büdingen das Erbe antraten. Philippseich war seit 1718 die Residenz einer isenburgischen Nebenlinie. Alle genannten Orte kamen 1816 mit dem Isenburg-Birsteinischen Amt Offenbach an das Großherzogtum Hessen. Dreieich: 876–881 (Kopie) Drieichlahha, 977forestum Trieich. Dreieichenhain: 1253 [Original] Hagen, 1306 villa Hein, 1363 Heyn in der Drieyche. Sprendlingen: 876–881 (Kopie) Spirendelinger marca, 880 Sprendilingun, 1300 Sprendlingen. Götzenhain: 1428 Gotzenhain. Philippseich: 1715 Philippseich. Offenthal: 876–881 (Kopie) Ouendan, 1421 Ofindam, 1428 Ofendan. Der Landschaftsname Drieichlahha zu althochdeutsch *la ̄hha, mittelhochdeutsch la ̄che ‘Grenzzeichen’. Der Ortsname Dreieichenhain zum Grundwort hagen. Der Ortsname Sprendlingen zum Personennamen althochdeutsch *Sprandilo, einer Diminutivform zur Wurzel indogermanisch sp(h)rend(h)/ sp(h)rond(h )‘zucken, springen’ > germanisch *sprand/ *sprantin mittelhochdeutsch spranz ‘Spalt, Riss; Geck, Stutzer’. Es dürfte sich um einen Spottnamen (‘der kleine Geck’ handeln). Der Ortsname Götzenhain zum Personennamen Gotzo, einer eingliedrigen Form eines Personennamen mit althochdeutsch Go ̄z(< germanisch *Gaut) im Erstglied. Grundwort-hagen. Der Ortsname Philippseich nach dem Gründer der Siedlung, die zunächst als Philippsdorf bezeichnet wurde, Graf Johann Philipp von Isenburg-Philippseich (1685–1718). Der Ortsname Offenthal zu Uffo / Offo, einer Kurzform eines Personennamens mit Ulf im Erstglied. Das Grundwort wohl zu althochdeutsch tanna ‘Tanne’. Die Umdeutung zu -tal erfolgte im 15. Jahrhundert.
Dreifelden Dreifelden dürfte wie andere Orte, deren Namen die Endung -felden enthalten, um bzw. vor 1100 entstanden sein.[Anm. 1] Erstmals erwähnt wird Dreifelden im Jahr 1319. Damals gehörte der Ort zum Hof Rückeroth. [Anm. 2] Der Graf im Engersgau Meffried, der vor 1129 die Burg Altwied errichtet, nannte sich nach seiner Burg und begründete das Grafenhaus derer von Wied.
Drei Gleichen Die Burgen wurden zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert erbaut, hatten nie dieselben Besitzer und sind auch äußerlich ungleich. Der Sage nach entstand der Begriff Drei Gleichen nach dem Einschlag eines Kugelblitzes am 31. Mai 1231, nach dem die Burgen wie drei gleiche Fackeln gebrannt haben sollen. Dieses Ereignis ist die Grundlage für den „Dreinschlag“, ein Feuerwerksspektakel, das in den Jahren 2002, 2003, 2011, 2014, 2017 und 2023 durchgeführt wurde.
Dreiheide
Dreikirchen Die heutige Ortsgemeinde Dreikirchen ist am 7. Juni 1969 aus den vorher selbständigen und aufgelösten Gemeinden Oberhausen (damals 226 Einwohner) und Pütschbach (485 Einwohner) neu gebildet worden.[3] Der neue Ortsname „Dreikirchen“ wurde durch Beschluss der beiden ehemaligen Gemeinderäte gefunden. Grundlage hierfür waren die im Ortskern von Pütschbach gelegene, im Jahre 1292 erstmals urkundlich erwähnte Wehrkirche, die Kapelle in Oberhausen und die 1957 erbaute neue Pfarrkirche beider Orte.
Die Vorgängerorte wurden um das Jahr 1290 erstmals erwähnt.
Dreis Die Zeit, in der Dreis gegründet wurde, liegt im Dunkeln. Seine Anfänge scheinen bis in die Zeit der Karolinger zurückzugehen. Im Jahr 1143 wurde Dreis erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname „Dreis“ leitet sich offensichtlich vom althochdeutschen Wort triusan („Blase“, „Schwall“) ab. Der Name erfuhr im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen. Im 16. Jahrhundert waren neben Dreis auch Dreys und Dreyss anzutreffen. Im 17. Jahrhundert tauchten neben Dreyß auch die Formen Dreiß und Driest auf, wobei letztere im 18. Jahrhundert sogar einmal als Dryesd auftauchte. Es kommen auch Schreibweisen wie Dress, Dreyss oder Dreys vor.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Brück erst im 14. Jahrhundert.
Dreisbach (Bach woran Nieder- und Oberdreisbach liegen) 900 Dreisafa. Dreisbach wurde im Jahr 1252 erstmals urkundlich erwähnt. Für 1721 sind erstmals ein Bürger- oder Bauernmeister sowie Wald- und Flurschützen erwähnt, für 1731 eine Winterschule.
Dreis-Brück Dreis wurde zum ersten Mal im Jahr 1143 urkundlich erwähnt. Der Ortsname „Dreis“ leitet sich offensichtlich von dem althochdeutschen Wort „triusan“ (sprudeln, rieseln) ab. Der Name erfuhr im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Abwandlungen: Im 16. Jahrhundert findet man neben den Schreibweisen „Dreis“ auch „Dreys“ und „Dreyss“. Im 17. Jahrhundert tauchen neben „Dreyß“ auch „Dreiß“ und „Driest“ auf, der im 18. Jahrhundert schon einmal in der Version „Dryesd“ zu finden ist. Auch die Schreibweise „Dress“ ist nachgewiesen.
Die Ersterwähnung von Brück erfolgte im 14. Jahrhundert.
Dreisen Dreisen wird 960 erstmals urkundlich genannt und befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz des nahegelegenen Klosters Münsterdreisen.
Dreitzsch
Drelsdorf Drelsdorf wurde zum ersten Mal 1352 urkundlich erwähnt. Wie Siedlungsreste aus der Eisenzeit zeigen, ist der Ort aber wahrscheinlich älter. Ursache für diese Siedlungskontinuität dürfte die Lage am Ochsenweg sein, der westlich von Drelsdorf entlangführte. Der Drelsdörper Krog war ein Rastplatz am Ochsenweg. Der Ortsname bedeutet etwa Siedlung des Unfreien und geht zurück auf altdnord. þræll und altdän. thræll für Unfreier, Sklave, Knecht und altdänisch thorp für Dorf, Siedlung. Der Ortsname ist dänischer Herkunft, wie bei den übrigen torp-Namen ist die Endung zum Teil zu -rup geschwunden, so auch mitteldänisch und jütländisch Trælstrup. Im Hochdeutschen hat sich dagegen die Form auf -dorf durchgesetzt.
Drensteinfurt Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1428 Wigbold (Ort mit bestimmtem Besitzrecht), 1804 preußisch, 1806 Großherzogtum Berg, 1813 wieder preußisch. Um 890 in Stenforda [Original], 1390 in parrochia Drenstenvorde.Kompositum mit dem Grundwort -furt zu altsächsisch ford, mittelniederdeutsch vo ̄rd(e) ‘Furt, seichte (Durchgangs-) Stelle im Wasser’ und dem Bestimmungswort altsächsisch, mittelniederdeutsch st ̄ en ‘Stein’. Der Siedlungsname bezeichnet also eine steinerne Furt, in diesem Fall über die Werse. Zur Unterscheidung von Steinfurt an der Aa (Burgsteinfurt) ist der Name (erstmals 1390) um das Element Drener gänzt worden, das zunächst in syntagmatischen Formulierungen auftritt (in regione Dreni, in Dreno, uppen Drene, super Drenum, oppen Dreyn, up den Drein, uppen Drene, upter Drein). Diese Bezeichnest wird einerseits als Benennung einer Region verwendet, andererseits als Gelände oder Flurname (auch Gewässername?), der offensichtlich gegenüber dem Umland erhöht liegt. Dre(i)n beruht auf der indogermanischen Wurzel *dhera ̄gh ‘ziehen, am Boden schleifen’ (vgl. gotisch dragan, englisch draw ‘ziehen’, norwegisch drag u.a. ‘Wasserlauf; Zugseil’, altsächsisch dragan, althochdeutsch tragan ‘tragen, bringen’), zu der mittels -n-Suffix zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit eine Form Dragini gebildet worden ist, aus der sich lautlich durch Umlaut und Ausfall des -g Dre(i)n entwickelt hat. Benennungsmotiv ist womöglich die eine Landschaft, die sich, in erhöhter Lage, an etwas entlang zieht, vielleicht am Flusslauf der Werse. So Steinfurt mit Schloss Burgsteinfurt, Kreis Steinfurt.
Drentwede Die Region Drentwede wurde erstmals in den Aufzeichnungen des Klosters Corvey erwähnt, jedoch unter dem Namen „Gerdinghusen“. Bereits im 9. Jahrhundert ließen sich Sachsen im Zuge der Völkerwanderung in dieser Gegend nieder. Ab 1077 übernahm das Bistum Osnabrück die Abgaben der Region. Im 13. Jahrhundert erscheinen erstmals die Namen „Drentwede“ und „Adelhom“ in den Aufzeichnungen.
Die ältesten Höfe in der Region, sogenannte Vollerbenhöfe, entstanden bereits vor dem Jahr 1000 und waren oftmals Einzel- oder Doppelhöfe, die auf fruchtbaren Sandinseln errichtet wurden. Sie waren durch Niedermoore voneinander getrennt. Spätere Siedlungen, wie die der Kötner, folgten in unmittelbarer Nähe zu den Vollerbenhöfe.
Dreschvitz Dreschvitz: Die erste urkundliche Erwähnung wurde 1314 auf einem Eintrag einer alten Besitzurkunde gefunden.
Dresden Schiffer und Fischersiedlung an der Elbfurt, markgräflich-meißnische Burg seit circa 1150 mit Burgsiedlung, Stadtgründung um 1200/1210, seit dem 17. Jahrhundert Ausbau des heutigen Dresden-Neustadt n des Flusses, Residenzstadt der sächsische Kurfürsten und Könige, Landeshauptstadt von 1918–1952 und wieder seit 1990, berühmte Barockbauten und Kunstsammlungen. 1206 Dresdene, 1216 Dreseden, 1324 Dresden. Der Ortsname ist ein altsorbisch Bewohnername *Dreˇzd’ane, etwa ‘Waldbewohner’, zu einem im Sorbisch verloren gegangenen Wort *drêzga, entsprechend russisch drjazga, bulgarisch drezga ‘Wald, Dickicht’. Im Oberorbisch heißt der Ort Drjeˇzd ́zany (seit dem 18. Jahrhundert bezeugt), im Tschechisch Dráˇzd’any (1368 Drazan). In der Mundartlich existieren unterschiedliche Formen wie drasnt, dräsen.
Drestedt
Driedorf Driedorf wurde erstmals 1124 urkundlich erwähnt.
Drevenack, +1000 Driunniki, Drionek, Driuenek.
Drewer, +1000 Driuere, 2. Halfte 1100 Tribure. Germanisch priu buri, drei Baracken.
Drewergau, (Gau um Drewer) 1001 Threusresga, 1011 Treueresga.
Driesch, (Koblenz) 1097 Drische,
Driesch, (Blatzheim) 1200 terram incultam que in uugari drijsch uel uenne dicitur.
Driese, (Mönchen-Gladbach) Bald nach 1116 de Driese.
Drinhausen, (Ubach-Palenberg) 1172 Trinhusen. Germanisch prim husum, zu den drei Hausern.
Drochtersen Mehrere mittelalterliche Herrensitze vorhanden, seit 1318 Pfarrkirche nachgewiesen; im späten Mittelalter Zentralort von Südkehdingen und Sitz des Grefen; Drochtersen in der Elbe vorgelagert ist Krautsand. 12. Jahrhundert Drochterse [Original], 1293 Drochtersen, 1351 Drogterssem. Bildung mit dem Grundwort-hausen, das nur in der verkürzten Form -sen erscheint und im 14. Jahrhundert mit -em, -um (übliche Abschwächungsform von-heim) variiert. Aufgrund der ältesten Belege ist wohl nicht von einem Grundwort -heim auszugehen. Das Bestimmungswort besteht aus dem stark flektierenden Personennamen Druhtheri im Genitiv Singular, dessen Stammvokal sich vor -ch zu -overändert.
Dröbischau
Drogen
Drognitz Der Ort wird erstmals am 16. April 1120 in einer Schenkungsurkunde erwähnt.[4] Die Besiedlung des Platzdorfes erfolgte durch die Sorben viel früher.
Drolshagen Eine vermutlich im 11. Jahrhundert entstandene Pfarrkirche wurde dem 1235 gegründeten Kloster geschenkt, in dessen Umgebung sich die Siedlung entwickelte. 1477 Stadtrecht. 11. Jahrhundert Droilshageno, 1214 Droleshagen, 1223 Drolshagen. Der Ortsname ist mit dem Grundwort -hagen gebildet. Das Bestimmungswort einem stark flektierenden Personennamen *Dro ̄gil im Genitiv Singular, eine Koseform mit -l-Suffix zu dem auch im altsächsisch bezeugten Personennamen Dro ̄go. Die altsächsische Aussprache des -g als Reibelaut führte zunächst zu seiner Abschwächung zum palatalen Vokal und Verschmelzung mit dem Bindevokal des Suffixes, angedeutet noch in der Schreibung des nicht zweifelsfrei überlieferten Erstbelegs -oi-, schließlich zum Schwund. Benannt wurde also eine ‘Siedlung des *Dro ̄gil’. So Hagen, Kreisfreie Stadt.
Dromersheim, 874 Drutmarisheim, 886 Druhtmaresheim. Germanisch Druhtimaris haim. Wohnung des Druhtimar, (druhti, Heer + maeri, berühmt.
Drütte, (Salzgitter) 2. Halfte 1100 Dretida, 1124 Threttethe.
Druxberge, Mitte 1200 Drudtesberge.
Duckerath, (Bergisch Gladbach) 922 Dudenrothe. Germanisch Dudop ropa, Rodung des Dudo.
Dudeldorf, (Trier) 771-814, Dudlendorf, 902 Duodelonis uilla, 1173 Dudendorp. Germanisch Dodolin porpa. Dorf des Dodilo.
Dudemolen, (Trier) 1038 Dodechimi molendinum, 1202 Dudekini molendinum. Germanisch Dodikines mulin, von romanisch molina, Mühle des Dodikin.
Droyßig Droyßig wurde erstmals 1170 urkundlich erwähnt. Albrecht von Turt errichtete 1214 eine Zweigniederlassung (Komturei) des Tempelritterordens, der ab 1190 den Beinamen Droyßig trug. 1312 wurde das Ortsverbot des Ordens aufgehoben von den Rittern von St. John. Die Grafen von Orlamünde hatten bis zu ihrem Erlöschen im Jahr 1413 ihre Niederlassung in Droyßig.
Ducherow
Duchroth Der Ort wurde im Jahr 1128 erstmals in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. als Royde erwähnt; sie bezieht sich auf die Zeit des Erzbischofs Willigis (ab 975). Darin wird das Dorf verpflichtet, die St. Marien-Kapelle auf dem Disibodenberg teilweise zu unterhalten.
Duckow
Dudeldorf m Jahre 816 wurde Duodelonis villa erstmals urkundlich erwähnt.
Das Geschlecht derer von Dudeldorf hatte zwei das ganze Mittelalter über erwähnte Burgen, die dem Trierer Erzbischof vor dem 13. Jahrhundert vom Grafen von Vianden zu Lehen aufgetragen wurden.
Dudenhofen Fränkische Gründung, seit dem 10./11. Jahrhundert Ort des Speyergaus beziehungsweise des Hochstifts Speyer. 1417 wird die Bischofsburg Marientraut in Hanhofen, einem der drei Orte der heute Verwaltungsgemeinde im Streit zwischen Stadt und Hochstift Speyer zerstört. Wiederaufbau der Burg, bischöflicher Verwaltungssitz für die umliegenden Orte. 1156 Tu ̊tenhoven, 1307 Du ̊denhoven; Dudenhouen (1443). Dem Bestimmungswort liegt ein althochdeutsch Personennamen Tûto, Dûdo, Genitiv Singular *Dûden-, *Tûten-, zugrunde, dem Grundwort-hofen angehängt wurde. Der Ortsname bedeutet demnach ‘beim/zum Hof des Tûto/Dûdo’.
Dudenroth, (Dortmund) Mitte 1200 Dvdenrothe. Germanisch Dudon ropa. Rodung des Dudo
Düffelward, (Keeken) +1300 Werethe, Duflewirde. Germanisch waripa, Flussinsel, im Gau Duffel.
Duderstadt Seit dem 10. Jahrhundert im Besitz des Reichsstiftes Quedlinburg, im 13. Jahrhundert zunächst thüringisch, dann welfisch, seit 1334 beginnend mainzisch, 1802 preußisch, seit 1816 hannoversch; Zentralort des Untereichsfeldes, Stadtrecht im 13. Jahrhundert, bis 1974 Kreisstadt. 927 Dudersteti [Kopie1 7. Jahrhundert], 929 Tutersteti; Duderstat (1184–1203). Bildung mit dem Grundwort -stadt, das zunächst als -steti erscheint, aber rasch zu -stad(t) übergeht. Das Bestimmungswort ist ein nur im Ortsname überlieferter Gewässername, der als germanisch *Dudra anzusetzen ist und zu indogermanisch *dheu ‘laufen, fließen’ mit -dh-Erweiterung gehört, die in altindisch dodhat‘ ungestüm, tobend’, dudhra‘ ungestüm’, griechisch teuthós ‘Tintenfisch’ belegt ist. Einer der durch den Ort fließenden Bäche dürfte den Namen *Dudra getragen und dem Ort den Namen gegeben habe.
Düchelsdorf Das Dorf wurde 1337 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Düdenbüttel Die erste Erwähnung des Ortes erfolgt in einer Urkunde des Erzbischofs von Bremen Adalbert vom 20. Juli 1059 als Dudanebutli. In dieser überträgt die Nonne Riquur der Bremischen Kirche Eigentum in Düdenbüttel. Die ältesten Belege lauten Dudanebutli (1059), Dudenebotle, gelegentlich auch Dodenebuttle sowie dann Dudenbutle, Dudenbüttel und viel später Düdenbüttel.
Der Namensbestandteil -büttel geht auf das Wort butli zurück, das so viel wie Wohnplatz bedeutet. Der erste Bestandteil des Namens hat sich aus dem alten Vornamen Dudo oder Duda entwickelt. Der Ort ist also nach dem Wohnplatz oder Hof eines Mannes namens Dudo oder Duda benannt. Der Personenname kommt in einer Reihe von Ortsnamen vor (Dudendorf, Dudenbostel, Dudensen, Düderode, Dudinchof).
Dülmen Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstenbisdom Münster, 1311 Stadtrecht, 1803 Grafschaft Dülmen (des Herzogs von Croÿ), 1806 Herzogtum Arenberg, 1811 Kaiserreich Frankreich, 1815 preußisch, Sterbeort der Mystikerin Anna Katharina Emmerick. Um 890 in Dulmenni [Original], 1121 Dulmene, um 1150 de Dui lmine. Bildung mit dem Grundwort -menni, das auf indogermanisch *ment-/*munt‘ Berg’ zurückgeht und eine germanisch Variante *mend-/*mund ‘Berg, Erhebung’ mit Konsonantenwechsel von -tz u -d hat. Die Konsonantenverbindung -nd wird zu -nn assimiliert, was sich auch im Erstbeleg Dulmenni zeigt. Als Benennungsmotiv für die Siedlung Dülmen kommt wohl die erhöhte Lage auf dem sogenannten Dülmener Flachrücken in Betracht (das heutige Stadtgebiet weist Höhenschwankungen zwischen 46 und 150 m über dem Meeresspiegel auf). Bestimmungswort ist eine Bildung auf der Basis von indogermanisch *t ̄eu ‘schwellen’ mit -l-Erweiterung, die in den germanisch Sprachen appellativisch in angelsächsisch doll ‘Ruderpflock’, mittelniederdeutsch dolle, dulle ‘Baumkrone, Pflock’, westfälisch dulle ‘Beule’ oder schwedisch tull ‘Baumwipfel’ ausgeprägt ist. Auch mit dem Bestimmungswort wird also ein Akzent auf die erhöhte Lage der Siedlung gesetzt. Wo möglich wird auf die Lage der Siedelstelle am höchsten Punkt des Höhenzugs/Flachrückens gewiesen. So Dollbergen, Region Hannover.
Dümmer Im Jahr 965 wurde das Wort „diummeri“ erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich ist der Name „Dümmer“ aus den Bestandteilen „dummerig“ und „Meer“ zusammengesetzt. In Nordwestdeutschland ist „Meer“ die Bezeichnung für ein stilles Gewässer, aus und neben dem sich Moore bilden (vgl. auch die großen niedersächsischen Seen „Steinhuder Meer“ und „Zwischenahner Meer“); „dummerig“ bedeutet, auf Ackerland bezogen, im Westfälischen „feucht“ und „schattig“. Dann wäre die Bezeichnung "Dümmer See" logisch falsch, weil es transkribiert bedeutete "feuchter See See".
Möglicherweise besteht auch eine Beziehung zwischen dem Wort Dümmer und dem südniederländischen Wort „doom“ („Dampf“, „Nebel“).
Dümpelfeld Dümpelfeld wurde wahrscheinlich erstmals 1153 mit der Nennung eines Beurkundungszeugen mit Namen Karolus de Dumplenvelt schriftlich erwähnt, das zweite Mal 1251 in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden, die in villa, que Dumpinvelt vocatur (im Dorf, das Dümpelfeld genannt wird) ausgestellt wurde. Der Name Dümpelfeld weist mit seinem ersten Bestandteil „Dümpel“ (Tümpel) auf feuchtes Land hin, der zweite Teil „-feld“ (-velt) wurde um die Wende ins zweite christliche Jahrtausend oft für Neugründungen von Wohnplätzen genutzt.
Dünfus Der Ort wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt. 1686 bis 1688 erfolgte der Bau einer Kapelle zu Ehren des hl. Bartholomäus.
Düngenheim Der Ort wurde im Jahr 1097 als „Dunechinga“ erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen waren „Dunichenheim“ (1140), „Thunechingin“ (1179) und „Dungingen“ (1475)
Dünsen
Dünwald
Dürbheim Dürbheim wurde im Jahre 786 erstmals im Zusammenhang mit Besitztümern des Klosters St. Gallen urkundlich erwähnt. Ein kürzlich aufgefundener kleiner Begräbnisplatz, der zu einem Einzelhof eines Adligen gehörte, und Spuren einer kleinen Holzkirche aus der Zeit um 700 weisen auf eine frühere Besiedlung hin. Die Ruine Burghalde Dürbheim liegt auf der Gemarkung.
Düren Karolingische Pfalz mit bezeugten Reichsversammlungen, 881 oder 882 von Normannen zerstört; die Verpfändung als Reichsgut an die Grafschaft Jülich (1240) wurde nie ausgelöst; eine der vier Hauptstädte des Herzogtum Jülich mit bekannter Tuchproduktion, 1543 Zerstörung im Geldernschen Krieg, 1815 an Preußen. 747 (Kopie 13. Jahrhundert) Duna villa [zu konjizieren in: Duria], zu 747 [nicht 748] in villa quae dicitur Duria, 843 actum Duira palatio regio [Original], 889 (Kopie 11. Jahrhundert) Duron. Bisherige etymologie Anschlüsse bleiben fragwürdig und sind nur eingeschränkt überzeuge norddeutsch Der Anschluss an einen alteuropäisch Gewässername (wie Thur, Dura, Doire u. a.) zur Wz. indogermanisch *dheu ‘rinnen’ passt schwerlich zur Lage an einem Fluss, dessen Name Rur unter die vorgermanisch Gewässernamen fällt, und zum Kenntnisstand über die Siedlungsentstehung. Herleitung aus germanisch Sprachmaterial, was dem siedlungsgeschichtlichen Befund näher käme, führt zum Substantiv althochdeutsch turi, altfränkisch duri ‘Tür, Tor’, was aber die Frage nach dem Benennungsgrund des Ortsnamens aufwirft. Alle anderen Faktoren sprechen zweifelsfrei für diese Basis: Feminin Genus, mittels -a latinisiert, lokativischer Dativ Plural auf -on (fränkisch s. o. Duron), initiales d nach fränkisch. Lautstand und Umlaut des Basisvokals vor -i-. Wenn die -ui Graphie von 843 kein bloßer Schreibfehler ist, könnte sie als früher Hinweis auf den Umlaut gelten; dass in offener Silbe und vor -r gedehnte [y:] wird vom 16. Jahrhundert an oft hyperkorrekt -eu geschrieben: Deuren. Die erst seit dem 13. Jahrhundert belegten finalen -n dürften aus den lateinisch und deutsch Adjektivableitungen herrühren. In älterer Literatur wird das bei Tacitus (Historien IV 28) genannte Marcodurum (in vico Marcoduro) mit Düren identifiziert, was u.a. auch wegen der Akzentverhältnisse auszuschließen ist.
Dürmentingen Der Ort Dürmentingen wurde erstmals 811 urkundlich erwähnt.
Dürnau (Biberach) Vermutlich im Hochmittelalter als Ausbausiedlung gegründet, wurde der Ort 1171 erstmals als Dornon urkundlich erwähnt. Ortsadel ist 1171 und 1239 erwähnt, als die Herren von Dornon Ministerialen der Grafen von Veringen beziehungsweise der Grafen von Württemberg-Grüningen waren.
Dürnau (Göppingen) Die Entstehung Dürnaus dürfte in die jüngere Ausbauzeit des 9. bis 13. Jahrhunderts fallen. Der Ort wurde als Durnon erstmals 1275 im liber decimationis erwähnt. Die Niederadelsfamilie der Dürner von Dürnau stand vom 13. bis zum 15. Jahrhundert vermutlich als Ministeriale im Dienst der Grafen von Aichelberg.
Dürrhennersdorf Dürrhennersdorf wurde 1306, wie die meisten Dörfer in der Umgebung, unter das Obergericht Löbau gestellt, damals Heinrickesdorpp geschrieben, was auf einen Lokator Heinrich hinweist. Dieses Jahr gilt auch als erste urkundliche Erwähnung des Ortes.
Dürrholz Der Name Dürrholz deutet darauf hin, dass die Dörfer Daufenbach, Muscheid und Werlenbach im Zuge der größeren Waldrodungen im 11. und 12. Jahrhundert entstanden sind. Andere Deutungen des Gemeindenamens leiten sich vom fränkischen „durr“ oder „dern“ her, was so viel bedeutet wie „viel“ oder „groß“. Hieraus kann der Schluss gezogen werden, dass die Region waldreich war.
Dürrlauingen Die Grafen von Berg-Burgau hatten seit der Mitte des 12. Jahrhunderts die Herrschaft in Dürrlauingen inne.
Dürrröhrsdorf-Dittersbach Wünschendorf wurde wohl um 1200 von Bauern angelegt. Die erste Überlieferung des Ortes datiert erst 150 Jahre später. Im Lehnbuch des meißnischen Markgrafen Friedrichs des Strengen wird das Dorf als das Windische dorf bezeichnet. Im Jahr 1365 waren die Namensvarianten Windisdorf und Willesdorff gebräuchlich, 1384 nannte man den Ort Wyndischendorf. Für das Jahr 1417 ist der Ortsname Winschindorff überliefert, im Jahr 1515 wurde Winschendorff genannt. Im Jahr 1547 war dann Wünschendorff gebräuchlich, später auch Wunczschendorf.
Dürrwangen Etwa für das 4. bzw. 5. Jahrhundert wird eine Besiedlung des Sulzachtales angenommen. Die Gründung einer ersten Peterskirche in Halsbach war vermutlich im 6. bis 7. Jahrhundert. Die Entstehung des ältesten Gebäudeteils (Turm) am Dürrwanger Wasserschloss wird in das neunte Jahrhundert geschätzt.
Am 31. Dezember 1258 wurde „Durnewanc“ erstmals schriftlich erwähnt. Laut der Urkunde übereignete Ulrich von Wahrberg dem Grafen Ludwig III. von Oettingen seine Güter mit Ausnahme Dürrwangens. Neben der heutigen Form des Ortsnamens war früher auch die Bezeichnung „Dürrwang“ gebräuchlich. Dies leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „wang“ (althochdeutsch für Feld) und dessen Bestimmungswort „durnîn“ (mittelhochdeutsch für dornig) ist und demnach dorniges Feld bedeutet.
Düsseldorf 1288 Stadterhebung durch die Grafen von Berg, bergische Residenzstadt bis 1716, Landeshauptstadt seit 1946. 1135–59 de Dusseldorp [Originalortsname radiert], 1162 in Thusseldorp [Original]. Letztglied -dorf in der nicht lautverschobenen Regionalform mit p; Erstglied zum Flussname Düssel (Zufluss zum Rhein): ‘Siedlung (Dorf) an der Düssel’. Der Flussname, erstmalig 1065 Tussale (in einer nur in Kopie des 14. Jahrhundert erhaltenen Königs urkundlich, die auch Tusburch für Duisburg schreibt), wird nachfolgend in der Regel mit d wiedergegeben und ist wohl -l-Suffigierung, entweder zur Basis germanisch *thus ‘anschwellen, lärmen’ oder zu voreinzelsprachlichem *dus (Nullstufe zu *deus, Duisburg). Der Umlaut u > ü ist durch Suffix vokal -i bewirkt.
Duggendorf
Duingen Im Frühmittelalter lag das Gebiet im Gebiet der Engerer bzw. Angrivarier. Die Ortsnamen in dieser Gegend wurden oft aus einem alten Personennamen gebildet, gefolgt von -husen, -hausen (niederländisch: -huizen). Die meisten dieser Ortsnamen wurden im Laufe der Jahrhunderte zu Namen mit der Endung -sen verfälscht, was charakteristisch für diesen Teil Deutschlands ist. Duingen wird erstmals Mitte des 9. Jahrhunderts als Duthungun urkundlich erwähnt.
Um 1700 lebte in Duingen ein Adelsgeschlecht, das eine Taube in seinem Schild führte. Dies lässt sich auf die Variante des Orts- und Familiennamens Duweningen zurückführen. Dies erklärt die Taube im Gemeindewappen von Duingen.
Duisburg Schon in römisch Zeit besiedelt; Pfalzort seit fränkisch, Münzstätte seit ottonischer Zeit. 1655–1818 klevisch-brandenburgische Landesuniversität. 883 (zu 884) Diusburh, 966 actum Diuspargo quod vulga[r]iter dicimus Diusburg [Original]. Letztglied-burg weist auf eine befestigte Siedlung. Duisk ann zu einem häufiger bezeugten Namenelement vordeutsch *deus gestellt werden, dass in Flussnamen auftritt und ursprünglich vielleicht aus der Bezeichnung einer Wassergottheit herzuleiten ist oder auf einem Farbwort (für ‘dunkel’?) beruht. Das Erstglied erscheint mehrfach in frühmittelalter Gewässername und Ortsname des niederländisch und norddeutsch Sprachraums, zuerst 373 Deusone (Ablativ, zu diesem Namen), adjektivisch auf römisch Münzen: HERCVLI DEVSONIENSIS.
Duissern, (Duisburg) 1059 Diusseron.
Dülken, 1210 Dulken.
Dülloo, (Diestedde) +1000 Thulliun, Thilllion. Mitte 1200 Tullen.
Dülmen, 889 Dulmenni, Dulminni. Germanisch dula- toll + manjo. Flussnamen Bestandteil wozu Dortmund.
Dumicke, (Drolshagen) Mitte 1200 Duveik
Dumele, (Trier) 1169 Germanisch dumpila, Strudel, Tümpel.
Dümpelfeld. (Koblenz) 1153 Dumpleuelt.
Dümpten, (Mülheim an der Ruhr) +1000 Dumiti, 1100 Lutikom Dumiti. 1081-1105 Dumete.
Dünfeld, (Schlebusch) 1151-52 Dunefelt.
Düngenheim, (Koblenz) 1097 Dunechinga, 1179 Thunechingin.
Düngstrup, (Wildeshausen) +1000 Dungesthorp, Dungasthorpe. Germanisch Dunga porpa, Siedlung des Dungo.
Dunningen Aus dem seit der 2. Hälfte des 8. Jahrhundert bestehenden Besitz des Grafen Gerold an das Kloster St. Gallen, seit 1435 unter der Hoheit der Stadt Rottweil, 1803 fiel Dunningen an Württemberg. 786 Tunningas, 1083 Tunningen. Der Ortsname ehört zu den -ing (en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Tunno/Dunno: ‘bei den Leuten des Tunno/Dunno’. So Tuningen, Schwarzwald-Baar Kreis.
Dunsum 1462 wurde der Ort erstmals als Dompsum urkundlich erwähnt, 1509 als Duesem. Der Name Dunsum bezieht sich möglicherweise auf dun, „Düne“, und -um, „Heim“,nach einer anderen Deutung heißt Dunsum „Heim des Dando“. Die Nachsilbe -um tragen fast alle Föhrer Dörfer.
Dunum In der Nähe von Süddunum befindet sich der sogenannte Radbodsberg, ein Grabhügel, in dem der lokalen Überlieferung nach der friesische König Radboud begraben liegt. Im Jahr 1904 wurden hier bei archäologischen Ausgrabungen einige bedeutende Funde aus der Bronzezeit gemacht. 1978 wurde an anderer Stelle in Dunum das Grab einer Frau aus der Bronzezeit ausgegraben. Diese Frau von Brill wurde in einem Sarg aus einem ausgehöhlten Baumstamm begraben und trug zahlreiche Bronzeschmuckstücke und eine Halskette mit kostbaren Bernsteinstücken.
Dunzweiler Dunzweiler wurde im Jahre 1247 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Grundwort -weiler ist mit dem Bestimmungswort "Dunzo" verbunden, demnach geht das heutige Dorf Dunzweiler auf die Siedlung eines Mannes mit Namen Dunzo zurück. Weniger ernst zu nehmen ist die volkstümliche Darstellung, Drei Dunzeln (Frauen) hätten den Ort gegründet. Im Laufe der Geschichte erschienen u. a. folgende Namensformen: Dunzwilre 1247, Dontzwilre 1336, Dunzwylr 1441, Dontzwiler 1485, Duntzwiller 1535, Dontzweiler 1659.
Duppach 920 Diubach, Anfang 1300 Durinderstl. Germanisch Durandes dala, Tal des Durand.
Dürboslar, (Aa) 898 Buhslar.
Düren, (Aa)1000 Duira, 1300 Duyra, 888 Dura, 966 Thuira.
Düren, (Saarland, 1193 Durne. Germanisch Dudingi waripa. Flussinsel der Leute des Dudo.
Durhoven, (Duisburg) 11224 Durhouen.
Durenbach, (Bach zu Großlittgen) 1169 Durenbach, Durrenbach.
Dürler, (Reuland) 1131? Durlenges. Germanisch Durilingas, die Leute des Durilo.
Düresbach, (Hennef) 1117 Thuringesbach.
Dürscheid, (Bensberg) 1217 Dursgeidhe, 1218 Durscheide. Germanisch skaipjp, Bergrucken an der Durisa, Dürsch.
Dürscheven, (Köln) 1104 Sceuene, 1140 Scheuen. Dürscheven, Scheven und Schaven liegen am selben Fluss.
Düttling, (Gemund-Eifel) 1181 Dudlingin, 1183 Dudelinge. Germanisch Dudilingum, bei den Leuten des Dudilo.
Durach Der „Ort Durach“ wurde erstmals 1170 urkundlich erwähnt. Etwa um 1300 wird ein Niedergericht errichtet, vermutlich stammt die Dorflinde aus dieser Zeit. Friedrich III. erneuerte 1455 diese Niedergerichtsbarkeit durch einen kaiserlichen Erlass.
Durbach Durbach wurde erstmals 1287 als Turbach erwähnt.
Durchhausen Durchhausen wurde im Jahr 1295 erstmals urkundlich erwähnt, jedoch lassen Funde den Schluss zu, dass es bereits in der Römerzeit besiedelt wurde. Anfangs hieß der Ort noch Husen bzw. Husen prope Lupfen, im 16. Jahrhundert wandelte sich der Name dann langsam zu Durchhausen.
Durlangen Durlangen wurde erst 1362, also kurz vor dem Ende des Herzogtums Schwaben, in dessen nördlichem Grenzgebiet das Dorf sich befand, urkundlich erwähnt.
Durmersheim Wohl im 6. Jahrhundert entstanden, um 990 im Besitz des salischen Herzogs Otto von Kärnten und im Hochmittelalter an die Grafen von Eberstein, 1288 gingen die Herrschaftsrechte an die Markgrafen von Baden. Wallfahrtskirche Maria Bickesheim, Kirche St. Dionysius. 991 (Kopie 13. Jahrhundert) Thurmaresheim, 1247 Durmersheim [Original], 1252 Durmershem [Original], 1303 Durmershein [Original], 1375 Durmersheim [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Thurmar. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Thurmar’. Die Umsetzung des Bestimmungswort -heim schwankt im Westoberdeutschen.
Dußlingen Im Jahr 888 wurde das Dorf erstmals urkundlich als „Villa Tuzzilinga“ erwähnt. 1135 hieß es Tuzzelingen, 1216 Tusselingen. Der Name selbst leitet sich vom Personennamen Tuzzilo ab und das -ingen ist ein altes alemannisches Suffix.
Wie in anderen Dörfern im Mittelalter wurden die Einnahmen aus der Kirche und den Bauernhöfen an eine Reihe von Adligen verteilt, typischerweise als Belohnung oder als Bezahlung für Treue und Dienste. Die Ritter von Dußlingen waren Untertanen des Grafen von Tübingen und erlebten offenbar in der Zeit von 1250 bis 1400 ihre Blütezeit. Sie nahmen den Familiennamen Herter an (Familiennamen, die zu dieser Zeit gerade in Mode kamen) und vererbten den Dorfbesitz weiter von Generation zu Generation. Die Herters übten auch die Aufgaben eines Dorfpfarrers aus. Offenbar in schweren Zeiten verkauften Jacob Herter und sein Neffe Hans das Dorf 1446 an Graf Ludwig von Württemberg.
Duvensee Der Name Duvensee wurde abgeleitet von dem altsächsischen Wort dûvâ oder dem niederdeutschen Wort duuf. Die hochdeutsche Übersetzung der beiden Wörter lautet Taube. Duvensee bedeutet also Taubensee.
Ebeleben Die Gründung des Ortes durch Angeln und Warnen wird für die Zeit zwischen dem 4. und dem 6. Jahrhundert angenommen. Der Ebelebener Ortsteil Marksußra wird 732 in der Bonifatiuslegende genannt und 772 auch urkundlich nachgewiesen. Ebeleben selbst wird erstmals 1198 urkundlich erwähnt. Im westlichen Teil der Stadtmitte gab es eine mittelalterliche Burg. Ministeriale der Thüringer Landgrafen waren die Herren von Ebeleben. 1198 wurde ein Ritter von Ebeleben erwähnt.
Ebelsbach Der Gewässername ist 1172 als Ebilbach, 1399 als Ebelspach belegt, der Ortsname: zu 804 (Druck 1607) als in Ebalihbechin, zu 811/813 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebilbah, 1347 Ebelsbach. Der Ortsname liegt der Bachname zugrunde. Dieser selbst enthält das Grundwort -bach. Das Bestimmungswort wird in der Literatur als Personennamen gedeutet, was bei einem Bachnamen unwahrscheinlich ist. Der Pistorius-Druck des fuldischen Chartulars des frühen 9. Jahrhundert ist zwar recht zuverlässig und deshalb der Beleg ernst zu nehmen, doch erscheint es gewagt, daraus einen sonst nicht bezeugten Personennamen Ebalih zu gewinnen. Das Fugen-s erscheint in den Belegen erst spät; die ältere Form Ebilbach spricht deutlich gegen eine Bildung mit einem Personenname, der dann im Genitiv (also mit s) stehen müsste.
Ebensfeld Die erste urkundliche Erwähnung von Ebensfeld war im Jahr 802, als die Brüder Gerhart und Ippin dem Kloster Fulda für ihr Seelenheil Güter in „uillis“, darunter in „Ebilihfeldono marcu“ vermachten.
Das Marktrecht ist für 1426 belegt, als der Bamberger Bischof Friedrich bestätigte, dass in dem „dorff Ebensuelt“ jährlich drei Märkte abgehalten werden dürfen.
Ebenweiler
Eberbach Vor 1000 in einem Waldgebiet angelegte Siedlung, durch Schenkungen in den Besitz des Wormser Bischofs gekommen, 1227 an König Heinrich V, seit 1241 Reichsstadt, 1297 an die Grafen von Katzenelnbogen, danach an die Herren von Weinsberg, 1803 an Leiningen und 1924 schließlich Heidelberg zugewiesen. Michaelskirche, Bergruine Ebersbach. 1196 Eberbach [Original], 1227 Eberbach [Original], 1346 Eberbach [Original]. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach enthält im Bestimmungswort vermutlich die Tierbezeichnung althochdeutsch mittelhochdeutsch eber ‘Eber’. Bei einem zugrunde liegenden Personennamen wäre eher von *Ebersbach auszugehen. So Eberbach-Seltz, Arrondissement Wissembourg.
Eberdingen Um 500 wurde das von Alemannen besiedelte Gebiet der drei Gemeinden fränkisch, christianisiert und dem Bistum Speyer einverleibt. Bei der um 750 vorgenommenen Gliederung Alemanniens in Gaugrafschaften wurden Eberdingen und Nußdorf dem Enzgau und Hochdorf dem Glemsgau zugeordnet.
Eberfing Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eberfing unter dem Namen Ebrolvingen in einer Liste der Besitzungen des Klosters Benediktbeuern, die nur in einer Abschrift aus der Mitte des 11. Jahrhunderts erhalten ist. Aus dem Namen kann abgeleitet werden, dass er auf die Sippe eines Boiers namens Ebrolv zurückgeht, der sich vermutlich neben einer bestehenden Siedlung niedergelassen hat und die Grundherrschaft übernahm. Die erste datierbare Urkunde über den Ort stammt aus dem Jahr 1083 und besagt, dass Norbert von Hohenwart seine Besitztümer unter anderem in Eberolvingen in die Stiftung des Klosters Habach einbrachte, kurz nachdem er Bischof in Chur wurde. In den Habacher Urkunden ist im selben Jahr erstmals die Familie der Herren von Ebrolfingen erwähnt, die bis ins 14. Jahrhundert als Grundherren amtierten.
Ebergötzen Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer gefälschten Urkunde Heinrichs II. aus dem Jahr 1013 bzw. 1022 als Euergoteshem. Während der Ortsname in den ältesten Urkunden auf „-heim“ endet, wechselt die Endung später auf „-hausen“, oft verkürzt zu „-sen“.
Eberhardzell Eberhardzell, früher auch Cella Wolfgangi (1353) oder Mariazell (1331), wurde wahrscheinlich erstmals 1246 als "Cella" urkundlich erwähnt, und vermutlich nach früheren Ortsherren benannt.
Eberholzen Eberholzen wird im Jahr 1240 als Eilbereholthusen erstmals urkundlich erwähnt, wobei Eilbere möglicherweise ein Eigenname ist. Weitere Bezeichnungen sind 1282 Elberholthusen, 1282 Ebbereholthusen, 1285 Elberholthusen, 1304 Elberholthusen, 1311 Eylberholthusen und 1318 Elberholthusen.
Die Kapelle im benachbarten Dorf Möllensen wurde 1304 als „Filial“ der Kirche in Eberholzen genannt.
Ebermannsdorf Die heutige Gemeinde Ebermannsdorf war einst der Stammsitz des Edelgeschlechtes der Ebermannsdorfer, die erstmals im Jahr 1079 erwähnt wurden. Von ihrer Burg Eberburg ist noch der achteckige Wohnturm erhalten.
Im Jahre 1123 erschien ein Razo von Ebermannsdorf und 1129 ein Wirnt von Ebermannsdorf in Urkunden des Klosters Ensdorf. 1309 dürfte das Geschlecht mit Albert von Ebermannsdorf ausgestorben sein.
Ebermannstadt Wohl frühmittelalterliche Gründung auf einer von zwei Wiesentarmen gebildeten Insel mitten in der Fränkischen Schweiz; 981 Immunität für die Untertanen des Klosters St. Peter zu Aschaffenburg, im 13. Jahrhundert im Besitz der Edelfreien von Schlüsselberg, 1323 Stadtrecht, nach dem Tod des letzten Schlüsselbergers 1347 an Hochstift Bamberg, bambergische Amtsstadt, Stadtbrände 1430 durch Hussiten, 1633 durch Schweden, 1796 durch französisch Truppen, 1803 an Bayern. 981 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebermarestat, zu circa 1059–1064 (Domnekrolog 1285–1287) Ebermarstat und Ebermarsstat, 1194 Ebermarstat [Original], 1323 Ebermansstat [Original]. Dem Grundwort-statt/ stadt ist der Personennamen Ebermar im Genitiv Singular vorangestellt worden. So Fastnacht, Deutsch: Ebermannstadt. Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt.
Ebern Entstehung der Siedlung im 8. Jahrhundert; die Nennung des Weilers von Lützelebern (1151 liuzileber) setzt die Existenz einer größeren Siedlung voraus, die selbst erst 1216 bezeugt ist. 1216 gehörte Ebern dem Hochstift Würzburg, 1335 Stadterhebung; nach Säkularisation des Hochstiftes (1802/03) bayerisch. Seit 1216 durchgehend als Ebern bezeugt.Der Ortsname lässt sich zwar im Kontext des Deutschen als ‘bei den Ebern’ deuten, doch bleibt eine Motivation für eine solche Bezeichnung unklar. Eine Anknüpfung an einen germanisch Eber Kult ist reine Phantasie. Th. Vennemann stellt die zahlreichen Gewässerund Ortsname mit Eber in einen vorindogermanischen Zusammenhang.
Ebernhahn Urkundlich zum ersten Mal eindeutig im Jahre 1324 als Evernhan erwähnt, gehört Ebernhahn zu den jüngeren Westerwalddörfern und tritt im Verlauf des Mittelalters kaum in Erscheinung.
Ebernhahn, dessen Name sich aus dem althochdeutschen Wort hag für „Gehege“ oder „Hain“ herleitet (übersetzt also etwa: „zum Gehege des Ebers gehörig“).
Ebersbach (bei Großenhain) alkreuth wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Am 1. September 1961 wurde die Gemeinde Ebersbach durch den Zusammenschluss der Vorgängergemeinden Niederebersbach und Ober- und Mittelebersbach gebildet. Ebersbach, deutscher Familienname.
Ebersbach an der Fils Im 12. Jahrhundert urkundlich erstmals erwähnt, für die staufische Zeit sind Herren von Ebersbach mit Burgbesitz bezeugt, schon 1274 kommt der Ort in den Besitz von Württemberg, seit 1938 gehört er zum Landkreis Göppingen. Geburtsort von Friedrich Schwahn. 12. Jahrhundert (Kopie 14. Jahrhundert) Ebirsbach, 1228 Ebirsbach [Original], 1229 Eberspach [Original], 1237 Ebersbach; Ebersbach an der Fils (1919). Ebersbach ist nach einem Bach benannt, der in die Fils einmündet. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach enthält im Bestimmungswort vermutlich den Personennamen Eber, wohl nach einem Anwohner. Bei einer zu Grunde liegenden Tierbezeichnung wäre eher von *Eberbach auszugehen. Im Zusatz an der Fils dient der Gewässername der differenzierenden Verdeutlichung, etwa zu Ebersbach bei Gutach im Breisgau. So Ebersbach-Musbach, Landkreis Ravensburg; Ebersbach/Sa., Landkreis Görlitz, Ebersbach, Landkreis Mittelsachsen, Ebersbach, Landkreis Meißen, Ebersbach, Ortsteil von Glauchau, Landkreis Zwickau.
Ebersbach-Musbach 1269 wurde Ebersbach urkundlich erstmals erwähnt, als Ulrich von Gundelfingen den Ort und das Kirchenpatronat an die nahe Kommende Altshausen des Deutschen Ordens verkaufte.
Musbach wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt, als die Kommende Altshausen Höfe verkaufte.
Ebersbach-Neugersdorf Im 13. Jahrhundert gegründet als deutsche Waldhufendorf, Ende des 18. Jahrhundert starkes Wachstum als Weberdorf, 1925 Stadt. 1419 Eberßbach, 1546 Ebersbach. Bildung mit dem Grundwort-bach, im Bestimmungswort steht einem abgeschliffenen Personennamen wie Eberhard, Eberwin o.ä. (zu mittelhochdeutsch eber ‘Eber’), kaum das Appellativum Eber. Im Obersorbisch galt im 19. Jahrhundert Habrach ́cicy. So Ebersbach, Landkreis Meißen, Landkreis Mittelsachsen.
Ebersberg Burganlage während der Ungarnkriege, im 10. Jahrhundert Gründung eines Klosters, Wallfahrtsort. 11. Jahrhundert (zum 9. Jahrhundert) Eberesperch, 11. Jahrhundert (zu 934) comitis Eberhardi, qui primus erat institutor Eberespergensis monasterii, 1011 Eparesperc, 1024–1039 Ebersberg, 1043 (Kopie es 12. Jahrhundert) lateinisch abbatis Aprimontis. Grundwort ist althochdeutsch -berg, perg, perch ‘größere Anhöhe oder Bodenerhebung, bewachsene Höhe’. Wie aus dem Beleg von 934 hervorgeht, steht mit dem Bestimmungswort der Personenname Eberhard in Verbindung. Es kommt freilich auch der Personennamen Ebar vor, der als Bestimmungswort eher infrage kommen dürfte als die althochdeutsch Tierbezeichnung ebur, ebar, eber ‘männliches Wildschwein, Eber’. Nach der Klostersage hat allerdings ein Eber dem Grafen Sigihart bei einer Jagd den Ort des späteren Klosters gezeigt. Ähnlich erklärte auch Aventin 1519–1521 den Ortsname n: ... ab apro, quem ibi invenit, Eburobergomum, quod apri montem valet ‘nach einem Eber, den er dort fand, Eburobergomum, was „Berg des Ebers“ bedeutet’. Ein schwarzer Eber erscheint auf einem Abtssiegel an einer Urkunde des Jahres 1300.
Ebersburg
Ebersdorf (Niedersachsen) Der Ort wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1500 gehörte das Dorf unter dem Namen Everestorppe zur Börde Oerel.
Ebersdorf bei Coburg Ebersdorf wurde 1262 erstmals indirekt urkundlich erwähnt, als der Ministeriale Eberhard von Sonneberg Rodeland für seinen Herrenhof als Lehen vom Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erhielt. Zuvor hatte dort der Sonneberger Graf Heinrich am 7. Januar 1260 ein Zisterzienserinnenkloster gegründet. In einem Stiftungsbrief des Klosters Sonnefeld vom 29. Juli 1264 folgte die urkundliche Namensnennung des Ortes Ebberharstorf.
Ebershausen Ebershausen gehörte zum Stiftungsgut des Reichsstifts Roggenburg und war seit dem 15. Jahrhundert Lehensbesitz des Hochstifts Augsburg.
Ebersnach, (Kochum) 1139 in Euernaco, 1144 Euernacha.
Ebersheim, (Ruhr) 893 bernesheim, 1023 Eueresheim.
Ebersweiler, Klein- (Erenbrhetwilre, 1225 Erbrestwilre. Germanisch Arinberthes vialar, von latinisch villare, Gehoft des Arinberth.
Eberstadt Eberstadt war zur Zeit Karls des Großen eine kleine Einzelhofsiedlung südlich der Modau, am Kreuzungspunkt zweier Handelswege. Bereits die Römerstraße von Ladenburg nach Seligenstadt führte hier vorbei. Die erste urkundliche Erwähnung, in der ein gewisser Walther und seine Gemahlin Williswind dem Kloster Lorsch ihre Güter übereigneten, datiert vom 1. September 782. Vielleicht war jener fränkische Edle auch der Stifter der einstigen Laurentiuskirche, die baulich mehrfach verändert, noch heute als Dreifaltigkeitskirche auf einer der Sanddünen steht.
Im 13. Jahrhundert kam Eberstadt an die Herren von Frankenstein.
Eberstedt Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 876.
Eberswalde Straßen von Süden nach Stettin führten seit 1317 über Eberswalde. Anfangs 13. Jahrhundert markgräfliche Burg auf Schlossberg. 1300 Stadtrecht, worauf sich das überlieferte Nova civitas ‘Neustadt’ bezieht. Der Name Neustadt-Eberswalde bürgerte sich im 14. Jahrhundert gleichberechtigt neben Eberswalde ein. Seit 16. Jahrhundert Kupferhämmer, Walzwerk, Messinghämmer, Papierindustrie. 1276 Everswolde [Original], 1307 in nova Civitate Everswolde [Original], 1375 Eberswalde vel Nova civitas, 1421 der stad Euersvolde, anderss geheyten Nyenstad, 1861 Neustadt-Eberswalde; Eberswalde (1993). Der Name ist im Zusammenhang mit dem Namen der einst auf der Feldmark gelegenen Burg Eversberg ‘Ebersberg’ zu sehen (1300 totus campus Eversberch [Original]), zu mittelniederdeutsch ever ‘Eber’, das auch als Personennamen (Kurzform zu Everhart) verwendet werden konnte. Dieses Bestimmungswort kann bei Eberswalde, Grundform mittelniederdeutsch *Everswolde, übernommen worden sein. Im Grundwort mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’. Es muss also nicht die Bedeutung ‘die im Wald gelegene Siedlung eines Ever’ vorliegen.
Ebertshausen
Ebertsheim „Eberolfesheim“ ist eine fränkische Siedlung. Die älteste erhaltene Erwähnung findet sich für 768 im Lorscher Codex.
Ebhausen Ebhausen ist aus den ursprünglich selbständigen Dörfern Ebhausen und Wöllhausen zusammengewachsen. Allerdings hatten beide Orte schon immer eine gemeinsame Markung. Nach dem Codex maior traditionum Weingartiensium und der Historia Welforum gehörte der Zehnte der Kirche in Wöllhausen (ecclesia in Welnhusen) vor 1089 den Grafen von Buchhorn. Diese Kirche, nach späteren Quellen St. Martinskirche, wurde im 16. Jahrhundert profaniert. In einer 1245 in lateinischer Sprache abgefassten Urkunde, in welcher der Ritter Heinrich von Nagold seiner Frau Adelheid Güter als Unterpfand verschreibt, wird mit weiteren Personen ein „advocatus de Wellehusin“, also der Vogt von Wellehusin, als Zeuge genannt. Ebhausen wurde im Jahr 1275 als „Ebehusen“ erstmals im „Liber decimationis“ des Bistums Konstanz erwähnt.
Ebnath Die erste urkundliche Erwähnung von „Ebanoti“ erfolgte im Jahr 1179 durch Bischof Diepold von Passau anlässlich der Einweihung einer Kapelle.
Ebrach Das ehemalige Zisterzienserkloster Ebrach wurde 1127 als eines der ersten Zisterzienserklöster östlich des Rheins von den fränkischen Adligen Berno und Richwin von Eberau gegründet. Im Jahr 1147 zogen zwölf Mönche aus dem Mutterkloster Morimond hierher. Im Jahr 1200 begann Abt Hermann I. mit dem Bau der Kirche, die 1280 fertiggestellt wurde.
Ebringen
Ebsdorfergrund 1151 Kirche bezeugt, früh Gerichtsort. 1974 Zusammenschluss von 11 Orten als Ebsdorfergrund mit Ebsdorf als Zentralort. 750/779 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebilizdorf, Eulizedorf, Ebilezdorf, 9. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) Ewilizdorf, 1066 Eblizdorf, 1251 Ebezdorf, 1305 Eblesdorf, 1482/92 Ewesstorff, 1708/10 Ebsdorf. Zusammensetzung von Personennamen *Eb-il (mit Verklein Form>nordhochdeutsch Ebel) und -dorf‘ Dorfdes*Ebil’.
Ebstorf Bei Ebstorf besiegte im Jahre 880 ein Heer von Wikingern ein sächsisches Heer unter dem sächsischen Grafen Brun. Das Heer der Sachsen erlitt eine furchtbare Niederlage.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1084 Ebbekestorp, 1131 Ebbikesdorp, 1136 Ebbekesthorp, 1152 Ebbekesdorf, 1156 Ebbecstorp, 1195 Dingelstide, 1196 Ebekestorp, 1212 Ebbikestorp, 1225 Ebbekestorp und 1270 Ebekestorp. Beide Namen enthalten niederdeutsch „t(h)orp“ für „Dorf, Siedlung“ und einen Personennamen „Eb(b)ek-“, eine Verkleinerung, Verkosung (Element „-ek-“) von einer Basis „Ab-“ (entstanden aus Verkleinerungen von Adal-, Athal-, Adel-).
Echem
Eching (Freising) 1212 zur Hofmark Ottenburg, 1311 zum Hochstift Freising. 773 (Kopie von 824) Ehingas, 1039–1047 Ecchingan, 1148–1156 Ehingen, 1258 (Kopie des 14. Jahrhundert) Ehing, 17. Jahrhundert Eching prope Freysing. Es liegt der Personennamen Echo zugrunde, der durch das Zugehörigkeit Suffix- ing abgeleitet ist.
Eching (Landshut) Laut einer urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 748 bestand in der Urpfarrei Eching eine Taufstelle an der Isar. An dieser Stelle soll eine hölzerne Taufkapelle errichtet worden sein, die später durch eine gotische Pfarrkirche ersetzt wurde. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Echo zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Eching am Ammersee Erstmals erwähnt wird Eching 1065 als Ehingun, der Name leitet sich von dem Personennamen Echo ab.
-eck. Germanisch *agjo ̄, althochdeutsch ekka / egga feminin, mittelhochdeutsch ecke / egge Feminin und Neutral (> nordhochdeutsc die Ecke, das Eck) ‘Schneide; Spitze, Kante, vorspringender Fels (über einem Fluss) ’. Das Lexem ist zum typischen Grundwort für Burgennamen geworden, wie-burg,-berg,-fels,-stein, die seit dem hohen Mittelalter vom W und S nach O und N ausstrahlten (im Wesentlichen bis zur Grenze des Berges und Hügellandes). -eck konnte zum Siedlungsname werden (Waldeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Echtberg, (Echthausen) +1000 Achtinesberga, 1036 Ahtisberga.
Echte, 1015-25 Hechti.
Echthausen, 10-1100 Ahttise, Mitte 1200 Ehtese.
Echtz-Konzendorf, (Aa) 1104 Iechese, 1158 Hichece. 1198-1206 Igeze.
Ekcdorf, (Bruhl) 1213 Ekkedorp.
Eckendorf, (Koblenz) 770 in Eccandorphe, 1095-99 Ecchendorp., 1194 Eckendorf. Germanisch Aggin porpa, Siedlung des Aggi, (agjo, Schwert)
Eckenhagen, (Köln) 1167 Eckenhagen. Germanisch Aggin hagana, Einfriedigung des Aggi.
Eckfeld, (Trier) 973 Ekkiuelt. Germanisch agjo, Ecke + feldu, öde Ebene.
Echternacherbrück
Echtershausen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1325 als „Ochtershausen“. Die Endung „–hausen“ stammt aus der Rodungszeit im 9.–11. Jahrhundert.
Echzell Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Echzell findet sich in einer Urkunde vom 28. Juli 782 als Ahizuuila.
Am Nordwestrand des heutigen Dorfes befand sich von ca. 90 n. Chr.–260 n. Chr. ein großes Römerkastell für 1000 Soldaten als Teil des Wetterau-Limes. Die Kirche steht auf den Resten der römischen Badeanlagen; einige Grundmauern sind im Pflaster davor markiert.
Eckartsberga
Eckelsheim Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhandenen Ort Gosselsheim. Gosselsheim, ein Ort mit Kirche und Pfarrhaus, lag ehemals zwischen Eckelsheim und Gumbsheim, dort wo heute der Eckelsheimer Friedhof ist. Der ursprüngliche Name „Gozolvesheim“ besagt, dass dieser Ort aus einer fränkischen Siedlung entstanden ist. Grundbesitz zu Gosselsheim wird in den Besitzurkunden des Klosters Lorsch bereits um das Jahr 771 angezeigt.
Eckenroth Wann das kleinste Dorf in der heutigen Verbandsgemeinde entstanden ist, kann nicht genau festgestellt werden. Die Annahme geht in das Jahr 900 zurück, wo es auf Resten römischer Anlagen neu angelegt worden sein soll. 1156 zählt der Ort zu den Walddörfern im pfalzgräflichen Besitz, und 1190 heißt es in dem Bolandenschen Lehenverzeichnis, dass „Ogelrode“ eine Filiale der Pfarrei Leibersheim (Waldlaubersheim) war und dorthin den Zehnten zu entrichten hatte, der wiederum Werner von Bolanden gehörte als Lehen vom Grafen Loon. Die Hälfte dieses Patronatsrechts und einen Teile des Zehnten von den Äckern und Weinbergen übertrug Werner von Bolanden 1282 dem Ritter Emilrich von Schonenburg zu Lehen. Später hat der Ort, der bis zur französischen Revolution kurpfälzisch war, wiederholt seine Schreibweise geändert. So lesen wir im Stromberger Zinsbuch die Schreibweise „Ockenrait“ und „Oeckenrod“.
Eckental Die zentrale Marktfunktion kommt dem Gemeindeteil Markt Eschenau zu, Stammsitz einer mächtigen Reichsministerialenfamilie im Nordgau am Nordrand des Reichswaldes und im Bistum Bamberg, deren erster und bedeutendster Vertreter uns mit Otnand 1056 entgegentritt; nach dem Interregnum in bischöflichbambergischen Diensten, 1331 Marktrecht, seit 1383 Aufbau der Herrschaft Eschenau mit niederer und hoher Gerichtsbarkeit durch die Nürnberger Patrizierfamilie Muffel, 1752 Oberamt der Markgraf von Bayreuth, 1810 an Bayern. 1972 Eckental. Für die durch Zusammenlegung einer Reihe von Gemeinten (darunter Markt Eschenau und Eckenhaid) im und rund um das Gebiet des Eckenbachs entstandene Großgemeinde wurden zunächst auch die Namenvorschläge Eckenberg oder Eckenbach diskutiert, bevor sich die Regierung in 1972 für den Namen Markt Eckental entschied. In diesem verbindet sich das Grundwort-tal mit Ecken-, wie es in dem das Tal durchfließenden Eckenbach vorkommt. Ecken ist wohl auf den Personennamen Ecko im Genitiv Singular zurückzuführen. So Eckenhaid, Ortsteil von Eckental; Egglkofen, Landkreis Mühldorf am Inn.
Eckernförde Der Name Ekerenvorde ist zuerst in den Jahren 1197, 1222 und 1288 im Zusammenhang mit dem Namen der Burg des Godescalcus de Ekerenvorde und des Nikolaus de Ekerenvorde erwähnt worden, Die Siedlung wurde anfangs des 13. Jahrhundert planmäßig als Stadt angelegt, 1302 erstmals zweifelsfrei als Stadt erwähnt, seit 1831 Seebad, 1850 an die dänische Krone, 1864 zu Preußen, 1867–1970 Kreisstadt des Kreises Eckernförde. 1197 de Ekerenvorde [Original], 1349 in Ekelenbergh, 1533 tho Ekelenforde; Eckernfoerde (1651). Der Name spiegelt die Entstehung der Stadt im Schutz der Aselsburg (Eckernburg ‘Eichhörnchenburg’) wider. In Zusammensetzung mit-furt oder Förde bezeichnete der Name somit eine Siedlung ‘bei der Furt an der Eichhörnchenburg’.
Eckersdorf Der Ort wurde im Giechburgvertrag (1143/49) als „Eckehartestorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Namenspatron der Burgkapelle, der Heilige Kilian, legt einen Zusammenhang mit dem Bistum Würzburg nahe. Damit hätte die früheste Besiedlung noch vor der Gründung des Bamberger Bistums (1007) gelegen. Jedoch lässt sich ein Würzburger Altzehnt auf der Gemeindeflur nicht nachweisen.
Die Namensnennung sowie die Bezeichnung als Dorf lässt auf eine herrschaftliche Gründung schließen, im Gegensatz zu dem wohl mit freibäuerlichen Zusammenschlüssen besiedelten Mistelgau. Der Schloßhof südlich der damaligen Burgkapelle des Heiligen Kilian im Zentrum Eckersdorfs ist wohl der Ursprung dieser Herrschaftssiedlung. Das mittelalterliche Dorf ist als Haufendorf um die beiden Burgen entstanden. Allerdings sind auch Entwicklungen eines Straßendorfs entlang der halbmondförmigen Dorfstraße (heute: Eckehartstraße) erkennbar. Der Ortsname leitet sich wohl vom Personennamen des Gründers Eckehard ab. Dessen Nachfahren, z. B. Uldarich, wurden mit „de Eckehartestorf“ tituliert.
Eckersweiler
Eckfeld Der Ort wird im Jahr 973 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto I. an das Kloster Echternach erstmals erwähnt.
Ecklak
Ecklingerode Die erste urkundliche Erwähnung geht auf eine Schenkungsurkunde von Graf Hermann von Harzburg und seinem Bruder Graf von Werder aus dem Jahre 1221 zurück.
Eckstedt
Eddelak Im Siedlungsraum Eddelak konnte 1140 so erfolgreich Ackerbau betrieben werden, dass dem Domkapitel Hamburg mit dieser Begründung der Zehnte von Ethelekeswisch zugesprochen wurde. Um 1200 entstand aus dem Siedlungsraum das Kirchspiel Eddelak, das 1281 durch einen Vertrag mit Hamburg erstmals schriftlich in Erscheinung trat. Das Kirchspiel Eddelak (Siegelinschrift: Eddelake) und das Land Dithmarschen sicherten der Frühhanse einen landesweiten Schutz der Kaufleute, ihrer Fahrzeuge und ihrer Waren zu und versprachen außerdem, obwohl ebenso wenig Anrainer der Elbe wie die meisten der zwölf übrigen beteiligten Dithmarscher Kirchspiele, den traditionellen Strandraub abzuschaffen.
Edelsfeld
Edemissen Kurzzeitig hildesheimischer Archidiakonatssitz; bis 1688 an der Dinglinde in Edemissen Gogericht und Landgericht; seit 1880 Erdölförderung (Ortsteil Ölheim gegründet).1295 Edemissen [Kopie15. Jahrhundert], 1440 Edemissen. Bildung mit dem Grundwort -hausen, das bereits im ersten Beleg zu -sen abgeschwächt ist, und einem stark flektierenden Personnename, der wohl als *Adim(i) anzusetzen ist. Allerdings kann der Name vor Überlieferungs beginn bereits verkürzt worden sein. So Edemissen, Ortsteil von Einbeck, Landkreis Northeim.
Edenkoben Im Mittealter standen die Orte unter verschiedenen Herrschaften, darunter dem Bistum Speyer. Neben dem Kloster Heilsbruck entsteht Edenkoben, im 16. Jahrhundert kurpfälzisch, Gesundheitsbrunnen und Kurbetrieb in Edenkoben seit dem 18. Jahrhundert. Ab 1798 Französisch und Kantonshauptstadt. 1816 wird die Pfalz bayerisch und nachfolgend das neu errichtete hiesige Schloss Ludwigshöhe Sommerresidenz von Ludwig I. 769 in Zot(h)ingower marca (Kopie um 1190), 10. Jahrhundert Octinghouen, 1256 villa Etencoben; Eddenkoben (1273). In den frühen Erwähnungen steckt im Bestimmungswort ein *Ot(t)inghofen mit einem althochdeutsch Personennamen Ôdo, Ôto, Otto, der mit dem patronymischen Suffix-ingen abgeleitet wurde. Das Grundwort ist-hofen, vgl. auch-inghofen, sodass die Deutung des Namens entweder ‘beim/zum Hof des Otto’ oder ‘beim/zum Hof der Leute des Otto’ sein kann. Der Anlaut der ersten Belege kann als Präposition althochdeutsch zû ‘zu’ gedeutet werden. Das -ct des Belegs aus dem 10. Jahrhundert könnte für -tt stehen.
Ederheim Ederheim wurde erstmals im 8. Jahrhundert im Zusammenhang mit Schenkungen fränkischer Könige an das Kloster Fulda erwähnt.
Edermünde Der Mündung der Eder in die Fulda im Ortsteil Grifte verdankt Edermünde seinen Namen.
Die vier Edermünder Ortsteile gehören zu den ältesten Orten des Fritzlarer Umlandes. Besse wird erstmals in einer Schenkungsnotiz für das Kloster Fulda aus dem Jahr 817 als Ort „Passahe“ erwähnt. Grifte und Holzhausen werden mit den Namensformen „Grifethe“ und „Holzhusun“ sowie der Ort Haldorf in dem Katalog der Schenkungen an das 1074 vom Erzbischof Siegfried von Mainz gegründete Kanonikerstift in Hasungen erwähnt. Diese Schenkungen sind zur Umwandlung des Kanonikerstifts in ein Benediktinerkloster der cluniazensischen Reform im Jahr 1081 erfolgt. Damit kann das Jahr 1081 als das Jahr der urkundlichen Ersterwähnung von Grifte, Haldorf und Holzhausen gelten.
Edersleben Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Edersleben in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Edieslebo urkundlich erwähnt.
Edertal
Edesheim Bereits im Jahr 714 fand Edesheim unter der Bezeichnung „villa Auduino“ beziehungsweise „Auduinovilla“ Erwähnung in einer Urkunde der Abtei Weißenburg, die hier einen Herrenhof und zwei Kirchen besaß. 755 und 756 wurde der Name Autineshaim geschrieben, später Otdensheim, Ödesheim und Edesheim.
Eddessen, (Borgholz) 1015-25 Ettidessun. Germanisch Aduhapa? husum. Zu den Häusern des Aduhap.
Edenkendorf, (Harbke) Anfang 1100 Adikonthorpa, Mitte 1200 Edikenthorpe.
Edelkirchen, (Halver) 1096 Edelenkirecha, 1181 Edelenkirchen, germanisch Apilon kirika, Kirche des Apilo.
Ederen (Aa) 1139 Ethdern.
Edesheim, 1222 Hodensheym. Germanisch Audines haim, Wohnung des Audin.
Ediger, (Koblenz) 894-95 Edregreia, 1097 Edegrei.
Edewecht Der Ort Edewecht gehörte im Mittelalter zu den größten Siedlungen im Ammerland mit mehreren Adelssitzen.Um 1150 Adewacht [Original], 1242 Edewacht, 1331 Edewechte. Wohl Bildung mit dem in altsächsisch wahta, mittelniederdeutsch wachte ‘Wache, Wachtplatz’ belegten Appellativ als Grundwort und dem in as. ̄ed, althochdeutsch eit, altenglisch a ̄d ‘Feuer, Feuerstätte’ bezeugten Appellativ als Bestimmungswort Der auf germanisch *-ai zurückgehende Vokal kann auch als -a realisiert werden.
Ediger-Eller Durch Quellenrecherchen konnte festgestellt werden, dass die gemeinsame Geschichte der beiden Siedlungen mindestens bis ins Jahr 693 zurückreicht. Zu dieser Zeit befand sich auf dem Gelände ein Kloster, das dem Heiligen Fridolin geweiht war.
Edingen-Neckarhausen Keltisch Besiedlung, seit Ende 12. Jahrhundert Herrschaft der Pfalzgrafen in Edingen, vom 14. Jahrhundert bis 1705 teilte sich die Kurpfalz die Herrschaft in Neckarhausen mit dem Hochstift Worms, anschließend an Kurpfalz. 1790 wurde Neckarhausen Familiensitz der Reichsgrafen von Oberndorff. 1803 beide Orte an Baden. 1975 Zusammenschluss der bisher selbstständigen Gemeinte zum neuen Ort mit Doppelnamen. Edingen: 765 (Kopie 12. Jahrhundert) Eddingun, 766 (Kopie) Edingen, 1265 Ethingen, 1397 (Kopie) Edingen; Neckarhausen: 733 (Kopie 12. Jahrhundert) ad casas ... Husun, 1288 Husen, 1483 Neckerhusen. Edingen ist mit Suffix-ingen vom Personennamen Ado/Atho (Koseform Addo) abgeleitet, Bedeutung ‘bei den Leuten des Ado’. Neckarhausen ist Kompositum mit Grundwort-hausen und dem Flussname Neckar. So Edingen, Orsteil von Ralingen, Landkreis Trier-Saarburg, Edingen, Hennegau Edingen, bei Thionville/Diedenhofen,; Neckarau, Ortsteil von Mannheim, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, beide Rhein-Neckar-Kreis; Neckarelz, Ortsteil von Mosbach, Neckar-Odenwald-Kreis.; Neckargartach, Ortsteil von Heilbronn, Neckarsulm, Landkreis Heilbronn; Neckarsteinach, Landkreis Bergstraße.
Edling Edling findet 1041 in den Urkunden des Klosters Attl erstmals Erwähnung und war wohl Sitz Wasserburger Ministerialen (der Ettelinger).
Effelder
Effeltrich
Efringen-Kirchen Efringen: 1113 Kopie 16. Jahrhundert Effringen, 1157 Eueringin [Original]. Kirchen: 815 Chirichheim [Original], 1190 Chilchheim [Original], 1272 Kilchain [Original]. Efringen: Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine -ing (en)-Ableitung zu dem Personennamen *Evur(o). Die Form *Evur(o) mit -v-, die zum Stamm Eura gehört, ist für den alemannischen Sprachraum nicht typisch, im Altsächsisch und einigen althochdeutsch Dialekten wie dem Mittelfränkisch aber zu erwarten. Damit stammte die namengebende Person wohl aus einem dieser Gebiete. Der Siedlungsname, dem eine ursprüngliche Dativ-Plural-Konstruktion zugrunde liegt, bedeutete also ‘bei den Leuten des Ever(o)’. Kirchen: Bestimmungswort des Siedlungsname Kirchen ist gemeinalthochdeutsch chirihha, alemannisch seit dem 9. Jahrhundert chilihha ‘Kirche’, als Grundwort fungiert-heim. Damit gehört Kirchen zu einer Gruppe von -heim-Namen, die fränkische Siedler schematisch für neu gegründet oder bereits bestehende Orte bildeten. Der Auslaut des Bestimmungsworts und der Anlaut des Grundworts fielen zusammen und auslautendes -eim wurde zu -en abgeschwächt, sodass seit dem 15. Jahrhundert Kirchen beziehungsweise Kilchen erscheint. Formen mit -rund -l wechseln seit den frühesten Belegen, wobei -l dominiert, bis sich schließlich die heute amtliche Form Kirchen durchsetzt.
Egeln Begründet wurde Egeln womöglich durch den germanischen Stamm der Angeln. Zumindest geht der Name „Egeln“ etymologisch auf das Volk der Angeln zurück. Der Ort wurde erstmals im Jahre 941 als „Osteregulon“ mit einem neuen Kastell durch König Otto I. beurkundet.
Egelsbach Das Dorf befand sich seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der Grafen von Isenburg-Büdingen, die es 1600 als Teil des Amtes Kelsterbach an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verkauften. Seit dieser Zeit ist der Ort hessisch. 1275 (hierher?) Elsbach; 1396 Egelßbach; 1411 Egelspach. Bestimmungswort ist der Personennamen Agila, Egil, Egili, die Kurzform eines Namens mit Agil im Erstglied. Dieser ist zu germanisch *agjo ̄> althochdeutsch egga ‘Schneide, Spitze (einer Waffe) ’ zu stellen.
Egenhausen Egenhausen wurde erstmals im Jahre 1353 urkundlich erwähnt.
Im Gemeindegebiet liegt rechts des Bömbachs am Hang des Egenhauser Kapfes die abgegangene Ortschaft Sindelsteta. Sindelstetten taucht in einer auf das Jahr 1005 datierten, doch gefälschten Urkunde aus dem 12. Jahrhundert sowie um 1100 urkundlich erstmals auf. Bereits Mitte des 14. Jh. wird der Weiler in verschiedenen Urkunden nur noch als Ortsteil von Egenhausen genannt („beide Egenhausen“), aber noch Anfang des 16. Jh. als Gemarkung und die Bewohner Sindelstettens in Steuerbüchern erwähnt.
Egenhofen
Egesheim Die Gemeinde Egesheim ist eine der ältesten Gemeinden der Region. Sie wurde bereits im Jahre 770 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt.
Egestorf Egestorf wurde 1252 erstmals urkundlich erwähnt (Urkunde Nr. 433 des Verdener Urkundenbuches als Edestorpe). Der Ortsteil Döhle ist urkundlich mit ursprünglich sieben Ursiedlungshöfen 1135 nachzuweisen. Die Egestorfer Kirche wurde 1419 verselbstständigt und 1447 von der Kirche Salzhausen abgelöst. Im Jahr 1567 wurde zum ersten Mal das Bestehen einer Schule erwähnt und die noch heute bestehende Fachwerkkirche St. Stephanus wurde 1645 errichtet.
Egg an der Günz Egg an der Günz gehörte zur Reichsabtei Ottobeuren. 1486 wurde hier der nach dem Ortsnamen benannte Johannes Eck, Gegenspieler Martin Luthers während der Reformationszeit, geboren.
Eggebek Eggebek ist eines der ältesten Kirchdörfer in der Schleswigschen Geest, 1352 erstmals erwähnt, 1889 Gründung der preußisch Amtsbezirke Eggebek und Jörl, 1968 Gründung des heutigen Amtes Eggebek. 1352 Egbeck [Original]; to Eggebeke (1447). Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem niederdeutsch -bek(e) ‘Bach’ und dem dänisch æg ‘Ecke, Rand, Kante’, sodass der ‘Ort am Rande des Baches’ als Eggebek benannt wurde.
Eggenfelden 1328 Marktrechte, 1440 eigener Landgerichtsbezirk. 1125/26 (Kopie von 1203/04) Etinuelt, 1130–1150 (Kopie des 12. Jahrhundert) Etnvelt, 1158–1184 Ettenuelde, 1160–1180 Ettenuelden, 12. Jahrhundert Ettineuelth, 1335 Ettenfelden, 1394 Ecenuelden, 1401 Ekenvelden, 1423 Eggenfelden. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch velt ‘Feld’, -feld, Bestimmungswort wohl der Personenname Eto, Etto.
Eggenstein-Leopoldshafen Eggenstein ist im 13. Jahrhundert in Gottesauer Besitz, dann an den Markgrafen von Baden übergegangen, 1809 mit dem Amt Mühlburg zu Karlsruhe. Vor 1160 gingen Frechstatt und Schröck an Bischof Günter von Speyer, 1362 an Markgraf Rudolf. Ab 1809 gehörte Schröck zu Karlsruhe und erhielt 1833 den Namen Leopoldshafen. St. Vitus-und-Modestus Pfarrkirche. 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Hecinstein, 786 (Kopie 12. Jahrhundert) Eccansten, 805–813 (Kopie12. Jahrhundert) Eckenstein, 1261 Eggenstein [Original]. Leopoldshafen (1833). Eggenstein: Es handelt sich um ein Kompositum mit dem Grundwort-stein. Da Eggenstein nahe an der Römerstraße Basel-Neuenheim liegt, kann ein römerzeitliches Steinhaus namengebend gewesen sein. Als Bestimmungswort erscheint der Personennamen Ekko, Eggo. Der Erstbeleg aus dem Lorscher Codex zeigt im Anlaut eine hyperkorrekte h-Schreibung. Leopoldshafen: Bei der Eröffnung des Rheinhafens wurde der Ort Schröck 1833 zu Ehren des Großherzogs Leopold in Leopoldshafen umbenannt.
Egwardessen, (Herbram) 1015-25 Ekwardinchusun. Germanisch Aggiwadinga husum, zu den Häusern
Ehingen, (Duisburg) 1221 Eingin. Germanisch Ajingum, bei den Leuten des Ajo.
Ehlingen, (Heimersheim) 853 in villa Adalingohovo, 1162 Ethelinchoue. Germanisch Apilingo hofum, zu den Höfen der leute des Apilo.
Ehlingen, (Reckingen) 1096 Eldinga.
Ehgrang, (Trier) 973 falsch Yranch, 1140 Yranc. 1208 Iranc.
Ehrenbreitstein, (Koblenz) 1129 Erembretdessteine, 1139 Erenbrettestein, 1157 Herenbretstein. Germanisch Arinberthtes staina, Stein= Burg des Arinbertht, (arnu, Adler + bertha, glänzend)
Ehrenburg, (Brodenbach) 1161 Eremberch.
Ehrenfels, (Rudesheim am Rhein) 1219 Erenvels. Germanisch arnu Adler + falisa, Felsen.
Ehrental, (Wellmich) 881 Erintra, 1149 Ermetre.
Ehrentor, (Köln) 1145-80 erea porta, 1200 Erenporce, 1203 Erinporte.
Eggenthal Eggenthal dürfte mit der Römerstation Navoa oder Nawe identisch sein. Noch im Mittelalter werden die Ortsnamen Eggenthal und Nawe nebeneinander verwendet. Der Ort liegt an der Römerstraße Augsburg-Kempten. Vermutlich haben vor den Römern bereits die Kelten hier gesiedelt. Die Herren von Eggenthal werden zwischen 1130 und 1457 urkundlich bezeugt. Um 1300 kaufte Bischof Wolfhart von Augsburg die Burg von Eggenthal für seine dortige Kirche.
Eggermühlen
Eggingen
Egglham
Egglkofen
Eggolsheim Die ältesten Erwähnungen des Ortes stammen aus Schenkungsurkunden der Jahre 750 bis 802. Im Jahr 1002 wurde Eggolsheim als „Eggoluesheim“ in einer Urkunde König Heinrichs II. genannt, als es mit dem Forchheimer Kirchengut gemeinsam mit Erlangen („Erlangon“) dem neu gegründeten Stift Haug bei Würzburg übertragen wurde. Als Markt wurde Eggolsheim erstmals im Jahr 1343 erwähnt.
Eggstätt Vermutlich ist der Ort in vorbajuwarischer Zeit entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung war um 925 als „Echistat“.
Die amtliche Schreibweise der Gemeinde wurde 1870 von „Eggstädt“ zu „Eggstätt“ geändert.
Eggstedt
Eging am See
Eglfing
Egling (Oberbayern) Eglfing wurde um 807 als Egolvinga erstmals in einem Dokument erwähnt (‚Siedlung des Egulf/Egilolf/Agilolf‘).
Egling an der Paar
Egloffstein Die Familie von Egloffstein ist ein fränkisches Uradelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus in der Fränkischen Schweiz im Regierungsbezirk Oberfranken. Es erscheint erstmals urkundlich 1187 mit Heinrich genannt Stuchs, mit dem auch die Stammreihe beginnt.
Egmating
Egweil Schriftliche Urkunden zu Egweil beginnen mit dem Jahr 847. Bischof Gundekar II. weihte 1073 die Kirche in Egweil. Ein Ortsadel als Ministerialen des Eichstätter Bischofs ist von 1068 bis 1297 nachweisbar.
Ehekirchen Das 1011 gegründete Kloster Kühbach war seit seiner Gründung bis zur Säkularisation Grundherr am Ort.
Ehingen (Augsburg) Ehingen war Sitz eines Ortsadelsgeschlechts, der Herren von Ehingen, die im 13. und 14. Jahrhundert die größten Grundherren im heutigen Gemeindegebiet waren.
Ehingen (Donau) Schon früh Sitz der Grafen von Berg, seit 1267 Stadtrecht, 1343 unter der Herrschaft von Österreich und schließlich 1805 württembergisch. Ständehaus, Wolfertturm, Schloss Mochental, Liebfrauenkirche, Mevlana-Moschee. 760 (Kopie, Druck 18. Jahrhundert) Cachinga (?), 787 Heigen, Heingen, 961 Ehinga; Ehingen (1253). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Aho, der umgelautet Eho lautet; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Aho’. Der Erstbeleg enthält einen Lesefehler, die im 8. Jahrhundert übliche Schreibung cc für a wurde wohl als ca gelesen. Zur Unterscheidung von Ehingen am Neckar hat der Ortsname früh den Zusatz (Donau) erhalten, wenngleich die Stadt an der Schmiech liegt, etwa 1 km vor deren Mündung in die Donau. Memminger vermutet dort allerdings schon 1826 einen alten Donaulauf. So Ehingen, Ortsteil von Rottenburg am Neckar, Landkreis Tübingen, Ehingen am Ries, Landkreis Donau-Ries, Ehingen (Mittelfranken), Landkreis Ansbach, Ehingen (Schwaben), Landkreis Augsburg.
Ehingen (Mittelfranken) Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1183 bis 1195 entstand, als „Ahingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Aho mit dem althochdeutsch-germanischen Suffix -ingen (= Kinder, Sippe, Angehörige) zugrunde.
Ehingen am Ries
Ehlenz ie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1233 unter dem Namen „Elesezze“. Agnes von Malberg verpfändete ihre Höfe in Ehlenz, Stedem und Hinkel an den Trierer Erzbischof Theoderich II.
Ehlscheid
Ehndorf Der Ort wurde 1201 erstmals erwähnt.
Ehningen Die erste urkundliche Erwähnung von Ehningen geht auf das Jahr 1185 zurück, als der Ritter Albertus de Ondingin ein Rittergut in Herrenberg erwarb. Albertus de Ondingin war Mitglied des örtlichen Adels und aller Wahrscheinlichkeit nach einem Vasallen des Grafen Calw.
Das Schlossgut Mauren liegt an der Grenze zwischen Obergäu und Schönbuch im Tal der Würm. Der Name Mauren (Maurer) stammt aller Wahrscheinlichkeit nach vom Wort wall (Mauer) ab. Gemeint ist ein ehemaliger römischer Gutshof, der in der Nähe des heutigen Mauren im Würmtal liegt.
Mauren wurde 1320 erstmals urkundlich erwähnt und war damals württembergisches Lehen. Die Eingemeindung nach Ehningen erfolgte 1851.
Ehr
Ehra-Lessien Ehra wurde erstmals urkundlich 1309 als Ere erwähnt. Der Ortsname lässt sich weder als deutsch noch als wendisch nachweisen und könnte aus germanischen Zeiten stammen. Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings.
Ehrenberg (Rhön)
Ehrenberg (Thüringen)
Ehrenburg Niedersachsen. Ab 1447 wird das Gericht Ehrenburg erwähnt. Die Grafen von Hoya oder ihre Beamten sprachen hier Recht.
Kiens wird ersturkundlich im Traditionsbuch des Hochstifts Freising in einer Aufzeichnung von 1005–1039 als „locus Kiehna“ genannt. Ein Adeliger namens Aribo übertrug hierbei dem Domkapitel von Freising Kiener Güter zum Unterhalt des Urbanaltars in der Freisinger Domkirche.[1] In der Zeit um 1157–1164 übergab Bischof Hartmann von Brixen die Pfarre Chiens (parrochialem ecclesiam Chiens cum terminis suis et omni iure ecclesiastico celle, quę dicitur ad sanctę Marię gratias) dem Stift Neustift.
Ehrenfriedersdorf Friedersdorf. Dahme-Spreewald. 1463 Friedrichsdorff, 1492 fredersdorff, 1518 Friedersdorf. De Namen bedeutet Dorf, das nacht einem Mann namens Friedrich benannt wurde. Ähnlich Fredersdorf, Fresdorf (1375 Frederikstorff) Fredersdorf-Vogelsdorf. Friedland, Göttingen an der Leine, Braunschweig (bis Ende 2004), Bildung des Ortes um eine welfische, gegen Hessen gerichtete Burg; Sitz eines großen herzoglichen Amtes. 1285 Vrideland [Original], 1305 Fredelant; Friedland (1791). Der Name der Burg geht auf das Syntag Mittelaltermittelniederdeutsch *vr ̄ıde/vr ̄ede (dat) land ‘befriede, schütze das Land’ zurück und verdeutlicht den welfischen Anspruch auf das Gebiet des Leinetals. Im 18. Jahrhundert fällt das vor dem Grundwort stehende -e aus, sodass die heutige Form entsteht.
Ehrenkirchen 1973 durch die Vereinigung der Gemeinte Ehrenstetten und Kirchhofen entstanden. Ehrenstetten seit 1805/6 badisch, Kirchhofen im 17. Jahrhundert im Besitz der Abtei St. Blasien, seit 1805 badisch. Wasserschloss, barocke Wallfahrtskirche, Geburtsort von Christian Wenzinger. 1139 Oeristetten [Original], Oristeten [Original], 1493 Eristetten [Original], 1554 Erenstetten. 1087 Kilchouen [Original]; Ehrenkirchen (1973). Der Ortsname ist eine Kontamination aus den Namen der Gemeinden Ehrenstetten und Kirchhofen. Als Grundwort erscheint -kirchen aus althochdeutsch kiricha, kilicha ‘Kirche’, im Beleg von 1087 mit lateinisch r zu d. l wie in lateinisch Prunus, deutsch Pflaume; dem Bestimmungswort liegt der Personennamen *O ̄ro zu Grunde. Er entwickelt sich durch Umlaut von o zu ö, Endrundung des ö zu e und Einschub von h als Längezeichen zu Ehrenstetten.
Ehringshausen Eisenhammer (seit 1600), Hüttenwerk (seit 1710), eine wichtige Rolle spielten die Grube Heinrichsegen und die Eisenwerke Ehringshausen. 1284 Iringeshusen, 1418 Eryngeshusen. Kompositum mit dem Grundwort -hausen ‘bei den Häusern’. Es zeigt sich das Merkmal einer stark Genitivflexion -e Siedlungsname der Fuge. Für das Bestimmungswort ist damit von einem Personennamen auszugehen, der mit einer Form Iring angegeben werden kann, dessen Stamm Ir je doch unerklärt ist. In der weiteren Entwicklung des Namens verändert sich das Bestimmungswort durch Umlaut von Iring> E(h)ring mit Dehnung in offener Tonsilbe; -y ist graphische Variante zu -i-. In der Fuge verändert sich -es> -s(Synkope); das Grundwort -husen wird später zu -hausen diphthongiert. So Ehringshausen, Vogelsbergkreis, Ihringshausen, Landkreis Kassel.
Ehweiler Ehweiler lag im sogenannten Remigiusland. Der örtliche Chronist Rainer Dick versuchte, die Gründung des Dorfes mit dem Namen seines Gründers in Verbindung zu bringen, da der Name Agio oder Ago bereits im 5. Jahrhundert üblich war. Die Forscher Dolch und Greule stellen hingegen fest, dass die große Mehrheit der Dörfer mit Namen, die auf „weiler“ enden, erst im 12. Jahrhundert entstanden sind. Im Jahr 1316 wurde Ehweiler erstmals urkundlich erwähnt, zu einem Zeitpunkt, zu dem es sicherlich schon seit geraumer Zeit existierte. Dem vorliegenden Dokument zufolge verzichtete der Pfarrer Luccemann aus Kusel auf seine Zehnten aus einer ganzen Reihe von Dörfern, darunter Ehweiler, und beschloss, sie stattdessen dem Kloster auf dem Remigiusberg zu überlassen. Ansonsten erscheint der Ortsname während der Herrschaftszeit der Grafen von Veldenz überhaupt nicht, sondern erst wieder nach 1444, als das Grafenhaus ausstarb und die neuen Herrscher, die Pfalzgrafen von Zweibrücken, die Herrschaft übernahmen als Nachfolger der Veldenzes.
Eibelstadt Die Gründung geht zurück auf das Jahr 787. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Im Jahre 1434 wurde durch Kaiser Sigismund dem Ort Eibelstadt (im 14. Jahrhundert auch als „Ifelstat“ belegt) das Stadtrecht verliehen, nachdem Eibelstädter Bürger ihn erfolgreich im Krieg gegen die Hussiten unterstützt hatten.
Ehringen, 1015-20 Erungun.
Ehringhausen, (Werne an der Lippe) Mitte 1200 Ederinkhuson.
Ehrzel, (Essen) 966 Ericseli. 1216 Hericsele. Germanisch Arikas sal, ein räumiges Haus des Arik.
Eiberg, (Essen) Mitte 1200 Oyberge, 1166 Oiberge.
Eibingen, (Rüdesheim am Rhein) 1218 Iungen.
Eich, (Koblenz) 1103 Eichin.
Eiche, (Wintrich) 2. Hälfte 1200 juxta eiche.
Eichelberg, (Hennen) 962-71 Eikinbergge. Germanisch aikina, mit Eichen bestanden + berga Berg.
Eicherscheid, (Münstereifel) 1222 Ekinneskeit, Eichineskeit. Germanisch aikina, eichenbestanden + skaipjo, Wasserscheide, Hugelrucken.
Eichholt, (Seppenrade) Mitte 1200 Egholte, 1225 Eicholte. Germanisch aik, Eiche + hulta, Wald.
Eickel, (Wanne-Eicke) Mitte 1200 Eclo. Germanisch aik, Eiche + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Eickenbeck, (Rinkerode) +1000 Ekesbiki, Ekasbeki.
Eickendorf, (Drensteinfurt) +1000 Akinthorpe, Ekencthorp, Ekincthorpa.
Eickenscheidt, (Kettwig,) +1000 Ekonsceda. Germanisch aikon, aus aik, Eiche auf jon-? + skaipjo, Wasserscheide, Hugelrucken.
Eickenscheidt, (Kray) +1000 Ekanscetha.
Eibenstock Deutsches Bauerndorf vom Ende des 12. Jahrhundert, Marktflecken und Bergstädtchen im 14./15. Jahrhundert wirtschaftlich bedeutend durch Bergbau, besonders Seifenbergbau, 1560 freie Bergstadt, Zinn und Eisenerzabbau. 1378 Ibenstock, Ybenstock, 1464 Eybenstog. Es liegt eine alte Lagebezeichnung in der Bedeutung ‘am Eibenstöckicht, Eibenholz’ vor, gebildet zu althochdeutsch ̄ıwa ‘Eibe’.
Eich Ortschaften der heute Verwaltungsgemeinde werden erstmals zwischen 767 und 782 im Lorscher Codex erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch eine 1992 geborgene Schiffsmühle. Funde aus der römischen Zeit verweisen auf frühen Weinbau. Spätestens seit dem Mittelalter auch Fischerei, Obst-, Gemüse und Spargelanbau sowie Korbmacherei. Bekannt ist der nach einem Ortsteil benannte „Gimbsheimer Spargel“. 793 in Aichinu(m) (Kopie 12. Jahrhundert), 906 Echina, um 1120 Echinen, Aechinun, 1139 Echena, 1494–98 in Eichene prope Renum veterem, 1313 apud villam Eychene, 1314 villa Eichene, 1240 in villa Eichen. Als Grundform kann *Echinheim angenommen werden, das mit dem althochdeutschen Personennamen *Aho, Acho, Genitiv Singular *Ahin-, *Achin-, im Bestimmungswort gebildet wurde. Der Umlaut wurde durch die Endung des Genitiv Singular auf -in n Verbindung mit-heim bewirkt. Der ursprüngliche Ortsname bedeutete demnach ‘Wohnstätte des A(c)ho’.
Eichelhardt Der Ortsname Eichelhardt ist einzigartig in Deutschland und bezeichnet einen Bergwald oder einen Hügel mit Eichen.
Eichen
Eichenau Der Name erklärt sich als ‘eichenbestandene Flur am Wasser’. Entstehung und Bedeutung des Namens der jungen Siedlung gehen ausfolgenden Aktenstellen (8. 10. 1906) hervor: Die Beilegung des Ortsname ns »Eichenau« für mehrere Anwesen der Gemeinde Alling, K. Bezirksamts Bruck. Die Besitzer der in der Gemeinde Alling in der Nähe der Bahn bei Puchheim gelegenen Anwesen ... haben das Gesuch gestellt, es möchte diesen Ansiedlungen der Ortsname Eichenau beigelegt werden ... Der vorgeschlagene Name Eichenau dürfte als passend erscheinen, weil durch den Besitzer der Anwesen Haus-Nr. 79, 86 und 87 eine Eichenpflanzung in der Nähe dieser Anwesen angelegt worden ist, (7. 1. 1907): Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die in der Gemeindeflur Alling belegenen Anwesen ... fortan den Namen Eichenau führen.
Eichenbach genannt nach dem Bach.
Eichenberg (Saaletal) Der Ort Eichenberg, auf einem Hochplateau der Ilm-Saale-Platte gelegen, wurde erstmals urkundlich 1083/84 genannt.
Einst führten durch Eichenberg die von Nord und Nordwesten kommenden Altstraßen, die bei Großeutersdorf die Saale überquerten.
Eichenberg (Thüringer Wald) Eine erstmalige Erwähnung fand das Dorf in einer Urkunde vom 7. August 1130. Zwar taucht eine Nennung Eychyneberg bereits in einer auf den 26. August des Jahres 1111 datierten Urkunde des römisch-deutschen Kaisers Heinrich V. auf, jedoch muss diese Urkunde wohl den aus einer späteren Zeit stammenden sogenannten Reinhardsbrunner Fälschungen zugerechnet werden.
Eichenbühl Der Name Eichenbühl setzt sich zusammen aus den mittelhochdeutschen Wörtern eichîn für Eichen und buohel im Sinne von Buckel, Hügel. Er bezeichnet einen mit Eichen bewachsenen Hügel.
Eichendorf „Euchendorf“ wurde in einem Schreiben vom 24. März 1075 von Papst Gregor VII. erstmals erwähnt. Darin bestätigte der Papst dem Bischof Altmann von Passau die Schenkung von drei Gehöften und einer Kirche von Eichendorf an das Kloster St. Nikola bei Passau. Die übrige Ortschaft verblieb weiterhin im Besitz der Bischöfe, deren Eigentum sie wahrscheinlich schon seit dem 8. Jahrhundert war. Der Ortsteil Perbing wurde in einer Urkunde von König Heinrich II. vom 19. Juni 1011 als Berhcbuobingon erwähnt: Heinrich schenkt seinem Kämmerer Odelgis für dessen uneigennützige Dienste eine Königshufe in diesem damals noch selbständigen Ort.
Im 12. bis 14. Jahrhundert scheint ein Ortsadel ansässig gewesen zu sein. In den Urkunden des Klosters Aldersbach wird 1170 ein Heinricus de Euchendorf als Zeuge und in Urkunden des Klosters St. Nikola von 1334 wird Karl von Euchendorf erwähnt. 1350 erhielt Heinrich der Euchendorfer eine Hube des Klosters St. Nikola zu Leibrecht.
Im Jahre 1264 wurde Eichendorf als „forum Eichendorf“, – Markt Eichendorf – in einem Verzeichnis der Güter und Einkünfte des Hochstifts Passau erwähnt. Im Jahre 1358 hatte Eichendorf bereits das Recht, drei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abzuhalten, was ein Bestätigungsbrief von Herzog Albrecht enthält.
Eichenzell Eichenzeller Schlösschen (um 1548 im Renaissancestil erbaut). Schloss Fasanerie als prächtiges Barockschloss der Fuldaer Fürstbischöfe mit Parkanlage (um 1710 von Adolph von Dalberg als Landschloss errichtet, von Amand von Buseck zu einer weitläufigen Residenz durch Andreas Gallasini erweitert). 10. Jahrhundert Eichencella, 12. Jahrhundert Echincella, 1345 Eychencelle; Eichenzell (1456). Kompositum aus dem Grundwort -cella ‘mönchische Ansiedlung’. Der Auslaut wird zunächst zu -e abgeschwächt und fällt schließlich aus. In der Fuge zeigt sich -en-/-in als Kennzeichen einer swach Flexion. Es ergeben sich zwei Deutung möglichkeiten für das Bestimmungswort ermittelt man eine Grundform *Haichen-cella, ist für die weitere Entwicklung des Namens eine Veränderung der Graphie in Bezug auf den Diphthong von -ai> -ei und h-Schwund im Anlaut anzunehmen. Damit wäre das Bestimmungswort mit einem Personenname Haicho gebildet. Deutet man das Bestimmungswort als Appellativum zu althochdeutsch eih(ha), mittelhochdeutsch eich, hätte der Name naturräumlichen Bezug. Der Ortsname bedeutet ‘Zelle des Haicho’ oder ‘die mit Eichen bestandene Zelle’.
Eichigt
Eichstätt Seit dem 8. Jahrhundert Bischofssitz, 1199 königliches Marktprivileg, bis zur Säkularisation hochstiftische Haupt und Residenzstadt. 755–768 (Kopie des 9. Jahrhundert) zu 741 Haegsted, 762 (Kopie des 8. Jahrhundert) Achistadi, 8./9. Jahrhundert (zu 740) Eihstat, 804–814 (Kopie des 9. Jahrhundert) Eichsteti, 863 Eistatensis ecclesiae, 9. Jahrhundert ( ? ) zu 5. Jahrhundert) Eistetin ... civitas Egestensis id est Rubilocus, 1053 Eichstat, 1057–1075 Eichstete ... Eistete, 1068 (Kopie von circa 1300) Aureatenis ecclesie, 1354 Eyhstet, circa 1488 (Kopie des 16. Jahrhundert) Areat, das nun Aichstet genant ist, 1531 Aichostadium, 1536 nouum Aureatum, circa 1550 Ala ... cognomine Narisca, 1744 Aichstet, und Eichstadt, Lateinisch Eistadium oder Aichstadium ingleichen Driopolis, und Alla Narisca ... Aistadium und Quercopolis ... Eystatt ... Aichstatt, 1799 Eichstaett, 1831 Eichstätt, Eichstädt, Aichstätt. In den meisten alten Formen ist als Bestimmungswort althochdeutsch eih ‘Eiche’ und als Grundwort -stat ‘Stätte, Stelle, Ort, Platz, Raum, Wohnstätte, Stadt’ ( -statt) beziehungsweise eine Pluralform davon feststellbar. Die Form des 9. Jahrhundert scheint die lateinisch Übersetzung des Namens und damit die erste Deutung zu sein; denn locus bedeutet ‘Ort, Platz, Stelle’ und rubus wird 793 mit eihi gleichgesetzt. Keinen Zusammenhang damit lässt die Form Aureatum erkennen. Sie ist eine Erweiterung des lateinisch Adjektivs aureus ‘golden’ und bedeutet auch ‘geziert, geschmückt’; mit diesem Namen sollte die Entstehung des Ortes in die Antike verlegt werden. Die Form Areat ist wohl eine Ablautbildung dazu. Keine sachliche und sprachliche Basis hat die Namensform von circa 1550, die eine nariskische Schwadron zum Inhalt hat. Driopolis ist eine Gräzisierung mittels griechisch« ‘Eiche’ und ‘Burg, Stadt’, Quercopolis eine Latinisierung mittels lateinisch quercus ‘Eiche’.
Eichstedt (Altmark) Im Jahr 1204 wurden Wolradus et Theodericus de Eckstede als Zeugen in einer Urkunde genannt. 1225 war Tiderici de Ecsted ein Zeuge.Das gilt als erstmalige Erwähnung des ursprünglich als Rundling angelegten Dorfes Eichstedt in Urkunden. Nach ihm nannte das altmärkische Uradelsgeschlecht von Eichstedt, dessen Wappen mit den gestürzten Schwertern auf blauem Grund sich auch im Gemeindewappen wiederfindet.
Eichstegen Eichstegen: Von 1162 bis 1220 war der Ort Sitz eines eigenen Ortsadels. Der Ort wurde erstmals 1170 als Eigistegin urkundlich genannt, 1268 dann als Ayhstegen. Das Dorf bestand anfänglich aus acht Lehensgütern. Im April 1318 verkauften Heinrich und Albrecht von Ebratsweiler einen großen Teil des Dorfs an den Deutschorden, der später auch noch den Rest des Dorfes erwarb.
Baltshaus: In Baltshaus sind Bauernhöfe als Lehen des Klosters Salem belegt. 1325 erwarb die Deutschordenskommende einen Hof in Baltshaus von Ulrich von Königsegg.
Wappen der Herren von Hirschegg, Zürcher Wappenrolle, ca. 1330.
Hirschegg: In Hirschegg lag die Burg Hirschegg (heute nicht mehr vorhanden) der Adelsfamilie First, aus der auch Konrad von Hirscheck (1152–1176 Bischof von Augsburg) hervorging. Die Burg wurde 1268 von den Fürsten von Cunzenberg den Herren von Wartenberg überlassen, die sie im gleichen Jahr dem Deutschorden schenkten. 1278 schenkten sie diesem auch den zugehörigen Weiler Hirschegg.
Hangen: Hangen wurde erstmals 1319 als Hagenowe urkundlich erwähnt. Der Weiler bestand aus zwei großen Bauernhöfen, die von 1302 bis 1340 an die Deutschordenskommende Altshausen verkauft wurden. Der in der Nähe gelegene Hof Häuser war im Besitz des Saulgauer Spitals und wurde 1500 an den Deutschorden verkauft.
Kreenried: Kreenried wurde erstmals 1296 als Craienriet erwähnt (der Name bedeutet "Ried mit Krähen"). 1498 verkaufte Erhard von Königsegg den Weiler zusammen mit dem benachbarten Käfersulgen (im 14. Jahrhundert als Keverensulgen belegt) an die Deutschordenskommende Althausen. Das Meisterhaus am oberen Kreenrieder Weiher war Sitz des Schinders und Scharfrichters der Deutschordenskommende (ein Scharfrichter ist zuletzt 1410 durch ein Saulgauer Ratsprotokoll belegt).
Ragenreute: Der Ort liegt nordöstlich von Eichstegen (Richtung Altshausen) in einem Tal und wurde 1278 erstmals als Ragenrute erwähnt. In jenem Jahr verkauften Ulrich und Berthold von Königsegg einen Hof und eine Mühle (am in Richtung Altshauser Weiher fließenden Mühlbach) an den Deutschorden. Später kaufte dieser den gesamten Besitz Ragenreute.
Reute: Der Weiler Reute wurde 1219 erstmals als Riuiti, 1295 als Rütti bi Altshusen erwähnt. Durch Schenkungen verschiedener Adliger von 1272 bis 1325 kam der Ort nach und nach in den Besitz des Deutschordens.
Der Hof Zwartenberg (heute nicht mehr vorhanden) wurde zuerst 1236 als Zvirtumberg erwähnt und kam vermutlich vor 1236 in den Besitz des Klosters Boos, später des Klosters Baindt. 1398 verkaufte das Kloster Baindt den Hof an die Deutschordenskommende.
Eichstetten am Kaiserstuhl Die älteste erhaltene Erwähnung von Eichstetten stammt von 737 und steht im Zusammenhang mit dem Kloster Murbach. Der Ort ist eine Gründung der Alemannen, worauf die Endung „-stetten“ hinweist. Im 12. Jahrhundert sind im Ort die Herren von Eichstetten (Burg Eichstetten) nachgewiesen.
Eichstruth Eichstruth wurde erstmals 1236 urkundlich erwähnt. Der Name bezeichnet ein mit Eichen bestandenes sumpfiges Gelände.
Eichwalde Der Ort wurde 1673 erstmals als Rahdelandt erwähnt und war zu dieser Zeit ein Freigut, d. h. ein abgabenfreies Landgut des Stadtmajors A. Quappe. Im Jahr 1700 gab es einen Ort Sandacker, Radeland genannt, vor Zeuthen gelegen, der vom Heideläufer und Krüger zu Schmöckwitz gerodet und bestellt worden war. Allerdings mussten sie dem Amt Köpenick die Kosten für die Aussaat entrichten. 1743 erschien erstmals die Schreibweise Radeland, damals in Verbindung mit einem Vorwerk und einem Hammelstall. Zehn Jahre später kam es vom Amt Köpenick in die Herrschaft Königs Wusterhausen – wie viele andere, umliegende Gemeinden durch Aufkauf des Königs. Demzufolge erschien es 1773 als königliches Vorwerk, indem 1781 zwei Pfälzer Kolonisten angesiedelt wurden. 1801 wurde der Ort mit einer Meierei unweit Schmöckwitz geführt.
Eickeloh
Eicklingen Zu Eicklingen gehören die Ortsteile Klein Eicklingen (Lüttjen Eikeln), Groß Eicklingen (Groten Eikeln), Sandlingen (Santeln), Schepelse (Scheipelse), Neu-Schepelse und Paulmannshavekost. Groß Eicklingen ist der alte Dorfkern des Hauptortes, ist jedoch inzwischen deutlich kleiner als Klein Eicklingen.
Die beiden Ortsteile trennt der „Horstgraben“, von den Eicklingern oft „Horste“ genannt. Der Horstgraben mündet ebenso wie das Flüsschen Harlake in die Fuhse.
Eigeltingen Der Name Eigeltingen geht auf einen Sippenführer namens „Aigold“ zurück, der sich im 3. oder 4. Jahrhundert hier niederließ.
Eigeltingen wurde im Jahre 764 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Eiden=Ostereiden und Westereiden, Mitte 1200 Edin.
Eigelstein, (Köln) 1134 iuxta portam que dicitur Eigelis, 1172-80 Eigylsten, Egilsten. Germanisch Aigiles staina, Stein- Tor, des Agili.
Eigenbilzen, 1096 Eigenbilesen, 1199 Eigenbilsen. Germanisch aigina, eigen, allodial, + Bilzen.
Eilsleben, 1. Halfte 1100 in Elasluu, Mitte 1200 Eileslove.
Eimersleben, Mitte 1200 Emerslove.
Einer, (Gennebreck) 2. Halfte 1100 Enhere, Eneri. Mitte 1200 Enere. Germanisch aina, einsam, + haru, sandiger Hugelrucken.
Eilenburg Slawische Burgbezirksmittelpunkt, seit dem 10. Jahrhundert deutsche Burgward mit Burgflecken, Erweiterung zur Stadt um 1210. 981 Ilburg, 1012/18 Ilburg, 1229 Ylinburch, 1314 Ileborch 1482 Eylenburg, -berg, 1591 Eulenburg (erhalten im Namen der Grafen von Eulenburg). Offenbar zu einem alten (indogermanisch?) Element Il-, das auch in Gewässername wie Ihle (zur Elbe) mit dem Ortsname Ihleburg, Ilse swach enthalten ist und eventuell zu indogermanisch *el-/*o l‘fließen’ gehört. Es könnte für einen Abschnitt der Mulde gegolten haben und wurde im Altsorbisch an *ił ‘Lehm, Ton’ angeglichen. Appellativa kommen als Bestimmungswort in Mischnamen nicht vor. In der Barockzeit wurde Eiz u Eu gerundet (Eulenberg).
Eilscheid
Eilsleben Das Vorhandensein einer Burg (Beverburg/Bärburg) wird urkundlich erst 1206 im Zusammenhang mit ihrer Zerstörung belegt. Bis 1480 gab es die zwei Orte Westereilsleben und Ostereilsleben, von denen letzterer aufgegeben wurde. Zum Ende des Mittelalters hatte Eilsleben das Ansehen einer Stadt, weil der Ort teilweise von einer Mauer umschlossen war, die zwei Tore aufwies, sowie ein Rathaus, eine Ratswaage und das Recht des Bierbrauens besaß.
Eime Eime wurde im 13. Jahrhundert gegründet, obwohl hier und da Spuren[2] einer viel früheren Besiedlung gefunden wurden. Im Mittelalter befand sich auf dem Gebiet von Eime ein Gericht namens Königsstuhl, an dem im Namen der deutschen Könige die Gerechtigkeit geübt wurde. Diese Tatsache erklärt den steinernen Königsthron im Gemeindewappen.
Eimeldingen Die früheste bekannte urkundliche Erwähnung datiert von 764. Der Ort wurde damals Agimotingas (= bei den Angehörigen des Agimot) genannt. Damals kaufte Abt Fulrad von der Abtei Saint-Denis bei Paris von einem fränkischen Grafen Güter im Breisgau, darunter auch solche in Eimeldingen.
Eimen Zur Zeit Heinrichs II. wurde um 1564 die Georgskapelle Eimen als Fachwerkbau errichtet. Um 1667 wurde der Ort als „Hexendorf“ bekannt und wandte sich „aus hochdringender Noth“ mit dem Wunsch nach Hexenverfolgungen an den Herzog Rudolf August.
Eimke Die erste urkundliche Nennung des Hauptortes Eimke stammt aus dem Jahre 1148. Die Kirche wurde wahrscheinlich zu Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut.
Eimsheim Etwa um 500 siedelten sich die Franken an, der Ortsname „Uminisheim“ geht auf den Sippenältesten „Umin“ zurück. Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des im Wormsgau gelegenen Orts findet sich in einer Schenkungsurkunde von 762, mit der Egilolf einen Weinberg in der „Huminsheimer Marca“ an das Kloster Lorsch übertrug.
Einbeck Lage an Leinetalstraße, Gut im 11. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Katlenburg, Ende 11. Jahrhundert Gründung des Alexanderstifts, im 13. Jahrhundert des Marienstifts und der Hospitalskapelle St. Spiritus, Grablege der Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen, 1252 im Besitz des Stadtrechts, Zentrum der Bierbrauerei, Fernhandel mit Einbecker Bier ab 1351 bezeugt, 1368 Mitglied der Hanse. 1103–1106 Enbiche [Original], 1157 Einbike [Original], 1544 Einbeck [Original]. Dem Ortsname l iegt ein Gewässername zugrunde, das Grundwort ist-be(e)ke, hier in der ostfälisch Form -bike überliefert. Das Bestimmungswort En-, Eini st auf germanisch *Ain< indogermanisch *oi-n zurückzuführen, eine Erweiterung der indogermanischen Wurzel *ei-, *oi-, *i ‘gehen’, die zahlreichen europäischen Gewässername zugrunde liegt. Der Gewässername griff die dahinfließende Bewegung des Wassers auf. Es handelt sich wohl um den alten Namen des Krummen Wassers, das durch Einbeck fließt. So Eimke (1148 Embike), Landkreis Uelzen; † Eimbeck (1309 Enbeke), Landkreis Börde; Einbach (1092 Einbac).
Eineborn
Einhaus Einhaus wurde 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt als „Ad unam domum“ (ein einzelnes Haus). Im Jahre 1450 hieß es dann „tom Enenhuse“. Vermutlich war dieses „ene Hus“ ein Zollhaus.
Einhausen (Bergstraße) Klein-Hausen ist aus einer Schenkung, Besitzname: Husun, an das Kloster Lorsch im Jahre 768 hervorgegangen, die im Lorscher Codex dokumentiert ist.[3] In historischen Dokumenten späterer Jahre ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Husun (780), Husen (1101), Husen (1323, 1400) und Hußen (1423).
Groß-Hausen wurde im Jahr 1139 erstmals urkundlich erwähnt.
Einhausen (Werra) Das Zentrum des Ortes bildet eine Wehranlage, die 1369 zur Kirchenburg umgebaut wurde. Der spitze, natursteinerne Kirchturm gibt der Silhouette des Ortes seine Unverwechselbarkeit.
Nach bisheriger Deutung wurde der Ort unter dem Namen Egenenhusen im Jahre 1151 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Nennung bezieht sich auf eine Urkunde des Bischofs Eberhard von Bamberg, die anlässlich einer Schenkung, welche dem Burggrafen Poppo von Würzburg und seinem Bruder Pertholf Grafen von Henneberg die Lehnschaft über Einhausen und andere Orte bestätigte.[3] Einhausen beging daher im Jahre 2001 sein 850. Jubiläum. Eine weitere Urkunde, deren Original heute im Staatsarchiv Bamberg liegt, konnte dann ebenfalls mit diesem Einhausen in Verbindung gebracht werden:
„König Heinrich II. verschenkt auf Bitten seiner Frau Kunigunde dem Bistum Bamberg zwei Güter Egininhusa und Strewe im Gau Grabfeld in der Grafschaft des Grafen Gebehard.“
Dieses Dokument wurde bereits am 1. Juni 1010 angefertigt. Nachdem sich mehrere Historiker auf die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1010 verständigt haben, beging Einhausen 2010 die 1000-Jahr-Feier.
Einig 1103 Inika.
Einöd, 1225 Einode. Germanisch ainodu, Einöde.
Einriche, (Gau an der untern Lahn) 920 in pago qui dicitur Heinrichi, 1023 in pago Einrichi. Germanisch? + rikja, Reich, Herrschaft.
Einscheid (Börfink) 1036 Einsceiht.
Einöllen Einöllen gehörte ursprünglich den Grafen von Veldenz mit Sitz in Meisenheim, die sich im frühen 12. Jahrhundert von den Nahegaugrafen abgespalten hatten. Laut Veldenz-Urkunden aus den Jahren 1268 und 1387 war das Amt Honhelden (in der archaischen Schreibweise Amt) zusammen mit dem Kapellengut Einöllen als Annex einer der beiden Allodialbesitztümer der Veldenzer, der andere war zu dieser Zeit Waldgrehweiler war als Grebwilre bekannt (im Neuhochdeutschen wäre dies Grafenweiler, was „Grafsweiler“ bedeutet). In vielen Fällen dienten diese Allodialgüter den Herren als Sommersitze, sozusagen als Hütten.
Einselthum
Eiselfing
Eisenach (Eifel) „Porcionem nostram de villa Hisnanca, Hisnanca in pago Bedinse“ (Unseren Teil der Villa Hisnanca, Hisnanca im Gau Bitburg) (Wampach I 2 Nr. 47). Mit diesen Worten schenkten Godoin und sein Sohn Helmerich ihre Güter zu Eisenach an die Abtei Echternach, wie es die älteste Originalurkunde aus Echternach aus dem Jahr 762 bezeugt.
In einer weiteren Schenkungsurkunde aus dem Jahr 835 wird Eisenach dann als Hissenacha bezeichnet.
Eisenach (Thüringen) Altthüringisches Dorf (Altstadt) im königlichen Fiscus Lupentia (Großen lupnitz) an altem Verkehrsweg durch die Hörsel, im 12. Jahrhundert Herrensitz, Stadtentwicklung seit 12. Jahrhundert durch Landgrafen von Thüringen (1189 civitas), im 13. Jahrhundert Fernhandelsstadt; Geburtsort von J. S. Bach, heute Bach und Lutherhaus, Fritz-Reuter und RRichard-Wagner-Museum Um 1150 Bertholdus de Isinacha, 1180 Isenacha, Ende 15. Jahrhundert Eyssenach, Eyßenach, 1506 Isennach. Ein offenbar sehr alter Name. Da der Name nicht erst in deutscher Zeit gebildet sein kann und außerdem ein Gewässer mit eisenoxidhaltigem Wasser nicht nachweisbar ist, darf am ehesten von einem noch älteren (vorgermanisch) Namen des Gewässername Hörsel ausgegangen werden. Gebildet zur indogermanischen Wurzel *h1e-i sh2‘kräftigen, antreiben’. Der ursprünglich voreinzelsprachliche Gewässername aus indogermanisch Sprachmaterial hatte wohl etwa die Bedeutung ‘plötzlich sich heftig bewegendes Gewässer’ (vgl. noch heute bei Unwetter und Schneeschmelze die plötzliche Flutwelle der Hörsel). Der Gewässername ist in der germanischen Form *Isina schließlich im Ortsname bewahrt worden, während der Gewässername in germanisch Zeit durch bedeutungsgleiches Hursila verdrängt beziehungsweise ersetzt wurde (vgl. Ersatz des vorgermanisch Gewässername *Lupantia, 778 Lupentia, heute Ortsname Großen lupnitz, durch Gewässername Nesse, 1014 Nazaha). Wie bei anderen Gewässername ist in germanisch Zeit der Gewässername *Isina als *I ̄sinaha – also mit langem A laut vokal – gesprochen und verstanden worden, bis in mittelhochdeutsch Zeit die Form zu I ̄senahe abgeschwächt wurde. Die Angleichung an mittelhochdeutsch ̄ısen ‘Eisen’ ist also erst sekundär volksetymologisch eingetreten. Die Bewahrung von -ach im Ortsname gegenüber sonst-aha1 > -a in Thüringen (vgl. Langensalza) beruht auf landgräflich-thüringischem Kanzleisprachgebrauch. So Eisenberg (Pfalz), (765) 12. Jahrhundert uilla Isemburc, Isinburc, zum Gewässername Eisbach, (766) 12. Jahrhundert Isina, Donnersbergkreis.
Eisenbach (Hochschwarzwald) Eisenbach verdankt seinen Namen dem Brauneisenstein und Pyrolusit, der von 1478 mit Unterbrechungen bis 1942 hier abgebaut wurde. Pyrolusit war einst wichtig zur Herstellung von farblosem Schwarzwaldglas, das vorher als grünliches Waldglas bekannt war.
Eisenberg (Allgäu) Die Herrschaft Eisenberg war ursprünglich Eigentum der Herren von Hohenegg. 1382 übergab Bertold von Hohenegg seinen Besitz an Herzog Leopold III. von Österreich (1351–1386), um ihn anschließend für sich und seine Erben als Lehen wieder zu erhalten.
Eissen, 1217 Eysene.
Eisenberg (Pfalz) Eisen und Bronzeherstellung sowie Tonabbau und -verarbeitung seit römisch Zeit, was einem sehr reinen, weltweit begehrten Klebsand zu verdanken ist. Der Ort war zunächst fränkisch Königsgut, gehörte dann zum Bistum Metz, schließlich zu Nassau-Weilburg. Seit 18. Jahrhundert Eisenwerk. 767 Hysinburc, 1552–57 Eysenburg; Eisenberg (1824). Die oft genannte Erster wähnung von 765 uilla Isemburc, Isinburc ist eine Fälschung von vor 1175. Das Bestimmungswort entwickelte sich aus einem vorgermanisch Gewässername *Isina/Isana durch eine volksetymolgie. Umdeutung zu Eisen-, das auf mittelhochdeutsch îsen/îser ‘Eisen’ zurückgeht. Das Grundwort ist zunächst -burg, seit dem 15. Jahrhundert -berg. Eine von Germanen burg genannte römisch Siedlung, ein vicus, ist in Eisenberg nachgewiesen. Der ursprüngliche Ortsname ist demnach als ‘Vicus an der Isina/Isana’ zu deuten.
Eisenberg (Thüringen) An alter Straße von Jena nach Zeitz und Altenburg entstand in erster Hälfte 12. Jahrhundert Kaufmannsniederlassung, dazu frühe Bergbausiedlung auf Eisen um 1160 (heutige Altstadt, 1274 antiqua civitas); Ende 12. Jahrhundert planmäßig angelegte Neustadt mit markgräflicher Burg (1219 civitas); 1217 Zisterzienser-Nonnenkloster; im Mittelalter Eisengewinnung und -verarbeitung, Größte Barockkirche von Thüringen (erbaut 1675). 1190 Isenberc, 1219 Isenberc, ab 1467 Eysen-, Eisenberg, 1563 Eysenbergk. Gebildet mit mittelhochdeutsch ̄ısen ‘Eisen’ und Grundwort-berg, also zunächst Bergname, der auf den Ort überging: ‘Ort am Eisen (enthaltenden) Berg’. Die Diphthongierung von ̄ı > ei trat etwa im 14. Jahrhundert ein und setzte sich in der Schrift im 15. Jahrhundert durch. Da in der Überlieferung der Ortsname kaum mit dem Grundwort-burg vorkommt (13. Jahrhundert Ysenburch), ist ein ursprünglich Burgname ‘eisenharte Burg’ wie bei Stollberg < Stahlburg unwahrscheinlich. So Eisenberg, Donnersbergkreis (765) 12. Jahrhundert Isinburc, später sekundär -berg, ursprünglich vorgermanisch Gewässername; Flurname (Bergname) Eisenberg, 1028 m, im Erzgebirge, bei Oberwiesenthal, 562 m, im Rothaargebirge, HE, 635 m, im Knüllgebirge.
Eisendorf
Eisenheim Bisher ging man von einer ersten Erwähnung Eisenheims im Jahre 788 als „Isanesheim“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda aus. Hierauf bezog sich auch die 1200-Jahr-Feier 1988.
In einer Urkunde aus dem Jahr 772 ist ein „Isinleiba“ bzw. „Isleiba“ erwähnt (Urkundenbuch des Klosters Fulda), von dem vermutet wird, dass ebenfalls Eisenheim gemeint ist. Belegt ist das jedoch nicht.
Eisenhüttenstadt Gegründet durch den meißnischen Heinrich den Erlauchten, später zu Kloster Neuzelle gehörig, dann mit der Niederlausitz zu Sachsen und 1815 zu Preußen gekommen. 1286 Forstenberg, 1293 civitas Vurstenberg [Original], 1313 Vorstenberch [Original]. Der ursprüngliche Name bezieht sich auf die Gründung durch den Markgraf von Meißen und gehört zu mittelniederdeutsch vörste, vürste ‘Fürst, Herzog, Herrscher’. Der 1961 eingeführte Name wurde nach dem Eisenhüttenkombinat geprägt. Ähnlich Fürstenberg/Havel, Landkreis Oberhavel.
Eisenschmitt Eisenschmitt wird im Jahre 1372 als „Yssensmyt uff der Salmen“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Ergiebigkeit der Eisenerzvorkommen, die Gewinnung von Holzkohle in den umgebenden Wäldern zum Betrieb der Öfen und die Möglichkeit der Verhüttung durch die Wasserkraft der Salm waren groß genug, um langfristig Eisenhütten zu betreiben. Dies wiederum bedingte die Ansiedlung von Hüttenarbeitern und damit die Gründung und Vergrößerung eines Dorfes.
Eisfeld Eisfeld wurde in einer zwischen 802 und 817 zu datierenden Urkunde erstmals als Asifeld erwähnt, in der Graf Erpho, möglicherweise Bruder von Emhilt, Gründerin des Klosters Milz, seine dortigen Besitztümer an das Kloster Fulda vermacht. Im einheimischen Dialekt heißt Eisfeld „Aasfald“, was auch auf Aasen (Essen) zurückgeführt wird. Die weitere Geschichte Eisfelds liegt für mehrere Jahrhunderte im Dunkeln, bis Graf Berthold VII. von Henneberg es 1316 als Teil der sogenannten Neuen Herrschaft Henneberg bzw. Pflege Coburg mit Unterstützung des späteren Kaisers Ludwig des Bayern, dessen Berater er war, von Johann von Brandenburg (zurück) erwarb. In der entsprechenden Urkunde wird Eisfeld erstmals als Stadt erwähnt und erhielt 1323 von Graf Berthold das Recht zur Ummauerung.
Eisighofen
Eisingen (Baden) Der Ort Eisingen hat eine lange Besiedlungstradition und wird im 10. Jahrhundert in Urkunden des Bischofs von Konstanz im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Reichenau erwähnt.
Eisingen (Unterfranken) Eine fränkische Siedlung ist in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts zu datieren. Seit 1164 hatte das Kloster Oberzell Besitz in Eisingen, ihm oblag auch bis in die Neuzeit die seelsorgerische Betreuung des Ortes.
Eislingen/Fils Der Ort entstand 1933 durch die Vereinigung der selbstständigen Gemeinte Groß und Klein-Eislingen, erst ab 1437 lassen sich die beiden Ort auseinanderhalten (Grossen Yßlingen beziehungsweise Klaynyßlingen) und haben wohl eine gemeinsame Geschichte, seit 1492 ist Kleineislingen und seit 1803 auch Großeislingen württembergisch. Gotisch Dorfkirche St. Jakob, Eislinger Schloss. 861 (Kopie 16. Jahrhundert) Isininga, um 1121 (Kopie 12./13. Jahrhundert) Isinign, 1268–86 Isiningen [Original], 1348 Ysnigen [Original], 1438 Yslingen [Original], 1440 Großeißlingen. Es handelt sich wohl um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen I ̄sino; der Name bedeutet dann ‘bei den Leuten des ̄Isino’. Die Entwicklung zu Eislingen erfolgt über die Diphthongierung mittelhochdeutsch ̄ı zu ei und die Dissimilation von n-n zu l-n. Seit der Zusammenlegung von Groß und Kleineislingen im Jahre 1933 führt der Ortsname als Zusatz den Gewässername Fils.
Eitelborn Um 1300 gelangten die Helfensteiner, die als Ministerialen im Dienste des Erzbischofs von Trier standen, in den Besitz des Herrenhofes „Denzinrode“ (heute Denzerheide) bei Eitelborn. 1310 erbaute Heinrich von Helfenstein an beherrschender Stelle über dem Tal des Emsbaches die Sporkenburg, so genannt nach dem Bannforst. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zerstörten die Franzosen die Burg, deren Ruine heute rheinland-pfälzisches Eigentum ist. Das Geschlecht derer von Pfaffendorf mit der Seitenlinie der Meinefelder von Ehrenbreitstein war 1325 und noch 1375 mit dem Dorf Eitelborn belehnt. Diese wurden 1440 von den Helfensteinern abgelöst.
Eitensheim Eitensheim, an der römischen Handelsstraße Manching–Pfünz gelegen, gehörte zur Grundausstattung des im 8. Jahrhundert gegründeten und von dem Adeligen Suidger mit dem Meierhöfen von Eitensheim, Möckenlohe, Buxheim und Adelschlag als Eigenmark ausgestatteten Eichstätter Bistums. 908 als „Itensheim“ in einer Urkunde König Ludwigs IV. für den Eichstätter Bischof Erchanbald erstmals erwähnt, war der Ort jahrhundertelang eng mit dem Eichstätter Domkapitel verbunden: 1179 wurden dem Domkapitel durch Papst Alexander III. und erneut 1186 durch Papst Urban III. zwei Drittel des Neubruchzehents in „Itensheim“ bestätigt. 1122 ist mit „Hezel et Regenhere de Itenesheim“ ein Ortsadeliger als eichstättischer Ministeriale genannt.[8] Auf dem „Mayrhoff“ saßen siegelfähige, also niederadelige Personen, von denen aus dem 14./15. Jahrhundert einige namentlich bekannt sind.
Eiterfeld Burg Fürsteneck (ab 1330 bezeugt; Umbau im 18. Jahrhundert), Schloss Buchenau (Hauptanlage um 1580, Hauptschloss 1611–1618 im Weserrenaissancestil, Fachwerkbau des 17. Jahrhundert), ö von Eiterfeld liegt das „Hessische Kegelspiel“ (Kuppen Ansammlung aus Basaltsäulen mit vulkanischem Ursprung). 845 in Eitrungfeldono marchu [Original], 1300 Eitervelt; Eiterfeld (1799). Der Ortsname ist Kompositummit dem Grundwort -feld ‘freies, offenes Land; Ackerund Wiesenflur’ im Gegensatz zum ‘Wald’. Der älteste Beleg des Ortsnamens zeigt eine alte -on-Ableitung. Das Bestimmungswort bezieht sich auf den Flussnamen, der 780 als Eitraha überliefert erscheint. Zusammensetzung mit dem Grundwort -aha ( -ach1). Basis des Bestimmungsworts ist die Grundform *oid-r, die mit Abtönung erscheint. In der Regel wäre im Indogermanisch bei r-Ableitungen eine Schwundstufe *id zu erwarten. Der vorliegende Fall bildet eine der wenigen Ausnahmen. Anschluss an den Ablaut *eid-/*oid-/*id-, zu die indogermanische Wurzel *oid ‘schwellen’. Der Ortsname i st als ‘freie Fläche an der Eitra’ zu deuten, der Flussname bedeutet ‘Wasser, das anschwillt’.. So Eiterhagen, Ortsteil der Gemeinte Söhrewald, Landkreis Kassel; Eitra, Orsteil der Gemeinte einte Hauneck, Landkreis Hersfeld-Rotenburg,
Eitorf Besiedlung seit dem frühen Mittelalter, 1145 Markt bezeugt und an die Abtei Siegburg vererbt, Kirche 1167 geweiht, um 1170 Augustinerinnenkloster Merten gegründet, später zum bergischen Amt Blankenberg gehörig mit zentralörtlicher Bedeutung. 144 Eidthorpf, 1145 Eichtorp, 1218 Eicdorp. Die variierenden Namensformen gehen zurück auf *Eip-dorp, ein Kompositum aus dem wohl vordeutschen, unerklärten Gewässername Eip, der sich in den zur Gemeinte Eitorf gehörigen Ortsname Mühl-eip und Ober-eip erhalten hat, und dem Grundwort -dorf. Dittmaier vermutet für die unterbliebene Lautverschiebung von -p zu -f entweder ein aus ursprüngliche *eipjo ̄ geminiertes *eippo ̄ oder eine Reliktform, die sich über *Eiftorp und Eichtorp zu Eitorf entwickelt hat.
Eitting
Eixen Eixen und Bisdorf wurden erstmals urkundlich 1248 erwähnt, als Fürst Jaromar II. von Rügen die Gegend dem Bischof von Schwerin schenkte. Der Ortsteil Eixen wurde nach dem Gründer Ritter Henricus de Ecse benannt. Er stammte aus dem Dorfe Eichsen, welches heute Mühlen Eichsen ist. 1322 wurde Kavelsdorf als Kaboldesdorf erwähnt. Die erste Erwähnung war bereits 1226.
Elbe Das niederdeutsche Elv, der hochdeutsche Name Elbe wie auch der tschechische Name des Flusses sind von gleichem Ursprung; der slawische Name Labe ist angesichts seiner Lautgestalt bereits früh aus dem Germanischen oder Lateinischen entlehnt worden. Dabei handelt es sich um den im Urslawischen umfassend einsetzenden Lautwandel, der dem Gesetz der offenen Silbe sowie der Liquidmetathese folgt. Kennzeichen dafür waren, dass Konsonanten und Vokale den Platz tauschten. So wurde aus Elbe das tschechische Labe.
In der Antike nannten Griechen, Kelten und Römer, so etwa Plinius und Tacitus, den Strom Albis, die Germanen Albia. Der althochdeutsche Name des Flusses lautet Elba, der altenglische Ælf, Ielf und der altnordische Saxelfr. Wahrscheinlich ist er etymologisch identisch mit altnordisch elfr „Fluss“,
das in den heutigen skandinavischen Sprachen als schwedisch älv, norwegisch elv und isländisch elfur fortlebt. Der schon im Jahre 18 bei Strabon belegte Name dürfte somit auf ein urgermanisches Appellativum *albijō- (vgl. die latinisierte Form Albia) mit der Bedeutung „Fluss“ zurückgehen, das außerhalb des Nordischen schon früh außer Gebrauch gekommen ist. Die Elbe ist somit von den frühen Germanen schlicht als „der Fluss“ bezeichnet worden, was zur dominierenden Stellung des Flusses in der Norddeutschen Tiefebene passt, der vermutlichen Wiege der germanischen Sprachen – mit Sicherheit aber des Westgermanischen.
Die Bezeichnung könnte analog zum gallischen Flussnamen Albis (heute Aube) als „weißes Wasser“, im Gegensatz zum Namen Dubis (heute Dub) für „Schwarzwasser“, zu deuten sein. Der Name geht vermutlich auf das indogermanische Adjektiv *h2elbʰ-o- „weiß“ zurück und ist mit dem lateinischen albus „weiß“ verwandt.
Elben Am 3. Mai 1316 wurde Elben erstmals urkundlich erwähnt. Einige Gehöfte im Ortskern mögen die Grundlage der Erstbesiedlung gewesen sein. Nach einer Tabelle von 1667 zählte Elben zum Kirchspiel Gevertzhaen (Gebhardshain).
Elb, (Hilden) 1062 in Elbeno.
Elberfeld, (Wuppertal) Bald nach 1160 Elueruelde, 1176 Elvervelde.
Elbergen, (Löningen) +1000 Elliberga,
Elbertshagen, (Wipperfürth) 1200 Eluerthagen.
Elcherath, (Winterspelt) 1222 Elychenroht.
Elbe-Parey Namengebend sind der Gewässername der Elbe und der Name der Ortschaft Parey. 946 Porei, 1014 Porei, 1179 Poregi; Parey (1521). Vermutlich zu einer Grundform altpolabisch *Poraj, aus der Präposition po und *raj, dieses eventuell in der Bedeutung ‘Sumpf ’, in der Urkundlich als -rei, -reg geschrieben.
Elbingen Der Ortsname leitet sich vom Flussname Elbing (erwähnt auch als Ilfing) ab. Der Flussname entstand aus altpreußisch *Ilawings, das aus altpreußisch *il ‘schwarz’ mit den Suffixen -aw und -ing gebildet wurde. Der Ortsname Elbing entstand durch Substitution w > b. In der Adaptation ins Polnisch entstand ein sekundäres l durch die Angleichung der Konsonanten und Elbla.
Elbingerode Albingerode wurde vermutlich 1206 als Alvelingeroth in einer von Papst Innozenz III. für das Stift Gandersheim ausgestellten Urkunde erwähnt. Darin gab Innozenz III. dem Stift die Bestätigung, im Ort begütert zu sein.
Elbtal
Elchesheim-Illingen Die Gemeinde Elchesheim wird erstmals im Jahr 1102 urkundlich erwähnt. In dieser Zeit war Elchesheim ein Gut, das aus einem Herrenhof und einer Burg bestand. Diese Burg war Eigentum des Kaisers Heinrich IV. Sie diente ihm und seinem Gefolge bei den ausgedehnten Jagden zum vorübergehenden Aufenthalt. Ein Jahr vor dem Mainzer Landfrieden (1103) schenkte Kaiser Heinrich IV. das ganze Gebiet von Elchesheim dem Hochstift Speyer. Die Burg ist längst verschwunden und vergessen.
Elchingen Siedlung, 12. Jahrhundert Gründung Kloster Oberelchingen, 13. Jahrhundert Unterelchingen an Kloster Salem, 1978 Zusammenlegung Thalfingen, Ober und Unterelchingen zur Gemeinde Elchingen. 1104 Alechingen, 1150 Elchingen, 1158 Alchingin [Original], 1301 Aelchingen; Elchingen (1498). Der Name ist auf den zu erschließenden Rufnamen *Alicho zurückzuführen, der durch das Gruppenzugehörigkeits suffix-ingen abgeleitet wurde (‘die Leute des Alicho’). Später wird der mit -ingen abgeleitete Insassenname auch als Siedlungsname verwendet (‘Siedlung bei den Leuten des Alicho’) und umgelautet. Die in der Benennung der Ortsteil Ober und Unterelchingen noch vorhandenen Unterscheidungsglieder gehen auf die Gründung des Klosters zurück.
Elchweiler Wappenbegründung: Das Elchgeweih symbolisiert den Ortsnamen (redendes Wappen) und das Schachbrettmuster verweist auf die frühere Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim.
Eldena
Eldetal Der Name geht auf den Fluss Elde zurück, der durch die Gemeinde fließt.
Eldingen
Elfershausen Der Name Elfershausen besteht aus dem Personennamen des Ortsgründers Adalfrid und einer Pluralform des althochdeutschen Grundwortes hûs, das Haus bedeutet.
Elgersburg
Elisabeth-Sophien-Koog Nach einer Überschwemmung von Nordstrand im Jahr 1634 überließ König Friedrich III. von Dänemark vier Niederländern Ländereien mit Privilegien unter der Bedingung, dass sie die Deiche reparieren würden. Den Nordstrandern selbst war dies nicht gelungen. So entstanden 1654 der Friedrichskoog (Frederikspolder), 1657 der Marie-Elisabeth-Koog (oder Osterkoog) (Maria-Elisabethpolder), 1663 der Trendermarchskoog/Polder und 1692 (nach langem Kampf) der Nieuwe Polder/Koog zwischen 24 Kandidaten). Doch bevor die durch die Polder geschützten Salzwiesen eingedämmt werden konnten, machte eine Reihe von Sturmfluten zwischen 1717 und 1720 den Schutz der Polder selbst dringend erforderlich. Deshalb wurde der 570 Hektar große Christiaanskoog, benannt nach König Christian VI. von Dänemark, erstmals von den Niederländern fertiggestellt. 1751 zerstörte eine Sturmflut die Deiche. Die Niederländer waren nun ruiniert und verkauften ihren Besitz an die stärkere lokale Bevölkerung, die jedoch nicht über die Mittel verfügte, einen neuen Polder zurückzuerobern. Im Jahr 1768 erwarb Jean Henri Desmercières das Recht, den Christianpolder neu zu gestalten. Er erwarb damit die alten Privilegien für sich und seine Erben. Ein königlicher Erlass von 1771 erweiterte die Privilegien weiter. Desmercières ließ einen neuen Deich bauen, der flach zur Meerseite hin anstieg, und benannte den Polder nach seiner Frau Elisabeth Sophie, der Gräfin von Friis (17774-1799). 1770 fand er Käufer und Pächter für das neue Land, auf dem sich ab Juni 1771 Menschen niederlassen konnten. Er baute Abwasserkanäle und Straßen. Dort siedelten vor allem alte Familien von Nordstrandern um, da dem Privileg zufolge Selbstverwaltung erlaubt war. Dieser Ausnahmezustand gilt weiterhin.
Im Jahr 1825 brachen bei einer Sturmflut die Deiche und die Polder von Nordstrand wurden überflutet. Der Deich von Desmercières hielt jedoch stand und andere Deiche wurden nun mit dem gleichen flachen Profil wieder aufgebaut. Um die hohen Kosten zu decken, versuchte der Vertreter des Königs, Elisabeth-Sophia-Koog zum Mitglied der Wasserbehörde zu machen, doch Desmercières‘ Erben verteidigten ihre Privilegien vor Gericht.
Elker, (Beckum) +1000 Athalheringuui, germanisch Apalaharingo wika, Tochtersiedlung der Leute des Apalahari, (apala Adel + harja, Heer)
Elkenroth Rodung bei der Ellbach.
Elleben
Ellefeld
Ellenberg (Hunsrück)
Ellenberg (Württemberg)
Ellenhausen Im Jahre 1100 wurde Ellenhausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Elkinhusin nach Helchinhusin zu Ellenhausen.
Ellenz-Poltersdorf 1135 Elenze, 1163 Elenzen. Keltisch Gewässername Alantia. Ellenz wird erstmals um 1100 in einem Güterverzeichnis des Stifts Karden erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung Poltersdorfs stammt aus dem Jahr 1178.
Ellen, (Aa) 1222 Alina.
Eller, (Düsseldorf) 1151-53 Elnere, 1180 Helnere.
Ellersdorf, (Völpke) 1. Halfte 1100 Adalgerasthorpa. Germanisch Apalagairas porpa. Siedlung des Apalagair.
Ellerstadt, 1196 Elrestat.
Ellesheim, (Mutscheid) 814 Elandesam.
Ellewick, (Ammeloe) 828 Elleuuih. Germanisch Aljan wika, Tochtersiedlung des Aljo.
Ellingsen, (wüst bei Ehringen) 1015-25 Illandehusen. Germanisch Idulanda husum. Zu den Häusern des Idulanda.
Ellwerath, (Trier) 846 Ekkileiuesroth. Germanisch Aggalaibes ropa. Rodung des Aggalib, (agjo, Schwert + laiba, Sohn)
Elmelage, (Bakum) +1000 Elmloa, Elmloha. Germanisch elma- Ulme + lauha, Waldchen auf Sandhügel.
Elmenhorst, (Sendenhorst) + 1000 Elmhurst. Germanisch elma, Ulme + hursti, waldiger Hügel im Sumpfland.
Elmpt, (Aa) 1203 Elmet. Germanisch elmopu, Kollektiv zu alma, Ulme.
Elp, (Haan) 1148 Elpe. Altgermanisch Alapja, Siedlungsname abgeleitet von Alapo- Gewässername.
Elpe, (Herten) Mitte 1200 Elepe. Idem.
Elsaff, (Koblenz) 886 ad Elisapham, 1222 Elsaffe. Altgermanisch Gewässername alisapo, zu aliso. Erle.
Elsdorf, (Köln) 1123-31 Echilistorph, 1141 Echistorph. Germanische Agiles porpa, Siedlung des Agil.
Elsen, +115 Castellum Alisonem, 1036 Ilasan.
Elsen, (Grevenbroich) 1190 Else.
Elsey, (Hohenlimburg) 1200 Elseyge. Germanisch aliso, Erle + agjo, scharfer Bergrucken.
Elten, 944 Eltnon, 1000-1100 1021-24 Eltnensis, ad montem Eltne. 1219 Altene.
Eltz, (Moselkern) 1157 Elze, 1224 Eilze.
Ellerau
Ellerbek
Ellerdorf
Ellerhoop
Ellern Die in der Grenzbeschreibung der Kirche in Mörschbach im Jahre 1006 erwähnte „Wüste Elira“ (deserta Elira) befand sich wohl nicht in der heutigen Ortslage.
Ellersleben Erstmals wurde Ellersleben, dessen Name sich von der „Erlen“ oder „Ellern“ ableitet, im Jahr 1209 als Elrichsleiben urkundlich erwähnt. In diesem Jahr erkaufte ein Ministerial des Abtes von Hersfeld, Volcold, 2 Hufen Land in Elrichsleiben für das Kloster Heusdorf bei Apolda.
Ellerstadt 1196 Elrestat. Am 19. Dezember 783 wurde Ellerstadt erstmals urkundlich erwähnt: Dokumentiert ist die Schenkung eines Teils der Siedlung „Alaridestath“ an das Kloster Lorsch durch den freien Frank Hubertus. Weitere Schenkungen aus Ellerstadt werden 863, 873 und 908 bzw. 909 an Lorsch und 985 an das Kloster Weißenburg im Unterelsass im heutigen französischen Wissembourg erwähnt. Für das Jahr 1190 sind durch das Kloster Lorsch gräflich-pfälzische Rechte in Ellerstadt aus den Besitztümern des ehemaligen Klosters Weißenburg und der „Vogtei“ nachweisbar. Es gab auch noch ein Reichsgut, dem treue Gefolgsleute, wie der Graf von Hohenfels und der Ritter von Bolanden, zur Seite standen.
Ellgau
Ellhöft
Ellhofen Ellhofen wird im Öhringer Stiftungsbrief über die Gründung des Öhringer Chorherrenstiftes durch Bischof Gebhard II. von Regensburg im Jahre 1037 erstmals erwähnt. Die Hälfte Ellhofens befand sich zu dieser Zeit bereits im Besitz dieses Stifts.
Ellingen Ellingen wurde ursprünglich als Krankenhaus von Walter und Kunigonde van Ellingen gegründet. Später wurde es Kaiser Friedrich I. geweiht. Kaiser Friedrich II. schenkte es 1216 dem Deutschen Orden, der hier eine Komturei gründete. Der Halshof wurde 1322 erworben.
Ellingshausen
Ellingstedt
Ellrich 876 wurde Ellrich als „Alarici“ erstmals urkundlich erwähnt. Alariche, 1229 Elreke, 1229 Elrike wird mit dem altsächsischen Wort alira/elira, „Erle“ und dem Mittelniederdeutschen reke, „Reihe, Heckenzaun“, erklärt. Im Jahr 1286 erhielt Ellrich das Stadtrecht und im Jahr 1332 das Münzrecht. Für Mitte des 17. Jahrhunderts sind die Namen Eller und Ellerich belegt.
Ellscheid Den Römern folgte im 5. Jahrhundert ein germanischer Stamm, die Franken, die über die römischen Straßen in die Eifel zogen. Die römische Herrschaft endete. Die Bevölkerungsdichte nahm erst um 900 zu, als Hedelscheit (heute Ellscheid) entstand.
Der Name Ellscheid weist auf eine Gründung irgendwann in der zweiten Welle der fränkischen Besiedlung zwischen 800 und 1200 hin, da die in der ersten Welle entstandenen Dörfer im Allgemeinen Namen haben, die auf „feld“ oder „rath“ enden. Die Franken ließen sich gern an geschützten Hängen in der Nähe von Wasser nieder. Ellscheid könnte im ländlichen Gebiet des heutigen Struthsuhr entstanden sein, wo Mauerreste gefunden wurden.
Ellwangen (Jagst) Um 764 von dem Hochadeligen Hariolf und dessen Bruder Erlolf als erstes Benediktinerkloster gegründet, im 12. Jahrhundert entwickelte sich aus den zum Kloster gehörenden Wohnbereichen die Stadt, 1229 erstmals als civitas bezeichnet, seit 1802/3 württembergisch. Pfeilerbasilika, Liebfrauenkapelle, Palais Adelmann, Schloss ob Ellwangen, Schönenberg. 764 Kopie (9. Jahrhundert) Elehenfanc, 814 Elechenuuang, 887 Elenuuanga, 987 Elwangen; Ellwangen (1370). Ellwangen ist vermutlich die ‘Siedlung beim Weideland des Alaho’. Es liegt dann eine Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch-wang ‘Feld’ und dem Personennamen Alaho vor. Für die weitere Entwicklung wäre eine Ausgangsform *Alahinwang vorauszusetzen, die Genitivendung -in löst Assimilation des zweiten a zu i aus, dass den Umlaut des ersten a zu e hervorruft. Die sprachlich ebenfalls mögliche Verbindung zur Tierbezeichnung althochdeutsch elaho, mittelhochdeutsch elch ‘Elch’, hat wohl der Schreiber der Vita Hariolfi von 764 im Sinn, der -wang in -fanc umdeutet und den Namen auf althochdeutsch *fang, mittelhochdeutsch vanc ‘Fang’ bezieht. Bei dieser Deutung liegt ein Ereignisname vor.
Ellweiler Ellweiler wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Ellzee
Elmenhorst (Lauenburg) Das Dorf wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Elmenhorst (Stormarn)
Elmenhorst (Vorpommern)
Elmenhorst/Lichtenhagen Eine Siedlung rund um einen Grünplatz namens Lichtenhagen ist seit 1264 im Zusammenhang mit einer kirchlichen Ernennung urkundlich erwähnt, und die Kirche selbst hat eine erhaltene Erwähnung aus dem Jahr 1319, als die Kirche bereits gebaut war.
Elmshorn Der Ort wurde erstmals 1141 als Elmeshorne urkundlich erwähnt.
Elmstein Elmstein entstand aus der Burg Elmstein, die ihrerseits im 12. Jahrhundert von den Pfalzgrafen bei Rhein erbaut wurde. Die Randzentren entstanden später, meist als Erweiterungssiedlungen für Holzfäller, als Standort eines Sägewerks oder, wie Röderthal, als Bergbausiedlung.
Elpersbüttel In Busenwurth finden sich die ältesten Besiedelungsspuren der Seemarsch. Bereits 50 n. Chr. wurde dort ein Wohnstallhäuschen auf einer Wurt errichtet. In Lütjenbüttel wurde eine größere Ausbauwurt aus dem 12. Jahrhundert entdeckt.
Elsdorf (Niedersachsen) Elsdorf wurde 1024/1028 erstmals als Alliestorpe in einer Urkunde des Verdener Bischofs Wigger erwähnt. Die heutige Feldsteinkirche wurde zwischen 1797 und 1799 gebaut.
Wohl nicht in Elsdorf selbst, sondern im benachbarten Burg Elsdorf lebte um 1050 eine Dame höchsten Adels namens Ida von Elsdorf. Sie war nach dem zweihundert Jahre später schreibenden Chronisten Albert von Stade väterlicherseits eine Nichte Kaisers Heinrichs III. und mütterlicherseits eine Nichte des Papstes Leo IX.
Sie errichtete am Ende des 11. Jahrhunderts zusammen mit ihrem Sohn Burchard eine Burg.
Elsdorf (Rheinland) Fränkisch Besiedlung, 1131 erstmals bezeugt, Ortsteil e z.Transsumpt. älter, bis 1794 zu Jülich, Amt Bergheim, ab 1816 Bürgermeisterei. 1131 Echilistorp [Original], 1141 Echilstorph, 1166 Eilsdorp. Kompositum aus Personennamen Eichili, Aigili mit -ili-Suffix und Appellativum-dorf; nach Tilgung von zwischenvokalischem -ch/g und nur schriftsprachlicher Lautverschiebung p > f, heutige Schreibung Elsdorf, mundartlich Elzdörp.
Elsdorf-Westermühlen Elsdorf wurde 1340 erstmals als Elerstorp erwähnt. Obwohl der erste Teil des Ortsnamens der niederdeutschen Bezeichnung für Erle (Eller) ähnelt, besteht etymologisch wohl kein Zusammenhang.
Elsendorf
Elsenfeld 1248/ 1249 Elsaffe, Elsaphe, 1325 Elsaffe, 1345 Elsaf, 1594 Eilsuf, 1625 Elsenfeld. Seit 1232 zu Mainz, 1814 an Bayern. Ausgangsform ist der Gewässername althochdeutsch *Elisaffa ‘Erlenbach’, eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -affa (Aschaffenburg) und dem Bestimmungswort *elisa (< germanisch *aliso ̄) ‘Erle’. Der Name des Marktes war zunächst mit dem Namen des Flusses identisch, an dessen Mündung in den Main Elsenfeld liegt. Im 17. Jahrhundert wurde der Ortsname gleichsam neu geschaffen, indem die Endsilbe als -feld interpretiert und die neue Kompositionsfuge (*Else-feld) durch -en analogisch aufgefüllt wurde: Els-en-feld. So Unter-, Oberelsbach, Landkreis Rhön-Grabfeld.
Elsfleth Im 12. und 13. Jahrhundert war Elsfleth Treffpunkt der Vertreter des Rüstringer Landes und der Stadt Bremen, seit 1350 nimmt der Oldenburger Einfluss zu. Mit Wesermarsch 1667 bis 1773 dänisch, seit 1774 oldenburgisch, 1811 bis 1813 französisch besetzt. Als oldenburgische Zollstelle entwickelte sich der Ort. 1220 Elsflete, 1285 Elsvlete, (1383) to Elsflete. Umstritten ist die Frage, ob der in den Annales Petaviani (MGH SS I; Ende 8. Jahrhundert?) erwähnte Ort Alisni mit Elsfleth gleichgesetzt werden kann und ob Alisni und Elsfleth aus namenkundlicher Sicht miteinander verbunden werden können. Geht man von dem heutigen Namen und dessen Überlieferung seit 1220 aus, wird man an ein Kompositum aus mittelniederdeutsch else, norddeutsch Else ‘Erle’ und mittelniederdeutsch vlêt ‘fließendes Wasser, Gewässer, Wasserlauf, Lauf, Flusslauf; natürlicher Wasserlauf, Bach, Fluss, Flussarm, Mühlbach; Graben, Kanal mit fließendem Wasser, Entwässerungsgraben, Moorgraben, Bruchgraben’, norddeutsch Fleet ‘größerer Abzugsgraben, schiffbarer Kanal’, denken müssen. Dazu passt Alisni von der Bildung her und wahrscheinlich auch von der Etymologie her nicht.
Elskop
Elsnig
Elsteraue
Elsterberg Die angeblich im Jahre 1198 ausgestellte Urkunde mit der Erwähnung eines Rayero de Elsterberg ist höchstwahrscheinlich eine Fälschung und kann frühestens Mitte des 13. Jh. verfasst worden sein. Die erste sichere urkundliche Ersterwähnung Elsterbergs datiert auf den 25. April 1225. Ob die Burganlage Altes Haus Elsterberg, die 38 Meter über der Elster auf dem Weßnitzfelsen stand, älter ist als die Burg Elsterberg, ist archäologisch bisher nicht belegbar. Der Name der Stadt leitet sich aus dem Namen der Burg her – nach der Lage an der Elster.
Elsterheide
Elstertrebnitz Es könnte möglich sein, dass Eulau im Jahre 1268 in einer im Urkundenbuch des Hochstiftes Merseburg abgedruckten Urkunde des Markgrafen Dietrich von Landsberg erstmals als Ylowe genannt wird. Dort wird er jedoch mit Ihlewitz bei Gerbstedt in Zusammenhang gebracht. Der Ortsname stammt wahrscheinlich von ilow (il für „Lehm“, „Ton“) ab und änderte sich seit 1482 von Ylo über Ilaw und Eylaw zu Eulau.
Elstertrebnitz, als ältester der sieben Ortsteile, wurde 1039 erstmals in den schriftlichen Quellen erwähnt. Die altwendische Bezeichnung Trjêbnica bedeutet Ort der Rodung; Elster oder auch Alster kann von fließen kommen. Seit 1290 als Trebnitz bezeichnet, änderte sich der Ortsname über Trebicz (1468), Trebenitz (1548) und Elster Trebenitz (1590) zum heutigen Elstertrebnitz.
Tannewitz wurde im Jahre 1350 im Lehnbuch von Friedrich dem Strengen als Tannewicz erwähnt und soll seinen Namen von der Sippe der Tannova erhalten haben.
Elsterwerda Im 11./12. Jahrhundert zum Schutz des Elster übergangs angelegte Burg mit Siedlung, im 14. Jahrhundert Städtchen. Bis ins 18. Jahrhundert Kleinkaufleute, Fischer. 1211 Rudolfus sacerdos de Elsterwerden, 1372 daz stetichen Elstirwerde, 1752 Elsterwerda. Der Name bedeutet ‘Siedlung auf oder bei einer von der Elster umflossenen Insel’. Der Gewässername Elster (1017 Nigra Elstra, 1200 Alestra) gehört zur ältesten Namenschicht und ist zu der indogermanischen Wurzel *el-/*ol‘fließen, strömen’ zu stellen, gebildet mit dem -str-Suffix. Zum Grundwort-werda. Ähnlich Bad Elster, Vogtlandkreis, Elstra, Landkreis Bautzen; Elster (Elbe), Landkreis Wittenberg; Bad Liebenwerda, Landkreis Elbe-Elster.
Elstra Aufgrund der Ähnlichkeit des Ortsnamens mit dem Wort „Elster“ (deutsch für Elster) werden Elstern häufig im Selbstidentitätsnamen der Stadt verwendet.
Elterlein
Eltmann Gegründet c. 741, während einer Zeit des Ausbaus der Zivilverwaltung und der militärischen Befestigungen im fränkischen Raum, wird Eltmann erstmals in historischen Aufzeichnungen des 8. Jahrhunderts als „Altimoin“ oder „Eltimoin“ erwähnt, interpretiert als „am oberen Main“, oder vielleicht treffender als „am alten Main“, was möglicherweise die Lage an einem Seitenarm des Mains bezeichnet. Eltmann erhielt 1335 unter Kaiser Ludwig dem Bayern die Stadtrechte. Die erste Verwendung der Schreibweise „Eltmann“ taucht in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1456 auf, eine endgültige Vereinheitlichung der Schreibweise erfolgte jedoch erst im 17. Jahrhundert.
Eltville am Rhein Burg (1330–44 an der Stelle älterer Anlagen errichtet, seit 1635 Ruine), Stadtrecht 1332, seit Anfang des 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 15. Jahrhundert Residenzsitz der Mainzer Erzbischöfe, Adelssitze und Fachwerkhäuser des 16.–18. Jahrhundert (Burg Crass), Schloss Reinhartshausen im Ortsteil Erbach, Kloster Eberbach. Weinbauamt mit Weinbauschule; Weinbau und Weinhandel (bereits Mitte des 13. Jahrhundert ist ein Weinmarkt erwähnt). [1060–1072] in Altauilla, 1069 (Fälschung 12. Jahrhundert) Elteuile, 1097 in villa Alteuila, um 1100 Eldvile, 1148 Eltivile, 1151 Eltevil, 1151 Altevile, 1297 in villa Elteuile, 1373 Eltvil, 15. Jahrhundert in Altauilla, 15. Jahrhundert in Eltueil, 15. Jahrhundert Ellfeld; Eltville (1812). Für die Etymologie des Namens gibt es zwei Deutungsvorschläge. Kompositummit dem Grundwort -villa/-ville zu lateinisch villa, feminin ‘Landhaus, Landgut, Vorwerk’. Das Bestimmungswort gehört dann zu dem lateinisch Adjektivisch altus, -a, -um ‘hoch’ oder ‘hochragend’ als Beiwort großer Städte (wegen der erhöhten Lage oder der hohen Mauern). Gestützt wurde die These dadurch, dass sich Reste eines Landhauses nachweisen lassen. Zweifel an dieser Deutung bestehen aufgrund der regulären Entwicklung von lateinisch villa zu -weil. Bis in die Gegenwart ist die Aussprache mit -f (mundartlich Elfel, Elfeld) bezeugt, was gegen lateinisch villa der Römerzeit spricht, denn sonst würde der Ort heute Elwel heißen (analog zu vivarium > Weiher und dem erst seit althochdeutsch Zeit übernommenen viola > Veilchen). Ein andere Überlegung geht davon aus, dass sich aus älterem Hochstat ‘hochgelegener Ort’ für Hochstad ‘hochgelegenes Ufer, Steilufer’ die mönchslateinische Übersetzung durchgesetzt hat, von der man annimmt, sie sei in den geistlichen Kreisen von Mainz in althochdeutsch Zeit entstanden. Dabei wollte man den vorliegenden Ortsnamen wohl von Höchst a. Main abgrenzen, der daneben 780 als Hostat erscheint. Die historisch Überlieferung zeigt den Wechsel des Anlauts von A> E( [1060–1072] Altauilla > Fälschung 12. Jahrhundert Elteuile) durch das -ider Folgesilbe (Umlaut) und Abschwächung der unbetonten Vokale zu -e-, später fällt -e aus (Synkope: um 1100, 1373, 15. Jahrhundert, 1812; Apokope: 1151, 1373, 15. Jahrhundert). Das Grundwort-feld in der Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert entspricht auch der h. mundartlich Form Elfel[d]. In den historischen mundartlichen Formen entwickelte sich -v> -f (1303 Elthefil), wobei der Vokal -i> -e eim Nebenton abgeschwächt wurde (1324 hofe zu Eltfel). Dabei konnte das Grundwort volksetymologisch von -fel zu -feld umgedeutet werden (1525 Eltfeld).
Elvenich=Oberelvenich und Niederelvenich, 100-400 (Albi)ahanis, Albiaen(sis), 855 Albiniacum, 866 Albiniaca. 1140 Eluenich. Gallo-romanisch Albiniacum, abgeleitet vom germanisch Gewässernamen Albi, die Weiße.
Elvert, (Lüdinghausen) +1000 Egilfrithi, Elbridi, Mitte 1200 Elurithe. Germanisch agilfripa, zu Agilfrip gehorig.
Embken (Aa) 1208 Embeke, Gallo-romanisch Abiacum, zu Ambius gehorig?
Elxleben (an der Gera) Eine Legende aus der Zeit Karls des Großen erwähnt im Zusammenhang mit der Aufteilung Thüringens nach der Unterwerfung der Wenden einen Ort Ebbesschleben, was als das heutige Elxleben gedeutet wird. Der Name ist jedenfalls germanischen Ursprungs, wie auch der Ort. Eine nachweislich urkundliche Erwähnung fällt auf den 22. Oktober 973 im Rahmen eines Gütertauschs zwischen dem Erzbistum Magdeburg und dem Kloster Fulda.
Elxleben (Ilm-Kreis) Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 775 unter dem Namen Elgeslebo. In der Ortsmitte befand sich damals eine kleine Turmhügelburg. Sie diente zum Schutz der Bewohner und zur Bewachung des Verkehrs.
Elz 1145 Elise, 1234 Else, 1305 Else, 1409 Else, 1491 Elsse, [1500] (Kopie Anfang. 16. Jahrhundert) Elß, 1537 Elsz, 1710 Els. Die Überlieferung des Ortsnamens setzt 1145 ein und zeigt kaum Veränderungen. Der unbetonte Vokal -i aus dem ersten Beleg fällt aus sprachökonomischen Gründen aus (Synkope). 1491 erscheint inlautend -ss-, in der kopialen Überlieferung vom Anfang des 16. Jahrhundert ist das Endungs-e apokopiert, was der heute Form des Namens entspricht. Ein Anschluss Else < Elsena zu germanisch *alizo ̄ ‘Erle’ ist abzulehnen. Der Ortsname ist unter Einbeziehung der Gewässername zu beurteilen. Elz, r. Zufluss des Neckar, und Elz, links Nebenfluss der Mosel, uswach gehören zum Bestand der alteuropäischen Hydronymie, anzuschließen an eine indogermanische Wurzel *el/*ol ‘fließen, strömen’. Der Ortsname Elz enthält die ererbten Wortbildungsmittel der Hydronymie, denn auch hier ist eine indogermanische Wurzel *el/*ol anzusetzen, allerdings auf germanisch Stufe mit der Bedeutung ‘modrig sein, faulen’. Die Abtönung germanisch *al liegt mehreren Namen zugrunde. Verschiedene Erweiterungen der Wurtzel sind mittelniederdeutsch ulmich, mittelhochdeutsch ulmic ‘verfault’, altnordisch ylda ‘Modergeruch’, norwegisch ulke ‘Schimmel, Schleim’. Die Schwundstufe ist in germanisch Appellativum belegt, vgl. norwegisch ul ‘verschimmelt’, schwedisch ul ‘ranzig’, neuniederländisch uilig ‘verfault’. Bei dem Ortsname Elz < 1145 Elise liegt eine -s Erweiterung vor. Da Ortsname mit -s-Suffix Flussname nahestehen, wurde eine diminutive Funktion für diese Bildungen angenommen. Der Ortsname Elz ist zusammenfassend als ‘Siedlung an der modrigen, sumpfigen Stelle’ zu deuten. So Alfeld, Landkreis Hildesheim; Ahlten, Region Hannover; † Ala, Landkreis Goslar; Oelber, Landkreis Wolfenbüttel.
Elzach Wahrscheinlich zwischen 1287 und 1290 durch die Herren von Schwarzenberg gegründet, 1560 ging Elzach an die Herren von Reischach, dann Besitz der Landgrafschaft Breisgau und seit 1805 badisch. 1178 Eltavelt (entstellte Form in einer Papsturkunde), 1275 Alza, 1318 Elzahe, 1329 Elzah, 1351 Eltzach. Der Ortsname ist aus dem Gewässername Elz übertragen, im entstellten ältesten Beleg vielleicht als Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch-feld, mittelhochdeutsch velt ‘Feld’. Das Grundwort-ach1 wurde sekundär eingefügt.
Elze, Aus einer karolingischen Missionszentrale entstanden, geriet der Ort später immer wieder in den Konflikt zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Fürstentum Calenberg; 1068 Alicga, (um 1135) Aulica, 1151 in Alitse, 1160 de Eleze, 1204 de Elze. Die Zuordnung von 826–876 uswach in Aluchi ist unsicher, jedoch ist dieses das bisher erwogene Aligse nicht. So stehen zwei Überlieferungsstränge nebeneinander: Aulica / Aulika und Alitse, Eleze, Eletse, Elze u.ä. Bei Aulica / Aulika liegt offensichtlich eine Latinisierung mit Hilfe einer Diminutivbildung zu aula ‘Halle, Fürstenhalle’ vor. Lässt man diese Überlieferung beiseite, lösen sich alle Probleme: von einer Grundform *Alika ausgehend ist mit Umlaut und Zetazismus eine Entwicklung über *Elitse, *Eletse, *Eleze zu Elze ohne Frage möglich. Ein Ansatz *Alika kann am ehesten als -k-haltige Suffixbildung zu germanisch *al verstanden werden. Das Suffix kann entweder als germanisch -k-Element aufgefasst werden oder aber als indogermanisch *-g-Suffix. Im letzteren kann ein Anschluss an den Namen der Wolga erwogen werden. Die Ableitungsgrundlage ist entweder die in Gewässername gut bezeugte indogermanisch Wurzel. *el-/*ol ‘Wasser, feucht, fließen’, vgl. Aller, Ola, Alster, Elster, Alpe (Al-apa) uswach, oder aber, wohl eher, eine germanisch Ablautvariante zu schwundstufig germanisch *ul in norwegisch ul ‘faul, feucht, modrig’. So Alfeld, Landkreis Hildesheim.
Elztal Tal in der Elz.
Elzweiler Elzweiler ist vermutlich eine fränkische Gründung. Später war es Reichsland und gelangte 1350 unter die Herrschaft der Wildgrafen. Die alten Stadtmauern sind noch erkennbar.
Embsen Der Beginn der schriftlich überlieferten Geschichte: Im Falle Oerzens ist hier wohl ein Zeitpunkt vor dem bzw. im 10. Jahrhundert wahrscheinlich. In dieser Zeit (genau: im Jahre 988) wird der Nachbarort Tellmer als im Besitz des sächsischen Grafengeschlechts der Bardonen befindlich bezeichnet. Es ist – lt. der Historikerin Gudrun Pischke – eine nicht genau datierbare Mainzer Urkunde von 1104/1105, der Oerzen (und wahrscheinlich auch das unweit gelegene Glüsingen) seine Ersterwähnung verdankt – wenngleich im Falle Oerzens die erste, noch im Original erhaltene Urkunde aus dem Jahre 1298 stammt.
Embühren Der Ort wurde kurz vor 1500 gegründet und hieß ursprünglich je nach Quelle Immigburen, Imingburen oder Imburen.
Embt=Oberembt und Niederembt, 1136 Embe, 1143 Imbe, 1205-14 Eimbe.
Emden Wahrscheinlich um 800 als friesischer Handelsort entstanden, 11. Jahrhundert Münzstätte, 1244 als Zollstätte erwähnt; 1458–1561 Residenz der Reichsgrafschaft Ostfriesland; seit dem 16. Jahrhundert Entwicklung zu einem Hafen von europäischer Bedeutung; Aufbau der Werften, Erdölwerke, Volkswagenwerk, 2. Hälfte 11. Jahrhundert AMVTHON, 1255 de Emetha, 1312 Emutha, 1439 Emeden, 1794 Emden. Die -n-haltigen Formen Amuthon, Emeden uswach sind Dativ-Plural-Formen, die eine Stellenbezeichnung ausdrücken. Es liegt ein Kompositum vor aus ̄e + mu ̄th-, wobei im ersten Teil entweder der Flussname Ehe, älter Ee, oder aber das Appellativum altfriesisch a, e ‘Wasser, Fluss’, vgl. gotisch ahva, altsächsisch, althochdeutsch aha, altniederfränkisch aha, a ̄, steht. Der zweite Teil mu ̄th enthält altfriesisch mu ̄tha ‘Mündung’, vgl. altenglisch mu ̄Da, altsächsisch -mude u. a. in Anremude (Allermöhe), Müden/Aller u. a. Der Name bedeutet demnach ‘an der Flussmündung’ oder ‘an der Mündung der Ehe’. So Muiden, 9. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) in Amuthon, ö Amsterdam; Emmerwolde, 11. Jahrhundert in Amutharia uualda, in Emuthero uualda, nö Groningen; Westeremden bei Groningen, 9. Jahrhundert de Amuthon, jeweils Niederlande.
Emeringen 1292 übergab Markgraf Heinrich von Burgau dem Kloster Zwiefalten um 45 ½ Mark Silber das Eigentumsrecht einiger Besitzungen zu Emeringen, die Berchtolt von Dachsberg (Dienstmann von Graf Heinrich von Veringen) innehatte.
Emerkingen Zur Römerzeit befand sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde ein Kohortenkastell nebst zugehörigem Vicus. Das Kastell befand sich rund 600 Meter nordnordwestlich des späteren Ortes. Es entstand um 45 n. Chr., wurde vermutlich nach den Wirren des Jahres 69 n. Chr. verstärkt und ausgebaut und bestand bis etwa 85 n. Chr. Nördlich und westlich dieses Lagers entstand ein Dorf (vicus), dessen lateinischer Name unbekannt ist und das wesentlich länger bestand als das Lager. Von der Mitte des 1. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. wurde hier außerdem eine Ziegelei betrieben.
Emersacker
Emkendorf Der Ort Emkendorf wurde erstmals im Jahr 1190 als Imekenthorp – benannt nach dem Besitzer, dem Ritter Emcko von Westensee, einem Vasallen der Grafen von Schauenburg und Holstein, – erwähnt.
Emleben
Emkun, (Seppenrade) +1000 Emminghem. Germanisch Emminga haim, Wohnung der Leute des Emmo.
Emmel=Niederemmel und Oberemmel. 893 Embilado, 1098 Embelde, 1135 Emelda.
Emmelkamp, (Altschermbeck) +1000 Emilighem, Mitte 1200 Immelincheim. Germanisch Immilinga haim. Wohnung der Leute des Immilo.
Emlichheim 1312 Ersterwähnung; bis heute stark landwirtschaftlich geprägt. 1312 Emminchem, 1324 Emlichem, 1440 Empninchem. Der Ortsname zählt wohl zu den in der Grafschaft Bentheim vergleichsweise häufigen Namen, die mit dem Suffix-ing(e)heim (-heim) gebildet si nord. Im Bestimmungswort findet sich der Personennamen Emmel, der eine suffigierte Kurzform des Personennamenstammes Am-, mit durch die Endung -ing bedingter Umlautung, darstellt. Möglich ist auch eine Variante des Personennamenstammes Irmin-, Ermin mit Assimilation von -rmz u -mm und Suffix -l. Im Auslaut ist eine Entnasalisierung von -ing zu -ich zu verzeichnen. So Emmelsbüttel, Gemeinte Hohenaspe, Kreis Steinburg.
Emmelbaum Der Ort wurde 1477 erstmals als Emmelbende urkundlich erwähnt. Weitere schriftliche Quellen sprechen 1570 von Emmelbem und 1664 von Emmelbein.
Emmelsbüll-Horsbüll Die Gemeinde hat zwei Zentren. Horsbüll ist das kleinste davon. Das Dorf wird bereits im Waldemarer Landbuch aus dem Jahr 1231 erwähnt. Es war ursprünglich Mittelpunkt eines großen Hofes, der zum Halligengebiet gehörte. Ein großer Teil des Dorfgebietes ist im Laufe der Jahrhunderte im Meer verschwunden. Die Marienkirche stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und ist die älteste Kirche der Region. Durch den Grundstücksverlust liegt die Kirche nun auf dem Deich.
Emmelsbüll entstand an mehreren kleineren Kaianlagen. Die heutige Rimberti-Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ein Teil der Innenausstattung geht auf einen älteren Vorgängerbau aus dem Mittelalter zurück.
Emmelshausen Das Zentrum der Verwaltungsgemeinde liegt an der schon aus vorrömisch Zeit stammenden Straße Bingen-Koblenz. An der Stelle des h. Bahnhofs, ehemalig Halsenbach, befand sich seit Mitte des 13. Jahrhundert eine Gerichtsstätte sowie eine Siedlung Emmelshausen, die bis 1619 noch bewohnt war und im 30-jährigen Krieg unterging. Um 1300 de Emilshusi, 1375 Emelshusen, 1655 Emmelßhaußen, 1925 Halsenbach, Bahnhof; Emmelshausen (1937). Das Bestimmungswort enthält den althochdeutsch Personennamen Amil-. Der Genitiv Singular auf -s bewirkt die Umlautung zu Emils-. Das Grundwort ist mit-hausen gebildet. Der Ortsname bedeutet demnach ‘bei/zu den Häusern des Amil’.
Emmendingen 1094 kann Dietrich von Emmendingen als Grundbesitzer des Ortes nachgewiesen werden, ab der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert standen die Herren von Emmendingen in den Diensten der Grafen von Nimburg, im 14. Jahrhundert im Besitz der Markgraf von Hachberg, 1415 an Markgraf Bernhard von Baden verkauft, 1590 Stadtrecht.1091 Anemoutingen [Original], 1094 Anemoutinga [Original], 1184 Anemotingen [Original], 1236 Anmutigen [Original], 1325 Enmettingen [Original], 1573 Ementingen [Original].. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Anemuot; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Anemuot’. Der Name entwickelt sich durch Umlaut von a zu e, Abschwächung des unbetonten u zu e und Assimilation von nm zu mm.
Emmendorf
Emmerich am Rhein Stadterhebung 1233. 828 in uilla Embrici, 1378 van Emberic, 1406 Eymerich [Original]. Das E ist nach Ausweis von Parallelnamen des Typs Ambriki (älteste Belege um 930 im Werdener Urbar für einen Ort in der Nähe von Aurich) das Ergebnis des Primärumlauts. Der im Stadtwappen von Emmerich abgebildete Eimer (altsächsisch ̄embar) ist schwerlich die etymologische Grundlage. Vielmehr handelt es sich um eine Ableitung mit -k-Suffix (als -ja-Stamm flektiert) zu dem voreinzelsprachlichen Gewässerwort *ambr-; b zu m beruht auf totaler Assimilation. Die Ambriki-Toponyme sind somit als ‘Ort am Fluss’ erklärbar. Der Ortsname ist im norddeutschen Gebiet recht häufig.
Emmerke, (Borgentreich) 1015-25 Embriki. Altgermanisch ambrikja-.
Empte, (Dülmen) +1000 Ambiton, Mitte 1200 Ambetthorpa.
Emmering (Ebersberg) Der Ort Emmering wurde im 9. Jh. als Emheringas ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Emheri zugrunde.
Die Erstnennung von Schalldorf erfolgte um 1180 über das Ortsadelsgeschlecht der Schalldorfer (de Schalchdorf), die als Ministerialen der Grafen von Wasserburg genannt sind und bis in das 16. Jahrhundert mit Besitz in Schalldorf nachweisbar sind.
Emmering (Fürstenfeldbruck) Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt in einer Güterliste des Klosters Benediktbeuern aus dem 11. Jahrhundert. Dort wird für die Zeit zwischen 740 und 770 Emeheringen (Bedeutung: bei den Leuten des Emheri) erwähnt. Emmering kann man als eine Urpfarrei im Ampertal bezeichnen, denn schon die Konradinischen Matrikel von 1315 weisen Emmering als Mutterpfarrei für die Tochterkirchen Olching und Esting aus.
Emmerthal Als Gemeindename mit Wirkung vom 1. Januar 1973 entstanden. Der junge Name ist mit dem Grundwort -tal und dem Gewässername Emmer (784 super fluvium Ambra [Original], (822–26) super fluuium Embrine [Anfangs 15. Jahrhundert], 1005 Hambrina, 1226 in de Emmern) gebildet. Den Gewässername enthält auch der an dem Emmer liegende Ortsname Emmern (1183 Embere). Der Gewässername ist auf *Ambria (wegen des späteren Umlautes) zurückzuführen, wird dann durch -n-Suffix erweitert und ist zu indogermanisch *ombh ‘feucht, Wasser’ zu stellen, das in griechisch ómbros, lateinisch imber ‘Regen’ enthalten ist.
Emmerting mmerting wurde erstmals 815 als Ehemutingen in einem Tauschvertrag des Salzburger Bischofs urkundlich erwähnt.
Emmerzhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Emmerzhausen fand 1344 unter dem Namen „Engilbrachtshusen“ im „Mannbuch“ der Ritter von Bicken statt. 1561 wurde die Existenz einer im Ort bereits bestehenden Kapelle festgehalten.
Emmingen-Liptingen Liptingen wurde im Jahre 761 als Liubdahinga erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt und gilt deshalb als älteste Gemeinde im Landkreis Tuttlingen.
Emmingen wurde im Jahre 820 erstmals urkundlich als Emminga erwähnt.
Empfertshausen Im Jahre 825 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda zum ersten Mal genannt. Die als „Orentil“ und „Francswind“ genannten Schenker übergaben am 22. September 825 neben anderen Besitztümern im Ort auch 3 Leibeigene und 30 ungezähmte Pferde. 1284 nennt ein Verzeichnis des Klosters Zella für den Ort „Empenfrideshusen 5 Mansen, 3 Halbmansen, 2 Hufen, 2 Kühe, 13 Schweine und 20 Ziegen als dem Kloster zu eigen“.
Empfingen Empfingen wurde erstmals 772 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Emsbüren Der Ort besaß einen der 12 Amtshöfe der Schenkung Karls des Großen an Bischof Liudger von Münster im 9. Jahrhundert Ersterwähnung im 12. Jahrhundert, seit dem 14. Jahrhundert Marktflecken. 1151 Buren. Der Name basiert auf altsächsisch bu ̄r ‘die Bauerschaft, das Dorf” im Dativ Plural (Buriun), vgl. althochdeutsch bu ̄r ‘Haus’, angelsächsisch bu ̄r ‘Zimmer, Behausung, Landsitz’; die Pluralform lässt auf die Bedeutung ‘Haus’ schließen. Der Zusatz Ems (um 1490) bezieht sich auf den nahegelegen Fluss Ems, der Gewässername (1. Jahrhundert Amisia, 946 Emisa) geht auf eine indogermanische Wurzel *am ‘Graben, Flussbett’ zurück. So Büren, Kreis Paderborn; Buir, Ortsteil von Kerpen, Rhein-Erft-Kreis und Ortsteil von Nettersheim, Kreis Euskirchen; Buren, Niederlande; Beyren.
Emsdetten Im Mittelalter Kirchdorf in der Grafschaft Tecklenburg, 1400 zum Fürstbistum Münster, 1803 Fürstentum Rheina-Wolbeck, 1806 Großherzogtum Berg, 1810 Kaiserreich Frankreich, 1813 preußisch. 1178 Thetten, 1277 Detten;1621 Embsdetten. Ursprünglich Simplex-Bildung auf der Basis eines Gewässername, für die eine nicht belegte Ausgangsform *Thiutina (etwa ‘die Lärmende, die Rauschende’) angenommen werden kann. Sie ist anzubinden an den Stamm von altsächsisch *thiotan ‘rauschen, tönen’, altenglisch þeótan ‘heulen, lärmen’. Es handelt sich um eine Bildung mit -n-Suffix, das sich in Gewässername häufig findet. Bereits der Erstbeleg zeigt eine abgeschwächte Form, so dass auch eine Flexionsendung nicht deutlich erkennbar ist. Der ursprüngliche Gewässername wird aber als Dativ-Plural-Bildung zum Siedlungsname geworden sein. Der im 15. und 16. Jahrhundert noch an den Namen angefügte differenzierende Hinweis über die Lage des Ortes an der Ems (z. B. Detten super Emesam, Detten Emes) ist dem Namen später vorangestellt worden und fungiert heute als Bestimmungswort Ems-. Dieser Name geht zurück auf lateinisch Amisia (daraus im 10. Jahrhundert Emisa), das aus der indogermanischen Wurzel *am‘ Graben, Flussbett’ gebildet ist. Es ist nicht klar, ob sich der ursprünglich Gewässername auf den Mühlenbach bezieht, der nö von Emsdetten in die Ems mündet, oder auf die Ems (und bei Benennung mit dem differenzierenden Zusatz nicht mehr verstanden wurde). So Schapdetten, Ortsteil von Nottuln, Kreis Coesfeld.
Emsgau (Gau an der untern Ems, 1. Hälfte 900 Emisga.
Emskirchen 1361 Erwerbung durch die Burggrafen von Nürnberg, 1972 bis 2006 gleichnamige Verwaltungsgemeinde.1132–1147 (Kopie des 15. Jahrhundert) Empichiskirchen, 1136–1139 Empichischirchin, 1156 pro parrochia Enspenkirch ... parrochiam Enspenkjrch, 1158 (Kopie von 1422) matricem ecclesiam in Emskirchen, circa 1305 plebanus in Emskirchen. Grundwort des ursprünglich Gebäude namens ist mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’, -kirchen; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Empichi zu erschließen. Damit ergibt sich die Erklärung ‘bei der von einem Empichi gestifteten Kirche’.
Emstek Um 800 Gründung einer der Hauptkirchen im Lerigau durch Kloster Visbek, Besitz der Grafen von Ravensburg-Vechta, 1252 zum Bistum Münster. 947 in Emphstete [Original] [als Emphstece zu lesen], um 1000 in Emsteki (Kopie1479 nach Vorlage von Kopie11. Jahrhundert). Ortsname mit unsicherer Etymologie. Möller erwägt eine Ableitung mit den Suffixen -st und -k zu indogermanisch *am ‘Flussbett, Graben’, einen Abschnitts Name der Soeste *Amistika und einen durch -ja-Ableitung gebildeter Ortsname *Amistiki. In Anbetracht des Erstbelegs mit Labial ist wohl eher an indogermanisch *emb(h)-, *omb(h)‘feucht, Wasser’, germanisch *amb-/*amp-, zu denken, wie in † Ember, Empede und Empelde (Region Hannover). Als germanisch Grundform ist *Ambistika für einen Gewässername, *Ambistiki für der Ortsname anzusetzen; - ibewirkte Umlaut von -a-, Nebentonvokale wurden abgeschwächt und schwanden teilweise wie auch der Labial aus der späteren Dreierkonsonanz *-mbs-. Noch nicht in Erwägung gezogen wurde ein Kompositum, dessen Grundwort zu germanisch *stiki aus indogermanisch *(s)teig-, *(s)tig ‘stechen, spitz’ gehören könnte, dazu altsächsisch stiki, mittelniederdeutsch, mittelniederländisch st ̄ek(e), altfriesisch stek(e) ‘Stich, Punkt’, mittelhochdeutschstich auch ‘abschüssige Stelle, steile Anhöhe’, wobei das Bestimmungswort unklar bleibt.
Emtinghausen Ab etwa 1100 kam es zu einem Siedlungsvorstoß in höher gelegene Teile des Gemeindegebietes. Durch Rodungen in der damals buschbewachsenen Heidelandschaft und den feuchteren Brüchen entstand dabei eine lockere Einzelhof-Streusiedlung, die im Gegensatz zur bisherigen Form des Reihendorfes stand. Die neuen Höfe wurden teilweise auf kleinen, aufgeschütteten Erhebungen oder Wurten errichtet und können als „Einzelhof-Kampfsiedlungen“ (wegen des Kampfes gegen die Natur) bezeichnet werden. Vermutlich entstand das Dorf ebenso wie Bahlum als spätmittelalterliche Nachsiedlung im Auftrag des bremischen Erzbischofs. Neben den Altbauern waren auch steuerzahlende Pflug- und Handkötner siedlungsberechtigt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Emetinghusen datiert aus dem Jahre 1260. Die Bezeichnung wird gemeinhin, als „Haus an der Emte“ gedeutet, was auf einen früheren Nebenfluss der Weser hindeutet.
Emtmannsberg Emtmannsberg wurde 1320 als „ze dem Perge“ erstmals urkundlich erwähnt, 1324 mit dem Zusatz „Nentbsperg“, 1411 „Nentwigsperg“ und 1436 „Emtmansperg“. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich ein Personenname. Der Gemeindeteil Birk wurde 1357 erstmals als „Pirk“ urkundlich erwähnt.
Endingen am Kaiserstuhl Alemannische Siedlung, die 762 aus dem Besitz der Straßburger Kirche an das Kloster Ettenheimmünster ging, 1295 wird Endingen als urbs bezeichnet, seit 1094 Herren von Endingen, 1805 von der Landgrafschaft Breisgau an Baden. 763 (Kopie1457) Endingen, 965/991 Endingun, 984 Endinga, 1086 Endingen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ando; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ando’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e und erhält zur Abgrenzung von Endingen, Ortsteil von Balingen, den Zusatz am Kaiserstuhl (zuerst 1304 Keiserstuol als bildlicher Ausdruck für die eindrucksvolle Größe des Berges).
Ende, (Herdecke) +1000 Emnithi. Sie Imde.
Endenich, (Bonn) 804 Antiniche, 1976 Antinich, 1136 Enthenich. Gallo-romanisch.
Enenhaus, (Paderborn) 1036 Enenhus.
Engeldorf, (Rondorf) 1079-89 Engeldorf.
Engelen, 815 Angrisa, 1147 Angle.
Engelsdorf, (Aa) 1154 Endenstorph, 1158 Endestorp. Germanisch Andine sporpa, Siedlung des Andin.
Engern, (Gau an der Weser) +1000 in pago Angorion, 1015-25 in excercitu Angariorum. Genannt nach der Angrivarii.
Engers, (Koblenz) 1090 Eingrische, 1204 Engersche.
Engersgau (Gau um Engers) 790 in Angrisgouue. 821 in pago Engiriscgeuui. 1019 in pago Ingreisgouue.
Endlichhofen Endlichhofen wurde erstmals im Jahre 1296 urkundlich erwähnt. Der Wortlaut dieser Urkunde lautet: „Anno 1296 hat König Adolff dem Closter gegeben 6 Malter Korn, 6 Malter Habern 6 solidos denarium Coloniensium jährlich zue Endlichhofen zu empfangen bis uff Ablösung.“
Der Ort wird 1361 als Endelengebe, 1411 als Endelingobin und 1526 als Endlichhofen urkundlich genannt und war ein Grafschaftsfreier Ort, der zum Gericht Miehlen gehörte.
Endschütz Die urkundliche Ersterwähnung fand für Endschütz 1445 statt.
Endschütz war 1568 von Hexenverfolgung betroffen. Der Mann Nickel Traute geriet in einen Hexenprozess. Er wurde mit glühenden Zangen gerissen, gerädert, dann verbrannt.
Engden
Engelbrechtsche Wildnis Die Besiedlung der Gemeinde begann nach der Eindeichung der Herzhorner Wildnis im Jahre 1615.
Am 23. Dezember 1697 wurde die Gemeinde als Adeliges Gut aus der Herrschaft Herzhorn ausgegliedert. Nach Güldenlöwes Tod 1704 war bis 1754 Ferdinand Anthon zu Laurwig Gutsherr, danach von 1754 bis 1783 Christian Conrad von Danneskjold-Laurwigen, von 1783 bis 1861 Friedrich Ludwig Ernst von Bülow und zuletzt von 1861 bis 1867 der Namensgeber Johannes Engelbrecht (1832–1914). Er hatte die Wildnis mit Vertrag vom 15. Juni 1860 für 440.000 dänische Reichsbanktaler (Rigsbankdaler) gekauft und ferner die Schulden von 216.800 Reichsbanktalern übernommen.
Engelsberg
Engelsbrand Die drei Dörfer Engelsbrand, Salmbach und Grunbach wurden im 11. oder 12. Jahrhundert Waldhufendorf im Zuge der Besiedlung der Gegend um das Kloster Hirsau gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinden erfolgte am 24. Juli 1404, als die Brötzinger Stiftsherren die Abtrennung mehrerer Dörfer, darunter der drei Engelsbrand, von Brötzingen zur Bildung einer neuen Pfarrei in Langenbrand beantragten.
Engelschoff Entstanden ist Engelschoff als Siedlung im Zuge der Hollerkolonisation, in der holländische Siedler ins Erzbistum Bremen kamen und die sturmflutgefährdeten Marschen urbar zu machen halfen.
Engelskirchen Frühe Besiedlungsspuren (Ringwälle, Erburgen), Ersterwähnung 1353, früher die Ortsteil Ründeroth (1174) und Ehreshoven (1280). 1353 Engellerskerken, 1363 Engelerskirchen. Kompositum aus Personennamen Engilher und Grundwort -kirchen. Ob im Erstglied auch ‘Angel’ aus germanisch *angulam ‘Haken, krumm’ vermutet werden darf, etwa für den Flussverlauf, ist eher zweifelhaft.
Engelstadt 941 Engilestat, 1135 Engilstat. Germanisch Angilon stadi, Ort des Angilo.
Engelthal 1243 wurde das Dorf Swinach zum Sitz des Dominikanerinnenklosters Engelthal. Von 1289 bis 1356 lebte im Kloster Engelthal die Patriziertochter Christine Ebner, die ihre zahlreichen Visionen und Offenbarungen und die ihrer Mitschwestern literarisch verarbeitete (Leben und Offenbarungen, ab 1317 und Engelthaler Schwesternbuch, vor 1346). Aufgrund ihres Lebens und Werks gehörte sie zu den bemerkenswerten Frauen der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bekannt ist Engelthal (Ortsname unbekannter Etymologie durch dieses Kloster, das im 14. Jahrhundert ein Zentrum mystischer Spiritualität und einer nahezu einmaligen Produktion deutschsprachiger mystischer Literatur war.
Engen Die Stadt wurde in der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert gegründet, 1086–1138 Edelfreie Herren von Engen bezeugt, dann im Besitz der Herren von Hewen und Fürsten von Fürstenberg und seit 1806 badisch. Alter Stadtgarten. 796/954 (Kopie 15. Jahrhundert) Engen ( ? ), 1086 (Kopie 12. Jahrhundert) Engin, 1092 Engin [Original]; Engen (1179). Der Name ist anzuschließen an althochdeutsch engi ‘Enge, Engpass’, mittelhochdeutsch enge ‘beengter Weg, schmales Tal, Schlucht’. Namengebend war wohl die Landschaftsformation.
Enger Die alte Siedlung entstand im Bereich eines Villikationshofes. Zwischen 930 und 940 Gründung eines Stiftes durch Königin Mathilde († 968), 968 Schenkung Ottos an das Erzstift Magdeburg, Stiftsvogt später Edelherr zur Lippe (auf vorgelagerter Burg); vermutlich Grab des Sachsenführers Widukind (Grabplatte um 1100), 13. Jahrhundert Marktrecht, 1356 Weichbild, (zumeist verpfändete) 1721 Stadt. Widukindmuseum. 947 monasterium in loco Angeri, 965 Angare, 968 abbatiam cui nomen est Angerin, 1209 Engere, 1329 in Angara; Enger (1442). Der Ortsname steht in keiner Verbindung zum alten Landschaftsnamen Engern für das Gebiet der mittleren Weser (978 Angeron, 1065 Engeren ‘bei den Angarii, Angri, d.h. den Anger-, Wiesenbewohnern’). Der Ortsname geht entweder auf einen alten Gewässername zurück (vgl. die Anger, r. Nebenfluss zum Rhein bei Duisburg, 876 Angero, 1289 Angera) oder gehört als Flurbez. zu altsächsisch althochdeutsch angar ‘(Markt-)Platz; Grasplatz, Anger’, mittelniederdeutsch anger ‘Grasland’.
Enge-Sande
Engstingen Entstand 1975 durch die Vereinigung der selbstständigen Gemeinte Großengstingen, Kleinengstingen und Kohlstetten, Gewerbepark Hais, Wendelinuskapelle, St. Martinskirche, Sauerbrunnen, 788 Anigistingin, 1137/38 (Kopie 16. Jahrhundert) Anegestingen, 13. Jahrhundert Engestingen, 1434 Freyenengsten, 1482 Clain Engstingen, 1582 Grossen Engstingen. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Anagast; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Anagast’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e und Ausfall tonschwacher Mittelsilben.
Eningen unter Achalm Gründung der Alemannen, Ortsadel vom 11. bis 13. Jahrhundert, die durch Bempflinger Vertrag geteilte Ortsherrschaft erst an die Grafschaften Achalm und Urach und dann an Württemberg, Andreaskirche, Sterbeort von Johann Georg Hegel. 1089/90 (Kopie 1135–37) Eningin, um 1090 (Kopie 16. Jahrhundert) Eningen, 1274 Eningen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ano; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ano’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e. Dazu kommt als Lageangabe der Gewässername Achalm.
Enkenbach-Alsenborn Vier Gemeinten mit einer der ältesten Burgen der Pfalz. Die Alsenborner Dieburg an der Alsenzquelle schützte im Mittelalter als Niederungsburg die Straßen nach Mainz, Worms und Kaiserslautern. 1148 Gründung eines Prämonstratenserinnenklosters durch die Burgherren in Enkenbach. Enkenbach: Um 1150 Enkenbach, 1361 Eynkenbach; Enckenbach (1553). Alsenborn: 863/64 Alsenzbrunne (Kopie 1144), um 1150 in Alsenzenburnen, 1604 Altzenborn; Alßenborn (1610). Das Bestimmungswort im Ortsname Enkenbach geht auf mittelhochdeutsch enke ‚Viehknecht, Hütejunge’ zurück, das Grundwort ist-bach. Zu deuten ist der Name somit als ‘Siedlung an einem Gewässer, dass die Viehhüter nutzten’. Der Ortsname Alsenborn ist eine Zusammensetzung mit dem vorgermanisch Gewässername *Alsantia/*Alsontia und-brunn beziehungsweise-born, beide bedeuten hier ‘Quelle (der Alsenz)’, weshalb der Ortsname als ‘Siedlung an der Alsenzquelle’ gedeutet werden kann. So Alsenbrück, eingemeindet in Winnweiler, und Alsenz-Obermoschel, beide Donnersbergkreis.
Enkeln, (Olpe) 1222 Einclo.
Enkirch 732-33 in Anchiriaco, 908 Ankaracha, 1051 Enchricha. 1195 Einkerka, Enckerche. Zur ersten urkundlichen Erwähnung kam es, als Adela, die Tochter des merowingischen Adeligen Hugobert und Irmina von Oeren, das von ihr gestiftete Kloster Pfalzel in ihrem Testament bedachte. In dieser Urkunde vom „1. April im 12. Jahre der Herrschaft des Königs Theodericus“ (732/733) heißt es: „Ebenso gebe ich an das schon erwähnte Kloster meine Anteile an den Häusern von Anchiriacum, Ursiacum und Caimitas (Kaimt), die über der Mosel gelegen sind.“
Ennepetal Nach der Lage im Tal der Ennepe gewählter Name für das Stadtgebiet. Der Gewässername (1235 Ennepe) ist eine Bildung mit dem Grundwort -apa. Der Erstbestandteil ist wegen der spät einsetzenden Überlieferung nicht sicher geklärt. Erwogen wird eine Verbindung mit der Wurzel *en-/*on-, die in einigen europäischen Gewässername anzutreffen ist und vermutlich der Bildung von inhaltlich nicht genauer bestimmbaren Bezeichnungen für ‘Wasser’ diente.
Ennigerloh Circa 1050 Aningera lo, Aningero lo, 1217 Enyngerlo, 1279 Eniggerlo. Zusammenrückung mit dem Grundwort -loh, das appellativisch aufaltsächsisch *lo ̄(h), mittelniederdeutsch lo ̄h ‘Gebüsch, Gehölz, (Nieder-)Wald’ basiert. Das Erstglied beruht auf Aningera des ursprünglichen Syntagmas, wie es in der Handschrift des Freckenhorster Heberegisters durch Getrenntschreibung der Namenglieder noch deutlich ist. Es ist der Genitiv Plural einer Einwohnerbezeichnung mittels des Suffixes -ar zu einem nicht namentlich belegten Ortsnamen, der aus einer Personengruppenbezeichnung besteht (*An(n)ingun). Dieser setzt sich aus dem germanisch Kurznamen An(n)o und dem Zugehörigkeits suffix -ing zusammen. So kann der Ortsname Ennigerloh umschrieben werden mit ‘Wald der Bewohner des Ortes der An(n)o-Leute’. Durch Umlaut und Schwund des -n aus der schwachtonigen Mittelsilbe hat sich eine Form Ennigeralo entwickelt, die zeitgleich zum Erstbeleg überliefert ist. Diese Bildung ist (nach Ausfall der unbetonten Flexionsendung für den Genitiv) mit nur wenigen Abweichungen als Ennigerloh bestehen geblieben. Eine Verbindung zum Landschafts und Volksnamen Engern besteht nicht.
Ennerich, 790 Aendriche.
Ennevels, (Neukirchen-Vluyn) Ende 1200 Endenueldes, Endesueldes.
Ensch 1222 Ancun, 1016-47 Enciche, 1098 Einsce. Gallo-romanisch.
Ensdorf (Oberpfalz) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1028. Ausgrabungen am sogenannten Stephansturm, dem einzigen Rest der 1805 abgebrochenen Pfarrkirche St. Stephan, erbrachten den Nachweis einer Kirche des 10. Jahrhunderts. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass der Turm im Jahr 1075 erbaut wurde.
Ensdorf (Saar) 1179 Enstorf, 1197 Enestorf. Der Ortsname Ensdorf leitet sich vermutlich von dem keltischen Wort „Anisa“ für „Sumpf“ ab. Gemeint wäre hier also eine sumpfige Ortslage am Ufer der Saar.
Ense Der Ort besteht aus den Siedlungskernen Oberense und Niederense, letzterer Sitz des Rittergeschlechts von Ense. 1230 Ense [Original], 1382 to Overen-Ense, 1544 to Nidderen Enße. Bis auf die differenzierenden Zusätze Ober(en)und Nieder(en)(nach der Höhenlage am Haarstrang) ist der Ortsname unverändert geblieben. Er hat genaue und früher bezeugte Entsprechungen von Korbach, Kreis Waldeck-Frankenberg. Die Ausgangsform des Ortsnamens ist als *An-isa anzusetzen, eine Bildung mit -s-Suffix und Bindevokal -i-, der den Umlaut A> E bewirkte. Die Basis ist an die Wurzel indogermanisch *en-/*on anzuschließen, die in Gewässername bezeugt ist. Aufgrund des Anlauts ist die -o-Stufe anzunehmen. Der Ortsname wurde durch Übertragung des Namens eines Bachs oder einer verschwundenen Wasserstelle auf die daran gelegene Siedlung gebildet. Näheres ist unsicher. Da Niederense wohl älter ist, wäre ein Abschnittsname der Möhne denkbar. So Niederense und Oberense, Ortsteil von Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg; Gewässername Enns, Österreich.
Ensheim 1152 Onesheim, 1179 Honsheim, 1225 Honesheim. Ensheim Rheinhessen. Da schenkte ein Grundherr von Ensheim im Jahre 769 dem Lorscher Kloster einen Wingert und sorgte – ganz nebenbei – mit der Erwähnung seines Heimatdorfes für die älteste ihrer Art. „Aoenisheim“ schrieb er Ensheim damals zwar noch, dass das heutige Ensheim damit aber gemeint sein muss, darüber sind sich die Wissenschaftler heute einig. Gleichzeitig bezeugte der Herr – ebenso ganz nebenbei – dass Ensheim und der Weinbau seit jeher zusammengehören
Enspel
Entersburg, (Hontheim) 1144 Nentersburch, 1158 Nentersburc. Germanisch Nanpiharis burg, Burg des napihar, (nanpi, Wagemut + harja, Heer)
Entringen, 1203 Entringe.
Entrup, (Aschberg) Mitte 1200 Hethelincthorpe. Germanisch Hapulinga porpa. Dorf der Leutes des Hapulo, (hapu, Kampf)
Eppeldorf, (Ermsdorf) 895 Oppilendorf, 915 Epplendorf. Germanisch Oppilon porpa, Dorf des Oppilo.
Eppelsheim. 1187 Epilensheim. Germanisch Abbiles haim, Wohnung des Abbilo.
Enzen 1115 in Enzeno, 1150 `henence, 1166 Encena, 1222 Encene, Encinne.
Enzklösterle Enzklösterle wurde erstmals 1323 urkundlich als „Klösterlein ze der Entz“ erwähnt.
Epenwöhrden
Epfenbach Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1286 als Epphinbach auf einer Schenkungsurkunde des Reinholdt von Ladenburg und seiner Ehefrau Lioba, in dem die beiden ihre dortigen Besitzungen dem Kloster Schönau vermachten.
Epfendorf Das genaue Alter von Epfendorf ist nicht bekannt. Ein Reihengräberfeld aus dem 8. Jahrhundert befindet sich unterhalb der „Käppeleshalde“. Der Ort wurde 994 erstmals urkundlich erwähnt und wechselte seitdem mehrmals den Besitzer.
Eppelborn Spuren aus der römischen Zeit. Ende 13. Jahrhundert gehörte die Siedlung zum Herrschaftsbereich der Herzöge von Lothringen, ab der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert der Freiherrn von Buseck, ab 1786 des Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1793 Französisch, 1815 an Preußen, 1920 Völkerbundverwaltung, 1935 Rückgliederung ins Reich. Um 1200 (Kopie 15. Jahrhundert) de Ypulinire, 1293 Ippelbure [Original], 1323 Yppulburne [Original]; Eppelborn (1383). Der Erstbeleg, kopial in einer aus Verdun stammenden Quelle überliefert, zeigt entweder eine Verschreibung oder eine romanisch Assimilation lb > ll. Althochdeutsch *Ippilenbu ̄r. Erstelement ist der Personennamen *Ippilo, eine mit dem Suffix -ilo gebildete Koseform zum Personennamen Ippo. Grundwort ist althochdeutsch bu ̄r Ntr. ‘Haus’ ( -beuren/-beuern/-büren), das in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert an das Gewässerwort-born,-brunn angepasst wurde. Eine als Zwischenstufe anzusetzende synkopierte Form *Ippilnbu ̄r führte aus Gründen der Konsonantenerleichterung zum Schwund des -n-. Anlautendes und zwischenkonsonantisches i das Grundwort wurden dialektal zu ə zentralisiert und als e verschriftet. Cjg.
Eppelheim Merowingerzeitliche Siedlung, Lorscher und Wormser Grundherrschaft, pfälzische Herrschaft bereits vor 1200 und seit 1803 badisch. Bekanntes Maurerdorf. 770 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebbelenheim, 781 (Kopie 12. Jahrhundert) Eppelenheim, 1262 Epelnheim [Original], 1369 Eppelnheim [Original]; Eppelheim (1539). Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Ebbilo/Eppilo. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Ebbilo/ Eppilo’. In der Mundartform Ebele zeigt sich die Abschwächung von -heim zu -e. So Eppelsheim, Landkreis Alzey-Worms.
Eppinghoven, (Menzelen) 1144 Ebbechouen. Germanisch Abbinga hofum. Hof der Leute des Abbo.
Eppelsheim
Eppenberg
Eppenbrunn Eppenbrunn wurde 1235 als Eppenburnen erwähnt, der Weiler Ransbrunnerhof schon 1155 als Ransbronnen. Burg Eppenbrunn.
Eppendorf +1000 in Abbinggthorpo. Germanisch Abbingo porpa. Dorf der Leute des Abbo.
Eppenrod Seinen Namen soll Eppenrod von einem Limburger Konradiner-Mönch Eberhard (latinisch Eppo) erhalten haben, der zur Erweiterung des Siedlungsgebietes den urwaldähnlichen Wald roden ließ.
Eppenschlag Im Jahr 1395 wurden in Epenschlag acht Güter genannt.
Eppertshausen Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Eppertshausen stammt von 836. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei Seligenstadt. In erhaltenen historischen Dokumenten der folgenden Jahrhunderte ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Ecgiharteshuson (10. Jahrhundert); Ebrehtehusen (1292); Epphyrshusin (1348); Epprechteshusen (1355); Epprechshusen (1385); Epperßhusen (2. Hälfte 14. Jahrhundert); Ippershusen (1438); Opperßhusen (1440); Eppershusen (1453); Eppertshußen (1486); und Epperßhausen (1527).
Eppingen Siedlung der frühen fränkische Zeit, zunächst im Besitz der Staufer, 1235 Stauferstadt, 1219 an die Markgraf von Baden verpfändet und 1803 ganz an Baden. Pfeifferturm, Pfarrkirche Unsere Liebe Frau, Katharinenkapelle, Alte Universität (zu Heidelberg), Ottilienberg. 985 Epbingon [Original], 1057 Eppingen [Original?], 1101 (Kopie13. Jahrhundert) Eppingun; Eppingen (1267). Es handelt sich um eine -ing(en)Ableitung zu dem Personennamen Eppo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Eppo’.
Eppishausen Der urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert erwähnte Ort befand sich nach vorausgegangenem häufigen Besitzwechsel von 1470 bis 1540 im Besitz der Herren von Tanneck.
Eppstein Talsiedlung unter der 1122 erstmals urkundlich erwähnten Burg der Herren von Eppstein, die im mittleren Rheingebiet während das Mittelalter eine wichtige Rolle spielten. Die Reichsburg, die seit dem 12. Jahrhundert als Mainzer Lehen den Herren von Eppstein unterstand, wurde seit dem Spätmittelalter gemeinsam von der Landgrafschaft Hessen (seit 1492) und dem Erzbistum Mainz verwaltet. Die Siedlung erhielt 1318 das Frankfurter Stadtrecht. 1803 an das Herzogtum Nassau-Usingen. Eppstein: 1122 [Original] de Ebbensten, 1124 castrum Epenstein, 1219 Ebbinstein. Bremthal: 1204–1220 (Kopie) Bremedal, 1287 de Bremetal. Ehlhalten: um 1226–1239 (Kopie) Elheldin, 1290 Eilhelden. Niederjosbach: um 1226–1239 (Kopie) Gospach villa inferior, 1278 inferiori Gozpach, 1619 Nieder Jospach. Vockenhausen: um 1226–1239 (Kopie) Vockinhusin, 1619 Vockenhausen. Das Bestimmungswort des Ortsname Eppstein ist der Personennamen Ebbo, die Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens mit Ebur/ Eberim Erstglied. Der Ortsname Bremthal zu althochdeutsch bra ̄mo ‘Brombeer-, Dornstrauch’. Im Bestimmungswort des Ortsname Ehlhalten ist der Personennamen Agilo, Eilo > Eilzu vermuten. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch helid ‘Hütte’, das Bestimmungswort des Ortsname Niederjosbach zu althochdeutsch mittelhochdeutsch go ̄z ‘Guss, Regenguss’. Die dialektale Aussprache g > j zeigt sich in den neueren Schreibungen. Bei Vockenhausen liegt ein patronymischer-hausen-Name zum Personennamen Vocco vor.
Erbach (Donau) Das ehemalige Lehen der Grafen von Berg Schelklingen fiel 1345 an Österreich, 1388 von Herzog Georg der Reiche von Bayern gekauft, 1622 als Lehen von Österreich an die Freiherrn von Ulm-Erbach, Schlossberg, oberschwäbische Barockstraße, Schloss Erbach, Pfarrkirche St. Martin. 1254 Erlbach [Original], 1263 Elribach [Original], 1277–94 Elrbach [Original], 1324 Ellerbach [Original]; Erbach (1360/70). Es liegt eine Zusammensetzung vor mit dem Grundwort-bach und dem Bestimmungswort althochdeutsch elira, erila, mittelhochdeutsch erle ‘Erle’ im Sinne von ‘Ort am mit Erlen bestandenen Bach’. Die heutige Namenform ist durch Erleichterung der Dreikonsonanz -rlb in Erlbach, -lr b in Elrbach entstanden.
Erbach (Hunsrück) Erbach gehörte zum pfalzgräflichen „Alten Gericht“.
Erbach (Odenwald) Entstanden um die Burg der seit dem 12. Jahrhundert bezeugten Herren von Erbach, die als Vögte des Klosters Lorsch amtierten. Als Erbschenken der Pfalzgrafen zu Rhein (seit 1226) und Reichsgrafen (seit 1532) bestimmten die Erbacher die Geschichte des Ortes bis zum Übergang der Grafschaft 1806 an das Großherzogtum Hessen. 1321 erhielt Erbach Stadtrechte. Residenz der Grafen von Erbach-Erbach (seit 1748), die eine Schlossanlage errichteten, in der heute die bedeutenden Sammlungen des Grafen Franz von Erbach (1754–1823) verwahrt werden. Bereits im Alten Reich Amts und Zentort, seit 1832 Kreisstadt. 1095 (Kopie; Dorf-Erbach) Ertbach, 1340 Erpbach, um 1345 Ertpach. Der Erbach verläuft teils unterirdisch durch Erbach und den Stadtteil Dorf-Erbach, bevor er in die Mümling mündet. Auszugehen ist von einer Form althochdeutsch *erdabah ‘Erdbach’, die zunächst den Fluss bezeichnete und dann auf die Siedlung überging. Der Flussname Mümling (798, Kopie, Mimelinga; um 1012, Kopie, Minimingaha) nimmt Bezug auf den Ortsname Mömlingen (Landkreis Miltenberg), dessen frühe Formen (9. Jahrhundert, Kopie, Miminingen; 1128 Mimilingun) auf einen-ingen-Ortsname zu einem Personennamen *Mimino / *Mimilo verweisen. Der Flussname ist als Kompositum aus Ortsname und -ach1 zu erklären.
Erbendorf Die Stadt wurde erstmals urkundlich im Jahre 1109 erwähnt und war bereits im Mittelalter ein Markt mit Stadtrechten.
Erbenhausen (856-869) (Kopie 12. Jh.) in prouinica Tullifeldono … in villa quae vocatur Rubenhus(en).
Erbes-Büdesheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes findet sich im Lorscher Codex und datiert auf Anfang Januar 767. Der dort genannte Egilolf war auch in anderen Orten Rheinhessens begütert. In diesem Falle tauschte er seinen Besitz von 10 Joch Ackerland und erhielt von dem Kloster Lorsch ein Pferd.
Erden
Erdesbach Die Ortschaft wurde im Jahr 1364 erstmals als Ertenspach urkundlich erwähnt.
Erbringen, 1098 Euerbringa. Germanisch Eburberingum, bei den Leuten des Eburbero.
Erbsen, 1015-25 Erpessun. Germanisch Erpes husum, zu den Häusern des Erp.
Erchin, +1000 Ercinium, 1217 Hercin.
Erden, (Trier) 774-75 in monte Ardinigo, 1177 Erdene.
Erding Im 13. Jahrhundert Marktrecht und Gericht, herzogliche Burg. 1231–1234 Ardingen ... Aerdingen, circa 1300 Aerding, 1393 Erding, 1519–1521 Ariodunum ... Aerding. Frühere Nennungen beziehen sich auf das heutige Altenerding, in dessen Gemarkung die neue Siedlung gegründet wurde und dessen Namen sie an sich gezogen hat. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Ardeo zugrunde, der durch das Zugehörigkeit suffix-ing abgeleitet ist.
Erdmannhausen Erdmannhausen wurde im Jahre 816 erstmals urkundlich erwähnt, als Ludwig der Fromme den Ort dem Kloster Murrhardt schenkte.
Erdweg
Eresing
Erfde
Erftstadt 1969 im Zuge der Kommunalreform entstanden, Kunstname nach dem Gewässername der Erft. Gewässername: um 700 Arnefa, 893, 1075 Arnafa, 796 Arnapi fluvii, 973 Arnapha. Lechenich: 1138 Legniche, 1253 Leggenich, Lechinich. Liblar: circa 1150 Lubdelare, 1197 Lublar. Bestimmungswort des Gewässername wohl alteuropäisch arn-, arl ‘Wasser’, vgl. Arno (Italien), mit vielleicht vorgermanisch Suffix -avus, -ava wie im Namen der Saar < Sar-avus, spätere Angleichung an Gewässername auf -apa, Umlaut vor -r wohl mundartlich begründet, auslautend -t epithetisch. Lechenich aus galloromanisch Personennamen Laconius und Suffix-(i)acum, vgl. Jülich, Zülpich. Liblar: Kompositum aus germanisch Verbalstamm *lub ‘beschneiden, kastrieren’, dazu rheinisch Lüpp, Lüppstier ‘verschnittener Jungochse’, und Grundwort-lar.
Erfurt Siedlungsspuren seit Altsteinzeit; sehr alter Zentralort; 742–755 sowie heute katholisch Bistumszentrum, karolingische Pfalz; frühes Fernhandelszentrum, 805 Grenzhandelsort mit slawische Ostsaalegebiet; Frühstadt seit 10. Jahrhundert, weiterer Stadtausbau im frühen 12. Jahrhundert (1167 civitas); Universitätsstadt (1392–1816, neu gegründet 1994), Studienort Martin Luthers; Messestadt (1331 Messeprivileg) 742 in loco ... Erphesfurt, 802 in palatio publico Erfesfurt (Königspfalz), 805 Erpesfurt, 936 Erpesfurt, 1244 Erphort, 1350 Erf(f)urt. Der Ortsname beruht sehr wahrscheinlich auf einem ursprünglich Flussabschnittsnamen der Gera, altsächsisch *Erpesa < germanisch Gewässername *Erpisa zu germanisch *erpa-z ‘dunkel, braun’, vgl. althochdeutsch erpf ‘dunkel’, also etwa ‘braunes, dunkles Gewässer’ (vgl. gleichbedeutend jüngere Bildungen wie Schwarzach, Schwarzwasser), und dem Grundwort-furt. Die Möglichkeit eines ursprünglich Gewässername ist auf Grund anderer Gewässername Erfa, Erpf, Erpe gegeben. Die Graphien Erp zeigen altniederdeutsch Lautung, Erph und Erf althochdeutsch Sprechformen, die sich letztlich durchgesetzt haben. Allerdings wurden Furten nur selten nach dem zu überschreitenden Wasser benannt. Daher kann im Ortsname Erfurt eventuell auch der Genitiv Erpes beziehungsweise Erphes eines Personennamen Erp, Erph (‘Dunkler, Brauner’) vorliegen und damit die Person benannt worden sein, die Verantwortung für die Furt trug, vgl. Straußfurt. In mittelhochdeutsch Zeit wurde die unbetonte Mittelsilbe völlig verschliffen (etwa Erfesfurt > Erfsfurt > Erffurt > Erfurt) und verschwand damit. So Erfa, h. Friedrichswerth bei Gotha, 1157 Erpha, 1170 Erfaha; Gewässername Erfa, h. die Apfelstädt, s Erfurt; Erfeld mit Gewässername Erf(a), links zum Main bei Miltenberg, 1234 in fluvio dicto Erphe, 1243 Erfa; zur Bildung von Personennamen vgl. die Ortsname Ernstroda, Landkreis Gotha, 1114 Erphesrot; Erbsen, Landkreis Göttingen, (9. Jahrhundert) 15. Jahrhundert Erpeshusen, † Erpeshusen, mehrere Wüstungname in den Kreis Höxter, und Osterode.
Erfweiler Der Ort wurde 1353 erstmals urkundlich erwähnt.
Ergersheim Die St.-Michaels-Kapelle ist der einzige Zeuge des seit 1444 verschwundenen Dorfes Rimlenheim bei Ergersheim. Diese Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist in die Weinberge im Tal der Rüsselkäfer eingebettet. Das verschwundene Dorf Rimlenheim wurde erstmals 884 erwähnt.
Ergeshausen Erstmals genannt wird der Ort im Jahr 1200.
Ergolding 822 (Kopie von 824) Ergeltingas, 824 Erkeltingas ... Erkeltinga, 888/89 Ergoltinga, circa 1130 Ergoltingen, kurz vor 1300 Ergolting, 1399 Ergolding. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Ergelt zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Ergoldsbach 822 (Kopie des 9. Jahrhundert) Ergeltesbah, 863–885 Ergoltespah, 878 Ergoltesbah, circa 925 Ergeltespach, 1345 Ergolspach, 1427 Ergoltzspach, 1811 Ergoldsbach. Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch bah, pah, pach, -bach, ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Ergelt, *Ergolt zu erschließen.
Ergste, 1096 Argeste. Altgermanisch argistja, zu arga, schlecht.
Erharting
Ering
Eriskirch Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung Eriskirchs datiert auf das Jahr 1257.
Erkelenz Erste Erwähnung 966 im Besitz des Aachener Marienstifts. Marktort an einer bedeutenden Straßenkreuzung. Geldrisches Amt und Grenzfeste. Seit 1326 Stadt. 966 Herklenze [Kopie12. Jahrhundert], 1118 Erkelenze; Erkelenz (1326). Der Erstbeleg erlaubt die Erschließungsform *Herc(u)lentiacum. Die Ortsname -Bildung erfolgte mit dem für das linksrheinische Gebiet charakteristischen galloromanisch Suffix-(i)acum, das zur Bezeichnung von Besitzverhältnissen an einen Personennamen gefügt wurde; hier an den belegten lateinisch Personennamen Herculentius. Das-(i)acum-Suffix wurde rhein. regulär zu -ich. Die seltenere Verkürzung zu -ia(c) und Weiterentwicklung zu -z hat Parallelen z. B. in Moguntiacum > Mainz und *Divitiacum > Deutz. Die Schreibung des Erstbelegs mit H-Prothese zeigt Einfluss der germanischen Volkssprache. Der Schwund des Vokals der Mittelsilbe (Synkope) kann in mittellateinisch Zeit angesetzt werden (*Erc’lentiacum). Ein Bezug zum Namen der germanischen Göttin Erka besteht nicht.
Erkenbrechtsweiler Erkenbrechtsweiler wurde erstmals 1284 als Hergenbolswiler bzw. Erggenboltswilaer urkundlich erwähnt, als Berthold von Neuffen es dem Hochstift zu Speyer zu Lehen übertrug.
Erkerode 1175 wurde der Ort Erkerode erstmals urkundlich erwähnt als Erikeroth. Das Dorfbild wird auch heute noch von Bauernhöfen der mittelalterlichen Typen Haken- und Streckhof bestimmt.
Erkenschwick, Mitte 1200 Erkenesuuic. Germanisch Erkanas wika. Tochtersiedlung des Erkan, (erkna-, echt)
Erkheim Der Ort ist ein Musterbeispiel von Besitzersplitterung mit Amtssitzen mehrerer Herren, frühes Gewerbe, Markt ab 1741 belegt. Circa 1170 Ober Erckhaim/Vndererckhaim, 1340 (Kopie 1622) Erenkain, 1436 Erkhain, 1448 Erkhaim; Erkheim (1791). Als Ausgangspunkt der Deutung setzt vor Reitzenstein *Eringheim an mit suffigiertem Personennamen Ero: *Ering. Diese Form statt dem belegten Erin-, Ero kann die assimilierte Form mit -k/ck< -gh erklären. Zum Grundwort-heim. Gesamtdeutung: ‘Heim des Ering’. So † Jeringheim (1224/28 Gerincheim, 1698 Irckheim), Ortenaukreis.
Erkner 1579 ein Fischer im Arckenow, 1680 au Familienname Erknow, 1861 Erkner. Erkner ist ein ursprünglich Gewässername (1591 das waßer ... die Archenow), Grundform mittelniederdeutsch *Arkeno(u)w(e), zu mittelniederdeutsch arke ‘Wehr, eine kleinere Schleuse, auch Durchfahrt der Schiffe, kastenartiges Gerinne bei Wassermühlen und zum Ablaufen des Wassers’ und mittelniederdeutsch ouw(e), ow(e), hier ‘kleinerer Fluss’. Arke kommt in Brandenburg als Gewässername und Flurname mehrfach vor. Der Name wurde zu brandenburgisch Erkner ‘Erker’ umgedeutet.
Erkrath 1148 de Euerekrothe, de Euerkrothe, 1194 de Erkerode [Original]. Zusammensetzung mit Letztglied -rothe ( -rode) und Everr ̄ık (zweigliedriger germanisch Personennamen aus altsächsisch evur ‘Eber’ und r ̄ıki ‘mächtig, stark’): ‘Rodungsland des Everrik’.
Erlabrunn
Erlangen Wohl hochmittelalterliche Siedlung am ö Regnitzufer an der Schwabachmündung; Tochtersiedlung des älteren Alterlangen auf der ersten Terrasse am w Rand des Regnitzgrundes; 1002 mit Würzburger Kirchengut Forchheim an Stift Haug, 1374 Marktrechte, 1383 Auerbacher Stadtrecht, 1743 Universität, seit 1755 Pfingstmarkt (später: Bergkirchweih), 1945 Ansiedlung der Siemens-Werke. 1002 Erlangon [Original], 1017 (Kopie 14. Jahrhundert) Erlangun, 1063 Erlangen [Original]. Zusammensetzung von althochdeutsch erila ‘Erle’ und Grundwort-wang im Dativ Plural *Eril(a)wanga ‘Erlenwiesen’ oder ‘mit Erlen bestandenes Weideland’ dürfte die Flur auf der ersten sandig-lehmigen Terrasse w der feuchten Regnitzauen, der Platz des heute Alterlangen, benannt worden und auf die Tochtersiedlung am ö Regnitzufer übertragen worden sein. In der Gemarkung Alterlangen findet man auch noch Flurname wie am Ehrling, am Ehrlang (Mundartform: di ärliegge), die nur für die Flur „im Erle“ bei Alterlangen nachgewiesen werden können, nicht für die vielen auf Erle und althochdeutsch -ahi (-ach2) zurück zuführenden Flurname im Umfeld. So Erlbach, Landkreis Altötting; Markt Erlbach, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Erlau Erlau wurde 1290 als Erllowe erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1329 schrieb man in einer Urkunde tzu der Erlawe. Damit bezeichnete man eine Siedlung in einer mit Erlen bestandenen Aue.
Erlbach (Oberbayern) Ein Herimann von Erlbach wurde 1140 als Siegelzeuge urkundlich erwähnt, 1170 ein Wilhelm von Erlbach.
Erlenbach (bei Kandel) In der Vergangenheit wurde Erlenbach häufig als „Irlenbach“ bezeichnet.
Erlenbach (bei Marktheidenfeld) Der Name Erlenbach leitet sich vom gleichnamigen Erlenbach ab, der den Ort durchfließt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:
816 Erlabah
1335 Erlenbach
1347 Erlbach am Hohberg
1384 Erlbach
1655 Erlenbach
1905 Erlenbach bei Marktheidenfeld.
Erlenbach (Landkreis Heilbronn) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Erlenbach im Jahre 1130 im Hirsauer Codex. Anlass der Erwähnung war die Schenkung von Weinbergen in „Erlebach“ durch Konrad von Weinsberg an das Kloster Hirsau. Der Ortsname deutet auf ein von Erlenbäumen gesäumtes Fließgewässer hin. Binswangens erster urkundlicher Beleg datiert unter dem damals verwendeter Name „Binrzwange“ auf das Jahr 1176, als Papst Alexander III. dem Kloster Schöntal einen Schutzbrief ausstellte. Hier kann der Ortsname als Hinweis auf ein Binsenfeld verstanden werden.
Erlenbach am Main Vorchristliche Besiedlung, der älteste Siedlungsplatz innerhalb der Gemeinten wird heute noch durch den Flurname Altdorf bezeichnet. Ende des 12. Jahrhundert Ansiedlung von Reichsministerialen, um 1183 Marktgerechtigkeit. Bis 1800 zu Mainz, ab 1814 zu Bayern. 1236 Erlbach, 1248/1249 Erlebach, 1275 Erlenbach. Benannt nach einem ursprünglich hier mündenden Bach (?), dessen Name aus dem Grundwort -bach und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch erle swach Feminin ‚Erle’ besteht. Im benachbarten Elsenfeld (1248/1249 Elsaffe) liegt mit Else ein anderes Wort für die Erle vor.
Erlenbach bei Dahn 760 wurde der Bach Erlenbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort selbst wird erst 1348 genannt.
Erlenmoos
Erlesborn (Kyllburg) 973 Erlesbura.
Erlohe, (Enneptal) Mitte 1200 Erloge.
Erlensee Entstanden 1970 durch Zusammenschluss von Langendiebach und Rückingen. Die Orte, 1276 beziehungsweise 1173 erstmals bezeugt, aber wohl schon im Frühmittelalter gegründet, waren im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Herren von Büdingen. Flurname [in Langendiebach]: 1338 for dem Erlehe [Original]. Der neue Name – Ergebnis eines Ausschreibungswettbewerbs – orientierte sich angeblich an „örtlichen Gemarkungsbezeichungen“. Das Baden-Württembergwar daher wohl durch Flurnamen mit dem Substantiv Erle angeregt, wie sie in den Kinzigauen mit ihren ehemalig vielen Erlenwäldern und -brüchen häufig sind; ein solcher Flurname (der auch sonst begegnet) ist 1338 überliefert (s.o.), eine Ableitung mit dem kollektivierenden Suffix-ach2 < althochdeutsch -ahi, das der Besitz größerer Mengen von Pflanzen und Bäumen dient. Das Grundwort bezieht sich wohl auf den See Rückingen, der durch den Kiesabbau der 1960er Jahre als Baggersee entstand, dann Teil eines Naturschutzgebietes wurde, doch erst 1980 amtlich den Namen Erlensee – nach der Gemeinte – erhielt.
Erligheim Erligheim wurde erstmals im Lorscher Codex in einer auf 793 datierten Urkunde erwähnt.
Ermershausen Ermershausen wurde erstmals urkundlich im Jahr 1049 als Ermannshuson in Helidungero marca, d. h. in der Hellinger Markung, erwähnt.
Ermschwerd. 1022 Ermenneswerethe.
Erndtebrück 1296 Ermingardibrugge [Original] 1259 de Irmingardi-
brugke, 1343 Yrmengartebru ̊ckin; Erndtebrück (1731).
Bildung mit dem Grundwort -brück(e) und dem althochdeutschfeminin Personennamen Irmingard (Variante Ermingard) im Genitiv Singular, sodass der Ortsname mit ‘Brücke der Ermingard’ zu umschreiben ist. Die Glieder des Personennamens sind zu althochdeutsch gart ‘Garten, Umhegung, Kreis’ und althochdeutsch, altsächsisch irmin (nur in Zusammensetzungen, Bedeutung vermutlich ‘groß’) zu stellen. Die heutige Form Erndte beruht auf kontrahierten Formen des Personnename wie sie seit Ende des 16. Jahrhundert etwa in Erntebrucken, Erndebrück bezeugt si neudeutsch.
Ernsgaden Graf Ernst von Hohenburg und Murach errichtete im Jahr 937 an der Stelle des heutigen Ortes Ernsgaden eine kleine Burg, die Keimzelle des Ortes war. Ernsgaden war lange geprägt von der Lage am Feilenforst und dessen Jagd.
Ernst 1150 Herence, 1120-62 Ernesce.
Ernzen 780-81 Arnenche, 1095 Erinza, 1156 Erenza. Keltisch Arintia.
Erolzheim Erolzheim wurde am 4. Februar 1040 in einer von Kaiser Heinrich III. auf der Reichenau ausgestellten Urkunde erstmals erwähnt, in der dieser dem Kloster Einsiedeln seine Besitzungen und Rechte unter anderem an Erolzheim bestätigte.
Erp, (Köln) 1140 Erlipen, bald nach 1200 Erlippe.
Erpe, 1076-85 Erpa, 1088 Erpe, 1196 Herpe.
Ernst, (Koblenz) 1150 Herence. 1120-62 Ernesce.
Ernzen, (Trier) 780-81 Arnenche, 1095 Erinza, 1148 Erenza. Keltisch Arintia.
Erp, (Koln) 1140 Erlipen, 1200 Erlepe, bald nach 1200 Erlippe.
Erpe, 1076-85 Erpa, 1088 Erpe, 1196 Herpe.
Erpel 1116 Herpile, 1148 Herpele, 1203 Erpelle.
Erprath, (Neukirchen) 1148 Erperothe, 1150 Erprothe, 1166 Erperode.
Ersdorf, (Köln) 853 Everestorp. 1131 Auerstorp. Germanisch Ebures porpa, Siedlung des Ebur, (ebura, Eber)
Erwick, (Wulfen) Mitte 1200 Erfuuik.
Erpolzheim m Jahre 781 wurde der Ort beim Kloster Weißenburg (Elsass) als Erbholfesheim erstmals urkundlich erwähnt. Eine Urkunde aus dem Lorscher Codex stammt mit größter Wahrscheinlichkeit bereits aus dem Jahr 777. Jedoch wurde beim Regierungsjahr des Königs Karl die Jahreszahl handschriftlich nicht sauber als Römische Zahl in das noch erhaltene Kopialbuch übertragen – „X“ anstelle von „V“ zu lesen, so dass sich 782 als Jahr ergäbe, was aber nicht zum restlichen Kontext passt, der mit 777 übereinstimmt.
Ersfeld Das 1411 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Ersfeld ist mit 68 Einwohnern eine der kleinsten Ortsgemeinden des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) im nördlichsten Teil von Rheinland-Pfalz.
Der Ortsname Ersfeld ist in Deutschland einmalig und lautet im lokalen Dialekt Erscheld. Darüber hinaus kommt Ersfeld öfter als Flur- und Familienname vor.[2] Die Herkunft der Ortsbezeichnung ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Über die Jahre hinweg sind verschiedene, lediglich mündlich überlieferte Versuche unternommen worden, die Namensherkunft zu deuten. Eine Möglichkeit wird dabei in der Ableitung von der Qualität der landwirtschaftlichen Böden und Flächen mit der Bedeutung „erstes Feld“ gesehen. Eine andere Interpretation des Namens favorisiert die Bezeichnung Erzfeld. Obgleich im Ort keine nennenswerten Erzvorkommen zu verzeichnen waren, nimmt diese Auslegung Bezug auf einen Stollen am Rande des Ortes, für dessen einstige Funktion und Verwendung man bisher keine rechte Erklärung finden konnte. Der Stollen wurde jedoch unter anderem zur Lagerung von Lehm genutzt, was die Herkunft des Ortsnamens von Erzfeld nicht stützt.
Andere Betrachtungen sehen eher einen Zusammenhang mit einer topografischen Erklärung. Danach beziehen sich die aus dem Altdeutschen stammenden Vorsilben Ers beziehungsweise Ars auf die Lage oder die Form des Bodens, sodass Ersfeld als ein am Ende oder „hinten“ gelegener Teil eines Geländeabschnitts verstanden werden könnte. Ers und Ars bedeuten im althochdeutschen Sprachgebrauch nichts anderes als „Arsch“ und finden sich in vielen Orts- und Flurbezeichnungen.
Ertingen Im 11. Jahrhundert entstand die Burg Ertingen auf einem Sporn circa 700 Meter südlich der Gemeinde. Die von den Herren Lutram von Ertingen (später: Leutrum von Ertingen) erbaute Burg wurde 1100 erwähnt und 1350 zerstört.
Erwitte Pfarrort mit Königshof, 935 bis 1002 von deutsche Königen aufgesucht. Sitz mehrerer Rittergeschlechter im Konfliktbereich der Erzbischöfe/Bischöfe von Köln und Paderborn. 822–876 in Arwitti, 935 Arueite, 1002 Aruitdi; Erwite (1433). Der seit langem wegen der Ähnlichkeit des Ortsnamens mit dem norddeutsch Wort für ‘Erbse’ (mittelniederdeutsch erwete, erwit(te), erwte, erfte u.ä.; sowohl Appellativ als auch Ortsname mundartlich ieftə) auch volkstümlich angenommene Zusammenhang mit diesem Wort ist im Kern zu bestätigen. Die früh bezeugte Doppelkonsonanz lässt auf eine Suffixbildung mit einem Dentalsuffix germanisch *-þja oder einem germanisch *-j-Suffix schließen; eine sichere Unterscheidung ist hier nicht möglich und ergibt semantisch kaum einen Unterschied. Das sonst häufig belegte und auch im Ortsnamen vermutete Suffix -ithi liegt dagegen nicht vor. Die Basis ist zur Pflanzenbezeichnung altsächsisch erwita < *arwita ‘Erbse’ zu stellen. Die Gesamtbildung benennt eine Stelle nach dem Vorkommen einer so bezeichneten Pflanze, wahrscheinlich der Erbse, möglicherweise der in althochdeutsch Überlieferung ebenso genannten Platterbse.
Erxleben 1015-25 in Irixleuu, Anfang 1100 in Arrisluuu, 1200 Arreslove. Erxleben taucht im Jahre 1200 erstmals in einer Urkunde auf als Ercsleve, Ercsleue, als Graf Siegfried von Osterburg 5 Hufen an das Kloster Krevese gibt. Im Jahre 1238 wird es als Irkesleve aufgeführt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschrieb. Weitere Nennungen sind 1287 Erksleve, 1314 in villa Yrcksleve, 1362 dat dorp Arxsleuen, dat man ok numet Mokern.[8] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Ergsleve und Erksleve aufgeführt. Es werden äußerst komplexe Besitzverhältnisse aufgeführt. Der Schulze hatte seinen Hof frei. Es gab 21 Höfe, Krüger, Müller und Windmüller.Noch zu nennen wären 1446 Ergksleue, 1541 Arxleben, 1687 Erxleben, sowie auch 1804 das Dorf Erxleben mit Schmiede, Windmühle und zwei Krügen.
Der Name könnte abgeleitet werden von Argo, Erk, einem alten deutschen Personennamen vom althochdeutschen arc für habgierig oder arg.
Erzelbach, (Boslar) 1222 Ercillenbahc.
Esbeck, (Bredelar) 1036 Asbiki. Germanisch aski, Esche + baki, Bach.
Esch an der Salm, 1154 Asch, 1157 Esche, 1158 Assia, 1162 Esch. Die Form Assia, zowie auch Aise, Aisse, ist romanisch.
Esch bei Elsdorf, 989 Ascha.
Esch bei Euskirchen, 1197 Asck.
Esch=Niederesch und Oberesch, 1106 Asch, 1108 Asche.
Esch, (Sinnersdorf) 1091 Aske.
Erzenhausen Die erste Erwähnung fand Erzenhausen im Jahr 1445 im Güterverzeichnis des Klosters Otterberg als Atzenhauser Hof beziehungsweise Erzenhußen, der Klosterbesitz war.
Erzhausen m etwa 900 n. Chr. ist der Ort in wechselnden Schreibweisen wie beispielsweise Erardishusen, Erhartzhausen, Ebrichshusen oder Erndeshusen erstmals erwähnt. In der ältesten Urkunde aus dem Lorscher Codex trägt die Gemeinde den Namen Erhartshausen. Der Ortsname ist nicht wie oft irrtümlich angenommen von Erz abgeleitet, sondern von dem Vornamen Erhart (Häuser des Erhart).
Esch (Wittlich-Land) Esch wurde erstmals 1086 unter dem Namen Asche urkundlich erwähnt. Es war Sitz des Amtes Udenesch. Im 15. Jahrhundert war Esch Wohnsitz des seligen Eberhard, durch den der Wallfahrtsort Klausen gegründet wurde.
Esch (Obere Kyll)
Eschach Eschach ist uraltes Siedlungsgebiet, was die zahlreichen Funde und Zeugnisse der verschiedenen Siedlungsperioden beweisen, die z. B. aus der Mittel- und Jungsteinzeit stammen, ebenso aus der keltischen und aus der Zeit der alemannischen Landnahme im 8. Jahrhundert. Zu dieser Zeit sind wohl auch die Höfe entstanden.
Eschau Der ursprüngliche Ortsname besteht aus dem mittelhochdeutschen Wort ask, das Esche bedeutet. Es wurde durch ein Kollektivsuffix – ahi abgeleitet, so dass sich als Erklärung Eschengehölz ergibt. Später wurde es mit dem frühneuhochdeutschen Grundwort au (Wiese) versehen. Die gleiche Namenswurzel steckt auch im Fluss Aschaff und den nach ihr benannten Orten.
Eschbach (Markgräflerland) 897 Ascapahc, 912 Ascobach, 1107 Aschabah. Der Flecken Ascabah findet sich erstmals im Jahr 807 in einer Urkunde. Im Laufe der Jahrhunderte hatten verschiedene Klöster Besitz an Eschbach, so die Klöster St. Gallen, St. Blasien und St. Trudpert, die es als Lehen an Adelsfamilien vergaben.
Eschbach (Nastätten) Eschbach lag seit dem 14. Jahrhundert im „Vierherrischen“, wurde nach dem zweiten Nastätter Rezeß 1755 dem Amt Reichenberg zugeschlagen, und blieb mit diesem bis 1806 hessisch.
Eschbach (Pfalz) ie Gemeinde wurde erstmals 1254 in einer Urkunde des Klosters Eußerthal als „Echibach“ urkundlich erwähnt.
Eschborn Mehrere Güterschenkungen in Ort seit 766 an das Kloster Lorsch. In Eschborn lag auch ein Königshof, der 1008 von Kaiser Heinrich getauscht wurde. In der Folge unter wechselnden Adelsherrschaften (u. a. Herren von Eschborn, Falkenstein, Cronberg und Eppstein). 1389 Schlacht bei Eschborn im Rahmen des Städtekrieges gegen den Pfalzgrafen bei Rhein. Eschborn: 766 (Kopie) Haschinbrunne, 767 (Kopie) Aschininbrunnir marca, 770 (Kopie.) Aschenbrunne, 800 (Kopie) Askebrunnen, 1274 Esscheborn. Niederhöchstadt: 782 (Kopie) in Heichsteter marca, 787 (Kopie) Ecgistat, 789 (Kopie) in Eichesteter marca, 1046–1056 (Kopie) Hekistat, Hekestat inferiori; 12. Jahrhundert Heggestete, 1327 Nedirn Hekkestat. Der Ortsname Eschborn zu althochdeutsch *ask(i) ‘Esche’. Der Ortsname liegt die Form des mit - ̄ı n-Suffix gebildeten Adjectivisch *ask ̄ı n ‘eschen’ zugrunde. Der Name ist als ‘Siedlung am von Eschen umgebenen Brunnen’ zu deuten. Da die Schreibungen beim Ortsname Niederhöchstadt mit und ohne -h im Anlaut schwanken, kommen als Bestimmungswort zwei Personennamen in Frage: a) Hagi > *Hegi, eine Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens mit Hagan (zu althochdeutsch hag(an) ‘Einfriedung, Hag’?) im Erstglied; b) Agi, Egi, ebenfalls Kurzform zur germanischen Wurzel *ag mit mehreren Bedeutungen, vgl. etwa gotisch agan ‘sich fürchten’. Ein Egi ist in den Lorscher Urkunden bezeugt.
Eschbronn Der Locherhof wurde erstmals 1326 als „Affolterunbach“, ein Apfelgarten der Reichsabtei Rottenmünster, in einem Rechtsstreit mit einem anderen Besitz Rottenmünsters erwähnt. Die Gemeinde wurde 1483 Hans Christlin von Büdingen, einem ortsansässigen Adligen, verliehen, blieb aber Eigentum der Abtei. In diesem Dokument wurde erstmals der Name „Locherhof“ für den Ort verwendet. Locherhof wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in zwei Besitzungen, Ober- und Unterlocherhof, aufgeteilt. Mariazell wurde um 1000 von der Abtei Reichenau gegründet, erstmals urkundlich erwähnt wurde sie jedoch im Zehntbuch von Cella Mariae aus dem Jahr 1275.
Esche
Escherberg, 1018 Assiberg, Assiberge, 1015-25 Esiberg, Essiberge. Germanisch aski, Esche + berga, Berg.
Escheburg Der Ort Escheburg entstand im Rahmen der hochmittelalterlichen Ostsiedlung und fand erstmals 1319 urkundliche Erwähnung.
Eschede Kunigunde, Wittwe des Grafen Bernhard von Wölpe, welche sammt ihrem Gemahle und ihrem Sohne Konrad in die Brüderschaft der Verdener Kirche aufgenommen ist, verkauft dem Verdener Domcapitel unter Zustimmung des Bischofs Iso, als Vormundes seines Brudersohnes und ihres Sohnes, des Grafen Konrad, das Obereigenthum des halben Zehnten zu Eschede (Kirchspiel in d. A.-V. Beedenbostel), welchen Konrad vom Honhofe der Verdener Kirche verkauft und ihr und ihrem Sohne resigniert hat, und stellt dem Domcapitel Bürgen dafür, daß ihr Sohn, sobald er majorenn geworden, diesen Verkauf bestätigen soll. Neustadt, 30. März 1227. In nomine domini amen.
Eschelbronn Erwähnt wurde Eschelbronn erstmals in einer Schenkungsurkunde des Lehnsherren Folkrich aus dem Zeitraum zwischen dem 9. Oktober 788 und dem 8. Oktober 789, die sich im Lorscher Codex befindet. Ab 789 sind unterschiedliche Ortsnamen dokumentiert. Der ursprüngliche Name „Ascenbrunnen“ lässt auf einen Brunnen oder eine Quelle mit nahegelegenen Eschen als zentralen Ansiedlungspunkt schließen. Es könnte sich um die Durstbüttenquelle gehandelt haben, die den Ort mehrere Jahrhunderte lang mit Wasser versorgte. Weitere dokumentierte Namen sind „Esschelbrunne“ (1338), „Eschelpruenne“ (1349), „Eschelbronnen“ (1388), „Esselbronn“ (1485)[36] „Eschelbron“ (1496), „Eschelbrunn“ (1539), „Eschelpron“ (1550) und seit dem 18. Jahrhundert „Eschelbronn“.
Eschenbach (Württemberg)
Eschenbach in der Oberpfalz Um 1150 wurde Eschenbach erstmals als Markt erwähnt.
Eschenbergen
Eschenburg Kompositum mit dem Grundwort-burg ‘Burg, Stadt’. Der Name der Burg beziehungsweise der Flurname Eschenberg (1447 (?) an den Esschenberch) nö Dillenburg diente als Namengeber der neuen Gemeinde. In der Fuge zeigt sich das Merkmal einer swach Genitivflexion mit -en-. Das Bestimmungswort ist Appellativum an althochdeutsch ask ‘die Esche’ anzuschließen.
Escheringen, 1137 Aseringes, 1145 Enscheringa. Germanisch Ansugairingum, bei den Leuten des Ansugair, (ansu Gott + gaiza, Speer)
Eschenlohe
Eschershausen 1015-25 Assiershusun. Germanisch Askigaires husum, zu den Hausern des Askigair, (aski, Esche + gaiza Speer) Im Mittelalter war Eschershausen bis 1409 im Besitz der Grafenfamilie von Homburg. Die Ruinen ihrer mittelalterlichen Burg liegen noch immer auf einer bewaldeten Hügelkuppe, 3 bis 4 km Luftlinie südlich von Eschershausen und Stadtoldendorf entfernt.
Eschfeld Der frühere Ortsname Eszfeld enthält den althochdeutschen Begriff Esz mit der Bedeutung eines gerodeten Saatfeldes. Darauf verweisen die grüne Weidefläche und die Ähre. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1330, als Eschfeld zum Erzbistum Trier gehörte.
Eschlkam Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eschlkam ca. 1180 in den Traditionsbüchern von Kloster Reichenbach als Eskilkambe. Der Ortsname war ein Flurname und bedeute entweder ‚bei den Eschen am Chamb‘ oder ‚bei den Speierlingen am Chamb‘.
Eschringen, 1179 Escheringa. Germanisch Askikaringum, bei den Leuten des Askihari, (aski, Esche + harja Heer)
Eschwege, 1135-80 de Eschenwege.
Eschwege Schenkung des Königshofs Eschwege am s. Ufer der Werra 974 von Kaiser Otto an seine Ehefrau Theophanu. Errichtung der Reichsabtei und Kanonissenstifts Cyriaksberg (vor 1039), das zeitweise Gandersheim unterstellt war. Mitte des 13. Jahrhundert Entwicklung zur Stadt. Meist im Besitz der Landgrafen von Hessen (seit 1264), zeitweise Residenz der Linie Hessen-Rheinfels-Rotenburg. Kreisstadt seit 1821, seit 1974 auch den alten Landkreis Witzenhausen umfasse norddeutsch. 974 Eskiniwach in regione Thuringiae [Original], 994 Eskinewag in pago Germara marca, 1064/65 Iskinwege, 1070/77 Heschenewege, 1070 Askinewage, 1188 Eschenwege. Das Grundwort zu althochdeutsch wa ̄g, wa ̄c ‘Wasser, See’. Das Bestimmungswort stellt eine adjectivisch - ̄ın-Ableitung zu althochdeutsch *ask ‘Esche’ dar. Der Name ist demnach als ein ‘mit Eschen bestandener Flussabschnitt’ zu deuten.
Eschweiler 828 Ascvilare (Kopie 10. Jahrhundert), 1216 Aschwilre, 1354 Eschwylre, Eschweiler (1463). Das Bestimmungswort Esch-, Aschzeigt den Baumnamen Neuhochdeutsch Esche (althochdeutsch ask, mittelhochdeutsch esch). Die Esche war eine der charakteristischen Baumarten im alten Germanien. Mittelhochdeutsch, neuhochdeutsch Esch(e) erhielt seinen Umlaut aus der Pluralbildung. Als Element in Ortsnamen ist Ask bereits sehr früh nachgewiesen (vgl. Asciburgium). Grundwort ist das im Raum Köln-Aachen stark verbreitete -weiler. So Eschweiler über Feld, Ortsteil von Nörvenich, Kreis üren; Eschweiler, Ortsteil von Bad Münstereifel, Kreis Euskirchen; Eschweiler.
Eschweiler über Feld, (Aa) 1003 Escwilere. 1161 Eschuilre. Germanisch aski, Esch + wilar von latinisch villare, Ghoft.
Eschweiler an der Inde. 830 Ascvilarem, 888 Aschwilra.
Eischweiler bei Münstereifel, 1115 Aschwilere.
Eschweiler, (Berus) 1220 Eshwilre. 1220 Eswilre.
Esens Stadtrecht wahrscheinlich 1. Hälfte 16. Jahrhundert Der Ort gelangte durch Erbschaft unter die Herrschaft der Rietberger, 1600 Vereinigung des Harlingerlandes mit der Grafschaft von Ostfriesland; 1744 preußisch, kurzzeitig französisch, 1815 zum Hannover, 1866 wieder preußisch, seit 1885 Stadt im Landkreis Wittmund, 1977 dem Landkreis Friesland zugeordnet, durch Verfassungsbeschwerde. 1310 Eselingis, 1420 Ezelynck, 1425 tho Ezense, 1454 Esens. Der Ortsname i st eine Ableitung mit dem altfriesisch Kollektivsuffix -ingi von einem Personennamen Esele, wobei -el eliminiert wurde. Die Etymologie des Personennamen Esel ist umstritten.
Esgrus Esgrus wurde 1352 erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich vermutlich von Es-rus (Steinhaufen, wo Eschen wachsen, von altdän. æski für Eschengehölz) ab.
Die St.-Marien-Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist eine der ältesten Feldsteinkirchen in Angeln.
Eslarn
Esklum, (Au) +1000 Ascla. Germanisch aski, Esche + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Eslohe Vermutlich seit 10. Jahrhundert Pfarrort, seit 13. Jahrhundert Sitz der Ministerialen von Eslohe, heute Luftkurort.1204 Wilhelmus de Esloe, 1263 Were(m)arus in Esleve, 1296 Eslive; judicium Eslohense (1694). Aufgrund der bis Ende des 17. Jahrhundert herrschenden Formen auf -leve ist das Grundwort zu altsächsisch hl ̄eo ‘Hügel’ zu stellen, die Annäherung an das Grundwort-loh(e) ist durch das Schwinden des Appellativs aus dem Mittelniederdeutsch und die mundartliche Aussprache des Zweitglieds begünstigt. Der Erstbeleg entspricht sprachlich der Zeit der Abschrift (17. Jahrhundert). Für das Bestimmungswort sind die Bezeichnungen für die ‘Esche’ (Baumart, altsächsisch asc), den ‘Esch’ (Flur typ, gotisch atisk, althochdeutsch ezzisc, mittelniederdeutsch ̄esch, altsächsisch nur in Ortnamen) oder Es< germanisch *as(zu indogermanisch *as-, *a ̄s‘brennen, glühen, etwa in Esbeck, Kreis Soest) unwahrscheinlich, da weder Reste der entsprechenden Konsonanten noch eines Umlautfaktors erkennbar si norddeutsch Wegen der Bäche in und bei Eslohe ist im Erstglied ein Gewässername auf der Grundlage von indogermanisch *eis-, *oisz u vermuten; eine Verknüpfung mit dem Namen des Esselbachs bleibt jedoch wegen fehlender Altbelege für diesen unsicher.. So Esbeck, Ortsteil von Lippstadt, Kreis Soest; Esebeck, Ortsteil von Göttingen.
Espel, (Langen) Mitte 1200 Espelo. Germanisch aspo, Espe + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Espelkamp 1229 de Aspelecampe, 1240–50 de Haspelcampe, 1269 de Aspelcampe, 1271 de Aspelecampe, 1306 de Asplecampe; Espelkamp (1837). Der Name ist zuerst im Herkunftname einer Mindener Ministerialenfamilie (im Rahdener Land) überliefert. Bildung mit dem Grundwort -kamp. Im Bestimmungswort liegt die mit Grundwort-lo ̄h(e) (zu altsächsisch lo ̄h, mittelniederdeutsch lo ̄ ‘(lichter) Wald’) und Bestimmungswort Aspe (zu altsächsisch althochdeutsch (h)aspa, espa, mittelniederdeutsch espe ‘Espe’) gebildete Flurbezeichnung für (lichtes) Espengehölz vor.
Espenau
Eßbach Das Angerdorf Eßbach wurde 1378, damals als Espech erstmals urkundlich erwähnt.
Essel + 1000 Asiningselia, Esninksele, Esnincsele. Germanisch sininga Sali, ein räumiges Haus der Leute des Asin.
Esselbach Der Name Esselbach leitet sich von dem gleichnamigen Bach Esselbach ab, welcher über den Wachenbach der Hafenlohr zufließt. Der Name Esselbach geht aus dem mittelhochdeutschen Bestimmungswort Espin, was Espe bedeutet und dem Grundwort Bach hervor. Als Erklärung ergibt sich daraus ein von Espen bestandener Wasserlauf. Der Wechsel von n oder l vor b ist nicht selten. Die heutige Form mit ss ist durch Assimilation entstanden.
Esselborn 922 Eschilebrunnun., Esgilebrunnen, germanisch askina, Mit Eschem umstanden + brunnum, zu brunnan, Quelle.
Essen (Oldenburg) 10. Jahrhundert Eigenkirche der Adligen Aldburg, Erbbesitz der Tecklenburger Grafen, 1322 Kirchspiel, 1400 zum Niederstift Münster. 968–978 in villa ... Assini (Kopie1 5. Jahrhundert), 1185–1207 Essene (Kopie 15. Jahrhundert). Ableitung mit -n-Suffix. Das -i des Suffixes bewirkte Umlaut von -a-, Nebentonvokale wurden abgeschwächt. Die Basis As-, die u.a. auch in Assel, Kreis Wolfenbüttel und Kreis Stade; Asel, Kreis Hildesheim; Haus Assen, Kreis Soest, und Bad Essen, Kreis Osnabrück, enthalten ist, ist wahrscheinlich an indogermanisch *as ‘brennen, trocken sein, trocken werden’ anzuschließen, dazu d. Esse, Asche, süddeutsch Ern ‘Diele, Boden’, außergermanisch litauisch aslà ‘gestampfter Lehmboden’, lateinisch a ̄r ̄ere ‘trocken, dürr sein’, griechisch azaléos ‘dürr, trocken’. Als Benennungsmotiv ist Essens trockene, erhöhte Lage in ansonsten mooriger Umgebung denkbar, möglich ist auch ein Gewässername für ein nur zeitweilig wasserführendes Gewässer. So Bad Essen, Landkreis Osnabrück.
Essen (Ruhrgebiet), Mitte des 9. Jahrhundert errichtet Bischof Altfrid von Hildesheim ein bis 1803 bestehendes Frauenstift, die Keimzelle der späteren Stadt (Ummauerung im 13. Jahrhundert). (870), 898 [Original] Astnide, 966 in Astnithe [Original], 1142 Esnidensis (adjektivisch), 1218 de Essende [Original]. Suffigierung mit dem Suffix germanisch *-iþja > altsächsisch-ithi, mit dem vor allem im norddeutsch und niederländisch Sprachraum häufig Stellenbezeignus und Kollektiva gebildet werden. Die Basis ist unterschiedlich gedeutet worden. Vielleicht liegt die Bezeichnus für einen Brennofen zugrunde, die in altflämisch ast ‘Trockenofen, Malzdarre’ bewahrt ist (< *azd-; aus gleicher Wurzel althochdeutsch essa ‘Esse’ < *as-jo ̄-). Dieses Wort muss mit einem -n-Suffix erweitert worden sein, und zwar offenbar mit einem Bindevokal, der bereits vor Einsetzen der Überlieferung synkopiert war. An dieses *ast(a?)n(Bez. einer speziellen Ofenanlage oder eines Produktes? Analogiebildung zu altsächsisch ovan ‘Backofen’?) ist -ithials Stellenbez. angetreten: ‘Ort, wo sich *ast(a)n befindet’. Das verzögerte Auftreten des Primär umlauts kann aus dem ursprünglich erst in dritter und vierter Silbe auftretenden i erklärt werden. Jünger ist die Erleichterung der Dreierkonsonanz -stnz u -sn-. Eine andere Deutung hat Derks vorgelegt, der die -ithi-Ableitung von altsächsisch o ̄stan(a) ‘von Osten her, im Osten’ ausgehen lässt. Graphie a für germanisch /au/ ist in Essener Quellen äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen. Dennoch müssten sich, wenn diese Zuweisung zuträfe, unter den zahlreichen Essen-Belegen auch o-Schreibungen finden. Zudem kommen -ithi-Suffigierungen zu Himmelsrichtungen (und anscheinend zu Adverbien überhaupt) nicht vor. Schließlich müssten die nachfolgenden Namenformen auch o-Umlaute aufweisen, wovon sich keine Spur findet. Ähnlich klingende Ortsname sind in der Literatur häufig als Parallelen angesprochen worden, doch ist ihre Zugehörigkeit je nach Beurteilung der Etymologie von Essen umstritten.
Essenbach 928 Ezinpah ... Ezinpach, 1133–1146 (Kopie des 13. Jahrhundert) Essenpac, 12. Jahrhundert Essenbach. Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch pah, pach, -bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort wohl der Personennamen Etzo beziehungsweise Ezzo = Esso.
Essenberg, (Homburg) +1000 Ascmeri, ende 1200 Esmere. Germanisch aski, Esche + mari, See, Lache.
Essenheim Essenheim erscheint urkundlich unter den Namen Hesinesheim (1023), Heisinesheim (1026), Hesonesheim (1140), Isenheim (1147), Yesenheim (1256), Isensheim (1259), Ysenheim (1288), Eisenheim (1295), Hesenheim (1297) und Eysenheim (1457).
Das Kloster St. Maximin bei Trier besaß schon früh große Güter in Essenheim, in deren Besitz es durch Kaiser Heinrich II. 1023, durch König Konrad II. 1026, durch König Heinrich IV. 1066, durch Papst Innozenz II. 1140 und durch Kaiser Friedrich I. 1182 bestätigt wurde. Auch das St. Mariengredenstift in Mainz besaß um diese Zeit reiche Güter zu Essenheim.
Esserden, 899 Escreda, 1062-65 Escherde.
Essinkholt, (Krommert) Mite 1200 Eselinkholte. Germanisch Asilingo hulta, Wald der Leute des Asilo.
Essing Essing wurde im Jahr 976 erstmals urkundlich erwähnt. Burg Randeck über dem Markt Essing wurde um das Jahr 1000 erbaut und zählt zu den ältesten Burganlagen Bayerns.
Essingen (Pfalz) Vermutlich stammt der Weinbau direkt aus der Römerzeit. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung des Ortes bezieht sich auf den Besitz des Klosters Weißenburg zwischen den Jahren 850 und 900 am Ort Ossingen.
Essingen (Württemberg) Urkundlich erwähnt wurde der Name der Gemeinde erstmals um 1090 bei einer Schenkung des Grafen Werner von Grüningen an das Kloster Hirsau. Der heutige Ortsteil Lauterburg wurde erstmals 1128 urkundlich erwähnt.
Eßleben-Teutleben Erste urkundliche Erwähnung 876. Einstmals befand sich eine Wasserburg südwestlich der Kirche nahe der Mündung des Rheinbachs in den Rohrbach. Sie gehörte den Herren von Teutleben, die im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt worden sind. Reste eines Rundturms sind noch heute erhalten.
Eßlingen 909 Ensilinga, anfang 1300 Enselinge. Germanisch Ansulinga, zu Ansulingun, die Leute, resp. bei den Leuten, des Ansuli (anso-, Gott)
Esslingen am Neckar, Merowingerzeitliche Siedlung, im 10. Jahrhundert Münzstätte der Herzöge von Schwaben, 1299 erstmals urkundlich Stadt, 1802/03 an Württemberg. Altes Rathaus, Schwörhaus, Spitalkelter, Wolfstor, Frauenkirche, Münster St. Paul. 777 cella ... super fluvium Necrae, 856 Ezelinga [Original], 866 Hetsilinga [Original], 1157 Ezelingen [Original], 1180 Esselingen [Original], um 1190 Ezzelingen [Original]; Esslingen (14. Jahrhundert). Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Azzilo/*Azzili; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Azzilo/*Azzili’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e zu Ezelinga mit Affrikata -tz-. Die spätere Aussprache -ssd ürfte durch das doppeldeutige Schriftbild zz hervorgerufen worden sein. Der Gewässername Neckar dient zur differenzierenden Lageangabe. So Eßlingen, Ortsteil von Tuttlingen; Eßlingen, Eifelkreis Bitburg-Prüm,; Eßlingen, Ortsteil von Solnhofen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Eßweiler Der Ursprung des Namens soll ein „Weiler des Ezzo (oder Azzo)“ sein. Ursprünglich lag der Ort am Königsberg in der heutigen Gewanne Kirchwiese, in früherer Zeit wurden dort auch noch Mauerreste gefunden. Die zum heutigen Zeitpunkt erste bekannte Erwähnung Eßweilers ist ein Dokument der Grafen von Zweibrücken von 1296, in dem der Ort als Esewilr erwähnt wird.
Estenfeld Erstmals findet Estenfeld im Jahr 844 als Espinaveld (später „Espenvelt“) urkundliche Erwähnung.
Esterwegen
Esthal
Estorf (Stade) Im Jahr 1111 werden Estorf und Gräpel erstmals urkundlich erwähnt, als Esgkethorp bzw. Grupilinga.
Estorf (Weser) Estorf wurde zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde vom 9. Februar 1096 erwähnt. In dieser Urkunde übertrug die Gräfin Meresvid von Stumpenhausen unter anderem ein Vorwerk namens „Aesdorpe“ der Mindener Kirche.
Etgert Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Etgert zur Mark Thalfang, einem Gebiet, das in etwa der heutigen Verbandsgemeinde entsprach.
Etschberg Die Ortschaft wurde im Jahr 1364 erstmals als Etzberg urkundlich erwähnt.
Ettal Das Kloster Ettal wurde am 28. April 1330, zur Zeit des Heiligen Vitalis von Mailand, von Kaiser Ludwig dem Bayern im Graswangtal in Erfüllung eines Gelübdes nach seiner Rückkehr von seiner Krönung in Rom an einem Ort von strategischer Bedeutung für den Primärhandel gegründet Route zwischen Italien und Augsburg. Der Gründungslegende zufolge kniete Ludwigs Pferd dreimal an der Stelle des ursprünglichen Kirchengebäudes, wo heute eine Marmorstatuette der Madonna mit Kind („Frau Stifterin“ oder „Ettaler Madonna“) steht. Die Statuette brachte Ludwig aus Pisa als Geschenk für seine neue Stiftung mit. Es wurde bald zu einem Pilgerziel. Die Kirche ist der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau geweiht.
Die Gründung bestand ursprünglich aus einem Benediktiner-Doppelkloster – einer Gemeinschaft für Männer und einer weiteren für Frauen – sowie einem Haus des Deutschen Ritterordens.
Die ursprünglich zwischen 1330 und 1370 erbaute gotische Abteikirche war im Vergleich zu den großen Kirchen des mittelalterlichen Bayern ein bescheidenes Bauwerk.
Etteldorf 971 Etilinthoph, Etilintroph, 1103 Eddelendorf.
Ettenheim Merowingerzeitliche Siedlung, vom 12. bis 14. Jahrhundert ist ein Adel von Ettenheim bezeugt, 1401–1528 im Besitz Straßburgs, im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben, 1803 an Baden. Industriestandort, Weinbau, historisch Ortskern, Klosterkirche, Prinzengarten, Abtei Ettenheimmünster, Geburtsort von Heinrich Knoblochtzer. 762 (Kopie 12./15. Jahrhundert) Etinheim, 826 Etinheim [Original], 926 Ettenheim, 1280 Ethenhein [Original]. Es liegt eine Zusammensetzung vor, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort wohl der Personennamen Etto: ‘Siedlung des Etto’. Ein Etto, 734 Bischof von Straßburg, gilt als Gründer des Klosters Ettenheim.
Ettenstatt
Ettersburg
Ettinghausen Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte unter dem Namen Ytinshusen am 4. April 1286 in einer Klosterurkunde.
Ettlingen Zur Zeit Ottos I. wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, 1192/93 durch Heinrich so Stadtrechte, Ettlinger Schloss, St. Martinskirche, Bismarckturm, Narrenbrunnen, Obere Papiermühle. 788 (Kopie 13. Jahrhundert) in Ediingom, circa 1150 Etiningun [Original], 1234 Etteningen [Original], 1256 Etheningin [Original], 1288 Ettilingen [Original]; Ettlingen (1532). Es handelt sich um eine-ing (en)Ableitung zu dem Personennamen Attin/Ettin; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Attin/Ettin’. Falls von Attin auszugehen ist, entwickelt sich der Name durch Umlaut von a zu e.
Ettringen (Eifel) 1189 Ettrich, Ethrich. 1189 wird Ettringen erstmals erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit einem Heinrich von Ethrich (Ettringen), einem der Vögte des Hofs Brodenheim (in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg betreffend einen Vertrag des Abtes Heinrich von St. Pantaleon in Köln mit den Vögten dieses Hofes).
1366 wird erstmals urkundlich ein Pfarrer von Ettringen, nämlich Pfarrer Winand, genannt.
Ettringen (Wertach) m Jahr 1056 wurde Ettringen das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Siedlung könnte jedoch schon im 5. Jahrhundert während der Landnahme gegründet worden sein. Als Grundherr im Ort ist von 1386 bis 1490 die Patrizierfamilie von Ostheim nachweisbar.
Etzbach Etzbach wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1290 erwähnt zusammen mit der gleichnamigen Familie von Etzbach.
Etzelsrode
Etzelwang In einer auf Anno 1326 datierten Urkunde nennt die Burg Werdenstein einen Ort „Etzelwanch“.
Etzenricht Etzenricht wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. 1283 wurde es im Salbuch Ludwigs II. („Ludwig der Strenge“) als „Aechswinreuth“ erwähnt.
Etzleben Etzleben wurde im Jahr 750 erstmals urkundlich erwähnt. Wolfgang Kahl fand den 17. Januar 1000.
Euchen, (Broichweiden) 1217 Oukene.
Eueln, (Denklingen) 1133 Owelen. Germanisch agwilum, zu agwilo, zu agwjo. Fruchtbares Alluvialland am Bach.
Euemheim, (Köln) 1076 Venheum, 1109 Vneheim.
Euerbach Euerbach, am gleichnamigen Bach, wurde einst Urbach oder Urbeche (Siedlung am Urbach) genannt, später Ewerbach oder Ewersbach. Erstmals wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 839 erwähnt, als Kaiser Ludwig der Fromme das ehemalige Königsgut Villa Urbach an das Kloster Fulda übertrug.
Euerdorf Grundwort im Namen Euerdorf ist althochdeutsch thorf, das Dorf bedeutet. Das Bestimmungswort ist wohl der Personenname des Ortsgründers Uro.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 716 Urithorpe, 812 Vrthorphe, 837 Hurdorpf, 842 Vridorf, 863 Vrdorf.
Eulenberg 1218 Ulinberg. Germanisch uwwilon, Eule, + berga, Berg.
Euren, (Trier) 1016-47 Vra, 1110 apud Vriam, 1155 Vram, Anfang 1300 Uria.
Eulenbis Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Ulengebeiß“ stammt aus dem Jahr 1380.
Eulgem Der Name des Dorfes hat im Laufe der Zeit verschiedene Formen angenommen. Um 1100 hieß es Hylichenheim, 1278 Holichenheim, 1427 Ulchenheym, 1592 Ulchem, 1656/1657 Eulchem und 1789 Eultgem. Offensichtlich ist der Ortsname einer von vielen, die auf „heim“ enden, oder zumindest ursprünglich so. Diese Ortsnamenendung ist sehr typisch für Orte, die in fränkischer Zeit gegründet wurden. Im Laufe der Zeit wurde die Endung „heim“ zu „em“ verfälscht.
Werner Schumacher bietet mehrere mögliche Ableitungen für das Unterscheidungspräfix an, aber keine ist sicher. Es könnte vom lateinischen Wort für Ulme oder vielleicht von Olk oder Ulca stammen, was „Land, das mit dem Pflug bearbeitet werden kann“ oder „Land, das bearbeitet wird“ bedeutet. Schumacher zitiert auch einen Dr. Beestermöller, der glaubt, dass die Wurzel ein keltischer Hinweis auf Feuchtgebiete sein könnte. Im Jahr 1100 wurde Eulgem erstmals urkundlich unter dem Namen Hylichenheim erwähnt.
Eurasburg (Oberbayern) Die Lage nahe dem Starnberger See bewog wahrscheinlich die ersten Iringer, die alte Iringsburg im Loisachtal zu errichten. Die Hofmark der Iringer – die der Gemeinde den Namen gab – reichte von Herrnhausen bis zum Starnberger See und von Wolfratshausen bis an das Gebiet des Klosters Benediktbeuern.
Albert von Iringsburg wurde als Anhänger Kaiser Heinrichs IV. von Papst Gregor mit dem Kirchenbann belegt. Als Sühne für ihren Ehemann und Vater gründeten Berta von Iringsburg und ihre Söhne Otto und Eberhard im Jahre 1121 das Augustinerstift Kloster Beuerberg. Das Kloster betreute die kirchlichen Einrichtungen der ganzen Hofmark.
Eurasburg (Schwaben) Der Name steht im Zusammenhang mit dem Kirchberg, auf dem die Reste eines Burgweges und eines zugeschütteten Burgbrunnens gefunden wurden. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstand im Bergfried die romanische Kirche zum Heiligen Kreuz, die heute den Altarraum der vergrößerten Kirche bildet.
Euscheid
Euskirchen Stadterhebung 1302, 1355 durch Tausch zum Herzogtum Jülich und eine seiner vier Hauptstädte mit Getreide-, Woll-, Tuch und Viehmarkt; 1815 an Preußen. 1054 (Kopie Ende 11. Jahrhundert) de Oweskirike, 1190 in Owiskirken [Original]. Das oft zu 870 angeführte Aug(u)stchirche ist nicht identifizierbar. Bestimmungswort des Kompositums ist wohl die Personenname -Kurzform althochdeutsch Awi wie in Awi-gaoz, Awi-leib, stark flektiert, doch ist das Subtantiv althochdeutsch ouwist, ewist ‘Schafstall, -hürde’ mit Verlust des auslautenden Dentals als Bestimmungswort nicht sicher auszuschließen. Beide ermöglichen Umlaut des Basisvokals, mundartlich [ø:]. Aus lautlichen und morphologischen Gründen scheidet der (öfters vertretene) Anschluss an althochdeutsch ouwa ‘Insel, feuchte Wiese am Wasser’ mit Sicherheit aus. Einzelne unverschobene Fälle von germanisch /k/ im Wort Kirche sind ripuarisch nicht ungewöhnlich. Grundwort ist -kirchen.
Eußenheim Die Franken zogen in geschlossenen Verbänden ins Land, die Führer an der Spitze. Der Name ihrer 531–550 an den Flüssen und Bächen angelegten Siedlungen setzt sich aus den Personennamen dieser Anführers und der Endung „heim“ zusammen. So entstand auch der Name „Uzzo-Heim“ (Eußenheim), das im 6. Jahrhundert zum ersten Mal besiedelt und urkundlich erwähnt wurde.
Eußerthal 1184 Vtristal. Vtristaldendis. Das Dorf entstand im Umfeld eines Klosters der Zisterzienser, das im Jahre 1148 gegründet wurde. Vom eigentlichen Kloster Eußerthal sind nur spärliche Reste übrig geblieben, doch seine ehemalige Kirche ist heute noch das katholische Gotteshaus der Gemeinde.
Dem Abt des Klosters wurden die Reichskleinodien anvertraut, als sie 1208, nachdem König Philipp von Schwaben ermordet worden war, durch Konrad III. von Scharfenberg, Kanzler des Heiligen Römischen Reiches und Bischof von Speyer, auf der nahegelegenen Reichsburg Trifels in Sicherheit gebracht wurden.
Even, (Matzen) 962 Ebeno, 1098 Euena, 1140 Ebhena.
Evenkamp, (Werne an der Lippe) +1000 Ebulonkampe, Euilancampa. Germanisch Abulon kampa, Feld des Abulo.
Eversael, (Budberg) 1144 Euersode, 1225 Euersole.
Eutin 156 Marktort und Residenz der Fürstbischöfe von Lübeck, 1257 Stadtrecht, 1803 zum Großherzogtum Oldenburg, 1776–1829 kulturelle Blüte („Weimar des Nordens“), Eutiner Schloss, Marktplatz. 12. Jahrhundert Pagus Utinensis, Ende 12. Jahrhundert in ... Uthine [Original], 1215 Utin, 1389 tho Oithin, 1535 Oytin, seit 1560 vorwiegend Eutin. Über die Herkunft des Ortsnamens herrscht noch Uneinigkeit. Die Herleitung aus der Slawischen und damit die Ableitung von dem altpolabisch Personennamen Uto als Benennung des Ortes nach dem Obodriten fürsten dieses Namens, dessen Stamm seit dem 7./8. Jahrhundert n.Chr. das östliche Holstein einnahm und auf der Fasaneninsel im Großen Eutiner See eine Burg errichtete, ist fraglich, da der einheimische Name dieses Fürsten Pribignˇev war. Eine andere Deutung setzt am altpolabisch Utyn als Zusammensetzung aus u ‘neben, bei’ und tyn ‘Sumpf, Schlamm, Morast’ an und nimmt so die Benennung nach den Gegebenheiten des umliegenden Naturraumes an. In diese Richtung geht auch eine dritte Deutung, nach welcher der Wortursprung im vorslawischen germanisch U ̄tino ̄ mit der Wurzel U ̄d ‘Wasser’ gesehen, womit auf die Lage an den die Siedlung umgebende Seen Bezug genommen würde.
Eutingen (im Gäu) Herrschaftsrechte über Eutingen übten im Mittelalter die Pfalzgrafen von Tübingen und dann die Grafen von Hohenberg aus.
Everode Der Ort wurde erstmals 996 in der Besitzurkunde des Bischofs Bernward von Avenigeroth erwähnt.
Eversmeer
Everswinkel 12. Jahrhundert Everswinkel [Original], 12. Jahrhundert Everswinkele; Everswinkel (1375–1434). Als ursprünglicher Flurname Zusammenrückung mit dem Grundwort -winkel zu altsächsisch *winkil, mittelniederdeutsch winkel ‘Winkel, Ecke; Flurstück’, das auf eine abgelegene und erhöht oder eingeschlossen liegende Stelle hinweist. Die Formulierung in einer Urkunde aus dem Jahr 1294 uppen den Everswinkele deutet auf eine erhöhte Lage des namengebenden Flurstücks hin. Wegen der Verwendung des bestimmten Artikels ist der Flurnamencharakter noch präsent. Bestimmungswort ist entweder die genitivisch flektierte Tierbezeichnung altsächsisch evur, mittelniederdeutsch ̄ever ‘Eber’ oder ein darauf basierender, aus einem Tiernamen abgeleiteter Personennamen Evur, Ever, der in der Region für diese Zeit nachgewiesen ist. Der Bezug des Bestimmungsworts als Personennamen auf Everword, den Gründer des nahe gelegenen Stifts Freckenhorst, kann nicht nachgewiesen werden.
Evessen Alte Bezeichnungen des Ortes sind 992 Hebesheim, 1194 Euisheim, 1219 Evessen, 1314 Evessum, 1344 Euessen, 1378 Evetzem und 1383 Evese. Der Ortsname Evessen enthält die (veränderte, das heißt heute verknappte) Endung „-heim“. Der Kurzname „Evi-“ gehört zum Stamm „Ebur“ für „Eber“ beziehungsweise ist eine daraus entstandene Verkürzung „Eb-“ beziehungsweise „Ev-“
Ewighausen Im Jahre 1397 wurde Ewighausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Ebichusin nach Ebeckusen und Ewighusen in Ewighausen.
Ewig, (Attendorn) 1166 Awich, 1181 Auuich.
Ewringen, 877-78 Euringas, 893 Eberinga, 963 Ebiringon. Germanisch Eburinga, zu Eburingum, die Leute, bei den Leuten des Eburo, (ebura-, Ever)
Externsteine, (Holzhausen) 1126-33 Egeterenstein. Germanisch agistrion, Elster, _+ staina, Stein=Burg
Extertal Höhenburg Burg Sternberg: um 1100; Werkstatt und Musikschule gegründet durch Peter Harlan (1898–1966); Burganlage Uffoburg bei Bremke (archäologische Datierung 2. Hälfte 10./11. Jahrhundert). Weitgehend identisch mit altem Amt Sternberg. Künstliche Namenneubildung (seit 1. Januar 1975) mit dem Grundwort-tal (zum Namentyp mit Neuhochdeutsch -tal ‘Tal’ vgl. z. B. entsprechend Kalletal, Möhnetal oder Wuppertal), die sich am Verlauf der Exter (l. Nebenfluss zur Weser) orientiert, die das Gemeindegebiet durchfließt. Das Bestimmungswort Exter bezieht sich auf den Gewässername der Exter (l. Nebenfluss der Weser, Einmündung bei Rinteln; 1328 de Eckerste, de Eckste, 1447 neghest der Eckersten), zu dem der Ortsname Exten (896 Achriste für *Akriste) überliefert ist. Der alte Gewässername ist aus einer Kombination von -rund -st-Suffix von der indogermanischen Wurzel *ag ‘treiben, in Bewegung setzen’ (< indogermanisch *Agrista) abgeleitet.
Eydelstedt
Eyendorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eyendorf im Jahr 1084.
Eystrup Eine alte Bezeichnung des Ortes ist um 1025 Estorp. In alten Schreibungen ist der Ortsname identisch mit Estorf: 1217 Estorpe. (auch: Eißdorff). Die Grundform lautet Ages-thorp und bedeutet „Dorf eines ‚Agi‘“, zu Egge, Ecke für Kante, Schärfe des Schwertes.
Eyll, (Kamp-Lintfort) +1200 Eilo, 1144 Eile. Germanisch agjo, Ecke, Spitze + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Fachbach 959 Fachbach. Der Bach, von dem Fachbach seinen Namen hat, wurde bereits 959 erwähnt, der Ort selbst hingegen erst 1371.
Fahrdorf
Fahren Der Ort wurde erstmals im Jahr 1240 unter seinem damals noch slawischen Namen Warnow erwähnt.
Fahrenbach Fahrenbach wurde erstmals 1306 urkundlich erwähnt.
Fahrenkrug Im Jahre 1192 wurde Varencroch erstmals als zum Kloster Segeberg zugehöriges Dorf urkundlich erwähnt. Der althochdeutsche Name Varencroch bedeutet Farnwinkel, sodass im Gemeindewappen der Farn und ein Winkel abgebildet sind.
Fahrenwalde
Fahrenzhausen Fahrenzhausen als Dorf wurde erstmals 1020 n. Chr. unter dem Namen Varnolveshusa gegen Ende der Ottonischen Dynastie erwähnt, als Heinrich V. Herzog von Bayern war. Der Ortsname deutet auf einen Gründer der Siedlung namens Farnulf. Es wurde 1280 während der Wittelsbacher Dynastie erneut mit dem Namen 'Vornolzhusn' erwähnt.
Faid Über Faids Anfänge lässt sich nichts Bestimmtes sagen. Der Name des Dorfes stammt einer Legende nach von „Fett“ – aus der Geschichte, dass das Dorf einst die herrschaftliche Küche mit Fett versorgen musste. Es scheint jedoch wahrscheinlicher, dass der Name vom lateinischen Wort feudum stammt, was „Lehen“ bedeutet (und aus dem sich auch das englische Wort „feudal“ ergibt). Eine andere wissenschaftliche Meinung vertritt jedoch die Auffassung, dass der Name zwar lateinischen Ursprungs sei, aber eher von fagus, dem Wort für „Buche“, abstamme.
Im Jahr 943 wurde Faid erstmals urkundlich in einer für das Stablo-Kloster ausgestellten Schenkungsurkunde erwähnt. In einem weiteren Dokument aus dem Jahr 1255 heißt es, dass eine Dame ihren Besitz in Vyde der Abtei Himmerod schenkte. In einem Vertrag von 1518 zwischen Feudt und Klottener Bürgern überließ die letztere Partei dem Feudter (der ersteren Partei) ein vor Serberg liegendes Stück Land. Für diesen Gottesdienst war Faid verpflichtet, jedes Jahr drei Viertel Pfund Wachs an die Kirche in Klotten zu liefern.
Falkenberg (Mark)
Falkenberg (Niederbayern) Die erste Erwähnung Falkenbergs stammt aus dem Jahre 1011 in einem Schenkungsbrief an das Bistum Bamberg. Vermutlich entstand der Sitz Falkenberg auf dem Boden des Hochstiftes Bamberg, denn 1011/12 schenkte König Heinrich II. dem Hochstift u. a. Besitz in Valchonaperc im Isengau. Allerdings hat auch das Hochstift Freising nachweislich um 1158–84 hier Besitzungen. Diesem Ort zuzuordnen sind 1158–1184 Rapoto et Burchardus et Udalricus de Valchenberch et frates eius Chunrad Scachmann et pater eius Heinricus Schachmann. Welchen Stands sie waren, ist nicht genau zu eruieren. Eventuell könnte noch ein Hugo de Valchenberch, der um 1190 in Begleitung einer Gräfin Elisabeth von Ortenburg aufscheint, auf diesen Ort bezogen werden.
Falkenberg (Oberpfalz) Urkundlich zum ersten Mal erwähnt wurde Falkenberg im Jahr 1154 in Zusammenhang mit der Burg Falkenberg, als es als „Valcinberch“ bezeugt wurde.[5] Etwa um das Jahr 1180 wurde der Ort als „Valkenberc“ bezeichnet, 1290 als „Falkenberch“ und 1409 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens.
Falkenberg/Elster 1251 Valkenberch, 1438 Falkenbergk, Falkenberfg/Elster. Namen mit dem Bestimmungswort Falken-, zu mittelniederdeutsch valke, waren Modenamen, die von der Beliebtheit der Falkenjagd zeugen. Bei Falkenberg ist kein Berg vorhanden zum Grundwort berg. Einen Hinweis auf heraldische Namengebung gibt es nicht. Zum Gewässername Elster von Elsterwerda. Ähnliche zahlreiche Namen Falkenberg als im Märkische-Oderland Mittelsachsen und Nordsachsen.
Falkenfels Um 1100 erbauten die Grafen von Bogen hier die Burg Falkenfels.
Falkenhagen (Mark)
Falkensee 1330 Zacharia von Falkenhagen, 1355 dorff Falckenhagen, 1450 Falkenhagen [Original]; 1265 Segeuelde, 1669 zu Sehefelde. Grundform mittelniederdeutsch *Valkenhagen, zu mittelniederdeutsch valke ‘Falke’ und mittelniederdeutsch hagen ‘Hagen, Hecke, Buschwerk’. Namen wie Falkenhagen waren in der Zeit des deutsche Landesausbaus sehr beliebt. Seegefeld gehört zu mittelniederdeutsch s ̄ege ‘langgestreckte sumpfige Stelle, Flussniederung’. Zum Grundwort -feld. Der Name Falkensee wurde aus je einem Bestandteil der Namen Falkenhagen und Seegefeld gebildet, wobei bei dem letzten durch den Wegfall des intervokalischen g in der Mundartlich das Grundwort zu -see umgebildet wurde.
Falkenstein (Oberpfalz) (Waldhof-Falkenstein) 1174 Falcunstein, 1176 Falconis perra. Germanisch falkan, Falke + staina, Stein=Burg.
Falkenstein (Pfalz) Die erste urkundliche Erwähnung als „Falconolai“ ist im Jahr 891 nachweisbar. 1135 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Burg mit dem Besitzer Sigebold von Falkenstein. Im Jahr 1233 befand sich die Burg im Besitz von Philipp III. von Bolanden, der sich erstmals „Herr zu Falkenstein“ nannte.
Falkenstein (Vogtland) Der Burgenname Falkenstein, wohl ein heraldischer Name zum Raubvogel mittelhochdeutsch valke ‘Falke’, ging auf den Ort über. Zu vergleichen sind zahlreiche Ortsname mit Falke wie Falkenbach, -berg, -hain sowie mit -stein. So Falkenhain, Landkreis Leipzig; Falkenstein, Landkreis Harz, Falkenberg, Landkreis Stendal.
Falkenstein/Harz Die Stadt, deren Name in Anlehnung an die Burg Falkenstein gewählt wurde, liegt am Nordostrand des Harzes und erstreckt sich vom engen Selketal im Harz über die oberen Täler einiger Eine-Nebenflüsse (Leine, Schwennecke) bis zum flacheren Gebiet des nördlichen Harzvorlandes. Falkenstein/Harz liegt an der Straße der Romanik.
Fambach Erstmals wurde der Ort im Jahr 1183 als Vanebach urkundlich erwähnt. Die Burg Todenwarth wurde bereits 1185 als Befestigungsanlage genannt.
Farchant Um 600 n. Chr. entstanden im Loisachtal an der zumindest noch in Teilstücken gut befahrenen Römerstraße Via Raetia im Auftrag des bayerischen Herzogs Tassilo I. neue bayerische Ortschaften. Darunter befand sich auch Farchant, das die ersten Siedler nach dem vorherrschenden Landschaftsbild Forchheida (Föhrenheide) nannten. Etwa zwei Kilometer südlich von Farchant ist noch eine zweite Siedlung, mit dem Namen Aschau, gegründet worden.
Fargau-Pratjau
Farnstädt In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Farnstädt als zehntpflichtiger Ort Farnistat im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Hier befand sich mit dem Königshof Farnstädt eine Pfalz. Farnstädt ist eine sehr alte Siedlungsstätte. Es ist wahrscheinlich, dass die Besiedelung und Errichtung eines Ortes lange vor der ersten schriftlichen Erwähnung erfolgten. Es wird vermutet, dass Farnstädt bereits in der Zeit des Thüringer Reiches bestand, also vor der Schlacht bei Burgscheidungen an der Unstrut im Jahre 531.
Farschweiler Der Ort entstand wohl in der merowingischen Ausbauperiode (600 – 750). Zwischen 1190 und 1200 taucht er erstmals als Varneswilre im Trierer Stadtrecht auf. Über Fairßwyler (1468) und Farsweiler (1784) bildete sich die aktuelle Schreibweise heraus.
Farven Die erste urkundliche Erwähnung Farven erfolgte 1132 als Verwede. Im 12. Jahrhundert war Farven Besitz des Grafen Rudolf von Stade und seiner Mutter Gräfin Richardis.
Faßberg
Faulbach 907 Fulbach. Germanisch fula, faul, stinkend + baki, Bach, der Faulbach.
Faulenrost Erstmals erwähnt wird Faulenrost im Jahre 1275, als der Ritter Henning von Rostock mit der Besitzung Faulenrost vom Fürsten Nikolaus von Werle-Güstrow belehnt wird. Der Ritter scheint dem von ihm erworbenen Dorfe seinen Namen beigelegt zu haben: „Villa Rostock“ (1288). Der Ortsname könnte jedoch auch vom slawischen Wort rastokŭ (Ort, wo zwei Gewässer sich trennen oder vereinigen) abstammen.
Fedderingen
Fehl-Ritzhausen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Fehl erfolgte am 6. Januar 1307, als Graf Heinrich III. von Nassau-Siegen und seine Frau Adelheid die bestehenden Einkünfte für Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Marienstatt in Velde (=Fehl) und Graynsiven (=) bestätigten Großseifen). Die erste namentliche Erwähnung von Roitzhusen stammt vom 27. Oktober 1340; Der Ritter Eberhard Daube von Selbach vermachte in seinem Testament seiner Witwe Sophia eine Rente aus dem ihm geschuldeten Dorfzehnten.
Die Ursprünge beider Gemeinschaften reichen, wenn überhaupt, viel weiter in die Vergangenheit zurück, wie die Namensnennungen in den Dokumenten vermuten lassen. Die Ortsnamensendung –hausen deutet auf eine mögliche Gründung im 9. oder 10. Jahrhundert hin. Der Namensbestandteil Ritz – früher auch Roitz – stammt höchstwahrscheinlich von Rode („Lichtung“), das im 9. bis 12. Jahrhundert häufig als Wort für Siedlungen auf gerodeten Wäldern verwendet wurde. Noch älter ist Fehl. Der Name leitet sich vom deutschen Wort „Feld“ ab, einem Wort, das im 6. Jahrhundert üblicherweise zur Beschreibung von Siedlungen verwendet wurde, die auf offenem Land („Gefilde“) oder an Wasserstraßen errichtet wurden. Tatsächlich ließen sich die Bewohner von Fehl an einem Wasserweg, dem Fluss Nister, nieder, während die Ritzhausener im Norden unter dem Schutz der Burg Scheidchen lebten, die sie unter anderem vor dem Nordwestwind schützte, der Schnee brachte.
Fehmarn 1076 als Insel Fembre erwähnt. Sie war im 11. Jahrhundert von Slawen bewohnt und wurde dann mit deutschen Bauern besiedelt. Seit 1231 Herzogtum Schleswig, 1866 zu Preußen. 11. Jahrhundert Fembre [Original], Ende 12. Jahrhundert Vemere (Helmold von Bosau), 1231 dänisch Ymbria, 1249 Imbre, 1259 de Vemeren. Wahrscheinlich ist ein ursprünglich germanisch Inselname Fimber, der mit dem Suffix -er gebildet wurde. Die Bedeutung geht auf altsächsisch Fimba ‘Haufen’, verwandt mit altnordisch Fimbul ‘groß’ zurück, sodass der Inselname als ‘großer Haufen im Meer’ gedeutet werden kann. Das latinisierte Ymbria könnte auf dänisch Imber zurückgehen, das durch Schwund im Anlaut entstand (*aff Fimbre > *aff Imbre).
Fehrbellin Fehrbellin war der Hauptort des Ländchens Bellin, seit 12. Jahrhundert deutsche Burg und Burgward mit Siedlung. Der Name ist mit der Schlacht 1675 gegen die Schweden verknüpft, die aber tatsächlich bei dem Dorf Hakenberg stattfand. 1216 Belin [Original], 1294 terram Bellyn cum civitate Bellyn, 1402 vp dy fere tu Bellyn [Original], 1657 Land Bellin ... Fehrbellin. Der Name altpolabisch *Bˇelina bezeichnete eine Siedlung in einer weiß schimmernden Landschaft. Das Appellativum altpolabisch *bˇelina ist eine Bildung mit dem Suffix -ina von altpolabisch *bˇel' ‘Sumpf, Niederung, feuchte Wiese’, das zum Adjektivisch altpolabisch *bˇely ‘weiß, hell, schimmernd’ gehört, was auf den Bewuchs mit hell schimmernden Pflanzen, wie z.B. Wollgras, zurückgehen kann. Der Zusatz Fehr wurde nach der seit Anfangs 15. Jahrhundert bezeugten Fähre über den Rhin gegeben. Ähnlich Bellin, Ortsteil von Krakow am See, Landkreis Güstrow, Ortsteil von Ueckermünde, Landkreis Uecker Randow; Beelitz, Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Feichten an der Alz Der Ort Feichten wird Anno 739 unter dem Namen „Fuihte“ bei einer Schenkung im Zusammenhang mit der Gründung von Kloster Herrenchiemsee erstmals urkundlich erwähnt. Erzbischof Arn von Salzburg kommt 785 durch einen Tausch in den Besitz des Gehöfts, aus dem Feichten damals besteht.
Feilbingert Im Jahr 1071 wird Bingert erstmals im Codex Laureshamensis, dem Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch als „Binegarten“ schriftlich genannt. Feil fand im Jahre 1237 zum ersten Mal schriftliche Erwähnung.
Feilitzsch Urkundlich wurde Feilitzsch 1390 erstmals erwähnt. Dort wurden ein Rittersitz von „Hans Reymboth“ und ein weiterer von „Jung Hans von Feyltsch“ und „Ulrich von Feyltsch“ (Ahnherren des bis heute bestehenden Adelsgeschlechts von Feilitzsch) sowie 13 Anwesen von Bauern („Cunrad Weiß, Fritz Pöler, Hans Neubauer, Hans Smid“ (Schmidt), „Heinrich Bezold, Nicol Köppel, Heinrich Frank, Cunrad Smid, Merkel und Spitzbarth“) genannt. Das Dokument verzeichnet für Zedtwitz eine Wasserburg als Sitz des „Hilpald“, ein Vorwerk und zwei Höfe („Hanns Keil, Nickel Koch“) sowie weitere Anwesen („Otto Puchbach, Walter Fritz, Berchthold, Nickel Krug, Götz Flecklein, Walther Alt, Hans Peyer“ und „Heinrich Vetterlein“). Auch der Gemeindeteil Münchenreuth wird mit einer Kapelle „bey Munchenreuthe“ genannt. Ritter Peter von Zedtwitz übergab 1398 das Schloss in Münchenreuth seinem Sohn Konrad.
Feilsdorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Falstorf“ oder „Fulstorf“ erfolgte im Jahre 1473. Die heutige Ortsnamensendung „-dorf“ stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Landnahmezeit ab dem 8. Jahrhundert.
Fechenheim, (Frankfurt am Main) 882 Uechenheim.
-feld. Westgermanisch *felþa-, althochdeutsch / altsächsisch feld, mittelhochdeutsch / mittelniederdeutsch velt ‘(offene) Fläche, Ebene, Ackerland, Wiese, Boden’, im Nordwesten ‘Fläche mit Heide, Bruch, Moor’, gehört zu den wichtigsten neuzeitlichen Ortsname -Typen, die allerdings bereits im Mittelalter Rüblich waren. -feld Namen sind für Siedlungen und Fluren zahlreich, besonders im Bereich der jüngeren Ostsiedlung. Als Varianten begegnen der Dativ Singular -felde und der Dativ Pluralral -felden sowie die Kurzform -elt. Feld(e) und Felden kommen als Simplizia und als Bestimmungswort auch in Ortsnamen vor.
Feldafing Der Ortsname ist in einem Schriftzeugnis des Klosters Benediktbeuern aus dem Jahre 1116 als Veldoluingen ersturkundlich genannt. Es liegt der althochdeutsche Personenname Faidolf/Feldolf mit dem Suffix -ing zugrunde (‚Siedlung des Faidolf/Feldolf‘).
Feldatal Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Felda erfolgte im Jahr 1190 unter dem Namen Velle und Wellen. 1635 wurde die heute noch arbeitende Schrotmühle, die Wolfmühle, genannt.
Feldberg Benannt nach dem Feldberg, dem höchsten Punkt im Schwarzwald.
Feldberger Seenlandschaft Krumbeck war seit 1313 teilweise und seit 1317 vollständig im Besitz des Klosters Himmelpfort und dadurch später brandenburgische Exklave in Mecklenburg.
Laeven wurde 1393 erstmals als Louene erwähnt. Willich deutet dies als slawische Bezeichnung im Sinne von „Ort, an dem Beute gemacht wird“ (von slawisch lov „Fand, Jagd, Beute“).
Schlicht war Domäne. Gutspächter war u. a. August Weißenborn, der um 1880 das Gutshaus bauen ließ. Unweit des Gutshauses befinden sich die Reste der Turmhügelburg „Maledei“.
Tornowhof wurde 1730 als Meierei von Wittenhagen aus angelegt.
Waldsee wurde 1900 in Fachwerkbauweise als Jagdhaus für Erbgroßherzog Adolf Friedrich V. gebaut.
Weitendorf war nach 1648 ein fürstlicher Meierhof.
Wendorf war ein Gutsdorf mit vielen verschiedenen Besitzern.
Wittenhagen: Gutsbesitzer war u. a. von 1506 bis 1796 die Familie von Tornow, es folgte bis 1838 die Familie von Rhade.
Felde Geschichte und Gegenwart der Gemeinde Felde Die Siedlung Feld begann erst recht spät. Die sumpfige Landschaft machte es schwierig, bewohnbares Land zu schaffen. Die Geschichte geht auf das Jahr 1547 zurück.
Feldene, (Herzfeld) Mitte 1200 Feldene.
Feldhausen, (Langenfeld) 1198-1206 Uelthusin, 1197-1215 Velthusin. Germanisch feldu- ode Ebene + husum, zu husa, Haus.
Feldhof, (Erkrath) Mitte 1200 Veltheim,
Feldhorst
Feldkirchen (bei München) (Fahr) 1204 Veltkirgen. Germanisch feldu ode Ebene, + kirika, Kirche.
Feldkirchen (Niederbayern)
Feldkirchen-Westerham 804 (Kopie von 824) de ecclesia ad Feldkirc, 1020–1035 (Kopie des 12. Jahrhundert) Veldchirihha, 1315 Ecclesia Veldchirchen, 1831 Feldkirchen. Westerham: 1155–1186 Westerhaim. Beide Namen begegnen in den Belegen des 13. Jahrhundert Westirhaim ... Veltchirchen, circa 1583 Veldkirchen pag(us) et templ(um) ... Westerhaim pag(us), templ(um), 1832 Westerham ... in der Pfr. Feldkirchen. Grundwort des ersten Namens ist althochdeutsch kirihha, chiricha ‘Kirche, Gotteshaus’,-kirchen, Bestimmungswort-feld, velt ‘Ebene, Flachland, ebenes, offenes, anbaufähiges Land, Feld’. Der Ort ist demnach nach einer Kirche, die im freien Feld lag, genannt. Grundwort des zweiten Namens ist mittelhochdeutsch -heim ‘Haus, Heimat’, Bestimmungswort das Adjektivisch wëster ‘westlich’.
Felixsee Der Name Felixsee geht auf den Namen der Tagebaugrube „Felix“ zurück.
Fell= Niederfelle und Oberfell, 915-28 Uellin. Genannt nach der Feller Bach.
Fellbach Um 1121 (Kopie16. Jahrhundert) Velbach, um 1185 (Kopie 16. Jahrhundert) Velbach, 1229 Velbach, 1257 Velebach [Original], 1409 Felbach [Original]; Fellbach (1895). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach und dem Bestimmungswort althochdeutsch felewa, mittelhochdeutsch velwe ‘Weide’: ‘Siedlung am Weidenbach’. Das w in felewa fällt vor b in -bach frühzeitig aus. So Fellbach, Ortsteil von Reisbach, Landkreis Dingolfing-Landau.
Fellen Der Name Fellen stammt von einer Pluralform des mittelhochdeutschen vëlt ab, das Feld bedeutet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1244 Velden, 1277 Veldin, 1338 Velden, 1356 Felden, 1420 Fellen.
Fellheim Fellheim gehörte nach mehreren Besitzwechseln ab dem 25. Januar 1555, der Übergabe des Lehensbriefes vom Fürststift Kempten, den Freiherren Reichlin von Meldegg.
Felm Das Dorf Felm gehörte bis 1909 dem Kaltenhofer Grafen Georg Karl Ernst von Reventlou, der seinen Besitz 1909 an die Landbank Berlin verkaufte. Alle Pächter konnten nun ihren Besitz als Eigentum erwerben.
Fellerich, (Trier) 802 Ualeuiacum, 949 Valeriacum, 1000 Uelrecke. Gallo-ramanisch Valeriacum, zu Valerius gehörig.
Felsberg Mutmaßlich landgräfliche Stadtgründung (frühes 13. Jahrhundert) in Anlehnung an die vorhandene Burganlage (Herren von Felsberg 1090–1286). 1286 als Stadt bezeichnet. Sitz einer Niederlassung des Deutschen Ordens (1247/1386–1809). Strategisch wichtige Lage im Grenzgebiet zu Mainz. Amtsitz seit dem 14. Jahrhundert. 1090 Velisberg [Original], 1100 Filisberg, 1160 Veilsberg, 1247 Velsberc. Bestimmungswort althochdeutsch felisa ‘Fels’. Der gleichnamige Burgname wurde auf den Ort übertragen.
Fenkigau, (Gau im Kreis Lingen, +1000 Vinninga, in pago Fenkion.
Ferres, (Piesport) 1154 in monte Bouarie. Romanisch bovaria, Kuh Hof.
Fensdorf Fensdorf wurde im Jahre 1220 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zur Grafschaft Sayn, die „Herren von Gevertzhagen“ hatten das „Gebhardshainer Land“ als Lehen. Anfang des 13. Jahrhunderts hatten die Gevertzhagener ihre Stammburg in der Flur „Görsbach“ in der Gemarkung Fensdorf errichtet.
Fensterbach Der Gemeindename leitet sich vom Fensterbach ab, der das Gemeindegebiet durchfließt und in die Naab mündet. Er ist 1350 als Veusterbach ersturkundlich genannt, 1355 findet sich Fewsterbach. Es liegt wohl ein früh eingedeutschtes urslawisches *Bystrica (‚Wildbach‘) zugrunde, das von den Bajuwaren nicht mehr verstanden wurde und durch -bach ergänzt wurde.
Ferdinandshof Bis in das 17. Jahrhundert war das Gebiet um Ferdinandshof unbesiedelter Wald und Sumpfgebiet. Im Jahr 1705 wurde durch einen Vertrag der Königlich schwedischen Regierung mit dem Glasmacher Johann Jürgen Gundelach begonnen, eine Glashütte einzurichten. Gundelach begann auch mit der ersten Kolonisation. Scharmützelhütte, wie der Ort damals hieß, war nach der Kirchweihe 1726 Mittelpunkt des noch äußerst dünn besiedelten Gebietes.
Der preußische König Friedrich Wilhelm I. hatte das Land den Schweden abgekauft. Ab 1736 wurde die Kolonisation von Christoph Ludwig Henrici, dem Generalpächter der Ämter Ueckermünde und Torgelow, forciert. 1737 erhielt das Vorwerk den Namen Ferdinandshof. 1741 verlegte Henrici seinen Amtssitz nach Ferdinandshof, das nun kirchlicher und wirtschaftlicher Mittelpunkt wurde.
Ferna
Fernwald
Ferschweiler Ferschweiler wird erstmals 751 in einer Urkunde der Abtei Echternach als Vilare erwähnt und lässt auf Reste römischer Besiedlung nach dem Untergang des Imperium Romanum schließen. Das Dorf wurde weltlich wie kirchlich von Echternach aus betreut. In Urkunden von 1069 und 1148 heißt der Ort Wilre, als Vertswiler wird 1161 eine „ecclesia“, 1410 eine Kapelle erwähnt. 1528 sind in Verswiler neun Feuerstellen (Häuser) verzeichnet. Von einer 1538 im spätgotischen Stil erbauten Kirche steht heute noch auf einer Höhe der Turm, nach der Hl. Lucia Luzienturm genannt.
Feucht 1183/1195 Fu ̊hte, 1296 (Kopie1353) Fewht, 1308 Feucht. Der Name wird mit der Baumbezeichnung althochdeutsch fiuhta in Verbindung gebracht, was lautlich möglich ist. Aus althochdeutsch fiuhta entwickelt sich mittelhochdeutsch viuhte mit iu-Schreibung des Langvokals ü, der neuhochdeutsch zu eu diphthongiert wird und in der Mundart entrundet ei lautet. (Dieses Wort ist lautlich nicht identisch mit Neuhochdeutsch Fichte aus mittelhochdeutsch viehte, althochdeutsch fiohta). Der älteste Beleg zeigt allerdings eine dazu nicht passende Vokalschreibung. Morphologisch bleiben erhebliche Bedenken, weil ein von der Baumbezeichnung abgeleiteter ursprünglich Flurname zumindest eine Dativ-Plural-Endung oder ein Suffix haben sollte. Schließlich wäre die Motivation einer derartigen Ortsname -Bildung kritisch zu prüfen.
Feuchtwangen Gegen Ende des 8. Jahrhundert Gründung eines Benediktinerklosters, seit dem 13. Jahrhundert Königsstadt und Reichsstadt, ab dem 14. Jahrhundert Sitz eines markgräflichen Oberamts, 1528 Einführung der Reformation. 819 (Druck von 1629) Fiuhctinwanc, 819 (Kopie des 17. Jahrhundert) Fruhetinbbanc (für *Fiuhetinvvanc), 9. Jahrhundert Fiuhtwanga, 994–996 (Kopie des 11. Jahrhundert) monasterium Phyuhtvuangense, 1180–1190 Fuhtewanch, 1197 Fvhtvanc, 1256 Fuhtewanc, 1273 Fuhtwangen, 1312 Fuehtwank, 1326 Feuhtwanck, 1376 Feuchtwang, 1404 Feuchtwangen, 1596 lateinisch Pinopolitanus, 1662 griechisch Hygropolitanus oder Feuchtwang. Bereits im Jahr 1761 wurde der Name der Stadt erklärt und diese Erklärung mit den natürlichen Gegebenheiten begründet: weilen, nach dem gemeinen Angeben, auf dem Platz, worauf solche erbauet worden, ehe hin ein Wald von Fiechten-Baumen gestanden. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist nämlich althochdeutsch wang ‘Feld’, Bestimmungswort das erschlossene Adjektivisch *fihtîn ‘mit Fichten bestanden’. Als Bestandteile der antikisierenden Namensformen begegnen lateinisch pinus ‘Fichte’ sowie griechisch-« ‘feucht’ und « ‘Stadt’.
Feyen, (Mechernich) 1190 Veihe.
Feuerscheid Die Namensendung -scheid weist auf eine Ortsentstehung in der späten Rodungsphase im 12./13. Jahrhundert hin. Erstmals urkundlich erwähnt wird Feuerscheid 1363 als Vijrscheid.
Feusdorf Feusdorf wurde erstmals im Jahre 1373 als „Feußdorf“ urkundlich erwähnt.
Fichtelberg Der Fichtelberg liegt nicht im Fichtelgebirge, südlicher in Bayern, sondern im Erzgebirge. Im Gegensatz zu diesem bayerischen Gebirge, das vermutlich ebenso wie die hier gelegene Stadt Fichtelberg nach dem Heiligen Vitus benannt ist, verdankt der Fichtelberg seinen Namen der Baumart Fichte, die im Deutschen Fichte genannt wird.
Fichtenau Wildensteiner Schloss, Unterdeufstettener Schloss. Fichtenau ist eine künstliche Bildung aus dem Grundwort -au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’ und dem Bestimmungswort Fichte, mittelhochdeutsch viehte ‘Fichte’.
Fichtenberg
Fichtenhöhe Der Ort wurde erstmals im Jahre 1287 in einer Urkunde genannt, wonach die Markgrafen Otto und Konrad zwei Frankfurter Bürgern das Dorf "Villam Maliz" mit allem Zubehör zu rechtmäßigen Lehen übertrugen.
Fichtwald
Fiefbergen 1286 erstmals in Aufzeichnungen erwähnt, liegt an der Landesstraße 50 zwischen Probsteierhagen und Schönberg im Herzen der Probstei.
Fiersbach
Filderstadt Entstand am 5. Juni 1974 durch die Vereinigung der früher selbstständigen Gemeinten Bernhausen, Bonlanden auf den Fildern, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen zunächst unter dem Namen Filderlinden und wurde im Zuge der Kommunalwahl im April 1975 in Filderstadt umbenannt. Alte Mühle, Jakobuskirche, Schlössle, Gottlob-Häußler-Heimatmuseum, Georgskirche, Mörike-Pfarrhaus, Uhlbergturm, Martinskirche. Filderstadt (1975). Es liegt ein neuer, 1975 nach Ablehnung des Vorschlags Filderlinden vergebener Ortsname nach der Lage auf den Fildern vor. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-stadt enthält als Bestimmungswort einen alten Plural zu althochdeutsch feld ‘Feld, Fläche’ für eine fruchtbare Hochfläche (1292 super Vildern).
Filsen
Filsum Filsum und Ammersum entstanden im Mittelalter als kleine Siedlungen.
Filsch, (Trier) 973 Uilche, 1030 Vilsche, Vilzcge, 1143-62 Vische.
Filsum, +1000 Fillisni.
Filzen bei Brauneberg, 2 Hälfte 1200 Uilcine. Vilcine, ad Uilcinen.
Filzengraben, (Köln) 1186 in Uilzergrauen. Germanisch feltarja, Filzen (zu feltu- Filz) + graban, Graben.
Filzen bei Brainberg, 2. Hälfte 1100 Uilcine. Uilcine.
Filzen bei Konz. Anfang 1300 Uilcina.
Fingergasse, (Köln) 1209-15 Vingirgasse. Germanisch fingra, Finger + gatwon, Gasse.
Finkenberg. (Beuel) 1166 in Vinkenberge. Germanisch finkan, Fink + brinka Hugel in Sumpfland.
Finkenbrink, (Amelsburen) 10-1100 Vinkinbrinke. Germanisch finkan, Fink + brina, Hugel im Sumpfland.
Finkischehova, (Werne an der Lippe) Mitte 1200 Finkischehoua.
Filz
Fincken Im Jahre 1310 wurde Fincken erstmals in einem Vertrag zwischen der Herrschaft Werle und den Grafen der Mark Brandenburg erwähnt.
Finkenbach-Gersweiler Gersweiler wurde im Jahr 1190 erstmals erwähnt, Finkenbach am 25. Februar 1236. Beide Orte sind fränkische Gründungen der Aufbauzeit des sechsten bis siebten Jahrhunderts und gehörten überwiegend denselben historischen Territorien an. Dass Finkenbach kirchlich bereits im frühen Mittelalter eine bedeutende Rolle spielte, zeigt der wuchtige Trutzbau der 1304 erstmals erwähnten ehemaligen Wehrkirche.
Finkenthal Finkenthal und Schlutow wurden in einer Urkunde des Klosters Dargun 1178 erwähnt.
Finkenthal war ursprünglich als Angerdorf angelegt.
Finneland
Finnentrop 1266 Vinninctorpe, 1285 Vinnincdorp, 1293–1300 Winningtorpe; Ffynnentrop (1504). Der zunächst nur in Herkunftsbezeichnungen bezeugte Ortsname ist mit dem Grundwort-ingdorf gebildet; -dorf erscheint in der in Westfalen häufigen Variante -trop mit Anlautverhärtung und -r-Umstellung. Das Erstglied ist der recht seltene Personennamen Fini/Fino (Flexion in einer -ing-Bildung nicht feststellbar), bei dem die Anlautschreibungen V und W nach mittelalter Schreibpraxis für F stehen. Im Altsächsisch zeigt der Personennamen in Ableitungen Formen mit -nn-, wie sie auch hier vorliegen. Der Ort ist somit als ‘Siedlung der Leute des Fini/Fino’ benannt worden.
Finning
Finningen
Finsing
Finsterwalde 1282 Vynsterwalde, 1301 Dinsterwlde [Original], 1353 Vinsterwalde, 1541 Finsterwald; sorbisch 1761 Grabin. Der Name bedeutet ‘Siedlung im finsteren Walde’, zu mittelhochdeutsch vinster neben dinster ‘dunkel, düster’ aus germanisch Pimstra-, althochdeutsch finstar, thinstar, wobei das d vor n in den Lippenlaut f überging . Zum Grundwort -walde. Der Name scheint im Gegensatz zum benachbarten Sonnenwalde entstanden sein. Die sorbisch Form Grabin ist eine Neubildung und gehört zu neusorbisch grab ‘Weißbuche’. Ähnlich Finsterbergen (1034 Dinstirberg), Ortsteil von Friedrichroda, Landkreis Gotha.
Fintel 1105 Wintla [Fä. Mitte 12. Jahrhundert], vor 1246 Vintlo, 1443 Vintlo; Fintel (1823). Bildung mit dem Grundwort -loh, das im Nebenton abgeschwächt wurde und dann durch einen Sproßvokal zu -el wurde. Das Bestimmungswort ist nicht altsächsisch wind ‘Wind’, da der Anlaut im Ortsnamen stimmlos war. Es liegt wohl eine Dentalerweiterung zu indogermanisch *pen ‘Schlamm, Sumpf, Wasser’ vor, die germanisch als *fint erscheint. Verwandt altsächsisch fen(n)i (< *fanja). Der Ortsname nimmt Bezug auf die großen Moorflächen um den Ort.
Firrel Die Gemeinde wurde 1762 als Kolonie nach Betreiben von Heuerleuten aus der Gemeinde Bagband begründet. Der Firrel wurde als Bezeichnung für einen Sandrücken in einem morastigen Gebiet gewählt.
Fisch Der Ortsname Fisch kommt vom lateinischen aedificium (Gehöft) und weist auf eine frühere römische Gutsanlage hin. Um 1150 wurde der Ort als vischus erstmals urkundlich erwähnt.
Fischach Fischach war bis in das 14. Jahrhundert Sitz eines alten Ortsadelgeschlechts, der Herren von Fischach.
Fischbach (Hunsrück) Der das Dorf durchfließende Bach - der Fischbach - gab dem Ort seinen Namen
Fischbach (Pfälzerwald) Nürnberg. 1339 wurde Fischbach mit dem Namen „Fischpekken“ erstmals urkundlich erwähnt. In Fischbach wurde im Zuge der Erschließung des Reichswaldes um Nürnberg durch Reichsdienstmannen ein Zeidelgut angelegt. Als Burgmannen der Burggrafen von Nürnberg waren die 1330 erstmals erwähnten „Vischebekken von Vischebach“ ab 1339 mit der Burghut auf der Nürnberger Reichsburg belehnt.
Fischbachau Erstmals wurde Fischbachau im Freisinger Traditionsbuch Liber commutationum et traditionum um 1078/1080 als Viscpachisowa erwähnt.
Ein von Gräfin Haziga von Diessen erst einige Jahre vorher in Bayrischzell gegründetes Benediktinerkloster wurde 1085 nach Fischbachau verlegt, übersiedelte aber bereits 1104 schon wieder auf den Petersberg bei Dachau. 1096 bis 1100 entstand dabei als Klosterkirche die heutige Pfarrkirche St. Martin.
Fischbach bei Dahn Gegründet wurde Fischbach wahrscheinlich im Zuge der Aufsiedelung des Gebirgslandes im Wasgau Ende des 11./Anfang des 12. Jahrhunderts. Erstmals erwähnt wird das Dorf in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1196 von Friedrich (Ferry) von Bitsch, Sohn des Herzogs Matthäus I. von Lothringen, an das Kloster Stürzelbronn. Der Ortsname betont den Fischreichtum, den der Saarbach und seine Zuflüsse auch heute noch aufweisen.
Fischbach-Oberraden Der Ort Fischbach wurde erstmals 1332 als „Vixbach“ erwähnt, ist aber vermutlich bereits im 9. Jahrhundert entstanden. Der etwas größere Ort Oberraden taucht dagegen erst 1501 als „Overaden“ in den Urkunden auf.
Fischbach, (Ichendorf) 1051 per cursum riwli qui dicitur Visbach.
Fischeln, (Waldniel) 943 Fiscolo. Germanisch fisko, zu fiska Fisch + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Fischenich, (Hurth) 1166 Wskinich, 1189 Vishkenich.
Fichlaken, (Essen) 798 in Fisclacu, 796 Fislacu, 838 Fislaca. Germanisch fiska, Fisch + laku, natürlicher Wasserlauf in Sumpfland.
Fischbachtal
Fischen im Allgäu Die erste Nennung Fischens erfolgte in einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahre 860.[4] In ihr wird von einer Landschenkung einer gewissen Willihere an das Kloster St. Gallen, dem der Abt Grimaldus vorsteht, berichtet und Fischen als „Viskingun“ bezeichnet. Ein weiteres Mal wird Fischen 906 in einer Tauschurkunde als „Fiskinga“ erwähnt. Diese aus dem Alemannischen stammende Bezeichnung für Fischen bedeutet so viel wie „Fischfangstelle“, was wahrscheinlich aber nicht auf eine rege Fischereiwirtschaft, sondern nur auf eine weitere Ernährungsgrundlage für die damaligen Bauern hindeutet.
Fischerbach Fischerbach wurde erstmals 1139 in einer Schenkungsurkunde der Herren von Wolfach an das Kloster Alpirsbach erwähnt.
Fischingen Der Ort wurde bereits in der Zeit der alemannischen Landnahme im 3. und 4. Jahrhundert gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 772 als Fiscinga. Der Ortsname geht vermutlich auf einen Personennamen zurück. Im 8. und 9. Jahrhundert wird der Ort mehrfach in Urkunden des Klosters St. Gallen genannt,[10] die auch im Besitz des örtlichen Dinghof und des Kirchensatzes waren.
Fixhem, 784-85 Fuckinseim.
Fitzbek
Fitzen Das ursprünglich slawische Dorf Fitzen wurde erstmals im Ratzeburger Zehntregister von 1230 mit dem Namen „Vitsin“, was bedeutete „Ort des Mächtigen“, urkundlich erwähnt.
Flachslanden Der Ort wurde 1294 als „Vlaslanden“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Flurnamen ab. Das Grundwort ist mittelhochdeutsch lant (kleineres, mit Hacke oder Spaten bestelltes Landstück), das Bestimmungswort vlahs, vlas (Flachs).
Flacht 881 Flacha, 1222 Wlatteke, Wlatthe. Am 17. Februar 881 wurde in einer Urkunde der Abtei Prüm, (dort auch Wlattke genannt), erstmals eine Kirche in Flachta erwähnt.
Für die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Erklärungen. Eine davon führt den Namen auf die Lage des Ortes im „Flachen“ zurück. Eine andere leitet den Namen vom althochdeutschen Wort „flahta“ für Flechte in der Bedeutung „Geflochtenes, Zaun, Hürde“ und der damals gängigen Praxis, Zäune zum Schutz vor Eindringlingen und wilden Tieren zu bauen, ab. Eine weitere Erklärung führt die Herkunft des Namens auf das Wort „flak“ für Wasser zurück.
Flachte, (Boppard) 1224 in der Flaithin.
Flaesheim, 800 Flauresheim, 1187-1200 Ularshem, Vlarshem.
Flamersheim, (Köln) 1059 Flamerssheim, 1176 Flamersheim, 1218 Vlamersheim. Germanisch Flaedomaeris haim. Wohnung des Flaedimaer, (flaedi, Schönheit + maeri, berühmt)
Flandersbach, Wulfrath) 875 Flatmarasbeki, 10-1100 Flandrasbeke, Flanderesbek. Germanisch Flaedimaeris baiki, Bach des Flaedimaer.
Fladungen Im Jahre 789 wurde Fladungen in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer das Stadtrecht.
Flammersfeld 1096 Flamesfelt, 1109 Flamersfelt, 1116 Flamirsfelt; Flammersfeld (1325). In einer Urkundlich des 9. Jahrhundert. In Bonner Jahrbuch 136, 137 (1932), Teil 2) taucht ein Flamersdorf auf, wobei unklar bleibt, ob es unserem Ort zugeordnet werden kann. Sowohl bei diesem frühen, als auch bei unserem späteren Ortsname mit dem Grundwort -feld können für das Bestimmungswort althochdeutsch Personennamen wie Flami, Flamar, Genitiv Singular Flamis-, Flamaris (wohl Kosename von Flavomar oder Fladimar) in Betracht gezogen werden. Auch ein Herkunftname auf grund eines Völkernamens wie in Flemming/Fläming, benannt nach zugewanderten Flamen (von germanisch flâm, flau Mittelalter ‘überflutetes Gebiet’, Bewohnername Flaming, adjektivisch flamis), kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Favorisiert wird eine Deutung als ‘Siedlung auf der Heide oder Wiese des Flami/Flamar’. So Flamersheim, Ortsteil von Euskirchen.
Flarchheim ie Namenendung -heim deutet auf eine fränkische Gründung hin. Im Jahr 500 wurde der Ort zum Westgau des Thüringischen Königreiches zugehörig und 980 erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt.
Flechtingen 961 Flahtungun, Flagtungun [Original], 1152 Flectingen, 1357 Vlechtingen. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Suffix-ungen und altsächsisch *flaht ‘Geflochtenes’, vgl. althochdeutsch flahta ‘geflochtenes Haar’, mittelniederdeutsch vlecht ‘Geflecht, Hürde’, in der Bedeutung ‘Siedlung mit Flechtwerk’ o.ä. So Flechtorf, Landkreis Helmstedt (925 Flahtorp).
Fleckeby
Flein-Talheim. Zunächst war Flein im Besitz der Staufer, im 13. und 14. Jahrhundert teilweise bei den Schenken von Limpurg und Mainz und seit 1802 württembergisch. Vom 13. bis ins frühe 17. Jahrhundert ist eine Adelsfamilie von Talheim belegt, starke Zersplitterung der Herrschaftsverhältnisse und seit 1806 komplett württembergisch. Pfarrkirche St. Veit, Fischerhaus, Oberes und Unteres Schloss, Kilianskirche. Flein: 1188 Flina, 1222 Fline. Talheim: 1230 Talheim. Das dem Ortsname Flein zu Grunde liegende Wort steht vermutlich im Ablaut mit altnordisch flein ‘kahl, nackt, kahler Fleck’ und ist dann als *fl ̄ına anzusetzen. Flein soll seinen Namen dem mächtigen Nagelfluh Felsen des Kirchbergs verdanken. Eine Verbindung mit althochdeutsch flins, mittelhochdeutsch vlins ‘Kiesel, Feuerstein, Fels’ scheitert am fehlenden -s in Flein. Talheim ist eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort-tal. So Flein, Ortsteil von Oberndorf am Lech, Landkreis Donau-Ries.
Fleischwangen Fleischwangen wurde erstmals 808 im Zusammenhang mit einer Besitzübernahme des Klosters St. Gallen als Flinxwangun erwähnt. 1116 erscheint der Name als Flinswangin in einer Urkunde (von Flins = Kieselgestein und wang = Feld).
Flemlingen 767 wird Flemlingen anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Flensburg 1240 erstmals urkundlich erwähnt, 1284 erhält der Ort das Stadtrecht, nach Krieg um das Herzogtum Schleswig zwischen Holsteinern und Dänen (1409–1435) ist Flensburg bedeutende Handelsstadt im dänischen Unionsreich, 1626–1721 durch zahlreiche Kriege Bedeutungsverlust, seit 1864 zu Preußen, 1889 kreisfreie Stadt. 1196 de Flensborgh, 1251 Flensaburgh [Original], 1284 in Flensaaburgh’ Flensburgh (1309), 1410 to Vlensborch; bynnen Flenßburg (1536). Der Stadtname ist wahrscheinlich aus einer Zusammensetzung des dänisch flen in der Bedeutung von ‘Spitze’, was auf den Innenteil der Flensburger Förde bezogen ist, und-burg, entstanden, so dass die Burg an der Spitze als Flensburg bezeichnet wurde. Ohne Nachweis bleibt der Bezug auf den Gewässername *Flensaa, dänisch *Flens ̈, dessen Genitiv von altdänisch Flen die Bedeutung ‘Gabelspitze’ enthält.
Fleringen Das unmittelbare Königreich Fleringen war Besitz des Klosters St. Irminen in Trier.
Flieden 780–796 (789/94?) in Flidena, 806 in villa Fliedinu, 1012 Fliedenu, 11. Jahrhundert Fliden und Flidena; Flieden (Frankreich 12. Jahrhundert). Der Flussname der Fliede ist Ausgangspunkt der Benennung des Ortsnamens. Ab dem 8. Jahrhundert ist der Fluss als fluvio Fliedina überliefert. Eine ältere Form ist als *Fliod-ina zu ermitteln. Der althochdeutsch Diphthong -iogeht auf germanisch -eu zurück, sodass man eine Vorform *Fleudre konstruieren kann. Basis auf indogermanisch Stufe ist eine im Anlaut unverschobene Form *pleud-. Der auslautende Konsonant indogermanisch -d würde sich allerdings zu germanisch -tund althochdeutsch zu -zentwickeln, was der Überlieferung widerspricht. Legt man eine indogermanisch Doppelwurzel *pleud-/*pleut zugrunde, löst sich das Problem. Damit wäre *pleut Vorform des vorliegenden Flussnamens auf indogermanisch Stufe. Der Auslaut entwickelt sich von indogermanisch t > germanisch d/þ > althochdeutsch t. Der Flussname gehört zu der indogermanischen Wurzel *pleu ‘rinnen, fließen, schwimmen, schwemmen’. Die Fliede bedeutet ‘die Fließende’. So † Wenigenflieden, Ortsteil von Flieden, Landkreis Fulda.
Flerlage, (Essen) +1000 Fliederloa, Fliadarloha. Germanisch flepar, Flieder + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Flerzheim, (Koln) 900 Flardesheim, 1140 Flerdesheim.
Flierich, Anfang 1100 Flietrikki, 1059 Flietherike. Altgermanisch fleparikja, Kollektiv zu fliepar, Flieder.
Fliesteden, (Hüchelhoven) 1135 Flitstede, Vizstede. Germanisch fliepas, Flieder + stadi, Ort.
Flingern, (Düsseldorf) 1193 Fliingeren.
Fließem 804 in Flaisteshaimo, 971 Flesheim, 1222 Wlesheym.
Flieth-Stegelitz
Flintbek 1220 erstmals urkundlich erwähnt, 1223 uilla Vlintbeke [Original], 1338 in uilla Lutteken Vlyntbeke. Das Bestimmungswort des Ortsnamens zeigt noch heute einen Verweis auf das Vorkommen von Flintsteinen in der Region. Der zweite Teil -bek(e) entstammt dem Norddeutsch und entspricht unserem heutigen Bach. Es kann also von einer Siedlung ‘an dem Bach mit Flintsteinen’ ausgegangen werden.
Flintsbach am Inn Flintsbach am Inn wurde 986 als Flinsbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Name geht auf mittelhochdeutsch flins ‚Kiesel, Felsgestein‘ zurück. Im Mittelalter war auch der Name Wolfsgrup für den Ort gebräuchlich (1040: in vicis Wolfsgrupa, qui alio nomine Flinsbach dicitur).
Flöha 1365 die Flawe, 1497 die Flewe. Ortsname: 1399 zcu der Flaw, 1445 Fleye, 1449 Floye, 1539/40 die Flöhe, 1728 die Flöha. Der Ortsname nimmt den Gewässername Flöha auf und kann auf germanisch *Flaw o. ä. zurückgehen, dass man zu *flawjan ‘schwemmen’, althochdeutsch flewen, mittelhochdeutsch vlaejen, vlöuwen ‘spülen, waschen’ stellt. Ein direkter Anschluss an eine alteuropäische Wurzel *pleu-/ *plou ‘fließen’ ist wegen der abgelegenen Lage des Gebirgsflusses eher auszuschließen. Im Altsorbisch lautete der Gewässername wohl *Plav(a) zu plaviti ‘schwemmen’ (Plauen), vgl. Plaue, Flöha, sprachlich in Beziehung zu Flöha. Die Quelle der Flöha liegt in Nordböhmen, wo der Ortsname Fley, tschechisch Fláje (bei Duchcov // Dux), den Gewässername aufnimmt. Offenbar liegt ein germanisch-slawische oder mittelhochdeutsch-slawische Namenpaar der Gewässerbezeichung vor.
Floisdorf, (Aa) 922 Flauadentorp, 1222 Fladesdorpht, Flauedesdorpth, Vlazdorp.
Flörsbachtal
Flörsheim am Main Zunächst im Besitz der Grafen von Rieneck als Vögte der Mainzer Erzbischöfe. Von den Eppsteinern ging der Ort 1270 auf das Mainzer Domkapitel über. 1803 an Nassau-Usingen. Verleihung der Stadtrechte 1953. 1972 Zusammenschluss von Flörsheim, Weilbach und Wicker. In Weilbach eine Schlossanlage, die auf den Stammsitz der gleichnamigen Adelsfamilie, die 1487 ausstarb, zurückgeht. Flörsheim: Frühes 9. Jahrhundert (Kopie) ad Flaritesheim, 922 Flaradesheim, 1184 Flersheim. Weilbach: 1112 (Kopie) Wilibach, 1222 inferiori Wylebach, 1343 Nydernwylbach. Wicker: 910 (Kopie) in Wiccrino marca, 922 Vuichara, 1169 Wickere, 1222 Wicgera. Der Ortsname Flörsheim zum weiblichen Personennamen *Fla ̄dr ̄ıt, vgl. Ober-/Nieder Flörsheim (9. Jahrhundert, Kopie, Flaridesheim; Landkreis Alzey Worms). Nach dem Beleg von 922 könnte auch einem Personennamen *Fla ̄dra ̄t angesetzt werden. Das Erstglied Fladz u althochdeutsch *fla ̄d-, mittelhochdeutsch vla ̄t ‘Schönheit, Glanz’. Im Ortsname Weilbach gehört das Bestimmungswort des auf den Ortsname übergegangenen Bachnamens zu einem voralthochdeutsch Gewässername *W ̄ılina (Weilburg, Landkreis Limburg-Weilburg). Erwogen wird auch die Ansetzung eines lateinisch Lehnwortes villa ‘Bauernhof ’ als Bestimmungswort. Beim Ortsname Wicker dürfte sich die Ansetzung eines genitivischen Ortsnamens zum Personennamen Wicker (aus althochdeutsch w ̄ıg ‘Kampf ‘und g ̄er ‘Speer’) verbieten, da sonst ein Genitiv-s am Ende zu erwarten wäre. Es ist daher von einem eingliedrigen Gewässername auszugehen, der zu germanisch *wikero< indogermanisch *uegh ‘bewegen, ziehen, fließen’ zu stellen ist. Der Beleg von 910 zeigt den Genitiv Plural (‘in der Mark der Wickerer’).
Flörsheim-Dalsheim Mit dem Ortsnamen Flörsheim ist auch das Adelsgeschlecht Flersheim verbunden.
Flöthe Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 1170 als Flathi urkundlich erwähnt.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 780–802 Flotide, 1013 Flathi, 1142 Flatide, 1187 Flothethe, 1189 Vlothe und 1194 Flotethe.
Floh-Seligenthal
Flomborn Flomborn hatte im Laufe der Jahrhunderte viele Namen, darunter Flamburn (1196), Blanbrunnen (1283), Flomburna (1324), Flonborne (1336), Flanborn (1362), Flamborn (1406), Flanbronnen (1424), Floborn (1509). ) und Flonborn (1787).
In seinen Anfängen gehörte der Ort zum Bistum Mainz, mehrere Kirchen, Klöster und Adelige besaßen dort Güter. Von letzteren trug eine Adelsfamilie sogar den Namen des Dorfes. Ein gewisser Rudewin von Flamburn taucht bereits im Jahr 1208 in den historischen Aufzeichnungen auf, sein Name erscheint in einer Urkunde. Der Name Bruno von Flamburn wurde von einem der Ganerben – den Mitherrschern des Gebietes – getragen, der dem Marienborner Kloster Weidas bei Dautenheim die Kirchenrechte im Gau-Heppenheim verlieh, und ein weiterer Rudewin von Flamburn wurde 1295 als Schiedsrichter benannt die Offenheimer Kirchenrechte für die Familie Winter von Alzey. Ein Berthold von Flamburn und seine Frau Christine wurden 1335 vom Erzbischof Balduin von Luxemburg von Trier, der damals Verwalter der Erzbischöflichen Stiftung Mainz war, mit ihrem Gut, Haus und Garten im Dorf Flamborn für 100 Pfund in Hellers belehnt für ein Burglehen in Biebelnheim.
Flonheim 1051 Flanheim, 1140 Flaneheim. Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung stammt aus dem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch, dem „Lorscher Codex“ und wird auf 765–767 datiert (Quelle: CL II 940); damals hieß es Flannenheim, später auch Flonenheim. Hier müssen besonders viele fromme Leute gelebt haben, denn der ersten Güterschenkung folgten bis ins Jahr 793 noch acht weitere (CL II 933ff.). 960 wird der Ort als Sitz der Emichonen (später „Grafen von Flonheim“) erwähnt. Um 1133 stiftete Wildgraf Emich II. ein Augustiner-Chorherrenstift, das 1554 aufgehoben wurde. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert. Um 1300 wurde der Ort befestigt.
Floren, (Zülpich) 1218 Vlurne.
Florstadt Besiedlung seit dem Neolithikum, römisch Limeskastell sö von Ober-Florstadt; Erster wähnung 830–850; Unterscheidung von Ober und Nieder-Florstadt seit dem 13. Jahrhundert; 1365 Stadtrecht für Nieder-Florstadt (ohne Bedeutung geblieben); beide Orte seit dem hohen Mittelalter im Besitz der Herren von Büdingen, dann der Isenburger und der Löw, 1806 zu Hessen-Darmstadt. 830–850 Flagestat (Kopie E. 12. Jahrhundert), 880, 882, 997 Plagestat [jeweils Or], um 1000 Blagestat, um 1020 Flagestat (beides in Kopie um 1160), 1263 Vlastat [Original], 1278 Flanstat [Original], 1370 Flarstat [Original], 1567 Flohstadt [Original]. Das Bestimmungswort wurde bisher nicht überzeugend erklärt. Es lässt sich (wegen der P und B-Belege) auch nicht an einen unklaren Personenname-Stamm *Flag(i)(so Kaufmann) anschließen. Es gehört wohl zum althochdeutsch bla ̄en (mittelhochdeutsch blaejen) ‘blasen, wehen (vom Wind) ’, in Glossen als: plag [ ! ] en bezeugt, und ist dann vermutlich mit dem erst im Mittelhochdeutsch nachweisbaren Feminin vla ̄ge ‘Stoß, Sturm, besonders von Wind und Wasser’ (sturm unde windes vla ̄ge) identifiziert worden, daher wohl der F-Anlaut. In der zentralhessisch Mundartlich kam es dann zu weiteren Veränderungen (Kontraktion mittelhochdeutsch -age> -a ̄> o ̄), die ebenso wie die (hyperkorrekte) Wiedergabe eines Gleitlauts als -n-, später -r-, die h. Schreibform des Namens ergaben. Vergleichbar scheint nur der bei angeführte Flagesbach [circa 1076, Kopie um 1160] (vermutlich † Flasbach, nö Büdingen), doch wäre das Bestimmungswort nicht auf vla ̄ge rückführbar, da im Althochdeutsch an ein Feminin noch kein Fugen-s antritt. Zum Grundwort-stat(t).
Floß (Oberpfalz) (Merkstein) 1117 Flozen. Im 10. Jahrhundert: ad (= bei) Flozzun, 1139 bis 1141: Flossen, 1142: Flozze, um 1200: Floss, 1239: de (= von) Flozze, 1285: aput (bei) Flozzam, 1301: Flozz, 1338 bis 1347: Flozz, 1360: Floß, 1476: Floß. Außerdem tauchen auch die Schreibweisen Vlozze und Flôtz auf.
Über die Herkunft des Namens Floß sowohl für die Ortschaft Floß als auch für den Fluss Floß gibt es verschiedene Ansichten (zeitlich geordnet):
Herkunft aus dem Keltischen
Ungefähr von 500 v. Chr. bis zur Zeitenwende war die Oberpfalz von Kelten besiedelt. Carl Siegert und Wilhelm Brenner-Schäffer nehmen das keltische Wort flathasach = hell, schön als ursprünglich namensgebend an.
Herkunft aus dem Germanischen.
Von der Zeitenwende bis etwa 600 n. Chr. siedelten germanische Stämme in der Oberpfalz. Ab der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. drangen elbgermanische Stämme von Norden nach Süden vor und verdrängten die Kelten. Um 500 gehörte die Oberpfalz zum Reich der Thüringer. Von mehreren Autoren (Wolf-Armin von Reitzenstein, Adolf Wolfgang Schuster, Leonhard Bär, Albrecht Greule) wird angenommen, dass der Namen Floß für die Ortschaft und den Fluss von den germanischen Siedlern vergeben wurde. Bär leitet Floß von fließen, Fluss, Flözsand, flözen ab. Reitzenstein nimmt eine Herkunft vom germanischen Wort flutō = die Fließende an.
Joseph Adelmar Lindner und Johann Baptist Brenner gingen im 19. Jahrhundert von der ursprünglich slawischen Besiedelung der nördlichen Oberpfalz aus, die sich in zahlreichen Ortsnamen niedergeschlagen hat. Sie leiteten Floß vom slawischen Wort Vlitsche, welche Gasse, Platz, Hohlweg bedeutet. Diese Erklärung würde gut zur Lage von Floß passen.
Weitere Annahmen zur Herkunft des Namens Floß
Ernst Schwarz nimmt eine Herkunft an von angelsächsisch flot = tiefes Wasser, Meer sowie altisländisch flot = Fließen, schwimmendes Fett und mitteldeutsch flot = Bach, Rinne, Gosse,
Flossenbürg
Flun, (Weillen) 1085 Fluns.
Flur, (Koblenz) 1209 in Vlure, 1215 in Flure.
Fluorn-Winzeln Im Jahre 1099 wurde Fluorn in einer Urkunde des Klosters Alpirsbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Flußbach Anfang 1300 Flosbach. Der Ort Flussbach (Vlosbach) wird 1220 erstmals genannt, als Gottfried von Ingenbach ebendort begütert war.
Fluterschen
Fockbek Fockbek wurde bereits 1196 in einer Urkunde erwähnt. Der Ort lag an der Strecke des historischen Ossenwegs von Dänemark nach Hamburg.
Fockendorf m Jahr 1272 wurde Fockendorf das erste Mal urkundlich erwähnt, der Ortsteil Pahna allerdings bereits 1227. 1445 bestand der Ort aus 15 Höfen. Der Ortsname ist im Gegensatz zu den umliegenden Siedlungen deutschen Ursprungs und bedeutet so viel wie "Dorf des Vokko".
Föckelberg Wann genau Föckelberg als Dorf entstand, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Orte, deren Namen auf „berg“ enden, entstanden, wie allgemein bekannt, erst recht spät, oft erst im 10. Jahrhundert. Nach alten Grenzbeschreibungen des Remigiuslandes lag das Dorf außerhalb der Reimser Besitztümer im Westrich, einer historischen Region, die sowohl Gebiete in Deutschland als auch in Frankreich und damit im Reichsland im weiten Umkreis des Königsschlosses umfasst Lautern. Dieses Reichsland wurde während der Regierungszeit der Kaiser Ludwig IV. („der Bayer“; 1314–1347) und Karl IV. (1346–1378) von der kaiserlichen Macht an Territorialfürsten verpfändet. So gingen alle Dörfer im Amt Reichenbach im Jahr 1345 als Reichspfand an Graf Georg I. von Veldenz über. Auch wenn die erste urkundliche Erwähnung von Föckelberg erst im Jahr 1397 erfolgte, gehörte dazu sicherlich auch Föckelberg, da es vor seiner ersten Erwähnung bereits einige Jahrhunderte existierte.
Focking, (Buer) +1000 Uokinghusun. Germanisch Fokinga husum, zu den Häusern der Leute des Foko.
Födelich, (Igel) 811-12 Fedriche.
Folbrechtshoven, (Bedburg) 1187 Folbretishovin, Folbrethishovin, 1218 Volbrethouen. Germanisch Fulkaberthes hofum, zu den Höfen des Fulkaberth, (fulka Volk, bertha, glänzend)
Folkesfelt, (Prüm) 816 Folkesfelt. Germanisch Fulkes feldu, Odland des fulko.
Folperschweiler, 1179 Wolpretalwilre, 1197 Wopretaswilre.
Föhrden-Barl Für einen Weg nach Osten über Kellinghusen weiter in das stormanische Kerngebiet bot sich die Furt über die Bramau hier bei uns an. Die spätere Ortsbezeichnung Föhrden entstammt der Bezeichnung Furt. Der Name Barl bedeutet kahler Hügel, eine für heutige Verhältnisse nicht gerade Übersichtskarte Handelswegeschmeichelhafte Bezeichnung für einen Ort, aber für damalige Verhältnisse ein guter Ort, an dem sich Truppen schnell und unkompliziert bewegen konnten. An dieser Furt sind dann wahrscheinlich die ersten Siedlungen entstanden. Im Laufe der nachfolgenden Zeit wurde daraus das Dorf Föhrden-Barl.
Föhren 2. Halfte 1200 Forne, Furne.
Föritztal
Fohren-Linden Der Name setzt sich aus einer Abwandlung des Wortes „Föhre“ (Nadelbaum) und dem Namen der heute noch das Ortsbild prägenden Baumart Linde zusammen. Doch besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass der erste Teil des Ortsnamens aus dem Wort „Forrn“, einer veralteten Bezeichnung für „Forelle“ hervorgeht: Schließlich belegen historische Dokumente, dass der Unnerbach einmal ein sehr ergiebiger Fischbach war.
Sicher dagegen ist die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes, die Chronisten auf das Jahr 960 datieren.
Forbach
Forchheim (Kaiserstuhl) Die erste urkundliche Erwähnung Forchheims stammt aus dem Jahr 762, als Bischof Eddo von Straßburg den Ort dem Kloster Ettenheimmünster vermachte. Der Name Forchheim kommt vom althochdeutschen forcha und bedeutet Föhre. Die Endung -heim ist typisch für Siedlungen aus der fränkischen Zeit.
Forchheim (Oberfranken) Spätestens 805 ö Grenzort des Frankenreichs, ab Mitte 9. Jahrhundert wichtige karolingische Pfalz mit zahlreichen königlich Aufenthalten (u. a. 874 Friedensschluss Ludwigs des Deutschen mit den Mährern) und zwei Königserhebungen (900 Ludwig das Kind und 911 Konrad I.), 1007 zum Bistum Bamberg, 1077 Ort der Gegen königswahl (Rudolf von Rheinfelden) im Investiturstreit, vor 1300 Stadtrecht, seit Ende 14. Jahrhundert fürstbischöflich Zweitresidenz mit Schloss und Kollegiatstift, nach 1552/53 Ausbau zur Landesfestung, 1802/03 bayerisch. 805 (Kopie 9. Jahrhundert) Foracheim, 880 Forahheim, 1007 Forhheim; Forchheim (1017 Kopie 14. Jahrhundert) Althochdeutsch for(a)ha, ‘Föhre’; -heim. So Forchheim, Stadtteil von Rheinstetten, Landkreis Karlsruhe.
Forchtenberg Der Name Forchtenberg ist aus der Umschreibung „vor dem Berg“ entstanden. Die Burg Forchtenberg war unter Konrad von Dürn im Jahr 1234 vollendet. Vermutlich zur selben Zeit wurde die befestigte Stadt Forchtenberg am Fuße der Burg angelegt, die 1298 erstmals urkundlich erwähnt wurde und zu deren Gunsten Wülfingen aufgegeben wurde.
Forheim
Fornebach, (Herzogenrath) 1125. Germanisch frunho, Forelle + baki, Bach.
Fornholte, (Kierspe) Mitte 1200 Fornholte. Germanisch furhjom, Föhre, + hulta, Wald.
Forst (an der Weinstraße) Gemeinte im Landkreis Karlsruhe. Anfänglich wurde Forst zur Bruchsaler Mark gerechnet, gehörte dann zum Amt Kislau, schließlich unter bischöflich-speyerischer Herrschaft und seit 1803 badisch. Um 1100 (Kopie 12. Jahrhundert) Forst (?), 1161 Forst [Original], 1252 Vrst [Original], 1341 Vorst [Original]. Dem Namen liegt althochdeutsch forst, mittelhochdeutsch vorst ‘Forst, Wald’, wohl im Sinne von ‘Bannwald’ zu Grunde. Der Ort liegt am Rande der Lußhardt, die ursprünglich Königswald war und 1056 von Heinrich – zusammen mit dem Königshof Bruchsal – dem Domstift Speyer geschenkt worden war. Man wird den Ort mit Diemer als eine Rodungssiedlung auf klösterlichem Grund zu betrachten haben. So Forst (Lausitz), Landkreis Spree Neiße; Forst, Ortsteil von Essingen, Ostalb Kreis, Ortsteil von Salem, Bodenseekreis, Forst, bei Wels.
Forst (Baden) Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1161 in einer Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa.
Früher hieß die Gemeinde Forst bei Bruchsal. Sie trägt oft den Beinamen Baden, also Forst/Baden.
Forst (Eifel)
Forst (Hunsrück)
Forst (Lausitz) 1350 Vorst, 1377 den Forst [Original], 1434 Forst [Original]; sorbisch 1761 Barschcz. Der deutsche Name geht auf einen Flurname zurück, worauf der Beleg mit dem Artikel beim Namen hinweist. Er gehört zu mittelhochdeutsch forst, vorst, in der ursprünglichen Bedeutung ‘Föhren-, Nadelwald’. Die nsorbisch Form Barˇsˇc wird als Angleichung an einen ähnlich klingenden slawische Namen angesehen. Der Name Lausitz ist ein Landschaftsname beziehungsweise ehemalig Bewohnername (9. Jahrhundert Lunsizi, 948 Lusici [Original], 961 in terra Lusici) und geht auf altsorbisch *Lo ̨ˇzici > *Luˇzici, ‘Bewohner eines Wiesenbruches o.ä. ’ zurück. Er gehört zu altsorbisch *luˇza ‘Grassumpf, sumpfige Niederung, Wiesenbruch’, neusorbisch łuˇza ‘Sumpfteich, Grassumpf ’. Der die Lage bestimmende Zusatz Lausitz, niedersorbisch, obersorbisch Łuˇzica, galt ursprünglich nur für die Niederlausitz und nicht für das Gebiet der Milzener in der Oberlausitz.
Forst (Sieg)
Forstern Der Ortsname „Forestarin“, der sich im Laufe der Zeit über manche Varianten wie Vorstarn, Vorstern, Vorstärn zum heutigen Forstern gewandelt hat, taucht zum ersten Mal im Jahr 1065 im Ebersberger Cartular (Kopialbuch) auf.
Forstinning Die Geschichte von Forstinning beginnt in Sempt, wo der Verkehrsknotenpunkt der Region lag, mit der Grafenburg als Handelsposten, einem vom König geliehenen Markt (Fiskalforum, 11. Jahrhundert) und dem Reichshof, Curtis Fisalis, 934). Die erste Größe, die dieser weit entfernte Ort kannte, stammt jedoch nicht nur aus der bayerischen Zeit, sondern aus viel länger zurückliegender Zeit, wie zahlreiche archäologische Funde in der Nähe bezeugen. Die in der Urgeschichtssammlung des Landes aufbewahrte bronzene Widderfigur steht möglicherweise in Zusammenhang mit der Ausgrabungsstätte des keltischen Platzes bei Aitersteinering, deren Mauern im Laufe der Zeit durch Erdarbeiten weitgehend eingeebnet wurden. Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass solche Stätten als Kultstätten dienten. Es gibt viele weitere Spuren der Vorgeschichte in der Gegend. Im nahegelegenen Staatsforst finden sich große Hügelgräbergruppen aus der Hallstattzeit. Die Überreste einer römischen Villa wurden vor einigen Jahrzehnten auf einem abgelegenen Berg in der Nähe von Forstinning gefunden, und 1958 brachte ein Bagger in Forstinning ein Schwert aus der Bronzezeit hervor, dessen Alter auf etwa 3.200 Jahre geschätzt wurde. Heute steht in Sempt nur noch eine alte Mühle. Hin und wieder kommen bei Überschwemmungen des Baches Sempt Reste der alten Burgmauer und der alten Kirchenmauer zum Vorschein, die 1803 abgerissen wurde.
Forstmehren Forstmehren wurde im Jahre 1283 als Worstmere erstmals erwähnt. Nach Unterlagen der Abtei Marienstatt hat zu dieser Zeit bereits eine Mühle am Ort bestanden. 1740 wurde eine Neue Mühle urkundlich erwähnt.
Forsthövel, (Herbern) +1000 Forsthuuila. Germanisch furosta, furstlicher Wald oder fursta, First + hubila Hügel.
Forstum, (Bardenberg) 1191 Vorsteim.
Fossatum, (Mehring) 860-86 in Fossato. Romanisch fossatum, Graben.
Fosetesland (=Helgoland) ad quandam insulam qui a nomine dei sui falsi Fosete, Fostesland est appellata. 1. Hälfte 900.
Foßbeck, (Saarn) Mitte 1200 Vospike, Wspike.
Frangenheim, (Froitzheim) 1221 Vrankenheim. Germanisch Frankon haim, Siedlung des Franko.
Fränkisch-Crumbach Die Evangelische Kirche St. Laurentius ist im romanischen Stil erbaut. 1485 erhielt sie einen Kirchturm und einen Chor mit Kreuzrippengewölbe. Bemerkenswert sind die Epitaphien, die zum Teil aus der Renaissance stammen.
Die Ruine der Burg Rodenstein, erbaut um 1250, Das Grabmal der Freiherren von Gemmingen an der Hauptstraße. Wenige Kilometer entfernt liegt die Burgruine Schnellerts.
Framersheim Framersheim ist, wie die meisten rheinhessischen Orte auf die Endung -heim, eine fränkische Gründung des 5./6. Jahrhunderts. Der Ort wird mit fünf Schenkungsurkunden an das Kloster Lorsch belegt (Nr. 878, 1402, 1649, 1766, 1787). Die älteste erhaltene Erwähnung findet sich in der Urkunde 1649, aus der Zeit vom Oktober 769 bis zum Oktober 770, mit der Rothdrud alles, was er in „Frigmersheim“ bisher besessen hat, dem Kloster übergibt.
Frammersbach
Der Ortsname stammt vom gleichnamigen, heute Laubersbach genannten Bach, der den westlichen Teil des Ortes durchfließt und in der Ortsmitte in die Lohr mündet.
Frühere Schreibweisen aus historischen Karten und Urkunden: 1250 „Vremerbach“, 1293 „Vroymersbach“, 1339 „Fromersbach“, 1356 „Frammerspach“, 1656 „Frammersbach“, 1819 „Frammersbach“, „gemeinhin Flammersbach“.
Frankelbach Die Bezeichnung „Teufelsstein“ dürfte auf die Kelten hinweisen. Zudem spricht die Straßenbezeichnung „Ruhling“ für eine alte Römerstraße die hier entlang lief. Ruhling kommt etymologisch vom Wort „Reuel“, im pfälzischen „Raul“, was enger, schmaler Durchgang heißt. Raul wiederum kann man vom lateinischen „rivulus“ herleiten. Der Erhalt dieser Bezeichnung spricht für eine Siedlungskontinuität seit der Römerzeit, da die Bezeichnungen für Straßen in der Vergangenheit nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Frankenau Die Entstehung von Frankenau und der Nachbarstadt Frankenberg geht vermutlich bis in die Frankenzeit zurück. Die Besiedlung des Gebiets erfolgte durch die Chatten. Der eigentliche Ort Frankenau soll als Grenzfeste gegen die Sachsen errichtet worden sein. Vermutungen gehen von einer Gründung um 500 nach Chr. bzw. 750 nach Chr. aus. Stadtrechte erhielt Frankenau vermutlich im Jahre 1242 von Heinrich Raspe, Landgraf von Thüringen. Die älteste bekannte Urkunde über Frankenau wurde am 4. April 1266 durch Landgraf Heinrich I. von Hessen ausgefertigt und beinhaltet die Bestätigung der Stadtrechtsverleihung.
Frankenberg (Eder) 1233/34 Errichtung einer Burg durch die thüringischen Landgrafen als Gegengewicht zum benachbarten mainzischen Battenberg. 1335 Gründung einer Neustadt Frankenberg, 1556 Vereinigung der beiden Orte. Schwere Brandkatastrophen (1476, 1507) hemmten die Entwicklung des Ortes, dessen Stadtrecht erstmals 1240 erwähnt wird. Besonders im 17. und 18. Jahrhundert spielte der Bergbau (Kupfer und Silber) eine gewichtige Rolle. 1821–1973 Kreisstadt. 1249 (Kopie) Frankenberg, 1269 Frankemberg, 1269 Franchenberg, 1304 (Kopie) Franckenberg. Namengebend für den Berg ist mit einiger Sicherheit nicht eine Einzelperson (Personenname althochdeutsch Franco), sondern der Stamm der Franken, sodass die ursprüngliche Form im Genitiv Plural anzusetzen ist *Francono-berg ‘der Berg der Franken’.
Frankenberg/Sachsen Zu Ende des 12. Jahrhundert als Waldhufendorf gegründet, 1282 Stadt. Seit der frühen Neuzeit geprägt durch Weberei und verwandte Textilgewerbe. 1206 de Frankenberc, 1214 Vrankenberch, 1427 Franckinberg. Bildung mit dem Grundwort-berg, im Bestimmungswort ist der Landschaft und Stammesname der Franken enthalten, wohl nicht ein Personennamen Franke. Somit weist der Name auf die Herkunft der Siedler. So † Frankenberg bei Dresden; Frankenhain, Ilm-Kreis.
Frankenblick
Frankendorf Frankendorf war lange ein Obleidorf Bambergs und dem Hochstift bis 1802 abgabepflichtig. Die Abgabe bestand in Getreide und anderen Naturalien, die dem Stift als wirtschaftliche Grundlage der eigenen Haushaltung dienten. Später wurden die Naturalien ganz oder teilweise durch Geldzahlungen ersetzt.
Frankeneck
Frankenfeld Geschichtlich ist die Siedlung mit dem Gut Frankenfeld vermutlich eines der ältesten Dörfer der Gegend. Die hier ansässige Familie von Honstedt wird bereits 1360 genannt, während die Siedlung schon zu Zeiten Karls des Großen bestanden haben könnte.
Frankenhardt Die erste nachweisliche Erwähnung von Gründelhardt und Honhardt erfolgte 1285, die von Oberspeltach 1447.
Frankenheim/Rhön
Frankenroda
Frankenstein (Pfalz) Kompositum aus dem deutschen Personennamen oder Einwohnernamen Frank(e), Franko und -stein. Frankenstein, Landkreis Kaiserslautern; Frankenstein, Landkreis Mittelsachsen; Frankenstein.
Franken, (Koblenz) 1131 Frankin.
Frankenthal (Oberlausitz) Um 1200 siedelten fränkische Kolonisten in der Gegend. Der Ort Frankenthal findet, wie andere Orte der Umgebung, erstmals in der Oberlausitzer Grenzurkunde Erwähnung, die durch König Wenzel von Böhmen am 7. Mai 1241 unterzeichnet wurde und die Grenze zwischen der der böhmischen Krone unterstehenden Oberlausitz und dem Bistum Meißen definierte. Die Schreibweisen Vrankental, Frankintal und Vrankendale sind als „Frankensiedlung im Talgrund“[ zu deuten. Später finden sich die Schreibweisen Franckental (1443), Franckentahl (1592) und endlich Frankenthal.
Frankenthal (Pfalz), Anfangs 12. Jahrhundert Gründung eines Augustiner-Chorherrenklosters (Groß Franckenthal) und eines Augustinerinnenklosters (Klein Franckenthal) im S, deren Namen bis ins 18. Jahrhundert beibehalten wurden. Ansiedlung von niederländisch und französisch Glaubensflüchtlingen im 16. Jahrhundert, Blüte von Weberei, Tuchindustrie und Teppichwirkerei. 1577 Stadtrechte und Ausbau zur Festung der Kurpfalz im 17. Jahrhundert, deren dritte Hauptstadt Frankenthal wurde. 772 in Frankendale (Kopie um 1190), 792 Frankondal, 810 Franconadal; Franckenthal um 1600. Das Bestimmungswort mit dem althochdeutsch Stammesnamen Frankon, Nominativ Plural ‘die Franken’, unterscheidet die Bewohner des Ortes von ihren Nachbarn. Das Grundwort -t(h)al weist auf natürliche Bedingungen hin. Eine Bildung mit einem Personennamen kann wegen der Erwähnung von 810 nicht in Erwägung gezogen werden. Der Name ist mit dem Ort vermutlich nach dem Sieg der Franken über die Alemannen im 6. Jahrhundert entstanden und bedeutet ‘Siedlung im Tal der Franken’.
Frankenwinheim Frankenwinheim wurde erstmals im Jahr 779 urkundlich erwähnt. Das ehemals zur Herrschaft Wiesentheid der Grafen Schönborn zählende Dorf lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis.
Frankfurt (Oder) Bereits vor der Gründung 1253 durch Markgraf Johann I. von Brandenburg (1220–1266) gab es einen Marktort um die Nikolaikirche, wahrscheinlich unter dem Einfluss des schlesischen Piastenherzogs Heinrichs des Bärtigen um 1226 entstanden. Unter Markgraf Johann I. kam es zur Ansetzung von Neusiedlern in der sogenannte Ober oder Marienstadt. Beide Siedlungen verschmolzen. Frankfurt war ein Fernhandelsplatz mit Hafen und wichtigen Handelsstraßen. Im 14./15. Jahrhundert Hansestadt. Universitätsstadt von 1506–1811, an der viele bedeutende Gelehrte wirkten. Nach Übertritt des Kurfürsten 1613 zur reformierten Kirche Hochburg des Calvinismus und später der Aufklärung. 1253 Vrankenuorde, by Stad frankinfurd, 1364 zu frankenuorde uff der Odir, 1476 zu frankenfordt, 1745 Frankfurth an der Oder. Der Name ist von Frankfurt/Main (793 Franconofurt) durch fränkisch Siedler übertragen worden. Er bedeutet ‘Flussübergang, der von Franken benutzt wurde’. Der unterscheidende Zusatz Oder bezieht sich auf die Lage an der Oder (948/49 ad flumen Odera, 1133 Oderam, 1253 trans Oderam, 1421 vff der Oder). Der Name Oder gehört zu den alteuropäischen Namen, *Adra ̄/*Odra ̄, zu indogermanisch *adro‘Wasserlauf, Bach, Kanal’.
Frankfurt am Main Erstmals erwähnt 794 in einer Urkunde Karls des Großen, wurde der Ort an einem wichtigen Mainübergang schon bald zur Königspfalz und zum bevorzugten Aufenthaltsort der Karolinger. Der „Kaiserdom St. Bartholomäus“, der aus der alten Pfalzkapelle (später Stiftskirche) hervorging, war seit dem Mittelalter Wahlort der deutschen Könige und seit 1562 auch Krönungsstätte der römisch-deutschen Kaiser. Die Freie Reichsstadt wurde nach Ende des Alten Reiches Hauptstadt des Dalberg Staates (1806–1810) beziehungsweise ein Großherzogtum (1810–1813). Von 1815–1866 Freie Stadt, seit 1867 Teil der preußisch Provinz Hessen-Nassau. Das jenseits des Mains gelegene Sachsenhausen zählte spätestens seit 1318 zu Frankfurt. Eingliederung von Bockenheim (1895), Niederrad, Oberrad und Seckbach (1900). In der Folge Eingemeindung von weiteren 22 Orten (1910–1977), darunter zahlreiche alte-heim-Orte: Bergen-Enkheim (1151 Berge iuxta Ennincheim zum Personennamen Ening), Berkersheim (795, Kopie Berchgisisheim zum Personennamen Berhtgis), Eckenheim (795, Kopie Eccinheim zum Personennamen Ecco), Eschersheim (um 1000, Ensciresheim zum Personennamen Ansger, Ansgar), Fechenheim (881, Fälschung 10. Jahrhundert, Uechenheim zum Personennamen Facho), Ginnheim (772, Kopie Gennenheim zum Personennamen *Ganno), Griesheim (830–850, Kop., Greozesheim zu althochdeutsch grioz ‘Gries, Sand’), Harheim (786, Kopie Horeheim zu althochdeutsch horo ‘Sumpf ’), Heddernheim (1132, Kopie, Hetdernheim; 1242 Heydersheim wohl zum Personennamen Heitar, Hettar), Praunheim (804, Kopie, Brumheim wohl zu althochdeutsch *pfru ̄ Mittelalter ‘Pflaume’), Preungesheim (772, Kopie, Bruningesheimer marca zum Personennamen Bruning), Schwanheim (880 Sueinheim zum Personennamen oder Appellativ althochdeutsch swein ‘junger Mann, Hirte, Knecht’), Sossenheim (um 1150, Kopie, Sozenheim zum Personennamen Suzo), Zeilsheim (794, Kopie, Ciolfesheim zum Personennamen *Ciolf).
Frankfurt: 794 [Original] Franconofurd, 1069 Franchenvurt. Sachsenhausen: 1193 Sassenhusen. Der Ortsname Frankfurt enthält im Bestimmungswort den Genitiv Plural zu althochdeutsch Franco ‘der Franke’. Der Name ‘Furt der Franken’ zeigt die Bedeutung des Mainübergangs. Der Ortsname Sachsenhausen hat als patronymischer-hausen-Name den Personennamen Sahso, Sasso ‘der Sachse’ als Bestimmungswort Der Ortsname erlaubt keine Rückschlüsse auf eine sächsische Besiedlung.
Frankweiler
Franzburg Im 12./13. Jahrhundert Zugehörigkeit des Gebietes zum Fürstentum Rügen. Franzburg: Am Ort des vormaligen Zisterzienserklosters Neuencamp (1231–1531) wird 1587 (nach herzoglichem Schloss) Franzburg durch Bogislaw X als Stadt gegründet, Wollverarbeitung, Brauereibetrieb, 1648–1815 unter schwed. Herrschaft, danach zu Preußen. Richtenberg: Der Ort ging aus einer d. Siedlung hervor, 1297 als städtische Siedlung erwähnt, nach Zugehörigkeit zu Pommern ab 1648 zu Schweden, ab 1815 zu Preußen. Der Personennamen im Bestimmungswort geht auf Herzog Franz V. von Lüneburg, das Grundwort ist-burg. Richtenberg: Das Bestimmungswort ist mit einem deutsch Personennamen R ̄ı ko, R ̄ı cho gebildet oder aber direkt vom entsprechenden Adjektivisch mittelhochdeutsch r ̄ı ch, mittelniederdeutsch r ̄ı ke ‘reich’ abgeleitet worden. Das Grundwort ist-berg. So Reichenbach // Polen; Reichenbach im Vogtland.
Franzenheim 1098 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt als Brumtesma - Ort, wo Elche vorkommen.
Frasdorf Frasdorf wurde 1135 als Fradelsdorf das erste Mal urkundlich erwähnt.
Frauenau Der Laienbruder Hermann kam vom Kloster Niederaltaich über Rinchnach ins „Tal der Wilden Au“ und begann dort seine Rodungen. Die Ortschaft wurde von ihm im Jahr 1324 gegründet. Nach Hermanns Tod 1326 errichtete Hartwig von Degenberg 1331 eine hölzerne Kapelle für ein als wundertätig beschriebenes Bild der schmerzhaften Muttergottes (Pietà). Er nannte den Talgrund fortan „Augea Sancta Mariae“, zu deutsch: „Unserer Lieben Frauen Aue“. Dies war der Beginn einer Jahrhunderte blühenden Wallfahrt.
Frauenberg 1067 Berche. Die Grundmauern von zwei Steinkirchen wurden nachgewiesen. Die einer romanischen Steinkirche aus dem 11./12. Jahrhundert, die bereits 1873 von Scheppig untersucht und wieder verschüttet wurden, sind seit 2009 wieder durch Gabionen sichtbar gemacht worden. Sie existierte noch bis 1506 als Capella beatae Mariae Virginis in monte b. Mariae virginis.
Frauendorf Das Straßendorf Frauendorf wurde 1366 erstmals erwähnt. Es ist vermutlich eine Gründung des Hochstifts Naumburg. Der Ortsname bedeutet Dorf unserer lieben Frau und bezieht sich somit auf die Gottesmutter Maria. Der Name entwickelte sich von Vrauwendorff im Jahr 1406 über Frawindorff by Ruland 1430 und Frawendorff 1518 zu Frauendorff 1551.
Frauenrath, (Merzenhausen, 1189 Verowinrode.
Fraulautern, (Saarlouis) 1150 Lutern, 1154 Lutre. 1212 Luthra, Lutra.
Frauweiler (Bedburg) 1141 Wilre.
-Zu ze frouwenvelde, frau + feld, beim Feld, der Ebene der Mutter Gottes Maria’. Das frau zu althochdeutsch Frou was in mittelhochdeutsch Vrouwe, Frau, Herrin oft die Gottesmutter Maria’. Das kann sich auf verschiede Frauen beziehen, als Klosterfrauen auf Frauendienst, hier aber is Maria gemeint. Frauenfeld ist eine Kyburger Grundung auf Boden des Kosters Reichenau. Die kirche von Mittelzell ist eine Marienkirche.
Frauenneuharting Um das Jahr 1000 wurde die Kirche in Frauenneuharting geweiht. Die Katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Frauenneuharting ist im Kern spätgotisch, der barocke Ausbau erfolgte 1632.
Frauenprießnitz Die Nennung eines Hugo von Prießnitz im April 1144 wurde bisher mit der Ersterwähnung sowohl von Frauenprießnitz, als auch von Prießnitz bei Naumburg in Verbindung gebracht. Da diese Urkunde inzwischen als Fälschung identifiziert wurde, fällt sie als Ersterwähnung aus. Somit ist die derzeit älteste bekannte Nennung aus dem Jahre 1166. Der Ortsname Frauenprießnitz deutet auf eine slawische Gründung hin. Er hat die Bedeutung „Birkendorf“, die Endung „nitz“ wird mit Aue übersetzt. Seinen Namen bekam der Ort vom hiesigen Nonnenkloster Frauenprießnitz.
Frauensee Der Ort geht auf das 1189 gegründete Kloster Frauensee zurück, ein Zisterzienser-Nonnenkloster auf einer Insel im gleichnamigen Frauensee, der als Lacus sankte Mariae (See der heiligen Maria) erstmals erwähnt wurde. 1202 bestimmte der Thüringer Landgraf Hermann I. einen Salzunger Ritter als Schutzvogt des Klosters.
Frauenstein Der Name Frauenstein wurde erstmals 1218 in einer Urkunde genannt. In dieser wird ein Priester namens „Heinricus de Vrounsten“ (Heinrich von Frauenstein) erwähnt. Das Vorhandensein eines Priesters weist auf eine (neben der Burg) bestehende Siedlung hin. Die Burg selbst wurde erst 1272 als „Castrum Vrowenstein“ in einer Lehensbestätigung genannt. Vom Stadtnamen sind u. a. noch die Schreibweisen „Vrouwenstein“ (1321), „Vrowinstein“ (1385), „Frauwinstein“ (1405), „Frawenstein“ (1424) und „ffrauwenstein“ (1439) überliefert. Der Name geht auf das mittelhochdeutsche Wort Vrowe zurück, was so viel wie Herrin, Gebieterin, Frau (von höherem Stand) bedeutet. Der Name bezeichnete wahrscheinlich die Burg, später ging er auf den Ort über. Ein religiöser Hintergrund, wie im Stadtwappen dargestellt, ist kaum wahrscheinlich und nicht nachweisbar.
Frauenwald Der Sage nach verirrte sich 1177 Graf Poppo VI. von Henneberg beim Jagen im Thüringer Wald. Er wurde von einem Köhler aufgenommen und wieder auf die Geleitstraße Erfurt–Nürnberg gebracht. Aus Dank hatte der Köhler einen Wunsch frei. Er wünschte sich eine Kapelle, in der er ein Gebet sprechen könnte. Graf Poppo ließ auf den Höhen des Thüringer Waldes eine Kapelle bauen, die ab 1218 dem Kloster Veßra übertragen wurde; dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Das Kloster ließ die Kapelle zu einer Propstei mit Frauenstift ausbauen, woher der jetzige Name Frauenwald (zu den Frawen auff dem Wald) stammt. Das Frauenstift bestand bis 1520.
Fraunberg Die Familie Fraunberg, auch Fraunberger genannt, gehört zu den ältesten deutschen Adelsgeschlechtern in Bayern.
Ihr Name leitet sich vom Dorf Fraunberg im Landkreis Erding ab. Sie sind seit 945 urkundlich erwähnt, als Heinrich von Fraunberger im Zusammenhang mit Konstanz am Bodensee erwähnt wird.
Bereits im Jahr 1245 hatte die Familie Gurren von Haag damit begonnen, ein hervorstehendes Pferd als Siegel zu verwenden. Das deutsche Wort Gurre bedeutet heute ein Pferd von schlechter Qualität, ein Nörgler oder Jade. Ob die Familie ihren Namen vom Wappen ableitete oder umgekehrt, ist unklar. Die Wahl des Namens deutet jedoch darauf hin, dass die abfällige Bedeutung von Gurre zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Tragen kam. : Die zahlreichen Darstellungen zeigen ein lebhaftes, wohlgenährtes Pferd.
Fraureuth Die Gründung von Fraureuth erfolgte vermutlich durch die Vögte von Weida zwischen 1200 und 1250. Familien aus dem Herzogtum Franken gehörten zu den ersten Siedlern. Diese gaben dem Ort zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und in Bezug auf die Rodung des Waldes zur Urbarmachung für den Grund und Boden ihrer Siedlung den Namen „Frawenrud“. Das Gemeindewappen zeigt noch heute eine Mondsichelmadonna mit dem Kind auf dem Arm und dem Zepter in der Hand. Die erste urkundliche Erwähnung von Fraureuth erfolgte 1349/50 als Frowenrut.
Frechen Römisch Spuren, Kirche 877 erstmals bezeugt, Burg 1257 erstmals genannt, bis 1338 zum kurkölnischen Amt Hülchrath, danach jülichsche Unterherrschaft im Amt Bergheim bis 1794, ab 1816 Bürgermeisterei, seit 16. Jahrhundert bedeutendes Töpfergewerbe, 721 und 877 [Original] Frekena, 1107 Frekene, 1134 Verchene (mit r-Metathese). Ursprünglich Gewässername (Frechener Bach) aus Adjektivisch althochdeutsch vreh, germanisch *freka ‘gierig’mit Bedeutungswechsel zu ‘wild u.ä. ’ und zu ‘kühn, tapfer’, und wohl keltisch-germanisch Gewässername-Suffix -ana. SoGewässername Seine (< Sequ-ana), Frankreich; Ortsname Leuven/Louvain (< Gewässername Luv-ana).
Freckenhorst, 1027-54, Frikenhorst, Mitte 1200 Frekkenhurst. Germanisch Frikkon hursti, waldiger Hügel in Sumpfland des Frikko.
Freepsum, (Au) +1000 Fridenhaldenhouen, 1166 Fridenaldenhouen. Germanisch Fripon aldum hofum, zu den alten Höfen des Fripo, (fripu, Friede)
Freckenfeld Schriftliche Aufzeichnungen über den Ort ergeben sich jedoch erst aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 982. Ebenso wie viele andere Gemeinden des Kreises hat der Ort in seiner langen Geschichte zahlreiche Herrschafts- und Namensänderungen mitgemacht. Aus dem ursprünglichen Namen Frichonvelt, der von einem fränkischen Vasallen namens Frico abgeleitet wird, entstand nach mehreren Lautverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte der heutige Ortsname.
Fredeburg
Freden (an der Leine)
Fredenbeck Um 1250 Vreddebecke [Original], 1308 Fredenbecke, 1364 groten Vredenbeke und luttiken Vredenbeke. Bildung mit dem Grundwort-be(e)ke. Das Bestimmungswort ist wohl nicht zu mittelniederdeutsch vr ̄ede ‘Frieden’ oder einem Personennamen zustellen, sondern mit einem in mittelenglisch frith ‘Wald’ und eventuell mittelniederdeutsch v ̄ırde ‘Buschwald; Heide mit Holzbestand’ belegten Appellativ zu verbinden, das in Freren, Fredelsloh und Freden anzusetzen ist. Deutung also: ‘(Siedlung am) Waldbach. So Freren, Landkreis Emsland; Fredelsloh, Landkreis Northeim; Freden, Stadt Salzgitter.
Fredersdorf-Vogelsdorf 1375 Friderichstorff, Frederichstorff, 1480 Frederickstorp, 1536 das Dorff Frederstorf [Original]. Vogelsdorf: 1375 Vogelstorff, Vogelstorp, Vogilstorf, 1527 Vagelstorf, 1775 Vogelsdorf. Der Name Fredersdorf bedeutet ‘Dorf, das nach einem Mann namens Friedrich benannt wurde’, Grundform mittelniederdeutsch *Freder ̄ık(e)sdörp. Vogelsdorf ist als ‘Dorf eines Mannes namens Vogel’ zu erklären. Im Beleg von 1527 mit a wird die mittelniederdeutsch Nebenform vagel für ‘Vogel’ widergespiegelt. Zum Grundwort -dorf. Ähnlich Fredersdorf, Landkreis Märkisch-Oderland; Fresdorf (1375 Frederikstorff), Ortsteil von Michendorf, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Friedersdorf, Landkreis Dahme-Spreewald.
Fredesdorf Das Dorf wurde um 1200 gegründet.
Die Moorflächen im Gemeindegebiet wurden früher zum Torfabbau genutzt.
Freiamt Das Gebiet des heutigen Freiamt unterlag im Mittelalter dem Einfluss der drei Machtträger Herren von Keppenbach, Kloster Tennenbach und Markgrafen von Hachberg.
Um die Wende zum 11. Jahrhundert zog ein Sippenführer Otto mit Untertanen auf die Hochebene und brandrodete den Wald. Durch dieses Roden mit Feuer entstand die Schwendung des Otto und über Otenswant das spätere Ottoschwanden.
Freiberg (Sachsen) Älteste und bekannteste Bergstadt des Erzgebirges, hervorgegangen aus dem Dorf Christiansdorf, 1170 Anlage der Altstadt nach reichen Silberfunden. Im hohen Mittelalter größte Stadt in der Mark Meißen und wichtiger Handelsstandort, bis 1913 Silberbergbau. 1765 Gründung der Bergakademie, heute TU Bergakademie Freiberg. 1195 Vriberge, 1218 Friberch, 1319 Vriberg, 1466 Freiberg. Bildung mit dem Grundwort-berg und althochdeutsch mittelhochdeutsch fr ̄ı, vr ̄ı ‘frei’. Das Bestimmungswort bezieht sich auf die Bergbaufreiheit, wonach gegen eine Abgabe jedermann nach Mineralien schürfen und sie abbauen durfte. So Freiberg, Ortsteil von Adorf, Vogtlandkreis; Freiroda.
Freiberg am Neckar Entstand 1972 durch die Vereinigung der ehemals selbstständigen Gemeinten Beihingen am Neckar, Geisingen am Neckar und Heutingsheim, Geisinger Gutsschlösschen, Amanduskirche, Schloss von Beihingen. Freiberg am Neckar (1972). Ein neu gebildeter Gemeindename mit Lageangabe am Neckar nach den Herren von Freyberg (1534 Ludwig von Fryberg), die im 16. Jahrhundert Ortsherren in Beihingen waren. So Freiberg, Ortsteil von Stuttgart; Freiberg, Landkreis Mittelsachsen; Freiberg.
Freiburg/Elbe Hartwig van Stade, Erzbischof von Bremen, ließ vermutlich 1144 in Freiburg eine Burg errichten, um (vergeblich) die Eroberung des Gebietes durch Herzog Heinrich den Löwen zu verhindern. Nach seinem Tod fiel Freiburg wieder an das Bremer Erzbistum. Es ist nicht genau bekannt, wo die Burg stand; Soweit wir wissen, ist davon nichts Erkennbares übrig geblieben. Im Jahr 1271 verlieh Erzbischof Hildebold von Wunstorf Freiburg die Stadtrechte.
Freiburg im Breisgau Im Jahr 1091 wurde durch das Geschlecht der Zähringer die Burg errichtet, 1120 wurde durch Konrad und Herzog Bertold der Markt und 1218/20 die Stadt Freiburg gegründet, danach im Besitz der Grafen von Urach-Freiburg, im 14. Jahrhundert in österreichischem Besitz und seit 1805 badisch. Universität seit 1457, Schwabentor, Freiburger Münster, Alte Wache, Augustiner museum, Martinstor, Colombischlössle. 1091 (Kopie nach 1200) Friburg, 1120 Friburg, 1644 Freybúrg. Zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch fr ̄ı ‘frei’ und dem Grundwort-burg. Wahrscheinlich ist die Erbauung der Burg und eines Burgweilers gemeint. Dabei erscheint -burg im Sinne von Stadt als eine bei der Gründung mit allen Freiheiten ausgestattete Ansiedlung. So Freiburg im Üechtland // Fribourg.
Freienbessingen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war im Jahr 731. In Freienbessingen wird als Ersterwähnung eine Schenkungsurkunde aus dem Jahr 979 betrachtet, in der auch einige umliegende Orte (z. B. Wolferschwenda) erwähnt sind. Dementsprechend wurde im Jahr 2004 die 1025-Jahr-Feier begangen.
Freienhagen (Eichsfeld) Freienhagen wurde 1304 erstmals erwähnt.
Bei Freienhagen liegt ein großer Gesteinsblock. Er wird Kucken- oder Bonifatiusstein genannt. Bonifatius soll dort im 8. Jahrhundert die Heiden getauft haben. Die Oberfläche des Steines ist pultförmig geneigt und besitzt näpfchenförmige Einbuchtungen.
Freienorla
Freiensteinau Bereits im 9. Jahrhundert war das Gebiet besiedelt. Die älteste datierte Erwähnung eines Ortsteiles ist die von Fleschenbach (zwischen 863 und 889). Der Kernortsteil Freiensteinau wird zum ersten Mal 1059 eindeutig in einer Urkunde erwähnt. Durch das heutige Gemeindegebiet führte eine mittelalterliche Altstraße, die Via Regia.
Freienwill Das Dorf Freienwill entstand durch eine „freiwillige“ Aussiedlung aus dem Dorf Kleinwolstrup.
Freigericht Entstanden 1970 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Altenmittlau, Bernbach, Horbach, Neuses und Somborn. Die 5 Orte, teils in der Karolingerzeit, teils im 11. und 12. Jahrhundert zuerst erwähnt, gehörten zu einem 1309 zuerst bezeugten und nach dem Gerichtssitz Somborn benannten reichsunmittelbaren Gericht. Dieses war vermutlich schon im 13. Jahrhundert mit drei benachbarten freien Gerichten zu einer Markgenossenschaft (mit dem Versammlungsort Wilmundsheim, dem späteren Alzenau) verbunden, die nun ihrerseits als ganze seit dem 15. Jahrhundert das Freigericht genannt wurde. Dessen Freiheiten gingen in der frühen Neuzeit allmählich verloren, vor allem nach seiner Verlehnung durch Maximilian I. zugleich an die Kurfürst von Mainz und die Grafen von Hanau (1500). 1736 wurde das Kondominat geteilt: das Gericht Somborn kam größtenteils an Hessen-Kassel, das übrige an Mainz. 1866 fiel der hessische Anteil an Preußen, 1945 an Hessen, der Mainzer Anteil 1803 an Hessen-Darmstadt, 1816 an Bayern. Freigericht (1970). Der Name erklärt sich aus der Geschichte der Gemeinten und soll an sie erinnern: an das ehemalig freie Gericht Somborn wie auch an das größere Freigericht. So Linsengericht, Main-Kinzig-Kreis.
Freihung Der Hauptort Freihung ist eine sehr späte Gründung, die mit der Geschichte des Bergbaues verbunden ist und damit in der Reihe anderer Bergbau-Gründungsstädte zu sehen ist.
Im Jahre 1569 verlieh Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz der neuen Gründung bereits das Marktrecht zusammen mit dem Marktwappen und Siegel. Die das Wappen bestimmenden Symbole Hammer und Schlegel des Bergmannes sind bis heute enthalten.
Freilassing 1125–1147 (Kopie des 13. Jahrhundert) Frilaz, 1219–1234 Frilaz, 1332 Vreyloz, Vreylazzen, Vreilazzen, circa 1350 Vreylazz, Vreylazzen, 15. Jahrhundert Freylazz, 1574 Freylassen, 1590 Freylassen, 1597 und 1600 Freylassing. Es liegt althochdeutsch frîlâz ‘Freigelassener, Freilassung’ zugrunde, wobei Letzteres mit ‘freie (nicht abgabepflichtige oder nichtgebannte) Weide’ erklärt wird. Das Suffix -ing ist erst später angetreten.
Frei-Laubersheim Der Ort wurde im Jahr 767 als Liubherisheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde zur Unterscheidung von Waldlaubersheim bei Stromberg Frei-Laubersheim oder Kappes-Laubersheim genannt.
Freilingen
Freimersheim (Pfalz) Freimersheim wurde 771 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1423 wurde der Ort, der bis dahin reichseigen war, dem Junker Hans von Weingarten übertragen.
Freimersheim (Rheinhessen) Der Name leitet sich ab von Frimâr, „Heim/Siedlung des Frimâr und seiner Sippe“. Zeitweise wurde der Ort zur Unterscheidung von gleichen und ähnlichen Ortsnamen Freimersheim hinter der Warte genannt.
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 763 in einer Urkunde des Klosters Lorsch.
Freimersdorf, (Brauweiler) 1051 Vremirstorp, 1051 Fremmerstorph, Freimerstorp, Vreimerstorp. Wreimerstorp. Germanisch Frijamaeris porpa, Siedlung des Frijamaer.
Freinsheim Seit 1146 Wasserburg in Freinsheim, das von 1471 bis 1525 Stadtprivilegien hatte. Bis 1803 im Besitz der Leininger Grafen, des Fürstbistums Worms und der Kurpfalz. 773 Fraineschaim (Kopieum 860), 778–84 Freinsheim, 1278 Frensheim. Das Bestimmungswort wurde mit dem althochdeutschen Personennamen *Fragîn, Genitiv Singular *Fragînes-, gebildet, wobei -agî zum Diphthong -ei und weiter in der Mundartlich zu offenem -e wurde. Das Grundwort ist -heim. Der Name bedeutet somit ‘Wohnstätte des Fragîn’.
Freirachdorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1190. Damals wurde ein Rorich von Rechdorf erwähnt, der sich nach seinem Sitz in Freirachdorf nannte.
Freisbach Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort als Frispach im Jahr 1179 im Codex des Abtes Edelin von Weißenburg.
Freisen 1230 de Freseyne (?) [Original], 1235 de Fresenaco, 1334 Frysenach, 1363 Freysen. Der Name setzt sich aus dem Personennamen *Fresenus, *Fresonus (< Fresius) und dem galloromanisch Suffix-acum zusammen; dieses Suffix ist eine Mischbildung aus keltisch Suffix und lateinisch Flexionsendung und drückt die Zugehörigkeit einer Siedlung zu ihrem Besitzer aus. Die ältere Forschung deutete Freisen noch als ursprünglich *Fraxinacum, d. h. als -acum-Ableitung vom lateinisch Appellativum fraxinus ‘Esche’. Im heutigen Siedlungsname ist das Suffix geschwunden. Die Form Freseyne, die allerdings einer beschädigten urkundlich entnommen ist, könnte eine moselromanisch Doppelform sein, in der der Verschlusslaut des Suffixes sonorisiert, spirantisiert und schließlich aufgelöst ist, vgl. Fusenich, Ortsteil von Trierweiler, Landkreis Trier-Saarburg, < *F(u)osoniacum: deutsch 1293 Vusenich etc., moselromanisch 1254 Fosene, 1259 Wuseney etc.
Freisdorf, 1185 Fraistorf, 1212 Freisdorf.
Freisenbruch, (Steele) 1033-50 Friesonbruoke. Germanisch Freson broka, Sumpfland des Freso.
Freilenberg (Ubach-Paleberg) 1217 Vrelenberch, 1219 Vrelenberg, germanisch Fripilon berga. Berg des Fripilo.
Fremersdorf, 1138-76 Frummerstorf, 1189 Frumersdorf.
Frentrop, (Marl) Mitte 1200 Flilincthorpa. Germanisch Frijalino porpa. Siedlung der Leute des Frijalo.
Freising Im 8. Jahrhundert Pfalz des agilolfingischen Herzogshauses und Begründung des Bistums, 996 Verleihung von Markt-, Zoll und Münzrecht für das Suburbium, bis zur Säkularisation Residenzstadt der Fürstbischöfe. 744 (Kopie von 824) Frigisinga, 777 (Kopie des 12. Jahrhundert) Frisinga, 1261 Frisinge, 1287 Freisingen, 1290 Freising. Der in einer Quelle von circa 1291 (Kopie des 15. Jahrhundert) genannte angebliche antike Name Frixinia ist eine Erfindung; er findet sich 1493/94 als Frixivia und 1519–1521 als Fruxinum Freising belegt. Im Jahr 1724 kritisierte Karl Meichelbeck ältere Namensdeutungen: ‘Einige fügen hinzu, der Name „Fruxinium“ oder „Fruxinia“, der dieselbe Bedeutung wie „Frisinga“ habe, leite seinen Ursprung vom Namen eines römischen Statthalters Frussino her; dies jedoch, durchaus ehrgeiziger als vielleicht vernünftig ausgedacht, verdient ohne alte und zuverlässige Fürsprecher kaum Glauben. Und nicht Wahreres behaupten diejenigen, die wollen, dass „Fruxinium“ nach dem Wörtchen „frux, frugis“ genannt sei, was, wie sie glauben, zur Bezeichnung der Fruchtbarkeit des Bodens herangezogen worden sei’. In Wirklichkeit liegt der zu erschließende Personennamen *Frîgis zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist. Der angeblich antike Name erinnert an lateinisch frux, frugis ‘Frucht, Getreide’.
Freistatt Freistadt: Zunächst gefügtes, dann gereihtes Kompositummit mittelhochdeutsch stat und dem Adjektivisch mittelhochdeutsch vrî ‘frei, nicht abgabepflichtig’, ‘(von Abgaben) freie Stadt’ mit ursprünglich Bezug auf die Rodungsleute und ersten Stadtbürger.
Freital, Entstanden durch den Zusammenschluss mehrerer Gemeinten im Plauenschen Grund, 1921 Gründung einer neuen Stadt. Junge Bildung aus dem Adjektivisch frei und dem Grundwort-tal, wohl unter dem Einfluss des benachbarten Freibergs.
Frellstedt
Fremdingen Das Dorf wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. von den Alemannen gegründet. Als erster Beleg erscheint um 1193 ein „Gotefrit de Frometingen“ in einer Urkunde des Klosters Kaisheim als Ministerialer der Oettinger Grafen.
Die Ortsadeligen „Frometinger“ dürften ihren Sitz am Fuß des Kirchbergs gehabt haben, also in unmittelbarer Nähe des heutigen Rathauses. Im 14. Jahrhundert verlieren sich ihre Spuren.
Frensdorf Frensdorf dürfte in der Zeit zwischen den Jahren 750 und 900 (sogenannte fränkische Landnahme) entstanden sein und wurde erstmals 1139 urkundlich erwähnt. Die Grafen von Abenberg machten im 12. Jahrhundert Frensdorf zum Verwaltungsmittelpunkt ihrer Besitzungen im Bamberger Raum.
Frenz, (Aa) 1075-81 Flagence, 1104 Fraegenzo, 1156 Uregenze.
Fressen, (Ochtendung) 1103 Uresene, 1103 Fraena.
Fretter, (Schonholthausen) Mitte 1200 Fretesra.
Freusburg, (Koblenz) 1166 Frudesberg, 1175 Frosbreth, 1185 Froizbret. Germanisch Frodes? Brakti, Bergrucken des Frodo, (froda, klug)
Freren Seit 891 ist Corveyer Schulten Hof nachweisbar, entstanden wohl aus Missionarszelle des Heiligen Liudger. Bis zur Gründung von Lingen war Freren Zentrum des Lingener Raumes und Marktort für umliegende Dörfer. Die offene Landstadt ohne Befestigung erhielt 1724 die Stadtrechte durch König Friedrich Wilhelm v. Preußen. 976–979 Friduren, um 1150 Vrederen, um 1000 Friderun, 1152 Vrederen. Umstrittene Bildung; eventuell zu altsächsisch frithu, frethu ‘Friede, Schutz, Sicherheit’, hieraus ‘umhegter Raum’ mit r-Suffix im Dativ Plural (Lokativisch), so dass von einer Bezeichnung für eine umfriedete Siedlung ausgegangen werden kann. Möglicherweise auch zum in Niedersachsen häufig belegten feminin Personennamen Friderun, Frederun. So Vreden, Kreis Borken; Freden (Leine), Landkreis Hildesheim; Friedberg, Landkreis Aichach Friedberg; Friedberg, Wetteraukreis sowie Gemeinte und Ortsteil Friedberg.
Fresenburg Fresenburg ist nach einer im 12. Jahrhundert erbauten und im 15. Jahrhundert abgerissenen Burg Fresenburg der Herren der Grafschaft Ravensberg benannt, die seit Mitte des 13. Jahrhunderts zur Nedersticht (Münster) gehörte.
Das Gemeindewappen zeigt die Gerichtslinde, die früher auf dem Gerichtsgelände des Dorfes, dem Thie, stand.
Fresendelf
Frestedt
Frettenheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Frettenheim, aus dem Jahr 767, findet sich im Lorscher Codex. Damals wurde der Name als Frittenheim wiedergegeben, da der Gründer, der seinen Hof dort errichtete, Frido hieß.
Fretterode
Freudenberg (am Main) Hervorgegangen aus einer Talsiedlung bei der 1389 erwähnten nassauischen Burg, 1456 Freiheit, 15. Jahrhundert Amts und Gerichtssitz, Anfang 19. Jahrhundert preußisch. 1389 das sloß Freudenberg, 1421 Freudenberg, 1442 vom Freudenberge. Das Grundwort ist -berg und durch die Lage am Burgberg motiviert; in der älteren Ortsname -Gebung berühren sich die Grundwort-berg und-burg häufig sehr eng. Das Bestimmungswort gehört zu mittelniederdeutsch vröude, vröide, freude ‘Freude, Frohsinn’. Der Ortsname steht somit in der Tradition der mittelalter Burgennamengebung, bei der das Grundwort die Befestigung oder deren Lage bezeichnen und das Bestimmungswort „mit Idealen und Wunschbildern ritterlichen Lebens in Beziehung stehen“ (Bach). Die von Heinzerling vorgeschlagene Verbindung mit mittelhochdeutsch vride ‘Friede’ > *Freide> mundartlich *Freude als Bezeichnung für eine Einfriedung ist lautlich nicht möglich.
Freudenberg (Oberpfalz) Der Name stammt vermutlich vom altgermanischen Namen Fruido ab.
Freudenberg (Siegerland) Die ältesten Stadtteile sind wahrscheinlich die bereits im 11. und 13. Jahrhundert urkundlich erwähnten Oberholzklau (1079) und Niederholzklau (1256). Der Ort und die Burg Freudenberg wurden 1389 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Burg wurde über dem Weibetal mit einer Siedlung von den Grafen von Nassau als westlicher Eckpfeiler ihres Gebietes gegründet. Johann der IV., Graf von Nassau, Vianden und Diez, gab am 7. November 1456 den Bürgern von Freudenberg ihre Freiheitsrechte.
Freudenburg 1337 erbaute König Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, am Fuße des Eiderberges die Freudenburg, zu dieser Zeit Freyding genannt. Als Teil eines Burgenschutzsystems zwischen Trier und Luxemburg diente sie der Sicherung der Heerstraße Trier-Metz. Schon 1346 wird Freudenburg im Rahmen eines kurtrierischen Sammelprivilegs als „Stadt“ bezeichnet.
Freudenstadt 1599 zur Förderung des Bergbaus durch Herzog Friedrich I. von Württemberg gegründet, 1807 württembergisch, seit 1938 Landkreis und seit 1988 Große Kreisstadt. Freudenstadt (1601). Der Name wurde vielleicht anlässlich der Gründung vom Bauherrn selbst verliehen, gelegentlich wurde der Ort nach Friedrich I. auch Friedrichsstadt genannt. Nach Matthäus Merian haben österreichische Exilanten den Namen Freudenstadt zum Dank für die von Friedrich I. gewährte Unterstützung bei der Ansiedlung gegeben.
Freudental Eine der ältesten deutsch Stadtgründungen „auf wilder Wurzel“ auf dem Gebiet der Länder der Böhmer. Krone. 1223–1352 Oberhof Magdeburger Rechtes. Jahrhunderte im Besitz des Deutschen Ordens, 14. Jahrhundert Burg, seit 1560 Schloss. 1731–1778 Gymnasium der Piaristen. Im Mittelalter Bergbau, im 18.–19. Jahrhundert Mittelpunkt des Holzes und Leinenindustrie (Staatsfachschule). 1220 Freudental [Original]; 1233 Froudental [Original]; 1397 Frewdental [Original]; 1555 tschechisch Bruntal. Der Ort ist ein von den deutsche Ankömmlingen ihrer künftigen Heimat gegebener Wunschname: ‘ein Ort, welcher Freude bereiten soll’. Mit -t(h)al gebildete Wunschnamen sind zurzeit der (Ost)Kolonisation Mode geworden und kommen seit dem 12. Jahrhundert oft vor. Der Entlehnung von Freudenthal in das Tschechisch liegt eine deutsche (dialektal?) Namenlautung mit -u vor: 1263 Wrudendal > tschechisch Bruntál (mit geläufigem W-, F/ B-Ersatz). So Rosenthal, Hessen; Wiesenthal.
Freyburg/Unstrut Das prominenteste Denkmal ihres Ranges und Ehrgeizes ist die große Burg Neuenburg aus der Zeit zwischen 1090 und 1220, die zu den größten und bemerkenswertesten Burgen ihrer Zeit in ganz Europa zählt.[8] Es verfügt über eine Doppelkapelle, einen Wohnturm für die herzogliche Familie, einen sehr beeindruckenden Burgfried „Dicker Wilhelm“ und riesige authentische Mauer- und Befestigungsanlagen, die alle aus dieser Zeit stammen.
Die Burg wurde um 1090 vom thüringischen Grafen Ludwig der Springer erbaut und sicherte damit sein Herrschaftsgebiet im Osten, ebenso wie die Schwesterburg Wartburg im Westen.[10] Die im Grenzgebiet gelegene Wehrburg diente militärischen Zwecken und spiegelte den Ehrgeiz, das Selbstbewusstsein und den Anspruch der Ludowinger wider. Bereits im Jahr 1100 war die Burg Neuenburg die bedeutendste Festung Mitteldeutschlands und blieb bis ins 13. Jahrhundert von herausragender politischer und militärischer Bedeutung. Das Schloss Neuenburg war fünfmal größer als das Schloss Wartburg und wurde im gleichen Stil erbaut. Letzteres gilt aufgrund seiner Verbindung zu Martin Luther und Johann Wolfgang von Goethe und seiner Rolle bei der Entstehung des Schlosses als das typischste deutsche Schloss moderne deutsche Flagge.
Freystadt Gründung als Stadt wohl im 13. Jahrhundert durch Reichsministerialen von Hilpoltstein. 1332 kaiserliche Stadtrechtsbestätigung. Die planmäßige Stadtanlage prägt noch heute das Gesamtbild. 1298 ff ̨ ç“ yydI w“ [Original], 1305 Kopie 14. Jahrhundert in oppido ... Vreyenstat, 1312 von der Vrienstat [Original], 1337 Freinstat [Original]; Freystat (1540). Das Grundwort des Siedelungsname einer unechten Komposition < mittelhochdeutsch *(ze der) vren stat ‘(zu der) freien Stadt’, ist mittelhochdeutsch stat (st. Feminin, -statt) ‘Ortschaft, Stadt’, das Bestimmungswort mittelhochdeutsch vrî ‘frei’ mit Dativ-FlexSo Die Motivation des Attributs ‘frei’ kann in einer „(relativen) Freiheit von Herrschaft“ vermutet werden. Der Erstbeleg in hebräischer Schrift zeigt durch Punktierung auch Vokale (unklar im Bestimmungswort) und gibt wohl eine jüdische Lautform des d. Siedlungsname wieder. Konsequente Artikelverwendung in der lokalen Umgangssprache: „in/von der Freystadt“. Der Zusatz ‘frei’ zu Grundwort wie-hausen,-berg u. ä. tritt in Bayern häufig auf, jedoch ist selten der wirkliche Grund dafür überliefert.
Freyung
Frickenhausen (Württemberg) 1301 zusammen mit der Herrschaft Neuffen an Württemberg, Mitte des 14. Jahrhundert im Besitz der Herren von Speth und der Merhelt von Wurmlingen, seit 1806 dem Oberamt Nürtingen zugewiesen. 1304–1316 Frickenhusen [Original], 1359 Frickenhausen [Original], 1534 Frickenhusen [Original]. Als Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort -hausen die ‘Siedlung des Fricko’. Ortssagen, die den Namen mit der germanisch Göttin Frya, Frikka oder einem unbestimmten keltisch Wort für die Eisengewinnung zusammenbringen, beruhen auf volksetymologischen Namendeutungen. So Frickenhausen am Main.
Frickenhausen am Main Der Siedlungsname Frichinhusa ist in einer königlichen Urkunde aus dem Jahre 903 im Hessischen Staatsarchiv in Marburg belegt. Allerdings lässt der Name Frickenhausen (Ortsname mit Wortendung „-hausen“) erkennen, dass die Siedlung im 8. Jahrhundert entstanden sein muss, da nach 780 keine Neugründungen mit der Endung „-hausen“ nachzuweisen ist. Fricco bzw. Frico geht auf eine Kurzform des Namens Friedrich zurück, dessen Nachkommen die Ansiedlung wahrscheinlich als Bauern oder Hintersassen bewohnten und bewirtschafteten. 1418 erscheint der Ortsname in der heutigen Schreibweise in der „Franconica“. Der Namenszusatz kam zur Unterscheidung mehrerer deutscher Ortschaften gleichen Namens erst im offiziellen Ortsverzeichnis 1964 hinzu.
Frickingen
Fridingen an der Donau Der Name Fridingen wurde erstmals im Jahre 861 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Die Erhebung zur Stadt erfolgte 1372.
Fridolfing n den Breves Notitiae aus der Zeit von 792 bis 798 n. Chr. ist der Ortsteil Pietling zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Fridolfing selbst ist in einer Urkunde von König Heinrich IV. aus dem Jahr 1077 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Friedberg (Bayern) Burg zur Sicherung der Straßen und des Lechüber-
gangs, Stadtgründung durch Staufer und Wittelsbacher, ab 1404 Landgericht. Als Vorläufer der Siedlung kann einerseits die Winzenburg angesehen werden, deren Name circa 1135–1140 (Kopievon 1175) als Winzenburch, 1146 (Kopie von 1175) als Winzzenburch, 1231–1234 als Winzenpurch und 1279–1284 als Wintzenbvrch genannt ist, und andererseits eine Hofstätte, die 1279–1284 als tres curie in Punen bezeugt ist. 1264 ciuitatem Fridberch, 1270 Ffridberch, 1279–1284 Frideberch, Vrideberch, 1310 Fridberch divpurch vnd div stat, circa 1340 Fridberg, 1398 die vestt Fridperch, 1493/94 Friberga prope Augustam, 1512 lateinisch Pacimontanus, circa 1583 Fridbergum oppidum in monte, 1599 Fridtperg, 1811 Friedberg. Grundwort des oben genannten Burgname ist mittelhochdeutsch burc, -burg, ‘umschlossener, befestigter Ort, Burg’, Bestimmungswort der Personennamen Winzo. Dem zur Lokalisierung der drei Höfe dienende Flurname liegt möglicherweise mittelhochdeutsch bün, büne ‘Erhöhung des Fußbodens durch Bretter, Bühne’ zugrunde; es handelt sich hier offensichtlich um eine Bezeichnung für hochgelegene Geländeteile. Das Grundwort des späteren Namens ist mittelhochdeutsch bërc, -berg, ‘Berg’, was aber auch ‘Burg’ bedeuten kann. Als Bestimmungswort wurde vride ‘Einfriedung, eingehegter Raum’ herangezogen und der Name als ‘umfriedeter.
Friedberg (Hessen) Vom 1. Jahrhundert bis circa 250 ( ? ) n. Chr. ist ein römisch Kastell mit Dorf nachweisbar; ob Tacitus mit seinem „[castellum] in monte Tauno“ dieses Kastell, mit „mons Taunus“ den Friedberger Burgberg meint, bleibt fraglich. Die mittelalter Reichsburg und die s angrenzende Reichsstadt wurden wohl bald nach 1170 von Friedrich I. zum Schutz und Ausbau des Reichsguts der Wetterau gegründet; 1802 fiel die Stadt, 1806 die Burg an Hessen-Darmstadt. 1216 Wridburc [Original], 1218 Vretheberch [Original], 1223 Friedeberc [Original]. Bestimmungswort: zu mittelhochdeutsch vride ‘Friede, Sicherheit, Schutz’; Grundwort: -berg, -burg. Bedeutung also: ‘die Schutz, (Königs-)Frieden gewährende Burg’. Das älteste Siegel von 1243 zeigt den auf dem Berg stehenden kaiserlichen Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Bach und andere postulieren für vrid die (im Mittelhochdeutsch viel Seltenere!) Bedeutung ‘Einfriedigung, eingehegter Raum’ und noch eine Bedeutung Gleichheit mit dem – noch dazu auf Friedberg bezogenen (s.o.) – mons Taunus (zu germanisch*tuna ‘Zaun, umhegter Raum’ ?,Königstein im Taunus), doch bleibt all dies spekulativ so Die Belege zeigen mit W-, V zeitübliche Schreibvarianten für F-, in Vrethe die mitteldeutsch Senkung i > e und mfr.(!) -th für -d-, in Frie schon das (im Mittelhochdeutsch noch seltene) Dehnungs-e für die schon seit dem 12. Jahrhundert gesprochene Dehnung, in der -c und wohl auch der -ch-Graphie die Auslautverhärtung. So Friedberg, Fritzlar.
Friedeburg Die namengebende Burg wurde wahrscheinlich im Jahr 1359 erbaut. Bis 1481 selbständige Herrlichkeit, dann wurden Burg und Ort zu einem ostfriesischen Amt. Zerstörung der Burg in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert In dem heutigen Ort Friedeburg ist auch die Siedlung Auf dem Endel aufgegangen. Das alte Amt Friedeburg wurde 1859 an das aus dem Harlingerland hervorgegangene Amt Wittmund angegliedert, 1885 Landkreis Wittmund. Die Zuordnung (1977) zum Landkreis Friesland wurde aufgrund einer Verfassungsbeschwerde wieder zurückgenommen. 1359 (Kopie 16. Jahrhundert) Fredeborch, 1645 Friedeburg. Zusammensetzung mit dem Rufnamen Fredo oder – eher – dem mittelniederdeutsch Substantiv vrede ‘Frieden’, am ehesten im Sinn von ‘Burg fur (den) Frieden. ’Friedberg, Wetteraukreis.
Friedelshausen Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte 1186 als Frittelshausen. Der Ort war der Sitz der mittelalterlichen „Zent Friedelshausen“, welche 1297 erstmals erwähnt wurde, als sie vom Bischof von Würzburg an die Grafschaft Henneberg-Schleusingen, genauer gesagt, an Graf Berthold den Weisen von Henneberg zum Dank und zum Entgelt für dessen Hilfeleistung bei der Niederwerfung eines Aufstandes verpfändet wurde.
Friedelsheim Erstmals wurde Friedelsheim am 24. Juni 770 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. 831 Fridoluesheim. Germanisch Fripuwulfes haim, Wohnung des Eripuwulf (fripu, Friede + wulfa, Wolf)
Friedenfels Der Ort ist aus den früher eigenständigen Dörfern Frauenreuth, Schönfuß, Trettmanns und Öd zusammengewachsen. Sein Name leitet sich vom Schloss Friedenfels ab. Die öfters genannte angebliche Ersterwähnung im Jahr 1553 lässt sich archivalisch nicht nachweisen. Das Schloss Friedenfels entstand vielmehr erst nach der Erbteilung zwischen den Brüdern Christoph und Friedrich Sittich Notthafft von Weißenstein im Jahr 1586.
Friedenweiler Friedenweiler wurde erstmals 1123 als Fridenwilare urkundlich genannt. Im 14. Jahrhundert wurde im Ort das Kloster Friedenweiler gegründet, das dann die Herrschaft über den Ort ausübte.
Friedewald (Waldhessen) Das Amt Friedewald wurde 1392 (mit Marktrecht und Gerichtsbarkeit) und der Ort Friedewald wurde im Jahre 1430 erstmals schriftlich erwähnt. Eine Abtsburg stand hier schon vor 1302, die als Hersfeldisches Lehen in diesem Jahr an die Landgrafschaft Hessen abgegeben wurde. Die Burg wurde vermutlich gebaut, um die Handelsstraße Kurze Hessen, die von Frankfurt nach Leipzig führte, zu kontrollieren.
Friedewald (Westerwald) Friedewald wurde erstmals 1324 urkundlich erwähnt, als König Ludwig der Bayer dem Grafen Gottfried von Sayn die Erlaubnis erteilte, den Ort zu befestigen. Am 27. Januar 1324 erhob Ludwig der Bayer Friedewald zur Stadt.
Friedland (Mecklenburg) Slawische Vorbesiedlung, 1244 planmäßige Gründung einer (benachbarten) Siedlung durch Brandenburger Markgrafen, 1276 Zollrecht Neubrandenburgs und 1282 Friedländer Marktzoll, 1304 zu Mecklenburg und Bestätigung der städtischen Privilegien. 1244 Vredelant, 1270 Vredheland, 1320 Fredelande, 1343 Fridelan. Der Ortsname geht auf mittelniederdeutsch vrede, mittelhochdeutsch vride ‘Frieden, Waffenruhe; Sicherheit’ sowie mittelhochdeutsch lant ‘Land, Heimat’ zurück und symbolisiert den Schutz durch die Landesherren. So U. a. Friedland, Landkreis Göttingen; Friedland, Landkreis Oder Spree.
Friedland (Niederlausitz) Die ursprüngliche Stadt Friedland wurde 1301 erstmals urkundlich erwähnt.
Friedland (Niedersachsen) Ursprung des Ortes ist die landesherrliche Burg Friedland (früher „Fredeland“ für „befriede das Land“), die 1285 erstmals urkundlich erwähnt und während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Sie diente der Sicherung der Grenze zu Thüringen und Hessen und wurde später in die Göttinger Landwehr eingebunden.
Friedrichroda Rodungssiedlung (11. Jahrhundert) an altem Verbindungsweg über den Thüringer Wald bei Burg Schauenburg (um 1044); 1209 scheiterte Stadtgründungsversuch durch Kloster Reinhardsbrunn, dennoch Entwicklung zum Marktflecken; 1597 Stadtrecht; seit Mittelalter Textilgewerbe und Eisenbergbau bis 19. Jahrhundert; seit 1837 Kur und Erholungsort; seit 1837 anerkannter Luftkurort. (11. Jahrhundert) nach 1300 und 1114 Friderichisrot, 1114 Friderichisroda, 1209 Friderichrode, 1506 Fridericherode; Friedrichroda (1873). Der Ortsname ist gebildet zum Personennamen Friedrich, älter Frithurich u.ä., mit dem Grundwort -roda, also ‘Rodungsort eines Friedrich’. Die Genitivform des Personennamens im Ortsname schwindet früh, daher ab 1209 ohne . Das -ein der zweiten Silbe des Personennamen fällt erst im 18. Jahrhundert weg. Vgl. die zahlreichen Ortsname mit Friedrich(s)in Deutschland sowie 842 in uilla quae uocatur Fritirih Ortsteil .
Friedrichsdorf Gegründet 1687 von französisch Hugenotten auf Einladung und mit Privilegien Friedrichs von Hessen-Homburg. Zuerst (Wälsch-)Neudorf beziehungsweise Nouveau village genannt, seit 1688 Friedrichsdorf nach dem Landgrafen. Stadtrecht 1771, 1866 mit Hessen-Homburg an Preußen, 1945 zum Land Hessen, 1972 Vergrößerung um 3 Gemeinte Bestimmungswort: Friedrich (ursprünglich < althochdeutsch fridu ‘Schutz, Sicherheit’ + r ̄ıchi ‘Herrscher’), Grundwort-dorf. So (Gütersloh-)Friedrichsdorf (gegründet 1786 und benannt nach dem Bischof von Osnabrück), Friedrichstadt, Kreis Nordfriesland; Friedrichshafen, Bodenseekreis.
Friedrichsgabekoog Der Koog wurde 1714 eingedeicht und sollte ursprünglich die Landverbindung zwischen Wesselburen und Büsum schützen. Der Friedrichsgabekoog hieß ursprünglich Wasmerskoog.
Friedrichsgraben Der Ort wurde 1762 im Rahmen der Moorkolonisation gegründet und nach dem dänischen König Friedrich V. benannt. Bis zur Vollendung der Eiderschleuse Nordfeld bei Drage wurde der Ort mehrmals aufgrund von Deichbrüchen an der Eider durch Hochwasser bedroht. Mit dem Bau der Eiderschleuse verschwanden jedoch auch die Störe aus dem Oberlauf des Flusses.
Friedrichshafen Friedrichshafen (1811). Der Name entstand 1811 durch die von König Friedrich von Württemberg initiierte Vereinigung der alten Reichsstadt Buchhorn mit dem Dorf und Kloster Hofen.
Friedrichsholm Der Ort wurde am 1761 im Rahmen der Geestkolonisation durch den Arzt Johann Gottfried Erichsen gegründet und nach dem dänischen König Friedrich V. benannt. Das nördlich benachbarte Christiansholm, etwa zur selben Zeit entstanden, trägt den Namen nach Friedrichs Sohn Christian VII., dem damaligen Kronprinzen.
Friedrichskoog Der Friedrichskoog entstand in den Jahren 1853 bis 1854 durch Eindeichung des Dieksands und sechs weiterer Quellerinseln. Entsprechend der damaligen Herrschaftsverhältnisse ist er nach dem dänischen König und holsteinischen Herzog Friedrich VII. benannt (bis 12. Oktober 1904: Frederik-VII.-Koog).
Friedrichsruhe
Friedrichstadt Friedrichstadt wurde 1621 durch den gottorfschen Herzog Friedrich III. gegründet und ist heute ein hochrangiges Kulturdenkmal.
Friedrichsthal (Saar) 1723 Gründung einer Glashütte durch Graf Friedrich-Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Friedrichsthal (1732). Die Siedlung Friedrichsthal entstand 1723 in Verbindung mit der Begründung einer Glashütte (s.o.). Die Gründungsurkunde enthält den Namen der Neugründung noch nicht. Der Name des gräflichen Siedlungsinitiators wurde – wohl als Ausdruck der Verehrung – Erstelement des neu gebildeten Siedlungsnamens. Das Zweitelement-t(h)al, das hier auf das Sulzbachtal referiert, in dem Friedrichsthal liegt, wurde bei (früh)neuzeitlichen Siedlungsgründungen häufiger gewählt. Auch das ebenfalls von Friedrich-Ludwig 1725 gegründete Friedrichweiler, Ortsteil von Wadgassen, Landkreis Saarlouis, enthält den Namen des Grafen.
Friedrichsthal (Thüringen) Älteste Ortschaft der Gemeinde war Bliedungen, die in einer Schenkungsurkunde des Jahres 970 erwähnt wurde. Darin wird der Ort als Villa Blidungen in pago Helmogow bezeichnet. Bliedungen fiel später durch Schenkung an das Domstift Nordhausen.
Für Gratzungen findet sich der älteste bekannte Nachweis in einer Urkunde, aus der hervorgeht, dass der Erzbischof Konrad von Mainz 1184 dem Kloster Walkenried eine Leibeigene mit ihren Kindern überließ und im Gegenzug eine Hufe Land in Grazingen erhielt.
Friedrichswalde Der Ort wurde 1748 auf Erlass des preußischen Königs Friedrich II. gegründet, dem es seinen Namen verdankt.
Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog Der Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog war der letzte Koog in Schleswig-Holstein, der zur Landgewinnung errichtet wurde. Spätere Köge wie der Hauke-Haien-Koog oder der Beltringharder Koog wurden aus Gründen des Küstenschutzes erschlossen und sind nur teilweise oder gar nicht besiedelt.
Das Programm Nord wurde vom damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Friedrich Wilhelm Lübke vorangetrieben, der auch Namensgeber ist.
Frielendorf Früher Besitz des Klosters Spieskappel. Sitz eines Gerichts („am Spieß“). 1197 Frilingendorf [Original], um 1220 Frilingestorf, 1247 Vrilingedorph, 1333 Frilendorf. Bestimmungswort wohl Personennamen *Frilo, kontrahiert aus Fridilo. An das primäre und in den Belegen nicht mehr greifbare *Frilingen (zur Bildung vgl. -ingen) trat zusätzlich noch das Grundwort -dorf. Das Bestimmungswort ist mit einiger Sicherheit nicht zum Appellativum mittelhochdeutsch fr ̄ıling ‘Freigelassener’ zu stellen, da in diesem Fall - ̄ızu -eidiphthongiert worden wäre. Stammvokalisches -ii st stattdessen ursprünglich kurz und wurde erst durch die mittelhochdeutsche Dehnung in offener Tonsilbe gelängt. Suffix -ingen seit dem 14. Jahrhundert zu -en gekürzt.
Friemar
Friesack Erstmals erwähnt wurde der Ort 1216 in der Form Vrisac. Der Name ist slawischer Herkunft und bedeutet „Ort, an dem Heidekraut wächst“.
Friesenhagen Friesenhagen wurde erstmals im Jahre 1131 in einer Urkunde von Papst Innozenz II. erwähnt.
Den Hexenverfolgungen in Friesenhagen/Wildenburger Land fielen in der Zeit von 1590 bis 1652 über 200 Menschen zum Opfer. Die Hinrichtungsstätte war auf dem Blumenberg bei der heutigen Anna-Kapelle Friesenhagen.
Frielick, (Hessen) Mitte 1200 Frilewik. Germanisch Frialas wika, Tochtersiedlung der Leute des Frialo.
Friemersheim, (Rheinhausen) 898 Frimersheim, =1000 Frimareshem, Frimershem. Germanisch Friamaeris hai, Wohnung des Friamaer.
Friesdorf, (Bad Godesberg) 1139 Friderichistorp, 1142 Friderichestorph. Germanisch Fripurikis porpa, Siedlung des Frikupurik, (fripu, Friede + rikja mächtig)
Friesenhagen, (Koblenz) =1100 Frsenhagen, 1131 Frisenhagen. Germanisch Freson hagana, Einfridugung des Freso.
Friesheim, (Koln) 140 Frisheim, 1157 Vrisheim. Germanisch Freso haim, Friesensiedlung.
Frintrop, (Borbeck) Mitte 1200 Frilincthorpe, 1157 Vrilencdorp.
Fritzdorf, (Köln) 770 in Frigbodesrorphe, 1143 FFridesdorph. Germanisch Frigabodes porpa. Siedlung des Frigabod.
Friesenheim (Baden) 1016 durch Schenkung von Kaiser Heinrich an das Kloster Schuttern, danach an das Bistum Bamberg, 1502 zu drei Vierteln badisch, seit 1771 bei Baden-Durlach und ab 1806 beim Amt Lahr. Weinbau, Schutterner Kirche, Bildsteine, Leutkirche. 9. Jahrhundert Frisenhaim; Friesenheim (1389). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim. Als Bestimmungswort kommt der Herkunftsname Friese in Frage. Der Ortsname bedeutet dann ‘Wohnstätte der (oder bei den) Friesen’. Namengebend kann auch der vom Herkunftsnamen abgeleitete Personennamen Friso sein, doch gibt es mehrere gleichnamige Orte, die alle in Rheinnähe liegen. Daher hängt der Name vermutlich eher mit einer planmäßigen Kolonisation zusammen und es kommt eine Verbindung mit dem Verb frühneuhochdeutsch friesen ‘Land mit Gräben durchziehen’ in Betracht. Möglicherweise ist dieses Verb etym. zum Herkunftsnamen zu stellen, Tätigkeit und Herkunft sind dann nicht klar zu trennen. Da das Verb aber erst spät bezeugt ist, ist die direkte Verbindung mit dem Herkunftsnamen vorzuziehen. So Friesenheim (Rheinhessen), Landkreis Mainz Bingen; Friesenheim, Ortsteil von Ludwigshafen; Friesenheim (Elsass), Arrondissement Sélestat Erstein, Département Bas-Rhin.
Friesenheim (Rheinhessen) Friesenheim ist dem Kreis jener rheinhessischen Orte zuzuzählen, die im Gefolge der fränkischen Landnahme entstanden sind – was auch an der Endung -heim deutlich wird.
Erstmals wird der Name Friesenheim im Jahre 803 im Codex Fuldensis erwähnt, als der Franke Theotbald Liegenschaften in Dubilesheim und Friesenheim an das Kloster Fulda schenkte. Einige Forscher bringen den Eintrag im Codex jedoch mit Friesenheim im Elsass in Verbindung. Der Name ist als Heim des Friso zu deuten; an eine Friesensiedlung ist nicht zu denken.
Friesenried Die Gründung Friesenrieds geht auf das Jahr 912 zurück. Im Gemeindeteil Blöcktach befand sich die Stammburg der Herren von Schwarzenburg, die von 1230 bis 1408 bezeugt sind. Der Ort Friesenried wurde erstmals im Jahr 1145 durch eine Urkunde erwähnt.
Friesoythe In Altenoythe um 800 Gründung einer der Hauptkirchen im Lerigau durch Kloster Visbek, 1238 curia Oythe, tecklenburgischer Hof im Raum Altenoythe, als Morgengabe an Jutta von Ravensburg zur Heirat mit Heinrich von Tecklenburg, circa 2. Hälfte 13. Jahrhundert Bau der Burg, Entwicklung der Marktsiedlung am Verkehrsweg von Osnabrück nach Emden als Knotenpunkt des friesisch-westfälisch. Handels, 1308 oppidum im Sinne einer Minderstadt, um 1366 Stadtrecht, 1400 zum Niederstift Münster, 1470 Mitglied der Hanse, Blüte des Schmiedehandwerks. Altenoythe: um 1150 Oythe [Original], 1402/03 Olden Oyte [Original]; Friesoythe: 1308 in opida Oyttha [Original], nach 1322 Vrysoyte (Kopie). Ableitung mit einem Dentalsuffix -ithi (germanisch *-iþ-i a) oder germanisch *-t-i a, *-þ-i a ohne suffix anlautenden Vokal. Die Basis gehört zu germanisch *agwjo ̄, altsächsisch *awja, mittelniederdeutsch ouwe, o(i)e, oge, o ̄ ‘Land am Wasser, kleinere Insel’, Benennungsmotiv war die trockene, erhöhte Lage des Ortes in sumpfiger Umgebung. Bis ins 16. Jahrhundert galt der Name Oythe sowohl für den älteren Ort/das Kirchspiel als auch für die jüngere Siedlung, ab 14. Jahrhundert Verwendung unterscheidender Zusätze: 1. mittelniederdeutsch Vr ̄ese, altfriesisch Fr esa, Fr ̄sa ‘Friese’, nach den friesischen Handelspartnern, 1314 wurde der friesisch Markt von Lingen nach Oythe verlegt; 2. mittelniederdeutsch olt ‘alt’ in flektierter Form für die ältere Siedlung. So Oyten, Landkreis Verden; Oythe, Ortsteil von Vechta.
Friolzheim Auf der Gemarkung Friolzheim ist eine Besiedelung bereits in keltischer Zeit wahrscheinlich. Davon zeugen mehrere Keltengräber im Waldgebiet des Hagenschieß am westlichen Gemarkungsrand. Aus römischer Zeit findet sich einer der wenigen im Enzkreis erhaltenen Abschnitte der Römerstraße von (Stuttgart-) Bad Cannstatt über Pforzheim (Portus) weiter in Richtung Straßburg (Argentoratum) und Mainz (Mogontiacum).
Frittlingen Erstmals erwähnt wurde Frittlingen im Jahr 797 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Teile des Ortes kamen in den Besitz der Ritter von Schildeck, einige Teile gehörten diversen Klöstern.
Fritzlar Im Missionsgebiet des Bonifatius (Fällung der Donareiche bei Geismar, heute Stadtteil von Fritzlar, 723). Gründung eines Klosters (724). Auf dem Büraberg (sw der Stadt) Errichtung eines Bistums (Büraberg), das nur von kurzer Dauer war (741/42–746/47). Reichsabtei (seit 782) und Königspfalz. Umwandlung des Klosters in ein Kollegiatstift (St. Peter, Anfang 11. Jahrhundert). Seit dem 11. Jahrhundert Entwicklung einer Kaufmannssiedlung (1180 als civitas bezeichnet) n des Stiftsbezirks, wichtiger Mainzer Stützpunkt gegen die Landgrafen. 1803 an Kurhessen. 1821 Kreisstadt, 1932 Zusammenlegung mit dem Kreis Homberg zum Großkreis Fritzlar-Homberg. Um 723 (Kopie) Friteslar, 774 Frideslar, 919 Fridesleri, 1028 Fritislare, 1147 Friczlar. Bestimmungswort althochdeutsch fridu ‘Friede, Schutz’ oder ‘Einhegung, eingehegtes Gebiet’. Der Ortsname bezeichnet mutmaßlich einen rechtlich geschützten Bezirk; Grundwort -lar.
Frixheim_ Anstel, 1129 Fridesheim, 1140 Frigstheim. Germanisch Fripis haim. Wohnung des Fripi.
Frohlinde (Castrop) Mitte 1200 Frolinde.
Frohngau, (Aa) 867 Gouu.
Fröhnd Die älteste noch erhaltene urkundliche Erwähnung von Fröhnd datiert von 1352. Uf der Froende wird im sanktblasischen Dingrodel genannt. Der Name kommt vom mittelhochdeutschen Wort vrœnde und bezeichnet ein frondienstiges Land – ein Herrengut. Urkunden mit der Nennung von Teilorten sind teilweise deutlich älter (Künaburg, Hepschingen 1113; Holz, Ittenschwand, Kastel 1260).
Frömmstedt Frömmstedt wird im Lorscher Codex (lateinisch Codex Laureshamensis) erstmals urkundlich erwähnt. Diese Codex entstand etwa in den Jahren zwischen 1170 und 1195 in der Reichsabtei Lorsch und enthält u. a. ein Kopialbuch mit Abschriften von über 3800 lateinischen Originalurkunden, die sich einst im Archiv der Reichsabtei befanden, aber verloren gegangen sind. Zu den Einträgen zählt auch unter der Nummer 119 Cartula mancipiorum de Frumenstetin in Thuringia[1], was soviel bedeutet wie Aktennotiz über die Hörigen in Frömmstedt in Thüringen[2].
Inhaltlich bezieht sich diese lateinische Aktennotiz auf eine Stiftung des drei Jahre lang schwer an Lepra erkrankten Heinrich aus Frömmstedt, der als Dank für seine mit göttlicher Hilfe nach so langer Zeit erfolgten Genesung sich und seine Kinder sowie seine Hörigen in Frömmstedt jährlich am 12. Juni zu freiwilligen Abgaben für den Altar des heiligen Nazarius im Kloster Lorsch verpflichtete, deren Höhe er genau festlegte. Die Aktennotiz wurde zur Zeit des Kaisers Heinrich III. (gemeint ist IV.) und des Abtes Winther verfasst. Da Kaiser Heinrich IV. ab Oktober 1084 regierte und der Lorscher Abt Winther 1088 starb, fand die Stiftung, in der Frömmstedt erstmals erwähnt wird, im Zeitraum zwischen 1084 und 1088 statt.
Fröndenberg/Ruhr 1197 Frundeberg, 1230 in Wrondeberg, 1258 Vrondenberg. Bildung mit dem Grundwort-berg, das durch die Lage an den steil zur Ruhr abfallenden Hügeln des Haarstrangs motiviert ist. Das Bestimmungswort ist altsächsisch friund, mittelniederdeutsch vrünt, vrönt (seltener vrent) ‘Freund; Verwandter’. Da es zunächst überwiegend im Genitiv Plural vorliegt, ist es eher zum Appellativ als zu dem nicht häufig bezeugten Personennamen Friunto auf gleicher etymologischer Grundlage zu stellen. Das zweite -n im Bestimmungswort der heutigen Namenform ist im 13. Jahrhundert vereinzelt bezeugt und setzt sich im 15. Jahrhundert durch.
Frohburg Deutsche Burg und Burgsiedlung um 1150, Stadtanlage bald nach 1200. 1149, 1172 de Vroburg, 1233 Froburg, 1453 Frohburg. Offenbar übertragen vom Burgname Frohburg, Burg bei Olten im Kanton Solothurn. Im Bestimmungswort steht mittelhochdeutsch vro ̄ ‘freudvoll, beschwingt, heiter’, im Grundwort -burg. Demnach Bezeichnung einer Burg, in der man angenehm, mit Freude leben kann, entsprechend französisch Burgennamen wie Montjoie ‘Freudenberg’, die Vorbildwirkung hatten. Nicht zu mittelhochdeutsch vro ̄ ‘Herrendienst’.
Frohnhofen Am Morgen des 13. Juli 1866 trafen im Zuge des Krieges von 1866 bei Frohnhofen die gegnerischen preußischen und großherzoglich-hessischen Truppen zum ersten Mal aufeinander. Im folgenden Gefecht starben 175 Männer. Die Kämpfe fanden zum Teil auch in der Gemeinde selbst statt. Es war eines von nur zwei Gefechten, in die die großherzoglich-hessische Armee in dem Krieg verwickelt wurde.
Frohnsdorf Nobitz. Frohnsdorf wurde im Jahr 1336 als „Frumoldisdorf“ erwähnt.
Treuenbrietzen. Bereits 1375 wurde Frohnsdorf im Landbuch Kaiser Karls IV. mit einer Größe von 44 Hufen aus Fronstorff, Fronstorp, Frenstorff und Vronstorf urkundlich erwähnt. Vier davon besaß der Lehnschulze. Im Dorf lebten weiterhin eine nicht näher genannte Anzahl an Kossäten; es gab keinen Krug. Allerdings erschien bereits im Jahr 1326 ein Jacob de vronstorp in Treuenbrietzen; die Siedlung ist daher älteren Datums.
Fronhausen Die älteste bisher bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1159 unter dem Namen Vronehusen (1159). In späteren historischen Dokumenten wurde der Ort mit den Ortsnamen Fronehusin (1232), Fronhuß (1382) und Fronhaußen an der Loin (1592) erwähnt.
Fronhofen Der Name Fronhofen besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern frô, das Herr bedeutet und hof. Es bedeutet also frei übersetzt Herrenhof. Die gleiche Namenswurzel steckt auch im naheliegenden Frohnbügel.
Frohnrath, (Richterich) 1112 Fronerothe, 1150 Fronerode. Germanisch frauna, herrschaftlich + ropa, Rodung.
Froitzheim, (Aa) 1200 Vrorzheim. Germanisch Frawardes haim, Wohnung des Frawaraed, (frawan Heer + raeda, Rat)
Frommersbach, (Niederzerf) 923 ad Fermari riuum. Germanisch Faramaeris baki, Bach des Faramaer, (faro- Gefolge+ maeri berühmt)
Fronhausen an der Lahn, 1159 Vronehusen, Germanisch frauana herrschaftlich + husum, zu husa, Haus.
Fronhoven_Kautenbach, 1213 Vronhove, germanisch frauna, herrschaftlich + hofa, Hof.
Fronsbach, (Hassel) 1223 Vrolspach.
Frowensipha, (Herzogenrath) 1157 inter uiuaria et torrentem que dicitur Frowensipha. Germanisch frawon, Frau, + sipan, Bergbachlein.
Fronreute-Wolpertswende. Die Herren von Fronhofen waren welfische Ministeriale, seit 1251 unter dem Namen von Königsegg, um 1380 ging Fronhofen an das Kloster Weingarten und ist seit 1806/08 württembergisch. Fronreute entstand 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinte Blitzenreute und Fronhofen. Wolpertswende ging im 12. Jahrhundert von den Herren von Wolpertswende an die Herren von Fronhofen und ist seit 1810 württembergisch. Landwirtschaft, Turmruine, St. Konrad von Vinzenz Pfarrkirche, Hatzenturm, Gangolfkapelle. Fronreute: 935 (Kopie13. Jahrhundert) Fronehoven, 1171 Fronhove [Original]. 1265 Blizunruti [Original]. Wolpertswende: 1128 (Kopie12. Jahrhundert) Vvolvoldisvvendi, 1275 Wolpotswendi [Original], 1836 Wolpertschwende; Fronreute-Wolpertswende (1972). Fronreute ist eine künstliche Kontamination aus den alten Ortsname Fronhofen und Blitzenreute. Sie enthält im Grundwort althochdeutsch, mittelhochdeutsch riuten ‘roden’ (-reut(h)) und im Bestimmungswort althochdeutsch fro ̄ ‘Herr’ beziehungsweise den Genitiv Plural fro ̄no. Wolpertswende ist eine Zusammensetzung mit einem Personennamen als Bestimmungswort Da der älteste Beleg verschrieben ist, ist eine genaue Zuweisung unsicher, in Frage kommt ein im Beleg von 1275 genannter Wolpert o.ä. Das Grundwort kann zu mittelhochdeutsch wende in der Bedeutung ‘Ende, Grenze’ gehören. Vielleicht weist der jüngste Beleg jedoch auf den ursprünglichen Namen. Er ist zu mittelhochdeutsch swende ‘ein durch Rodung gewonnenes Stück Weide oder Ackerland’ zu stellen. Auch die älteren Belege wären dann als Wolpots-swendi etc. zu lesen.
Frontenhausen Vage Hinweise um 800 weisen mit „Häuser des Franto“ auf die Ursprünge des Namens hin, und die erste urkundliche Erwähnung der Grafen von Frontenhausen findet sich um 1100.
Frücht
Fuchshofen Der Zeitpunkt der ersten Besiedelungen von Fuchshofen ist unbekannt, es wird aber von der römischen oder fränkischen Zeit ausgegangen. Urkundlich belegt werden konnte der Ort erst 1768, als der Reifferscheider Müller Johann Michael die Regierung in einem Brief die Erlaubnis ersuchte, in Fuchshofen eine Mahl- und Ölmühle zu errichten. Aus dem Brief geht hervor, dass die „Voishof“ genannte Ortschaft aus sieben Häusern besteht und keine Mahlmühle habe, weshalb die Genehmigung zum Bau einer solchen umgehend erteilt wurde.
Fuchsmühl Das Jahr der Gründung ist weitgehend unbekannt, dürfte jedoch im 13. Jahrhundert gelegen haben. Fuchsmühl war seit 1688 Ziel einer ständig wachsenden Wallfahrt. Die große Wallfahrtskirche Mariahilf wurde von 1712 bis 1726 erbaut.
Fuchsstadt Fälschlicherweise wird oft angenommen, der Name Fuchsstadt hat etwas mit einem Fuchs, der auch im Gemeindewappen abgebildet ist, zu tun. Der Name besteht aber aus dem Personennamen des Ortsgründers Fusso und dem althochdeutschen Grundwort stat, das Wohnstätte bedeutet. Als Erklärung ergibt sich daraus „Wohnstätte des Fusso“.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 907 Phusestat, 923 Fussesstat, 1165 Fustat, 1217 Fuchstat, 1281 Vustat, 1298 Fustat, 1301 Fuchstat, 1303 Fuhstat, 1350 Fuhstat an der Sal, 1516 Fuchsstatt. 1747 Fuchsstadt.
Fulerum, (Rüttenscheid) 10-1100 Fulramon.
Fuchstal Ältester Gemeindeteil ist Leeder, das von Franken vermutlich im 8. Jahrhundert als Wehrdorf zum Schutz des schwäbischen Hinterlandes vor bayrischen Angriffen gegründet wurde. Man nimmt an, dass sich der Ortsname aus dem flämischen „Lethe“ – „Lede“, d. h. künstlicher Wasserlauf ableitet. Besiedelt war Leeder zunächst von Flamen, die den Schmiedbach durch den Ort leiteten. Die erste Erwähnung des Ortes datiert 1126, als die Grafen von Ronsberg aus Irsee Besitzungen in Asch beliehen.
Die erste Erwähnung des Ortes als „Seestall“ erfolgte bei der Weihe der örtlichen St.-Johannes-Kirche durch Bischof Hartmann von Brixen am 27. September 1150.
Fünfseen
Fünfstetten Zwischen 1057 und 1075 weihte hier Bischof Gundekar II. von Eichstätt eine dem hl. Dionysius gewidmete Kirche. Fünfstetten war im Mittelalter Adelssitz unter der Graisbacher Herrschaft. Im Jahr 1233 wurde ein Herr von Fünfstetten erwähnt.
Fürfeld Der Ort wurde in einer Schenkungsurkunde König Zwentibolds von Lotharingien an das Kloster St. Maximin bei Trier 897 als Furnifeld erstmals urkundlich erwähnt. 997 Furnifeld, 912 Fiurniuelt.
Fürfurt, (Elkerhausen) 1053 Virdenwert.
Fürstenau Fertigstellung der Stiftsburg 1344 unter dem Osnabrücker Bischof Gottfried von Arnsberg; Amt Fürstenau von 1344–1885 Verwaltungsmittelpunkt des Osnabrücker Nordlandes; von 1550–1650 neben Iburg wichtigste Residenz der Bischöfe; seit 1350 planmäßige Stadtanlage bei der Burg, 1642 Osnabrücker Stadtrecht. 1344 Vorstenowe [Original], 1351 Vorsten Furstenwalder/Spree. Stadt, Landkreis Oder-Spree, ouwe, 1424 Verstenowe; Fürstenau (1667). Bildung mit dem Grundwort -au(e), das zunächst in der norddeutsch Form -o(u)we erscheint. Da sich das Appellativum mittelniederdeutsch vo ̄rste nicht nur auf weltliche, sondern auch auf geistliche Fürsten beziehen kann und die Stiftsburg von einem Osnabrücker Bischof errichtet wurde, ist dieses Appellativum im Bestimmungswort anzusetzen und nicht mittelniederdeutsch verst, vorst ‘Dachfirst, vordere, obere Kante’.
Fürstenberg (Weser) 1747 ordnete Herzog Carl I. die Einrichtung einer Porzellanfabrik an. Wahrscheinlich führte dies auch zur Einrichtung einer Postexpedition an der Postroute Braunschweig–Holzminden.
Fürstenberg/Havel Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1287. Bauwerke wie das Alte Schloss (12. Jahrhundert) oder das Barockschloss (Mitte 18. Jahrhundert) sind markante steinerne Zeugen vergangener Zeiten.
Fürstenberg (Xanten) 1110 Vvrstenberg, 1181 Furstingerge, germanisch furistan, Fürst + berga, Berg.
Füssenich, (Aa) 1140 Vosnich, 1157 Wussenich, Vussenich, 1208 Vossenich.
Fürsteneck Um 1190 wurde von dem Passauer Fürstbischof Wolfger von Erla in Fürsteneck eine Burg als Grenzbefestigung gegen die bayerischen Herzöge errichtet. Fürsteneck als Sitz eines Pfleggerichtes des Hochstiftes Passau wurde 1703 Schauplatz eines Hexenprozesses.
Fürstenfeldbruck Seit dem 12. Jahrhundert Marktort, im 13. Jahrhundert herzogliche Klostergründung. Circa 1140 (Kopie des 12. Jahrhundert) iuxta pontem sancti Stephani, circa 1150 Brukke, 1306 in der Amber ... bi Prugg, 1315 Pruk, 1424 Bruck an der Amer, 1472 Pruck prope Fürstenfeld, 1481 Brugk an der Ammer, 1524 (Kopie von 1618) Bruck, 16. Jahrhundert Prugg, 1678 Fürstenfeldbruck. Den ersten Bestandteil des heutigen Namens hat die Siedlung vom Kloster übernommen, das wie folgt bezeugt ist: 1263 Vurstenvelt, 1266 Fvrstenvelt, 1271 Fuerstenvelt, 1273 lateinisch cenobio in campo principis, 1416 Fürstenfeld, 1519–1521 Furstoveltas, hoc est principis campum, 1644 lateinisch in campo principum. Grundwort ist mittelhochdeutsch velt,-feld, ‘Feld’, Bestimmungswort vürste ‘Herrscher eines Landes’. Da der zweite Bestandteil des Ortsnamens sehr oft vorkommt, ist die Zuweisung schwierig. Während sich der erste Namensbestandteil auf die Klostergründung beziehungsweise -verlegung durch Herzog Ludwig den Strengen bezieht, liegt dem zweiten mittelhochdeutsch-brucke, -brücke, -brügge ‘Brücke’ zugrunde, wie aus einer Landesbeschreibung des Jahres 1721 hervorgeht: Bruck ... Hat villeicht seinen Namen daher / weil alldort ein Bruck ueber den Amper-Fluß ... Sonsten ist dieser Marck gedachtem Closter Fue rstenfeld zugehoe rig. Der genitivische Zusatz in der Form von circa 1140 erklärt sich damit, dass Pfaffing, die ursprünglich Pfarrkirche von Bruck, als Patrone die heiligen Stephan und Aegidius hatte.
Fürstenstein Fürstenstein gehörte den Grafen de la Perusa. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Schloss Fürstenstein war.
Fürstenwalde/Spree Fürstenwalde ist vermutlich eine Gründung schlesische Herzöge, um 1250 aber bereits im Besitz der Markgraf von Brandenburg. Kleine slawische Siedlung w des Stadtkerns, 1285 civitas. 1373 Residenz der Lebuser Bischöfe. Die von Hussiten zerstörte kleine Domkirche wurde 1446–70 als gotisch Hallenkirche aufgebaut. Nach der Säkularisierung kurfürstlich Amt. Seit dem Mittelalter Brauwesen und Tuchmacherei. 1272 furstenwalde, 1348 Vorstenwalde [Original], 1528 Fürstenwalde [Original]; Fürstenwalde/Spree (1932). Grundform mittelniederdeutsch *Vörstenwolde, zu mittelniederdeutsch vörste, vürste ‘Fürst, Herzog, Herrscher’. Benannt zu Ehren des Gründers. Im Grundwort mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’. Zum Gewässername Spree Burg (Spreewald). Ähnlich Fürstenwalde, Ortsteil von Geising, Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge; Fürstenberg (Eisenhüttenstadt), Fürstenberg/Havel, Landkreis Oberhavel.
Fürstenzell Im 12. Jahrhundert Einödhof (später zerstört), 1274 Gründung eines Zisterzienserklosters. 1120–1130 Cella, 13. Jahrhundert in Celle incultam et desolatam, 1274 ad nouellam plantationem Cellam , 1274 Fue rstencelle, 1276 Heinricus ... cenobium, dictum Cella principis ordinis Cysterciensium, cuius fundacionem nobis duximus ascribendam, 1318 Heinrich Otto vnd Heinrich ... daz Chloster ze Fverstenzell, des Stifter wir haizzen, 1519–1521 Honoricus dux Boiorum perficit atque bene ominato nomine Furstocellam, quod principis cellam valet, nuncupavit, 1690 wird bestätigt: hat Hertzog Henrich in UnterBayrn die Stifftung gar vollendet / und dem Closter Cell den Beynahm Fue rstenzell ertheilt. Dem ursprünglichen Namen liegt lateinisch cella ‘Wirtschaftshof ’ zugrunde, dem späteren Bestimmungswort mittelhochdeutsch vürste ‘Herrscher eines Landes’.
Fürth (Bayern) Wohl frühmittelalterliche Gründung beim Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz am Rednitzübergang der Straße Frankfurt–Regensburg. Urpfarrei im bayerisch Nordgau, 1007 von König Heinrich dem Bamberger Domkapitel geschenkt, 1062 Markt, seit 1238 von den Burggrafen von Nürnberg (spätere Markgraf von Ansbach) gehegte Dingstätte des Landgerichts Nürnberg, seit 14. Jahrhundert Sitz der unierten Pfarrei St. Lorenz zu Nürnberg, seit 1440 jüdische Einwanderer, seit Ende 15. Jahrhundert Sammelpunkt der im nürnbergischen Gebiet nicht zugelassenen Juden, zum Teil von Hugenotten und Holländern mitgebrachte Gewerbe wie Goldschlägerei, 907 Furt [Original], 1007 Furti [Original], 1238 Fürthe. Der Ortsname, dem das Appellativum althochdeutsch furt zugrunde liegt, bezeichnet dessen Lage am Rednitzübergang. Im Beleg Furti ist noch die alte dativische Form mit lokativischem -i sichtbar, welches den Umlaut des Stammsilbenvokals -u zu -übewirkt hat. Furth (Niederbayern), Landkreis Landshut; Furth im Wald, Landkreis Cham; Fürth (Odenwald), Landkreis Bergstraße.
Fürth (Odenwald) In dem im Odenwald an der Weschnitz gelegenen Ort gelangte das Kloster Lorsch durch Schenkungen früh zu Besitz. Hier befand sich auch ein Haupthof (curia principalis) des Klosters. 1023 kaiserliche Bestätigung der von Lorsch an das Michaelskloster in Heidelberg in Fürth geschenkten Besitzungen. Im Spätmittelalter im Besitz von Mainz und der Pfalzgrafschaft bei Rhein. 1356 kaiserliche Genehmigung an den Mainzer Erzbischof, aus Fürth eine Stadt zu machen, was in der Folgezeit nicht zum Tragen kommt. 1803 an Hessen-Darmstadt. 795 (Kopie) villa Furte, 1023 (Kopie) Furde, 11. Jahrhundert (Kopie) ad curiam Furde. Zu althochdeutsch furt ‘Furt’, für das hier eine syntaktischen Fügung althochdeutsch *ze dero furti (‘bei der Furt’) anzusetzen ist. Das -i in furti bewirkte den Umlaut von u > ü. Offenbar war hier eine Überquerung der Weschnitz möglich.
Fürthen Bis Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte Fürthen landesherrlich zur Grafschaft Sayn.
Füssen Spätrömisch Kastell auf dem Schlossberg, an der Via Claudia Augusta. Zellengründung durch den Heiligen Magnus um 750 entwickelt sich zum Kloster St. Mang. Staufische Stadt im letzten Viertel des 13. Jahrhundert, bischöflich Burg „Hohes Schloss“, Verwaltungssitz der bischöflich-hochstiftischen Pflege und bis 1972 des Landkreises Füssen, im 16. Jahrhundert europäisches Zentrum des Lautenund Geigenbaus, Industrialisierung ab 1864: Hanfwerke, 4. Jahrhundert praepositus militum Fotensium [Original], 5. Jahrhundert Foetibus, 895 Fauces,1146/47Fozen, circa1168Foˇczen,1182 Foˇzzin, 1263 Fveszen, 1289 Fuezzen, 1441 Fue ßen. Füssen als moderne Schreibung, amtlich durchgesetzt, deckt sich nur formal mit gleichen alten Schreibungen (1424). Sie verdrängt den diphthongischen Charakter des ü =iə. Vgl. Fützen, Ortsteil von Blumberg, Schwarzwald-Baar-Kreis.
Fuhlendorf (Holstein) m Jahre 1189 gründeten Zisterzienserinnen in Fuhlendorf eine Außenstelle des Klosters Reinbek.
Fuhlendorf (Vorpommern) Fuhlendorf wurde erstmals im Jahr 1278 urkundlich erwähnt, als der Rüganer Fürst Wizlaw II. den Verkauf des Dorfes bestätigt.
Michaelsdorf wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort Michaelsdorf wurde 1960 nach Fuhlendorf eingemeindet.
Der Ortsteil Bodstedt war um 1500 einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte für Seefahrer an der Ostsee. Aus dieser Zeit stammt auch die St.-Ewalds-Kirche Bodstedt.
Fuhlenhagen Fuhlenhagen wurde zum ersten Mal 1261 als „Herbeckhagen“ erwähnt. Die Herkunft des Namens Fuhlenhagen ist nicht eindeutig geklärt. Der ursprüngliche Name „Herbeckhagen“ steht entweder für die „eingehegte Rodung des Heribercht oder Herbert“, der später zu Fuhlenhagen umgedeutet wurde, oder Fuhlenhagen setzt sich aus „ful“ (faul) und „Hagen“ (gerodeter Wald) zusammen.
Fuhlenhagen ist ein Waldhufendorf (durch Rodung kolonisiert – die Häuser bilden eine lange Kette von Einzelhöfen längst einer Straße). Im Zehntregister wird Fuhlenhagen 1239 erwähnt, gehörte aber dann mit weiteren sieben Dörfern zum Kloster Reinbek.
Fulda 744 gegründet Benediktinerkloster, 1019 erhielt Fulda Markt-, Münz und Zollrecht, um 1114 Stadtrecht, katholisch Bischofssitz, Sitz des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Theologische Fakultät Fulda, Michaelskirche (820–822), Barockdom St. Salvator (1704–12) mit Dommuseum (Bonifatiusgrab). 751 Fulda, 760 ad monastirio noncupante Fulda, 777 monasterium Fulta, 841 Uulda, 887 Fultta, 1020 Wldae, 1217 in Volda, 1340 in Fulda, 1397 uff unss Stat Fulde, 1409 zu Ffulde, 1412 Vulda/ czu Fulda. Der Ortsname leitet sich von dem Fluss her. Die Urkunden überlieferung erscheint konstant als Fulda, die Formen mit -aha ( -ach1) entstammen Fälschungen Rudolfs von Fulda. Die Deutung als ‘Feldwasser, Feldfluss’ über ein Kompositummit -aha erweist sich damit aus Überlieferungs gründen als unhaltbar. Der Flussname setzt sich aus einer vom Verb abgeleiteten Wurzel *Plural t als schwundstufige Form und einem Suffix *-a ̄ zusammen. Für die Deutung kann man von einem indogermanischen Ansatz *pel-to, *pol-to, *pl-to ‘gießen, fließen’ ausgehen. Es gibt zahlreiche Parallelnamen in ganz Europa. Die Besonderheit des Flussname Fulda besteht in der Erweiterung mit -t-, die sich nur in einem begrenzten kontinentalgermanischen Raum, mit Zentrum im Baltikum, finden. Der Name besitzt eine hohe Altertümlichkeit, der die lautlichen Veränderungen des Germanischen aufweist und damit einer voreinzelsprachlichen Schicht zuzuordnen ist. Siedlungsgeschichtlich spricht das für eine kontinuierlich germanische Besiedlung seit indogermanisch Zeit. So Fala in Norwegen; Paglia, by des Tiber, I; Palà/Pelà, LT; Péla, LV; Palo, Frankreich, Palmazanos, Paociana, Portugal; Pielnica, Polen.
Fuldabrück Entstanden aus dem Zusammenschluss der Gemeinten Dennhausen und Dittershausen im Jahre 1967. Hierbei wurde der Name Fuldabrück von den Gemeindevertretern bestimmt, um den symbolischen Brückenschlag zwischen den beiden Kommunen zu symbolisieren. Dennhausen: 1253 Tennenhusen [Original], 1289 Tenhusen, 1312 Denhusen, 1315 Thennehusen. Dittershausen: 1253 Ditharteshusen [Original], 1346 Dytershusen, 1501 Dutheshusen. Bergshausen: 1231 Berchodeshusen [Original], 1293 Berkodeshusen, 1348 Berkeshusin. Dörnhagen: 1253 Durchain [Original], 1304 Dorichhagen, 1414 Dorrenhagen. Dennhausen zu den Personenname Danno, Tanno; Dittershausen zum Personennamen Diethart; Bergshausen zum Personennamen altsächsisch *Beregod? Das Bestimmungswort ist mit Sicherheit ein Personenname, dessen Deutung allerdings schwierig ist. Die zwei frühen Belege schließen die Ansetzung eines Personenname Berhtold aus. Stattdessen könnte sich im Zweitglied des Personennamens ein unverschobenes altsächsisch -go ̄t < germanisch *-gaud zeigen. Das Erstglied zu althochdeutsch bero ‘Bär’, vgl. oder Band Perecoz. Die Grundwörter jeweils zu -hausen. Das Erstglied des Ortsname Dörnhagen entweder zu althochdeutsch durri ‘dürr’ oder zu althochdeutsch dorn, suffigiert mit dem kollektivbildenden -ich (Dornich ‘das Dornengestrüpp’); das zweite Glied zu-hagen. Das Bestimmungswort im Ortsname Fuldabrück zum Flussnamen, der als schwundstufige Bildung Plta ̄ zu indogermanisch *pel-/*pol ‘gießen, fließen’ zu stellen ist. Grundwort -brück.
Fuldatal Entstanden im Rahmen der Gebietsreform 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinte Ihringshausen, Knickhagen, Simmershausen, Wahnhausen und Wilhelmshausen. 1972 wurde die Gemeinte Rothwesten eingegliedert. Ihringshausen: 1043 Iringeshusen [Original]. Knickhagen: 1458 Gnykhagen [Original]. Simmershausen: 1074 Simareshusun [Original], Anfangs 12. Jahrhundert Simeressun. Wahnhausen: 880–889 (Kopie) Wanhuson ... in pago Hassim, 1107 Wanenhuson. Wilhelmshausen: 1580 Wilhelmshausen [Original]. Rothwesten: circa 1020 Rotwardeshusun. Ortsname Iringshausen zum Personenname Iring. Ortsname Knickhagen zum Bestimmungswort Knick ‘Hecke’ und-hagen,-hain. Ortsname Simmershausen zum Personenname Simmar, expressiv gekürzt aus Sigimar. Ortsname Wahnhausen zum Personenname Wano. Ortsname Wilhelmshausen: Benannt nach dem Landgrafen Wilhelm so von Hessen-Kassel, der das Dorf an Stelle des 1527 aufgehobenen Klosters Wahlshausen neu begründete. Ortsname Rothwesten zum Personenname Ruotward. Zum Flussname Fulda Fuldabrück. Die Verbindung mit dem Grundwort -tal verweist auf die geogriechische Lage und ist gegenwärtig recht produktSo
-furt. Germanisch *furdu mit verschiedener Stammbildung als althochdeutsch furt Maskulinum, mittelhochdeutsch vurt Maskulinum, mitteldeutsch furt / fort Maskulinum Feminin, altsächsisch ford Neutrum., mittelniederdeutsch vo ̄rde / vörde Maskulinum Feminin Neutrum ‘flache Durchgangsstelle in einem Gewässer, Fluss’. Das Grundwort ist bereits durch zwei Namen bei Ptolemaeus (2. Jahrhundert n. Chr.) und in der deutsch Überlieferung seit dem 8. Jahrhundert bezeugt (Frankfurt am Main). An Rhein und Neckar z.B. kommen keine -furt-Namen vor, wohl aber häufiger am Main und an anderen Flüssen. Das Wort begegnet in Namen auch als Simplex ( Fürth, Bayern) und Bestimmungswort ( Furtwangen im Schwarzwald, Schwarzwald-Baar-Kreis.
Furth (Niederbayern) Seinen Namen Furth verdankt der Ort wahrscheinlich einer Straße, der das breite Tal überquerte und zu der Zeit angelegt worden sein könnte, als die Grafen von Ebersberg zwischen ihren beiden Herrschaftsbereichen Tondorf und Pfeffenhausen eine Verkehrsverbindung schaffen wollten. Mit „Marktwart de Furte“, der um 1030 die Schenkung eines Hofes an das Kloster Ebersberg bezeugt, wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Die Pfarrei St. Michael in Schatzhofen wurde im 8. Jahrhundert oder früher gegründet und ist damit eine der ältesten Pfarreien des Landkreises.
Der Ort Arth kann ebenso auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schenkungsurkunden aus den Jahren 814 und 822 weisen auf eine Grundherrschaft in diesem Gebiet hin. Urkundlich ist Arth 1028 zum ersten Mal in der Güteraufzeichnung des Klosters St. Emmeram in Regensburg erwähnt.[5] Im Further Wappen steht für die Altgemeinde das gebrochene Rad der Heiligen Katharina.
Furth im Wald 1086 übergibt Kaiser Heinrich SO das Dorf Furth dem Regensburger Domvogt, seit ältester Zeit starker Handelsverkehr aus und nach Böhmen, kurz nach 1300 als Zollstätte an der Fernstraße nach Böhmen genannt, Stadt im 14. Jahrhundert als Grenzfestung gegründet (Stadtrechte seit 1332), Grenzbahnhof an der Bahnstrecke nach Pilsen, Further Drachenstich (historisch Volksschauspiel). 1086 Uurte [Original], 1397 Furtt in dem wald [Original], 1450 Statt zu Fuo rt vor dem walld [Original]; Furth [Original] (1483). Dem Siedlungsname liegt althochdeutsch furt ‘Furt’ zugrunde ( -furt). Im Erstbeleg steht U für V-; -e ist die Endung des Dativ Singular Der Ort ist nach einer Furt durch den Fluss Chamb (r. Zufluss zum Regen) benannt. Seit dem späten 14. Jahrhundert sind unterscheidende Zusätze bezeugt, die auf die Lage im oder vor dem Böhmerwald (heute Bayerischer und Oberpfälzer Wald) hinweisen. So Furth im Landkreis Landshut, Reg.-Bez. Niederbayern; Fürth, Reg.-Bez. Mittelfranken.
Furtwangen im Schwarzwald Zunächst Besiedlung sowie Besitz durch das Kloster St. Georgen im 11./12. Jahrhundert, 1355 durch Kauf an Österreich und seit 1806 badisch. Hexenlochmühle, Deutsche Uhrenstraße. 1179 Furtwangen [Original], 1290 Furtwangen [Original], 1324 Furtwangenhusen [Original], 1347 Furtewangen [Original]. Furtwangen ist vermutlich die ‘Siedlung beim Weideland an der Furt’. Es liegt dann ein Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch-wang ‘Feld’ und dem Bestimmungswort althochdeutsch-furt, mittelhochdeutsch vurt ‘Furt’ vor. Dazu tritt die differenzierende Lagebeschreibung im Schwarzwald.
Fußgönheim Fußgönheim war von 900 bis 1100 im Besitz des salischen Kaiserhauses, später ging die Landeshoheit an die Kurpfalz über. Fußgönheim wurde in ein Oberdorf und ein Unterdorf geteilt und an die Familien von Falkenstein und von Bolanden verlehnt.
Gablenz
Gablingen
Gabsheim
Gachenbach
Gackenbach
Gadebusch Im 8. Jahrhundert Errichtung einer slawische Burganlage samt Siedlung, daneben im 12. Jahrhundert d. Ansiedlung. 1204 zu Mecklenburg, später Mecklenburg-Schwerin, 1225 Stadtrecht, Durchgangshandel, 1712 Schlacht bei Gadebusch (schwerste Schlacht des Nordischen Krieges). 1154 Godebuz (noch Flurname); 1181 Godebuz, 1210 in Godebuz, 1327 prope Ghodebusse, 1337 prope oppidum Gadebusc; tho Gadebusch (1348). Der Ortsname geht der Landschaftsname (provincia Godebuz) voraus. Beiden liegt einem zweigliedrigen altpolabischen Personennamen *Chotˇebud mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das die Palatalisierung des Auslauts -dz u -(d)z bewirkte. Bei der Eindeutschung wurde in den zweiten Namenteil das d. Appellativum Busch eingedeutet. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Choteˇbud’ rekonstruieren, wobei der Personennamen aus altpolabisch *chotˇe im Erstglied, einer Form von *chotˇeti ‘wollen, begehren’, und *-bud im Zweitglied, einer Form von slawische *byti ‘sein’, besteht. So Cottbus // Chos ́ebuz, Brandenburg.
Gahlen, +1000 Galnon 1138-39 Galen.
Gahr, (Vorhelm) +1000 Goara.
Galgen, (Lüdinghausen) Mitte 1200 ad galgan.
Galp, (Heiligenhaus) Mitte 1200 Gallepe. Germanisch gallon, of Galle, gallenfarbig? +
Gandersheim, 987 Ganderesheim, 1026 Gandinesheimensis. Germanisch Gandaros haim. Liegt an der Mündung der Gande in die Leine.
Gandersum. (Au) +1000 Gondrikesheim. Germanisch Gandarikis haim, Wohnung des Gandarik.
Ganngelt, (Aa) 830 Gangludem, 1144 Ganchelt.
Gappenach, (Koblenz) 1212-15, de Gappenache. 1225 de Gappenaco.
Garbeck, Mitte 1200 Gauerbeke. Germanisch gabra, Sumpfland + baki, Bach.
Garenfeld, (Arn) Mitte 1200 Garnefelde, Garneuelde.
Gartzem= Obergartzem, 1222 Iercene.
Gasterfeld, (Wolfhagen) 1174 Gastre felt.
Gauersheim, 835 Gouurichesheim. Germanisch Goujarikis haim, Wohnung des Guajarik. (gouja, Gau, + rikja, machtig)
Gädheim
Gägelow
Gärtringen
Gäufelden Gäufelden entstand 1971 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen. Der merowingerzeitliche Ort Nebringen ging 1382 von den Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg. Öschelbronn entstand erst 1824 durch die Vereinigung der Weiler Oberund Unteröschelbronn und ging 1612 an Württemberg. Tailfingen war zunächst im Besitz des Klosters Hirsau und ging 1418/57 an Württemberg. Gewerbeansiedlung, Skulpturengarten. Gäufelden (1971). Es handelt sich um einen neuen Gemeindenamen mit dem Grundwort -feld nach der Lage im Gäu auf waldarmem, ebenem Gelände. Das Bestimmungswort ist anzuschließen an althochdeutsch gewi, gouwi, mittelhochdeutsch göu, geu ‘Gegend, Landschaft, Gau’.
Gaggenau Ausbauort innerhalb der Herrschaft Rotenfels, bereits 1288 badisch und bildet zusammen mit Freiolsheim, Hörden, Michelbach, Oberweier, Rotenfels, Selbach und Sulzbach den Verwaltungsraum Gaggenau. Fachwerkdorf Michelbach, Schloss Eberstein. 10. Jahrhundert Kachinhova, 1288 Gakenouwe [Original], 1388 Gackenauwe [Original], 1510 Gackenaw [Original]. Abgesehen vom ältesten Beleg, der wohl zu-hof gehört, handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’. Das Bestimmungswort ist vermutlich der Personennamen Ga ̄cho: ‘Au des Ga ̄cho’. Ortssagen knüpfen den Namen volksetymologisch an das Gackern von Gänsen an.
Gaiberg
Gaienhofen
Gaildorf Fränkische Siedlung aus dem 7. Jahrhundert, früh im Besitz der Schenken von Limpurg, 1404 durch König Ruprecht zur Stadt erhoben und seit 1806 komplett württembergisch. Altes Schloss, Vogteigebäude, Neues Schloss, Schillergarten, Kernerturm. 1255 (Kopie 16. Jahrhundert) Geillendorf, 1286 Geilendorf [Original]; Gaildorf (14. Jahrhundert). Eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-dorf, althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’, mittelhochdeutsch dorf ‘Dorf ’. Als Bestimmungswort erscheint vermutlich der häufige Personennamen Geilo. Im Spätmittelalter wird der Ortsname volksetymologisch an das Adjektiv mittelhochdeutsch geil ‘üppig’ im Sinne von „fruchtbar“ angeschlossen.
Gailingen am Hochrhein
Gaimersheim Im 13. Jahrhundert Entwicklung des Marktes. 1037 (Kopie von 1281) Gaeimershaim, 1087 (Kopie von 1281) Geimersheim, 1186/87 Gaimershaim, circa 1280 Gaimersheim. Als Grundwort ist althochdeutsch-heim, *haim zu erschließen, das wohl eine neutrale KURZFORM zu hei Mittelalter ‘Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist, als Bestimmungswort dient der Personennamen *Gewima ̄r.
Gaißach
Galenbeck
Galenberg
Gallin
Gallin-Kuppentin
Gallmersgarten
Galmsbüll
Gamlen
Gammelby
Gammelin
Gammelsdorf
Gammelshausen
Gammertingen 7. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Achalm, danach bis zum Ende des 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Gammertingen und 1447 durch Kauf an Württemberg. Gammertinger Prunkhelm, Speth’sches Schloss, Kirche St. Leodegar, Ruine Baldenstein. 1082 Gamertinga [Original], 1101 Gamertingen [Original], 1116 Gamirtingin [Original]. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Gamert/Gamard; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Gamert/Gamard’.
Ganderkesee In dem bereits in der Vita Willehadi erwähnten Ort gründete Erzbischof Adalbert von Bremen um 1050 eine Sendkirche, die zur Mutterkirche im n Laragau wurde; Ganderkesee war im Mittelalter ein wichtiger Marktort; von 1814–1858 Sitz eines oldenburgischen Amtes. 860 Gandrikesarde [Kopie 11./12. Jahrhundert], um 1250 Ganderikeserdhe, 1308 Ganderkeserde; Ganderkesee (1512). Der Ortsname enthält als Grundwort das in altsächsisch ard, altenglisch eard, althochdeutsch art bezeugte Appellativum, das neben ‘Acker(bau)’ auch ‘Ertrag’ und vor allem ‘Wohnplatz’ bedeutet. Bestimmungswort ist der stark flektierende Personennamen Gand(a)rik. Durch Abschwächung der Nebentonsilben zu -e-, Verkürzung beziehungsweise Schwund des Grundworts bis auf -e und Ausfall des zwischen -r und -k stehenden Vokals entsteht die heutige Form, die in der Schreibung an hochdeutsch See angeglichen wird. Deutung als: ‘Siedlung des Gand(a)rik’.
Gandesbergen
Gangelt Erste Erwähnung 828 als Königsgut. Wird im 14. Jahrhundert als Stadt (oppidum) genannt. 828 Gangludem [Kopie 10. Jahrhundert], 1144 Ganchelt, 1274 Gangholt; Gangelt (1296). Der Erstnachweis erlaubt die Erschließungsform *Gangilodunum. Das Grundwort -dunum ist keltischen Ursprungs; Bedeutung ‘Burg’. In Ortsname wird -dunum oftmals näher bestimmt durch einen Personennamen zur Benennung des Begründers oder Besitzers der Burg; hier ist es die Nebenform *Cancilius des lateinisch Personennamen Cantilius. *Canciliodunum wird nach romanisch beeinflusster Sonorisierung zu *Gangilodunum und nach einem wohl gestaffelt erfolgten Schwund der tonlosen Mittelvokale zunächst zu *Gangld, aus dem nach Auflösung der Dreierkonsonanz durch Vokalentfaltung und Auslautverhärtung Gangelt entsteht. Die Ausbildung des palatalen Nasalkonsonanten zu -ch (Ganchelt) zeigt niederländisch Einfluss und führte in der Volkssprache zeitweise zu dem falschen Schluss, dass hier das Grundwort -helt (< -holt, -holz) vorliege. Ähnlich mit dem Grundwort -dunum Kastellaun, Rhein-Hunsrück Kreis.
Gangkofen
Gangloffsömmern
Ganzlin
Gappenach
Garbsen 1220–30 Germersen [Original], 1245 Gerbernescen, 1493 Garbarsen; Garbsen (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem stark flektierenden Personennamen Gerbern als Bestimmungswort Der Erstbeleg ist als Verschreibung oder Assimilation zu betrachten. Das Grundwort erscheint nur in abgeschwächter verkürzter Form. Die -ed es Personennamen werden vor -r-Verbindung zu -ag esenkt, das -n ällt zwischen Konsonanten aus. Später wird das zweite -ar (gesprochen -a-) nebentonig gekürzt. Deutung also: ‘Siedlung des Gerbern’.
Garching an der Alz Circa 790 (Kopie des 12. Jahrhundert zu vor 788) Gorichhingen, 1218 Gevrichingen, 1219 Gavrichinge, 1283 Geuriching, 1285 Gauraeching, 1370 Gaeriching, 1437 Garching, 1589 Ga ̆rching ... ad Altzam, 1831 Garching, Gärching ... Es wird in Mitter-, Oberund Untergarching eingetheilt, 1880 Garching a./d. Alz. Es ist der Personennamen *Gowirich zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist. Wegen der Namensgleichheit mit der Stadt Garching b. München, Landkreis München, wurde der Flussname Alz als Lokalisierung beigefügt.
Garching bei München, 1020–1035 (Kopie des 12. Jahrhundert zum 10. Jahrhundert) Gouvirihhinga, 1034–1041 Gouviriha, 1113–1121 Gourichingin, 1158–1162 Gourichingen, vor 1214 (Kopie des 13. Jahrhundert) Gavrechingen, 1260 Gauriching, circa 1300 Garchingen, 1315 Gerching, 1384 Gaerching, 1494 Garching, 1964 Garching b. München. Es ist einem Personennamen *Gowirich anzusetzen, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Gardelegen Frühmittelalterliches Dorf mit Burg des 10. Jahrhundert, 1160/80 zur Stadt erweitert, Mitglied der Hanse seit 1358, Kreisstadt von 1816–1994. Tourismus und Naherholung sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Seit 2008 Zusatz Hansestadt. 1050–70 Gardeleue, 1121 Gardeleve, 1197 Gardelege, 1287 de Gardelegin. Der Ortsname ist ursprünglich mit dem Grundwort-leben gebildet, das sekundär als -lege (zu altsächsisch la ̄ga ‘Lage’) umgedeutet wurde. Bedingt war dieser Wechsel durch die ähnliche Aussprache des in -leve vorliegenden spirantischen -vund des in intervokalischer Stellung ebenfalls spirantisch gesprochenen -g-. Im Bestimmungswort ist ein altsächsischer Personenname *Gardo (zu altsächsisch gardo ‘Garten’) o. ä. enthalten, demnach ‘Hinterlassenschaft des Gardo’.
Garding
Garlstorf
Garmisch-Partenkirchen Römisch Straßenstation, im 13. Jahrhundert Kauf durch den Freisinger Bischof, seit dem 14. Jahrhundert Marktrecht, 1936 Austragungsort der Olympischen Winterspiele. Garmisch: 802 (Kopie von 824) in Germareskauue, 907–937 (Kopie des 10. Jahrhundert) ad Germarescouue, 1065–1075 Germarisgowi, 1071 Germaresgouue, 1170–1175 Germarscou, 1259 Germarsgo, 1295 Germisgo, 1305 Germansgawe, 1315 Germansgaew, 1335 Germaeschae, 1409 Garmaschaw, 1457 Germaschgaw, 1515 Germisch, 1528 Germischen, 1536 Garmisch. Partenkirchen: 1156/57 (Kopievon 1521) Barthinchirche, circa 1180 Partinchirchen, 1204 Barthenchirchen, 1237 Partenchirchen, 1406 Partenkirchen. Weil althochdeutsch *kouwa ‘Hütte’ nur erschlossen ist, kommt als Grundwort für Germareskauue allein althochdeutsch geuui, gouuui, gouue ‘Gau, Land’ im Sinn von ‘Kleinlandschaft’ infrage; Bestimmungswort ist der Personenname Germar. Im Bereich des heutigen Ortes Partenkirchen ist eine römisch Straßenstation beziehungsweise ein Wirtshaus zu lokalisieren, das nach einer Quelle des 3. Jahrhundert (Handschriften des 7./8. Jahrhundert) den Namen Part(h)ano trug. Dem ursprünglich Wirtshausnamen liegt wohl die römisch Personenbezeichnung Parthus beziehungsweise der Personennamen Partus zugrunde, der durch das lateinisch Suffix -a ̄num abgeleitet ist. Im Mittelalter wurde als Grundwort mittelhochdeutsch kirche, kiriche ‘Kirche, Kirchengebäude’, -kirchen, hinzugefügt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass nach der römisch Straßenstation erst der Bach namens Partnach, der 1476 als Partnachen, 1536 als Parthne und Parthnach bezeugt ist, benannt wurde und dann der Siedlungsname *Partnachkirche erschlossen werden muss.
Garrel 1400 zum Niederstift Münster, 1 Meierhof im Besitz des Klosters Corvey, 1 Hof oldenburgisches Lehen, 1582 in Besitz der Familie von Kobrinck. 1408 Gardele, 1462 by den Gherdeler kerkwege [Original], 1613 Garrel [Original]. Der junge Erstbeleg lässt nicht mehr erkennen, ob die Endung -le auf das Grundwortloh(e) oder auf das Suffix -lals Element einer Stellenbez. zurückgeht, der mehrfach überlieferte Umlaut lässt allerdings auf eine Grundform *Gardila schließen, zu altsächsisch gard(o), altfriesisch gard(a) ‘Hecke, Zaun, eingefriedetes Landstück’. Das präsuffixale -i bewirkte Umlaut von -a-, es setzte sich aber die Entwicklung von mittelniederdeutsch -er vor Konsonant zu -ar durch.
Gars (am Inn)
Gärtringen-Ehningen Gärtringen wurde 1379 von den Pfalzgrafen von Tübingen zum Teil an die Truchsesse von Höfingen verkauft, der andere Teil ging an Württemberg. Ortsadel vom 12. Jahrhundert bis 1559 bezeugt. Ehningen: Alemannisch Siedlung, seit dem 13. Jahrhundert unter der Herrschaft von Tübingen und 1357 an Württemberg. Bachlehrpfad, Haus am Pfarrgarten, Schlossstraße, Kirche in Mauren. Gärtringen: 1155 (Kopie 1521) Gertringen, 1271 Gertringen [Original]; Gärtringen (1334). Ehningen: Um 1130 (Kopie 12. Jahrhundert) 1185 Ondingen, 1185 Ondingin [Original], 1270 Ondingen [Original], 1284 Oendingen [Original], 1304 Endingen [Original], 1327 Oendingen [Original], 1495 Eningen [Original]; Ehningen (1680). Es handelt sich in beiden Fällen um eine-ing(en)-Ableitung zu PN. Gärtringen: Ableitung zu dem Personennamen *Gartheri/Kartheri mit Umlaut von a zu e; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Gartheri’. Ehningen: Ableitung zu dem Personennamen *O ̄ nto/O ̄ ndo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des O ̄ nto/O ̄ ndo’. Er entwickelt sich durch Umlaut von o zu ö, Endrundung des ö vor Nasal zu e und Einschub von h als Längezeichen zu Ehningen.
Garstedt
Gartow
Gartz (Oder) In Gartz slawische Burg mit Burgort, 1249 Stadtrecht, gehörte bis 1648 vorwiegend zu Pommern, 1679–1721 zu Schweden, seit 1721 zu Brandenburg-Preußen/Vorpommern. Stadtbefestigung aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert erhalten. Stadtkirche St. Stephan infolge der starken Kämpfe 1945 zerstört, teilweise mit Veränderungen wiederaufgebaut. 1236 Retimarus de Gardiz, 1320 Garditz, 1338 Gartz. Grundform altpolabisch *Gardec, eine einfache Namenbildung von altpolabisch *gardec ‘Burg, Befestigungsanlage’. Seit Anfangs 14. Jahrhundert erscheint die verkürzte Namenform. Zum Zusatz Oder Frankfurt (Oder). Ähnlich Gaarz, Garz, beide Landkreis Prignitz; Gorz, Landkreis Potsdam-Mittelmark; Garz, Landkreis Ostvorpommern und Landkreis Rügen.
Garz (Usedom)
Garzau-Garzin
Garz/Rügen
Gattendorf
Gau-Algesheim Im Mittelalter wechselnde Herrschaften, u.a. Sitz eines Amtes der Mainzer Erzbischof 1332 und 1355 Stadtrechte. 766 Alagastesheim, 1034 Alginsheim, 1109 Algensheim im gaw; Gauwealgesheim (1409). Das Bestimmungswort enthält den althochdeutsch Personennamen Alagast, Genitiv Singular Alagastes-, wobei die unbetonten Silben ausfallen und die Konsonantenhäufung -sts vereinfacht wird. Seit dem 11. Jahrhundert taucht als Ortsname bildender Personennamen auch die Kurzform Al(a)gin-, Genitiv Singular Al(a)gines-, auf. Das Grundwort ist -heim. Dieser Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Alagast/Algin’. Der Zusatz Gau-, der sich auf den sog. „Alzeyer Gau“ bezieht, bedeutet ‘offenes, flachwelliges, waldfreies, bebautes Land’ und unterscheidet den Ort vom nahegelegenen Wald-Algesheim. Algesheim war noch bis ins 18. Jahrhundert im Gebrauch, seit 1818 ist Gau-Algesheim amtlich. So Wald-Algesheim, Landkreis Mainz-Bingen.
Gau-Bickelheim
Gau-Bischofsheim
Gauern
Gauersheim
Gaugrehweiler
Gau-Heppenheim
Gaukönigshofen
Gau-Odernheim
Gaushorn
Gauting Viereckschanze, römisch Flussübergang, herzogliche Burg. Circa 1080 Gutingon, 11. Jahrhundert (zum 8. Jahrhundert) Goutinga, 1141 Gutingen, 12. Jahrhundert (zum 8. Jahrhundert) Goutingen, 1296 Gavtingen, 1315 Gauting. Es liegt ein Personennamen Gu ̄do, Cu ̄to zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Gau-Weinheim
Gebenbach
Gebesee
Gebhardshain Seit der Frühzeit Eisenförderung. Die früheste Erwähnung eines Ortes der Verwaltungsgemeinde ist † Weiselstein von 1048 (Siegener Urkundenbuch. Band I. Herausgegeben von F. Philippi. Siegen 1887). Der Ort wurde vermutlich im Herrschaftsbereich Freusburg als Sitz eines Adelsgeschlechts gegründet, das zunächst Lehensträger der Grafen von Sayn, danach des Kf. von Trier war. Die Gemeniten der heutigen Verwaltundgemeinde waren schon früher in einem Kirchspiel beziehungsweise in der seit 1815 preußisch Bürgermeisterei Gebhardshain vereinigt. 1218–1221Gevarshain, Gevardshagen, 1220 Gevertzhagen, 1227 Gevartshane, 1243 Gewartshain, Gewertshain. Der Ortsname wurde aus dem Grundwort -hain und dem althochdeutsch Personennamen Geb(ah)ard, Gev(eh)ard, Genitiv Singular Gebard-, Gevards-, gebildet. Bereits 888 wurde der Konradiner Gebhard erwähnt (Thietmar). Mit dem Namen wurde demnach ein ‘Besitz des Gebhard’ gekennzeichnet.
Geblingen bei Saaralben, 1225 Gueldingen.
Gebroth
Gebsattel
Gechingen
Gedern in zuerst 780 und wenig später noch mehrfach bezeugtes Gawirada uswach, in dem Besitz (darunter schon eine Eigenkirche) an die Klöster Lorsch und Fulda tradiert wird, wird h. allgemein (aus historisch und sprachlichen Gründen) auf Gedern bezogen (s. schon CL); dieses und sein Name dürften daher in die Zeit der fränk. Landnahme seit dem 6. Jahr zurückgehen. Im Hochmittelalter im Besitz der Herren von Büdingen oder von deren Seitenlinie von Ortenberg (Bau der Burg), danach wechselnde Herren; 1356 Stadtrecht, aber ohne Bedeutung, 1806 an Hessen-Darmstadt, 1864 Stadtrecht. 780 Gauuirada, 797 Geuuirada, Gauuirida, 9. Jahrhundert Geuuiraden (alle Kopie Ende des 12. Jahrhundert); 9. Jahrhundert ( ? ) Gêwerede (Kopie um 1160), 1351 Gaurdern, 1357 Gaudern [beide Or], 1517 Geudern (Kopie 16. Jahr). Zugrunde liegt wohl einem zweigliedrigen Personennamen (germanisch *gawja ‘Siedlung am Wasser, Gau’ und -r ̄ıd ‘der Reitende’ oder -ra ̄d ‘Ratgeber’). Die Belege auf -a und -e sind wohl, da ihnen im Kontext meist villa vorausgeht, als Genitiv Plural (auf -a! abgeschwächt zu -ə) dem Personennamen (‘der Hof der Leute des Gawirid’), g Grundform (ohne villa) als elliptischer Genitiv Plural, oder als latinisierende Angleichung an villa anzusehen, wohl kaum als Genitiv Singular eines femininen Personennamens (-r ̄ıda / -ra ̄da). In den -(e)n-Belegen liegt wohl schon ein Insassenname im Dativ Polen. – ‘bei den Gawirid-Leuten’ – vor, kaum ein swach flektierter Genitiv Singular Nicht umgelautete Formen (Ga-, Gau-) stehen neben umgelauteten (Ge-, Geu-); später wird -aw> frühneuhochdeutsch -au beziehungsweise -ew> -eu und es kommt zu Abschwächung und Schwund der unbetonten Mittelsilbenvokale und zur Metathese r-d > d-r (mit Übergangsstufe rd-r); das -e im h. Ortsname ist mundartlich bedingt: in vielen zentralhessisch, auch Vogelsberger Mundartlich wurde der frühneuhochdeutsch Umlaut -euzu /e:/.
Geeste Besiedlung seit der Steinzeit nachweisbar. 890 Gezci, 9./10. Jahrhundert Gezei, um 1000 Gezzi, 1350–1361 in Gheste. Obwohl erst im 14. Jahrhundert Formen mit auslautendem -t schriftlich nachweisbar sind, gehört der Ortsname wohl zu altsächsisch g ̄est, friesisch gast ‘hohes trockenes Land; wenig fruchtbarer Boden’ im Gegensatz zum Marschland, vgl. mittelniederdeutsch gäste, gäst, güste, güst ‘unfruchtbar (vom Boden) ’, norddeutsch güst, güüst ‘brach, ohne Ertrag’. Der Ortsname bezieht sich demnach auf die erhöhte Lage und den trockenen Boden im Bereich der Siedlung. So Geestendorf, Ortsteil von Bremerhaven; Geestenseth, Landkreis Cuxhaven.
Geesthacht 1216 erstmals urkundlich erwähnt, nach Frieden von Perleberg 1420 Geesthacht an die Hansestädte Hamburg und Lübeck, 1865/66 Gründung der ersten Dynamitfabrik Europas durch Alfred Nobel in Geesthacht-Krümmel, 1924 Stadtrecht. Circa 1216 in Hachede [Original], 1230 in uilla Hagede; Geesthachede (1401). Zusammengesetzt ist der Ortsname aus dem sylter nordfriesischen gest ‘trocken’ als bezeichnest der unfruchtbaren und weniger fruchtbaren Altmoränen und Sandergebiete und dem mittelniederdeutsch hage(n) ‘Hecke, Knick, lebender Zaun, Grenzhecke’. Bei dem Suffix -ede in Geesthachede ist der Auslaut -e abgefallen, wodurch das vorhergehende /d/ im Auslaut als -t erscheint und der Guttural davor als /ch/, womit sich der Wandel zu Geesthacht erklären lässt. Ihm lässt sich also die Bedeutung der ‘Siedlung im eingefriedeten/eingezäunten Land auf trockenem Boden’ zuweisen.
Geestland
Gefell (Eifel)
Gefell (Vogtland)
Gefrees
Gegen=Obergegen und Niedergegen, 775 Jahine, 783 Geinne, 1069 Geina. Liegt an der Gay. Keltisch Gagina oder altgermanisch Gagino-.
Gehlberg
Gehlert
Gehlsbach
Gehlweiler
Gehofen
Gehrde
Gehrden 1298 Fleckenrecht von Grundform Adolf SO von Schaumburg, im 14. Jahrhundert welfisch, 1929 Stadtrecht, 1971 Eingemeindung von 7 Orten, bis 2001 Kreis Hannover; 1856–1930 Zuckerfabrik, ab 1872 Ziegelei, h. Teppichwerk. 222–27 Gerdene [Original], 1409 Gerden; Gehrden (1728). Ableitung mit -n-Suffix von der Basis altsächsisch gard, mittelniederdeutsch ga ̄rt, ga ̄rde ‘eingefriedete Flur, Heimstätte’. Der präsuffixale Vokal -i bewirkte Umlaut des -ader Basis. Der auslautende Vokal schwand im 15.
Gehren
Gehrweiler
Geich bei Fussenich, 1195 Geich.
Geichlingen 1069 Gichelinga, 1096 Gichilingam.
Geildorf, (Bruhl) 1176 Geilegedorp, 1216 Geiledorp. Germanisch Gailingo porpa, Siedlung der Leute des Gaili. (gaila-, geil)
Geilinghaus, (Werden) Mitte 1200 Gelinchuson, anfag 1300 Gelenchusen. Germanisch Gailinga husum. Zu den Hausern der Leute des Gailo.
Geilrath, (Blatzheim) +1100 Geilinrode.
Geiersthal
Geilenkirchen Erste Erwähnung 1170. Wasserburg der Grafen von Heinsberg. Seit 1484 Stadt. 1170 Gelenkirchen [Kopie 16. Jahrhundert], 1225 Geylenkirken; Geilenkirchen (1270). Die ursprüngliche norddeutsch Form Gelekerke ist noch in der modernen Mundart erhalten. Das Bestimmungswort des Ortsname enthält den althochdeutsch Personennamen Geilo (Gelo) in flektierter Form (Genitiv), Geilen-, Gelen-. Das Grundwort-kirchen (-kirken) zeigt ebenfalls eine flektierte Form (Dativ), ‘bei den Kirchen’ und steht für ein altes oder bedeutendes Kirchengebäude am Ort. Es wird vermutet, dass der Personennamen im Bestimmungswort den ursprünglich Gründer oder Stifter der Kirche angibt. So Geilenbach, Ortsteil von Burscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis; Geilenhausen, Ortsteil von Waldbröl, Oberbergischer Kreis.
Geilnau
Geisa 814/817 an Kloster Fulda, 1265 Befestigung zum Marktflecken, seit 1330 als Stadt bezeugt (Stat), 1815 an Großherzogtum Sachsen-Weimar, Standort des „Point Alpha“ (Mahn und Gedenkstätte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze). 744 villa Geisaha, 814 Geisaha, 1116 Geysaha, Geisa (13. Jahrhundert) Germanisch *gais ‘angetrieben, lebhaft, bewegt, wild’, altnordisch geisa ‘wüten’ und Suffix eines Gewässername -aha ( -ach1), verkürzt zu -a, ‘fließendes Wasser, Bach’, also der Ort ‘am Wildbach’. Ähnlich u.a. Geising, Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge; Geismar, Landkreis Eichsfeld.
Geisbach, (Hennef) 1076 Geisbach, 1143 Geistbach.
Geiselbach
Geiselberg
Geiselhöring
Geiselwind
Geisenfeld Im 11. Jahrhundert Stiftung eines Benediktinerinnenklosters, im 13. Jahrhundert Marktrecht. 1037 (Kopievon 1281) Gysenuelt, 1039–1045 (Kopie von 1281) Gisenuelt, 1090–1095 Gisenueld, 1147 Gisilnuelt, 1147–1156 Gisenvelt, 1186–1190 Gisiluelt, 1231–1234 Gisenvelt, 1276 Geisenvelt, 1492 Geisenfeld. Grundwort ist althochdeutsch-feld, -ueld, -uelt ‘ebenes, offenes, anbaufähiges Land, Feld, Weideland, Weide’, Bestimmungswort der Personennamen Giso.
Geisenhain
Geisenhausen
Geisenheim Umschlagplatz der frühen Rheinschifffahrt, 1144 Marktort, Stadtrecht 1864. Repräsentative Adelshöfe, Wallfahrtsort Marienthal (mit Wallfahrtskirche des Klosters), Schloss Johannisberg (Anfang 18. Jahrhundert), ehemalig Klosterkirche (Anfang des 12. Jahrhundert; nach Kriegszerstörungen unter Einbeziehung erhaltener Teile 1950–52 neu errichtet). 772 Gisenheim, 788 Gysenheim, 788 Gisanheim, 838 Gisinheim, 1290 zu Geysenheim, 1350 Gysinheym, 1484 Geisenheym. Kompositum mit dem Grundwort-heim ‘Wohnsitz, Haus, Wohnstätte’, ‘Siedlung, Niederlassung’. Bisher ist man für die Deutung des Bestimmungswort von einem swach flektierten Personenname, Kurzform Gîso, ausgegangen. Die -heim-Namen scheinen überwiegend mit personalem Erstglied gebildet zu sein; dennoch ist für einen Namen mit früher Überlieferung auch ein Appellativum Anschluss denkbar (vgl. Heuchelheim). Für das Bestimmungswort ist von einer Form *Gis-in-a ̄ o.ä. auszugehen. Dabei könnte der Name an eine indogermanisch Wurzel *ghei-s‘ aufgebracht, bestürzt, erschreckt (sein)’ und ‘antreiben, lebhaft bewegen’ angeschlossen werden. Zu dieser Wurtzel gehören Wörter mit Bedeutung wie ‘schaudern, beben’ in Ortsname anscheinend in der Bedeutung ‘beben, zittern’. Die Lage der Siedlung in der Rheinuferzone an der Einmündung des Steg oder Blaubaches würde für diesen Deutungsweg sprechen. Lautlich ist der Name konstant als Gisenheim überliefert, wobei -y Variante von -ii st; -en erscheint 788 auch als -an-, 838 als -in-. Ab mittelhochdeutsch Zeit (1290) wird der Stammvokal - ̄ı> -ei diphthongiert. Der Ortsname Geisenheim enthält im Bestimmungswort ein germanisch Element und ist als ‘Siedlung am bebenden, zitternden, wabernden Fluss’ zu erklären. So † Geisenheim, Wetteraukreis; Geismar, Landkreis Eichsfeld; Geisleden, Landkreis Eichsfeld; Geisa, Wartburgkreis.
Geisfeld 981 in Gaurici campo. Germanisch Gaujarikis feldu. Odland des Gaujarik, (gauja, Gau + rikja, machtig)
Geisig
Geisingen
Geisleden
Geislingen (Zollernalbkreis)
Geislingen an der Steige Vor 1275 durch die Grafen von Helfenstein als Stadt gegründet, fiel 1802 an Bayern und wurde 1810 württembergisch Ödenturm, Burgruine Helfenstein. 1108 (Kopie1574–78) Giselingen, 1237 Giselingen [Original], 1288 Stat zu Giselingen [Original], 1289 civitas Giselingen [Original], 1319 Geislingen; Geislingen an der Steige (1903). Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen G ̄ı silo mit neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des G ̄ısilo’. Der Zusatz an der Steige (zu althochdeutsch st ̄ıga ‘Pfad, Weg’) bezieht sich auf eine wichtige Alb Überquerung („Geislinger Steige“), zugleich das technisch aufwändigste Teilstück der Eisenbahnlinie Stuttgart-Ulm, und dient der Abgrenzung von anderen Orten mit diesem Namensbestandteil. SoUnterschneidheim-Geislingen, Ostalbkreis und Braunsbach-Geislingen, Landkreis Schwäbisch Hall.
Geismar
Geithain Um 1160 altes deutsches Bauerndorf mit Feudalburg bei altsorbischer Vorgängersiedlung, Marktflecken um 1200, von 1952– 1186 Chiten, 1205 Giten, 1361 Gytan. Wohl aus altsorbisch *Chytan ́, *Chytˇen ́ zum Personennamen Chytan o.ä. mit Umgestaltung von -an ́ und dgl. zu deutsch-hain.
Geisseren, (Wachtendonk) +1000 Gessera, 1085 Gesseron, 1131 Geshoron, 1202 Geseren.
Geißler, (Beckum) +1000 Gestlaon. Germanisch gaistu, Sandstreifen am Rande der March oder enines Sumpfgelandes + lauha, Wäldchen au hohem Sandbodem.
Geistbeck, (Sudkirchen) Mitte 1200 Gestbeke. Germanisch gaist- (sie Geißler) +baki, Bach.
Geistenbeck, (Odenkirchen) +1200 Geistenbeke.
Geisthövel, (Neuahlen) +1000 Gesthubile. Giesthuuila. Germanisch gaistu-, + hubla, Hugel.
Geistingen, (Hennef) 1071 Geistingen, 1076 Geistingon.
Geisweiler, (Reimsbach) Anfang 1300 Gisewilre.
Gelbensande
Gelchsheim
Geldern Als Stadt seit dem 13. Jahrhundert bezeugt, Stammsitz der Grafen, später Herzöge von Geldern. Um 900 in Gelleron, 1067 in Gelre, 1166 de Gelren [Original]. Ausgangspunkt einer Deutung ist der älteste Werdener Beleg, den Kaufmann (1973) und andere völlig grundlos zu entkräften suchen. Die von ihm favorisierte Form Geldtaucht in den zahlreichen Originalen bis zum 13. Jahrhundert niemals auf. Sie beruht ersichtlich auf späterem epenthetischen Einschub von d zwischen l und r wie in niederländisch kelder ‘Keller’ (mittelniederländisch kelre neben kelder). Das Namenglied gell ist, wie die Geminata vermuten lässt, wohl germanisch Herkunft und kann zum st. Verb althochdeutsch altsächsisch gellan, mittelniederländisch gellen gestellt werden, mit dem in den germanisch Sprachen nicht nur das Erzeugen greller Töne, sondern auch gedämpfterer wie das Knurren oder Winseln von Hunden bezeichnet wurde. Von der Wurzel gell ist mittels des Gewässername-Elements -ar (Krahe) ein Flussname abgeleitet, der durch das Geräusch des Wassers motiviert ist. Die Gelr-Formen beruhen wohl auf Synkope. Im Erstbeleg kann Plural vorliegen, sodass der Name des Ortes auf den ‘tönenden’ Wasserläufen beruht. Gell ist in weiteren Gewässername belegt.
Geldersheim
Gelenau (im Erzgebirge)
Gelenberg
Geling, (Havikzbeck) 974-83 Gelingthorp. Gelincthorpe.
Germanisch Gailinga porpa, Dorf der Leute des Gailo
Gellendorf, (Rheine an der Ems) +1000 Gelonthorpe, Gelanthorpe. Germanisch Gailon porpa, Siedlung des Gailo.
Gellep, (Krefeld) 107 Tacitus Gelduba, =1000 Gerduba, Gelbuda, 904 Geldapa. Gelduba ist wahrscheinlich Keltisierung gur germanisch Geldupo-. Wie Gedinne und Jodion wahrscheinlich zu germanisch gelddan, Nebemform bei gellan (althochdeutsch gellen und dgl.) gellen, tönen. Also das tönende Wasser.
Gelnhausen Barbarossastadt. Siedlung 1133 im Herkunftname eines Zeugen, der sich wohl schon nach der dortigen Burg nennt. Diese kommt 1158 an das Erzbistum Mainz, kurz darauf an Barbarossa, der die Pfalz erbaut, 1170 die (Reichs-)Stadt gründet. Nach politisch u. wirtschaftliche Aufstieg allmählicher Niedergang seit dem Spätmittelalter. 1133 de Geilenhusen [Original], 1151 Geilnhusen (Kopie16. Jahrhundert), 1158 Gelenhusen [Original], 1180 GeilinhuSiedlungsname [Original]. Das Bestimmungswort wird oft als die Kurzform Geila oder Gela (im mittelhochdeutschen Genitiv) vom Personennamen Gertrud gesehen, doch ist dies aut geschichtlich unwahrscheinlich. Vielmehr sei Gaila, Geila eigenständiger Kosename zu gotisch gailjan ‘erfreuen’, althochdeutsch geil ‘übermütig, trotzig’, und dieser oder die Maskulinum Entsprechung Gailo, Geilo dürfte im Bestimmungswort vorliegen; beide (!) kommen auch urkundlich vor, Geila, Gela häufiger. Of den e-Ausfall in der Kompositionsfuge besonders zwischen verwandten Konsonanten, of die im Frühneuhochdeutsch in mitteldeutsch, besonders hessisch Sprach und dann Kanzleisprachen verbreitete Monophthongierung von althochdeutsch, mittelhochdeutsch ei > e ̄, das später durch die nach Synkope entstandene Zweikonsonanz kurz wird. Of frühneuhochdeutsch verbreitete mitteldeutsch i-Schreibung für ə. Das Grundwort -husen > (16. Jahrhundert) -hausen im lokativisch DatSo Die Sage, Barbarossa habe die Stadt nach einer Geliebten Gela benannt, entbehrt jede historische Grundlage. So Geilenkirchen, Kreis Heinsberg.
Gelsdorf, (Koblenz) 856 Giuualdesdorf, 877 Gefuualdasthorp. +1100 Gebuualdesthorp, 1051 Geldestorp, 1054 Geldesdorp, Geldersdorf. Germanisch Gibewaldes porpa, Siedlung des Gibawald, (gibo- Gabe, + walda, Walter)
Gelsdorf, (Gransdorf) 1177 Geuelestorp, 1184 Geuelesdorp, germanisch Gabiles porpa, Siedlung des Gabil.
Gembeck, ( 1011 Gambeke.
Gelsenkirchen Drittel 12. Jahrhundert de Geilistirinkirkin [Original], 1265 in Gelstenkerken, 1391 Gelsekerken. Bildung mit dem Grundwort -kirchen, in den frühen Belegen zunächst in norddeutsch Form auf dem appellativischen altsächsischkerika, kirica, mittelniederdeutsch kerke ‘Kirche, (christliches) Gotteshaus’ basiert Die heute amtliche Form zeigt die hochdeutsche Form des Grundworts, wie auch bei den früheren Belegen als Dativ Singular-Bildung. Bestimmungswort ist (entgegen anderen Deutungen, die das Bestimmungswort als Kompositum mit jeweils anderer Erklärung bestimmen, z.B. als ‘gelbe Steine’, ‘im Sumpf Siedelnde’ oder auch als ‘geile Stiere‘) ein Gewässername. Er beruht auf der indogermanischen Wurzel *ghoilo-s ‘aufschäumen(d); heftig; übermütig, ausgelassen, lustig’, der etymologisch auch althochdeutsch geil, altsächsisch g ̄el ‘übermütig, üppig, kräftig’ zugrunde liegen. Der Stamm des Bestimmungsworts zeigt im Erstbeleg wie auch in anderen altsächsisch Appellativa noch -ei als Relikt des westgermanischen Diphthongs -ai-. Zu dieser Wurzel tritt neben einem Sprossvokal -i ein -str-Suffix hinzu, das, in flektierter Form, wiederum durch einen Sprossvokal, wie er auch sonst vorkommt, zu -stir erweitert ist. Mit dem Bestimmungswort *Geilistra liegt also ein Gewässername vor, der auf die als besonders lebhaft beobachtete Fließgeschwindigkeit des Wassers Bezug nimmt. Die lautlichen Veränderungen des Bestimmungswort-Teils späterer Belege lassen darauf schließen, dass die Bildung und Motivierung des Namens nicht mehr verstanden worden sin Neben abgeschwächten Formen wie Gelsterenkerken gibt es Belege mit Ausfall von -r plus Flexionsendung (Gelstenkerken) und schließlich Bildungen, bei denen -t ebenfalls ausgefallen ist (Gelsen-)
Geltendorf
Gelting
Geltorf
Gemen, Mitte 1200 Gemene, 1137-77 Gemmen. Altgermanisch gaminja, zu gam, zusammen. Gemen liegt an der Mündung eines Bachleins in die Aa.
Gemmerich 880 in Gambrikero marku, 1222 Gembrigke, Genbriche, Gembricke. Altgermanisch gambrikja, zu gambra, stark, (althochdeutsch gambar, stark, gambra prahlen)
Gemmerich, (Dolberg) +1000 Gambriki. Idem.
Gemmingen
Gemmrigheim
Gemünd 1213 Gemunde. Germanisch gamunpja. Mündung.
Gemünden (Felda)
Gemünden (Hunsrück)
Gemünden (Westerwald)
Gemünden (Wohra)
Gemünden am Main Gründung durch die Grafen von Rieneck, Übergang der Lehnshoheit an den Würzburger Bischof, 1316 erstmals als Stadt bezeichnet. 1243 (Druck von 1808) Gemunde, 1277 lateinisch apud Gamundiam, 1289 Gemunden, 1339 (Kopie) Wenige Gemunden ... Gemunden die stad, 1342 Gemund, Gemue nd, Gemue nden, 1354 Gemünden an der Synne und an der Sal, 1391 Gmunde an dem Meyne, 1395 ... zu Gemunden an dem Meun, 1567 Gemünden am Mayn, 1623 lateinisch Moenogamundianus, 1656 Gemue nd dem Mae yn / wo die Sal darein kommt / insgemein Gmin / oder Gmina genannt, 1831 Gemünden (Großund Kleingemünden), Städtchen am rechten Main-Ufer und am Einflusse der Saale in den Main ... und der Sinn in die Saale, 1973 Gemünden a. Main. Dem ursprünglichen Flurnamen liegt althochdeutsch gimundi ‘Mündung’ zugrunde. Wie aus den Belegen hervorgeht, bezieht er sich auf die Einmündungen der Flüsse Sinn und Fränkische Saale in den Main. Die Ortsteile sind nach der Größe unterschieden.
Genderkingen
Gengenbach Siedlung der frühmittelalterlichen Zeit, deren Geschichte eng mit derjenigen des ansässigen Klosters zusammenhängt, das 1007 durch Kaiser Heinrich an das Bistum Bamberg übertragen wurde, im Jahre 1360 Stadtrecht, das Klostergebiet fiel 1803 an Baden und wurde 1807 aufgehoben. Jakobuskapelle, Kinzigtor, Schwedenturm, Niggelturm, Obertor, Prälatenturm, Engelgasse. Um 820 Ghanginbach [Original], um 845 Kenginbach [Original], 1007 Genginbah, 1248 Gengenbach. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach enthält im Bestimmungswort den Personennamen Gango. Ein gelegentlich zur Deutung herangezogenes Adjektiv althochdeutsch *gang ‘gängig, rasch, schnell’ ist nicht bezeugt; althochdeutsch genge ‘gebräuchlich’, mittelhochdeutsch genge ‘verbreitet, gewöhnlich’ scheidet wegen der Bedeutung und des Vokals e (vgl. Ghanginbach) aus. Der Name wird erst nach 1200 vom Kloster auf den Ort übertragen.
Gensingen
Genthin Frühmittelalterliche slawische Siedlung Plote (heutiger Stadtteil Altenplathow) mit deutschem Rittersitz und Wasserburg, 1160 Marktgründung, 1413 Marktflecken, vermutlich von Niederländern errichtet (1413 Vlek, 1459 oppidulum), 1950–1994 Kreisstadt. Wirtschaftliche Bedeutung durch das Waschmittelwerk. 1144 de Plote, 1171 in Plote, 1171Gentien, 1368 Gentyn, 1420 Jentyn. (Alten)plathow geht zurück auf altpolabisch *pł Ortsteil ‘Zaun’. Der Name Genthin ist wahrscheinlich eine Übertragung aus den Niederlanden, wofür auch der auf der Endung liegende Wortakzent spricht. Als Mutterort wird Gentinnes bei Ypern in Flandern angesehen (1100 Genitines, 1194 Genetines), der wahrscheinlich mit einem keltoromanischen Personennamen gebildet ist.
Genkel, (Meinerzhagen) 1047 Ienkila.
Genna, (Letmathe) 10-1100 Getunna, Mitte 1200 Getena.
Gennerich, (Havixbeck) +1000 Geldrike. Altgermanisch.
Gensingen, 870 Genzingas.
Gentingen 1069 Gemtinga,
Genzkow
Georgenberg
Georgensgmünd
Georgenthal
Georgsdorf
Georgsmarienhütte
Gera In vorgeschichtlicher Siedelzone, Burgwardmittelpunkt in slawische und frühd. Zeit (9.–11. Jahrhundert); Burg 12. Jahrhundert, städtische Anfänge 12. Jahrhundert, Stadtanlage nach 1200 (1237 cives, oppidum); Residenz der Vögte von Weida; im Mittelalter Gerberei und Tuchmacherei. (Landschaftsname) 995 terminus Gera, 999 provincia Gera, 1121 provincia Geraha, (Ortsname) 1125 (Luph de) Ger, 1148 (Sibertus de) Gera; Gera (1201). Der Ortsname liegt ein alter Landschaftsname zugrunde, der wiederum auf einem Gewässername beruht. Welches Gewässer diesen Namen trug, ist nicht mehr festzustellen, vielleicht ein Zufluss zur Weißen Elster, der später aber anders benannt wurde. Auszugehen ist von germanisch *gera ‘Wasserschall o.ä. ’, wobei die Wurzel noch heute in Schallwörtern begegnet (vgl. lautnachahmend deutsch gerren, girren, garren, gurren). Onymisch germanisch *Gera wurde in althochdeutsch Zeit verdeutlicht in Zusammensetzung Geraha durch Zusatz von Grundwort -aha (-ach1). Als ursprünglich Bedeutung lässt sich für den Gewässername etwa ‘die Rauschende, Gurgelnde o.ä. ’vermuten (vgl. jüngere Gewässername wie Rauschenbach, die Klinge etc.). Der Name ist von den Slawen ins Altsorbisch übernommen und ins Deutsch vermittelt worden. Die im Altsorbisch zu erwartende Palatalisierung des anlautenden g vor hellem Vokal ist wohl unterblieben infolge der auch in der Slawischen vorhandenen lautnachahmenden Verbindung *gчr-, vgl. urslawische *gчrgati, *gчrkati ‘gurgeln, girren’, sodass vielleicht die altsorbisch Form *Gчra gelautet haben kann (wobei ч als ein dunkler sowie ultrakurzer Murmelvokal gesprochen wurde) und dann im 10. Jahrhundert als althochdeutsch Gera eingedeutscht weitergeführt wurde. So Gewässername Gera (r. zur Unstrut, Erfurt), 1108 Gerahe, 1133 Geraha; Ortsname: Groß und Klein-Gerau, 1319 maior et minor villa Gera, 910 Geraha marca (< Gewässername, noch 1258 aqua Geraha); Neckargerach, Neckar-Odenwald-Kreis, 976 Geraha (< Gewässername Gerach, r. zum Neckar, 1447 bach genannt die Gerach.
Gerabronn
Gerach (Hunsrück)
Gerach (Oberfranken)
Geratal
Geratskirchen
Gerbach
Gerbershausen
Gerbrunn
Gerbstedt
Gerdau
Gerdshagen
Gerbrechtsbruch, (Herzogenrath) 1140 Gerbresrbruch. Germanisch Gairaberthes broka. Sumpf des Gairabertht.
Gerderath, (Aa) 1172 Gerdenrothe. Germanisch Gardin ropa. Rodung der Gardi, (gardjo zu gazdjo, Gerte)
Gerleve, (Coesfel) 1047 Gerdenuelde, 2. Halfte 1100 Gerdefelde, germanisch Gardin feldu- Ödland der Gardi, (gardjo- Gerte)
Gerlfangen, 1030 Gerlevingen, 1037 Gerleuingen. Germanisch Gairalaibingum, zu den Leuten des Gairalaib, (gaiza- Speer, + laiba Überlebender, Sohn)
Geretsried 1083 (Kopie des 13. Jahrhundert) Gerratesriet, 1297 (Druck von 1767) Gerhartzrieden, 1315 Gerhartsried, 1530 Gerolczried, 1628 Geroltsriedt, 1740 Geretsried. Grundwort ist mittelhochdeutsch riet ‘ausgereuteter Grund, Ansiedelung darauf ’, -ried, Bestimmungswort der Personennamen Gerrat. Der Ortsname erklärt sich somit als ‘Rodung eines Mannes namens Gerrat’.
Gerhardsbrunn
Gerhardshofen
Gering
Geringswalde
Gerlingen Zunächst im Besitz des Klosters Lorsch, das 902 seinen Besitz an einen Freien namens Reginboto vertauschte, seit 1308/39 württembergisch und 1958 zur Stadt erhoben. Johannes-Rebmann-Haus, Stadtmuseum. 797 (Kopie 12. Jahrhundert) Gerringen, 13. Jahrhundert Geringen, Gerringen [Original], 1420 Glemsgerlingen; Gerlingen (1481). Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen *G ̄erri mit Dissimilation von rr zu rl; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ge ̄rri’. So Holzgerlingen, Landkreis Böblingen.
Germaringen
Germering Siedlungsfunde, im Mittelalter Besitz der Grafen von Andechs. 859–864 Kermaringon, circa 1139–1147 Germaringen, (hierher?) 13. Jahrhundert curia que dicitur in Monte, 1315 Germaring, 1575 Germering. Möglicherweise ist der Beleg von 769 (Kopie von 824) Germana vel ad Monte hierher zu beziehen, wenn man die Namensform *Germaringa ansetzt. Als Überschrift der Kopie von 824 begegnet de loco Germania in Monte. Es liegt der Personennamen Kermar, Germar zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist. Mit dem in den Quellen genannten Berg wird der nahe Parsberg zu verstehen sein.
Germersheim Die „Stadt des Flieders und der Nachtigall“ ist verbandsfrei und Mittelzentrum für die südpfälzische Region. Historisch ist Germersheim als Militärstadt bedeutsam. Bereits in der Antike war der Rhein Grenze des römisch Reiches gegen Germanien, ein zur Grenzsicherung befestigtes Soldatenlager namens Vicus Julius ist bis Ende des 4. Jahrhundert am Ort der heute Stadt nachgewiesen. Eine Reichsburg stand bis 1674 ö des Ortes, der 1276 Stadtrechte erhielt und zeitweise auch reichsunmittelbar war. Mitte des 19. Jahrhundert Ausbau der Stadt durch Bayern zur Festung, deren wichtigste Bauten jedoch infolge des Versailler Vertrages 1922/23 geschleift wurden. 1090 Germersheim (Kopie um 1650), 1286 apud castrum nostrum Gernmerßheym. Das Bestimmungswort enthält den althochdeutsch Personennamen Gernmâr, Genitiv Singular Gernmâres-, der durch Konsonantenausfall zu Gêrmâr, Genitiv Singular Germâres-, wurde. Vermutlich wechselten bis ins ausgehende Mittelalter die beiden Formen. Das Grundwort ist-heim. Zu deuten ist der Name demnach als ‘Wohnstätte des Gernmâr’
Germete, 1015-20 Garametti.
Gernrode (Eichsfeld) Als Rodungssiedlung (in loco qui Rode dicitur) im Schatten einer Burggründung des Markgrafen Gero mit angeschlossenem Frauenstift (seit 961 Reichsabtei) entstanden; vor 1207 Marktrecht, seit 1539 Stadtrecht. 961 urbs Geronisroth (latinisiert), Geronrod, 999 in Gerenrodun, 1049 Geronrod, 1060 Gerenroth; Ghernrode (1348). Ortsname des-rode-Typs, zusammengesetzt mit dem schwach flektierenden Personennamen des Markgrafen: Gero (zu westgermanisch *gaira ‘spitzer Stab’).
Gernsbach Ausbausiedlung des Hochmittelalters, schon vor 1250 zur Stadt erhoben, 1660 an das Bistum Speyer, bis 1803 noch hochstiftlich-markgräfliches Kondominat und seitdem badisch. Papier industrie (Papiermacherstadt), Storchenturm, Stadtbrücke, Liebfrauenkirche. 1219 (Kopie 1558) Genrespach, 1254 Genresbahe, 1263 Genresbach, 1366 Gernspach. Die Deutung ist unsicher. Vermutlich enthält die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach als Bestimmungswort den Personennamen Genear, Genner.
Gerresheim, (Düsseldorf) 882 Gerricheshaim, 905 Iherichesheim, 1054 Gerrikesheim, 1172-80 Geregeshem, Gerinshem, 1208-12 Jerenscheim. Jerenschemensis. Germanisch Gairarikes haim. Wohnung des Gairarik, (gaiza- Speer + rikja, mächtig)
Gersten, +1000 Giureston, Gerustan.
Gerstenbach, 1032 Gardenebiki.
Gerthe, (Bochum) +1000 Gerthrium. Mitte 1200 Gerthere, germanisch gazdjo- zu gardjo, Gerte, Zweig + haru, sandiger Hugelrüken.
Geseke, 1015-25 Gesike. Mitte 1200 Ieseke, 1181 Geseche. Altgermanisch.
Geseldorn, (Sendenhorst) +1000 Gesondron, Gesandron.
Gesetze, (Paffendorf) 1196-1225 Geseze.
Geslaer, (Till-Moyland) 1191 Geslare.
Gernsheim Auf dem im 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesenen Sitz eines römischen Kastells entwickelte sich ein fränkischer Königshof, der durch Schenkungen in den Besitz des Klosters Lorsch überging. 1232 kam der Ort, der 1356 die Stadtrechte erhielt, an das Erzbistum Mainz. Gernsheim war Sitz des gleichnamigen mainzischen Amtes, das 1803 an Hessen-Darmstadt gelangte. Von der einstigen Wasserburg an der Stelle des Königshofes blieb nur ein geringer Rest erhalten. Deren Abbruch erfolgte im Laufe des 18. Jahrhundert nach der Zerstörung des Ortes 1689 durch französisch Truppen. In der Nähe ist die Wallfahrtsstätte Maria Einsiedel. Gernsheim ist die Geburtsstadt des Buchdruckers Peter Schöffer (circa 1430–1503). 1971 wurden die Orte Allmendfeld (1937 gegründet) und Klein-Rohrheim (um 1200 als Rorheim minor erstmals genannt) eingemeindet. 852 (Kopie) Gerunesheim, 977 Gerinesheim, 1283 Gernsheim. Bestimmungswort des patronymisch gebildeten -heim-Namens ist der Personennamen althochdeutsch G ̄erin(i), eine Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens mit althochdeutsch g ̄er ‘Speer’ im Erstglied. Der Ortsname Rohrheim ist als Klammerform zu einem Rohrbach (*Ror-bah-heim; zu althochdeutsch ro ̄r(a)‘Schilfrohr’; heute Winkelbach) zu erklären. Groß-Rohrheim (Landkreis Bergstraße, 782 (Kopie) als Rorheim / Raureheim überliefert).
Geroda (Thüringen)
Geroda (Unterfranken)
Geroldsgrün
Geroldshausen
Gerolfingen
Gerolsbach
Gerolsheim
Gerolstein Eine steinzeitliche Höhle mit dem Namen Buchenloch in der Nähe der Stadt zeugt von früher Besiedlung. Im Ortsteil Sarresdorf befand sich eine römisch beziehungsweise fränkische villa (Sarabodis villa), die im 14. Jahrhundert zugunsten der Siedlung unterhalb der 1335 errichteten Burg Gerhardstein (auch Löwenburg genannt) aufgegeben wurde. Der neue Ort wurde vermutlich um 1330 gegründet und erhielt bereits 1336 Stadtrechte, die jedoch von 1856 bis 1952 entzogen waren. Schon in der römischen Zeit wurden die kohlensäurehaltigen Quellen genutzt, seit 1889 ist der Ort vor allem durch den „Gerolsteiner Sprudel“ bekannt. 1330 Gerarzsteyn, 1336 Gerhar(d)tstein, 1341 stat Geroltsteyne; Gerolstein (1567). Bestimmungswort: althochdeutsch Personennamen Gerard (aus Gerhard, Garehard), Genitiv Singular Gerardes-. Die Dissimilierung ersetzte das zweite -r durch ein -lund den ursprünglichen Personennamen durch ein Gerald (aus Gerwald, Gariwald). Die Nebenform mit -old konnte auch in -hold übergehen. Das Grundwort -stein weist wohl auf die erhöhte Burg hin. Der ursprünglich Ortsname bedeutete demnach ‘Burg des Ger(h)ard’..So Geroldstein, Ortsteil von Heidenrod, Rheingau-Taunus-Kreis.
Gerolzhofen Vor und früh geschichtliche Siedlungsspuren; vermutlich karolingische Siedlung der Hausmeierzeit; vor 1350 Ersterwähnung als Stadt und Sitz eines Archidiakonates; nach frühem Verlust der Reichsfreiheit zum Hochstift Würzburg, 1814 zu Bayern. Gotische Stadtpfarrkirche, gotisches Rathaus, Stadtbefestigung. Um 750/79 (Kopie 12. Jahrhundert) Gerolteshoue, 906 Kerolteshoua, 1134 (Kopie 14. Jahrhundert) Geroltzhouen, 1800 Gerolzhofen. Grundwort des Namens ist althochdeutsch-hof(en) in der üblichen Dativ Plural-Form. Bestimmungswort ist der Genitiv Singular des Personennamen Gerold. Die »Gerolde« waren ein führendes Adelsgeschlecht der Karolingerzeit. Der Beleg von 906 zeigt bairischen Lautstand mit K für G. Die heutige Schreibung mit z entspricht der Aussprache Gerolts.
Gersdorf
Gersfeld
Gersheim
Gersten
Gerstenberg
Gerstengrund
Gerstetten Siedlung der späten Merowingerzeit, um 1116 durch den Edlen Adalbert an das Kloster Rottenbuh bei Schongau, seit dem 13. Jahrhundert im Besitz. Um 1116 (Kopie 13. Jahrhundert) Gerstetin, 1225 Gersteten [Original], 1238 Gerstetin [Original]; Gerstetten (1385–96). Der Name ist eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -stetten und dem Personennamen *G ̄eri: ‘Siedlung des Ge ̄ri’. Das Genitiv-s (*Geris-) ist vor dem anlautenden s des Grundworts ausgefallen. Läge der häufigere Personennamen Gero zu Grunde, wäre *Gerenstetten zu erwarten.
Gersthofen 969 [Original] Gerfredeshoua, 1063 Gershoua, um 1096–1133 Gereshouen, 1150 Gershoven, 1332 Gerschouen, 1424 Gersthofen. Es liegt das Grundwort althochdeutsch -hof als ‘Vorhof, ländliches Anwesen, Besitz, Bauernhof’ vor. Ausgehend vom Erstbeleg ist der Personennamen Gerfrid im Genitiv Singular herzuleiten. Die weiteren Belege des Typs Gers lassen sich nur mit einer früh verschliffenen Form des zweiten Kompositionsgliedes bei Personennamen erklären. Offenbar bildet dabei die Kurzform *Garim Genitiv Singular die neue Grundlage des Bestimmungswort Erstmals im Beleg von 1424 wird im Auslaut des Bestimmungswort Epithese von -t nach -s zu -st grafisch sichtbar.
Gerstungen
Gerswalde
Gerterode
Gertewitz
Gerzen
Geschendorf
Gescher 1022 de Gascheri, 1090 de Gasgare, 1278 Geschere, 1280 Gesgere. Der Name ist in die Teile ga ̄s ‘Gans’ und gar(w)i > geri ‘Bereitung’, ‘Zurüstung’ (zum Adjektiv altniederdeutsch garo ‘gar’, ‘bereitet’ und zum Verbum gar-/gerwian ‘bereiten’, ‘zurüsten’) zu gliedern. Ga ̄s ist neben altniederdeutsch go ̄s die ältere, germanisch *gans näher stehende Form. Das wegen garo, garwes und gerwian zu erwartende -w fällt nach den Liquiden -l und -r früh aus. Zur Form geri ist gi-geri ‘Rüstung’ zu vergleichen. Gescher mag somit eine ‘Gänse-Zurüstung’, etwa eine Gänsemästerei im Rahmen einer Grundherrschaft gewesen sein.
Gesees
Geseke Kanonissenstift St. Cyriakus Mitte des 10. Jahrhundert, 1217 Rüthener Stadtrecht, 1294 unter Kölner Herrschaft. 1380 Mitglied der Städtehanse. 833 (?) Geiske [Original], 952 Gesiki, 1056/75 Geseke. Die Zugehörigkeit des Erstbelegs zu Geseke oder zum 20 km sw gelegenen Dorf Altengeseke (sicher bezeugt 1198, durch sekundären Zusatz Alt(en)vom nahegelegenen Neuengeseke unterschieden, nicht von der Stadt) ist umstritten und nicht abschließend geklärt, wegen der sprachlichen Identität der beiden Ortsname jedoch unerheblich. Es liegt eine Bildung mit -k-Suffix zu einer Basis vor. *jes< indogermanisch *jes ‘schäumen, wallen, sieden’ vor, die z.B. im althochdeutsch Verb jesan ‘gären’ und mittelniederdeutsch gest, jest, gis, giste ‘Gischt, Schaum’ bezeugt ist. Die heutige Länge des ersten -eist aus Dehnung in offener Tonsilbe zu erklären, die durch -ey-/-eiS chreibungen seit dem 14. Jahrhundert auch in Schriftzeugnissen angedeutet wird. Als Motivation für die Benennung lässt sich das Vorhandensein emporquellenden, den Eindruck ‘siedenden’ oder ‘wallenden’ Wassers annehmen, was zum geologischen/hydrologischen Befund sowohl in Geseke als auch Altengeseke stimmt.
Gest, (Büderich) 2. Hälfte 11000 Gest. 1119 Geist. Germanisch gaistu, Sandstreifen am Rand der March oder eines Sumpfgeländes.
Gettrup, (Senden) +1000 Gatingthorpe, Gatinthorpe.
Geslau
Gessertshausen
Gestratz
Getelo
Gettorf
Gevelsberg Umbenennung der Landgemeinde Mylinghausen nach dem nahegelegenen ehemaligen Kloster, auf das sich der Name bis dahin bezog und das 1230/36 an der zur Wallfahrtsstätte gewordenen Stelle der Ermordung Erzbischof Engelberts von Köln (1225) gegründet worden war. 1886 Erhebung zur Stadt. 1235 Gyeuilberch [Original], 1235 Givelberg, 1241 Gevelberc; Gevelsberch (15. Jahrhundert). Bildung mit dem topographisch motivierten Grundwort -berg. Da das heutige -s erst seit dem letzten Drittel des 13. Jahrhundert in Originalurkunden erscheint und sich seit dem 14. Jahrhundert durchzusetzen beginnt, ist das Erstglied zum Appellativ mittelniederdeutsch g ̄evel ‘Giebel’ (< altsächsisch *givil, vgl. althochdeutsch gibil ‘Giebel, Stirnseite’, gotisch gibla ‘Giebel’) zu stellen und zugleich einem Personennamen auszuschließen. Die schwankenden Schreibungen -e-/-i des Stammvokals signalisieren mittelniederdeutsch Zerdehnung. Wegen altsächsisch givillia ‘Schädel’, althochdeutsch gibil ‘Schädel’ und anderen Bildungen des Altsächsisch/Althochdeutsch nimmt an, das Kloster habe bei seiner Gründung an einem vorher namenlosen Ort einen überhöhenden Namen nach der Todesstätte Engelberts in Anlehnung an das biblische Golgatha erhalten (vgl. althochdeutsch gebalstat ‘Schädelstätte’ zu lateinisch calvariae locus). Ziel sei es gewesen, die besondere Stellung des Ermordeten zu Gott hervorzuheben. Doch ist weder die alte Namenlosigkeit der umliegenden Hügel sicher, noch gibt es Anzeichen dafür, dass eine Bedeutung ‘Schädel’ für g ̄evel im ersten Drittel des 13. Jahrhundert noch lebendig war. Für die intendierte Außenwirkung eines solchen Namens wäre das jedoch zwingend erforderlich gewesen. So bleibt die Annahme der Benennung eines Berges nach seiner Form wahrscheinlicher.
Gevelsdorf, (Aa) 870 Giuenesdorf. 1153 Geuerdorp. Germanisch Gibines porpa, Siedlung des Gibin.
Gevenich (Aa)1158 Gevenich.
Gevenich, (Koblenz) +1200 Giuenich.
Geyen, (Köln) 962 Gegina, 1211 Geine, 1205-14 Geyene,, sie gein, Gegen.
Gevensleben
Geversdorf
Geyer Als Bergbausiedlung um 1350 entstanden, vor allem Zinn und Silbererzbergbau, 1467 Stadt. 1395 zum Gire, 1407 von dem Gyher, 1488 vom Geyer, 1586/87 Geier. Zugrunde liegt hier wohl eine bergmännische Bezeichnung, die im Zusammenhang mit dem benachbarten Geyersberg steht, möglicherweise zu indogermanisch*gˆh ̄ei-/*gˆh ̄ı-‘gähnen, klaffen, offenstehen’ mit der fachsprachlichen Bedeutung ‘gähnendes Loch’ o. ä., spätere Umgestaltung durch den Namen des Vogels Geier. So Geyersdorf, Ortsteil von Annaberg-Buchholz.
Giebelstadt
Gieboldehausen 1003 Gebehildehuson [Kopie 14. Jahrhundert], 1290 Geueldehusen; Giboldehausen (1642). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem Frauennamen Gevehild, Gebehild im Genitiv Singular im Bestimmungswort Durch Ausfall des -hd es Bestimmungswort entsteht Gevelde-, Gebelde-. Das erste -e wird durch Einfluss des davorstehenden Gz u -i angehoben. Im 17. Jahrhundert setzt sich im Bestimmungswort -bolde durch, vermutlich eine Angleichung an Personennamen auf -bold. Deutung also: ‘Siedlung der Gevehild’.
Giekau
Gieleroth
Gielert
Gielow
Giengen an der Brenz
Gierschnach 1208 Girisnacke, Germanisch gires, zu gira, Geier + hnakna, Nacken, = nackenahnliches Gelande.
Giershausen
Giersleben
Gierstädt
Giesdorf 1222 Gundensdorpth. Germanisch Gundines porpa, Siedlung des Gundin, (gundjo, Kampf)
Gierath, (Uckerath) 1145 Gersceit, 1166 Gerscheid. Germanisch gaizan, spitzes Landstuck + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken.
Giesen Erster wähnung im 12. Jahrhundert, seit dem 14. Jahrhundert werden Groß und Klein Giesen unterschieden. Fast durchgängig zum Bistum Hildesheim gehörig, daher noch immer katholisch geprägt. 1146 Ethelgerus de Gesim, (1100–1200) In Iesen; Jesen, 1204 in Gesem, 1235 in Iesen, 1326 in maiore Gysen, 1360 (gleichzeitig Kop.) in minori Ghysen. Der Wechsel im Anlaut zwischen Gund J weist nicht selten auf ein ursprünglich J hin. Die Überlieferung des Namens zeigt ferner, dass im Wurzelvokal von -e-, nicht von -i wie im heutigen Namen auszugehen ist. Eine Siedlungstrennung führte offenbar seit etwa dem 14. Jahrhundert zu der Aufgliederung in Groß und Klein-Giesen. Der Ortsname wird mit althochdeutsch jesan, mittelhochdeutsch jesen, gesen, westfälisch-norddeutsch gesen ‘gähren, aufbrodeln’, indogermanisch *-ies ‘schäumen’ verbunden und unter Bezug auf die nahe Innerste als alter Gewässername aufgefasst. Wahrscheinlich liegt wie bei Jeetzel, links Nebenfluss der Elbe, ein germanisch -no-Adjektiv vor. So Gewässername Jeetzel im Wendland; Jesa (die Überlieferung zeigt deutlich, dass kein Langvokal vorliegt und *geus> g ̄es damit ausscheidet) im Landkreis Göttingen; Geestbeck (1241 Gesne), Kreis Herzogtum Lauenburg.
Giesenhausen
Giesensdorf 1135 Gisingdorp, Gisendorp, 1141 Gisendorph. germanisch Gison porpa, Siedlung des Giso.
Gisenkirchen, (Rheydt) 1150 Gisenkirchen, 1196-1224 Gisenkirken. Germanisch Gison kirka, Kirche des Giso.
Gießen 1197 de Giezzen [Original], 1245 in Giezin, 1248 in Gizen, 1277 Gyzen, 1278 de Giezen, 1321 zu Gizzen, 1332 zu den Gyssin, (um 1334–1349) Giessen, 1340 zv Gezin, 1346 zu Gysind, 1356 zun Gyßen, mundartlich Gieße, Gëiße. Einfache Bildung mit Appellativum Anschluss an althochdeutsch giozo, giezo swach Maskulinum ‘Fluss, Bach, Wasser, See, Flut’, mittelhochdeutsch gie e swach Maskulinum ‘fließendes Wasser, schmaler und tiefer Flussarm, Bach’ im Dativ Plural mit der Flexionsendung -en. Damit ist der Ortsname als ‘Siedlung an den Bächen’ zu deuten. Der Stammvokal verändert sich von -ie> - ̄ı-. Die Schreibung Gezin (1340) gibt den mundartlich Diphthong ̨ei graphisch verkürzt als e wieder. Die zz-und ss Schreibungen sind graphische Varianten für das aus germanisch t entstandene althochdeutsch, mittelhochdeutsch . Die Flexionsendung -en erscheint auch als -in (1245, 1332, 1340, 1346).
Gifhorn 1196 erste Erwähnung an einer Schutzburg (sichert die ein nahmeträchtige Zollstätte). Unter den Welfenherzögen entsteht eine Vogtei, Verleihung des Marktrechts 1275, Erwähnung als oppidum 1332, Wikbelde-Rechte 1364; 1428 gehen Schloss und Siedlung an das Fürstentum Lüneburg über. Schwere Zerstörungen in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523), beim Wiederaufbau wird das Schloss Gifhorn im Stil der Weserrenaissance neugestaltet. 1539–1549 Residenzstadt des Herzogtum Gifhorn, später Teil des Lüneburg in Celle, seit 1815 zum Hannover, 1852 Stadtrecht.(vor 1196–1197, Kopie 14. Jahrhundert) [In Gefho]rne, 1213 aput Gifhorne, 1277 Gefhorn, 1349 to gifhorne. Die Etymologie muss von einem Kompositum Gifhorn (eher als Gefhorn) ausgehen. Das Grundwort -horn bedeutet in Ortsname zume ist ‘Winkel, Ecke, Spitze, Landzunge’, oft als Vorsprung einer Landzunge in ein Gewässer oder in einen Wald. Unter Einbeziehung von Ortsname wie Giften bei Hildesheim, (1100–1200) In Giftenhem, in Gheftene, in Giftenem, Niederlande; Ghyvelde bei Dünkirchen, alt Ghivalden, Givelde, Ghivelda; Giffeld bei Stormbruch, Fürstentum Waldeck (HE); Giffeln bei Neede, Gelderland (Niederlande), alt Giflen, Giflo; Gevenkenhorst bei Wiedenbrück, alt Giflahurst, Givitanhurst, Givetenhorst u. a. gewinnt man ein Bestimmungswort Gif-, das wahrscheinlich als norddeutsch und niederländisch Variante von *gizu verstehen ist und mit althochdeutsch gibil, gotisch gibla ‘Giebel’ verglichen werden kann. Weiter verwandt sind wohl mit unterschiedlichen Ablautstufen und konsonantischen Auslautvarianten Neuhochdeutsch mundartlich geifen, geiben, geipen ‘gähnen, gaffen, gierig verlangen’, Geifer, d. dialektal geifen ‘gähnen, klaffen, verlangend blicken’, neudeutsch giepern, jiepern, norwegisch mundartlich gipa ‘klaffen machen, nach Luft schnappen’, schwedisch dialektal gippa ‘Riss, Spalte’, so dass Gifhorn als ‘Landzunge in Dreiecks-, Gabelform’ verstanden werden kann. Namengebend dürfte die Lage im Winkel des Zusammenflusses von Aller und Ise gewesen sein.
Gilching 804 (Kopie von 824) Kiltoahinga, 870 Kiltihhingen, 1011 Giltichinga, circa 1140–1162 Giltihingen, 1152/53 Giltichingen, 1212–1216 Gidilchingen, 1261 Gilchingen, circa 1279–1284 Gilchinge, 1303 Gilching. Es liegt wohl einem Personennamen wie Geldiko zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix-ing abgeleitet ist.
Gillenbeuren
Gillenfeld 1016 Gillielt.
Gillgau, (Gau an der Gillbach) 732-22 Gildegauia. 962 in pago Gilegoui.
Gilsdorf, (Nöthen) 846 Gesliches thorp, Kelichesdorpth.
Gimmersdorf, (Köln) 1123-47 Germerstorph, 1158 Germesdorp, Germanisch Gairamaeris porpa. Siedlung des Gairamaer, (gaiza Speer, + maeri, beruhmt)
Ginderich, (Buderich) 1137-77, Rigendriche, Gendrich, Gendriche.
Gilserberg
Gilten
Gilzem
Gimbsheim
Gimbweiler
Gindorf 1148 Ginendorf, 1222 Gingeyndorpth.
Gingen an der Fils
Gingst
Ginsheim-Gustavsburg Die Altgemeinthe Ginsheim wurde 1248 durch König Wilhelm von Holland als villa imperii an die Grafen von Katzenelnbogen verpfändet. Danach im Besitz wechselnder Adelsfamilien (Münzenberg, Falkenstein, Isenburg). Im Jahre 1600 an die Landgrafschaft Hessen. Gustavsburg entstand 1632 als schwed. Festung auf der Mainspitze. Namen gebend war König Gustav Adolf. Noch im 17. Jahrhundert wurde die Anlage geschleift. Im frühen 19. Jahrhundert kam die weitgehend unbesiedelte Gemarkung an Ginsheim. 1190 [Original] Gimmensheim; 1211 Ginnesheim, 1279 Gynnensheim, 1283 Ginnisheim. Das circa 10 km südlich gelegene Geinsheim ( Trebur, Landkreis Groß-Gerau) zeigt in der kopialen Lorscher Überlieferung des 8. Jahrhundert die Formen Gemminesheim und Gemminisheim. Hier dürfte demselben Personennamen althochdeutsch *Gimming / *Gemming (< *Gamming?) oder Gimm ̄ın zugrunde liegen, der auch bei Gimbsheim, Landkreis Alzey-Worms, (770–790, Kopie, Gimminheim, Gimminesheim) erscheint. Formen wie Gimminheim lassen alternativ auf den Ansatz eines schwach flektierenden Personennamen Gimmo schließen. Unklar ist die Anknüpfung dieses Namens an ein Appellativum wie althochdeutsch *gaman ‘Vergnügen, Freude’ oder gim Mittelalter ‘Gemme, Edelstein’ oder gin ̄en ‘gähnen, brüllen’.
Ginsweiler
Gipperath 1098 Guenrothe, 1148 Gepenrode, 1154 Geuenrode. Germanisch Gibon ropa, Rodung des Gibo.
Gisenhove, (Ahrweiler) 856 Gisonhua, 886 Gysenhoua, Gysenhouon. Hermanisch Gison hofa, Hof des Giso.
Gisingen, 1185 Gunsingen.
Gits, 1088 Giddis, 1144 Ghides.
Girkenroth
Girod
Gischow
Gladbach (Monchen) 1085 Gladebach, 1116 Gladebacensis, 1167 Gladebag.
Gladbach (bei Düren) 922 Gladabach, Mitte 1000 Gladebach. Germanisch glado, glatte, glänzend + baki, Bach.
Gladbach bei Neuwied, 1098 Gladebach.
Gladbach bei Wittlich, 1154 Gladebach.
Gladbach, Bergisch, 1144 Gladebach.
Gladbach= Obergladbach und Niedergladbach, 1053 Glappach, 1154 Clapach.
Gladbeck Nach 900 Gladbeki, 1020 (?) Gladebeche, um 1150 Gladebach, 1229 Gladbeke. Ursprünglich liegt ein Gewässername vor, der dann auf die nahe liegende Siedlung übertragen worden ist. Er setzt sich zusammen aus einem Adjektivisch altniederdeutsch glad, hochdeutsch glatt ‘glatt, glänzend’ als Bestimmungswort und im Grundwort-beke,-bach. Das Bestimmungswort ist bei Gewässername häufig. Deutung also: ‘glänzender, glatter Bach’. So Gladbach, Kreis Düren, Bergisch-Gladbach, RheinischBergischer Kreis, Mönchengladbach.
Gladebeck, 1015-25, Gledabliki
Gladenbach 1237 Gladebach, 1244 de Gladenbach. Am Kehlnbach gelegen, früh als Gladebach (< mittelhochdeutsch glat ‘glatt, glänzend’, mit -ddurch binnendeutsche Konsonantenschwächung, und -bach). So Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis, Mönchengladbach.
Glanbrücken
Glandorf
Glan-Münchweiler Teil des sogennante „Kuseler Musikantenlandes“. Der namengebende Hauptort ist eine Gründung des Klosters Hornbach und seit dem Mittelalter sitz zweier Schultheißen (Pfalz-Zweibrücken, Haus von der Leyen). 1813 kamen die Orte an das Bayern, in dem die Gemeinte Bettenhausen die kleinste sich selbst verwaltende Gemeinte war. 1296 Munchwilr, 1309 Wylre, Mu ̊nich-wilre, 1336 Monichwilre vff dem Glane; Münchweiler am Glan (1824). Das Bestimmungswort geht auf althochdeutsch munih ‘Mönch’ zurück, das Grundwort ist -weiler. Der Gesamtname ist als ‘Hof, Vorwerk der Mönche, eines Klosters’ zu deuten. Der Zusatz meint den Fluss und ist ein keltisch Gewässername *Glanis. Er diente zur Unterscheidung von Münchweiler an der Alsenz und an der Rodalb in der Nähe. So Altenglan.
Glasau
Glasehausen
Glasewitz
Glashütte
Glashütten (Oberfranken)
Glashütten (Taunus)
Glasow
Glattbach
Glatten
Glaubitz
Glauburg
Glauchau Um 1170 d. Rittersitz, Mitte des 13. Jahrhundert planmäßig angelegte Stadt, Zentrum der Schönburgischen Herrschaften bis 1918. Geburtsort von Georg Agricola. 1240 de Gluchowe, 1360 Gluchow, 1418 Glucha. Zum altsorbisch Adjektivisch głuchy ‘still’, in der Bedeutung ‘stiller Ort, dichter Wald’, Vgl. das Appellativum głu ˇsina‘ Waldesdickicht’. Die Grundform *Głucho vfolgt dem Typ Appellativum + Suffix -ov, wobei das Appellativum Wald, Bäume und dgl. bezeichnete. Nicht zu einem Personennamen. So Ober und Nieder-Glaucha, Ortsteil von Zschepplin, Landkreis Nordsachsen.
Glees 1139 Glensa.
Glehn, 1158-68 Glene.
Gleiberg, (Krofdorf) 1066 Glizberc, germanisch glira- Glanz, + berga, Berg.
Gleichen Die im 12. Jahrhundert erbauten zwei Burgen auf den Bergen Gleichen waren seit 1235 im welfischen Besitz, kamen jedoch 1270 an die von Uslar(-Gleichen); Alten-Gleichen blieb im Besitz der Familie, während Neuen-Gleichen 1451 an Hessen verkauft wurde; beide adlige Gerichte fielen 1815 beziehungsweise 1816 an Hannover. 1118–37 Lichen [F. 13. Jahrhundert, Kopie1 5. Jahrhundert], 1196 Gelichen; Gleichen (um 1588). Der Name beruht auf dem Appellativum mittelniederdeutsch l ̄ık, mittelhochdeutsch l ̄ıch ‘gleich’, dass neben gleichbedeutendem mittelniederdeutsch g(e)l ̄ık, mittelhochdeutsch g(e)l ̄ıch steht und im Namen substantiviert ist. Beide Varianten erscheinen im Namen, bis sich im 16. Jahrhundert die -g-haltige Form durchsetzt. Auffällig ist, dass der Name stets in hochdeutsch Form erscheint. Der Name bezog sich zunächst auf die beiden Berge und wurde dann auf die dort errichteten Burgen übertragen, die, nach dem Alter unterschieden, als Altengleichen (olden huse to den Lichen) und Neuengleichen (niegen huse to den Lichen) bezeichnet wurden. Die heutige Gemeinte ist nach den Bergen beziehungsweise den dortigen Burgen benannt.
Gleina
Gleiritsch
Gleißenberg
Gleisweiler
Gleiszellen-Gleishorbach
Glewitz
Glesch, (Köln) 973 Glessike.
Glessen, (Hüchelhoven) 1051 Glessene.
Gleuel, (Köln) 898 Cloulo.
Glietenberg, (Rönsahl) Mitte 1200 Glitenberge. Germanisch glitanda, gleißend, glänzend + berga, Berg.
Glienicke/Nordbahn 1412 czu glyneck, 1450 Glinickow, 1624 Glienicke. Der Name bezeichnete einen Ort, wo Lehm vorkommt, Grundform altpolabisch *Glin'nik, *Glinik oder *Glinky. Der Name wurde von altpolabisch *glina ‘Lehm’ mit einem -k-Suffix gebildet. Der Zusatz Nordbahn bezieht sich auf die oben genannte Bahnstrecke, um den Ort von den zahlreichen gleichnamigen in Brandenburg abzugrenzen. Ähnlich Alt-, Neuglienicke, Klein Glienicke, Ortsteil von Berlin.
Glinde 1229 erstmals urkundlich erwähnt, zum Zisterzienserinnen-Kloster Maria Magdalena. 1229 villam nostram Glinde [Original], 1492 thom Glinde, 1696 in dem Dorf Glinde. Der Name Glinde geht zurück auf das mittelniederdeutsch glint, das sich ins neuniederdeutsche glind wandelte und ‘Zaun aus Latten, Einfriedung, Umfassung’ bedeutet. Glinde bezeichnet also eine ‘eingefriedete beziehungsweise umzäunte Siedlung. So Glinde, Kreis Ostholstein, Glindesmoor, Glindhof, beide Kreis Steinburg.
Glött
Glonn 859–864 Glana, circa1010–1020 Glana, 1042–1046 Clana, 1127–1147 Glane, 1315 Glan, 1582 Glon, 1671 Glonn. Der Markt liegt an der Glonn (zur Mangfall, zum Inn), 774 (Kopie 824) Clana. Der Gewässername Glonn ist der keltisch Reliktname *Glana ̄, der dem Feminin des Adjektivisch keltisch *glano-s, -a ̄, altindisch glan ‘rein, klar, glänzend’, entspricht. SO Glonn, Ortsteil von Markt Indersdorf, Landkreis Fürstenfeldburg; Glandorf, Glanegg, Glanhofen, alle drei Kärnten; Glanhofen/Maxglan, Salzburg.
Glottertal
Glowe
Glücksburg
Glückstadt 1617 durch Christian SO, König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, gegründet, 1649 Verwaltungszentrum für die dänisch Landesteile in Schleswig und Holstein. Elbfähre, historisch Stadtkern (Beispiel für auf dem Reißbrett entworfene Residenzstadt), Brockdorff-Palais (heute Museum und Stadtarchiv). 1617 die Glückstadt genannt werden soll [Original], 1672 unsrer Veste Glückstadt. Der Ortsname entspricht den in jener Zeit häufig gegebenen Wunschnamen als diejenige ‘Stadt, die Glück bringen soll’.
Glüsing
Gmund am Tegernsee
Gnarrenburg Der Ort entstand bei einer wohl im 13. Jahrhundert errichteten, heute verschwundenen Burg, die auch als Zollstelle genutzt wurde. Burg und Ländereien gingen 1605 in den Besitz der Familie von Issendorff über. 1752 erwarb der hannoversche Staat den Hof zur Gnarrenburg, eine Vogtei wurde eingerichtet, der Moorkommissar Jürgen Christian Findorff wählte den Ort als Zentrum für die neu geschaffenen Moorkolonien entlang des Oste-Hamme Kanals. 1846 Gründung der Glasfabrik ‘Marienhütte’, Glasmuseum. 1904 wurde der kleinere Ort Gnarrenburg mit Geestdorf zusammengelegt. Um 1500 Gnarrenborch by dem more. Bildung mit dem Grundwort-burg, norddeutsch -borg ‘Burg, befestigte Stätte’. Im Baden-Württemberg ist wohl an norddeutsch gnarren ‘knarren, knirschen’ zu denken, bezeugt auch in niederländisch gnarren, englisch gnar, schon mittelniederdeutsch gnarren ‘knurren (vom Hund)’. Wahrscheinlich steht das Verb hier in einer Partizipialform, ähnlich etwa wie bei Schulenburg < bi der schulenden borch ‘eine verborgene, eine im Versteck lauernde Burg’, also zu verstehen als ‘die knarrende Burg’. Semantisch ähnlich Quakenbrück (‘die knirschende, knarrende Brücke‘).
Gneus
Gneven
Gnevkow
Gnewitz
Gnoien
Gnotzheim
Gnutz
Goch Als Stadt seit 1261 bezeugt. 2. Hälfte 11. Jahrhundert de Gohhe, um 1200 de Gogge, 1297 Gog [Original], um 1300 Goych. Der Name hat mit dem von Kaufmann (1973) vermuteten mittelniederländisch gooc ‘Kuckuck, Narr’ nichts zu tun. Die Schreibungen mit den auslautenden Reibelauten können nicht auf die Zweite Lautverschiebung zurückgehen, da sie nicht aus hochdeutscher Überlieferung stammen. Gleichwohl kann der Name, anders als von Derks angenommen, aus dem Germanisch erklärt werden. Zugrunde liegt das in mittelniederländisch ooi, ooye, mittelniederdeutsch oog ‘Aue, Land am Fluss, Insel’ vorliegende Wort ( -oog), das mit ge(wohl in Funktion eines Kollektiva bildenden Elements) präfigiert ist und dessen Vokal in Kontakt mit dem vokalischen Anlaut ausfiel (wie bei deutsch gönnen, niederländisch gunnen, vgl. althochdeutsch gi-unnan). Der ursprüngliche Langvokal im Hauptton ist offenbar noch in dem Beleg von 1300 bewahrt, wurde später jedoch verkürzt (h. [ɔ], wohl wie rhein. genug [ə'nυ] für standardsprachlich [u:]). Für das auslautende -g hat sich die Reibelaut-Graphie durchgesetzt. Der Name ist somit als ‘Gelände am Wasser’ zu deuten. Ohne das Präfix ist zugrunde liegendes germanisch *a( ̄g)w-j-o ̄‘Land am Wasser’ in Toponymen häufig.
Göckinghof, (Schwelm) 1166 Godenghouen, 1181 Godingouin, 1186 Gottenchof. Germanisch Godingo hofum, zu den Höfen der leute des Godo.
Godelheim, 1015-25 Gudulmum.
Gochsheim
Goddert
Godendorf 1222 Goderdorf. Anfang 1300 Godenlendorp.
Göcklingen
Göda
Gödenroth
Gödenstorf
Godorf, (Rondorf) 1159-70 Gvdigedorp, 1176 Gudegedorf. Germanisch Gudingo porpa, Dorf der Leute des Gudo.
Goldbeck, 1016 Goltbiki, 1031 Glotbeke. Germanisch gulpa, Gold, + baki, Bach.
Goldberg, (Mettman) 1180-1200 de Goldberge. Germanisch gulpa, Gold, + berga, Berg.
Gölenkamp, Mitte 1200 Guthelincheim. Germanisch Gupilinga haim, Wohnung der Leute des Gupilo.
Golzheim, (Düsseldorf) 1015 Godolfasseim. Ende 1200 Gotholuesheim. Germanisch Gupawulfas haim, Wohnung des Gupawulf.
Göggingen
Göhl
Göhlen
Göhrde
Göhren (Rügen)
Göhren (Altenburger Land)
Göhren-Lebbin
Göldenitz
Gölenkamp
Göllheim im Nordpfälzer Bergland, 13 Gemeinten, von denen Göllheim im 14. Jahrhundert Stadtrechte erhielt. Aus dem Mittelalter stammt ein alter Königshof. 1298 Schlacht auf dem Hasenbühl zwischen Adolf von Nassau und Albrecht I. von Österreich und 1309 Errichtung des Sühneo der Königskreuzes von Göllheim. 770 Gylnheim (Kopie 1430), 1533 Gellheim; Göllheim (1796). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Gil(l)o, Genitiv Singular Gillin-, der mit dem Grundwort -heim zum Ortsnamen wurde und als ‘Wohnstätte des Gil(l)o’ zu verstehen ist. Im 16. Jahrhundert Ausfall des -n-, seit 18. Jahrhundert hyperkorrekte Schreibung mit -ö-, die bis heute amtlich ist.
Gondenbrett, (Trier) 1103 Gunnninbreth, 1222 Gunnenbreht. Germanisch Gundin brakti, Bergrucken des Gundi, (gundjo, Kampf)
Gondershausen= Obergondershausen und Niedergondershausen. 897 Cundheresprumare (ofebar eine Verwechlung mit Guntersblum) 912 Gontireshuson. 962 Gunthereshusun. Germanisch Gundiharis husum, zu den Hausern des Gundihar, (gundjo, Kampf + harja, Heer)
Gondorf, (Koblenz) 588 Contrua, 870 Contraua, 870 Guntereuen. Keltisch.
Göllnitz
Gönnebek
Gönnersdorf (Ahrweiler) (Bei Brohl) 1173-90 Gundestorp, 1216 Gunderstorp. Germanisch Gundiharis porpa, Siedlung des Gundihari.
Gönnersdorf (Eifel) (bei Neuwied) 1109 Genderdorf, 1166 Gindestorp, 1176 Genderstorp, Gendestorp. Germanisch Gadahari porpa, Siedlung des Gandahari.
Gönnheim
Göpfersdorf
Göppingen Zunächst im Besitz der Staufer, die Göppingen im 12. Jahrhundert als Markt anlegten und anschließend zur Stadt (1284 civis) erhoben; 1273/73 von Graf Ulrich von Württemberg erobert. 1110 (Kopie1574–78) Goppingen, 1154 Geppingin, 1206 Goeppingen; Göppingen (1324). Es handelt sich wohl um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Geppo: ‘bei den Leuten des Geppo’. Die ö-Schreibung ist dann eine hyperkorrekte mundartlich Form auf dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von ö zu e. So Göpping, Oberösterreich.
Görgeshausen
Görisried
Göritz
Görkwitz
Görlitz Siedlung am Flussübergang nach Schlesien, böhmische Burg und Burgflecken im 11./12. Jahrhundert, seit alters wichtige Kreuzung der Fernstraßen von Nord-, Süd und Ost-West, um 1200 planmäßige Stadtanlage im Bereich der heutigen Altstadt, Neustadt um 1250, nach 1945 wurde der ö der Neiße gelegene Teil der Stadt abgetrennt und bildet seitdem die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec. 1071 Goreliz, 1131 Yzhorelik, 1241 de Gorliz, Zgorliz, 1319 Gorlizc,1474 Görlitz. Aus der altsorbischen Grundform *Zhorel’c, die vom westslawische Verb zgoreti ‘ausbrennen’, älter izgoreti, gebildet wurde und in der slowenisch Wald Bezeichnung zgorelec ihre genaue Entsprechung findet und die offenbar im Altsorbisch, Alttschechisch und dgl. ebenfalls verbreitet war und eine Rodung bezeichnete. Die sorbisch Form Zhorjelc ist seit 1700 bezeugt, sie setzt die alte Grundform fort. So Görlitz, Ortsteil von Schrebitz, Gemeinte Ostrau.
Görmin
Görsbach
Görwihl
Gorze, 1070 Gorziensis.
Görzke
Göschitz
Gösen
Gösenroth
Gössenheim
Gössitz
Gößnitz
Gößweinstein
Göttin
Göttingen Im 13. Jahrhundert eigenes Stadtrecht nachweisbar und Mitglied der Hanse; 1737 Einweihung der Georg-August-Universität, der im 18. Jahrhundert renommiertesten deutsche Universität; 1751 Gründung der Akademie der Wissenschaften; heute bedeutendster Wissenschaftsstandort Niedersachsens (viertgrößte deutsche Bibliothek) und regionales wirtschaftlich Oberzentrum. 953 Gutingi, 1258 Gotinge; Göttingen (1791). Ableitung mit dem Suffix-ing(en), dass hier ein Neutrum im Dativ Singular ist. Basis der Ableitung ist das Appellativum germanisch *guta, althochdeutsch gosse, mittelniederländisch gote, engl. gut ‘Wasserlauf’. Das Suffix wird dann an häufigeres -ingen angeglichen. Die Form setzt sich Anfang des 15. Jahrhundert durch. Das Suffix bewirkt Umlaut des Vokals der Basis (-ü-), der zu -öz er ehnt und gekürzt wird. Der namengebende Wasserlauf wurde in der Innenstadt archäolisch nachgewiesen.
Gohrisch
Gokels
Golchen
Goldbach (Unterfranken) Goldbach, ab Mitte des 15. Jahrhundert zu Mainz, seit 1814 zu Bayern. 1354 zu Golczbach, 1380 Golpach, 1397 zu Golppach. Der Markt ist benannt nach dem Bach, der dort in die Aschaff mündet. Grundform des Namens ist *Goltes-bach > Goltsbach, mit Sprecherleichterung Golpach/-bach. Goltes ist der Genitiv des Personennamen *Golt, einer Kurzform für Personennamen mit einer Vollform wie Herigolt du dgl. D e Name ist nachträglich an den häufigen Ortsname Goldbach angeglichen worden.
Goldbeck
Goldberg-Mildenitz. Goldberg: Ursprünglich slawische Siedlung, 1248 Stadtgründung durch Fürsten von Mecklenburg Parchim, 1701–1934 zu Mecklenburg-Schwerin, Anfang des 19. Jahrhundert Erschließung einer eisenhaltigen Quelle, für wenige Jahrzehnte Kurbad. Mildenitz: Name eines die Region querenden Gewässers und Name eines vormaligen Amtes. 1227 in Golss, 1231 Goltz, 1248 in Goltberch (Kopie), 1261 in villa Goltberge, 1294 oppidum Goldberghe. Der Ortsname liegt ein altpolabisch Flurname *Golec oder *Golica zugrunde; die unbetonten Vokale in den häufig für Flurname genutzten Suffixen -ec und -ica sind bei der Eindeutschung des Namens verloren gegangen. Das Appellativum lässt sich als slawische *gola ‘kahler Ort; Heide’ rekonstruieren. Mit Zuzug deutsche Siedler wurde der Ortsname vermutlich zunächst mit-berg erweitert und schließlich das deutsche Appellativum Gold ein gedeutet. Der Zusatz Mildenitz ist ein alter Flussname (1237 Milnitz, 1256 Milniz, 1272 Mildenizce, 1274 Milnitze, 1283 Mildeniz) mit für slawische Flussname typischem Suffix -nica, Ableitung vom Adjektivisch *mil ‘lieb’. So U. a. Goldewin, Ortsteil von Mistorf, Landkreis Güstrow; Mildenitz, Landkreis Mecklenburg-Strelitz.
Goldebek
Goldelund
Goldenstedt Die territoriale Zugehörigkeit von Goldenstedt häufig wechselnd und umstritten zwischen dem Hochstift Münster, den Grafen von Wildeshausen, denen von Suthorst, den Grafen von Diepholz und den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg; 1803 an das Herzogtum Oldenburg. Um 1080 Goldensteti [Kopie 14. Jahrhundert], 1080–1088 Goldenstide, 1292 Goldenstede; Goldenstaedt (1805). Bildung mit dem Grundwort -stedt und dem schwach flektierenden Kosename*Goldo im Genitiv Singular, der im altsächsisch Raum nicht bezeugt ist. Das Appellativ altsächsisch gold, mittelniederdeutsch golt kommt wegen des -en nicht in Betracht; das Adjektivisch golden ebenfalls nicht, da es mittelniederdeutsch gülden lautet. Deutung also: ‘Siedlung des Goldo’.
Goldisthal
Goldkronach
Gollenberg (Havelland)
Gollenberg (Hunsrück)
Gollhofen
Golmbach
Golmsdorf
Golßen
Golzow (Mittelmark)
Golzow (Oderbruch)
Gomadingen
Gomaringen Von 1191 bis ins 15. Jahrhundert sind Herren von Gomaringen bezeugt, die auch die Ortsherrschaft besaßen. 1648 an Württemberg verkauft. Gomaringer Schloss, Schloss und Gustav-Schwab-Museum. Um 1090 (Kopie 1137/38, Kopie 16. Jahrhundert) Gomaringen, Gomatingen, 1191 Gomeringen, 13. Jahrhundert Gomaringen, Gomeringen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Gomari: ‘bei den Leuten des Gomari’. Die Schreibung Gomatingen beruht wohl auf einer Verwechslung mit Gomadingen, Landkreis Reutlingen.
Gommern Frühmittelalterlicher slawische Burgwall und Burgbezirk, seit 948 deutscher Burgward mit Siedlung, im 16. Jahrhundert Marktflecken, Stadtrecht 1713. Sehenswert ist die mittelalterliche Wasserburg. 948 Guntmiri [Original], 973 Gummere, 1459 Gummern, 1538 Gomern. Der sehr alte Ortsname ist auf eine Grundform *Guntmari zurückzuführen und enthält den altsächsisch Personennamen Guntmar (zu germanisch *gunþ ‘Kampf’ und altsächsisch mari ‘berühmt’) in flektierter Form. Die späteren Belege zeigen Assimilation von -ntm zu -nn und mundartlich Senkung des -u zu -o-. So Gommerstedt im Ilm Kreis.
Gommersheim
Gompertshausen
Gonbach
Gondelsheim
Gondenbrett
Gondershausen
Gondorf
Goosefeld
Gorden-Staupitz
Gorleben
Gorlosen
Gornau/Erzgebirge
Gornhausen
Gornsdorf
Gorxheimertal
Goseck
Gosen-Neu Zittau
Gosheim
Goslar Die mittelalter Bedeutung der Stadt rührte vor allem vom Silberbergbau im Rammelsberg her; unter Kaiser Heinrich wird die Kaiserpfalz vom gelegenen Werla hierher verlegt; im 12. Jahrhundert Stadt, deren Stadtrecht bis nach Obersachsen Verbreitung fand; 1340–1802 Freie Reichsstadt; im 16. Jahrhundert wirtschaftliche Niedergang, der erst im 19. Jahrhundert durch Ansiedlung von Industrie und durch Fremdenverkehr umgekehrt wurde. 1005 Goslar [Kopie 13. Jahrhundert], 1142 Goslarie; Goslar (1823). Bildung mit dem Grundwort-lar. Das Bestimmungswort enthält den Gewässername der Gose (1185–89 Gosam), die durch den Ort fließt. Diese ist zu indogermanisch *gheus ‘gießen, fließen’ zu stellen.
Gossersweiler-Stein
Gosselsheim, (Eckelsheim) 962 Gozoluesheim, 1026 Guozolesheim, 1155 Gozofsheim, Germanisch Gautawulfes haim, Wohnung des Gautawulf.
Gössenheim, 782-83 Gozenseim.
Götterswick, (Voerde) 1138 Gotreswich, 1151 Goterwisc. 1193-1205 Goterswich. Germanisch Gautaharis wika, Tochtersiedlung des Gautahari.
Gotha Altthüringische Siedlung; im 8./9. Jahrhundert Königsgut; im 11. Jahrhundert Burg; Entwicklung zu Marktort an Altstraßenkreuzung, 12. Jahrhundert Stadtrecht; bis ins 16. Jahrhundert Waid und Getreidehandel; 1640 bis 1918 Residenzstadt des Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha (Barockschloss Friedenstein). 775 Gotaha, 9. Jahrhundert in villa Gothaho, 1120 Gotaha, 1189 Godaha; Gotha (1223). Der Ortsname i st gebildet aus altsächsisch gota ‘Rinne, Graben, Kanal’, mittelniederdeutsch go ̄te, hochdeutsch Gosse ‘Abflussrinne’, und dem Zusatz-aha ‘Wasser’. Es handelt sich also um den ursprünglich Namen für ein örtliches Gewässer, dessen Name auf den Ort übertragen wurde. Der Ortsname hat den alten Lautstand bewahrt, die hochdeutsch Lautverschiebung ist unterblieben. So Göttingen.
Gottsbüren, 1020 Gunnesburin, Germanisch Gundis burim, zu den Koten des Gundi. (Gundjo, Kampf)
Götzendorf, (Homberg) 1. Halfte 1100 Gotziasthorpa. Germanisch Godtsjas porpa, Siedlung des Godtsjo, Godtjo.
Gottenheim
Gottesgabe
Gotteszell
Gottfrieding
Gotthun
Gottmadingen Im 12. Jahrhundert sind edelfreie Herren von Gottmadingen belegt, die Ortsherrschaft hatten von 1300 bis 1518 die Herren von Randegg inne, um 1660 erwarb Österreich Besitzrechte und seit 1805 württembergisch. Schloss Gottmadingen, Schloss Randegg, St. Ottilia. 965 (12. Jahrhundert) Gotemunding en, 973 Gu ̊mu ̊ttngen, 1100 Gothmou tingen, 1106 Gu ̊tmuu ̊ tingin, 1279 Gottmindingen. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung, wohl zu dem Personennamen Guotmuot: ‘bei den Leuten des Guotmuot’. Der nicht mehr verstandene Name wurde sekundär an Gottangeschlossen. So Gutmadingen, Ortsteil von Geisingen.
Graach an der Mosel
Graal-Müritz
Grabau (Lauenburg)
Grabau (Stormarn)
Graben
Graben-Neudorf Entstand 1972 durch die Vereinigung der ehemals selbstständigen Gemeinden Graben und Neudorf. Graben ist vermutlich eine relativ späte Siedlung und wurde 1310/12 von den Rittern von Ubstadt an den Markgrafen Rudolf von Baden verkauft. Neudorf ist eine späte Ausbausiedlung von Graben her, ging zunächst an das Amt Udenheim und ist seit 1803 badisch. Graben: 1328 Graben [Original], 1453 Graben [Original]. Neudorf: 1531 zum Newendorf [Original], 1541 Neuendorff [Original], 1571 Newendorff [Original]. Graben gehört zu althochdeutsch grabo, mittelhochdeutsch grabe ‘Graben’. Es handelt sich daher wohl um eine Stellenbezeichnung ‘am Graben (der Burg, bei der das Dorf entstand) ’ oder ‘am Graben (der Pfinz, die hier in die Rheinniederung abfällt)’. Ein Teil von Neudorf wurde von Graben aus besiedelt und „das neue Dorf“ genannt. So Graben, bei Neulengbach.
Grabenstätt
Grabenstetten
Grabfeld
Grabow Im 12. Jahrhundert slawische Burg mit Siedlung, 1252 Stadtgründung durch die Grafen von Dannenberg, 1320 zu Mecklenburg, im 17./18. Jahrhundert diente das umgebaute Schloss als Witwensitz der mecklenburgischen Herzoginnen, seit Ende des 18. Jahrhundert Ansiedlung von Kleinindustrie mit Brauerei (1770), Leder(1817), Fass(1858) und Goldleistenbetrieb (1866). 1186 Grabowe, 1269 Graboye; Grabow (1189). Der Ortsname liegt ein altpolabisch Flurname *Grabov mit einem Stellen bezeichnenden Suffix -ov,-o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Im Grundwort steht das altpolabische Appellativum *grab ‘Hainbuche, Buche’; die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘Ort mit/an (Hain-)Buchen’ rekonstruieren. So U. a. Grabow(-Below), Landkreis Müritz; Grebbin, Landkreis Parchim.
Grabowhöfe
Gräben
Gräfelfing 763 (Kopie von 824) Grefoluinga, 802 (Kopie von 824) Grefoluingen, 1315 Greffolfing, circa 1440 Greffelfing, 1811 Graefelfing, 1867 Gräfelfing (Greffelfing). Es ist der Personennamen *Grefolf zu erschließen, der durch das Zugehörigkeit Suffix- ing abgeleitet ist.
Gräfenberg
Gräfendhron
Gräfendorf
Gräfenhainichen
Gräfenthal
Grävenwiesbach
Grafräth, (Solingen) 1135 Greurode. 1191-93 Greuerodhe. Germanisch graefin, zu graefjn, Grad + ropa Rodung.
Grafenau (Niederbayern) 1376 Stadtrechte (als erster Ort im Bayerischen Wald), seit 1965 staatlich anerkannter Luftkurort. Lage am sog. Goldenen Steig, einer historisch bedeutenden Salzhandelsverbindung (Säumerstraße) zwischen Österreich, Bayern und Böhmen. 1376 Grauenau, 1396 Grafenaw [Original], 1456 Graffenaw; Grafenau (1643). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform mittelhochdeutsch *Gra ̄venouwe ist eine Genitiv-Singular oder Genitiv-Plural-Form zu mittelhochdeutsch gra ̄ve ‘Graf ’. Als Grundwort fungiert mittelhochdeutsch ouwe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’ ( -au), sodass sich als ursprünglich Bedeutung des Ortsname ‘Au(-Siedlung) des oder der Grafen’ ergibt. Mit Graf beziehungsweise Grafendürfte(n) wohl einer oder mehrere mittelalterliche Grafen von Formbach (am Inn, s von Passau), höchst wahrscheinlich aus deren Windberger Linie angesprochen sein. Die Schreibung -ui m kopial überlieferten Erstbeleg steht für -v (mit Lautwert f), -w in den Belegen von 1396 und 1456 für -u. So Grafenau, Reg.-Bez. Stuttgart.
Grafenau (Württemberg)
Grafenberg
Grafengehaig
Gräfenhainichen. Stadt im Landkreis Wittenberg. Hochmittelalterliche Gründung, zunächst unter anhaltischer Lehnshoheit, seit dem späten 14. Jahrhundert wettinisch. 1285 domino Burchardo de Indagine [Original], 1325 mit deme Hayn [Original], 1381 Gravinalbrechtishayn [Original], 1405 czum Grefinheynchin [Original]. Ursprünglich simplizische Benennung, vgl. -hain. Die Zusätze Grefin-, Gravonalbrechtis u.ä. wurden von der Kanzlei der Wettiner zur Unterscheidung von Großenhain eingeführt. Sie beziehen sich auf den Vorbesitzer, den anhaltischen Grafen Albrecht (1316–1362). Mundartlich, umgangssprachlich und in regional verankerten historischen Belegen heißt es hingegen oft Henichen o.ä., die Zusätze werden also nicht realisiert. Eine von der älteren Forschung gelegentlich erwogene Namen übertragung von ‘s-Gravenhage ist abwegig und mit den historisch Belegen nicht zu vereinbaren. So Großenhain, Landkreis Meißen.
Grafenhausen
Grafenrheinfeld
Grafenwiesen
Grafenwöhr
Grafhorst
Grafing bei München Im 13. Jahrhundert Ausbau zum Markt durch die Wittelsbacher. Circa 1110 Grauingin, circa 1205 Graevingen, circa 1400 Grafing, 1964 Grafing b. München. Es liegt althochdeutsch gra ̄fo, grauo, crafo ‘Graf’ zugrunde, abgeleitet durch das Zugehörigkeit suffix -ing; man kann an einen Vorfahren des um 1100 hier begüterten Grafen von Kling denken.
Grafling
Grafrath
Grafschaft
Grainau
Grainet
Graitschen bei Bürgel
Grambek
Grambin
Grambow (Nordwestmecklenburg)
Grambow (Vorpommern)
Grammendorf
Grammentin
Grammetal
Grammow
Gramzow Das Amt umfasst 6 Gemeinten. 1177/78 wurde im Dorf Gramzow vom pommerschen Herzog Bogislav I. ein Prämonstratenserkloster gestiftet, dessen Konventualen aus Ratzeburg kamen. 1536 wurde es infolge der Reformation ein landesherrliches Amt. Die Klosterkirche wurde 1687 den Hugenotten zugewiesen, brannte 1714 ab und ist seitdem gleich den Klostergebäuden Ruine. 1168 villa Gramsowe, 1263 in Gramzow, 1375 Gramtzow, Grampzo, in Gramsow; Gramzow (1861). Grundform altpolabisch *Gra ̨baˇsov-/*Gra ̨boˇsov ‘Ort, der nach einem Mann namens Gra ̨ basˇ, Gra ̨ bosˇ o. ä. benannt wurde’. Der Zuname gehört zum Adjectivisch altpolabisch *gra ̨by ‘roh, grob’ und ist eine Bildung mit einem ˇs-Suffix. Die Verbindung mb wurde in der Mundartlich zu m(m) assimiliert. Ähnlich Gramzow, Ortsteil von Gransee, Landkreis Oberhavel, und Ortsteil von Krusenfelde, Landkreis Ostvorpommern.
Grande
Gransdorf
Gransebieth
Gransee Bei Gransee slawische Burgwall sowie Vorburgsiedlung. Stadt als Marktsiedlung mit Schutzfunktion gegen Mecklenburg gegründet, 1262 Stadtrecht. Eine der besterhaltenen mittelalter Befestigungsanlagen in der Mark Brandenburg. Pfarrkirche St. Marien aus dem 13. Jahrhundert An den Aufenthalt des Trauerzuges der 1810 verstorbenen Königin Luise von Preußen erinnert in der Stadt das von K. F. Schinkel entworfene Luisendenkmal. 1262 Stad Gransoyge, 1302 Granzoge [Original], 1333 Gransowe, 1499/1500 Cransehe; Gransee (1775). Die Erklärung des Namens bereitet Schwierigkeiten. Wahrscheinlich ist der Name mit altpolabisch *gra ̨z < urslawische *grêzц/*gra ̨zц ‘Sumpf, Schlamm, Morast’ zu verbinden. Das slawische Suffix -ovund das deutsche Grundwort -oie (mittelniederdeutsch oie, ouwia ‘Aue, Land am Wasser, Insel’) können zusammengefallen sein. Gransee wird auch als d. Zusammensetzung aus althochdeutsch (mittelniederdeutsch) grans ‘Schnabel, Spitze, Horn’ angesehen. Die g-Schreibungen können für j stehen, da mundartliches g wie j gesprochen wurde. Problematisch ist, dass grans im Mittelniederdeutsch nicht belegt ist. Das Grundwort -see ist sekundär angetreten. Gransee liegt am gleichnamigen See (1590 von dem Jaronschen see).
Granzin
Grapzow
Grasberg 1785 wurde auf einem Sandhügel (5 m über NN) im Rahmen der Kolonisierung des Teufelsmoores die Grasberger Kirche errichtet; um sie herum entstand die gleichnamige Siedlung. Grasberg (1791). Der erst Ende des 18. Jahrhundert bezeugte Name enthält als Grundwort-berg und als Bestimmungswort das unflektierte Appellativum hochdeutsch Gras ‘Gras, Wiese’. Namengebend war der Hügel, auf dem die Kirche erbaut wurde, der offenbar trocken genug war, dass dort Gras wachsen konnte.
Grasbrunn
Grasellenbach
Grasleben
Grassau
Grattersdorf
Gratzfeld, (Oberpleis) 1212 Gratiswelt.
Grau, (Euren) 860 Grau.
Grauel
Grebenau Grebenau war wahrscheinlich um 800 ein karolingisches Straßenfest. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Grebenau 1265 im Jahr unter dem Namen Greuenhowa.
Grebenhain Besiedelt wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Grebenhain zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert wahrscheinlich in mehreren Wellen von Siedlern aus der Wetterau im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus durch die Äbte des Klosters Fulda. Der älteste urkundlich belegte Ortsteil ist Crainfeld, auf dessen Existenz es bereits in einer fuldischen Schenkungsnotiz aus dem 9. Jahrhundert Hinweise gibt. Die erste eindeutig nachweisbare Erwähnung von Crainfeld findet sich in einer Königsurkunde von 1012, in der auch die Ortsteile Bermuthshain und Ilbeshausen erstmals urkundlich erwähnt werden. Der Kernortsteil Grebenhain wurde in zwei riedeselschen Urkunden aus dem Jahr 1338 als „Grebenheyn“ und „Greffenhayn“ erstmals urkundlich erwähnt.
Grebenstein Grebenstein wurde 1272 erstmals als Grevensteine urkundlich erwähnt.
Grebin
Grebs-Niendorf Der Ort Niendorf wurde 1431 als Neyedorp, Grebs im Jahr 1285 als Grebece erstmals urkundlich erwähnt.
Greding Die erste urkundliche Erwähnung einer Gemeinde stammt aus dem Jahr 1091. Im 11. Jahrhundert gelangte das Gut Greding in den Besitz der Bischöfe von Eichstätt und blieb bis 1803 unter deren Gerichtsbarkeit.
Grefrath Erstmalig erwähnt als Stiftung der Gräfin Aleidis von Molbach (Maulbach) zum Seelgedächtnis ihres verstorbenen Gatten. 1177 in Greuerode. Zusammensetzung aus mittelniederdeutsch gr ̄eve ‘Graf ’ und-rod(e): ‘Rodung/Rodeland des Grafen’. So Gräfrath, Stadtteil von Solingen.
Greifenberg ist ein Kulturname, zusammengesetzt aus dem mittelniederdeutsch Appellativum gr ̄ıp, d. Greif, polnisch gryf ‘Figur, die sich im Wappen der pommerschen Herzögen befand (auch der heute Westpommern) ’ (vgl. Greifswald), gebildet aus lateinisch gryphus und mittelniederdeutsch Appellativum berch, deutsch-berg. Der Ortsname Gryfice wurde 1945 amtlich eingeführt und ist eine phonetisch-derivationelle Substitution des d. Ortsname mit dem polnisch Suffix -ice anstatt d. -berg. Adjektivisch gryficki. So Greiffenberg in Schlesie // Gryfów S ́la ̨ski, Woi. Niederschlesisch; Greifenhagen // Gryfino, Westpommern; beide Polen; Greifswald.
Greifenstein n erhaltenen Urkunden wurde Greifenstein unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):
Griffenstein, de (1158) [Der Beleg dieses Meribodo von Greifenstein in: RI IV, 2, Nr. 531 ist vermutlich nicht auf dieses Greifenstein zu beziehen]
Griffenstein, de (1237) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 8 Nr. 24]
Griffinstein, de (1255) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 23–24 Nr. 70 und 74]
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung der Burg Greifenstein stammt aus dem Jahr 1237. Im Jahre 1322 erteilte König Ludwig IV. die Erlaubnis an Graf Gottfried von Sayn zur Errichtung einer befestigten Stadt unterhalb der Burg mit Frankfurter Stadtrecht, die Stadtrechtsverleihung an Greifenstein blieb allerdings ohne Folgen.[4] Die Burg Greifenstein war namensgebend für die Gemeinde.
Greifswald 1199 Gründung des Zisterzienserklosters Hilda (später Eldena), von dort aus ab 1209 mit Gestattung durch Rügenfürsten planmäßiger Aufbau einer neuen Siedlung, 1248 Erwähnung als „oppidum“, 1250 Lübisches Stadtrecht, 1281 Mitglied der Hanse, Universität (gegründet 1456, 1248 Gripheswald [Original], 1249 Gripeswald, 1250 Grifeswolde, 1280 Gripeswalt, 1298 Gripeswald; Greifswald (1553). Der Ortsname ist zusammengesetzt aus mittelniederdeutsch gr ̄ıp ‘Greif’ (Fabelwesen mit Adlerkopf und Löwenpfoten, seit 1214 Wappentier des pommerschen Herzogshauses und Bezeichnung der Herzogsfamilie als „die Greifen“); mittelhochdeutsch -ph beziehungsweise mittelniederdeutsch -panstelle von -f sind Kennzeichen verschiedener Einflüsse; norddeutsch -wold(e) ist hochdeutsch-wald. Die neuhochdeutsch Schreibung mit Diphthongierung des - ̄ız u -ae (geschrieben -ei-) und -p zu -f setzt sich erst im 17. Jahrhundert durch. Bis heute erhalten ist eine elliptische umgangssprachliche Form Grüps (geschrieben: Gryps), vermutlich im Zusammenhang mit älteren Schreibungen mit -y (vgl. lateinisch gryphus) sowie zur Differenzierung von umgangssprachlichem Grips ‘Verstand’.
Greiling
Greimerath (Eifel) Greimerath wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt.
Greimerath (Trier-Saarburg) 981 Grimolderode. Germanisch Grimawaldes ropa, Rodung des Grimawald, ( grimo, Helm, Maske + walda, Herr(scher).
Greimersburg 1135 Grimesbvra. Germanisch Grimes burja, Schuppen des grimo, (grimo Helm, Maske)
Greiz (Vogtland), Schon frühgeschichtlicher Siedelplatz, slawische Siedlung mit Burg fraglich; Deutsch Siedlung mit Burg 12. Jahrhundert, im 13. Jahrhundert Stadtanlage; 1306 bis 1918 Residenz einer Linie des Hauses Reuß; im Mittelalter Landwirtschaft und Handwerk, Oberes und Unteres Schloss, Beiname „Perle des Vogtlandes“. 1209 prope Graitz, in Groytz, 1225 Groiz (castrum), 1350 Greucz, 1384 Graicz, 1566 Graitz; Greiz (1802). Ursprünglich altsorbisch Ortsname gebildet aus altsorbisch *grod’c (< *grodцcц < älter *gardцcц) ‘Burg, befestigte Siedlung’, eine Deminutivform zu altsorbisch grod ‘Burg’, vgl. polnisch gród, tschechisch hrad. Die Bezeichnung für ‘kleine befestigte Siedlung’ wurde zum altsorbischen Ortsnamen *Grod’c. Nach Übernahme des Ortsnamens ins Deutschland als [*grodits] ist intervokalisch |d| im 12. Jahrhundert bereits geschwunden und [groits] gesprochen worden, was Schreibweisen wie Groiz, Groez, Greutz, Grewtz, Greuycz uswach vom 13. Jahrhundert anzeigen. Seit dem 14. Jahrhundert sind die mundartlich entrundeten Formen mit ai und ei vertreten, die im Ortsname Greiz auch amtlich wurden. So Groitzsch, Landkreis Leipzig, 1181 Groiz; Gröditz, Landkreis Meißen, 1217 Grodiz.
Gremersdorf Der Name Gremersdorf leitet sich von Gremerstorpe ab. Dies bedeutet Dorf des Grimhari, Grimheri, Grimher, Grimer. Gremersdorf wurde 1377 von den sechs Brüdern v. Siggen dem Rat der Stadt zu Kiel zum Nutzen des Heiligengeist- und St. Jürgenhospitals verkauft. Am Anfang des folgenden Jahrhunderts hatte das Dorf acht Hufen.
Teschendorf war das nördlichste der Kapitelsdörfer des Lübecker Domkapitels.
Gremersdorf-Buchholz Gremersdorf und Buchholz wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Buchholz wurde 1269 als Bocholte, 1435 als Bukholt und 1696 als Bookholt genannt. 1269 schenkte Fürst Wizlaw II das Gebiet dem Kloster Neuenkamp, wo es lange Zeit verblieb. 1632 gehörte der Ort zum Amt Franzburg und war im Kirchspiel Wolfsdorf.
Eichholz könnte um 1278 als Klosterdorf gegründet worden sein, vielleicht durch den Stralsunder Johannes de Echolde. 1434 wurde der Ort Ekholt genannt.
Gremersdorf wurde 1289 als Griemerdorph erstmals erwähnt und 1461 als Gremerstorp sowie als 1763 Grimersdorf. 1413 und 1446 kaufte Kloster Neuenkamp hier Land.
Grenzins slawischer Name kann nahes feuchtes Wiesenland bedeuten. Als Grancin wurde es erstmals 1235 bezeichnet beim Ankauf von Land durch das nahe Ziestercienserkloster Neuencamp, das dort 1260 auch eine Krebsmühle erwarb.
Hohenbarnekow hieß 1618 Hogenbernikow und 1696 Hohen-Barnekow zur Abgrenzung von Klein Barnekow. Das slawische Barnekow kann als Kampf, Wehrhaft oder Streiten gedeutet werden. Um 1580 war das Gut im Besitz der Familien von Behr, ab 1631 von Rekentin und von 1862 bis 1934 (von) Hagemeister (Stralsunder Ratsherren).
Neumühl nannte sich 1272 Vogedisdorp. 1279 erwarb das Kloster Neuenkamp den Ort. Eine Mühle wurde nach Vogtsdorf umgesetzt. Nach 1618 hieß der Ort Niemühl auch wenn er 1654 auch als Voigtsdorf bezeichnet wurde.
Pöglitz wurde 1255 erstmals als Pogelictz erwähnt. Der slawische Name könnte als Ort bei einer kahlen Fläche gedeutet werden.
Gremsdorf
Grenderich 1238 wird Grenderich erstmals urkundlich erwähnt.
Grentrup (Drensteinfurt) +1000 Greingthorpe, Mitte 1200 Grincthorpa.
Grenzach-Wyhlen Grenzach: 1275 Crenzach, 1281 Kopie Krenzach. Wyhlen: 1240 Wil [Original], 1243 Wilon [Original]. Für den Siedlungsname Grenzach ist die Ausgangsform *Carantia ̄cum anzusetzen. Solche galloromanischen Mischformen, bestehend aus einem Personennamen und dem Suffix-a ̄cum zur Bezeichnung der Zugehörigkeit zu einer Person oder einer Sippe, kommen in der Gegend öfter vor. Die zugrunde liegenden Personennamen lautet keltisch *Karantos mit der Bedeutung ‘Freund, Verwandter’, Partizip Präsens zu *karajo ̄ > *karo ̄ ‘ich liebe’, latinisiert Carantus. Das daraus gebildete Gentilium Carantius diente als Ableitungsbasis für den Siedlungsname. Durch die zweite Lautverschiebung und den -i-Umlaut entwickelte sich *Carantia ̄cum über *Cherentzach zur heutigen Form. In der Mundart hat sich anlautendes [x] erhalten, während in der Schriftform wohl Grenze ein gedeutet ist. Der Siedlungsname Wyhlen ist wohl auf ein Lehnwort althochdeutsch w ̄ıla, Dativ Plural w ̄ılo ̄n, aus lateinisch v ̄ılla zurückzuführen. Bezeichnet wurde damit das Gebäude eines Gutshofs, nicht ein wirtschaftlicher Komplex wie mit v ̄ılla ̄re. Mit ze w ̄ılo ̄n ‘bei den (römischen) Landhäusern’ war also ursprünglich eher eine Stelle als eine Siedlung gemeint. So † Grenzach, bei Niedersept // Seppois-le-Bas, Département Haut-Rhin; Grenzingen // Grentzingen, bei Altkirch, Département Haut-Rhin; Weil am Rhein, Landkreis Lörrach.
Gressenich, (Aa) 973 Crasciniacum, ende 1200 Greznich.
Gresse
Grethem Im 13. Jahrhundert stand hier einst die Burg Blankenhagen, eine der vielen Burgen entlang der Aller und Leine. Von der Burg ist nur noch ein Burghügel übrig.
Grettstadt Im Jahre 815 wird Grettstadt ertmals urkundlich nachgewiesen.
Die alten Bezeichnungen sind vielfältig:
Grazzestat, Grezzistat, Grezstat findet man in alten Schriften. Nach Ansicht von Geschichtsforschern ist der Ortsname auf den Personennamen Grado oder Grazzo zurückzuführen.
Greußen 860 wurde der Ort erwähnt als Gruzzi. Der Ortsname kommt vom althochdeutschen Wort Grus für Sand. Davon wiederum leitet sich Gruzen – „ein Ort auf Sand“ ab. In der Karolingerzeit kam das Gebiet der „Drei Greußen“ (West-, Cling- und Markt-Greußen) durch Schenkung wohl fränkischer Grundherren an das Kloster Fulda. Das Gebiet der Altstadt wurde um 900 besiedelt.
Greußenheim Erste urkundlich nachweisbare Nennung unseres Ortes geschieht in einer Urkunde vom 5. Februar 1136 des Bischofs Embricho durch Bestätigung eines Tausches mit dem Stift Triefenstein, wodurch dem Chorherrenstift die Pfarrei Kreuzwertheim mit ihren Filialen übergeben wird. Der Bischof erhält dafür die Pfarrei Greußenheim und ein Stück Kallmuth-Weinberg.
Greven (Mecklenburg)
Greven (Münsterland) Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster. Um 890 in Greuaon [Original], 1172 Greven. Dativisch flektierte Bildung auf Basis der indogermanischen Wurzel *gˆher-, *gˆhr ̄e‘ strahlen, glänzen, schimmern’ und deren Erweiterung *gˆhr ̄e-u-i o-s ‘grau’. Diese liegt auch dem appellativischen angelsächsisch græg, englisch. gray, altfriesisch gr ̄e, altsächsisch gr ̄e (neben gra ̄) ‘grau’ zugrunde. Das hohe Alter des Namens lässt eine Aussage über die Motivierung kaum zu. Ein Bezug zur Ems ist denkbar. Möglicherweise sind (grau?) schimmernde Überschwemmungsgebiete der Ems als Benennungsmotiv gemeint oder die Farbe des Flusses in einem bestimmten Abschnitt. Die Erklärung des Namens auf der Basis von altsächsisch gravo ‘Graben’ ist wegen des Stammvokals -e-, der schon in den frühesten Belegen auftritt, sprachlich nicht möglich, da die Flexionsformen von gravo kein -i aufweisen und somit keinen Umlaut von -az u -e bewirken können.
Grevenbroich Ursprünglich im Besitz der Grafen von Kessel, nach deren Aussterben 1307 an die Grafen von Jülich. Stadterhebung um 1300. 962 in villa Bruoche [Original] (hierher?), 1273 in Bru ̊che [Original], 1411 ze des Greuenbroiche [Original]. Grundwort der Zusammensetzung ist althochdeutsch bruoch ‘morastiges Gelände, Bruch’ in der reg. geltenden Form mit [o:]. Motiviert ist der Name durch die Lage in einem sumpfigen Gelände in einem Bogen der Erfurt. Das unterscheidende Erstglied, im Beleg von 1411 noch mit deutlicher Genitivfunktion, gehört zu mittelhochdeutsch gr ̄eve ‘Graf’ und dient zur Differenzierung von anderen mit gleichem Grundwort Ortsname mit Bruch sind überaus häufig.
Greves, (Wittlich) 1173 pratum in Greues. Sie Grau.
Greving, (Ulsen) 1188 domus Greuinc.
Griesberg, (Kommern) Mitten 1000 Griezberge. Germanisch greuta, Grieß, Kies + berga, Berg.
Grimburg, (Trier) 1202 Grinberch, 1202 Grimberch. Germanisch granda, Grieß, +Berga, Berg.
Grevenkop
Grevenkrug
Grevesmühlen Zunächst slawische, dann deutsche Siedlung, 1262/1267 Erwähnung als „oppidum“, 1359 Bestätigung des (früher verliehenen) Stadtrechts, im Mittelalter Münz präge und Brauereiwesen, 1230 Gnewesmulne, 1237 Gnewismulne, 1267 Gneuesmholen, 1297 Greuiszmhulenn, 1376 Grevismühlen. Der Ortsname bestand ursprünglich aus einem slawische und einem deutschen Bestandteil und bezeichnete die Mühle des Gneˇv. Die altpolabischen Personennamen geht vermutlich auf *Gnˇevomir oder ein anderer Vollname mit dem Erst oder Zweitglied *gnˇev‘Zorn, Wut’ zurück und wurde mit der deutsche Genitivendung -es abgeleitet. Spätestens seit Mitte 14. Jahrhundert begann man, in den slawische Bestandteil das norddeutsch Appellativum greve ‘Graf ’ einzudeuten. Der zweite, ursprünglich d. Bestandteil des hybriden Ortsnamens ist das mittelniederdeutsch mole ‘Mühle’. So Gneve, Ortsteil von Ludorf, Müritzkreis, Gneven, Landkreis Parchim, Gnewitz, Landkreis Bad Doberan; Gnevsdorf, Ortsteil von Rühstädt, Landkreis Prignitz, und Ortsteil von Buchberg, Landkreis Parchim; Gneversdorf, Ortsteil von Lübeck.
Gribbohm Der Name des Ortes wurde 1538 erstmals in den Akten erwähnt und geht vermutlich auf den „Grie’ßbaum“, der Stange eines Schiedsrichters, mit der in einem Turnier die Kämpfenden eines Zweikampfes getrennt werden konnten, zurück.
Gribow
Griebelschied Der Ort wurde 1279 als Grubelscheit erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom früheren Schieferbergbau ab.
Grieben (Mecklenburg) Das 1237 erstmals genannte Dorf ist slawischen Ursprungs und wurde als breites Angerdorf mit zwei parallelen Dorfstraßen angelegt.
Griefstedt
Gries Gries, ein altdeutsches Wort für Sand, Kies.
Griesheim Der Ort – mit Bodenfunden seit der Jungsteinzeit, besonders einem merowingisch-karolingischen Gräberfeld – dürfte im 6./7. Jahrhundert als „Griesheim“ (neu)gegründet worden sein. Erste urkundlich Erwähnung 1165, als Friedrich I. dem Kloster Bronnbach den Besitz des Ortes (als Dotation der Grafen von Wertheim) bestätigt.. 1165 Griezheim [Original], 1218 Grizheim, 1381 Gryesheym [sämtlich Original]. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch grioz ‘Sand, Kies, Strand’, dass in Ortsnamen an Gewässern mehrfach begegnet; es kennzeichnet hier die Ortslage in dem heute naturräumlich als „Pfungstadt-Griesheimer Sand“ bezeichneten ursprünglich Flugsand und Dünengebiet zwischen n Bergstraße und Neckarried. Der 2. Beleg zeigt schon die mitteldeutsch (und neuwhochdeutsch) Monophthongierung des im 1. noch bezeichneten mittelhochdeutsch Diphthongs an, der 3. schon das orthografische Dehnungs-e; y ist vom 14.–16. Jahrhundert häufige grafische Variante von i. So Griesheim, Ortsteil von Frankfurt am Main; Bad Griesbach, Landkreis Passau; Lenggries, Landkreis Tölz-Wolfratshausen.
Griesingen m späten Mittelalter gehört Griesingen zur Herrschaft Berg und gelangte mit dieser 1343 an die schwäbischen Vorlande der Habsburger. Die Habsburger belehnten in der Folge verschiedene niederadelige Herren mit der Ortsherrschaft. Seither war die Geschichte Griesingens eng mit der Herrschaft Öpfingen verbunden, die 1503 an die Freiherren von Freyberg fiel.
Griesstätt Der Ortsname Griesstätt wird erstmals im Jahr 924 in einer Urkunde des Herzogs Arnulf I. von Bayern erwähnt.
Grimburg Die Burg Grimburg wurde um 1190 als Landesburg der Trierer Erzbischöfe erbaut. Es war einst der Amtssitz von fast 40 Hochwaldgemeinden. Im 14. Jahrhundert erhielt es Stadtrechte.
Grimma Slawische Fischersiedlung vor dem 12. Jahrhundert, markgräflich-meißnische Burg mit Burgsiedlung um 1330/70, Stadtanlage Ende des 12. Jahrhundert, wirtschaftliche Blüte im 14. Jahrhundert. Seit 1160 Grimme, auch Grim Mittelalter (lateinisch Einfluss). Bildung mit einem altsorbischen Appellativum *grim, das ‘tiefgelegenes, vom Wasser und nassen Wiesen umgebenes Gelände’ bezeichnete. Seit dem 16. Jahrhundert kanzleisprachliche Form mit -a. So Grimmen, Landkreis Nordvorpommern; Reinhardtsgrimma, Ortsteil von Glashütte, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Grimmelshausen 1177 wurde Grimmelshausen unter dem Namen Grymoltushusen erstmals urkundlich erwähnt. Bis zu diesem Jahr lässt sich der Stammbaum der ursprünglich adligen, mäßig begüterten Familie von Grimmelshausen aus dem Thüringischen zurückverfolgen. Nahe dem Dorfe lag das Stammschloss der Familie an der oberen Werra.
Grimlinghausen, (Neuß) 1173 Grinbrechtenhusen. Germanisch Grimaberthinga husum, zu den Häusern der Leute des Grimaberth, (grimo, Maske + bertha, glänzend)
Gripekoven, (Wegberg) 1225 Gripenchouen. Germanisch Gripinga hofum, zu den Hofen der Leute des Gripo.
Grimmen Frühe slawische, circa ab 1220 d. Besiedlung, spätestens 1287 Stadtrecht, zum Fürstentum Rügen, 14. Jahrhundert an Pommern, ab 1648 zu Schweden, ab 1815 zu Preußen, bis dahin vor allem Ackerbürgerstadt. 1267 Grimme tercio ..., 1278 Grimmis, 1279 zu Grimmenn, 1304 Grimme; Grimmen (1618). Der Ortsname liegt ein altpolabisches Substantiv *grim mit der Bedeutung ‘von Wasser oder feuchten Wiesen umgebene Niederung’ zugrunde. Die Endung ist auf den deutsche Dativ deklinier.
Grinau Im Jahre 1163 unter Heinrich dem Löwen erschien erstmals der Name des Baches „agues Grinave“, der dem Ort seinen Namen gab. Vor 1227 (Schlacht bei Bornhöved) hatten Slawen-Obotriten das Ortsgebiet bevölkert, und ein „Grin“ (Grin-au) war Herrscher über das Gebiet südlich der Trave.
Grischow
Grobengereuth Am 24. Juni 1500 wurde Grobengereuth und am 18. Juli 1223 der Ortsteil Daumitsch erstmals urkundlich erwähnt.
Gröbenzell 1437 die Grebmül zü Dachaw, 1471 von wegen des wassers genant Greben das an vnsers Burgers ... Mül genant die Grebmül ... In dem Greben nämlich von der Grebenprugken pis Indie Ammer, 1570 ein Hauß ... darinen einer wohnt, der auf dem Gröben und neuen Weg ein fleißig Aufsehe haben soll, 1612 das Gröbenhaus, 1633/34 Gröbenzollner aufm Gröben-Zohlhaus, 1675 Gröbmhauß Maskulinum Gröbmweegzohl, circa 1700 Greben Zoll, 1819 Georg Zwickl, sog. Gröbenzellner, 1831 Gröderszell, Grödenzell, 1867 Gröbenzell. Es ist nicht ganz sicher, ob sich die beiden erstgenannten Belege auf unsere Siedlung beziehen. Der Name erklärt sich als ‘Zollstelle am Gröbenbach’. Da diese Zollstelle im 19. Jahrhundert nicht mehr existierte und auch nicht mehr im Gedächtnis der Bevölkerung war, wurde im Jahr 1819 das Grundwort zell eingedeutet. Der Gewässername erklärt sich als ‘Bach, der sich sein Bett gräbt’.
Gröde In alten Zeiten gehörte Gröde wie auch seine Nachbarhalligen Appelland und Habel zu den nordfriesisch besiedelten Uthlanden. Die Halligen wurden durch Sturmfluten vom Festland getrennt und hatten in der Folge durch weitere Fluten und Meeresströmungen Landverluste zu beklagen. In der Burchardiflut im Jahr 1634 ertrank auf den drei Halligen ein Mensch. Vor der Februarflut von 1825 gab es auf den damals noch drei eigenständigen Halligen Gröde, Appelland und Habel 23 Häuser, von denen acht zerstört wurden.
Gröden Die erste Urkunde über Gröden stammt aus den Jahren 993/94–1005: In einer Traditionsnotiz des Hochstifts Freising übertrug der bayerische Graf Otto aus dem Geschlecht der Rapotonen dem Bischof Gottschalk von Freising unter anderem ad Gredine forestum (Waldgebiet in Gröden).
Grödersby
Gröditz In slawische Zeit Burgbezirk und Burgsiedlung, seit 12. Jahrhundert deutsche Rittersitz und Flecken, infolge starker Industrialisierung seit 1850 Anwachsen zur Stadt. 1217 Grodiz (Zuweisung unsicher), 1383 Grodis, 1436 Groditz, 1464 Grödiß. Aus altsorbisch grodiˇsˇce ‘Burgstätte, befestigter Ort’, verbreitet im slawischen Siedlungsgebiet (slawische *grod aus urslawische *gord-). Das slawische Suffix wurde als -is, dann -itz integriert. So Groitzsch, Landkreis Leipzig, Gröditz bei Weißenberg.
Grömbach Grömbach wurde als Gruonbach am 10. September 1075 in einer Urkunde König Heinrichs IV. für das Kloster Hirsau erstmals erwähnt.
Grömitz 1286 als Kirchdorf erwähnt, vor 1440 erstmalig Stadtrecht verliehen, das Grömitz aber bald wieder verlor, 15. Jahrhundert Lübisches Stadtrecht, 1813 Anerkennung als Seebad, Kloster Cismar, Walkyriengrund. 1238 ad riuum qui Grobenize dicitur [Original], 1259 Grobenisse, 1307 iuxta Grobenitz. Vom altpolabisch grob’nica abstammend, bildet sich der Ortsname aus dem Wortstamm grob ‘Grab’ und dem zusammengesetzten Diminutivsuffix -n-ica, -itz. Als ursprünglicher Gewässername ist wohl die Bedeutung ‘Graben’ gemeint; damit bezeichnet der Name Grömitz eine Siedlung am Graben/Bach.
Gröningen Gröningen wurde 934 erstmals urkundlich erwähnt. Kirchlich gehörte das Gebiet zum Bistum Halberstadt des Erzbistums Mainz. Die Stadt Gröningen wurde im Hochmittelalter dem Schwabengau zugezählt, während das um 940 gegründete Kloster Gröningen dem Harzgau angehörte. Die Bischöfe von Halberstadt errichteten hier bereits 933–940 eine Burg. Diese wurde 1140 durch Pfalzgraf Friedrich II. von Sommerschenburg zerstört. Die ab 1253 neu erbaute Burg wurde zunächst mit Ministerialen besetzt, aber ab 1363 zur Residenz der Bischöfe von Halberstadt.
Grönwohld Grönwohld wurde erstmals 1248 urkundlich erwähnt. Seit dem Mittelalter wurde der Ort von der Mühlenwirtschaft geprägt.
Groitzsch Älterer slawische Burgwall beim nahen Dorf Altengroitzsch, Errichtung einer d. Burg durch Wiprecht von Groitzsch um 1080, mit Burgsiedlung, Stadtanlage durch wettinische Landesherren um 1200. Um 1150 Groisca, Groisch, später Groisch, im 12. Jahrhundert Groiz, Groizh. Zu erklären wie Gröditz. Aus altsorbisch grod’c, grodiˇsˇce ‘Burgstätte, befestigter Ort’, verbreitet im slawischen Siedlungsgebiet (slawische *grodaus urslawische *gord-). Das slawische Suffix wurde als -is, dann-itz integriert. So Groitzsch, Ortsteil von Jesewitz, Landkreis Nordsachsen.
Grolsheim
Gronau (Leine) 1298 als Ort durch Bischof Siegfried von Hildesheim planmäßig gegründet, nachdem 1279 die s von Gronau gelegene Feste Empne zerstört worden war. 1521 calenbergisch (später Fürstentum Calenberg-Göttingen), 1643 zum Bistum Hildesheim; hildesheimische Grenzfestung. 1298 in Empne que nunc Gronowe dicitur, 1299 in Gronowe, 1300 in Gronowe, 1320 in Gronowe, 1392 Gronow. Alter Flurname, Kompositum aus norddeutsch gron ‘grün’, mittelniederdeutsch grö ̄n, norddeutsch gröön, und -au(e) ‘Land am Wasser’. So Gronau, Ortsteil von Oberstenfeld, Landkreis Ludwigsburg; Gronau, Ortsteil von Bad Vilbel, Wetteraukreis; Gronau (Westf.), Kreis Borken; Gronau, Ortsteil von Bensheim, Landkreis Bergstraße.
Gronau (Westfalen) 1365 dat hus tho Bocholte, 1371 tor Gronowe, 1490 Gronowe. Der Name ist eine Zusammenrückung von einem Bestimmungswort zum Farbadjektiv ‘grün’, hochdeutsch grün, mittelniederdeutsch grone, und einem Grundwort altniederdeutsch *ouwe > -au(e) aus germanisch *ahwjo ̄ ‘zum Wasser (*ahwo ̄) gehörig’, ‘Gelände beim Wasser’: ‘grüne Aue’, ursprünglich ein Flurname. So Gronau (Leine), Landkreis Hildesheim; Gronau, Ortsteil von Oberstenfeld, Landkreis Ludwigsburg.
Groothusen, (Au) +1000 Husun, germanisch husum, zu den Häusern.
Groppendorf, Mitte 12000 Gripenthorpe. Germanisch Gripan porpa, Siedlung des Gripo.
Groß(en)-. Westgermanisch *grauta-, althochdeutsch / mittelhochdeutsch gro ̄z, altsächsisch/mittelniederdeutsch gro ̄t ‘groß ‘dient als unterscheidender Zusatz im Gegensatz zu Klein(en)-. Älteres michel, althochdeutsch mihhil, mittelhochdeutsch michel ‘groß’, wird durch groß verdrängt, bleibt aber in Namen erhalten (Michelstadt, Odenwaldkreis; Großenhain, Landkreis Meißen.
Großaitingen Die Verwaltundgemeinde umfasst die Gemeinte Groß und Kleinaitingen sowie Ottmarshausen. Steinzeitliche Funde deuten auf eine sehr frühe Besiedlung hin; die alemannische Siedlung, die den Ortsname prägte, geht auf das 6./7. Jahrhundert n. Chr. zurück. 980 Etigga/Ettinga/Eitiga, 1104 Eitingen [Original], 1143 Aitingen [Oiginal], 1259 Westernaitingen [Or.], 1401 Groz Aytingen. Der Ortsname setzt sich aus dem Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-ingen und dem Personennamen Aito/ Aido zusammen, kann also gedeutet werden als ‘bei den Leuten des Aito/Aido’. Die frühen Belege auf -inga sind als Latinisierungen zu betrachten. Das Differenzierungswort Western (Dativ zu mittelhochdeutsch wester ‘westlich’, also ‘im westlichen Aitingen‘), das seit dem 13. Jahrhundert der Unterscheidung des Ortes von Kleinaitingen (Ostern Aytingen) diente, wurde im Lauf des 15. Jahrhundert durch Groß abgelöst, da erst zu dieser Zeit das Gegensatzpaar groß-klein zur Bezeichnung von Ausdehnungen semantisch möglich wurde.
Großalmerode Rodungsdorf, das erst 1775 durch Landgraf Friedrich von Hessen Kassel die Stadtrechte erhielt. 1386 Almerodde [Original], 1446 Almerade, 1537 Almanrode, 1558 Grossen Almerode, 1562 Großalmerode, 1572–1589 Glaß-Großalmerode. Frühere Belege (vor 1150 in villa Burchalmerod, 1227 Almarrot, 1228 Almerot, 1303 Almunderode, 1329 Amolderode, 1340 Almunderode, 1373 Almerode, 1428 Niederalmerode) gehören zum n von Großalmerode gelegenen Kleinalmerode (Stadt Witzenhausen). Das Grundwort ( -rode) verweist auf die Rodungssiedlung. Das in der Lautung stark schwankende Bestimmungswort ist entweder mit dem Personennamen Adalmunt > Almunt oder aber mit Adalmar > Almar in Verbindung zu bringen.
Großbardorf Im Jahre 789 wurde „Pargthorfum“ (Dorf an der Barget) in der Karolingerzeit in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erstmals genannt. 1165 tauschte das Kloster Wechterswinkel den Zehnt in Großeibstadt gegen ein Gut in Großbardorf.
Großbarkau Großbarkau wurde erstmals zwischen 1264 und 1289 als Brocove beziehungsweise Wendisch Brocowe erwähnt, was sich vom altpolabischen Personennamen Broch oder Brochoslaw ableitet.
Großbartloff Großbartloff wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt.
Großbeeren Großbeeren wurde im Jahr 1271 erstmals als zu Grossen Bern urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht zurück auf das Geschlecht der von Berne (von Beeren), die hier vom 14. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts herrschten.
Groß Berßen er Name Berßen findet sich fragmentär auch im Namen Bersenbrücks oder in den Namen „Bersa“ oder „Besula“. Für die Deutung des Namens gibt es zwei Interpretationen.
Bei dieser ersten urkundlichen Erwähnung, im beschriebenen 10. Jahrhundert, ist der Name Groß Berßen latinisiert (bersinium) angeführt. Von dieser latinisierten Form lässt sich der Name „Heim des Bern“ aus dem altsächsischen ableiten.
Eine weitere Deutung des Namens entspringt der weit zurückliegenden Gründung der Ansiedlungen um Groß Berßen (um die Mitte des Jahrhunderts vor Christus). Die damals ansässigen Westgermanen benannten ihre Dörfer häufig nach den vorgefundenen landschaftlichen Gegebenheiten. So wurden Begriffe wie Schlamm, Schmutz, Lache, Quellen, See, Sumpf, Moor, Ried, Pfütze, Morast oder Dreck mit in den Namen eingeflochten. Wenn man in Bezug auf Groß Berßen bedenkt, dass es um 1900 noch ca. 100 eiszeitliche Seen auf dem Hümmling gab, unter ihnen der See vor dem Königsgrab und das sogenannte „Schmees Meer“, so kann man auf eine wasserreiche und morastige Gegend schließen. So kann also auch die wasserreiche Landschaft in und um Groß Berßen für den heutigen Namen verantwortlich sein. Der erste Wortteil „Ber“ weist somit auf Wasser hin und der zweite Namensteil „sen“ auf eine Siedlung. Berßen bedeutet somit, laut zweiter Deutung, „Siedlung am Wasser“.
1382 wird der Name erstmals in seiner heutigen Form erwähnt (Bersen).
Großbettlingen Großbettlingen wurde erstmals 1275 gesichert urkundlich erwähnt, als im Liber Decimationis ein Pfarrer in »Bettelingen« erwähnt wurde. Bei dieser Nennung kommt nur Großbettlingen in Betracht, da Kleinbettlingen über keine Pfarrkirche verfügte. Frühere Nennungen (um 1120) im Zusammenhang mit den Klöstern in Zwiefalten und Hirsau sowie im Zusammenhang mit den Herren von Boihingen als Grundeigentümer (um 1140) sind unsicher, da sie sich auch auf Kleinbettlingen beziehen können.
Groß-Bieberau Die älteste bekannte Erwähnung des Ortes stammt aus der Zeit 780–795.[8] Graf Diether VI. von Katzenelnbogen (* 1273; † 1315) zog mit König Heinrich VII. zur Kaiserkrönung nach Italien und erhielt 1312 zur Belohnung für seinen Einsatz in den blutigen Straßenschlachten von Rom die Stadtrechte für Lichtenberg und Groß-Bieberau. In den historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung) „Biberahe“, „Biberae villa“ (1267); „Bibera“ (1312); „Biberauwe“ (1326); „Bybera“ (1345); „Beberaw, Bieberaw“ (1422); „Büberauw, Büberauwe, Großenbibra“ (1514); „Großen Bieberaw“ (1671).
Großbockedra Die urkundliche Ersterwähnung von Großbockedra fand am 10. Juli 1327 statt.[3] Der Name Bockedra ist sorbischen Ursprungs und bedeutet „Buchenschäler“, eine Besiedelung durch Sorben bereits im Frühmittelalter kann daher angenommen werden.
Groß Boden In Ort an der Stelle des heutigen Groß Boden wurde erstmals urkundlich im Jahr 1310 als Riekenhagen erwähnt. Unter der Bezeichnung Boden entstand er auf dem Gebiet des wüst gefallenen Ortes und Kirchspiels Schönenborn neu. Der Name erscheint 1649 nach dem ersten Bauernvogt „Boden Tim“ (Tim Bubert).
Großbottwar Zwischen 750 und 906 wechselten die Besitzrechte zwischen Kloster Fulda, Stift Neuhausen und Kloster Murrhardt, Ortsadel ist im 12./13. Jahrhundert bezeugt; um 1279 zur Stadt erhoben und seit 1357 württembergisch. Burg Lichtenberg, Weinlehrpfad, historisches Rathaus, Martinskirche, Schiefes Haus, Schlössle. 750–802 (Kopie1150–65) Boteburon, circa 873 (spätere Kop.) Bodibura, 950–976 (spätere Kopie) Bodibura, 1105–20 Botebor [Original], 1245 Botwar [Original]; Grossen Bottwar (1579). Der Name setzt sich zusammen aus dem Grundwort althochdeutsch bu ̄r ‘Wohnung, kleines Haus’ und dem Personennamen Bo ̄do. Die Flexionsendung -en dem Personennamen ist früh ausgefallen, das b des Grundwort wird mundartlich zu w. Der Zusatz Großen, Groß dient zur Abgrenzung von Klein-Bottwar. Beide Orte liegen an der Botwar, der Gewässername ist aber erst später nach der Siedlung benannt worden. So Kleinbottwar, Ortsteil von Steinheim a. d. Murr.
Großeneder, 1015-20 Westnedere.
Großbreitenbach
Großbrembach Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Brembach in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Güter erstmals urkundlich als Brantbah erwähnt. Der Ort war ursprünglich eine germanische Siedlung, die rechts der Scherkonde lag. Am linken Ufer entstand eine Siedlung der Wenden. Für die slawische Siedlung bürgerte sich der Name „Wendenbrembach“ oder „Windischenbrembach“ ein, während man die germanische Siedlung „Bornbrembach“ nannte, da dort die Quellen lagen, die den Ort lange mit Wasser versorgten. Ein genaues Datum der Vereinigung beider Orte ist unbekannt.
Groß Buchwald er als Rundling angelegte Ort wurde 1230 erstmals erwähnt und gehörte ab 1392 dem Kloster Bordesholm.
Großbundenbach Großbundenbach wurde erstmals im Jahre 1178 urkundlich erwähnt. Während des Mittelalters gehörte die Gemeinde, die damals lediglich Bundenbach hieß, zeitweilig zur Herrschaft Kirkel.
Großderschau 773 bis 1775, nach der Eindeichung der Dosse, wurde die Kolonie Friedrichsdorf mit neun weiteren Dörfern und Weilern auf bestehenden Siedlungsplätzen gegründet. Seinen Namen erhielt das Dorf nach dem preußischen Staatsminister Christoph Friedrich von Derschau.
Groß Disnack ie früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1229, als Herzog Albrecht I. die Dörfer Pogeez und Disnack dem Johanniterorden zu Jerusalem schenkte. Theorien besagen, dass das erste Benediktinerkloster des Mönchs Ansverus auf dem Klosterberg bei Disnack gestanden haben soll. Schon 1250 wurde Groß Disnack für 700 lübsche Mark an das Kloster Reinfeld verkauft und war bis 1482 in dessen Besitz. Die zusätzliche Bezeichnung Groß tauchte erstmals im Jahre 1517 auf, im Gegensatz zu Wendisch-Disnack („Klein Disnack“), das seit 1974 zu Pogeez gehört.
Großdubrau Der Ortsname Großdubrau leitet sich vom sorbischen Wort „dub“ für Eiche ab. Dubrawa entspricht dem Begriff Eichenwald. Der Ort „Dubrawa“ wurde 1343 erstmalig in einer Urkunde des Domkapitels Bautzen namentlich genannt und gilt damit als bislang früheste Erwähnung Großdubraus.
Wie der Ortsname schon vermuten lässt, zählt die Gemeinde Großdubrau zum sorbischen Siedlungsgebiet und ist damit zweisprachig geprägt.
Groß Düben Der Name „Düben“ leitet sich direkt vom obersorbischen Namen Dźěwin ab, der Namenszusatz dient dabei zur Unterscheidung vom benachbarten Klein Düben (niedersorbisch Źěwink mit Verkleinerungssuffix -k). Namenforscher sind sich über den Ursprung des Namens nicht sicher. Der Name kann von einem Personennamen abgeleitet sein („Ort eines Děva“) oder auch von ‚děva‘ (Jungfrau) oder ‚dźowka‘ (Tochter) kommen.
Großefehn Das „Große Fehn“, die älteste Fehnsiedlung Ostfrieslands, wurde 1633 von 4 Emder Bürgern gegründet, die mit der Trockenlegung des Moorgebiets begannen. Bekannt ist die „Mühlengemeinde“ für ihre 5 intakten Galerie-Holländerwindermühlen. 1716 auf altem und großen Fehne [Original], 1716 auffm großen Fehn, 1735 Große Fähn; Großefehn (1818). Der Ortsname beruht auf einem Syntag Mittelaltermit dem Adjektivisch mittelniederdeutsch gr Ortsteil ‘groß’ und mittelniederdeutsch venne, ven ‘(mit Gras bewachsenes) Sumpfland’, das speziell in Nordniedersachsen häufig für Moorkolonistensiedlungen verwendet wurde.
Großeibstadt Das Dorf Ibinstadt wurde erstmals 786 urkundlich erwähnt.
Grosselfingen Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1296, als ein Zeuge Berthold von „Grosselvingen“ erwähnt wird. Sicher ist, dass Grosselfingen schon sehr viel älter ist. Darauf deutet nicht zuletzt die Endung „-ingen“ hin, die in der Gegend gerade die ältesten Orte tragen.
Großenaspe Großenaspe wurde 1343 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von der Baumart Espe ab.
Großenbrode An der Vogelfluglinie gelegen, ist Großenbrode schon seit Jahrhunderten besiedelt. Zusammen mit dem benachbarten Lütjenbrode wurde das Dorf 1249 erstmals genannt.
Die 1230 erstmals genannte Kirche St. Katharinen ist größtenteils aus Ziegeln gebaut. Nur unteren östlichen Teil befinden sich im Gemäuer Feldsteine.
Großenbrode war von jeher Übergang zur Insel Fehmarn. Sein Name leitet sich aus dem wendischen Brody her, was ‚Furt‘ bedeutet, aus dem sich der Name des Dorfes entwickelte.
Großenehrich Die Erstbesiedlung des heutigen Ortsgebiets erfolgte durch germanische Volksstämme (Angeln und Warnen). Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort am 20. Januar 772 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda. Es wird angenommen, dass der Ort „von einem Anführer der Thüringer, welche zu Beginn des 5. Jahrhunderts das Land in Besitz nahmen, gegründet und nach seinem Namen ‚Erike‘ genannt“.
Großengottern Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals im Jahr 811. Nach Wolfgang Kahl fand die urkundliche Ersterwähnung von Großengottern am 13. März 1253 statt.
Im Bereich des Walpurgisfriedhofes befand sich einst eine Burgstelle. Die Kirche und der Friedhof befinden sich höchstwahrscheinlich auf dem Platz der mittelalterlichen Herrenburg.
Großenhain Burg mit Burgort aus slawischer Zeit, seit 12. Jahrhundert markgräflich-meißnische Burg, um 1200 planmäßige Stadtanlage an Verkehrsknotenpunkt, im 15. und 16. Jahrhundert Blütezeit durch Tuchmacherei. 1207 Ozzec, 1224 de Hagen, 1235 Indago, 1238 der Hayn, 1415 Hayn ober Elbe, 1663 Großen Hayn. Die altsorbische Bezeichnung *osˇek ‘Verhau’ wurde als Hain ‘umhegter Ort’ übersetzt (lateinisch indago) und reiht sich somit in Ortsname wie Hain, Hainichen und in die Ortsname mit dem Grundwort-hain ein.
Großenkneten In der Umgebung bedeutende ur und frühgeschichtliche Funde; ob eine Nennung von 890 Gnettum hierher oder zum 15 km südwestlich gelegenen Kleinenkneten gehört, ist unsicher; die Kirche in Großenkneten ist sehr früh als Corveyer Eigenkirche erwähnt; zur gleichnamigen Gemeinte gehören. Um 1000 Gnidon [Kopie 11. Jahrhundert], um 1150 Knethe, 1160 Kniten; Grossen Kneten (1805). Der Ortsnam eist schwierig. Es handelt sich um ein im Dativ Plural stehendes Simplex. Zwar wurde an einen Zusammenhang mit westfälisch knieder ‘Wachholder’ gedacht. Es ist jedoch eher ein Anschluss an die indogermanisch Wurzel *gen ‘zusammendrücken; Geballtes’ zu erwägen, die vor allem im Germanisch bezeugt ist und mit Dentalerweiterung in althochdeutsch knetan ‘kneten’, altnordisch knatti ‘Bergkuppe’ vorkommt. Ein Anschluss an indogermanisch *gehen ‘zernagen, kratzen, reiben’, dass auch eine Erweiterung *ghnei-, *ghneid(h)aufweist (althochdeutsch gn ̄ıtan, mittelniederdeutsch gn ̄ı den ‘reiben’, mittelhochdeutsch gn ̄ı st ‘Grund’), ist unwahrscheinlicher, da altsächsisch -k vor -n sthehen werden konnte, womit die ältesten Belege zu erklären wären, der umgekehrte Vorgang jedoch kaum belegt ist. Zur Unterscheidung von Kleinenkneten (1462 Lutteken Knethen) erscheint im 14./15. Jahrhundert auch der Zusatz Kerk (1349 Kerckneten), der das Vorhandensein einer Kirche anzeigt. Die Unterscheidung zwischen Großen und Kleinen ist erst jung.
Großenlüder 816 Lutra, 953 villa Ludera, 11. Jahrhundert de Lutera, 1302 ville Luthere, 1328/39 Luotere, 1385 tzu Luter, 1515 Luddere; Großenlüder (1570). Der Ortsname leitet sich von dem Flussname ab, der im 9. Jahrhundert als Lutire erscheint. Das -i der Folgesilbe lautet den Stammvokal in mittelhochdeutsch Zeit zunächst zu -iu um (um 1160 Liutra flumen in silva Bochonia). Später wird der Umlaut als -ü gekennzeichnet. Im Konsonantismus wechseln -t und -d im Inlaut. Dabei erscheint -t durch das nachfolgende -ri n der zweiten Lautverschiebung als unverschoben. Der Ortsname i st ursprünglich eine Ableitung mit dem Suffix -a, das erst später zu einem Grundwort -aha ( -ach1) verändert wird. Anschluss an das althochdeutsch Adjectivisch lu ̄ t(t)ar, hlu ̄ t(t)ar, lu ̄ t(t)er, hlu ̄ ter, lu ̄ tir ‘lauter, klar, hell, rein’. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung am lauteren, klaren Wasser’. So Kleinlüder, Lütter, beide Landkreis Fulda; Lauterbach, † Ober-Lauterbach (sw Lauterbach), beide Vogelsbergkreis; † Lauternbach, Wüstung sö Gießen; Lauter, ö Gießen; Lauterbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg; † Lauterbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf; Lüderbach, Ortsteil der Gemeinte Ringgau, Werra-Meißner-Kreis; Lutter, Ortsteil von Neustadt am Rübenberge, Region Hannover.
Großenrade Der Ortsname Großenrade bedeutet so viel wie „große Rodung“, wobei der Zusatz „Großen“ wohl neueren Datums ist.
Großensee (Holstein) Großensee wurde als Gemeinde erstmals 1248 erwähnt. Der Ort ist nach dem gleichnamigen See benannt.
Großenseebach Im Codex Eberhardi, das im 12. Jahrhundert entstanden ist, gibt es ein Regest einer Urkunde des 9. Jahrhunderts, in der der Ort als „Sebach“ erwähnt wurde. Das zehn Kilometer weiter nördlich gelegene Kleinseebach wurde 1007 als „Seuuaha“ erstmals urkundlich erwähnt. Beide Ortsnamen leiten sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab.
Großenstein Erstmals erwähnt wurde Großenstein im Jahre 1294 unter den Namen Stegen, später auch als Stein und seit Ende des 16. Jahrhunderts als Großenstein.
Großenwiehe Die Kirche von Großenwiehe, die Kirche St. Laurentius, wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Großenwiehe wurde erstmals 1462 schriftlich erwähnt (lib. cens.). Der Ortsname geht auf altdänisch wighæ zu altnordisch vīgi als Beschreibung für eine Befestigungsstelle oder Verschanzung zurück, wobei durch den Ausfall des zwischenvokalischen g das Suffix zu -vi (im Dänisch) bzw. -wiehe (im Deutschland) geworden ist. Die Benennung bezieht sich wahrscheinlich auf eine Binnendüne bzw. einen Erdwall östlich des Ortes, der einen natürlich aufgewehten Sandall darstellt, der evtl. zu Verteidigungszwecken genutzt worden ist. Der Name könnte sich evtl. auch auf altn. vē für eine heilige Stätte oder viði als Bezeichnung für Wald beziehen. Schobüll (jütländisch Skofel) wurde erstmals 1493 (Rep. dipl.) erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus dän. skov (altdänisch skōgh, vgl. altnorsch skōgr) für Wald und -bøl für Siedlung zusammen.
Großenwörden Der Ort wurde erstmals 1255 als Wurden in einer Schenkungsurkunde des Ritters Friedrich von Haseldorf II. erwähnt.
Großerlach Böhringsweiler wurde erstmals 1251 urkundlich bezeugt. Trauzenbach wurde am 24. Mai 1300 erstmals erwähnt. In den Jahren 1364 und 1370 gehörten die zwei Höfe Erlachs zum einen dem Rüdiger von Ohrn und zum anderen den Gebrüdern Burkhard und Friedrich Sturmfeder. Die erste Nennung des Ortes Großerlach datiert auf den 2. Januar 1441, als dieser von den Grafen von Löwenstein an den Pfalzgrafen Ludwig IV. verkauft wurde. Bereits 1750 wurde von Gross-Oehrlach, Ober-Oehrlach und Klein-Oehrlach, Unter-Oehrlach und Glashütte gesprochen.
Großeutersdorf Großeutersdorf wird als Otherestorph erstmals im Protokoll der Ingelheimer Verhandlungen vom 18. Mai 876 urkundlich erwähnt.
Ausgehend von einem Häuptlingsgrab sind über etwa 250 Jahre 8–10 Generationen hier bestattet worden. Der Bergname deutet auf ein christliches Nachfolgeheiligtum eines vorchristlichen Kultplatzes hin.
Großfahner Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Fahner in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Vaneri/Fanre erwähnt. In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Yaneri nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt.
Großfischlingen rstmals wurde Großfischlingen im Jahre 772 in einer Urkunde der Abtei Lorsch als Fisckilingen erwähnt.
Groß-Gerau Laut einer verfälschten Urkunde soll Erzbischof Hatto von Mainz 910 sein Gut in der Gerauer Mark an das Kloster Fulda übertragen haben. König Heinrich schenkte 1002 seine curtis Geraha an die Wormser Kirche (1009 an Bamberg, 1013 an Würzburg). 1398 Verleihung der Stadtrechte, die 1663 erneuert wurden. Seit 1832 Kreisstadt. Eingliederung von Dornberg (1939), Berkach (1972), Dornheim und Wallerstädten (1977). In Dornberg befindet sich die Stammburg der Herren von Dornberg. Groß-Gerau: 910 (F.; Kopie) Geraha marca, 1257 Gerahe, 1355 maius Gera, 1371 Grozen Geraw. Dornberg: 1236 castrum Dorenburg, 1326 Dorinberg, 1371 Dorenborg. Berkach: 1035 (Kopie) in loco Birkehe ... in Germare marcirca Dornheim: 779 (Kopie) Thornheim. Wallerstädten: 1281 (Kop.) Waldirsteden, 1326 Walderadesteden. Der Ortsname Gerau stammt von einem Gewässername ( Büttelborn mit Klein-Gerau, Landkreis Groß-Gerau). Die Namen Dornheim und Dornberg zu althochdeutsch dorn ‘Dorn(strauch)’. Der Ortsname Berkach ist eine Kollektivbildung mit dem Suffix -ach2 zu althochdeutsch birka.
Groß Godems Groß Godems wurde im Jahr 1291 erstmals als villa Wodamiz urkundlich erwähnt. Der Name stammt vom slawischen Wort voda für Wasser ab. Der Ortsname könnte also Ort am Wasserlauf bedeuten.
Groß Grönau Eine adlige Familie Gronow als Besitzer einer Wasserburg, des späteren Guts Tüschenbek, erschien 1212 erstmals in einer Urkunde. Der Ort selbst wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister des Bischofs von Ratzeburg als Kirchdorf erwähnt. Ein Vorgängerbau St.-Willehad-Kirche stand zu diesem Zeitpunkt also schon.
Großhabersdorf Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1144 bis 1151 entstand, als „Hadewartesdorf“ erstmals erwähnt, 1479 erstmals mit dem Zusatz „Grossen“ zur Unterscheidung von dem neun Kilometer südwestlich gelegenen Kleinhabersdorf. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Hadewart. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen.
Großhansdorf 1274 erstmals urkundlich erwähnt, 1435 zu Hamburg, 1872 Zusammenschluss von Schmalenbeck und Großhansdorf zu Großhansdorf-Schmalenbeck, seit 1937 zum Landkreis Stormarn gehörig, 1938 neue Gemeindebezeichnung Großhansdorf. Um 1320 Johannestorp [Original], 1388 to dem Johanstorpe, 1430 ad usum ... et Hanstorpe, 1649 Groß Hansdorp. An der ursprünglich Form Johannestorp lässt sich die Bedeutung als ‘Siedlung des Johannes’ ( -dorf ) am deutlichsten erkennen. Das unterscheidende Adjektivisch Groß ist erst in jüngerer Zeit hinzugefügt worden.
Großharrie Das Dorf wurde als Rundling angelegt und ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.
Großharthau Harthau wurde erstmals im Jahr 1223 beziehungsweise 1228 urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Bühlau fand im Jahr 1121 als Byla, Bela die erste urkundliche Erwähnung. Der Ort bestand als sorbischer Weiler schon länger. Der Name Harthau stammt vielleicht vom germanischen Harth gleich Ort im Wald ab.
Großhartmannsdorf Großhartmannsdorf wurde im 12. Jahrhundert als Waldhufendorf gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1368 als Hartmanstorph. Einige weitere Schreibungen des Ortsnamens sind Hardtmansdorff (1432), Grossen Hartmansdorf (1435), Großhartmannsdorff (1581).
Der Name bedeutet Dorf eines (Herrn) Hartmann. Der spätere Zusatz Groß- diente der Unterscheidung von Kleinhartmannsdorf.
Großheide 1552 Grote Haeyde [Original], 1589 Heide, 1599 Groteheide; Grosheide (1645). Der Ortsname beruht auf einem Syntag Mittelaltermit dem Adjektivisch mittelniederdeutsch gr Ortsteil ‘groß’ und mittelniederdeutsch h ̄eide ‘Heide, wildbewachsene Fläche’ im Nominativ Singular Durch Zusammenrückung entsteht jünger das Kompositum mit unflektiertem Bestimmungswort Die norddeutsche Form wird im 17. Jahrhundert durch die hochdeutsch Entsprechung abgelöst. Das Element Groß-/Grot differenziert den Namen von dem w gelegenen Kleinheide.
Großheirath Großheirath wurde erstmals im Jahre 1149 urkundlich erwähnt.
Großheringen Erstmals erwähnt wurde Großheringen im Jahre 874 unter dem Namen Heringa.
Großheubach Der Ortsname Großheubach stammt vom Heubach, der dem Main im Gemeindegebiet zufließt. Der Zusatz Groß sollte den Ort vom gleichnamigen Ort auf der gegenüberliegenden Mainseite unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 828 „Hedabahc“ (nur Gewässername) 878 „Heidebah“ (nur Gewässername) 1037 „Heidebach“, 1294 „Heidbach“, 1327 „Heydebach, 1335 „Grozzen Heydebach“, 1365 „großen Heidebach“, 1390 „Groß Heidebach“, 1594 „Gros Heupach“, 1867 „Großheubach“.
Großholbach Der Ort wurde bereits um das Jahr 1200 als „Holenbach“ urkundlich erwähnt. Im Testament des Trierer Erzbischofs Johann von Trier wird ein „Wernher von Holbach“ genannt, ein Anselm von Holbach war um 1235 Amtmann in Humbach, dem späteren Montabaur. Im Jahr 1330 wurde die Kirche zu „Hoilbach“ erstmals erwähnt. Da bereits 1267 ein am Ort wirkender Priester genannt wurde, dürfte die Kirche bereits zu diesem Zeitpunkt bestanden haben. 1354 wurde die Kirche als Sitz einer Pfarrei bezeichnet.
Groß Ippener n alten Urkunden von 1211, 1231 und 1250 wird der Name Ippener als Personenname, Ortsname und Kirchspiel erstmals erwähnt. Im Jahr 1211 wird der Begriff Ippener erstmals in einer Urkunde des Stifts Bassum erwähnt, in der der Adelige Aldagus de Ippenerde als Zeuge aufgeführt ist. Der Sitz des Adelsgeschlechtes Ippener befand sich wahrscheinlich in Klein Ippener am Dünsener Bach. Im Jahr 1231 wird Ippener zum ersten Mal als Ortsname in einer Urkunde des Stifts Bassum genannt. Dort bestätigen die Bremer Kloster-Visitatoren dem Kloster Bassum „den Besitz des Zehnten zu Ippenerthe, den die Äbtissin Elisabeth dem Kloster geschenkt hat“. Um 1250 erscheint der Name Ippener als „Parrochia Yppenerthe“ in einer Urkunde zum Bau einer Brücke über die Weser bei Bremen, in der Ippener als „Kirchspiel Ippener“ zum Bau dieser Brücke Abgaben zu leisten hatte.
Großkampenberg Großkampen wurde erstmals im Jahre 1473 erwähnt, der heutige Ortsteil Berg im Jahre 1633.
Großkarlbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Großkarlbach, als Carlobach, stammt von 768 und ist im Lorscher Codex festgehalten.[2] Der Name geht auf die Bezeichnung Dorf der Freien Karle und die Lage am Eckbach zurück.
Großkarolinenfeld m Jahr 1802 erließen der bayerische Kurfürst Max IV. Josef und seine Frau Karoline einen Aufruf, wonach sich Pfälzer Untertanen auf dem Rosenheimer und auf dem Neuburger Moos ansiedeln könnten. Ihnen wurde Grund und Boden, die Befreiung von der Militärpflicht, Steuerfreiheit, zwölf Pferde und ein Kirchendarlehen angeboten. Seit 1802 kamen die ersten – meist protestantischen – Siedler aus der rechts- und linksrheinischen Pfalz (dem Gebiet zwischen Heidelberg und Kaiserslautern) nach Großkarolinenfeld.
Groß Kelle Im Jahre 1230 tauchte der Ort Kelle erstmals in einer Urkunde auf.
Als Klein-Kelle wurde ein zirka zwei Kilometer entfernt liegendes Dorf bezeichnet, von dem heute nur noch Ruinen vorhanden sind.
Groß Kiesow Die erste Beurkundung von Dambeck ist aus dem Jahre 1219, in der der Pommernherzog Bogislaw II. dem Kloster Grobe das in ‚Ckozkoviensi provincia‘ gelegene Dorf ‚Bambic‘ schenkt. Die Gleichsetzung von Dambeck mit Bambic ist unter Historikern nicht unumstritten, einige nehmen eine anfängliche Verschreibung D – B an, die sich dann fortsetzt, andere bestreiten das, können aber ein Bambic auch nicht anders zuordnen. Mit dem richtigen Namen wurde der Ort erstmals 1462 mit tho Dambeke urkundlich genannt, in der heutigen Schreibweise 1681. Der Name bezeugt die slawische Herkunft, dob, gesprochen damb, bedeutet Eiche.
Groß Kiesow wurde 1248 in der Grenzbeschreibung des Klosters Hilda (Eldena) urkundlich als Skysogh genannt (Berghaus). Der Ortsname geht auf den slawischen Wortstamm für die Verben „gären“, „faulen“, „sauer werden“ zurück. Der Boden im Siedelland war also feucht und sauer. Eine andere Erstnennung verzeichnet Niemeyer aus dem PUB mit 1284, aber ebenfalls mit dem Namen Skysogh (möglicherweise handelt es sich bei Berghaus um einen Zahlendreher). Erst 1786 bürgert sich der aktuelle Name „Groß Kiesow“ ein, dazwischen sind viele verschiedene Schreibweisen urkundlich genannt. Mit dem richtigen Namen wurde der Ort erstmals 1462 mit tho Dambeke urkundlich genannt, in der heutigen Schreibweise 1681. Der Name bezeugt die slawische Herkunft, dob, gesprochen damb, bedeutet Eiche.
Groß Kiesow wurde 1248 in der Grenzbeschreibung des Klosters Hilda (Eldena) urkundlich als Skysogh genannt (Berghaus). Der Ortsname geht auf den slawischen Wortstamm für die Verben „gären“, „faulen“, „sauer werden“ zurück. Der Boden im Siedelland war also feucht und sauer.[14] Eine andere Erstnennung verzeichnet Niemeyer aus dem PUB mit 1284, aber ebenfalls mit dem Namen Skysogh (möglicherweise handelt es sich bei Berghaus um einen Zahlendreher). Erst 1786 bürgert sich der aktuelle Name „Groß Kiesow“ ein, dazwischen sind viele verschiedene Schreibweisen urkundlich genannt.
Die Lehnbriefe derer von Behr von 1248 und 1475 weisen die Gegend als Besitz der Familie aus, ohne jedoch die Ortsnamen zu nennen. Erst der Lehnbrief von 1475 nennt alle Orte. Kessin wurde 1362 urkundlich erstmals als Cartzin genannt. Erst 1652 erscheint der aktuelle Name Kessin. Der slawische Name wird mit „Ort auf der Rodung“ oder auch mit „gewalztes Feld“ gedeutet.
Klein Kiesow wurde erstmals 1387 als parva Kysow urkundlich, dann 1432 als lutken Kysowe genannt. Erst 1782 wird der aktuelle Name nach vielen verschiedenen Schreibweisen genannt.[3] Namensdeutung siehe → Groß Kiesow. Der Ort wurde auch 1447 urkundlich als Wendisch Kiesow oder Lütgen Kiesow genannt. Hierbei wird deutlich, dass zu frühdeutscher Zeit nach 1230 die deutschen Siedlungen mit „Groß“ und die Siedlungen der Slawen mit „Wendisch“ oder „Klein“ bezeichnet werden.
Großkmehlen Die Gemeinde Großkmehlen besteht aus drei Orten Großkmehlen, Kleinkmehlen und Frauwalde. Kleinkmehlen ist der ältere Ort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Großkmehlen im Jahr 1205. Die Haupteinnahmequelle war der Hopfenanbau. Seit 1391 ist ein Rittersitz nachweisbar – der erste Besitzer von Klein- und Großkmehlen war 1392 der Pope von Köck(e)ritz.
Groß Köris Groß Köris kam im 14. Jahrhundert in den Einflussbereich derer Schenk von Landsberg, die sich in der Region über die Jahrhunderte – von 1330 bis 1717 – einen Machtbereich in der südlichen Mark Brandenburg schufen. Der Ort wurde 1546 als Grossen Kuriß erstmals urkundlich erwähnt.
Groß Kordshagen Nach Zugehörigkeit zum Fürstentum Rügen fiel Groß Kordshagen im Jahr 1326 an das Herzogtum Pommern.
Groß Krams
Groß Kreutz (Havel) Bis zum 14. Jahrhundert bestanden 2 Dörfer. Die slawische Siedlung auf dem Wolfsberg ist in Groß Kreuz aufgegangen, das ein Kolonistendorf war. 1275 slauicam Crucewitz [Original], 1300 minor Crucewitz [Original], 1300 maior crucewiz [Original], 1479 Grossen Crucewitz, 1640 Großen Creuz. Grundform altpolabisch *Kruˇs(e)vica/*Kruˇs(e)vec ‘Ort, wo Birnbäume stehen’, zu altpolabisch *kruˇsa ‘Birne, Birnbaum’. Der Name wurde von deutschen Siedlern an mittelniederdeutsch kruze ‘Kreuz’ angelehnt, später fiel-witz weg. Der Zusatz Groß blieb, um es von Klein Kreuz bei Brandenburg (1329 Crutzewitz) zu unterscheiden.
Großkrotzenburg Das rechtsrheinische Hinterland des Limes wurde spätestens 259/60 n. Chr. aufgegeben (Limesfall) und von Alamannen besiedelt. Die zurückgebliebene Bevölkerung wurde um 500 von den Franken unterworfen und fiel um 850 als Geschenk an den Gaugrafen von Hessen. Kaiser Ottos I. Tochter Ida schenkte den Ort Ende des 10. Jahrhunderts dem Kollegialstift zum Heiligen Petrus in Mainz (Petrusstift), in dessen Besitz er mehr als 800 Jahre bis zur Säkularisation verblieb.
Während der Hexenverfolgungen wurden von 1628 bis 1630 in Großkrotzenburg 90 Menschen Opfer der Hexenprozesse: 69 Frauen und 21 Männer. 81 Namen sind überliefert. In historischen Dokumenten ist der Ort im Laufe der Jahrhunderte unter wechselnden Ortsnamen belegt: Cruzenburch (1175), Crozenburc (1282), Crocenburg trans Mogum (1292) und Gross Crotzenberg (1602).
Groß Kummerfeld Groß Kummerfeld wird erstmals 1141 urkundlich erwähnt. In den Kieler Stadtbüchern lautet es „Cumbervelde“.
Der Ortsteil Willingrade erscheint erstmals 1238 in einer Urkunde als „Willenrothe“.
Groß Laasch Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1229 als „Laceke“. Zu dieser Zeit hat es bereits eine Dorfkirche gegeben.
Großlangenfeld Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1283 als Langievield.
Großlangheim Urkundlich erschien Großlangheim das erste Mal als „Lanchheim“ im Jahre 816 n. Chr. in der Gründungsurkunde des Klosters Megigaudeshausen (auch Megingaudshausen). Als erste Ministerialen:16 werden die Langheims genannt. Sie waren wohl zunächst Dienstmannen des Frauenklosters Kitzingen. 1189 war die Rede von „Helmericus von Lamheim“, später „Langheim“ oder „Lankheim“. 1270:80, ging der Hof in „maiori Lanchheim“ an Eberhard Fuchs von Scheinfeld, der ihn 1276: 80 der Zisterzienserabtei in Ebrach schenkte.
Groß Lindow Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1354 urkundlich als Lyndow erwähnt. Der Ort war ein kleines Bauerndorf in Besitz des Kartäuserklosters in Frankfurt (Oder) bis zum Jahr 1540, dann gehörte es der Frankfurter Universität Viadrina.
Oberlindow wurde um 1700 gegründet und gehörte zur Herrschaft derer von Burgsdorf in Müllrose. Durch seine Lage erhielt Lindow nun den Zusatz Unter. Neulindow wurde von Kolonisten 1766 gegründet und 1934 mit Oberlindow vereinigt. Im Jahre 1950 erfolgte die Zusammenlegung von Ober- und Unterlindow zu Groß Lindow.
In Urkunden aus dem Jahr 1739 wird eine Ansiedlung bey der Weißenspringschen Schleuse erwähnt, der Grundstein zur gleichnamigen Schleuse wurde jedoch schon am 12. Juli 1702 gelegt. Der Ortsname bezieht sich auf die Trinkwasserquelle, welche dort aus weißem Sand sprudelt. Weißenspring nahm deutlichen Aufschwung, als Friedrich II. dem Kriegsrat Kienitz 1765 das seit 1754 ansässige Hammerwerk als Erbeigentum übereignete, mit der Auflage, 30 ausländische Familien anzusiedeln und eine Pfeifenfabrik zu gründen.
Schlaubehammer wird 1545 erstmals erwähnt: vff dem Eysenhammer, dieser Hammer ist vermutlich 1533 gegründet worden. Im Jahr 1647 wurde vom Schlaube Hammer gesprochen, was auf die Lage an der Schlaube zurückzuführen ist.
Großlittgen Der Ort wurde im Jahr 912 als Lutiaco erstmals urkundlich erwähnt. 1134/35 gründete Bernhard von Clairvaux bei dem Ort die Zisterzienser-Abtei Himmerod.
Großlöbichau Am 18. März 1001 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1836 hatte der Ort, damals auch Löwichowe genannt, 209 Einwohner in 46 Häuser.
Großlohra Auf dem Gelände der heutigen Burg Lohra existierten wahrscheinlich schon zu germanischen Zeiten befestigte Anlagen. Die heutige Anlage wurde von den Grafen von Lare (Lohra) im 11./12. Jahrhundert zur größten Burg des südwestlichen Vorharzes ausgebaut.
Groß Luckow Das Gut Groß Luckow war von 1198 bis 1945 im Besitz der Familie von Raven, uckermärkischen Uradel. Um 1235 bezeugt eine bedeutende Schrift aus dem Mecklenburgischen Urkundenbuch einen Raven als Zeugen des Bischofs Konrad von Camin. Die gesicherte Stammreihe auf Groß-Luckow mit Schwarzensee beginnt mit dem Knappen oder Ritter Werneke 1375.
Großmaischeid Die erste urkundliche Erwähnung als Metscheid erfolgte am 20. Januar 1148 durch eine Bestätigungsurkunde der Abtei Laach (heute Abtei Maria Laach) von Papst Eugen III.
Der Papst erwähnte in diesem Schreiben an den Laacher Abt Gilbert († 1152) den salischen Zehnten (decimae salicae) zu Maischeid, der auf eine Schenkung des Rembold von Isenburg (1092–1121) zurückgeführt wurde. Diese Schenkung diente offensichtlich zur Güterausstattung des 1093 gegründeten Klosters Laach.
Groß Meckelsen Zum ersten Mal erwähnt wurde Groß Meckelsen um 1000 n. Chr. als australi mikilanstidi in einer Verdener Bischofsurkunde. Der Name soll auf den ersten Siedler namens Michael zurückgehen. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es weitere namentliche Erwähnungen, so 1513 als Mekelstede und 1643 als Grossen Mekelstedt. Der Name Groß Meckelsen tauchte 1729 das erste Mal auf.
Großmehring er Ort ist im Zuge der bajuwarischen Landnahme um das Jahr 550 entstanden. Als wichtiger Donauübergang blieb er im Besitz der bayerischen Herzöge.
Unter der klangvollen Bezeichnung "Toimdinga" wurde Demling im Jahre 1085 erstmals schriftlich erwähnt.
Catharinenberg hieß in früheren Zeiten Berghausen oder Klebhausen. Die Ersterwähnung datiert auf 822 – 824.
Die bajuwarische Sippe eines Pettilos, die sich um 500 n. Chr. hier ansiedelte, ist vermutlich namensgebend für Pettling.
Die bajuwarische Sippe eines Pettilos, die sich um 500 n. Chr. hier ansiedelte, ist vermutlich namensgebend fur Pettling.
Unweit des Weilers Straßhausen verlief zur Römerzeit die transdanubianische „Trajansstraße“, seinerzeit bedeutend für die römische Infrastruktur und Militärlogistik. Ableitend von „Zu den Häusern an der Straße“ ergibt sich der Ortsname.
Theißing.
Der Ort entstand, wie die Endung „-ing“ vermuten lässt, im Zuge der bajuwarischen Landnahme ab dem 5. Jahrhundert. Vielleicht siedelte hier die Sippe eines „Theuzo“. 1030 schenkte Wolfgoz eine Hofstatt „Thuizzingia“ dem St. Petrus geweihten Kloster in Münchsmünster.
Tholbath.
„Thol“ ist das durch den Dialekt verdumpfte alt- und mittelhochdeutsche „tal“. Ebenso „bath“, eine Abwandlung von „Beunt/Point“ = abgegrenztes Grundstück, umzäunte Wiese bzw. die Wohnstätte auf einem solchen Grundstück.
Groß Miltzow Urkundlich erschien Groß Miltzow in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1298. Die Gemarkung als bewohnte Ortschaft sollte älter sein und wird in der Schrift als Magna Melsow betitelt.
Lindow wurde ebenfalls 1298 erstmals erwähnt: als Lyndow – ein Name, der trotz der regional häufigen slawischen Ortsnamen auf -ow vom deutschen "Linden-Aue" herzuleiten ist.
Der Ortsteil Golm erschien dann 1308 erstmals als Golme, abgeleitet vom slawischen Cholm (auch Plural Cholmy möglich), d. h. „der/die Hügel“.
Großmölsen Der Ort wurde bereits 775 durch Karl den Großen ersturkundlich erwähnt.
Der Gramme-Übergang der Via Regia war wohl der Grund zum Bau der Burgstelle, die sich am nordwestlichen Ortsrand befand. Hier ist der Name „Hofgarten“ erhalten. 775 wurde die Burg als königlicher Besitz Molinhusos erwähnt. Ende des 19. Jahrhunderts fanden sich noch Spuren eines Wallgrabens. Zur gleichen Zeit stand an der Ostseite des Dorfes ein Tor mit Rundbogen. Die Kirche ist dem Heiligen Bonifatius geweiht, was auf ein sehr hohes Alter hinweist.
Aus Grossenmulhusen wurde Grossmühlhausen und dann Großmölsen.
Groß Mohrdorf ine erste ungesicherte Erwähnung fand Groß Mohrdorf 1278 als Merdherpe im Stralsunder Stadtbuch. Ab 1314 werden weitere alte Ortsbezeichnungen wie Murdorp oder Mordorp erwähnt. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Backsteinkirche begonnen.
Groß Molzahn 194 wird ein Ritter Bernhardus de Mulsan im als Schiedsrichter im Isfriedschen Teilungsvertrag erwähnt, der als Stammvater der später in Mecklenburg und Vorpommern weit verbreiteten Adelsfamilie Maltzahn (früher auch Molzan geschrieben) gilt. Der Ort Molzahn wird erstmals 1230 im Ratzeburger Zehntregister urkundlich erwähnt.
Großnaundorf Der Ort ist 1309 als Nuwendorf erstmals nachweislich belegt. Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen nūwe, also nhd. „neu“ ab. Zur Unterscheidung von ähnlich benannten Ortschaften bezeichnet der heutige Ortsname somit ein „großes neues Dorf“.
Groß Nemerow Der Ortsname Nemerow stammt, wie die Endung -ow erwarten lässt, aus slawischer Zeit. Ein Dorf Nemerow (urkundlich 1170: Nimyrow, 1244: Nimirow, 1298: Nemerow = Ort des Nemir (Unfried) gehörte angeblich zu den Ortschaften, welche 1170 dem Stift Havelberg zur Gründung des Klosters Broda geschenkt worden sein sollen.
Im 13. Jahrhundert wurde die Gemarkung Nemrow in Groß und Klein Nemerow geteilt.
Großneuhausen Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Großneuhausen in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als „Nihusun“ erwähnt. Den Unterschied zu Kleinneuhausen gab es damals noch nicht. Etwa zwei Kilometer nördlich des Ortes bestand zu der Zeit noch die ältere Siedlung Althausen, die im Laufe des Mittelalters aufgegeben wurde. Von dieser Wüstung zeugt bis heute das „Althäuser Angergericht“, der Burghügel einer mittelalterlichen Motte, der später als Richtstätte diente.
Großniedesheim Großniedesheim ist eine fränkische Ortsgründung aus dem sechsten oder siebtenJahrhundert und wurde erstmals 1190 in dem Lehensverzeichnis des Werner II. von Bolanden unter dem Namen Nittesheim erwähnt. Da das Nachbardorf Kleinniedesheim seit dem 16. Jahrhundert mit dem gleichen Namen bezeichnet wurde, wurden seither die Vorsilben Groß- und Klein- zur Unterscheidung verwendet. Die heutige Schreibweise von Großniedesheim gibt es seit dem 18. Jahrhundert.
Groß Niendorf (Holstein) Die Gemeinde Groß Niendorf (früher auch Nindörp oder Nyendorpe) wurde urkundlich erstmals im Jahre 1249 erwähnt.
Groß Nordende Groß Nordende war früher eine Siedlung, die sich im Norden von Uetersen bildete. Erstmals wurde Groß Nordende 1584 erwähnt.
Großobringen Der Ort Großobringen wurde erstmals 1221 in einer Urkunde des Klosters Heusdorf erwähnt. Im Jahr 1367 wandelt sich der Ortsname zu Grossin Oberingen. Der mittelalterliche Grundbesitz entfiel zum überwiegenden Teil auf das Adelsgeschlecht von Obringen.
Groß Oesingen Die Ortschaft ging aus einem Herrensitz hervor, der urkundlich seit 1222/1252 nachgewiesen ist. Aus archäologischen Grabungen ist die Siedlung bereits in das 11. Jahrhundert zu datieren.
Groß Offenseth-Aspern
Großolbersdorf 8.4.1386 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes (,,Albersdorf"): Markgraf Wilhelm 1. von Meißen verschreibt der Witwe Anargs von Waldenburg, Metze, die Herrschaft Scharfenstein mit dazugehörigen Dörfern, darunter Großolbersdorf, als Witwensitz.
Um 1400 Bau einer Kapelle, die als Filialkirche zur Parochie Wolkenstein gehört. Der Gottesdienst wird vom zweiten Pfarrer von Wolkenstein gehalten.
Großostheim im 5/6 Jahrhundert Fränkisch Königshof, seit dem 8 Jahrhundert Fuldischer Besitz, seit 1278 zu, Kurfürstentum Mainz. Seit 1814 bayerisch. 780/799 (Kopie 12. Jahrhundert) Ostheim, 1774 Groß Ostheim, die Himmelsrichtung Ostwohl von der Spätmittelalter wüst gewordenen alteren Nachbarsiedlung Ringenheim aus gesehen, zu der ein Großes früh fränkisches Reihen räberfeld gehörte. Des Zusatz Groß unterscheidet den Namen von Kleinostheim im gleichen Landkreis.
Groß Pampau Das Dorf wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der Lauenburgischen Sage gilt Pampau als Geburtsort von Till Eulenspiegel.
Groß Pankow Das Rittergut in Groß-Pankow gehörte der Familie Gans zu Putlitz, unter anderem dem Kammerherrn Konrad Gans zu Putlitz.
Das Dorf wurde 1492 erstmals als Tankendorf urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von dem Personennamen Tank ab.
Groß Plasten Im Jahre 1284 tauchten die Dörfer Groß- und Klein Plasten erstmals in einer Urkunde auf, fünf Jahre später der heutige Ortsteil Deven. Die Groß Plastener Kirche war der erste Renaissancebau mit Kuppel in Mecklenburg. Die Feldsteinkirche im Ortsteil Deven stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, ihr nördlicher Gruftanbau aus dem 17. Jahrhundert.
Großpösna Auf dem Gebiet der Gemeinde fanden größere Kampfhandlungen während der Völkerschlacht bei Leipzig statt.
Groß Polzin Konsages wurde als Cossozuwe 1168 urkundlich erstmals erwähnt. Als slawische Gründung bedeutet es „Ort des Mähers“. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort Cosauits und im 14. hieß er Konsawe.
Stolpmühl wurde 1782 als „Stolpe Mühle“ genannt.
Pätschow wurde 1228 als „Petsecowe“ erstmals urkundlich genannt. Der offensichtlich slawische Name ist nicht gedeutet.
Quilow. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1172 als „villa Quilowe“, als Herzog Bogislaw I. Einnahmen aus dem Dorf dem Kloster Stolpe übereignete. Der slawische Name wird mit „Wehklage“ gedeutet. 1194 überwies der Siegfried I., Bischof von Cammin, dem Kloster den Bischofszehnten aus Quilow und weiteren Orten.
Quilow. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1172 als „villa Quilowe“, als Herzog Bogislaw I. Einnahmen aus dem Dorf dem Kloster Stolpe übereignete. Der slawische Name wird mit „Wehklage“ gedeutet. 1194 überwies der Siegfried I., Bischof von Cammin, dem Kloster den Bischofszehnten aus Quilow und weiteren Orten.
Vitense wurde als Vitenze 1186, aber auch im gleichen Jahr schon mit dem aktuellen Namen erstmals urkundlich genannt. Der Name wird auch mit „Wikingerort“ gedeutet.[3] Das hat vielleicht mit der Nähe zur Wikingersiedlung bei Menzlin an der Peene zu tun. Im Laufe der Zeit sind auch noch andere Schreibweisen übermittelt, der Ort wurde sogar lange als Wittensee eingedeutscht.
Groß Polzin wurde 1172 als „Poluziz“ erstmals urkundlich genannt. Der Name bedeutet slawisch „Holzstück“.Groß Polzin war ein Landgut ohne ritterschaftliche Vorrechte.
Klein Polzin. Herzog Philipp Julius verlieh 1614 dem Oswald Suawe (Schwabe) zu Schmatzin die 2 Höfe zu Polzin, nach dem Aussterben der Suawe gehörte es Capitain Bengt Börsen (Schwede?), von dem kaufte Berend Wolffradt auf Lüssow 1654 das Gut.
Großpostwitz (Oberlausitz) Postwitz wurde erstmals im Jahr 1331 als Bostewicz urkundlich erwähnt. Der Ort entstand vermutlich wie viele andere auch aus einer slawischen Ansiedlung. Im Jahr 1807 wurde aus dem Ortsnamen Postwitz der jetzige Gemeindename Großpostwitz.
Großpürschütz Es kann anhand von Hinweisen vermutet werden, dass die slawische Ansiedlung im Zeitraum von 900–1100 stattfand.
Das slawische Rundlingsdorf ist erstmals für 1411 schriftlich belegt. Bereits um 1100 entstand außerhalb des Dorfes eine Kirche.
Groß Quenstedt Groß Quenstedt gehörte bis 1648 zum Bistum Halberstadt und gelangte dann an das kurbrandenburgische (preußische) Fürstentum Halberstadt. Der Flecken unterstand direkt dem Majoreiamt Halberstadt.
Großräschen 1370 Grosen Redschin, 1421 Redschin ambo, 1439 Grossen Retschen, 1529 Groß Reschen; sorbisch 1761Ran ́, 1843 Ran ́. Die Überlieferung lässt keine eindeutige Grundform zu. Am wahrscheinlichsten ist altsorbisch *Radˇsin-, gebildet von einem Personennamen asorb *Radˇsa, *Radiˇs, einer Kurzform von Vollnamen wie altsorbisch *Radomir, *Radibor, zu altsorbisch *rad ‘gern’. Nicht ganz ausgeschlossen wird altsorbisch *Rˇeˇcina, zu altsorbisch *rˇeka ‘Fluss, Bach’, doch ist die Wiedergabe eines ˇc durch dsch, tsch und sch sehr ungewöhnlich. Die sorbische Form ist unabhängig von der altsorbisch entstanden, Grundform *Ran ́, eine Bildung mit dem possessiv j-Suffix zu einer Kurzform *Ran vom Vollname *Ranimir o.ä., der im Erstglied altsorbisch *rany ‘früh’ enthält, ‘Siedlung eines Ran’.
Beim Ortsname Wallerstädten legt der Beleg von 1326 die Ansetzung eines weiblichen Personennamen Walderada als Bestimmungswort des Grundwort -statt nahe.
Groß Rheide Der Ort wurde vermutlich 1250 als Rhede gegründet. Damals handelte es sich vermutlich um einen Anleger der Rheider Au, ein Nebenfluss der Treene.
Großrinderfeld 1312 gab Graf Ludwig von Rieneck den Ort an das Stift Aschaffenburg.
Großröhrsdorf Großes Bauerndorf, gegründet am Ende des 12. Jahrhundert, im 18./19. Jahrhundert stark industrialisiert durch Weberei, Stadt seit 1924. 1350 Großen Rudigerstorff, 1517 Grosruerßdorff, 1584 Grosrörsdorff. Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem althochdeutsch Personennamen Rüediger > Rüdiger. Großdifferenziert die Siedlung vom benachbarten Kleinröhrsdorf.
Groß Rönnau Groß Rönnau wurde 1238 erstmals als Besitz der adligen Familie „Rennowe“ urkundlich erwähnt.
Groß Roge
Groß-Rohrheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Groß-Rohrheim aus dem Jahr 782 befindet sich im Lorscher Codex unter dem Namen „Raureheim“, als ein Eberhold seinen Besitz dort dem Kloster Lorsch schenkte.
Historische Namensformen für Groß-Rohrheim waren (in Klammern das Jahr der urkundlichen Erwähnung:
„Rorheim“ (782, 791, 1276) „Raureheim“ (782) Rorheim superior“ (793)
„superior Rorheim“ (1071) „Rorheim maior“ (um 1200) „superior Rorheim“ (1287) „villa Rorheim“ (1324) „Rorrheim“ (1463) „Ober-Rorheim“ (1521) „Groß Rorheim“ (1579) „Ober Rohrheimb“ (1686) „Groß Rohrheim“ (1689)
Großrosseln 1290 de Roussela (Kopie Ende 15. Jahrhundert), 1293 de Rossele [Original], 1332 Rousselle [Original]; Grossrosseln [Original] 1478. Der Siedlungsname leitet sich ab von dem Fluss Rossel, der erstmals bereits 777 in lateinisch Sprache in der Kombination pagus Rosalinse ‘Rosselgau’ (888 Roslohgouue, 1046 in pago Rosselgouwe) belegt ist. Der Gewässername ist vorgermanisch Ursprungs und entstand aus dem indogermanisch *Ro ̄sa ̄la, gebildet zu der indogermanischen Wurzel*ro ̄s-‘fließen’ beziehungsweise zu indogermanisch*rosa ̄‘Feuchtigkeit, Tau’ mit l-Suffix. Der unbetonte Nebensilbenvokal und der Endsilbenvokal [a] wurden jeweils zu [e] abgeschwächt. Die Schreibungen mit und erklären sich wahrscheinlich als gelehrt-etymologische Anlehnungen an lateinisch russus ‘rot’ beziehungsweise *rossellus ‘rötlich’ mit Bezug auf den rötlichen Buntsandstein des Rosseltals. Durch den Einfluss von lateinisch russus lässt sich auch das Auftreten der erst spätmittelalter auftretenden Belege mit [u] (gelegentlich unter französisch Einfluss als verschriftet) statt [o] erklären. Bereits zum Zeitpunkt der ersten Erwähnung 1290 handelte es sich um eine Siedlung, da in der Urkundlich das „Patronatsrecht an der Kirche des Dorfes Rosseln“ (ius patronatus ... in ecclesia ville de Roussela) verschenkt wird. Als im Spät Mittelalter am rechten Ufer der Rossel eine neue Siedlung, heute Petite Rosselle, entstand, wurde eine Differenzierung durch die Zusätze Groß beziehungsweise Klein notwendig.
Großrudestedt Der Ortsname bedeutet wahrscheinlich „Siedlungsstätte eines Ruodin (und Genossen)“. Orte auf „stedt“ sind wohl bereits in hermundurischer Zeit entstanden. In Kleinrudestedt könnten dann Slawen/Wenden angesiedelt worden sein, das Dorf hieß früher „Wenigenrudestedt“. 1211 wurde ein Bernolf von Rudestedt als Dienstmann des Landgrafen Hermann von Thüringen erwähnt, später auch andere „Rudestedte“.
Großrückerswalde ie erste urkundliche Erwähnung als Rotgerswalde datiert auf den 8. April 1386. Markgraf Wilhelm I. von Meißen wies der Witwe Anargs von Waldenburg die Herrschaft Scharfenstein mit dazugehörigen Dörfern, darunter Großrückerswalde, als Witwensitz zu. Das Dorf wurde im Zuge der deutschen Ostsiedlung in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet und erhielt zu dieser Zeit eine erste Pfarrkirche. Das Dorf Boden wurde 1525 erstmals als Fotzenbodem erwähnt. Andreas von Berbisdorf erwarb 1541 das Vorwerk (Rittergut) Rückerswalde hinzu.
Groß Sarau Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1230. Der Ortsname kommt aus dem Altpolabischen und bedeutet „Ort bei der Brandrodung“.[Am 1. Dezember 1971 erfolgte die Eingemeindung der damaligen Gemeinden Klein Sarau und Holstendorf.
Groß Schacksdorf-Simmersdorf Groß Schacksdorf wurde erstmals 1346 in den Meißner Bistumsartikeln als „Czechsdorff“ urkundlich belegt. Der Ortsname leitet sich vom sorbischen Vornamen „Tschech“ ab. Der Namenszusatz „Groß“ diente zur Unterscheidung zum heute in Polen liegenden Strzeszowice, dessen deutscher Ortsname „Tzschacksdorf“ lautet. Simmersdorf wurde erstmals 1510 urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich von dem altsorbischen Personennamen „Živomir“ abgeleitet.
Groß Schenkenberg Der Ort wurde 1194 zum ersten Mal urkundlich als „Pukentorpe“ erwähnt. Der Name „Scenkenberge“ erschien erstmals im Jahr 1230. Benannt ist Groß Schenkenberg nach dem Mundschenk von Albrecht II. (Weimar-Orlamünde). Das mit der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen zunächst dem Amt Bliestorf angehörende Gut Groß Schenkenberg wurde 1929 zur Siedlung.
Großschönau Großschönau: 1352 Magnum Sonow, 1360 Maior Schonow, 1515 zcu Grossen Schone Hainewalde: 1326 in Heyninwalde, 1359–1399 Heinwald, Heinwelde, 1609 Heinewalda. Großschönau: Bildung mit dem Grundwort-aue und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch schœn(e) ‘schön, anmutig’, ‘Siedlung zur schönen Aue’. Der Zusatz Groß-, lateinisch magnus, maior, unterscheidet den Ort von dem ehemalig Kleinschönau ö Zittau, heute Sieniawka, Dolnos ́laskie, Polen. Hainewalde: Bildung mit dem Grundwort-walde und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch-hagen‘Dornbusch, umhegter Ort’, ‘Rodungssiedlung im umhegten Wald’. So Schönau, Ortsteil von Wildenfels.
Großschwabhausen Die Ersterwähnung von „Suabehusen“ findet sich in einem vor dem Jahr 815 anzusetzenden Hersfelder Güterverzeichnis. 876 wird „Svabohus“ im Ingelheimer Protokoll wegen des Zehntstreits in Thüringen genannt. Grundherr war im Mittelalter die Adelsfamilie Schwabhausen, deren Burg jedoch fast völlig verschwunden ist. Die Ersterwähnung von Suebehusen in einem vor 815 anzusetzenden Hersfelder Güterverzeichnis ist sicherlich auf Großschwabhausen, nicht auf Schwabhausen bei Gotha, zu beziehen. Das macht der Zusatz „wo Slawen wohnen“ deutlich.
Großschweidnitz Groß- und Kleinschweidnitz wurden erstmals 1306 urkundlich als zwei getrennte Dörfer erwähnt.
Groß Schwiesow Die erste Erwähnung des Ortes Groß Schwiesow findet sich in einer Urkunde des Jahres 1237, aber eine erste zögerliche Besiedelung der Gemarkung erfolgte schon einige Jahrtausende früher.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Klein Schwiesow eingegliedert.
Großseifen Der in der Nähe von Marienberg gelegene Ort wurde am 6. Januar 1307 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Heinrich von Nassau mit seiner Frau Adelheid dem Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Marienstatt die bestehenden Einkünfte in Velde (= Fehl / Fehl-Ritzhausen) und Graynsiven bestätigte. Der Name des Ortes war bis zum heutigen Namen Großseifen vielen Wandlungen unterworfen. Man schrieb Gransifen, Grassyffen, Grassifen, Graensüffen, Graseiffen und schließlich den heutigen Namen Großseifen.
Erklärung der Namensgebung: Die Endsilbe „siven – sifen – seifen“ beschreibt ein in dieser Gegend liegendes sumpfartiges Gelände. Die Vorsilbe „Grayn – Gran“, könnte so viel wie „Krähn“ bedeuten. Etymologisch sind die vielfältigen Schreibweisen nicht zu erklären. Als Ursache kommen daher auch Schreib- und Hörfehler in der Überlieferung in Betracht.
Groß Siemz Das 1413 erstmals als Zimitz genannte Dorf ist slawischen Ursprungs und wurde als Angerdorf angelegt. Der Ortsteil Torisdorf (Ersterwähnung 1526) entstand um einen Gutshof, der heute nicht mehr existiert.
Großsolt Großsolt wurde 1352 erstmals erwähnt. Der Name entstand aus dem ursprünglichen Namen der heutigen östlichen Treßseeniederung. Das Ufer des Sees befand sich bis zur Frühe Neuzeit in Ortsnähe. Die Endung „-solt“ kommt daher von „sulz“ für Sumpf, sumpfiges Gelände (vgl. altdänisch sol, newnorddanisch Såhl, Soll). Eine Ableitung in der Bedeutung von „Salz“, wie sie bei einigen schleswigschen Flurnamen vorkommt und die als solche auf einen früheren Namen der Bondenau hinweisen könnte, scheint dagegen unwahrscheinlich.
Großsteinhausen Großsteinhausen wurde erstmals im Jahre 1250 urkundlich erwähnt. Dort schlichtet Graf Reinhard von Blieskastel, Herr zu Bitsch einen Erbstreit der Brüder Johannes, Hesso, Reinhard und Otto von Steinhausen mit dem Abt von Stürzelbronn. Sieben Jahre später 1257 weist eine Schenkungsurkunde auf die alte Kirche von Großsteinhausen, als Abt Hugo von Hornbach den Kirchplatz dem Kloster Stürzelbronn vermachte. Die Cyriacus-Kapelle war den schriftlichen Aufzeichnungen zufolge 1264 bereits fertiggestellt. Großsteinhausen und Kleinsteinhausen gehörten zum Herzogtum Lothringen.
Groß Stieten Groß Stieten wurde geprägt durch das Gut mit seinem Gutshaus und den Wirtschaftsgebäuden sowie den Bauernkaten. Der Ort war in früher Zeit vermutlich im Besitz der Ritter von Rambow, die im südlichen Raum von Wismar verbreitet waren. Vermutlich befand sich Groß Stieten mit den Dörfern Neu Stieten und Grapen-Stieten lange in einer Hand.
Groß Teetzleben Groß Teetzleben wurde als Tetzlaw im Jahr 1491 erstmals urkundlich erwähnt.
Großthiemig Der Ort wurde 1389 erstmals als Thimmigk erwähnt.
Groß Twülpstedt Papst Lucius II. bestätigte 1145 dem Kloster Berge in der Nähe von Magdeburg seine Besitzungen. In der Urkunde wird Tiulpstidi erwähnt. 1201 war die erste urkundliche Erwähnung von Groß und Klein Twülpstedt. Die Urkunde vom 22. Februar 1201 handelt davon, welche Naturalien dem kerkenhere, also dem Pfarrer, von den einzelnen Höfen zustehen.
Groß-Umstadt Der altbesiedelte Ort (mit Funden aus Altstein-, Kelten-, Römer und germanisch Landnahme Zeit) wird früh erwähnt: zwischen 741 und 746 überträgt Karlmann die dortige Peterskirche dem Bistum Würzburg, 766 schenkt Pippin die Mark Umstadt der Reichsabtei Fulda, die lange die Lehnshoheit hat. Seit dem Hochmittelalter häufige Besitzwechsel, meist auch Kondominate unter Beteiligung u. a. der Münzenberger, Hanauer, der Pfalzgrafen, der hessisch Dynastien; 1255 Stadtrecht. (741–746) 822 Autmundisstat [Original], 766 Autmundisstat [Original Rückvermerk 9. Jahrhundert: Otmuntesstat, Rückvermerk 15. Jahrhundert: Omstad; Omenestat (Kopie um 1160)], 1303 Maior Omstat, 1329 Grozen Omstadt, 1478 Vmstatt. Bestimmungswort: Personennamen althochdeutsch O ̄tmunt (im Althochdeutsch mehrfach belegt), Zusammensetzung aus althochdeutsch o ̄t (< germanisch aua-) st. Maskulinum Neutrum ‘Besitz, Reichtum’ und althochdeutsch munt statt. Feminin‘ Schutz, Beschützer’. Die Belege zeigen: die althochdeutsch Monophthongierung des 8. Jahrhundert von germanisch au > althochdeutsch o ̄ vor Dental, die frühe Assimilation von tm > m(m) in der Kompositionsfuge (wie öfter bei Personenname), Schwächung, Assimilation, schließlich Schwund der nichthochtonigen Mittelsilben und seit dem 15. Jahrhundert den Wandel des im Mittelhochdeutsch vor mm gekürzten althochdeutsch o ̄ zu u, dies wohl eine Hyperkorrektur der (als mundartlich empfundenen) mitteldeutsch Senkung u > o vor Nasalverbindung. Grundwort: -stadt. Bedeutung: ‘(Wohn-)stätte des Otmund’.
Großvargula 785 wurde der Ort erstmals als Varila erwähnt. Weitere Ortsnamen waren Vergelaha, Varela, Großen Vargel bis zum heutigen Großvargula. Die in der Unstrutschleife von Wassergräben umgebende Burg Großvargula wurde 1281 urkundlich genannt.
Groß Vollstedt Erstmals erwähnt wurde er wahrscheinlich kurz vor 1200 als Volcstide, Kleinvollstedt wurde vermutlich erst im 13. Jahrhundert als Tochtersiedlung von Vollstedt gegründet. Volcstide weist auf die Stätte/Wohnstätte des Fulko/Folko hin. Fulko oder Folko ist mit dem Wort Volk verwandt und bedeutet „Kriegsschar“.
Großwallstadt Der Name Großwallstadt setzt sich aus den althochdeutschen Wörtern Walah für Romane und stat für Wohnstätte zusammen. Als Erklärung ergibt sich daraus Wohnstätte der Romanen. Die zeitweise verwendeten Namenszusätze Groß und Königs sowie die latinisierten Differenzierungen maior bzw. major (der größere), regis (des Königs), trans Morgum (über dem Main) und ex ista parte Mogi (von diesem Mainteil) sollten es von Kleinwallstadt unterscheiden. Der Zusatz Königs bezieht sich auf die Grundherrschaft des Königs.
Großweil
Großweitzschen Der Ortsteil Mockritz wurde 1204 erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz eines alten Adelsgeschlechtes sowie Zentrum der Region.
1241 erfolgte die Übertragung des halben Dorfes Wiscene und des dritten Teiles des zugehörigen Waldes durch Mgf. Heinrich den Erlauchten an das Kloster Buch nach Auflassung durch die Burggrafen von Leuben. Unklar bleibt, ob es sich um Schenkung oder Kauf handelt. 1245 bestätigte Ks. Friedrich II. dem Kloster mehrere vom Reich zu Lehen gehende und durch Schenkung oder Kauf erworbene Besitzungen, nämlich von Mgf. Heinrich von Meißen u. a. das Dorf Wischene. Hier ist nicht nur vom halben Ort die Rede. 1254 gab Mgf. Heinrich der Erlauchte nochmals die Übertragung des halben Dorfes Wiscene an das Kloster bekannt, jetzt mit dem Zusatz, dass vier Hufen der Burggraf von Leuben aufgelassen hat, den Rest der Burggraf von Leisnig, dazu noch den dritten Teil des benachbarten Waldes. Mit der Übertragung des Dorfes Parvum Wizen (Kleinweitzschen) im Jahre 1264 wird klar, dass es sich bisher wirklich um Großweitzschen gehandelt hat.
Groß Wittensee
Groß Wokern Groß Wokern ist wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gegründet worden.
1773 fand eine Vermessung der Feldmark von Groß und Klein Wokern statt.
Großwoltersdorf Zernikow wurde 1362 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1490 war Zernikow ein Teil der im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin unter der Landesherrschaft der Grafen von Lindow-Ruppin. Mitte des 17. Jahrhunderts war das Rittergeschlecht derer von Zernikow überschuldet.
Groß Wüstenfelde Als Wostenuelde taucht Groß Wüstenfelde erstmals 1314 in einer Urkunde auf, der Ortsteil Perow bereits zehn Jahre früher.
Groß-Zimmern Die Gemeinte, in die 1977 das 4 km sö gelegene Klein-Zimmern eingegliedert wurde, ist urkundlich zuerst 1250 im HN Georg von Cymmere erwähnt. Seit dem Hochmittelalter hat besonders die Reichsabtei Fulda in Groß-Zimmern (meist alte) Hoheitsrechte, in Klein-Zimmern das Erzbistum Mainz, doch sind seit dem Spätmittelalter auch zunehmend die weltlichen Territorialherren, oft in Form des Kondominats, an der Herrschaft beteiligt, besonders Bickenbach, Hanau, Erbach, Kurpfalz und beide Hessen; 1803 kamen beide Gemeinte an Hessen-Darmstadt, 1918 und 1945 an Hessen. 1250 Cymmere (Kopie16. Jahrhundert), 1276 Zymmern [Original], 1333 Obercymern (unklar, ob Groß oder Klein-Zimmern), 1333 in villa Cymmern superiori, 1380 Grozin Zymmerin, 1407 zu cleynen Zymern [alles Original]. Beruht auf althochdeutsch zimbar, mittelhochdeutsch zimber, zimmer ‘Bauholz, Holzbau, Wohnung, Wohnraum’. Hier im lokativisch Dativ Plural, Bedeutung: ‘zu den Holzhäusern’. Die Belege zeigen, dass die Assimilation mittelhochdeutsch mb > Neuhochdeutsch mm, die schon frühmittelhochdeutsch im Mitteldeutsch beginnt, auch hier schon früh eingetreten ist. Sie zeigen auch noch die schon seit dem Althochdeutsch nicht seltene c-Schreibung im Anlaut vor e, i für z, ebenso auch deren allmählichen Rückgang, weiterhin den im Frühneuhochdeutsch noch häufigen Gebrauch von c für anlautend k (auch in Erbwörtern), die schon ältere mitteldeutsch i-Schreibung für unbetontes ə und die vom 14.–16. Jahrhundert häufige Verwendung von y als bloßer Variante für i. So U. a. Zimmern, Saale-Holzland-Kreis, Zimmern, Ortsteil von Seckach, Neckar-Odenwald Kreis.
grün. Germanisch *gro ̄-ni-, althochdeutsch gruoni, mittelhochdeutsch grüene, altsächsisch gro ̄ni ‘grün’. Die -grün-Ortsname beziehen sich auf das dem Wald durch Rodung abgerungene begrünende Lanod. Sie gehören zu den teilweise im Hoch- Mittelalter bezeugten, aber erst im 11.–13./14. Jahrhundert in bestimmten Gegenden besonders produktiven Rodungsnamen. -grün- Siedlungsname begegnen gehäuft in Nordostbayern, Nordböhmen und dem Vogtland. Weitere einschlägige Namen sind die auf -beund/-bünt(e) (< althochdeutsch biunt(a) ‘umzäuntes Grundstück’), -bracht / -brecht / -bert / -breth -(< althochdeutsch brahti ‘abgegrenztes Gelände-/ Waldstück’,Velbert, Landkreis Mettmann), -buch ( -mb(1342). Das -ider Folgesilbe im Bestimmungswort Gruni nlautet das -u> -ü um (Grün-). Die Form Gronebergh (1305) erklärt sich als mundartlich Senkung von mittelhochdeutsch u zu o in geschlossener Silbe.
Gründau Der Flussname begegnet zuerst 1173, der identische Ortsname schon 1140 (s.u.). Er bezieht sich auf Niedergründau (zuerst 1219), Hauptort eines reichslehnbaren Gerichts, das seit dem 13. Jahrhundert dauerhaft an die Isenburger kam; zu ihm gehörten u.a. auch die h. (seit dem 13. Jahrhundert bezeugten) Ortsteil Hain-Gründau und Mittel-Gründau. 1816 fielen die 7 Gemeinte an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. Flussname: 1173 Grindaha (Kopie14. Jahr.), 1352 Grinda [Original]. Ortsname 1140 in Grindaho, 1219 Grinda [...]inferior, um 1250 Grindah, 1317 Grindowe, 1349 Grindaw, 1380 Grinde [sämtlich Or]. Das Baden-Württembergwird allgemein zu mittelniederdeutsch, mittelniederländisch, neuniederländisch grint ‘Sand, Grind, (Kopf-)Ausschlag’ gestellt und demnach als ‘Sand, Kies’ gedeutet. Doch wird kaum althochdeutsch, mittelhochdeutsch grint zugrundeliegen, dass nur ‘Grind (Ausschlag), Glatze’ bedeutet, sondern eher althochdeutsch griont ‘Sand, Kies, tonhaltige Erde’ (so auch mittelniederländisch, neuniederländisch grient), wobei -io> mittelhochdeutsch ie vor n plus Kons. zu i gekürzt worden wäre, wie es vor allem in mitteldeutsch, besonders hessisch mundartlich vorkommt. Erst spät, seit dem 17. Jahrhundert, kommt Gründauf, eine hyperkorrekte Verschriftlichung von Grind-, dass man fälschlich als grob mundartlich, von der mittelhessisch Umlautentrundung ü >i betroffene Form ansah. Der sich so ergebende volksetymologie. Bezug zum Appellativum Grund war wohl willkommen. Das Grundwort ist-ach1, althochdeutsch -aha (im 1. Beleg st. flektiert), das im 13. und 14. Jahrhundert immer häufiger zu -ah verkürzt, zu -a kontrahiert oder zu -ə abgeschwächt wurde. Zu diesen Varianten tritt seit dem 14. Jahrhundert und wohl zuerst beim Ortsnamen noch eine weitere und setzt sich im 15./16. Jahrhundert allmählich durch: die Ersetzung durch mittelhochdeutsch ouwe (< althochdeutsch auwia, ouwa ‘Land am Wasser, Aue’ < germanisch Subtantiv Adjectivisch *awjo ̄ ‘die zum Wasser Gehörige, d.h. Insel, Wiese’), wie sie auch bei anderen ursprünglich aha-Namen vorkommt. Dabei wird ouwe beziehungsweise das daraus durch die frühneuhochdeutsch-Neuhochdeutsch Diphthongsenkung entstandene auwe meist, wie auch sonst üblich, verkürzt -owe beziehungsweise -awe geschrieben, wobei das als Laut hier schon mittelhochdeutsch geschwundene w nur noch den 2. Diphthong teil u bezeichnet; gegen diese historisierende Schreibung setzt sich -au erst seit dem 18. Jahrhundert durch. So Grindau, r. Nebenfluss der Leine, und Ortsteil von Schwarmstedt, Landkreis Soltau-Fallingbostel.
Grünebach Woher der Name „Grünebach“ stammt, ist ebenfalls nicht eindeutig zu klären. Die in einer Festschrift des MGV Grünebach erstmals vertretene und mehrfach von dort übernommene Meinung, Grünebach sei nach dem kleinen Bach „Hohlgrünebach“ (umgangssprachlich „Seifen“), der in Grünebach in die Heller mündet, benannt worden, ist nicht begründbar. Im Urkataster von Grünebach aus dem Jahr 1831 wird der Hohlgrünebach einfach nur als „Bach“ ohne jeden Namen eingetragen. Der Bach wurde also später nach dem Dorf benannt und nicht umgekehrt. Die Bezeichnung „Grünbach“ könnte eventuell auf eine alte Richtstätte hindeuten.
Im saynischen Mannbuch wird im Jahr 1475 der Name Gronenbach erwähnt. Der Schöffe Michel zu Grünebach hat 1576 die Freusburger gräfliche Kanzlei bewegen können, „der unsrigen Gemein die Läutung der Dorfglocke zu verstatten“.
Grünenbach An der Quelle des Grünen Bachs befindet sich ein Kultplatz vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung,[4][5] ein Findling aus Nagelfluh mit noch deutlich erkennbaren vorgeschichtlichen Einfriedungen.
Grünendeich Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1449 Gronendike und 1559 Gronendike. Wahrscheinlich ist Grünendeich der neue Name für Bardesfleth. Die neu besiedelte Restfläche erhielt den Namen Grünendeich, der erstmals 1449 erwähnt und um 1500 als eigenes Kirchspiel dargestellt wird. Eine erste Kirche nahe der Elbe wurde durch Sturmfluten im 16. Jahrhundert zerstört. Der Ortsname bedeutet also auf Niederdeutsch: „am grönen dīke“ („am grünen Deich“).
Grünewald Erstmals wurde Sella im Jahr 1523, und Grünewald 1529 urkundlich erwähnt. Sella wurde 1938 nach Grünewald eingemeindet.
Grünhain-Beierfeld Die Besiedlung des Gebietes um Beierfeld erfolgte im 12. Jahrhundert. Wie auch viele andere Orte des Erzgebirges ist Beierfeld ein zweireihiges Waldhufendorf. Der Ortsname lässt bayerische Kolonialisten vermuten.
Beierfeld wurde im Zuge der Besiedlung des Erzgebirges als Waldhufendorf angelegt und wurde erstmals 1230/31 als Beiervelt urkundlich erwähnt. 1233gelangte es in den Besitz des Grünhainer Klosters. Die erstmals 1301 genannte Peter-Pauls-Kirche soll bereits vor der Gründung des Klosters errichtet worden sein und gilt als eine der ältesten Dorfkirchen des Erzgebirges.
Grünhainichen Grünhainichen wird 1349 im Lehnbuch Friedrich III. des Strengen zum ersten Mal urkundlich als „Heinchin“ erwähnt.
Grünheide (Mark) 1574 Zur Grun Heyden einn Jagd Hauß ann der Löcknitz, 1606 in der grünen Heiden, 1861 Grüneheide. Der Name geht auf den Flurname Grüne Heide zurück, der im Grundwort brandenburgisch Heide ‘Wald, vor allem Kiefernwald’ enthält.
Grünkraut Die Geschichte des Ortes Grünkraut geht zurück bis ins Jahr 1236, als der Ortsname „Gruonechrut“ erstmals erwähnt wurde. Wie der Ort zu diesem Namen kam oder was er bedeutet, ist nicht bekannt. Denkbar ist „Chrut“ in der Bedeutung von Greut = Rodung.
Grünow (bei Prenzlau) 1287 das erste Mal urkundlich erwähnt, war Grünow eine Gründung deutscher Kolonisten mit engen Verbindungen zum Nonnenkloster in Seehausen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte Grünow zum Amt Gramzow.
Der Ort Damme taucht 1354 erstmals in einer Urkunde auf.
Ortsteil Dreesch. Als Vorwerk Drösch 1792 angelegt, gehörte der Ort der Familie von Arnim auf Kröchlendorff.
Noch heute ist der Burgwall der Ukranen in Drense zu erkennen, der aus dem 8. Jahrhundert stammt. In Urkunden der Jahre 1240 bis 1248 wird auf die Burg hingewiesen.
Grünow (Mecklenburg) m Jahre 1324 wurde der Ort erstmals als Grunowe (ndt. "grüne Aue") in einer Urkunde erwähnt.[2] Die Grünower Feldsteinkirche wurde am Ende des 14. Jahrhunderts errichtet.
Grünsfeld Grünsfeld wurde 750 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1320 wurden der Gemeinde die Stadtrechte verliehen.
Grünstadt Zusammengewachsen aus 2–3 fränkische Siedlungen, wurde der Ort Mitte 16. Jahrhundert Marktflecken und circa 1700 Residenzstadt der Leininger Grafen. Seit 1800 wird hier das Frankenthaler Porzellan hergestellt und bis h. eine Steingutfabrik betrieben. 1816 bis 1946 zu Bayern. Bis 1969 gehörte die Stadt 150 Jahre zum Kreis Frankenthal. 799/800 Grimdeostat, Grimmenestat, Grimoltestat (Kopie um 828), 875 villam Grinstad in Warmacense; Grünstadt (1824). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Grimdeo/Grindeo, Gen. Singular Grimdeus/Grimdewes, das Grundwort ist-statt/-stedt/stätten/-stetten. *Grimde[we]s-stat führte zu Grindestat, wobei das -din der Konsonantenhäufung verschwand und die Rundung Grunde-/ Grun mit dem Farbwort grün assoziiert wurde. Zu deuten ist der ursprüngliche Name jedoch als ‘Siedlungsplatz des Grimdeo/ Grindeo’.
Grünscheid, (Velbert) Mitte 1200 Gruntenschethe.
Güdderath, (Odenkirchen) 1129 Gudolrothe, 1140 Gudoprothe.
Guddingen, (Senden) +1000 Guddingon. Germanisch Gudjingum, bei den Leuten des Gudjo, Guddi. (gudjan, Priester)
Grünwald Im 13. Jahrhundert Anlage der Burg. 1048–1068 Derbolfinga, circa 1193–1195 Derbolfingen, 1288 von dem Grvo nemwalde, 1313 Grue nwald, 1515 Grünwald. Über dem Beleg von circa 1279–1284 Terwolvingen ist von späterer Hand in Grunnwald eingetragen, sodass die Identifizierung gesichert ist. Während für den alten Namen des Ortes der Personennamen *Derbolf zu erschließen ist, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist, geht der heutige auf die Lagebezeichnung der Burg zurück; Grundwort ist mittelhochdeutsch walt,-wald, ‘Wald’, hier in der Bedeutung ‘Laubwald’, Bestimmungswort das Adjektivisch grüene ‘grün’.
Gruibingen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gruibingen im Jahr 861 im Stiftungsbrief zur Gründung von Kloster Wiesensteig. Darin wurde das Kloster als in griubingaro marco liegend bezeichnet. Verschiedene Hinweise in Zusammenhang mit der Klosterstiftung deuten darauf hin, dass Gruibingen damals immer noch ein wichtiger Herrschaftspunkt war und die Klosterstiftung möglicherweise von Gruibingen ausgegangen sein könnte.
Grumbach Grumbach wurde 1242 erstmals erwähnt. Die Burg Grumbach, erbaut vor 1250 von den hier herrschenden Wildgrafen, liegt hoch oben über dem Tal. Im Jahre 1330 wurde Grumbach vom deutschen Kaiser durch eine Freiheitsurkunde das Stadtrecht zugesichert.
Grundhof
Grundsheim Der Ort wurde erstmals 1083 als Grundelheim urkundlich erwähnt. Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert wurden mehrmals Herren von Grundsheim genannt, die wohl eine abgegangene Wasserburg besaßen.
Grunow-Dammendorf
Gschwend Frickenhofen, das 1293 erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde, ist der älteste nachgewiesene Ort in der Gemeinde. Jedoch wird angenommen, dass es die Siedlung Gschwend schon seit der Mitte des 12. Jahrhunderts gab. Nicht viel später wird auch der Wald um Gschwend gerodet worden sein. Eine besondere Art der Rodung war das Schwenden, das Gschwend seinen Namen gegeben hat. Hierbei wurde die Rinde der Bäume abgeschält, worauf sie verdorrten und dann entweder abstarben oder leicht angesteckt und durch Verbrennen zum Verschwinden gebracht werden konnten. Die Flamme im Gschwender Wappen weist auf dieses Abbrennen hin.
Gstadt am Chiemsee Die Gemeinde gehörte seit dessen Gründung zum reichsunmittelbaren Kloster Frauenchiemsee.
Guben Am Flussübergang slawische Burg und Siedlung, Handelsplatz. Um 1200 Altstadt ö der Neiße, Mitte 13. Jahrhundert Benediktinerinnenkloster gegründet, das zur Keimzelle der späteren Klostervorstadt w der Neiße wurde. 1945 Teilung der Stadt, das historische Zentrum liegt rechts der Neiße, heute Gubin, Plural 1961 Umbenennung der Stadt zu Ehren des hier geborenen ersten Präsidenten der DDR in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben. Seit 1990 wieder Guben. 1211 Gubin, 1295 Gubin [Original], 1347 Gubbin, 1606 Guben, 1761 Gubin; sorbisch 1761 Gubin. Der Name bedeutet ‘Siedlung an einer Flussmündung’, Grundform altsorbisch *Gubin(a), zu altsorbisch *guba ‘Mund, toponymisch Mündung’, vgl. polnisch alt gêba rzeki ‘Flussmündung’. Zum Suffix -in-, -ina. Bei Guben mündet die Lubst in die Neiße.
Guckheim Zur Herkunft des Ortsnamens Guckheim gibt es verschiedene Theorien und Hinweise.
Eine erste Besiedelung fand vermutlich im 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr. mit dem Eindringen der Chatten (Hessen) in den Westerwald statt. Zu dieser Zeit entstanden die Siedlungen der Landnahme Zeit mit Endungen auf -ingen und -heim.
Ortsnamen die auf -heim bzw. -em enden, haben sich ursprünglich meist aus Einzelgehöften entwickelt, während Siedlungen mit der Endsilbe -dorf (Wersdorf, Wirsdorf, Wörsdorf) auf Ansammlungen solcher Gehöfte hinweisen.
Das aus dem westgermanischen stammende „guggjon“ (bewachen, beschauen) benennt einen Ort besonderer Wertschätzung und Stellung und könnte ebenfalls namensgebend gewesen sein. Dies würde auf eine Besiedlung ab 380 v. Chr. hinweisen, als die Germanen vom Osten und vom Siegtal kommend in den oberen Westerwald eindrangen.
Der Name Guckheim kann auch aus der Karolingerzeit (750–900) stammen. Alte Bezeichnungen für Guckheim, wie „Cochem“, „Gocheim“ und das mundartlich bis heute verwendete „Guggem“ deuten auf diese Siedlungsepoche. Häufig weisen Ortsnamen auf den ersten Ansiedler hin, der hier also ein „coc, coch, goch, guco, gogo“ im Namen geführt haben könnte.
Seit der ersten urkundlichen Erwähnung lassen sich aus verschiedenen Quellen weitere Namensvarianten nachweisen: 1299 Gocheim, 1305 Gucheym, 1334 Gucheim, 1441 Kochem, 1534 Jockheim, 1539 und 1786 Guckheim, 1584 Gockumb, 1599 Gockheim.[11] Die über die Jahrhunderte nachgewiesenen unterschiedlichen Schreibweisen des Ortsnamens sind jedoch nicht auf Umbenennungen zurückzuführen, sondern wahrscheinlich aufgrund fehlerhafter Wiedergabe von nicht ortsansässigen Gelehrten oder Reisenden entstanden. In Aufzeichnungen über Besitzungen des Klosters Seligenstatt aus den Jahren 1213–1215 wird der Ortsname Wörsdorf zweimal aufgeführt. Die Aufzeichnungen enthalten die Textfragmente … auch in Wyrßdorff… und … Item Diderich von Wyrßdorff….
Die erste urkundliche Erwähnung von Wörsdorf vom 25. September 1285 besagt, dass der Abt des Klosters St. Pantaleon in Köln vom Orden des Hl. Benedikt als vom Papst bestelltem Conservator der Privilegion des Deutschen Ordens sich über den Grafen Otto von Nassau und dessen Sohn Heinrich sowie deren Helfer Heinrich von Wörsdorf beklagt, um nach vorheriger Ermahnung gegen jene die Exkommunikation zu verkünden.
Weitere Nennungen von Wörsdorf datieren aus den Jahren 1315, 1346 und 1525.
Gudendorf
Gudensberg Zunächst im Besitz der Grafen Werner und der Gisonen. 1122 an die Landgrafen von Thüringen, 1247 an Hessen. Amts-und Gerichtssitz (Ablösung des Gerichts Maden) seit dem 13. Jahrhundert; Stadtgründung wohl im letzten Drittel des 12. Jahrhundert, 1254 als Stadt bezeichnet. 1387 Eroberung von Stadt und Burg durch Mainz. 1119 de Gudensberch [Original], 1121 Udenesberc, 1123 Wothenesberc, 1131 de Wuodesnberg, 1209 Wotensberg, 1231 Guttensberg, 1236 Gudinsberc. 1290 Gotesberg. Der Burgname, der auf die Siedlung überging, wohl zu althochdeutsch Wuotan, altsächsisch Wo ̄den, eines der wenigen Beispiele für die Verwendung des Namens Wotan in Ortsnamen im südgermanischen Bereich. Bereits in den frühen Belegen ist eine Umdeutung des paganen Götternamens in christlichem Sinne zu beobachten, die aus dem Wotansberg einen Gottesberg werden lässt (Bad Godesberg).
Guderhandviertel Der Name Guderhandviertel wurde im Jahre 1524 zum ersten Mal erwähnt. Wissenschaftler vermuten, dass die Eindeichung des Sietlandes in Guderhandviertel von Steinkirchen aus zuerst, das heißt kurz vor 1150, nur bis zum Nessbogen erfolgte und dass erst später Anfang des 13. Jahrhunderts das schmalere Sietland entlang der Lühe bis kurz vor Horneburg kultiviert wurde. Deshalb liegen die älteren Häuser des Deichhufendorfs Guderhandviertel meistens auf dem Sietland neben der Lühe.
Gudow Das Dorf wurde im Isfriedschen Teilungsvertrag 1194 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Güby
Gückingen Die erste urkundliche Erwähnung liegt aus dem Jahr 1367 vor.
Güglingen er Ort Güglingen wurde vermutlich im 4. oder 5. Jahrhundert zu Zeiten der alamannischen Landnahme gegründet.
1188 wird ein allodium in Gugelingen (dt.: Eigengut in Güglingen) in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien, in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde, erwähnt. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Hof mit zugehörigem Land.
Gülitz-Reetz Gülitz und Reetz gehörten zu den Stammsitzen des Adelsgeschlechtes Kaphengst. Die Güter Gülitz und Vahrnow waren lange Besitz der Familie von Winterfeld. Nur einige Tagelöhnerhäuser, Wirtschaftsgebäude und die Schnitterkaserne zeugen noch davon.
Güls, (Koblenz) 928 Gulisam, 1964 Gulesa, 1139 Gulse.
Gullen. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Ravensburg, 12 877 Einwohner, bestehend aus den Gemeinte Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Waldburg, circa 6 km ssö Ravensburg und etwa 11 km nnö Tettnang nahe des Bodensees am Übergang von Oberschwaben in das Westallgäu gelegen, Reg.-Bez. Tübingen. Entstand 1972 im Zuge der Gemeindereform, jedoch behielten die Gemeinden ihre Selbstständigkeit bei. Stiller Bach, Zundelbacher Linde, Waldburg, Pfarrkirche St. Magnus, Bodnegger Brotfresser. Um 1055 (Kopie 13. Jahrhundert) Gulenwilare, 1155 Gulinwiler [Original]. Der Verband ist nach dem Grünkrauter Ortsteil Gullen benannt, in dem er aufgrund seiner zentralen Lage seinen Sitz hat. Gullen ist die Kurzform einer Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch w ̄ıla ̄ri ‘Weiler’. Das Bestimmungswort gehört vermutlich zum Personennamen Gulo, Gullo. Nicht auszuschließen ist aber auch ein Anschluss an mittelhochdeutsch gülle ‘Lache, Pfütze’. Das Benennungsmotiv stünde dann in einer Reihe mit den Namen der Verbandsgemeinden Bodnegg (1219 Bodemekke, zu althochdeutsch bodem ‘Boden, Grund’) und Schlier (1269 Slierre, zu althochdeutsch scliero ‘Brocken’, mittelhochdeutsch sliere ‘Lehm, Schlamm’). Das Appellativum ist aber vergleichsweise spät bezeugt.
Güllesheim Der Ort wurde 1250 in den Heberollen des Stifts Herford erstmals erwähnt.
Gültz Das Dorf Gülzow im Gebiet der Sadelbande wird im Ratzeburger Zehntregister aus dem Jahre 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt (Gvltsowe).
Gülzow (Lauenburg) Der Ortsname Gülzow (altpolabisch *Golišov) ist eine Bildung aus einem Personennamen und bedeutet „Siedlung des Golisch“.
Das Gut Gülzow
Eng mit der Dorfgeschichte verflochten ist das Gut Gülzow, dass sich jahrhundertelang im Besitz der Adelsfamilie Schack befand.
Gülzow (Mecklenburgische Seenplatte) Gülzow wurde erstmals im Jahr 1226 urkundlich erwähnt.
Gülzow-Prüzen
Günstedt Erstmals wurde der Ort im Jahr 802 urkundlich erwähnt.
Güntersleben Der Name Güntersleben besteht aus dem Personennamen Gunder und dem althochdeutschen Wort leiba, das Hinterlassenschaft bedeutet. Als Erklärung ergibt sich daraus „Gunders Erbe“. Die Endung -leben weist auf eine thüringische Niederlassung hin.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1113 Guntresleibi, 1147 Gundersleibe, 1156 Gunderesleibe, 1160 Gunderslebe, 1291 Gundersleiben, 1332 Guendersleyben, 1343 Gundtersleiben, 1345 Guendersleuben, 1531 Günderßleben, 1747 Guentersleben, 1819 Güntersleben.
Günthersleben-Wechmar Die erste urkundliche Erwähnung beider Ortschaften findet sich im Breviarium Lulli, einem Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld aus dem Jahre 786 als villam wehemare und gonresleibin. In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Gonrichisleba nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt.
Günzach Günzach wurde um 1730 gegründet und gehörte seinerzeit zum Fürststift Kempten.
Günzburg Für Günzburg sind am Zusammenfluss von Günz und Donau seit claudischer Zeit Kastell, Vicus und spätantike Befestigung nachgewiesen. Vermutlich 1303 Stadtrecht, seit 15. Jahrhundert Verwaltungsmittelpunkt der Markgrafschaft Burgau, Hofkirche (1579) und Schloss (1609). Panegyrici Latini (297, Handschrift 15. Jahrhundert) transitum Guntiensem (Lesart: contiensem), Itinerarium Antonini (3. Jahrhundert, Handschrift 7./8. Jahrhundert) und Notitia dignitatum occidentalium (425–430, Handschrift 15./16. Jahrhundert) Guntia, 802 castellum Guntionis, 1065 Gunceburch, 1154 Gunzeburch, 1307 Güntzeburg, 1424 Güntzburg. In der römischen Zeit ist der Ortsname mit dem Gewässername identisch. Im Mittelalter wird mit Bezug auf die römisch Befestigung-burg angefügt. Der Gewässername ist zuerst auf einer auf das 2./3. Jahrhundert datierten Inschrift als Gontiae sacr(um) zu finden. Guntia ist wahrscheinlich ein deverbales feminin adjektivisch, gebildet mit dem nt-Suffix von der Schwundstufe des Verbs indogermanisch *gheu‘ gießen’ (*ghu-nt-ia ̄ ‘Gießbach’). Der Gewässername ist indogermanisch-voreinzelsprachlich.
Güsten Frühere Namen von Güsten waren Guddenstein, Gustein und Gusthen.
Erstmals wurden zwei Sattelhöfe als Rittersitze mit dem Namen Güsten in einer Urkunde des Kaisers Otto I. aus dem Jahr 970 erwähnt. Bis dahin war keine Ortssiedlung zu erkennen. 1373 erhielt Güsten von den anhaltinischen Fürsten Heinrich IV. und Otto III. von Anhalt, welche Söhne des Bernhard III. (Anhalt) waren, das Stadtrecht.
Güster Der Name Güster bzw. Guztrade stammt von dem slawischen Wort: Gostirady (Gost stammt vom slawischen Wort für Gast).
Im Jahre 1230 wird Güster im Ratzeburger Zehntregister erstmals als „Guztrade“ mit 14 Hufen urkundlich erwähnt.
Güstrow Der Name Güstrow kommt aus dem Altpolabischen, von Guščerov (Eidechsenort), was sich von guščer für Eidechse ableitet.[3] Historisch wurde Güstrow auch bei seinem lateinischen Namen genannt: Gustrovium.
Güstrow muss schon um 1100 bestanden haben, da Bischof Otto von Bamberg 1128 zwei Priester dorthin entsandte. 1219 wurde am Standort des jetzigen Schlosses inmitten sumpfiger Wiesen die wendische Burg Güstrow erbaut. Nach dem Deutschen Städtebuch und anderen Quellen gründete Fürst Heinrich von Rostock (Heinrich Borwin II.) die Stadt Güstrow um 1219 bis 1226 und verlieh ihr das Schweriner Stadtrecht. 1226, schon auf dem Sterbebett liegend, stiftete Heinrich Borwin II. den Dom als Kollegiatkirche.
Gütenbach Güttenbach ist keine kroatische Neuansiedlung, der 1427 erstmals urkundliche erwähnte, damals deutsch-ungarische Ort wurde im 16. Jahrhundert von den Kroaten bevölkert und später assimiliert.
Gütersloh Gütersloh. Einwohner, sö von Bielefeld, Reg.-Bez. Detmold. Siedlung um einen bischöflich Meierhof mit Kirche des Osnabrücker Bischofs, 1259 Übertragung der Kirche an Kanonikerstift Wiedenbrück, 1825 Stadt, 1970 Zusammenschluss mit sieben Gemeinte; seit 1973 Kreisstadt; Maschinenbau (Miele). [1110–1118] (Transsumpt 1229) de Guterslo, 1184 in Gutherslo, 1196 confinio Guterslo, 1201 in Gutterslo, 1282 Gutereslo, 1504 Gutersloe. Bildung mit dem Grundwort -loh(e). Im Bestimmungswort liegt der im Genitiv Singular st. flektierte Personennamen Gu ̄ther (mit Nasalausfall und Ersatzdehnung vor -þ zu althochdeutsch gund‘ Kampf ’) vor. Wegen des nordseegermanisch Nasalausfalls vor germanisch þ zeigt sich eine alte Namenform (in altsächsisch Personennamen sonst Varianten mit Gund-, Gunt-, vgl. Gundheri, Guntheri). Mundartlich Gütsel zeigt weitere Kontraktion und Abschwächung. Der ursprünglich aus einem Flurnamen entstandene Ortsname ist zu erklären als ‘Wald des Guther’ (vgl. in Gütersloh auch die Flurname Güthsmeer, 1516 Guttesmeer, und Gütersort). So Godshorn, Ortsteil von Langenhagen.
Gützkow Der Name Gützkow kommt aus dem Slawischen. Der Name leitet sich von dem slawischen Gost = Gast ab und bedeutet demnach Ort der Gäste, bezugnehmend auf den urkundlich überlieferten Tempel, zu dem aus der Umgebung die Einwohner zu Kulthandlungen kamen. Das trifft laut Heinrich Berghaus auch auf die Schreibung mit „C“ zu. Genannt wurde Gützkow in den Urkunden von 1128 Gozgaugia, 1163 Gozcowa, 1175 Gotzchowe, 1207 Gotzkowe und 1228 Gutzecowe neben vielen anderen ähnlichen Schreibungen, ab 1249 nur noch ausschließliche Schreibungen mit „G“. Die Schreibung mit „C“ erfolgte 1140, als der Ort mit Chozcho, 1183 als Chozkowe, 1214 als Chozcowe und 1228 als Gutzkowe nachgewiesen wurde. Die niederdeutsche Bezeichnung lautet Gütschow.
Guggenhausen Guggenhausen wurde erstmals 1251 als Guginhusin urkundlich erwähnt. Der Name geht wohl auf den Personennamen Gucko zurück.
Guhrow
Guldental Bereits im Jahr 1163 wurde die Grundherrschaft Hetdenesheim (Heddesheim) erstmals urkundlich erwähnt und war bereits vor 700 Jahren eines der größeren Dörfer im heutigen Landkreis Bad Kreuznach.
Gumbsheim Erstmals wurde der Ort 738 in einer Urkunde des Klosters Lorsch als Gimminsheim urkundlich erwähnt.
Gummersbach Fränkisch.-sächische Besiedlung, Kirchbau durch das Kölner Severinstift im späteren 9. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert lutherisch, ab 1273/87 zum märkischen Amt Neustadt gehörig, Stadtrechte 1857, 1969 und 1975 Eingliederung weiterer Gemeinte (Gimborn) oder Gemeindeteile, Mittelzentrum. 1109 Gummeresbracht [Original], circa 1100 Gummersbreit, Gummersbreth. Ursprünglich Name aus Personennamen Gunmar und Grundwort-bracht, also ‘das aus einem Wald ausgegrenzte Geländestück zur Urbarmachung eines Gunmar’. Erst späterer Anschluss an Ortsnamen auf-bach. Bergische -bracht-Namen führen in der Neuzeit auch zum scheinbaren Suffix -ert. So Nümbrecht, Oberbergischer Kreis Helmert, bei Heek, Kreis Borken; Hespert, Ortsteil von Reichshof, Oberbergischer Kreis.
Gumperda Gumperda wurde am 18. Mai 876 erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ursprung der Kirche liegt im 12. Jahrhundert.
Gumtow
Gundelfingen (Breisgau) Zunächst gehörte das Dorf zur Reichsherrschaft Zähringen, kam jedoch nach 1218 an die Grafen von Freiburg, bis Ende des 15. Jahrhundert im Besitz der Familie Schnewlin Bernlapp von Zähringen und wurde 1507 an den Markgraf Christoph von Baden verkauft. Kulturpfad Gundelfingen. 1008 (Kopie14. Jahrhundert) Gondalvingen [Original], 1111 in pago qui dicitur Gundelvingen, 1275 Gundilvingin. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Gundolf, Gondulf: ‘bei den Leuten des Gundolf ’. So Gundelsheim, Landkreis Heilbronn.
Gundelfingen an der Donau Das aus einer Vielzahl einzelbenannter Kleinsiedlungen zusammengewachsene Dorf wurde nach 1200 von den Staufern auf der Basis der Vogtei über alten Fuldaer Klosterbesitz (seit spätem 8. Jahrhundert) zur Stadt erhoben und wird beim Übergang an das Herzogtum Bayern (Konradinisches Erbe, 1268) civitas genannt. Seit 1505 Fürstentum Neuburg (Pfalz-Neuburg) und mit ihm nach 1799 im Kurfürstentum (1806) Bayern aufgegangen. Um 750–802 (Kopie 12. Jahrhundert) Gundelfinden, 820–845 (Kopie 12. Jahrhundert) Gundelfingen, um 1140 Gundolfingen. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem germanisch Namen Gundolf und dem Zugehörigkeitssuffix-ing (‘Zu den Leuten eines Gundolf’). Der älteste Namensbeleg beruht auf einer Verschreibung. Der Zusatz a.d. Donau nach der Lage nahe der Donau zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten kommt schon 1405 vor (amtlich 1949).
Gundelsheim (am Neckar) Erstmals wurde Gundelsheim als Gundolfsheim in einer auf 766 n. Chr. datierten Urkunde im Lorscher Codex erwähnt, einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch, in dem auch noch weitere Schenkungen des 8. Jahrhunderts im heutigen Gundelsheim genannt werden. Der Name deutet auf eine fränkische Besiedlung unter einem Stammesfürsten Gundolf hin. Die Burg Horneck wurde vermutlich im Verlauf des 12. Jahrhunderts erbaut.
Gundelsheim (Oberfranken)
Gunderath
Gundersheim Der Ort Gundersheim wurde am 18. September 769 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch (Codex Laureshamensis Urkunde Nr. 920, Reg. Nr. 424) als Guntirsh erstmals urkundlich erwähnt. Auch das Kloster Weißenburg im Elsass besaß im 9. Jahrhundert nachweislich einen Herrenhof in Gundersheim und auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.
Gundersweiler Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als novale Guntharii, stammt von 891.[3] Der Name leitet sich von einem der ersten Siedler, Gunthari, ab. In einer Urkunde aus dem Jahre 1290 wird erstmals Guntzwilre erwähnt.
Gundheim Im Jahr 774 wurde Gundheim erstmals urkundlich in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnt.
Gundremmingen
Gunningen Gunningen wurde erstmals am 30. März 797 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen erwähnt. Seine Geschichte war jedoch eng mit der des Klosters St. Georgen verknüpft. Seit dem 11. Jahrhundert wurden Schenkungen an das Kloster genannt, das später den ganzen Ort besaß.
Guntersblum Guntersblum war einer der wichtigen Orte des Grafen von Leiningen mit einem Schloss sowie einer Niederlassung des Deutschen Ordens. Mit einem Rheindurchstich entstand 1828–29 die Insel Kühkopf. 830–50 Chuntheres frumere, 897 Cundheres-prumare, 922 Gunteres-pumario, 1215 Guntirsblume; Guntersblumen (1494). Das Bestimmungswort enthält den althochdeutsch Personennamen Guntheri, Genitiv Singular Guntheris-, das Grundwort ist mlateinisch prûmârium ‘Garten mit Pflaumenbäumen’. Die Wortgrenzen -r(e)s und -pr wurden in den Belegen des 10. Jahrhundert zeitweise entglichen. Wie lateinisch pru ̄num zum Lehnwort Pflaume, wurde im Ortsname -prumari(um) zu *-p(f )lumari(um), das später an das Wort Blume angelehnt wurde. Der Ortsname bedeutete ursprünglich demnach ‘Pflaumengarten des Gunther(i)’. So Ober und Niederpframmern, Landkreis Ebersberg; Prummern, Landkreis Heinsberg.
Gunzenhausen Bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt; in römisch Zeit Kastell am Altmühl-Übergang des Limes bis um 240 n.Chr.; 823 übereignete Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster Gunzinhusir dem Reichskloster Ellwangen, das die Familien der Truhendinger und Oettinger mit Gunzenhausen belehnte. 823 Gunzinhusir, 1183–95 Guncenhusen; Gunzenhausen (1304). Das Grundwort-hausen erscheint im ältesten Beleg im Nom. Plur., danach wie auch sonst im Dativ Plural Das Bestimmungswort wird als Genitiv des Personennamen Gunzo, einer Kurzform zu einem Namen mit dem Erstglied Gund-, gedeutet. Ein historisch Träger dieses Namens ist im Zusammenhang mit der Siedlung nicht nachgewiesen.
Guissen, (Dolberg) +1000 Gusnun. Altgermanisch gusinum, zu althochdeutsch gusi, hervorbrechendes Gewässer, angelsächsisch gjosa, sprudeln, hervorbrechen.
Gürzenich, (Aa) 1150 Gurzenich, 1170-71 Gruzenich, 1170-90 Gorcenich, 1191 Gurcenich.
Gustorf, 1149 Gozdorp.
Gutweiler, (Trier) 1098 Gudewilre, germanisch goda, gut, + wilari, von romanisch villare, Gehöft.
Gusborn
Gusenburg
Gusow-Platkow Platkow ist eines der ältesten Dörfer im Märkisch-Oderland und wurde erstmals 1229 urkundlich erwähnt. Die Gemeinde entstand 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der beiden Dörfer.
Gusterath
Güstrow Besiedlung, 1226 Stiftung des Doms als Kollegiatskirche durch Heinrich Borwin, 1228 Schweriner Stadtrecht, 1229–1436 Residenz der Fürsten zu Werle. 1910 bis zum Tode 1938 Arbeitsort von E. Barlach, seit 2005 Zusatztitel: „Barlachstadt“. 1226 Gustrow(e), 1233 Gutztrow(e), 1235 Govsterov, 1248 Guzstrowe, 1305 Guzstrow. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname *Guˇsˇcerov mit einem Stellen bezeichnenden Suffix -ov,-o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Hierin steckt gusces ‘Eidechse. De Bedeutung lasst sich somit als Ort, wo Eidechsen zu finden sind’ rekonstruieren. Nicht auszuschließen ist auch eine Ableitung von Personennamen Gusces, de guscer, Eidechse’. Gusterowe (1427) Gustrower Höfen by Alte fahr, Rügen.
Gutach (Schwarzwaldbahn) Den amtlichen Zusatz Schwarzwaldbahn trägt die Gemeinde zur Unterscheidung von der Gemeinde Gutach im Breisgau, die bei Waldkirch im Landkreis Emmendingen liegt.
Gutach im Breisgau Der Ortsteil Bleibach wurde erstmals im Jahr 1178 in einer päpstlichen Bulle Alexanders II. als Besitztum des Klosters St. Margarethen in Waldkirch als Plidach erwähnt. Von einer Kirche in Bleibach war erstmals 1350 als Filiale der Pfarrei St. Peter in Waldkirch die Rede.
Siegelau wurde erstmals 1251 als Sigilnowe urkundlich erwähnt. Im Jahr 1360 wurde dann von einer Kirche im Ort berichtet.
Die erstmalige urkundliche Erwähnung Gutachs findet sich im Jahr 1309 in einem topografischen Wörterbuch als Guota. 1316 kam Gutach zusammen mit Bleibach in den Besitz der Schwarzenberger auf der Kastelburg, Siegelau zu jenen auf der Schwarzenburg.
Guteborn Der Ortsname Guteborn wird auf die Bezeichnung eines idyllisch gelegenen Weihers zurückgeführt, der von einer unsichtbaren Quelle (Born) gespeist wird.
Der Ort, ein typisches Straßenangerdorf, wurde im Jahre 1349 das erste Mal schriftlich erwähnt.
Gutenacker
Gutenberg
Gutenborn
Guteneck
Gutenstetten Die Namensendung -stete rückt Gutenstetten in die Reihe der Ortsnamen auf -stadt, für die ein hohes Alter anzunehmen ist, mit einiger Wahrscheinlichkeit noch vor der fränkischen Landnahme ab 530.
Im Codex Eberhardi ist eine Abschrift einer Urkunde des 9. Jahrhunderts erhalten, in der der Ort als „Tutenstete“ zusammen mit Lonnerstadt, Wachenroth und weiteren Orten des Aisch- und Ebrachgrundes erwähnt wurde. Das Grundwort ist „steti“ (ahd. Ort, Stätte), das Bestimmungswort der Personenname „Tuoto“ oder „Tuto“ (von thiud Volk). 1539 wurde diese „Hofstätte des Tuto“ erstmals „Guttenstetten“ genannt, weil der Personenname nicht mehr geläufig war und es so zu einer Angleichung an das Adjekt „gut“ kam.[9] Die oben genannten Orte werden in der regio sclavorum, also im Slawenland lokalisiert. Das Nachbardorf Pahres trägt in der Tat einen slawischen Ortsnamen, doch ist dies der äußerste westliche Rand des Gebiets, in dem sich im 8. bis 10. Jahrhundert Slawen niedergelassen haben.
Gutenzell-Hürbel ie Reichsabtei Gutenzell (Zisterzienserinnen-Kloster) wurde 1237 gegründet. Dabei handelte es sich um die Wiedergründung eines früher bestehenden Klosters unbekannter Ordenszugehörigkeit, das 1238 von Eberhard von Rohrdorf der Reichsabtei Salem unterstellt wurde.
Guthmannshausen Der Name des Ortes geht auf den germanischen Gott Wotan zurück. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wird Guthmannshausen erstmals urkundlich als Wodaneshusun genannt. Diese Erwähnung ist in dem Breviarium Sancti Lulli, einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus von Mainz († 786) an das Kloster Hersfeld verliehenen Freien Güter zu finden. 1256 hat ein Albert von Gutenhusen Besitz im Ort, das Geschlecht ist bis ins 17. Jahrhundert hier nachweisbar.
Gutow
Guttenberg
Gutweiler Der älteste gesicherte urkundliche Nachweis über den Ort Gutweiler stammt aus dem Jahr 1098, als Kaiser Heinrich IV. dem Trierer Erzbischof Engelbert seine Rechte an 57 verschiedenen Ortschaften, darunter auch Gudewilre, bestätigt. Bei einer älteren Urkunde aus dem Jahr 980, in welcher ein Ort Wilre genannt wird, ist der Bezug zu Gutweiler noch nicht hinreichend gesichert.
Guxhagen Der Ort Guxhagen wurde erstmals in einer Urkunde vom 20. April 1352 als Kukushayn (Kuckuckshain) erwähnt. Ein Bewohner des Dorfes Kukushayn, Werner genannt Ruchfuz (Krähenfuß), übergab eine Hufe in der Gemarkung von Buchenwerde (Büchenwerra) mit allem Zubehör dem Kloster Breydenowe (Breitenau). Die Schreibweise des Dorfnamens wandelte sich im Laufe der Zeit: Kukushayn (1352), Guckishain (1357), Guckeshain (1399), Guczhan (1415), Kuckshain (1445), Guxhaene (1500), Guxgeshagen (1525), Guxhain (1579 sowie 1697) und schließlich Guxhagen (1579).
Gyhum Die Gyhumer Kirche stammt im Kern aus dem 11. Jahrhundert und ist eine der ältesten Kirchen in der Region zwischen Weser und Elbe. Um 1200 gab es ein Rittergeschlecht derer von Geihem, das eine Zeit lang die richterliche Gewalt im Dorf ausübte.
Gymnich, (Köln) 922 in monte Gimecho, 1125 Gimenihc. 1181 Ghimminich.
Ibach Ibach war um 1240 als „Neue Zelle“ oder „Neuenzell“ von Mönchen aus St. Blasien auf einer Rodung der Tiefensteiner durch Besiedelung von Mönchen aus dem Kloster St. Georgen gegründet worden, mit denselben Schutzpatronen: St. Georg und Cyrill. Es wurde später Propstei, als Schutzpatronin kam ab 1699 Maria Magdalena hinzu. Nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien benannte man die Ansiedlung um die Pfarrkirche in „Unter-Ibach“ um.
Ibbenbüren 146 in Hibenburen, 1160 aput Ibbenbure, 1189 de Ybbenburen, 1245 in Ibbenburen. Kompositum mit einem Grundwort zu altsächsisch *bu ̄ r, mittelniederdeutsch bu ̄ r ‘(kleines) Haus, Gebäude’, das als -jo-Stamm zu Dativ-Plural-Bildungen (in lokativisch Funktion) mit -iom oder -iun führt, deren -i wiederum den schon früh eingetretenen Umlaut -ü bewirkt hat, der in der heute amtlichen Form sichtbar ist. Bestimmungswort ist der altsächsisch Kurzname Ib(b)o, der im Genitiv Singular flektiert ist und im Erstbeleg mit unorganischem -h anlautet. So kann der Ortsname umschrieben werden mit ‘bei den Häusern des Ib(b)o’.
Ichendorf, (Quadrath-Ichendorf) 1051 Ichindorp, 1051 Ichendorph.
Ichenhausen 12. Jahrhundert (Kopie des 17. Jahrhundert zu 1032) Ichenhausen, 1362 Ichelnhusen, 1367 (Kopie des 15. Jahrhundert) Ichenhaußen, 1374 Ychenhusen, 1397 Jechenhusen, 1423 Ichenhusen, 1691 Ichenhausen. Grundwort ist eine Pluralform von mittelhochdeutsch hûs ‘Haus’, -hausen, Bestimmungswort der Personennamen Icho; im Beleg von 1362 scheint die Diminutivform *Ichilo vorzuliegen.
Ichstedt Das Dorf wurde 874 in einer Urkunde Ludwigs des Deutschen erstmals erwähnt. Wolfgang Kahl recherchierte die urkundliche Ersterwähnung von Ichstedt für den Zeitraum von 750 bis 802. Die Wehrkirche Ichstedt ist der bauliche Rest einer um 1200 erbauten Pfarrkirche, auch der „Alte Turm“ genannt und gilt als älteste Wehrkirche in Thüringen.
Ichtern, (Nordkirchen) 974-83 Ihteri, 1000 Nihtteri. Germanisch? + haru sandiger Hügelrucken.
Ickerrodt. (Olfen) mitten 1200 Inkrothe, Ikrothe.
Ickten, (Mülheim an der Ruhr) 1 Hälfte 1100 Ekutha, 2 Hälfte 1100 Ekitha. Germanisch aikipja-, Kollektiv zu aik-, Eiche.
Idar-Oberstein Idar war zunächst im Besitz der Herren von Oberstein, dann wechselnde Herrschaften und spätestens im 17. Jahrhundert Auseinandersetzungen um kleinste Gebiete (Idarbann) zwischen mehreren Adelshäusern. Oberstein im Mittelalter Teil der reichsunmittelbaren Herrschaft Oberstein. Seit 1865 Stadtrechte für Idar und Oberstein und 1933 deren Zusammenschluss einschließlich weiterer Gemeinten zu einer Stadt. Idar: 1320 (Kopie18. Jahrhundert) Ydera; Oberstein: 1323 de Oversteine, 1330 zum Obernsteyne. Der Stadtteil Idar ist nach dem hier links in die Nahe mündenden Idarbach, die Idar (897, Kopie Mitte 14. Jahrhundert Hiedraha, 1287 die Ydra, 1336 in die Ydra, 1340 Uderbac, 1349 die Jdar, die Ider, 1437 Idarbach), benannt. Der Idarbach kommt aus dem Idarwald, dem Ider (1220 de nemore ... Idere, 1330 zwuschen der Winterhoug und dem Ider, 1450 off dem Yder, 1561 Ein Waldt uff der hohen Eytter gelegen, 1600 der Idarwald). Die Belege für den Fluss und Waldnamen lassen auf althochdeutsch *Iedr(aha) und *Iedar Maskulinum schließen. Der anlautende Diphthong wird regulär monophthongiert zu / ̄ı/; Schreibungen mit U oder E ysind hyperkorrekt. *Iedar dürfte ein vorgermanisch Lehnname sein, der durch den Ansatz von vulgärlateinisch *E ̄drus, älter *Aidros, entstand. Der gleiche Name begegnet in Venetien als portum ... Aedronem (Plinius) und mehrfach im frankophonen Gebiet als Flussname Heures (1008, Kopie13. Jahrhundert Edera), Erre (11. Jahr, Kopie12. Jahrhundert, Hedera), Yères (Yerre) (1045 Edera). Der Flussname *Aidros/-a ̄ ‘der/die Anschwellende’ entspricht einem mit r-Suffix abgeleiteten adjektivisch zum Verb indogermanisch *h2eid ‘anschwellen’. Am nächsten stehen Flussname, die germanisch *aitra(Aitrach, Eiterbach) enthalten. Oberstein ist ein Burgenname mit dem Grundwort -stein und der Bedeutung ‘obere Burg’, weil sie höher als die alte Burg (1075 Steyna) angelegt worden war.
Iddelsfeld, (Mülheim) 1217 Idillincuelt. Germanisch Idilingo feldu-, Ödland, Heider der Leute des Idilo.
Idenheim, 844 Kopie +1103 Idanheim. Germanisch Idan haim, Wohnung des Ido. Idenheim wurde erstmals in einer Tauschurkunde der Abtei Prüm aus dem Jahre 844 unter dem Namen „Idanheim“ erwähnt.
Idesheim, 844 Kopie +1103 Adinesheim, 1098 Edensheim. Germanisch Adines haim. Wohnung des Adin. Die erste urkundliche Erwähnung als „Adinesheim“ fand im Jahre 844 in einer Tauschurkunde zwischen dem Kloster Prüm und Graf Sigard statt.
Idstein Denkmalgeschützte Altstadt mit zahlreichen Fachwerkbauten, ehemalig Burganlage von der u.a. der Torbau (1497) und der Hexenturm (um 1400) erhalten sind, im 17. Jahrhundert errichtetes Schloss (frühbarocke Dreiflügelanlage, ab 1614 erbaut). Idstein war die früheste nassauische Residenz s der Lahn, wo auch König Adolf von Nassau weilte; blieb, trotz des durch König Rudolf 1287 verliehenen Stadtrechts, bis ins 17. Jahrhundert nur ein Flecken. 1102 de Etichestein, 1119/22 Hetechenstein, vor 1137 castra duo Ethechenstein, 1198 Etichenstein, um 1215 Hetechstein, 1215 Eddechenstein, 1217 Ettichistein, 1242 Etkenstein, 1340 Etchinstein, 1381 Ethichstein, 1382 Etgesteyn, 1393 Izstein, 1446 herre zu Idtstein; Idstein (1608). Kompositummit dem Grundwort -stein ‘Stein, Fels’, vergleichbar mit stˇena ‘Wand, Felswand’. Die Deutung des Grundwort hängt davon ab, ob der Name auf einem Flurnamen beruht oder als primärer Siedlungsname zu betrachten ist. Das Grundwort kann Felsen meinen, auf dem eine Burg errichtet wurde, aber auch das feste, aus Stein erbaute Haus. In der Fuge zeigt sich das Merkmal einer swach Genitivflexion -en-. Für das Bestimmungswort lässt sich bisher kein appellativischer Anschluss gewinnen, daher muss von dem Personennamen Eticho zu einem Personenname-Stamm ED ausgegangen werden.
Iffeldorf In verschiedenen Urkunden erscheint der Ortsname in den Formen „Uffelendorf“ (zwischen 1047 und 1062), „Ufelindorf“ (1080), „Ufelendorf“ (1138), „Uffelindorf“ (1152), „Uffelendorf“ (1168), „Uffeldorf“ (1365), „Uffeldorff“ (1484), „Yffldorf“ (1488), „Uffldorf“ (1510), „Yffeldorff“ (1537), „Iffldorf“ (1719), „Ufildorf“, „Ufflindorf“, „Huffelndorf“, „Upheldorf“, „Uiffeldorf“, „Ufldorf“, „Eyfeldorf“, „Yffeldorf“, Uphelendorf“ und „Uffilindorf“.
Die Bezeichnung deutet darauf hin, dass die Siedlung wie auch Uffing am Staffelsee durch Angehörige der Sippe Uffo gegründet wurde.
Iffezheim Iffezheim wurde erstmals als „Uffinsheim“ 1245 in einer Schenkungsurkunde der Markgrafen von Baden urkundlich erwähnt. Der Name, der sich im Laufe der Zeit über Uffesheim (1457), Uffisheim (1487), Uffentezheim (1512), Iffitzheim (1750), Iffetzheim (1800) und schließlich ab 1850 in Iffezheim wandelte, deutet auf eine Namensgebung zwischen dem 3. und 7. Jahrhundert hin. Die hiesigen Menschen verwenden oftmals auch dialektübergreifend den Begriff „Iffze“.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=54298Igel" target="_top">Igel</a> 929 Agulia, 1052 Egela +1200 in monte Egele. Igel ist vor allem für die Igeler Säule bekannt, ein römisches Grabdenkmal aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.
Igersheim Erstmals wurde Igersheim 1090 urkundlich erwähnt.
Iggensbach Erstmals wurde der Ort 947 als „Itenespah“ urkundlich erwähnt.
Iggingen ggingen wurde bereits im Jahre 855 erstmals unter dem Namen Ucchinga im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Aus dem Jahr 1274 ist die Schreibweise Uggingen bekannt.
Igling Der Ort war Teil des Herzogtums beziehungsweise Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Oberigling war.
Für Unterstützung Herzog Albrecht IV. von Bayern-München, im Landshuter Erbfolgekrieg, übertrug dieser, am Nikolaustag 1504, die Hofmark Igling mit der zugehörigen Burg an den Augsburger Patrizier Johann IX. Langenmantel vom Sparren († 1505).
Ihlienworth Die ♁ St.-Wilhadi-Kirche in Ihlienworth gehört zu den ältesten in der Region und ist dem Heiligen Willehad geweiht († 789). Daher wird vermutet, dass der Heilige nach der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen hier gepredigt haben könnte. Die erste urkundliche Erwähnung als „Illingstede“ stammt jedoch erst von 1139, wenig später als „Elingewerh“. 1185 wird eine „Holländer Hufe“ an der Emmelke genannt. Anscheinend war die Urbarmachung (Hollerkolonisation) des anmoorigen Hadler Sietlands zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend abgeschlossen.
Ihlow (Ostfriesland) Das Zisterzienserkloster Ihlow wurde 1228 von Mönchen aus Groningen gegründet und spielte eine wichtige Rolle in der Region. Es wurde 1529 im Zuge der Reformation zerstört. Die systematische Besiedlung des Gebietes begann im 17. Jahrhundert 1233 Ile [Kopie 14. Jahrhundert], 1255 abbas de Scola Dei, 1447 Scola Dei in Yle; Iloh (1735). Der Name ist mit dem Grundwort-loh(e) gebildet, dessen Vokal seit Beginn der Überlieferung bereits zu -e abgeschwächt ist, und enthält als Bestimmungswort mittelniederdeutsch ̄ıwe ‘Eibe’ beziehungsweise daraus zuerschließendes altsächsisch* ̄ıwa (vgl. althochdeutsch ̄ıwa). Bei dem Stammkompositum erscheint das -w in den Belegen nicht mehr. Die Benennung bezieht sich auf den Ihlow er Forst, in dem offenbare Eiben wuchsen. Der Klostername ist daneben auch mit dem lateinisch Scola Dei, also ‘Schule Gottes’ bezeugt. So Bad Iburg, Landkreis Osnabrück.
Ihringen Ihringen wurde erstmals 962 als Uringa urkundlich erwähnt. Wasenweiler wurde 1000 n. Chr. als Uuasenuuilara erstmals urkundlich genannt.
Ihrlerstein Namensgeber der Gemeinde ist Jakob Ihrler, ein Steinbruchbesitzer, der im 19. Jahrhundert der größte Arbeitgeber im Bezirk Kelheim war.
Ilbesheim (Donnersbergkreis) lbesheim wurde im 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die heute protestantische Dorfkirche besitzt einen romanischen Turm, der in die Epoche um 1100 datiert wird.
Ilbesheim (bei Landau in der Pfalz) Am 7. November 1704 wurde im Hauptquartier der kaiserlichen Truppen zu Ilbesheim vor Landau in der Pfalz der Ilbesheimer Vertrag als Kapitulationsvertrag durch den Vertreter der Kurfürstin Therese Kunigunde, den Hofkammerdirektor und Geheimsekretär Johann Sebald Neusönner, und die Vertreter des Kaisers Leopold I. unterzeichnet. Durch ihn wurden die Kriegshandlungen im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges in Süddeutschland beendet.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=56814Illerich" target="_top">Illerich</a> Um 1180 wurde Illerich erstmals urkundlich im St. Matthias Mirakeln erwähnt, in dem von einem „wunderbaren Ereignis“ in der Villa Elrecha die Rede ist. Die erste urkundliche Erwähnung mit genauer Datierung stammt aus dem Jahr 1256; Es handelt sich um ein Dokument, in dessen Rahmen Erzbischof Arnold II. von Isenburg die Überstellung der Leibeigenen von Ilriche in die Abtei Himmerod genehmigte. In einer Urkunde vom 15. August 1324, in der Sir Paul von Eich, kurtrierischer Burggraf auf Neuerburg, als Besitzer von Besitztümern in Illerich genannt wird, wird die Schenkung eines Anwesens in Illerich an das Kloster Rosenthal im Jahr 1321 erwähnt. Es wurde auch in erwähnt 1331 hatte die Abtei Himmerod hier Besitztümer.
Illerkirchberg Ersterwähnung siehe bei Oberkirchberg. Genau wie Oberkirchberg, gehörte Unterkirchberg zur Grafschaft Kirchberg. Allerdings befand sich auf dem Gebiet des Dorfes bereits in der Antike ein Kastell, das offenbar in der Zeit des Kaisers Claudius (um das Jahr 50 n. Chr.) errichtet worden war. Früher wurde es mit dem Namen Viana oder evtl. auch Phaeniana in Verbindung gebracht, was aber nach neueren Erkenntnissen nicht korrekt sein dürfte. Das Unterkirchberger Kastell reiht sich in eine Kette weiterer Kastelle ein, die unmittelbar südlich der Donau in den Jahren 41 bis 54 n. Chr. errichtet wurden und zur Sicherung der römischen Provinz Rätien dienten („ältere Donaulinie des Rätischen Limes bzw. Donaulimes“).
Illerrieden llerrieden wurde erstmals im Jahr 1291 urkundlich erwähnt.
Illertissen Besiedlung ab circa 500 n. Chr., im 12./13. Jahrhundert Bau der Burg Tissen, seit 1430 Marktrecht, 1954 zur Stadt erhoben. 954 Tussa [Original], 1239 Tussin, 1494 Tüßen, 1541 Illerthissen; Illertissen (1730). Der Name geht wohl zurück auf die germanische Wurzel *þaus, *þus ‘Tumult, Schwall’ beziehungsweise die Bildung *þusjo ‘Wasserschwall’. Die Schreibung des Wurzelvokals -üin Tüßen ist durch i-Umlaut zu erklären, der aber – wie in Tuss – nicht stets bezeichnet wird. Der Vokal -i in -tissen kann als Entrundung ü > i aufgefasst werden; in der Mundartform tritt der Vokal -i auf. Zur Unterscheidung von gleichnamigen Siedlungen wird später der Flussname Iller als Differenzierungsglied hinzugefügt. So Großtissen, Landkreis Sigmaringen; Rißtissen und Illerrieden, beide Alb-Donau-Kreis.
Illesheim Der Ort wurde 1136 als „Hillinsheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname „Hillin“. Im ehemaligen Rittergut Illesheim, welches sich zunächst die Herren von Illesheim, die Herren Esler von Illesheim (möglicherweise identisch mit den ersteren) und die Herren von Galilingen-Illesheim teilten, gab es dementsprechend auch drei Adelssitze. Dies waren die Burg Illesheim, die Burg Röllinghausen und wohl noch eine dritte Burg.
Illingen (Saar) 1359 erste urkundlich Erwähnung der Wasserburg Kerpen an der Ill, von der heute noch zwei Türme und Mauerreste stehen. 1974 Eingemeindung von Hirzweiler, Hüttigweiler, Uchtelfangen, Welschbach und Wustweiler. 872 (Kopi e16. Jahrhundert) Letoltingos, 1242 Ildingen [Original], 1375 Ylingen [Original]; Illingen, Yllingen (1431). Althochdeutsch *Liedeldingen < voralthochdeutsch *Leudowaldingas. Der Name ist eine Bildung mit dem Personennamen althochdeutsch Leudowald (germanisch *leui‘ Volk’ + germanisch wala‘ Macht’ beziehungsweise ‘Herrscher’) und dem Suffix -ingen, das die Zugehörigkeit zu der benannten Person anzeigt. Der Erstbeleg 872 Letoltingos aus einer Quelle des Bistums Metz weist die romanisierte Form mit ̄e < germanisch eu auf, die möglicherweise eine Schreiberform ist. Für die weitere d. Entwicklung muss hingegen von der Entwicklung des Diphthongs eu > ie ausgegangen werden. Althochdeutsch *Liedeldingen entwickelte sich mit Assimilation von ld > *Li(e)dellingen, mit Synkope von e > *L ̄ıdlingen und mit Metathese des inlautenden l > *L ̄ıldingen. Unter Einfluss des Namens des Flüsschens Ill, an dem Illingen liegt, wurde das anlautende l zu I ̄ldingen total dissimiliert; durch Assimilation von ld entwickelte sich die heutige amtliche Form Illingen, mundartlich wurde ̄ı bewahrt.
Illingen (Württemberg) Der Name Illingen ist wahrscheinlich von dem alemannischen Personennamen Illo abgeleitet. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde Illingen zum Jahr 766 im sogenannten Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch.
Illkirch, +1159 Illinkirchin. Germanisch die Kirche am Ill.
Illschwang Der Ort wurde erstmals im Jahr 1086 unter dem Namen Ilswank urkundlich erwähnt.
Ilmenau 1204 Ilmenowe, 1273 Ilmina, 1306 Ilmena, 1329 in Ilmene; Ilmenau (1571). Der Ortsname ist benannt nach dem Fluss Ilm, 968 Ilmena, 1269 in fluvio Ylmina. Der Ortsname mit der Bedeutung ‘Ort im Ilmtal’ bewahrt den h. verkürzten Gewässername und zeigt Angleichung an anderen Ortsnamen auf -au. Zugrunde liegt dem Gewässername wohl eine vorgermanische Bildung mit m und n-Erweiterung zu indogermanisch Wurzel*h1eil-als Intensivbildung zu indogermanisch *h1ei ‘gehen’ im Sinne von ‘schnell gehen, eilen’, als Gewässername etwa indogermanisch *h1eilmena ̄ ‘die schnell Dahineilende’, vgl. altirisch eimena ‘Bach’ < indogermanisch *h1e
i menah2. Der voreinzelsprachliche Gewässername ergab laut gesetzlich germanisch*I ̄lmena. mitteldeutsch trat später Kürzung des ̄ı im Anlaut ein (vielleicht unter Einfluss einer entsprechenden von den slawischen Sprechern gebrauchten Form *Ilmena als Mittler ans Deutsche Gewässername und Ortsname wurden schließlich verkürzt, wahrscheinlich durch spätere Anpassung an mittelhochdeutsch elme, ilme, mittelniederdeutsch elm, ilm ‘Ulme’. So Stadtilm, Ilm-Kreis, 1114 (F. 12. Jahrhundert) villa Ilmine; Ilmmünster, Landkreis Pfaffenhofen A.D. Ilm, 912/932 ad monasterium Ilmina; Gewässername Ilmenau, linker Nebenfluss der unteren Elbe, 10. Jahrhundert Elmana, sowie Ilm, rechts zur Donau, bei Neustadt, 9. Jahrhundert Ilmina.
Ilmmünster Der Ort gehörte zum im 8. Jahrhundert gegründeten Stift Ilmmünster. Die Feier des 1250-jährigen Bestehens im Jahr 1996 gründete sich nicht auf ein historisch exakt nachweisbares Datum, sondern auf eine übernommene Tradition, wonach die Entstehung auf das Gründungsjahr 746 zurückgeführt wird. Dieses Jahr wird von der historischen Forschung mittlerweile in Frage gestellt.
Das Kloster scheint nur kurze Zeit eigenständig gewesen und bald in Abhängigkeit von Kloster Tegernsee geraten zu sein. Bestand das Kloster Ilmmünster nachweislich noch bis zum beginnenden 10. Jahrhundert, so muss es einige Jahrzehnte später nieder gegangen sein – jedoch nicht durch die Plünderungen und Verwüstungen der Ungarn im Jahre 955, wie in der älteren Literatur behauptet wurde.
Ilmtal-Weinstraße Der Name der Gemeinde verweist auf die Lage einiger Ortsteile im Tal der Ilm und an der mittelalterlichen Altstraße „Weinstraße“, die heute als regionaler Wanderweg ausgeschildert is.
Ilsede 1053 Ilisede [Original], 1181 Ilsethe; Ilsede (1348). Ableitung mit dem Suffix-ithi. Basis der Ableitung ist ein in slawische ilч, griechisch ily ́s ‘Schlamm, Ton, Lehm’ und wohl in lettisch ̄ıls ‘stockfinster’ belegtes Appellativum, das hier mit -s-Erweiterung vorliegt. Diese Deutung überzeugt angesichts der Lage an der Fuhs eniederung mehr als eine Verbindung mit einem erschlossenen germanisch *aliso ̄ ‘Erle’, da die Belege anlautendes I zeigen. Deutung also: ‘schlammige, lehmige Stelle’. So Ilten, Ortsteil von Sehnde, Region Hannover; Groß und Klein Ilde, beide Ortsteil von Bockenem, Landkreis Hildesheim; † Ilse, Landkreis Holzminden.
Ilschenhof, (Büderich bei Wezel) 1176 Ilte.
Ilsenburg Entstand bei einer seit dem späten 10. Jahrhundert nachgewiesenen königlichen Burg über der Ilse, die, nachdem sie 1003 dem Bistum Halberstadt übergeben wurde, in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde. Die in der Nähe entstandene Siedlung entwickelte sich im frühen 16. Jahrhundert zum Flecken; 1546 Hüttenwerk. 995 Elysynaburg, 1003 Elisenaburg, 1141 Hilseneburg, 1187 Ilseneburch, 1195 Ylseneburc, 1413 Ilseneborg; Ylsenburg (1450). Der Ortsname nimmt auf die ottonische Burg Bezug, diese als Komposition mit dem Grundwort-burg. Im Bestimmungswort steht der Flussname Ilse (l. Zufl. der Oker): 995 Elisina, 1003 Ilsina; Durch ähnliche Bildungen ist eine alteuropäische Bildung, nämlich eine Doppelsuffigierung von indogermanisch *el-/*ol‘treiben, sich bewegen, fließen’, wahrscheinlicher als eine -n-Ableitung von germanisch *aliso ̄ ‘Erle’. So Else (l. Zufluss der Werre; 13. Jahrhundert Elsene), Elsenz (l. Nebenfluss des Neckars; 988 Elizinza).
Ilsfeld 1102 schenkt Kaiser Heinrich dem Hochstift Speyer den Kern des Ortes, 1300 werden Fronhof und Kirchensatz an den Johanniterorden vertauscht. Weinbau. Bartholomäuskirche, Dorastift, Burgruine Helfenberg. 1102 Ilisfelt [Original], 1157 Ilsfelt [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Il( ̄ı n) und dem Grundwort-feld.
Ilshofen Ilshofen-Vellberg. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Schwäbisch Hall, bestehend aus den Städten Ilshofen und Vellberg und der Gemeinte Wolpertshausen, Ilshofen war im 13. Jahrhundert Domstift vom Würzburger Lehen der Grafen von Flügelau, 1330 Erhebung zur Stadt, 1802/03 an Württemberg. Vellberg: 1802/03 an Württemberg. Burgruine Leofels, Schloss Vellberg, Stöckenburg. Ilshofen: 1216 (Kopie 16. Jahrhundert) Vlleshouen, 1288 Ulleshoven [Original]. Vellberg: 1102 (Kopie15. Jahrhundert) Uelleberc, 1108 (Kopie 12. Jahrhundert) Uelliberc, 1263 Velleberg [Original]; Ilshofen-Vellberg (1975). Ilshofen ist wohl eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Uli – mit Umlaut von u > ü und anschließender Entrundung zu Ils– und dem Grundwort-hofen. Vellberg ist vermutlich entstanden aus *Felde-berg und gehört dann mit Assimilation von -ld zu -ll zum Bestimmungswort -feld. So Feldberg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Ilverich, 904 Elfriche, ende 1100 Eluereke
Ilvesheim Ilvesheim war Teil des großen Lorscher Grundbesitzes, ging im 12. Jahrhundert an die Staufer. Ilvesheimer Schloss, Martin-Luther-Kirche. 766 (Kopie12. Jahrhundert) Ulvinisheim, 1233 Ylversheim [Original], 1290 Ulvenshain [Original], 1308 Ivesheim [Original], 1518 Ulveßheim [Original]. Eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim. Dem Bestimmungswort liegt wohl – mit Umlaut von u > ü und anschließender Entrundung – der Personennamen *Ulvini (zum Stamm *Wulfa-) zu Grunde: ‘Siedlung des Ulvini’. Da der Umlaut im Schriftbild nicht immer gekennzeichnet wird, sind die U-Schreibungen mehrdeutig; das entrundete i konnte, so 1233, als y dargestellt werden. So Ilbesheim, Donnersbergkreis.
Imbshausen, 1016 Immedeshusen.
Immendingen-eisingen. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Tuttlingen, 11 925 Einwohner, bestehend aus der Stadt Geisingen und der Gemeinte Immendingen. Oberes und Unteres Schloss Immendingen, Burgruine Wartenberg, Ehrenburg, Burg Neu-Sunthausen, ehemalige Wallburg Heidenburg. Immendingen: 1101 Immindingen [Original], 1173 Imindingin [Original], 1214 Immendingen [Original]. Geisingen: 764 in Chisincas [Original], 829 Gisinga [Original], 1273 Gisingin [Original]; ImmendingenGeisingen (1975). Bei Immendingen handelt es sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Immunt mit Abschwächung der unbetonten Mittelsilbe von u zu e; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Immunt’. Geisingen ist eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen G ̄ıso mit Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des G ̄ıso’. So Geisingen am Neckar, Ortsteil von Freiberg am Neckar.
Immendorf, (Aa) 1219 Emmendorp.
Immendorf, (Rondorf) 948 Imenethorp
Immenkamp, (Seppenrade) mitten 1200 Immencampe.
Immenhausen m Jahr 1015 machte Kaiser Heinrich II. in Immenhausen Station. 1019 wurde das nahe Reginhereshuson (Reginhereshusen) erwähnt – nun die im Stadtgebiet gelegene Wüstung Reinersen. Ab 1123 ist Dudo von Immenhausen beurkundet, ein Gefolgsmann des Mainzer Erzbischofs Adalbert I., der ihn auf der Burg Rusteberg als Verwalter der Umgebung einsetzte, zu der auch Hofgeismar gehörte.
Immenreuth Die Geschichte Immenreuths geht bis in das Jahr 1195 zurück. In diesem historisch wichtigen Jahr wurde das damalige Kloster Weißenohe (als Imurut) von Papst Coelestin III. erwähnt.
Immenstaad am Bodensee Der Name „Immenstaad“ wird dem alemannischen Gründer Immo zugeschrieben. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1094, als der bayerische Herzog Welf IV. dort liegende Güter dem Kloster Weingarten übertrug. Kippenhausen, als Chippenhusen 1158 ersterwähnt, gehörte 1165 zu den Besitzungen der Welfen. Der Flecken Frenkenbach (Frenkinbach kam vor 1143 aus welfischen Besitz an das Kloster Weingarten, die Vogtei befand sich von 1281 bis 1693 bei den Schenken von Schmalegg/Ittendorf.
Immenstadt (im Allgäu) Stadtrecht seit 1360, als Hauptstadt der Montfortergrafschaft (Königsegg-)Rotenfels mit Landgericht seit 1471, 1805 zu Bayern. 1269 Immendorf, 1373 Imenstat; Immenstadt (1790). Grundwort-dorf wechselte mit der Stadterhebung zu-statt. Bestimmungswort: Personennamen Immo. Gesamtdeutung: ‘Siedlung des Immo’.
Immenstedt (Nordfriesland) Der Ort wurde im 13. Jahrhundert erstmals als Imming erwähnt.
Immenstedt (Dithmarschen) Erstmals erwähnt wurde Immenstedt im Jahre 1566 als Ihstenstede, was als die „Wohnstätte des Immo“ zu deuten ist.
Immerath Erstmals wurde die Ortschaft 1144 als Emundrode urkundlich erwähnt. Im Jahr 1530 wurde als Ortsname Emenrait und 1666 Emeradt niedergeschrieben. Ab Ende des 17. Jahrhunderts hieß es dann Immerath.
Der Name setzt sich aus dem Personennamen Aiwismund (aiwi – im mittelhochdeutschen ewe – bedeutet Gesetz, das althochdeutsche munt Vormund) und dem Grundwort reod zusammen. Bei dem Ort handelte sich also um eine Rodung des Aiwismund oder Edmund.
Immerath, (Trier) 1144 Ingrammerode, 1173 Engrammerhode. Germanisch Ingwihrabnes ropa-, Rodung des Ingwihrabn. (Ingwi- ein Gott + hrabn-, Rabe).
Immerath, (Aa) 1144 Emundrode. Germanisch Aiwimundes ropa,-, Rodung des Aiwimund. (aiwi-, Gesetz + munda-, Vormund)
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=54426Immert" target="_top">Immert</a> Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Immert zur Mark Thalfang, einem Gebiet, das in etwa der heutigen Verbandsgemeinde entsprach.
Immesheim Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Geschichte der (Kur-)Pfalz bis 1777 und einen Ausblick auf das weitere politische Schicksal der pfälzischen Gebiete ab 1777. Zudem werden davon nicht abtrennbare Hinweise auf die Bezeichnungen Pfalz und Kurpfalz gegeben, die jeweils vor und nach 1777, 1803 und 1816 eine ganz unterschiedliche Bedeutung haben.
Immingerode, 1015-25 Emingarothe, 1025 Emiggatothun.
Impflingen Der Ort wurde erstmals 1135 in einer Urkunde des Klosters Klingenmünster als „Emphlingen“ erwähnt.
-in. Dieses Suffix repräsentiert entweder die d. Ortsnamen Endung -en oder vor allem verschiedene slawische Orstnamen Endungen und zeigt unterschiedliche Akzentuierung. In deappellativischer Funktion wird mit -in in slawischen Ortsnamen zumeist die Lage des Ortes an der durch das Appellativum beschriebenen Stelle bezeichnet. Bei den (selteneren) Ortsname mit den anthroponymischer Funktion verweist das Suffix auf Besitz einer Person oder deren Abstammung. Ursprünglich Herkunft von anderen Suffixen ist in Einzelfällen nicht auszuschließen.
Imsbach Der Name könnte von dem altdeutschen Personennamen Umin abgeleitet sein, also Bach des Umin bedeuten. Daraus entwickelte sich der heutige Ortsname (1220: Hunesbach, 1313: Unesbach, 1334, 1335: Unsbach, 1486: Umbsbach, 15. Jahrhundert: Vimbßbach, um 1600: Imschbach, 1726: Imbsbach, seit 1824: Imsbach).
Inchenhofen Inchenhofen wurde erstmals im 11. Jahrhundert als Imichinhouen und Imechenhouen erwähnt. Zisterziensermönche aus dem Kloster Fürstenfeld betreuten von 1283 bis 1803 die bedeutende Wallfahrt am Ort.
Inden Die Siedlung Inden entstand am Mittellauf der Inde, die im Hohen Venn entspringt und bei Linnich in die Rur mündet. Bereits im 7. Jahrhundert wird die Inde (Inda) als einer der bedeutendsten Flüsse des Frankenreichs genannt. Inda ist ein Gewässername, der in voreinzelsprachliche Zeit zurückführt und einer Erschließungsform *indro mit der Grundbedeutung ‘schwellend’, ‘stark’ zuzuordnen ist (vgl. Flussname Innerste, Nebenfluss der Leine, NI; 1013 Indrista). Der Siedlungsname Inden wurde mit dem -en-Suffix von dem Gewässername gebildet. So Gewässername Indra (Lettland).
Inden (-jetzt Kornelimünster) 821 Enda, 853 ad Indam.
Inden, (Aa) 21202 Ende.
Ingelfingen Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Ingelfingen im Jahre 1080. Schon 1302 wurde Ingelfingen als Oppidum bezeichnet, war somit ein befestigter Ort mit allen damit verbundenen Rechten einer Stadt. 1323 verlieh König Ludwig dem Ort das Marktrecht.
Ingelheim am Rhein Auf dem Stadtgebiet befand sich ursprünglich eine römisch villa, die dann zu einem fränkisch Königshof und schließlich zu einer von Karl dem Großen und seinem Sohn errichteten Kaiserpfalz und zu einem Mittelpunkt deutsche und europäischen Politik im Mittelalter wurde. 1375 wurde das Ingelheimer Reichsgebiet an die Kurpfalz verpfändet, die Bewohner blieben aber freie Reichsleute. 1939 Vereinigung von Ober-Ingelheim, heute Ortsteil Ingelheim Süd, Nieder-Ingelheim, heute Ortsteil Ingelheim-Mitte, und dem Fischerdorf Frei-Weinheim, heute Ortsteil Ingelheim Nord, zur heute Stadt Ingelheim am Rhein. 774 Ingilinhaim, 819 Ingelnhaim; zu Obern und zu Nydern Ingelnheim (1356). Der Ortsname galt zuerst für den Ortsteil Oberingelheim und enthält den althochdeutsch Kosename Ingilo im Bestimmungswort, der im Dativ Singular steht. Es handelt sich hierbei um eine l-Erweiterung des althochdeutsch Personennamen Ingo. Das Grundwort ist-heim. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Ingilo’. Der Zusatz am Rhein weist auf die geografische Lage hin.
-ing(en). Germanisch *-inga / *-unga bildete als Zugehörigkeitssuffix früh sowohl Personen als auch Sach-/ Stellenbezeichnis nach charakteristischen Merkmalen. Die Dativ Plural-Form -ingen / -ungen stellte den lokativisch Bezug mit Namenfunktion her. Der vorwiegend in günstiger Siedlungslage erscheinende Bildungstyp dürfte als solcher bereits in die Wanderzeit zurückreichen und danach seit der Merowingerzeit in unterschiedlicher chronologisch-regionaler Ausprägung im deutsch Sprachgebiet produktiv geworden sein, allerdings nicht mehr im Bereich der d. Ostsiedlung. Besonders zahlreich kommen die -ing(en)-Namen in Baden-Württemberg, Bayern und im Donauraum von A vor, wo sich bis zum späteren Mittelalter die namengeogriechisch Verteilung alemannisch -ingen ( Tübingen): bairisch -ing ( Freising) ausbildete. Die bairische Kurzform entstand öfter auch sekundär aus anderen Bildungselementen. Die Variante -ungen, selten auch -angen, trat im Laufe der Entwicklung zurück, begegnet vorwiegend noch in Hessen (Melsungen, Schwalm-Eder-Kreis) und TH. Die meisten -ing(en)-Namen haben Personennamen als Bestimmungswort ( Büdingen, Wetteraukreis), seltener Appellativum (ad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg). Im Friesisch entwickelte sich das Suffix zu -ens. Oft begegnen Suffixkombinationen mit -hagen, -hausen, -heim,-hofen,-rode,-statt / stett. Ob in -lingen das -l zum Suffix gehört, ist umstritten.
Ingelmunster, 1099 Ingelmoenstre, 1223 Ingelmunstra.
Ingendorf Die heutige Ortsgemeinde wurde erstmals 792 urkundlich erwähnt. Die Eheleute Harduwin und Ava schenkten der Abtei Echternach damals Güter zu Innig. Römische Ursprünge Ingendorfs wurden 1841 aufgedeckt, als im Bereich des Schnittpunktes der Ingendorfer, Bettinger und Wettlinger Gemarkung eine größere römische Siedlungsfläche ergraben wurde. Im Flur „Hinter Rod“ etwas westlich des Ortes fand man Reste des untergegangenen Ortes „Roderzehen“, der aus einer Urkunde aus dem Jahre 1352 bekannt ist.
Ingendorf, (Stommeln) 1094 Ingenthorp, 1094 Ingendorp.
Inger, (Köln) 1076 Inere, 1174 Inre.
Ingersheim Ingersheim wurde im Jahre 779 in einer Urkunde des Klosters Lorsch (Lorscher Codex) erstmals urkundlich erwähnt. Ob es sich dabei um Großingersheim oder Kleiningersheim handelte, lässt sich nicht mehr feststellen. Wahrscheinlicher ist Großingersheim.
Ingersleben= Alleringersleben und Ostingersleben, mitten 12000 Ingerreoule, 1188 Ingersleue. Urkundlich wurde Ingersleben 1111 erstmals im Reinhardsbrunner Klosterbrief erwähnt.
Inglingen, 1095 Kopie Anfang 1200 Engelinga.
Ingoldingen Ingoldingen wurde erstmals 1083 im Rahmen des Investiturstreits urkundlich erwähnt.
Ingolstadt Im frühen Mittelalter Herzogshof, im 13. Jahrhundert Stadtwerdung, 1472 Eröffnung der Universität, im 16. Jahrhundert Bau der Festung 806 (Kopie des 9. Jahrhundert) Ingoldestat, 817 (Kopie des 11./12. Jahrhundert) Ingoldesstat, 841 Ingoldesstat, 1187 Ingolstat, 1472 Ingolstadt, 1509 (zu 1502, antikisierend) Angylostadium, 1509 Chrisopolis ... vulgo Ingoldstatt, 1512 Auripolis, 1515 Caspar Schober Angelipolitanus, 1529 Vicum Angilorum, 1533 Ingolstat, welche stat zue latein der nent Auripolis, der ander Chrysipolis (gleichsam’s Goldstat hies), der dritt Angilopolis, 1657 Ingolstatt ... Aureatum ... Engelstatt, 1677 Anglorum Urbs, 1782 Auratum. Grundwort ist althochdeutsch -stat ‘Stätte, Stelle, Ort, Wohnstätte, Stadt’, Bestimmungswort ist der Personennamen Ingold, Ingolt. In der Humanistenzeit wurden lateinisch angelus ‘Engel’ und aurum ‘Gold’ sowie griechisch
« ‘Gold’ und « ‘Stadt’ eingedeutet.
Innernzell Im Urbar von Kloster Osterhofen wird Cell 1353 erwähnt. Im Jahr 1395 besaßen die Edlen von Hals in Czell drei Güter als Lehen des Bischofs von Passau. 1471 wurde die Filiale zum Vikariat der Pfarrei Aicha vorm Wald erhoben. In der Landkarte des Philipp Apian von 1568 ist der Ort als Iñera Zell eingetragen.
Inning am Ammersee In einer Urkunde des Eichstätter Bischofs Odalfried, die zwischen 912 und 932 ausgestellt wurde, wird Inning als „Uninga“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung, „Uninga“ bedeutet in etwa „bei den Leuten des Uno“, gibt einen Hinweis auf eine Besiedlung im sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Insel Hiddensee Der Inselname stammt aus dem Altnordischen und taucht als „Heðinsey“ in der Prosa-Edda auf und als „Hithinsö“ in den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus. Beides bedeutet so viel wie „Insel des Hedin“ oder „Hedinsinsel“. Der legendäre Norwegerkönig Hedin soll demzufolge hier um eine Frau oder auch nur um Gold gekämpft haben. Ferner tauchen die Benennung Hedinsö in der Knytlingasaga, Hyddensee im 13. Jahrhundert und Hiddensee ab dem 16. Jahrhundert auf; in einem Zeitungsbeitrag der Stralsundischen Zeitung von 1785 ist ebenfalls von Hiddensee die Rede
Insel Poel Der Name Poel leitet sich, so wurde gemutmaßt, vom altnordischen Phol ab, welcher in der germanischen Mythologie den Gott des Lichtes darstellt. Der Name Poel könnte sich aber auch aus der altslawischen Bezeichnung poltje für „das (flache) Feld“ herleiten lassen, zumal die Insel im 12. Jahrhundert als terra pole bezeichnet wurde.
Insheim Im Jahr 782 genannt durch eine Ackerschenkung an das Kloster Lorsch. Dort ist von Ansilheim die Rede, was so viel bedeutet wie „Ansiedlung“. Eines der ältesten befestigten Häuser war das Zehnthaus (zurzeit in Privatbesitz).
Insingen Der Ort wurde 1079 als „Ingesingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Ingis zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname bedeutet Bei den Leuten des Ingis.
Inzell Nach Gründung des Klosters Sankt Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Conrad von Salzburg am 20. September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“. Schon 1195, nach Erbauung der Kirche St. Michael, wird Inzell durch Abtrennung von Vachendorf selbständige Pfarrei und Hofmark.
Inzlingen Die Ansiedlung erhielt ihren Namen durch einen Alemannen namens Enzilo. Inzlingen bedeutet: Hof des Enzilo. Die erste Erwähnung Inzlingens datiert aus dem Jahre 1228. Die Besiedlung fand bereits deutlich früher statt, da man im Oberdorf einen Reihengräberfriedhof aus dem 7. Jahrhundert nachweisen konnte.
Iphofen 741 zur Erstausstattung des Bistums Würzburg gehörig, 1293 Stadterhebung, 1803 bayerisch. 822 [Bestätigung der Schenkung von 741] Ippihaoba, 845 Ipphihoua, 889 Iphahofa, 1040 Ibfehof, 1158 Ypphofen, 1172 Ipfehouen, 1303 Iphofen. Grundwort ist (abgesehen von haoba = huofa ‘Hufe’ [Landstück] im Erstbeleg) durchgehend-hofen. Die Überlieferung des Bestimmungsworts ist undeutlich hinsichtlich des Konsonantismus: Wenn voralthochdeutsch -pp zugrunde liegt, sollte der Name Verschiebung zu -pf zeigen, was einige Belege auch tun. Daneben stehen eindeutig unverschobene -pp-Belege, und auch die Mundartaussprache (ibhoùf ) zeigt keine Verschiebung, obwohl die Mundartlich sonst oBand ist. Der Name steht offensichtlich im Zusammenhang mit dem Namen des Gaues, in dem der Ort liegt: Iffgau (ebenfalls mit Belegen mit -pph-, -ph-), dessen Name wiederum auf den Bachnamen Iff(bach) zurückgeführt wird. Die vorgeschlagene keltisch Etymologie *epáa zu epos ‘Pferd’ kann die Lautverhältnisse auch nur klären, wenn zweifache Entlehnung mit und ohne Gemination des -p angenommen wird, womit die Mundartaussprache immer noch nicht erklärt wäre.
Ippenschied Der Ort wurde im Jahr 1348 erstmals urkundlich erwähnt.
Ippesheim In Ippesheim („Heim des Ippin“) wurde um 800–840 Besitz des Klosters Fulda erwähnt. Seit dem Bau der Burg Vorderfrankenberg um 1250 – möglicherweise durch die Burggrafen von Nürnberg oder die Herren von Hohenlohe – gehörte Ippesheim zu dieser Burg.
Ipplendorf, (Wormersdorf) 1118-26 Ippelendorf. 1140 Ippilindorf. Germanisch Ibilon porpa,- Siedlung des Ibilo.
Ipsheim Das heutige Ipsheim wurde um 600 gegründet, als Siedler aus den Stammgebieten des Frankenreiches in Richtung Osten zogen, um als zahlenmäßig geringe Oberschicht die eroberten Gebiete der Alamannen, Thüringer und Bajuwaren zu assimilieren und in das fränkische Reich zu integrieren. Dies geht aus der Namensendung „-heim“ hervor, die meist an den Namen des Ortsgründers angehängt wurde. „Ipsheim“ ist also als Heim eines Ippet, Ippeto, Ipata, Ipo oder Ibet zu interpretieren und geht nicht, wie gelegentlich vermutet wird, auf die in der Nähe liegenden Gipsvorkommen zurück. Bei den zahlreichen Neugründungen dieser Epoche handelte es sich zunächst jedoch meist nur um kleine Weiler, die sich zu Gauen – im Falle von Ipsheim dem Rangau – gruppierten.
Irlich, (Koblenz) 1022 Irlocha, 1190-1211 Irliege.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=56843Irmenach" target="_top">Irmenach</a>, Anfang 1300 Irmenacha. Die Anfänge Irmenachs und Beurens liegen im Dunkeln. Es ist bekannt, dass es bereits zur Römerzeit Siedler in der Gegend gab. Eine alte Ortsüberlieferung besagt, dass der Name Irmenach auf die heilige Irmina zurückgeht, was jedoch kaum wahrscheinlich ist. Eine weitaus größere Wahrscheinlichkeit ist, dass es von Herminiachus („Nachlass des Herminius“) stammt, in dem Herminius ein keltischer Adliger war, der seinen Namen lateinisiert hatte. Ursprünglich bildete Irmenach zusammen mit Beuren und Thalkleinich heute ein Außenzentrum von Kleinich, der Großgemeinde Irmenach, die bis 1828 bestand.
Irmeroth, (Hennef) 1066 Irminderod, 1109 Irminderoth, Germanisch Irminlinpi ropa-, Rodung der Irminlinpi, (irmina- groß, + linpja-, lind, sanftmütig)
Irmtraut Erstmals wurde Irmtraut im Jahr 879 urkundlich erwähnt, als Graf Gebhard im Lahngau Güter dem Stift St. Severus in Gemünden schenkte.
Der Ortsname 879 Ermetrode, Irmtroit, Ermentrut, Eremtraut, 1215 Irmentroth, 1276 Irmittrerode, 1296 Yrmentrade, um 1300 Yrmetroyde, 1354 Irmtrode, 1453 Ermentraide, 1492 Irmtrode, 1516 Irmptroit, 1525 Irmtrudt, 1578 Irmtraut, 1711 Ehrntrautt und in vielen anderen Schreibweisen überliefert, ist einer der zahlreichen Ortsnamen auf -rod. Ausgehend von diesem Namen und der frühen Ersterwähnung lässt sich Irmtraut auf die karolingische Rodungsperiode im 9. Jahrhundert zurückführen. Dieser Ursprung ist allerdings hier ebenso wie bei dem Namen der kleinen Wüstung Obentraut auf der Dornburg in der heutigen Namensform und in den mundartlichen Formen Irndert, Indet, Erndert nicht mehr zu erkennen.
Die heutige St.-Marien-Kirche wurde 1355 erstmals als Kapelle und 1454 als einem Heiligen Antonius geweihte Kirche erwähnt. Der frühgotische Chorturm lässt allerdings darauf schließen, dass ihr Ursprung bereits deutlich älter ist.
Irrel Vor 714 Erle, 851 villa eralium, in villa eralio, um 1307 de Yrle, um 1453 dorff Yrhel; Irrel (1570). Der Ortsname beruht vermutlich auf einem alten Flurnamen, der zu althochdeutsch arila, erila, mittelhochdeutsch erle ‘Erle’ gehört. Demnach wäre er als ‘Platz bei der Erle oder den Erlen’ zu deuten.
Irresheim, (Aa) 1140 Irloshem. Germanisch Iriles haim, Wohnung des Iril.
Irresheim, (Frauenberg) 1136 Irinsheim, 1176 Yrinsheim. Germanisch Irines haim, Wohnung des Irin.
Irrhausen Hausen an den Irsen.
Irsch bei Bitburg, 1222 Efziche. Die Geschichte Irschs (auch als „Ysch“, „Ysche“ oder „Ersche“ bezeichnet) geht bis in das 9. Jahrhundert zurück. Aus Originaldokumenten ist zu entnehmen, dass es die Irscher Höfe bereits im 9. Jahrhundert unter Kaiser Karl dem Großen gegeben haben soll, damals aus zwei Grundgütern bestehend. Erste urkundliche Erwähnungen von Irsch stammen jedoch aus dem 12. Jahrhundert.
Irsch bei Saarburg, 1038 Iuisca, 1052 Euesche.
Irsch bei Trier, Anfang 1300 Ersche.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=83737Irschenberg" target="_top">Irschenberg</a> Der Name wurde früher mit „irischer Berg“ wiedergegeben und bezog sich auf den Mönch Marinus, der sich im Zuge der hiberno-schottischen Mission unter Papst Eugen I. in der Gegend niederließ und der Legende nach um 697 durch die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen den Märtyrertod erlitt (siehe Wappen). Sein Grab markiert die Wallfahrtskirche Wilparting, die von der Autobahn aus sichtbar und ein beliebtes Fotomotiv ist. Eigentlich könnte Irschen von ursus („Bär“) stammen.
Isenbüttel 1196–1197 Isenebutle [Original], 1221 Ysenebutle, 1318 Isenbutle; Isenbüttel (1791). Bildung mit dem nur im norddeutschen Raum vorkommenden Grundwort -büttel, das als Dentalerweiterung und Kollektivbildung zum Wortstamm von bauen gehört. Das Bestimmungswort ist der schwach flektierende Kosename EIso. Das in den ersten Belegen zwischen -n nd - bstehende -eist als Rest des alten Kollektivpräfixes -gi zu werten. Es fällt später ganz aus. Deutung also: ‘Siedlung des Iso’.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=56271Isenburg" target="_top">Isenburg</a> Der Stammvater des Hauses Isenburg ist Reinbold I., Graf von Isenburg, der 1093 erwähnt wird. Seine Söhne gründeten die Linien Isenburg-Isenburg (ausgestorben 1664), Isenburg-Kempenich (ausgestorben 1424) und Isenburg-Limburg.
Isenburg, (Koblenz) 1096 Isinburg, 1103 Isinburh. 1112 Isenborch.
Isenburg, (Winz) 1200 Ysenburg.
Isenkroidt (Titz) bald nach 1203 Isachrode.
Iserlohn Zwischen 1033 und 1050 moneta (...) Thrutminensis aut Loonensis (? ), um 1150 Lon, seit dem 14. Jahrhundert meist Iser(en)lohn (und Varianten). Zunächst simplizischer Ortsname auf der Basis von -lo(he)n aus *(to then) lo ̄hun, lokativischer Dativ Plural, ‘bei den Wäldern’, die gelegentlich in einfacher Form, meist aber zusammengesetzt auftritt. Hier tritt als späteres Bestimmungswort altniederdeutsch isarn, substantivisch ‘Eisen’ beziehungsweise adjektivisch ‘aus Eisen’ für die Eisengewinnung und -verarbeitung als wichtigem Gewerbezweig der Einwohner des Ortes hinzu. So Lohne, Kreis Soest, Stadt und Südlohn, Kreis Borken; Isernhagen, Region Hannover.
Isernhagen 1322 Yserenhaghe [Original], 1403 Ysernehaghen, 1470 Isenhagen. Bildung mit dem Grundwort-hagen und altsächsisch ̄ısarn, mittelniederdeutsch ̄ıser(e)n ‘Eisen’ als Bestimmungswort Der Name nimmt Bezug auf den dort vorkommenden und in frühmittelalterlicher Zeit vor Ort verhütteten Raseneisenstein. So Iserlohn, Märkischer Kreis.
Isert Der Name Isert deutet auf eine Rodung im Mittelalter an einem Ort mit Vorkommen an Eisen hin. In der Westerwälder Mundart wird die Ortsgemeinde als Eisert bezeichnet. Daraus kann auf den früheren Abbau von Eisenerz gefolgert werden, worauf auch ehemalige Rennöfen im nahegelegenen Marienthaler Wald hinweisen.
Ismaning Besitz des Bischofs von Freising. 806–809 (Kopie von 824) Isamanninga, circa 960 Isimanningun, 1048–1068 Ismanning, 1220–1230 Ismaening, 14. Jahrhundert Ismaning. Es ist der Personennamen *Isaman zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Isny (im Allgäu) Bis Anfangs 5. Jahrhundert spätrömisch Kastell Vemania zur Sicherung der Straßen. Im 11. Jahrhundert Gründung des h. Ortes sowie des Klosters St. Georg durch die Grafen von Altshausen-Veringen. 1235 Stadtrecht, 1365 Freie Reichsstadt, 1100 Isinun, 1269 in Isenina, 1288 de Isinina, 1325 in Isnina, 1377 Isnin, 1382 ze Isni. Isny (< *Isan-/*Isin- ̄ına) ist vom alten Namen Isnyer Ach (zur Argen zum Bodensee, 1290 in der Ahe hie ze Isine) *Isana/*Isina (1290 daz wasser, daz da haizet Isine) abgeleitet. Die Bildung mit dem Suffix -ina/- ̄ına könnte noch in römisch Zeit zurückreichen und sich auf das Kastell Vemania beziehen, vgl. den Namen der römisch Straßenstation Abusina (Abensberg). Der Flussname *Isana (so auch 748–760, Kopie 824, für Kloster und Fluss Isen, Landkreis Erding), ist das Feminin eines indogermanischen Verbaladjektivs *h1ish2-nó (spätindogermanisch *isana ̄) und bedeutet wie der Flussname Isar ‘die kräftig Antreibende’.
Issel, (Trier) 963 Insula, 1222 Ysla.
Issel, (Ilverich) 1169 Isele. Germanisch von romanisch insula. Eine alte Rheininsel.
Isselburg Bauerschaft im Kirchspiel Millingen, vor 1410 Errichtung einer Burg, die zunächst als Neyenborg ‘Neuenburg’ bezeichnet wurde. 1441 Verleihung des Kalkarer Stadtrechts durch den Herzog von Kleve, 1794 Gründung einer Eisenhütte, seit (um) 1860 Eisengießerei. Um 1300, 1377 (de) Yselberge, 1390 to Ysselberghe, 1441 ter Ysselborch. Gewässername Issel als Bestimmungswort zu Grundwort -burg: ‘Burg an der Issel’. So Lippborg, Kreis Soest.
Issersheilingen Für 1279 ist der Ortsname Issersheilingen erstmals schriftlich überliefert. Bis um 1555 war in einem Feld in der Nähe des Weges nach Körner eine Waidmühle vorhanden.
Issum Nach 1295 de Iweshem, 1301 de Ywsem, 1366 van Yssem. Zusammensetzung mit -h ̄em ( -heim), das ähnlich wie bei den nahe gelegenen Wankum (1279 Wancheim) oder Walsum (Stadtteil von Duisburg, 1144 Walsheim) zu -um weiterentwickelt wird. Im Erstglied kann das zur Baumbezeichnung Eibe gehörende Wort stehen, für das außer einem Feminin (wie in althochdeutsch ̄ıwa) in mittelniederländisch ijf auch ein Mask. auftreten kann (ähnlich im Altenglisch), zu dem das Erstglied (wegen des Genitiv-es) gehören müsste. Die erst spät einsetzenden Belege des Ortsname könnten aber auch auf *I ̄winesh ̄em mit namenrhythmischer Verkürzung beruhen, in dem das Erstglied zur Kurzform eines Personennamen I ̄win gehört, der etymologie ebenfalls auf das Eibenwort (über die Waffenbezeichnung für den Bogen) zurückgeht.
-ithi. Das auf germanisch *-iþja zurückgehende altsächsisch -ithi, althochdeutsch -idi ist von Anfang an Suffix und gehört zur frühesten Ortsname-Schicht (um Christi Geburt), die im Wesentlichen aus Kollektiva bildenden Stellenbezeichnungen besteht ( -ahi,-lar,-mar). Da die zugrunde liegenden alten Substantiv, Adjektivisch oder Verben oft verformt oder untergegangen sind, ist die Deutung nicht einfach (nicht bei Apolda, Landkreis Weimarer Land). Auch ist das Suffix entweder zu -ede, -de, -e, -a abgeschwächt oder ganz geschwunden. Der Bildungstyp begegnet teilweise häufig in Westfalen, Gelderland, im südlichen Niederlande, in Nordhessen und im westlichen Thuringen, im N von Eifel, Westerwald und Vogelsberg, sonst vereinzelt oder gar nicht.
-itz. Dieses im ö deutschsprachigen Gebiet häufige Suffix stellt die eingedeutschte Form verschiedener slawische Suffixe dar, vornehmlich von -ica und den weiteren Suffixverbindungen -ovica, -’nica bei appellativischen Bildungen (Chemnitz, SN), die freilich mit den Suffixen -ici und der Weiterung -ovici für patronymische Bildungen (Schleiz, Saale-Orla-Kreis) konkurrieren können. Die mit den -ica / -ici Suffixen, ihren Weiterungen und einigen anderen slawische Suffixen gebildeter Ortsname erscheinen im D. durchweg mit der Endung -itz, die durch Silbengrenzverlagerung auch konsonantisch anlautend als -witz, -nitz, -litz vorkommen. In Österreich wurde das ältere noch urslawische Suffix -ika sekundär an deutsch -ing angeglichen (Mödling, NÖ). Das Suffix kann (in heute unterschiedlichen Formen) auch in Namen nichtslawische Herkunft (z. B. Deps, Pölz) auftauchen.
Isterberg Der Name der Gemeinde ist eine Ableitung vom Berg Isterberg, der seinen Namen vermutlich einer germanischen Kultstätte verdankt. Diese Kultstätte war dem Stammesgott Istraz gewidmet. Istraz ist der Beiname Wodans, dem gemeingermanischen Hauptgott. Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist eine Zugehörigkeit zu „heester, Heister“. Heister oder Hester steht für „der an jungem Buchengehölz wohnende“.
Ittel, (Trier) 1212 Itele.
Itterbeck Der Name Itterbeck leitet sich von dem durch die Ortschaft fließendem Bach Itter ab. Im Jahr 2004 feierte der Ort Itterbeck seinen 750. Geburtstag.
Ittingen An der Worblen alte Gewerbe (Getreidemühle 1310, erste Berner Papiermühle im gleichnamigen Weiler 1466, zweite Papiermühle in Worblaufen 1654, Pulverstampfen seit Beginn des 17. Jahrhundert, Heilbad 15. Jahrhundert), 1318 in Yttingen [Original], 1326 ville de Ittingen, 1529 Ittingen, 1786/97 Ytigen, 1838 Ittigen. Primärer SiN, gebildet aus dem althochdeutsch Personennamen Itto und dem Suffix-ing(en). So Kartause Ittingen (1152 Ittingen), Gemeinte Warth, TG. Äusserlich ähnlich, doch aufgrund der historischen Belege mit anderem Personennamen gebildet: Itingen (1166–1179 Utingen); Ittenthal (1297 Uitendal).
Ittergau, (Gau am Itterbach) 1011 Kopie miten 1200 Nihterga, 1021 Nitterga.
Itzehoe Am Fuße einer Wallburg mit dem Namen Echeho, Ekeho Gründung einer Siedlung, der 1238 das Lübische Stadtrecht verliehen wurde. Wahrscheinlich hat die Siedlung den Burgnamen übernommen. 12. Jahrhundert apud Ekeho oppidum [Original], 1196 de Ezeho, 1238 in Etzeho; in Itzeho (1282). Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem mittelniederdeutschen Flussnamen *Etze und ho ‘Flussbiegung’, so wurde die ‘Siedlung in der Flusskrümmung der Etze’ als Itzehoe benannt.
Itzstedt. Gemeinte und gleichnamiges, kreisübergreifendes Amt in den Kreis Segeberg und Stormarn, mit sieben amtsangehörigen Gemeinte, Ersterwähnung 1317, 1970 wurde das Amt Itzstedt aus dem bisherigen Amt Nahe und der bis dahin amtsfreien Gemeinte Sülfeld gegründet, 2008 schloss sich die Gemeinte Tangstedt (Kreis Stormarn) dem Amt an (zweites kreisübergreifendes Amt in SH). Einzelhandel und Gewerbe. 1317 de Iddesten [Original], 1479 Ydestede, 1544 Iddestede; Zu Itzstede (1590). Der Ortsname setzt sich zusammen aus einer Gewässerbezeichnung vom altnordisch iDa ‘Gegenströmung’ und dem Grundwort aus mittelniederdeutsch -stede, hochdeutsch -stedt ‘(Wohn)Stätte’, sodass der Name die Bedeutung ‘Stadt an der Ida, einem Fluss mit Gegenströmung’ enthält.
Iven Iven wurde 1567 erstmals urkundlich mit seinem aktuellen Namen genannt. Lediglich zwei Mal wurde der Name Iwen geschrieben. Trotz der scheinbar deutschen Namensschreibung soll der Ort eine slawische Gründung mit der Namensdeutung „Bachweiden“ sein.
Iversheim, (Köln) 870 Kopie +920 Iuernesheim, 1113 Iuernisheim.
Ixheim, (Zweibrücken) 962 Vkinesheim, 1051 Vchinesheim, 1140 Ukeneisheim
Jachenau In den ältesten Urkunden von 1192 und 1294 wird die neue Ansiedlung in dem Tal ostwärts des Walchensees als „Nazareth“ benannt. Das Jachental war ähnlich dem Großen Ahornboden im Karwendel damals mit einem Ahornwald bedeckt. Den Benediktinermönchen des Klosters Benediktbeuern fiel es nicht schwer, aus „in acereto“ = im Ahorngehölz, im Ahornboden den Ortsnamen Nazareth abzuleiten.
In einer Urkunde von 1295 tauchen erstmals „Nazareth“ und „Jachnawe“ nebeneinander auf. Danach entwickelte sich „Jachnaw“ (1416), „Jachenaw“ (1433) und ab 1584„Jachenau“. Für die Herleitung des Namens Jachenau gibt es unterschiedlichste Ansätze: von „Jochinau“ = die Au der Jocher von Altjoch am Kochelsee, von Ahornau in Anlehnung an den Ahornboden, von der Au des „Jacho“, eines damals gebräuchlichen Vornamens und als Ableitung vom Namen der Jachen, dieses schnell fließenden („jach“, mittelhochdeutsch) Gewässers des Tales. Letzteres kommt der Deutung von Stephan Glonner (1856–1883), Pfarrer in Lenggries am nächsten; er schreibt in seiner Chronik der Hofmark Hohenburg: „Jachenau, Compositum von Jachen und Au. Au = Bach = Wasser. Jachen der Dativ von jah = gah = jäh, d. i. zum jähen Bach, also Jachenau“.
Jacobsdorf Die Dorfgründung erfolgte vermutlich um 1280. Unter dem Namen Jacobsdorph fand der Ort seine erste urkundliche Erwähnung 1343.
Jacobwüllesheim, (Aa) 1207 Wluensheim. Germanisch Wulfines haim, Wohnung des Wulfin.
Jade Der Graf von Oldenburg errichtete 1415 die Burg Vry-Jade als Bollwerk gegen die Rüstringer Friesen. Die Friesen konnten die Burg aber 1423 völlig zerstören.
Jämlitz-Klein Düben Die Ersterwähnung des einstigen Vasallenguts Jämlitz datiert auf das Jahr 1302, das Dorf wurde 1564 erstmals urkundlich erwähnt. Klein Düben wurde erstmals 1490 als Dybe erwähnt. Zschorno ist ein ehemaliges Vasallengut.
Jänschwalde änschwalde soll bereits im 13. Jahrhundert durch wendische Siedler entstanden sein.[6] Der sorbische Name für den Ort – Janšojce – bedeutet auf Deutsch das dem Jan, Jansch oder Jänsch Gehörende, womit vermutlich eine im Malxebruch gelegene Siedlung unter Leitung eines Jan oder Jänsch bezeichnet war. Im Jahre 1346 wurde Jänschwalde – geschrieben Genschwalde – in der sogenannten Meißener Matrikel als Kirchdorf erwähnt, das an das Bistum drei Groschen Kirchensteuer zu zahlen hatte.
Jagsthausen Der heutige Ort Jagsthausen, ursprünglich nur Hausen, könnte mit einem Ruggerus de Husun in einer Bestätigungsurkunde des Klosters Comburg im Jahr 1090 erstmals erwähnt worden sein. Die Herren von Hausen, urkundlich sicher ab dem späten 12. Jahrhundert nachweisbar, waren Lehensleute der Herren von Dürn.
Jagstzell Jagstzell wurde vermutlich von Mönchen des Klosters Ellwangen als kleine klösterliche Niederlassung (cella) zur Zeit der Karolinger gegründet. Um das Jahr 1150 wurde das Kloster in ein Frauenkloster umgewandelt, das etwa 200 Jahre bestand. Von der Geschichte des Klosters ist nicht viel überliefert. Es wurde im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnt.
Jahnsdorf (Erzgebirge) ahnsdorf wurde zwischen 1170 und 1200 gegründet und ist wahrscheinlich nach seinem Lokator benannt, der Jahn (Johannes) geheißen haben könnte und das Dorf folglich das Dorf eines Jahns (Jansdorf) genannt wurde. Später waren auch Namensformen wie Jhansdorff (1486) und Jonßdorff (1555) gebräuchlich. Im Jahr 1830 ist dann von Jahnsdorf die Rede, das von den Einwohnern aber meist Gahnsdorf genannt wurde.
Jahrsdorf Im Jahre 1149 wurde Jahrsdorf als Geresthorp erwähnt, das auf einen Adligen Gottschalk von Geresthorp zurückzuführen sein soll.
Noch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte der Jahrsdorfer Balken der Kirche in Hohenwestedt und wurde „Kirchenholz“ genannt.
Jakobsweiler Im Jahre 1190 bekam Jakobsweiler seinen Namen.
Jameln Der Grund für die überraschende Namensgebung liegt in einem Kompromiss der ehemaligen Gemeinden Breselenz und Jameln, wonach Breselenz aufgrund der Lage der Schule, der Kirche und des Namens des Sportvereines auf sein Vorrecht verzichtet hat.
Jamlitz Der Ort wurde 1302 erstmals als Jemniz urkundlich erwähnt. Jamlitz ist als Siedlung an einer Grube oder Vertiefung zu übersetzen.
Jandelsbrunn Der Ort war eines der sogenannten sieben künischen Dörfer, zu denen auch Wollaberg, Heindlschlag, Rosenberg, Aßberg, Grund und Hintereben gehörten. Sie wurden wahrscheinlich Mitte des 15. Jahrhunderts durch die Passauer Fürstbischöfe gegründet.
Janneby Janneby wurde 1436 erstmals als Anebuvel oder Janebu erwähnt. Der Ortsname bedeutet Johannesdorf.
Jarmen Jarmen-Tutow. Amt im Landkreis Demmin, (neben den Namensgebern weitere fünf Gemeinte). Jarmen: frühe slawische Besiedlung, seit circa 1250 planmäßige Stadtanlage, 1290 oppidum. Tutow: frühe slawische Besiedlung, ab 1397 Lehen der Familie von Horn, um 1700 an Familie von Parsenow, später an Familie von Sobeck. Zur Differenzierung wurde der ursprüngliche Ort „Tutow-Dorf“ genannt. 2004 Zusammenschluss der Stadt Jarmen mit dem vormaligen Amt Tutow zum neuen Amt. Jarmen: 1269 Germin, 1277 Jermin, 1290 Jermyn. Tutow: 1256 Tuchow, 1267 in villa Tvtin (beide Zuordnungen nicht sicher), 1397 Tutow, 1523 Tutow, 1631 Tutow. Dem Ortsname Jarmen liegt einem altpolabischen Personennamen *Jaro Mittelaltermit einem possessiv Suffix -in zugrunde, dass bei der Eindeutschung des Namens zu -en umgewandelt wurde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Jaroma’ rekonstruieren, der Kosename eht auf einen zweigliedrigen Personennamen mit *Jar-, vermutlich im Erstglied, zurück, wie etwa in altpolabisch *Jaromer, Jaromar (1168 Jaromarsburg, Landkreis Rügen), zu slawische *jar‘mutig, eifrig; jähzornig, heftig’. Das Suffix -o Mittelalter ist als sekundäre Diminutivbildung des Personennamens zu deuten. Tutow: Eine eindeutige Etymologie ist schwierig zu erstellen. Augenscheinlich handelt es sich um einen slawische ON, dessen Grundwort ein Personennamen Tuta (vgl. neuwsorbisch tuta ‘Blashorn, Tute, Röhre’) zugrunde liegt. Die possessive Beziehung wird gekennzeichnet durch das Suffix -ov,-o(w), untermauert durch den in frühen slawische Namen möglichen Suffixwechsel zu -in. Die in der Slawischen nicht seltene Verwendung von Kosenamen geht oft mit Lautwandel einher und erklärt die Schreibform mit -ch-, die ihrerseits zunächst als -k-, dann – der Tendenz der Konsonantenharmonie in zwei aufeinanderfolgenden Silben entsprechend – als -t eingedeutscht worden sein kann. Das auslautende -v ging in der d. Aussprache verloren. Eine Ableitung vom d. Personennamen Tuto (erst im 15. Jahrhundert nachgewiesen) ist wenig wahrscheinlich.
Jarßum, (Widdelswehr) 1000 Gerzhem, Anfang 1100 Ierzem. Germanisch Gardis ham, Wohnung des Gari. (gadzjo-, Gerte, Rute)
Jatznick 1354 wurde der Ort Jatznick erstmals in einer Urkunde erwähnt. Jatznick war ursprünglich von Slawen bewohnt, die dem Ort seinen heutigen Namen gaben.
Jembke Bereits 844 wurde ein Ort mit dem Namen Lianbeke in einer Urkunde im Kloster Corvey erwähnt. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um das heutige Dorf Jembke handelt.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=26844Jemgum" target="_top">Jemgum</a> Im Dorf Jemgum selbst sticht das Albahaus aus dem Jahr 1567 hervor. Dass der Herzog von Alba nach der zweiten Schlacht bei Jemmingen dort geblieben wäre, muss der Legende überlassen werden. Es wurde von einem gewissen Heuwe Syrt erbaut, einem Nachkommen eines örtlichen Häuptlings aus dem 15. Jahrhundert. Die alte Mühle von Jemgum stammt aus dem Jahr 1756.
Jechaburg, (Sondershausen) 1158 Gicheburch.
Jena Altthüringische Siedlung; an wichtigem alten Saaleübergang; 1145 Herrensitz, um 1200 Erhebung zur Stadt (um 1236 cives belegt); ab 1331 Wettinische Residenz; seit 1558 Universität. Im Mittelalter Weinanbau, im 14./15. Jahrhundert bekannte Weinbürgerstadt. Seit 19. Jahrhundert Industriestandort für Optik, Feinmechanik (Carl Zeiss); heute Bildungs und Wissenschaftszentrum, Beiname „Stadt der Wissenschaft“ (2007 verliehen). 9. Jahrhundert Jani, 1012/18 in urbe, quae Geniun [-un später getilgt] dicitur, 1150 in urbe nomine Gene [die ältesten Belege beziehen sich sehr wahrscheinlich auf die Jena-Orte bei Naumburg], 1181 Yen, 1182 Gene, 1216 Jehene, 1350 Jene, 1441 Jhena; Jena (1516). Der nur an der Saale zweimal im Abstand von etwa 30 km vorkommende Name ist rätselhaft. Wahrscheinlich ist er gebildet zu einer indogermanischen Wurzel -
ieh2‘dahinziehen, fahren’, die als germanisch n-Ableitung in spätmittelhochdeutsch ja ̄n ‘Reihe, gerader Gang’ als Fachwort (vgl. hochdeutsch Jahn ‘Grasschwade’ in Kluge) noch vorkommt (vgl. auch lateinisch ia ̄nua ‘Tür, ingang’, ia ̄nus‘ Durchgang, Tor’). Der Name kann als germanisch *Jania entweder für einen Abschnitt der Saale oder aber für bestimmte Stellen an der Saale gegolten haben. Möglicherweise ist semantisch dabei an die einst dort verhältnismäßig günstige Überquerungsmöglichkeit der Saale angeknüpft worden, etwa ‘durchfahrbarer (begehbarer) Fluss’ o. ä. Später kann auch der Bezug zu der agrarwirtschaftlichen Bedeutung von ja ̄n ‘gerader Gang’ im Hinblick auf die geraden Reihen der Weinstöcke eingetreten sein. Das i in der zweiten Silbe bewirkte den Umlaut im Deutsch von a > e, der in allen Belegen nach 1000 erkennbar ist. Die Anlautformen mit g treten in älterer Zeit auch bei anderen Ortsname für |j| auf und sind später durch mundartlich j > g bedingt. 1012/18 zeigt die Endung -un einen Lokativ an, vgl. althochdeutsch hu ̄sum > hu ̄sun ‘bei den Häusern’. Auslautend -a tritt kanzleisprachlich seit Mitte 15. Jahrhundert auf. So Großjena (1160 in Sclauico Gene), Kleinjena (1160 in Teutonico Gene), beide Ortsteil von Naumburg (Saale), Burgenlandkreis.
Jenalöbnitz Wolfgang Kahl berichtet von der urkundlichen Ersterwähnung vom 6. September 1185. Eine Ersterwähnung des Ortes stammt allerdings erst aus dem Jahre 1220. In einer Urkunde vom 9. November 1220 erscheint ein Bruno de Lubenescz als Zeuge. Der Ort selbst wird erstmals in einer Urkunde vom 29. März 1395 genannt.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=86860Jengen" target="_top">Jengen</a> Jengen wurde erstmals im 11. oder 12. Jahrhundert als Giengen urkundlich erwähnt. Im Mittelalter lebten im Gemeindegebiet relativ viele freie, also nicht leibeigene, Bauern mit großem Freiheitsdrang. Mehrere dieser Männer nahmen am Deutschen Bauernkrieg von 1525 teil und starben darin.
Jeinsen, (Hannover) 1 Hälfte 11000 Genhuson. Mitten 1200 Gienhvson.
Jemgum, (Au) 1000 Giminghem. Germanisch Giminga haim, Wohnung der Leute des Gimo.
Jerichow Der Ortsname ist slawischen Ursprungs – „Burg des Tapferen“ – also nicht biblisch. Bereits die Slawen legten die Burg Jerichow zur Verteidigung ihrer Westgrenze an.[6] Jerichow wurde Ende des Jahres 1144 erstmals urkundlich erwähnt. Anlass war die Gründung des Klosters Jerichow durch Prämonstratenser-Chorherren aus Besitzungen des Grafen von Stade (Bestätigung durch den römisch-deutschen König Konrad III.)
Jerxheim Im Jahre 1195 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1313 wird die Burg Jerxheim als Schloss „Gerksem“ in einer Urkunde als Pfandbesitz der Ritter von Alvensleben erwähnt. Auch ein Adelsgeschlecht mit dem Namen Jerxheim wird erwähnt. Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1153 Gercseim, 1189 Jericksen, 1196–1197 Gereksheim, 1196–1197 Yerxem und 1196–1197 Jerkesheim.
Im zweiten Teil des Ortsnamens steht niederdeutsch „-hēm“ für „Heim, Siedlung“, im ersten ein alter Vorname, vielleicht „Ger- ik(i)“ oder „Gar-ik(i)“. Ob „Gar-“ dem Personennamen-Stamm „Garva“ oder „Gairu“ zuzuordnen ist, ist fraglich. Auch ist der altsächsisch bezeugte zweigliedrige Personenname „Gerrik“ zum Personennamen-Stamm „Gairu“, dessen Glied „-rik“ zum Personennamen-Stamm „Ricja“ für „reich, mächtig“, zu stellen ist.
Jesberg Die Anfang des 13. Jahrhunderts vom Adelsgeschlecht der Linsinger erbaute Burg Jesberg wurde 1241 von ihnen an das Erzbistum Mainz verkauft und als Mainzer Lehen zurückgenommen. Der vermutlich älteste Ort im Gemeindegebiet ist Hundshausen, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 969 datiert. Densberg wurde 1085 erstmals erwähnt, Elnrode 1343, Strang 1565 und Reptich 1580.
Jesendorf Büschow: In der Frühgeschichte sollen Wenden die Gemarkung besiedelt haben. Die Ersterwähnung ist auf 1320 datiert. Bis 1506 galt es als ritterschaftliches Dorf.
Zum ersten Mal wurde Jesendorf urkundlich 1235 erwähnt. Die Kirche in Jesendorf stammt von 1338.
Neperstorf: wurde um 1320 erstmals urkundlich erwähnt.
Jessen (Elster) 1217 Jezzant [Original], 1265 Jezant, 1317 zu dem Jezzende, zu dem Jessende [Original]. Die Überlieferung zeigt einen fortschreitenden Abfall eines ursprünglich Endelements -t. Der Name ist eine alte Bildung aus der Zeit vor der slawischen Besiedlung und wurde aus indogermanisch *ies ‘wallen, schäumen’ in Verbindung mit einem ebenfalls indogermanisch Suffix -nt gebildet. In der Zeit der slawischen Besiedlung wurde der Name dem slawische Lautsystem angeglichen. Wann und durch welche Bevölkerungsgruppe die ursprüngliche Benennung erfolgte, ist nicht zu bestimmen. Von der nur vagen anzugebenden Bedeutung her handelt es sich offenbar um einen Gewässername (vielleicht für einen Flussabschnitt der Schwarzen Elster, die vor der Begradigung im 20. Jahrhundert stark mäandrierte), der dann auf eine später entstandene Siedlung übertragen wurde. Ähnlich gebildet wurde der Ortsname Jeßnitz (bei Bitterfeld an der Mulde). Ansonsten sind Ortsname Jessen, Jeßnitz u. ä. zwar häufig, aber in den meisten Fällen anders zu erklären (aus altsorbisch *jesen ́ ‘Esche (Fraxinus excelsior). So Jeßnitz, Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Jesteburg Die Lage der namengebenden Burg (am Zusammenfluss von Hanstedter Aue und Seeve?) bisher nicht bekannt; um 1200 gegründet Kirche (romanisch Glocke von etwa 1190); zeitweilig Sitz einer lüneburgischen Vogtei. 1202Gersedeburg [Original], 1237 Gersetheborch, 1364 Jersedeborch; Jesteburg (um 1600). Bildung mit dem Grundwort -burg. Eine Bildung mit dem Frauennamen Gerswinþa ist überzeugender als gelegentlich erwogenes *Gers-ithi als ursprünglich Name des Ortes, an den nach Erbauung der Burg sekundär das Grundwort-burg antrat. Der Personennamen zeigt Schwund des -n vor Spirans sowie Abschwächung der Vokale zu -e-. Anlautendes Gist ebenfalls Spirans und wird als J-, I wiedergegeben. Nach Ausfall des zweiten -e entsteht Jerste-, wobei das vokalische -r ebenfalls schwindet. Deutung also: ‘Burg der Gerswinþa’.
Jestetten Der sogenannte Jestetter Zipfel ist auf einer Länge von 55 km von der Schweiz umschlossen und nur über eine Straße von Deutschland aus zu erreichen; aus diesem Grund war dieser Teil 1840–1935 Zollausschlussgebiet. Bereits vorgeschichtliche Besiedlung nachgewiesen; keltisches Oppidum Altenberg Rheinau. 871 Kopie circa 1126 Jesteten, 1049 Heidestat, 1229 Iêstetin [Original]. Bei dem Siedlungsname handelt es sich um ein Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Grundwort-stetten und dem Personennamen I ̄wo – zu althochdeutsch ̄ıwa (stark/swach Feminin) ‘Eibe’ als Waffenbezeichnung – oder der Baumbezeichnung ̄ıwa (st./swach Feminin) ‘Eibe’ als Bestimmungswort Auszugehen ist also von einer ursprünglich Form *I ̄wen-stetten mit dem Personenname Genitiv beziehungsweise der Baumbezeichnung im Plural Durch üblichen Ausfall des /w/ nach Langvokal und Erleichterung der Dreierkonsonanz /nst/ zu /st/ entstehen die belegten Formen Jesteten, Iêstetin und weitere. Einige Belege zeigen unorganisches /h/ im Anlaut, umgekehrte Schreibungen mit Ei statt Ie oder auch volksetymologische Eindeutungen wie Heide-.
Jettingen 1252 Vtingen [Original], 1275 Obervetingen, Niderve tingen [Original], 1277 (Kopie16./17. Jahrhundert) Oberyetingen, 1286 Ou tingen [Original], 1288 Superbius U ̊tingen [Original], 1493 Vnderjetingen, 1511 Vnderv ̈tingen [Original], 1521 Oberiettingen [Original], 1523 Oberyettingen [Original], 1525 VnnderJettingen [Original], Jettingen (1971). Jettingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personennamen Uoto und bedeutet ‘bei den Leuten des Uoto’. Die Entwicklung von althochdeutsch uo zu heutigem j verläuft über den Umlaut des Stammvokals (uo zu üe) und mundartlich Entrundung zu iə. In vielen älteren Belegen fehlt die Umlautbezeichnung des u
Diphthongs (etwa O) oder es erscheint eine vereinfachte Diphthongschreibung wie ve und v ̈. Das entrundete iə konnte als y dargestellt werden. Da mittelhochdeutsch iə vor Vokal zum Reibelaut wird, entsteht schließlich Jettingen mit anlautendem j. So Jettingen (-Scheppach).
Jettingen-Scheppach Jettingen erhielt 1363 die Marktrechte.
Jetzendorf Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 893. Im Mittelalter war Jetzendorf eine Hofmark mit häufigem wechselndem Herrn, mit der auch der Nachbarort Volkersdorf von 1345 bis 1848 verbunden war.
Jevenstedt Um 1190 erstmals erwähnt. Um 1190 in Givebstide [Original], 1378 in villa Ieuenstede, 1633/34 Jeuenstedt. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Flussname Jevenau und-stedt, -stede, der mittelniederdeutsch Entsprechung unseres heutigen Wortes für ‘Siedlung, Wohnstätte’. Damit wird auf die geografische Lage an der Jevenau hingewiesen, die nw von Nortorf entspringt, an Jevenstedt vorbeifließt und bei Hörsten in die Eider mündet.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/jever" target="_top">Jever</a> Im Jahr 1359 wurde Edo Wimeken der Ältere zum Häuptling von Ostringen, Rustringen und Wangerland gewählt. Dadurch entstand ein eigenes friesisches Gebiet: Jever. Im Jahr 1428 wurde in Jever eine Burg errichtet, die die Herrschaft bestätigte. Dennoch blieb das Land von Ostfriesland und Oldenburg bedroht.
Jockenhövel, (Herzfeld) mitten 1200 Iudinchufile. Germanisch Eudinga hubila-, Hügel der Leute des Eudo.
Jockgrim An der römisch Straße entlang dem Rhein, mit schon früher Ziegelherstellung, wovon römisch Brennöfen zeugen. Mitte 11. Jahrhundert war die am Erlenbach gelegene Gemeinte Rheinzabern (1176 Zabrenna aqua) Sitz der Bischöfe von Speyer. Ende 12. Jahrhundert in der Gemarkung Schweinheim Gründung eines Fronhofs, der ausgebaut und befestigt wird, so dass um 1360 Jockgrim zur Stadt erhoben wird. 1366 oppidum Jochgrim, 1395 Jochgryme, 1423 Jockrym, 1482 Jockerheim; Jockgrim (1824). Das Bestimmungswort ist wohl der althochdeutsch Personennamen Jucho, Jocho, Genitiv Singular Jochen-/Jocher-, das Grundwort ist ursprünglich-heim > -əm. Die Schreibung des 15. Jahrhundert gibt gesprochenes jogərəm wieder. Die favorisierte Deutung ist ‘Wohnstätte des Jucho/Jocho’. Es kann aber auch an eine Übertragung des Südtiroler Passnamens Jochgrim auf den rechtsrheinischen Eggenstein gedacht werden, der dann durch Assimilation zu Jockgrim wurde.
Jöhstadt öhstadt wurde 1513 auf der Flur des schon 1386 erwähnten Waldhufendorfes Goswinsdorf gegründet. Vermutlich wurde Goswinsdorf schon um 1200 gegründet, später hieß der Ort Josephsdorf. Im Jahr 1429 wurde es als Wüstung genannt.
Jördenstorf ördenstorf wurde erstmals 1304 in einer Urkunde erwähnt. Die Dorfkirche Jördenstorf stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
Johannesberg Johannesberg hat seinen Namen von der Kirche St. Johannes der Täufer (heute St. Johannes Enthauptung), die auf dem Gipfel des Berges errichtet wurde.
Johanngeorgenstadt Im 23. Februarjul. / 5. März 1654greg. wurde in Annaburg von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen die Gründung von Johanngeorgenstadt durch aus der Bergstadt Platten und Umgebung vertriebene böhmische Exulanten am Fastenberg unmittelbar an der sächsischen Grenze im Amt Schwarzenberg genehmigt. Er bestimmte, dass die neue Stadt seinen Namen tragen sollte.
Johanniskirchen Urkundlich erschien Johanniskirchen erstmals 1130 als Säkularpfarrei freier bischöflicher Kollation (Verleihung).
Jonsdorf Die erste urkundliche Erwähnung Jonsdorfs erfolgte 1539.
Jork 1221 Maiorc [Original], 1232 de Mayorc, 1247 de Jorike, 1317 Jorke. Der Ortsname beruht auf einer Kürzung des lateinisch Syntagmas curia maiorica für den (bischöflichen) Hof des Zehnteinnehmers im Ort. Die ersten Belege zeigen bereits Ausfall der Nebentonvokale. Um die Mitte des 13. Jahrhundert schwindet dann die erste Silbe (Ma-), teils tritt ein Sprossvokal zwischen -r und -k ein.
Jossgrund Burgjoß, der älteste der Ortsteile, wurde im Jahre 850 erstmals urkundlich erwähnt, Pfaffenhausen 1059, Lettgenbrunn 1313 und Oberndorf 1346.
Jucken Ersten Aufzeichnungen der Kirchlichen Zehntherren von Vianden zufolge, existierte ein Dorf namens Jucken schon 1640 nahe Olmscheid. Der Name entstand aus dem althochdeutschen Wort "jukan", was soviel wie "sprossen, wachsen" bedeutet.
Jübar Jübar fand als Jubere im Jahr 1240 seine erste urkundliche Erwähnung, als Albertus und Hogerus de Jubere dem Stift Hamersleben eine Hufe in Bergmoor übergaben. Als Dorf (villa) selbst wurde es erstmals 1308 erwähnt.
Die Ortschaft befand sich im 13./14. Jahrhundert in geographischer Grenzlage des deutsch-slawischen Gebiets. Es war weder der eine noch der andere Ursprung nachzuweisen. Der Ortsname wechselte im Laufe der Jahrhunderte oft von Inbere über Jobere und Inber bis Jübar. Die Bezeichnung soll nach Aussagen von Mediävisten auf die „Linde“ hinweisen. In der Tat stehen im Nord- und Südteil des ovalen Rundlings zwei jahrhundertealte – bereits hohle – Linden, die als Naturdenkmale dem Dorf sein eigenes Gepräge geben und im Volksmund die „tausendjährigen Linden“ genannt werden.
Jüchen 865 in villa Iochunda, 893 in Iuhcgende (h nachgetragen), 1274 versus Jughende [Original]. Der Ortsname zugrunde liegt wohl der ursprünglich Gewässername für den heutigen Jüchener Bach, ein Zufluss zur Erft. Das Gewässername-Suffix -nd(< *-nt-) schließt sich, dem Umlaut zufolge offenbar mit Bindevokal -i-, an ein Etymon an, dem im Falle von Jüchsen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen/Thüringen, belegt u. a. 827 Juchisa), eine -isa ̄-Suffigierung als Parallele zur Seite tritt. Die Basis des Gewässername gehört zu gotisch jiuk-an ‘kämpfen’ und enthält die Wurzel indogermanisch *ieu -gH‘ unruhig werden’, mit der schon gemein-indogermanisch ein Aufwallen zum Ausdruck gebracht werden kann. Alternativ ist auch das in mittelhochdeutsch jiuch ‘Joch (Landmaß)’ vorliegende Wort zur Erklärung vorgeschlagen worden, ohne dass dabei freilich die Morphologie der frühen Belege hinreichend geklärt worden wäre. Eine Eindeutung von lateinisch iucundus in die Erstbezeugungen ist den Schreibern der Prümer Überlieferung wohl zuzutrauen, zumal dieses Appellativ als Hybridbildung iucundl ̄ıh ‘angenehm’ im Althochdeutsch bezeugt ist.
Jückelberg Jückelberg wurde erstmals 1280 in einem Steuerverzeichnis genannt.
Judenmauer, (Trier) +1200 Iudemura.
Judenpforte, (Köln) 1183-92 iuxta portam iudeorum.
Jugenheim, 817 Kopie 1300 Goganheim.
Jühnde Jühnde wurde im Jahre 960 von Otto I. erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit bestand eine Burganlage, die an der Heerstraße von Münden nach Göttingen lag. 1484 eroberten die Göttinger die Raubritterburg, die ihnen ein Dorn im Auge war, weil von dort aus Händler überfallen wurden.
Jülich Entstanden aus römisch vicus an der Fernstraße von Köln nach Gallien; römisch Kastell (881 von Normannen zerstört); war erster Sitz der Grafschaft, um 1234 Stadtrecht, Befestigung 1. Hälfte 14. Jahrhundert; seit 1549 Ausbau zur Festung mit Zitadelle und Residenzschloss des Herzogtum (beide erhalten). Circa 3. Jahrhundert (Itinerarium Antonini) Iuliacum, zu 357 (Ammianus Marcellinus, Res gestae XVII 2) Iuliacum, 945 Iulicha [Original]. Zum lateinisch Personennamen Iulius mit gallo-röm Zugehörigkeitssuffix-(i)acum, -ich, ‘Gut des Julius’. Spätmittelalter dominiert initial die hyperkorrekte Schreibung -g-, der Umlaut des Basisvokals (auch mundartlich [y:]) vor -i(im Nebenton mundartlich getilgt) wird mit -ui-, -uy angezeigt. Daher mundartnahe Schreibungen wie Gulich, Gulch, Guilge, Guylch bis in die Neuzeit gebräuchlich.
Jülichgau, (Gau am Jülich) 847 Kopie + 920 in comitatu Iuliacense.
Jünkerath, 1213 Juncrode. Germanisch junga-, jung + ropa, Rodung.
Junkersdorf, (Lövenich) 896 Guntherisdorp, 962 Gunteresthorp. Germanisch Gundiharis porpa-, Dorf des Gundihari. (gundjo-, Kampf, + harja, Heer.)
Juntersdorf, (Aa) 1124 Cuntersdorp, 1140 Guntirsdorf, idem.
Jürgenshagen Auf 1284 datiert die erste urkundliche Erwähnung des als Angerdorf angelegten Ortes Jürgenshagen.
Jürgenstorf Jürgenstorf wurde vermutlich im Rahmen der deutschen Ostkolonisation gegründet und nach einem Lokator Jürgen benannt.
Jüterbog Nach Eroberung des Landes Jüterbog in der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg wurde auf slawischen Burgwalleine deutsche Burg errichtet, daneben slawische Siedlung Damm, ö davon Kaufmannssiedlung. Flämische Siedler kamen ins Land, 1174 Verleihung des Stadtrechts. Gut erhaltene Teile der Stadtmauer mit Toren. Erhaltener Abtshof (um 1500). 1517 Auftreten des in die Stadt gezogenen Ablasspredigers Tetzel. Heute in der St. Nikolaikirche noch der „Tetzelkasten“ zu sehen. 1998 wurden 7 Dörfer eingemeindet Der Name ist als Ortsname, Landschaftsname und Gewässername überliefert: a) zum Jahre 1007 ad locum, qui Iutriboc appellabatur, 1174 de ipsa civitate Juterbuck, 1406 slos Juterbok in der stad Jutirbok, 1721 Jüterbog. b) 1174 in provincia Iutterbogk, terra Iuterbogk. c) 1307 in fluuium, que dicitur Juterboch. Eine befriedigende Erklärung des Namens ist nicht zu geben. Ausgegangen werden kann von einer slawischen Zusammensetzung mit dem sehr wahrscheinlichen Erstglied *jutri < *jutro + -jц-Suffix, das als ‘gegen Morgen (Osten) gerichtet’, aber auch ‘hell, beleuchtet’ gedeutet werden kann. Die Zuordnung des zweiten Gliedes zu *bok, überwiegend mit der Bedeutung ‘Seite, Flanke, Abhang’ angegeben, ist nicht überzeugend, da sichere slawische Paralellen aus dieser Zeit fehlen. Der herangezogene Ortsname Boldebuck, ist eher als*Bˇelybuk ‘Weißbuche’ zu erklären. Der Versuch, *bok als eine in der Slawischen zeitweise fungierende Entlehnung von germanisch *ba ̄ki/*baki ‘Bach’ anzusehen, ist wegen der Überlieferung des Namens auch als Gewässername begründet, aber nicht gesichert. Von dieser Bedeutung gehen auch polnisch Forscher bei den Gewässername Z ̇ołobok, Ołobok u.a. aus. Abzulehnen ist die Erklärung, als *Jutrobog ‘Morgengott’ (bereits im 16. Jahrhundert), da solche Gottheit in der slawischen Mythologie nicht bekannt und auch als Namenmodell nicht üblich ist. Ein Vergleich mit dem d. Gewässername Itterbach folgt einer Tendenz, dass viele Gewässername in Brandenburg vorslawische zu erklären seien. Dies ist nicht mehr haltbar.
Jugenheim in Rheinhessen Ob sich die Erwähnung eines Ortes „Gaginheim“ im Lorscher Codex von 767 auf Jugenheim bezieht, wird von der Forschung gelegentlich bestritten. In Urkunden tritt der Ortsname im 9. Jahrhundert als „Goganheim“ sowie im 13. bzw. 14. Jahrhundert als „Guginheim“ und „Gugenheym“ auf, bis sich die endgültige Bezeichnung „Jugenheim“ daraus entwickelte.
Kaiser Otto I. schenkte 966 der Kirche des Heiligen Moritz in Magdeburg verschiedene Güter in Jugenheim.
Juist Die Insel entstand als Aufsandung auf Resten des nacheiszeitlichen Festlandes aus der Großinsel Burchana.
Die erste urkundliche Erwähnung der Insel erfolgte 1398.Zu dieser Zeit gehörte Juist zum Herrschaftsgebiet der Häuptlingsfamilie tom Brok.
Zuvor bezeichnete der Name Just eine Niederlassung auf der großen Insel Bant. Seit wann genau es die selbständige Insel Juist nach der Zerstückelung der Insel Bant gibt, ist nicht bekannt.
Julbach 1078 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung eines Raffolt de Jugilbache. Der Name leitet sich von einem althochdeutschen Personennamen *Jugulo ab. Julbach war Mittelpunkt einer Adelsherrschaft, die sich in den Händen der Edlen von Julbach befand.
Jungingen Der Ort wurde erstmals 1075 urkundlich erwähnt. Auf dem einen Kilometer südlich des Dorfes gelegenen Hügel „Bürgle“ stand die Burg der Adeligen von Jungingen, die Burg Hohenjungingen. Um 1278 ging sie an den Johanniterorden über und kam um 1300 an Graf Eberhard I. von Württemberg.
Kaan, (Polch) 1051 Caneda, 1052 Canida. Romanisch canneta, Kollektiv zu canna, Rohr.
Kaaks
Kaarst Überlieferung zum Ort erst durch die 1214 gegründete Zisterzienserinnen-Abtei St. Mariensaal. 1218 de Karlesvorst [Original], 1308 Carsuorst, 16. Jahrhundert Karst. Zusammensetzung mit Grundwort -forst ‘Forst, Waldbesitz (unter Königsrecht) ’ und Genitiv des Personennamen Karl. Ursprünglich wohl der Name eines größeren Areals.
Kabelhorst
Kabelsketal Die Dörfer im heutigen Kabelsketal mussten sich im 18. und 19. Jahrhundert gemäß des königlich-preußischen Reglements für das platte Land des Herzogtums Magdeburg vom 18. Januar 1772 mit anderen Saalkeisdörfern zu einer Spritzen-Assoziation zusammenschließen.
Kaden Kaden bestand aus mehreren Orten. Die erste urkundliche Erwähnung für den untergegangenen Ortsteil „Meiningen“ erfolgte 1295. Die letzte Vergaber eines dortigen Lehens erfolgte 1718. Elben wurde 1417 erstmals erwähnt, Kaden 1559. In der Nähe des Orts befand sich auch Beuningen, das 1325 erstmals erwähnt wurde und vor 1525 wüst fiel.
Kadenbach, 1110 Catenbach, 1216 Cadenbach. Germanisch Kadon baki, Bach des Kado. Kadenbach wurde am 1. August 1110 als „Catenbach“ erstmals urkundlich erwähnt, als der Trierer Erzbischof Bruno dem Florinsstift zu Koblenz ein Haus zu Errichtung eines Hospitals schenkte und mit Gütern in Kadenbach ausstattete. Im Jahr 1216 übertrug Erzbischof Theoderich II. das Hospital und die zugehörenden Güter an den Deutschen Orden in Koblenz.
Käbschütztal Der Ortsteil Löthain wird im Jahr 1334 als Lethen erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche altsorbische Ortsname (Lêtan oder Lêton als Lokator) wurde über die Jahrhunderte eingedeutscht und so entstand von 1378 Letan, über 1547 Lethan und 1665 Löthayn, dann der Ortsname Löthain.
Großkagens erste Erwähnung erfolgte im Jahr 1205 in der Gründungsurkunde des Augustiner-Chorherren-Klosters St. Afra in Meißen Reliquos autem fructus quos habet de ipfis villis et de decem manfis...in utroque Kagan…, ebenso wurde Niederjahna erstmals erwähnt.
Kämpfelbach Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Bilfingen im Jahr 1193 und Ersingen im Jahr 1197. Dies geschah in päpstlichen Bullen, in denen Coelestin III. dem Kloster Frauenalb seine Freiheiten und Besitzungen in Ersingen und Bilfingen bestätigt. Die Namen der Dörfer Ersingen und Bilfingen sind alemannischen Ursprungs. Um 260 n. Chr. besiedelten die Alemannen dieses Gebiet. Den Ansiedlungen gaben sie die Namen ihres Sippenältesten, unter Hinzufügen der Silbe -ingen. Bilfingen ist dabei wohl nach einem Binolf und Ersingen nach einem Ergeso benannt.
Käshofen Käshofen wurde erstmals im Jahre 1198 urkundlich erwähnt.
Kahla Altthüringisches Dorf, seit 10./11. Jahrhundert Herrensitz mit Burg (Leuchtenburg) an alter Straße von Nürnberg über Saalfeld nach N; städtische Anfänge Ende 12. Jahrhundert (1288 cives genannt); neben Ackerbürgern Gerber und Tuchmacher, seit 1844 Porzellanindustrie. (860) 1150/65 in Cale, 1184 Kale, 1290 Kayl, 1486 Kahl; Kala (1516). Gebildet aus althochdeutsch kalo, mittelhochdeutsch kal ‘kahl, nackt, unbelaubt’ als Name für einen auffallend kahlen Berggipfel im Umfeld von Wald, wahrscheinlich für den weithin beherrschenden und gut sichtbaren Bergkegel, auf dem schließlich die Burg (vgl. den Namen Leuchtenburg) errichtet wurde (vgl. auch den nahen Dohlenstein, einen 352 m hohen Kalkfelsen, dessen Abbrüche in der Vergangenheit wiederholt den Lauf der Saale veränderten). Zunächst etwa ‘der Kahle’ für den Berg, wobei der Name dann auf die altthüringische Siedlung überging. 1290 kennzeichnet langes a. Nicht auszuschließen ist in dem Gebiet ö der Saale (z.B. in der Nähe des Orla-Gaues) auch eine altsorbische Form *Kały ‘sumpfiger, morastiger Ort’ zu kał ‘Sumpf, Morast’, die möglicherweise in dem deutsch-slawischen Mischgebiet an der Saale als Stellenbezeichnung den Namen gestützt haben kann. So Kahler Berg, Ortsteil von Baunatal; Callenberg, Landkreis Zwickau, (1244) Kallenberg; Flurname (Bergname) Kahler Asten im Sauerland.
Kahl am Main Der Gemeindename stammt vom gleichnamigen Fluss Kahl, der auf der Gemarkung dem Main zufließt. Der Zusatz am Main unterschied das Dorf von den naheliegenden Orten Kahl und Kahl im Grunde, welche heute die Namen Groß- und Kleinkahl tragen.
Kahlenhausen, (Köln) 1225 Caldenhusen. Germanisch kaldum husum, zu den kalten Häusern.
Kahren, (Trier) 1184 Karne, 1190 Carne.
Kaimt, (Zell) 732-33 Kopie 1200 Caimitas, 1097 Keimetam. Das 2 Glied ist germanisch hamma-, Landzunge vorspringend in Überschwemmungsgebiet. Liegt in einer gewaltigen Moselkrümmung.
Kaifenheim, 1051 Cheuenich, 1051 Cheiuenheim, 1126 Keuenheim. m Jahr 1005 wurde Kaifenheim erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde heißt es: „Am 13. August 1005 schenkte König Heinrich II. der Adalbert-Stiftung in Aachen unter anderem KIVENHEIM im Gau Meinvelt der Grafschaft Bechelius.“ Mehr als drei Jahrhunderte später, im Jahr 1334, wurde Kaifenheim Pfarrsitz.
Wie aus der ersten urkundlichen Erwähnung hervorgeht, hatte der Name des Dorfes nicht immer seine heutige Form. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Geschichte folgende Formen aufgezeichnet: CAUPONIACUM, Kiewenheim (im Mittelalter), Kavenheim, Kevenheim, Kewenheim, Keyfenheim, Keiffenheim.
Die letzte Variante – mit zwei Fs – ist ebenfalls ein Familienname, der im Raum Mayen vorkommt.
Kail
Kaisborstel
Kaiserpfalz Die Ursprünge der Kaiserpfalz liegen vermutlich in einem königlichen Jagdhof, wie ihn Adam von Bremen für die ottonische Zeit erwähnte. Bereits Heinrich II. hatte um 1005 einen ersten Pfalzbau in Goslar errichten lassen, der, sicher aufgrund der reichen Erzfunde des nahen Rammelsbergs, der unweit gelegenen Pfalz Werla schnell den Rang ablief. In den 1030er Jahren begann Konrad II. die Anlage auszubauen, indem er u. a. den Grundstein für die Liebfrauenkirche legen ließ.
Kaisersbach Kaisersbach wurde 1375 im Zusammenhang mit einer Übereignung aus staufischem Besitz an das Kloster Adelberg erstmals als Kaiserspuch erwähnt. Der Name erinnert an einen ausgedehnten Reichswald, welcher überwiegend aus Buchen bestand. Auch heute ist das Gemeindegebiet noch zur Hälfte mit Wald bedeckt. Es ist eine schwefelhaltige Heilquelle und eine Badstube in Kaisersbach urkundlich nachgewiesen. Einer alten Sage nach soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Kaisersbach gebadet haben.
Kaisersesch Spuren römisch Besiedlung, seit 1294 zu einem kurtrierischen Amt unter dem Namen Esch. 1321 Stadtrechte und kaiserliche Privilegien. 1056 Asche, 1091 in villa Aske, 1140 Asch, 1321 Esch; Keisersesch (1493). Die Erwähnungen von 1051 und 1085 Asche sind wohl unecht. Asche > Esch war vermutlich zunächst ein Flurname und stand für ‘Esche(n)’ oder ‘Eschenwald’ (althochdeutsch asc, mittelhochdeutsch asch). Esch wird noch h. als Kurzform in der Umgangssprache gebraucht. Der Zusatz Kaisers hängt mit der Verleihung von städtischen Privilege en durch Ludwig den Bayern zusammen und dient gleichzeitig zur Unterscheidung von Waldesch, Landkreis Mayen-Koblenz. So U. a. Esch, Landkreis Bernkastel-Wittlich und Landkreis Vulkaneifel; Esch-sur-Alzette, Luxemburg.
Kaiserslautern In fränkische Zeit wurde hier ein Königshof angelegt, der schon im 10. Jahrhundert Zollund Marktrechte besaß. 1152 Kaiserpfalz und 1276 freie Reichsstadt. Ende 14. Jahrhundert an die Kurpfalz verpfändet. 830–50 villa Luthra (Kopie um 1190), 985 curtem Luthara, 1237 de Lutra imperiali, 1322 Kayserslu ̊ter stat, 1510 Lauttern. Der Ortsname geht auf den germanisch Gewässername Lûtra, zu althochdeutsch lût(t)ar ‘lauter, klar, hell’, ohne ein ursprünglich Grundwort -aha (-ach1), zurück; dafür erscheint der Ortsname seit dem 13. Jahrhundert im Dativ, der von der Wendung ze Lûtren, ze Lûtern ‘(Ort, Siedlung) an der Lauter’ kommt. Im 15. Jahrhundert Diphthongierung: -û> -au-. Die – zunächst lateinisch – Zuordnung imperialis, kaiserlich, Kaisers wird seit dem 13. Jahrhundert verwendet. So Lauterecken, Landkreis Kusel.
Kaiserstuhl-Tuniberg. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wurde am 1. 7. 1974 aus den Gemeinte Bötzingen, Eichstetten und Gottenheim gebildet. Kaiserstuhl-Tuniberg (1974). Die Neubildung enthält die Gebirgsnamen Kaiserstuhl (zuerst 1304 Keiserstuol als bildlicher Ausdruck für die eindrucksvolle Größe des Berges). Tuniberg (1307 uffen Tvnniberge, 1309 uf dem dúnberg) gehört wohl aufgrund seiner Schmalheit (der Dünne) des Höhenzuges zu mittelhochdeutsch dünne, althochdeutsch dunni, dunne, tunne ‘dünn’.
Kaiserswerth, (Düsseldorf) 877 UUerid, 904 UUerithe, 1047 Werthe, 1051 insula sancti Suitperti Werde, 1071 Werdensis. Germanisch waripa-, Flussinsel.
Kaiser-Wilhelm-Koog Kaiser Wilhelm I. Koog ist das deutsche Word für Polder.
Kaisheim Kaisheim war Obervogtamt und gehörte zum örtlichen Reichsstift Kloster Kaisheim. Das Kloster wurde 1133 von Graf Heinrich II. von Lechsgemünd und seiner Gemahlin Liukardis gegründet.
Kakenstorf Alte Bezeichnungen des Ortes waren um 1055 Cacamannesthorp, Mitte 13. Jahrhundert Kakemannestorpe, 1322 Cokemestorpe und Mitte 15. Jahrhundert Kakemannestorpe.
Der Name leitet sich von „Dorf eines Kak-mann“ ab. Bei „Kak“ handelt es sich wahrscheinlich um einen niederdeutschen Vornamen. Der kommt auch in Familiennamen wie „Dunkake“ vor, was „geschwollene Backe“ bedeutet.
Kakesbeck, (Lüdinghausen) 1000 Kakaresbeki. Germanisch Kakharis baki-, Bach des Kakhari.
Kalbach Der Name Kalbach entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform im Jahre 1972 und bezieht sich auf den historischen Namen des Gebietes Calbaha, welcher im Jahre 826 erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Klosters Fulda erwähnt wurde.
Kalbe (Milde) 9.- 10. Jhd. Entstehung der Burg Calbe, wahrscheinlich an der Stelle einer slawischen Wallburg, als sächsische Grenzfestung zur Zeit Heinrich des I.
983 Ersterwähnung des Lorenzklosters im Orte Calvo oder Calva in der Chronik des Bischofs Thietmar zu Merseburg (+1018) über die Zerstörung des Klosters. Der Chronist berichtet, dass einige Jahre zuvor die Äbtissin Oda, Spross des sächsischen Fürsten Dietrich, aus dem Laurentius-Kloster austritt, um den Herzog Misesco den späteren polnischen König zu heiraten.
1121 Übereignung des Klosters Sankt Laurentius an das Augustiner Chorherrenstift zu Schöningen.
1150-1170 Bau der Nicolai-Kirche als romanische Feldsteinbasilika.
1174 Erste große Milderegulierung durch holländische Siedler, die Milde wird statt bisher links, jetzt rechts am Werder vorbeigeleitet, diese Maßnahme diente auch der Versorgung der Burg Calbe. Die Milde wurde eingedeicht.
Kalbe (Niedersachsen) Wahrscheinlich lässt sich der Ursprung des Ortsnamens ähnlich erklären wie bei Kalbe in der Altmark und Calw in Württemberg aus dem germanischen „kalwa“, althochdeutsch cal(a)wa, mittelhochdeutsch „kalwe“ für „kahle Stelle“, mittelniederdeutsch „kalewe“ für „Kahlheit“. Der Name rührt wahrscheinlich von der Lage des Ortes auf einer Talsandinsel in der Niederung der Oste her.
Kalbeck, (Weeze) 1191 Caltbeke, 1204 Kaltbeke. Germanisch kada-, kalt, + baki-, Bach.
Kalbsrieth
Kalchreuth Der Pfarrer und Geschichtsschreiber Carl Gottlob Rehlen beschreibt in seiner Geschichte und Chronik von Kalchreuth die Besiedlung des Gebietes durch den Volksstamm der Slawen im 8. Jahrhundert. Der erste Hinweis auf eine slawische Hofstatt in Kalchreuth berichtet über ein „Kunig-Gütlein“im Jahre 1455. Die Bezeichnung deutet darauf hin, dass es sich um ein kleines Anwesen handelte, welches aus einem früheren Königshof entstand. Es war am Puschenbach angesiedelt, der an der Sperckquelle entspringt. Der Ort wurde 1298 als „Kalkrevt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von der Beschaffenheit des Untergrundes (Kalk) und vom Ursprung als Rodungsinsel im Sebalder Reichswald (Reuth, Rodung) ab. Als erster zuverlässiger Beweis für die Existenz des Dorfes Kalchreuth gilt eine Urkunde vom 20. Dezember 1298. In ihr wird bestätigt, dass König Albrecht von Habsburg die Burggrafen Johann I., Friedrich IV. und deren Schwester Agnes mit Kalchreuth belehnten.
Kaldauen, (Braschoß) 1071 Chaltouua, 1174 Caldowe. Germanisch kalda-, kalt, + agwjo-, fruchtbares Alluvial Land an einem Bach.
Kaldauerholz, (Braschoß) 1144 silua Kaldovreholz. Germanisch Kaldagwja-, warja hulta-. Wald der Bewohner von Kaldauen.
Kaldenhausen, (Rumeln-Kaldenhausen) 1189 Kaldenhusen. Germanisch kaldum husum, zu den kalten Häusern.
Kaldenkapellen (=jetzt Hohkeppel) 958 Kaldenkapellen, 1119-24 Caldencapelle. Germanisch zur kalten Kapelle.
Kalefeld Weißenwasserkirche, erbaut 1145, romanische Architektur. Die älteste urkundliche Erwähnung von Kalefeld (Halafeld) stammt aus dem Jahr 889 in einer Urkunde Kaiser Arnulfs von Kärnten. Echte (826, Klosterarchiv Fulda) und einige andere Dörfer der Gemeinde sind ebenfalls sehr alt; Sie entstanden rund um alte Kirchen, Kapellen oder Klosterhöfe.
Das Adelsgeschlecht von Oldershausen war seit 1197 für die Gemeinde Kalefeld von Bedeutung. Die im Stammwappen von Oldershausen vorkommende Rose findet sich auch im Gemeindewappen von Kalefeld wieder.
Kalenborn (Altenahr) Bis 1794 bildete der Ort mit seiner Gemarkung eine reichsunmittelbare Herrschaft, die der Kaiser zu Lehen vergab. 1737 wurde Kalenborn durch die Grafen von Hillesheim erworben.
Kalenborn (Kaisersesch) Erstmals wurde der Ort 1326 erwähnt. In der Folge setzte sich in Kalenborn eine eigene Gerichtsbarkeit durch, die auch die Gemeinde Eppenberg umfasste.
Kalenborn-Scheuern Kalenborn wurde im Jahre 893 im Prümer Urbar erstmals urkundlich als de Caldebrunna erwähnt.
Kalenborn, (Trier) 846 Kopie + 920 iuxta Caldebrunnam, 949-70 Caldinbrunna. Germanisch kaldon, zu kalda-, kalt, + brunnan-, Quelle.
Kalk, (Köln) 1003 Kalka, 1161 Kalca.
Kalkar Stadtgründung 1230 durch den Grafen Dietrich VI. von Kleve, Münzrecht. Die Neugründung erfolgte in Nachbarschaft zu der nachmalig Alt-Kalkar genannten Siedlung auf einer Insel (Kalkarward) im später verlandeten Altrhein. 1144 de Kalkere [Original] (Alt-Kalkar), 1242 Kalkare [Original]. Der Name ist von dem älteren Ort auf die Neugründung in unmittelbarer Nachbarschaft übertragen worden. Jedenfalls gibt es keine Quellenbelege für eine andere als diese sehr häufig auftretende Erscheinung. Die heutige schriftsprachliche Form ist vermutlich lateinisch beeinflusst, aber das Argument, Kalk komme hier geologisch nicht vor, spricht nicht von vornherein gegen einen Anschluss an lateinisch calca ̄ria ‘Kalkofen’. Das nahe gelegene Römerlager am Monreberg (bis ins 4. Jahrhundert belegt) und die schon Merowinger zeitliche Besiedlung Alt-Kalkars lassen eine Kontinuität solche römischen Bezeichnungen (etwa in Flurname) möglich erscheinen. Im Kölner Verzeichnis der Zehnten (Liber Valoris) von circa 1300 wird außer Kalker im Dekanat Xanten (= Alt-Kalkar) noch ein Kalker im Dekanat Zülpich genannt (heute Kalkar, Stadtteil von Bad Münstereifel).
Kalkhorst Auf einer kleinen Anhöhe im Ortskern von Kalkhorst steht die Backsteinkirche. Die Anfänge des Kirchenbaus stammen aus dem Jahre 1220. Im Inneren sind spätgotische Wand- und Gewölbemalereien erhalten.
Elmenhorst. Die Orte entstanden im Zuge der deutschen Kolonisation zu Beginn des 13.Jahrhunderts und werden als Siedlungen bereits 1230 im Ratzeburger Zehntenregister genannt. Elmenhorst, damals bereits so geschrieben wie heute, ist eines von vier Kirchdörfern im Klützer Winkel.
Kalkofen 1 Hälfte 1100 Kalkamnon, ende 1100 Kalkofnon. Germanisch kalk von latinisch calcem, Kalk, + uhwnum zu uhwna-, Ofen.
Kall Von der nahen Sötenicher Kalkmulde nahmen Zweige der römischen Wasserleitung nach Köln ihren Ausgang, territorial geteilt zwischen Herzogtum Luxemburg (Herrschaft Schleiden) und Herzogtum Jülich; bis ins 19. Jahrhundert Bleierzgewinnung und Eisenhütten. 1238 (Kopie1 5. Jahrhundert) in Call, 1310 in Calle [Original]. Möglicherweise zum ripuarischen Mundartwort Kalle (Feminin) ‘künstlicher Wasserlauf, Rinne’ < lateinisch canalis wegen der eng benachbarten römischen Wasserleitung. Doch kommt außer dem Kallbach in der Nähe der Name Kall auch für einen Zufluss der Rur (bei Nideggen), ein auch sonst verbreiteter Gewässername, vor. Sofern der originäre Gewässername zugrunde liegt, ist der weitere etymologie. Anschluss undurchsichtig.
Kallenberg, (Werden) 2 Halfte 1100 Caliuuenberge. Germanisch kalwon, zu kalwa, kahl, + berga, Berg.
Kalletal Neuzeitlich gebildeter Name mit dem Grundwort -tal für die Groß Gemeinte (seit 1. Januar 1975) nach dem Muster wie z. B. in Extertal, Möhnetal, Wuppertal. Im Bestimmungswort erscheint der Gewässername der Kalle (mit den Nebenfluss Westerkalle und Osterkalle, links zur Weser), die das Gebiet der Gemeinte durchfließt. Der Gewässername der Kalle (1325 aque dicte Kalle; 1470/1471 bi der Kalle, to der Kalle, 1487 de beyden Kallen, 1614/1615 die beiden Bache, der Westerund Oisterkalle) ist früher belegt im Bestimmungswort des HN der nach dem dortigen Kalldorf benannten Familie von Kalldorf ([1232] Jordan de Callenthorp, 1238 Thidericus de Callendorpe). Der Gewässername kann als Ableitung mit -n-Suffix (-ina-, -ana-) angesehen werden (vgl. das Bestimmungswort im Ortsname Callen-thorp). Nach der Basis Kal(l)-, mit der der Wasserlauf nach seinem Geräusch benannt worden wäre, ist ein Anschluss an den Gewässername *Kal-a (zu indogermanisch *gal ‘rufen, schreien’, vgl. altnordisch kalla ‘rufen, singen’, altenglisch c(e)allian, englisch to call, althochdeutsch kallo ̄n, mittelniederdeutsch kallen ‘reden, sprechen; plappern, rufen etc.’) möglich. Der Gewässername der Kalle zeigt den geminierten Liquid, der auf germanisch *kalsa ̄ (zu indogermanisch *gal-so ̄‘Ruf’) führen kann, wenn nicht eine expressive Variante vorliegen sollte.
Kallmerode
Kallmünz Der Ortsname Kallmünz wird auf keltisch *Kalamantia zurückgeführt und damit auf dasselbe Etymon wie auch der Name Kellmünz.
Vor der Burgruine ragt ein weiterer Wall (ca. 900) auf, der im Volksmund „Ungarnwall“ genannt wird und damit vermutlich der Bevölkerung der Umgebung bei den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert als Rückzugspunkt diente.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde Kallmünz in einer Urkunde des Bischofs Wolfgang im Jahre 983, in der es als Kalmutz bezeichnet wurde.
Kallstadt Im Jahr 824 wurde Kallstadt erstmals urkundlich als Cagelenstat erwähnt.
Kalmut, (Boppard) 1224 in monte Kalemute. Romanisch calvum montem, kahler Berg.
Kalmuth, (Remagen) 1158 in Kalemunte, 1166 Calemunte. Idem.
Kalscherhof, (Münstermaifeld) 1008-15 Kalacha.
Kalt, 1216 Calethe.
Kaltenbach, (Kaltenholzhausen) 790 Kopie +920 Caldenbach. Germanisch kaldon zu kalda-, kalt, + baki, Bach.
Kaltenborn, (Overath) 1209-15 Caldinburne. Germanisch kaldon, zu kalda, kalt + brunnan-, Quelle.
Kaltenengers
Kaltenholzhausen Kaltenholzhausen bildete sich aus den beiden Fronhöfen Caldenbach und Holzhausen. Der Hof Caldenbach wird erstmals in einer Urkunde von 790 erwähnt und befand sich an der Stelle der heutigen Kirchgasse. Der Hof Holzhausen befand sich in der Nähe der heutigen Motocrossanlage. Caldenbach wurde 1393 zerstört und fiel wüst. Darauf siedelten sich die Bewohner am Hof Holzhausen an. Später wurde die aufgegebene Siedlung mit dem neuen Namen „Kaltenholzhausen“ wieder in Besitz genommen.
Kaltenkirchen 1301 urkundlich Hinweis auf die Kirche, von welcher der Ortsname wahrscheinlich abgeleitet ist, Siedlung 1316 erstmals urkundlich erwähnt, 1973 Stadtrechte. 1301 de Koldenkerken [Original], 1316 tho dher Koldenkerken, 1643 mit der Kalthnkirchen; Kaltenkirchen (1701). Die Bedeutung erschließt sich direkt aus dem heutigen Namen als ‘Siedlung zur kalten Kirche’, wobei das Adjektivisch kalt vom norddeutsch koold abstammend nicht aufs Mittelalterbezogen ist, sondern die Bedeutung ‘alt, verlassen’ hat, womit auf die ursprünglich einsame Lage der Siedlung hingewiesen ist. So Kaldenkirchen, Ortsteil von Nettetal.
Kaltennordheim Im Mittelalter wurde der Ort „Nordheim im Tullifeld“ genannt. Erst ab dem 14. Jahrhundert trat der Zusatz Kalten- auf, der sich vermutlich von der relativ kühlen, rauen Witterung der Orte Kaltennordheim, Kaltensundheim, Kaltenlengsfeld und Kaltenwestheim, bedingt durch die ungünstige Lage hinter den im Süden liegenden Bergen, ableitet. Außerdem war der Zusatz wohl zweckmäßig zur Unterscheidung von anderen Orten wie Nordheim v.d.Rhön.
Kaltental Er hat keinen direkten historischen Bezug zu den Vorgängergemeinden, sondern ist der Name des Adelsgeschlechts von Kaltental, die bis zum Jahre 1699 unter anderem den Ort Osterzell besaßen – jedoch keinen der ursprünglichen Ortsteile des neuen Markts Kaltental.[5] Der Name wurde frei gewählt, weil die drei Gemeindeteile im „kalten Tal“ liegen, was wiederum nichts mit Kälte zu tun hat, vielmehr übertrug sich der Name, der von Jakob von Kaltental begründeten Herrschaft über Osterzell und Umgebung, auch auf das Tal.
Kaltenwestheim Erstmals wurde der im Jahr 795 als Westheim erwähnt. Der Ort gehörte über Jahrhunderte zum Amt Kaltennordheim.
Kalübbe 1341 wird Kalübbe erstmals urkundlich als Karlybbe erwähnt. Der Name bedeutet wohl hohler Fichtenstamm oder Rindenschälplatz und stammt aus dem Althochdeutschen.
Kalveslage, (Lang Förden) 1000 in Calbesloge (verbessert aus Calbesloa). Germanisch kalba-, Kalb + lauha, Wäldchen auf Sandhugel.
Kamen Im Stadtbereich Besiedlungsspuren des 2.–6. Jahrhundert, weiter w Römerlager aus der Zeit um Christi Geburt bei Lünen und Oberaden, Entstehung der Siedlung an einer Furt über die Seseke, Kirche des 12. Jahrhundert, Stadtwerdung im 13. Jahrhundert, 1346 Erweiterung des Stadtrechts. Um 1050 Camine [Original], 2. Drittel 12. Jahrhundert Camenen, 1179 Kamena; Kamen (1392). Der Ortsname ist bisher nicht überzeugend gedeutet. Gegen eine Erklärung als Simplex gallisch-lateinisch cam(m)inus, camina ‘Weg, Straße’ spricht der ausgebliebene Umlaut, den andere Ortsname auf dieser Grundlage zeigen. Eine Bildung mit einem swach flektierenden Personennamen im Genitiv Singular und dem zu -a ̄ kontrahierten Grundwort -ach1 ist ebenfalls unwahrscheinlich, da bereits die frühesten Belege Abschwächung des Auslauts zeigen, weswegen kein Langvokal vorliegt; überdies ist einem passenden altsächsischen Personennamen nicht bezeugt und nur unter zweifelhaften Zusatzannahmen zu erschließen (Kaufmann). Wegen fehlender Anschlussmöglickeiten an den norddeutschen Wortschatz ist eine alte Suffixbildung anzunehmen. Das nicht umgelautete erste -aer weist den zweiten Vokal -i (neben -e-) als Zeichen für einen abgeschwächten Kurzvokal, weswegen von einer Bildung auf -mana (einem in Gewässername belegten Suffix) oder mit -n-Suffix (auf -ana) auszugehen ist. Einen Anschluss bietet möglicherweise die Wurzel indogermanisch *gem‘ greifen, fassen, zusammendrücken (Klumpe, Kloß) ’, deren -o-Stufe in litauisch gãmalas ‘Schneeballen, Stück Brot, Fleisch’ vorliegt. Doch sichere Parallelen im Germanisch fehlen, sodass sich auch die semantischen Probleme nicht beurteilen lassen. Gegen einen vielleicht außerdem zu erwägenden Anschluss an indogermanisch *(s)kamb ‘krümmen (mit Verhinderung der Lautverschiebung durch s-mobile vor dessen Ausfall) spricht, dass bei Assimilation des -b an das -m Doppelkonsonanz -mmz u erwarten wäre. Die Basis lässt sich somit bisher nicht sicher identifizieren. Möglicherweise ist mit sehr alten, nicht mehr zu rekonstruierenden Umbildungen des Ortsnamens zu rechnen. Der Ortsname ist auch in den Namen der nahegelegenen Orte Bergkamen und Südkamen enthalten, konnte also als Bereichsname fungieren.
Kamenz Altsorbische dörfliche Siedlung, nach 1160 d. Rittersitz, Stadtanlage 1190 und nach 1213 an altem Übergang der Via Regia über die Schwarze Elster, seit 1319 freie Stadt. Geburtsort von G. E. Lessing (1729). 1220 de Kamenz, 1374/82 Kamencz. Aus altsorbisch *Kamen ́c zu altsorbisch *kamen ́c ‘steiniger Ort’, häufig in der slawischen Namengebung (s. auchChemnitz).
Kamern Kamern wurde erstmals 1322 in einer Urkunde erwähnt als dat lant to der kameren. Weitere Nennungen sind 1332 das hus zu den Camere mit dem land, 1344 castro dicto Kamer. Das Dorf wird als Villa Kamer im Lehnbuch der Magdeburgischen Erzbischöfe Albrecht III und Peter (1368–1381) genannt. Kersten Borchowe hatte dort Einnahmen. Nach dem Lehnbuch Albrecht IV. (1383–1381) hatte Gherardus de Rodenstorpe Rechte i curiam domini de Komere und ein Borchtigin Einnahmen in villa Kamere.
Kammeltal
Kammerforst (Thüringen) Kammerforst wurde 860 erstmals in der Schreibform Cemeforste als Besitz des Klosters Fulda erwähnt, der freie Adlige Dietericus schenkte diesem Kloster 12 Hufen Land. Im Jahre 918 verfügte der sterbende ostfränkische König Konrad I. testamentarisch, dass dem Kloster Fulda für bestimmte Leistungen nach seinem Tode auch ein Gut übergeben werden sollte, das sich in Zemofurte befand.
Kammerforst (Westerwald) Die Gemeinde entstand um das Jahr 1680 herum. Gegründet wurde sie durch wallonische Gastarbeiter der Eisenhütte bei Alsbach. Vermutlich wurden sie im Kammerforst angesiedelt, weil dieses zur Burgfreiheit der Burg Grenzau gehörte. Dabei handelte es sich um kurtrierisches Gebiet, was den Wallonen eine Ansiedlung in einem katholischen Territorium ermöglichte. Der Name der Siedlung bezieht sich auf die Lage innerhalb des Reichswalds Spurkenberg, in dem wiederum die Erzbischöfe von Trier einige von ihrer Hofkammer verwalteten Kammerforstbezirke besaßen.
Kammerstein
Kamminke
Kammlach Die erste urkundliche Erwähnung Kammlachs erfolgte im Jahre 1167 durch die Reliquienschenkung des Abtes Isingrim von Ottobeuren. 1363 wurde erstmals in Ober- und Unterkammlach unterschieden. Ab 1611 werden dann für beide Ortsteile auch eigene Amtmänner erwähnt.
Kamp-Bornhofen, 1050 Cambo, 1067 in uill Chambo. Keltisch kambo-, verwandt mit germanisch hamma-, Landzunge vorspringend in Überschwemmungsgebiet, Kamp liegt an einer stark ausgeprägten Rheinkrümmung.
Kampen
Kamp-Lintfort Aus dem Zusammenschluss mehrerer Bauerschaften gebildet, die seit 1934 den Namen Kamp-Lintfort tragen, 1950 Stadt. Das namengebende Kloster Kamp wurde 1122 als erstes Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum begründet und ist zum Mutterkloster zahlreicher weiterer Niederlassungen, vor allem in Mittelu nd Osteuropa, geworden. Kamp: 1122 Campus [Original]; Lintfort: 1294 ter fort. Lateinisch campus ‘Feld’ ist als kamp ‘(umfriedetes) Feld’ früh entlehnt und erscheint in zahlreichen Toponymen in den Niederlanden und am Niederrhein. In -fortliegt die Regionalform von d. -furt (mittelniederländisch vort, Maskulin und Feminin; Voerde) zugrunde; der unterscheidende Zusatz wohl nach der Baumbezeichnung Linde.
Kamsdorf Kamsdorf ist seit seiner Gründung im 14. Jahrhundert bäuerlich geprägt. Wie aus alten Schriften zu entnehmen ist, erscheint Kleinkamsdorf im Jahr 1349 zum ersten Mal als „minori Kamsdorf“. Großkamsdorf hingegen wird 1381 erstmalig auf einer schwarzburgischen Urkunde als „großen Kampstorff“ erwähnt.
Kamscheid, (Halver) 1100 Kopie mitten 1200 Kamonscetha.
Kandel 1150 Adelbrath de Canele, 1256 Kannele, 1468–70 Kandell, 1824 Candel. Der Ortsname geht auf lateinisch canâlis ‘Röhre, Rinne, Wasserlauf ’ zurück; davon stammt das auf der ersten Silbe betonte Lehnwort althochdeutsch *kanali und mittelhochdeutsch kanel beziehungsweise mit Übergangslaut kandel. Die ursprüngliche Bedeutung des Ortsname ist demnach ‘Siedlung an einem Kanal’.
Kandern Zu 776 Canter marca (andere Lesart Cancer), zu 790 in villa Cantara, 1155 apud Chandero [Original]. Für den ursprünglichen Gewässername (1295 bi Kanderer bach, 1381 Kander) ist eine keltisch Ausgangsform *Kandara ̄ anzusetzen, eine r-Ableitung von keltisch *kando‘weiß’. Infolge der zweiten Lautverschiebung entwickelte sich *Kandara ̄ zu *Chantara ̄. Die Form Chandero erklärt sich durch im Alemannisch übliche Lenisierung von -t nach -n-. In der Mundart hat sich im Gegensatz zur h. amtlichen Form der zu [x] verschobene Anlaut erhalten. Auslautendes -n der Form Kandern ist auf eine Dativ-Singular-Endung zurückzuführen, die fest wurde. So Gewässername Kander, im Berner Oberland, zum Thunersee, und Zandra, im Schweizer Kanton.
Kankelau Das Dorf wurde erstmals 1230 n. Chr. als „Cankelowe“ (Bedeutung: Siedlung in den Maisherzen) erwähnt. Die Schreibweise änderte sich später in Kankelowe (1278), Kankelow (1434) und Kankelauw (1450).
Kannawurf Erstmals wurde das gleichnamige Ministerialengeschlecht von Kannewurf 1221 genannt, das hier seinen Stammsitz bis 1350 hatte. An der Stelle des Schlosses stand ursprünglich eine Wasserburg.
Kanzach Kanzach ist 1169 als „Canca“ erstmals urkundlich erwähnt. Um 1230 baute Ortolf von Pflummern auf dem „Schlößlesberg“ eine Bachritterburg in der Bauweise einer Turmhügelburg.
Kanzem, 1030 Kopie 1497 Camesa.
Kapellendorf Der Ort Capelladorf wird bereits 833 in den Schenkungsurkunden des Klosters Fulda erwähnt. Der Schenker war ein Graf Asis – nicht 875 ein Graf Hessi, wie häufig noch unrichtig behauptet wird –, ein außerordentlich mächtiger Mann in Thüringen, der sowohl eine vom König verliehene Grafschaft innehatte als auch über umfangreichen Eigenbesitz wie in Kapellendorf frei verfügen konnte. Den Fuldaer Totenannalen zufolge, in denen sein Name an prominenter Stelle eingetragen ist, starb Asis 837. Aus der historischen Überlieferung kann geschlossen werden, dass in Kapellendorf eine Kirche bestand, die möglicherweise bereits von den Vorfahren des Grafen Asis und seiner Brüder gegründet worden war, nicht aber, dass diese Familie auch selbst im Ort ansässig war – wie es die ältere Forschung stets annahm.
Kapellen-Drusweiler Drusweiler wurde im Jahr 1179 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1200 errichtete das Kloster Klingenmünster gegenüber der Kirche von Drusweiler eine Kapelle. Um sie herum entwickelte sich die eigenständige Siedlung Kapellen. Der Herzog von Pfalz-Zweibrücken vereinigte 1410 die beiden Gemeinden.
Kapellen=Schillingskapellen (Heimerzheim) 1168 Capella, 1223 ad ecclesiam beate Marie de Capella.
Kaperich Die Kölnischen Höfe, manchmal auch Pochtener Höfe genannt, wurden um 1500 erbaut. Im Uersfelder Kirchenbuch waren 1741 zwei Anwesen verzeichnet.
Der Name „Kölnische Höfe“ geht auf den dortigen ehemaligen kurkölnischen Grundbesitz zurück, und der volkstümliche Name „Pochtener Höfe“ geht auf die Lage des Weilers im Pochtener Wald zurück, der dort seinen Sitz hatte erste urkundliche Erwähnung als Puthena im Jahr 1050.
Kapfenburg. Gemeindeverwaltungsverband wurde am 1. 1. 1975 gegründet und besteht aus der Gemeinte Westhausen und der Stadt Lauchheim. Werkzeugherstellung. Schloss Kapfenburg, Kreuzkirche, St.-Mauritius-Kirche, Oberes Tor. 1240 Kapphenburc, 1442 Kapfenburg. Der mit dem Grundwort-burg gebildete Name schließt sich an althochdeutsch kaph ̄en, mittelhochdeutsch kapfen ‘schauen, anschauen’ an und gehört als „zu/in der Ausschau halten den Burg“ zur Gruppe der Namen mit attributivem Präsens wie Schauenburg, Wartenberg, Rauschenbach. Die vorauszusetzende Ausgangsform *Kapfendenburg ist durch Silbendissimilation von -den zu -en entstanden. Der alte Burgname wurde auf den Gemeindeverwaltungsverband übertragen. So Kapfenberg, Steiermark.
Kappel
Kappel-Grafenhausen Kappel wurde im Jahre 1219 erstmals urkundlich erwähnt, als der Straßburger Bischof Heinrich II. mit dem königlichen Vogt Straßburgs, Anselm von Rheinau, einen Vertrag über den Rückfall des Lehens Rheinau und Kappel nach dessen Tode an den Bischof schloss. Der Ort ist allerdings schon viel früher aus einer Ansiedlung von Fischern und Bauern an der am Hochufer vorbeifließenden Elz und in unmittelbarer Nähe des alten Rheinübergangs entstanden. Der Sage nach soll der heilige Fridolin bei seinem pastoralen Wirken in und um Straßburg zu Beginn des siebten Jahrhunderts den hier lebenden Alemannen Trost bei einem schweren Hochwasser gespendet und ihnen den christlichen Glauben gebracht haben. In der Folge muss auch bald ein erstes Kirchlein – wohl als Eigenkirche der lokalen alemannischen Herrenfamilie – errichtet worden sein. Die für den Ort namensgebende „Capella“, so ist anzunehmen, ist aber erst um 750 entstanden, als die Franken nach Enteignung der alemannischen Herren hier wohl eine Urpfarrei auf Königsgut errichtet haben. Die Überreste eines spätrömischen Gutshofes (villa rustica) weisen auf eine schon frühe landwirtschaftliche Nutzung des Hochgestades bei Kappel hin.
Kappeln (Pfalz) Kappel wird erstmals 1091 in einer Urkunde des Kaisers Heinrich IV. erwähnt, in der er Besitzungen im Hunsrück an das Hochstift Speyer schenkt.
Kappeln (Schlei) 1357 in Cappell [Original], 1406 Kerkelenen Cappele, 1462 Cappel, 1533 dat dorp vnnd blick Cappel. Die Benennung der Stadt deutet auf ihre Gründung hin, denn sie entstand, als seefahrende Kaufleute am Ufer der Schlei die Sankt Nikolai-Kapelle erbauten und nach dieser die Siedlung benannten.
Kappelrodeck 1318 wird der Ort vom Kloster St. Georgen an den Bischof von Straßburg verkauft, die s über dem Ort gelegene Burg Rodeck wurde im 13. Jahrhundert von den von Hohenrod stammenden Röder erbaut, 1379 Verkauf der Burg zunächst teilweise an den Bischof von Straßburg, teilweise an die Markgrafen von Baden, vor 1419 ganz an letztere, seit 1455 wieder in Besitz der Röder von Rodeck, 1803 an Baden. Schloss Rodeck, Kirche St. Nikolaus. 1310 Capelle, 1449 Capelle apud Rodecke, 1356 Cappel bi Rodecke, 1533 Obercappel. Der Name gehört in seiner ursprünglichen Form zu lateinisch capella. Da sie unterhalb der Burg Rodeck, der Burg der Herren von Röder, liegt, wurde der Burgname zur Verdeutlichung mit dem alten Ortsnamen verbunden. Die Zusammensetzung ersetzt den Verdeutlichungsversuch Obercappel des 16. Jahrhundert. So Kappeln, Kreis Schleswig-Flensburg.
Kappenberg (Bork) 1092 Kopie mitten 1200 Cappenberge, 1117 Cappenberg. Germanisch kappon-, von Althochdeutsch kapf, Warte, Gipfel, mittelnorddeutsch kape, Bake, Leuchtturm, altenglisch cape, a look-out placa.
Kappenstein, (Friesenhagen) 1100 Campontseina, 1217 Cappenstein. Germanisch Kampon staina, Stein, Burg des Kampo.
Kapsweyer
Karbach (Hunsrück) Die erste Erwähnung der örtlichen Besiedlung geht auf den in der Gemarkung gelegenen Hof Quintenach zurück, der 1109 (1110 bestätigt) gemeinsam mit dem Hof Hirzenach in einer Urkunde Papst Paschalis II. der Abtei Siegburg geschenkt wurde mit der Maßgabe, am Ort ein Kloster, die folgende Propstei Hirzenach, zu errichten.
Karbach (Unterfranken) Der Ortsname stammt vom gleichnamigen, diesen Ort durchfließenden Karbach, der in Zimmern in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1000 Carabach, 1014 Charbahc, 1164 Carbach, 1172 Karbach.
Karben Besiedlung schon im Neolithikum, durch die Römer (Großkastell im Ortsteil Okarben), zur Völker wanderungszeit und durch die fränkische Landnahme. Ersterwähnung eines Karbens um 800, Unterscheidung von Klein-, Groß und Okarben erst seit dem 12. Jahrhundert Die Karben-Orte gehörten seit dem hohen Mittelalter zum Freigericht Kaichen, dann mit diesem zur Friedberger Burg, seit 1806 zu Hessen-Darmstadt, 1945 zu Hessen. 1970 Zusammenschluss mit 2 weiteren Gemeinte zur Stadt (1971/72 noch um 2 Gemeinte vergrößert). Um 800? Carbah (Kopie um 1160 nach Vorlage des 9. Jahrhundert), 827 Carben (Kopie Ende des 12. Jahrhundert), 1240 Akarben [Original]. Nach Eisenstuck liegt der Ortsname ein untergegangener Flussname Carbah (angeblich Bez. eines kleinen Niddazuflusses) zugrunde, dessen Bestimmungswort (so auch FO und Bach) das althochdeutsch, mittelhochdeutsch Wort kar ‘Gefäß, Schüssel’ sei; dieses komme hier und in ähnlichen Flussname und Ortsname im Sinne von Talmulde, -weitung vor, was jeweils genau den geomorphologischen Gegebenheiten entspreche. Aus Carbah sei dann Carben entstanden, als mundartlich Abschwächung (!), die dann im lokativisch Dativ (in) Carben verschriftlicht worden sei. Doch ist eine Abschwächung -bach > mundartlich -b(e) sprachgeschichtlich unmöglich. Auch ein Anschluss an die indogermanisch-alteuropäisch Flussname-Wz. *kar ‘steinig, Fels’ ist – wegen des dann schwer erklärbaren -b in Carben – problematisch. Vielleicht lautete das Grundwort ursprünglich -aha ‘Wasser’, das dann, wie es gelegentlich vorkommt, im lokativisch Dativ zu -en (= -ən) abgeschwächt wurde. Das Bestimmungswort könnte ein vorgermanischer Ortsname (-Stamm?) sein, dem germanisch Ortsname wie Herwen (nach Gysseling < germanisch *harwa ‘herb, bitter’ [< indogermanisch *kar-]) entsprechen (Kuhn). Ain Akarben (= Okarben) beruht mit Kaufmann eindeutig auf althochdeutsch-aha ‘Wasser’. So Karbach, Landkreis Main-Spessart, und Landkreis Ravensburg; Kerben, Landkreis Mayen-Koblenz; Herwen (lateinisch Carvium) in Gelderland, Niederlande.
Karden, (Koblenz) Anfang 800 Kopie Cardena, 926 in Karadone. Keltisch karo-, Stein, + dunon, Burg.
Kardorf, (Bornheim) 1156 Kardorph.
Kärlich, (Koblenz) 1191 Kerleche.
Karby
Karenz Der Ort wird 1270 erstmals als Karniste urkundlich erwähnt und war von der Siedlungsform her ein Gassendorf mit Gutshof.
Kargow Die ursprünglich von Slawen besiedelten Ortschaften Kargow und Federow bestehen seit dem 13. Jahrhundert.
Karl
Karlsbad Eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-bad und dem Personennamen Karl. Die wegen des gleichlautenden böhmischen Ortsname 1971 sehr umstrittene Namengebung soll an das im 18. Jahrhundert vom Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach geförderte und oft besuchte „Fürstenbad“ im Ortsteil Langensteinbach erinnern.
Karlsburg Karlsburg wurde erstmals 1300 als Gnatzkow urkundlich erwähnt. Da der Ort erst viel später von Gnatzkow in Karlsburg umbenannt wurde, gilt diese Eintragung auch für den Namen Karlsburg als erste urkundliche Erwähnung. Der ursprüngliche slawische Name bedeutet so viel wie ‚treiben‘ oder ‚jagen‘.
Karlsdorf, mitten 1200 in Karlesthorpe. Germanisch Karlas porpa, Siedlung des Karl.
Karlsdorf-Neuthard Karlsdorf entstand 1813 durch Umsiedlung der Einwohner Dettenheims und wurde zu Ehren des damaligen Großherzogs benannt, Neuthard war eine späte Gründung im zu Bruchsal gehörenden Teil der Lußhardt, 1975 schlossen sich die Orte Karlsdorf und Neuthard zu Karlsdorf-Neuthard zusammen. Heimatmuseum. St. Jakobus, St. Sebastian. Karlsdorf: 1813 Karlsdorf. Neuthard: 1300 villa Nythart [Original], 1306 Nithart [Original], 1319 Neythard; Karlsdorf-Neuthard (1975). Die Siedlung Altenbürg wurde 1813 zu Ehren des Großherzogs Karl von Baden in Karlsdorf umbenannt. Da reine Personennamen als Ortsname so früh noch nicht nachgewiesen sind, ist nicht sicher, ob für Neuthard die nahe liegende Deutung als „Landgut Neithard“ zum Personenname N ̄ıthard möglich historisch Eskäme sonst eine Zusammensetzung aus mittelhochdeutsch n ̄ıt ‘feindselige Gesinnung, Groll’ – wie sie auch dem Personennamen selbst zu Grunde liegt – und hart ‘Weidetrift, Wald’ in Frage. Es würde sich dann um ein Waldstück handeln, das Gegenstand eines Rechtsstreits war. Die Mundartform néidad bewahrt den Diphthong Neuhochdeutsch ei. So Karlsdorf, Saale-Holz Landkreis.
Karlsfeld Die erste Erwähnung der relativ jungen Ortschaft hat das Datum 28. 5. 1802 und lautet: die 3. Dachauischen Ansiedlung. Die weiteren Namensbelege in den Akten zeigen gewisse Unterschiede: 3. 6. 1802: die 3. Ansiedlung an der Kanalbrücke ohnweit der rothen Schwaig, die 3. Ansiedlung an der Schleißheimer Canal Brüke nächst der Dachauer Landstraße, 9. 9. 1802: die Würmkanalansiedlung. Über die Verleihung des neuen Namens geben die Akten genaue Auskunft: Im Namen Sr. Churfürstlichen Durchlaucht zu Pfalzbaiern macht man ... bekant, daß die Ansiedlung am Würmkanal ... mit dem Namen Karlsfeld beleget: mithin dieser Name eingeführet ... allgemein bekannt gemacht werden solle (15. 9. 1802). 1802 Karlsfeld. Wie aus den Akten hervorgeht, wurde die unter Kurfürst Max Joseph so gegründete Ansiedlung nach seinem Sohn Karl genannt.
Karlshagen In Folge des Aufblühens der Kolonie Hammelstall (später Trassenheide) wurde die zugehörige Fischerkolonie, das spätere Karlshagen, 1829 mit 27 Wohnstellen ausgesondert. Den Namen Carlshagen erhielt der Ort 1836 mit der urkundlichen Ersterwähnung, wobei der Namen zu Ehren des Stettiner Regierungsrates Carl Triest gewählt wurde, der sich um die Selbstständigkeit der Ansiedlung verdient gemacht hatte.
Karlshausen n den Akten der Trinitarier von Vianden war bereits 1348 von einer Kirche de Carlshuse die Rede. Im Archiv des Bistums Trier wurde 1389 eine Kirche zu Carelshusen verzeichnet, 1640 wird Karlshausen als selbständige Pfarrei verzeichnet.
Karlshuld
Karlskron Karlskron wurde Ende des 18. Jahrhunderts als erste der Kolonistensiedlungen im Donaumoos gegründet. Die ersten Häuser entstanden ab 1791 entlang der neu erbauten Moosstraße von Reichertshofen nach Lichtenau. Angelehnt an den Kurfürsten Karl Theodor erhielt die Kolonie den Namen Karlskron.
Karlsruhe1715 von Markgraf Karl Wilhelm von Baden Durlach als Jagdschloss erbaut, war von 1717–1771 Hauptstadt der Markgrafschaft Baden, dann für die vereinigten Markgrafschaften, bis 1945 Hauptstadt des Landes, seit 1973 Sitz des Regierungsbezirks Karlsruhe. Schloss Karlsruhe, Schloss Gottesaue. 1715 CarolsRuh(e). Der Name erinnert an Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach, dessen Jagdschloss „Karlsruhe“ kultureller Mittelpunkt der Region war. Der Markgraf soll bei einem Jagdausritt im Hardtwald bei Durlach eingeschlafen sein und von der Errichtung eines prachtvollen Schlosses geträumt haben. Der Name des Schlosses wurde dann auf den Ort übertragen.
Karlstadt Circa 1219 (Kopie des 13. Jahrhundert) civitatem nostram Karlstat, 1225 Karlestat, 1248 Karlstat, 1324 in opido Karlstat, 1336 der stat z Karlstat, 1575 Carolstat, 1747 Carlstadt, Unter-Carlstadt, Carstadt, lateinisch Civitas Carolina ... gegen den Schloß Carlburg ue ber gelegen, 1801 Karlstadt, Carolostad. Grundwort ist mittelhochdeutsch -stat (-statt) ‘Ort, Ortschaft, Stadt’; das Bestimmungswort wurde vom Namen der Ursiedlung Karlburg übernommen. Als latinisierte Herkunftsbezeichnungen begegnen 1585 Carolstadiensis und 1593 Carolostadianus, als gräzisierte 1598 Caripolitanus, und zwar mittels griechisch « ‘Stadt’.
Karlstein am Main 1975 aus den Ortsteil en Dettingen und Großwelzheim gebildet; Großwelzheim wird schon im 8. Jahrhundert genannt, Dettingen im 10. Jahrhundert 1975 Karlstein. In einer Abstimmung entschieden sich die Gemeindebürger für den Namen Karlstein, der bereits um das Jahr 1000 in einer Beschreibung des Aschaffenburger Forstbezirkes auftaucht und ein Grenzmal an der ehemalig Gemarkungsgrenze zwischen Dettingen und Großwelzheim bezeichnet; er wird in einer Sage mit Karl dem Großen verbunden. -stein.
Karlum
Karnin
Karolinenkoog
Karrenzin
Karsbach
Karsdorf Der heilige Laurentius als Schutzpatron der Karsdorfer Dorfkirche und der heilige Martin von Tours für die Kirche des untergegangenen Dorfes Bünisdorf (auch Pinsdorf) stehen für diesen frühen Ursprung. In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Karsdorf als zehntpflichtiger Ort Coriledorpf im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.
Das als fränkisches Gründung an der alten Franken-, Wein- oder Kupferstraße gegründete Karsdorf wird 1109 als Karlestorph urkundlich erwähnt. Der Name „Karlestorph“ hat aber nichts mit dem Karst zu tun, der im Siegel gezeigt wird, sondern ist vielmehr zu verstehen als „Dorf eines Karl“, den sichtlich bekannten fränkischen Namen. Das Siegel des Ortes bezieht sich dagegen eindeutig auf den dortigen Weinanbau, der schon unter den Franken verbreitet war und im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich bezeugt ist.
Karstädt (Mecklenburg) In der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1259 wird Karstädt von Graf Volrad von Grabow für 200 slawische Mark an Grabow veräußert und war von nun an Kämmereidorf dieser Stadt. Die im 18. Jahrhundert entstandene Siedlung Muddelmasch in der Nähe von Karstädt trägt seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Namen „Neu-Karstädt“.
Karstädt (Prignitz) 1271 Reinoldus de karstede [Original], 1482 karstede, 1652 Kahrstedt. Der Name ist von Kahrstedt in der Altmark, (1324 Carstede) übertragen worden, woher auch andere Namen in der Prignitz stammen. Die -stedt-( -statt-)Namen (zu altsächsisch stedi, stidi, althochdeutsch stati ‘Stätte, Stelle, Platz’) waren in der d. Siedlungszeit nicht mehr produkt Das Bestimmungswort ist zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch kar ‘Schüssel, Geschirr, Gefäß’ zu stellen, das metaphorisch verwendet werden konnte: ‘Ort in einer Mulde’. Ähnlich Karstedt, Landkreis Ludwigslust.
Karweiler, (Koblenz) 1131 Calewilere. Germanisch kalwa-, kahl, wilari, Gehöft.
Karwitz
Kasbach-Ohlenberg, Koblenz, 886 Kopie +1103 Cazbach, 1076 Kazbach, Germanisch kattu-, Wildkatze + baki, Bach. Der durch die Gemeinde fließende Kasbach kennzeichnete schon im Mittelalter den Beginn der Grenze zwischen dem im Süden liegenden Engersgau und dem Auelgau im Norden.
Die erste urkundliche Erwähnung Kasbachs erfolgte in einem Tauschvertrag der Abtei Prüm aus dem Jahr 882, wenig später mit dem Namen „Casbach“ auch im Prümer Urbar von 893. In einer Urkunde des Erzbischofs Hildolf von Köln aus dem Jahr 1076 wird die Schenkung eines Hofs in „Casbach“ erwähnt.
Kaschenbach Die erste urkundliche Erwähnung als „Kirsenbach“ stammt aus dem Jahre 1258, möglicherweise ist Kaschenbach aber auch identisch mit dem bereits im 9. Jahrhundert genannten Crispiniacum.
Kasdorf Der Ort wurde erstmals im Jahr 1262 als „Chastraffa“ urkundlich erwähnt.
Kasel, 973 Casella, 1220 Caselle.
Kasel-Golzig Kasel wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet entweder Ort, wo es Ziegen gibt oder leitet sich vom Personennamen Kosel ab. Golzig wurde als Golcz 1396 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet Siedlung am Wald.
Kasendorf ie erste urkundliche Erwähnung des Ortes Kasendorf stammt aus dem Jahre 1286.
Kasseburg
Kasseedorf Der Ort wurde 1201 erstmals als Chuserestorp erwähnt. Da auch der Bungsbergurwald bald zu dem Dorf gehörte, entstanden dort mehrere Rodungsdörfer. Der Name Chuserestorp leitet sich aus den Bestandteilen Chusere „keusch“ und torp „Dorf“ her, also das „Dorf der Keuschen“. Grundlage dafür waren Mönche, die zur Gründung des Dorfes hier lebten.
Kassel Entstand aus einer fränkische Befestigungsanlage des 10. Jahrhundert; Stadtrecht um 1180. Sitz der Landgrafen (seit 1277) und Kurfürsten (seit 1803) von Hessen, Ansiedlung von Hugenotten im 17./18. Jahrhundert; bis 1944 Hauptstadt der Provinz Hessen-Nassau. Schloss und Bergpark Wilhelmshöhe, Herkules, Fridericianum; seit 1955 internationale Kunstausstellung, deshalb auch Zusatz: documenta-Stadt. 913 Chassalla/Chassella, 940 Cassella, 1152 Cassele, 1182 Cassela, 1202 Cassle, 1221/1222 Cassela/ Cassel, 1225 Casla/Kasle. Seit dem 16. Jahrhundert wurde immer wieder der Deutungsversuch über lateinisch castellum ‘Befestigung’ aufgegriffen. Römisch Funde fehlen sowohl in Kassel als auch in den Orten gleichen Namens (s. u.). Auch aus sprachwissenschaftlichen Gründen ist die castellum-Hypothese abzulehnen, da sich die s-Geminate nicht aus -st entwickelt haben kann. Andere Etymologien, die den Namen der Stadt auf den Germanenstamm der Chasuarier zurückführen oder die Übertragung eines alten Gewässername mit l-Suffix vermuten, sind ebenso wenig überzeugend Einen neuen Ansatz bietet Guth, der den Namen *Kassella nicht als Simplex, sondern als Kompositum *Kas+ *-sella auffasst. Doppel-s erklärt sich damit als Folge der Komposition. Das Grundwort -sella/-salla aus seli < *sali zu altniederdeutsch seli Maskulinum ‘Gemach, Haus, Halle, Scheune’, altenglisch sele Maskulinum ‘Halle, Wohnung, Eremitage, Höhle, Gefängnis’ ist ein im Deutschen früh erloschenes Appellativum mit der Bedeutung ‘Haus, Unterkunft’. Im kontinentalgermanischen Bereich lassen sich zahlreiche Ortsname anschließen, die gehäuft in Flandern und Westfalen, aber ebenso im übrigen deutschsprachigen Gebiet vorkommen (z.B. Brüssel, B (966 Jahrhundert) Bruocsella, um 1047 Brosella); Sommersell, Ortsteil von Nieheim, Kreis Höxter, (1059 Sumerseli) u.a.m.). Das Bestimmungswort Kass chließt Guth appellativisch als Variante zu oBand Kar ‘Talmulde, Bergkessel’ als metaphorische Übertragung zu althochdeutsch kar, mittelhochdeutsch kar, mittelniederdeutsch kar(e) ‘Gefäß, Schüssel’ und gotisch kas ‘Gefäß’ an. Im mittleren und nördlichen Deutschland eher als ‘Mulde, Geländeeinbuchtung’ denn als ‘Gebirgskessel’ aufzufassen. Die ursprüngliche Bedeutung des Ortsname Kassel ist damit als ‘zweckgebundenes Einzelgebäude, Funktionshaus, an einer Mulde, in einer Geländeeinbuchtung oder bei einer feuchten Niederung gelegen’ anzugeben. Die Deutung korrespondiert mit der ursprünglichen Lage des Stadtkerns im Bereich der ehemalig Mündung der Ahne in die Fulda. So Oberkassel, Stadtteil von Bonn, (1144 Cassela); Niederkassel, Rhein-Sieg Kreis, (9. Jahrhundert Cassele, 1246 Cassela inferior).
Kassenberg, (Steele) 1035-50 Cassonberga.
Kassow
Kastellaun 1226 Kestilun, 1248 Kestelun, 1292 Kastelun, 1363 Kestillon, 1429 Kastellen, nach 1500 Kestelaun, 1556 Castelaun. Ursprünglich Burgname entlehnt aus romanisch *castellio ̄ne, italienisch castiglione ‘kleines Schloss’.
Kastel-Staadt, 1098 Castel. Bei Kastel-Staadt befand sich ein Oppidum der Treverer. Die Römer bauten vermutlich schon vor der Zeitenwende auf dem Hochplateau ein fast uneinnehmbares Kastell.
Kastel, (Trier) 1 Halfte 1200 in Castelo.
Kastel, Mainz- (Wiesbaden) 224 Kastello Mat(t)iacorvm.
Kastenholz = Nieder- und Oberkastenholz. 190-1202 Castinholz. Germanisch von romanisch castanea, Kastanienbaum + hulta, Wald.
Kaster, (Köln) 1148 Kopie mitten 1200 Kastere, 1160 de Castere.
Katenberg, (Seppenrade) mitten 1200 Caterenbergae. Germanisch kataran- Kater + berga-, Berg.
Katernberg, (Elberfeld) mitten 1200 Catirinberge.
Kastl (bei Kemnath) Der Ortsname „Kastl“ kommt mehrfach in Bayern vor. Der historische Atlas von Bayern, Band Kemnath, bezeichnet in der Zeit von 1244 bis 1747 folgende Schreibvarianten: „Chasten“, „Kastel“, „Castel“ und „Castl“. Es gibt verschiedene Ursprungsformen für den Ortsnamen Kastl, wie z. B.
Kasten (Speicher, vgl. Briefkasten, Kleiderkasten, Getreidespeicher oder -Kasten), Castell (Festung, Bollwerk, Burg, Zufluchtsort) Castulus (römischer Märtyrer, dessen Gebeine zunächst in Moosburg waren und später nach Landshut überführt wurden).
Kastl (Lauterachtal) Über die Jahrhunderte gab es verschiedene Schreibweisen für den Ortsnamen, wie beispielsweise Castel oder Kastel. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1102, und der Ortsname lautete seinerzeit Castellum. Der lateinische Begriff castellum steht für Kastell, Festung oder Schanze. 1109 wurde der Ort als Castellense monasterium bezeichnet und weist auf ein Kloster hin.[29] Der Ortsname bezieht sich auf eine frühmittelalterliche Burg, die zwischen 1098 und 1103 durch die Edelfreien Otto und Hermann von Kastl, Graf Berengar I. von Sulzbach und die diepoldingerische Markgräfin Luitgart in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde.
Kastl (Oberbayern) Kastl wurde 1233 erstmals urkundlich erwähnt. Es wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde. Am 1. Januar 1966 wurden die alten Gemeinden Oberkastl, Unterkastl und Forstkastl zur heutigen Gemeinde Kastl zusammengelegt.
Kastorf Das Dorf wurde 1286 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Katharinenheerd
Katlenburg-Lindau 11. Jahrhundert Bau der Burg auf einem Bergsporn über den Flüssen Katel und Rhume an Verkehrsstraße über die Rhume, 1105 Umwandlung in ein Kloster durch Dietrich von Katlenburg, 1560 Schlossumbau durch Philipp von Grubenhagen. Lindau: Lage im Untereichsfeld in Rhume und Oderniederung, um 1322 Errichtung einer Burg auf älterer Anlage durch Bischof Otto von Hildesheim (heute noch Mushaus erhalten), 1496 Ort als oppidum erwähnt, 1521 zum Erzbistum Mainz, 18./19. Jahrhundert Fabrikation von Brauereipech. Katlenburg: zu 1075 Diedericus de Cadalenburg [Original], 1146 Katelenburch [Original]; Lindau: 1184 Werenherus de Lindaw (Kopie15. Jahrhundert), nach 1212 in Lindowe [Original]. Katlenburg: Bildung aus dem Gewässername Katel in flektierter Form und dem Grundwort -burg. Die Katel (um 1215 Catelenborn) ist auf eine Grundform *Kat-ala zurückzuführen, zu germanisch *kat‘ gebogen, gekrümmt; Winkel’, abgeleitet durch das häufige Gewässername-Suffix -ala. Lindau: Stammkompositum aus altsächsisch linda, mittelniederdeutsch linde ‘Linde’ als Bestimmungswort und dem Grundwort -au(e).
Kattendorf
Katzenbach Katzenbach wurde am 7. November 1324 erstmals urkundlich erwähnt.
Katzbach, (Erpel) 1116 iuxta riuulum cui nomen est Catzbach. Germanisch kattu-, Wildkatze + baki, Bach.
Katzenelnbogen Über das Gebiet der heute Gemeindeverwaltungsverband verlief der römische Limes. Um 1095 wurde die Burg Katzenelnbogen durch einen Vogt des Klosters Bleidenstadt errichtet. Mitte 12. Jahrhundert entstanden die Grafschaft und das Geschlecht Katzenelnbogen, unter dem der Burgort 1312 Stadt wird. Das heute Schloss wurde 1584 errichtet. 1102 de Cazennellenboge, 1129 de Cazenelenbogen, 1143 Katzenelenbogen. Der Ortsname liegt ein Flurname zugrunde, dessen Grundwort -ellenbogen eine Flussbiegung meint und sich auf die Krümmung des Dörsbaches bezieht. Es gibt mehrere Flurnamen mit althochdeutsch el(l)inboge, mittelhochdeutsch ell)enboge ‘Ellenbogen’, die Flussbiegungen, Grenzkrümmungen oder winklige Feldstücke bezeichnen. Das Bestimmungswort Katzen-, althochdeutsch katto ̄n ‘Katze’, könnte ausdrücken, wie klein diese Krümmung oder das Flurstück ist. Demnach wäre der Ortsname als ‘Siedlung an einer (wie ein Katzenellenbogen) kleinen Flussbiegung’ zu deuten. Nicht ausgeschlossen sind aber auch Verbindungen mit dem Personennamen Chato, Catto, Genitiv Catten-, Kurfürst Caz(z)o, oder mit dem Völkernamen Chatten. So Elbogen, heute Loket, Bez. Sokolov.
Kauerhof, (Moselkern) 1181 Cauene, Cauena.
Katzhütte Am 23. Dezember 1565 erhielt eine Leipziger Saigerhandelsgesellschaft von den Schwarzburger Grafen Günther und Hans Günther die Erlaubnis, an einer bis dahin noch unbesiedelten Stelle im Rosenthal, an der Einmündung der Katze in die Schwarza, eine Saigerhütte mit Wohnhäusern und Kohlenschuppen zu errichten. Mit dem Bau der ersten Gebäude wurde im April 1566 begonnen. Die „Hütte an der Katze“ oder auch „Katzenhütte im Rosenthal“ führte später zur Namensgebung des Dorfes Katzhütte. Noch ältere Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern der Gemeinde Meuselbach bezeichnen die Gegend als Gräntzhaus.
Katzow Katzow wurde erstmals als Catzow 1439 urkundlich genannt. Der Name wird als Personenname „Ort des Kac“ gedeutet. Es ist zu vermuten, dass er mit dem slawischen Wort für roden (kácet) in Zusammenhang steht.
Katzweiler Die älteste erhaltene Erwähnung der Gemeinde – als Cazwilere – stammt von 1190.
Katzwinkel (Eifel) Eine erste urkundliche Erwähnung von 1143 belegt, dass das Kloster Springiersbach Ländereien in Katzwinkel besaß.
Katzwinkel (Sieg) Die erste gesicherte Erwähnung des Ortes findet sich im Urkundenarchiv der Fürsten von Hatzfeld-Wildenburg zu Schönstein an dem Sieg unter der Regest Nr. 675 vom 14. Februar 1493, wo ein Peter Katzwinkel als Schöffe erwähnt wird. Unter der Regest-Nr. 801 von 1505 wird ein Appel von Katzwinkel mit Land und Hof auf der Gemarkung belehnt; weitere Erwähnungen von Höfen aus dem Jahr 1505 existieren. Elkhausen dagegen war eine längere Zeit nur mit einem Hof besiedelt. 1557 wird ein Johann von Elkhausen (Elkhuisen) belehnt.
Kaub (am Rhein) Zur Herkunft des Ortsnamens liegen verschiedene Theorien vor. So könnte er sich vom keltischen „cabi“ (Häuschen) oder vom lateinischen „cubile“ (Lagerstätte, Schieferlager) oder „cupa“ (Weinfass, Kufe) herleiten. Die Legende führt den Namen auf den Mainzer Bischof Theonest zurück. Er soll von den arianischen Germanen im Jahr 406 gesteinigt, in ein durchlöchertes Weinfass (Kufe) gesteckt und dann in den Rhein gestoßen worden sein. Das Fass wurde bei Kaub an Land gespült. Als Dank für seine Rettung lehrte Theonest die Einwohner das Christentum und den Weinbau. In historischen Quellen wird der Ort teils mit C und vereinzelt auch mit K geschrieben. Für den Ortsnamen überlieferte mittelalterliche/frühneuzeitliche Schreibweisen sind unter anderem aber auch: Cuba (983,1315); Cuoba (1250); Cubio (1255); Kuben (1257) Kawbe (1433); Kub (1434); Cub (1490); Caube (1581).
Am 14. Juni 983 wird der Ort als „Cuba villula“ (Dörflein Kaub) erstmals in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II an Willigis (Veroneser Schenkung als Grenzort außerhalb des Rheingaues erwähnt.
Um 1220 wird die Burg Cuba (später Gutenfels) auf einem Felssporn über der Stadt erbaut. Seit 1241 werden erstmals Ritter oder Burgmannen in Kaub („in Kuben“) urkundlich genannt. 1252 wird Kaub von König Wilhelm von Holland mehrere Wochen erfolglos belagert.
Kauern Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1465, als die Herren von Rudenitz mit dem Rittergut zu Kauern belehnt wurden.
Kaufbeuren Maierhof als Kern der Klostergründung, staufische Stadt, Reichsstadt bis 1803. 10./11. Jahrhundert Buorrin, 1109–1118 Bûirron, 1225 Buron, 13. Jahrhundert Schiltbuirron, 1303Ku ̊fburun, letzte einfache Form 1413Bürun; Kaufbeuren (1467). Grundwort: Umgelautete Form zu althochdeutsch bu ̄r, bu ̄ri st. Neutrum ‘Haus, Hütte, Wohnung’. Bestimmungswort: mittelhochdeutsch kouf ‘Handel, Geschäft’. Gesamtdeutung ‘Beuren, (Häuser) mit Kaufmöglichkeiten’. Die singuläre Form Schiltbuirron wird als ‘wehrhaftes Beuren’ erklärt. Späte Formen auf Kof spiegeln die mundartliche Vereinfachung von ou > o ̄.
Kaufering Im Mittelalter Ministerialensitz des Herzogtums, adelige Hofmark, Circa 1052 (Kopie des 13. Jahrhundert) Chufringen, 1116 (Kopie des 15. Jahrhundert) Cuueringin, circa 1148–circa 1154 (Kopie von 1521) Chuueringin, 1155 (Kopie von 1521) Chufringin, 1172 als Chuferingen, circa 1197–1199 Kuveringen, 1217 Kufringen, 1294 Chavfringen, circa 1300 Chaufring, 1332 Kaufring ... Kaufringen, 1499 Kaufering. Es ist der Personennamen *Ku ̄faro zu erchließen der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Kaufungen =Ober-und Niederkauffungen, 1017 Errichtung eines Benediktinerinnenklosters durch Kaiser Heinrich und seine Frau Kunigunde in dem 1008–1011 entstandenen Königshof (Ober-)Kaufungen. Das Reichskloster wird Mitte des 12. Jahrhundert in ein adeliges Damenstift umgewandelt. Die Vogtei lag seit 1297 bei den Landgrafen von Hessen. 1532 Übergabe des Stifts Kaufungen an die hessische Ritterschaft. 1011 Coufungon [Original], 1017 Coufunga, 1018 ad Capungam, 1229 Obirin Koufungin, Nidirin Coufungin, 1281 Cauffungin. Ableitung mit den Abstrakta bildendem Suffix (germanisch *-ungo ̄ > althochdeutsch -unga) zu althochdeutsch kouf ‘Kauf, Geschäft, Handel’. Hieraus ergibt sich die Bedeutung ‘Handelsplatz’. Der Ortsname erscheint analog zu den -ingen/-ungen- Ortsname in der Form des Dativ Plural inhaltlich nicht plausibel ist eine Anlehnung an mittelhochdeutsch kobe, mittelniederdeutsch kove ‘Stall, Käfig, Höhle’.
Kaulen, (Neurath) 1216 Culen. Germanisch kulon-, Grube.
Kaveloch, (Klotten) 1051 Cauelach.
Kaulsdorf Der Ort wurde erstmals im Jahr 1074 in einer Urkunde des Benediktinerklosters Saalfeld urkundlich erwähnt. 1425 wurde erstmals urkundlich die Kaulsdorfer Saalmühle erwähnt.[4] Eine durch Gräben zusätzlich geschützte Burg stand an der Stelle des bis heute gut erhaltenen Schlosses.
Kausen
Kayhude Kayhude war ursprünglich eine Stelle des zum Gut Borstel gehörenden Meierhofes Heidkrug, der im 14. Jahrhundert entstanden sein dürfte. Seinen heutigen Namen bekam der Ort erst Anfang des 19.
Kayhudes Name geht auf zwei alte niederdeutsche Worte zurück: Kaje bedeutet in mittelniederdeutsch soviel wie Uferbefestigung, genauso wie unser heutiger Begriff Kai für Hafenanlagen. Und Hude hat, wie auch beim Hamburger Stadtteil Winterhude, mit Hütten zu tun. Eine Hude ist ein Schiffslandeplatz, wo die Schiffe ans flache Ufer gezogen werden. Bei Winterhude also der Platz, wo die Schiffe im Winter geschützt am Ufer liegen konnten. Der Name Kayhude bedeutet also: Schiffslandeplatz mit Uferbefestigung.
Keeken, 1122 Kikene, 1173 Kiken.
Kefenrod Am 25. März 1377 wird Kefenrod erstmals als Keberode urkundlich erwähnt. Weitere historische Namensformen waren Kemfenrod, von (1380), und Kefenrode (1398).
Kefferhausen Die erst noch vorhandene Urkunde aus dem Jahre 1146 nennt den Ort Keverehusen, 1262 heißt er Kevernhusen, 1354 Keverenhusen, 1511 Kebernhusen. Schannat spricht von einem Kenetehusen, was nach Wolf Kevernhusen heißen soll, die heutige Volksaussprache lautet Kawrhusen, was also wohl auf den meist genannten ursprünglichen Namen Keverehusen zurückgehen mag. Wolf Löffler leitet in seiner politischen Geschichte des Eichsfeldes den Namen von Kifer Geröll, Kies ab und meint, dieses dürfte wohl mit dem Graben zusammenhängen, dem Keffer, der westlich des Ortes abfallend sich hin zieht Sicher mag die Bezeichnung unseres Ortes mit diesem Graben zusammen- hängen, wenn er auch nicht wie Löffler meint, nach unserem Orte abfällt, er bildet doch mit ihm eine gewisse Einheit, gleichsam die Fortsetzung der Schlucht, in der Kefferhausen liegt, vom Osten (Neue Haus), zum Westen (Bernterode) Daher dürfte der Name aber nicht wie Löffler meint, von Kifer Geröll Kies abgeleitet werden (die jetzigen Kefferhäuser würden da eher an das Geröll denken, das die Unstrut und ihre Nebenflüsse bei Hoch- und Schneewasser stets mit sich zu reißen pflegt und den tiefen Mühlgraben im Laufe der Jahrhunderte oder Jahrtausende verursacht hat), sondern wie Duval in seiner Beschreibung des Eichsfeldes meint, soviel wie Tal oder Schlucht bedeutet.
Kehl Im Mittelalter teilte sich Kehl mit Jeringheim ein Kirchspiel und Gericht; Kehl gehörte zum Gesamtbesitz der Geroldseck und blieb nach der Teilung 1278 Kondominat der Linien Lahr und Hohengeroldseck, die teilweise ihre Anteile als Lehen an verschiedene Adlige vergaben. Deshalb lag der Besitz des Dorfes Ende des 18. Jahrhundert zur Hälfte beim Domstift Straßburg, zu einem Viertel im Kondominat von Baden und Nassau und zu einem Viertel bei den Böcklin von Böcklinsau, 1803 fallen die Anteile des Domstifts und Nassaus, 1806 der Anteil der Böcklin an Baden. 1289 (Kopie1 5. Jahrhundert) Kelle [Original], 1299 Kelle [Original], 1300 Kenle [Original]; Kehl (18. Jahrhundert). Der Name geht zurück auf althochdeutsch kanali ‘Wasserrinne’, mittelhochdeutsch kanel, kenel ‘Kanal, Röhre, Rinne’, eine alte Entlehnung aus lateinisch cana ̄lis. Die Entwicklung verläuft über den Umlaut des Stammvokals von a zu e, die Assimilation von nl zu ll, bis zur Dehnung des Stammvokals, gespiegelt durch die neuzeitliche Schreibung Kehl. Namengebend war ein Nebenarm des Rheins.
Kehlbach Der Ort wird 1222 erstmals urkundlich erwähnt. Frühere Namen sind Keldabach - Keltebouch.Impressionen aus KehlbachKehlbach ist eine der Siedlungen im oberen Frankenwald, die wahrscheinlich von Norden her (Saalfeld, Probstzella) gegründet wurde und schon bestand, als Bischof Hermann II. dieses Waldgebiet ("Wald um Windhagin") dem Kloster Langheim schenkte. Kehl-" (Kälte, kalter Ort) zusammen mit Bach) für den Ortsnamen Kehlbach.
Kehrig, 1103 Kiracha, 1138 Kirriche, 1223 Kerriche.
Keidelheim Der Ortsname mit -heim lässt auf die Entstehung zur Zeit der Fränkischen Landnahme schließen. Keidel wird von Keil abgeleitet und bedeutet, dass hier ein grober Mensch die namensgebende Person war. Wenn umgangssprachlich auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, dann könnte dies ein erster Holzfäller gewesen sein.
Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchivs Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Kudelnheim im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt. Um 1400 wird Keidelheim unter dem Namen Kudillenheim geführt.
Keila
Kelberg Gemeinte rund um den Hochkelberg, einen ehemalig Schichtvulkan, der schon in römisch Zeit besiedelt war. Kelberg war im Mittelalter Marktort mit eigenem Gericht. Im Norden grenzt die Verwaltungsverband an den Nürburgring. 1195 Kelberg, 1215 in banno de Keleberch, 1221 Kelberch; Kelberg (1324). Die Nennung von 943 (ad Kelenberega et sic Kelenberega usque ad fluvium Triera,) meint nicht den heute. Ort, sondern den Hochkelberg in der Nähe, auf den sich aber der Ortsname bezieht. Dem Bestimmungswort könnte wie dem Gewässername Kyll (um 800 ad kila Prüm Liber aureus Prumiensis. Herausgegeben von R. Nolden. Prüm 1997, 1293 Kele keltisch *kelvos, germanisch *helvos ‘verborgen, versteckt’ zugrunde liegen. Das Grundwort ist-berg. Demnach wäre der Ortsname als ‘Siedlung am (Hoch-) Kelberg’ zu deuten.
Kelbra (Kyffhäuser) Kelbra wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt als Chelvera. 1158 Keluelowe, Keluerowe, 1215 Kelberowen.
Keldachgau, (Gau zwischen Ruhr und Wupper) 904 in Keldaggouue.
Keldenich, (Wesseling) 1213 in Keldenich superiori.
Keldung, (Koblenz) 1121 Cheledin, 1147 Celdinc.
Kelheim Circa 1000 Burg des bayerischen Pfalzgrafen, im 13. Jahrhundert Stadt. 863–885 Cheleheim, circa 1100 Chelihaim, 1135 (Kopie des 12. Jahrhundert) Kelahaim, circa 1143 (Kopie des 12. Jahrhundert) Chelhaim, circa 1168 Keleheim, 1205 Kelheim. Als Grundwort ist althochdeutsch *haim, -heim zu erschließen, dass wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter‘ Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist. Bestimmungswort ist althochdeutsch chela ‘Kehle’, hier ‘Geländeeinschnitt’, was sich auf den Donaudurchbruch bezieht.
Kelkheim (Taunus) Als königlich Besitz ging der Ort im 9. Jahrhundert an das Frankfurter Bartholomäusstift. Von diesem wurden die Grafen von Eppstein (bis 1535) und nach deren Aussterben die Grafen von Stolberg belehnt. 1938 wurden mit der Erhebung zur Stadt die Orte Hornau und Münster eingemeindet. 1977 Zusammenschluss der Stadt mit Fischbach und Rossert (Ruppertshain und Eppenhain). Die Freiherren von Gagern besaßen in Hornau von 1818–1866 ein Hofgut. Kelkheim: 880 [Original] Kadelcamf, 1228 Kadelcamp, 1355 Kalcamp, 1369 Kalcheim. Fischbach: 780–802 (Kop.) Fischebah. Hornau: 874 [Original] Hurnouua, 1222 Hornowi. Münster: 780–802 (Kop.) Liderbach, 1222 Munstirlidirbach, 1287 Monstere. Rossert: Neubildung zu Eppenhain (1280–85 Eppenhain) und Ruppertshain (1290–94 Ruprechteshain). Bestimmungswort im Ortsname Kelkheim ist der Personennamen Kadelo, das ursprünglich Grundwort ist entlehnt aus lateinisch campus ‘Feld’. Der kontrahierte Ortsname Kalcamp wurde als dialektal entstellter Ortsname gedeutet und schon bald fälschlich als-heim-Name interpretiert. Der Ortsname Hornau zum Adjektivisch althochdeutsch *horaw ̄ın, *hurw ̄ın zu althochdeutsch ho ̄ro ‘Moor, Sumpf, Schlamm’. Anzusetzen ist die syntaktische Fügung althochdeutsch *ze dero hurw ̄ınu ̄n ouwa ‘Siedlung bei der sumpfigen Au’. Die ursprünglichen Namen von Münster ist Liederbach (Liederbach am Taunus, Main-Taunus-Kreis). Das Bestimmungswort Münster trat sekundär hinzu. Eppenhain und Ruppertshain haben die Personennamen Eppo beziehungsweise Ruprecht im Erstglied. Beide Orte fusionierten kurzzeitig (1972–1977) unter dem Namen des Berges Rossert.
Kell (am See) Ersterwähnung 633, seit 1970 anerkannter Luftkurort. Einzelhandel sowie Tourismus und Kurbetrieb. 633 Callido, 923 Callidi, 1190–1200 Keillede, 1217 Kellede, 1330 Kelde, 1546 Kelle. Grundform *Kalliton ‘Waldgegend’, romanisch Callido, Ableitung von keltisch *kall ̄ı ‘Wald’ (altirisch caill, kymrisch celli). So Hermeskeil, Landkreis Trier-Saarburg.
Kell bei Burgbrohl, 1103 Chella, 1190-1211 Kelle.
Kella
Kellenbach Der Name Kellenbach leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort kela ab, das so viel bedeutet wie „Kehle“ oder im übertragenen Sinne „enges Tal“.
Der Ort Kellenbach wurde um das Jahr 1200 erstmals urkundlich erwähnt. Theoderich vom Stein erbaute an diesem Ort ein Burghaus und gilt seitdem als Stammvater der Herren von Kellenbach, einer Seitenlinie der Herren vom Stein.
Kellen, 751-52 Cellina, 1069 Kennele.
Kellersberg, (Alsdorf) 1191 Kelresberg.
Kellenhusen (Ostsee)
Kellinghusen Um 1148 erstmals erwähnt. Luftkurort, „Keramikstadt“ (Tradition der Fayencenmalerei). 1148 de Kerleggehuse [Original]; Kellinghusen (1329), 1680 Kellinghausen, 1684 Kellinghusen. Der Ortsname bildet sich aus dem Personennamen Karl/Kerlin und dem Suffix-ing, das auf germanisch *-inga/*-unga als Zugehörigkeitssuffix zurückgeht. Es begegnet häufig in Suffixkombination, wie hier mit dem Dativ Plural zu hus, -husen, hochdeutsch-hausen, ‘Haus’. Es handelte sich also um eine ‘Siedlung des Karl/Kerlin’.
Kellmünz Unter den vielen Siedlungen im und am Rande des Illertales fällt Kellmünz durch seinen ungewöhnlichen Namen auf. Er weist auf eine vorgermanische Vergangenheit hin. Der Name leitet sich ab von Caelius Mons, zu deutsch Himmelsberg. Im Jahre 15 v. Chr. hatten die Römer das Land zwischen Alpen und Donau besetzt und die Provinz Rätien eingerichtet. Die Legionäre formten wohl einen ursprünglich keltischen Ortsnamen, erschlossen als *Kalamantia, zu caelius mons um, vermutlich in Anlehnung an einen der sieben Hügel Roms, der Caelius heißt. Sicherlich stand auf dem Berg ein Heiligtum.
Kelsterbach Offenbar bereits im 3. Jahrhundert gab es in Kelsterbach an der Mündung des gleichnamigen Baches in den Main eine kleine römisch villa. Später war der Ort im Besitz des Klosters Lorsch als Teil des Forst und Wildbanns von Dreieich. Auch königlich Gut lässt sich nachweisen. Für die Waldenser wurde 1700 Neu-Kelsterbach gegründet (1827 nach Kelsterbach eingegliedert). 1952 Verleihung der Stadtrechte. Von dem 1566–1581 errichteten isenburgischen Schloss „Wolfenburg“ blieben nur Reste. 830–850 (Kopie) Gelsterbach, 880 Gelstrebach, 1275 Kelsterbach. Der Bachname ist auf den Ortsname übergegangen. Bestimmungswort wohl zu althochdeutsch *gellan, mittelhochdeutsch gellen ‘laut tönen, schreien’, vgl. mittelhochdeutsch gels ‘Schall, Geplätscher’. Der Gewässername zeigt eine alte Bildung mit dem Suffix -str-.
Keltern Der Siedlungsname wurde 1972 im Zuge der Vereinigung der Dörfer Ellmendingen, Dietlingen, Niebelsbach und Weiler als Name für die neue Einheitsgemeinde festgelegt. Er greift eine landschaftliche Besonderheit auf und bringt ein Motiv aus der ländlichen Arbeitswelt in dem traditionellen Weinbaugebiet zur Geltung. Dabei ist mit dem neuen Gemeindenamen aber nicht (das) Keltern als Tätigkeit, das heißt der Vorgang der Saftgewinnung durch (Aus-)Pressen von Obstfrüchten (besonders von Weintrauben), vor allem zur Herstellung von Most und Wein, angesprochen. Vielmehr bezieht sich der Name auf den Plural der Kelter, also auf die für diesen Saftgewinnungsprozess genutzten technischen Vorrichtungen und Anlagen, die gemeinhin auch Obst-, Most oder Weinpressen genannt werden, beziehungsweise auf die entsprechenden Gebäude, in denen derartige Apparaturen untergebracht sind, welche ebenfalls als Keltern bezeichnet werden.
Kelz, (Aa) 1027 in Keleso, 1176 Kelese.
Kemberg Anfangs zur Grafschaft Brehna, mit dieser ab 1290 zum askanischen Kurfürstentum. 1423 wettinisch, 1815 preußisch. Seit dem 13. Jahrhundert recht bedeutender Propsteisitz des Erzbistums Magdeburg, Stadtwerdung spätestens im 14. Jahrhundert, im Zusammenhang mit der Reformation im 16. Jahrhundert gewisse Bedeutung. 1332 Johanne praeposito in Kemerik [Original], 1337 Kemerik, 1353 Kemerich [Original], 1528 Kembergk [Original]. Nachbenennung zur flämischen Namenform Kamerijk der nordfranzösisch Stadt Cambrai, die sich deutlich in den ersten Belegen zeigt. Insofern siedlungsgeschichtliche Parallele zu Aken. Die konkreten historisch Umstände dieser Namenübertragung sind bisher nicht geklärt. In der Folgezeit lautliche Umgestaltung, (etym. falsche) Angleichung an-berg. Gelegentlich finden sich kleinere Siedlungen, deren Name an die ursprünglich Form Kamerik anknüpft oder anzuknüpfen scheint.
Kemmenau Obwohl Kemmenau bereits im Jahr 1320 erwähnt wird und möglicherweise sogar einige Jahrhunderte älter ist, wurde das Dorf erst zwischen 1816 und 1821 zur Gemeinde. Der Name der Stadt leitet sich möglicherweise von „Kemmenate“ ab, was sich auf ein befestigtes Haus an der alten Straße von Bad Ems in den Westerwald beziehen würde.
Kemmern Kemmern ist seit 1710 eigenständige Pfarrei.
Kemnade, (Niederkrüchten) 1141 de Kemenathen, 1203 Kaminata. Mittel Niederländisch kemenade, geheiztes Zimmer.
Kemnath Der Ortsname leitet sich von dem Wort Keminatha ab, welches eine alte Bezeichnung für ein beheiztes Zimmer in einer mittelalterlichen Burg oder Herberge ist. In der Tat befand sich vom neunten bis ins dreizehnte Jahrhundert ein von den Franken gegründeter Herrschaftssitz nordwestlich der heutigen Stadt. In der Nachbarschaft dieser Burg gab es eine Herberge für Kauf- und Fuhrleute.
Kemnitz Das ehemalige Platzdorf Kemnitz wurde erstmals im Jahre 1254 urkundlich erwähnt. Der Ortsname der ursprünglich slawischen Siedlung kommt wie bei Chemnitz vom sorbischen Wort kamenica und bedeutet so viel wie Steinbach (vgl. sorbisch kamjeń, ‚Stein‘).
Kempen Stadtrechte 1294 durch den Kölner Erzbischof Siegfrid von Westerburg. 10. Jahrhundert in Campunni, Campinni, 1144 de Kempene [Original]. Niederrhein. kamp ‘(umfriedetes) Feld’ ( KampLintfort) mit Suffix germanisch *-unja-/-injazur Bezeichnung der Zugehörigkeit: ‘das zum Kamp Gehörige’. Der Umlaut ist durch das Suffix bewirkt. Parallelen mit Basis kamp.
Kempenich, 1143 Kempenich, 1146 Campenich. Gallo-romanisch Campaniacum, zu Campanius gehörig.
Kempfeld
Kempten Römisch Stadt des 1. Jahrhundert n. Chr., dann „Oberzentrum“ oder gar Provinzhauptstadt Rätiens? Gegen 400 Ende römisch Funde. Um 740 Missionszelle mit Kirchenbau, dann karolingisches Kloster mit großem Immunitätsbezirk (853) als Grundlage der Territoriumsbildung. Im 12. Jahrhundert Beginn der Stadtentwicklung, fortlaufende Rivalität zwischen Kloster und Stadt, Freikauf der Stadt vom Kloster 1525, durch konfessionellen Gegensatz weiter verschärftes Gegenüber, 1. Jahrhundert K -
(Cambodounon), 3. Jahrhundert Camboduno, 5. Jahrhundert Cambidano, 844 Campidona, 1063 Kembeden, 1250 Chempton; Kempten (1355). Keltisch/ g allisch dunon‘ Burg, hoch gelegener Ort, keltisch *cambo ‘krumm’, also wohl ‘Burg an der Flusskrümmung’. So Kempten, Kanton. Zürich.
Kendenich, (Hurth) 941 Cantinich, 1158 Kentenich. Gallo-roamnisch Cantiniacum, zu Cantinius gehorig.
Kenn, 633 Kannin, 893 Cannis, 940 Camnis, 1135 Kenne.
Kennfus, (Koblenz) 1097 Canteuis.
Kenten, (Bergheim) 1115 Kente, 1126 Kentene.
Kentrup, (Bösensell) mitten 1200 Kalingthorpa.
Kentzlin Die erste urkundliche Erwähnung (Cancelyn) erfolgte um 1300.
Kenzingen Kenzingen-Herbolzheim. Gemeindeverwaltungsverband der beiden namengebenden Städte sowie der Gemeinte Weisweil und Rheinhausen im Landkreis Emmendingen. 952 gerät Kenzingen an das Kloster Einsiedeln, später kam es an das Kloster Andlau, die Ortsherrschaft war im Besitz der Herren von Üsenberg, St. Laurentius-Kirche, Schwabentor, Üsenbergbrunnen, Franziskanerkloster, Kirnburg, Burgruine Lichteneck, Unteres Schloss. Herbolzheim liegt am Rande der Rhein ebene an einer alten römerzeitlichen Durchgangsstraße, , 1589 Marktrecht, 1810 Stadtrecht. Ruine Kirnburg, Stadtkirche St. Alexius, Herbolzheimer Höfle, 773 in Kencinger marca, 973 Chenzinga [Original], 1094 Canzingen [Original], 1111 Kencingen. Herbolzheim: 1108 Heribotsheim, 1240 Herbolzheim. Der Ortsname Kenzingen ist mit Wandel von t zu z in der 2. Lautverschiebung und Umlaut des Stammvokals wohl zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung von keltisch *kanto ‘Ecke, Biegung’. Das keltische Appellativ bezieht sich vermutlich auf den Lößbergrand. Ein Personennamen Kanzo/Canco ist dagegen nicht bezeugt. Herbolzheim ist eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Haribald (> Heribolt). Da auch die Mundartform /hérbeltse/ das -l enthält, ist der älteste Beleg vermutlich verschrieben, verlesen oder das Ergebnis einer Sprecherleichterung von -bolts zu -bots-. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Haribald.
Kenz-Küstrow Küstrow und Dabitz wurden erstmals im Jahr 1280, Kenz wurde als Dorf erstmals im Jahr 1316 erwähnt. Allerdings wird schon 1256 ein Reimarus de Kenitze (Reimar von Kenz) als Zeuge auf einer Urkunde Fürst Jaromars II. genannt. De Kenitze dürfte sich auf den später erwähnten Ort Kenz beziehen. Rubitz wird erstmals im Jahr 1317 urkundlich erwähnt. Die Orte sind slawischen Ursprungs.
Mit der Erscheinung der Maria Pomerana Miraculosa und des Kenzer Wunderbrunnens wurde Kenz um 1395 ein bedeutender Wallfahrtsort.
Keppeshausen Bereits 1463 wurde ein Keppeshusen erwähnt.
Kerben, 981 Kopie 1215 Kerve, 1168 Kerues. Kerben wird in einer Schenkungsurkunde im Jahr 981 erstmals als kerve erwähnt. In diesem Jahr schenkte der Trierer Erzbischof Egbert von Holland dem Paulinerstift in Trier ein Gut namens Kerve.
Kerken 1067 in Gelre êcclesiam (Nieukerk?), (1218) antique ecclesie in Gelren (Dativ, Aldekerk) ... matri ecclesie (Dativ, Nieuwkerk), 16. Jahrhundert Niekerch, Oldekirch. Mittelniederländisch mittelniederdeutsch kerke ‘Kirche’ im lokativisch Dativ (Singular oder Plural; -kirchen): ‘bei der Kirche/ den Kirchen’. Die Typen ‘neue/alte Kirche’ erscheinen auch sonst in Ortsnamen des niederfränkischen Sprachgebiets.
Kernen im Remstal Kernen im Remstal (1977). Kernen ist vielleicht eine metaphorische Bezeichnung für einen zentral gelegenen Hauptberg und gehört dann zu althochdeutsch kerno, mittelhochdeutsch kerne ‘Kern; das Innere, der Mittelpunkt’. Allerdings wird der von Reichardt verglichene Name (Mosel)kern (um 1100 villa Kerna), an der Mündung der Eltz, umgeben von hohen Bergen, auf *Karnia zurückgeführt, das keltisch *karn‘ Stein, Felsen’, altkymrisch *carn in river Cerne „the rocky or stony stream“ (Dorset, Großbritannien), als Grundlage hat (Albrecht Greule, brieflich). Daher ist diese Deutung auch für Kernen im Remstal wahrscheinlicher. Der neue Gemeindename nimmt Bezug auf die Lage der beiden Orte unter dem Kernen, der höchsten Erhebung des Schurwaldes (als Flurname zuerst 1738–40 die Kernen), und im Remstal. So Moselkern, Landkreis Cochem-Zell; Kahren, Ortsteil von Saarburg.
Kerich=Ober-und Niederkerich, (Trier) 1079-1101 Kerriche.
Kerktorp, (wüst bei Lichtenau) 1036 Kyrcthorpe. Germanisch kirika, Kirche + porpa, Dorf.
Kerle, (Boppard) 1224 Keirle.
Kerlingen, 874 Crellingo.
Kern, (Wahlscheid) 1171-72 Kerne.
Kerpen (Eifel) Irgendwann zwischen 600 und 700 n. Chr. besaßen die Franken in der Nähe des heutigen Kerpen ein Dorf namens „Stilsdorf“. In und um Kerpen wurden fränkische Gräber gefunden.
Im Jahr 1136 wurde Kerpen erstmals urkundlich erwähnt, als „Sigibertus von Kerpen“, der vermutlich der erste war, der auf dem Höhenberg eine Burg errichtete, urkundlich genannt wird. Siedler aus Stilsdorf ließen sich am Fuße der Burg nieder. Kurz vor 1197 stifteten die Brüder Dietrich, Alexander und Albero von Kerpen in Niederehe ein Kloster. Im Jahr 1201 wurde Dietrich I. von Kerpen als Herr der Unterburg Manderscheid erwähnt. Etwa zur gleichen Zeit kam Heinrich II. von Kerpen, der als „Urvater der Manderscheids“ gilt.
Kerpen, (Trier) 1110 Kerpene, 1136 Carpena, 1171 Cherpene.
Kerpen (Rhein-Erft-Kreis) Besiedlung (Römerstraße Köln-Aachen), karolingisches Königsgut, vor 1122 Reichsburg, ab 1282 brabantisch, ab 1396 Teil der spanischen Niederlande, meist verpfändet; wohl vor 1040 Kanonikerstift St. Martin mit Pfarrkirche, agrarisch geprägt bis zum späten 19. Jahrhundert, nach 1960 (Autobahnanschluss) Siedlungsverdichtung, Industrie und Gewerbeansiedlung, Stadt seit 1941, 1975 mit weiteren Gemeinte (Blatzheim, Buir, Horrem, Sindorf, Türnich u.a.) zur neuen Stadt Kerpen zusammengeschlosssen. 12. Jahrhundert Cerpene, 13. Jahrhundert Carpena. Der Beleg 871 villa kerpinna in pago eiflense gehört wohl zu Kerpen im Kreis Vulkaneifel. Die bei Kaufmann 1973 und Dittmaier 1963b für Kerpen (Vulkaneifel) und weitere Flurname diskutierte Bezugsmöglichkeit auf die Fischbezeichnung Karpfen < lateinisch carpa ist hinsichtlich der Etymologie des Wortes strittig. Wohl zu lateinisch cárpinus ‘Hage-, Hainbuche’ und kollektivem Geländesuffix germanisch -inni, latinisiert -inn(i)a, also wohl ‘mit Hainbuchen(hecken) eingefriedigter Bezirk’.
Kersch, (Trier) 895 Carescara, 1148 Karscara.
Kerschenbach Wann Kerschenbach entstand, ist im Nebel der Zeit verloren. Die Ortsnamen-Endung –bach weist auf Anfänge in der Zeit der Rodungen in der Eifel hin und ordnet sie dem 12. Jahrhundert zu.
Der Name „Kerschenbach“ ist eng mit dem gleichnamigen Bach verbunden. Im 17. und 18. Jahrhundert hieß das Dorf Kirschembach. Das Determinativ Kerschen geht auf das althochdeutsche Wort kar zurück, das „Tal“ oder „Höhle“ bedeutet. Kerschenbach bedeutet daher „Talbach“.
Kerzenheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als Kentzenheim, stammt von 1143, in den Jahren 1194 und 1198 wurde er Chercenheim genannt. Der Ortsname ist möglicherweise von einem Personennamen Kernzo hergeleitet.
Kescheid
Kesfeld
Kessel, vor 1300 Kissele. Romanisch castellum, Burg.
Kesseling, 762 Kopie + 920 Casleoca, 773 Casleuc. Siehe Kassel.
Kesselheim, 966 Kescelenheim, 1174 Keszelheim.
Kessenich, (Bonn) 1173-90 Cestnich, 1190 Kestenich. Gallo-romanisch Cassiniacum, zu Cassinius.
Kessenich, (Euskirchen) 856 Casnec, 1046 Kessenig.
Kesten, 902 Castanidum, 981 Castheneith, 1098 Ketsinde. Romanisch castentum, Kollektiv zu Castanea, Kastienbaum. Der Ortsname von Kesten lautete in den älteren Urkunden aus dem 11. und 12. Jahrhundert Kestinde (1098) oder Chestene (1125) und vielleicht auch Casteneith (1067). Mit einigen im Mittelalter gefälschten Urkunden wurde suggeriert, dass der Ort bereits im 9. Jahrhundert Castanidum, und im 10. Jahrhundert Castandum villam oder Casteneith geheißen habe.[16] So wurde gemutmaßt, dass der Ursprung des Namens wahrscheinlich im frühen Mittelalter läge. Nach Johann Leonardy, einem Privatgelehrten des 19. Jahrhunderts aus Trier, erinnert der Name Casteneith sofort an das lateinische Wort castanêtum, das Kastanienwald oder -wäldchen, bzw. ein Ort mit Kastanienbäumen bedeutet. Unter der Annahme, dass wie er sagt, „wo der Wein gedeiht da auch die Kastanie“, und mit dem Wissen dass unter Karl dem Großen im 8. und 9. Jahrhundert. viel für die Obstbaumzucht getan wurde, schloss er, dass der Ortsname wahrscheinlich in fränkischer Zeit vergeben wurde. Wenn auch nicht ganz auszuschließen sei, dass der Name schon von den Römern stammt, die dort einige nicht endemische Baumarten eingeführt haben, deren Bezeichnung auch aus der lateinischen Sprache übernommen wurde.
Kestert, 1110 Kestene, 1140 Kestere.
Ketsch 1156 Grangie des Zisterzienserklosters Maulbronn unter Vogtei des Speyerer Bischofs, vor 1326 Verkauf ans Speyerer Domkapitel und somit unter den Schirm der Pfalzgrafen geraten, in der Neuzeit Landeshoheit des Speyerer Bischofs über Ortsherrschaft des Domkapitels gesichert, 1803 an Baden. Alter Wasserturm, katholisch Kirche, Enderle. 1153 Keths [Original], 1156 Ketz [Original], 1197 Kaz, Kesch [Original]. Die Deutung ist unsicher. Eine Verbindung mit mittellateinisch chacia ‘Axt, Keil’ – darauf verweist die Axt im Stadtwappen – ist sprachlich ebenso unwahrscheinlich wie die Verbindung mit althochdeutsch ketti ‘Grab, Gruft’, schweizerdeutsch kett ‘Grube, Wasserleitung’. Auch eine Zusammensetzung mit dem Personennamen Kazo/Kazzo und dem in Siedlungsname vergleichsweise seltenen Suffix -issa, das Bach für den Ortsname Katsch (< chatissa) bezeugt, liegt hier wohl nicht vor. Da der Ort offensichtlich an einer (ehemaligen) Rheinschleife entstanden ist (vgl. auch Ketschau, Ketscher Rheinwald), vergleicht sich am ehesten der Gewässername Kötz (zur Günz zur Donau). Die Kötz macht in Großkötz (Landkreis Günzburg, 1117 Kez, 1126 Kezze, 1469 Ketz) eine auffällige Rechtsbiegung, bevor sie in die Günz mündet. Der Name wird auf (germanisch) *Katjo ̄ > voralthochdeutsch *Kattja > althochdeutsch *Keze (= /ketse/) zurückgeführt (Albrecht Greule, brieflich). Wilhelm Kaspers schloss aus verwandten Namen auf germanisch *kat(t)‘gewinkelte Bachkrümmung’.
Kettenhausen Die erste schriftliche Erwähnung Kettenhausens stammt aus den Urkunden des Klosters Marienstatt. Am 25. Januar 1359 bekunden die Vogtschöffen zu Altenkirchen (Aldenkirgen) Rorich von Kettenhausen (Kedinhausen) und Rokil von Ölsen (Udilshausen) mit dem Vogtschultheiß Lutz von Mehren einen Vertrag über eine Erbschaft in Müschenbach.
Kettenheim Früher Kiedenheim (Ersterwähnung 1171) oder Kittenheim (1194) genannt, lag der Ort im unteren Nahegau, deren Einwohner waren von alters her gegenüber den Herren der Burg zu Alzey dienstpflichtig. Das Geschlecht der Dieter von Kiedenheim hatte große Güter von Ruprecht III. zu Erblehen.
Kettenkamp
Kettershausen Kettershausen wurde erstmals 1162 urkundlich erwähnt.
Kettig Kettig wird erstmals in einer schriftlichen Quelle als Ketichi im Gau Maifeld in einer Urkunde des Klosters Echternach aus dem zweiten Viertel des 10. Jahrhunderts erwähnt. Weitere Namensformen nach 1200 waren Ketge, Ketghe, Ketige und Kettich.
Ketzin/Havel Ketzin wurde erstmals 1197 urkundlich erwähnt. Es liegt an der Havel.
Kettinghausen, (Wester Bönen) 1152 Ketecvsen. Germanisch Katingo husum, zu den Häusern der Leute des Kato.
Kettwig, 10-1100 Katuuig, 1052 Katuuik. Germanisch kattu-, Katze + wika-, Tochtersiedlung
Kevelaer 1300 sita aput villam de Keuelar [Original], Ende 13. Jahrhundert in Keveler. Der erst seit Beginn des 14. Jahrhundert überlieferte Name wird von Kaufmann mit dem Namen Keverlo (1. Hälfte 12. Jahrhundert, im Essener Stadtteil Überruhr-Hinsel) parallelisiert und zu den Namen auf -loh gestellt. Doch gibt es keinen zureichenden Grund, Kevelaer nicht zu den gerade im umliegenden Raum gut bezeugten -lar Namen (etwa Keylaer, Vorselaer) zu rechnen. Das Grundwort -lar ist ursprünglich ein Flurname mit der Bedeutung ‘(mit Hürden umzäunte) Weide’. Im Bestimmungswort ist mit mittelniederländisch k ̄ever(e) ‘Käfer’ gerechnet worden, bei dem dann ein (dissimilatorischer?) -r-Schwund anzunehmen wäre, was nicht völlig unproblematisch ist. Möglicherweise tritt jedoch ein Etymon auf, das zu mittelniederländisch mittelniederdeutsch k ̄ıven ‘streiten, zanken’ gehört, vielleicht in der Ablautform des Partizips ge-k ̄even. Das würde den Namen zu dem Flurnamen stellen, die Örtlichkeiten bezeichnen, auf denen oder um die ein Streit stattgefunden hat.
Keveloh, (Steele) mitten 1200 Keverlo. Germanisch kabru-, Käfer, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Kevermont (jetzt Geizenburg Trier) Anfang 13000 Kuermont, romanisch caprae montem, Geißberg.
Keyenberg, (Aa) 1168 Keienburch. Germanisch kagina-, zu kagi-, Stein, Kiesel _+ burg-, Burg.
Kickeshausen Der Ort ist vermutlich keltischen Ursprungs, worauf eine keltische Fliehburg Hicastel bei Olmscheid schließen lässt, und war bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. besiedelt.
Kiebitzreihe 1650 wurde Kiebitzreihe erstmals in einer Urkunde erwähnt, die die Trockenlegung des Königsmoores zum Inhalt hatte. Dort heißt es: „ok schölen de Kiwitzlüde das water vor dem Wildenmohr afdiken …“.
Kiedrich, 1183 Ketercho. Kiedrich wurde in einer Urkunde des Erzbistums Mainz erstmals erwähnt. Die Urkunde ist nicht datiert, sie stammt aber aus der Zeit des Erzbischofs Friedrich (937 bis 954). Um 1160 wurde mit dem Bau der Burg Scharfenstein begonnen. Bereits 1131 wurde der Weinbau in Kiedrich erstmals erwähnt. Die Burg Neuhaus wird unter den Besitzungen des Mainzer Domkapitels in einer Urkunde vom 25. Dezember 1274 als eine neu erbaute Burg in der Nähe der Burg Scharfenstein genannt. Ein gewisser Cedric von Leber war von 1455 bis 1470 Bürgermeister von Kiedrich.
Kiefersfelden Um 1135: Kiefersfelden wurde zum ersten Mal in einer Urkunde als Chiverinesvelt erwähnt.
Kiel Zwischen 1233 und 1242 Gründung durch Graf Adolf SO von Holstein, 1242 Verleihung des Lübischen Stadtrechtes, 1283–1518 Mitglied der Hanse, 1806 zeitweilig staatsrechtlich Teil Dänemarks, nach vielen Auseinandersetzungen 1815 Mitglied des Deutschen Bundes, 1864 Eroberung durch Preußen, 1946 Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Bedeutende Marinestadt mit Werften und Hafenanlage, seit 1665 Universität. 1232 to dem Kyle, 1242 Civitati Holsatiae (F. des 15. Jahrhundert), 1248 de Kilo, 1264 Kyl, 1318 der stadt tome Kyle, 1670 Kiehl; Kiel (Ende des 17. Jahrhundert/ um 1690). Der ursprünglich Stadtname lautete Holstenstadt tom Kyle (die Holstenstadt an der Förde). Das ältere Förde ist indogermanisch Ursprungs (*prtús von *por oder *per im Verb fara ‘übersetzen, reisen’), proto-skandinavischer Ursprung ist *ferpuz für ähnliche europäische Wörter. Das y im alten Namen ist ein langes /i/. Im Sprachgebrauch wurde der lange Name zu tom Kyle verkürzt und schließlich zu Kiel. Nimmt man die Wurzel im norddeutsch Kiel an, wurde damit die Förde, eine tief einschneidende, oft schmale Meeresbucht bezeichnet. Daneben ist aber auch ein nordischer Ursprung vom altnordisch *Kíll ‘schmale Bucht’ denkbar. Nicht auszuschließen ist auch eine Herleitung vom altgriechischen *chele ‘gespaltene Klaue von Tieren’, mittelgriechisch ‘klauenartig vorspringender Hafendamm’, womit das Bild der Tierklaue auf die Form der Meeresbucht übertragen wurde.
Kienberg
Kiers, (Appeldorn) 2 Hälfte 1100 Kiserse.
Kierspe Kirchdorf, 1243 Andeutung einer nicht rein ländlichen Rechtsordnung (wicbelde), 12. Jahrhundert Kirsupu, 1147 Kirspe, 1207 Kirspe. Ursprünglich Gewässername. Der Name des Baches Kerspe (zur Wupper), der Kierspe durchfließt und die Kerspe-Talsperre bildet, erweist die älteste Form Kirsupu als verderbt. Es ist von *Kirsapa auszugehen, mit dem Grundwort-apa. Der Name bezeichnet also ein Gewässer, an dem Kresse wächst (altniederdeutsch kresso, mit Metathese des -r-) oder an dem Kirschbäume wachsen (altniederdeutsch kirs-). So Kessebüren, Ortsteil von Unna, Kesbern, Ortsteil von Iserlohn, Märkischer Kreis.
Kieselbronn Kieselbronn wurde am 6. Januar 1100 erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Johannes I. von Speyer das Dorf dem Kloster Sinsheim schenkte. m Gemeindegebiet liegt die 1376 erstmals erwähnte und nach 1400 wüst gefallene Ortschaft Igelsbach. Ebenso deutet der Flurname Hochstetterfeld auf eine abgegangene Siedlung hin.
Kieve
Kiliansroda
Killem, 1121 Chilhem, 1197 Killehem.
Kindelbrück Der Name Kindelbrück hat sich im Laufe der Geschichte über die Bezeichnungen „Kindelbruccum“, „Kindelbrucken“ und „Kindelbruck“ zum heutigen Kindelbrück entwickelt. Die Bezeichnung -brück steht für einen Übergang oder eine Furt an dem durch die Wipper durchflossenen Tal. Der erste Ansiedler an diesem Übergang soll eine Person namens „Chintila“ gewesen sein. Die erste Ansiedlung, die in der Nähe der heutigen Oberstadt gelegen haben soll, wurde größer und im Laufe der Jahre änderte sich der Name von Chintila Brück in Kindelbrück. Andere Quellen besagen, dass Kindel für die Bezeichnung König steht und der Name Kindelbrück aus der Bezeichnung Königsbrücke entstanden ist.
Kindenheim Die älteste Erwähnung des Dorfes – als Cunerono – stammt von 817. Später wurde es dann Cunnenheim bzw. Kinnenheim genannt.
Kinderbeuern rsprünglich war Kinderbeuern (1296: Kynheymerbüren) die Außensiedlung des Moselortes Kinheim im Alftal und bis um 1740 Kinheim eingegliedert. Kinderbeuern wurde im Jahr 1296 erstmals urkundlich erwähnt.
Kinding
Kindsbach Kindsbach selbst wurde erstmals urkundlich im Jahre 1265 als Kunigesbach erwähnt.
Kinheim, 1148 Kopie +1222 Kennheim, 1161 Kenhem. Kindel wird schon 1069 als Kennelle genannt und heißt später Kinelle (1304) bzw. Kinnel (1404). Kindel ist sicher eine Tochtersiedlung Kinheims, denn Kennelle bedeutet "kleines Kinheim".
Kinsau
Kinzenburg Erstmals erwähnt wird Kinzenburg 1570.
Kinzweiler, (Aa) 1146 Kenzwilre, 1165 Kenzewilre.
Kipfenberg Kipfenberg wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt; ein Ortsadeliger namens Rudegus de Kipphenberg fungierte als Zeuge bei einer Gerichtsangelegenheit.
Kippenheim Wie urkundlich im Generallandesarchiv Karlsruhe dokumentiert, wurde Kippenheim, damals Chippinheim, 763 erstmals erwähnt.
Dieses Dorf wird erstmals offiziell genannt, als der Papst Honorius III. im Jahr 1225 eine Schenkung bestätigte. Am 1. Dezember 1146 rief der bekannte Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux in der Kippenheimer Kirche zum zweiten Kreuzzug auf.
Kippenhohn, (Oberpleis) +1150 Kypinhain, 1218 Kipemhagin. Germanisch Gibbin hagana, Einfriedigung des Gibbi.
Kirburg, 1147 Kirberch, 1157 Cherberc. Germanisch Berg an der Kira.
Kirchanschöring Im Jahr 788 wurde Kirchanschöring erstmals urkundlich als Besitz des Erzbischofs Arno erwähnt. Damals hieß es Anschering. Dieser Name geht wahrscheinlich auf den Namen Ansheri oder Anskar zurück, der sich auf eine Person bezieht, die sich dort niederließ. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Name in Anschering und später, nach dem Bau der Kirche im 14. Jahrhundert, in Kirchanschöring.
Kirchardt Kirchardt und seine Ortsteile werden wie viele andere Städte und Gemeinden im Norden des heutigen Baden-Württembergs im Lorscher Codex erstmals namentlich erwähnt. Eine Klosterfrau Egilrat übereignete im Jahr 791 dem Kloster Lorsch einen Hof und dazugehörige Freiflächen in villa Kyrih-Hart. Der Ortsname ist ein ursprünglicher Flurname und bedeutet möglicherweise „Kirche im Wald“ oder „Wald im Besitz einer Kirche“, bezeichnet wahrscheinlicher aber einen „Wald, in dem Kürweihen leben“. Der Lorscher Codex erwähnt auch erstmals den heutigen Ortsteil Berwangen im Zusammenhang mit einer Schenkung im Jahr 793 sowie den heutigen Ortsteil Bockschaft bei einer Schenkung des Jahres 829. Die Nennung als villa deutet darauf hin, dass Kirchardt damals erst am Anfang seiner Besiedlung stand.
Kirchbarkau
Kirchberg (Erzgebirge) Erste Besiedlungen der Gegend zwischen dem Borberg und dem Geiersberg fanden um 1180 und 1212 statt. Der Name Kirchberg leitet sich vom Standort einer Kirche auf Bergbaugelände her. Die Stadtrechte wurden um 1310 an Kirchberg verliehen.
Kirchberg (Hunsrück) Früh von Kelten besiedelte Region mit einer Militärstation an der Grenze zweier römisch Provinzen: vicus dumnissus. Im frühen Mittelalter fränkisch Königshof, heute Denzen, Ortsteil von Kirchberg, das 1259 Stadtrechte erhielt. 1127 parrochianus de Chiriperch, 1170 Kirhperg, 1170 kereberc, 1198 Kirchberck; Stadt Kirchberg uff dem Hundtsruck (1414). Der Ort wurde nach einem Berg (-berg), auf dem die Pfarrkirche ( -kirchen) eines Kirchspiel stand, benannt oder später eingedeutet. Der Schwund von -ch (1170) erklärt sich als Auflösung der Konsonantenverbindung. Greule (Kirn) erklärt der Ortsname als ‘Berg an der Kira’ (*Kiraberg). Den althochdeutsch Flussname Kira (926, Kopie12./13. Jahrhundert Kira, 1359 biz in die Kyre, 1401 in die Bach die Kere) stellt er zur keltisch r-Ableitung von einer indogermanisch Farbwurzel *kei(mir. cíar ‘dunkelbraun’, mir. ciru ‘Pechkohle’) und deutet ihn als ‘Schwarzbach’ mit Bezug auf den Schiefer der Umgebung. Demnach wäre der ursprüngliche Ortsname als ‘Siedlung auf einem Berg an einem dunklen Gewässer’ zu deuten. So Kirn, Landkreis Bad Kreuznach; Kirchberg, Ortsteil von Jülich, Landkreis Düren; Kirberg, Ortsteil von Hünfelden, Landkreis Limburg -Weilburg; Kirdorf, Ortsteil von Bedburg, Rhein-Erft-Kreis.
Kirchberg (Oberbayern) Kirchberg wurde am 29. Januar 818, als der Freisinger Bischof Hitto ein Pontifikalamt in der Kirche von Cozoltesdorf abgehalten hat, erstmals erwähnt. Im Laufe des ausgehendem Spätmittelalters und der beginnenden Neuzeit veränderte sich der Ortsname zu Kirchberg.
Kirchberg an der Iller Möglicherweise wurde Kirchberg bereits im Jahre 806 in einer Traditionsnotiz des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt, doch ist in Forschung umstritten, ob es sich wirklich um Kirchberg an der Iller oder einen anderen gleichnamigen Ort handelt. Dem Galluskloster vermachte ein Herr von Isenburg im Jahre 839 Güter in Nordhofen. Später traten die Herren von Kirchberg und Schellenberg als Besitzer von Kirchberg in Erscheinung.
Kirchberg an der Jagst Kirchberg liegt auf einem Bergsporn über einem alten Jagstübergang auf halbem Wege zwischen den Reichsstädten Schwäbisch Hall und Rothenburg. Ursprünglich gab es hier nur eine Furt, seit 1779 überspannt eine Steinbogenbrücke mit Erkern in fünf Jochen den Fluss. Zur Sicherung der bedeutsamen Trasse wurde die Höhenburg Kirchberg errichtet und jenseits der Jagst die Burg Sulz, die im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde.
Kirchberg an der Murr Kirchberg wurde am 11. April 1245 als Kircberc erstmals urkundlich erwähnt.
Kirchberg im Wald Um das Jahr 1000 stand auf dem Berg eine Burg, die im Jahr 1040 mit den umliegenden Gütern ein Edler namens Konrad Salikus dem Kloster Niederaltaich schenkte. 1066 bestätigte Kaiser Heinrich IV. diese Schenkung. 1144 wurde mit Hilfe eines frommen Mannes namens Wilhelm an Stelle der Burg eine Kirche zu Ehren des hl. Godehard erbaut. In einer Urkunde vom 12. Juli 1146 wurde erstmals eine Pfarrkirche in Kirchberg erwähnt und Klosterbesitz mit dem Gotthardsberg an eine Gemeinschaft von Brüdern übereignet.
Papst Eugen III. bestätigte 1148 dem Kloster Niederaltaich dessen Besitz um den Gotthardsberg. Um 1200 wurde der Name Chirchperch an Stelle Gotthardperch gebräuchlich. 1204 wurde die Pfarrei samt der Filiale Marienberg (Kirchdorf im Wald) der Propstei Rinchnach inkorporiert. Um 1250 ließ das Kloster Niederaltaich einen Amthof in Kirchberg errichten, wohin die Siedler ihre Steuern in Form von Naturalien zu entrichten hatten.
Kirchberg, (Aa) 922 Kirigberge, 1135 Kirberg. Germanisch kirika, Kirche + berga, Berg.
Kirchberg. Politische Gemeinte im Wahlkreis Toggenburg (früher: Bezirk Alttoggenburg), auf einem Hochplateau hauptsächlich östlich der Thur im äußersten Nordwesten des Toggenburgs gelegen, bestehend aus dem namengebenden Ort sowie mehreren Weilern und Dörfern (darunter Bazenheid), Kanton St. Gallen, CH. Wohl eisenzeitliche Befestigungen in Unterbazenheid; ab dem 8. Jahrhundert locker besiedelt, Gemeindegebiet jahrhundertelang in Besitz und Einflusssphären der Grafen von Toggenburg und des Klosters St. Gallen. Bis in die Neuzeit landwirtschaftlich geprägt, ab 1800 Textilindustrie, die jedoch in den 1930er Jahren zum Erliegen kam. Als Teil der Region Wil wirtschaftlicher Aufschwung seit den 1960er Jahren. 1222 Kilchberc, 1228 Kilperc, 1229 Chireberc, 1339 Kilchberg. Bildung aus den Appellativen Kirche (-kirchen), schweizerdeutsch Chil(ch)e, Chirche (althochdeutsch kirihha, kilihha) und-berg (althochdeutsch berg, mittelhochdeutsch berc): ‘Anhöhe, auf der eine Kirche steht’. Die moderne Mundartlautung [chirchberg] ist der geschriebenen Standardsprache verpflichtet; die mittelalten Belege reflektieren im Wesentlichen noch die ältere Aussprache [chilchberg]. Der Ortsname-Typ Kirchberg ist im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet. So Kirchberg an der Jagst, Landkreis Schwäbisch Hall, Kirchberg am Wagram.
Kirchberg. Stadt und gleichnamige Verwaltungverband im Landkreis Zwickau, am Westrand des Erzgebirges, im Rödelbachtal gelegen und umrandet von sieben Bergen. Als Bergbauort im 13. Jahrhundert entstanden. 1317 das kyrchleen uf dem berge, 1320 Kyrchberg, 1533 Kyrchperg. Bezeichnete die auf dem Berge gelegene Kirche. Im Bestimmungswort steht mittelhochdeutsch kirch ‘Kirche’, -berg. So Kirchberg, ehemalig Königspfalz bei Jena, Kirchberg, Erzgebirgskreis.
Kirchberg-Weihungstal. Gemeindeverwaltungsverband im Alb-Donau Kreis. Der Gemeindeverwaltungsverband Kirchberg-Weihungstal wurde am 23. 4. 1974 aus den Gemeinden Illerkirchberg (1972 entstanden aus Ober und Unterkirchberg), Altheim ob Weihung (1976 mit Staig vereinigt), Hüttisheim, Schnürpflingen und Staig (bis 1972 Weinstetten) gebildet. Martinskirche auf dem Molassesporn zwischen Iller und Weihung. Schloss Illerkirchberg. 1028 (Kopie1250) Kirchberg, 1087 Chirchberk, 1109 Chilchberch, 12. Jahrhundert Kirchberg; Kirchberg-Weihungstal (1974). Kirchberg ist als ‘(Siedlung bei der) Martinskirche auf dem Berg’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-berg und dem Bestimmungswort Kirche und war ursprünglich der Name von Unterkirchberg. Der zweite Bestandteil Weihungstal enthält als Grundwort -tal und als Bestimmungswort den Gewässername Weihung, der wohl auf den bei Ptolemaios genannten Namen polis Viána zurückgeht.
Kirchbrak Die im 12. Jahrhundert erbaute lutherische St.-Michael-Kirche mit einer bemerkenswerten Kirchenorgel aus dem 18. Jahrhundert und einem Altarbild aus dem 17. Jahrhundert; Nur für Besucher zur Teilnahme am Sonntagsgottesdienst geöffnet.
Kirchbruch, (Winnekendonk) 1144 Kierbruch.
Kirchdorf (bei Haag in Oberbayern)
Kirchdorf (Grafschaft Diepholz) Die Nikolauskirche in Kirchdorf wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet, ihr Sprengel umfasst 15 Orte. Um 1380 Karcktorpe [Original], 1405 Kerckdorpe, 1520 Karcktorpp; Kirchdorf (1823). Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem unflektierten Appellativum mittelniederdeutsch kerke ‘Kirche’ als Bestimmungswort Dieses zeigt teils Senkung des -e zu -av or -r-Verbindung. Namengebend war der Umstand, dass der Ort der einzige des früheren Amtes Uchte in der Börde war, der eine Kirche besaß.
-kirchen. Vulgär-griechisch- von griechisch -« ‘dem Herrn gehörig’, altsächsisch kirika-, althochdeutsch kirihha, mittelhochdeutsch kirche Feminin kommt in Ortsname sowohl als Grundwort (Neunkirchen, u. a. SL, BY, NRW; im w OBand verkürzt Leutkirch im Allgäu, Landkreis Ravensburg, Baden-wuttemberg) wie auch als Bestimmungswort vor (Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf, HE). Als Siedlungsname bezeichnen sie die Lage (‘bei der Kirche’). Kommt einem Personennamen im Genitiv als Bestimmungswort vor, handelt es sich um sog. Eigenkirchen (vom Grundherrn auf Eigenbesitz erbaut), Appellativum deuten auf Baumaterialien hin (Stein, Holz, Letzteres auch als Lagebezeichnis ‘Wald’ möglich) oder auf den besonderen Status (Pfarrkirchen, Landkreis Rottal-Inn). Die Ortsname können als Ausdruck der frühen Kirchenorganisation (Urpfarren) sehr alt sein.
Kirchdorf (Hallertau) Kirchdorf wird erstmals zwischen 1075 und 1085 erwähnt. Zur Unterscheidung von anderen Orten dieses Namens wurde 1434 „bej der Abens“ hinzugefügt. Im 11. Jahrhundert schenkte Bischof Otto von Riedenburg Besitz in Kirchdorf an das Regensburger Kloster St. Paul.
Kirchdorf am Inn Der Gemeindeteil Machendorf wurde im 9. Jahrhundert als Mochundorf erstmals erwähnt. Kirchdorf, ursprünglich ein Teil von Machendorf, kam erst 1507 durch den Bau der Kirche zu seinem heutigen Namen.[4] In Ritzing werden die „Richinger“ urkundlich um das Jahr 1180 erwähnt.
Die Grundherren am Ort waren lange Zeit die Herren von Seibersdorf, ursprünglich Seifriedsdorf genannt, denen die Offenheimer nachfolgten.
Kirchdorf an der Amper Der Gemeindeteil Nörting wurde als erster in der Gemeinde im Jahre 788 unter dem Freisinger Bischof Atto (783–811) urkundlich erwähnt. Der Gemeindeteil Helfenbrunn wurde im Jahre 823 erstmals urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1102 war das Ortsadelsgeschlecht der Kirchdorfer erstmals nachweisbar, das bis zu seinem Aussterben im Jahr 1423 eine wichtige Rolle in dem Kirchdorf spielte. Kirchdorf war ein von Weihenstephan aus gegründeter Seelsorgemittelpunkt im unteren Ampertal. Der Ort wurde im Jahre 1123 das erste Mal urkundlich erwähnt.
Kirchdorf an der Iller Kirchdorf wurde erstmals 764 in der Stiftungsurkunde für das Kloster Ottobeuren erwähnt.
Kirchdorf im Wald Um das Jahr 1040 lebte hier der Mönch Wilhelm als Einsiedler. Kirchdorf wurde 1144 unter den Namen Maria-Berg und Maria im Wald als Filiale von Kirchberg gegründet.
Kirchehrenbach Die erste urkundliche Erwähnung des Orts erfolgte im Jahre 1089 als „Arinbach“.
Kircheib Die vermutlich erste urkundliche Erwähnung als Eipe (auch Eype) datiert aus dem Jahre 1268. Aus der gleichen Zeit sind eine kleine romanische Basilika und Reste der Motte Broichhausen, einer mittelalterlichen Fliehburg erhalten.
Kirchen Im 10. Jahrhundert wird die Freusburg zum ersten Mal als „bifanc“, d.h. als Herrensitz erwähnt. Bei der Burg entwickelt sich eine Siedlung, wobei die dazu gehörende Kirche aus landschaftlichen Gründen etwas abseits errichtet wird und selbst eine neue Siedlung zur Folge hat. Die Herrschaft Freusburg gehörte im Mittelalter den Grafen von Sayn und bildete ein Amt. 1803 fiel das Amt an das Herzogtum Nassau, 1815 an das Preußen. 1969 werden Freusberg u.a. Gemeinte in Kirchen eingemeindet, das heute ein anerkannter Luftkurort ist und 2004 Stadt wird. 1048 Froudesbrahderofanc, 1324/25 Kirche zu Vroysbracht, 1455 Kirchenfreusburg. Der Name erklärt sich aus der Zuordnung einer Pfarrkirche zur Burg Freusburg, die den Ausgangspunkt für eine spätere Siedlung bildete. Letztere wurde zunächst vereinfacht Kirch(en)Freusburg, dann zur Kirchen und schließlich nur noch Kirchen (-kirchen) genannt.
Kirchendemenreuth Der Hauptort wird erstmals 1285 als „Tiemenriut“ erwähnt.
Kirchenlamitz Die Geschichte von Kirchenlamitz ist auch die der etwa zwei Kilometer südwestlich gelegenen Burg Epprechtstein. 1352 wurden die Burggrafen von Nürnberg mit ihr belehnt und kamen kurze Zeit später in Besitz der gesamten Herrschaft und damit auch des Orts. Burggraf Friedrich V. von Nürnberg verlieh dem Ort zu Kirchenlomnicz 1374 das Stadtrecht, das später wieder verloren ging.
Kirchenpingarten
Kirchensittenbach
Kirchentellinsfurt Kirchentellinsfurt ist aus den beiden Siedlungen Kirchen und Tälisfurt (bedeutet so viel wie Furt im kleinen Tal) zusammengewachsen. Das ältere Kirchen wurde im Jahre 1007 erstmals urkundlich als „Kirihheim“ erwähnt.
Kirchenthumbach Schon im 9. Jahrhundert wird Kirchenthumbach als Tupach erwähnt. Tumbach wurde 1141 bei einer Schenkung der Edlen Adelheid von Wartberg durch ihren Mann den Grafen Kunrath (Kuno) von Hornberg-Lechsgmünd an das Kloster auf dem Michelsberg der Erzdiözese Bamberg genannt.
Kirchgandern Die erste urkundliche Erwähnung Kirchganderns fand im Jahr 1118 statt. Kirchgandern hat seinen Namen von der ursprünglichen Siedlung „Ganderaha“. „Gander“ bedeutet Gänserich und „Aha“ ist die Bezeichnung für Wasser, der Ortsname bedeutet also „am Gänsebach gelegen“. Den Beinamen „Kirch“ bekam das Dorf, da seine Kirche die Hauptkirche des geistigen Bannes war. Die Kirche ist eine der ältesten Kirchen im näheren Umkreis, laut Urkunde wurde sie im Jahre 1300 errichtet. So entwickelte sich im Laufe der Zeit aus der Ortsbezeichnung „Ganderaha“ der heutige Ortsname Kirchgandern.
Kirchgellersen Gellersen. Samtgemeinte im Landkreis Lüneburg. Die 1974 gebildete Samt Gemeinte besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinte Reppenstedt, Kirchgellersen, Westergellersen, Südergellersen, Heiligenthal und Dachtmissen; auf dem Gemeindegebiet lag das nach Lüneburg verlegte Prämonstratenserstift Heiligenthal (1318–82). Vor 1117 Gheldessen [Kopie 1331], nach 1236 Kerkgeldersen, 1252 tres ville Gellersen [Kopie 16. Jahrhundert], 1267 Sutghellerdessen, 1306 Westergeldersen. Bildung mit dem Grundwort -hausen, das seit Beginn der Überlieferung zu -sen abgeschwächt erscheint. Bestimmungswort ist den stark flektierenden Personennamen *Geldheri im Genitiv Singular Teils zeigen die Belege Verkürzung zu Geldes beziehungsweise Umsprung des -d(Gelerd-). Die drei Orte gleichen Namens werden durch die Himmelsrichtung anzeigende Zusätze (West-, Süd-) und den Hinweis auf das Vorhandensein einer Kirche unterschieden. Deutung also: ‘Siedlung des *Geldheri’.
Kirchhain, Königliche Rodungssiedlung, vor 1352 planmäßige Stadtgründung, 1244 villa, 1352 oppidum, 1353 stat, 1305 capella s. Michaelis. 1344 Errichtung einer Burg auf dem Kirchberg, Lateinschule seit Reformation (bis 1830), früher Gerichtsort, Kreisstadt von 1821–1932. Märkte („Marktstadt“). 1971 und 1974 zwölf Orte eingemeindet; bis 30. 6. 1974 Landkreis Marburg. 1146 Werplohen, 1150/60 Werflohe, 1234 Werflo, 1238 Kirchan, 1244 Chirkhain quondam Werflo, 1261 Kyrichhagen, 1295 Kyrcheyn, 1345/46 Kirchhain, 1388 Kirchen, 1577 Kirchhain. Namenwechsel heidnisch > christlich: Werflo(h) nicht dissimiliert aus Welfloh (Vermutung E. Schröders), sondern zu altsächsisch/ friesisch werf / warf für thing, mittelniederdeutsch werf / warf ‘Gericht (im Freien) ’, mittelhochdeutsch gewerf ‘Verhandlung vor Gericht, Vertrag’, also ‘Gerichtsstätte’ im Loh, entsprechend Hain ( -loh und-hagen / -(ge)hag); dies dann kombiniert mit Kirch< althochdeutsch kirihha, altsächsisch kirika, mittelhochdeutsch kirche.
Kirchham
Kirchhaslach Kirchhaslach war Sitz einer bedeutenden Wallfahrt und ab 1615 einer Pfarrkirche. Die Legende erzählt, das von Albrecht von Rechberg bei der Jagd aufgefundene und nach Babenhausen verbrachte Marienbildnis sei dreimal an den Fundort im Haseltal zurückgekehrt.
Kirchheilingen Die erste Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 833.
Kirchheim (bei München) 1098–1137 Kirichaim, 1127–1147 Chircheim, 1187–1200 Chirchhaim, 1231–1234 Kircheim, 1524 (Kopiedes 17. Jahrhundert) Parochialis ecclesia s. Andreae in Kirchhaimb, 1796 Kirchheim, 1811 Kirchheim bei München. Grundwort ist mittelhochdeutsch -heim ‘Haus, Heimat’, Bestimmungswort kiriche ‘Kirche, Kirchengebäude’, -kirchen. Am Ort ist laut dem Beleg von 1524 eine Kirche nachgewiesen. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage bei München. So Kirchheim, u.a. im Würzburg.
Kirchheim (Hessen) Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kirchheim erfolgte unter dem Namen Kyricheim im Breviarium Lulli, einem Zehntverzeichnis der Abtei Hersfeld und wird in die Zeit 775–786 datiert.
Kirchheim (Thüringen) Die urkundliche Ersterwähnung von Kirchheim war im Dezember 1074.[2] Schon damals bezeichnete Kirchheim eine „Siedlung bei der Kirche“.
Kirchheim (Unterfranken) Eine angeblich erste urkundliche Erwähnung Kirchheims, eigentlich undatiert, aber gerne auf das Jahr 742 gelegt, stammt aus Briefen, die die Heiligen Bonifatius und Lullus an den Papst geschrieben haben; diese Briefe sind im Original nicht erhalten. Eine Urkunde von 768 für das Bistum Würzburg, in der ein „Kyrchaim“ steht, ist verloren gegangen. Erst eine Urkunde, in der Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 822 dem Bistum Würzburg umfangreichen angeblich schon alten Besitz bestätigt, ist im Original erhalten. Das gilt auch für eine Urkunde König Ludwigs des Deutschen von 845 für „Chiricheim“ und für ein Diplom Kaiser Arnulfs von 889 für „Chirihheim“.
Kirchheim am Neckar Kirchheim am Neckar wurde im Jahre 1003 erstmals in einer Urkunde König Heinrichs II. erwähnt. Kirchheim hatte den Status eines Reichsdorfes, dessen Bürger keine Leibeigenen waren und keine Frondienste leisten mussten.
Kirchheim am Ries Graf Ludwig von Öttingen gründete am Ort 1267 das Kloster Mariä Himmelfahrt.
Kirchheim an der Weinstraße Unten in der Aue des Eckbachs lag die Keimzelle des Ortes, der sich zunächst am rechten, dem südlichen Ufer empor ausbreitete. Das Güterverzeichnis des 764 gegründeten Klosters Lorsch enthält insgesamt vier Schenkungen aus „C(h)iricheim“, von denen drei auf 768, 770 und 774 datiert werden können, während die vierte undatierbar ist. Die Gegend, in der so viele Bewohner Eigentum zu ihrem Seelenheil dem Heiligen Nazarius spendeten, lag damals „in pago Wormaciensis“, also im Wormsgau. Schenkungen aus anderen Gauen und Marken, z. B. in „Kyrcheim“, haben die Historiker den Orten Kirchheim bei Heidelberg oder Kirchheimbolanden zugeordnet.
Kirchheimbolanden Dazu zählte der Edenbornerhof. Spätestens seit 1220 war das Mittelalter Kirchheim im Besitz der Bolander, eines Mainzer Ministerialengeschlechts, unter deren Herrschaft der Ort. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert. 1368 Stadtrechte erhielt und Hauptort der Herrschaft wurde. Seit 1574 gehörte die Stadt zu Nassau Weilburg, diente als zweite Landesresidenz und erhielt im 18. Jahrhundert ein neues Schloss. 774–782 (unsicher) in Kirc(h)eimer marca (Kopieum 1190), 1370 Kirchheim by Bolanden; Kirchheimbolanden (1824). Das Bestimmungswort geht auf althochdeutsch kiriha ‘Kirche’ (-kirchen) zurück, das Grundwort ist-heim. Den Namenszusatz -bolanden bekam die Stadt zur Abgrenzung von Kirchheim an der Eck (heute: an der Weinstraße), Landkreis Bad Dürkheim, er ist erst im 19. Jahrhundert aus ‘bei (der Burg) Bolanden’ entstanden. Der Burgname (1128 Bonlande, 1184 castrum Bolant) ist selbst ein ehemalig Flurname zuo den bônlanden mit dem mittelhochdeutsch Bestimmungswort bône ‘Bohne’ (das -n verschwand durch Dissimilation) und dem mittelhochdeutsch Grundwort lant ‘Land’ und bedeutete demnach ursprünglich ‘Ort, wo vor allem Bohnen angebaut wurden’. So Bolanden, Donnersbergkreis; Kirchheim, Landkreis Bad Dürkheim; Kirchheim unter Teck.
Kirchheim in Schwaben Früher wurde der Ort teilweise als Kirchheim an der Mindel, Kirchheim an der Flossach, Kirchheim bei Augsburg oder neuerdings fälschlich als Kirchheim im Allgäu bezeichnet.
Erstmals urkundlich nachgewiesen ist die Nennung des Ortes 1067 als „Kirichain“. Im frühen Mittelalter war Kirchheim Königsgut und wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert vom König an die Bischöfe von Augsburg verschenkt.
Kirchheim unter Teck Im frühen 10. Jahrhundert war Kirchheim schwäbisches Herzogsgut im Besitz König Konrads von Hochburgund, 960 kam es über das Bistum Chur an Kaiser Otto I., um 1180 als Erbe an Herzöge von Teck, 1303–1381 zum Teil über Österreich an Württemberg und Kirchheim wurde bis 1938 Amtssitz. Autositzherstellung, Modellbau. Burg Teck, Renaissance-Schloss, Wachthaus. 960 Chiriheim [Original], 1059 Kiricheim [Original], 1536 Kirchen [Original], 1560 Kürchen under Teckh [Original]. Kirchheim ist eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort Kirche. Der Ortsname bedeutet ‘Wohnstätte bei der Kirche’. Die westoberdeutsche Kürzung -heim > -en in Kirchen begegnet auch in Namen wie Buchen < Buchheim, Neckar-Odenwald-Kreis; in Kürchen zusätzlich mit Rundung von i zu ü. Teck ist eine differenzierende Lageangabe, sie bezieht sich auf Berg und Burgruine Teck (um 1190 Deche, 1193 Tecke) oberhalb des Ortes. Der Name ist keltisch oder vordeutscher Herkunft und gehört vielleicht zu indogermanisch *dhegwh‘brennen, Brand, Feuer’. So Kirchheim am Neckar, Landkreis Ludwigsburg; Kirchheim am Ries, Ostalbkreis.
Kirchhellen, (München) 889 Helmun (lies Helinun) Siehe Hillen.
Kirchherten, (Putz) 1117 Hartene, 1157 Hertene. Siehe Herten.
Kirchhundem Siedlungsentwicklung bei einer Pfarrkirche, 1445 Amt Bilstein des Herzogtums Westfalen, seit 1843/44 Amt Kirchhundem, seit 1969 Gemeindesitz. 16. Jahrhundert Metallverarbeitung. 1249 Hundeme [Original], 1262 Hundeme, 1295 Hundeme. Gegen Schneider sind ältere Belege (927 Hunbech, 1153 Homede) aufgrund der Quellenkontexte nicht sicher hierher zu stellen. Kirchhundem ist einer von drei benachbarten Orten, bei denen der Gewässername Hundem auf die daran liegenden Siedlungen übergegangen ist. Sie werden durch die bestimmenden Zusätze Alten-, Kirchu nd Ober unterschieden; dabei bezieht sich Kirchauf die Funktion als Kirchort. Bei dem als *Hunda Mittelalter zu erschließenden Gewässername handelt es sich wahrscheinlich um eine Bildung mit -m-Suffix zu einer Basis germanisch *hunda ‘schwellend’, also einen nach seinem Fließverhalten benannten Fluss.
Kirch Jesar
Kirchlauter
Kirchlengern Im Gebiet der Gemeinte liegt Kloster Quernheim (Bistum Osnabrück), 1275 Zehntbesitz an Kloster, 1816 Kirchspiel Kirchlengern zum Kreis Bünde, seit 1832 zum Kreis Herford, 1919 Verwaltungssitz des Amtes Kirchlengern, seit 1969 Gemeinte Kirchlengern. Ende 12. Jahrhundert Linegaron, 1271 Leningeren, 1275 Lengheren, 1496 in dem kerspel to Leneger. Bildung mit dem Grundwort -ger(e) (zu altsächsisch g ̄er ‘Speer, Dreizack’, mittelniederdeutsch g ̄er Maskulinum, g ̄ere Maskulinum Neutrum ‘keilförmig, spitzzulaufendes Land’, althochdeutsch g ̄ero ‘Spieß’) als Bez. einer Geländeform. Das Bestimmungswort ist zu althochdeutsch (h)lina, lena Feminin ‘Berglehne’, mittelhochdeutsch lene, lin(e), altsächsisch -hlinon ‘lehnen’, mittelniederdeutsch lene ‘Sitzlehne; Stütze, Geländer’, lenen ‘anlehnen etc.’ (zu gotisch hlains) zu stellen. Der spätere Zusatz Kirch ist neuzeitlich.
Kirchlinde, (Dortmund) 1000 Linni.
Kirchlinteln Der Ort trug – im Unterschied zu dem benachbarten Ort Kleinlintelnbis in die Neuzeit hinein den Namen Großlinteln und ist eng mit Bistum und Stadt Verden verbunden. 1123 Lintlo, (1312–1331, Kopie 16. Jahrhundert) tho Kercklinthle, 1416 kercklintlo. Der Ortsname enthält ein Kompositum aus Lind(e) ‘Linde’ + -loh ‘Wald’. Zur Differenzierung von Klein Linteln wurde dem Ort norddeutsch kerk(e) ‘Kirche’ ( -kirchen), später verhochdeutscht zu Kirch-linteln, hinzugefügt, in jüngerer Zeit setzte sich auch die Variante Großlinteln durch. So Lindlar (um 1100 Lintlo), Oberbergischer Kreis, Lindloh (12. Jahrhundert Lindlohon), Landkreis Meppen; 1682 Lindloh in Werfen bei Bünde, Kreis Herford; Lintel (12. Jahrhundert Linthlon, 1282 apud Lintlo), Kreis Steinfurt; Lintel (1240 Lintlo, 1271 Lintlo), Ortsteil von Rheda-Wiedenbrück.
Kirch Mulsow Die Gemeinde verdankt ihren Namen der Kirche. Ein besonderer Bau, dessen Kirchenschiff größtenteils aus Feldsteinen, der Chor aus Ziegeln und der Turm aus Holz besteht.
Kirchnüchel Das Gebiet wurde von etwa 500 bis 1100 n. Chr. von Wenden bewohnt, die aus Mecklenburg eingewandert waren.
Die Kirche wurde 1230 erbaut.
Kirchroth
Kirchsahr, 949-70 Sarna, 1105 in Sarno inferiori. Siehe Saarn. Die heutige Ortsgemeinde Kirchsahr wurde Mitte des 10. Jahrhunderts erstmals als „Sarna in pago Bunnoniensi“ (im Bonngau) urkundlich erwähnt. Der Historiker Beyer ordnete diese undatierte Urkunde dem Jahr 948 zu. Die Ortsgemeinde Kirchsahr nimmt dagegen das, auch mögliche, Jahr 964 an und feierte 1964 ihr 1000-jähriges Bestehen. Der Ort „Sarne“ wurde 1266 als Sitz einer Pfarrkirche oder Pfarrei im kölnischen Dekanat Ahrgau genannt.
Kirchseelte Die Ortschaft Kirchseelte wurde 1211 als Selete erstmals urkundlich erwähnt.
Kirchseeon Circa 980 Sevun, circa 1080 Sewon, 1126 Seuuan, 14. Jahrhundert Chirichsewen, 1417 Kirichseun, 15. Jahrhundert Kirchsewen vnd Vorstsewen, 1524 (Kopie von 1618) filiales ecclesias in Kirchsoin, 1756 Kirchseeon. Die Belege von 980 bis 1126 können sich auch auf die Orte Forst-, Oster und Kastenseeon im selben Landkreis beziehen. Dem ursprünglich Gewässernamen liegt eine Pluralform von althochdeutsch s ̄e(o), seeo, s ̄eu ‘See’ zugrunde. Da aber nur ein einziger See, der jetzt verlandet ist, vorhanden war, muss man von einem „Ortsname normal Kasus“ sprechen. Der unterscheidende Zusatz, mittelhochdeutsch kirche, kiriche,-kirchen, weist auf das Vorhandensein einer Kirche hin.
Kirchspiel Garding Die Gemeinde Kirchspiel Garding geht zurück auf das gleichnamige historische Kirchspiel. Der heutige räumliche Zuschnitt entstand im Jahr 1590, als das Stadtgebiet von Garding vom verbliebenen Kirchspielgebiet getrennt wurde und Stadtrechte erhielt.
Kirchtimke Der Ort wurde erstmals 1148 urkundlich erwähnt. Die Ortschaft trug früher den Namen „Tymbeke“.
Eine erste Kirche wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut, worauf der romanische Taufstein (um 1200) und das wertvolle geschnitzte frühgotische Kruzifix (um 1280) hinweisen. Bei der Kirchrenovierung 1962 fanden sich Reliquien im alten Kruzifix, in Stoff gewickelt und beschriftet mit den Namen der Heiligen Lambertus und Pankratius, dazu Sand aus dem Heiligen Land. Seitdem trägt die ev.-luth. Kirche den Beinamen des Lambert.
Kirchwalsede Zum Ursprung des Namens Kirchwalsede gibt es zwei Erklärungen: Nach der ersten Version geht Walsede auf den Flussnamen Walse zurück, der identisch sei mit dem heute noch existierenden Fuhlbach, der durch alte Flurnamen belegt ist. Die Endung -ede lässt die Namenforschung auf einen Entstehungszeitraum zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert schließen. Sie steht für das altgermanisch ithi, das viel, also „viel Wasser führend“ bedeutet. Die zweite Version sieht den Namen „aus den Begriffen Wald und Sede=Sitz entstanden und beschreibt einen Ort im Wald“. Der Reichtum an Grün, bis zum heutigen Tag, wird als Argument für die zweite Version in die Waagschale geworfen.
Später entstanden die Tochtersiedlungen Westerwalsede und Süderwalsede. Der Zusatz Kirch- ist jüngeren Datums, wohl als Unterscheidungsmerkmal zu den Tochtersiedlungen eingeführt worden. Über die Jahrhunderte hinweg ist eine Reihe von Ortsbezeichnungen überliefert: Walsede (1320), Kerckwalsede (1385), Walssede (1479), Walsede (1540), Kirchwalßde (1581), Kirchwalsede (1718).
Seit Ende des 17. Jahrhunderts wird der heutige Name genannt.
Kirchweidach Urkundlich genannt ist Kirchweidach erstmals im Notitia Arnonis als ad Uuidaha um 788. Der Ortsname geht wohl auf das althochdeutsche Wort wîdahi (Weidengebüsch) und der dort dann seit dem 8. Jahrhundert nachgewiesenen Kirche zurück. In den Jahren 1203/04 wird der Ort als Widach, 1340 Chirchweidach benannt.
Kirchweiler Die Ortschaft erscheint in den Urkunden erstmals im Jahre 1201, als ein Adeliger aus Berlingen der Abtei Himmerod ein Gut bei Kirchweiler vermachte.
Kirchworbis Kirchworbis wird erstmals 1209 urkundlich als „Kirchworvece“ erwähnt.
Kirchzarten Kirchzarten war seit dem 8. Jahrhundert im Besitz des Klosters St. Gallen, im 13. Jahrhundert als Lehen an die Herren von Falkenstein, 1297 Verkauf an die Freiburger Johanniter. Pfarrkirche St. Gallus, Giersberg Kapelle, Talvogtei, St. Johannes-Kapelle. 765 (Kopie9. Jahrhundert) marcha Zardunense, 1125 Kilizartun. Das Grundwort -zarten geht mit Wandel von t und d zu z und t in der 2. Lautverschiebung auf eine keltisch Bildung Tarodu ̄num zurück, die einen Personennamen oder Gewässername Taros und keltisch du ̄n ‘Burg, befestigte Stadt’ enthält. Die Zusammensetzung mit dem keltisch ON-Grundwort zeigen zudem Ausfall des Vokals vor -dunum. Das Bestimmungswort ist Kirche.
Kirchzell Der Name Kirchzell besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern kirche und cëlle, im Sinne von Wirtschaftshof. Das kirch im Namen bezieht sich auf das dortige Gotteshaus, was die Schreibweise von 1534 Kirch zu Zell bestätigt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1271 Celle, 1395 Zelle, 1457 Kirchczell, 1460 Kirchzelle, 1532 Kirch Zel, 1534 Kirch zu Zell, 1570 Kirchzell.
Kirdorf, (Bedburg) 898 Kirihdorp. Germanisch kirika, Kirche, + porpa, Dorf.
Kirdorf, (Brauweiler) 1028 Kirchdorp, 1051 Kirchtorph. Idem.
Kirf Der Ort erscheint als Kirchfa im Jahre 1222 in der Liste der im 10. Jahrhundert nach Mettlach wallfahrenden Orte. Der Ortsname wird vom fränkischen Vach, Wehr für Fischfang, abgeleitet.
Kirkel 1075 Erwähnung der Burg Kirkel, seit dem 15. Jahrhundert auch des gleichnamigen Dorfes. 1075 de Kirchila, 1223 de Kirkele, 1231 Kyrkel; Kirkel (1261). Ortsname zu lateinisch circulus‘ Kreis, Ring’ beziehungsweise althochdeutsch *kirkel. Lateinisch circulus ist zweimal entlehnt worden: Einmal wie andere Lehnwörter im Sprachkontaktgebiet des Saar-Mosel-Raums (coemeterium ‘Friedhof ’ > Kermeter; maceria ‘Gemäuer’ > Macher), als lateinisch [k] vor [i,e] noch erhalten war, wovon Gewässeru nd Flurnamen wie Kirkelbach (Mandelbachtal, Saar-Pfalz Kreis) und 1547 Kirkelaich (Bechhofen, Landkreis Südwestpfalz) zeugen, aber auch Otfrids von Weißenburg (863 /72) umbikirg ‘rings’ neben umbizirg. Eine zweite Entlehnung erfolgte nach der Palatalisierung von lateinisch [ki] > [tsi] (geschrieben , ), wofür vor allem das Lehnwort Zirkel (10. Jahrhundert) steht. Die Realprobe legt nahe, dass der Name des Ortes an die Kreisgestalt des Bergkegels anknüpfte, auf dem die Burg Kirkel entstand.
Kirn. Benannt wurde Kirn wahrscheinlich nach dem Kyrbach, dem Oberlauf des Hahnenbachs. Dieser leitet sich vom keltischen Wort keiro- („dunkel“) ab, könnte aber ebenso vom keltischen Wort Kyr („Wasser“) abstammen. Die Weiterentwicklung des Namens könnte parallel zum althochdeutsch, mittelhochdeutsch. Synonym für Mühle (Kere, Kire → Kern, Kirn) entstanden sein. Durch die Lage am Hahnenbach und an der Nahe war Kirn mit Wasser und durch Wasserkraft angetriebene Getreidemühlen stets reich gesegnet. Beide Gewässer waren außerdem wichtig als Transportweg, zum Gerben des Leders, für den Fischfang, aber auch für Tierzucht und Landwirtschaft und zum Bierbrauen.
Die erste urkundliche Erwähnung Kirns als Chira (ähnlich Kirchberg als Chiriperg) geht auf das Jahr 841 zurück und findet sich in Urkunden des Klosters Fulda.
966 in marca Kira, 1074 (Kop.) Cheri, 1283 Kyere, 1335 civitas Kyren, 1420 zu Kyrn. Kirn ist ursprünglich identisch mit dem Namen des dort in die Nahe mündenden Hahnenbachs, der abschnittsweise auch KyrBach und Kehrbach heißt, 926 (Kopie12./13. Jahrhundert) Kira, 1359 biz in die Kyre, 1401 in die Bach die Kere. Der Flussname (althochdeutsch) Kira ist identisch mit der keltisch r-Ableitung von der Farbwurzel (indogermanisch) *kei (mir. cíar ‘dunkelbraun’, mir. ciru ‘Pechkohle’) und hat eine Parallele im Namen des Flusses Keer (Westmorland, Lancashire, Großbritannien) (< britisch *k ̄ero‘ dunky, dark’). Kira bedeutet ‘Schwarzbach’, womit sich der Flussname, auf den die Gegend prägenden Schiefer bezieht. So Kirchberg (Hunsrück) (1127 de Chiriperch, *Kiraberg ‘Berg an der Kira’), Rhein-Hunsrück-Kreis, Kirel/Chirel, Fluss im Kanton Bern.
Kirn, (Koblenz) 961 in Kirero marca. Siehe Kira.
Kirrweiler (Landkreis Kusel)
Kirrweiler (Pfalz) 1179 Kopie 1400 Kirwilra, 1203 Kyrwile, Kirwile. Im Ort befand sich einst eine Wasserburg der Bischöfe von Speyer, die 1280 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Kirsbach
Kirsch, (Longuich) 63 Cressiacvm, 953 Cressiaco.
Kirscheid, (Scheiderhöhe) 1066-75 Sceida, 1116 Scheida. Germanisch skaipjo, Wasserscheide.
Kirscherberg, (Longuich) anfang 1300 in Kersico monte.
Kirskamp, (Velbert) 962-71 Kirsekamp, 1083 in Kirsecampe. Germanisch kirisia von romanisch ceresia, Kirsche + kamp, von romanisch campus; Feld.
Kirspenich, (Arloff) 1086 Krispenich, 1166 Kerspenich. Gallo-romanisch Crispiniacum, zu Crispinus gehörig.
Kirschkau Kirschkau wurde am 25. November 1335 erstmals urkundlich erwähnt.[3] 1407 wurde für Kirschkau die Kirche Petrus und Paulus erwähnt. Diese Kirche wurde 1751 abgerissen und die heutige Jesuskirche an gleicher Stelle erbaut.
Kirschroth Kirschroth wurde im Jahr 1364 als Rodde erstmals urkundlich erwähnt.
Kirschweiler Der Ort wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt und der Wasserreichtum des durch das Tal fließenden Idarbachs war die Grundlage für die Entwicklung zum „Dorf der Edelsteinschleifer“.
Kirtorf In einer Urkunde aus dem Jahr 917 tauscht der Abt Haicho von Fulda mit einem Gramann seine Grundstücke, darunter alle Grundstücke zu „Glene, ubi ecclesia aedificata est“, also zu Glene, wo eine Kirche gebaut ist. Da Kirtorf Sitz des Sendgerichts der Gleener Mark war, müsste seine Kirche älter als die der umliegenden Orte gewesen sein. Daher ist es naheliegend, dass mit Glene der Ort gemeint ist, der die älteste Kirche in der Gemarkung hatte, also Kirtorf = Kirchdorf. Jedoch ist eine letzte Klärung nicht möglich, sodass Niederkleiner Heimatforscher die Urkunde auf ihren Ort beziehen.
Bei dem Ortsteil Lehrbach befindet sich die Ruine der Burg Lehrbach aus dem 12. Jahrhundert.
Kirzenich (jetzt Mersch) 1066 Crescich, 1109 Grecenich.
Kisdorf 1529 erstmals urkundlich erwähnt. Friedenskirche, Margarethenhoff. 1529 Kystorpp [Original], 1543 Kystorp, 1574 Kistorff. Das mittelniederdeutsch Grundwort -dorp ‘Dorf’ verbindet sich mit einem altpolabischen Personennamen *Kiˇs als Bestimmungswort, der mit einem -ˇs-Suffix gebildet wurde, als Kurzform zu einem mit *Kianlautenden Personennamen (z. B. Kilijan mit keltisch Ursprung ‘Mann der Kirche’ oder wie in sorbisch Personennamen Kiˇsa, Kiˇsk oder Kiˇsko). Wahrscheinlich ist, dass es sich bei Kisˇ um einen christlich getauften Polaben handelt, der als erster Siedler des Ortes auftrat. Die Bedeutung des Ortsnamens ‘Ort des christlich getauften Kisˇ’ ist sehr wahrscheinlich.
Kislau, (Mingolsheim) 1203 Kiselowa. 1210 Kisilowe.
Kisselbach Die erste urkundliche Erwähnung findet Kisselbach als „Kisilbath“ in einer Grenzbeschreibung der Pfarrei Mörschbach aus dem Jahre 1006. Hierbei könnte es sich jedoch auch lediglich um den Bach handeln, der sich östlich von Steinbach befindet und der noch heute Gemarkungsgrenze ist.
Kissenbrück Die erste Erwähnung von Kissenbrück stammt aus dem 9. Jahrhundert und geht auf eine Urkunde zurück, die sich als Nummer 1419 in den Akten des Klosters Corvey befindet. Der Graf Thuring vermachte seinen Besitz in Kissenbrück und Neindorf dem Kloster. Für die Bedeutung der Urkunde spricht die ansehnliche Zahl von zwanzig Zeugen. Das genaue Jahr der Beurkundung ist nicht bekannt, auf Grund von Untersuchungen wurde die Entstehungszeit der Urkunde auf die Zeit von 822 bis 826 begrenzt.
Des Weiteren ist für das Jahr 827 die Errichtung der Kirche St. Stephanus durch Bischof Hildegrim sowie später die Existenz einer Königspfalz (Curtis Cissenbrugea) überliefert. Dort hat sich 944 Kaiser Otto I. aufgehalten und darin sind in den folgenden Jahrzehnten durch andere Könige mehrere Urkunden ausgestellt worden. Die Königspfalz wird von den Chronisten in dem Dreieck zwischen den Bächen Kisse und Scharrenbeeke (heute Großer Graben) in der Flur Eulenburg südlich des Ortskerns vermutet. Sie führen den Namen auf „Ol“ wie „Sumpf“ zurück. Die Pfalz dürfte den historischen Verkehrsweg zwischen dem Okerübergang in Ohrum und Schöningen gesichert haben. Diese als Deitweg überlieferte Fernstraße verlief vermutlich zwischen Kissenbrück und Neindorf. Dort ist der Deiweg kartiert bzw. westlich von Remlingen der Flurname Hinter dem Deiwege. Dieser Weg verlor spätestens nach der Gründung Wolfenbüttels endgültig seine überregionale Bedeutung und damit vermutlich auch der Königshof. Dieser ging im 18. Jahrhundert als Schriftsassenhof in das Eigentum des Ritterguts über.
Seit dem 12. Jahrhundert ist das Schloss Hedwigsburg bezeugt, das überwiegend in fürstlichen Besitz und mit der Gerichtsbarkeit.
Kissingerhöfe, (Wiescherhöfen) 10-1100 Kisinkhuson, mitten 1200 Kissinghuson.
Kißleben, (Warberg) mitten 1200 Zissenlove, Szissenlove.
Kissing 935 (Kopie des 11. Jahrhundert) Chissingun, 1085 (Kopie des 12. Jahrhundert) Chissingin, 1096–1135 Chissingen, Beginn des 12. Jahrhundert Kissinga, 1180–1190 Kyssingen, 1469 Kissing. Es liegt der Personennamen Kiso, Cisso, *Kisso zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Kißlegg Kißlegg war Kehlhof des Klosters St. Gallen und dessen Verwaltungsmittelpunkt im Nibelgau, um 1300 als Erbe der 1227 genannten von Kiselegge an die von Schellenberg. Altes Schloss, Neues Schloss, Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich. 824 Ratboticella, 1135 Cella, 1227 Kiselegge, 1255 Kysilegge, 17. Jahrhundert Kißleggzell. Die ursprünglich Namenform besteht aus dem Personennamen Ratb Ortsteil und dem Grundwort althochdeutsch cella ‘Zelle, Kloster’, einer Entlehnung aus lateinisch cella. Im 13. Jahrhundert heißt die aus Ratboticella hervorgegangene Siedlung Kiselegge. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch kisil, mittelhochdeutsch kisel ‘Kieselstein’, das Grundwort ist vielleicht aus germanisch *agwijo ̄hervorgegangen und eine Variante neben althochdeutsch ouwa, mittellateinisch augia ‘Wasser, Land am Wasser, Insel, nasse Wiese’. Gewässername auf -egge scheinen allerdings nur in Norddeutschland sicher bezeugt zu sein. Auch eine Deutung als Kiesel-lege zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch la ̄ge, einer Abstraktbildung zu liegen, das in Ortsnamen ‘freie offene Fläche zwischen Wäldern’ bedeutet, ist unsicher, da auch dieser Typ niederdeutsch zu sein scheint. Im 17. Jahrhundert wurde Kißlegg als Personennamen interpretiert (vgl. Kiesling) und der ursprünglich Namentyp Personennamen + -cella restituiert.
Kist Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte zu Zeiten Karls des Großen in der ersten Würzburger Markbeschreibung vom 14. Oktober 779 unter dem Namen Chistesbrunno. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich in den folgenden Jahrhunderten immer wieder, blieb aber im Wesentlichen gleich: Kistun (ca. 1150) Kisten (1260), Kitsten (1271), Kist (1324) bzw. ...in villa („in der Ortschaft“) Kisten (1324), villa Kyste (1337), Kyst (1356) bzw. Kist (1356), Kist (1449), Kyste (1483), Kist (1594) und Kist bzw. Kyste[ (beide 1778).
Kittendorf Kittendorf gehörte nach der Gründung (vor 1250) zum grundherrschaftlichen Besitz des Geschlechtes von Voß und ab 1300 auch dem Geschlecht der Breydes.
Kittlitz (Lauenburg) Der Burgwall Kittlitz ist der Rest einer slawischen Niederungsburg aus dem 10./11. Jahrhundert.
Kitzingen Frühe karolingische Klostergründung, 1007 von Heinrich dem von ihm neu gegründeten Bistum Bamberg geschenkt; die Dorfsiedlung in der Nähe des Klosters wird 1280 oppidum genannt; 1336–1381 an das Hochstift Würzburg übergegangen; 1443 an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach verpfändet; 1629 wieder im Besitz des Hochstifts Würzburg; 1814 bayerisch. 8. Jahrhundert (Kopie 1417) Chizzinga, 8. Jahrhundert (Kopie 1492/1502) Kitzinga, 1007 Kitzingun, 1040 Chicingin, 1169 Kizzingen, 1299 Kitzingen. Mit -ing(en)-Suffix abgeleiteter Siedlungsname, der in den frühen Belegen offenbar im Nominativ oder Akkusativ Singular steht, später dann in der üblichen Dativ Plural-Form. Als Basis gilt der Personennamen Kizzo; ein historisch Träger des Namens ist im Zusammenhang mit dem Kloster oder der Siedlung nicht bezeugt.
Kitzscher Bereits im 6. und 7. Jahrhundert war die Region um Kitzscher von Sorben besiedelt. Der aus dem Altsorbischen stammende Ortsname Kycer bzw. Kyka hat die Bedeutung Stock, Stumpf. Eine andere Deutung bezieht sich auf den Rodungsnamen Kycera, was Siedlung bei einer bewaldeten Erhöhung bedeutet. Deutsche Bauern siedelten sich im 11. und 12. Jahrhundert an. In einer Stiftungsurkunde des Zisterzienserinnen-Klosters Grimma wurde das Dorf im Jahr 1251 erstmals erwähnt und bezieht sich in seinem Namen auf ein 1676 ausgestorbenes Adelsgeschlecht, namentlich Guntherus de Kiczschere.
Klamp
Klanxbüll Die Chronik des Dorfes befasst sich mit dem Deichbau in der Region, denn erst als das Gebiet von Klanxbüll eingedämmt und trockengelegt wurde, konnten Häuser gebaut werden. Klanxbüll wird erstmals 1231 mit einem Eintrag im Grundbuch des dänischen Königs Waldemar II. erwähnt, da das ehemalige Herzogtum Schleswig (mit kurzen Ausnahmen) bis 1864 zur dänischen Krone gehörte.
Um 1240 wurde mit dem Bau einer Kirche begonnen; Die heute unter Denkmalschutz stehende Kirche ist bis heute die einzige erhaltene, mit Schilf gedeckte Kirche auf dem Festland: Bild.
Um 1400 wurde Klanxbüll durch eine Sturmflut vom restlichen Festland getrennt und lag nun auf einer Insel.
Im Jahr 1566 wurden neue Dämme und Deiche gebaut, wodurch ein neuer Polder entstand, der Gotteskoog, der Klanxbüll und die Umgebung wieder mit dem Festland verband. Ein Teil dieses trennenden Meeres bleibt als Gotteskoogsee erhalten.
Klappholz Der Ort wurde 1352 erstmals als Klappholt (Gehölz, in dem man Laub als Futter durch Abschlagen der Zweige sammelt) erwähnt. Der Ortsname setzt sich zusammen aus norddeutsch und Südjytisch holt für Wald, Gehölz und klappe für sammeln, schlagen (vgl. altnordisch klappa - schlagen, klopfen). Der Ortsname Elmholz leitet sich in der Bedeutung Ulmenwald vom Südjytischen elm für Ulme ab.Der Ortsteil Westscheide wurde ab 1763 kolonialisiert.
Klausdorf Klausdorf wurde vom Kloster Preetz gegründet und 1224 als Vruwenhuthe erstmals erwähnt. 1233 bekam der Ort den Namen Nicolaustorp, weil dort eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nicolaus errichtet wurde.
Klausen Klausen ist besonders für seine Wallfahrtskirche bekannt. Jedes Jahr kommen mehr als hunderttausend Pilger nach Klausen.
Im Jahr 1440 stellte der Marienanbeter Eberhard in Klausen an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche eine Statue mit dem Namen Schmerzhaften Mutter Gottes auf. 1442 errichtete er neben der Statue ein kleines Sakralhaus mit Klause, die Eberhardsklause, in der er sich niederließ. In der Folgezeit erlangte der Ort durch Berichte über Gebetserhörungen Ansehen. Aufgrund des großen Interesses und der Zunahme der Pilger wurde die Einsiedelei 1444 durch eine größere Kapelle ersetzt. Nach Eberhards Tod im Jahr 1451 gründeten Augustiner-Chorherren in Klaussen ein Kloster. Noch heute erinnert die Klosterbibliothek aus dem Ende des 15. Jahrhunderts an diese Zeit.
Die heutige Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung wurde 1502 geweiht. In der Kirche sind zahlreiche Reliquien von Heiligen ausgestellt.
Der Legende nach war Eberhard ein armer Diener der Grafen von Esch. Er arbeitete als Tagelöhner in den Weinbergen an der Mosel. Da er ein frommer Mann war, stellte er eine Marienstatue in eine hohle Stelle in einem Baum. Bewegt durch verschiedene Marienerscheinungen errichtete Eberhard an dieser Stelle eine Kapelle. Viele wundersame Heilungen steigerten in der Folgezeit den Pilgerstrom. Eberhard selbst gründete neben der Kapelle, in der er lebte, eine Einsiedelei. In Klausens Chronik ist ein Ereignis rund um Eberhard festgehalten. Die Erbauer (der Kapelle) lagerten ihre Getränke in einem Moselweinfass. Als das Fass leer wurde, wurden die Bauherren unzufrieden. Eberhard wusste nicht, was er tun sollte und ging zur Marienstatue. Das Wunder geschah, dass das Gefäß auf wundersame Weise bis zum Rand gefüllt war und nie wieder leer wurde. Als Dank für das Wunder stellte er ein Weinfass auf die Spitze des Kirchturms, das noch heute zu sehen ist. Legenden über solche wundersamen Vermehrungen von Wasser, Wein (oder Geldsäcken) gibt es in der katholischen Erzählkultur zahlreich.
Klauwem, (Neviges) mitte 1200 Cloheim.
Klein(en)-. Westgermanisch *kleini-, althochdeutsch klein(i), mittelhochdeutsch klein(e), altsächsisch kl ̄eni, mittelniederdeutsch kl ̄en(e) ‘klein, gering’, ursprünglich ‘zierlich’, dient als unterscheidender Zusatz im Gegensatz zu Groß(en)-. Älteres lützel (althochdeutsch luzzil, mittelhochdeutsch lützel ‘klein’) und wenig (althochdeutsch w ̄enag, mittelhochdeutsch w ̄enec / w ̄enic ‘unbedeutend, klein’, ursprünglich ‘elend’) sind durch klein verdrängt worden, kommen aber noch in Namen vor (z.B. Lützel, Ortsteil von Koblenz, Lützen, Burgenlandkreis, gehört nicht hierher).
Kleinaitingen Kleinaitingen hat sich wohl vor 900 als Schwester-Siedlung von Großaitingen entwickelt.
Klein Barkau Klein Barkau ist Anfang des 14. Jahrhunderts aus Borkowe und Deutsch-Barkau entstanden.
Kleinbartloff
Klein Belitz Zum ersten Mal taucht Belitz, dessen Name auf eine slawische Besiedlung hindeutet, 1270 in einer Urkunde auf.
Klein Bennebek Der Ort Bennebek, dessen Name sich vom Namen eines in die Sorge mündenden Bachs ableitet, wurde 1340 erstmals als Bennebeke erwähnt. Zwischen Alt Bennebek und Klein Bennebek wurde erstmals 1542 unterschieden.
Klein Berßen Erstmals urkundlich bezeugt wurde der Name Berßen in einem Dokument, das von einer Kirchenweihung in Bokeloh berichtet. In diesem Dokument werden Klein und Groß Berßen als zur Kirche von Bokeloh zugehörig genannt. Bischof Dodo weihte diese Kirche am Feste Maria Himmelfahrt. Die Jahresangabe fehlt jedoch.
Es gab in Osnabrück zwei Bischöfe namens Dodo: Dodo I. (918–949) und Dodo II. (978–996). Welcher von beiden die Kirche zu Bokeloh weihte, ist jedoch unklar. Pfarrer Diekmann von Bokeloh nimmt an, dass es sich um Dodo I. handelte. In diesem Fall wäre die Kirche zwischen 919 und 936 eingeweiht worden. Wäre Dodo II. gemeint, wäre er wohl auch als „Dodo II.“ bezeichnet worden, wie auch der zweite Bischof Benno immer als Benno II. bezeichnet wurde.
Kleinblittersdorf Entstehung des lothringisch Dorfes Bliederstorff zu beiden Seiten der Saar spätestens im 8. Jahrhundert. 777 Blithario villa, Blitariovilla, Blitthario villa [Original], 865/866 Blitherivilla (Kopie 9. Jahrhundert), 1125 Bliterstorp [Original], 1310/1320 Bliterstorf ultra aquam, Bliterstorf vltra saram [Original], 1444 Cleynbliderstorff [Original]. Gebildet mit dem Grundwort-dorf, althochdeutsch thorf, thorp ‘Dorf, Hof, Landgut’, aus germanisch *thurpa ‘Gehöft, Aussiedlerhof im Rodungsgebiet’. Die frühesten Belege zeigen noch eine romanisierte Form mit dem Grundwort-villa, ebenfalls in der Bedeutung ‘Gehöft, Dorf’. Bestimmungswort ist den germanischen Personennamen *Blid-hari, sodass von einer ursprünglichen Form *Blidhares-dorf auszugehen ist, also ‘Dorf oder Hof des Blidhari’. Das [d] dem Personennamen wurde in der 2. Lautverschiebung zu [t] verschoben, das [a] vor nachfolgendem [i] umgelautet, das unbetonte [e] im Wortinnern geschwächt und schließlich synkopiert. Als sich auf dem rechten Saarufer eine neue Siedlung entwickelte, verwendete man zur Unterscheidung zunächst Zusätze wie ‘Blittersdorf jenseits des Flusses’ (Bliterstorf ultra aquam) oder ‘Blittersdorf jenseits der Saar’ (Bliterstorf vltra saram), ehe im 15. Jahrhundert die Differenzierung mit Hilfe der Zusätze Groß beziehungsweise Klein üblich wurde.
Kleinbockedra
Kleinbrembach Erstmals wurde der Ort im Breviarium Sancti Lulli, dem Hersfelder Güterverzeichnis von 775 bis 786, als Brembach urkundlich erwähnt.
Klein Bünzow
Kleinbundenbach Kleinbundenbach war Teil der Herrschaft Buntenbach. Bis 1674 gehörte es den Herren von Steinkallenfels, gelangte dann durch Kauf an die Familie Cathcart zu Carbiston und kam 1777 im Tausch gegen Wolfersheim an Pfalz-Zweibrücken.
Kleinebersdorf Kleinebersdorf dürfte seinen Namen von den Herren Ebersdorf ableiten, die große Besitzungen und eine Burg in diesem Raum hatten.
Kleines Wiesental Namensgebend ist der Fluss Kleine Wiese.
Kleineutersdorf Kleineutersdorf wurde 1349/50 erstmals als Windischen-Eudisdorf erwähnt, was so viel bedeutet wie wendisches (= sorbisches) Eutersdorf, denn wendische Siedler waren im 12. und 13. Jahrhundert am Rodungs- und Kultivierungsprozess in der späteren Kleineutersdorfer Flur beteiligt.
Kleinfischlingen Die Entstehung von Kleinfischlingen ist vermutlich im fünften und sechsten Jahrhundert zur Zeit der Fränkischen Landnahme erfolgt. Der Name wird gedeutet als Ansiedlung eines Franken namens „Fiskilo“. Auf ihn geht der Ortsname „Fischlingen“ zurück, welcher erstmals im Jahre 772 in einer Urkunde der Abtei Lorsch erwähnt wurde.
Mit der Zeit entwickelten sich zwei Ortskerne: Die Unterscheidung der Orte Großfischlingen und Kleinfischlingen ist erst ab dem Jahr 1282 belegt.
Kleinfurra Kleinfurra wurde 822 bis 842 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Das Rittergut wurde zuerst von der Familien Telemann und später der Familie Herrmann bewirtschaftet (historische Grabsteine auf dem Friedhof).
Klein Gladebrügge
Kleinheubach einen Namen hat Kleinheubach vom Heubach, welcher dem Main in Großheubach zufließt. Der Zusatz Klein sollte den Ort vom gleichnamigen Ort auf der gegenüberliegenden Mainseite unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1281 Heidebach, 1335 Heydbach, 1420 kleinen Heydebach, 1465 Kleinheippach, 1491 Cleinheydbach, 1521 Kleyn Heupach, 1819 Kleinheubach, 1862 Klein-Heubach.
Kleinich
Kleinkahl Der Gemeindename leitet sich von dem Fluss Kahl ab, der durch den Ort fließt. Der Zusatz Klein wurde verwendet, um den Ort von Großkahl, Sommerkahl, Feldkahl und Kahl am Main zu unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1554 Kahl, 1564 Kalde, 1670 Khal, 1681 Kaal, 1819 Kahl links vom Kahlfluße, 1830 Kaal im Grund, 1842 Kahl im Grunde, 1850 Oberkahl.
Kleinkarlbach Kleinkarlbach wird zum ersten Mal im Jahre 770 n.Chr. urkundlich im Lorscher Codex mit dem Namen Karlebach erwähnt. Die schon zur Steinzeit und später von den Römern bewohnte Siedlung wird im 13. Jahrhundert „In Karlebach interiori villa“, 1309 Oberkarlbach, 1414 Cleinkarlebach genannt. Von besonderer Bedeutung für den Ort waren und sind neben dem Weinbau die Mühlen – von denen fünf zum Teil erhalten sind, eine davon noch in Betrieb – und der Stammsitz eines bedeutenden Familienunternehmens.
Klein Kussewitz
Kleinlangenfeld Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1283 als Langinfelt.
Kleinlangheim Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde von 816, als „Lanchem“ zum Ausstattungsgut des Klosters Megingaudshausen im Steigerwald gezählt wurde. 1427 bekam der Ort das Marktrecht für jährlich vier Märkte verliehen.
Kleinmachnow Seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Hake. Erst 1920 ist der Gutsbezirk Kleinmachnow in eine Landgemeinde umgewandelt worden. 1375 Machnow parva, Machnaw, Parva Machenow, 1457 Otto Haken uffm Sande, 1475 lutken machenow, 1539 Sand-Machenow; Klein Machnow (1828). Der Name bedeutet ‘Ort, der in einer moosreichen Gegend angelegt wurde’. Er wurde gebildet mit dem adjektivischen -ov-Suffix von altpolabisch/ altsorbisch *mach ‘Moos’, einer Nebenform zu *mech < urslavisch *mчchч ‘Moos’. Vgl. polnisch, tschechisch mech, mach, neusorbisch mech, dialektal moch. Es handelt sich hier um eine Entwicklung von ч > a, wie sie auch bei *bazd neben *bez < urslavisch *bчzч ‘Holunder’ vorliegt. Trautmanns Verbindung mit einem Personennamen slawische Machna ist wegen des Flurnamens wie Machnitz, Machnaci lug wenig wahrscheinlich. Den Zusatz Klein trug Machnow zur Unterscheidung von Großmachnow. Wegen des schlechten Bodens wurde Kleinmachnow auch Sandmachnow oder auf dem Sande genannt.
Kleinmaischeid Die erste urkundliche Erwähnung als Metschet erfolgte am 20. Januar 1148 durch eine Bestätigungsurkunde dem Kloster Laach (heute Abtei Maria Laach) von Papst Eugen III. Der Papst erwähnte in diesem Schreiben an den Laacher Abt Gilbert († 1152) den salischen Zehnten (decimae salicae) zu Maischeid, der auf eine Schenkung des Rembaldus de Isenburch (Reinbold von Isenburg) zurückgeführt wurde. Diese Schenkung diente offensichtlich zur Güterausstattung des 1093 gegründeten Klosters Laach. Der „Laacher Hof“ (teilweise auch „Hof Maischeid“ genannt) lag, wie sich aus späteren Urkunden ergibt, in der Gemarkung Kleinmaischeid. Der Ortsname mit der Endung „-schet“ („-scheid“) weist darauf hin, dass die Siedlung in einer hochmittelalterlichen Rodungsphase angelegt wurde, „-scheid“ bedeutet Scheide = Grenze, womit man Orte bezeichnete, die als Grenzorte dienten. Die Silbe „Met-“ kann von einem Personennamen wie Mato oder Metfried hergeleitet werden. Graf Metfried von Wied könnte der Gründer gewesen sein. Nach einer anderen Interpretation könnte auch Reinbold von Isenburg (* 1092, † 1121) der Gründer gewesen sein, der Ortsname Metschet würde dann bedeuten „Grenze zum Besitztum von Metfried“.
Klein Meckelsen Klein Meckelsen gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen.
Kleinmölsen Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 876 als Mulinhus urkundlich erwähnt. 1286 / 1343 kam das Dorf als Wenigenmolhusin an Erfurt, später hieß es auch Kleinmühlhausen.
Kleinneuhausen
Kleinniedesheim Kleinniedesheim ist eine fränkische Ortsgründung aus dem 6./7. Jahrhundert. Die älteste erhaltene schriftliche Nennung stammt von 1190 und steht Lehensverzeichnis des Werner II. von Bolanden, wo es als Uzelnheim erwähnt wird. Im 16. Jahrhundert hatte sich der Name über Ützelheim, Nützelheim, Nitzelsheim zu Nittelheim gewandelt. Wegen der Namensähnlichkeit und gleichen Geschichte mit Nittesheim nahmen beide Orte den gleichen Namen mit Unterscheidung durch die Vorsilben Groß- und Klein- an.
Die Geschichte von Kleinniedesheim entspricht weitgehend der von Großniedesheim.
Klein Nordende Die Landgemeinde Klein Nordende entstand 1867 im Zuge der Verwaltungsreform in Schleswig-Holstein, das kurz zuvor Preußische Provinz geworden war, auf dem Gebiet mehrerer Dörfer und Feldmarken.
Kleinobringen
Klein Offenseth-Sparrieshoop
Kleinostheim Kleinostheim gehörte seit dem 10. Jahrhundert zu Kurmainz und kam im Jahr 1814 zu Bayern. Um 750/802 (Kopie 12. Jahrhundert) Osenheim, 975 (Kopie 13. Jahrhundert) Ozenheim, 1112 Ozenheim. Grundwort des Namens ist -heim, das Bestimmungswort kann formal als Genitiv Singular eines Personennamens aufgefasst werden. Der Wechsel der Schreibung zwischen -z und -s erschwert die Zuordnung. W. Hartmann denkt an Ozo, wozu als Diminutiv Ozilo gehört; ein Ozilo ist im späten 8. Jahrhundert im Umkreis einer Dame namens Anstrat bezeugt, die als Schenkerin der Kirche von Großostheim an das Kloster Fulda auftritt. Einer Anknüpfung an dieser historisch Persönlichkeit widerspricht freilich das auf der Internetseite des Ortes behauptete Alter der Siedlung: „wahrscheinlich im 6. Jahrhundert als fränkische Siedlung Ossenheim gegründet”. Einen Namenbeleg aus dieser Zeit gibt es natürlich nicht. Nach der Umdeutung von Osen zu Ost erhält der Name den Zusatz Klein-, der den Ort von dem dann Großostheim genannten ursprünglich Ostheim unterscheidet.
Klein Pampau
Klein Rheide
Kleinrinderfeld Mit den Siegen der Franken über die Alamannen und über die Thüringer wurde der Raum Kleinrinderfeld in das fränkische Großreich der Merowinger von König Chlodwig integriert. Aus dem Patronat der Pfarrkirche und der Namensendung „-feld“ ist eine Gründung in spät-merowingischer Zeit anzunehmen, weil dem heiligen Martin von Tours im 8. Jahrhundert viele Kirchen geweiht wurden.
Die im Staatsarchiv Würzburg lagernde Urkunde vom 22. Juni 1060, mit der König Heinrich IV. dem Würzburger Bischof Adalbero einen Wildbann (= Jagdrecht) im Raum Kleinrinderfeld verlieh, spricht bereits hier von der Ansiedelung „Rindervelt minor“ (= das kleine Rinderfeld).
Klein Rönnau Klein Rönnau ist seit alters her Standort von Mühlen. Als sehenswert gilt die seit 1342 erwähnte Wassermühle an der Rönne.
Klein Rogahn Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1345. Laut Siedlerverzeichnis des Amtes Schwerin erfolgte die Aufführung von Groß Rogahn in Dorf und Gut, dies änderte sich erst 1935 mit zunehmender Besiedlung.
Kleinschwabhausen Um das Jahr 800 ist die Ersterwähnung von Schwabhausen. 1357 wird das Dorf vom Propst zu Kapellendorf als Windischen Suabehusen genannt. 1378 heißt der Ort Wenigen Suabehusen und 1455 erstmals Clein Swobehussen. Das Bestimmungswort des Ortsnamens Großschwabhausen ist der Stammesname der Schwaben, was jedoch noch kein Beweis dafür ist, dass hier wirklich einst Schwaben von den Franken angesiedelt worden sind. Es kann auch eine absichtliche fränkische Namensgebung ohne tieferen Sinn vorliegen.
Den Zusatz "Windischen" erhielt der Ort nach seinen slawischen Bewohnern. Slawen, die auch durch Funde nachgewiesen sind, werden in Schwabhausen schon 815 bezeugt. Nach dem Muster anderer Ortsnamen wurde der Zusatz "Windischen" später durch "Wenigen" ersetzt. Entsprechend wurde für Deutsch Schwabhausen als Groß- bzw. Kleinschwabhausen gebräuchlich. Klein hatte zunächst die Bedeutung von "zierlich" und erhielt erst allmählich seinen heutigen Sinn.
Inzwischen ist die Forschung aber davon zum Teil abgerückt, in diesen Ortsnamen die Stammesbezeichnung der Schwaben zu sehen. H. Walther und andere ziehen eine Verbindung aus einem alten Vornamen Swabō vor. Ch. Riese allerdings - er behandelt den Ortsnamen Schwabhausen im Kreis Gotha und schwankt zwischen beiden Möglichkeiten, entscheidet sich dann aber doch für den Stammesnamen.
Kleinsendelbach Die Ortsteile wurden 1062 erstmals urkundlich erwähnt.
Kleinsteinhausen Reinhold von Ettendorf, Herr zu Hohenfels, verpfändete in einer Urkunde vom 17. Dezember 1362 (Staatsarchiv Darmstadt) Groß- und Kleinsteinhausen an den Grafen Walram von Zweibrücken. Dies ist der älteste Nachweis, in dem Kleinsteinhausen explizit erwähnt wird.
Klein Trebbow
Klein Upahl
Klein Vielen (kleiner Dank)
Kleinwallstadt Siedlungsfunde aus der Hallstadtzeit, der römisch Kaiserzeit und aus der Völkerwanderungszeit; im frühen 8. Jahrhundert von den Klöstern Lorsch und Amorbach missioniert; zum Erzstift Mainz gehörig; 1814 zu Bayern. Circa 1000 Ualohostat, 1131 Walenstat, 1181 Walhestat (diese drei Belege sind nicht sicher Kleinbeziehungsweise Großwallstadt zuzuweisen), 1184 Walhestat, 1306 Byschouis-Walstad, 1310 de Walhestad minori, 1458 cleyn Walstat, 1561 Kleinwallstadt. Zur Unterscheidung von dem gegenüberliegenden Großwallstadt erhält der Name zuerst den unterscheidenden Zusatz Bischofs-, dann Klein-. Das Grundwort beide Namen ist -stat (-statt/-stedt/-stätten/-stetten). Das Bestimmungswort ist althochdeutsch walah ‘Romane’, dessen -h in den älteren Belegen gut erkennbar ist. Die übliche Motivation derartiger verbreiteter Namen ist die Fortexistenz romanisch Vorbevölkerung nach der germanischen Ansiedlung; bis um 260 bildete der Main hier den Limes der römisch Provinz Obergermanien, n und s von Klein und Großwallstadt befanden sich bei Niedernberg und Obernburg römisch Kastelle. Die Namenmotivation setzt also längere Fortdauer der archäologische. nachgewiesenen romanisch Besiedlung beziehungsweise frühe germanisch Ansiedlung voraus.
Kleinwelsbach Im Jahr 1195 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Frühere Namen waren Urbirwelsbach, Welspech, Oberwelsbach und ab 1816 Klein Welsbach. Kleinwelsbach ist ein Haufendorf in Talmuldenlage des Welsbachs. Die Kirche St. Mauritii stammt aus dem späten Mittelalter.
Klein Wesenberg
Klein-Winternheim Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes Klein-Winternheim findet sich als Eintrag zum 26. April 1100 im ältesten erhaltenen Mainzer Domnekrolog. Der Eintrag lautet: Hu(m)b(er)t(us) l(aicus) .V. sol(idos) d(e) Wint(er)heim et Richolfus mo(m)b(er)t(us) s(ancti) Alb(ani) (Humbert, Laie, fünf Solidi (Schillinge) aus Winternheim und Richolf, Mönch von St. Alban vor Mainz). „Das fränkische Dorf lag etwa an der gleichen Stelle wie das heutige, der Name bedeutet ‚Heim des Wintaro‘ (althochdeutsch: einer, der sich wendet – gegen Feinde?)“
Klein Wittensee
Klein Zecher
Klempau
Kleßen-Görne
Kletkamp
Klettbach Die erste urkundliche Erwähnung Klettbachs war 1370.
Klettgau Erzingen wird urkundlich erstmals genannt in pago Chleggouve in villa Arcingen im Jahr 876 in einem Cartular des Klosters Rheinau.
In Bühl findet alljährlich das Notburgafest statt. Die Wallfahrt zur Notburga von Bühl geht in das Mittelalter zurück. Sie gilt als die Patronin des Klettgaus.
Klettstedt 874 erfolgte die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes. Die Schenken von Großvargula besaßen 1214 in Klettstedt acht Höfe und mehrere Hufen gutes Ackerland.
Kletzin
Kley, (Dortmund) mitten 1200 Cleige. Germanisch klaija, Ton.
Kleve (Dithmarschen) Der Ort Kleve wurde 1447 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Toponym Kliff ab und geht auf den markanten Geländeübergang im Gemeindegebiet zwischen dem Endmoränenbereich der Hohen Geest und dem Niederungsgebiet des nördlichen/westlichen Gemeindebereichs an der Eider zurück, der im topographischen Höhenunterschied von gut zehn Metern am Nordwestrand der Dorflage erkennbar ist.
Kleve (Kreis Steinburg) Im Jahre 1480 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1864 ist Kleve als Kommune selbständig. Der Name von Kleve leitet sich von Klippe ab, die den Geestrand zur tiefergelegenen Wilstermarsch bildet.
Kleve (Niederrhein) Sitz der Grafen, dann Herzöge von Kleve. Das Herzogtum ging nach Aussterben des Geschlechts 1609 im Erbgang an Brandenburg-Preußen über. 1093 de Cleue [Original], 1117 de Clive [Original]. Lokativischer Dativ Singular zu altsächsisch klif ‘Felsen’, mittelniederländisch clif, clef ‘(Fels-)Abhang, Klippe’, mittelniederdeutsch klif (daneben ablautend kl ̄ef < germanisch ai), nach der Lage des Stammsitzes der Grafen von Kleve auf einem Steilhang. Mit den im Stadtwappen erscheinenden Kleeblättern (mittelniederländisch cla ̄ver,cl ̄ever, mittelniederdeutsch cl ̄ever) hat der Name nichts zu tun. In Toponymen des rheinischen und bergischen Raums ist das Etymon durch zahlreichen Flurnamen und Ortsname vertreten.
Kleverhamm, (Kleve) 721-22 in loco Haemmi.
Kliding Im Jahr 1360 wurde Kliding erstmals urkundlich als Lehen der Witwe des Ulmenherrn Dietrich erwähnt.
Klietz
Klingelbach, Erstmals wird der Ort 1184 in einer Urkunde des Papstes Lucius III. genannt, in der er Klingelbach in Klingelbach jenseits der Bach und diesseits der Bach aufteilte. 1222 Kunikglenbahc. Germanisch klinganda-, klingend + baki, Bach.
Klingenberg am Main 1100 nennt sich ein Edler namens Heinrich nach der alten Clingenburg.
Klingenmünster Der Ort Klingenmünster entstand als Siedlung von Bauern und Handwerkern um das Reichskloster Klingenmünster herum. Die Geschichte der Gemeinde ist somit sehr eng mit dem Kloster in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht verknüpft. Die Bauern und Handwerker von Klingenmünster waren Leibeigene des Klosters und gehörten zum Fronhofbestand.
Klingenthal Seit 1591 Eisenhammersiedlung an der Zwota, Wachstum durch Bergbau, Mitte des 17. Jahrhundert Einführung des Geigenbaus, seitdem Zentrum des Musikinstrumentengewerbes, besonders des Harmonikabaus, 1919 Stadt. 1542 in Hehlegrundt, 1629 Klingenthal, 1758 Ober Unt. Klingenthal, 1791 Klingenthal olim Hellhammer. Im Bestimmungswort ist klinge ‘Gebirgsbach, Talschlucht’ enthalten, im Grundwort -tal. Hehlegrundt ist zu Hölle ‘Schlucht’ gebildet. So Klingenberg, Ortsteil von Pretzschendorf, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Klingenhain, Ortsteil von Cavertitz, Landkreis Nordsachsen, Klingewalde, Ortsteil von Görlitz; Klingenberg am Main.
Klink
Klinkrade
Klipphausen Der Ort wurde erstmals im Jahre 1128 erwähnt. 1507 kaufte Christoph Ziegler das Vorwerk Cleyn Rwgerstorf (Klein-Röhrsdorf).
Klixbüll
Kloppenheim, (Seckenheim) 844 Cloppenheim.
Kloppenheim, (Wiesbaden) 927 Clopheim.
Klotingen, (Arn) 1096 Closcinge, 1116 Clozinga. Germanisch Klutingja-, zu klutta-, Klumpen, Hügel.
Klötze
Klosterkumbd Irgendwann zwischen 1011 und 1018 bestätigte der Mainzer Erzbischof Erkambald die Taufe und das Bestattungsrecht für die Kapelle in Klosterkumbd. Im Jahr 1180 errichtete der fromme Eberhard von Kumbd (auch Eberhard de Commeda genannt, das letzte Wort ist eine lateinische Form von „Kumbd“) auf einem von den Herren von Dyck geschenkten Grundstück eine Einsiedelei und führte dort ein Einsiedlerleben. Doch nur drei Jahre später hatte er Gesellschaft, als er mit Heinrich von Dycks Unterstützung ein Zisterzienserinnenkloster in Kumbd gründete, und zwar auf einem Grundstück, das bis dahin ihm gehörte. Diese Institution prägte die Geschichte von Kumbd und gab dem Dorf sogar seinen heutigen Namen: „Kumbd Convent“ ist auf Deutsch Kloster Kumbd, das jetzt als ein Wort geschrieben wird: „Klosterkumbd“.
Klosterlechfeld Die Ortschaft Klosterlechfeld entstand ab dem 17. Jahrhundert rund um das Kloster Lechfeld und die dazugehörige Wallfahrtskirche Maria Hilf. Die Wallfahrt geht auf eine 1602 von Regina von Imhof, einer im benachbarten Untermeitingen lebenden Gutsherrin, nach Plänen des Augsburger Stadtbaumeisters Elias Holl erbauten kleinen Kapelle zurück.
Kloster Lehnin 1180 gründete Markgraf Otto I. als Hauskloster der brandenburgischen Askanier eine Zisterzienserabtei, die bis zum Aussterben der ottonischen Linie (1317) als Grablege diente. Lehnin war das Mutterkloster von Chorin und Himmelpfort. Nach 1542 verwandelte Kf. Joachim die Klostergüter in ein Domänenamt. Die romanisch-gotisch Kirche verfiel mit der Zeit, wurde aber nach 1870 restauriert, dient als Pfarrkirche. Reste von weiteren Klostergebäuden noch erhalten. 2002 schlossen sich 14 Gemeinden zur Gemeinte Kloster Lehnin zusammen. 1193 cenobium Lenin [Original], 1204 claustro lenin [Original]; Lehnin (1865). Grundform altpolabisch *Lˇenin ‘Ort, der nach einem Mann namens Lˇen 'benannt wurde’. Der Name ist eine Bildung mit dem possessiv-in-Suffix vom Personennamen Lˇen', der zu urslawische *lˇenц ‘faul’ gehört, vgl. polnisch len ́ ‘Faulpelz’. Der Sage nach beruht der Name auf einem slawische Wort für ‘Hirschkuh’, daher auch Versuche, den Namen mit urslawische *olni, polnisch łani, łania, tschechisch lanˇ ‘Hirschkuh’, zu verbinden, doch ist die Überlieferung des Namens immer mit e.
Klostermansfeld Klostermansfeld wird erstmals am 22. Oktober 973 als Mannesfeld in einer Tauschurkunde König Ottos II. erwähnt, in der er ein Tauschgeschäft zwischen Erzbischof Adalbert von Magdeburg und dem Abt Werinher von Fulda bestätigt. Um 1040 wurde ein Benediktinerkloster in Mansfeld gegründet, das sich nach nur 19 Jahren dem Orden vom Tale Josaphat anschloss.
Kloster Tempzin Das Antoniterkloster Tempzin wurde im Zuge der Christianisierung Mecklenburgs am 7. Juni 1222 durch Fürst Heinrich Borwin I., seine Gattin Adelheid und seine Söhne erster Ehe Heinrich Borwin II. und Nikolaus II. als Präzeptorei und Hospital gegründet. Die darüber ausgestellte Urkunde gilt als Gründungsurkunde der Tempziner Niederlassung. Zur Ausstattung als Grundbesitz gehörten der Hof Tunischin, die damalige Bezeichnung für Tempzin, mit den zugehörigen Äckern bis zum Wasserlauf der Tepenitz, allen Rechten an diesem Wasserlauf und ein Drittel des angrenzenden Sees und eine Salzpfanne an dem Ort, wo Salz gekocht wurde. Gemeint war hier der Ort Sülten zwischen Brüel und Sternberg. Die Stiftung erfolgte zu Händen der anwesenden Antoniusbrüder Richard und Wilhelm aus dem Mutterkloster in Grünberg in Hessen. Sie nahmen vielleicht schon die Stiftungsurkunde mit nach Grünberg, wo sie bis zum Ende des Mittelalters erhalten blieb. Da die Grünberger Urkundenüberlieferung erst später einsetzte, wäre die Tempziner Stiftung von 1222 dann auch der erste urkundliche Nachweis für die Grünberger Antoniter.
Kloster Veßra Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit dem namengebenden, im Jahr 1131 gegründeten Prämonstratenserkloster. Die 1138 geweihte Stiftskirche diente nach Aufhebung des Klosters als Dorfkirche, ab 1815 als Domänenscheune und brannte 1939 aus.
Klotten 698 Kopie 1191 in monte Cloariense, 1000 Clodonna end Clodona, 1144 Clotena. Im Jahr 698 wurde Klotten erstmals urkundlich erwähnt. Die polnische Königin Richeza, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und Enkelin Kaiser Ottos II., hielt sich höchstwahrscheinlich zwischen 1040 und 1049 mit ihren drei Kindern in Klotten auf, wo sie selbst eine Kapelle (Nikolauskirche) und einen Wohnturm erbauen ließ war durch eine Brücke mit der Kapelle verbunden. Nach ihrem Tod am 21. März 1063 vermachte sie ihren gesamten Besitz der Benediktinerabtei Brauweiler bei Köln.
Klötze. Gemeinte und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Altmarkkreis Salzwedel. Gebildet am 1. 1. 2005 aus der Stadt Klötze und Gemeinte der Umgebung. 1311 Clotze, 1344 Cloetz, 1454 Klotze. Der Ortsname ist wohl nicht auf mittelhochdeutsch kloz, mittelniederdeutsch klotz ‘Klumpen, Holzblock, Baumstumpf ’ zurückzuführen, sondern eher aus der Slawischen zu erklären. Auszugehen ist dann von einer Grundform altpolabisch *Kłod-c-, vgl. altsorbisch kłod ‘Balken’, die auf Waldrodung uswach weist. So † Klotz, n von Sennewitz im Saalekreis (1371 Clotz).
Kludenbach, 1173 Clodebach. Die erstmalige Erwähnung erfolgte 1173 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Springiersbach (Ritter Richard von Clodenbach). Der Name leitet sich von einem althochdeutschen Personennamen Klodo ab.
Klüsserath, 775 Clutzarada, 1193 Cluzerte, 1222 Clutterche.
Klütz Der Name Klütz stammt vom altpolabischen Substantiv kľuč (deutsch: Quelle). Von der silva cliuz, also vom Wald bei Klütz, ist 1188 die Rede. Clutse, Clutze (1237), Cluthze, Klutze (1267) und Cluze (1273) heißt es dann im 13. Jahrhundert, woraus dann das Klütz heutiger Tage wurde.
Kluis
Kluse Die Burg zu Ahlen von 1387 war der Stammsitz eines gleichnamigen Geschlechts. Otto von Ahlden (= Ahlen), seines Zeichens Ritter zu Düthe, ist als erster aus dem Geschlecht per 5. Februar 1387 urkundlich bezeugt.
Die südliche Nachbargemeinde Renkenberge trug von ihrer Gründung am 1. September 1934 bis zum 6. September 1938 ebenfalls den Namen Kluse.[2]
Der Bahnhof Kluse bestand schon früher. Für den Bahnhof wurde der Name Kluse gewählt, weil sich in der Nähe des Bahnhofs eine Klause, auf Plattdeutsch „Kluse“ befindet, in deren Nähe früher die Pferde der Postkutschen ausgetauscht wurden.
Knau Der Ort wird erstmals 1374 als Knauwe villa als Klosterhof der Benediktiner-Abtei zu Saalfeld urkundlich erwähnt.
Untrennbar ist die Geschichte von Knau mit der des Rittergutes verknüpft, dessen Besitzer stets die Geschicke des Ortes lenkten und auch die Gerichtsbarkeit ausübten: Das Rittergut Knau umfasste u. a. auch Plothen, Neudeck, Bucha, Dreba, Schöndorf und Volkmannsdorf. Dieser ließ das Schloss in Knau und die Kirche neu erbauen.
Knechtsteden, (Straberg) 1166 Kentsteden, 1180 Cnechtstede. Germanisch knehta-, Knecht, +stadi-, Statte.
Kneese
Kneitlingen Alte Bezeichnungen des Ortes waren 1135 Knetlinge, 1141 Cletligge, 1147 Clettinge, 1236 Rothgerus de Cletlinge, 1318 Cletling, 1318 Cletlinghe, 1356 Knetlinge, 1372 Cletlynge, 1395 Kleetlinge und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Knetling.
Im Jahre 1135 schenkte Kaiser Lothar seinem Dom in Königslutter acht Hufen Land in Kneitlingen; 1141 kam Kneitlingen als Cletlinge vor. Eine Familie von Kneitlingen hatte bis zum Jahre 1350 Grundbesitz im Dorf.
Knetzgau Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte um das Jahr 780 in der Ilbicschen Schenkungsurkunde, worin der Ort unter dem Namen Knetzcegewe genannt wird. Die Burg Knetzgau, eine abgegangene mittelalterliche Wasserburg, die sich nordöstlich der Dorfmitte befand (heute: Schloßweg 12) wurde im Bauernkrieg, zerstört.
Knittelsheim Knittelsheim wurde im Jahr 808 im „Weißenburger Codex Traditionum“ erstmals als Cnutilesheim als Ort im Speyergau urkundlich erwähnt.[4] Die Endung -heim lässt auf eine Gründung im 5. bis 6. Jahrhundert im Zuge der Fränkischen Landnahme schließen. Der erste Teil des Ortsnamens leitet sich mutmaßlich vom Namen Knutil ab, was eine Verkleinerungsform von „Knut“ darstellte.
Knittlingen 843 Kopie1183–95 inter Cnudelinger marcam, 1152 Cnutelingen [Original], 1448 Knütlingen [Original]; Knittlingen [Original] (1536). Der Siedlungsname ist zurückzuführen auf eine -ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutschen Personennamen *Knutil, der dem Appellativum althochdeutsch knutil (> mittelhochdeutsch knüt(t)el) ‘Grobian, grober Mensch’ entspricht. Die Endung -en geht zurück auf die althochdeutsch Dativ-Plural-Endung -un, die bereits zum Mittelhochdeutsch hin zu -en abgeschwächt wird und einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei ...’ ausdrückt, sodass für die anzusetzende althochdeutsch Ausgangsform *Knutil-ing-un eine ursprüngliche Bedeutung ‘bei den zu einer Person namens *Knutil gehörigen Leuten’ erschlossen werden kann. Die Belegform Knütlingen aus dem 15. Jahrhundert bezeugt neben der mittelhochdeutschen Synkope des von ursprünglich -i zu -e abgeschwächten, unbetonten Nebensilbenvokals einen durch das in der Folgesilbe enthaltene -i bewirkten Umlaut des ursprünglich -u-, der später mundartlich zu -i entrundet wird. So Knielingen, Ortsteil von Karlsruhe, Reg.-Bez. Karlsruhe, und Knittelsheim, Landkreis Germersheim.
Knöringen Knöringen wurde erstmals 775 im Lorscher Codex als „Cnoringen“ urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung geht auf den Namen des Gründers Knoro zurück.
Knopp-Labach
Knorrendorf Knorrendorf ist ein ehemaliges Gutsdorf, dessen Grundstruktur kaum noch im heutigen Dorfgefüge ablesbar ist. Das ehemalige Gutshaus und ein Dorfteich sind erhalten. Das Gut befand sich von alters her bis 1932 im Besitz der Familie von Zülow. 1760 wurde aber die Familie von Oldenburg als Besitzer genannt.
Die Ortsteile Friedrichsruh, Gädebehn, Kastorf und Kleeth waren ursprünglich Gutsdörfer. Kastorf verfügt über einen symmetrisch angelegten Gutshof. Das Schloss und noch einige Wirtschaftsgebäude sind erhalten geblieben.
Knüllwald Der Name „Knüll“ ist als Bezeichnung für einen abgerundeten Hügel oder eine Kuppe vor allem im niederdeutschen Sprachraum weit verbreitet, ein verwandtes Wort ist Knolle. Bergnamen mit Knüll, auch Knill, Nüll, Nöll und zahlreiche ähnliche Formen, ebenso in anderen germanischen Sprachen, so englisch und norwegisch knoll und dänisch knold, sind auch in anderen Landschaften verbreitet, sowohl als Bestandteil von Flurnamen, wie in Namen für Berge und Anhöhen, und wald.
Koberg Niederdeutsch und abgeschliffen aus dem hochdeutschen Kaufberg oder
Niederdeutsch vom hochdeutschen Kuhberg.
Heißt es in den Lübecker Adressbüchern von 1834, 1838 und 1844 noch: Kaufberg oder Kuhberg, ein freier Platz bey der Jacobi- und der Heilig-Geist-Kirche, zum Verkauf von Obst, Korn u. dgl., so tritt ab 1852 ein Bedeutungswandel ein: Kaufberg s. Kuhberg und dort Kuhberg oder Kaufberg (Text wie vor). Ab 1868 heißt es: Kuhberg irrthümlich auch Kaufberg genannt…. Somit ist die zweite Namensdeutung am wahrscheinlichsten. Eine lateinische Bezeichnung – wie für viele andere Straßen in der Lübecker Altstadt – ist für diesen Ort nicht überliefert.
Kobern-Gondorf, 817 Kopie Anfang 1200 de Cuneronos (lies Cuuerono) 92 in Cuuernu. 1157 Couerne, 1192 Kouerne.
In einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Egbert von Trier zu Gunsten des Benediktinerklosters St. Marien wird Kobern im Jahr 980 als coverna erstmals erwähnt. Es gibt jedoch Hinweise, die auf eine frühere Existenz des Ortes schließen lassen. So wurde in einer zwischen 751 und 768 verfassten Lebensbeschreibung des hl. Bischofs Maximin, die freilich legendarische Züge trägt, im Zusammenhang mit dem Heiligen Lubentius, dem Koberner Pfarrpatron, der Ort cubrunum erwähnt.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Gondorf als condrovia im Jahr 871. Frühere Hinweise sind ein Reisebericht aus dem Jahr 588 mit einer Ortsnennung contrua, und merowingische Münzen mit der Inschriftprägung contrua castro aus dem 7. Jahrhundert.[10] In der bereits oben erwähnten Schenkungsurkunde aus dem Jahr 980 wird die Schreibweise gontreve verwendet.
Koblentz Koblentz wurde im Jahr 1293 erstmals urkundlich erwähnt als „colbcutz“ (slawisch für „Salzwiese“). In dem später „Coblentz“ geschriebenen Ort wurde vermutlich schon damals Siedesalz gewonnen.
Koblenz An der Mündung der Mosel in den Rhein am so genannten „Deutschen Eck“, zwischen Bonn und Mainz. Durch Zusammenfluss von Rhein und Mosel bereits sehr früh wichtiger Standort für römisch Erdkastelle, um 500 Eroberung durch die Franken, um 550 hier fränkisch Königshof, 882 Siedlung durch Normannen zerstört, 1276 Erwähnung eines Koblenzer Stadtrates, 1562 kurtrierische Landstadt, 1794 Einnahme durch Franzosen, ab 1801 auch staatsrechtlich zu Frankreich, seit 1815 preußisch, ab 30. 8. 1946 zu Rheinland-Pfalz. 2.–4. Jahrhundert Confluentes, 496/506 (Kopie) Conbulantia, 893 (Kopie1222) covelenze, 1323 Kovelenze, 1336 Cobelenze, 1406 Covlentze. Lateinisch (apud) Confluentes ‘am Zusammenfluss (von Mosel und Rhein) ’, eingedeutet als *Kóbulantia > Kovelenze. So Koblenz, CH an der Mündung der Aare in den Rhein.
Kobrow
Kochem, (Koblenz) 86 Kopie = 920 Cuchuma, 1051 Chuchomo, 1139 Cuchema, 1171 Cochema.
Kocherscheidt (Wülfrath) 1047 Kokersceth.
Coesfeld, (München) 1 Hälfte 900 Coasfeld, 1047 Cuosfelde. Germanisch koas, zu ko-, Kuh, + feldu-, Ödland, Heide.
Kochel am See Abgesehen von ihrer Landschaft ist die Siedlung für den Schmied von Kochel bekannt, der der Legende nach im Spanischen Erbfolgekrieg einen bayerischen Bauernaufstand gegen die österreichisch-ungarischen Besatzer in Sendling anführte. Liegt am Kochselsee.
Kodersdorf Der Ortsteil Kodersdorf wurde 1402 erstmals als Kosmirsdorf erwähnt. Die Ortsform als Waldhufendorf weist darauf hin, dass es sich um eine deutsche Siedlung in der zweiten Phase der deutschen Ostsiedlung handelt.
Ködderitzsch Eine erste urkundliche Erwähnung ist derzeit noch nicht verifizierbar. Bekannt hingegen ist die Entwicklung des Ortsnamens von Codirs im Jahre 1247 über Kodirtz (1337) zu im Jahr 1341 Kodertsch bis zum heutigen Ködderitzsch.
Köditz Die erste urkundliche Erwähnung von Köditz stammt aus dem Jahre 1359 mit dem Verkauf eines Hofes in Köditz („Höffelin zu Kotitz“) an den Ritter und Richter Hans von Wizzelstorf.
Ködnitz Der älteste Teil der Gemeinde ist der Gemeindeteil Kauerndorf, der bereits kurz nach der Stauferzeit im sogenannten Interregnum im Jahr 1256 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Der Gemeindeteil Ködnitz wurde 1310 als „Kotentz“ erstmals urkundlich erwähnt. 1363 wurde der Ort erstmals „Kodnitz“ genannt. Namensgebend ist der slawische Personenname Choten mit dem Zugehörigkeitssuffix -ice. Der Ortsname bedeutet also Ort des Choten.
Köfering Urkundlich wird Köfering erstmals 1143 als Cheferingen erwähnt. Die Veste Köfering wurde am 26. Dezember 1491 während des Aufstandes des Löwlerbundes zerstört.
Kohlberg, (Herzogenrath) 1106 Colburne.
Kohlflage, (Fockinghausen, Osnabrück) 1015-25 Colstidi.
Kohlstadt, 1015-25 Colstidi.
Köhn
Kölbingen Schönberg wurde erstmals 1234 erwähnt. Der Ort muss bereits vor 1494 eine Kirche aufgewiesen haben.
Kölbingen wurde erstmals im Jahre 1253 urkundlich erwähnt. Von 1253 bis 1270 ist eine niederadlige Familie nachweisbar, die nach dem Ort benannt war. Aufgrund der Namensendung, bei der es sich um eine Abwandlung der Silbe -heim handelt, wird Kölbingen, wie mehrere -heim-Orte in der Umgebung, als fränkische Gründungen von vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. angesprochen. Jedoch ist diese Datierung keineswegs gesichert.
Möllingen wurde erstmals 1322 urkundlich erwähnt. Das zunächst wohl aus Westerburg stammende niederadlige Haus Nüssel nannte sich von 1329 an von Möllingen und erlosch kurz nach 1474. 1728 wurde die Kapelle St. Joseph erbaut.
Koisdorf, (Koblenz) 1131? Condestorp, 1219 Consdorp.
Kölleda Altthüringische Siedlung an alter Fernstraßenkreuzung; 8.–13. Jahrhundert Herrensitz mit Marktflecken, Stadtrecht 1392; im Mittelalter Viehzucht (1487 Kuhkölln). (802) Mitte 12. Jahrhundert in villa Collide,1050 Collithi, 1160 Cullede, 1195 Kullide, 1282 Kollede, noch 1506 Kolleda. Als Ortsname gebildet wohl am ehesten zu altsächsisch ko ̄li ‘Kohl, Gemüse’ und Suffix altsächsisch-ithi als Hinweis auf reiches Vorhandensein des vorher Genannten, also etwa ‘Ort mit Gemüsereichtum’, was zu dem fruchtbaren Gebiet passt. Die früh eingetretene Kürzung des |o ̄| > |o| ist durch die nachfolgende Silbe erklärbar, vgl. auch die h. umgangssprachlich kurze Aussprache des |o ̄| in Kohlrabi. Unterstützend kann lautliche Nähe zu Pflanzenbezeichnung gewirkt haben, vgl. mittelniederdeutsch kol, kolle ‘Kopf, oberster Pflanzenteil’, auch mittelniederdeutsch kölle ‘Pfeffer-, Bohnenkraut, Würzpflanze’. Der älteste Beleg sowie spätere Formen mit -ede, -ide beruhen auf althochdeutsch Schreibung. Der Umlaut o > ö bleibt lange ungekennzeichnet und tritt erst spät (16. Jahrhundert) in der Schrift entgegen. Mundartlich Aussprache mit |u| für |o| ist in den Schriftformen erkennbar. Mundartlich auslautend -de wird kanzleisprachlich im 15./16. Jahrhundert zu -da (vgl. Apolda und Sömmerda). Altsächsisch kol, althochdeutsch kolo ‘Kohle’ könnten ebenso im Ortsname enthalten sein, aber ‘Ort mit Kohlenmeilern’ dürfte auf Grund der Lage in Waldferne ausscheiden. So Kohlgärten, Ortsteil von Leipzig, 1446 die Kolestucken.
Köllertal, (Köllerbach) 1225 Colredal.
Köllig, (Trier) 902 Colathech, 1143-62 Coldiche.
Kölln-Reisiek Der Name Kölln-Reisiek besteht erst seit dem 20. Jahrhundert. Wenn man in der Geschichte zurückschaut, findet man belegt, dass es seit dem 16. Jahrhundert die Gemeinde damals noch unter dem Namen Colling gibt. Über die Jahrhunderte entwickelte es sich zu Cölln, ehe im 19. Jahrhundert der zweite Teil Reisiek hinzukam. Der Ortsnamenforscher Laur geht davon aus, dass Kölln vom mittelniederdeutschen Wort Kolle (Spitze einer Pflanze) abgeleitet wurde. Reisiek ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen, kommt aber wohl von dem altdänischen Rei wie Fischplatz, und Siek ist eine altgermanische Bedeutung für „sumpfige Niederung an einem Fluss“.
Die Bedeutungen werden auch durch das Wappen mit dem abgebildeten Reiher bestätigt. Diese Vögel hatten in den letzten Jahrhunderten in Kölln-Reisiek ihre Brutstellen. So ist die Gemeinde nach der Naturbegebenheit und der Tierwelt benannt.
Köln Als oppidum Ubiorum (Tacitus) Zentralort des germanischen Stammes der Ubier, 19/18 v. Chr. auf die linke Rheinseite umgesiedelt (Ubiermonument), 50 n.Chr. nach der in diesem oppidum geborenen Kaisergattin Agrippina benannte römisch Kolonie (Stadt mit römisch Bürgerrecht für die Einwohner), Zentrum der Provinz Germania Secunda, seit 3. Jahrhundert immer stärkere Einfälle germanisch Franken, Christianisierung vielleicht schon ab 180, erster Bischof Maternus 313/314 bezeugt, fränkisch Herrschaft seit Mitte 5. Jahrhundert, Erzbistum seit Karl dem Großen, erster Dombau wohl ab 850, danach viele romanisch Stiftsgründungen/Kirchenbauten, geistliches Zentrum im Mittelalter, Pilgerstadt, städtische Universitätsgründung 1388, dauerhafte Auseinandersetzungen zwischen Erzbischof/Kurfürst und dem bürgerlichen Stadtregiment, ab 1475 freie Reichsstadt, Reformationsversuche ab 1543 gescheitert, wirtschaftlicher Niedergang im 17./18. Jahrhundert, ab 1815 preußisch. 1975 kommunale Neugliederung mit Stadterweiterungen, neun Stadtbezirke (Chorweiler, Ehrenfeld, Innenstadt, Kalk, Lindenthal, Mülheim, Nippes, Porz, Rodenkirchen). 50 Colonia Claudia Ara Agrippinensium, 332 Agrippina, nach 450 Colonia, im Mittelalter Colne, Coellen, Ende 19. Jahrhundert Köln. Lehnname aus dem lateinisch Appellativum colonia, das eine Stadt außerhalb Italiens, meist mit Legionsveteranen besiedelt, mit der Rechtsstellung des ius Italicum bezeichnete (vgl. Xanten, das 98/99 von Kaiser Trajan zur Colonia Ulpia Trajana erhoben wurde). Anfangsbetonung und Umlaut führten im Mittelalter zu Cöln, die historisierende Orthografie wurde entsprechend der Lautung erst im Zuge der orthografischen Normierungen des späten 19. Jahrhundert zu Köln geändert (Kassel u. ä.).
Kölngau, (Gau um Köln) 86 in pago Coloniensi.
Kolrum, (Aachen) 1215 illius platee que dicitur Caelru.
Kommen, (Trier) 922 in villa Cuminu. Mitten 1200 in uilla Keiminu.
Kommern, (Köln) 1140 Chumbere.
Kond, (Kochem) 857 in uilla Condenduno, 912 in Condodono. Keltisch condo-, Zusammenfluss + dunon, Burg.
Köngen 1336 Verkauf der Herrschaft von den Grafen von Hohenberg an die Grafen von Aichelberg, 1382 durch Heirat an die Thumb von Neuburg, die Köngen vielfach teilten, 1384/5 gerät ein Teil an das Kloster Denkendorf, 1666 Verkauf der Ortshälfte von Friedrich Albert Thumb nach mehreren Herrschaftswechseln innerhalb der Familie an Württemberg. Schloss Köngen, Jupitergigantensäule, Ulrichsbrücke. 1075 Chuningin [Original], 1181 Cuningin [Original], 13. Jahrhundert Kungen. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Cuno, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Cuno’. Die Entwicklung zu ö in der heutigen Namenform erklärt sich durch Senkung von umgelautetem ü zu ö, bevor es in der Mundart zu e entrundet wurde.
Köngernheim Die erste bekannte Erwähnung findet sich im Lorscher Codex in einer Urkunde vom 27. Februar 782 über die Schenkung von einem Morgen Land in der Cuningesheimer marca (Köngernheimer Gemarkung).
Königheim Königheim wurde 1149 erstmals bei einem Gütertausch zwischen König Heinrich VI. und dessen Bruder Friedrich mit Markward von Grumbach urkundlich erwähnt. Während der Ära der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum Herzogtum Franken. 1422 erhielt die Gemeinde das Marktrecht.
Die in Kirchennähe gestandene Burg Königheim wird 1329 urkundlich erwähnt, als die Besitzer, die Grafen von Wertheim, die Burg dem böhmischen König Johann zu Lehen antrugen. Das huse zu Kennecken, Königheim hieß ursprünglich Kannenheim, existierte sicher schon seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts. 1209 ist erstmals Ortsadel als Herren zu Kennenkeym bekannt. 1453 ist die Burg im Lehensbuch der Grafschaft Wertheim noch erwähnt, 1486 wird der Turm der Kirche als burch thurn genannt.
Königsau as Dorf Königsau im Kellenbachtal wird im Jahre 1325 als „Kunigesauwe“ erstmals urkundlich erwähnt. Spätere neuzeitliche Schreibformen des Ortsnamens waren „Königß Auen“ (1601) und „Kinzau“ (1766), wobei die letztere Namensform in der mundartlichen Ortsbezeichnung „Kinze“ oder „Kinnse“ bis heute weiter existiert.
Der mittelalterliche Ortsname geht auf das althochdeutsche „cuning“ (König) zurück und lässt den Schluss zu, dass das Gebiet um Königsau/Kellenbach einmal Königs- bzw. Reichsgut war. Zu dieser Deutung dürfte auch die Rolle der Herren von Stein (Steinkallenfels) passen, die als Reichsministeriale im Hochgericht Kellenbach die Gerichtsbarkeit ausübten.
Koningsbäch, (Bach in Koblenz) 1096 Cungebach.
Königsbach-Stein Königsbach: 1252 Kunegesbach [Original], 1404 Kungspach ... Kongspach [Original], 1556 Küngspach; Königsbach [Original] (1689). Stein: 1. Hälfte 12. Jahrhundert Kopie12. Jahrhundert Kopie16. Jahrhundert ad Steine, 1252 Stein [Original]; Stein (1404). Königsbach: Bestimmungswort des für der Ortsname anzusetzenden ursprünglich Gewässername althochdeutsch *Kuni(n)gesbah (> mittelhochdeutsch *Küneges-bach mit i-Umlaut) ist eine Genitiv-Singular-Form zu althochdeutsch kuni(n)g (> mittelhochdeutsch künec mit i-Umlaut) ‘König, Herrscher’. Als Grundwort fungiert althochdeutsch bah (> mittelhochdeutsch bach) ‘Bach, kleiner Wasserlauf, fließendes Wasser’ ( -bach), sodass als ursprünglich Bedeutung des Ortsname ‘(Siedlung an/bei einem) Bach, der nach einem König/Herrscher benannt ist’ erschlossen werden kann. Durch Ansiedlung an diesem Bach konnte der ursprünglich Gewässername auf die Siedlung übertragen werden. Die mitteldeutsche Senkung von -ü zu -ö vor -n (vgl. z.B. auch münech > Mönch) setzt sich im Neuhochdeutsch allgemein durch und hier auch unter dem Einfluss des Neuhochdeutsch Substantivs König in der amtlichen Schriftform des ON. In den frühen Belegen wurden die Umlaute -ü und -ö in der Schrift nicht markiert. Stein: Der Ortsname geht zurück auf das Appellativum althochdeutsch, mittelhochdeutsch stein ‘Stein, Fels’, dass v.a. im Mittelhochdeutsch auch für auf Felsen und/oder aus Stein erbaute Burgen (vgl. auch Ortsname-Grundwort -stein) oder auch auf Felsen und/oder aus Stein erbaute Häuser beziehungsweise Gebäude stehen konnte. Da bei der Siedlung Stein eine abgegangene Burg (Burgweiler) nachgewiesen werden kann, dürfte hier von einem ursprünglich Burgnamen auszugehen sein. Der Ortsname könnte aber auch schon viel früher existiert haben und auf ein steinernes Heiligtum zurückgehen, da 1912 an der Südostseite des Chores der Steiner Stephanuskirche ein circa 70 cm hoher römischer Viergötterstein aus der Zeit um 100 n. Chr. herausgebrochen wurde. Die allgemeine Bezeichnung althochdeutsch stein für diesen heiligen Viergötterstein könnte dann auch auf die bei diesem Ort errichtete Burg und die dort gegründete (Burg-)Siedlung übertragen worden sein. So Königsbach an der Weinstraße, Ortsteil der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße, und Stein, Ortsteil von Gossersweiler-Stein.
Königsberg in Bayern Königsberg entstand infolge eines Burgenbaus auf dem „Weinberg des Königs“. Siehe Burg Königsberg, um 1180 vermutlich auf dem Boden einer altfränkischen Königsdomäne. Es bestand aber schon im Frühmittelalter im Bereich der Vorstadt eine Siedlung namens „Ingelhofen“. Im Jahr 1234 wurde Königsberg erstmals erwähnt, 1333 erhielt es die Marktgerechtigkeit und 1358 schließlich die vollen Stadtrechte.
Königsbronn 1303 Gründung eines Zisterzienserklosters und Benennung nach dem Stifter König Albrecht I. Kloster Königsbronn, Burgruine Herwartstein, Rathaus, Georg-Elser-Gedenkstätte. 1302/03 (Kopie1425) Kúnigsbrunnen, 1303 Kv·nigsbronn, 1341–47 Chungsbrunne/Kungesprunnen [Original], 1492/94 Kónigßpronn; Königsbronn (16. Jahrhundert). Der Name bezieht sich auf den Quelltopf der Brenz. Das Grundwort ist althochdeutsch brunno, mittelhochdeutsch brunne, brun ‘Quelle, Brunnen’, -brunn/-bronn. Der Stammvokal u wird vor Nasal zu o gesenkt. Das Bestimmungswort althochdeutsch kunig, mittelhochdeutsch kunic ‘König’ erinnert an den Kauf der Herrschaft Herwartstein durch König Albrecht I. Der Name bedeutet ‘(Kloster) an der dem König gehörenden (Brenz-)Quelle’. Zahlreiche Ortsname mit dem Bestimmungswort König sowie dem Grundwort -brunn/bronn in D und A.
Königsbrück Am Übergang der alten West-Ost Straße über die Pulsnitz um 1200 als Grenzburg mit Burgsiedlung zwischen böhmischer Oberlausitz und Mark Meißen angelegt, 1331 Stadtrecht. 1248 Ku ̊ningesbruc, 1268 Konigesbrucke, 1318 Konigisbrucke, 1350 Kungesprucken. Bildung mit dem Grundwort-brück und dem Bestimmungswort althochdeutsch und altsächsisch kuning ‘König, Mann aus vornehmem Geschlecht’, mittelhochdeutsch künic. Königsbrück war der Brückenort des (böhmischen) Königs. So Königstein/Sächsische Schweiz.
Königsbrunn Der Ort gehört zu den jüngsten Siedlungen Bayerns, doch finden sich zahlreiche prähistorische und römische Siedlungsreste; Königsbrunn liegt an der römischen Via Claudia. Ältestes Gebäude ist das zeitlich vor der Stadt entstandene Neuhaus (17. Jahrhundert) mit der Kapelle St. Nepomuk (1735), 1842 erfolgte die Erhebung zur Gemeinten, 1967 zur Stadt. 1839 Königsbrunn, 1840 Kolonie, 1840 Ansiedlung auf dem Lechfeld, 1841 Kolonie auf dem Bobinger Lechfeld (fälschlich Königsbrunn), 1842 Neubobingen. Der Ort ist nach mehreren Brunnen benannt, die offenbar 1833 von einem der königlich-bayerischen Landbureaus in Auftrag gegeben worden waren. Mit dem neuen, nach Tradition klingenden Namen setzten sich die Einwohner schnell gegen die umliegenden Dörfer durch, welche ihre anfängliche Ablehnung auch mit der Verleugnung des neuen Ortsnamens zum Ausdruck brachten (Kolonie, Ansiedlung). Anlehnung an ähnliche Ortsname wie Königsbronn (Landkreis Heidenheim).
Königsdorf, 1051 Kuningistorp, 1051 Cunengestorph, 1136 Kuningesthorp. 1171-72 Kunengesdorp. Germanisch kuninges, zu kuninga-, König + porpa, Dorf. Als Wahrzeichen Königsdorfs kann die sog. Königslinde gelten, die bis 1909 stand und der Legende nach an der Stelle einer Kapelle gepflanzt wurde, in der Karl der Große dem späteren Kölner Bischof Hildebold begegnet sein soll. Das Benediktinerinnenkloster Königsdorf wurde urkundlich erstmals 1136 erwähnt. Legenden über die Gründung reichen weit in die Vergangenheit zurück.
Königsfeld, (Koblenz) 992 Cuningesueld.
Königsee-Rottenbach Der Ort Königsee wurde erstmals 1199 als Kunigesse urkundlich erwähnt. In einer Urkunde über einen Streit des Abtes von Paulinzella, Gotebold von Etzleben, über das Patronat der Kirche von Schwarza, wird ein Mann mit dem Namen "Guntherus plebanus von Kunigesse‘ erwähnt. In späteren Urkunden findet die Stadt als Kunegesse, Cungesse, Konigisse oder Kuningesse Erwähnung.
Erstmals als Stadt bezeichnet wurde Königsee im Jahr 1257. Eine Urkunde über eine Übereignung an das Kloster Georgenthal beinhaltet unter anderem die Bezeichnung Gunterhus de vanre, civis noster in Kungesse.
Rottenbach wurde erstmals 1253 in einer Urkunde des Klosters Paulinzella erwähnt. Die Teilung des Ortes in Ober- und Unterrottenbach erfolgte 1411.
Königseggwald Der Ort Wald war um 1000 als Grablege der Vögte des Klosters Reichenau bedeutend. Später war der Ort wohl mit der Burg Königsegg (heute zu Guggenhausen) verbunden.
Am 4. Januar 1083 stifteten die Edeln Hezelo und Hesso in Heratskirch ein Kloster zu Ehren des Heiligen Georg, von welchem sie Reliquien besaßen. Gleichzeitig übergab Hezelo den Ort Wald (Königseggwald) in den Schutz des Grafen Mangold von Alshausen, damit er das darin zu stiftende Kloster dem apostolischen Stuhle unterstellen möge.[2] Hezelo hatte vor, das Kloster im Oberschwäbischen zu errichten, doch bestand der Hirsauer Abt Wilhelm (1069–1091) auf eine Verlegung der Stiftung, um das neue Kloster weitgehend der weltlichen Einflussnahme zu entziehen. Schließlich einigten sie sich auf einen Ort im Schwarzwald als Platz für die Klostergründung: Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald.
Königsfeld (Mecklenburg) Die Gemeindeteile wurden 1230 erstmals im Ratzeburger Zehntregister erwähnt. Der Ortsteil Bülow war der Stammsitz derer von Bülow, die im Mittelalter zu den Hauptstiftern des Rehnaer Nonnenklosters gehörten.
Königsfeld (Eifel) Königsfeld wurde am 19. Mai 992 erstmals urkundlich erwähnt, als König Otto III. seinen Getreuen, den Brüdern Sigibodo und Richwin, den Bannforst zu „Cuningesvelt“ schenkte. Am 7. Oktober 1226 übergab König Heinrich VII. dem Gerichin von Sinzige das Patronatsrecht von „Kuningsfelt“. In einer Urkunde aus dem Jahr 1276 wird der Ort „Conixfelt“ genannt. 1335 wird die Wasserburg zu „Cunisfelt“ urkundlich zum ersten Mal erwähnt.
Königsfeld (Oberfranken) Die Region um Königsfeld war in der Spätantike von Slawen bevölkert. Die Namen einiger Gemeindeteile von Königsfeld haben slawischen Ursprung. Die Überreste slawischer Fliehburgen mit Ringwall-Anlagen zeugen ebenfalls davon, so etwa der Burgstuhl und das Gehai.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Königsfeld im Jahr 741 in einer karolingischen Schenkungsurkunde als Königshof „Chunigeshofen in montibus versus Bohemiam“ (Königshof im Gebirge auf Böhmen zu). 1008 schenkte der spätere Kaiser Heinrich II. dieses Königsgut („sein Eigen mit allen Zugehörigen“) dem Bistum Bamberg. Bamberger Ministeriale, also Gefolgsleute des Bischofs, sind seit 1121 nachweisbar. Zu diesen zählt das Adelsgeschlecht der Herren von Königsfeld, welches später ausstarb.
Königsfeld (Sachsen) Das Platzdorf Königsfeld wurde erstmals im Jahr 1273 unter Nennung eines Herrensitzes des Heinrich v. Konigswalde (wohl Konigsvelde) bzw. im Jahr 1280 unter Nennung des Heinricus de Kunigesvelt erwähnt. Die Dorfkirche Königsfeld wurde bereits im Jahr 1334 erwähnt.
Königsfeld im Schwarzwald Königsfeld im Schwarzwald ist eine planmäßige Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine aus dem Jahr 1806. Auf der Suche nach einem geeigneten Siedlungsort für die Brüdergemeine schrieb der Diaspora-Pfleger Lorenz Nagel bereits im August 1804 über den hier gelegenen Hörnlishof, auf dessen Fläche von nur 150 ha die spätere Kolonie entstehen sollte.Königsfeld wurde somit die erste Siedlungsgründung der 1727 in Herrnhut durch Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf ins Leben gerufenen Brüdergemeine im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg.
Die Gründungsurkunde König Friedrichs I. von Württemberg datiert auf den 12. August 1806.
Königshain Der Ort Königshain wurde erstmals im Jahr 1298 urkundlich erwähnt. Die Gemahlin eines böhmischen Königs soll sich hier in den Wäldern ein Jagdquartier eingerichtet haben (daher stammt wahrscheinlich auch der Name).
Königshain-Wiederau Das Waldhufendorf Wiederau in der Bachaue des Wiederbachs wurde im Jahr 1174 in einer Urkunde des Klosters Zschillen als Wiedera erwähnt. Die Kirche des Orts wurde um das Jahr 1200 im Auftrag des Klosters Zschillen errichtet.[2] Mit Theodericus de Widera wurde 1316 ein Herrensitz im Ort belegt. Die „Herren von Wiederau“ tauchen in den Urkunden von 1303 bis 1410 auf.
Das Waldhufendorf Königshain wurde zwischen 1100 und 1250 von thüringischen Bauern besiedelt. Die um 1180 geläufige Bezeichnung Kungeszewig deutet auf den ehemaligen königlichen Bannwald hin, der noch 1174 im Besitz der Wettiner war. Allerdings wurde der Ort erstmals urkundlich erst im Jahr 1448 als „Konigßhayn“ erwähnt.
Königsheim Königsheim wurde im Jahre 777 erstmals als „Kunigshaim“ urkundlich erwähnt.
Königshügel Beide Ortsteile (Königshügel und Königsberg) wurden im 18. Jahrhundert im Rahmen der Geestkolonisation auf Anordnung des damals in Personalunion auch das Herzogtum Schleswig regierenden dänischen Königs Friedrich V. als sogenannte Kolonistendörfer gegründet.
Königslutter am Elm Bei einem 1135 von Kaiser Lothar aus einem Kanonissenstift (11. Jahrhundert) umgewandelten Benediktinerkloster gegründet, Anfang 14. Jahrhundert Marktrecht, um 1400 Stadtrecht, Stiftskirche im „Königslutterer Stil“ zählt zu den großen romanisch Kirchenanlagen Niedersachsens, Grablege Kaiser Lothars († 1137). 1135 in Luttere (Kopie18. Jahrhundert), 1348 in Regali Luttere (Kopie 14. Jahrhundert), 1358 to Koniges Luttere [Original]. Der Ortsname basiert auf dem Gewässername Lutter, zu altsächsisch hlu ̄ttar, mittelniederdeutsch lutter ‘rein, klar, hell, sauber’, der entweder auf ein feminin Subtantiv *(H)lu ̄ttara oder auf ein Kompositum mit dem Grundwort-aha, also *(H)lu ̄ ttar-aha, zurückgeht. Der Zusatz König sgilt dem König und Kaiser Lothar. So Lutter am Barenberge, Landkreis Goslar; Lutter, Ortsteil von Neustadt am Rübenberge, Region Hannover.
Königsmachern. 1065 Machra, 1221 Macre. Romanisch maceria, Trummer.
Königsmoor Im Jahr 1722 hieß das Gebiet noch Todtholzmoor oder Rieper Moor. Bei der Verkoppelung im Jahr 1860 ging der größte Teil des Gebietes an das Königreich Hannover über und erhielt dabei den heutigen Namen Königsmoor.
Königsmoos Im Jahre 1777 erbte Karl Theodor von der Pfalz das Kurfürstentum Bayern. Im gleichen Jahr schlug der Statthalter von Neuburg, Graf Pappenheim, die Trockenlegung des „Donaumooses“ vor. In den Jahren 1778 bis 1781 schuf der naturkundige Benefiziat Johann Jakob Lanz von Berg im Gau mit seinem „Hauptbericht“ die wissenschaftliche Grundlage für die spätere Entwässerung und Kultivierung des Donaumooses. Die Gemeinde Königsmoos entstand am 1. Januar 1975 durch den freiwilligen Zusammenschluss der drei Gemeinden Klingsmoos, Ludwigsmoos und Untermaxfeld. Ausgangspunkt für die Namensgebung war, dass die Orte Unter- und Obermaxfeld nach König Max I. Joseph und Ludwigsmoos nach König Ludwig I. benannt worden waren. Klingsmoos hieß ursprünglich Theresienfeld, benannt nach der Königin Therese von Bayern, der Gattin Ludwigs I.
Königspitze, (Kurten) 1217 Kuningispuzze.
Königstein (Oberpfalz) Der Ort wurde erstmals um das Jahr 1130 als „Chungestein“ erwähnt, was so viel wie Königsburg bedeutet. Er war Sitz der Reichsministeralien von Königstein, die urkundlich im Jahre 1125 genannt wurden und nach 1250 ausstarben.
Königstein (Sächsische Schweiz) Königstein: um 1200 königlich-böhmische Burg mit Burgsiedlung, später sächsische Landesfestung und Amtssitz. 1241 lapis regis, 1336 Chunigstein, 1379 der Kunigstein mit dem stetil, 1445 stetlin Konigstein. Die lateinisch Bezeichnung lapis regis ‘des Königs Stein’ entspricht der deutschen, eine Bildung mit dem Grundwort -stein, das den Tafelberg bezeichnet, auf dem die königlich-böhmische Burg und spätere meißnischsächsische Festung liegt. Im Bestimmungswort steht althochdeutsch und altsächsisch kuning ‘König, Mann aus vornehmem Geschlecht’, mittelhochdeutsch künic.
Königstein im Taunus Staufische Gründung als Burg in der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert, Ersterwähnung 1215, Ausbau durch die Münzenberger, dann die Falkensteiner, die 1313 Stadtrecht erwirkten. Um 1215 Kunegistein (Kopie 13. Jahrhundert), 1225 Kuningestein [Original], 1378 Konigsteyn [Original]. Das Bestimmungswort zeigt typische sprachund namengeschichtliche Veränderungen gegenüber der althochdeutsch beziehungsweise frühmittelhochdeutsch Ausgangsform kuninges-: Schwund des velaren Nasals vor -g in der Nebensilbe, Verschmelzung des Genitiv-s mit dem s-Anlaut des Grundworts, Abschwächung beziehungsweise Synkope der Nebensilbenvokale, i-Schreibung für ə, mitteldeutsch Senkung -ü> -övor Nasal, wobei der Umlaut im Mitteldeutsch bis ins 16. Jahrhundert unbezeichnet blieb. Das Bestimmungswort in Verbindung mit dem in der mittelalter Burgennamengebung beliebten Grundwort -stein ist ein klarer Hinweis auf die königlich Gründung und damit auf die staufische Politik der Errichtung von Reichsburgen beim Ausbau eines Reichslandes Wetterau (Friedberg, Kronberg). Der Name Taunus begegnet schon in der Antike (Friedberg), ist vermutlich keltisch Herkunft (zu du ̄num ‘Burg’ oder *tamnos ‘Scheidegebirge’?), wurde im 18./ 19. Jahrhundert durch Gelehrte und Dichter wiederbelebt und verdrängte im 19./20. Jahrhundert die zuvor übliche, mundartlich noch länger lebendige Bez. die Höhe (Bad Homburg v. d. Höhe). So Königstein, Landkreis Amberg-Sulzbach, Königstein, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Königssundern, (Gau in Wiesbaden) 927 Kuningessundere. Germanisch kuninges, des Königs + sundaron, Sondereigen.
Königswalde Um 1200 erfolgte die Besiedelung des rechts des Pöhlbaches (Osten) gelegenen Ortsteiles. Der Ort stand unter der Herrschaft der Waldenburger und wurde Lichtenhain genannt. 1291 wurde Lichtenhain erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Aussterben der Waldenburger kamen ihre Besitzungen und mit ihnen die östlich des Pöhlbachs gelegene Seite im Jahr 1479 an das kursächsische Amt Wolkenstein. 1512 wurde der östliche Teil von Paul von Thumbshirn an die Stadt Annaberg veräußert. Der Ortsteil wurde Ratsseite genannt. 1523 erfolgte auf der Ratsseite der Bau einer Kirche, die zunächst Filialkirche der Mildenauer Pfarre war. Die Brettmühle südlich des Orts an der Straße nach Bärenstein wurde im Jahr 1536 durch den Rat der Stadt Annaberg errichtet.
Der links des Pöhlbaches gelegene Teil wurde um 1250 besiedelt und gehörte ursprünglich als Teil des Schlosses Schlettau zu Böhmen. Dieser Teil wurde in einer kaiserlichen Urkunde von 1379 erstmals als „Kunigswald“ erwähnt und kam im Jahr 1413 zum Kloster Grünhain.
Königswartha Königswartha wurde erstmals 1350 als Conigswarte urkundlich erwähnt und als „Städtlein“ mit Marktrecht bezeichnet. Der deutsche Name leitet sich von einer Warte (Als Wartturm, Warte, Warth, Wachtturm, Landwarte, Landturm oder Burgwarte wird ein meist einzeln stehender, oft von Wall und Graben umgebener Beobachtungsturm bezeichnet) des böhmischen Königs ab, die hier die alte Straße von Bautzen nach Hoyerswerda sicherte.
Königswinter Römisch Steinbrucharbeiten (Trachyt) nachgewiesen, fränkischer Grabstein von 680 im Ortsteil Oberdollendorf, 1015 dem Bonner Kloster Dietkirchen geschenkt, Grundbesitzer auch das Stift Essen und das benachbarte Kloster Heisterbach, später zum kurkölnischen Amt Wolkenburg (mit Drachenfels und Ittenbach) gehörig bis zum Ende des Alten Reiches, mit Stadtmauer, 1889 Stadtrechte und beginnender Tourismus (Zahnradbahn zum Drachenfels, Petersberg). 1015 Wintere, 1297 in Kunincswintre, 1402 zu Coninxwinteren. Der Name geht auf spätlateinisch vinitorium ‘Winzerort, Weingut’ zurück. Wegen der Verbindung -trunterblieb die Lautverschiebung -t zu -z-. Der spätere Zusatz Königs hat vielleicht mit karolingischem Königsgut zu tun. Die für die Jahre 882 und 893 überlieferten Belege in Winitorio und Wintre dürften auf das am anderen Rheinufer liegende Oberwinter (10. Jahrhundert auch Lucelen Winteren) zu beziehen sein.
Königs Wusterhausen Burg zur Sicherung des Übergangs über die versumpfte Notteniederung. Slawische Vorbesiedlung. Mitte des 17. Jahrhundert erwirbt das kurfürstliche Haus die Herrschaft Wusterhausen, die 1698 in den Besitz von Kronprinz Friedrich Wilhelm kommt. Als König baut er die alte Burg 1717/18 zum wasserumgebenen Jagdschloss, berühmt als Tagungsstätte des königlichen Tabakskollegiums, um. Seit 1935 Stadt. 1320 Wosterhusen, Veste, 1375 ad castrum Wusterhusen, Wusterhuse slavica, 1542 das Dorff Wendischen Wusterhausen mit dem Schlosse; Königsoder Wendisch Wusterhausen (1775). Grundform altpolabisch *Vostroˇz'n-, eine Bildung mit dem adjektivisch -n-Suffix von *vostrog < urslawische *ostrogч, in polnisch ostróg ‘Zaun aus spitzen Pfählen’, tschechisch ostroh ‘Bollwerk’, wobei im Altpolabisch ein v-Vorschlag erscheint. Der Name bezeichnete eine befestigte Siedlung. Er ist früh umgedeutet worden, und zwar zu mittelniederdeutsch wo ̄ste ‘wüst’ und mittelniederdeutsch hu ̄s ‘Haus’. Der Zusatz Wendisch diente zur Unterscheidung von dem benachbarten Deutsch Wusterhausen (1375 Düdeschen Wusterhausen, Wusterhausen theutonica), einer deutsche Gründung. Nachdem Wusterhausen im Besitz des Königs Friedrich Wilhelm I. war, bekam der Ort den Zusatz Königs. Ähnlich Wusterhausen/Dosse, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Wusterhusen, Landkreis Ostvorpommern.
Könnern Könnern wurde um 700 als sorbische Siedlung gegründet. Während des Kampfes der Sorben und Franken, die im Jahre 806 die Saale überschritten, entstand hier eine Burg an der Gabelung alter Handels- und Heerstraßen. Die Siedlung Könnern wurde 1004 oder 1007 durch Heinrich II. dem Erzstift Magdeburg geschenkt, im Jahre 1012 wurde der Ort erstmals als Conire in einer Urkunde von Bischof Thietmar von Merseburg erwähnt.
Konraderhof, (Rondorf) 1136 Cunrothe, 1158 Kunrode. Germanisch koni-, kühn, + ropa, Rodung.
Konstanz, (S. Bad) 1104 Constantia.
Kontich, 10- of 1100 castrum nomine Condacum. 1147 Contheca.
Köntrup, (Ostenfelde) mitten 1200 Cobbinkthorpe. Germanisch Kunninga purpa-, Siedlung der Leute des Kubbo.
Konz, (Trier) 1052 Cunza, 1114 Chunz.
Konzen, (Aa) 888 Compendio, 1200 Compendio, Compandium, 1136 Comeza. Romanisch compendium, Verkürzung.
Koray, (Zell) 1016-47 Curei, 1136 Curha.
Korbach, 1015-20 Curbike, 1036 Kurbike.
Körborn, 1179 Curberen, 197 Curbere. Der Urkunde von 1270 zufolge war Körborn damals ein Veldenzer Lehen des Burgmanns Johannes Raubesak auf Burg Lichtenberg, der dem Propst im Kloster Remigiusberg eine bestimmte Geldsumme zahlen musste. Der Name Raubesak deutet darauf hin, dass Sir Johannes gelegentlich Straßenraub verübte (rauben ist immer noch das deutsche Wort für „rauben“), obwohl dies nicht sicher bekannt ist. Laut einer Urkunde aus dem Jahr 1376 bestätigte ein Knappe von Sötern, dass Graf Heinrich II. von Veldenz ihn zum Burgmann ernannt hatte und dass ihm als Bezahlung für seine Dienste auch das Dorf Kerborn zugesprochen worden sei. Das Dorf gehörte damals zum Burgfrieden der nur wenige Kilometer entfernten Burg Lichtenberg.
Kordel, (Trier) 1139 Cordule, 1152 Cordule. 1177 Cordela. So zu Nebenfluss der Kyll zu Kordel.
Kördorf m Jahr 1142 wurde der Ort in einer Urkunde von Papst Innozenz II. als Stiftungsgut des Klosters Arnstein als „Kirechdorp“ erstmals erwähnt. Eine Kirche existierte nachweislich schon seit dem Jahr 1139.
Körle Körle wurde erstmals im Jahre 1074 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda urkundlich erwähnt. Folgende Schreibweisen des Ortsnamens sind aus den darauffolgenden Jahrhunderten überliefert: 1074 Chrulle, 1172 Kurle, 1299 Corle, 1391 Kirle; zudem 1787 Cörla und 1830 Koerle.
Körne, (Dortmund) mitten 1200 Curne. Germanisch kwirnja-, Kollektiv zu kwirnu-, (Hand)Mühle.
Körner Als urkundliche Ersterwähnung wird ein Diplom des Kaisers Karl vom 15. September 802 gewertet, in dem der Ort „Corneri“ genannt wurde. Die um 900 im Ort ansässigen Adeligen von Körner waren Erbauer einer kleinen Burganlage mit starkem Turm.
Körperich rstmals urkundlich erwähnt ist der Ort in einer Schenkungsschrift von 783. Dort werden in einer Urkunde ein Theugerus und ein Harduvicus als Schenker von Gütern an die Abtei Echternach genannt und Körperich als Geine an der Geihe (Gaybach) bezeichnet.
1330 führt die Taxa generalis Körperich als Kirpurg auf, 1570 dann als Kirprich.
Kornpforte, (Köln) 989 porta frumenti.
Körrenzig, (Aa) mitten 1200 Korenzeg, 1224 Korencich.
Körrig, (Trier) 634 Corniche, 1052 Corricha.
Korschenbroich, 1127 Crismeke, 1218-23 Kirsinich.
Kortenbrock, (Werne an der Lippe) 1000 in Curtonbroke. Germanisch kurton, zu kurta, kurz + broka-, Sumpf.
Korvey, (Höxter) 1001 Kopie mitten 12000 noue Corbeie. Tochterstiftung von Corbie.
Kösching Stelle eines römischen Kastells, Besitz des Klosters Regensburg-Niedermünster, später des Herzogs. 10. Jahrhundert (zum 9. Jahrhundert) Cheskingam dicunt incolae villam, 996–1000 Cheskinga, 1021 Cheskingen, 1187–1189 Cheschingen, 1231–1234 Keschingen, circa 1279–1284 Cheschinge, 1326 Chesching, 1533 lateinisch Cesarea, iez Kesching, 1557 Koesching, 1647 Kösching. Es liegt wohl der romanische Personennamen Cascus zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Koslar, (Aa) 945 Coxlar, 1139 Coslar, 1216 Koslare.
Kostheim, (Wiesbaden) 880 Cufstein.
Kößlarn Der Ortsname ist 1418 als Kostling ersturkundlich genannt, 1435 findet sich Gestel, 1443 Chöstl. Erst 1459 erscheint erstmals die Form Köstlarn. Der Name war ein Flurname und kommt von bairisch kessl, kestl in der Bedeutung ‚Talkessel‘.
Köthel (Lauenburg) Köthel wurde als „Cotle“ im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Köthel (Stormarn) Köthel wurde als „Cotle“ im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Köthen (Anhalt) Im Hochmittelalter und dann wieder in der Neuzeit askanischer Residenzort, zeitweise mit überregionaler Ausstrahlung („Fruchtbringende Gesellschaft“, J. S. Bach, Homöopathie). 986 (1482) Koten, zu 1009 Cothin urbs [Original], 1115 oppidum Kotene, Cotene, Cotine, 1212 Gunterus de Kotene. Der Name (1885–1927 Cöthen) ist slawischen Ursprungs und lautete in etwa *Kotene oder *Kotini (-in). Eine eindeutige Erklärung ist nicht möglich, da die spätere Lautentwicklung Feinheiten verwischt hat. Der Name könnte gebildet worden sein: 1. aus altsorbisch *k Ortsteil ‘Kasten, Bude, Kleintierstall, Fischwehr o.ä. ’, 2. aus altsorbisch *k Ortsteil ‘Kater’ oder einem gleichlautenden Personennamen, 3. althochdeutsch k Ortsteil ‘Abteilung, Schuppen, Kate’ u. a. mehr. Die erste Variante wird als die wahrscheinlichste eingeschätzt, doch zeigt sich gerade hier eine große Vielfalt an Bedeutungskomponenten, die kein klares Bild bieten. Mit derartigen Sachlagen hat die slawistische Namenkunde häufig zu kämpfen. So Köthen, Ortsteil von Märkisch-Buchholz, Landkreis Dahme-Spreewald, Kötten, Ortsteil von Arzberg, Landkreis Nordsachsen.
Kötterichen Ehemals Köttrichen oder Kottrichen genannt.
Kötz Für die Herkunft des Ortsnamens Kötz gibt es bisher vier mögliche Erklärungen:
Reinhard H. Seitz leitet die Herkunft des Flussnamens Kötz in der Ortschronik aus dem vordeutschen (römisch-keltischen bzw. indogermanischen) Wort *Cattja mit der Bedeutung „Wildkatzengewässer“ ab. Der Ort wäre demnach nach dem Flüsschen benannt worden.
Der zweite Erklärungsversuch stammt von Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein – dieser führt den Ortsnamen auf eine römische Villa rustica namens *Catianum (Landgut des Catius) zurück. Demnach wäre der Gewässername vom Ortsnamen abgeleitet.
Der Regensburger Linguist Albrecht Greule stellt gleich zwei mögliche Erklärungen für den Ortsnamen zur Diskussion: zum einen eine Deutung aus der germanischen Sprache mit *Kat als ursprüngliche Form des Namens - was "gewinkelte Bachkrümmung bedeuten würde - zum anderen eine indogermanische Herkunft aus dem erschlossenen Wort *Kat bzw. *Kataro (Graben, Bach, Wassergraben). er geht dabei davon aus, dass der Name des Ortes auf das Gewässer übertragen wurde.
Kotzebad (Bad in Aachen) 1215 Cotcebat.
Kotzenroth, (Koblenz) 1213 Cozenrode. Germanisch Kutton ropa, Rodung des Kutto.
Köwerich Köwerich zählt zu den Ortschaften des Trierer Landes, deren urkundlich nachweisbare Geschichte in das frühe Mittelalter reicht. Dabei kann sich Köwerich auf zwei Urkunden der Jahre 704 und 710 berufen, über deren Echtheit es keinen Zweifel gibt und deren lateinische Namensformen in villa Cabriaco und in monte Cabracense eindeutig als Köwerich identifiziert werden.
Beide den Ort Köwerich betreffenden Urkunden der Jahre 704 und 710 stehen in engstem Zusammenhang mit dem wenige Jahre zuvor gegründeten Kloster Echternach und seinen Stiftern, Gönnern und Wohltätern. Die Handschrift enthält 240 Urkundenabschriften bzw. Auszüge des 7. bis 13. Jahrhunderts und ist wegen ihres wertvollen Inhaltes als das Goldene Buch der Abtei Echternach bekannt – als Liber aureus Epternacencis.
Kogel Das Wort Kogel, ‚Bergkuppe‘ oder ‚Berg mit rundlichem Gipfel‘, in den Namen oft auch synkopiert-verschliffen Kogl, oder als Kögel verkleinert, ist in seiner Etymologie ungeklärt. Es könnte möglicherweise von lateinisch cucullus ‚Kapuze‘ (alt: Gugel) herstammen (vgl. dazu den Ort Cucullae und [Kalte] Kuchel als Berg-/Passname). Eine andere Erklärung wäre von lateinisch collis ‚Hügel‘.Vielleicht ist es auch autochthon altbairisch. Der Bezug auf eine Form findet sich jedenfalls konkret in Kogelberg (Kögelberg).
Kohlberg (Oberpfalz)
Kohlberg (Württemberg)
Kolbermoor 1860 Kolbermoor, 1863 wird die Trennung der Orte Aiblingerau, Pullach und Kolbermoor von der politischen Gemeinde Mietraching und deren Vereinigung in eine besondere politische Gemeinde unter der Benennung: „Gemeinde Kolbermoor“ ... genehmigt. Der Name ist genommen von dem ausgedehnten Moor, 1806 Kolbermoos und circa 1810 Das Kolber Moos genannt, dessen Kultivierung zu Beginn des 19. Jahrhundert begonnen wurde. Dieses wiederum ist nach dem Weiler Kolberg benannt, der 1464 als Kolber, 1552 als am Kolber und 1766 als Kolber bezeugt ist. Noch 1831 heißt es Kolber, Weiler ... Der Ort wird auch am Kolber genannt. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist hochdeutsch Moor. Beim Bestimmungswort handelt es sich wohl um den Familiennamen Kolber, dem mittelhochdeutsch kolbe ‘Kolben, Keule, kolbenähnliche Pflanze’ zugrunde liegt.
Kolbingen Kolbingen wurde 1253 erstmals erwähnt. Der Name des Dorfes deutet darauf hin, dass ein alemannischer Herr namens Colbo sich mit seinen Leuten hier niederließ und eine Siedlung gründete. Kolbingen bedeutet so viel wie ‚bei den Leuten, die in der von Colbo gegründeten Siedlung wohnen‘.
Koldenbüttel Koldenbüttel geht auf eine ältere Siedlung/Heimatstätte „-büttel“ zurück, die zur Zeit der Völkerwanderung verlassen und vor 1000 bis 1200 Jahren wieder besiedelt wurde. Der Ortsname bedeutet dementsprechend auch „kalte (im Sinne von erkaltete, erloschene) Siedlung“.
Die St.-Leonhard-Kirche wurde um 1200 von friesischen Einwanderern, die um 1100 in Eiderstedt siedelten, errichtet. An derselben Stelle gab es in vorchristlicher Zeit eine heilige Quelle. Der Ort taucht urkundlich erstmals 1352 auf.
Kolitzheim Der Ortsname wurde 791 als „Coldleibesheim“ erstmals erwähnt, als der Grundherr Hiltrich und seine Gemahlin Hruandun dem Kloster Fulda Güter schenkten. Der Autor Friedrich Abel nimmt an, dass der Ort als fränkische Siedlung um 600 von einem Merowinger namens Coldleib gegründet wurde. Aus Coldleibesheim wurde „Coldosheim“ und „Collosheim“, später „Coldsheim“ und „Collshem“. Als die deutsche Sprache im 14. Jahrhundert in den Urkunden vorherrschend wurde, wurde es „Kolotsheim“, „Koleczheim“ und „Koliczheim“ genannt.
Kolkerheide
Kolkwitz 1350 de Kolkwitz, Kolkewitz, 1459 Colckwitz; sorbisch 1761 Golkojze. Grundform altsorbisch *Kolkovici‘ Ort, wo Leute eines Mannes namens Kol(e)k wohnen’, ein patronymischer Name, gebildet mit dem Suffix -ovici. Der Personennamen ist eine Kurzform zu einem Vollnamen wie *Kolimir, im Erstglied zu aso. *koliti ‘stechen, spalten’, wie er z.B. im tschechisch Ortsname Kolom ˇeˇrice vertreten ist. Der Personenname wird auch zu altsorbisch *kolk, Deminutiv von *kol ‘Pflock, Pfahl’ gestellt oder als Kurzform zum Namen Nikolaus erklärt, wie sie im Polnisch und Tschechisch belegt sind. Die sorbisch Form Gołkojce wurde an norbisch golka ‘Heide, Busch’ angeglichen. Ähnlich Kalkwitz, Ortsteil von Calau, Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Kollig Kollig wurde erstmals im Jahr 1279 in einem Pachtvertrag erwähnt.
Kollmar Kollmar wurde erstmals 1377 als Pfarrei im Kirchenbezirk Asvlet erwähnt. Asvlet, flussabwärts von Kollmar an der Elbe gelegen, ging schließlich durch die Überschwemmungen der Elbe verloren. Der Kirchenbezirk wurde 1393 letztmals urkundlich erwähnt.
Kollmoor
Kollnburg Die Ortsgeschichte ist eng mit der gleichnamigen Burg verbunden, die 1153 erstmals als Chalnberch erwähnt wurde. Noch 1685 hieß es Kalmperg, während es von Bernhard Grueber und Adalbert Müller in ihrem 1846 erschienenen Buch Der bayrische Wald als Kohlenburg bezeichnet wird.
Kollow
Kollweiler Die Wiederbesiedlung der Westpfalz begann im siebten und achten Jahrhundert durch die Franken. Die auf Rodungsstellen entstandenen Gehöfte nannte man „wilari“, später „Wiler“, letztlich „Weiler“. Die Siedlung Kollweiler wurde nach ihrem Begründer „Colo“ benannt.
In Urkunden, in denen der Ort erwähnt wird, heißt er: 1321 Kolwilr, 1332 Colwylre, 1480 Kolwiler
Kolverath Das Gemeindewappen könnte folgendermaßen beschrieben werden: Im Mantel gestuft, Dexter oder eine Zange, blasser Gules, unheimlich oder eine Meeräsche aus fünf der zweiten und in der Basis vert ein Rad mit acht Speichen der ersten.
Die Zange ist das Attribut der Heiligen Apollonia und stellt somit die Schutzpatronin der Gemeinde dar. Die Rotbarbe der Fünf (fünfzackiger Stern) verweist auf den Gründer des 1324 erstmals erwähnten Guts Kolverath, Friedrich von Daun, genannt Colver. Er trug in seinen Armen eine Ladung drei Meeräschen mit dem Dauner „Bundmuster“ (siehe Dauns Wappen) und gab dem Dorf seinen Namen. Die Einteilung des Feldes soll den Hochkelberg darstellen, auf dem der Legende nach einem goldenen Wagen begraben liegt. Dafür steht das goldene Rad im Sockel.
Kommen
Konken Konken gehörte zum Remigiusland und wurde im Jahr 1124 als „Chonchis“ urkundlich erwähnt. In einem undatierten Nachtrag wohl des 11. oder 12. Jahrhunderts im Urbar der Abtei Saint-Remi lautet der Name „Conchis“.
Konnersreuth Konnersreuth wurde erstmals im Jahre 1218 in einer Urkunde des Klosters Waldsassen erwähnt.
Konradsreuth Konradsreuth wurde erstmals im Jahre 1266 in einer Urkunde erwähnt, in der von einem „Ulricus de Conratsrute“ aus dem Geschlecht der Lüchauer die Rede war.
Im Jahr 1903 wurde die Schreibweise der Gemeinde offiziell von Conradsreuth in Konradsreuth geändert.
Konstanz (Bodensee) 6./7. Jahrhundert Gründung des Bistums, Stadtherr war der Bischof. 6./7. Jahrhundert (Kopie 9. Jahrhundert) Constantia, 746 (Kopie 12. Jahrhundert) Constantia, 864 Constantia, 12. Jahrhundert Chostinze, Costinze, Costinza, 13. Jahrhundert Costínz, Kostanza. Namengebend war Kaiser Constantius I. Chlorus (292–305). Die Belege des 12. und 13. Jahrhunderts zeigen wie die Mundartform kostintz die Integration in das deutsche Sprachsystem. Erst in neuerer Zeit wird der Name wieder an die lateinische Urform angeglichen.
Konz 1675 Schlacht an der Konzer Brücke (Holländischer Krieg), Um 369/71 Contionaci, 1052 [Original] de Cunza, 1075 (und öfter) Cunz, Anfang 14. Jahrhundert Kontze, 1507 Kontz. Grundform *Contionacum ‘Praedium des Contionus’, Ableitung von Personennamen *Contionus mit dem galloromanisch Suffix -acum.
Konzell
Kopp Im Jahr 1286 wurde Kopp erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten Hinweise auf Siedler in der Gegend stammen jedoch aus der Römerzeit (die Römerstraße zwischen Trier und Köln verlief in unmittelbarer Nähe).
Der Name Kopp leitet sich vom deutschen Wort „Kuppe“ („Hügel“) ab.
Korb 1350 besitzt Württemberg über einen Teil des Ortes Gerichtsbarkeit, noch 1389 gehörte der halbe Ort einem Esslinger Bürger namens Konrad Raiser. Steinzeitmuseum, Haus am Burlingsplatz. 1270 aput Korbe [Original], 1304 Corbe [Original], 1360 (Kopie 16. Jahrhundert) Korb, Korb (1397). Der auf die Siedlung übertragene Flurname Korbe geht als ‘Siedlung an der morastigen Stelle’ zurück auf das Kollektivum mittelhochdeutsch ge-hurwe, *ge-horwe zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch hor ‘Schlamm’ und zeigt wegen der Betonung auf der Stammsilbe (ge-húrwe) Synkopierung des -ein ge-h mit anschließender Assimilation von g zu kh sowie den Wandel von -rw zu -rb-.
Korbach Der Reichshof Korbach kam 980 durch eine Schenkung Kaiser Ottos an das Kloster Corvey. Stadtgründung wohl noch im 11. Jahrhundert Seit 1188 galt das Soester Stadtrecht. Stadtherr zunächst der Bischof von Paderborn, seit 1227/67 im Besitz der Grafen von Waldeck. Nach Gründung einer Neustadt Vereinigung der beiden Städte (oppidum vetus beziehungsweise novum) im Jahre 1377. Seit dem 14. Jahrhundert Mitglied der Hanse. 980 [Original] Curbechi, 1036 Curbyke, 1126 Curbiki, 1537 Corbach, 1934 Korbach. Das Bestimmungswort des Namens (zum Grundwort -bach) wohl nicht zu mittelniederdeutsch kurren ‘murmeln von Bächen’ (so FO I), sondern eher zu mittelniederdeutsch kort ‘kurz, verstümmelt’ zu stellen. Die Angabe bezieht sich auf den kurzen Bachverlauf des heutigen Kuhbachs, der nw von Korbach entspringend nach nur wenigen Kilometern in die Eder fließt. In der Dreierkonsonanz -rtb müsste beim Ansatz von mittelniederdeutsch kort bereits beim Erstbeleg der Dental ausgefallen sein. Das Grundwort zeigt einen Wechsel von mittelhochdeutsch und mittelniederdeutsch Lautung.
Korbußen
Kordel
Korlingen
Korntal-Münchingen Der ursprünglich ritterschaftliche Hof Korntal ging 1819 durch Kauf an die pietistische Brüdergemeinde, um die sehr starke Auswanderungsbewegung aus religiösen Gründen einzudämmen und erhielt religiöse und politische Autonomie durch königliches Privileg. Die Ortsherrschaft von Münchingen kam um 1308 von den Grafen von Asperg an Württemberg, der seit 1. Hälfte des 12. Jahrhundert belegte Ortsadel, der nur geringen Besitz im Dorf hatte, starb 1891 aus. 1975 wurden die Orte Korntal und Münchingen zusammengeschlossen. Korntal: 1297 Korntal [Original]. Münchingen: 1137–38 (Kopie1500) Munichingen, 1255 Mvonchingin [Original], 13. Jahrhundert Mu ̊nichingin [Original], 1466 Múnchingen. Korntal ist eine Zusammensetzung aus althochdeutsch, mittelhochdeutsch korn ‘Getreide’ und dem Grundwort -tal. Der Name bezieht sich auf den Getreideanbau des Hofes. Münchingen ist zurückzuführen auf eine-ing(en)Ableitung von dem Grundwort althochdeutsch munih, mittelhochdeutsch münch ‘Mönch’ und bedeutet ‘bei den Leuten der Mönche’ oder wahrscheinlicher, da sonst eher *Munichen zu erwarten wäre, ‘bei den Leuten des Mannes, der Mönch genannt wurde’.
Kornwestheim Um 1080 erhält das Kloster Hirsau vom ursprünglich edelfreien Adel des Ortes beträchtlichen Besitz, im 11. Jahrhundert liegt der Ort in Händen der Grafen von Calw. Ende des 12. Jahrhundert bei den Pfalzgrafen von Tübingen, deren Nebenlinie, die Grafen von Asperg, veräußerten den Ort 1303 an Württemberg, im 14./15. Jahrhundert verfügten verschiedene Adelsfamilien (von Blankenstein, von Venningen, von Schlettstadt und die von Kaltental) über Besitzrechte. 784–804 (Kopie 1183–95) Westheim, 13. Jahrhundert Westheim, Westhain [Original], 1472 Kornwesthein [Original], 1585 Kornwesten [Original]; Kornwestheim (17. Jahrhundert). Der ältere Ortsname Westheim ist eine mit dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort althochdeutsch, mittelhochdeutsch westen gebildete Zusammensetzung und bedeutet ‘westlich gelegene Wohnstätte’. Da ein benachbartes *Ostheim fehlt, bezieht er sich vermutlich auf das östlich gelegene Aldingen. Motiviert durch den damals reichen Getreideertrag wird Westheim als Kornwestheim (zu mittelhochdeutsch korn ‘Getreide’) von gleichnamigen Orten unterschieden.
Korschenbroich 1127 situm Crismeke [Original], (1218–23) in Kirsmich [Original], 1225 Kirssemig [Original], 16. Jahrhundert Kersmich. Letztglied altsächsisch -beki ‘Bach’ ( -beke), abgeschwächt zu -meke, später in Analogie zu benachbarten -broich Orten (Neersbroich, Herzbroich, Raderbroich) durch dieses Namenglied ersetzt. Der Ort liegt n der maken/machen-Linie, daher der unverschobene Erstbeleg, und auch die heutige Ersatzform lautet mundartlich [-bro:k]. Der Wechsel Cris-/Kirsberuht auf Metathese. Aus dem einheimischen Sprachinventar kommen für dieses Erstglied die Kirsche (althochdeutsch kirsa, kersa), die Gartenkresse (althochdeutsch kressa, kresso) oder die Fischbezeichnung für den Gründling (althochdeutsch kresso) infrage. Der Vokal im Mittelniederländisch und Mittelniederdeutsch ist bei diesen Wörtern in der Regel -e-. Dieses e wird im Mittelniederländisch regional vor r + Dental zu o (so steht neben mittelniederländisch kerse ‘Gartenkresse’ die Form korsse). Dieses o zeigt die heutige Ortsname-Form. Für Gewässername mit dem Element Kirssind auch Deutungen auf voreinzelsprachlicher Basis erwogen worden (Barth 1968 zu Kierspe; Schmidt, Rechtsrhein Zufluss zu Kerspe), insbesondere der Neckarzufluss Körsch (1277 aqua Cherse) ist direkt vergleichbar.
Korswandt Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort 1243 als „Szuroswantz“, als Herzog Barnim I. von Pommern das Dorf, den Bach Lassovnisza, den Wald bis zum Berg Szampisza und den Wolgastsee dem Kloster Stolpe schenkte. Der Name wird mit heilig oder geweiht gedeutet. Der Ort wurde urkundlich sehr oft genannt, wobei die Schreibung viele Wechsel aufweist. Erst nach 1900 setzt sich die Schreibung mit „K“ statt „C“ durch.
Korweiler
Kosel Seit dem Mittelalter lag Kosel, dessen Laurentius-Kirche in das 12. Jahrhundert zurückgeht, am Südrand dänischer Besiedlung in Jütland. Der Osterwall, Teil des Befestigungssystems Danewerk, verläuft einige Kilometer südlich von der Schlei zum Windebyer Noor/Eckernförder Bucht. In den mittelalterlichen Quellen ab dem 12. Jahrhundert gehörte Cosleve zum Bistum Schleswig, das es als Lehen vergab.
Koserow Koserow wurde 1347 erstmals als „Cuzerowe“ und „Kuzerowe“ urkundlich erwähnt, die Kirche ist aber älter. Der Name stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Sandboden, auf dem nur Ziegen (= Koze) leben können“.
Kottenborn
Kottenheim, 1008-15 Cutenheim. Germanisch Kutton haim, Wohnung des Kutto. Erstmals wurde Kottenheim in einer undatierten, zwischen 1008 und 1016 ausgestellten Urkunde erwähnt (Cutenheim), mit der der Trierer Erzbischof Megingaud (Megingaudus Trevirorum Dei gratia archiepiscopus) der St. Martinskirche in Münstermaifeld Wingerte zu 13 Fuder Wein in Kottenheim schenkte.
Kothusen, (Werden) 1 Halfte 1100 Kothuson. Germanisch kota-, Kote + husum, zu husa, Haus.
Kotthausen, (Voerde) 1047 in Cothuseruelde. Mitten 1200 Cothuson.
Köttingen, (Liblar) 1167 Cottingen, 1168-90 Cottinge. Germanisch kottingum, zu den Kotsassen.
Kottgeisering Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 829 als „Kysalheringas“ (Bedeutung: Bei den Leuten des Kysalher/Giselher). Der Namensvorsatz „Koth/Kott-“ ist seit dem 13. Jahrhundert üblich, um das moorige, „kothige“ Kottgeisering vom günstiger gelegenen Schöngeising zu unterscheiden.
Kottmar Die älteste bekannte Urkunde, in der der Ortsteil Eibau erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1352, Ober- und Niedercunnersdorf wurden erstmals 1221 erwähnt. Bekannt wurde Obercunnersdorf durch sein großes, denkmalgeschütztes Bauwerk.
Kottweiler-Schwanden Der Ort wurde erstmals 1349 urkundlich erwähnt.
Kotzen Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Ort, wo haarige Pflanzen wachsen“. Westlich Landins befand sich im Mittelalter auf dem Teufelsberg die Burg Landin, die einzige bekannte Höhenburg der Gegend. Kotzen ist 1352 erstmals unter dem Namen Cozym erwähnt worden. 1353 wurde der heutige Ortsteil Landin als Besitz der Familie von Bredow urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Kriele ist vermutlich von Einwanderern aus dem Rheinland (wahrscheinlich Kriel bei Köln) gegründet worden. Er wurde erstmals 1353 urkundlich erwähnt und gehörte – bis auf eine kurze Zeitspanne im 15. Jahrhundert – ebenfalls der Familie von Bredow.
Kotzenbüll Der Ortsname bedeutet wahrscheinlich Siedlung der Kotzos. Erstmals erwähnt ist der Ortsname 1438, der Ort ist aber älter. Eine erste Kapelle gab es schon um 1300. Die heutige Nikolaikirche wurde 1495 fertiggestellt und zeugt von dem großen Reichtum der damaligen Einwohner.
Kovelshoven, (Köln) 1198-1206 opposita curie Kuoldi, 1220 Kouoltshoven.
Kovergasse (=jetzt Krebsgasse Köln) 1170-90 in Couergazin, in Couergazzin, in Couirgascin, in Kouirgazein.
Köwerich, (Trier) 704 in Cabriaco, 710 in monte Cabracense. Anfang 1300 Keuerche.
Koxhausen Der Ort wurde 1372 erstmals als Cixhausen urkundlich erwähnt, seine Entstehung als Rodungsdorf wird für das 12. Jahrhundert vermutet.
Kraam
Krackow
Kradenbach 1563 umfasste Kradenbach unter dem Namen Cradenbach sechs, 1684 drei Feuerstellen.
Krähenberg
Kraftisried Kraftisried ist wohl eine Gründung der karolingischen Rodungsperiode durch den fränkischen Reichshof Thingau, der durch König Otto den Großen am 18. Januar 943 an das Kloster Kempten übereignet wurde. Ein Reutmeister namens Kraft wurde beauftragt das Land westlich von Thingau urbar zu machen. Daraus lässt sich der Name des Ortes ableiten (Ried = Rodung, „Rodung des Kraft“).
Kraftsdorf Kraftsdorf wurde im Jahre 1256 erstmals urkundlich erwähnt, als der Markgraf Heinrich von Meißen dem Kloster Lausnitz die beiden Dörfer Kraftsdorf und Hermsdorf übereignete.
Kraiburg am Inn
Kraichtal 1971Gründung der Stadt Kraichtal durch Zusammenschluss der Städte Gochsheim und Unteröwisheim sowie der Eingemeindung mehrerer weiterer Orte. Die meisten ehemalig selbstständigen Städte und Gemeinte gehörten im Mittelalter und in der Neuzeit zu Württemberg, seit 1806 zum Großherzogtum Baden. Kraichtal ist benannt nach dem Fluss (die) Kraich (zum Rhein), 1401 an der kreych, 1488 die Kraich, 1537 an kreich, 1590 die Kraich. Mit dem Flussnamen ist auch der Landschaftsname, 769 (Kopie12. Jahrhundert) Kreichgau, gebildet. Mittelhochdeutsch *Kreiche steht zum Namen des parallel zur Kraich fließenden Kriegbachs (1226 Criche, 1466, Kopie, Krieche) im Ablautverhältnis germanisch *kriko ̄: *kraiko ̄. Mit diesen Wörtern werden Biegungen, Buchten, Krümmungen und Windungen bezeichnet, z. B. ostfriesisch kreke, krike ‘gewundener Bach’, engl. creek ‘Krümmung, Bucht’, norwegisch kreik ‘langsame Bewegung’.
Krailling
Krälingen, (Berg) 880 Crachilenheim, 1190-1211 Krekelheym.
Krakow am See 1298 oppido Cracowe, 1305 Krakowe, 1336 in Crakowe; Krakow (1343). Der Ortsname kann sowohl einem altpolabischen Personennamen *Krak (1331 in Stralsund nachgewiesen) als auch ein Flurname zugrunde liegen, beide jeweils abgeleitet mit dem Suffix -ov,-o(w), dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging und das sowohl possessiv Funktion haben als auch zur Stellenbezeichnung dienen konnte. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit entweder als ‘Ort des Krak’ rekonstruieren (wobei den charakterisierenden Personennamen auf altpolabisch *krak ‘Rabe, Krähe’ zurückgehen würde) oder als Flurbezeichnung für einen ‘Ort, an dem es viele Krähen gibt’. Eine Herleitung von altpolabisch *krak mit der Bedeutung ‘Arm oder Verzweigung eines Flusses’ kann nicht ausgeschlossen werden, da der aus dem großen See abfließende Bach in kleinere Seen abfließt. So U. a. Krakow, Ortsteil von Drechow, Landkreis Nordvorpommern; Kraak, Ortsteil von Rastow, Landkreis Ludwigslust; Krakvitz, Landkreis Rügen; Krakau // Krakow.
Kramerhof Gut Kramerhof: Das Gut wurde vor 1556 vom Stralsunder Everd Drulleshagen der Kramer-Compagnie von Stralsund geschenkt. Es wurde verpachtet. Der Erlös des Gutes kam bis 1945 einer Armenstiftung zugute. Das Gutshaus ist seit 1994 in Privatbesitz.
Kedingshagen wurde erstmals 1318 urkundlich erwähnt.
Odenthal. Kramerhof hat als Hof seinen Namen von dem Begriff Kram (kleines ererbtes Besitztum). Erstmals wird der Ort am 21. Juni 1347 urkundlich erwähnt. Dort heißt es, dass der Ritter Wilhelm Quade und seine Gattin Gertrud ihren Hof „zu dem Crame“ bei Hochscherf (Overinscherve) unwiderruflich mit allen Rechten der Abtei Altenberg geschenkt habe. Das wird am 14. November 1347 noch einmal bekräftigt.
Krames, (Trier) 1 Hälfte 1200 Cramsara.
Kramwinkel, (Bochum) 1100 Krauuinkila, ende 1100 Krauuinkala, mitten 1200 Crawinkel. Germanisch kraejon, Krahe, + winkila, Winkel.
Kranenburg (Niederrhein) Um 1227 durch die Grafen von Kleve im Kranenburger Bruch gegründet. 1270 domus Cranenburg, 1372 van Kraneborgh, 1401/02 in Cranenborch. Grundwort-burg zur Bezeichnung einer befestigten Stadt. Bestimmungswort im Genitiv Singular oder Plural zu altsächsisch krano maskulin, mittelniederdeutsch mittelniederländisch kra ̄n(e) ‘Kranich’, vielleicht aus einer ursprünglich Geländebez. *Kranenbro ̄k o.ä. (vgl. 1168 Crandunch ‘Krahnendonk’ [in Mönchengladbach]). Das Bestimmungswort ist häufig in Ortsnamen.
Kranenburg (Oste) Kranenburg wird erstmals 1320 als Kranenborgh urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet vermutlich: Wohnort oder Burg an einem Ort, an dem viele Kraniche vorkommen.
Kranendonk, (Mönchen-Gladbach) 1168 Crandunch. Germanisch krana(n), Kranich + dunga, Sandhügel in Sumpf Gelände.
Kranichfeld
Kranzberg Um 1200 erbaute das Ministerialengeschlecht der "Chranichsberg" das Schloss.
Kratzeburg Die 1170 urkundlich erwähnte slawische Burg von Kratzeburg (castrum Zcarnitz) liegt 350 Meter südwestlich des bronzezeitlichen Burgwalls auf einer Anhöhe. Im Ort Kratzeburg zeugt der Schloßberg von der mittelalterlichen Besiedlung. Hier stand im 14. bis 15. Jahrhundert auf dem künstlich errichteten Turmhügel Kratzeburg eine Ritterburg des niederen Adels.
Kratzenburg Kratzenburg gilt als eine der ältesten Gemeinden im Vorderhunsrück. Im Jahr 975 wurde es erstmals urkundlich als Cratzenberh in einem Dokument von Otto II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, erwähnt, obwohl es sich bei diesem Dokument durchaus um eine mittelalterliche Fälschung handeln könnte. Kratzenburg erschien im Zusammenhang mit der Pfarrkirche St. Peter in Boppard: „Das Dorf Kratzenberg im Gau Trier, in der Grafschaft Sicco, geht in der Urkunde auf drei Königshufen der Pfarrkirche über.“ Hufe war ein Wort, das im Deutschen verwendet wurde und eine ländliche Siedlung mit Wirtschafts- und Wohngebäuden und den dazugehörigen Ackerflächen bezeichnete. Eine Königshufe (Plural: Königshufen; wörtlich „Königshufe“) war jedoch eine Hufe, die viermal so groß war wie üblich.
Die erste sicher datierbare Urkunde, in der Kratzenburg erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1245.
Krauchenwies as Dorf Krauchenwies wird erstmals im Jahre 1202 über den Namen Albertus de Cruchinwis als Zeuge in einer Reichenauer Urkunde erwähnt. Die Herren von Cruchinwis waren Reichenauer Ministerialen.
Kraudorf, (Randerath) 1144 Crurorp. Germanisch kruda-, Kraut + porpa, Dorf.
Krauschwitz Krauschwitz wird als Kruswica erstmals im Jahr 1400 in den Bautzener Ratsakten urkundlich erwähnt,[2] der Nachbarort Keula ist bereits 1268 urkundlich nachweisbar. Der Name Krauschwitz kommt aus dem Sorbischen und bedeutet „Birnendorf“.
Krausnick-Groß Wasserburg Krausnick wurde 1376 erstmals urkundlich als Krusenigk erwähnt. Der Name ist auf das sorbische ksuswica = wilder Birnbaum zurückzuführen. Die erste Erwähnung des Ortes 1554 steht im Zusammenhang mit der Belehnung Wasserburgs durch Markgraf Johann von Brandenburg. Groß Wasserburg war damals ein Vorwerk von Krausnick.
Krauthausen Die urkundliche Ersterwähnung von Krauthausen erfolgte im Jahr 1250.
Krautheim (Jagst) Krautheim (gemeint ist das heutige Altkrautheim) wurde 1096 erstmals urkundlich als Crutheim erwähnt; die Gründung ging auf die Franken zurück. Die Burg (im heutigen Hauptort Krautheim) wurde 1213 von Wolfrad I. von Krautheim auf dem Bergsporn errichtet. Von 1240 bis 1242 waren die staufischen Reichskleinodien (Reichskrone, Zepter und Reichsschwert) vermutlich in der Burg Krautheim in Verwahrung. 1306 erhielt Krautheim zusammen mit Ballenberg die Stadtrechte. 1329 wurde Krautheim erstmals als Stadt erwähnt.
Krautheim (Thüringen) In 1250 fällt die Herrschaft über den Ort von den Edelfreien von Krautheim an die verschwägerten Grafen von Eberstein, 1329 und 1358 wurde die eine Hälfte des Ortes nach Teilung der ebersteinischen Linie im Jahr 1327 an das Erzstift Mainz verpfändet, die andere Hälfte wurde 1346 an das Hochstift Würzburg verkauft, im 15. Jahrhundert durchgehende Verpfändung, 1838 Verkauf an Baden. 1096 (Kopie 12. Jahrhundert) Crutheim, um 1190 (Kopie12./19. Jahrhundert) Krautheim, 1479 Krautheim. Eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort althochdeutsch, mittelhochdeutsch kru ̄t ‘Pflanze, Kraut’. Der Name haftet an Orten mit besonders saftigen Kräutern, gelegentlich verweist er auf Kohlanbau. So Krautheim, Landkreis Weimarer Land; Krauthausen, Wartburgkreis.
Krautscheid Die erste gesicherte Erwähnung des Orts unter dem Namen „Kruisscheit“ stammt von einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1231. In diesem wird ein Walterus sacerdos de Kruisscheit (Priester Walter zu Krautscheid) als Zeuge genannt.
Krawinkel, (Neunkirchen Köln) 1213 Crawinkele. Germanisch kraejon-, Krähe + winkila, Winkel.
Krayenberggemeinde Die Ortsteile des heutigen Krayenberggemeinde wurden zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Dorndorf war bereits 786 als Thoranthorpf von Karl dem Großen dem Kloster Hersfeld geschenkt worden.
Kreba-Neudorf Wie auch Kreba am Wasser gelegen, befindet sich Neudorf am Schwarzen Schöps. Urkundlich wird Neudorf im Jahre 1519 als "Neuendorff" erwähnt.
Krebeck Der Ort wurde 1256 als Crebeke erwähnt, eine spätere Schreibweise lautete Kreybecke (1340), eine frühere Crebike (1183). Der Name kann als Krähenhbach gedeutet werden. Während der Jahre bis 1649 wird der Ort unter den Namen Crebecke (1256), Krebecke (1266), Kreybecke (1340) und Grebicke (1649) aufgelistet.
Krefeld (1097–1105) in Krıenfelde, 1166 in Creinuelt [Original]. Grundwort -feld mit Erstglied altsächsisch kra ̄ia swach Feminin ‘Krähe’ mit regionaler Graphie e für germanisch /æ ̄ / oder Umlaut durch j. Aus einem Flurnamen ‘(am) Feld der Krähen’. Der Vogel erscheint häufiger als Bestimmungswort von Toponymen. So Crainfeld (1012 ufe Creginfelt [Original]), Ortsteil von Grebenhain im Vogelsbergkreis.
Krehwinkel, (Velbert) 1 Halfte 1100 Craiunuuinkla, Kranuuinkila. Germanisch kraejon, Krähe + winkila, Winkel.
Kreiensen 1342 Creyenhusen [Original], 1441 Kreyensen (Kopie15. Jahrhundert). Bildung mit dem Grundwort -hausen und einem altsächsisch nicht bezeugten schwach flektierender Kosename im Genitiv Singular, entweder *Krego, mit Schwund des intervokalischen -g-, oder *Kreo, mit -y-/-ials Hiatustilger. So † Kreiendorp ö Halberstadt (1136 Creindorp), Harzkreis.
Kreimbach-Kaulbach Kreimbach wurde 1309 erstmals urkundlich erwähnt, Kaulbach im Jahr 1437.
Kreischa m Jahre 1282 fand sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Namen eines Heinricus de Kryschowe. Der Ortsname kann von altslawischen Wurzeln als „Dorf des Krummen, Lahmen“ interpretiert werden.
Das Dorf Kreischa bestand ursprünglich aus den Ortsteilen; Niederkreischa, ein Reihendorf mit Gutsblöcken und Blockparzellen, Mittelkreischa, ein einreihiges Waldhufendorf, Oberkreischa, ebenfalls ein einreihiges Waldhufendorf.
Krembz
Kremitzaue
Kremmen Der Ortsname entstammt dem Slawischen und bedeutet „Kieselstein".
Kremmin
Krempdorf Krempdorf wurde im 12. Jahrhundert von holländischen Siedlern angelegt, die Struktur der Besiedlung und Entwässerung ist bis heute erhalten.
Krempe Die erste urkundliche Erwähnung Krempes findet sich in einer Schenkungsurkunde des Ritters Heinrichs II. von Barmstede zur Gründung des Klosters Uetersen aus dem Jahre 1234. Die Verleihung der Stadtrechte geschah auf Betreiben der Ritter von Barmstede. Seit dem Jahr 1361 war westlich vor der Stadt ein Siechenhaus für Leprakranke nachweisbar. An der Entwässerung der Stadt waren holländische Siedler beteiligt, welcher der Stadt im Mittelalter zu einem festen Untergrund verhalfen.
Krempermarsch. Amt im Kreis Steinburg mit 10 Gemeinte und Verwaltungssitz in der Stadt Krempe. In einer Schenkungsurkunde an das Kloster zu Uetersen 1234 erstmals erwähnt. 1956 Fusion der Ämter Neuenbrook und Kremperheide zum erweiterten Amt Neuenbrook, 1969 Beitritt der Stadt Krempe zum Amt und Umbenennung in Amt Krempermarsch. 1234 Crimpa, 1237 Crempe, 1312 in palude Crimpen [Original], 1346 mersch tu der Krempen, 1436 in der Kremper Mersch; Cremper Marsch (1553). Der Flurname Marsch geht zurück auf mittelniederdeutsch *mersch, marsch, masch ‘fruchtbare Niederung an den Ufern des Meeres oder der Flüsse’ und bezeichnet die Landschaft um die Kremper Au westlich der Stör. Norddeutsch Krempe bedeutet ‘zurückgebogener (Hut-)Rand’, Krempe ist eine Nebenform von norddeutsch Krampe ‘Haken, Klammer’ und bezeichnet etwas Gekrümmtes. So Stadt Krempe, Kremperheide, Krempermoor, alle in demselben Amt.
Krempel (Dithmarschen) Erstmals wurde Krempel 1231 urkundlich erwähnt. Ob es seinerzeit die Kelten waren, die Cremböl, woraus das heutige Krempel entstand, gegründet haben, ist ungeklärt.
Kremperheide
Krempermoor
Krems II Die römische Ziffer II im Gemeindenamen diente zur Unterscheidung vom nahegelegenen Krems I, das heute zu Leezen gehört.
Kreßberg Die ersten Siedlungen im Bereich des heutigen Kreßbergs entstanden zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert.
Die zwischen 1252 und 1378 fassbaren Herren von Kreßberg, bzw. auch Krebsberg, waren vermutlich zunächst Ministeriale der Edlen von Lohr und später der Grafen von Oettingen. Die Herren von Kreßberg besaßen die Burg Hohenkressberg oberhalb von Marktlustenau, deren Herrschaft sich auch auf die Wälderdörfer Asbach, Halden, Stelzhausen und Tempelhof erstreckte.
Kressbronn am Bodensee Im 13. Jahrhundert ist Adel im heutigen Kressbronn ansässig, 1934 werden die Gemeinte Hemigkofen und Nonnenbach zu Kressbronn am Bodensee zusammengelegt. „Schlössle“, Hofanlage Milz, Burg Gießen, Pfarrkirchen Maria Hilfe der Christen Kressbronn und St. Gallus. 1934 Kreßbronn am Bodensee; Kressbronn am Bodensee (1977). Der neu gebildete Name schließt an einen alten in der Region bezeugten Namen an: 1230 Sigifridus de Kressenbrunnen. Das Grundwort ist althochdeutsch brunno, mittelhochdeutsch brunne, brun ‘Quelle, Brunnen’, -brunn / -bronn. Der Stammvokal u wird hier vor Nasal zu o gesenkt. Das Bestimmungswort ist vermutlich althochdeutsch kresso, mittelhochdeutsch kresse ‘Brunnenkresse’; der Name bedeutet dann ‘mit Brunnenkresse bewachsene Quelle’.
Krettnach, (Trier) 1147 Cretennanch, 1198-1210 Krittenache.
Kretz Im Güterverzeichnis von St. Maximin in Trier wird der Ort 1273 als Gretia erstmals erwähnt, auf der Karte Kurtriers von Joan Blaeu als Cratzich genannt.
Kretzschau Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kretzschau im Jahre 1004, als der Zeitzer Bischof Hildewart die ehemaligen Merseburger Dörfer auf Wunsch König Heinrichs II. an den Merseburger Bischof zurückgab. Als Ausgleich erhielt Hildewart die Dörfer Croziwa (Kretzschau), Gribna und Grodischau. Die Namen Croziwa, Krautschonwe, Crotzschow, Kretzschwehe sind bis heute im Volksmund erhalten.
Kreuth
Kreuz, (an der Erft bei Neukirchen) 795 Kopie Anfang 1000 locum qui dicitur ad Crucem.
Kreuzau 1308 Auwe [Original], circa 1400 Oyver Auwe, 1472 Cruitz Auwe; Kreuzau (1830). Zunächst nur Namensimplex Auwe ‘Aue’ zur Bezeichnung des Siedelplatzes an der Rur, die nach der Einzwängung in die Buntsandsteinformationen der Nordeifel ab hier sich in die Dürener Ebene entfaltet.-Au(e) steht für ‘Land am Wasser’, ‘niedrig gelegenes Wiesengelände’. Weitere -au- Ortsname (Friedenau, Niederau, Burgau) folgen unmittelbar flussabwärts. Zur Differenzierung von diesen ebenfalls in ihren Erstbelegen nur Au(we) bezeichneten Orten wurde zunächst nach der Lage am oberen Lauf der Rur für das spätere Kreuzau der Ortsname Oyver Auwe (‘Oberau’) gewählt, wodurch es zu einer sprachlich deutlichen Abgrenzung insbesondere von Niederau kam. Ab der Mitte des 15. Jahrhundert kam als neues Differenzierungsglied Cruitz (‘Kreuz’) nach dem alten Pfarrpatronat „Heilig Kreutz“ auf. So Kreuzweingarten, Ortsteil von Euskirchen, Kreis Euskirchen; Kreuzwertheim.
Kreuzberg, (Koblenz) 949-70 in Cruciberege. 1222 Crucebergh.
Kreuzberg, (Kaiserswerth) 1148 Crvceberg.
Kreuzebra
Kreuztal Der Name ist offenkundig durch die einander etwa rechtwinklig kreuzenden Täler der Bäche Hees/Littfe und des Ferndorfbachs motiviert.
Kreuzweiler. (Trier) 962 Wilere, 1140 Wilera.
Kreuzweingarten, (Köln) 1222 Wingarden.
Kreuzwertheim Die erste bekannte Bezeichnung der Siedlung lautete Werdheim„“, was so viel bedeutet wie Heimstatt am sicheren Ufer. Eine Quelle dafür fehlt. Damit wird auf die Lage am Main oder an der Tauber hingewiesen. Die erste urkundliche Erwähnung von Wertheim (ob links oder rechtsmainisch ist unklar) fand von 750 bis 802/779/94 (?) statt. Graf Kunibert übertrug Eigen zu Wertheim, Biscoffesheim, Kuffese, Rowilenheim, Heringesheim und Kamerdinge an das Kloster Fulda. Laut Heinrich Wagner ist nicht Wertheim, sondern Westheim, im Kreis Haßfurt, gemeint. Ab dem frühen 12. Jahrhundert benannte sich ein Zweig des Adelsgeschlechts der Reginbodonen nach Wertheim. Dieses Adelsgeschlecht ließ auf der linken Mainseite eine neue Wehranlage errichten. Laut Ernst Werner Trost, soll Werdheim rechts und links vom Main gewesen sein. Im Jahre 1192 wurde die heutige Stadt Wertheim erstmals als „Suburbium castri Wertheim“ erwähnt, um 1200 wurde sie als „oppidum“ und 1244 als „civitas“ bezeichnet (Vgl. hierzu auch Wertheim).
Seit dieser Zeit gibt es zur besseren Unterscheidung der beiden Siedlungen Ortsnamen, die auf das steinerne Kreuz auf dem Marktplatz Bezug nehmen: „Crucwertheim“, „Heiligen-Creuzeswertheim“ oder auch „Creütz“. Diese Bezeichnung ist bis heute im Volksmund üblich. Der Verfasser des Sachsenspiegels, Eike von Repgow (1215–1233), schrieb in seiner Einleitung: „De von Chlodent, de von Crouzke, de von Kotebuz, di sint alle Franken“. Damit benannte er die Ritter und ihre Mannen, die an der Ost-Expansion teilnahmen, die aus dem (heiligen) Kreuz, und die von Kotbus/Kottwitz, aus Klingenberg/Aschaffenburg stammten. Der Deutsche Orden hatte dabei Einfluss, da die Ordensburgen Henneburg bei Prozelten und die Collenburg ganz in Nähe lagen.
Krickenbach Krickenbach wurde am 25. März 1347 erstmals urkundlich erwähnt, als Siegfried Zeitverlust, ein Kaufmann, der Kirche der Komturei Einsiedel des Deutschen Ritterordens eine Kaplanei am Altar des Heiligen Nikolaus stiftete.
Krickenbeck, (Hinsbeck) 1136 Crigenbege, 1138-39 de Kriekenbeco. Germanisch Krekon baki, Bach des Kreko. (Grieche)
Kriebitzsch Die urkundliche Ersterwähnung von Kriebitzsch erfolgte 1216. Im Dorf erfolgte auf Anweisung des Kaisers Friedrich Barbarossa (1122–1190) der Bau der Kirche St. Veit.
Kriebstein
Kriegsdorf (Sieglar) 1143 Criekesdorph, 1181 Crichestorp. Germanisch Krekes porpa-, Dorf des Krek.
Kriegsfeld Im Oktober des Jahres 900 wurde der Ort im Fuldaer Urkundenbuch erstmals als Chrichesfeld erwähnt.
Krien Albinshof wurde urkundlich erstmals 1861 als Albinus Hof genannt. Es wurde als Vorwerk zu Wegezin angelegt. Der Name stammt vom Besitzer Regierungsrat Albinus.
Krien wurde 1253 als Krina urkundlich erwähnt. Das bedeutet als slawische Gründung „Brunnen, Quelle“. 1450 wurde es „Krüne“ und 1533 „Kryne“ genannt. Erst 1756 kommt der aktuelle Name in Gebrauch.
Kriel, (Lindental Köln) 1152 Crele.
Kriesow
Kriftel Frühe Erwähnung in der Fuldaer Überlieferung des 9. Jahrhundert In Kriftel, das am Translationsweg des heiligen Bonifatius lag, nimmt der „Apostel der Deutschen“ bis heute einen wichtigen Platz in der Erinnerungskultur ein. 780–802 (Kopie) Cruftera, 890 in Cruftero marcu, 1222 Cruftila, 1623 Crüfftel. Vom Gewässername Kriftel (heute Schwarzbach beziehungsweise auch Goldbach) ist der Name auf den Ort übergegangen. Die geäußerte Vermutung, wonach der Bachname unter Hinweis auf althochdeutsch krufta ‘Gruft, Höhle’ als ‘Schluchtenbach’ zu deuten sei, ist wegen der singulären Verwendung dieses Bestimmungswort und dem nicht übereinstimmenden Realienbefund nicht haltbar. Eher ist hier an spätalthochdeutsch crufta als Ableitung zu graban ‘graben’ in der Bedeutung ‘Graben, Senke’ zu denken (Reichardt). Unter Hinweis auf vergleichbare Namen wie die Wüstungen Krüftel im Landkreis Friedberg (785, Kopie Cruftila) und Kroppach, Landkreis Gießen, (1265 Crupach) ist auch germanisch *kruft‘ Feld, Acker’ (vgl. englisch croft) als Bestimmungswort angenommen worden.
Kritzmow
Kritzow
Krochte, 1171 Chrogtan, 1183 Crothan.
Krökendorf, (Lüdinghausen) mitten 12000 Crucelinscthorpe. Germanisch Krukilingo porpa, Siedlung der Leute des Krukilo.
Krölpa
Krommert, (München) mitten 1200 Crumbenhard. Germanisch krumbon, zu krumba-, krumm + harud, waldiger Hohenzug.
Kronenberg, (Heiligenhaus) 1033-50 Cronberga.
Kronenburg, (Aa) 1166 Cronberg.
Kröning
Kröpelin Der Ortsname ist slawischen Ursprungs („crepelita“ – Wachtelfeld oder „crepelice“ – Wachtelort). Die Namensherleitung über den Begriff Krüppel ist Volksetymologie.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1177 als Crapelin.
Kröppelshagen-Fahrendorf Kröppelshagen begegnet als Cropelshaghen erstmals in einem Schriftstück vom Nikolaustag des Jahres 1334. Vorenthorp hingegen wurde bereits 1230 im Ratzeburger Zehntregister urkundlich erwähnt.
Kröppen Die älteste erhaltene Erwähnung von Kröppen stammt von 1267.
Kröslin Für das Jahr 1228 vermutet man die Ersterwähnung des Ortes Kröslin (in den Urkunden auch Crasselin und Cracelin).
Nach bestätigten Urkunden wurde Kröslin erstmals 1300 mit Cracelin genannt, als Herzog Bogislaw IV. dem Kloster Eldena (Vorpommern) seine Anteile von 15 Hufen mit der Insel Wotik (Klein-Woting genannt) schenkte. 1302 verkaufte Ritter Wulfold von Below seine restlichen Teile von Kröslin an das Kloster. 1305 wurde der Ort als Crasselin genannt, als Bischof Heinrich von Kammin die Trennung der Krösliner Kirche vom Sprengel Wolgast versprach.
1305 entstand die Kirche Kröslin, dessen Turm teilweise aus Steinen des ehemaligen Schlosses in Wolgast gebaut wurde.
Kröv Kröv-Bausendorf Verwaltungsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich, Kröv: 866/69 in villa [...] Crouia, 895 [Original] ad Crouiam ecclesiam, 1128 Crove, 1218 Croef, 1296 Crewe, 1330 Cröve, 1474 Croeff. Bausendorf: um 1200 bu ̊sendorf, 1220 Busendorf, 1409 Buoßendorf, 1467–75 Busendorff. Der Name Kröv steht wahrscheinlich mit keltisch *krauom. ‘Stall, Hütte, Verschlag’ (altirisch cráu, cró, kymrisch craw, indogermanisch *krəuo< *krh2-uó-) in Beziehungundistals Ortsname mit Suffix-ia ̄vom ablautenden *krouo(< indogermanisch *kro(h2)uo-) abgeleitet. Bausendorf, Kompositum mit Grundwort -dorf und dem Genitiv des Personennamens (mittelhochdeutsch) *Bu ̄se (frühneuhochdeutsch bausen ‘aufgeblasen sein, sich blähen, schwellen, strotzen’) als Bestimmungswort.
Krogaspe Der Ort wurde 1200 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet vermutlich abgelegenes Espendorf im Winkel. Eine Espe ist eine Zitterpappel. Der Bestimmungsteil „Krog“ zeigt an, dass es sich ursprünglich um ein abgelegenes Landstück – niederdeutsch „Krog, Kroch, Krooch“ usw. – gehandelt hat. Beide Namensteile, die auf die Lage des Ortes und seinen Baumbestand Bezug nehmen, deuten darauf hin, dass es sich bei Krogaspe um eine hochmittelalterliche, damals etwas abseits gelegene Siedlung inmitten von Zitterpappeln handelt.
Krokau
Krombach (Eichsfeld) Krombach wurde im Jahr 1318 erstmals urkundlich erwähnt.
Krombach (Unterfanken) Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Bach Krombach ab welcher das Dorf durchfließt und in Großblankenbach in die Kahl mündet. Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1207 „Crumbach“, 1237 „Crumbbach“, 1240 „Crumppach“, 1250 „Crumbach“, 1283 „Grumbach“, 1380 „Krombach“.
Kromsdorf Die Gemeinde bestand aus den Orten Großkromsdorf und Kleinkromsdorf.
Kronach Um 1000 im Besitz der Grafen von Schweinfurt, von 1122 bis 1803 zum Hochstift Bamberg gehörig, vermutlich seit dem 13. Jahrhundert Stadt, mittelalter Altstadt, Festung Rosenberg mit Fränkischer Galerie, Geburtsstadt von Lucas Cranach d. Ä., Faust-Festspiele. Zu 1003 Chronik um 1013 ad urbem Crana ... ad Cranam, 1122 Chrana [Original], 1152 Cranaha [Original]; Cronach [Original] (1383). Der Siedlungsname Kronach beruht auf dem Gewässername Kronach, 1400 Kranach. Dieser ist indirekt auch durch 1223 Crummen Cranache zum Siedlungsname Grümpel (an dem gleichnamigen Quellfluss der Kronach) bezeugt. Es liegt eine Zusammensetzung aus althochdeutsch krano ‘Kranich’ und althochdeutsch aha ‘Wasser (lauf), Fluss’ ( -ach1) vor. Der Beleg von 1383 spiegelt sowohl den Schwund des auslautenden Vokals als auch die mundartlich Hebung a > o wider. Vorübergehend wurde an den Siedlungsname Kronach zur Unterscheidung von dem Siedlungsname Goldkronach der Zusatz Sta(d)t(vgl.-statt) angefügt (z. B. 1410 zeitnahe Kopie Statkronach). So Goldkronach, Landkreis Bayreuth, Reg.-Bez. Oberfranken; Kronach, Stadtteil von Fürth, Reg.-Bez. Mittelfranken.
Kronau 1056 schenkte Kaiser Heinrich III. das Gebiet der Speyerer Kirche. Die erste urkundliche Erwähnung Kronaus datiert aus dem Jahr 1289. Wahrscheinlich hat sich aber schon lange vor der ersten Jahrtausendwende eine Dorfsiedlung entwickelt.
Kronberg im Taunus 1230 Kronenberc, 1364 Cronenburg, 1481 Cronberg [alles Original]. Bestimmungswort ist das im Genitiv Singular stehende, sowohl st. wie swach, hier swach flektierende mittelhochdeutsch Subtantiv crône ‘Krone’; die Endung ist als unbetonte Mittelsilbe im Spätmittelalter geschwunden; die (immer seltene) K-Schreibung wurde erst 1934 offiziell. Das Grundwort (-burg/-berg) erscheint selten auch als -burg und zeigt – ebenfalls selten – -c als Reflex der (in Neuhochdeutsch Orthografie nicht mehr notierten) Auslautverhärtung. Die Krone (die die Kronberger auch in ihrem Wappen trugen) weist deutlich auf die königlich Gründung und damit auf die staufische Politik mit dem Ziel eines burgengesicherten Reichslandes Wetterau hin. Zu Taunus Königstein im Taunus. So Kronenburg, staufische Burg im Elsass, und Kronburg, Landkreis Unterallgäu, wohl wie Königstein (HE) als staufische Burg durch die Reichsministerialen von Eschborn, die sich dann nach Kronberg nannten, so auch in der Ersterwähnung 1230. 1330 erhielt die Burgsiedlung Stadtrecht, 1704 nach dem Aussterben der Kronberger kam Kronberg an Mainz, 1803 an Nassau-Usingen, 1866 an Preußen.
Kronburg
Kronprinzenkoog m Jahr 1718 wurde zunächst der Sophienkoog eingedeicht. Es folgte von 1785 bis 1787 der namengebende Koog, der nach Kronprinz Friedrich benannt ist und in drei Abschnitte eingeteilt wurde (Nüder-, Mittel- und Süderkoog). Zu späterer Zeit wurde der Sophienkoog der Gemeinde zugeschlagen.
Kronsgaard
Kronshagen 1271 erstmals urkundlich erwähnt, bis 1452 gehörten sämtliche Dörfer des Gutes Kronshagen dem Heiligengeist-Kloster in Kiel, 1572 Vereinigung der einzelnen Dörfer zum Meierhof Kronshagen. Das Gut Kronshagen danach in unterschiedlichem Besitz, 1768 Gründung des Amtes Kronshagen, 1773 unter dänisch Krone, 1864 zu Preußen, 1867 Zusammenlegung mehrerer Ämter zum Landkreis Kiel, 1889 erneute Gründung des Amtsbezirks Kronshagen, 1910 Kronshagen städteplanerisch als Gartenstadt angelegt, 1932 zum Kreis Rendsburg. 1264 in Croneshagen [Original], 1315 in villa Kronshagen, 1610/11 zum Cronshagenn. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Wortstamm Kron-, abstammend vom norddeutsch kroon ‘Kranich’ und-hagen ‘eingehegte Siedlung’. Somit beschreibt der Name eine ‘eingehegte Siedlung mit Kranichen’.
Kronsmoor
Kronweiler Der Ort wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich erwähnt.
Kropp Kropp-Stapelholm. Amt im Kreis Schleswig-Flensburg mit fünfzehn amtsangehörigen Gemeinden mit Verwaltungssitz in Kropp. Kropp wird erstmals 1285 erwähnt, 14. 1. 2008 Gründung des Amtes Kropp-Stapelholm aus den bisherigen Ämtern Kropp und Stapelholm. 1285 Croop [Original], 1340 in villa Croppe 1340; Cropp (1554) Die Ortsbezeichnung stammt vom norddeutsch Kropp ‘Kropf’ ab und meint, wenn es sich auf landschaftliche Erscheinungen bezieht, eine Erhöhung, eine ‘Siedlung bei der Anhöhe’. Diese Benennung bezieht sich auf die flachgewölbte Form des Sanders, auf dem der Ort liegt. Mit Stapelholm wurde ein alter Landschaftsname (erstmalig 1260) in die neue Amtsbezeichnung aufgenommen.
Kroppach
Kroppen
Kroppenstedt
Krostitz Krostitz wird als Rittergut Krost(e)wicz 1349/50 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich aus dem altsorbischen Chrostowicia ab und bedeutet Ort am Gehölz, Gesträuch. Im Jahr 1534 verlieh Herzog Georg von Sachsen seinem Getreuen Hans Wahl das Braurecht auf dem Rittergut zu Crostitz.
Krottelbach
Kruchten, 907 Kopie +1222 Cruftam. Die Franken teilten das Gebiet in Gaue ein. Um 850 wird der Sitz des Gaugrafen von Trier nach Bitburg verlegt. Der Gau hieß fortan Bed-Gowe (Beda-Gau). Der heute noch im Volksmund gebräuchliche Ausdruck „Bekow“ bezieht sich auf den alten Gau, entspricht aber nicht mehr dem gleichen Gebiet. Aus dieser Zeit datieren erste Urkunden über Kruchten und zwar als „Cruten“ aus den Jahren 751 und 763. Ob diese Urkunden allerdings Kruchten (Eifel) oder Cruchten (Luxemburg) meinen ist nicht mit endgültiger Sicherheit feststellbar. Erste sich definitiv auf Kruchten (Cruten uff dem Ebent) beziehende Urkunde stammt aus dem Jahre 907, in der Graf Reginar Langhals das „Gut Cruten“ zurückgab an die Reichsabtei Echternach, der es vor 849 unrechtmäßig entzogen worden war.
In den folgenden Jahrhunderten wird Kruchten immer wieder unter unterschiedlichen Namen urkundlich erwähnt: 1161 Crufta – 1346 Cruchten – 1547 Crochten – 1570 Cruichten – 1623 Cruchten – 1933 Kruchten.
Kruckow
Kruft, (Koblenz) 1112 Croth, 1163 in uilla Crofthae, de Crofthe.
Kruft, (Bad Godesberg Köln) 1190 Crufte, 1313 Cruth, 1225 Crocht.
Krumbeck, (Wülfrath) mitten 1200 Crumbeke.
Krümmel, 1022 Crumbele.
Krün Krün wurde als geruen im Jahre 1294 mit zwei zum Kloster Benediktbeuern gehörenden vaccariae (Schwaigen) erstmals urkundlich erwähnt. Dem ursprünglichen Flurnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort gerüne (eine Haufe, eine Anzahl umgehauener Baumstämme) zugrunde.
Krüzen
Kruft Bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1093 wird Kruft erwähnt.
Krugsdorf
Krukow Die Gemeinde ist in weiter Vergangenheit aus den Ortschaften Crukows (bedeutet „Rabe“ auf slawisch ) und Thoemene ( deutsch: Thömen ) zusammengewachsen. Erstmals fand Krukow im Jahre 1230 im Ratzeburger Zehntregister Erwähnung.
Krumbach 1300–1805 zur Marktgrafschaft Burgau, danach zu Bayern; 1895 Stadt, h. 5 Stadtteile. Circa 1146–1162 (Kopie11275) Crumbenbach, 1156 Crumbach, circa1167 (Kop.13. Jahrhundert) Krumbach. Der Name enthält als Bestimmungswort das Adjektivisch althochdeutsch krumb (flektiert krumben-) ‘gekrümmt’. Der Gewässername Kammlach (1351, 1357, 1404 an der Kamlach), der aus *Kambala ̄, einer l-Ableitung von keltisch *kambo ‘gekrümmt’, hervorgegangen sein dürfte und später verdeutlichend mit althochdeutsch aha ( -ach1) ‘Fließgewässer’ erweitert wurde, ist nach dem gleichen Motiv wie Krumbach benannt.
Krummbek
Krummenau Krummenau wurde erstmals am 20. November 1086 erwähnt.
Krummendeich Krummendeich wurde 1339 erstmals urkundlich erwähnt. Die Entstehung des Ortes ist eng mit der Geschichte Kehdingens verbunden.
Erste feste Siedlungen gab es in Krummendeich um das Jahr 1000. 1339 ist urkundlich eine Kapelle im Ort belegt.
Krummendiek
Krummennaab
Krummesse
Krummhörn. Historisch wird der gesamte Bereich zwischen Greetsiel und Oldersum als „Die Krummhörn“ bezeichnet. Die Gemeinte Krummhörn wurde im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform 1972 aus 19 ehemals selbstständigen Gemeinden gegründet. Leuchttürme in Pilsum und in Campen (kleinster und größter Leuchtturm der deutsche Nordseeküste) sowie Kreuzkirche in Pilsum aus dem 12. Jahrhundert 1463 ghenomet Cromme loend [Original], 1519 in de Kromme Horn, Anfang 16. Jahrhundert dat Cromme lant, 1542 in der Krummen Hörn. Der Ortsname entstand aus einem Syntag Mittelaltermit dem Adjektivisch mittelniederdeutsch krum, krumme ‘krumm, gebogen’, dass meist im Nominativ Singular steht, und mittelniederdeutsch lant ‘Land, Gebiet’ beziehungsweise mittelniederdeutsch horn Maskulinum, hörne Feminin ‘Horn; spitzes Landstück; auch Seite, Himmelsrichtung’. Die beiden Zweitelemente variieren, bis sich -hörn durchsetzt. Das genaue Benennungsmotiv ist nicht sicher. Vermutlich bezieht es sich auf die gewundenen Straßen oder Gewässer.
Krummin Krummin wird erstmals 1230 als Crommino urkundlich erwähnt. Von 1303 bis zur Reformation (1563) befand sich hier ein von Otto I. gegründetes Zisterzienserinnenkloster. Die Kirche in Krummin blieb bis 1543 eine Klosterkirche.
Krummwisch
Krumpen, (Werden) 2 Hälfte 1100 Crumbheim. Germanisch krummes Dorf.
Krumstedt
Krunkel
Krusenfelde
Krusenhagen
Kublank 1298 taucht der ursprünglich slawisch besiedelte Ort erstmals als Cvbiank in einer Urkunde auf. Weitere historische Namensformen sind Cublank (1298), Coblank (1312), Cublanke (1338). Der Name stammt vom altslawischen kobyla „Stute“, vermutlich als kobyĺa ląka „Stutenwiese“.
Kubschütz Die älteste bekannte Erwähnung des Ortes als Cupcici stammt von 1088.
Kuchelmiß Ahrenshagen wurde erstmals 1295 urkundlich erwähnt. Es wurde als Adlersgarten von niedersächsischen Siedlern gegründet.
Kuchelmiß, früher auch Kuchelmitze geschrieben.
Serrahn wird 1296 als ceran und 1517 als Serran erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Aalfang.
Kuchen Bedeutend für die Entwicklung Kuchens wurde jedoch die Anlage der Burg Spitzenberg, die rechtlich möglicherweise als Nachfolger der Ringwallanlage Hunnenburg anzusehen ist. Deren Datierung ist bisher aber unklar. Kuchen wurde als Planstadt angelegt. Abseits der Hauptachse befindet sich die Jakobuskirche. Dort vermauerte Reliefspolien stammen von einem früheren Kirchenbau, haben aber nichts mit einem früher postulierten germanischen Heiligtum zu tun.
Erst 1228 wurde Kuchen zum ersten Mal als Cuchin in einem Schriftstück erwähnt.
Kuchenbach, (Uckerath) 1138-40 Cuchenbach.
Kuchenheim, (Köln) 1166 Cuchinheim, 1166 Cuckenheim.
Kückelhausen, (Breckerfeld) mitten 1200 Cukelhuson.
Kuckssee Kuckssee und Lapitzer See liegen in einer glazialen Rinne, die während des Pommerschen Vorstoßes der Weichseleiszeit entstand und durch Schmelzwässer zusätzlich erweitert wurde.
Auf der Wiebekingschen Karte von 1786 ist in der Rinne nur eine ursprünglich abflusslose Wasserfläche mit dem Namen Labitzer See verzeichnet.
Kuddewörde St. Andreaskirche, eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert
Grander Mühle, eine alte Wassermühle aus dem Jahr 1303.
Kuden
Kudensee Die Gemeinde Kudensee wurde erstmals 1454 unter dem Namen „Uth dem Kudensee“ urkundlich erwähnt. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit eingreifenden wasserwirtschaftlichen Maßnahmen und Veränderungen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts kamen die ersten Siedler, die zunächst die Wiesen am Ufer des flachen Kudensee in Besitz nahmen.
Kühbach In Kühbach wird um das Jahr 1011 durch Graf Adalbero von Kühbach und seine Frau Wildburg das Kloster Kühbach gegründet.
Küdinghoven (Beuel) 1139 Condechoue. 1143 Cudinkouen.
Kues, (Bernkastel-Kues) 1030 Couese, 1147 Cobesa.
Kühdorf Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1416.
Kühlenthal Anhand von Ausgrabungen konnte nachgewiesen werden, dass es im Gemeindegebiet bereits eine keltische Siedlung gegeben hat. Der heutige Gemeindenamen geht jedoch nicht auf die Kelten zurück. Vielmehr trat dieser erst später auf und deutete vermutlich auf sumpfiges Gelände hin. So wird angenommen, dass sich aus dem altschwäbischen Wort „Hülbe“ (sumpfiges Tal) der heutige Gemeindenamen entwickelt hat. In urkundlichen Schriften aus dem 12. Jahrhundert wird dann der Name „Küllental“ erstmals erwähnt.
Kuhlendahl, (Neviges) 1033-50 Cugolondala, germanisch kugulon-, Keule zu Kugel.
Kühlungsborn Die Geschichte der einstigen Dörfer Arendsee und Brunshaupten sowie des zuletzt zu Brunshaupten gehörenden Gutes Fulgen, aus denen 1937 zunächst die Gemeinde Ostseebad Arendsee-Brunshaupten und ein Jahr später die Stadt Ostseebad Kühlungsborn gebildet wurde, führt fast 800 Jahre zurück. 1177 wurden in einer Urkunde „Bruno von Cubanze“ und „zwei Dörfer Brunos“ erwähnt. 1219 wurde der Name „Brunshövede“ (= Hof oder Hafen des Brunos) in einer Stiftungsurkunde des Nonnenklosters Sonnenkamp erstmals urkundlich erwähnt.
Fulgen wurde erstmals während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) urkundlich erwähnt.
Brunshaupten war ein Reihendorf das ungefähr dem Verlauf des Cubanze-Baches folgte. Der älteste Teil von Arendsee ist dort zu finden, wo die Landstraße nach Rerik in scharfem Knick Kühlungsborn verlässt.
Kühndorf Der Ort wurde 1394 als „Kindorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Am wahrscheinlichsten ist die Ableitung des Ortsnamens vom althochdeutschen Wort „kên“ (= Nadelbaum) mit der daraus resultierenden Bedeutung Zum Dorf bei den Nadelbäumen.
Kühren
Kühsen In das während der Völkerwanderung leer gewordene Land drängten später von Osten her die Wenden ein. Auch der Name Kühsen ist wendischer Herkunft.
Kükels
Küllstedt Küllstedt wurde 1171 erstmals als Cullestete urkundlich erwähnt. „Kull“ bedeutet „stehender See“. Der Ort war bis zu umfangreichen Trockenlegungen Anfang des 20. Jahrhunderts von zahlreichen Seen umgeben, von denen heute nur noch der Wachstedter See und der Spaniersee existieren.
Külsheim Külsheim wurde erstmals 1144 unter dem Namen Cullesheim urkundlich erwähnt.
Külz Külz entstand aus den Ortsteilen Eichkülz, Külz und dem Külzer Ortsteil Gaß. Ursprünglich führte auch Neuerkirch den Namen Külz.
Kumbd =Klosterkumbd und Niederkumbd, Koblenz. 1072 Commede, 1212 in Commode.
Kümbdchen Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Endilscomede stammt aus dem Jahre 1072. Der Ort war mit dem Kloster Kumbd eng verbunden. In den späteren Jahren änderte sich der Ortsname zu Chumbd über dem Berge, im 18. Jahrhundert Cümbgen über Berg und dann Chümbdchen. Ab 1935 wurde die Schreibweise dann zu Kümbdchen geändert.
Kümmernitztal Die erste urkundliche Erwähnung von Grabow stammt aus dem Jahr 1488. Der Ort Preddöhl
wurde 1318 erstmals urkundlich als „Predule“ erwähnt und entstand als Angerdorf.
Kümmersbruck Bis zum Ende des 14. Jahrhundert Adelssitz, dann Hofmark mit wechselnden Inhabern. 12. Jahrhundert Anfang Notiz 1281 Chuniprehtsprucc, [andere Lesart:] Chumprehtspruct, circa 1187 Chu ̊nradi de Chu ̊neprehtesbrucke [Original]; Chue merspruch (1320). Zum Grundwort der unechten Komposition -brück/-bruck/-brücken. Bestimmungswort ist der altbairisch Personennamen Chunipreht mit Genitiv-Flexiv -es. Die dem Personennamen zugrunde liegenden germanisch Stämme sind für das Erstglied *Kunjau nd für das Zweitglied *Berhta-, das durch Sprossvokal und Synkope über *-bereht zu althochdeutsch -breht/altbairisch -preht wurde. Der Fugenvokal -i verursachte im Erstglied Umlautung des Stammvokals. Synkope und Angleichung (-nip-/-nep> *-np> *-mp> -m-) und Unbetontheit des Zweitgliedes trugen zur Entwicklung hin zur heutigen Form des Bestimmungsworts bei.
Kump, (Munster- Westfalen) 1000 in Cumpa, 1100 Cunpon. Germanisch kumba-, kumpa-, Napf, tiefe Schale also Vertiefung.
Küntrop, (Arn) 1068 Kukunctorp.
Künzell 12. Jahrhundert de Kindecello, 1212 Kincella, 1250 Kincelle, 1422 (Kopie15. Jahrhundert) Kintzel; Künzell (1682). Zusammengesetzter Name mit dem Grundwort -cella ‘mönchische Ansiedlung’. Das Grundwort verändert sich von -cella > zell durch Endsilben abschwächung (-a > -e) und Apokope (Schwund des unbetonten Vokals -e im Auslaut). Die Belege liefern keinen direkten Hinweis auf eine stark Genitivflexion mit -es-; der erste Beleg zeigt lediglich den Bindevokal -ein der Fuge, der in der weiteren Überlieferung ausfällt. Dennoch ist ein Anschluss an einen Personen Stamm Chinda zu althochdeutsch chind ‘Kind, Sohn, Nachkomme’ anzunehmen. Im Bestimmungswort wechseln die Formen Kinmit denen, die einen t-Anschluss haben. In den späten Belegen wird der Vokal von -i> -ü gerundet. Der Ortsname ist als ‘Zelle des Chint[ila]’ o.ä. zu deuten.
Kunzenbach, (Bei Bad Ems) 959 Cunesbach.
Küppersteg, (Leverkusen) 1157 terra que uocatur Stega.
Künzelsau Nach 1250 bauten die Herren von Bartenau, die nach ihnen benannte Burg. Altes Rathaus. 1098 (Kopie 12. Jahrhundert) Cu ̊nzelshowe, 1149 Cuonzelesowa [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung, die als Bestimmungswort den Personennamen *Cunzili enthält. Als Grundwort ist auf Grund des frühesten Originalbelegs vermutlich von Au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’,-au(e), auszugehen.
Künzing Ab 90 ist die Siedlung unter dem Kastellnamen Quintanis (Quintana) Standort eines Grenzkastells des römischen Reichs am sogenannten Donaulimes. nachgewiesen.
Dieses Kastell musste Ende des 5. Jahrhunderts wegen der häufigen Einfälle der Alamannen aufgegeben werden, das Militär zog ab. Spätantike Grabfunde aber belegen, dass zumindest ein Teil der romanischen Bevölkerung weiter vor Ort blieb. Im Jahr 903 wurde die Zugehörigkeit Künzings zum Kloster Niederaltaich urkundlich belegt.
Küps 1151 Chvbece [Original], 1248 Cupce [Original], 1251 Kubz [Original], 1334 Kuebcz [Original]; Kups [Original] (1528). Eine gesicherte Herleitung liegt bislang nicht vor. Rein lautlich gesehen erscheint zwar eine slawische Grundform *Chчbчtцcц zum Appellativum *chчbчtч ‘Holunder’ mit Eindeutschung von ч mit u (später zu ü umgelautet) und ц mit i möglich, doch bestehen Zweifel daran, dass *chчbчtч in der älteren slawische Toponymie eine Rolle gespielt hat. Gegen eine slawische Grundform *Kopцcц zum Appellativum *kopцcц ‘Hügel’ spricht der Vokal ü, denn slawische o wurde in Nordbayern ansonsten mit o übernommen (und Grundform später zu ö umgelautet). Am ehesten dürfte von slawische *Kupцcц zum Appellativum *kupцcц ‘kleiner Hügel, Anhöhe’ auszugehen sein, wenngleich slawische u im Deutschen sonst meist durch u ̄ (mit späterer Diphthongierung) ersetzt wurde. So Küps, Ober-, Unter im Landkreis Lichtenfels, Reg.-Bez. Oberfranken.
Kürenz, (Trier) anfang 1300 Curueza. Curneze. Romanische cubria, Krümmung.
Kurich, (Herten) mitten 12000 Currewic.
Kürnach Der Name der Gemeinde (ursprünglich Quirnaha) leitet sich von der Kürnach, dem gleichnamigen Bach, der durch den Ort fließt, ab.
Folgende Schreibweisen von Kürnach gab es im Laufe der Geschichte: 779 Quirnaha, 1070 Cvrnhaa, 1165 Curnhaa, 1177 de Curnahe, 1249 Curna, 1262 Curnach, 1279 Kvrnach, 1633 Körnach, 1891 Kürnach.
Kürnbach In Kürnbach stand bereits zur Zeit Karls des Großen eine Holzkirche, die später durch einen romanischen Steinbau ersetzt wurde. Von 1499 bis 1501 entstand dann die heute noch erhaltene Kirche im Stil der Spätgotik.
1543 erhielt Kürnbach das Marktrecht.
Kurmen, (Bergheim) 1196 Curmene.
Kürrenberg, (Koblenz) 1110 Curenberch.
Kürrighoven, (Oberbachem) 856 Coruuingoua. 1131 Corengouen.
Kurscheid, (Hennef) 1066 Cornsceith, 1066 Cornscheid, 1076 Kornscheith.
Kürten Wohl erst im Hohen Mittelalter besiedelt, Kirchturm aus dem 11./12. Jahrhundert, 1975 mit Bechen, Dürscheid und Olpe zur neuen Gemeinte Kürten zusammengeschlossen. Circa 1300 Curten, 1335 de Kurthen. Vielleicht zu lateinisch curtis, curtina ‘Hof’ zu stellen. Die Namen der Ortsteil e Bechen, Dürscheid und Olpe sind älter überliefert; zu Olpe, ein ursprünglicher Flussname mit dem Grundwort -apa wie beim westfälischen Olpe.
Küssaberg Vorgeschichtliche Besiedlungsspuren; Römerlager in der Nähe des Ortsteil Dangstetten; Ruine Küssaburg. 1141 Cussachberc [Original], 1150 Chussacberg [Original], 1239 Cussaperc [Original]. Namengebend für den Ort war die Küssaburg aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhundert, die hoch oben über der Stadt steht. Die heutige Ruine Küssaburg befindet sich nur circa 2 km n des Ortsteil Küßnach. Der Name Küßnach ist keltisch Ursprungs und ist zurückzuführen auf *Cossiniacum, eine Ableitung mit dem Suffix-acum von dem Personennamen *Cossinus. Der später semantisch nicht mehr durchsichtige erste Teil des Siedlungsname bildete das Bestimmungswort in dem Burgname Küssaburg. Ob der Burgname direkt auf die Siedlung Küssaberg übertragen wurde oder eine Klammerform *Küssa(burg)berg mit der Bedeutung ‘Siedlung am Berg der Küssaburg’ gebildet wurde, lässt sich aufgrund der Nähe der Grundwort -berg nd -burg nichtent scheiden. So Küssnacht.
Küsten Küsten war bereits im Mittelalter ein Kirchort. Der erste Rektor der Kirche ist für 1377 nachgewiesen.
Im Winsener Schatzregister von 1450 findet sich das älteste Namensverzeichnis von Küsten. Zehn Hakenhufen bestanden damals und ein Kossater, der in der Zählung als arm bezeichnet wird.
Küstriner Vorland Gorgast wurde erstmals im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 erwähnt.
Im 13. Jahrhundert wurde eine slawische Dienstsiedlung (Kietz) für die Burg von Küstrin angelegt.
Kuhardt
Kuhfelde Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1257, als die Kirchen zu Langenbecke undt Kuhfelde des Bistums Verden genannt werden.
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Kufelde aufgeführt, die von Plato (Plothe) hatten die Einnahmen aus der Bede und der Mühle weiterverlehnt an Frau Drusdow (Drüsten). Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das Niederdeutsche „ko“ für „Kuh“ und „-feld“ zurück.
Kuhlen-Wendorf Kuhlen wurde im 13. Jahrhundert, Wendorf 1321 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Familie von Bülow besaß von 1792 bis 1909 das Gut in Kuhlen.
Das Rittergut in Wendorf gehörte bis 1643 der Familie von Plessen und dann mindestens bis 1895/1896 der Familie von Schack.
Das Gut Gustävel gehörte im Mittelalter der Familie von Barnekow.
Kuhnhöfen Kuhnhöfen wurde im Jahre 1590 als Cunhoff uff der Steinen erstmals urkundlich erwähnt. Für 1786 ist im Ort eine zu diesem Zeitpunkt bereits unbewohnte Ölmühle erwähnt.
Kuhs
Kuhstorf Kuhstorf wird 1363 als Curdestorp erstmals urkundlich erwähnt und war von der Siedlungsform her ein Rundling.
Kulmain
Kulmbach Im 12. Jahrhundert planmäßige Marktsiedlung der Grafen von Dießen-Andechs, wohl bald nach 1231 zur befestigten Stadt erweitert; Festung Plassenburg (erbaut von Andechsern, bevorzugte Residenz der Zollern), mittelalter Badhaus. 1028–1040 Kopie Ende 11. Jahrhundert Kulma, 1174 Culminaha [Original], 1298 Kulmach [Original]; Kulmbach [Original] (1488). Der Siedlungsname Kulmbach geht auf die eingedeutschte Form des slawische Gewässername *Chчlmцna, 1338 Kulmna, h. Kohlenbach (mit Eindeutung des Appellativum Kohle), zurück. Bei *Chчlmцna handelt es sich um eine Ableitung von *chчlmч ‘Hügel’ mit dem adjektivierenden Suffix -цn-, deren Bedeutung in diesem Fall mit ‘Bach, der durch hügeliges Gelände fließt’ angegeben werden kann. Nach der Übernahme ins Deutsche ist zur deutlicheren Kennzeichnung als Gewässername althochdeutsch aha ‘Wasser (lauf ), Fluss’ ( -ach1) angefügt worden. Im 15. Jahrhundert begegnet erstmals die Angleichung an den zahlreichen Ortsnamen mit dem Grundwort-bach. So Schwarzkollm, Ortsteil von Hoyerswerda; Weißkollm, Ortsteil von Lohsa, beide Landkreis Bautzen.
Kulpin
Kumhausen „Chughenhusen“ wird zwischen 1161 und 1171 in den Traditionen des Kollegiatstifts Moosburg erstmals erwähnt. Der Name bedeutet vermutlich „Haus des Cogo“. Über „Kugenhusen“ und „Kugnhausn“ entwickelte sich der Ortsname bis 1819 zu „Kumhausen“. Auch die übrigen Ortsnamen des Gemeindegebietes sind fast alle aus Personennamen hergeleitet. Als älteste Kirche wurde 842 die von Preisenberg erwähnt. Die Pfarrkirche Grammelkam, die späteren Pfarrkirchen von Hohenegglkofen und Obergangkofen sowie die Filialkirche Götzdorf wurden 1315 erstmals genannt. Der Hof Kumhausen unterstand im 13. Jahrhundert dem Schergenamt Helmsdorf. 1338 finden sich je ein Hof in „Kugenhausen“, „Kugenperg“, „Chupfmül“, „Preisenperg“ und „Romelkeim“.
Kummerfeld Die erste urkundliche Erwähnung Kummerfelds erfolgte im Jahr 1320. Der Ort hieß ursprünglich Cummervelde oder Kummeruelde, was vermutlich geringes Land bedeutet.
Kummerow (am See) Kummerow wurde wohl ab dem 5. Jahrhundert von slawischen Stämmen besiedelt. Der Ortsname ist slawischer Herkunft und bedeutet so viel wie Mückenort, abgeleitet von komor für Mücke. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kummerow im Jahr 1222. Der Ort wurde bis ins 20. Jahrhundert Cummerow genannt.
Schon 1255 erhielt der Ort das Stadtrecht.
Kummerow (Nordvorpommern)
Kundert Der Ort wird erstmals 1346 mit Namen Kunderoed erwähnt und erst später wird der Name Kundert genannt. Am nordöstlichen Ortsrand befand sich im Mittelalter der Ort Hetzenhausen, der inzwischen eine Wüstung ist. Überliefert ist die Lage der Wüstung in den Flurnamen „In der Hetten“ (Hütten) und „Hette“.
Kunow Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Kunaw findet sich im Jahr 1305, anlässlich der Schenkung von Dorf und Kirche durch die Markgrafen an das Stift Havelberg.
Kunreuth Urkundlich wurde Kunreuth erstmals 1120 in einer Schenkungsurkunde für das St.-Egidien-Spital Bamberg erwähnt. Lange herrschte die Meinung vor, dass der Ort 1109 als „Chunesrut“ gegründet wurde. Doch das Gründungsbuch des Collegiat-Stiftes St. Jacob zu Bamberg beschreibt einen Ort bei Amberg, den es heute nicht mehr gibt (Wüstung). Das Jakobsspital hatte zu keiner Zeit Grundbesitz in Kunreuth, wohl aber das Egidienspital. Die Burg von Regensberg ist seit 1251 als Lehen des Hochstifts Bamberg nachweisbar.
Kupferberg Der Ort wurde 1773 als Kolonie gegründet. Forstmeister Burich bestimmte den Bauplatz. Nahezu alle Siedler stammten aus Österreichisch-Schlesien und Mähren. Ursprünglich hieß der Ort Kolonie in der Kossorowitzer Heide, 1775 erhielt sie den Namen Kupferberg.
Kupferzell Der Name Kupferzell geht auf einen Mönch mit Namen Dietrich zurück, der im Ohrnwald an der Kupfer eine Einsiedlerzelle aufschlug, um sich zurückzuziehen. Daraus leitet sich der Name Celle ab, der um die geografische Bezeichnung „uf dem Ornwald“ und bis ins 15. Jahrhundert nach der Lage an der Kupfer erweitert wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Kupferzell als Celle datiert auf das Jahr 1236.
Kuppenheim Um 1100 Schenkung des Grafen Berthold von Staufenberg an das Kloster Hirsau, 1254 in Besitz der Grafen von Eberstein, 1279 in einer Fehde des Markgrafen Rudolf mit dem Bischof von Straßburg niedergebrannt, danach von den Grafen von Zweibrücken-Eberstein an die Markgrafen übergegangen, 1298 als Lehen an das Kloster Weißenburg, 1535–1771 zu Baden-Baden. Nutzfahrzeugherstellung. Stadtkirche St. Sebastian, Stadtmauer, Jüdischer Friedhof. Um 1100 (Kopie 16. Jahrhundert) Cuppenheim, 1254 Cuppenhem, 1588 Kuppenheim. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt der Personennamen Kuppo/Kobbo zu Grunde: ‘Siedlung des Kuppo/Kobbo’.
Kurtscheid Im Jahr 1314 wurde das Dorf erstmals urkundlich als „Curtsheit“ erwähnt.
Kusel Fränkisch Königshof im 7. Jahrhundert, der im 9. Jahrhundert in den Besitz des Erzbischofs von Reims kommt, wird zum Klosterhof und entwickelt sich zum wirtschaftlich Mittelpunkt des sogenannte „Remigiuslandes“, Kern des heute Landkreis Kusel. Unter den Grafen von Veldenz wird die Burg Lichtenberg erbaut und das 5 km sö der Burg gelegene Kusel erstmals urkundlich erwähnt. Mitte 15. Jahrhundert wird die Gegend zweibrückisch. Handwerkerund Tuchmacherstadt. 865/66 Cosla (Kopie 13. Jahrhundert), 1127 Cussla, 1314 zu Cuselen, 1546 Cusseln. Der Ortsname geht auf einen vorgermanisch Gewässername *Kusula zurück. Es bleibt offen, wann der Bachname zum Ortsnamen wurde, dessen Bedeutung demnach ‘Siedlung an der Kusala’ sein dürfte.
Kusterdingen 1270–1489 lagen die Herrschaftsrechte bei den in Kusterdingen ansässigen niederadligen Pflumen von Kusterdingen, nach ihrem Aussterben wurden sie aufgeteilt zwischen Graf von Aichelberg-Merkenberg, dem Kloster Bebenhausen und den von Stöffeln, 1484 zu Württemberg. Marienkirche, Wasserturm, Klosterhof, Altes Rathaus. Um 1100 (Kopie16. Jahrhundert) Custerdingen, 1142 (Kopie 14. Jahrhundert) Custordingen, um 1243 Custertingen [Original], 1297 Kustertingen [Original]. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Custhard, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Custhard’.
Kutenholz
Küttig, (Koblenz) 963 Cuttiacam ende 1200 Cutiche.
Kützgau, (zwischen Köln und Jülichgau) 898 in pago Cuzzihgeuue.
Kutzenhausen Im Jahre 1407 erhielt das Domkapitel Augsburg von Friedrich Burggraf von Zusameck Vogtei und Gericht in Kutzenhausen
Kutzleben Die Ortsgründung fällt in die Zeit vor dem Untergang des Thüringer Reiches. Wann der Ort genau entstanden ist, vermag heute niemand zu sagen. Der Ortsname Kutzleben wie auch der gleich lautende Name des Adelsgeschlechtes von Kutzleben leitet sich ab von dem Eigennamen Chuzzo und dem Begriff Leben und bedeutet „Erbhof des Chuzzo“. Der Begriff Leben kommt immer im Zusammenhang mit Eigennamen vor und bedeutet Erbhof oder Sitz des jeweiligen Vornamenträgers.
In schriftlicher Form taucht der Name Kutzleben erstmals im 8. Jahrhundert in der Form Cuceslebo in einer Urkunde auf, die den Ort als Besitzung der Abtei Hersfeld aufführt. Der Ortsname erfuhr im Laufe der Jahrhunderte viele Abwandlungen wie Cuuslebo, Cuczeleiden, Kottenleiber, Gozzenleber und Kutzenleibin. Die ältesten Erwähnungen des Ortes Kutzleben finden sich in zwei Urkunden des Jöchaburger Copialbuches im Landesarchiv zu Rudolstadt aus den Jahren 1128 und 1174.
Kyffhäuserland Den Namen verdankt dieser Kreis dem Kyffhäuser, auf dem sich das gleichnamige Kyffhäuserdenkmal von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, die ehemalige Reichsburg Kyffhausen und der Fernsehturm Kulpenberg befinden. Der Name Kyffhäuser wird auf das Wort cuffese (=Kuppe/Kopf) zurückgeführt. Historisch existieren auch die Schreibweisen Kiffhäuser und Kyfshäuser. Eine weitere Variante der Namensdeutung „Kyff“ ist „Krieg“ oder auch „Streit“, sodass der Kyffhäuser ein Streithaus, eben eine Burg, ist.
Kyll, (Ittel, Trier) 902 Chilana, 1098 Kila, 1212 Kile.
Kyllburg von Bitburg an der Kyll am südöstlichen Rand der Eifel (Waldeifel). 1239 Bau der Kyllburg als Grenzfeste durch den Erzbischof von Trier und 1256 Errichtung einer festen Mauer für die daneben entstehende Siedlung. 800 (Kopie Anfangs 12. Jahrhundert) Kilibergo, 1106 castrum Kiliburg, 1222 in monte qui appellatur Kileburhc. Burgenname, dessen Grundwort zwischen-berg und-burg schwankt. Das Bestimmungswort ist der Name der Kyll (links zur Mosel bei Trier), an der Kyllburg liegt: 4. Jahrhundert (Ausonius, Mosella) *Celbis (konjiziert), 9. Jahrhundert (Kopieu m 1103) ad Kila springun ‘an der Kyll-Quelle’, 9. Jahrhundert (Kopie um 1103) Kila, (915–930, Kop.14. Jahrhundert) Chile, 973 (Kopie14. Jahrhundert) Kila, (1023–1047) ad flumen Kilam, 1152 inaqua Kile. Der vorgermanisch Flussname*Kelu- ̄ı(latinisiert Celbis) wurde ins Althochdeutsch integriert als Kili und Kila f. Es handelt sich um das Feminin eines Adjectivisch indogermanisch *kelu, vermutlich mit der Beeutung ‘dunkel, schwarz’. Der Stamm indogermanisch*kelu-
-liegt auch vor im litauisch Flussname Kelv ̇e ̃ und in den Flussname Helbe (zur Werra und zur Unstrut) (< germanisch *Helwo ̄) sowie in mittelhochdeutsch hilwe f. ‘feiner Nebel’. So Stadtkyll, Landkreis Vulkaneifel; Kilver (Fluss zur Else zur Werre).
Kyllburgweiler
Kyritz Hochmittelalterliche Burg auf slawische Vorgängeranlage, Kaufmannssiedlung, Stadtrecht 1237 nach Stendaler Recht. 1232 Johanne, aduocato de kyrisz, 1325 tu der Kyritz [Original], 1425 zu der Kyricz [Original], 1541 thor Kiritz; Kyritz (1775). Grundform altpolabisch *Kyrica ‘Siedlung an einem Ort, wo Sträucher, Büsche vorkommen’, eine Bildung mit dem Suffix -ica von altpolabisch *kyr' als Nebenform von *ker' < urslavisch *kчrц ‘Strauch, Gebüsch, Wurzel’. Vgl. ähnliche Entwicklung bei Kertschütz, TH, (1145 Kirsi, 1291 in Kirzizt), und Kertzsch, (1143 Kirtzs) und die Flurname Kirre, Kieritz, die Kirr, Der Artikel beim Namen weist auf einen ursprünglich Flurname hin. Abzulehnen ist der Ansatz altpolabisch *Chyrici zum Personennamen *Chyr’ da ein Ersatz von altpolabisch ch durch mittelniederdeutsch k in diesem Gebiet ungewöhnlich ist.
Kurort Seiffen (Erzgebirge) Die Ursprünge des Ortes gehen auf den Zinnbergbau zurück. Vermutlich stießen Zisterzienser aus dem böhmischen Kloster Osek im Zuge der Erschließung des Erzgebirges im 13. Jahrhundert auf eine zinnhaltige Seifenlagerstätte im Bereich des Seiffenbaches und begannen mit dem Abbau. In einer 1324 für die Burg Sayda und die Burg Purschenstein ausgestellten Lehnsurkunde werden erstmals Cynsifen genannt. Es ist davon auszugehen, dass damals bereits eine Ansiedlung der Zinnseifner bestand, deren Existenz jedoch erst 1451 in einem Lehnsbrief als Czenseyffen zweifelsfrei belegt wird. Seit 1939 Kurort Seiffen.
Laaber 1393 Marktrechte, 1778 zu Bayern. Circa 1040 Labere, 1128 Labera, 1180 Labara, 1712 Laaber. Der Burgort liegt an der Schwarzen Laaber (r. zur Donau), circa 1150 (Kop.14. Jahrhundert) iuxta flumen Labere, deren Name auf die Siedlung übertragen wurde. Der Gewässername Labera ist ein vorgermanisch Reliktname, der zusammen mit den Namen der Großen und Kleinen Laaber, zur Donau bei Straubing (um 790, Kopie1254, fluenta ... Lapara), an keltisch *labaros ‘geschwätzig’ oder wegen des geringen Gefälles der Flüsse als Verbaladjektiv mit -r-Suffix an indogermanisch *lab‘ schlaff herabhängen’ (altindisch lobur, lobor ‘schwach’) angeschlossen werden kann.
Laach, Maria- (Niedermendig) 1075 Lach, 1085 Lache. Germanisch latinisch lacus, See. Genannt nach dem Laacher See.
Laach, (Grevenbroich) 1186 Lache.
Laach, (Heppendorf) 1141 Lachche.
Laage Slawische Burg mit Siedlung, deutsche Zusiedlung seit Ende 12. Jahrhundert, 1270 erste Erwähnung als Stadt, zu Mecklenburg Schwerin. 2004 Fusion des ehemaligen Amtes Laage Land und der Stadt Laage. 1216 in Lauena, 1270 ciues nostros de Lawe, in oppido nostro 1309 Laue, 1336 in platea Laghen, in Lawe. Der Ortsname geht auf altpolabisch *lava ‘Bank; einfacher Steg über ein Gewässer’ mit (bis vermutlich Anfangs 13. Jahrhundert) der adjektivisch Endung -na zurück, wobei vor allem die in den slawischen Sprachen weit verbreitete Zweitbedeutung mit der natürlichen Furt durch die Recknitz, an der Laage liegt, korrespondieren würde. Weniger wahrscheinlich ist eine Herleitung eines Flurnamens (vgl. polnisch ława ‘Ackergrundstück in einer Waldschlucht’). Im 14. Jahrhundert, als die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr präsent war, beginnt durch Eindeutung der Übergang von -w zu -g-.
Laar Der Ort Laar war von jeher mit dem Haus Laar verknüpft, das 1227 als Besitz des Grafen von Bentheim Balduin I. erstmals erwähnt.
Den Namen Laar könnte man mit dem altniederländischen Wort laar für Lichtung oder leere Stelle im Wald erklären. Es existiert auch die Deutung als „grasreicher Platz in tiefer Lage“.
Laasdorf
Laatzen Im Mittelalter Teil des „Kleinen Freien“ mit besonderen Rechten, 1968 Stadtrecht. 1227 Lathusen [Original], 1495 Latzen; Laatzen (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen, das im 14. Jahrhundert zu -sen verkürzt wird. Das Bestimmungswort ist nicht zu mittelniederdeutsch lat, la ̄te ‘Höriger, Halbfreier’ zu stellen, sondern mit dem in althochdeutsch letto ‘Ton, Lehm’, altnordisch leþja ‘Lehm, Schmutz’ enthaltenen Stamm germanisch *lat-, *lad zu verbinden. Laatzen liegt an einem moorigen Gebiet, sodass der Name ‘Sumpf-, Morastsiedlung’ Bezug auf dieses Feuchtgebiet nimmt. So Laatzen, Landkreis Hameln-Pyrmont.
Labenz Die slawische Gründung Labenz (aus der slawischen Sprachenfamilie mit deutscher Beimischung für „Schwan“, „fischreicher Fluss“ oder „hart am Wasser gelegen“) liegt an der alten Handelsstraße Lübeck-Hamburg und wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt.
Laberweinting Etwa um 790 wird im Urbar von Kloster Niederaltaich Wihmvntiga (Kopie von 1254) bzw. Wimtingen (Kopie des 11. Jahrhunderts) erwähnt, abgeleitet von dem Personennamen Wihmunt. Im Jahre 1292 erschien in einer Urkunde des Hochstifts Regensburg Laberweimpting, vermutlich zur Unterscheidung von dem Regensburger Stadtteil Burgweinting. Nach Laberwei(n)tig und Loberweinting bezeichnete Philipp Apian den Ort um ca. 1579 als Laberweinting.
Laboe 1226 kam das Gebiet zwischen dem Köhner Mühlbach im Osten und der Hagener Au im Westen sowie der angrenzende Wald in den Besitz des Klosters Preetz, daher der Name Probstei. Laboe wurde zwischen 1226 und seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1240 in der Form Lubodne als Rundangerdorf („Rundling“) angelegt: Um einen kreisförmigen Platz, den Dorfanger, waren die einzelnen Höfe gruppiert (das heutige Oberdorf).
Jedoch bestand vermutlich bereits vorher ein slawisches Fischerdorf namens „Lubodne“, zu deutsch Schwanenort. Der Name stammt aus dem Ostseeslawischen, da Laboe in Wagrien liegt, jenem Teil Holsteins, der vormals slawisch besiedelt war. Vgl. polnisch łabędź, („Schwan“); russisch лебедь / lebed' (dasselbe). Der Schwan ist auch das Wappentier Laboes. Abschleifender Sprachgebrauch machte aus „Lübod’n“ dann nach dieser Auffassung: Lübode, Lüboe, Laboe.
Lachem, (Worringen) 1209 Lakem/ germanisch von latinisch lacus See + haima Wohnung. Lachum liegt unweit des Fühlinger Sees.
Lachen
Lachendorf 1196–97 Locthendorp [Original], Der heutige Ortsname Lachendorf wird in alten Schriften auch als Lachtendorp oder Lachendorp aufgeführt. Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1196–1197 Locthendorp, 1278 Lachtendorpe, 1278 Lachtendorpe und in 1301 Lochtendorp. Lachendorf bedeutet wohl „Das Dorf an der Lachte“ und ist durch seine Lage am Fluss gegeben. „Lachte“ ist eine sehr alte, wahrscheinlich schon vorgermanische Bildung zu einem Wort für „Teich, See, Wasserstelle, Sumpfwasser“.
Die älteste urkundliche Erwähnung über Lachendorf stammt aus dem Jahre 1353 und ist in einer Aufstellung des Herzogs Wilhelm II. (Braunschweig-Lüneburg) enthalten. Das Schatzregister der Großvogtei Celle von 1438 nennt 18 Hofstellen in Lachendorf, darunter eine Mühle. 1278 Lachtenthorpe, 1317 Lachdorp; Lachendorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Im Bestimmungswort ist der Gewässername Lachte enthalten, der durch den Ort fließt. Ältere Belege des Gewässername sind nicht bekannt. Nach den Orstname-Belegen liegt eine Ableitung mit -n-Suffix vor. Der Vokal kann auf -a oder -au zurückgehen, der folgende Konsonant auf -h oder -f-. Vermutlich ist eine Verbindung zu der indogermanischen Wurzel *Leuk ‘Licht, leuchten’ herzustellen, die auch in der Abtönstufe vorkommt. Der Gewässername ist mit einer Dentalerweiterung gebildet. Die Schreibung -ct kann im Norddeutsch für -(c)hat stehen. Deutung also: ‘Siedlung an der Lachte’.
Lackhausen, (Obrighoven) 1200 Lachusen. Germanisch laku-, Wasserlauf in Sumpfland + husum zu husa, Haus
Ladbergen Ladbergen wird im Jahr 950 in einer Urkunde des Klosters Freckenhorst erstmals (als „Hlacbergon“) urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1149 wurde die Gemeinde ein selbstständiges Kirchspiel, das zunächst dem Bistum Münster, später dem Bistum Osnabrück zugeordnet war.
Ladelund Der Name des Dorfes, erstmals 1352 schriftlich erwähnt, ist dänischen Ursprungs; lade bedeutet: Scheune, lund bedeutet: Wald. Ladelund war eine spätmittelalterliche Siedlung an einem Ort, an dem Wälder abgeholzt worden waren, um landwirtschaftliche Betriebe zu errichten.
Ladenburg Um das Jahr 100 Vorort der Gaugemeinde der Neckarsueben und bereits im 8. Jahrhundert Stadt, 1863 Zusammenschluss des Amtes mit dem Bezirksamt Mannheim. St. Gallus-Kirche, Martinstor. 2. Jahrhundert Lopodun(um), 755 (Kopie12. Jahrhundert) Lobetdenburc, 798 (Kopie12. Jahrhundert) Lobedunburc. Es handelt sich um einen keltisch ON; das Bestimmungswort ist keltisch lokwo‘ See’, das Grundwort keltisch -dunum ‘Festung’. Der bald nicht mehr als „Seeburg“ verstandene Name wird über Lobedun-, Lobden-, zu Lodenentstellt. Die Integration in das deutsche Namensystem erfolgt durch Anhängen von -burc, -burg. Da a ̄ mundartlich zu o ̄ geworden ist, wurde der Name bei der Umsetzung in die Schriftsprache dann hyperkorrekt als Laden (statt Loden-) interpretiert.
-lage. Westgermanisch *la ̄go ̄, altsächsisch/ althochdeutsch la ̄ga, mittelhochdeutsch / mittelniederdeutsch la ̄ge feminin ist eine von liegen abgeleitete Stellen bezeichnet in der Bedeutung ‘freie Fläche’ und kommt in Westfalen und dem westlichen in Ortsnamen und Flurname häufig als Suffix vor (Dinklage, Landkreis Vechta), gelegentlich als Simplex (Lage, Landkreis Lippe).
Laer, (Bochum) 1000 Hloheri, Lahari.
Lägerdorf Der Ort wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, aber wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch holländische Siedler gegründet. Er hieß ursprünglich Hollendersdorpe oder ebenfalls nach einer Bezeichnung für holländische Deichbauer Legerdorpe.
Lähden Die Ortsteile Holte (Hümmling) und Lastrup (Hümmling) wurden erstmals 947, Vinnen 1000 und Herßum 1074 urkundlich erwähnt.
Laer Laer wird erstmals 1134 in einer Urkunde des Bischofs Werner von Steußlingen erwähnt.
Wie sehr der lokale westfälische Dialekt dem Niederländischen ähnelt, lässt sich an der Inschrift auf dem Grundstein der St.-Bartholomäus-Kirche (erbaut 1485) im Ort erkennen. Der Satz „IN'T JOER 1484 UN A LAG HENRICH VALCK DEN FIRST STONE“ ist für jeden im Saal im Kirchturm sichtbar.
Lärz 1237 tauchte der ursprünglich slawisch besiedelte Ort als Lositz in einer Urkunde des Fürsten Nikolaus von Werle auf. 1257 wurde Loziz als Besitz des Klosters Dobbertin genannt. Der altpolabische Ortsname lautete ursprünglich *Losica und wurde mit dem Substantiv *los „Elch“ gebildet, ähnlich wie beim vorpommerschen Loitz. Er kann mit Ort des Elches wiedergegeben werden. Der Ortsteil Alt Gaarz ist 1291 erstmals als Gartz belegt und ist eine häufige polabische Benennung für einen befestigten Ort
Lage (Dinkel) Die Grundwörter „lage, lay, loge“ deuten auf ein Gebiet hin, in dem Fruchtanbau stattgefunden hat. „-lage“ wird als „tiefe oder flache Lage, Niederung“ interpretiert. Damit ist dann meist eine tiefe, niedrige Lage, eventuell auch leicht abwärts geneigte Hanglage gemeint. Bedeutsam dafür ist ein baumloses, ebenes und für die Kultur passendes Ackerland. Im Friesischen wird der Ortsnamen oft im Sinne von Dorf verwendet. Im nordemsländischen-ostfriesischen wurde dazu „loug“ gesagt.
Lage (Lippe) Im 13. Jahrhundert aus einem Kirchdorf (Gründung der Kirche vermutlich 9. Jahrhundert, ehemalig St. Peter) entwickelt, 1480 Weichbild, 1495 Gericht und Siegel, 1. Instanz, bis 1843 Flecken, dann amtfreie Stadt, Sitz des Amtes Lage bis 1879, 1836/43 Städteordnung; 1970 Zusammenschluss mit 14 umliegenden Gemeinte , Eisenbahnknotenpunkt (Herford Detmold, Bielefeld-Hameln, teilweise stillgelegt). 1274 in Lagis, nach 1290–1300 villam Lage, 1335 in den kerspele tor Laghe, 1497 dat dorp tor Lage, 1530 Wibbolt tor Lage. Der Ortsname geht auf eine alte, in Nordwestdeutschland sehr verbreitete Flurbez. zurück, die in Ortsnamen auch als Grundwort oft vorkommt. Bis h. erscheint der Ortsname in mundartlich Wendungen mit Präposition und Artikel. Der Name wird zuerst in lateinisch Zeugnissen desspäten13.Jahrhundert mit lateinisch Endung (-is) des lokativisch Dativ Plural überliefert. Der Ortsname liegt altsächsisch*la ̄ga zugrunde (vgl. altsächsisch furola ̄ga‘ Verteidigung’, uberla ̄ga ‘Vorwurf’, wiarla ̄ga), das auf die Dehnstufe indogermanisch *l ̄egh führt (im Ablautverhältnis zu Wörtern um germanisch *legjast. Verb ‘liegen’, althochdeutsch altsächsisch als j-Präsens lig(g)en, liggian bezeugt, Adjektivisch (-j-Stamm) -la ̄gi wie in althochdeutsch abala ̄gi ‘lähmend’ und in deutsche Dialekträumen Entsprechungen zeigt (vgl. mittelhochdeutsch læge, bairisch läg, wfl. la ̄g ‘niedrig’, norddeutsch leges land ‘tiefgelegenes Land’, früh Neuhochdeutsch läg ‘niedrig, gering’) sowie im Fachwortschatz des Bergbaus in anläg ‘sanft aufwärts’ und abläg ‘sanft abwärts geneigte Fläche’ erhalten ist. Aus der Germania sind zu nennen: mittelniederländisch laech, leegh und angelsächsisch la ̄h, altenglisch lœ ̄ ge feminin, -lœ ̄ g, -leg und westsächsisch l ̄eah als Bez. einer Niederung. Außerhalb der Germania finden sich Entsprechungen in litauisch l ̇ẽkˇsnas, lettisch lêzns ‘flach, platt, eben’ oder l ̄eza ‘Sandbank’. Semantisch liegt *la ̄ga ‘tiefe oder flache Lage, Niederung etc.’ zugrunde. Primäres Motiv ist eine tiefe, niedrige Lage, eventuell auch leicht abwärts geneigte Hanglage. Der Ortsname Lage bezeichnet ursprünglich eine tief gelegene Stelle, Niederung, was der Topographie von Lage genau entspricht, das auf einer Terrasse (circa 1500 m lang, circa 500 m breit) in circa 3 m Höhe über der Werretalaue mit Doppelfurt über Werre und Rhienbach in einer niedrig gelegenen, sumpfigen Fläche zwischen Waldgebieten am Fuße von Lager (158 m) und Stadenhauser Berg (143 m) liegt.
Lahn (Nebenfluss des Rheins) +576 Laugona, anfang 800 Logna. 881 Logana.
Lahngau, (Gau an der Lahn) 790 in pago nuncupante Logonahe.
Lahnau Anfangs 17. Jahrhundert Lahnau. Kompositummit dem Grundwort-au ‘Flusslandschaft, Flussinsel’, aus althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’, zu germanisch *agwijo ̄ f. ‘die zum Wasser gehörige’. Das Bestimmungswort enthält den Namen der Lahn (circa 600 Laugona, um 700 Logna, 881 fluuius Logana, 1185 in, trans Logenam, um 1220 Logina): Ableitung mit -na-Suffix, das neben -ina in den Varianten -ona, -ana erscheint. Die -n-Ableitungen sind im ganzen europäischen Raum zu finden und treten vielfach in Gewässername auf. Sie bezeichnen die Zugehörigkeit und können im indogermanischen Raum den Sinn von Diminutiven annehmen. Der älteste Beleg (600 Laugona) zeigt den alten Diphthong -au-, der bereits um 700 zu -o ̄monophthongiert wurde. Der Stammvokal hat sich also erst zu -o ̄verändert, sodass eine Ausgangsform indogermanisch *lough anzusetzen ist. Das -o ̆in Logana ist weder durch „Brechung“ aus -u hervorgegangen, noch besteht ein Zusammenhang zu dem Flussnamen der Leine (1001 inter fluvios Lagenam), der die reguläre Veränderung von germanisch -o> -azeigt, sodass die Leine an eine Wurzel *log(h)zu indogermanisch *leg‘tröpfeln, sickern, langsam rinnen’ angeschlossen werden kann. Die Lahn hingegen gehört zu einer indogermanischen Wurzel *lou-/*lou- ə‘waschen’, dazu lateinisch lavo ̄, -ere, -a ̄re ‘waschen, baden’, lautus ‘gewaschen’ [vgl. lauter ‘hell, klar, rein’], altisländisch laur n. ‘Lauge, Seifenschaum, Schaum’, althochdeutsch louga, Neuhochdeutsch Lauge. Vielleicht bezieht sich die Bedeutung auch auf die Farbe, vgl. Schwedisch löja, löga aus*laugio ̄n, Neuhochdeutsch Lauge im Sinne von ‘hell, weiß’ oder es hat, analog zu der Farbwurzel *albh-, allgemeinere Bedeutung und meint den Fluss selbst. Greule setzt indogermanisch *lougo‘Sumpf ’ an. In der weiteren Entwicklung des Namens schwächt sich das Suffix -ina zu -a beziehungsweise -e ab und fällt schließlich ganz aus (1248 Loina > 1284 Lone > (1359) Loyn). Die heutige Form mit -aerklärt sich dadurch, dass der Monophthong /o ̄/ in den rhfeinfrankisch und zentralhessischen mundartlich meist zu /a ̄/ gesenkt wird (1284 Lone > 1313 aque dicte Lane). Im 13. Jahrhundert zeigt sich die Graphie mit -oi(1248 Loina), welche die Monophthongierung von -ou> -o ̄anzeigt. Zwischen Vokalen schwindet g bei Kontraktion; -h ist Dehnungszeichen und markiert die Länge des Vokals -a-. Für den Namen der Lahn < Laugona wird eine Deutung mit ‘waschen; rein, klar’, vielleicht auch ‘weiß’ oder allgemein ‘Fluss’ erwogen. So Lahnstein, Rhein Lahn-Kreis; Lahnfels, in der Gemeinte Lahntal, Landkreis Marburg-Biedenkopf; Laugna, Landkreis Dillingen a.d. Donau, mit Flussname Laugna, r. Nebenfluss Zusam (bei. Emersacker) < 890 Logena, 1448 die Laugen
Lahnstein = Niederlahnstein und Oberlahnstein ist der heutigen Stadt standen der Limes und römisch Grenzbefestigungen. Im 10. Jahrhundert fränkische Besiedlung und erste Kirchenbauten. 1018 fällt Burg Lohenstein (ein ehemalig römischer Hof aus dem 4. Jahrhundert) an das Erzstift Trier, 1245 wird Burg Lahneck erwähnt. 1324 Stadtrechte für das kurmainzische Oberlahnstein und 1332 für das kurtrierische Niederlahnstein. 1774 besuchen Goethe, Basedow und Lavater Niederlahnstein. 1969 Zusammenschluss von Ober und Niederlahnstein (sowie weiterer Gemeinte) zur Stadt Lahnstein und Bildung des Rhein-Lahn-Kreises. 991 Logunstein, 9./10. Jahrhundert Lohinstein, 10.–12. Jahrhundert Logenstein, 1249 Lonstein, 1263 Lainstein, 1300 Lansteyn uswach; Lahnstein (1969). Burgname mit dem Grundwort -stein. Bestimmungswort ist der Name des Flusses Lahn, 6./7. Jahrhundert Laugona (Venantius Fortunatus; andere Lesart, 10. oder 11. Jahrhundert logana), 496/506 (Kopie 13./14. Jahrhundert nach Kopieum 700) Logna, 881 fluuius logana, (959) in loganam, logana deorsum,12. Jahrhundert Logana, Logena, 13. Jahrhundert Logina, Logena, Loina, Loyna, Lone, 14. Jahrhundert Loina, Lana, Loena, Loyne, Loyn, die Lane, Layne, Layn, Lahn, Leune, Leyne, 15. Jahrhundert Lane, Lone, Lohn, Luene, Laene, Loen, uswach Die althochdeutsch Grundform Logana, Logina (mit Suffixablaut) beruht auf vorgermanisch *lugna ̄ ‘die Windungsreiche’ (Verbaladjectivisch zu indogermanisch *leug‘biegen’). So Burg Lahneck, Rhein-Lahn-Kreis; Löhnberg, Landkreis Limburg Weilburg.
Lahntal Liegt an der Lahn. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Nikolaikirche in Caldern, die im Mittelalter Teil eines bedeutenden Klosters war, gilt als kunsthistorisches Denkmal von weit überregionaler Bedeutung.
Lahr (Eifel)
Lahr (Hunsrück) Wahrscheinlich aus pfalzgräflichem Besitz stammt ein Hof der Grafen von Sponheim, den sie zusammen mit anderen Gütern 1413 an Johann von Schonenburg und nach dessen Tod ab 1427 an den mit ihm verschwägerten Cuno von Pyrmont verlehnten. Als Pächter sind ein Sohn von Konrad von Petershausen (1413) und Hanns von Lare (1472) bekannt.
Lahr/Schwarzwald Lahr gehörte zum Allodialbesitz der Herren von Geroldseck, 1278 zur Stadt erhoben, 1939 Kreisstadt. Burgheimer Kirche. 1179 Larga (?), 1215 zu ̊ Lare [Original], 1401 Lahr; Lahr/Schwarzwald (1978). Der Name geht vermutlich auf ein im Hochdeutschen früh ausgestorbenes Wort zurück, das sich in niederländisch la ̄r, engl. lease, dän. løse ‘Weide, Weideland’ erhalten hat. Der Zusatz Schwarzwald dient z. B. zur Unterscheidung von Lahr im Kreis Limburg. Zahlreiche Ortsname in Verbindung mit Lahr, z.B. Burglahr, Oberlahr, Peterslahr, jeweils Landkreis Altenkirchen (Westerwald), Lahr, Landkreis Cochem-Zell und Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Lahstedt. Gemeinte im Landkreis Peine. 1971 aus den Gemeinte Adenstedt, Gadenstedt, Groß Lafferde, Münstedt und Oberg als Einheits Gemeinte gegründet. Der 1971 gebildete Name Lahstedt greift das in den Gemeindemitgliedsnamen Adenstedt, Gadenstedt und Münstedt enthaltene Grundwort-stedt auf. Als Bestimmungswort wurde lah (Variante zu -loh) gewählt, das als Flurname beziehungsweise Teil von Flurnamen mehrfach in den Mitgliedsorten vorkommt (Lah, Lahberg, Lahstraße).
Laichingen Seit 1100 in Besitz des Klosters Blaubeuren, während der Reformation württembergisches Kirchengut, Anfangs des 19. Jahrhundert in Staatsbesitz, 1950 Erhebung zur Stadt. Weberbetriebe, Werkzeugbau. Laichinger Tiefenhöhle, St. Albanskirche, Wasserturm Machtolsheim. Um 1100 (Kopie1574–78) Laichingen, 1159 Laichingen, 1324 Laichingen [Original]. Es handelt sich um eine -ingenBildung mit einem Personennamen *Laicho, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Laicho’.
Lake Ter, (Dinslaken) ende 1200 Lake.
Lalendorf
Lalling Lalling und der Gemeindeteil Ranzing wurden im Jahre 1148 in einem Schutzbrief von Papst Eugen III. erstmals urkundlich erwähnt.
Lam Der Ort wurde erstmals am 29. Mai 1279 in einer Urkunde von Bischof Heinrich von Regensburg erwähnt. Die ersten Siedler, die den Urwald am Fuße des Ossers urbar machten, stammten aus St. Ulrich am Pillersee in Tirol.
Lambertsberg
Lambrecht 987 Stiftung des Benediktinerklosters Sankt Lambrecht in Grevenhausen, dass 1553 aufgelöst, zunächst der Universität Heidelberg übergeben und schließlich wallonischen Hugenotten als Asyl überlassen wurde. Mit deren Hilfe entwickelte sich die Gegend zum Zentrum der Tuchmacherei. Bis zur Französisch Revolution zur Kurpfalz und ab 1816 zum Bayern. 1838 Zusammenschluss von Sankt Lambrecht und Grevenhausen zu Lambrecht (Pfalz), Stadtrechte 1888. Der Ortsteil Elmstein ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. 987 in loco, qui vocatur Grauenhusen, 1147 abbas de sancto Lamberto, 1237 villa sancti Lamperti; Lambrecht (1824). Der Heiligenname Lambrecht, lateinisch Lampertus, ist Grundlage für den Namen des Klosters Sankt Lambrecht, der auf die zugehörige Siedlung und später auch ohne den Zusatz Sankt auf den Zusammenschluss von Sankt Lambrecht und Grevenhausen übertragen wurde. Grevenhausen besteht aus einem Bestimmungswort mit der Bedeutung ‘Graf ’ in der älteren mitteldeutsch Lautform Gr ̄eve und aus dem Grundwort -hausen, bedeutet demnach ‘bei/zu den Häusern des Grafen’.
Lambrechtshagen
Lambsborn
Lambsheim Lambsheim ist eine fränkische Ortsgründung aus dem 6. oder 7. Jahrhundert. Die älteste erhaltene Erwähnung stammt von 768 und aus dem Lorscher Codex als Lammundisheim.[2] Über Lammesheim entwickelte sich der Name bis zur heutigen Schreibweise, die schon 1387 verwendet wurde.
Lamerden, 1015-25 Lammerthrun.
Lammersdorf, (Dohm-Lammersdorf) 943 Namesrestorp, Nammerestorp.
Lamerdingen Lamerdingen wurde erstmals im 11. oder 12. Jahrhundert als Lademutinga urkundlich erwähnt. Die St.-Martins-Kirche stammt aus dem Jahr 1067; Das heutige Kirchengebäude stammt größtenteils aus dem Jahr 1738.
Lammershagen Das Gut Lammershagen, das dem Ort seinen Namen gab, war im Mittelalter im Besitz der ritterschaftlichen Familie Split.
Lampaden, 1038 `lampaida, 1147 Lampeide, 1152 Lampaidam, 1207 Lampayda.
Lampertheim Bäuerliche Siedlung, die erst 1951 das Stadtrecht erhielt. Das heutige Neuschloss östlich der Stadt wurde um 1465/70 als Schloss Friedrichsburg durch Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz errichtet. Im 18. Jahrhundert wurde es bis auf ein noch erhaltenes Wohngebäude abgerissen. In Lampertheim wurde Alfred Delp (1907–1945) geboren. Zu 832 (Kop.) villa ... Langbardheim, zu 832 (Kopie) apud Logobardonheim, zu 832 (Kop.) apud Langobardonheim, 1141 Lampertheim. Die für das Jahr 832 von späteren erzählenden Quellen gebotenen Formen auf -bardonlegen die Ansetzung eines Genitiv Plural althochdeutsch *Langobardono-haim ‘beim Heim der Langobarden’ nahe. Trotz der wiederholt geäußerten Vermutung, wonach der Ortsname mit dem germanischen Volk der Langobarden in Verbindung zu bringen ist, scheint hier eher eine gelehrte Schreibweise der Chronisten des 11. und 12. Jahrhundert vorzuliegen. Die älteste kopiale Überlieferung Langbardheim sowie die urkundlichen Schreibungen als Lampertheim deuten hingegen auf einen Personennamen Lancbart oder Lantbert als Bestimmungswort Durch Vereinfachung der Dreierkonsonanz -ncb beziehungsweise -ntb zu -nb und partielle Assimilation -nb> -mb erklärt sich die heutige Form, die zudem noch die Schärfung von -b> -p aufweist.
Lampertswalde
Lamspringe Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 872 Lammespringensium, 873 Lammespring, 1138 Lamspringensi und im Jahr 1391 Lamme. Der Ortsname ist ein vorgermanischer Flussname im Stromgebiet der oberen und mittleren Leine. Als Grundlage bieten sich baltische und slawischen Gattungsnamen um „lom“ für „Bruch, Windbruch“, „lomà“ für „niedrige Stelle auf dem Acker“ und „lãma“ für „Pfütze, Grube“ an.
Lamstedt
Lancken-Granitz
Landau an der Isar 1224 Gründung der Stadt durch die Wittelsbacher, 1304 Stadtrechtsverleihung. Als Vorläufer der im Jahr 1224 gegründeten Stadt wurde circa 1579 der Ort Ahausen genannt: Landavum, olim Ahusium dictum ‘Landavum, einst Ahusium genannt’. Eine ähnliche Gleichsetzung findet sich zu Beginn des 14. Jahrhundert: Landow, que vocatur Ahausen. Andererseits hat sich Ahausen, dass erstmals circa 887–895 als Ahahusir bezeugt ist, bis in die Gegenwart als selbständige Siedlung erhalten. Dieser Widerspruch klärt sich wohl damit, dass die Stadt Landau im Bereich von Ahausen gegründet wurde. 13. Jahrhundert (zu 1224) Landaw, 1231–1234 Lando, 1237 Landawe, 1429 Landau, 1811 Landau, Stadt an der Isar, 1928 Landau a. d. Isar. Burg (beziehungsweise Siedlung): 12. Jahrhundert Landowe, Anfang 14. Jahrhundert Alten Landaw, 1482 Altenlanndaw, 1567 altn Landaw. Der Name Ahausen erklärt sich als ‘Häuser am fließenden Wasser’; Bestandteile sind althochdeutsch -aha,-ach1, ‘Wasserlauf, Fluss’ und eine Pluralform von hûs ‘Haus’, -hausen. Der Name Landau ist zusammengesetzt aus dem Grundwort mittelhochdeutsch ouwe, owe ‘von Wasser umflossenes Land, Insel, Halbinsel’, -au, hier in der Bedeutung ‘Wasserburg’ beziehungsweise ‘durch das Wasser (der Isar) geschützte Burg’ und dem Bestimmungswort lant ‘Land, Heimat’, sodass sich der programmatische Name ‘Wasserburg, die das Land schützt’ ergibt.
Landau in der Pfalz Landau war im Mittelalter Mittelpunkt des ehemalig Speyergaus, im 13./14. Jahrhundert fanden hier Landtage (ehemalig Thingplatz) statt. Seit 1274 freie Reichsstadt, wirtschaftlich und kulturelles Zentrum. 1648 kam Landau mit der Landvogtei Hagenau an Frankreich, Ausbau zur Festung. Erst 1816 wurde die Stadt wieder pfälzisch beziehungsweise bayerisch, 1830 d. Bundesfestung. 1268 in civitate nostra Landowe, 1291 in Landauwe. Das mittelhochdeutsch lant ‘Land, auch Gerichtsbezirk und seine Einwohner’ steht in Verbindung mit-au(e). Zu vermuten ist die Bedeutung ‘Gerichtsort, -bezirk in einer Aue, auf einer Wiese’, da die Siedlung am Ort einer mittelalter Gerichtsstätte entstanden sein soll.
Landensberg Die erste Erwähnung von Landensberg stammt aus dem Inhaltsverzeichnis (Oettingische Regesten einer nicht mehr vorhandenen Lehensurkunde vom 5. Dezember 1293. Darin verleiht Heinrich III. Markgraf von Burgau bezeugt durch seinen Vormund den Grafen Ludwig "den Alten" von Oettingen seinem Dienstmann „Cunrad dem Halder seinem Diener und seinen Erben, es seien Töchter oder Söhne, zu Lehen die Burg zu Walzhuot, das Dorf zu Gletewinch mit Kirchensatz, Leute und Güter zu Meribotenberge, den Kirchensatz zu Landesperge, das Gut zu den Höfen, den Weiherhof mit allem, was dazu gehöret und noch folgende Leute.
Wie bei vielen anderen Ortsnamen kann die genaue Herkunft nicht exakt bestimmt werden, jedoch liefert die Sprachwissenschaft einige Hinweise. Der Ortsname "Landensberg" besteht zum einen aus dem Grundwort „Berg“ (von mittelhochdeutsch „berc“), was mit der Tatsache übereinstimmt, dass der Ort auf einer Anhöhe liegt. Zum anderen ist dem Grundwort der Personenname „Lanthere“ (althochdeutsch) vorangestellt. Dieser ist germanischen bzw. fränkischen Ursprungs und wurde vom 7. bis 10. Jh. sehr oft als Personenname verwendet. Der Ortsname bedeutet also sinngemäß "Berg des Lanthere". Schreibungen für Landensberg mit „Landers-“ oder „Landes-“ lassen sich besonders häufig bis zum 16. Jh. nachweisen, was der möglichen Namensherkunft von "Lanthere" stützend zur Seite steht.
Landesbergen Besitz der Familie von Landesbergen (berühmtester Vertreter Barthold, 1470 beziehungsweise 1481–1502 Bischof von Verden und Hildesheim), 16. Jahrhundert Besitz der Familie von Münchhausen, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Landesbergen, Estorf, Husum und Leeste. Geschlecht: um 1160 Everhardus de Landesberge [Original]; Ort: um 1200 Landesberge [Original], 1380 Landesbergen [Original]. Bildung mit dem Grundwort-berg, zunächst im Dativ Singular, später im Dativ Plural, und dem mittelniederdeutsch Appellativum lant ‘Land, Boden, Gebiet’ im Genitiv Singular als Bestimmungswort Namengebend war offenbar die erhöhte Lage am Weserufer. So † Landsberg bei Wolfhagen, Landkreis Kassel, Landsberg am Lech.
Landkern Der Ort wurde zum ersten Mal (als „Kern“) 1051 urkundlich erwähnt, später wurde er „Feldkern“ genannt, seit dem 18. Jahrhundert ist die Bezeichnung „Landkern“ üblich.
Landolfshausen Die erste Erwähnung Landolfshausens findet man in den Traditiones Fuldenses, in welcher der Ort unter dem Namen Lantolfshausen geführt wird, sowie in den Güterlisten des Hildesheimer Michaelisklosters und des Klosters Reinhausen.
Landrecht
Landsberg (Saalekreis) Es wird erstmals 961 in einer von König Otto I. von Deutschland ausgestellten Urkunde als civitas holm dokumentiert und liegt damals in den slawischen Ländern jenseits der südöstlichen Grenzen des Herzogtums Sachsen entlang der Saale.
Die Burg Landsberg war ab dem 12. Jahrhundert Sitz der Markgrafen von Landsberg.
Landsberg am Lech Im 13. Jahrhundert Stadt, im 16. Jahrhundert Gegenreformation durch den Jesuitenorden. 1157–1162 Landesburc, 1162 in castro Landespurch, 1166/67 Landesperc, 1176 (Kopie von 1521) Landesperch, 1180–1183 Lantesberch, 1197–1199 Lantsperch, 1261 Lansperch, 1366 Landsberg, circa 1583 Landspergum urbs ... ad Lyci orientalem ripam, 1811 Landsberg, Stadt am Lech, 1964 Landsberg a. Lech. In einer Urkunde von 1401 findet sich die Gleichsetzung Landsperg alias Phettine; dies bezieht sich auf den in Landsberg aufgegangenen Ort, der circa 1135–1140 (Kopie von 1175) als Phetene und 1258 als Pfeten bezeugt ist. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch burc, -burg, ‘umschlossener, befestigter Ort, Burg’, Bestimmungswort lant ‘Land, Heimat’, sodass sich die Erklärung ‘Burg, die das Land schützt’ ergibt. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage am Lech. Der Name der früheren Siedlung wird zu schwäbisch pfatt, pfatte ‘Zaun’ gestellt.
Landsberied Landsberied war mit Jesenwang ein Zentrum der Huosi, einer der fünf bayrischen Ur- und Hochadelsgeschlechter des baierischen Stammesherzogtums im Frühmittelalter. Landsberied wird 853 als »Lantbertesrieod« in den Freisinger Traditionsbüchern genannt und bedeutet so viel wie „die Rodung des Lantbert“. Die Nennung des Hl. Bischof Lantbert von Freising (937–957) als Gründer der Ortschaft ist damit sicher eine Fehlinterpretation. Richtig ist aber, dass der Hl. Lantpert von Freising, der den Grafen von Ebersberg entstammt, mit dem Familienmitglied Eberhard I. († 959), Graf an der Amper, familiäre Beziehungen zur Region hatte.
Der Gemeindeteil Babenried wurde 1148/56 erstmals als Pabenrieth genannt und bedeutet so viel wie die „Rodung des Pabo“, einem Abkömmling des Huosifamiliezweiges der Babo.
Landscheid, 1166 Langueseht. Landscheid wurde erstmals 1157 als Langescheit in einer Urkunde erwähnt. Der heutige Ortsteil Burg wurde erstmals im Jahre 1184 und im Jahr 1211 auch der Ort Niederkail in einem Dokument aufgeführt. Eine weitere Quelle besagt, dass Niederkail 1070 als Wohnort des Edelmannes Godefried von der Keyle erwähnt wurde.
Landscheide
Landshut 1204 Gründung der Stadt durch die Wittelsbacher, seit 1392 Hauptstadt des Herzogtums, 1799 Landesuniversität. Circa 1150–1200 Lanthvt, circa 1174–1180 Landeshûte, 1183 (F., Kopiedes 13. Jahrhundert) apud Lantzhu ̊tam, 1196–1199 Landeshute, 1493/94 (zum Jahr 1204) castrum Landshut, 13. Jahrhundert (zum Jahr 1204) Ludwicus dux Bawarie castrum et oppidum in Lantshv Ortsteil construere cepit, 1205 castrum Landeshvo te, 1206–1217 Landeshu ̊ t, 1267 Lantshut, 1339 Landshut. Die Belege 1150–1200, circa 1174–1180, 1183 und 1196–1199 sind in ihrer Datierung nicht gesichert. Es scheint aber doch ein Vorläufer der 1204 gegründet Burg und Stadt existiert zu haben, denn ein Chronist des ausgehenden 15. Jahrhundert schrieb 1493/94 zum Jahr 1204: Dux Ludowicus in Monaco ... construxit in monte, quo modo castrum Landshut consistit. Die Ortsangabe im Beleg zu 1204 ermöglicht die Annahme einer früheren Burg beziehungsweise Siedlung. Aventin erklärte 1519–1521 den Namen: Landshuet, galea ac custodia terrae, 1541 zu deutsch Landshuet, ein helm und hut des lands. Grundwort ist mittelhochdeutsch huot, huote ‘Bewachung, Behütung’, Bestimmungswort lant ‘Land, Heimat’.
Landskron, (Lohrsdorf) 1222 Landescrone.
Landstuhl, Sickingenstadt. Stadt im Landkreis Kaiserslautern. Funde aus keltisch und römisch Zeit wie die Reste eines Säulengrabmals, die sog. „Sickinger Würfel“, weisen auf frühe Besiedlung hin. Mitte 14. Jahrhundert Stadt, die mitsamt der Burg Nanstein als Reichslehen mehrfach den Besitzer wechselte. Ende 15. Jahrhundert Zentrum der Herrschaft der Sickinger. 1523 endete hier der Pfälzische Ritteraufstand mit dem Tod des Franz von Sickingen. Die Burg wurde Ende 17. Jahrhundert endgültig von den Franzosen zerstört. Um 830–50 villa Nannenstul (Kopie um 1190), 1333 Burg Nantzstul, 1362 burg vnd vels Nannestein vnd Nannestul die stat, 1554 Lanstul; Reinhard von Sickingen zu Landtstul (1603). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Nanno, Genitiv Singular Nannen-, und das Grundwort ist althochdeutsch stuol ‘Hochsitz, Thron, Richterstuhl’, wobei unklar bleibt, ob im übertragenen Sinne ein Fels oder tatsächlich eine Gerichtsstätte gemeint ist. Gegen Letzteres könnte der Personennamen im Bestimmungswort sprechen, weshalb hier eine Deutung des Ortsnamens als ‘Siedlung des Nanno auf einem Felsen’ favorisiert wird. Die zwischenzeitlich aufgetretene Form Nannestein ist wohl eine Klammerform (*Nannenstulstein). Der Ortsname veränderte sich durch Dissimilation von Nanstul zu Lanstul und weiter durch phonetisch und Volksetymologie bedingten Einschub von -d-.
Langballig
Langdorf Ersterwähnung 1450, 1970 entstand das jetzige Amt aus den bisherigen Ämtern Grundhof und Munkbrarup, 1988 Anerkennung Langballigs zum Luftkurort. 1450 to Langeballech [Original], 1543 Langbalge. Der Wortstamm ballig stammt vom altdänischen balgh/balugh/baligh ‘Teil eines Dorfes’ ab und meint in der Zusammensetzung mit dem Adjektivisch lang wohl den langen Teil des Dorfes. Um 1299 wurden die Dörfer Langdorf, „Langendorff“ genannt und Schöneck, namens „Schennekk“, gegründet. Schon drei Jahre später wurden zwei weitere Dörfer angelegt. Das Dorf Kohlnberg „am Cholbenperch“ und eines an der „Shwarzaha“, nun Schwarzach. Diese vier Dörfer sind als landesherrliche Freyungen (Siedlungen) entstanden.
Langeln. Die erste urkundliche Erwähnung von Langeln datiert vom 30. November 1564.
Langel, (Porz) 1110-20 Langela, mitten 1200 Langelo,
Langel, (Wolfhagen) 1015-25 Langal, 1015-25 Lanchel.
Langel, (Worringen) 922 Langala, 1150-65 Langele.
Langeleben, (Lelm) mitten 1200 in Langelage.
Langelsheim Schon im Mittelalter Erzverhüttung im Ort, im 16. Jahrhundert ein Schwerpunkt der Verhüttung des Rammelsberger Erzes (1941/42 eingestellt). 1131 Laggenize [F. 13. Jahrhundert], 1181 Lagnesce, 1210 Langeniz; Langelsheim (1578). Bildung mit dem in mittelniederdeutsch n ̄ese ‘Nase’ (vgl. engl. ness ‘Vorgebirge, Landzunge’) belegten Appellativum als Grundwort und dem Adjektivisch altsächsisch lang, mittelniederdeutsch lanc ‘lang’ als Bestimmungswort, das meist flektiert im Dativ Singular steht. Die -ggu nd -g-Schreibung gibt den Laut -ŋ wieder. Im 15. Jahrhundert findet Angleichung an die umliegenden -heim Namen statt, und -n wird zu -l dissimiliert. Die Zuordnung eines Beleges von um 1016 Lanchel [12. Jahrhundert] ist umstritten. Etymologie ist er nicht mit Langelsheim zu verbinden.
Langen (Emsland) Der Ortsname ist mit altsächsisch, mittelniederdeutsch lang ‘langgestreckt’, altsächsisch *langa, mittelniederdeutsch lange ‘Länge, langgestrecktes Flurstück’ zu verbinden. Benennungsmotiv dürfte der Lange Berg gewesen sein, ein circa 90 m langer dammartiger Grabhügel auf dem Kamm einer natürlichen Bodenwelle. Die Form Langene kann als Abschwächung einer -n-Ableitung *Langana oder eines Dativ Plural *Langun interpretiert werden. So Langen (890 Langon), Landkreis Emsland.
Langen (Hessen) Ersterwähnung im Jahre 834 anlässlich der Schenkung von Langen mit seiner zugehörigen Mark durch Kaiser Ludwig den Frommen an das Kloster Lorsch. 1232 vom Kaiser an das Erzstift Mainz übertragen, das Langen als Lehen weiter ausgab, u.a. an die Herren von Münzenberg und die Falkensteiner. Seit 1489 isenburgisch, wurde der Ort 1600 als Teil des Amtes Kelsterbach an Hessen Darmstadt verkauft. 1883 erhielt der Ort die Stadtrechte. 834 (Kopie) Langungon, 876–881 (Kop.) Langunga, 1411 Langen. Im Bestimmungswort steckt zweifelsfrei althochdeutsch lang ‘lang’, doch wirft die Bildung des Ortsnamens als -ing-Name zu einem adjektivisch Fragen nach der Deutung auf. Im vergleichbaren Fall von Bad Wildungen (9. Jahrhundert Wildungun) leitet sich der Ortsname von dem Flussname Wilde ab. Bei Langen fehlt ein Flussname. Möglicherweise ist von einer Klammerform wie etwa *Lang(feld)-ungen auszugehen. In diesem Falle würde das im Dativ Plural gebrauchte Suffix-ingen / -ungen die ‘beim Langenfeld wohnenden Leute’ bezeichnen. Von einem nur singulär nachgewiesenen Personennamen Lango als Namengeber des Ortes ist nicht auszugehen.
Langen, (Osnabrück) 1000 Langon, Longon.
Langenaltheim Ins Licht der Geschichte tritt „Altheim in pago Sualafelden“ durch einen Eintrag im Urkundenbuch des Klosters Fulda, der auf 750–802 datiert ist (Regnum Francorum online FUB 328). Zum zweiten Mal erscheint Langenaltheim dann 914 in einer Urkunde König Konrads I.
Langenargen (am Bodensee) Langenargen ist eine Siedlung der Merowingerzeit und war Ende des 8. und Anfangs des 9. Jahrhundert bevorzugte Dingstätte im Argengau, Schloss Montfort, Kavalierhaus, Pfarrkirche St. Wendelin. 770 (Kopie 17. Jahrhundert) Arguna villa, 1393 zu Langen Argen [Original]. Bei der Arguna villa handelt es sich um die bei der Einmündung der Argen (815 in Argunu) in den Bodensee gelegenen Siedlung. Dem Namen liegt vermutlich keltisch argo‘ glänzend, hell’ zu Grunde. Der Namenzusatz Langenbezieht sich auf die Ausdehnung des Ortes am See. So Langenbach, Landkreis Freising, Langenmosen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Langenbochum, (Herten) 1081-1105 Langonbukheim,
Langenbögel, (Heiligenhaus)1098 Langanbugale, mitten 1200 Langenbugele.
Langendorf, (Köln) 1140 Langendale, Langindorf.
Langendreer, (Bochum) 1000 Threiri, 1092 Thrire. Germanisch prea drei, + haru-, sandiger Hugelrucken.
Langeneicke. (Arn) 1011 Langaneka. Germanisch zur langen Eiche.
Langenesche, (Olfen) 889 Langonezca. Germanisch langon, zu langa-, lang + atiska-, sämtliche Acker einer Siedlung.
Langenfeld, (Koblenz) 1052 Lagenuelt.
Langenhorst, (Velbert) 743—83 Langonhorst, 1 Hälfte 1100 Langunhurst. Germanisch langon zu langa-, lang + hurst-, waldiger Hügel in Sumpfland.
Langenau Archäologische nachgewiesene alemannisch Besiedlung. Im Mittelalter und bis in die heute Zeit bedeutende Pferdezucht. Vom 14. bis 18. Jahrhundert zur Freien Reichsstadt Ulm. 1972 Eingemeindung der drei ehemalig selbstständigen Gemeinte Albeck, Göttingen und Hörvelsingen. 1003 Nâvua (dorsual: Nawae), (1143) in Nawe, 1150 de Nawa, 1158 villam Nawin, 13. Jahrhundert Navwe, Nauwe, Navve, Naw, 1576/85 Lanngenaw, 1710 Langenau. Die lang gestreckte Stadt, die aus drei Siedlungskernen zusammengewachsen ist, war ursprünglich nur nach dem Namen des Flusses (die) Nau (zur Donau), der sie durchquert, benannt. Der Flussname geht wie die Flussname Nahe (zum Rhein) und Nóva (zur Memel, Litauen) auf spätindogermanisch*na ̄u-a ̄‘die zum Baden/ Schwimmen geeignete’(? ) zurück, eine feminin Ableitung von (Indogermanisch) *neh2-u-(> *na ̄u--), die zum Verb indogermanisch *(s)neh2‘baden, schwimmen’ gehört, vgl. mir. snau, snó ‘Strom’(<*sna ̄u-a ̄).
Langenich, (Kerpen) 866 in uilla Langenaccare, 1185 Langenahge. Germanisch langan zu langa lang + akra-, Acker.
Langenbach (Oberbayern) Im Jahr 818 wurde der Ort Langenbach erstmals urkundlich erwähnt.
Langenbach (Pfalz) Der Name des Ortes Langenbach bei Konken erscheint erstmals in Steuerlisten, etwa der Kellereirechnung des Amtes Lichtenberg 1445/46, auch in den Heberollen des Amtes Lichtenberg von 1480. Langenbach (früher auch Konken-Langenbach, Ober- und Niederlangenbach) und Berglangenbach (früher auch Langenbach) sind in historischen Quellen kaum zu trennen.
Langenberg Filialkirche der Osnabrücker Pfarre Wiedenbrück, um 1220/40 Pfarre der Reckenberger Bauerschaften. 1239/40 Haupthof Langenberg, 16. Jahrhundert Vogtei unter Einbeziehung weiterer Bauerschaften, 1970 Zusammenschluss mit Gemeinte Benteler (Amt Wadersloh, Kreis Beckum). 1234 de Langenberg, 1268 Langeberg. Bildung mit dem Grundwort-berg. Der ehemalige Flurname wird auf eine im Dativ Singular flektierte lokativisch Wendung wie*b ̄ıdemlangen berge oder*to dem langen berge zurückgehen, mit der der Berg durch das swach flektierte adjektivisch altsächsisch lang, mittelniederdeutsch lanc, lan(g)k, lanch ‘lang’ nach seiner räumlichen Erstreckung in der Länge näher bestimmt wird.
Langenbernsdorf Langenbernsdorf wurde erstmals 1251 als Bernsztorff oder 1257 schriftlich erwähnt als „Bernztorff“. Der Ort soll jedoch seit Gründung des vogtländischen Klosters Cronschwitz um 1250 zu diesem Nonnenkloster gehört haben. Urkundlich belegt ist die Inkorporation der Pfarre von Langenbernsdorf zum Kloster erst 1302. Bestätigt wurde diese kirchliche Eingliederung auch durch Papst Clemens VI.
Langenbrettach Die ältesten Siedlungsspuren in Brettach datieren um 360 v. Chr. Eine alemannische Siedlung namens Odoldinga wird für 350 n. Chr. vermutet. Um 500 gründeten die Franken westlich von Odoldinga die Siedlung Brettach (von breit aha, breite Au). Der Ort wurde 855 im Lorscher Codex als Butinga erstmals urkundlich erwähnt.
Langen Brütz Langen Brütz wurde im Jahr 1335 als Bruseuitz in terra Selesen erstmals urkundlich erwähnt, Kritzow schon 1317.
Langenburg Die Geschichte der Stadt Langenburg beginnt mit der Gründung einer Höhenburg auf einem nach Westen vorgeschobenen Bergsporn, dem Langenberg. Vermutet wird, dass ein Geschlecht von Edelfreien bereits vor 1200 seinen Sitz von Unterregenbach an den strategisch günstigeren Ort verlegte. In der Folge benannte sich das Geschlecht nach seinem Sitz. Burg und Stadt Langenburg wurden 1226 zum ersten Mal als Langenberg Castrum et oppidum in einer Urkunde des Bischofs von Würzburg erwähnt
Langendorf (Elbe)
Langenenslingen Langenenslingen wurde erstmals 935 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1313 besaß Graf Heinrich von Veringen einen Weingarten zu Langenenslingen.
Langeneß Bis zur Burchardi-Flut von 1634 bildete Langeneß eine Einheit mit Oland. Danach bestand es aus drei einzelnen Inseln: Langeneß im Osten, Butwehl im Südosten und Nordmarsch im Westen. Im 19. Jahrhundert wurden diese durch Dämme und Landgewinnung zu einem Ganzen. Damit war Langeneß der größte der Halligen.
Langenfeld (Eifel) Der Ort wurde als „Langenvelt“ erstmals 1052 urkundlich erwähnt, als der Trierer Erzbischof Eberhard mit Walram I. von Arlon einen Prekarievertrag über Besitz in der Eifel und an der unteren Mosel abschloss.
Langenfeld (Mittelfranken) Im Hohenlohischen Urkundenbuch wurde Langenfeld erstmals am 23. Mai 1305 anlässlich der Übergabe der Veste Wernsberg von Heinrich von Hohelohe an seinen Vetter Konrad genannt: Hiltmar von Langenvelt tritt dabei als Zeuge auf. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab, der auch damals schon lediglich ein langes Feld bezeichnete.
Langenfeld (Rheinland) 1396 de Langevelt, 1444 van Langenfeld [Original]. Aus einer Flur bezeichne ‘am langen Feld’. Seit dem 9. Jahrhundert in allen Teilen des deutschen Sprachgebiets gut belegt.
Langenhagen 1312 Novam Indaginem [Original], 1391 Nyenhaghene; Langenhagen (1451). Bildung mit dem Grundwort -hagen und zunächst dem flektierten Adjectivisch mittelniederdeutsch n ̄ıe ‘neu’. Im 15. Jahrhundert wechselt das Bestimmungswort allmählich zum flektierten Adjektivisch lang, dass sich im 18. Jahrhundert durchsetzt. Der Grund für diesen Wechsel ist nicht klar. Im Erstbeleg erscheint der Ortsname in lateinisch Übersetzung.
Langenhahn Erstmals urkundlich erwähnt wurde Langenhahn im Jahre 1334 als Landenhain. 1386 folgt Hölzenhausen als Holtershusen, 1417 Hinterkirchen als Hinterkirche und 1525 Hintermühlen als Hinder Braschidt die Moel. Der Ortsname Langenhahn wird auf den Personennamen Lando zurückgeführt.
Langenhorn
Langenlehsten Langenlehsten wurde 1194 als Lesten im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche Name Lesten ist wendischen Ursprungs.
Langenleuba-Niederhain Der Ort Langenleuba wurde 1290 in einer Urkunde der Vögte von Weida als „Longa luben“ erstmals urkundlich erwähnt.
Zum Namen der Siedlung am Leubabach könnte deren slawischer Ursprung herangezogen werden, da „luba“ bzw. „luwa“ freiübersetzt Borke / Rinde bedeutet und hier zu dieser Zeit Waldlandschaft vorherrschend war. Als der Wald am Oberlauf des Leubabachs urbar gemacht wurde, erhielt dieser Ortsteil den Zusatz „Oberhain“, während der Ortsteil im Mündungsbereich des Leubabachs in die Wiera den Zusatz „Niederhain“ erhielt. In Langenleuba-Niederhain ist seit dem 11. Jahrhundert eine Burg erwähnt.
Langenlonsheim Im Mittelalter hatten hier verschiedene Adelsfamilien Besitz. 769 in pago wormatiense in Longistisheim marca, 801 Longastesheim, 1187 Longesheim; Langenlonßheim (1410). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Launogast, Longast, Genitiv Singular Longastis-, der auf den fränkisch Personennamen *Lo ̄gan < *Laugan zurückgeht. Der unbetonte Teil des Personennamens wird zu -gistis abgeschwächt. Das Grundwort ist -heim. Der Zusatz Langenbezieht sich auf die Form des Ortes, der sich lang an einer Straße hinzieht, und dient der Unterscheidung von Lonsheim. Demnach wäre der Name des später zu einem langen Straßendorf gewordenen Ortes als ‘Wohnstätte des Longast/Launogast’ zu deuten. So Lonsheim, Landkreis Alzey-Worms.
Langenmosen
Langenneufnach Der Ortsname wird auf die keltischen Wörter „Nif“ bzw. „Nifen“ zurückgeführt, die „dunkel“, „neblig“ oder „dunstig“ bedeuten, und lässt auf eine Besiedelung bereits zur Keltenzeit schließen. Spätere Ortsbezeichnungen waren „Nifenaha“, „Neifnach“ und „Langenneiffnach“.
Langenorla Langenorla wurde erstmals am 18. Juni 1123, Kleindembach 1366 und Langendembach am 11. November 1299 urkundlich erwähnt.
Die Gemeinde befindet sich im Orlatal.
Langenpreising Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Langenpreising im Jahr 767, als ein Mitglied der Prisonen, aus dem sich das Grafengeschlecht der Preysing entwickelte, den Ort Prisinga übergab. Der Ortsname leitet sich höchstwahrscheinlich vom Namen der Familie Priso ab. Daraus geht hervor, dass sich der Ort ursprünglich nur Preising nannte, aber bereits im Jahr 1318 wurde der heutige Ortsname „Langenpreising“ erwähnt, um es vom neuen Burgsitz der Preysinger Altenpreising (Kronwinkl (Eching)) zu unterscheiden. Die Ortschaft Langenpreising ist damit ältester Stammsitz der Grafen von Preysing.
Langenscheid Langenscheid wurde erstmals im Jahre 1298 als Langscheyt urkundlich erwähnt. Das Dorf auf der „langen Scheyde“ hat seinen Namen von dem langgestreckten Höhenrücken, der als Wasserscheide den Daubach und den Schwarbach als Nebenbäche der Lahn trennt.
Langenselbold Ersterwähnung 1108 in einer Papsturkundlich, die dem Grafen Diedmar [von Gelnhausen] die kurz zuvor erfolgte Gründung eines Stifts Selbold bestätigt. Der Ort (mit ehemalig Kloster) seit dem 17. Jahrhundert Langenselbold genannt, fiel 1816 an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen; seit 1983 Stadt. 1108 Selbold (Kopie16. Jahrhundert), 1109 de Sewoldes [Original], 1143 Selbolt [Original], 1233 Sewolt (Kopie 15. Jahrhundert). Der Name des Orts (an der via regia, in seit dem Neolithikum besiedeltem Gebiet) dürfte bei einer spätestens karolingisch Neugründung oder Aufsiedlung entstanden sein; er beruht auf dem im 9. Jahrhundert (Fulda, Reichenau) bezeugten Personennamen Selibold/Selbolt/Selebolt (< germanisch *sal-, althochdeutsch selida ‘Haus, Halle’ + althochdeutsch bald ‘kühn’ > bold (a >o oft vor l im Personenname Zweitglied). Der (isolierte) 2. Beleg spricht für ein genitivischer Ortsname (Personenname im Genitiv, Grundwort-Wegfall), wie sie im Mittel und Osthessisch häufig sind. Ob ein latinisierter Genitiv *Selboldi vorausging (so Kaufmann), ist sehr fraglich. Eher dürfte die nur in Sewoldes erhaltene d. Genitiv-Endung abgefallen sein (so bei anderen gen. Ortsname seit dem 13. Jahrhundert). Belege 3, 4 zeigen die mittelhochdeutsch-Neuhochdeutsch (Neuhochdeutsch nur orthografisch beseitigte) Auslautverhärtung -d > -t; die seltene -wGraphie in 2 ist Reflex der hessisch Spirantisierung b > w nach l vor Vokal. Der Zusatz Langenwie üblich im lokativisch.
Langensendelbach Langensendelbach gehörte zu den 14 Orten, die 1007 durch Heinrich II. zum Bistum Bamberg kamen. In einer Urkunde vom 13. Juli 1062 wurde Langensendelbach als Schenkung an das Bistum Bamberg erstmals namentlich erwähnt.
Langenthal Mesolithische, neolithische und römisch Funde sowie die Lage an der römerzeitlichen Verbindungsstraße von Vindonissa nach Aventicum verweisen auf eine frühe Besiedlung. Seit 1194 unter Einfluss der Abtei St. Urban, die bis 1798 Rechte innehatte. Erhält 1480 Marktrechte und wandelt sich zwischen 1700 und 1750 vom Bauerndorf zum wichtigen Handelsort. 861 in Langatum [Kopie], 894 in Langatun [Kopie], 1194 villa que dicitur Langata, in Langatun [Original], 1243 villa Langenthan, 1275 in Langental. Vorgermanisch *Langadunum ‘befestigte Siedlung an der *Langa ̄’, gebildet aus dem keltisch App, duna, latinisiert dunum, (umwallete) Burg, Festung’, vgl. altindisch dun n. ‘Burg, befestigte Stadt’ (urverwandt mitgermanisch*tu ̄na-m.‘Zaun’,im Nordischen und Englischen mit Bedeutung-Entwicklung zu ‘eingehegter Platz’, neuenglisch town ‘Stadt’), toponomastisch oft verwendet zur Bez. von befestigten Plätzen. Das nicht mehr verständliche Grundwort ist bereits im 13. Jahrhundert in den schriftlichen Quellen sekundär zu deutsch Tal umgedeutet worden. Als Bestimmungswort anzunehmen ist ein (der alteuropäisch Hydronymie zuzuordnender) Gewässername *Langa ̄(oder*Langos?), zu indogermanisch Adjektivisch*(d)longho-s ‘lang’, wobei der Siedlungsname dann auf den Flussname übertragen wurde. So Du ̄ non: Thun, als Grundwort in: Moudon.
Langenweißbach m 11. und 12. Jahrhundert kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Sorben in dieser Region. Das errungene Land wurde urbar gemacht und die Menschen ernährten sich von Gejagtem und Gefischtem. In dieser Zeit versuchte man vielerorts die deutsche Herrschaft durch den Bau von Burgen, später Klöstern und Kirchen, zu festigen. So errichteten die Herren von Wiese an der Mulde einen Rittersitz, die heutige Burg Wiesenburg. Durch den Gründer und Erbauer Ritter Veit erhielt Weißbach seinen Namen Veitsbach. Im 11. Jahrhundert wurde, von Zwickau über den Gebirgskamm nach Böhmen führend, eine Handelsstraße erbaut. Diese Verkehrsader, heute noch Silberstraße genannt, ermöglichte um 1466 die Entwicklung des Silberbergbaus in Schneeberg. In Grünau, das früher Kalkgrün hieß, wurde ein kurfürstlicher Marmorbruch betrieben.
Langenwetzendorf Der Ort wurde im Jahr 1268 erstmals als „Wiczendorf“ urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er als sogenanntes Waldhufendorf mit der Leuba als Mittelachse gegründet worden.
Die Lage an der Leuba ist auch der Hauptgrund für den Bau der noch nachweisbaren Mühlen.
Langenwolschendorf Der um 1300 gegründete und 1399 urkundlich erwähnt als Wolframstorf.
Langenzenn Langenzenn entwickelte sich höchstwahrscheinlich aus einem Königshof mit benachbarter Marktsiedlung. Letztere wurde bereits 903 erwähnt, als König Ludwig IV. neben anderen Gütern auch „Zenna“ Bischof Erchanbald von Eichstätt übertrug. Der Ortsname leitet sich von dem gleichlautenden Gewässernamen ab, dem das angelsächsische Wort „dānian“ (feucht sein) zugrunde liegt.
Langeoog Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Langeoog eine dünn besiedelte Insel mit fast nie mehr als etwa 150 Einwohnern. Auch nach Sturmfluten war es zeitweise völlig unbewohnt. Die wenigen Einwohner lebten von Landwirtschaft, Fischerei und Walfang. Die Insel wurde im 17. und 18. Jahrhundert durch eine Gezeitenbucht vorübergehend in zwei Teile geteilt, im frühen 19. Jahrhundert sogar in drei Teile.
Um 1850 kam der Tourismus auf und es entstand der Plan, auf Langeoog ein Seeheilbad zu errichten. Zu diesem Zweck wurden auch Deiche und Häfen verbessert und neu gebaut.
Langerringen
Langerwehe Ende 13. Jahrhundert dye Wye [Original], 1373 Wey; Langerwehe (1715). Die Siedlung Wehe hat ihren Namen von dem hier fließenden Wehebach (die Wehe), der bei Inden-Lamersdorf in die Inde mündet. An seinem Oberlauf gab das Gewässer dem Kloster Wenau (1215 Winouwe) ebenfalls den Namen. Der Gewässername Wehe zeigt ein voreinzelsprachliches Namenelement, das vermutlich auf das Wurzelwort *uegh mit der Bedeutung ‘bewegen’, ‘laufen’ zurückzuführen ist. Über lange Zeit reichte der Gewässername zur Bezeichnung der anstoßenden Siedlung als die Wehe (dye Wye). Erst in der Neuzeit erfolgte der attributive Zusatz Langer-. Hierbei handelt es sich um einen Komparativ, der der Charakterisierung des Gewässers Wehe in diesem Teilabschnitt diente: Am Austritt des Gewässers aus der Enge des Nordeifeltales in die Ebene fließt sie langsamer = länger. So Langerfeld, Ortsteil von Wuppertal.
Langewahl Um das Jahr 1750 bot Friedrich II. seinem Hauptmann Winkelmann aufgrund besonderer Verdienste im Zweiten Schlesischen Krieg Ländereien zur Urbarmachng in der Nähe der Stadt Fürstenwalde an. Nach langen Überlegungen – die Wahl für den Standort seiner neuen Wohnstätte ist ihm nicht leichtgefallen – ließ Winkelmann sich dann südöstlich der Stadt nieder. Dort baute er das erste Haus dieser Gegend; weitere Familien wurden angesiedelt. Das dazu benötigte Land mussten Bauern von Alt- und Neu Golm abtreten. Auf der Suche nach einem passenden Namen für den Ort erinnerte man sich an die lange Wahl des Hauptmanns, sich für diese Gegend zu entscheiden und nannte ihn Langewahl.
Langewiesen 932 tauchte erstmals die Bezeichnung Langwizza auf, die sich damals auf den Längwitzgau bezog. Dieser erstreckte sich entlang der Ilm vom Thüringer Wald bis in die Gegend um Kranichfeld. Am 25. Juli 1198 wurde auch der Ort Longewissen zum ersten Mal erwähnt.
Langfurth
Langförden, 1000 Langonforde, Longanforda. Germanisch langon, zu langa lang, + furdu,- Furt.
Langgöns Die in Kirch-Göns ansässigen Ritter von Göns, seitdem Anfangs des 12. Jahrhundert belegt, hatten reiche Besitzungen in der Gemarkung. 1690 vernichtete ein Brand den größten Teil des Ortes. 777 (Kopie 1183–95) in Gunniser marca/Gunnuser marca, 779? (Kopie1183–95) in Gunnoser marca/Gunnesheimer marca, 789 (Kopie1183–95) in Gunnissere marca, 817 (Kopie 1183–95) in uilla Gunnissen, 1017 (Kopie 1487–94) Gundissa, 1233 Langengunsne; Langengunse, 1281 Langunse, 1297 Gunse, 1374 Langingunß, Anfangs 16. Jahrhundert Langengonsse, 1518–19 Langegons. Der Name leitet sich vom Gewässername her, der heute Gönsbach heißt. Derivation mit dem Suffix -issa, das in der historisch Überlieferung auch als -ussa, später als -s überliefert erscheint. Ursprünglich scheint das Suffix Konkretes bezeichnet zu haben. Bei Ortsnamen auf -issa wird wohl durch das Suffix die Zugehörigkeit zum Begriff des Kernwortes ausgedrückt. Zur Frage, welche Etymologie für die Basis Gunn anzusetzen ist, sei auf den Ortsname Günne (Ortsteil der Gemeinte Möhnesee, Kreis Soest, um 1190 (Anfangs 13. Jahrhundert) Gunnethe) verwiesen. Erwogen wird dabei ein alter Gewässername, der heute nicht mehr existiert. Die Deutung der Basis ist dabei nur annäherungsweise möglich. Udolph setzt für die Gewässername Gonna, Gunne, Günne, Günse eine -n-Erweiterung zu einer indogermanisch Wz. *gheu‘ gießen’ an. Die -n-Erweiterung dieser Wurzel ist im appellativischen Wortschatz zwar nicht belegt, scheint sich aber in Gewässername und Ortsname erhalten zu haben. Greule setzt eine Grundform *gus-na zu althochdeutsch gusi ‘Flut, Überschwemmung’ an. Germanisch *gunn sei vermutlich durch Assimilation aus *gusno entstanden, zu vergleichen mit althochdeutsch gusu ‘flumina’ mit -s-Ableitung. Mit diesem Ansatz hätte sich -sn> -nn entwickelt; vorstellbar wäre allerdings auch ein Ansatz -nd> -nn-. Die ältesten Belege beziehen sich auf die Mark. Das Suffix erscheint dabei in verschiedenen Varianten: Gunniser, Gunnuser, Gunnoser, Gunnesheimer und schwächt sich später zu -se ab, am Ende -e-Ausfall (Apokope). Der heutige Stammvokal -ö erklärt sich durch Umlaut des nachfolgenden -i in -issa; in der Überlieferung bleibt der Umlaut unbezeichnet (möglicherweise bedingt durch nachfolgenden Nasal). Anfang des 16. Jahrhundert erscheint - o für -u (Senkung des hohen Kurzvokals vor Nasal, im Hessisch bereits ab dem 12. Jahrhundert). In den Handschriften erscheint dabei /o/ auch für /ö/. Die Form Gund findet sich nur einmal in einer Kopie aus dem 15. Jahrhundert; der differenzierende Zusatz Langenwird ab dem 13. Jahrhundert überliefert, teilweise Assimilationserscheinungen von Langen-gunse > Langunse (1281). Auffallend nach Reichardt ist, dass bei den namenunterscheidenden Zusätzen, die ab dem 12./13. Jahrhundert auftreten, keine Gegensatzbildung zu beobachten sei. Des Orts und Gewässername Göns < Gunnissa bezieht sich allgemein auf das Wasser und gehört entweder zu einer indogermanischen Wurzel *gheu‘gießen’ oder zu einer Form *gus-na zu althochdeutsch gusi ‘Flut, Überschwemmung’. So Ebersgöns, Kirch-Göns, Pohl Göns, Ortsteil von Butzbach, Wetteraukreis; Flurname in der Gemeinte Langgöns: 1820 Gönswisse, Gönsäcker.
Langlingen Die Kirche des Dorfes wird bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1257 erwähnt. Diese Johanniskirche wurde 1668 um ein rechteckiges Fachwerkschiff erweitert.
Langquaid Mitte 12. Jahrhundert (Kopie von 1281) Lanqwat, 1180 Lancwat, 1231–1234 Lanchwat, 1363 Lanchquat, 1401 Lantquat, 1444 Lanckwaid, 1554 Langquard oder Langkuuaid, 1867 Langquaid. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist althochdeutsch wat ‘Furt’, Bestimmungswort lang, lanc ‘lang, langgestreckt’. Der Name weist somit auf einen langgestreckten Übergang über den Fluss Laaber.
Langscheid
Langstedt
Langsur, 978 Langasura, 1155 Longasuram.
Langwaden, (Wevelinghoven) 1179 Lanquade, 1193 Lancwaden. Germanisch langa-, lang + wada, Furt.
Langwede, (Herne) 1000 in Languuade. Idem.
Langwedel (Holstein) Langwedel wurde 1197 in einer Urkunde des holsteinischen Grafen Adolfs III. erstmals erwähnt. Dort wird von einem Ritter „Volquinius de Lancwedele“ berichtet, der sich nach dem Dorf benannte.
Langwedel (Weser) Wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhundert entstanden, Streitigkeiten zwischen dem Erzbischof von Bremen und Heinrich, Sohn Heinrichs des Löwen um eine Burg, 1257 wurde diese dem Bremer Bischof zugesprochen; immer wieder umkämpft, im 17. Jahrhundert endgültig zerstört. 1949 wurde der Landkreis Verden dem Reg.Bez. Stade zugeordnet, 1978 dem Reg.-Bez. Lüneburg. (1226, Kopie 15. Jahrhundert) apud (ad) castrum Langwedel, Langwedele (mehrfach), 1362 in castro nostro Langwedele. Der Ortsname ist ein Kompositum aus norddeutsch lang und dem Grundwort -wedel. Letzteres gehört zu mittelniederdeutsch wedel, altsächsisch widil, altnordisch vadhell, vadhall, vadhill ‘seichte Stelle im Fjord zum Hinüberwaten’, norwegisch val, vaul ‘seichte Fjordstelle’, aus germanisch *waDila; es besteht Urverwandtschaft mit Watt, waten und lateinisch vadum ‘Furt’. Die Namengebung nahm offenbar Bezug auf eine lang gezogenen Furt. Von Langwedel ist abgeleitet der Ortsname Langwedelermoor, Langwedel. So Langweddel, Flurname bei Bendorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Langwedel (Weser), Ortsteil von Schneverdingen, Landkreis Soltau-Fallingbostel; Langwedel (1360 tome Lancwetle), Ortsteil von Dedelsdorf, Landkreis Gifhorn, Langwedel, 1197 (A. 14. Jahrhundert) de Lancwedele.
Langweid (am Lech) Fundort einer Wall-Grabenanlage aus dem 2./ 3. Jahrhundert n. Chr., 1802/03 an Bayern. 1143 [Original] Lanchwate, 1150 Languatun, 1246 Lanquatvn, 1264 Lancwaten, 1359 Lanckwat, 1412 Lanckwaide, 1460 Langweid. Das Grundwort althochdeutsch wat in der Bedeutung ‘Furt’ steht angesichts der Belege des 12. und 13. Jahrhundert mit volltonigen Flexionssilben im Dativ Plural Bis zum 15. Jahrhundert findet eine Volksetymologie Umdeutung des Grundworts zu mittelhochdeutsch wîde als ‘Weide, Viehtrieb’ statt, das als Appellativum in der Sprache viel gebräuchlicher war als das nur in Ortsnamen vorkommende wat. Beim Bestimmungswort muss man vom unflektierten adjektivisch althochdeutsch und Neuhochdeutsch lang ausgehen. Damit kann der Ortsname als ‘Siedlung bei den langen Furten’ paraphrasiert werden. So Langweid, Ortsteil von Bidingen im Landkreis Ostallgäu; Langwaid bei Mindelheim, Landkreis Unterallgäu.
Langweiler (Hunsrück) Der Ort wurde im Jahr 1037 als Habschied erstmals urkundlich erwähnt. 1237 tauchte erstmals der Name lange willere in den Akten auf. Bis 1730 war der Ortsname Habschied noch in Gebrauch, woher der Name Langweiler stammt, ist nicht bekannt.
Langweiler (Westpfalz) Der Ort wurde im Jahr 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter hieß das Dorf „Landweiler“, vermutlich nach einem Franken namens Lando. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Umbenennung und Umdeutung in „Langweiler“.
Langwieden
Lanitz-Hassel-Tal
Lankau
Lank-Latum, ende 1100 in Lancho, 1190 in parrochia Lanco.
Lankern, (Dingden) 828 Langhara, 1000 Longhere. Germanisch langa-, lang + haru, sandiger Hugelrucken.
Lannesdorf, (Bad Godesberg) 1143 Landensdorph. Germanisch Landines porpa, Siedlung des Landin.
Lantershofen, (Koblenz) Lantershouen, 1108 Lantershoue. Germanisch Landaharis hofum, zu den Hofen des Landahar, (landa, Land + harja, Heer)
Lanz Der Gemeindeteil Wustrow wird 1399 als Wusterowe zum ersten Mal urkundlich erwähnt, Ferbitz, ebenfalls ein Runddorf, 1423 als Verbettze, Jagel 1423 als Jauel und Bernheide 1521 als Berneheide. Der Gemeindeteil Gadow lag im Mittelalter vermutlich wüst und wird später ausschließlich als Rittergut überliefert. Für den direkt am Elbdeich gelegenen Gemeindeteil Lütkenwisch ist eine mittelalterliche Siedlung nachweisbar.
Lanze
Lanzenbach, (Hennef) 1173 Lanzenbach. Germanisch Landtson baki, Bach des Landtso.
Lappersdorf Durch das Marktgebiet läuft eine bedeutende Altstraße (letztes Stück als sog. Schelmengraben < 1254 Schelmstrazz), mittelalter Weinbau (bei Kareth, das einen vordeutschen Namen trägt), 1997 Markterhebung. 1100/30 Kopie um 1170 (d. Übersetzung aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhundert) Lewtfridesdorf, 1231/34 Livtfritsdorf, 1336 Læutfridstorf, 1394 Laepperstorf. Das Grundwort -dorf ist mit dem bezeugten Personennamen althochdeutsch Liutfrid „unecht“ (d.h. genitivisch) komponiert. Durch /i/ in -frid wurde der ursprüngliche Diphthong /iu/ lautgesetzlich zu mittelhochdeutsch /iü/ umgelautet (andernfalls wäre heute Loipers o.ä. zu erwarten) und noch im 14. Jahrhundert über /äü/ regulär monophthongiert. Entsprechend hat die Mundartlich heute /ä/. Für die konsonantische Entwicklung ist der um 1400 erfolgte Übergang zu p-Formen charakteristisch, der z.B. auch beim Siedlungsname Walpersdorf (Landkreis Landshut) < 1137 Uualtfridesdorf zu beobachten ist.
-lar. Althochdeutsch *[h]la ̄r(i) gehört zur ältesten Schicht der Namenwörter, begegnet zahlreich in Ortsnamen und Flurname und ist chronologisch und hinsichtlich seiner Verbreitung mit-apa vergleichbar; allerdings kommt es auch zuweilen weiter s vor (Lahr/Schwarzwald, Ortenaukreis). Die ursprünglich Bedeutung lässt sich nach dem Bestimmungswort als ‘Hürde, Lattenwerk, Gerüst’ erschließen und dürfte auf altertümliche Viehhaltung oder auch auf kultische Zwecke hindeuten (Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis). Oft ist -lar mit Gewässername kombiniert (Goslar).
Larfeld, (Neukirchen-Vluyn) ende 1200 Laruurth.
Larrelt, (Emden) 1000 Hlarflita. Germanisch hlaeri, waldiges Sumpfland + fleuta, natürlicher Wasserlauf in der Marsch.
Lasbek
Lascheid
Lasel
Lassan
Lastrup, Anfang 11000 Loosthorpa, mitten 12000 Lasthorpe. Die erste Erwähnung betrifft die Ortschaft Suhle, welche 890 erstmals urkundlich als Sula erwähnt wurde. Im Jahre 947 wurde die Gemeinde selbst erstmals als „Lasdorpe“ erwähnt. Um 1050 wird „Lasdorph“, im Jahre 1150 „Lasdorft“ und um 1600 „Lasdorft“ erwähnt. Ab 1651 findet sich die Bezeichnung „Lastrupff“, welche sich schließlich durch Wegfall des „f“ zur heutigen Schreibweise, „Lastrup“, entwickelte. Über die Vorsilbe des Ortsnamens wird vermutet, dass sie auf das althochdeutsche Wort „Loh“ für Wald zurückgehen könnte. Die Bezeichnung „Walddorf“ ist nicht abwegig, da diese Bezeichnung dem damaligen Landschaftsbild entsprechen könnte, kann aber nicht nachgewiesen werden.
Latendorf
Lathen Bereits im 9. Jahrhundert bezeugt. Die aus sechs Gemeinden bestehende Samtgemeinde wurde 1965 auf freiwilliger Basis gegründet. 884 Lodon, 10. Jahrhundert Lethi, um 1000 Lodon, um 1000 Lodun, 1350–1361 in parochia Lothen. Der Ortsname wird gemeinhin zu altsächsisch loda ‘Schößling’ gestellt, was mit der Lage der Siedlung an einem Niederwald verbunden wird.
Latum, (Lank-Latum) ende 1100 Latheim. Germanisch laeta, Höriger + haima, Siedlung
Laubach (Hessen) Stadtrechte 1405, Burg (13. Jahrhundert) im 16. und 18. Jahrhundert zum Schloss erweitert und ausgebaut, verfügt über ein reich ausgestattetes Schlossmuseum, große Privatbibliothek (circa 90 000 Bände) und Schlosspark, Lateinschule mit überregionaler Bedeutung (1555 gegründet und 1875 weitergeführt); [um 750–802] (Kopie um 1160) in Lovbach, 1057 Loubahc, um 1160 in Loubbach, 1239 Lopach, 1246 de Lubach, 1316 in Laupach. Kompositum mit dem Grundwort-bach ‘Bach, Wasserlauf ’. Die Form Laupach erklärt sich wohl durch Kontraktion, in der das erste auslautende -b als -p realisiert wurde. Der Name ist als ‘Laub-bach’ zu interpretieren und nimmt Bezug auf den Pflanzenwuchs, genauer auf das mit Büschen und Bäumen bewachsene Ufer. Die Motivation des Namens entstand wohl durch das Laub, das immer wieder Bach, Ufer und Flussbett bedeckt hat. Der Diphthong -ou erscheint im ältesten Beleg mit der überall geltenden Schreibung -ov-, seit dem 13. Jahrhundert wird er zu -o ̄monophthongiert und mundartlich wird -o ̄zu -u ̄gehoben (1246). Ab dem 14. Jahrhundert setzt sich dann -au durch. So Lehrbach, Ortsteil von Kirtorf, Vogelsbergkreis; Ober-/Unter-Lappach, Landkreis Fürstenfeldbruck.
Laubach bei Kastellaun, 1103 Lupah.
Laubach, (Koblenz) 1096 Loipach. Germanisch hlaewja, lau + baki, Bach.
Laubach, (Mettmann) 1198 Lovbeke, 1198 Loubeke.
Laubach (Eifel)
Laubach (Hunsrück) Laubach wird im Jahre 1103 zum ersten Mal erwähnt: Ein Hofgut Lupach gehörte infolge eines Tauschvertrages mit dem Propst Amseln von St. Stefan in Mainz dem Kloster Ravengiersburg.[3] Später übergab die Witwe Burkhards von Honrein (das heutige Horn, Nachbarort von Laubach) ihr Gut in Horn, Laubach, Bubach und anderen Orten „zusamt dem Kirchensatz in Horn dem Kloster Ravengiersburg“. Dies wird in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs aus dem Jahre 1135 bezeugt und von Kaiser Friedrich Barbarossa 1166 bestätigt.
1211 und 1217 wird zum ersten Mal die Kapelle in Laubach erwähnt, die zum Bistum Trier gehörig war.
Lauben (Oberallgäu) Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahre 1220 unter dem Namen Lobun.
Lauben (Unterallgäu) Laut der Gründungsurkunde des Klosters Ochsenhausen wurde Lauben am 31. Dezember 1099 unter Bezeichnung Loba erstmals urkundlich erwähnt.
Laubenheim Die Herausgeber des "Lorscher Kodex", eines im 12. Jahrhundert angelegten Güterverzeichnisses des Reichsklosters an der Bergstraße, beziehen alle sechs Erwähnungen dort (777-1100, nicht 829) wegen der mitgenannten Orte im Mainzer Umkreis auf den Mainzer Stadtteil Laubenheim. Der in den Regesten der Erzbischöfe von Mainz für das Jahr 1316 genannte Ort, nun im Besitz der Herren von Hohenfels, kann wegen eines Zeugen aus Bingen auf Laubenheim (Nahe) bezogen werden.
Laucha an der Unstrut
Lauch=Niederlauch und Oberlauch, 1103 Luch, 1148 Luh, 1222 Luhc.
Lauchhammer 1725 wurde bei der Lauchmühle durch die Besitzerin des Rittergutes Mückenberg ein Raseneisenwerk errichtet. Bereits 1729 entstanden ein Hochofen und dabei eine Wohnkolonie für Arbeiter. 1953 Erhebung zur Stadt. 1786 Lauchhammer, 1791 Lauchhammer; sorbisch Zˇeleza ́rnja. Der Name ist ein Kompositum. Das Erstglied scheint vom Namen der Mühle übernommen worden zu sein, das zu altsorbisch *lug, osorbisch łuh, sorbisch ług ‘Grassumpf, Wiesenland, Bruch’ gehört, ins Deutsche als Lu ̄ch übernommen und an deutsch Lauch angeglichen. Hammer bedeutet ‘Eisenwerk, Eisenhammer’, dass ins Sorbische als ˇzelazarnja übersetzt wurde.
Lauchheim Lauchheim (Lauche = Grenzmarke; wahrscheinlich bezogen auf die schwäbisch-fränkische Grenze) liegt an einer alten Handelsstraße, die im Jagsttal verlief, dieses am Jagstknie in Lauchheim verließ und durch das Ries nach Donauwörth führte. Nördlich der Stadt wurde eine keltische Viereckschanze nachgewiesen.
Lauchringen Die Geschichte von Lauchringen (alemannisch: Lauchringe) beginnt mit der Gemeindezusammenlegung von Oberlauchringen und Unterlauchringen 1971; bis ins 19. Jahrhundert entwickelten sich beide Ortschaften unabhängig voneinander.
Zwar spricht die Namensendung „ingen“ in Oberlauchringen für eine alemannische Gründung, doch gibt es dazu keine archäologischen Befunde. Der Name ‚Unterlauchringen‘ ist eine später angepasste Benennung. Erstmals schriftlich bezeugt ist „villa Louchringen“ – damit ist „zunächst immer Oberlauchringen gemeint“ – in einer Urkunde des Klosters Rheinau aus dem Jahr 860.
Oberlauchringen ist weitaus älter; hier sind Spuren aus der Frühgeschichte zu vermerken, während Unterlauchringen als Siedlung auf einer „steinigen Anhöhe“ in einer Schleife der Wutach erst ab dem 17. Jahrhundert dokumentiert ist und noch 1806 dort nur ein „kleines Dorf“ erwähnt wird.
Die „Mühle am Lauffen“ wurde schon 1418 schon indirekt benannt (da die Oberlauchringer Bannmühle als ‚obere Mühle‘ an der Wutach bezeichnet wurde) und ist wohl als älteste anzunehmen. Das heute sozial und wirtschaftlich dominierende Unterlauchringen war ursprünglich ein der Mühle zugehöriger
Lauda-Königshofen Lauda wird 1344 zur Stadt erhoben. Königshofen ist seit dem 18. Jahrhundert Stadt. Lauda-Königshofen entstand 1975 durch den Zusammenschluss von Lauda und Königshofen mit der Gemeinte Untertalbach. Weinbau, Oberes Tor, Spital, Judenbrunnen, Blutskapelle. Lauda: um 1100 (Kopie16. Jahrhundert) Luden, 1150 Ludin. Königshofen: 823 Cuningashaoba [Original], 846 Chuningeshofe [Original]; Lauda-Königshofen (1975). Lauda geht vermutlich auf einen Gewässername zurück, der als althochdeutsch, mittelhochdeutsch *Lu ̄da ‘die Laute’ anzusetzen wäre. Ob die heutige Schreibweise auf einen alten aha-Namen (althochdeutsch Lu ̄ daha,-ach1) hindeutet, ist bei der derzeitigen Beleglage nicht auszumachen. Der Name Königshofen, eine Zusammensetzung aus dem Bestimmungswort althochdeutsch kuning, mittelhochdeutsch künic‘ König, Herrscher’ und dem Grundwort -hofen erinnert an einen an einem wichtigen Verkehrsknoten gelegenen Königshof. So Königshofen // Koenigshoffen, Ortsteil von Straßburg.
Laudenbach (Bergstraße) 795 wurde Laudenbach erstmals urkundlich, als »Lutenbach« im Lorscher Codex erwähnt, dem Urkundenbuch des Klosters Lorsch.
1232 wurde Laudenbach dem Hoheitsgebiet des Erzbischofs von Mainz zugesprochen.
Laudenbach (Unterfranken) Seinen Namen hat Laudenbach vom gleichnamigen Laudenbach,[4] der im Ort in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1133 Lůtenbach, 1144 Lutenbach, 1212 Ludenbach, 1248 Lůtinbach, 1252 Lutinbach, 1291 Lutenbach, 1315 Laudenbach, 1542 Lautenbach, 1625 Laudenbach.
Laudert Wann die ersten Siedler in das heutige Laudert kamen, ist jedoch unbekannt. Der Name „Laudert“ lässt sich wahrscheinlich auf Ludinsroth zurückführen, was „Ludins Lichtung“ bedeutet.
Lauenau In manchen Urkunden kommen die Namen Schwedesdorf und Lauenau nebeneinander vor. Der Name Lauenau stammt aus späterer Zeit und bezieht sich auf die vom Welfenherzog Heinrich dem Löwen um 1190 errichtete Burg, die später als Gerichtsstätte diente als Law (Gericht) an der Aue. Mit Schwedesdorf war das ursprüngliche Dorf gemeint, das 1059 erstmals urkundlich erwähnt wird. Es leitet sich vom plattdeutschen Wort Schwad oder Schwed ab, was der Bedeutung einer langen Linie entspricht. Schwedesdorf war ein Grenzdorf.
Lauenbrück Lauenbrück wurde urkundlich erstmals im Jahr 1358 erwähnt und war Flussquerung für die Flüsse Wümme und Fintau. Der erste Teil des Ortsnamens geht auf die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg zurück. Lauen verweist auf deren Wappentier, den Löwen. Der zweite Teil des Ortsnamens, brück, geht auf eine bei Lauenbrück in früheren Jahrhunderten bestehende Brücke (vermutlich eine Pfahlbrücke mit einer Länge von 40 bis 80 Metern) zurück, die als Teil eines alten Heerweges die beiden Flüsse Fintau und Wümme überschritten haben soll.
Lauenburg (an der Elbe) Wegen Unklarheiten über Gründung erfolgte Festlegung hierüber 1209 durch die Dänen, 1209 erste Erwähnung in einer heute verschollenen Urkundlich, Stadtrecht 1872. Maria-Magdalenen-Kirche (1220). 1182 Lavenborch, circa 1200 Louenburch/ apud Lowenburg/ Louenborch [Original], 1301 Lovenburg; to Lauenborg (1502). Zwei Deutungsmöglichkeiten kommen in Frage: Entweder setzt sich der Ortsname aus dem mittelniederdeutsch louwe, lauwe ‘Löwe’ und -burg zusammen, wobei der Tierbezeichnung wohl eine heraldische Bedeutung zukommt. Nicht auszuschließen ist auch eine Ableitung von der altpolabisch Wortwurzel labo ‘Elbe’, womit auf den Standort der Burg an der Elbe hingewiesen wäre.
Lauenförde Wahrscheinlich hat sich Lauenförde als Burgflecken entwickelt. Zuerst wurde eine Burg errichtet, von der 1348 berichtet wird, dass Herzog Ernst von Braunschweig-Göttingen das Erbburglehen uppe deme hus to Lewevord an drei Brüder derer von Hagen vergab. Dies ist die erste schriftliche Nachricht über Lauenförde. Die nicht mehr erhaltene Burg diente den welfischen Herrschern als Gegenstück zu der unmittelbar gegenüber der Weser gelegenen Burg Beverungen des Bischofs von Paderborn, es ist allerdings nicht sicher, welche der beiden Burgen zuerst errichtet wurde. Der Ort Lauenförde wird erstmals 1447 als Lewenfurde schriftlich erwähnt, als er im Zusammenhang mit der Soester Fehde in Brand gesetzt wurde.
Lauenhagen Erstmals wird Lauenhagen 1247 als Lewenhagen erwähnt. Der Ort hatte bereits 1253 eine Kirche, die unter dem Patronat des Bischofs von Minden stand.
Der Ortsteil Hülshagen wurde 1465 erstmals urkundlich erwähnt.
Lauf (Baden) Die erste urkundliche Erwähnung (als Löuffe) erfolgte im Jahre 1383.
Laufach Seinen Namen erhielt Laufach von dem Fluss Laufach, an dem es liegt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1181 Loufaho, 1182 Laufache, 1184 Laufahe, 1189 Loupha. 1191 Loifahe, 1248 Louphahe, 1250 Loufa, 1253 Loufahe, 1288 Laufahe, 1312 Laufa, 370 Lauffa, 1380 Lauffach, 1654 Laufach.
Lauf an der Pegnitz An der bedeutenden Handelsstraße von Nürnberg nach Böhmen; bereits in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert dörfliche Siedlung; um 1275 vier Mühlen am Fluss, die ebenso wie die Siedlung unter dem Schutz der Burg auf der Pegnitzinsel standen; mittelalter Blütezeit unter Kaiser Karl mit Verleihung der Stadtrechte und Errichtung einer Münzstätte; um 1360 Wasserburg, das sogenannte Wenzelschloss, historisch Altstadtensemble, Reste der Stadtbefestigung. 1806 zum Bayern. 1168/78 (Kopie 19. Jahrhundert) Lovfe, 1243 Lauffe, 1279/84 Lauffen, 1389 Lauf. Der Name wird auf mittelhochdeutsch loufe ‘Stromschnelle’ zurückgeführt und als durch das starke Gefälle der Pegnitz motiviert betrachtet.
Laufeld, 1148 Luofenuelt, 1300 Lofenuelt. 1344 erwarb König Johann von Böhmen, zugleich Graf von Luxemburg, von der Abtei Echternach den „Hof Laufeld“.
Laufen Die Ortsbezeichnung „Laufen“ ist auf das althochdeutsche loufa zurückzuführen, das Stromschnelle bedeutet. Urkundlich wird die Stadt erstmals 748 erwähnt, gesiedelt wurde in der Gegend schon in vorgeschichtlicher und römischer Zeit. Kaiser Ludwig der Bayer ordnete an, dass das Salz aus Hallein (15 km oberhalb Salzburgs) nur noch auf der Salzach transportiert werden durfte. Da ein Felsen bei Laufen, der sogenannte Nocken, die Schifffahrt behinderte, wurde die Fracht in Laufen von kleinen auf größere Schiffe umgeladen; daher stammt auch der Name: castellum ad louffi (das Kastell an den Stromschnellen).
Laufenbach, (Wershoven) 975 Lofenbach.
Laufenburg Von Graf Rudolf von Habsburg zur befestigten Stadt ausgebaut. 1315 Stadtrecht. Seit der Lostrennung der linksrheinischen Gebiete vom Reich durch den Lunéviller Frieden 1801 trennt der Rhein den deutschen vom schweizerischen Teil Laufenburgs. Ab 1805 heißt der Ort Kleinlaufenburg, seit 1. 11. 1930 Laufenburg (Baden). Hier gibt es eine der ältesten Fasnachten im süddeutschen Raum. 1207 Loufenberc, 1657 zue Lauffenburg, 1663 Lauffenberg. Als Grundwort für den Siedlungsname fungiert entweder -berg oder -burg. Eine Entscheidung zugunsten eines der beiden Grundwort kann aufgrund der semantischen Ähnlichkeit der Wörter nicht getroffen werden; zudem bezieht sich der Erstbeleg auf die beiderseits des Rheins stehenden Burgen an dieser Stelle. Als Bestimmungswort tritt Loufenauf. Dieses geht auf das mittelhochdeutsch Substantiv loufe (swach Maskulinum) ‘Stromschnelle’ zurück, das hier im Plural auftritt. Der Name bezieht sich also auf die o. g. Stromschnellen des Rheins an diesem Ort. Als Bedeutung des Siedlungsname kann damit ‘Siedlung am Berg beziehungsweise befestigte Anhöhe/Stadt bei den Stromschnellen’ angegeben werden. So Laufenburg, AG, CH; Laufen.
Laufersweiler Der Ort wurde erstmals im Jahre 1283 als „Leuferswilre“ im Besitz der Wildgrafen, den späteren Wild- und Rheingrafen, urkundlich erwähnt.
Lauffen am Neckar Lauffen entstand wohl in alemannisch Zeit, seit 1386 Sitz des württembergischen Oberamtes, Villa rustica, „Städtle“. 823 Hlauppa, 889 Louffa, 923 Loufen. Zu Grunde liegt wohl althochdeutsch louf ‘Lauf ’ aus germanisch *hlaupa‘laufen’. Das Wort bezieht sich hier im Sinne von ‘Stromschnelle’ auf den Lauf des Wassers. Der Zusatz „am Neckar“ unterscheidet der Ortsname von gleichnamigen Orten. So Laufen, Ortsteil von Laufen-Uhwiesen, Kanton Zürich.
Laugna
Lauingen (an der Donau) Der Ort Lauingen entstand aus einer alemannischen Ansiedlung des 6. Jahrhunderts. Durch eine Schenkung kam Lauingen im 8. Jahrhundert an das Kloster Fulda und wurde um 1150 staufisch. In dieser Zeit entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Fernhandelszentrum.
Laumesfeld, 1183 Loimersuelt.
Launsdorf, 1140 Lunesdorf.
Laupendahl, (Breitscheid) 795 Hlopanheldi, 834 Lopanheldi. Germanisch da sVorige + haldin, Abhang.
Laumersheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes – als Liutmarsheim – stammt vom Ende des 8. Jahrhunderts. Das spricht für einen fränkischen Gründer namens Liutmar oder Ludmar. Seit 1255 sind die Herren von Lumersheim bezeugt.
Lauperath, 1148 Lupenrode.
Laupheim 1430 Verleihung von Marktrechten und der Hochgerichtsbarkeit, 1442 Blutsgerichtsbarkeit, St. Peter und Paul, Schloss Großlaupheim. 778 Louphaim, 853 Loubheim. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim. Da ein Flexionselement fehlt, liegt dem Bestimmungswort wohl kein Personennamen Loub, Loubo o.ä. zu Grunde, sondern das Appellativ althochdeutsch loub ‘Blatt, Laub, Laubwerk’ in der Bedeutung ‘laubbaumreicher Ort, Wald’ wie im Adjektiv althochdeutsch geloub ‘bewaldet’. Die heutige Schreibung bewahrt die mittelalterliche Schreibung p (statt b) im Auslaut. So Laubach, Landkreis Gießen.
Laurenburg, 1136 Lurenburch, 1143 Luriburg. Germanisch lurande burg, lauernde Burg.
Laurensberg, (Aa) 1218 de Berge sancti Laurentii.
Lausberg, (Breckerfeld) mitten 1200 Lusberge. Germanisch lus-, Laus, + berga, Berg.
Lausberge, (Halver, Arn) 1096 Louesberc. 1109 Luuesberch.
Lauscha Namensgebend für das Tal und die Ansiedlung war das Gewässer Lauscha, das als lutzscha (nach dem Deutschen Wörterbuch (Jacob Grimm) wahrscheinlich etwa „Wildbach“ oder „Bach am Ansitz“ von althochdeutsch lūzēn, mittelhochdeutsch lûzen, im 16. Jahrhundert lauszen, im Lauschner Dialekt lunzen, hochdeutsch lugen, lauern, lauschen) 1366 in einem Schwarzburgischen Amtsbuch erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das klare Gebirgswasser war als Trinkwasser und Energieträger im ausgehenden Mittelalter Voraussetzung für die Glasmacherei. Der Gründersage nach war es auch der Grund, warum sich die ersten Glasmacher hier niederließen (Lausch’, a Bach!).
Um 1200 wurde der Ort als Lubescheid erstmals urkundlich erwähnt.
Lauschied
Lausitz Als „Lausitzen“ wurden früher zwei verschiedene aneinandergrenzende Länder bezeichnet. Gegenwärtig wird häufiger der Singular Lausitz für beide Regionen gemeinsam verwendet, obwohl er eigentlich nur für das Land der Lusitzi – die Niederlausitz (Mark Lausitz) – galt, während die Oberlausitz, das Land der Milzener, noch andere Namen, zum Beispiel Sechsstädteland, führte und erst seit Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls so heißt.
Laußig Laußig wurde im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Es entstand aus einer slawischen Ansiedlung, wahrscheinlich im 6. oder 7. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des früheren Nachbarortes Pristäblich erfolgte um 1371 als „Prestewelig“ (der Name ist ebenfalls slawischen Ursprungs). Auf Grund der günstigen Lage an einer Furt über die Mulde wird Gruna im Jahr 1285 erstmals urkundlich erwähnt.
Laußnitz Der Ortsname stammt – wie „Lausitz“ – vom sorbischen Wort łuh bzw. ług, das eine sumpfige, wasserreiche Gegend beschreibt.
Lausitz, Die, mitten 1200 Lutizi.
Lauta Dorf seit dem späten Mittelalter. Stadt seit 1965, 1374/82 in Luthe, 1446 zur Lutte, 1495 Lawthe. Wohl zu altsorbisch łut ‘Lindenbast’, h. im Sorbisch nicht mehr bekannt, vgl. jedoch tschech. mundartlich lut ‘Bast’. Die sorbisch Namenform ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt.
Lautenbach Im Jahre 1233 wurde in einer Urkunde des Klosters Allerheiligen das Hofgut Lautenbach erwähnt, andere Güter im unteren Renchtal wurden bereits im 10. Jahrhundert erwähnt.
Lauter (Oberfranken) Papst Innozenz IV. bestätigte im Jahr 1251 in einer päpstlichen Bulle die in Lauter gelegenen Güter und Privilegien des Klosters Michelsberg.
Lauterach 853 in uilla nuncupata Lutaraha, 855 in villa Lutraha, 1344 Veste zue Lutrach, 1398 Müli an der Lutrach, 1444 zu lutrach in der Bütze. Bestimmungswort vorangestelltes adjektivisch althochdeutsch hlûtar ‘rein’ + althochdeutsch -aha ‘Wasser, Fluss’ (-ach1); gemeint ist die Bachquelle, dann der Name auf das umliegende Dorf übertragen. In Korrelation zur nahen Rotach oder Schwarzach (1130 Swarzahe). Ache-Namen kennzeichnen das Vorarlberger Unterland gegenüber den Bach-Namen im Oberland, häufig aus rätoromanisch (a)ual übertragen.
Lauterbach (Hessen) Luftkurort, Stadt 1266, Umbau der mittelalten Burg (1679–84), Museum im Stadtpalais Hohhaus (1769–73) mit Rokoko-Stuckdecken, Stadtkirche (1763–67) als eine der schönsten hessisch Barockkirchen, zahlreiche Fachwerkhäuser, Stadtbefestigung (Ankerturm aus dem frühen 18. Jahrhundert). 11. Jahrhundert Luterenbah, 1266 Luterenbach, 1278 Luterenbach/Luterbach, 1336 Lutirnbach, 1336 Lutternbach, 1338 Lutterinbach, 1340 Luternbach, 1474 Luthermbach, 1476 Luterbach; Lauterbach (1582). Kompositummit dem Grundwort -bach ‘Bach, Wasserlauf’. Das Bestimmungswort gehört zu dem Adjektivisch althochdeutsch lu ̄t(t)ar, hlu ̄t(t)ar, lu ̄t(t)er, hlu ̄ter, lu ̄tir ‘lauter, klar, hell, rein’. In der Fuge zeigt sich das Merkmal der swach Genitivflexion -en-, später -n-, das am Ende ganz ausfällt; graphische Veränderungen im Bestimmungswort mit -t und -tt-; seltener schließt sich -i in der Folgesilbe an. Der Stammvokal verändert sich von -u ̄> -au (Diphthongierung), was in der Überlieferung erst sehr spät (Ende des 16. Jahrhundert) in Erscheinung tritt. Die Form Luthermbach (1474) zeigt Assimilation von -nb> -mb-; Erleichterung der Dreikonsonanz -rnb zu -rb-. Die Semantik des Ortsnamens ist zusammenfassend mit ‘Siedlung am lauteren, klaren Wasser’ anzugeben. So † Ober-Lauterbach, sw Lauterbach; † Lauternbach, Wüstung sö Gießen; Lauter, ö Gießen; Lauterbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg; † Lauterbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf; Lüderbach, Ortsteil der Gemeinde Ringgau im Werra-Meißner-Kreis; Lüdermünd, Stadtteil von Fulda; Großenlüder; Kleinlüder und Lütter, alle Landkreis Fulda; Lutter, Ortsteil von Neustadt am Rübenberge, Region Hannover.
Lauterbach (Schwarzwald) Die erste (allerdings umstrittene) urkundliche Erwähnung Lauterbachs war 1101.
Lauterbach (Wartburgkreis) Die erste urkundliche Nennung als „Luterenbach“ stammt aus dem Jahr 1155. Um 1700 wurde die heutige Kirche erbaut.
Lauter-Bernsbach Der Ort wurde vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts als Waldhufendorf am westlichen Hang des Schwarzwassertals angelegt und 1460/62 im Terminierbuch der Zwickauer Franziskaner als Lawther erstmals urkundlich erwähnt. Weitere frühere Namensformen lauten Lawte (1501) und Lauttera (1509). Die Ortsnamen leiten sich vom Namen des Baches die Lauter ab, der heute nicht mehr benutzt wird.
Lauterecken Lauterecken befindet sich an der Mündung der Lauter in den Glan, seit dem 13. Jahrhundert (bis 1444) im Besitz der Grafen von Veldenz, seit 1350 Stadt; aufgrund mittelalter Besitzverhältnisse Beiname „Veldenzstadt“. 1222 iuxta Luterecke, 1350 in die borg zu Lutereckin oder in die stad dar vor; Lauttereck(en) (1578), LauterEcken (1772). Das Bestimmungswort bildet der germanisch Gewässername Lûtra, zu althochdeutsch lût(t)ar ‘lauter, klar, hell’, das Grundwort ist -eck, das sich entweder auf das Dreieck, welches die Mündung der Lauter in den Glan bildet, oder auf den Namen einer früheren, heute unbekannten Burg bezieht. Das Grundwort wurde für Burgname, die etwas erhöht auf Felsen oder Vorsprüngen standen, verwendet. Favorisiert wird hier aber die Deutung als ‘Siedlung bei oder im Dreieck der Lautermündung’. So Kaiserslautern.
Lavesum, (Haltern) 1000 Louesno.
Lauterhofen Im Rahmen der fränkischen Expansion wurde wahrscheinlich spätestens um die Mitte des 8. Jahrhunderts ein fränkischer (karolingischer) Königshof im Ortsteil Im Zipfel am Ostrand von Lauterhofen eingerichtet. 806 wurde der Ort erstmals in dem als Divisio Regnorum bekannten Kapitulare Karls des Großen zur Reichsteilung als „villa Lutrahahof“ erwähnt.
Lautersheim Frühe urkundliche Erwähnungen eines Ortes liutmarsheim oder liutresheim in Schenkungen an das Kloster Lorsch könnten sich sowohl auf Lautersheim als auch auf das nur 10 km entfernte Laumersheim beziehen.
Lauterstein Weißenstein befand sich wie Nenningen als Bestandteil der Herrschaft Weißenstein im Besitz wechselnder Linien der Herren von Rechberg. Im Laufe des 14. Jahrhunderts erhielt Weißenstein das Stadtrecht.
Lautert
Lautertal (Oberfranken) er Ort Lauter, später in Unterlauter und Oberlauter getrennt, wurde erstmals 850 n. Chr. als „Lutaraha“ erwähnt.[4] Auf eine frühere Gründung deutet eine Erwähnung aus dem Jahr 833 („villa Hlutru“) hin, dies kann aber nicht mit Sicherheit belegt werden.
Der Gemeindeteil Tiefenlauter entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert (erste urkundliche Erwähnung 1317). ie Entstehung Neukirchens geht ins 13. Jahrhundert zwischen 1200 und 1240 zurück, die erste Erwähnung stammt vom Jahr 1315. Oberhalb der namensgebenden Kirche stand vermutlich die Burg Neukirchen.
Der Mühlenort Tremersdorf wurde 1317 erstmals erwähnt.
In einer Urkunde vom 11. Februar 1182 wurde Rottenbach erstmals genannt.
Lautertal (Odenwald) Der Ursprung der einzelnen Gemeindeteile liegt zum Teil bereits in römischer Zeit (siehe Felsenmeer) und im Mittelalter (von einer vermutlich einmal bestehenden Burg bei Gadernheim haben sich jedoch keine Reste erhalten).
Lautertal (Vogelsberg)
Lautrach Der erste bekannte Name der Siedlung war „Luteraha“ von alemannisch ach (Bach) und lauter (klar, rein, sauber).
Lautrach wurde im Jahre 840 das erste Mal urkundlich erwähnt. Im Ort befand sich einer der ältesten Rittersitze in Schwaben. Der mittelalterliche Burgstall Altenlauternach war seit 1164 Sitz des Heinrich von Lauternach.
Lautzenbrücken 1262 wurde die Gemeinde erstmals als Luytzebrucke urkundlich erwähnt.
Lautzenhausen Der Name des Ortes mit der Endung auf -hausen deutet auf eine Inbesitznahme des Landes in der Zeit der Fränkischen Landnahme hin. Die erste urkundliche Erwähnung eines Sponheimer Hofes in Lautzenhausen stammt aus dem Jahre 1260. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335.
Lawalde
Lawitz Das Gassendorf wurde 1316 erstmals mit dem sorbischen Namen (Ławojce) urkundlich erwähnt.
Laxen, (Gimbte) 1000 Lahsetium.
Lay, (Koblenz) 1096 Leie, 1109 Legia. Germanisch laijon-, Fels, Schiefer.
Lay, an der (Lutzelkoblenz) 1218 Leya.
Lebach Spuren La-Tènezeitlicher und römerzeitlicher Besiedlung. Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, Besitz des Erzbistums und anderer Herrschaften. 1977 Stadtrechte. 1131/53 Leibach, 12. Jahrhundert Lebahc, 1282 Lebach [Original]. Das Bestimmungswort des ehemalig Gewässername auf-bach, der sich nur im Ortsname erhalten hat, ist schwierig zu ermitteln. Die Schreibung mit im kopialen Erstbeleg ist in der Überlieferung singulär, dürfte hier ein im Mitteldeutsch gebräuchliches Längezeichen sein. Ausgehend von althochdeutsch*L ̄e-bah lässt sichan althochdeutsch(h)l ̄eo‘ Grabhügel, Hügel ’oder an althochdeutsch l ̄e(o), Nebenform zu althochdeutsch la ̄o ‘lauwarm, mild’, als Bestimmungswort denken. Gleichfalls möglich erscheint der Ansatz *L ̄eg(e)-bah, zu mittelniederdeutsch l ̄ege, l ̄ech, mittelhochdeutsch læge ‘niedrig, flach, gering, schlecht’, woraus sich mit intervokalischem Schwund oder Ausfall des [g] vor [b] die Form *L ̄ebach entwickeln konnte. Auf das ö des alten Ortskerns in die Theel mündende, heute Merzenfloss genannte Bächlein träfe die Charakterisierung ‘gering’ im Sinne ‘wenig Wasser führend’ zu.
-leben. Gemeingermanisch*laibo ̄, gotisch laiba, altsächsisch l ̄eva, althochdeutsch leiba Feminin ‘Hinterlassenschaft, Erbe, Besitz’ erscheint als -leben erst nach 1100, wohl in Anlehnung an die geläufige ON-Endung -en wie in -hausen, -hofen u.ä. Es handelt sich um sehr alten Ortsnamen auf siedlungsgünstigem Boden, durchweg mit Personennamen als Bestimmungswort und wenigen Wüstungen. Das Vorkommen w der Elbe, in TH und dem ö Harzvorland entspricht in etwa der Ausdehnung des 531 zerstörten altthüringischen Reiches. Abgesehen von wenigen jüngeren Bildungen dürften die Namen im Wesentlichen zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert entstanden sein, wobei der Typus noch bis ins 9. Jahrhundert aktiv blieb. Nach vorherrschender Meinung hängt das d. Verbreitungsgebiet mit dem separaten südschwedisch-dänisch-schleswigschen -löv / -lev-Gebiet insofern zusammen, als seit dem 4. Jahrhundert Stammesverbände oder -gruppen (Warnen / Angeln?) von N her in Altthüringen einwanderten und den Namentyp produktiv einführten. Dass es sich um autochthone germanisch Entwicklungen gehandelt habe oder ein ursprünglich zusammenhängendes Gebiet durch Abwanderung oder slawische Einwanderung getrennt wurde, erscheint unwahrscheinlich.
Lebrade
Lebus Bis zur Gründung von Frankfurt (Oder) im Jahr 1253 galt Lebus als unbestrittener Mittelpunkt der gleichnamigen Landschaft Land Lebus. Nach Abzug der Germanen in der Völkerwanderung findet sich spätestens zu Beginn des 9. Jahrhunderts eine neue Befestigung durch die einwandernden Slawen. Dabei wurde hier vermutlich bereits die Hauptburg des Stammes der Leubuzzi, des östlichsten Stammes der Wilzen angelegt, die links und rechts der Oder siedelten und diesem Land ihren Namen geben sollten. Seither ist der Name der Burg als Lubus, Lebuz oder Lebus überliefert. Es wird vermutet, dass der Name auf den des Wilzenfürsten Liubus zurückzuführen ist, der Anfang des 9. Jahrhunderts die Oberhoheit über die Stämme der Wilzen besaß.
Lebusa Der Ort wurde 1346 erstmals urkundlich in der Meißener Bistumsmatrikel als Lebbusse erwähnt.
Lange Zeit vermuteten Historiker, die Burg Liubusua, welche Thietmar von Merseburg in seiner Chronik erwähnt, sei mit Lebusa identisch. Die moderne Archäologie konnte jedoch bisher keinerlei Nachweis für die Identität von Liubusua, dem Hauptsitz des Slawenstammes der Lusici, und Lebusa finden. Die These, Liubusua hätte in der Nähe von Löbsal bei Meißen gelegen, konnte jedoch durch archäologische Funde untermauert werden und ist derzeit gültige Lehrmeinung.
Lechbruck Lechbruck bestand bis ca. 1777 aus den zwei getrennten Orten Lech und Lechbruck. Der Ortsteil „Lech“ (heute das untere Dorf von Lechbruck) ist 1316 erstmals genannt („Hof ze Lech“). Über den oberen Dorfteil heißt es im Urbar von 1398: „Der Gogers ist ein Gütlein, hat der Pfanzelt von Lechbrug.“ Das ist die älteste Nennung des heutigen Dorfnamens.
Lechenich, (Köln) 1138 Legniche,1171 Leggenich.
Leck 1231 erstmals urkundlich erwähnt. Großdruckerei, Luftkurort. 1231 Lecky [Original], 1326 in Lecky; to Lecke (1451). Abstammend vom germanisch lakion, einer Bildung zur Wurzel lak-, die in einer Reihe von Flussnamen enthalten ist, deutet der Ortsname auf eine Siedlung an einem See beziehungsweise einem Zufluss zu einem See hin. Gemeint ist hiermit die Lecker Au, die vor der Eindeichung schiffbar gewesen ist.
Lederhose Der Ort Lederhose wurde erstmals in einer lateinischen Urkunde am 18. Oktober 1287 erwähnt. Lederhose ist aber älter, denn der Ort hat seinen Ursprung in einer slawischen Siedlung. Daher kommt auch der ungewöhnliche Ortsname, der nichts mit dem gleichnamigen Bekleidungsstück zu tun hat, sondern aus dem slawischen Personennamen Ludorad entstand: Ludoraz – der Ort des Ludorad.
Leegebruch Ausgrabungen gehen auf eine slawische Siedlung an der Muhre zurück, die mit Sicherheit auf die Mitte des 8. Jahrhunderts bis zur Wende des 10. Jahrhunderts angesetzt werden kann. Dort befinden sich noch heute die Reste des slawischen Burgwalls Leegebruch.
Leer (Ostfriesland) Um 800 Erwähnung einer Kirche in Leer; später Sitz einer Münsteraner Propstei; im Mittelalter Dorf Leer eine 1431 zerstörte Burg sowie später zwei weitere Burgen; im 16. Jahrhundert Marktrecht und danach Aufstieg des Fleckens zum Handelszentrum, zu einem bedeutenden Hafen und zum zweitgrößten deutschen Reedereistandort; 1955 Stadtrecht, seit 1885 Kreissitz. 8./9. Jahrhundert Hleri [Kopie 10./11. Jahrhundert], 10. Jahrhundert Hleri, 1250 Lare; Leer (1494). Der Ortsname enthält das häufig als Grundwort in Ortsnamen vorkommende Element -lar, das in einigen Ortsname auch eine -ia-stämmige Bildungsvariante aufweist. Ob diese oder ein alter Lokativisch Singular hier anzusetzen ist, ist nicht sicher zu entscheiden.
Leer, (München) 1000 Leheri, 1100 Leri.
Leergau, (Gau zwischen Hasen und Hunte) 1000 in pago Leheri.
Leese Die Gründung des heutigen Ortes Leese wird von Fachleuten etwa 400 Jahre nach Christus angenommen. Die Ersterwähnung von „Kerclese“ erfolgte 1164 in einem Dokument, das sich im Staatsarchiv Münster befindet.
In der Gemarkung befinden sich die wüsten Orte Om, Marslo und Osterleese. In alten Aufzeichnungen des Klosters Loccum tauchen die Namen dieser vergessenen Dorfschaften auf. Die Bewohner gaben ihre Dörfer wegen der dauernden Fehden zwischen den Grafen von Hoya und den Bischöfen von Minden auf und siedelten sich im späteren Leese an.
Leezdorf Die Siedlung im Moorgebiet Osteels erhielt 1767 den Namen Leezendorf(f) oder Leetzdorf, ab 1810 hieß sie Leezdorf. Die „Leeze“, entlang des Leezwegs zu denken.
Leezen (Holstein) 1199 erstmals urkundlich erwähnt, wobei der Ort zum Kloster Segeberg gehörte. Jetziges Amt Leezen 1968 aus Ämtern Leezen und Wittenborn gebildet. 1199 in Latzinghe [Original], 1457 to Leetzinghe, 1543 Lezingk; Leezen (1856) Der Ortsname in seiner ursprünglich Form Latzinghe setzt sich wahrscheinlich zusammen aus dem altenglisch *laet ‘Straßenkreuzung’ Beziehungsweise dem ebenso wahrscheinlichen und ähnlichen Wortstamm *gelaet ‘Wasserleitung’ und dem Zugehörigkeitssuffix-ing, das auf germanisch *-inga/*-unga zurückgeht, sodass sich für den Namen Leezen die Bedeutung ‘Siedlung in Wassernähe’ ergibt.
Leezen (Mecklenburg)
Legau Der Name Legau stammt aus dem Wort Gau sowie der Vorsilbe für Hügel. Im 11. Jahrhundert kommt der Name als Legöi, später als Legow. Dies würde frei übersetzt Bezirk bei den Hügeln bedeuten.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Legau 766 in einem Kaufbrief des Klosters St. Gallen, nach dem verschiedene Güter, Höfte, Huben und Waldungen der Legauer Gegend durch Kauf an St. Gallen kamen.
Legden Der in der Gemeinde gelegene Weiler Wehr wird erstmals 1092 urkundlich erwähnt.
Die Geschichte von Legden ist eng mit der des Schlosses Haus Egelborg am nordwestlichen Rand des Dorfes verbunden. Die Burg wurde erstmals 1389 urkundlich erwähnt.
Legde/Quitzöbel
Lehe (Dithmarschen) Das Dorf „Lae“ wird schon 1231 in König Waldemars Erdbuch erwähnt. Die Lage an der Eider machte den Ort strategisch bedeutsam.
Lehe (Emsland) Die erste urkundliche Erwähnung der ursprünglichen kleinen Bauerschaft Lehe geht zurück in das Jahr 1400.
Der Name der Lehe lässt sich auf das gotische Wort „Hlew“ (deutsch „Schutz“) zurückführen, da die Bauerschaft an einer vor Sturm und Hochwasser schützenden Stelle errichtet wurde.
Lehesten (Dornburg-Camburg)
Lehesten (Thüringer Wald) Die „Kantors-Insel“ ist eine mittelalterliche Burgstelle einen Kilometer nördlich von Lehesten, kurz vor dem Abzweig nach Schmiedebach. Am oberen Ausgang des Wiesentals hat sich ein kleiner Ringwall erhalten. Der Graben um diese Fläche ist erhalten und der Wall noch zu erkennen. Es war wohl ein Herrensitz. Erstmals wurde Lehesten 1071 urkundlich erwähnt.
Lehmen, 870 Liomena, 915-28 Limana, 1058 in Liemeno, 1195 Leimene. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 865 in einer Urkunde des ostfränkischen Königs Ludwig des Deutschen, unter dem Namen „Liomena“. Die erste Erwähnung des späteren Ortsteils Moselsürsch erfolgte etwa ein Jahrhundert später im Jahr 964.
Lehmkuhlen Der erste benannte Eigentümer war im Jahr 1369 die Familie von Ryckestorp, die nach dem Gut Rixdorf ihren Namen annahm.
Lehmrade Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Lehnrath, (Lissendorf) 943 Lienroth, 943 Lyemrode.
Lehnstedt Der Ortsname Lehnstedt bedeutet wörtlich übersetzt „Dorf an den Hügeln“.
Erstmals erwähnt wurde Lehnstedt 1105 durch Erzbischof Friedrich I. von Bremen in einer Urkunde, damals noch als Hlidenstede.
Lehrberg
Lehre 8./9. Jahrhundert in loco Lerin (Kopie 12. Jahrhundert), 888 Leri [Original], 1161 Lere [Original]. Ableitung mit -ja-Suffix von der Basis *La ̄r‘ Wald, Waldwiese’, die mit dem als Grundwort verwendeten-lar identisch ist. Der Suffixvokal bewirkte Umlaut des Stammvokals. Im Erstbeleg steht der Ortsname im Dativ Plural, der die Siedlung von der namengebenden Flur unterschied. So Leer, Landkreis Leer; Lahr, Ortsteil von Goldenstedt.
Lehrensteinsfeld Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Lehren entstammt dem Jahre 1257; Steinsfeld wurde zum ersten Mal im Jahre 1384 erwähnt. Beide Dörfer bildeten bereits in dieser Zeit eine gemeinsame Gemeinde.
Lehringfeld, (Beckum) 1000 Lerikfelde.
Lehrte 1898 Stadtrecht. 1147 Lereht[ gleichzeitige Kopie], 1274 Lerede, 1356 Lerthe; Lehrte (1534). Ableitung mit-ithi-Suffix von der Basis Lar-, die mit dem als Grundwort verwendeten-lar identisch ist und deren Bedeutung wohl mit ‘Wald, Waldwiese’ anzusetzen ist. Der Suffixvokal bewirkt Umlaut des Stammvokals. Die Suffixvokale werden zu -e abgeschwächt, und der erste Vokal fällt im 14. Jahrhundert aus.
Leibertingen Leibertingen wurde im Jahre 1275 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsteile Thalheim 1242, Altheim 768 und Kreenheinstetten im Jahre 793. Jedoch deutet das Suffix des Ortsnamens mit -ingen auf eine Gründung in der Zeit der Alamannischen Landnahme ab 233 hin, die Siedlungen waren stets nach dem Hofgründer benannt: Leibertingen kommt von Liutbert.
Leiblfing
Leichlingen (Rheinland) 973 erstmals erwähnt, Kirche und Ort zum Kloster Deutz gehörig, viele Rittersitze, ab 1693 Marktrecht, 1856 Stadt. 969/999 Leigelingon, 1074 Lechelingen, 12. Jahrhundert Leichlinga. Namenbildung aus dem germanisch Personennamen Laico, Koseform *Leichilo und dem Suffix-ing(en). Das -ingen Suffix ist in bergischen Ortsnamen sehr häufig.
Leidenborn
Leidersbach
Leienkaul Obwohl angenommen wird, dass das Kloster Maria Martental in der Gemeinde um 1141 vom Kloster Springiersbach gegründet wurde und sich bald darauf zu einem wichtigen Wallfahrtsort entwickelte, handelt es sich bei Leienkaul um eine recht junge Siedlung in diesem Teil Deutschlands. Es wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts von Schieferbergleuten und ihren Familien gegründet, die in der Nähe der Gruben leben wollten, in denen sie ihren Lebensunterhalt verdienten. Diese befanden sich auf der Ostseite des Kaulenbachs (Bach) und im Oberlauf des Sesterbachs innerhalb der Gemeindegrenzen des benachbarten Laubach. Der Name des neuen Dorfes wurde von einem für ein ländliches Katastergebiet verwendeten Namen „Auf den Leyenkaeulen“ abgeleitet, der vom frühgermanischen Wort Lei (auch Lay oder Lai geschrieben) stammt, das „Stein“ oder „Felsen“ bedeutet, und dem dialektalen Wort Kaul für „mein“ oder „Grube“.
Leiferde
Leimbach (Adenau) Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 25. Mai 1163 in einem Brief Konrad von Gilgenbachs.
Der Name „Leimbach“ bedeutet in etwa „verschlammtes Gewässer“, da „Leim“ im Alt- und Mittelhochdeutschen mit „Lehm“ zu übersetzen ist. Die Endung „Bach“ soll fränkischen Ursprungs sein. Daher könnte die Gründung Leimbachs vermutlich schon in der fränkischen Zeit erfolgt sein.
Leimbach (Südeifel) Leimbach und Gilgenbach sind sogenannte Bach – Orte, sie leiten regelmäßig einzelne Bestandteile ihres Namens von Bach, hier Adenauer – und Gilgenbacher Bach, ab. Da die Endung „Bach“ nach Ansicht von Sprachwissenschaftler fränkischen Ursprungs ist, kann vielleicht die Gründungszeit dieser Orte möglicherweise bereits in fränkischer Zeit erfolgt sein. Die Vorsilbe „Leim“ bedeutet im Alt-und Mittelhochdeutschen Lehm. Der Name Leimbach bedeutet also verschlammtes Gewässer.
Gilgenbach wird erstmals 1163 in einem Brief von Konrad von Gilgenbach erwähnt, der Ort Leimbach erstmals in einer Urkunde vom 1. Mai 1216 des Grafen Ulrich von Nürburgbezüglich eiens Jahrgedächtnisses, in der die Mühle in Leimbach vier Schillinge für die ewige Lampe im Chor der Adenauer Kirche geben musste. Außerdem wird Leimbach nochmals im Güterverkehr der Trierer Abtei St. Maximin im 13. Jahrhundert unter dem Namen „Lembach“ erwähnt. Die Entstehung von Adorferhof ist ungewiss.
Leimbach (Wartburgkreis) Das Dorf Leimbach wurde zwischen 962 und 973 erstmals urkundlich erwähnt.
Leimbach war zunächst im Besitz der Frankensteiner und ging 1330 an die Henneberger über. Der Ort war zugleich der Stammsitz eines eigenen Adelsgeschlechtes, derer von Leimbach, welche für die Zeit von 1146 bis 1478 nachweisbar sind.
Leimen (Baden) Leimen gehörte zum Lorscher und Wormser Grundbesitz, vor 1350 pfälzisch, 1803 an Baden, 1981 Stadtrecht, seit 1992 Große Kreisstadt. Wasserburg Gauangelloch, Sankt-Aegidius-Kirche, Franzosenturm. 791 (Kopie12. Jahrhundert) Leimheim, 1303 (Kopie 1430) Leimhen, 1497 Leymen [Original]. Nach Ausweis des ältesten Belegs handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim. Dem Namen liegt althochdeutsch leimo, mittelhochdeutsch leime ‘Lehm’ zu Grunde. Der Name ist dann als ‘Wohnstätte auf dem Lehmboden’ zu deuten. Die Kürzung -heim < -en begegnet auch in Namen wie Bretten < Brettheim.
Leihgestern, 1171 Leitgestere, 1186 Leikestre.
Leimbach, (Koblenz) 975 Limpach, Lintbach, 1221 Leimbach. Germanisch laima-, Lehm + baki, Bach.
Leimen (Pfalz) Die erste urkundliche Erwähnung von Leimen erfolgte am 27. Mai 1152, als Papst Eugen III. den Abt Wolfram und die Kanoniker des Gotteshauses St. Maria zu Wadgassen in seinen Schutz nahm und ihnen alle Besitzungen bestätigte.
Nach dem älteren Druck hatte die Abtei Wadgassen Leimen vom Kloster Herbitzheim gegen einen erblichen Jahreszins von sieben Solidi erworben. Damit gehört Leimen trotz der Abgeschiedenheit seiner geographischen Lage zu den bereits im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnten Siedlungen im Westrich. Wahrscheinlich ist, dass der Ort als Außenhof des Klosters Herbitzheim auf einer relativ fruchtbaren, da lehmreichen Hochfläche gegründet wurde.
Leimersheim Das Dorf Leimersheim wurde erstmals 778 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorch erwähnt. 960 wurde zum Schutze der bischöflichen Untertanen eine Burg gebaut. Erster Burgherr war der Edle Rudolf.
1270 wurden das Dorf und die Burg dem Kloster in Hördt angegliedert. Zwölf Jahre später wurde die erste Rheinfähre bei Leimersheim eingerichtet.
Leinach Der Ortsname Leinach (von althochdeutsch Linaha, entstanden im 1. Jahrhundert v. Chr. nach Zuwanderung elbgermanischer Stämme in das von Kelten besiedelte Land, bzw. als Ort der aus Bauern (Hübnern) und Söldnern bestehenden und dort auf keltisch-germanischen Wohnplätzen angesiedelten fränkischen Markgenossenschaft Linaha marca) leitet sich vom, von den zugewanderten Stämmen benannten, Bach Leinach ab, der durch den Ort fließt und in Zellingen in den Main mündet. Das Grundwort ach (älter aha) bezeichnet ein fließendes Gewässer; das Bestimmungswort Lein (älter lin) geht entweder auf lin („Lein, Flachs“) oder hlina („Lehne, Berghang“) zurück. Eine zuvor wohl bestehende keltische Benennung des Baches ist nicht belegt. Spekulativ bleibt die Möglichkeit, dass die elbgermanischen Stämme ein germanisches aha/ach (im Sinne von „Bach“) an ein keltisches lin (von lindo „See, Teich“) oder lein (von leinos „Hain, Wald, Heiligtum“) angehängt hatten.
Seit dem 13. Jahrhundert wurde zwischen den beiden etwa einen Kilometer voneinander entfernten Orten Oberleinach (erstmals unterschieden von Lynach 1186; 1421: obirn Lynach, 1473: Obernleynach) und Unterleinach (1421: nydirn Lynach, 1473: Nydernleynach), nach ihrer Höhenlage, unterschieden. Im Jahr 1359 wurde (unter Graf Eberhard von Wertheim) offiziell auch zwischen den Orten „Lynach“, „Nydern Lynach“ und „Obern Lynach“ unterschieden. Bis ins 18. Jahrhundert war mit Leinach (auch „Lynach“ oder „Lleynach“) dann häufig Unterleinach gemeint, seltener Oberleinach. Oft wurde auch die Formulierung „Beide Leinach“ gebraucht.
Leinatal
Leinburg Der Name des Ortes könnte auf die lokale Leinenherstellung und den damit verbundenen Flachsanbau hindeuten, welcher in der Vergangenheit an den Hängen des Moritzberges betrieben wurde.
Leinegau, (Gau an der Leie um Göttingen) 1015-25 in pago Lachni.
Leiningen=Altleiningen, 1147 Lininge, 1163 Liningen.
Leinefelde-Worbis Leinefelde: Entstanden als dörfliche Siedlung im 11./12. Jahrhundert an West-Ost-Straße Richtung Nordhausen. Seit 1969 Stadt. Worbis: Altthüringische Siedlung an altem Straßenpass ins untere Eichsfeld; um 1200 Marktort (1238 Worbis forense) mit Herrenburg (Harburg); vor 1250 Städtchen (1255 civitas); im Mittelalter Ackerbürgeru nd Handwerkerort. Leinefelde: 1227 Loykenefelde, Lockinefelde, Lokenvelt, 1290 in Lokinevelde, 1312 Leuckenefeld; erst Anfangs 17. Jahrhundert Leinefelde. Worbis: 1162 in Wurbeke, 1209 de Wurbeze, 1238 Worbeze, 1253 Worvece, 1276 Marchtworbize;Worbis (1299). Der Ortsname Leinefelde entstand aufgrund der Lage in einem Flussbogen der Leine, wohl zu vorgermanisch *lou -ina ‘Flussbiegung’ zu einer indogermanischen Wurzel *leu-
g‘biegen’. Lautgesetzlich entstand germanisch *Laukina. Vermutlich war das der Name für den Oberlaufbogen der Leine. Durch deutschen Umlaut entstand Loiken-, Leucken-, an das als Grundwort althochdeutsch altsächsisch -feld, mittelhochdeutsch mittelniederdeutsch velt ‘Ebene, flaches Siedlungsland’ trat für ‘Ansiedlung in der Flussbiegung’. Zur gleichen indogermanisch Wurzel gehören übrigens auch deutsch Locke sowie Loch, Lücke und Luke. Der Ortsname lautet noch 1534 Leukenfelde – wurde also sehr spät erst an den Namen des Flusses Leine angeglichen: 1001 inter fluvios Lagenam et Vviseram, 1013 Lagina, 1149 in Leina flumine, 1241 prope Lainam, 1347 bi der Leyne; Gauname: 9. Jahrhundert (Kopie 1479) in pago Logne, 833 in pago Logni, 990 in pago Lagni. Der Name ist wohl eine germanische Bildung zur indogermanischen Wurzel *laku ‘Wasseransammlung, Lache, See’, vgl. lateinisch lacus ‘See’, lautete germanisch *Lagn-, *Lagena (latinisiert) o.ä., vgl. altsächsisch lagu ‘See’ (indogermanisch kurzes a/o > germanisch a und indogermanisch k > germanisch g durch grammatischen Wechsel < *lakú; Belege mit o zeigen sporadische altsächsisch Hebung a > o). Die Lautgruppe -agi/-age wurde Deutsch zu -ai-/-ei wie z. B. auch in mittelhochdeutsch mittelniederdeutsch-hagen >-hain. Der Ortsname Worbis beruht wohl auf einem ursprünglich Bachnamen, gebildet zu mittelhochdeutsch wuor ‘Damm im Wasser, Wehr zum Abhalten oder Ableiten des Wassers’ beziehungsweise mittelniederdeutsch *wo ̄r ‘Damm, Wehr’ und mittelniederdeutsch b ̄eke ‘Wasserlauf’, -be(e)ke, also etwa ‘Dammbach; Wehrbach’. Die Schreibungen beze und bize beruhen auf Zetazismus im Norddeutsch mit Wandel von |k| > |z| vor hellem Vokal. Die Lautgruppe |rb| wurde mundartlich durch Spirantisierung zwischen Vokalen zu |rv|. So Breitenworbis, 1238 Breidenworveze; Kirchworbis, 1209 Kirchworvece, beide Landkreis Eichsfeld; Gewässername Worbke und Wörbke im Kreis Soest, und im ehemalig Schaumburg Lippe.
Leinfelden-Echterdingen 1908 Landung eines Zeppelins nach einem Testflug bei Echterdingen, was als erste Landung eines Luftschiffes auf festem Boden gilt. 1965 Stadtrecht für Leinfelden. Leinfelden: 1269 in Lenginvelt, 14. Jahrhundert Lengenfelt, 1417 Leinfeldt, 1527 Leinfelden; Echterdingen: 1187 Achtirtingen, 13. Jahrhundert Ahtertingen, 1383 Ehterdingen. Leinfelden (< mittelhochdeutsch *in dem lengen velde) war ‘(die Siedlung auf der) lang gestreckten waldfreien Ebene’, Grundwort -feld, Bestimmungswort lang ‘lang’. Im 15. Jahrhundert wird das Bestimmungswort lengen durch lein ‘Flachs’ ersetzt. Echterdingen ist ein-ingen-Name mit der Bedeutung ‘bei den Leuten des Âhthard’, abgeleitet vom Personennamen *Âht-hard. Der Ortsname *Âhthard-ingen/ *Âhthart-ingen wird durch Umlautung zu *Æhtherdingen und Echterdingen. So Lengenfeld, Vogtlandkreis.
Leingarten Leingarten (1970). Leingarten als neuer Name für den Zusammenschluss der Gemeinte Großgartach und Schluchtern enthält als Bestimmungswort den keltisch Gewässername Lein (1352 Line, zu keltisch *l ̄ıno ‘Eiter’) und als Grundwort althochdeutsch garto, mittelhochdeutsch garte ‘Garten’, das dem Namen Großgartach (988 Mihelingarda zu althochdeutsch mihhil, mittelhochdeutsch michel ‘groß’) entnommen wurde. Gartach (774 Gardaha) selbst ist der alte Gewässername für den heutigen Leinbach. Der Gewässername wurde späteraufdieSiedlungübertragen. So Leintal-Frickenhofer Höhe, Ostalbkreis.
Leiningen Die Grafen von der Leyen bei Gondorf waren im Mittelalter die Herren Leiningens.
Die Geschichte dieses Dorfes ist eng mit der gleichnamigen Mineralquelle verbunden – der Name bedeutet „Sauerquelle“ oder „Sauerbrunnen“ – die erstmals 1565 urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1780 wurde diese Quelle als Zeichen des Dankes von Imperial in Stein gemeißelt Gräfin Marianne von der Leyen. Um 1786 war Sauerbrunnen ein Kurort und das Wasser wurde ins Ausland verkauft. Im Jahr 1789 verfiel der Brunnen. Im Jahr 1898 wurde für die Quelle ein Gehäuse errichtet, das 1910 renoviert wurde. Am 11. Juni desselben Jahres wurde die Quelle offiziell als Lamscheider Stahlbrunnen anerkannt.
Leintal-Frickenhofer Höhe Gemeindeverwaltungsverband im Ostalbkreis, Leintal-Frickenhofer Höhe wurde am 2. Februar 1972 aus den Gemeinte Eschach, Leinzell, Obergröningen und Schechingen gebildet. Am 1. März 1972 kamen die Gemeinte Göggingen und Iggingen dazu. Leinzeller Schloss, Schloss Horn. Leintal-Frickenhofer Höhe (1972). Die Neubildung knüpft an den Gewässername Lein (1352 Line, zu keltisch *l ̄ıno‘Eiter’) und den Ortsname Frickenhofen (1293 in Frickenhoffen, ‘Siedlung des Fricko’) an. So Leingarten, Landkreis Heilbronn.
Leinsweiler Der Name Leinsweiler entstand, als ein fränkischer König den Ort einer Freifrau namens Landswinda zu Lehen gab, die am fränkischen Hof wegen ihrer Schönheit besungen wurde. Leinsweiler wurde als „Lantsindewilare“ im Codex Edelini erwähnt, als es 985 bei dem Salischen Kirchenraub dem Kloster Weißenburg enteignet wurde.
Leinzell Leinzell wurde im Jahre 1259 unter dem Namen Cella erstmals urkundlich erwähnt.[4] Im Jahre 1409 wurde der Ort unter dem Namen Zell an der Lyn, 1426 als Lynzelle erwähnt.
Leipheim Die Gründung Leipheims wird auf den Bereich zwischen 500 und 550 nach Christus datiert. Die Gründer waren wahrscheinlich Alemannen. Aus einer Schenkungsurkunde des Ritter Gumprecht von Liebheim im Jahr 1063 geht hervor, dass sich um diesen Zeitraum bereits eine Burg bei Leipheim befand, vermutlich um den bedeutenden Donauübergang zu überblicken.
Ab 1143 befand sich die Pfarrkirche St. Veit samt umliegender Ländereien im Besitz des Klosters Elchingen, bestätigt 1225 durch Papst Honorius III.
Leipzig Auenrandsiedlung seit etwa 800, seit 10. Jahrhundert mit deutsche Burg und Burgflecken, Niederlassung von Kaufleuten vor 1150, planmäßige Stadtgründung um 1160/70 durch den Markgrafen von Meißen. Nach Verleihung des Stadtrechts und der Marktprivilegien um das Jahr 1165 wichtiges Handelszentrum, bedeutender Messestandort in Mitteleuropa mit einer der ältesten Messen der Welt, Zentrum des Pelzhandels, Universität seit 1409, seit 1871 Entwicklung zur Großstadt. Jahrhundertelange musikalische Tradition (Thomanerchor, Wirkungsstätte von J. S. Bach und F. Maskulinum Bartholdy). 1012/18 in urbe Libzi, um 1150 Libiz, 1185 de Libz, 1190 in Lipz, Lipzk, 1213 Lipz, 11230 de Lipzik, 1430 Leipczke, 1459 Leipczigk. Die bisherige Erklärung des Ortsnamens aus dem altsorbisch Wort lipa ‘Linde’, das in der slawischen Namengebung sehr häufig ist, und zwar als *Lipc beziehungsweise *Lipsk ‘Lindenort’, ist wohl so zu verstehen, dass im Altsorbisch (Slawische) das Lindenwort lipa von den Sprechern sekundär eingedeutet wurde, weil die urkundlichen Zeugnisse mit Libe her auf eine Grundlage *Lib-, die als Gewässernamenbasis gut bekannt ist, weisen. Der stimmhafte urkundlich Labial -b kann nicht auf dem slawische stimmlosen Labial -p beruhen. Exonyme: im Tschechisch Lipsko, im Polen. Lipsk. So Leipa, Ortsteil von Jessen, Landkreis Wittenberg; Leipnitz, Ortsteil von Thümmlitzwalde, Landkreis Leipzig, Leippe.
Leisel Im Jahr 1180 wurde Leisel erstmals urkundlich als Lucei in einer Urkunde über die Rechtsverhältnisse im Erzbistum Trier erwähnt, unter dessen Oberhoheit Leisel damals stand. Im Jahr 1328 erkannte der Trierer Erzbischof Balduin die Sponheimer Herrschaft über das Birkenfelder Land an.
Leisnig Die Ursprünge der Stadt Leisnig stehen in engem Zusammenhang zur im 10. Jahrhundert errichteten Burg Mildenstein. Die Burg gehört zu den ältesten Anlagen in Sachsen. Die erste urkundliche Erwähnung des zugehörigen Burgwards erfolgte 1046 als „Lisnich“.
Im Schutz der Burg entwickelten sich mehrere Siedlungskerne. Unterhalb der Burg entstand im Umfeld der heutigen Pankratiuskirche die Siedlung Tragnitz als Suburbium. Die erste Erwähnung erfolgte 1215.
Leithe, (Kray-Stoppenberg) 1213 Litene. Liegt an der Leithe.
Leitzweiler
Leiwen, 802 Lyue, 1098 Liua. Unter dem Namen „Lyve“ oder „Lyue“ wurde der Ort erstmals in einer Urkunde vom 1. September 802 erwähnt, als Karl der Große anlässlich einer Schenkung zugunsten des Trierer Erzbischofs Weomad eine Grenzbeschreibung fertigen ließ.
Der Name des Ortes entstand wahrscheinlich aus dem lateinischen Wort clivus (Abhang, Steilheit, ansteigende Straße), jenem Pfad, der bei Leiwen die römische Handelsstraße auf der Höhe des Talrandes mit der Straße unten an der Mosel verband. Der untere Moselweg gab auch Detzem seinen Namen, da dort der zehnte Meilenstein steht. Oberhalb von Leiwen bietet die Zummethöhe einen eindrucksvollen Blick ins Moseltal auf die Trittenheimer Moselschleife. Hier soll Kaiser Augustus einer lokalen Sage zufolge seiner Gemahlin Livia (58 v. – 29 n. Chr.) eine prunkvolle Villa als Sommerresidenz errichtet haben, wovon volksetymologisch auch der Ortsname Leiwen hergeleitet wurde. Entsprechend zeigt auch das Ortswappen eine römische Münze mit dem Porträt Livias.
Leizen
Leizkau, 1017 Liezgo.
Lelbach, 1015-25 Lellibiki.
Lelkendorf
Lembeck, (München) 1047 Lembeke. Germanisch laima-, Lehm + bak, Bach.
Lemberg, mitten 1200 Lemberge. Germanisch laima-, Lehm + berga, Berg.
Lembruch Im 13. Jahrhundert befand sich in Lembruch eine südliche Grenzburg der Edelherren von Diepholz, bis diese dann im Zuge der Ausdehnung der Herrschaft nach Lemförde verlegt wurde. Zum Bau der Burg Lemförde soll Material der nicht mehr benötigten Burg Lembruch („Castrum Lewenbrock“) verwendet worden sein. Noch 1305 wird die Burg Lembruch genannt. Später sind alle Reste der Burg verschwunden.
Lemförde Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 1248 urkundlich erwähnt. Zu früheren Zeiten trug der Ort den Namen Löwenförde, Leonis forda, Lauenfurth und wurde in späteren Zeiten, um eine Abgrenzung zum südniedersächsischen Flecken Lauenförde vorzunehmen, in Lemförde umbenannt.
Lemgo Um 1200 Gründung der Edelherrn zur Lippe im Gebiet ehemalig kleinerer Ansiedlungen. Ehemalig Zentrum des Altkreises Lemgo. 1005 in ... Limgauuue, 1011 (Kopie circa 1160) Limga, 1158 in Limego, um 1212–1216 † DE LEME GO MONETA, 1231 (Kopie 17. Jahrhundert) Lymego, um 1220, 1298 Lemego; Lemgo (1401, Kopie 1466–1470). Bildung mit dem Grundwort -gau (zu germanisch *gaw-jaf ür Talauenland, gotisch gawi, altsächsisch mittelniederdeutsch go ̄, althochdeutsch gewi, gouwi) für eine ursprünglich größere naturräumliche Einheit. Der Ortsname geht auf eine alte Gebietsbezeichnung zurück. Das Bestimmungswort zeigt nicht, wie bislang zumeist angenommen wird, eine Variante l ̄ım zu altsächsisch l ̄emo ‘Lehm’ (mittelniederdeutsch l ̄em, leim, l ̄e(i)me, leyme ‘feuchte Erde; Lehm, Ton’, altenglisch la ̄m, mittelniederländisch leem, leym, althochdeutsch leim(o), zu germanisch *laima-, indogermanisch Wurzel*loi-, lateinisch l ̄ımus ‘Schlamm’; etwa auch in Verbindung mit dem Namen des heute eingemeindet Dorfes Lieme (etwa als ‘auf Lehmboden (liegend)’). Ferner ist altsächsisch l ̄ım Maskulin ‘Leim; Vogelleim; das Getünchte’ (zu mittelniederdeutsch l ̄ı m ‘Leim (Bindemittel), althochdeutsch l ̄ı m zu lateinisch gluten, viscus, bitumen etc.; altenglisch l ̄ım, mittelniederländisch lijm, zu germanisch *l ̄ıma-, indogermanisch Wurzel *lei-) fernzuhalten. Im Bestimmungswort wird vielmehr ein alter Gewässername beziehungsweise Flussabschnittsname der Bega (r. Nebenfluss der Werre) anzunehmen sein, der dem Gebiet (auch in Abgrenzung benachbarter Raumbezeichnis mit einem Gewässername im Bestimmungswort, wie z. B. Almegau, Hw ̄etigo, Havergo, Aga, Patherga) seinen Namen gegeben haben kann. Noch h. ist der Raum zwischen Lemgo und Schötmar landschaftlich entscheidend durch die Bega geprägt, die ab Brake/Lemgo (wegen geringen Gefälles stark mäandrierend) eine relativ breite Niederung durchfließt und bei Hochwasser den Raum in ein großes Überschwemmungsgebiet verwandeln kann. Ein Gewässername *Lim ist nicht mehr erhalten, dürfte aber im Ortsname Lieme (1241 in Limen, nach 1241 de Lime, 1344 Lym) bewahrt sein. Neben den für Neuhochdeutsch Lehm und Leim anzusetzenden Wurzel indogermanisch *lei (Normalstufe) und indogermanisch *loi (Abtönung) kann mit einer Schwundstufe indogermanisch *li gerechnet werden, die mit einem Suffix -men-/-mon im appellativischen Wortschatz wie in Toponymen und Gewässername vom Baltikum bis zum w Rand der alteuropäisch Hydronymie in England (z.B. Lyme Park, Lyme Regis, Liminge, Lympne, Uplime) angetroffen wird. Der Ortsname Lieme und das Bestimmungswort in Lemgo führen auf einen alten Gewässername *Lim-en-, in dem eine vorgermanische Bezeichnung *lim für Marschland erschließbar wird, die den topographischen Verhältnissen des Raumes zwischen Lemgo, Lieme und Schötmar genau entspricht. Der Ortsname Lemgo wäre auf eine Bezeichnung als ‘Feuchtwiesen-Gau, Marschland-Gau’ oder in Verbindung mit dem Flussnamen als ‘Limgau’ zu erklären.
Lemgow
Lemnitz Der Ortsname Lemnitz geht wahrscheinlich auf einen slawischen Personennamen zurück. So heißt er 1378 Lubenwicz bzw. Lubinwicz und schon 1537 Lemnitz.
Lemwerder Seit etwa 1100 ist das Gebiet regelmäßig besiedelt; Damals wurde im Auftrag des Fürsterzbistums Bremen der erste nutzbare Weserdeich fertiggestellt. Die Siedler wurden Stedinger genannt, vergleiche deutsch: Gestade = Ufer, daher: Uferbewohner. Diese Stedinger schlossen sich bald mit wenigen gesetzestreuen und freiheitsliebenden Friesen zusammen. Die Schlacht bei Altenesch während des Kreuzzugs gegen die Stedinger fand am 27. Mai 1234 in Altenesch statt. Die St.-Gallus-Kirche wurde um 1299 am Ort der Schlacht errichtet. Zur Erinnerung an diese Leistung wurde 1834 in Altenesch das St. Veit-Denkmal errichtet.
Vom Mittelalter bis ins frühe 16. Jahrhundert wurde das in der Gezeitenzone gelegene Gebiet regelmäßig von verheerenden Sturmfluten und Überschwemmungen der Weser und ihrer Nebenflüsse heimgesucht. Ein weiteres Zeugnis dafür ist die Nobiskuhle-Schlucht, die bei einer solchen Sturmflut im Jahr 1478 entstand.
Lendersdorf-Krauthausen, 1222 Lendersdorp, germanisch Landaharis porpa, Siedlung des Landahar, (landa-, Land + harja, Heer)
Lengdorf Urkundlich erwähnt wurde Lengdorf erstmals 1090.
Lengede Im Mittelalter Hildesheimer Archidiakonatssitz; seit dem 19. Jahrhundert (bis 1977) Erzbergbau auf der Gemarkung; 1963 schweres Grubenunglück mit teilweise glücklichem Ausgang („Wunder von Lengede“). 1151 Lengethe, 1331 Leghedhe; Lenghede (1377). Ableitung mit dem Suffix-ithi. Basis ist das in altsächsisch lang, mittelniederdeutsch lanc ‘lang’ bezeugte Appellativum Das -ides Suffixes bewirkt Umlaut des -ader Basis. So Groß und Klein Lengden, beide Ortsteil von Gleichen, Landkreis Göttingen; Lengde, Ortsteil von Vienenburg.
Lengenbostel
Lengenfeld (Vogtland) Waldhufendorf gegründet zwischen 1150–1230, seit 1430 Markt, 1764 Städtchen. Bis 1990 Standort der Textilindustrie. 1419 Lengefeld, seit Ende des 15. Jahrhundert Lengenfeld. Bildung aus dem Adjektivisch althochdeutsch und mittelhochdeutsch lang, auch lengi ‘lang’ und dem Grundwort-feld, demnach ‘am langen Feld’ o. ä., eventuell als Bezeichnung der Waldhufenstreifen. So Lengefeld, Erzgebirgskreis.
Lengenwang Die erste Erwähnung der spätmittelalterlichen Rodungssiedlung datiert von 1386 als „Lengewank“.
Lengerich (Emsland) Haupthof der Edelherren von Ahaus 1265 bezeugt, 1550 wurde dieser zur Burg ausgebaut. 976–979 Legreke, um 1000 Lengirichi, 1268/69 in parrochia Lenkereke, 1269 in Lengericke, 1361 in parochia Lengerke. Der Ortsname stellt eine Komposition aus dem Grundwort mittelniederdeutsch reke, recke ‘Reihe, Dornenhecke; Gebüschsteifen’ in Verbindung mit mittelniederdeutsch lank ‘lang’ dar. Grundlage der Benennung war wohl eine langgezogene Umfriedung der Siedlung. So Lengerich, Kreis Steinfurt.
Lengerich (Westfalen) 1147 Liggerike [Original], 1149 Lengerike. Ursprünglich Flurname mit dem Grundwort -rike, das sich appellativisch z.B. in mittelniederdeutsch r ̄eke ‘Reihe, Ordnung, Strecke, die im freien Feld sich hinziehende lebendige (Dornen-)Hecke, niedriges Gebüsch’, aber auch in mittelniederdeutsch recke ‘Strecke (Weges), Hecke’, sodann recke (Neutrum.) und rik (Neutrum), ‘lange, dünne Stange’, wfl. rek (Neutrum.), rekke (Feminin) ‘Einfriedung, Gitter’ findet, das aber im Altsächsisch nur aus Ortsnamen ableitbar ist. Für die Deutung des Grundworts ist der Fokus vor allem auf den Aspekt von ‘Einfriedung, Reihe, Landstreifen’ zu legen. Bestimmungswort des Ortsname Lengerich ist ein Adjektiv ‘lang’, altsächsisch lang, mittelniederdeutsch lanc, für dessen Stammvokal Umlaut (-a> -e-) durch das -i das Grundwort trotz der dazwischen liegenden Flexionssilbe des Adjektivs eingetreten ist. Im Erstbeleg mit Ligge ist der Nasal vor -g ausgefallen und -e zu -i geworden.
Lengefeld, 1036 Lenghiuelde.
Lengsdorf, (Köln) 900 Lenginstorp, 1067 Lengestorph. Germanisch Langines porpa-, Siedlung des Langin.
Lengfeld Lengfeld wurde erstmals 826 urkundlich erwähnt. Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde später erweitert.
Lenggries 1257 Lengrieß, circa 1279–1284 Lengriez, Lengengriez, 1300 Lengries, 1524 (Kopie von 1618) Lenggriess, 1684 Lenggrieß, 17. Jahrhundert Lenggries. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch griez ‘Sand, Kiessand, sandbedeckter Platz’, Bestimmungswort lanc ‘lang’; dieses bezieht sich hier auf die lange Ausdehnung der Uferfläche.
Lenkeler, (Recklinghausen) mitten 1200 Lanclere. Germanisch langa-, lang + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Lenne, 1190 Line, Ligne Die Gemeinde besteht aus dem gleichnamigen Dorf und den Weilern Kolonie im Nordosten und Linnenplan im Norden. Die Lenne, ein Nebenfluss der Weser, fließt östlich der Ortschaft Lenne und Linnenplan. Das Dorf ist nach diesem Fluss benannt.
Lennestadt Gemeinte Lenne sw von Schmallenberg gebildet, ohne aber den Ort Lenne (Stadt Schmallenberg) einzuschließen. Junge Bildung zur Benennung des Stadtgebiets aus dem Gewässername Lenne und dem Grundwort -stadt. Der Gewässername (1242 Lenam, lateinisch Akkusativ Singular) ist auch Grundlage des früher bezeugten Ortsname Lenne (zu 1072 [12. Jahrhundert] Leno) bei Schmallenberg, wenngleich keine partielle Namenübertragung auf Lennestadt vorliegt. Der Gewässername hat Parallelen in D, B, NL und England. Zwar sind aufgrund der zum Teil erst späten Überlieferung nicht alle lautlichen und morphologischen Probleme zu klären. Doch liegt wahrscheinlich eine einstämmige feminin Bildung vorgermanisch Ursprungs vor, die ein fließendes Gewässer bezeichnete.
Lenningen 12. Jahrhundert (Kopie13. Jahrhundert) Lendingen, nach 1204 Lendingin [Original]; Lenningen (1975). Es handelt sich um eine -ingen-Bildung mit einem Personennamen *Lando, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Lando’. Der Stammvokal zeigt Umlaut durch das -ing-Suffix und Assimilation von -nd zu -nn-.
Lensahn 1222 erstmals urkundlich erwähnt, Gut Lensahn zunächst im Besitz verschiedener Adliger, 1928 wurde der Ort eine selbstständige politische Gemeinte Sankt-Katharinen-Kirche. 1222/23 de Linsane, 1316 Lensane; in Dudische Lensan (1340). Vom altpolabisch *L ̧e(d)z’ane abstammend, geht der heutige Ortsname zurück auf eine Bildung aus dem urslawische *l ̧edo ‘unbebautes Land, Ödland, Brachland’ und dem pluralischen Suffix -jane, das ‘Einwohner’ bezeichnet. So stellt sich Lensahn als ‘Siedlung der Bewohner des unbebauten Landes/ Ödlandes’ dar. So Lensahnerhof und Lenste, Ortsteil von Grömitz.
Lenterode
Lentföhrden Lentföhrden wurde 1479 erstmals urkundlich erwähnt.
Lenting Vermutlich im 6. Jahrhundert besiedelten die Bajuwaren den Ort, erstmalige Erwähnung fand er im Jahr 866, 1240 wurde „Lentingen“ (Siedlung der Sippe des Lanto) im Salbuch der bayerischen Herzöge genannt. Eine Ausgrabung brachte 1977 am höchsten Punkt Lentings die Überreste von Mauern einer „Alten Burg“ aus dem 11. Jahrhundert zum Vorschein, heute erinnert nur noch ein markanter Hügel mit einer Kapelle an diesen Ort.
Lenzen (an der Elbe) Seit dem 7. Jahrhundert siedelten slawische Bewohner im Gebiet um das heutige Lenzen. Im 9. Jahrhundert wurde in sächsischen Texten mehrmals der Stamm der Linonen erwähnt. Für den September 929 wurde die Burg Lenzen (Lunzini, slawisch: Luczyn) erstmals genannt, als sächsische Truppen in der Schlacht bei Lenzen unter Führung des Grafen Thietmar und des Legaten Bernhard die Burg eroberten. Der Abodritenfürst Gottschalk gründete dort im 11. Jahrhundert eines der ersten Klöster östlich der Elbe. 1066 wurde er in Lenzen ermordet.
Spätestens seit dem späten 12. Jahrhundert war die Burg Mittelpunkt eines Landes Lenzen (terra), einer kleinen Herrschafts- und Verwaltungseinheit. Um 1200 wurde ein steinerner Burgturm errichtet.
Lenzerwische
Lenzkirch Lenzkirch geht auf die Gründung des Alamannenstammes der Lentienser zurück. Die Herrschaft Lenzkirch ging 1296 an die Grafen von Lupfen
Leonberg (Kreis Böblingen) 1248/49 gegründet von Graf Ulrich I. von Württemberg, vor 1350 Bildung der Vogtei, seit 1806 Oberamtsstadt, von 1938 bis 1972 Kreisstadt, 1963 Erhebung zur Großen Kreisstadt. Engelbergturm, Seehaus, Schloss Leonberg und Pomeranzengarten. 1248/49 (Kopie 16. Jahrhundert) Louinberch, 1273 Lewenberch [Original], 1347 Lenberg [Original]; Leonberg (1358). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch lewo, louwo, leo, mittelhochdeutsch lewe, louwe, leo ‘Löwe’ und dem Grundwort -Berg: ‘Burg des Löwen’. Der Name wurde von der Burg auf die Stadt übertragen; der Löwe steht hier als Symbol für Kraft, Gewandtheit, Mut und Edelmut. Wegen der Bedeutung des Löwen in der Heraldik ist Leonberg vermutlich ein heraldischer Burgenname.
Leonberg (Oberpfalz) Der Ort wurde zum ersten Mal im Jahr 1202 als „Liemberg“ urkundlich erwähnt.[6] Im Jahr 1224 wurde er als „Lienberch“ bezeichnet, 1243 als „Limberc“, um etwa 1246 als „Linberch“, 1275 als „Lienberg“, 1560 als „Liemberg“, 1618 zum ersten Mal in der heute gültigen Schreibweise und 1796 zusätzlich dazu auch noch als „Lienberg“ und „Leonhardsberg“. Beim Namen des Ortes handelt es sich ursprünglich um einen Flurnamen, dessen Grundwort auf der mittelhochdeutschen Bezeichnung „berc“ (=Berg) basiert. Das Bestimmungswort des Namens geht eventuell auf den Begriff „liene“ zurück, was so viel wie „wilde Sau“ bedeutet. Demnach könnte die Bedeutung des Ortsnamens als „Anhöhe, wo sich Wildschweine aufhalten“ interpretiert werden.
Leopoldshagen
Leopoldshöhe Gründung als zentraler Kirchort im 19. Jahrhundert für umliegende Bauerschaften, die bis dahin zu drei Kirchen Gemeinte (Oerlinghausen, Heepen, Schötmar) gehörten (Grundsteinlegung der Kirche 1850, Weihe der Kirche 1851), 1921 eigenständige Gemeinte 1969 mit acht selbst. Gemeinte zusammengelegt. 1850/51 Leopoldshöhe. Bildung mit dem Grundwort -höhe (zu Neuhochdeutsch Höhe, altsächsisch althochdeutsch ho ̄hi‘ Anhöhe, Höhe’), inde mittelälterer Flurname bewahrt ist, der in der Form Upper Höh (‘auf der Höhe’) mundartlich für Leopoldshöhe vorkommt. Der relativ hochgelegene Kirchort ist nach Fürst Leopold zur Lippe (1796–1851) genannt.
Lerche, 1000 Lericki, 1047 Liereke.
Lerodt, (Randerath) 1218 Lirode.
Lessenich bei Bonn, 900 Laciniaco, 864 Lezzinich, 1140 Lezinich.
Lessenich-Rißdorf, 1023 Lieznih, 1023 Liezniha.
Letschin Der Ort Letschin wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt.
Lette, (München) 1000 Lietti, Leitti.
Lettweiler Der Ort wurde um das Jahr 1194 unter dem Namen „Litwilre“ erstmals urkundlich erwähnt.
Leubeck, (Heiligenhaus) 875 Lobeke. Siehe Laubach.
Leubsdorf, (Koblenz) 1173 Lupsdorp, 1217 Luppistorp.
Leubsdorf (am Rhein) Mit dem Namen „Lupstorf“ wird der Ort erstmals in einer Urkunde im Jahr 639 erwähnt. Mit „Lupstorf“ ist das „Dorf des Lupo“ oder „des Luitprecht“ gemeint. Dieser Name weist auf die Herrschaft der Franken am Mittelrhein um das Jahr 500 hin.
In dieser Urkunde aus 639 schenkt Pippin der Ältere († 640) seiner Tochter Gertrud (626–659), der ersten Äbtissin des Klosters Nivelles, Orte mit Weinbergen, Wäldern und Fischereien. Hier wird auch „Lupstorf“ aufgeführt.
Leubsdorf (Sachsen) Die Orte Leubsdorf, Schellenberg, Marbach und der Ortsteil Metzdorf von Hohenfichte wurden im Zuge der Ostkolonisierung zwischen 1150 und 1200 als Waldhufendörfer angelegt. Alle Orte liegen im sogenannten Hersfelder Lehn.
In Leubsdorf am Rhein wird ein Geschlecht derer von Luppisdorp oder Luppsdorf genannt.
Leuchtenberg, ende 1100 Lochmere, Logmerbrucgen, 1193 Logmere.
Leudersdorf, (Trier) 855 Liudrestohrf. Germanisch Leudiharis porpa-, Siedlung des Leudihari.
Leuken=Niederleuken, 964 Luica.
Leun Leun wurde 771 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau einer Steinbrücke Ende des 15. Jahrhunderts und die Verleihung des Marktrechts trugen zum wirtschaftlichen Wachstum des Dorfes bei, was 1664 zur Verleihung der Stadtrechte führte.
Leuna
Leupoldsgrün Die erste urkundliche Erwähnung von Leupoldsgrün datiert aus dem Jahre 1335.
Leuscheid, (Herchen) 1131 Liuuenskeit. Germanisch liwan-, Lowe, =skaipjo, Wasserscheide.
Leussow
Leutenbach (Württemberg) 1304 Liutenbach, Lútenbach [Original], 1393 Lútembach [Original], 1569 Luittenbach; Leutenbach (1850). Der auf die Siedlung übertragene Gewässername hatte die Bedeutung ‘Bachabschnitt des Liuto’ für eine Teilstrecke des Buchenbachs. Der Personennamen Liuto enthält den Diphthong iu, der mundartlich zu ui wird. Die heutige amtliche Schreibung zeigt die standardsprachliche Entwicklung von iu zu eu. So Leutenbach, Landkreis Forchheim.
Leutenbach (Oberfranken) Leutenbach wurde mit großer Wahrscheinlichkeit vor dem Jahr 1000 gegründet. Die Burg der Herren von Ludunbach (auch: Leutenbach, Ludenbach) ist zwischen 1079 und 1203 bezeugt, sie befand sich wohl auf dem südöstlich gelegenen Burgstein, und ist mit dem Burgstall Burgstein identisch.
Leutenberg
Leutenthal Leutenthal wurde erstmals 1250 als Ludental anlässlich des Verkaufs von Landflächen an das Kloster Pforta durch das Kloster Wechterswinkel urkundlich erwähnt.
Leuterod Die Geschichte von Leuterod reicht sehr weit zurück. Funde auf dem Malberg bestätigen die Existenz einer keltischen Wallburg (einer Kultstätte), die dort irgendwann zwischen 800 und 600 v. Chr. errichtet wurde.
Im Jahr 1362 wurde Leuterod erstmals urkundlich als Wendel de lutereide erwähnt. Etwas früher, im Jahr 1311, wurde das abgelegene Zentrum von Hosten als Hovesteden erwähnt.
Leutersdorf (Oberlausitz) Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Leutersdorf 1347 unter dem Namen Lutgersdorf oder Luitgersdorf. Spitzkunnersdorf wurde im gleichen Jahr erstmals als Kirchdorf Cunarsdorf und 1384 als Connersdorf genannt.
Leutersdorf (Thüringen) Erstmals wurde der Ort im Jahr 1057 erwähnt.
Leutershausen Leutershausen wurde vermutlich um 800 von fränkischen Siedlern gegründet. Der erste schriftliche Beleg als „Liuthereshusun“ findet sich in der Wildbannurkunde Kaiser Ottos III. im Jahr 1000. Das Grundwort ist althochdeutscg „hûs“ (=Haus, festes Gebäude) im Plural, das Bestimmungswort ist der Personenname „Liuthere, Liuther“, so dass sich die Ortsnamensbedeutung Zu den Häusern des Liuther ergibt
Leutesdorf , 588 erster Nachweis für Weinbau in Leutesdorf: Venantius Fortunatus erwähnt die Rebhänge von Leutesdorf in seinem Reisegedicht De navigio suo (Über seine Schiffsreise) über seine Moselfahrt von Metz nach Andernach mit dem Frankenkönig Childebert II.
Am 1. Juli 868 wurde Leutesdorf erstmals urkundlich unter dem Namen „Liuduuinesthorp“ erwähnt, nämlich als König Ludwig der Deutsche den Fronhof in Leutesdorf an die Fürstabtei Herford in Westfalen schenkte. 1109 Ludendorf, 1110 Ludenesdorf. Germanisch Leudines porpa, Siedlung des Leudin.
Leutkirch im Allgäu Leutkirch war ursprünglich ein alter Kirch und Gerichtshof des Nibelgaus, 1293 Erhebung zur Stadt, seit 1974 Große Kreisstadt. Schloss Zeil, Pulverturm, ehemaliges Kloster, Gänsbühl mit Bockturm. 848 ad Liutchirichun, 860 ad publicam ecclesiam, 1239 in villa que dicitur Liutkirche; Leutkirch im Allgäu (1974). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-kirchen und dem Bestimmungswort althochdeutsch liut, mittelhochdeutsch liute ‘Volk, Leute, Menschen’. Der Name spiegelt wohl eine ältere, großflächige Seelsorgeorganisation, die bereits seit der Karolingerzeit durch das Eigenkirchenwesen mit Nennung eines Gründers oder Stifters abgelöst wurde. Namengebend ist das Gotteshaus im Zentrum des Seelsorgebezirkes.
Levenhagen Levenhagen wurde als Liuuenhagen 1280 erstmals urkundlich genannt. Es ist eine deutsche Gründung mit der Namensdeutung Leben. Der Name selber ist sicherlich eine Ableitung der niederdeutschen Form des Familiennamens Leve=Löwe.
Leveringhausen, (Waltrop) 1066-81 Liefuuordinghuson. Germanisch Leubawardinga haim, zu den Häusern der Leute des Leubaward. (leuba, lieb, + warda, Heer)
Levershausen, (Bülhe) 1015-25 Leuardeshusun. Germanisch Leubahardes husum, zu den Häusern des Leubahard. (leuba, lieb, + hardu, kühn)
Leverkusen Erst 1975 mit den Städten Opladen und Bergisch Neukirchen zur neuen kreisfreien Stadt Leverkusen zusammengeschlossen, nachdem Leverkusen 1955 aus dem ehemalig Rhein-Wupper-Kreis ausgeschieden war. Wichtige Stadtteile, ehemals selbstständige Städte: Wiesdorf, Opladen, Gemeinte: Schlebusch, heute in drei Stadtbezirke gegliedert. Die ehemaligen Siedlungen auf dem Stadtgebiet sind durchweg im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1930 Leverkusen. Der Stadtname wurde vom Namen der Werkssiedlung in Wiesdorf übernommen, die ab 1861 von dem Ultramarinfabrikanten Carl Leverkus (1804–1896) errichtet worden war. Vorher ab 1834 hatte er seine Fabrik in Wermelskirchen, in dessen Nähe es eine Ansiedlung Leverkusen (heute zu Remscheid) gibt, aus der seine Familie stammt: 1247 Laverinckhusen, 1312 Leuerchusin, gebildet wohl aus dem germanisch Personennamen Liubheri und dem Grundwort-inghausen.
Leversum, (Seppenrade) mitten 1200 Liuekersheim. Germanisch Leubarikis haima, Wohnung des Leubarik. (leuba, lieb, rijkja, mächtig)
Lewitzrand
Lexgaard
Leyen, (Trier) 1107 Leia. Germanisch laijon, Felsen, Schiefer.
Liblar, (Köln) 1197 Lvblar.
Libur, (Köln) mitten 12000 Liebure, 1211 Lebure. Germanisch leuta-, heuchlerisch + burja, Baracke.
Lich Stadtrecht 1300, Wasserburg als Nachfolgebau von drei älteren Befestigungen (2. Hälfte des 13. Jahrhundert), Umbau zu schlossartiger Anlage im 17./18. Jahrhundert, spätgotisch Stiftskirche St. Maria (1510–25) mit einem der ältesten Orgelprospekte Hessens (1621–24) aus dem Kloster Arnsburg, spätklassizistisches Rathaus im italienisch Palazzostil (1848–50), Fachwerkhäuser, Textorhaus (1632); 778 Marchlicheo, 790 (Kopie 1183–95) Leoche, 799 (Kopie1183–95) Liochen, (812) (Kopie 828) Leohe, 1103 (vid. 14. Jahrhundert) Liche, 1150 (T. 13. Jahrhundert) Lyche, 1239 Lichen, 1295 (Kopie) Liech/Liche, 1327 Lyechin; Lich (1490). Der Name erscheint als Simplex; in der Überlieferung als Lokalkasus im Dativ Plural mit der Endung -en, die später zu -e abgeschwächt wird und ganz schwindet. Der Name nimmt Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten und ist wohl an eine indogermanische Wurzel *leuk ‘leuchten, licht’ anzuschließen. Möglicherweise liegt ein Gewässername *Leuk-a ̄ zugrunde, der auf die Siedlung übertragen wurde, wie von Reichardt vermutet. Denkbar wäre auch eine alte Stellenbezeichnung. Zu der Wurzel *leu k gehört u.a. lo ̄ká-m.‘freier (heller) Raum, Welt’(=lateinisch lu ̄cus, litauisch lau ̃kas ‘Feld’, althochdeutsch lo ̄h); lu ̄cus, altlateinisch Akkusativ loucom ‘Hain’, eigentlich ‘(Wald-)Lichtung’; angelsächsisch l ̄eah ‘offenes Land, Wiese’ uswach Der Diphthong *-eu entwickelt sich im althochdeutsch zu -eo-/-io-/-ie-, im mittelhochdeutsch zu -ie-, der zu- ̄ı- monophthongiert und vor-ch-gekürzt wurde; -k entwickelt sich in der zweiten Lautverschiebung zu -ch-. Lich bedeutet ‘Stelle am leuchtenden/hellen Fluss’ oder ‘offene, freie Stelle’, ‘Lichtung’.
Lichtenau (Westfalen) Nach 794 entstanden um den Kirchort Kerkthorp (Pfarre St. Kilian) und auf dem Gebiet eines Königshofes fränk. Siedlungen, die im 10. Jahrhundert an Paderborn gelangten. Um 1321 hier Gründung der 1326 erstmals erwähnten Stadt Lichtenau durch Bischof Bernhard V. von Paderborn (einschließlich einer am Südrand errichteten bischöflich Burg, 1678 Wohnturm erneuert), wobei nach 1350 die Siedlungen wüstfallen. Amtssitz und Mittelpunkt des Soratfeldes, seit 1445 vor allem Pfandobjekt des Paderborner Bischofs, 1624 ausgelöst und Etablierung als Marktort (vier Jahrmärkte), 1975 Zusammenschluss mit Kleinenberg und 12 umliegenden Gemeinte, seit 1975 Kreis Paderborn, davor seit 1816 als Amtsstadt Kreis Büren. 131[2] (Kopie 1557) in castro Masenheim sive Lechtenowe, 1327 in domo mea Lechtenowe, 1355 to der Lechtinnowe, 1427 (Kopie um 1500) van der Lichtennauwe, 16. Jahrhundert Liechtenow. Bildung mit dem Grundwort -au(e). Der Name geht auf eine lokativisch Wendung im Dativ Singular *to der lichten au(w)e zurück. Das Bestimmungswort zeigt das Adjektivisch altsächsisch lioht, althochdeutsch lieht, mittelniederdeutsch licht, lecht ‘leuchtend, hell (scheinend)’.
Lichtenau (Baden) Die Stadt geht zurück auf eine Wasserburg, die die Herren von Lichtenberg Ende des 13. Jahrhunderts – zum Teil aus Abbruchmaterial der von ihnen eroberten Burg Krax im Elsass – hier errichteten. Bis zur Schleifung 1686 war Lichtenau eine Feste. In der Nachbarschaft der Burg erbauten sie zugleich eine Siedlung, die bereits im Jahr 1300 durch König Albrecht das Hagenauer Stadtrecht verliehen bekam.
Lichtenau (Mittelfranken) Im Jahre 1246 wurde der Ort als de castro Lihtenowe erstmals urkundlich erwähnt in Zusammenhang mit einem Testament, in dem der staufische Reichsvogt, Rudolf von Dornberg, das Schloss Lichtenau seiner Gemahlin Kunigunde vermachte, Eigentümer war aber das Reich. Grundwort des Burgnamens ist mittelhochdeutsch „ouwe, owe“ (= von Wasser umflossenes Land), Bestimmungswort das Adjektiv „lieht, licht“ (= hell, strahlend), womit nicht das Baumaterial, sondern die gute Eigenschaft der Burg bezeichnet werden soll.
Lichtenau (Sachsen) 1350 In Lichtenow inferiore, in Lichtenow superiore, 1445 Lichtenawe, 1548 Vnder lichtenau, Ober lichtenau. Bildung mit dem Grundwort -au und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch lieht ‘strahlend, hell’, demnach ‘Siedlung in der hellen, freundlichen beziehungsweise gelichteten Aue’ o.ä. So Ober und Niederlichtenau, Landkreis Bautzen, † Lichtenau, sw Schmölln, Landkreis Altenburger Land.
Lichtenberg, (Pfeffelbach) 1161 Licthenberch. Germanisch leuhton, zu leuhta, hell + berga-, Berg.
Lichtenberg (Lausitz) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet man im Jahr 1350. Es deutet aber einiges darauf hin, dass Lichtenberg erheblich älter, mehr als tausend Jahre, ist. Bischof Benno von Meißen, so wird berichtet, erbaute die erste Kirche des Ortes schon 1076. Den ursprünglichen Ortskern bildete das Oberdorf am lichten (gerodeten) Berg mit der Gebäudegruppe um Kirche, Erblehngericht und Gasthof.
Lichtenberg (Oberfranken) Die Ursprünge der Burg reichen bis 814 zurück. Belegt sind Neubau und Erweiterung im 12. Jahrhundert durch die Herzöge von Meranien. 1248 kamen Ort und Burg durch Erbschaft an die Grafen von Orlamünde. Im Jahr 1337 wurde Lichtenberg erstmals urkundlich erwähnt und als Stadt bezeugt.
Lichtenberg/Erzgebirge Lichtenberg wird 1309 erstmals urkundlich als Lichtinberc erwähnt. Die Gründung des Ortes durch fränkische Kolonisten erfolgte aber bereits im 12. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert entstand die Wasserburg Lichtenberg, genannt „Ringelteich“, im Tal, und mutmaßlich auch im 14. Jh. die Höhenburg Lichtenberg auf dem Burgberg. Um 1445 ist Lichtenberg als Rittersitz genannt und zur Pflege Freiberg gehörig.
Lichtenborn Erstmals urkundlich erwähnt wurde der heutige Hauptort Lichtenborn 1330 als „lichtbreit“, was in etwa „entwaldete Fläche“ heißt.
Lichtenfels (Hessen)
Lichtenfels (Oberfranken) 1142 Übergabe der Burg Lichtenfels an Bistum Bamberg, 1143 Teilung mit Grafen von Andechs-Plassenberg, frühes 13. Jahrhundert Stadtanlage unter den Andechs-Meraniern, nach 1248 Burg und Stadt an Bamberg, seit 1862 Sitz des gleichnamigen Bezirksamts beziehungsweise Landkreis. 1142 Litenuels [Original], 1143 Lihtenuels; Lichtenfels (1402). Althochdeutsch/mittelhochdeutsch liehte/licht ‘hell, strahlend, blank’; -fels. Ähnlich Lichtenberg, Landkreis Hof, Reg.-Bez.
Lichtenstein (in Sachsen) Im 12. Jahrhundert deutsche Burg mit Burgdorf, im 15. Jahrhundert Städtchen. 1708 Gründung der Neustadt Callnberg, 1920 Vereinigung beider. 1240 A. de Lychtenstein, 1266 fortfolgend H. de Lichtinstein, Lichtenstein, 1350 Lichtenstein. Bildung mit dem Grundwort -stein und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch lieht ‘strahlend, hell’, hier auch ‘mit wenigen Bäumen bestanden’, der typische Burgname der hohen Mittelalten ist auf die Siedlung übergegangen. So Lichtenberg, Landkreis Mittelsachsen; Lichtenhain, Ortsteil von Kirnitzschtal, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Lichtenstein (Württemberg) Die ehemalig Gemeinte Unterhausen wurde 1975 zusammen mit den Gemeinte Holzelfingen und Honau zur Gemeinde Lichtenstein. Sitz des Rittergeschlechts von Lichtenstein. 13. Jahrhundert (zu 1182) Gebehardus de Liehtinstain, 1458 Liechtenstein [Original]. Namengebend für den neuen Gemeindenamen war das Schloss Lichtenstein im Ortsteil Honau. Der Name ist eine Zusammensetzung aus dem Bestimmungswort althochdeutsch lioht, mittelhochdeutsch lieht ‘strahlend, hell’ und dem Grundwort althochdeutsch stein ‘Stein, Fels, Steinblock’, mittelhochdeutsch stein ‘Fels, Höhle, Bergschloss, Festung’: ‘die strahlende Burg’ (-stein). Das Schloss wurde 1840/41 von Graf Wilhelm von Württemberg als Idealtypus einer mittelalterlichen Burg in neugotischem Stil auf den Überresten der spätmittelalterlichen Burg erbaut, inspiriert durch Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ vom Jahre 1826. Der ursprüngliche Sitz deren von Lichtenstein war 1377 in unmittelbarer Nähe zerstört worden. So Lichtenstein, Landkreis Zwickau.
Lichtentanne Das obere Pleißental wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch fränkische und thüringische Bauern besiedelt. Der Ort Lichtentanne wurde vermutlich zwischen 1100 und 1200 gegründet, die urkundliche Ersterwähnung erfolgt jedoch erst im Jahr 1369. Bereits 1150 wurde die Kirche St. Barbara erbaut.
Lichtenwald Der Name Lichtenwald stammt vom „lichten Wald“ ab, eine Bezeichnung, die schon im Jahr 1555 in alten Forstlagerbüchern des Forstamts Schorndorf unter Bezugnahme auf die Gemeinden Hegenlohe und Thomashardt auftauchte. Auch die Bestandteile der Ortsnamen, Lohe und Hardt, führen sich auf die Begriffe Weidewald bzw. lichter Wald zurück.
Lichterfeld-Schacksdorf
Liebenau (Hessen) Burg und Stadt Liebenau findet sich im Jahre 1293 erstmals urkundlich erwähnt, als Hermann von Desenberg genannt Spiegel die Burg und Stadt Liebenau dem Grafen Otto von Waldeck zu Lehen auftrug.
Liebenau (Niedersachsen) In der schriftlichen Überlieferung wird Liebenau im Zusammenhang mit Ritter- und Adelsgeschlechtern im 12. und 13. Jahrhundert erwähnt. Der Name Liebenau taucht erstmals im Jahr 1167 in einer Urkunde Heinrichs des Löwen auf.
Da im 10. Jahrhundert der Heilige Laurentius häufig als Schutzherr neu gegründeter Gotteshäuser erscheint, darf angenommen werden, dass das Kirchspiel Bruchtorf mit diesem Schutzpatron zu dieser Zeit entstanden ist. Es gehörte zum Bistum Minden und war Gerichtsort der Mindener Bischöfe. Mit dem Zeugen Eilward von Bructhorpe, dem Ahnherrn des Adelsgeschlechts „von Brockdorff“, ist der Name des Dorfes Bruchtorf im Jahre 1167 erstmals urkundlich erwähnt.
In der Wesermarsch bei Bruchtorf kaufte 1241 der Bischof von Minden eine Burg namens Venau von den Grafen von Oldenburg-Wildeshausen, die der Bischof von Minden sogleich im Jahre 1242 zu der neuen, gegen die Grafschaft Hoya gerichteten Wasserburg Nygenhus ausbaute.
Liebenburg Oberhalb der Siedlung Lewe Erbauung der Burg Liebenburg ab 1292 durch Bischof Siegfried von Hildesheim; 1754–60 Erbauung des heutigen Barockschlosses; 1937 Vereinigung mit dem Dorf Lewe. Nach 1292 castrum Levenborch [Original], 1302 hus, dat Levenborch het, dath boven Levede gebuwet is; Liebenburgk (um 1616). Bildung mit dem Grundwort-burg. Unterhalb der Burg liegt die seit 1151 als Lievethe und später als Levede belegte Siedlung Lewe. Da diese jedoch bis in das 17. Jahrhundert hinein stets Dental zeigt, ist vermutlich nicht dieser Name als Bestimmungswort enthalten, sondern ein beiden gemeinsames Appellativum altsächsisch hl ̄eo ‘(Grab)Hügel’, das auf germanisch *hlaiw zurückgeht.
Liebenscheid Liebenscheid geht vermutlich aus einer Befestigungsanlage zurück, die zur Kontrolle der in der Nähe verlaufenden Fernhandelsstraßen vom Rhein nach Frankfurt am Main und nach Leipzig errichtet wurde. Ob diese von Anfang an mit der späteren Burg Liebenscheid identisch war, ist unklar. Die Endung „-scheid“ deutet auf eine Gründung zwischen 1100 und 1300 hin. Vermutlich fiel der Ort 1323 zusammen mit Mengerskirchen von den Grafen von Molsberg an das Haus Nassau.
Erstmals erwähnt wurde Liebenscheid am 18. Juni 1341 in einem Teilungsvertrag zwischen den Söhnen des Grafen Heinrich I. von Nassau-Dillenburg erstmals erwähnt.
Liebenwalde Um 1200 errichteten Askanier eine Burg auf einem bereits existierenden Burgberg. Die Gründung erfolgte wohl 1232. 1244 jedenfalls wird Liebenwalde als Levenwalde erstmals urkundlich erwähnt. Das älteste bekannte Stadtsiegel stammt aus dem Jahre 1349.
Lieberose Gründung durch die Markgraf von Meißen um 1250, Wasserburg der Herren von Strehla. Die ehemalig Ackerbürgerstadt war von Land und Forstwirtschaft geprägt. 1272 Luberose, 1300 Lvberacz, 1502 Luberossen, 1645 Libeross; nsorbisch 1550 Lubrase, 1761 Luboras. Grundform altsorbisch *L'ubora ́z ‘Siedlung eines L'uborad’, zum Vollnamen altsorbisch *L'uborad, der im Erstglied altsorbisch *l'uby ‘lieb’ und im Zweitglied altsorbisch *rad ‘gern, zufrieden’ enthält. Der Name wurde an deutsch lieb und Rose angeglichen, vgl. ähnlich beim Ortsname Müllrose, Ähnlich Luberadz.
Lieberhausen, (Köln) 1033-50 in Liefburgahuson, in Liefburgahusoro marcon. Germanisch Laubaburga, Frauenname (Leuba-, lieb + burga, Schützerin) + husum, zu husa, Haus.
Liebschützberg Nach der Völkerwanderung, etwa ab dem 6. Jahrhundert, ließen sich hier die slawischen Daleminzier nieder. Die einzelnen Ortsteile der Gemeinde sind deshalb meist slawischen Ursprunges. Um ihre Siedlungen zu verteidigen, legten sie in den sumpfigen Niederungen der Döllnitz bei Canitz und Borna Wasserburgen an.
Der ostfränkische König Heinrich I. besiegte sie in den Jahren 927 und 929 und brachte erste fränkische Siedler ins Land. Das Gebiet wurde dann dem Markgrafen von Meißen unterstellt. Der Ort Borna wird am 2. August 1185 in einer Urkunde des Markgrafen Otto von Meißen erstmals erwähnt.
Liebshausen Liebshausen wurde im Jahre 1006 erstmals urkundlich als „Liobeshuson“ bei der Einweihung der Kirche in Mörschbach erwähnt.
Liebstadt Die Entstehung der Stadt ist dabei sehr eng mit den Burggrafen von Dohna verbunden. Sie waren ein edelfreies Geschlecht, welches durch Kaiser Friedrich I. mit der reichsunmittelbaren Burggrafschaft Donin (heute Dohna bei Pirna) belehnt wurden. Der erste nachweisbare Besitzer von Liebstadt war Otto von Dohna, der am 19. Oktober 1286 Liebstadt an das Bistum Meißen verleiht. In dieser Urkunde wird nur das Städtchen (civitas Libenstat), nicht die Burg erwähnt.
Liedberg, 11000-1110 Litheberche, 1166 Litheberch. Germanisch hlipa-, Abhang, +berga, Berg.
Liederbach am Taunus Bestehend aus den Gemeinte Niederhofheim und Oberliederbach, die sich 1971 unter dem Namen Liederbach zusammenschlossen. Das benachbarte Unterliederbach war bereits 1917 nach Höchst am Main eingemeindet worden. Oberliederbach gehörte seit 1492 zur Landgrafschaft Hessen und kam zusammen mit Niederhofheim, das als nassauisches Lehen verschiedenen ritterschaftlichen Familien unterstand. Oberliederbach: 780–802 (Kopie) Liderbach, 838 (Kop.) Leoderbach, 1222 Mittinlidirbach, 1592 Ober Liederbach. Niederhofheim: um 1272 Niderenhoven, 1320 Nyderhoben. Der Ortsname Oberliederbach ist vom Gewässername auf die Siedlung übergegangen. Der Name gehört mutmaßlich nicht zu mittelhochdeutsch *lüederin ‘weiblicher Lachs’, wie von verschiedenen Seiten vorgeschlagen wurde (z. B. Bach). Wohl eher zu althochdeutsch *liodar ‘Rausch, Geräusch’ (Reichardt). Die von den benachbarten Münster (Münsterliederbach, Ortsteil von Kelkheim) und Unterliederbach differenzierenden Zusätze waren neben Ober zeitweise auch Mittel-, da Oberliederbach genau zwischen beiden Orten liegt. Zum Ortsname Niederhofheim vgl. Hofheim am Taunus.
Liedern, (München) 1200 Litteren. Ermanisch hlipa-, bhang, + haru-, sandiger Hugelrucken.
Liedolsheim, 882 Luiudoluesheim. Germanisch Leudiwulfes haim, Wohnung des Leudiwulf. (leudi-, Volk, + wulfa, Wolf)
Lieg Bereits in der Jungsteinzeit lebten in der Gegend von Lieg Menschen, wie Funde von Steinäxten bezeugen. Weitere Funde – Hügelgräber – aus der Eisenzeit (750-50 v. Chr.) zeugen von einer weiteren Besiedlung, vermutlich durch die Treverer, ein Volk keltischer und germanischer Mischkultur, von dem der lateinische Name der Stadt Trier, Augusta Treverorum, stammt auch abgeleitet.
Etwa 50 v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet. Funde aus dieser Zeit belegen zudem, dass es eine durchgehende Besiedlung gab. In einer Urkunde aus dem Jahr 1106 wird ein Ort namens Lich erwähnt, was möglicherweise auf den heutigen Ort Lieg verweist.
Lienen 1088 Lina [Original], 1147 Linen. Der Ortsname besteht aus einem Simplex auf der Basis der indogermanischen Wurzel *lei‘ eingehen, abnehmen, schwinden; mager, schlank’, an die appellativisch gotisch aflinnan ‘ablassen, fortgehen’, altenglisch linnan ‘aufhören’, altsächsisch bilinnan ‘aufhören’, altsächsisch l ̄ef ‘schwach’ angeschlossen werden können. Es handelt sich ursprünglich um einen Gewässername Lina, der als Dativ-Plural-Form Linen die Siedlung an diesem Gewässer bezeichnet. Namengebend war womöglich ein Staubach, dessen Wasser einen Teich speiste und einen Mühlenbetrieb möglich machte. Dieser Bach heißt seit 2005 offiziell Liene. Mit dem Gewässername ist demnach ein Wasserlauf bezeichnet worden, der nur spärlich oder nur zeitweise Wasser führte (und zur Nutzung eine Stauung nötig machte). Die Lage des Ortes nahe dem Südhang des Teutoburger Waldes ist als Benennungsmotiv für eine Namendeutung mit Hilfe von altsächsisch hlena, althochdeutsch (h)lina, lena, mittelniederdeutsch l ̄ene ‘(Berg-)Lehne’ zu unspezifisch. Auch spricht der Stammvokal -i-, den die Belege aufweisen, gegen einen solchen Anschluss.
Liepe (Barnim)
Liepgarten
Liersberg, (Trier) 902 Lusica, 953 Lusicha. Siehe Wasserliesch.
Liesborn, (München) 10-1100 Lusberon, mitten 1200 Lisbern, 1181 Lesbern.
Lieser, (Trier) 817 Lisura, 1121 Lisera, genannt nach der Lieser.
Lierfeld
Lierschied Der fränkische König Ludwig II., genannt „der Deutsche“, beurkundete am 31. März 845 eine Schenkung an das neugegründete Kloster Kettenbach an der Aar, das somit Eigentum an bisherigem Reichsgut erwarb. Bei dieser Gelegenheit wechselte auch die „villa Leyrscheyt in pago Heinriche“ – das Dorf Lierschied im Einrichgau – mit seinen 17 Höfen und 64 Leibeigenen den Besitzer. Außerdem ist aus der Urkunde zu erfahren, daß in Lierschied bereits Wein angebaut wurde.
Die Herrschaft ging bereits 879, als Lierschied schon eine eigene Kirche besaß, an den Klosternachfolger – das Stift St. Severus in Gemünde – über und blieb bis zur Neuzeit in dessen Händen. Das Stift setzte zur Verwaltung Vögte ein, unter denen die Herren von Hohenstein und die von Allendorf genannt werden.
In Jahr 1370 versetzte Ritter Johann von Allendorf seinen Teil des Dorfes „Lyescheit“ mit Vogtei, Gericht, Herrschaft, Gülte, Wald und einigen Einkünften für 350 kleine Gulden von Florenz an Wilhelm II. von Katzenelnbogen. Mit weiteren Zuerwerbungen konnten die Katzenelnbogener damit ihre Herrschaft auf Lierschied ausdehnen.
Liesenich Das Dorf Liesenich wird in der frühen Geschichte meist mit dem Begriff Vorderstrimmig oder ganz früher mit Lezenich, in Verbindung mit den Dörfern Mittelstrimmig und Altstrimmig, das auch Hinterstrimmig genannt wird, als die Hohe Gemeinde Strimmig zusammengefasst. Dagegen umfasst die Pfarrei Strimmig auch die Dörfer Forst und Briedern an der Mosel.
Die Herkunft des Namens Liesenich ist nicht eindeutig geklärt. Verschiedene Etymologen reihen Liesenich, also die Namen mit den Endungen (ich) zu den Ortsbezeichnungen, die noch aus der gallisch - römischen Zeit stammen. Diese Annahme scheint auch die meisten Argumente für sich zu haben.
Dr. Kaspers gibt auch die Erklärung, wie er sich die Namensgebung zur Römerzeit vorstellt und aus anderen Belegen nachzuweisen glaubt: Ein gallisch - römischer Edelmann steht einem Dorf vor. Er baut sich in der Nähe eines bestehenden Dorfes eine Villa (Landhaus mit Steinen gebaut und mit vielen Nebengebäuden, wie sie an vielen Orten nachgewiesen werden konnten). Das Dorf hatte seinen alten Namen vorerst beibehalten. Seiner Villa aber gab der Edelmann seinen eigenen Namen, also Lisiniacum bei uns. Wenn nun der Edelmann mit seinen Untertagen in den Krieg zog oder bei auswärtigen Versammlungen auftrat, so wurde diese Gruppe mit dem Namen des Edelmannes aufgerufen und benannt. Im Laufe der Zeit wurde dieser Name Lisinius immer gebräuchlicher, während der alte Name nach und nach in Vergessenheit geriet. Mit dieser Deutung könnte der Name Liesenich entstanden sein. Forschungen bestätigen ganz allgemein, dass der Name des Ortes Liesenich auf eine ununterbrochene Besiedlung zurückzuführen ist.
Lieser
Ließem, 870 Lietheim, 1143 Liezheim, 1148 Lizheim. Germanisch leuta-, heuchlerisch + haima,- Wohnung.
Lieth
Lietzen Lietzen wurde um 1229 vom Templerorden gegründet.[3] Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1244 als „villa lesnitz“. Der Name stammt aus dem Slawischen und heißt Dorf am Flüsschen Lesnitz.
Lietzow Lietzow geht dem Namen nach auf eine slawische Siedlung zurück.
Der Ort wurde durch die beträchtlichen Funde aus dem Neolithikum und der nach ihm benannten Lietzow-Kultur bekannt.
Lilienthal Nach mehreren Verlegungen wurde das 1232 gegründete gleichnamige Zisterzienserkloster 1262 an seinem heutigen Standort in unbewohntem Gebiet errichtet; eine Siedlung Lilienthal bildete sich erst nach diesem Zeitpunkt; das Kloster wurde 1650 endgültig säkularisiert; im 18. Jahrhundert war der Ort ein wichtiger Ausgangspunkt für die Kolonisation des Teufelsmoores. 1234 Liliendale [Original], 1236 ecclesia Vallis Lilii, 1287 Liliendale. Bildung mit dem Grundwort-tal und dem flektierten Appellativum mittelniederdeutsch lilie ‘Lilie’ als Bestimmungswort Namengebend für den Klosternamen war die Lilie als Symbol für die Gottesmutter.
Limbach bei Asbach, 1217 Limphach. Germanisch lindo-, Linde, + baki, Bach.
Limbach bei Homburg, +1223 Limpach.
Limbach (Baden) m 5. Jahrhundert teilten die Franken unter Chlodwig I. das Land in Gaue ein. Der Ort Limbach entstand im Zuge der fränkischen Kolonisierung am alten Fernweg von Wimpfen nach Amorbach. Die Christianisierung erfolgte durch iro-schottische Mönche wie Pirmin und Bonifatius.
Eine im Lorscher Codex verzeichnete Schenkung aus dem Jahre 790 mit der Ortsbezeichnung Ansiringa im Gau Wingartheiba könnte sich auf Scheringen beziehen. Ab dem 9. Jahrhundert wurden im südöstlichen Odenwald nahe dem inzwischen dichter besiedelten Bauland Siedlungen angelegt und die Gesteinsgrenze Muschelkalk/Buntsandstein überschritten. Durch das Benediktiner Kloster Amorbach wurden im Hochmittelalter systematisch Rodungssiedlungen im Waldgebiet südlich von Amorbach gegründet. Viele Ortschaften haben hier ihren Ursprung. Gleichzeitig wurden Siedlungen vom Adel (Zwingenberg, Lohrbach) in Zusammenarbeit/Konkurrenz mit dem Kloster Amorbach angelegt.
Limbach (Kirn-Land) Im Mittelalter gehörte Limbach zum Raugräflichen Amt Naumburg bzw. zum Gerichtsbezirk Becherbach, das um 1350 zur Hälfte an die Grafen von Sponheim-Kreuznach und Ende des 14. Jahrhunderts zur anderen Hälfte in deren Besitz überging Jahrhundert. Zusammen mit Becherbach und Schmidthachenbach war Limbach einer der größten Orte im Amt Naumburg.
Limbach (Vogtland) Der Name Limbach soll von „Linde am Bach“ (althochdeutsch Linta) oder von Leimbach (althochdeutschen Leim gleich Lehm bzw. Ton) abstammen. Vielleicht brachte auch ein Neusiedler im Rahmen der Ostkolonisation den Namen aus Franken mit. Orte mit der Endung -bach sind nach Sprachwissenschaftlern fränkischen Ursprungs.
Historisch sind folgende Schreibweisen überliefert: 1349 Limpach, 1370 Linpach, 1394 Lymbach, 1460 Limpach, 1529 Lymbach; Limpach, 1791 Limbach, 1875 Limbach bei Treuen.
Der Name Limbach wird erstmals 1129 urkundlich genannt.
Limbach (Westerwald) Limbach wurde in einer Schenkungsurkunde im Jahre 1346 erstmals urkundlich erwähnt, dürfte jedoch als Ort mit der Endung -bach wesentlich älter sein. Der Name des Ortes leitet sich von dem innerhalb der Ortschaft in die Kleine Nister fließenden Lehmbach ab.
Limbach-Oberfrohna Limbach: 1356 Limpach, 1590 Lymbach. Oberfrohna: Um 1390 Twerchfrone, 1431 dy Twerichfrone, 1459 Qwerchfrone, 1501 Obir Frone. Limbach: Enthält im Bestimmungswort mittelhochdeutsch linde, linte, im Grundwort-bach, demnach ‘Lindenbach’. Oberfrohna: Frohna enthält mittelhochdeutsch vro ̄ne ‘Herrendienst, Herrengericht’ für den Ort, der Frondienst zu leisten hatte. Der Ortsname bezeichnete das zum älteren Niederfrohna quer liegende, höher gelegene (Ober-) Frohna, vorher Quer-, mittelhochdeutsch twerh, dann quer, da sich die Anlautgruppe von tw zu kw-, geschrieben qu-, wandelte.
Limburg an der Lahn Stadt 1214, katholisch Bischofssitz, Siebentürmiger Limburger Dom, ehemalig Stiftskirche St. Georg (auf Vorgängerbauten nach 1211 begonnen, 1235 geweiht). Lahnbrücke (vor 1341 vollendet), spätgotisch Fachwerkrathaus, mehrere Adelshöfe, Fachwerkhäuser. 910 Lintburk [Original], 940 Lintburc, 1033 Lintburg, 1036 Lymperg, 1059 in loco Linpurc, 1124 in Limpurg, 1129 Limburc, 1151 (Kopie12. Jahrhundert) de Lempurch, um 1220 Lenburch, 1279 (Kop.) Lymppurg; Limburg (1292). Zusammensetzung mit dem Grundwort -burg ‘Burg, Stadt’. Ein Urkundenbeleg zeigt die Variante mit-berg (1036 Lymperg). Das Bestimmungswort ist seit dem 10. Jahrhundert als Lintüberliefert. Bisher wurde ein Ansatz *Lintaraburg erwogen. Der Ortsname enthalte also den Namen des Linterbaches, wobei der ursprüngliche Bestandteil des Namens, der im Bestimmungswort an zweiter Stelle stehe, unterdrückt worden sei. Der Name des Baches sei zu althochdeutsch lint ‘Schlange’ oder althochdeutsch linta ‘Linde’ zu stellen. Ob sich der Name der Stadt tatsächlich aus dem Bachnamen Linterbach herleitet, ist fraglich. Der Linterbach ist auf dem Messtischblatt unbezeichnet, urkundlich taucht er erst Anfang des 17. Jahrhundert auf. In einer zuverlässigen Quelle erscheint das Gewässer als Biberbach. Die Deutung über einen Gewässername ist auch aus einem weiteren Grund fraglich, denn die Orte gleichen Namens in RP und B müssten dann auch an einem Linterbach liegen. Legt man für die Beurteilung des Bestimmungswort ein Namenelement *Lin zugrunde, bei dem das -t„ unorganisch“ angetreten ist [-t vielleicht auch durch Einfluss des Partizip Präsens], erhält man möglicherweise eine schlüssige Deutung. Mit diesem Ansatz über eine Ausgangsform *Lin-t-burg kann ein Anschluss an ein althochdeutsch Verbhlinon, (h)lin ̄en gewonnen werden, das auf die ̆Vollstufe indogermanisch *klei-, germanisch *hl ̄ı‘ neigen, lehnen’ mit n-Formans zurückgeht. Die Deutung passt zur Lage, denn die über dem linken Ufer der Lahn steil aufragenden Kalkfelsen, auf welchen die Merowinger im 7. Jahrhundert eine Burganlage zur Sicherung der Lahnfurt errichteten, bilden den Ursprung der Stadt; bei der Ortsform handelt es sich um eine Bergsiedlung. Die Veränderung von Lintburk > Limburg erklärt sich durch Assimilation und Schwund des -t zur Reduzierung von dreifacher Konsonanz. Der Stammvokal -i zeigt die graphische Variante -y-; im 12./13. Jahrhundert erscheint der Vokal -ivor Nasal auch zu -e gesenkt. Im Anlaut des Grundworts wechselt -bm it einer verschobenen Form -p-; auslautend zeigen die Namenformen -g oder die Varianten mit Auslautverhärtung -k/-c/-ch. Zusammenfassend wird für den Ortsname Limburg eine Deutung als ‘Burg, Stadt an der Neigung/ Berglehne’ erwogen. So Limburg, Kloster im Landkreis Bad Dürkheim, (1032 Lintburg); Limburg, B (11. Jahrhundert Lemburch, Lintburch); Linse, Landkreis Holzminden, (8./9. Jahrhundert Linesi); † Lynbeke, Landkreis Northeim, (1410 Lynbeke); Liene bei Lienen, Landkreis Wesermarsch, (13. Jahrhundert Lyne); † Limbeck bei Querfurt (1191 Linbeki).
Limburgerhof Limburgerhof (1824). Das Grundwort-hof(en) verweist auf einen Hof beziehungsweise ein Vorwerk, in diesem Fall des Klosters Limburg. Der Name dieses Klosters (1032 Lintburg, 1166 fratribus in Lindburg, 1194–98 abbacia in Limpurg) wurde bisher als Verbindung von -burg und althochdeutsch lint ‘Schlange, Drachen’ gedeutet. Ascher bietet eine andere, auch für Limburgerhof wahrscheinlichere Möglichkeit mit der Etymologie des Ortsnamens von Limburg a. d. Lahn, Landkreis Limburg-Weilburg, HE: Anschluss an althochdeutsch hlinon, (h)lin ̄en ‘neigen, lehnen’ und Deutung als ‘Burg, Stadt an der Neigung/Berglehne’. Das würde auch für das Kloster Limburg im Stadtgebiet des heute Bad Dürkheim passen, das auf einem hohen Ufer rechts der Isenach gebaut wurde, die hier ihr enges Tal in der Haardt in Richtung Oberrheinische Tiefebene verlässt.
Limgau, (Gau um Lieme und Lemgo) 1011 Limga.
Limperich, (Beuel) 922 Lintberge, 966 Linberge. Germanisch lindo-, Linde + berga, Berg.
Limeshain
Linau Im Jahre 1230 wurde die slawische Ortsgründung im Ratzeburger Zehntregister erstmals als Linowe erwähnt. Der Ortsname geht zurück auf altpolabisch *Linov und ist eine Bildung aus *lin „Schleie“ und dem Possessivsuffix -ov und bedeutet Siedlung bei den Schleien. Demnach ist Linau ein altes Fischerdorf. In den Jahren 1291 und 1349 wurde die einst bedeutende Burg Linau der Raubritter Scarpenbergh zerstört, Reste sind heute noch zu erkennen.
Lind (Altenahr) 1222 Linde.
Lind (Vordereifel) Zu Lind gehörte auch „Lind-Nitz“, heute der südlich des Nitzbachs liegende Teil der Gemeinde Nitz.
Linda bei Neustadt an der Orla 1378 wurde Linda östlich Pößneck urkundlich erstmals erwähnt.[1] Eine kleine rechteckige Saalkirche geht in der Substanz auf die überlieferte Kirchengründung von 1497 zurück.
Linda bei Weida Die Ersterwähnung von Linda erfolgte 1307 in einer Urkunde des Klosters Cronschwitz.
Um 1900 gab es das „Bad Linda“, als „Mineral- und Moorbad“ bezeichnet. Wahrscheinlich um 1800 wurden Mineral- und Heilwasservorkommen in Linda entdeckt, außerdem Moore. Beide wurden für Heilzwecke genutzt.
Lind, (Porz) 1147-65 Linde, 1167 Linda, germanisch lindo-, Linde.
Lindau (Bodensee) Inselkloster, später Damenstift; 1079 Markt, 1274/75 Reichsstadt, als bedeutende Handelsstadt Mitglied der spätmittelalter Städtebünde. 1922: Insel, Aeschach, Hoyren und Reutin zur Stadt Lindau am Bodensee vereinigt. 813–817 Lintowa, 882 ad Lintouam [Original], 948 Lindaugia (so fortan bis ins 15. Jahrhundert häufig), 1172 de Lindouwe; Lindau (1399). Grundwort: althochdeutsch ouwa ‘Land am/im Wasser, Insel’, -au, Bestimmungswort: das *lint ‘Lindengehölz’ zu althochdeutsch linta ‘Linde’ oder direkt davon mit -a, a-Assimilation. Gesamtdeutung: ‘lindenbestandene Insel’. So Lindau, Kreis Rendsburg-Eckernförde; Katlenburg-Lindau, Landkreis Northeim.
Lindau (Rendsburg-Eckernförde) Genannt nach der Linde. Der Düvelstein bzw. Teufelsstein bei Großkönigsförde ist der größte Findling in Schleswig-Holstein. Der Sage nach hat ihn der Teufel auf die St.-Jürgen-Kirche in Gettorf geschleudert. Obwohl er angeblich die Kirche knapp verfehlte, soll es seine Schuld sein, dass sie heute schief steht.
Lindberg
Linden (Dithmarschen) Der Name Linden hat seinen Ursprung in dem Wort „lin“. Dieses Wort bedeutet Laubbaum, das Wort Linden also Siedlung am Laubwald. Die erste Besiedlung geht auf die Steinzeit zurück. 1402 wird Linden erstmals urkundlich erwähnt.
Linden (Hessen) Zusammenschluss der Stadt Großen-Linden und der Gemeinte Leihgestern zur neugegründeten Stadt Linden (1. 1. 1977); in Großen-Linden wurde die erste Synode des lutherischen Bekenntnisses gehalten (5. Oktober 1547). 790 (Kopie 1183–95) in pago Logenehe in uilla Linden, 792 (Kopie 1183–95) in Linden, in Linder marca, 1065 ad Lindun in pago Lognáhi, 1272 Grocenlynden, 1288 in maiori Linden, 1316 in maiori Lindes, 1335 zu Grozzin Lyndin; Linden (790, Kopie 1183–95). Simplex im Dativ Plural mit lokativisch Funktion auf -en zu althochdeutsch linta, mittelhochdeutsch linde stark/swach Feminin ‘Linde’. Die Überlieferung Lindun (a. 1065) enthält offenbar eine alte Dativ Plural Form; außerdem erscheint der Name mit stark Flexion auf -es (1316 Lindes) und einer Variante der swach Flexion auf -in (1335 zu Grozzin Lyndin). Der namenunterscheidende Zusatz Großen taucht urkundlich zuerst 1272 auf. Der Ortsname ist als ‘Ort bei den Linden’ zu deuten. So † Langen-Linden; † Lützellinden, beide Landkreis Gießen.
Lindekum (Rheinkamp) 1000 Lendinghem. Germanisch Landinga haim, Wohnung der Leute des Lando.
Linden-Dahlhausen, 1000 Lindenum, Lininum. Altgermanisch lindium, zu lindo-, Linde.
Linden, (Dortmund) mitten 1200 Lindene.
Linden (Pfalz) Der Ort wurde 1363 erstmals urkundlich erwähnt.
Linden (Westerwald) Wie viele Gemeinden im Westerwald entstand Linden als Rodungsort für den Ackerbau. Urkundlich erstmals erwähnt 1586, als sicher gilt aber, dass Linden schon um 1315 existierten.
Lindenau Um das Jahr 1000 legten deutsche Einwanderer das Dorf am westlichen Ufer der Weißen Elster an. Kaiser Heinrich II. schenkte den an der Via Regia gelegenen Ort 1021 dem Bistum Merseburg.
Als Rittersitz ist Lindenau seit 1182 belegt, als in einer Urkunde ein Ritter Dietrich von Lindenau (Didericus de Lindinouve) genannt wird.
Er liegt im Stadtbezirk Alt-West und besteht aus den Ortsteilen Lindenau, Altlindenau und Neulindenau.
Lindenberg (Pfalz) Das Straßendorf entstand vermutlich um 1100 aus einer Burg heraus, die zum Hochstift Speyer gehörte und als Lehen an die Herren von Frankenstein ging. Nach dem Aussterben der Frankensteinschen Familie fiel das Lehen an die Herren von Hirschhorn. Erstmals erwähnt wird das Dorf selbst in einer Urkunde vom 27. Juni 1398, die den Besitzübergang von „Lyndenberg mit der manschafft und dem dorff darunder gelegen“ im Rahmen einer Aufteilung bescheinigt.
Lindenberg (Vorpommern) Ontstanden ist Lindenberg (Rellin) aus einer slawischen Burganlage aus dem 8/9. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Gemeinde als Rellin am 31. Januar 1283 als Eigentum des Bischofs Herman zu Cammin.
Lindenberg im Allgäu 857 Lintiberc [Original], 1275 Lindiberg; Lindenberg (1569). Grundwort -berg, Bestimmungswort: althochdeutsch lind ̄ın ‘mit Linden bestanden’.
Lindendorf
Lindenfels m Jahr 1123 wurde Lindenfels in der Chronik des Klosters Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg von Lindenfels findet sich bereits als „Schlierburg“ bzw. „Slirburc“ (ein alter Name des heutigen Schlierbach) zwischen 1077 und 1088 in dieser Chronik. 1123 wurde die Burg das erste Mal als Burg Lindenfels bezeichnet. Graf Berthold der Jüngere nannte sich „Graf von Lindenfels“.
Lindenkreuz Lindenkreuz, erstmals 1487 in einer Urkunde erwähnt.
Rothenbach, ein Vorwerk des Rittergutes Münchenbernsdorf, erscheint erstmals in einer Urkunde von 1483.
Waltersdorf, im Saarbachtal gelegen, findet in einer Urkunde von 1288 Erwähnung.
Lindenschied Das damals dem Hochgericht Rhaunen unterstehende Lindenschied wurde erstmals 1345 erwähnt.
Lindern (in Oldenburg) Zum ersten Mal wurde Lindern schriftlich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Corvey aus der Zeit um 891–1037 erwähnt. Dort wurde der Ort noch Lindduri genannt. Weitere urkundliche Nennungen sind in das 11. Jahrhundert zu datieren.
Der Name Lindduri und der spätere Name Lindern entstammen den altdeutschen Begriffen linne und dere, was zusammen Lindenbaum heißt. Dies zeigt sich auch im Wappen der Gemeinde. Dieser Baum beherrschte zu damaliger Zeit das Dorfbild.
Linderhausen, (Arn) 1100 Linniriahuson
Lindetal
Lindewerra Die Urkunde vom 24. Januar 1299, in der Graf Otto von Lauterberg den Verzicht auf all sein Gut „zo Lindenewerde“ zugunsten des Deutschen Ordens zu Marburg beurkunden ließ, belegt die Existenz der Ansiedlung, die heute den Namen Lindewerra trägt. Die auf der Hand liegende Namensdeutung „Linden an der Werra“, erweist sich als vorschnell, denn auf den Flussnamen bezog sich die ursprüngliche Ortsbenennung nicht, sondern ließ im Grundwort erkennen, dass mit dem Namen ein von Linden bestandener Werder, ein wasserfreies Land, bezeichnet wird. Erst im Jahre 1661 taucht die heutige Schreibweise mit dem Flussnamen auf. Zuvor heißt es u. a. „Lindenewerde“, „Lyndenwerder“, „Lingenwerd“.
Lindewitt
Lindholz Böhlendorf. Der Ort wurde 1298 erstmals urkundlich als Villa Bole-Dorpe erwähnt.
Breesen wurde 1232 erstmals erwähnt.
Carlsthal war vor 1780 gemäß Schmettauschem Kartenwerk noch nicht verzeichnet. In dem Messtischblatt (MTB) von 1880 ist bereits eine kompakte Ansiedlung am Rande des Trebelmoores vorhanden.
Eichenthal wurde mit seiner Glashütte erst 1802 errichtet, vor 1780 war lt. Schmettau-Karte keine Ansiedlung vorhanden.
Langsdorf trug um 1780 lt. Schmettau-Karte den Namen Mecklenburg Paß.
Nütschow war vor 1780 lt. Schmettau-Karte ein adliges Gut mit einer Holländerwindmühle.Das Gut Schabow war im Besitz der Familien von Bassewitz (ab 1672).
angrim weist mit den Resten einer slawischen Burganlage und einer spätmittelalterlichen Turmhügelburg auf eine durchgehende Besiedlung hin.
Lindhorst Rodungsort im Dülwald, Grundherrschaft der Grafen von Holstein-Schaumburg, 1243 Gütertausch mit Kloster Rinteln, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Lindhorst, Beckedorf, Heuerßen und Lüdersfeld. 1243 Linthorst (Kopie). Bildung mit dem Grundwort-horst und dem Bestimmungswort altsächsisch linda, mittelniederdeutsch linde ‘Linde’ in unflektierter Form. So Lindhorst in den Landkreis Harburg.
Lindig
Lindlar Besiedlung erst im frühen Mittelalter, ab 1109 Kirche bezeugt, wohl älter, mit Fronhof dem Severinstift in Köln gehörig, Gerichtsbarkeit der Grafen von Berg, 1975 mit Hohkeppel (998 Kaldenkapellen) zur Gemeinte Lindlar zusammengeschlossen. 1109 Lintlo [Original], 1170 Lintlo, ab 1334 Lindlar. Das Bestimmungswort Lind kann zu Neuhochdeutsch ‘Linde’, althochdeutsch linta, germanisch *len3⁄4jo ̄(n) Feminin gehören, aber nach Dittmaier auch aus dem Gewässername der Lennefe aus *Linnepe zu Linnep-lo, Lint-lo assimiliert sein. Noch schwieriger ist das Grundwort -loh zu beurteilen, das im Rheinischen in drei Genera erscheint: als Loh, Löh Maskulinum/Neutrum bedeutet es ‘Wald, Hain’, zu althochdeutsch lo ̄h, germanisch *lauhaM., als Loh Feminin bedeutet es ‘sumpfige Niederung’, dass zu mittelhochdeutsch la ̄ oder lache ‘Pfütze’ gehört. Die Angleichung des Grundworts an-lar ist erst später erfolgt und hat sich durchgesetzt. -lar ist im Mittel und niederdeutschen Raum in zahlreichen Ortsnamen und Flurname verbreitet. So Liblar zu Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis.
Lindow (Mark) Im 13. Jahrhundert wurde Lindow Sitz des Klosters Lindow, eines Nonnenklosters der Zisterzienserinnen oder Prämonstratenserinnen. Dies lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da die Akten in der Reformationszeit untergegangen sind. Gründer waren die Grafen von Lindow-Ruppin als Besitzer der Herrschaft Ruppin.
Lindwedel Lindwedel wird erstmals im Jahr 1403 urkundlich erwähnt.
Lindweiler, (Aa) 1114 Lintwilere, 1212 Luntwilre. Germanisch lindo-, Linde + wilari von latinisch villare, Gehöft.
Lingen (Ems) Nachweisbarer Haupthof der Grafen von Tecklenburg mit Burg bereits vor 1150; Ursprung des Ortes ist ein Oberhof (heute Altenlingen) wohl im Besitz der Adelsfamilie von Lingen; 1227 erstmals urkundlich bezeugt; Stadtrecht seit 1306 nachgewiesen; Handelsbeziehungen nach Holland, Ostfriesland und Bremen, Marktort für das gesamte hannoversche Emsland; von 1697 bis 1819 Universität mit 4 Fakultäten. 975 Liinga, 1177 Conradus de Linge. Der Ortsname wird zum Appellativum *lingia ‘Kanal, Landzunge’ gestellt, vgl. niederländisch mundartlich linge ‘Kanal’; ob der Name auf die Ems oder einen ihrer Seitenarme bezogen ist, ist unklar. Die heutige Pluralendung mag auf eine Ansiedlung mit mehreren Wohnplätzen verweisen.
Lingenfeld Der Name der Gemeinte Weingarten zeugt von frühem Weinbau. Lingenfeld selbst war im Mittelalter im Besitz des Hochstifts Speyer, der Leininger, Pfalz-Zweibrückens und von Klöstern, Der Ortsteil Lustadt ist seit 1925 durch das „Loschter Handkeesfest“ bekannt. 1043 Lengenveld, 1161 Lengenuelt, 1372 Eckerich von Lyngenfelt; Lingenfeld (1824). Das Bestimmungswort kommt von althochdeutsch lang ‘langgestreckt’, die Umlautung erfolgte aufgrund der Flexionsendung (*Langinfeld > Lengenfeld). Das betonte -e wurde vor -ng zu -i-. Das Grundwort ist-feld. Der Name ist auf eine langgezogene Gemarkungsfläche den Rhein entlang zurückzuführen und bedeutet somit ‘Siedlung auf einem länglichen Feld oder einer länglichen Wiese (am Rhein) ’.
Lingerhahn Im Jahre 1245 erschien Lingerhahn erstmals in einer Urkunde: „Cunradus und Friedericus von Liningerhagen“ traten als Zeugen eines Gerichtsprozesses auf.
Linkenbach Linkenbach wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt.
Linn, (Krefeld) ende 1100 Linne, =Linde.
Linnep, (Breitscheid) ende 1100 in Linepo. 1093 Linepe.
Linkenheim-Hochstetten Linkenheim existiert wohl schon seit dem 6. Jahrhundert, im 8. Jahrhundert gab es Schenkungen an das Kloster Lorsch, im 13. Jahrhundert von den Staufern an die Markgrafen von Baden. Hochstetten wird zuerst 1103 in einer Schenkung an das Kloster Hördt genannt, 1220 an die Markgrafen von Baden. Linkenheim-Hochstetten ist 1975 im Zuge der Gemeindereform durch Zusammenschluss der beiden namengebenden Orte entstanden. Linkenheim: 769/78 (Kopie12. Jahrhundert) Linchenheim, 792 (Kopie12. Jahrhundert) Linkenheim, 1362 Lingenheim [Original], 1484 Linkenhein. Hochstetten: 1103 Hoanstat, 1213 Hohenstat; Hochstetten (1248); Linkenheim-Hochstetten (1975). Linkenheim ist eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim. Dem Bestimmungswort liegt ursprünglich wohl der Personennamen Linco zu Grunde: ‘Wohnstätte des Linco’. Der Personennamen gehört zu althochdeutsch lenka ‘linke Hand’; er ist wegen Nebenbedeutungen des Appellativs wie ‘unwissend, linkisch’ vielleicht schon im Früh mittelalter als Beiname aufzufassen. Hochstetten ist eine Zusammensetzung aus dem Adjektiv althochdeutsch ho, hoh ‘hoch’ und althochdeutsch stad ‘Ufer, Gestade’. Da althochdeutsch stad früh mit althochdeutsch-stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’ zusammengefallen ist, kann auch stat als Grundwort nicht ausgeschlossen werden. Die Lage am Hochgestade des Rheins spricht aber für stad. Dann ist von einer dativischen Bildung „ze deme hohen stade“ auszugehen.
Linnich Erstmals 888 als Königsgut erwähnt. 1392 Stadtrecht. Ort der so genannten Hubertusschlacht 1444 zwischen den Herzogtümern Geldern und Jülich. Älteste Glasmalerei Deutschlands. Deutsches Glasmalerei-Museum. 888 Linnika [Kopie 12. Jahrhundert], 1215 Lenneke, 1307 Linghe; Linnich (1533). Grundlage des Ortsname dürfte erschlossenes *Lin(n)iacum mit der Bedeutung ‘Wohn und Einflussbereich eines Lin(n)ius’ sein. Ortsname mit dem Suffix -(i)acum, dass sich zu -ich entwickelte, sind auf linksrheinischem Gebiet weit verbreitet und hier alt belegt oder sicher zu erschließen; (vgl. Jülich < Juliacum, Zülpich < Tolbiacum). Das galloromanisch Suffix -(i)acum zeigt Besitzverhältnisse an und findet sich vornehmlich bei Personennamen, die oft von regionaler Ausprägung waren. Für Linnich < *Lin(n)iacum dürfte den erschließbaren Personennamen *Lin(n)ius, *Laen(n)ius, eine Variante des belegten römischen Personennamen Linus, anzusetzen sein. Bei der Fortentwicklung von Linnika zu Linnich erscheinen die Ortsname Formen teilweise mit unterdrücktem Mittelsilbenvokal (Linghe). So Merzenich,Nörvenich, alle Kreis Düren.
Linsburg In einer Urkunde aus dem Jahre 1263 wird auf ein Adelsgeschlecht „de Linesburg“ hingewiesen.
Linsengericht Entstanden durch Zusammenschluss der Gemeinte Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen (1970) und Lützelhausen (1971) im Zuge der Gebietsreform. Die 5 Orte bildeten seit dem Hochmittelalter ein 1240 zuerst bezeugtes reichslehnbares Gericht, das nach Hasela (Altenhaßlau) benannt und im Altenhaßlauer Weistum (14. Jahrhundert) als des heiligen riichs fryhe gerichte bezeichnet wurde. Seine mindestens bis auf die Staufer zurückgehende Selbständigkeit wurde seit dem 14. Jahrhundert durch die Herren von Trimberg, dann die von Hanau, zunehmend eingeschränkt. Das Gemeinte -Gebiet hieß spätestens seit dem 19. Jahrhundert Das Linsengericht (so bei Heßler). Das Grundwort bezieht sich wie beiFreigericht auf den ehemaligen Gerichtsbezirk (s. o.), das Bestimmungswort zielt auf den einst wohl großflächigen Linsenanbau, der durch Flurname wie Linsenacker, Linsenrain belegt ist (s. Südhessisch.); eine jüngste Deutung des Baden-Württemberg (auch in den Flurname) als ursprünglich keltisch ist ahistorisch. Vielleicht war der Name auch abschätzig-spöttisch gemeint, mit Blick auf den angeblich kargen Boden, der nur Linsenanbau erlaubte (Hessisch-Nassau). Daß er besage, das ehemalig Gericht sei um keiner Linse Wert vom Recht abgewichen, ist „nachträgliche Ausdeutung“ (Frank 1977). Die appellativische Bedeutung des Ortsnamens ‘Linsenmahl’ schränkt seine Identifizierungsfunktion ein; bei der Wahl des Ortsname könnte sie genutzt worden sein, um im Sinne von 1. Mos 25, 34 eine versteckte Kritik an der Gebietsreform anzubringen (Reichardt) So Freigericht, Main-Kinzig-Kreis.
Linslerhof, (Uberherrn) 1154 Lendesele. Germanisch lindo-, Linde, + Sali, ein räumiges Haus.
Lintgasse, (Köln) 1200 Lintgaze, 1205-14 in Lintgazzin. Germanisch lindo-, Linde = gatwon, Gasse.
Lintorf, 1033-50 Lindthorpa, 1052 in Lindthorpe, in Linthorpe, in Lindthorpero marko. Germanisch lindo-, Linde + porpa, Dorf.
Linthe
Linxweiler=Oberlinxweiler und Niederlinxweiler. 871 Linchisi uillare.
Linz am Rhein 874 Ersterwähnung, 1320 Stadtrecht, 1365 Errichtung der Burg,. 967 Linsse, 1165–72 Linsa, 1172 Linza, 1217, 1243, 1302 Linse, um 1307–54 Lyntts. Grundform keltisch *Lentia ̄ ‘(Ort) an der (Rhein-) Krümmung’, abgeleitet von gallisch *lento ‘gebogen, gekrümmt’.
Linzenich, (Köln) 1141-78 Lincenich. Gallo-romanisch Lantiacum, zu Lantinius gehorig.
Lippersdorf-Erdmansdorf Die Gründung von Lippersdorf erfolgte vermutlich im 12. Jahrhundert auf Rodungsland durch deutsche Siedler, deren Führer wahrscheinlich Liebrecht hieß. Die urkundliche Ersterwähnung von Lippersdorf war laut Wolfgang Kahl am 29. Dezember 1293 und die von Erdmannsdorf am 31. März 1206. Die Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler vermerkt jedoch auf ihrer Website, dass bei einer Nachforschung im Thüringischen Hauptstaatsarchiv die ausgewiesene Original-Urkunde nicht gefunden werden konnte und dass die erste nachweisliche schriftliche Erwähnung von Lippersdorf in einer Urkunde Friedrich des Strengen aus dem Jahr 1350 im Staatsarchiv Altenburg gefunden wurde.
Lipp, (Köln) 1141 Luppe, 1159 Luoppe.
Lippetal Nach der Lage in der Flussniederung der Lippe gewählter Name für das Gemeindegebiet. So Lippstadt, Kreis Soest.
Lippern, (Borbeck) 947 Leppera, 1100 Liaporon, mitten 1200 Lieperen.
Lipporn
Lippstadt 1188 Lyppia [Original], 1231 in Lippa, 1589 stadt Lippe; Lipstatt (vor 1623). Grundlage des Ortsnamens ist der Gewässername Lippe (in der Antike als Lupia, seit dem 8. Jahrhundert Lippia, Lippa), mit dem er lange Zeit übereinstimmt. Daneben seit dem 13. Jahrhundert häufig Umschreibungen wie oppidum Lippense ‘Lippische Stadt’. Seit dem 14. Jahrhundert belegte volkssprachige Fügungen wie die Stat zu der Lippe werden seit dem 16. Jahrhundert zu Stadt Lippe zusammengezogen und -stadt durch Umstellung zum Grundwort Der nicht vollständig geklärte Gewässername ist gegen ältere Annahmen eines unverschobenen -p möglicherweise zu einer semantisch schlecht fassbaren Wurzel indogermanisch *leu-p (wohl zu indogermanisch *leu‘ Schmutz, beschmutzen’) zu stellen, wobei Labialwechsel im Stammauslaut zu germanisch *lub-/*lup geführt hätte (Udolph). Denkbar ist eine Motivierung des Gewässername durch die Farbe oder den mitgeführten Schlamm. So Lippborg, Ortsteil von Lippetal, Kreis Soest; Bad Lippspringe, Kreis Paderborn.
Lirich, (Oberhausen) 947 Lieriki, 1027 Liurichi.
Lirstal Im Jahr 1336 wurde Lirstal erstmals urkundlich erwähnt. Damals hieß das Dorf Leppelzal. Der Name wurde im Laufe der Jahrhunderte seitdem auf viele verschiedene Arten geschrieben, wie in dieser Tabelle dargestellt: Jahresschreibweise
1336 Leppelzal 1724 Lyrstall
1348 Lerstal 1724 Lyhrstall
1553 Lirstall 1776 Lüschtal
1555 Lerstall 1780 Lehrstahl
1559 liegt Lersthaill vor
1789 Lirstahl
1595 Lierstail 1790 Lurschthal
1631 Lierßdall 1809 Liersthal
1632 Lierstal 1810 Liersdahl
1680 Lirefelt 1840 Liersthal
1689 Lierefeldt etwa
1890 Lierstall
Seit 1705 Liehstall
1966 Lirstal
Die letzte Änderung der Schreibweise des Namens von „Lierstall“ in „Lirstal“ erfolgte am 23. November 1966, hauptsächlich um Vandalen entgegenzuwirken, die die Wegweiser und andere öffentliche Bekanntmachungen, die die alte Schreibweise trugen, immer wieder auf äußerst unvorteilhafte Weise veränderten.
Lisberg
Lisdorf, (Saarlouis) 1183 Liezdorf, 1218 Lizdorf. Germanisch leuta-, heuchlerisch + porpa, Dorf.
Lisgau, (Gau um Duderstadt und Osterode am Harz) 1013 in pago Lisga.
Lissendorf Die erste urkundliche Nennung verdankt Lissendorf dem Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahre 893. Im Mittelalter wurde ein Adelsgeschlecht „von Lissendorf“ erwähnt.
Lissingen, (Trier) 1103 Liezingun. Germanisch Leudtsingum, bei den Leuten des Leudtso.
List auf Sylt Der Name List soll dem altdänischen listi (Streifen, Rand, im Sinne von Küstenstreifen) entnommen sein. Sprachlich nah verwandt sind Listed (Bornholm) sowie Lister (Norwegen und Blekinge). Von dänischen Ortsnamen gibt es auch noch den Straßennamen Brünk (dänisch brink, südjütisch brynk, = Abhang). List, eine dänische (jütische) Gründung, wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt, als der Ort mit seinem Vorland in den Besitz der Stadt Ripen kam. Der Ort wurde mehrmals von Sturmfluten zerstört.
Listingen=Niederlistingen und Oberlistingen. 1015-25 Listungun.
Listrup, (Bexten) 1000 Lihtsthorp, Litahsthorpe. Germanisch Leuhtas porpa-, Siedlung des Leuht. (Leuhta-, licht, hell)
Littard, (Neukirchen-Vluyn) 1000 Liutridi.
Littgen=Großlittgen, Trier. 1152 in utraque Lidiche, 1157 Lideche.
Litzendorf Die Herkunft des Namens Litzendorf ist unklar: Möglich sind Ableitungen vom slawischen lyko (Bast) oder vom germanischen Wort litzel (klein). Es entstanden wohl mit Einverständnis des Frankenreichs im 8. Jahrhundert slawische Siedlungen in der Gegend des oberen Mains (Nordgau). Zu jener Zeit waren das Ellertal und der bayerische Nordgau noch stark bewaldet.
Zum ersten Mal erschien der Name „Licindorf“ im Jahr 1129 in einer Urkunde des Bamberger Bischofs Otto, in der ein „Otgoz von Licindorf“ erwähnt wird. Otgoz gehörte dem niederen Dienstadel an und war Gerichts- und Verwaltungsbeamter des heiligen Otto, des Bischofs von Bamberg.
Litzig, (Traben-Trarbach) Anfang 1300 Lizeche.
Lobbach Der Ortsteil Lobenfeld ist eine hochmittelalterliche Ausbausiedlung an einer bereits von den Römern besiedelten Stelle. Zunächst bestand dort ein grundherrliches Gut, das vermutlich 1145 an die Augustiner-Chorherren des Klosters Frankenthal ging, von dem darauf das 1167 erstmals erwähnte Kloster Lobenfeld gegründet wurde. 1229 wurde erstmals der Ort Lobenfeld erwähnt, der bis zum 19. Jahrhundert nur aus vereinzelten Gebäuden im Umfeld der Klosteranlage bestand.
Löchter, (Buer) mitten 1200 Lohthere.
Lochtrop, (Eslohe) 1000 Lohthorpe, 1100 Lotthorpa. Germanisch lauka, Lauch, + porpa, Dorf.
Lochthrup, (Haltern) 1000 Ladthorpa. Idem.
Lochum Im Jahr 1048 wurde Lochum erstmals urkundlich erwähnt.
Lockstedt
Lockwisch Im Jahr 1194 tauchte der Name Locwisc (Ort im Sumpf) für Lockwisch erstmals in einer Urkunde auf, nämlich dem Isfriedschen Teilungsvertrag. Auch Petersberg wurde dort erstmals urkundlich erwähnt.
Loddin Loddin wurde im Jahr 1270 erstmals urkundlich als „Lodino“ erwähnt. Der Name leitet sich ab von der slawischen Bezeichnung für Lachs und bedeutet so viel wie „Dorf an der Lachsbucht“.
Löbau Deutsches Bauerndorf an der Straße Bautzen Zittau-Liberec, um 1200 Stadtgründung durch den böhmische König, im 17. Jahrhundert Blütezeit der Leineweberei und des Fernhandels. 1221 Lubaw, 1338 de Lubavia, 1306 Lobaw, 1458 Löbe. Die osorbisch Namenform ist seit 1700 bekannt: Lobije, Libije, 1767 Luby. Am ehesten altsorbisch *L’ubovzum Personennamen *L’ub beziehungsweise *L’uba zum Stamm *l’ub ‘lieb’, in slawische Personennamen sehr produkt. Die sorbisch Namenform könnte auch auf den Personennamen *L’ubˇej weisen.
Löberschütz Das Dorf Löberschütz wurde 1227 urkundlich erstmals erwähnt.
In der Löberschützer Flur befinden sich die zwei Wüstungen Lotzschen und Rasdorf. Lotzschen wurde 1256 und 1278 in Urkunden genannt.
Löbichau Schloss Löbichau. Inmitten des sumpfigen Geländes wurde eine Wasserburg errichtet, welche später zum Rittergut wurde und im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wird.
Löbnitz (Sachsen) Deutsches Bauerndorf zu Ende des 12. Jahrhundert, Stadtgründung um 1250 durch die Burggrafen von Meißen, im 14./15. Jahrhundert Bergbauort. 1284 Lesniz, 1329 Lesnitz, erst 1791 Lößnitz. Der Name des Lößnitzbaches (rechter Nebenfluss der Zwickauer Mulde) wurde auf den Ort übertragen; er beruht auf altsorbisch *Lˇe ́snica ‘Waldbach’ zu slawische lˇes ‘Wald’, mit schriftsprachlicher Rundung von -e zu -ö nach -l-. So Die Lößnitz, Landstrich bei Radebeul.
Löbnitz (Vorpommern) Löbnitz wurde 1319 erstmals urkundlich erwähnt. Der Legende nach ist der Name Löbnitz auf den Ritter Godescalcus de Lobenitze zurückzuführen. Wahrscheinlich aber leitet sich der Name vom Altpolabischen ab und steht für einen Ort am Sumpfbach.
Löchgau Die erste urkundliche Erwähnung Löchgaus findet sich in einer gefälschten Schenkungsurkunde. Darin wird beurkundet, dass der Bischof von Speyer im Jahre 1147 die Peterskirche von Löchgau an das Kloster Maulbronn verschenkt habe, nachdem er sie zuvor von einem in Löchgau ansässigen Adligen namens Beringer gekauft haben soll.
Löcknitz Frühe slawische Besiedlung (Ukranen) mit Burg, Ausbau von Löcknitz um 1200, um 1400 wurde aus der ehemals slawische Holzburg eine deutsche Burg aus Mauerwerk. Penkun: Zunächst slawische Burg samt Siedlung, Ausbau mit Ersterwähnung von Penkun 1240, 1269 erstmals als Stadt bezeichnet. Löcknitz: 1216 fluvius Locniza (Gewässername), 1267 villa Lokniz, 1268 Lockenitz, 1472 Locknitz; Löcknitz (1563). Penkun: 1240 Pincun (vicus), 1261 Pinkun; Penkun (1272). Dem Ortsname Löcknitz liegt ein altpolabisch Gewässername *Lчknica mit einem das Appellativum *lчkno ‘Seerose’ erweiternden Suffix -ica, -itz, zugrunde, wohl den Löcknitzer See bezeichnend, an dem der Ort liegt. Der altslawisch hintere reduzierte Vokal -чwurde bei der Eindeutschung zu einem -o umgewandelt. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort am Seerosen-See’ rekonstruieren. Dem Ortsname Penkun liegt ein altpolabischer Personenname *Pen ́kun (vgl. altpolnisch Personennamen Pieniek) mit dem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Pen ́kun’ rekonstruieren. Der charakterisierende ZN geht vermutlich auf altpolabisch *pen ́ ‘Baumstumpf, -stamm’ zurück.
Lödla
Löf 633 Loavia, 893 Loabia, 940 Luauia. 1140 Louena.
Löffingen 1121–1139 örtliche, vermutlich zähringische Adelsfamilie, 1305 Stadt, Wallfahrtskirche Witterschnee, Wutachschlucht. 819 Leffinga [Original], 889 Leffingon [Original], 1183 Leffingen [Original]; Löffingen (1315). Löffingen ist eine-ing(en)-Ableitung von einem Personennamen Laffo und bedeutet ‘bei den Leuten des Laffo’. Die e-Schreibungen stehen für den Umlaut von a zu e und setzen daher Laffo voraus. Die moderne ö-Schreibung ist eine hyperkorrekte mundartliche Form auf dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von ö zu e.
Loh, (Bislich) 1144 Lo, 1167 Lon.
Loh, an der, (Ratingen) 1193 Lo/
Lohausen, (Düsseldorf) 1047 Lohuson.
Lohmar, (Köln) 1079-89 Lomere.
Lohmarholz, (Köln) 1144 silua Lomerholz.
Löhnberg Alle vier Ortsteile wurden Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Im Falle von Selters ist das auf Grund der Namensgleichheit mit Selters (Westerwald) und Selters (Taunus) nicht ganz klar. Eine Urkunde aus dem Jahr 1317 lässt sich zweifelsfrei Selters an der Lahn zuordnen; möglicherweise wurde der Ort aber schon früher erwähnt. Im Jahr 1324 wurde die nassauische Laneburg erstmals erwähnt. Sie muss kurz vorher gebaut worden sein. Damals lag nördlich des heutigen Hauptortes Löhnberg der Ort Heimau. Der Ortsteil Niedershausen wurde erstmals im Jahr 1296 und Obershausen erstmals 1307 urkundlich erwähnt.
Löhne 993 Kirche in Jöllenbeck (Bistum Minden), 1151 Besitz des Marienstiftes auf dem Berge bei Herford, im 12. Jahrhundert auch Abtei Herford. 1969 Zusammenschluss mit umliegenden Gemeinte 1151 (Kopie, Ende 14. Jahrhundert) Lenethe, Ende 12. Jahrhundert Lenithe, 13. Jahrhundert Lonethen, Lonede, 1274 Lunede, 1494 Loende, 1499 van Lonen. Mundartlich Låüne. Ableitung mit dem Suffix -ithi. Nach den ältesten Zeugnissen wird am ehesten von einem Anschluss an althochdeutsch (h)lina, lena ‘Berglehne’, altsächsisch hlena ‘Lehne’ (zu germanisch *hlain-, gotisch hlains, isländisch hlein, hleinn ‘flache Klippe, Abhang’) mit altsächsisch - ̄e für germanisch ai auszugehen sein, wobei die späteren Formen Entrundung -e> -o (unbezeichnet umgelautete -ö-Formen) zeigen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass später (wie etwa beim Namen vom niedersächsichen Lohne bei Oldenburg; 980 Laon) eine Umdeutung nach dem alten Gewässerwort *lo ̄n[a],*luna erfolgt(zu indogermanisch *leu-,*lu ‘Schmutz, Morast’) und damit ein Anschluss an norddeutsch lohne Feminin ‘Abzugsgraben, Wassergraben, Wasserlauf ’ (< *luna; vgl. die Lohne = Nebenfluss der Hunte; auch erklärt als ‘Knüppeldamm, enger Weg, Gasse’, vgl. auch wfl. lo ̄ne, laune ‘Tal, Vertiefung’; norwegisch lôn ‘langsam fließendes Wasser’, dänisch dialektal lune (zu germanisch *luhno ̄).
Lohrheim, 790 Larheim.
Lohrsdorf, (Koblenz) 830 Hludolvesthorp, + 1170 Lorstorp. Germanisch Hludawulfes porpa, Siedlung de Hludawulf. (hluda-, berühmt + wulfa, Wolf)
Löllbach Löllbach wurde 1319 erstmals als Leubilbach erwähnt.
Löningen Um 800 Gründung der Hauptkirche im Hasegau durch Kloster Visbek, 855 zum Kloster Corvey, Wiek mit eigenem Gericht, 1251 Zollstätte bezeugt, 14. Jahrhundert Minderstadt, 1982 Stadtrecht. 1147/49 in Nortlandia curtem integram Loningen [Original]. Ein oft herangezogener Beleg 822–826 Loingo (Kopie 1479) aus den Corveyer Traditionen ist nicht mit Löningen zu verbinden, sondern bezieht sich auf den südniedersächsischen Leinegau. Ebenso fraglich erscheint der Zusammenhang mit einem Beleg 11. Jahrhundert Lyongo (Kopie1479). Ausgehend von der Form Loningen ist der Ortsname als Ableitung mit dem Suffix-ingen zu erklären, der Suffixvokal bewirkte Umlaut des Stammvokals. Die Basis Lo nist nicht sicher zu deuten, sie kann auf germanisch *lun als Erweiterung von indogermanisch *leu-, *lu ̄‘Schmutz, Morast’ zurückgeführt werden, -u-/-üin offener Silbe wurde zu -o-/-ö gehoben.
Lommersdorf, (Aa) 867 Lotmari uilla, 975 Lomeresdorf. Germanisch Hludamaeris porpa-, Siedlung des Hludamaer. (hluda berühmt + maeri, berühmt.
Lommersum, (Köln) 1047 Lomundesheim, 1158 Lomunsheim. Germanisch Hludamundes haim. Wohnung des Hludamund. (hluda berühmt, + munda- Vormund)
Londong, (Neukirchen-Vluyn) ende 1200 Londunc, Lonedung.
Longen, (Trier) 773-74 Longni, 1030 Longion. Romanische Diminutiv zu Longuich, jenseits der Mosel.
Longkamp, (Trier) 1030 Loencamp. 1124-27 Loncamp.
Longuich, (Trier) 633 Loncvvih, 963 in Longuico.
Lonnig, (Koblenz) 1-400 Genio Lvgnessivm, 1128 de Lunnecho.
Lonsheim, mitten 1000 Longosteshiem, 1158 Logensheim.
Löptin Der Ort Löptin wurde 1224 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung ist slawischen Ursprungs. „Lubbetin“ gehörte bis in das 14. Jahrhundert der gleichnamigen Adelsfamilie, welche vermutlich noch in jenem Jahrhundert ausstarb. Der Ort war damals in den Herrensitz und das Dorf unterteilt. Groß-Löptin bezeichnete den Adelshof, Klein-Löptin das Dorf.
Wie die Form des Ortsnamens (auf -in) und die auch heute noch erhaltene Dorfanlage eines wendischen Rundlings zeigen, war Löptin ursprünglich eine slawische Siedlung.
Lorch, 1104 Loricha, 1211 de Lorcho. Gallo-romanisch Lauriacum, zu Larius gehörig.
Lörrach 1102/03 Lorracho [Original], 1147 Lorrach [Original]; Loe rrach [Original] (1278). Für den Siedlungsname ist die Ausgangsform *Lauria ̄cum anzusetzen. Die Entwicklung germanisch -au> althochdeutsch -o verlief regelkonform. Intervokalisches -k wurde zu -hh und Umlautung von -o> -ö-. Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine galloromanische Mischform, bestehend aus einem Personennamen und dem Suffix -a ̄cum zur Bezeichnung der Zugehörigkeit zu einer Person oder einer Sippe, wie sie in dieser und anderen Regionen öfter vorkommen. Zugrunde liegender Personennamen ist Laurius, eine Kurzform von Laurentiu So Lorch, im Remstal, Ostalbkreis, Lorch, am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis.
Lorsch, 1056 Laureshamensis, 1196 Laurissensis.
Lorsch, (Trier) 860-86 in Lusiago, 140 Losche.
Lorscheid, (Koblenz) 1217 Lochscheidh.
Losheim, (Aa) 1159-69 Losheim.
Losheim, (Saarbrücken) 896 Losma, 1098 Losema.
Lösinge, (Kapelle, München) mitten 1200 Losingen, Losengen.
Losten, (Buer, Gelsenkirchen) 1066-81 Loschete. Losethe, Losete.
Lötzbeuren, (Koblenz) 1100 Lorcibura, 1144 Lorzebura.
Lousberg, (Aachen) 997 proquadam monticuloa Luousberc. 1059 Luoesberch‘ germanisch Lobas berga, Begr des Lobo.
Lövenich, (Köln) 1028 Louenich. Gallo-romanisch Lupiniacum, zu Lupinius gehörig.
Lövenich bei Erkelenz, 1033 Lvvnich.
Lövenich, (Linzenich-Lövenich) 1124 Louenich.
Lörzweiler Lörzweiler wurde erstmals im Jahr 825 als Lorenzevillare urkundlich erwähnt.
Lösnich Es ist davon auszugehen, dass auch in Lösnich keltische Siedlungsformen existierten, wie sie im gesamten Moselraum vertreten waren. Der Ortsname Lösnich lässt den Schluss zu, dass es sich um eine keltische Namensgebung handelt. Losuniacum – Besitz des Los – könnte eine der möglichen Grundformen gewesen sein. Eine frühe urkundliche Erwähnung Lösnichs steht im Zusammenhang mit der Legende des Hl. Kuno im Jahre 1066. Am Karsamstag desselben Jahres verstarb der Trierer Erzbischof Eberhard. Auf Vorschlag des Kölner Erzbischofs Anno hatte daraufhin König Heinrich IV. den Kölner Dompropst Kuno, auch Konrad genannt, zum neuen Erzbischof von Trier bestimmt. Die Legende berichtet, dass Kuno am 17. Mai 1066 auf seiner Reise nach Trier auf Veranlassung des Grafen Theoderich, Statthalter von Trier, in Bitburg gefangen genommen und nach Ürzig verschleppt worden sei, wo man ihn im Verlies der Ürziger Urley eingekerkert haben soll.
Am 1. Juni 1066 wurde Kuno angeblich mehrmals von der Höhe des Felsen gestürzt, ohne Schaden an Leib und Leben zu nehmen, bis sich die Widersacher entschlossen, ihn mit dem Schwert zu töten. Vierzig Tage soll der Leichnam des Ermordeten unter den Felsen liegengeblieben sein, bis ihn einige Bewohner des nahegelegenen Ortes Lösnich heimlich weggenommen und vor den Mauern ihrer Kirche in Lösnich bestattet haben sollen. Der Legende folgend hat Bischof Theoderich von Verdun den Leichnam des Ermordeten am 23. Juli 1066 zur Abtei Tholey im heutigen Saarland gebracht. Durch diese nach der Legende rühmliche Tat Lösnicher Bürger im Jahre 1066 ist ein erstes Zeugnis für die Existenz einer Kirche in Lösnich überliefert.
Lößnitz Lößnitz geht auf eine Gründung der Meinheringer (spätere Burggrafen zu Meißen) im Jahr 1170 zurück. In einer Urkunde aus dem Jahr 1284 wurde sie als Civitas bezeichnet. Der Name der Stadt entwickelte sich aus dem altsorbischen Wort Lesnica für Waldbach.[5] Als „Lesnitz, dem Waldort“ taucht der Ort bereits 1238 urkundlich auf.
Lötzbeuren Über die Geschichte Lötzbeurens im Mittelalter ist nur wenig gesichertes bekannt. Zwischen den pfälzischen und badischen Gemeinsherren der Grafschaft Sponheim war es bis ins 18. Jahrhundert umstritten, ob der Ort zur Hinteren oder zur Vorderen Grafschaft zu rechnen sei. 1332 war Lötzbeuren im Besitz der Vorderen Grafschaft, scheint aber 1417 an die Hintere Grafschaft übergegangen zu sein.
Löwenberger Land Das Städtchen Löwenberg wurde an einer wichtigen Kreuzung im 13. Jahrhundert angelegt und durch eine Burg gesichert. An dieser Stelle entstand Anfangs 18. Jahrhundert ein Barockschloss. Die Kirche ist ein gotisch Granitquaderbau, wiederholt umgestaltet. 1269 Lowenburg, 1270 oppidum Leuwenberg, Lewenberg, 1304 im Lande to Lowenberghe, 1375 Lowenberg castrum et opidum; Löwenberg (1861). Bei Löwenberg handelt es sich um einen heraldischen Namen, Grundform mittelniederdeutsch *Louwenborch, zu mittelniederdeutsch louwe, lowe, lauwe ‘Löwe’ und mittelniederdeutsch borch ‘Burg’. Das Grundwort -burg konnte mit-berg wechseln. Ähnlich Leuenberg, Ortsteil von Höhenland.
Löwendorf. 1036 Lieuerincthorpe. Germanisch Leubaharingo porpa, Dorf der Leute des Leubahari/ (leuba-, lieb + harja, Heer)
Löwenstedt Der Ortsname ist 1295 erstmals schriftlich dokumentiert worden und bezieht sich auf Heide (dänisch lyng). Der Name ist eine Zusammenfassung von lyng für Heide und altdänisch sæt für Niederlassung in der Bedeutung Niederlassung im/am Heidekraut. Auf Grund der Öffnung von /y/ zu /ø/ ist im Deutschen eine Umdeutung zu Löwe erfolgt. Ferner ist im Deutschen und zum Teil im Dänischen das Grundwort -sæt zu -sted umgedeutet worden (ähnlich bei Mildstedt). Der jütländische Dialekt im mittleren Schleswig (Viöler Dänisch) hat die frühere Form noch weitgehend bewahrt (Lyngste). Allmoor (Almo) wurde erstmals 1804 erwähnt, der Name beschreibt ein im Gemeineigentum befindliches unbestelltes Heide- oder Feuchtgebiet.
Löwenstein Um 1090 wurde die Burg Löwenstein von den Grafen von Calw als Verwaltungsmittelpunkt am Salzhandelsweg von Heilbronn nach Hall erbaut. Eine auf der Burg sitzende Seitenlinie der Calwer Grafen nannte sich Grafen von Löwenstein und wurde 1123 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Name Löwenstein geht auf das Wappenbild der Calwer Grafen zurück, das einen auf einem Dreiberg stehenden Löwen zeigt.
Loffenau Der Name Loffenau wird erstmals 1266 in einer Schenkungsurkunde der Ebersteiner an das Kloster Herrenalb als Lovfenowe erwähnt.
Lohbarbek
Lohberg
Lohe-Föhrden
Lohe-Rickelshof
Lohfelden Entstanden 1941 aus dem Zusammenschluss der Gemeinte Crumbach und Ochshausen und Annahme des Namens Lohfelden (ehemalig Flurname). 1970 Zusammenschluss mit Vollmarshausen zur neuen Groß Gemeinte Lohfelden Crumbach: 1102 Crumbelbach [Original], 1108 Cruomelbach, 1240 Crumbach. Ochshausen: 1102 Oggozeshusum [Original], 1172/81 Okkozzeshusin, 1319 Ockeshusin, 1491 Oxhusen. Vollmarshausen: 1109 Volmareshusun [Original], 1019 Volcmereshusun, 1229 Wolemereshusin. Bestimmungswort im Ortsname Crumbach zum Adjektivisch althochdeutsch krumb, mittelhochdeutsch krump, krum ‘krumm’. Die frühen Belege zeigen die Erweiterung um ein -l-Suffix, sodass eine ursprüngliche Form althochdeutsch *krumbila ‘die Krumme’ anzusetzen ist, an die erst sekundär das Grundwort-bach hinzutrat. Ortsname Ochshausen zum Personennamen Otgoz +-hausen. Ortsname Vollmarshausen zum Personennamen Volkmar + -hausen. Der neue Ortsname Lohfelden zu althochdeutsch lo ̄h ‘Hain, Gebüsch, Wald’ und-feld.
Lohkirchen
Lohmar Besiedlung, seit 11. Jahrhundert zum Bonner Cassiusstift, andere Ortsteil e (Honrath, Wahlscheid) zum Kloster Siegburg gehörig, ab 1363 zum bergischen Amt Blankenberg, 1969 Zusammenschluss mit anderen Orten zur Gemeinte Lohmar, 1991 Stadtrechte, Gewerbe und Industrieansiedlungen nach dem Weltkrieg, viele Vertriebene. 1081/89 und 1131 in Lomere. Kompositum aus dem appellativischen Bestimmungswort Loh ‘Hain, (lichter) Wald’, das auf althochdeutsch lo ̄h Maskulinum aus germanisch *laucha zurückgeht, und dem Grundwort-mar. So Lindlar (< Lint-lo), Oberbergischer Kreis
Lohme
Lohmen (Mecklenburg) Lohmen wurde als Lohme erstmals in einer Schenkungsurkunde am 28. September 1225 erwähnt, als Fürst Heinrich Borwin II. von Mecklenburg das Dorf Lohme mit allem Ackerland dem Klosters Dobbertin schenkte.
Lohmen (Sachsen) m Jahr 1292 wurde Lohmen erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1206 taucht ein „Timo de Lome“ als Urkundenzeuge auf. Der Ortsname wird vom altslawischen lomu=Steinbruch abgeleitet.
Lohne (in Oldenburg) Zahlreiche frühgeschichtliche Moorbrücken auf dem Stadtgebiet; bis 1677 Sitz eines Gogerichtes; 1803 Übergang an das Herzogtum Oldenburg; 1907 Erhebung zur Stadt 2. Klasse. 980 Laon [Original], 1188 Lon [Kopie14. Jahrhundert], 1350 Lon; Lohne (1700). Der Ortsname beruht auf dem Simplex altsächsisch -lo ̄h ‘Wald’, mittelniederdeutsch lo ̄‘Gehölz, Busch; Waldwiese, Grasanger’ im Dativ Plural, der die Siedlung vom namengebenden Wald unterscheidet. Das -a des Erstbelegs ist darauf zurückzuführen, dass der Vokal des Appellativs auf germanisch *-au zurückgeht, das älter neben üblichem -o auch als -a wiedergegeben werden kann.
Lohnsfeld 1190 „Sacerdos Cunradus de Loginsfeld“ urkundlich bezeugt; 1327 Lohnsfeit, 1486 Lanßfeldt; 17./18. Jahrhundert Lohnsfeld.
Lohnweiler Die erste urkundliche Ersterwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1326.
Lohra Lohra wurde erstmals Mitte des 8. Jahrhunderts in einem Eintrag im Güterverzeichnis des Benediktinerklosters Fulda und kurz darauf im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch als „loco lare“: Gerbrechts (Anwesen) in Lohra erwähnt. Unter dem frommen König Karl und unter der Führung des ersten Abtes dieses Ortes, Gundeland, haben Castwich und sein Sohn Gerbrecht zu Lorsch dem heiligen Nazarius ihre Güter im Lahngebiet, in den Orten Lohra (und in den Dudaer Marken) geschenkt ), nämlich Felder, Wiesen, Gewässer und Wasserstraßen. 769 1. Dezember Karl, der König. Gundeland, der Abt.
Der Name „Lare“ geht auf eine altgermanische Sprachform aus der Zeit vor dem Fränkischen zurück und bedeutet wahrscheinlich „Ort am Wasser“.
Im 8. und 9. Jahrhundert befand sich in Lohra offenbar ein Gericht der fränkischen Kreisgrafschaft, bekannt als pagus lare (Lohra-Gebiet), was der späteren Schenkung der Grafschaft Ruchesloh entsprach.
Das religiöse Zentrum dieses Kreises scheint ein Grundstück namens Retschloh (das heute Ruchesloh) bei Oberweimar sowie in der Nähe der dortigen Martinskirche gewesen zu sein. Auch dort wurde Recht gesprochen. Das Gebiet des Landkreises erstreckte sich bis zum Amöneburger Becken und dem Vogelsberg und umfasste offenbar auch große Teile des späteren Lahn-Ohm-Kreises.
Um 1238 wurde die heute noch erhaltene spätromanische Kirche erbaut.
Lohr am Main 1333 Stadtrecht. 1296 Lare, 1333 Stat ze obern Lore, 1526 Lohr. Lohr ist benannt nach der Lohr, die in Lohrhaupten im Spessart entspringt und an deren Mündung in den Main die Siedlung entstand. Der Flussname (1057 Lara) kann germanisch oder keltisch sein. Vermutlich ist Lara das Femininum zu dem indogermanisch Adjektiv *ləró-s ‘tönend, lärmend’, abgeleitet von der indogermanisch Wurzel *la ̄(< *leh2-) für Schalleindrücke, vgl. lateinisch la ̄mentum. Lara entwickelte sich regelhaft über mittelhochdeutsch Lare, frühneuhochdeutsch *La ̄re und Lo ̄re zu Lohr.
Lohrheim Der Ort wurde 790 in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Larheim erstmals urkundlich erwähnt.
Die Namensendung „-heim“ deutet auf eine Gründung zu fränkischer Zeit hin.
Lohsa
Loiching
Loit
Loitsche-Heinrichsberg Loitsche wurde im Jahre 1152 erstmals urkundlich im Güterverzeichnis des Klosters Hillersleben erwähnt.
Loitz
Loitzendorf
Lollar Der Ort ist bekannt für die Kapelle von Lollar, eine der ältesten Kirchen Hessens.
Lollschied Die Ersterwähnung Lollschieds datiert auf das Jahr 817. In einer Schenkungsnotiz überträgt ein gewisser „Buzerich“ dem Kloster Fulda sein Eigengut an drei Orten des unteren Lahngebietes, darunter eines in „Lullingesheida“. Später wurde der Ort 1260 in einer Erbteilungsurkunde der Grafen von Katzenelnbogen als „Lollenschieder Dinghof“ erwähnt und gehörte ab dem 14. Jahrhundert zum „Vierherrischen“ Gebiet.
Lommatzsch Der Name der Stadt leitet sich her von Glumaci, den Daleminziern, die sich wiederum nach ihrer heiligen Quelle Glomaci (sprich glomatschi) nannten. Urkundlich belegt sind die folgenden Namen. Die ersten Nennungen sind indirekte Erwähnungen einer Ansiedlung.
Urkundlich nachweisbar sind folgende Namensformen: 1190 (vor 1190) Thiemo de Lomacz, 1206 Heinricus sacerdos de Lomaz, 1286 Lomats, 1308 Lomatsch, 1350 Lamacz, Lowmacz, 1408 Lommaczsch, 1500 Lumbatzsch, 1518 Lumbicz, 1547 Lommatz, Lommitsch, Lummitsch.
Als Stadt (civitas seu oppidum) wurde Lommatzsch 1286 erstmals als Lomatz urkundlich erwähnt. Am 12. August 1330 verleiht Landgraf Friedrich dem Burggrafen zu Meißen den Bierzins zu Lommatzsch.
Longen
Longkamp Im Jahr 1030 wurde Longkamp erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist galloromanischen Ursprungs und leitet sich vom lateinischen longus campus ab, was „langes Feld“ bedeutet.
Longuich
Lonnerstadt Lonnerstadt wurde am 5. Oktober 910 erstmals urkundlich erwähnt.
Lonnerstadt liegt zusammen mit Mailach, Uehlfeld und Wachenroth in einer Ansammlung von Orten mit vorfränkisch-thüringisch geprägten Namen innerhalb eines dann in der Folge fränkisch und teilweise slawisch beeinflussten Ortsnamengebiets. Dies deutet, zusammen mit der Tatsache, dass Lonnerstadt die Urpfarrei des gesamten mittleren Aischgrunds von Uehlfeld über Höchstadt an der Aisch bis Medbach war, auf ein hohes Alter des Ortes hin. Der Kirchenpatron St. Oswald weist auf die erste Welle der angelsächsischen Mission um 720 hin. So sind zum Zeitpunkt der urkundlichen Erstnennung eine Kirche und ein adeliger Herrenhof mit Zubehör sicher anzunehmen. Die Kirche von Lonnerstadt wird gelegentlich als Slawenkirche aus der Zeit der Slawenmission Karls des Großen bezeichnet, dürfte jedoch älter sein als diese um 780 in Auftrag gegebenen Kirchen. Wachenroth und Mühlhausen im Tal der Reichen Ebrach sind jedoch gut als von Lonnerstadt abgetrennte Slawenkirchen vorstellbar.
Um 1003 erschien Lonnerstadt mit anderen Orten der Umgebung in einer Schenkung des Markgrafen Heinrich/Ezilo von Schweinfurt an das Kloster Fulda, vermutlich eine als Schenkung verschönte Zwangsabtretung nach dessen gescheitertem Aufstand gegen König Heinrich I.
Lonnig
Lonsee Lonsee-Amstetten. Gemeindeverwaltung
gsverband der beiden namengebenden Gemeinte im Alb-Donau-Kreis. Lonsee wird 1108 erstmals in einer Schenkung an das Kloster Blaubeuren genannt. Amstetten war Teil der Grafschaft Helfenstein und gehörte später zum Grundbesitz der Klöster Kaisheim und Blaubeuren.. Amstetten und Lonsee wurden 1975 zum Gemeindeverwaltung Lonsee-Amstetten zusammengeschlossen. Landwirtschaft. Lange Lache, Birkhölzle, Römerkastell „ad Lunam“. Lonsee: 3./4. Jahrhundert (Kopie 12./13. Jahrhundert) ad Lunam, 1268 in Luwense [Original], 1288 Lunse [Original], 1470 Lonße [Original]; Lonsee (1786). Amstetten: 1275 Kopie um 1350 Amenestetten, 1319 Amsteten [Original], 1340 Kopie Amstetten; Lonsee-Amstetten (1975). Lonsee war die ‘Siedlung an der Verbreiterung der Lone’. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -see und dem Gewässername *Luna ̄, der vielleicht zu indogermanisch lu ‘Schmutz, Morast’ gestellt werden kann. Allerdings war Luna auch der Name des dortigen Kohortenkastells. Es ist daher unklar, ob der Gewässername germanisch oder vorgermanisch ist. Der Wandel von lun zu lon erklärt sich durch die Senkung des Stammvokals u vor mittelhochdeutsch -ns zu o. Amstetten war die ‘Siedlung des Amano’, eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Amano und dem Grundwort-stetten. Die unbetonten Mittelsilben (Amen zu Am-) sind früh ausgefallen.
Lonsheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Lonsheim stammt aus dem 8. Jahrhundert im Zusammenhang mit Schenkungen an die Klöster Lorsch und Fulda. Es lag im Wormsgau und wurde früher Laonisheim (Ersterwähnung 775), Lonesheim (857) und Lohengesheim (1234) geschrieben, wobei letztgenannter Beleg eventuell den Ort Langenlonsheim im Landkreis Bad Kreuznach bezeichnet.
Looft Nach der Größe der Gemarkung und ihrer Namensform zu schließen, gehören Drage und Looft zu den ältesten Ansiedlungen im Holstengau. Looft wird 1281 erstmals erwähnt und hier als „Lovethe“ bezeichnet, das von „Loof gleich Laub“ abgeleitet Gehölz oder Wald mit Laubbäumen bedeutet. Weiter könnte der Name mit Lohe, dem Gerbstoff in der Baumrinde, in Verbindung gebracht werden.
Loop
Loose
Lorch (Rheingau) Das älteste schriftliche bekannte Zeugnis der Stadt Lorch ist eine Urkunde aus dem Jahre 1085 (Lorecha). Darin beurkundet Erzbischof Wezilo, dass der Mainzer Domkanonikus Embricho dem Domkapitel eine Anzahl Güter geschenkt habe, darunter ein Haus und Weinberge in Lorch.
Lorch (Württemberg) Lorch liegt am ehemalig äußeren obergermanischen Limes an der Grenze der römisch Provinzen Obergermanien und Rätien, das Gelände des römisch Kohortenkastells wurde von der Stadt überbaut, 1181/99 ist eine Ministerialenfamilie Lorch bezeugt. Kloster Lorch, Limeswachturm, Schillerhaus. Um 1060 (Kopie 16. Jahrhundert) Lorch, vor 1102 (Kopie 16. Jahrhundert) apud Laureacum, 1144 Lorecha [Original], 1155 Lorcha. Es handelt sich um eine Ableitung mit dem keltisch Personennamensuffix *-akos/*-akon von dem lateinisch oder galloromanisch Personennamen Laurius: ‘das Laurius’sche Besitztum’. Die Personennamen Laurus und Laurius sind als römisch Cognomina belegt. Die ursprüngliche Form *Laurica wird durch den Wandel von vorgermanisch au zu o ̄ vor r zu Lorecha/Lorcha/Lorch. Da dieser Vokal im Alemannisch zu mittelhochdeutsch ou diphthongiert wird, die Namenschreibung aber durchgängig bei o bleibt, wird Einfluss von althochdeutsch *lorih < mittellateinisch *lorica aus lateinisch lo ̄rica ‘Panzer, Brustwehr an Festungen und Schanzen, Umzäunung, Zaun’ angenommen. So Lorch, Rheingau-Taunus-Kreis.
Lorsch Wie die Siedlung Lorsch im frühen Mittelalter entstand, ist unklar. In den Urkunden wird der Name Lauresham stets für das Kloster Lorsch benutzt, eine außerklösterliche Siedlung wurde bestenfalls beiläufig erwähnt. Die Abtei Lorsch wurde im Jahre 764 vom fränkischen Gaugrafen Cancor und seiner Mutter Williswinda gegründet und von Benediktinern des Klosters Gorze bei Metz besiedelt. In einer Urkunde aus dem Jahr 885 wurde die Abtei als „Lauressam“ erwähnt, daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Stadtname.
Lorscheid
Lorup Lorup wurde erstmals 834 als „Ladorpe“ (-loo-dorp) in einem Steuerregister der Abtei Corvey erwähnt. Darüber hinaus teilte es die Geschicke der Stadt Werlte.
Losheim am See Keltisch und römisch Funde zeugen von früher Besiedlung. Schenkung des Gebiets um Losheim 897 an den Trierer Erzbischof. Gemeinte Losheim mit weiteren elf selbstandige Gemeinte zur Groß Gemeinte Losheim. 897 (Kopie 14. Jahrhundert) villa quoque Losma, nach 995 (Kopie) In Lohsome, Mitte 10. Jahrhundert (Kop.) in Lohsma, 1098 Losema, circa 1250 Loisme [Original], 1273 (Kopie 1488) prope villam Loesme, 1283 (Kopie 1485) by Lossem, 1412 zu Loissheim [Original], 1414 (Kopie) zue Losheim, 1451–52 von Losheim [Original]. Aus einem vorgermanisch Gewässername ̆entstanden: *Lu-sama ̄, zu indogermanisch *lu ̄ ‘Schmutz, beschmutzen’ + Suffix. -sama ̄, daher ‘(Siedlung am) schmutzigen Bach’, mit Wandel von u > o vor a, Endsilbenabschwächung und teilweise Dehnungs-i beziehungsweise -e (Loisme, Loiss-, Loesme). Das Grundwort -heim wurde erst sekundär analogisch angefügt. Den Zusatz am See erhielt die Gemeinte 1994 nach dem im Jahr 1974 angelegten Stausee. So Luesma, Zaragoza, Spanien; Louesme, Arrondissement Montbard, Département Côte-d’Or (Burgund).
Lossatal Durch das Gemeindegebiet fließt die namensgebende Lossa.
Loßburg 1301 erstmals Stadt, 1325 von Württemberg erobert, 1327 zurück an Baden, Alte Kirche. 1282 Loseburch [Original]. Vielleicht ursprünglich eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -burg und dem Bestimmungswort althochdeutsch, mittelhochdeutsch lo ̄s in der älteren Bedeutung ‘frei’. Es wäre dann an einen Burgennamen zu denken: ze der lo ̄sen burc.
Lotte 14. Jahrhundert Kirchspiel in der Grafschaft Tecklenburg, 1707 preußisch, 1810 Kaiserreich Frankreich, 1813 wieder preußisch. 1272 villa Lothe [Original], 1281 in villa Lote; 1577 Latte. Simplexbildung auf Grundlage der indogermanischen Wurzel *leud(h)‘Schmutz, beschmutzen’, die sich im appellativischen Wortschatz etwa in lateinisch lutum ‘Dreck’, altir. loth ‘Schmutz’, litauisch luty ́nas ‘Pfuhl, Lehmpfütze’ findet. Diese Wurzel kommt auch in mittel und osteuropäischen Ortsname und Gewässername vor. Nicht belegte Ausgangsform des Ortsnamens mag also *Lutha, dann auch *Lotha gewesen sein. Motivierend für die Namengebung wird die Lage der Siedlung gewesen sein. Lotte liegt gegenüber dem Umland in einer Niederung, die von mehreren Bächen umgeben ist und mithin auf eine Auenlandschaft schließen lässt. So Luthe, Ortsteil von Wunstorf, Region Hannover.
Lottorf er Ortsname wurde erstmals 1649 dokumentiert und bedeutet Dorf des Loppa (von altdän. thorp, mittelnorddeutsch dorp, newnorddeutsch dörp, vgl. altnordisch Loptr für den Gott Loki). Der Ortsname gleicht Lottrup im Vejle Amt in Dänemark und Loppetorp im ehemals dänischen, heute südschwedischen Blekinge.
Lottstetten Lottstetten wurde im Jahr 827 erstmals erwähnt.
Loxstedt 1248 Lockstede [Original], 1500 Loxstede [Original]. Bildung mit dem Grundwort-stedt und dem altsächsisch, mittelniederdeutsch Appellativum lo ̄k ‘Lauch’ als Bestimmungswort, also ‘Stelle, an der Lauch wächst’. So Lockstedt, Kreis Steinburg; Ortsteil von Klötze, Altmarkkreis Salzwedel, Ortsteil von Oebisfelde Weferlingen, Landkreis Börde; Lockstädt, Ortsteil von Putlitz, Landkreis Prignitz; Lokstedt, Stadtteil von Hamburg; Bad Lauchstädt, Saalekreis.
Lowick, (München) 1000 Lauuik. Germanisch lauha-, Wäldchen au hohem Sandboden + wika, Tochtersiedlung.
Lubmin Ersterwähnung 1271. 1309 kam Lubmin an das Kloster Eldena bei Greifswald, nach 1850 beginnender Badetourismus (1886 offiziell Seebad), 1999 Zusatz: „Seebad“ erneuert. 1271 Lubbenin, 1273 Lubemyn; Lubmin (1694). Der Ortsname liegt einem altpolabischen Personennamen *L’ubom(a)/ *L’ubim(a) mit dem possessiv Suffix-in zugrunde. Das unbetonte -ofiel bei der Eindeutschung des Namens aus. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des L’ubom(a)’ rekonstruieren. Der Personennamen geht vermutlich auf einen zweigliedrigen Personennamen mit *L’ubim Erstglied (wie *L’ubomir, *L’uborad) zurück, zu slawische *l’ub‘lieb’. Das Suffix -om(a) ist als sekundäre Diminutivbildung des Kosenamens zu deuten. So Eldenburg Lübz, Landkreis Güstrow.
Lucka
Luckaitztal Der Gemeindename geht auf den Fluss Luckaitz zurück.
Luckau (Spreewald) Deutsche Burg auf slawischen Burgwall mit Burgort und Marktsiedlung. Um 1230/40 Gründung eines Zisterzienserinnenklosters. 1275 in Luckov, 1301 Lukowe, 1346/1495 Luckaw; sorbisch 1761 Łukow. Grundform altsorbisch *Lukov‘ Ort an einer Wiese in der Flusskrümmung’, eine de appellativische Bildung mit dem adjektivisch Suffix-ov von altsorbisch *luk ‘Bogen, Waffe’, das mit urslawische *lo ̨ka ‘Wiese, Krümmung’ verwandt ist. Nicht auszuschließen ist die Verbindung mit altsorbisch luk, polnisch łuk, ‘Lauch, Zwiebel’, also ‘Ort, wo Lauch vorkommt’. Die Schreibweise mit-au in Angleichung an die mitteldeutsche Entwicklung hat sich erst seit Anfang des 18. Jahrhundert eingebürgert. Ähnlich Luckow sowie Groß, Klein Luckow, alle Landkreis Uecker-Randow.
Luckau (Wendland)
Luckenbach 1366 wurde Luckenbach erstmals in einer Urkunde erwähnt, als Johann und Albert von Gebhardshain ein Stück Land von der Abtei Marienstatt erhielten.
Luckenwalde Altslawische Burgwall, der zu einem durch slawische Burgen und Siedlungen an der Nuthe belegten slawische Siedlungsgebiet gehörte. 1217 Lukenwalde, Lukenwolde [Original], 1285 oppidum et castrum Luckenwalde, 1381 Luckenwolde; Luckenwalde (1861). Die Erklärung des Namens bereitet Schwierigkeiten, da ein d. Personennamen Luko o. ä. nicht nachzuweisen ist. Es kann sich beide Anlagen einer d. Siedlung um eine Anknüpfung an den Namen der slawische Vorgängersiedlung handeln, deren Name nicht überliefert ist. Ein altslawischer Burgwall sowie eine altslawische Siedlung sind archäologisch nachgewiesen, vgl. auch den Flurname Burgwall. Eine Eindeutschung des slawischen Namens ist auch in anderen brandenburgisch Landschaften nachzuweisen, so dass eine Übernahme von altpolabisch/altsorbisch *Lukov-, zu slawische luk „Lauch, Zwiebel“, als mittelniederdeutsch *Lukenwolde angenommen werden kann.
Luckow
Ludenberg, (Gerresheim) 1033-50 Ludonberga. Germanisch Hludon berga-, Berg des Hludo. (hluda-, berühmt.
Ludendorf, (Köln) 948 Liudonthorp. Germanisch Leudin porpa, Siedlung des Leudi. (leudi-, Volk)
Lüdenscheid, (Arn) 1067 Liudoluessceith. Germanisch Leudiwulfes skaipjo, Wasserscheide des Leudiwulf.
Lüdinghausen, (München) 800 Liudinchuson, 974 Liudinghus, germanisch Leudinga husum, zu den Häusern der Leute des Leudo.
Ludolfshausen, 1032 Liudelueshusen.
Ludorf
Ludwigsau Die Namensgebung bezieht sich letztlich auf Landgraf Ludwig I. von Hessen, der auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde die Errichtung zweier nach ihm benannter Burgen – Schloss Ludwigseck und Burg Ludwigsaue (erbaut 1416) – veranlasste.
Ludwigsburg 6./7. Jahrhundert bestand auf der Markung eine Siedlung, 1704 Grundsteinlegung für das Residenzschloss, 1718 Stadtrecht und Residenz (bis 1734 und 1764–1775), Sitz des Landratsamts, Residenzschloss, Jagd und Lustschloss Favorite, Seeschloss Monrepos. 1705 Ludwigsburg [Original]. Ludwigsburg ist ein Burgenname des 18. Jahrhunderts, er enthält den Namen des Gründers Herzog Eberhard Ludwig. So Ludwigslust.
Ludwigschorgast Der Ort war der östliche Vorposten des Erzbistums Bamberg und erhielt etwa um 1200 eine Steinburg mit einem Rundturm. Die Verleihung des Marktrechtes erfolgte am 28. März 1476 durch Bischof Philipp von Henneberg.
Ludscheid, (Velbert) 1 Hälfte 1100 Lutonscetha.
Ludwigsfelde Auf der wüsten Feldmark Damsdorf wurden 1750/53 die Kolonien Ludwigsfelde und Damsdorf angelegt. 1928 erfolgte der Zusammenschluss der beiden zu verschiedenen Gutsbezirken gehörenden Vorwerke zu einer Gemeinte, die zuerst Damsdorf, dann nach Errichtung eines Bahnhofs in Ludwigsfelde umbenannt wurde. 1936 Gründung der Daimler-Benz Motoren GmbH, in den 70er Jahren des 20. Jahrhundert LKW-Produktion. 1991 Mercedes-Benz-Werk. 1775 Ludwigsfelde, Col. Dorf, 1805 Ludwigsfelde. Ludwigsfelde wurde nach seinem Gründer, dem Kammerpräsidenten Wilhelm Ernst Ludwig von der Gröben (1703–1774), benannt. Der Name ist eine Neubildung mit dem Grundwort -felde. Ähnlich Ludwigsaue bei Beetz, Landkreis Oberhavel; Ludwigsburg, Ortsteil von Schenkenberg, Landkreis Uckermark.
Ludwigshafen am Rhein Ging aus der ehemalig Mannheimer Rheinschanze hervor, ein seit 1606 errichteter linksrheinischer Brückenkopf der Festung Friedrichsburg-Mannheim. 1842 wurde das Gelände Freihafen, die entstandene Hafensiedlung erhielt 1843 den Namen König Ludwigs I. von Bayern, wurde 1853 zur selbst. Gemeinte erklärt, 1859 zur Stadt erhoben. Ansiedlung chemischer Fabriken, Sitz der BASF seit 1865. 1824 Rheinschanze bey Mannheim; Ludwigshafen (1843). Das Bestimmungswort ist der Regentenname Ludwig im Genitiv Singular, das Grundwort ist -hafen. Der Ortsname kann somit als ‘Gründung eines Hafens mit einer Ansiedlung Ludwigs I. von Bayern’ gedeutet werden.
Ludwigshöhe Ludwigshöhe ist ein vergleichsweise junger Ort, geht aber auf das merowingische Rudelsheim zurück. Rudelsheim wurde erstmals am 21. März 766 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch, im Regierungsjahr Pippins des Jüngeren erwähnt. Damals schenkte Franco zu seinem Seelenheil einen Weinberg in Rudolfesheim. Der Ortsname mit der Endung -heim deutet auf eine Gründung in der Zeit der Merowinger im 5. oder 6. Jahrhundert von den Franken hin. Namensgeber für den Ort war Rudolf, der am 2. oder 3. April 767 dem Kloster Lorsch einen Weinberg schenkte. Der kleine Ort ist mit 13 Urkunden im Lorscher Codex genannt. Der verheerende Dammbruch im Dezember 1819 führte zur Verlegung des Ortes auf einen weiter westlich gelegenen Hügel. Die Grundsteinlegung fand am 25. August 1822 statt, dem Namenstag des damaligen Landesherrn, Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, zu dessen Ehren das neue Dorf „Ludwigshöhe“ genannt wurde.
Ludwigslust Ansiedlung, später entwickelt sich ritterliches Gut Klenow (Ersterwähnung 1333), Anfang des 18. Jahrhundert beginnt Aufbau eines Jagdschlosses durch Herzog Christian Ludwig, 1754 erhält der Ort den Namen „Ludwigs Lust“, 1765 Verlegung der großherzoglichen Residenz von Schwerin nach Ludwigslust, 1793 Marktfleckengerechtigkeit, 1837 Verlegung des Regierungssitzes zurück nach Schwerin, 1876 Stadtrecht. 1333 Clenow, 1724 Klenow; Ludwigslust (1754). Der vorangehende Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname *Klenov mit einem Stellen bezeichnenden Suffix -ov,-o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Im Grundwort steht das Appellativum *klen ‘Ahorn’, die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘Ort mit/ bei Ahornbäumen’ rekonstruieren. Der Personennamen im Bestimmungswort des nachfolgenden Ortsnamens geht auf Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg zurück, das Grundwort ist-lust, nach französisch Vorbild (Monplaisir). So Zu Klenow: Lütten Klein, Ortsteil von Rostock; zu Ludwigslust: Ludwigsburg.
Ludwigsstadt Der Name Ludwigsstadt geht vermutlich auf „Ludwig, Vogt von Ludewichsdorf“ zurück, der zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes am 24. Juni 1269 dort seinen Sitz hatte. Im Laufe der Jahrhunderte wurden der Name des Ortes und dessen Schreibweise mehrmals verändert. So sind etwa die Namen „Ludwigstorff“, „Lutzstadt“, „Luderstatt“ und „Ludwigstadt“ (mit einem s) belegt. Seit 1837 schreibt man den Ortsnamen mit Doppel-s: Ludwigsstadt.
Schon 1222 wurde der heutige Gemeindeteil Lauenstein als „Lewinsteine“ erstmals urkundlich erwähnt.
Ludwigswinkel
Lübbecke Aus einer sächsische Siedlung im Bereich der Ronceva (Bach aus Quellen des Wiehengebirges) an der alten Wegtrasse Minden-Osnabrück entstanden, seit 974 im Besitz des Mindener Bischofs, Gogericht und Archidiakonatsitz (seit 1227 genannt), 1279 Stadtrecht, 1298 Rat (zur Hälfte mit bischöflich Ministerialen besetzt, 1832–1972 Verwaltungssitz des Kreis Lübbecke einschließlich des ehemalig Kreises Rahden. Im heutigen Stadtgebiet liegt 3,6 km sw die Babilonie (Wallburg der vorrömischen Eisenzeit, 4. Jahrhundert v. Chr.?), s die Mindener Landesburg Reineberg (1221 erstmals erwähnt). Zu 775 Hlidbeke, Hlidbeki, Lidbach, 1033 Lippeke, 1182 Lubbicke, 1227 Lutbike, 1233 Lubbeche, 1296 Lubecke; Lübbecke (1524). Bildung mit dem Grundwort-be(e)ke, -beck. Im Bestimmungswort liegt ursprünglich wohl altsächsisch Entsprechung von altnordisch hl ̄e, angelsächsisch hlith, althochdeutsch (h)l ̄ıta ‘Berghang, Bergseite’, mittelniederdeutsch l ̄ıt, lied, lieth Feminin ‘Abhang, Halde, Senkung’, hochdeutsch -leite vor.
Lübben (Spreewald) Slawische Burganlage zur Sicherung des Spreeübergangs mit Kaufmannssiedlung und Nikolaikirche. Lübben war die Wirkungsstätte des Kirchenliederdichters Paul Gerhardt von 1669–1676. Um 1150 urbs Lubin, 1209 de Lubin, 1329 Lubbyn, 1536 Lüben; sorbisch 1843 Lubin, Libin. Grundform altsorbisch *L'ubin-, ‘Ort, der nach einem Mann namens L'uba benannt wurde’,eine Bildung mit dem possessiv -in-Suffix vom Personennamen *L'uba, einer Kurzform von Vollname altsorbisch *L'ubomir, *L'ubogost o.ä., die im Erstglied zu altsorbisch *l'uby ‘lieb’ gehören. Der Zusatz Spreewald bezieht sich auf die Lage im Spreewald Burg (Spreewald), sorbisch Błota mit der Bedeutung ‘Sumpfgebiet“. Ähnlich Lubbinchen, Lebiehn.
Lübbenau (Spreewald) Slawische Burgwall, später Burg mit Marktflecken, Ausgangspunkt der Stadtentstehung. Barocke Stadtkirche St. Nikolai. 1301 Lubbenowe, 1336 tzu Lubenowe, 1468 Lubenaw; sorbisch 1843 Lubnjow. Grundform altsorbisch *L'ubenov ‘Ort, der nach einem Mann namens L'uben benannt wurde’. Der Name wurde vom Kosenamen *L'uben gebildet, Lübben. Das possessiv-ov-Suffix erscheint spät in der mitteldeutsch Form-au. Zu Spreewald Burg (Spreewald), zu Błota Lübben. Ähnlich Groß Lübbenau, Ortsteil von Lübbenau, Neu Lübbenau, Ortsteil von Unterspreewald, Landkreis Dahme-Spreewald, Lübbenow, Ortsteil von Uckerland, Landkreis Uckermark.
Lübberstedt Erstmals wurde die Gemeinde 1105 urkundlich erwähnt, als Erzbischof Friedrich von Hamburg bestätigte der Kirche von Bramstedt u. a. die Zugehörigkeit des Dorfes „Lubberstedi“.
Lübberstorf Im Jahre 1235 tauchten die Orte Lübberstorf (als Lutbrechtisthorp) und Lüdersdorf (als Luderesthorp) in einem Zehntvertrag des Klosters Sonnenkamp auf. Die Namen der Orte lassen sich auf die Ortsgründer im Zuge der deutschen Ostexpansion zurückführen.
Lübbow In Lübbow stand eine 1434 erstmals urkundlich erwähnte Landesburg des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg die möglicherweise als Reaktion auf den 1373 erfolgten Bau der Hoyersburg 1,8 km südlich in der Altmark errichtet worden ist.
Lübeck 1143 Gründung durch Adolf, Graf von Schauenburg und Holstein, 1160 Soester (Vorläufer des lübischen) Stadtrecht, Zentrum der Hanse an der Ostsee, 1226–1937 freie Reichsstadt, Stadt der sieben Türme. 11. Jahrhundert civitas Liubice [Original], (12. Jahrhundert) Lubecam, (1213) in Lyubeka; Lübeck (1448). Der Stadtname ist slawische, genauer altpolabisch Herkunft, für den mehrere Deutungen infrage kommen: 1. Mehrzahlform zu einem Personennamen *L’ubko, *L’ubek oder *L’ubik und damit in der Bedeutung ‘Ort des L’ub’; 2. als Bildung aus einem Personennamen und dem patronymischen Suffix -ici in der Bedeutung ‘Ort der Leute/der Nachkommen des L’ub’; 3. verstanden als Bildung aus dem Adjektivisch l’uby ‘lieb, angenehm, lieblich’ mit dem Suffix -ica, also ‘lieblicher Ort’; 4. ausgehend von L’ubka ist von den gleichen Deutungsansätzen auszugehen, nur mit einem k-Suffix, das auf die mittelniederdeutsch Umdeutung zu beke ‘Bach’ hindeutet.
Lübesse
Lüblow Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1246.
Lübow 1192 wurde die ursprünglich slawische Siedlung erstmals in einer Bewidmungsurkunde des Klosters Doberan als de Lubowe erwähnt. Lübow wird in seiner frühesten Vergangenheit auch als Hauptort bei der Burg Dorf Mecklenburg und als „uralte Ortschaft Mecklenburgs“ bezeichnet.
1306 wird ein Preen als Besitzer von Greese genannt, der in einem Wohnturm aus Holz hauste, dessen markanter Standort noch heute im ehemaligen Gutspark auffindbar ist. Schimm entstand aus einer slawischen Siedlung.
Tarzow war ein Gutdorf.
Lübs Die erste urkundliche Erwähnung von (Klein) Lübs findet sich im Jahre 975. Der damalige Ortsname „Liubatici“ geht auf das altslawische „Ljubusicy“ (Familie Ljubus oder Ljubos von „ljubu“ = lieb, geliebt) zurück. Im Zuge der großangelegten Kolonialisierung brachliegender Ländereien östlich der Elbe durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch deutsche Bauern entstanden oftmals deutsche Siedlungen neben schon bestehenden slawischen Dörfern. In diese Zeit ist auch die Gründung von Groß Lübs anzusiedeln. Die dadurch entstandene Angerform des Dorfes ist auch heute noch erkennbar.
Lübstorf
Lübtheen Frühere Schreibweisen von Lübtheen waren Lubbtene, Lübbetene, Lubbetin, Lipten und Lübthen. Die aus dem Slawischen stammende Name wird entweder als „Ort des Lubeta“ oder in der wendischen Form als „Lindenort“ erklärt.
Erstmals wurde der Ort am 14. August 1363 urkundlich erwähnt, als Albrecht III., Herzog zu Mecklenburg die Lauenburger Hälfte der Jabeler Heide von dem Knappen Heinrich von der Hude kaufte.
Lübz 1224 hieß der Ort Lubicz. Der Name veränderte sich in Louize (1274), Lubicz (1317), Lubitze (1328) und Lubisse (1377), danach verkürzt Lubcze (1322) und Luptz (1342) und im 16. Jahrhundert dann Lübz. Der altpolabische Name der Stadt leitet sich vom Personennamen Lubec (Ort des Lubec), dem slawischen Ortsgründer, ab. Da L'uby „geliebt“ heißt, bedeutet Lübz „geliebte Stadt“. Die etymologische Herkunft des Ortsnamens ist damit ähnlich wie bei Lübeck. Im Jahr 1224 wurde Lübz erstmals urkundlich erwähnt.
Lüchow (Lauenburg) Der Ort wurde erstmals 1158 urkundlich erwähnt und erhielt 1293 die Stadtrechte. Von der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung ist heute nur noch ein Turm vorhanden, der als Glockenturm für die aus dem 13. Jahrhundert stammende St.-Johannis-Kirche genutzt wird.
Der polabische Name für Lüchow ist Ljauchüw (geschrieben als Lgauchi oder Lieuschü in älteren deutschen Quellen).
Lüchow (Wendland) 1293 Stadtrechte, 1320 geht die Grafschaft Lüchow in den Besitz des Hauses Braunschweig-Lüneburg über. Ausbau der Grafenburg zum Schloss 1471–1473 (Witwensitz), 1537 Pest, 1589 und 1811 Brände, 1569 Teil des selbständigen Fürstentum Dannenberg (welfische Nebenlinie). 1191 Lugowe, 1256 comes de Lue chowe, 1500 Luchow Slawische Name aus einer altpolabischen Grundform *L ́uchov-, Ableitung mit dem Possessivsuffix -ovv on einem Personennamen *L ́uch, einer Bildung mit dem Suffix -ch zu altpolabisch Vornamen, die im Erstglied *L ́ub-, *L ́udio der *L ́uto enthielten (nicht mehr sicher bestimmbar). So Lüchow (1230 Luchowe), Kreis Herzogtum Lauenburg; Lüchow (1298 Luchowe), Landkreis Demmin.
Lückenburg Der Ort wurde im Jahr 1274 als Licechenburg erstmals urkundlich erwähnt.
Lüdenscheid Vielleicht vor 1287, sicher vor 1364 Stadt, Mitglied der Hanse, 1907–1969 kreisfrei als Hauptstadt des Kreises Lüdenscheid. 12. Jahrhundert, gefälscht zu 1067 beziehungsweise 1072 Luidoluessceith beziehungsweise Liuodolfessceide, um 1125 Liudolfisceht, Lu ̊dolfschet, 1278 Ludenscheit. Bestimmungswort ist Liud-wulf, ein zweigliedriger altniederdeutsch Personenname, der im Genitiv flektiert ist (auf -es-). Er ist zusammengesetzt mit dem Grundwort -scheid, einer Bezeichnung für eine aus einem größeren Ganzen – meist einem Waldgebiet durch Rodung – für die Bewirtschaftung oder für eine Siedlung ausgeschiedene Fläche. So Ludolfshausen, Landkreis Göttingen.
Lüder Lüder, das alte Hlutherun, erscheint bereits im Jahre 1006 in einer Urkunde, durch welche König Heinrich II. dem Kloster Ullissen (Oldenstadt, Uelzen) den Besitz des Dorfes bestätigt. Ca. 300 Jahre später hat sich der Name Hlutherun in „Ludere“ verändert.
Lüdersburg Erstmals urkundlich erwähnt wurden Ort und Burg Lüdersburg im Jahre 1225.
Lüdersdorf Lüdersdorf ist nach seiner ursprünglichen Dorfstruktur ein Runddorf, dessen alter Kern noch gut erhalten ist, auch wenn nun der ursprüngliche zentrale Platz eng bebaut ist. Der Dorfkern liegt südlich der Durchgangsstrasse (L70). Lüdersdorf wurde 1492 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist vom Personennamen Luder/Lüder abgeleitet, bedeutet also Dorf eines Luder/Lüder, vermutlich der Lokator. Dieser Personenname ist wiederum eine verkürzte Form oder Koseform von Liuthari, Liutheri, Liudger oder Lothar. Liuthari, von liut = Volk und heri = Heer.Im Erbregister des Amtes Zossen von 1583 ist auch die Schreibweise „Ludersdorf“ zu finden, ab 1624 wird meist Lüdersdorf gebraucht.
Lüdersfeld Lüdersfelds erste urkundliche Erwähnung datiert von 1217. In „Die Territorien in Bezug auf ihre Bildung und ihre Entwicklung“ von Georg Landau (1854) heißt es in einer Fußnote auf Seite 27: Eine Urkunde von 1241 nennt uns dort als indagines Heidorn, Nordseel, Lauenhagen, Schmalenhagen, Osterwald, Oldenhagen, Lüdersfeld und Wienbrücke. Ausserdem (sic!) gehören auch noch Pollhagen, Hülshagen, Probsthagen, Krebshagen u. s. w. hierher. Niedernholz ist erst um 1600 als Nebendorf von Lüdersfeld entstanden.
Vornhagen hat schon 1195 bestanden und gilt als eine von Probsthagen aus angelegte Hagenkolonie.
Lüdershagen Lüdershagen wurde erstmals im Jahr 1278 urkundlich erwähnt. Der Ort ist im Zuge der deutschen Ostkolonisation entstanden.
Lüdinghausen Im Mittelalter Lehen der Abtei Essen-Werden, Fürstbistum Münster, 1309 Stadtrecht, 1804 Kreisstadt, 800 Liudinchuson, 1271 Ludinghusen. Bildung mit dem Grundwort -hu ̄sen, einer Dativ-Plural-Bildung in der Funktion eines alten Lokativisch, zu altsächsisch, mittelniederdeutsch hu ̄s ‘Gebäude, Haus’. Als Grundwort in Siedlungsname ist es auf dem gesamten d. Sprachgebiet weit verbreitet. Die heutige Form des Ortsname weicht von den frühen Belegen durch die hochdeutsche Form des Grundwort ( -hausen) ab. Bestimmungswort ist die Personenname-Kurzform Liudo in einer Insassenbildung mit -ing-Suffix. Der Personennamen nimmt Bezug auf appellativisch altsächsisch liud ‘Volk’. Die Form des Namens als -inghu ̄sen-Bildung mit einem Personennamen ist in der westfälischen Toponymie weit verbreitet. Der Ortsname ist also zu deuten als ‘bei den Häusern der Leute des Liudo’.
Lüerdissen Der Lemgoer Ortsteil Lüerdissen besteht aus den Siedlungen Luhe, Luherheide und Lüerdissen. Die älteste Siedlung ist Luhe und gehörte ursprünglich zur Villikation zu Brede, deren Höfe beiderseits des Luhebachs lagen. Lüerdissen war eine planmäßige Anlage aus dem frühen Mittelalter, in der fünf Höfe oder Kolonate um einen Teich und freien Platz angeordnet worden waren. Teich und Platz konnten alle Kolonate gleichermaßen nutzen.
Um 800 n. Chr. wird in einer nicht datierten Heberolle der Villikation zu Brede der Name Liuderedeshusun (Lüerdissen) genannt. Der am Luhebach liegende Hof zu Brede war ein Meierhof. Alle Kolone, die keinen eigenen Hof besaßen, sondern ihn für einen Grundherren bewirtschafteten, wurden Meier oder Villicus genannt.
Lüerdissen wurde 1309 erstmals urkundlich erwähnt. Erenfried von Luderdissen war um 1335 Lehnsträger der Abtei Herford und Grundherr in Lüerdissen. Zu dieser Zeit gab es noch keine Familiennamen und die Familien wurden nach dem Ort benannt, in dem sie Grundbesitz hatten. Um 1535 wurden Luhe mit 7 Höfen und Lüerdissen mit 6 Höfen zur Bauerschaft Lude, später Lüerdißen, zusammengelegt.
Lügde Sö der im 14. Jahrhundert wüstgefallenen Siedlung im Oldenlüder Feld w der Emmer (784 in den Reichsannalen als villa Liuhidi). Vermutlich seit 9. Jahrhundert Pfarrkirche St. Kilian außerhalb der etwa 1240 durch Pyrmonter Grafen gegründet Stadt. 1255 halb an Erzbischof von Köln, 1360 Verkauf der 2. Hälfte an Bischof von Paderborn (erhält 1372 auch kölnischen Anteil), 1969 Zusammenschluss mit acht weiteren Gemeinten des Kreis Detmold, später Kreis Lippe. Zu 784 (Kopie 9./10. Jahrhundert) villa Liuhidi (Liuchidi, Liudihi etc.), 826–876 (Kopie 1479) Liuithi, circa 1195 LUD Ci [= Lude civitas], Anfang 13. Jahrhundert Lugethe, 1269 de Lugde, 1314 Lyvdhe;Lügde (1620). Ableitung mit dem Suffix-ithi. Nach der ältesten Form der Basis Liuh (oder *Liuht-) ist von einem Anschluss an germanisch *leuht ‘hell’ auszugehen (zu indogermanisch Wurzel *leuk-; vgl. sanskritisch ru ́ci ‘Licht, Glanz, Blitz’, griechisch - « ‘licht, weiß’, lateinisch lumen < *luc-men, luna < *luc-na, lu ̄x, lu ̄cis, gotisch liuhaþ ‘Licht’ etc.). Das alte Adjektivisch lioh- t (passives Partizip) kann durch ‘mit Glanz versehen, durchleuchtet’ paraphrasiert werden. Für die Basis ist von germanisch h (vgl. *Liuh-ithi oder *Liuht-ithi) auszugehen, ein grammatischer Wechsel (etwa in einer Form *Lug-ithi) ist nicht anzunehmen. Bei Ableitung von *liuh(t) (< germanisch *leuh(t)< *leuk-t-) kann mit sekundärem Ausfall alter Dentalerweiterung und vereinfachter Mehrfachkonsonanz gerechnet werden (*Liuhtithi > *Liuhithi). Mit *liuh(< germanisch *leuh< *leuk-) läge eine sehr alte Wortbildung vor. Der Vokal altsächsisch iu (< westgermanisch eu) entsteht vor i, j, w der Folgesilbe. Zu beachten ist die vielfältige graphische Varianz über 600 Jahre hinweg. Bereits im 12. Jahrhundert geht auslautender stimmloser gutturaler Reibelaut verloren (vgl. LUD auf Münze von circa 1195). Formen mit Lu oder Diphthonggraphie seit dem 13. Jahrhundert (Luy-), dem 14. Jahrhundert (Liu-, Lui-, Lue-. Luy-, Lvy-, Luv -, Lü-, Lu ̊ -, Lu ̊ yoder Ly-) oder 15. Jahrhundert (Lu ̊-) dominieren bis ins 14. Jahrhundert. Der wurzelauslautende stimmlose Reibelaut -h wird spätestens seit Anfang des 13. Jahrhundert durch -g wiedergegeben (bereits in altsächsisch Zeit). Spätere -g-Schreibungen sind „Nachfolger“ früherer -h-Graphie. In mittelniederdeutsch Zeugnissen tritt (besonders nach ̄ı ein g für ein ehedem intervokalisches -he in. Da h im grammatischen Wechsel mit g steht, b Ortsteil sich nach -h-Ausfall das -g als hiatustilgendes Zeichen an, wenn es nicht noch Reflex des alten gutturalen Reibelauts darstellt, der heute noch in mundartlich Formen zu hören ist (Lüchde neben Lüde). Die Basis der Ableitung vertritt semantisch den Sachbereich ‘Farbe und Beleuchtung’ (vgl. Grohnde < *Gron-ithi, Falje < *Falithi). Der Ortsname wird ursprünglich durch die weite, nach N sich öffnende Ebene entlang dem Emmer motiviert sein, die als lichter, offener Raum begriffen worden wäre (‘Raum, in dem es hell, licht ist’) oder lichte Stellen im Wald (Lichtungen) im Umkreis der Emmer-Ebene zeigte.
Lühburg Lühburg: Das Gut der Familie von Bassewitz war seit dem 14. Jahrhundert, mit Unterbrechung von 1782 bis 1858, bis 1945 in deren Besitz.
Basse ist ein niederdeutsches und jägersprachliches Wort für einen älteren Keiler und Wappentier der Familie Bassewitz. Das Gut gehörte seit dem späten Mittelalter zu den ersten Gütern der Familie. Die Dorfkirche Basse aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurde 1364 erstmals urkundlich genannt.
Gottesgabe: Das Gut gehörte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts der Familie von Maltzahn und ab Mitte des 14. Jahrhunderts der Familie von Prehn.
Repnitz: Das Gut gehörte u. a. der Familien von Bassewitz (vor 1460 – 1782 und 1901–1945) und von Oertzen (1842–1901); danach und davor fanden häufige Besitzwechsel statt.
Strietfeld: Die große Burganlage war einer der Stammsitze der Familie von Moltke.
Lühmannsdorf Lühmannsdorf wurde erst 1827 urkundlich erwähnt, bzw. gegründet. Angelegt wurde es vom Gutsherren Friedrich von Lühmann, der dem Ort auch seinen Namen gab. Es wurde als typisches und gleichmäßiges Straßendorf angelegt.
Lülsdorf, (Köln) 1214 Lullisdorp, 1214 Lulsdorp.
Lülsfeld Wappenbegründung: Die Lilien, die Pflugschar und die Ähren stehen redend für den Ortsnamen, der Lilienfeld bedeutet. Zugleich stellen die Pflugschar und die Ähren den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde dar. Das schwarze Balkenkreuz weist auf das Kloster Fulda, das seit dem 9. Jahrhundert im Ort belegt ist. Die Vierung von Rot und Silber ist das Wappen der Grafen von Castell. Lülsfeld war seit dem 13. Jahrhundert Teil der Grafschaft Castell. Die Farben Silber und Rot weisen zugleich auf das Hochstift Würzburg, das über Jahrhunderte die Landeshoheit innehatte.
Lümbach, (Kirchhoven Aa) 1210 Lunbol (lies Lunbek)
Lünebach Urkundlich erstmals erwähnt wurde Lünebach im Jahre 1198 unter dem Namen „Loynbach“ (vermutlich von mittelniederdeutsch „Löne“ = „Ahorn“). Weitere Namen: „Lonenbach“ im Jahr 1352, „Luyngenbach“ in 1356, „Loebach“ im Jahr 1451.
Lüneburg Schon in ottonischer Zeit Burg und Siedlung sowie das Michaeliskloster von zentraler Bedeutung; 1235 namengebend für das neue welfische Herzogtum Braunschweig-Lüneburg; 1243 Stadtrecht; im gesamten Mittelalter hier größte Saline Nordeuropas, worauf der Reichtum und die Bedeutung in der Hanse zurückging. 956 Luniburc [Original], 959 Lhiuniburg, 965 Luneborg [Kopie 14. Jahrhundert]. Bildung mit dem Grundwort-burg. Das Bestimmungswort enthält vermutlich eher ein in litauisch liunas ‘Morast’ belegtes Appellativum, das sich auf die Lage an dem Ilmenau (niederung) bezöge, als eine mit -n-Erweiterung gebildete Ablautform zu altsächsisch hl ̄eo ‘(Grab)Hügel’.
Lünen Römerlager um die Zeitenwende, 9.–13. Jahrhundert Entwicklung der n der Lippe gelegenen Siedlung (heute Altlünen) zur Stadt, die 1336 an das Südufer verlegt wurde, 1341 Stadtrecht. 9./10. Jahrhundert NorDliunon, SuDliunon, 1082–96 Liunon, um 1150 Liune; Lunen (1175). Der Ortsname ist zu altsächsisch hleo ‘Schutz, Obdach’ gestellt und als ‘schützender Ort’ gedeutet worden. Die Erklärung einer solchen Bildung als Ableitung mit einer Suffixkombination -n-ja ist lautlich zwar möglich, wenn man Ausfall eines anlautenden Hannimmt. Doch das ist nicht zwingend. Der Bildungstyp spricht zudem gegen eine Bezeichnung für Gebäude oder einen abstrakten Begriff wie ‘Schutz’. Wie bei Lüneburg mit wahrscheinlich gleichem Erstglied und Herne mit vergleichbarer Wortbildung ist mit einer durch das Gelände motivierten Benennung zu rechnen. Setzt man eine -j-Ableitung zu einer auch sonst in Namen bezeugten Basis *Liun (zu indogermanisch *leu ‘Schmutz, beschmutzen’) an, die in litauisch liunas ‘Morast’ belegt ist, kann als Benennungsmotiv die Lage an der Lippe (Niederung) vermutet werden. So Lüneburg, Landkreis Lüneburg.
Lünern, (Arn) mitten 12000 Livnere, Liuneron, Liumharna. Germanisch Hleujo(n) Schutz, (?) + Haru, sandiger Hügelrucken.
Lünne Die Gemeinde Lünne ist erst 1965 aus dem Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Altenlünne, Plantlünne mit Heitel und Blankemate entstanden.
Altenlünne (alt: Lunni) wird um 890 im Werdener Urbar, später auch im Corveyer Heberegister und Schapener Verzeichnis genannt. Nach einer alten mündlichen Überlieferung soll der Missionar Liudger beim Bauern Böker in Moorlage nahe bei einer heidnischen Opferstätte über die Aa gekommen sein, das Evangelium verkündet und in Altenlünne ein Gotteshaus errichtet haben. Die erste Kirche bis 1420 stand an einem Platz, östlich von Speermann, am alten Altenlünne-Beestener Weg, der Totenkamp hieß, was gleichbedeutend mit Friedhof ist. Lunne (altnordisch hlunne = Rolle) bezeichnete altsächsisch eine Stelle am Fluss (hier über die stark fließende Aa), an der mittels untergelegter Hölzer Lasten über den Fluss gebracht werden konnten (vergl. auch Haselünne). In späterer Zeit wurde zur Unterscheidung der verschiedenen Lünne ein Zusatz gebraucht. Der Ort wird seit dem 13. Jahrhundert Altenlünne genannt.
Plantlünne wurde 1276 als Pfarrei benannt und soll sich von Altenlünne abgezweigt haben. Das Bestimmungswort ist nicht gesichert. Nach L. Schriever liegt die Herleitung von niederdeutsch planten = pflanzen (neu gründen) nahe. Auf der Anhöhe, wo heute die St.-Vitus-Kirche steht, soll ein alter Turm (Wehrturm oder Zehntturm) gestanden haben, an den 1420 die erste Kirche für Altenlünne und Plantlünne gemeinsam gebaut wurde.
Heitel (alt: Hatiloha 890, Hetiloha, Hethlo, Hedela 1000) wird ebenfalls bereits 890 im Werdener Heberegister genannt. Die Namensherkunft ist unsicher. Nach H. Abels könnte der Name für ein mit Heidekraut durchwachsenes Gehölz stehen.
Lürbke, (Lendringsen) 1096 Liure. Germanisch hleurja-, Kollektiv zu hleura-, Wange, wangenartige Erhöhung.
Lürken, (Laurenzberg) 1140 Lurecha. 1166 Lureke.
Lüssum, (Nemmenich) 867 Leudesheim, 981 Liudesheim. Germanisch Leudis haim, Siedlung des Leudi. (leudi-, Volk)
Lürschau Die Gemeinde wird vom historischen Ochsenweg gekreuzt, der im Gemeindegebiet stellenweise noch fast im Originalzustand ist. Hier fand am 28. September 1043 die Schlacht auf der Lürschauer Heide statt, bei der – glaubt man dem Chronisten Adam von Bremen – 15.000 Wenden erschlagen wurden. Sieger der Schlacht war König Magnus von Norwegen, der vorher an der Wendenküste mit seiner Flotte auf Beutezug gewesen war. Dabei war im Kampf der Wendenfürst Ratibor gefallen.
Im Gemeindegebiet beim Gut Falkenberg stand die ehemalige, dem jeweiligen Schleswiger Bischof gehörende Wasserburg „Alt-Gottorp“ (auch Alt-Gottorf), die nach ihrer Zerstörung 1161 durch die näher an der Stadt Schleswig gelegene Burg „Gottorf I“ ersetzt wurde. Letztere wurde im Laufe der Jahrhunderte zum heutigen Schloss Gottorf ausgebaut.
Lürschau und die Lürschauer Heide sind bereits in der Heimskringla aus dem 13. Jh. als Hlýrskógheiði genannt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist mehrdeutig, es geht entweder auf dänisch lyre für Rauchloch, im nördlichen Schleswig auch für einen Vorsprung gebraucht, zurück, oder ist eine Entsprechung zu altnordisch hlýr (Wange) als Terrainbezeichnung oder auch altnordisch hlýr für sanft, milde, ggf. auch im Sinne von Schutz. Hlȳr bezeichnet auch die Bugseite eines Schiffes. Das Grundwort ist altdänisch skogh (altnordisch skògr, neudänisch skov) für Wald.
Lüssow (Mecklenburg) Der Ortsname Lüssow mit der typischen Endung -ow ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Ort des Lu’sa“. Eine andere Namensdeutung ergibt sich aus dem slawischen Wortstamm „Lysa“ (= „Wiese“) als „Wiesenort“, was wegen der Lage auf einer flachen sandigen Erhebung in den Mühlbachwiesen auch schlüssig erscheint. Der Name erinnert an die Präsenz slawischer Stämme (Obodriten, Warnower, Kessiner), die in Mecklenburg seit dem 5. und 6. Jahrhundert nach Chr. siedelten. 1229 wurde Lüssow erstmals urkundlich genannt. Aus dieser Zeit stammt auch die Dorfkirche.
Lüssow (Vorpommern-Rügen) Lüssow wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt.
Lütau Das Dorf Lütau in der Sadelbande wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Aus der Eintragung im Zehntregister von 1230 des Bischofs Gottschalk von Ratzeburg (1229–1235) geht hervor, dass die Pfarrei und das deutsche Dorf Lütau bereits vor 1164 bestanden. Es ist vermerkt, dass Lütau von dem Grafen Reinhold zehntbar gemacht worden sei. Nachdem dieser Graf Reinhold im Jahre 1164 in der Schlacht bei Demmin gefallen war, sei der Zehnte von Lütau frei für den Bischof geworden.
Lütau wurde planmäßig angelegt von deutschen Siedlern, als diese in der Kolonisationszeit des 12. Jahrhunderts das Gebiet der Polaben besetzten. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Lütau viel älter ist. So deutet der ursprüngliche Name (Lutowe) auf seine Gründung durch einen slawischen Bauern hin, der der Ansiedlung seinen Namen (oder Spitznamen) gab. Lutowe oder auch altpolabisch *L'utov kann etwas frei mit „Ort des L'ut“ oder „Dorf des wilden Mannes“ übersetzt werden.
Lütetsburg n Lütetsburg stand schon vor 1373 ein „Uthof“ (=Außenhof) des Häuptlingsgeschlechtes Manninga. Diesen baute Lütet Manninga um 1400 zur Burg aus. Er wurde damit zum Namensgeber der sich um das Anwesen entwickelnden Ortschaft. Diese wird 1433 erstmals als Lützborch, Lutzborch oder Lutetzborch urkundlich erwähnt. Der heutige Name ist seit 1852 amtlich.
Lütgenbögge, (Altenbögge) mitten 1200 de minori Bugge.
Lütgendortmund, (Dortmund) mitten 1200 de minori Throtmonia.
Lütgeneder, 1015-20 Astnedere. Germanisch austa-, ost + siehe Neder.
Lütjenburg 1163 in Luttelinburch [Original], 1302 in Luttekenborgh, 1498 tho Lutkenborch. Höchstwahrscheinlich stammt der Ortsname ab von mittelniederdeutsch Lüttik/lüttel ‘klein’ und borch, -burg, so dass Lütjenburg etwa so viel bedeutet wie ‘die Siedlung bei der kleinen Burg’. So Lütjenbrode und Lütjendorf, beide Kreis Ostholstein, sowie Lütjenbüttel, Kreis Dithmarschen.
Lütjenholm
Lütjensee
Lütjenwestedt
Lütow
Lüttow-Valluhn Lüttow wird 1230 als Luttekowe im Ratzeburger Zehntenregister erstmals urkundlich erwähnt, als der Ort noch aus 14 Hufen bestand.
Die erste urkundliche Erwähnung Valluhn als Vilun, was aus dem Slawischen kommt und so viel wie „Zauberin“ bedeutet, findet sich 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag. Auch dieser Ort taucht 1230 im Ratzeburger Zehntenregister auf, als er noch aus 14 Hufen bestand und zur Parochie Zarrentin gehörte und vom deutschen Kolonisten Ottbertus regiert wurde.
Lüttenglehn, (Glehn) ende 1100 Lutzellenglene. Germanisch luttilon, zu luttila von lutila, klein siehe Glehn.
Lutter am Barenberge. Anfang 1100 Lutterun.
Lüttringen, (Arn) 1036 Liuderinkhuson. Germanisch Leudiharingo husum, zu den Häusern der Leute des Leudihar, (Leudi, Volk, +harja, Heer)
Lüttringhausen, (Remscheid) mitten 1200 Luthelminchusen. Germanisch Leudihelmingo husum. Zu den Häusern der Leute des Leudihelm, (Leudi-, Volk + helma, Helm)
Lütz Lütz wurde urkundlich erstmals im Jahre 912 erwähnt, als König Karl III. seinen Grundbesitz zu „Lutiaco“ dem Kloster St. Maximin schenkte.
Die Kirche wurde zuerst um 1250 unter dem Namen Luzze im Güterverzeichnis des Trierer Erzbischofs erwähnt.
Lützelbach Das Dorf wurde, soweit bekannt, im Jahre 1318 als Lucelenbach erstmals urkundlich genannt. Weitere Erwähnungen erfolgten unter den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Lutzelnbach (1346), Luczelnbach und Luczilnbach (um 1400), Lutzelnbach (1433), Loczelnbach (1455) und Lützelbach (1653).
Lützelkoblenz, (Koblenz) 1052 paruam Confleuentiam, 1110 parua
Conflunetia.
Lützel Wivelsburg (Koblenz) 1209 Luzzelen Wieuelsburch.
Lützen Die Stadt Lützen gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Einflussbereich des Hochstifts Merseburg und war Sitz des bischöflichen Amts Lützen.
Lützenkirchen, (Opladen) 1180-85 Lutcelinkirche. Germanisch luttilon kirikon, zur kleinen Kirche.
Lutzerath, (Koblenz) 1052 Lucenrode, 1051 Luzenrode.
Lützerath, (Immerath) 1168 Luzelenrode. Germanisch zur kleinen Rodung.
Lützingen= Niederlützing en und Oberlützingen. 973 Lusichic. 1139 Luzinc.
Lützkampen Eine erste Kirche wurde im frühen Mittelalter errichtet, als Lützkampen eine Filiale von Ouren war.
Der Ortsname bedeutet in etwa „kleines Feld“, denn „lütz“ wird als „klein“ abgeleitet und „campen“ ist auf das lateinische Wort für „Feld“ zurückzuführen.
Lützow Lützow-Lübstorf. Zusammenlegung der ehemalig Ämter Lützow und Lübstorf/Alt Meteln am 1. Januar 2005. Aufgrund der Lage des Amtes unweit des Nordwestufers des Schweriner Sees spielt neben der Landwirtschaft der Fremdenverkehr eine wichtige Rolle. In Lützow befindet sich ein neogotisches Schloss mit Park im englischen Stil. Lützow: 1230 Lvzowe, 1271 Luthzowe. Lübstorf: 1209 Lubesdorf, 1273 Lubesdhorp. Dem Ortsname Lützow liegt einem altpolabischen Personennamen *L’utoˇs mit einem possessiv Suffix -ov, -o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als’Ort des L’utosˇ’rekonstruieren. Der Personenname geht auf einen zweigliedrigen Personennamen mit *L’ut im Erstglied zurück, dass zu altslawisch *l’uty ‘wild; streng, grausam’ gehört. Hier ordnet sich auch der Name der Luti(t)zen ein. Das Suffix -oˇs ist als sekundäre Diminutivbildung des Personennamens zu deuten. Lübstorf: Der Ortsname besteht aus einem slawische und einem deutsche Bestandteil und bezeichnet den ‘Ort des L’ubosˇ’. Die altpolabischen Personennamen geht vermutlich auf einen slawischen Vollnamen mit dem Erst oder Zweitglied *l’ub ‘lieb’ zurück und wurde entweder mit der deutsche Genitivendung -es oder als sekundäre Diminutivbildung des Personennamens mit dem slawische Suffix-oˇs abgeleitet. Der zweite Bestandteil des hybriden Ortsnamens ist das mittelniederdeutsch torf, hochdeutsch-dorf. So Lubmin, Landkreis Ostvorpommern, Eldenburg Lübz.
Lug (Pfalz) Lug wird in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III., ausgestellt am 7. September 1046 in Augsburg, erstmals urkundlich erwähnt. Zusammen mit dem Dorf Pillungisbach schenkte Heinrich den Weiler Lug, in der Urkunde Luoch genannt, dem Hochstift Speyer.
Dafür, dass Lug wesentlich älter ist, gibt es mehrere Indizien: Einerseits schreibt Heinrich III. in der Urkunde, dass er die beiden Dörfer bereits von seiner Großmutter Adelheid von Metz geerbt hätte, andererseits existierte in Lug zur Zeit der Schenkung bereits eine funktionierende Mühle.
Lugau (Erzgebirge) Die Stadt geht zurück auf ein deutsches Bauerndorf des ausgehenden 12. Jahrhundert, Stadt seit 1924. 1286 Lugk, 1438 zum Luge, 1482 Lugk, 1498 Lugaw. Altsorbisch *lug zu der häufigen Bezeichnung lug ‘Grassumpf ’ mit sekundärer Angleichung an d. Ortsname auf -a,-au. Auch der Landschaftsname Lausitz (Palatalisierung von -g zu -ˇz m Altsorbisch, im Deutch -s-) ist mit diesem Appellativum gebildet worden. So Laue, Ortsteil von Delitzsch.
Luhden Die Herkunft des Namens Luhden ist nicht vollständig geklärt und es existieren demnach mehrere Deutungsversuche. Die heutige Sprachforschung geht allerdings davon aus, dass der Name aus dem Altsächsischen stammt und von „hlüd“, mundartlich "lut"= „laut“ abgeleitet werden könne. Ein weiterer Ansatz, ebenfalls aus dem Altsächsischen, führt den Namen Luhden auf die Bildung eines Dentalsuffix zur Wurzel „leu-“, lut" zurück. Demnach könnte der Ortsname mit „Schmutz“ oder „Morast“ übersetzt werden.
Bei der Herkunft des Namens des Luhdener Ortsteils Schermbeck sind sich die Sprachwissenschaftler hingegen einig. Sie deuten ihn als eine Zusammenführung der beiden Worte „Scherm“, welches „rein“ oder „sauber“ bedeutet und dem altsächsischen Wort „Beeke“, welches „Bach“ bedeutet.
Luhe-Wildenau Die Entstehung des Ortes Luhe dürfte auf den „Schnittpunkt dreier Altstraßen“ zurückgehen. Entlang der Naab, von Regensburg ausgehend, verlief in Richtung Norden die an Schwarzenfeld, Nabburg, Pfreimd und Wernberg vorbeiführende Magdeburger Straße, die über Mitteldeutschland zur Wismarer Bucht führte. Diese wohl älteste Handelsstraße der Oberpfalz, die „bereits Claudius Ptolemäus aus Alexandrien im 2. Jahrhundert n. Chr. … benennt“, berührte Luhe. Von Nürnberg über Amberg und Luhe nach Eger verlief eine zweite Altstraße. Eine weitere „uralte Straße“,von Sulzbach kommend, führte über Luhe entlang des gleichnamigen Flusses nach Michldorf, Kaimling, Waldau und von da über Georgenberg nach Tachau.
Luhe wurde vor 1280 zum Markt erhoben, da es erstmals im Nachtrag über dieichsgüter Parkstein-Weiden-Floß zum Urbar des Vitztumamtes Straubing als Markt erwähnt wird. Der genaue Zeitpunkt der Markterhebung lässt sich aber nicht feststellen. Das Privileg des Mitte des 13. Jahrhunderts erhaltenen Marktrechts bestätigten 1331 Kaiser Ludwig der Bayer und 1383 Erzbischof Johannes VI. von Prag.
Luhnstedt
Luisenthal Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699–1772) erwarb 1752/53 eine südlich von Ohrdruf am Fuße des Kienberges im Amt Schwarzwald befindliche Kupfer-Schmelzhütte. Das benachbarte Hammerwerk, der Schwarzwälder Hammer, raffinierte das Erz zu Kupfer. Der Herzog benannte diese Ansiedlung am 1. Oktober 1753 zu Ehren seiner Frau Luise Dorothée von Sachsen-Gotha-Altenburg (1710–1767) in Luisenthal um.
Lumpzig
Lunden
Lunzenau Der sorbische Name des Ortes lautet *Łǫčnov- bzw. *Łǫčin- (dt. Siedlung eines Łǫk(a) oder Siedlung an einer Biegung, weil altsorbisch *łuk etwa Bogen bedeutet); es handelt sich um die südlichste Sorbensiedlung des sorbischen Kleingaues Rochelinzi (Rochlitz). 1170 wurde von deutschen Kolonisten neben dem bereits bestehenden sorbischen Weiler ein Reihendorf angelegt. Fünf Jahre später wurde Lunzenau als Besitz des Ritters Guntheros de Rohsberg (Gunther von Rochsburg) erwähnt. Im Jahr 1209 fand Hohenkirchen als für Lunzenau zuständige Pfarre Erwähnung. Lunzenau wurde im Jahr 1333 Stadtrecht verliehen. Sechs Jahre zuvor erfolgte die Ersterwähnung der Lunzenauer Muldenbrücke.
Aus der Stadtchronik; 1390: erste Kirche wird erwähnt.
Lupburg
Lustadt Lustadt zählt zu den ältesten Siedlungen des Landkreises Germersheim. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 773 im Lorscher Codex anlässlich der Schenkung von zwei Morgen Land in pago spirensi (im Speyergau) in Lustater marca (in der Gemarkung Lustadt) an das Kloster Lorsch. Im Jahr 985 wurde der Ort Opfer des Salischen Kirchenraubs.
Lutherstadt Eisleben Altthüringische dörfliche Siedlung, im 11./12. Jahrhundert königliches Tafelgut und Burg, 1180 Stadt, nach 1500 Anlage der Neustadt, Zentrum des Kupfererzbergbaus, Entwicklung zur bedeutendsten Stadt der Grafschaft Mansfeld. Geburt und Sterbeort von Martin Luther. 780–802 Isileiben, 9. Jahrhundert Islebe, 994 Islevo, 1362 Ysleiben. Bildung mit dem Grundwort -leben. Das Bestimmungswort enthält einen germanisch Personennamen Isi, Iso (zu altsächsisch ̄ısan ‘eisern’); also ist als Bedeutung eine ‘Hinterlassenschaft des Isi oder Iso’ anzunehmen. Die heutige Form zeigt die Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı > ei.
Lutter (Eichsfeld) Lutter wurde 1201 als Lutera oder Luttera erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt sehr wahrscheinlich vom gleichnamigen Bach Lutter, an dem der Ort liegt.
Lutter am Barenberge Lutter am Barenberge wurde 956 von Otto dem Großen als Teil des Stifts Gandersheim unter dem Namen Lutter gegründet. Der Name leitet sich vom Flüsschen Lutter ab, das hier fließt. Der heutige Namenszusatz am Barenberge tauchte bereits 1345 auf und diente der Unterscheidung von Lutter am Elm, das erst ab dem 14. Jahrhundert Königslutter hieß. Mit dem Barenberg ist der Burgberg direkt südlich des alten Ortskerns gemeint: Die niederdeutsche Ortsbezeichnung „Barberg“ ist gleichbedeutend mit dem hochdeutschen Wort „Burgberg“.
Lutterbek
Lutzerath
Lutzhorn Im Jahre 1255 wurde die Gemeinde erstmals erwähnt.
Lutzingen Der heutige Gemeindeteil Unterliezheim wurde mit seinem Kloster erstmals im Jahr 1026 als Liedesheim urkundlich erwähnt.
Luxem, 1023 Lukesingis, 1049 Luchesengeis, 1089 Luksenges.
Lychen Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte im Jahr 1248 als in Liechen. Die Schreibweise Lychen gilt für 1299 als nachgewiesen.
Markgraf Johann I. gründete 1248 die Stadt. Sie bekam eine sechs Meter hohe Stadtmauer und drei Tortürme, von denen das Fürstenberger Tor und das Stargarder Tor nur noch in einigen Teilen erhalten sind.
Lykershausen
Lyskirche, (Kirche in Köln) 1176 de Lisolfiskyrke, 1205-14 ecclesie Lysolfi.
Lutherstadt Wittenberg Die ersten verlässlichen Erwähnungen, die direkt auf das heutige Territorium der Stadt zutreffen, stammen aus den Jahren 973/1004. Dort werden die heutigen Ortsteile Pratau (Broth, 973) und Seegrehna (Grodisti, 1004) erwähnt. Die erste Erwähnung des Namens Wittenberg findet sich möglicherweise bereits im Jahre 1174, als ein Graf Thiedrich von Wittburc genannt wird, der offensichtlich der Burgmann des in einer Urkunde des Bischofs Balderam von Brandenburg für das Kloster Leitzkau um 1187 erwähnten burchwardum […] Wittenburg war, in dem ebenfalls eine Kirche erwähnt wird, die als Vorläuferin der heutigen Stadtkirche anzusehen ist. Die Entwicklung der Stadt ist eng verbunden mit der Politik der Askanier. Nachdem Bernhard von Sachsen 1180 die Herzogswürde von Sachsen erhalten hatte, erbte sein Sohn Albrecht I. das Gebiet um Wittenberg und die Herzogswürde Sachsens. Nach einer Urkunde vom 11. September 1227 errichtete seine Gemahlin Helena von Sachsen ein Franziskanerkloster, was auf eine bevorzugte Stellung der Gemarkung bei den Askaniern hinweist; das Kloster gehörte zur Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia). Ab 1517 trug vor allem die Verbreitung von Martin Luthers 95 Thesen dazu bei, dass Wittenberg eine hohe Anziehungskraft auf Gelehrte und Studenten ausüben konnte.
Als Beginn der Reformationsbewegung gilt gemeinhin der Anschlag der 95 Thesen Martin Luthers an das Eingangsportal der Wittenberger Schlosskirche im Jahr 1517. Ob der sogenannte Thesenanschlag aber tatsächlich stattgefunden hat, ist umstritten. Als Geburtsort der Reformation erlangte Wittenberg nach der Abkehr Luthers von der römisch-katholischen Kirche mit der Verbrennung der päpstlichen Kanonischen Rechte und der Bannandrohungsbulle Exsurge Domine des Papstes Leo X. vor dem Elstertor weitere Bedeutung durch die Ereignisse der Wittenberger Bewegung. Von Wittenberg, das scherzhaft als das „Rom der Protestanten“ bezeichnet wurde, gingen damit in der damaligen Zeit für die gesamte Welt entscheidende Impulse aus.
Maar, (Trier) 1146 de Lacu, germanisch mari-, Lache.
Maasbüll
Maasen
Maasholm Maasholm liegt auf der Südwestspitze der früheren Insel Oehe, die zusammen mit der Lotseninsel in der damals wesentlich breiteren Schleimündung lag. An der Südseite von Oehe gab es bereits eine Wikingersiedlung. Ende des 13. Jahrhunderts befand sich auf Oehe ein Jagdgebiet des dänischen Königshauses, 1588 wurde das adlige Gut Oehe gegründet. Im 17. Jahrhundert wurde eine etwas nordöstlich des heutigen Ortskernes liegende zum Gut Oehe gehörende Siedlung angelegt, der Ortsname wurde erstmals 1649 als Maes schriftlich dokumentiert. Früher wurde der Ort schlicht Mås (zu dänisch mose≈ Moor, feuchte Wiese) genannt und schon 1701 nach Überflutungen in den Bereich des höher gelegenen heutigen Ortskernes verlegt. Später wurde der Ortsname um -holm für Insel erweitert.
Machern Machern wurde erstmals im Jahr 1015 von Bischof Thietmar von Merseburg in seinen Chroniken als Mucherini erwähnt. 1268 wurden Machern und Brandis getrennt – von da an gibt es die selbstständige Pfarrkirche St. Nikolai zu Machern.
Macken, 1200 Makena, 1221 Machene.
Mackenbach Die Ersterwähnung von Mackenbach im Jahr 1281 geschah indirekt. In den Rheinpfälzer Urkunden Nr. 2089 im Hauptstaatsarchiv München wird ein Cunrat von Magkinbach genannt. Weitere Nennungen sind 1413 Jakop von Mackenbach, 1510 (Original) „ein waeg zu Machenbach“, Mackenbach, (Original) Mackenbacher bann , 1797 Mackenbach .
Der Ort ist um das Jahr 1000 entstanden, wurde aber erst im Jahre 1510 erstmals urkundlich erwähnt.
Mackenstein, (Dülken (1135 Macchenstein. Germanisch Makkon staina, Stein des Makko.
Mackenrode
Mackenrodt Innerhalb der Mackenrodt-Gebiete wurden einige archäologische Funde aus der Zeit der Treverer (die Treverer waren ein Volk gemischter keltischer und germanischer Abstammung, von dem sich auch der lateinische Name der Stadt Trier, Augusta Treverorum, ableitet) und Römer ausgegraben. Erst relativ spät ließen sich wieder Menschen – nämlich die Franken – an der oberen Nahe nieder. Bevor sich jedoch jemand niederlassen konnte, musste Land gerodet werden. Dies lässt sich sogar an Ortsnamen wie Mackenrodt, Hettenrodt und Algenrodt erkennen. Die Endung „rodt“ bezieht sich auf das Roden von Wald (im Deutschen gibt es noch ein Verb „roden“, das „roden“ im Sinne von „Bäume entfernen“ bedeutet).
Eine der ersten Maßnahmen dieser neuen Siedler war die Gründung von Kirchen; die in Birkenfeld und Brombach (siehe Niederbrombach, Oberbrombach) wurden bereits um 700 urkundlich erwähnt. Die alte Großgemeinde Idar dürfte ursprünglich mit dem Gerichtsbezirk Idarbann zusammengewachsen sein. Die Hinrichtungsstätte dieser Region befand sich an der Stelle, an der die Grenzen von Mackenrodt, Algenrodt und Idar zusammenfielen, eine Stelle, die auch heute noch in der amtlichen Katasternomenklatur den Namen Galgenberg – „Galgenberg“ – trägt.
Spätestens 1320 oder 1321 gehörte der Idarbann als Untertan zur Reichsherrschaft Oberstein. Dadurch wurde Mackenrodt erstmals urkundlich in der Hinrichtungsurkunde erwähnt.
Mäcking, (Waldbauer)mitten 1200 Mekkinchuson. Germanisch Makkingo husum, zu den Häusern der Leute des Makko.
Madfeld, (Arn) 1011 Matfeld.
Maestrup, (Greven) 1000 Moresthorpee. Germanisch Mauras porpa-. Siedlung des Maur.
Mähren Der Name des Landes hängt zusammen mit jenem des Hauptflusses March (latinisch Marus, althochdeutsch Maraha, slawisch Morava), die älteste Form des Volksnamens Marvani findet sich in den „Annales Einhardi“ zum Jahre 822.
Mähring
Märkisch Buchholz Die Besiedlung der Stadt aus deutscher Sichtweise wird in das 12. und 13. Jahrhundert gelegt. Dabei finden die ersten urkundlichen Nennungen im Konflikt der Markgrafen von Meißen mit dem Markgrafen aus askanischem Hause statt. Es wird vermutet, dass der Ort damals als Burgbefestigung mit einer angeschlossenen Siedlung angelegt war. Diese Vermutung wird durch die erste urkundliche Nennung belegt, welche die Gegend am 3. August 1301 als castrum et oppidum Bucholt beschreibt. Aus dem 13. und 14. Jahrhundert wurden bei Ausgrabungen zahlreiche Gegenstände des täglichen Bedarfs sichergestellt, aber auch die Überreste eines Wehrgrabens. Bis 1888 hieß die Stadt in amtlichen Veröffentlichungen und im Stadtsiegel in der Regel Buchholz. Die Bezeichnung Wendisch Buchholz wurde erst danach amtlich und tauchte zuvor nur in vereinzelten Veröffentlichungen auf.
Märkische Heide
Märkische Höhe
Märkisch Linden Die heutigen Ortsteile der Gemeinde gehörten seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin.
Märkisch Luch Barnewitz wurde im Jahr 1289 erstmals als Bornewitz urkundlich erwähnt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Buschow erfolgte im Jahr 1256. Garlitz als ältester Ortsteil wurde schon im Jahr 1161 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1307 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Möthlow.
Magdala Der Vorname Magdala stammt aus der Bibel. Er geht ursprünglich auf eine kleine Ortschaft mit dem aramäischen Namen Magdala am See Genezareth zurück, die ihren Ursprung in dem hebräischen Wort migdal für "Turm" hat, weshalb der Vorname Magdala mit "der Turm" oder etwas freier auch mit "die Erhabene" übersetzt werden kann.
Magdeburg, 952 Magadaburg, 950 Magedaburg, 1129 Magedeburgensis, germanisch mahapa, zu magap-, Jungfrau + burg, Burg.
Magstadt Siedlung aus der Zeit um 700, seit dem 13. Jahrhundert in Besitz der Tübinger und kam vor 1381/83 an Württemberg. Ratberg, Evangelische Kirche. (Kopie 12. Jahrhundert, Kopie 16. Jahrhundert) Magstat, (Kopie um 1204) Magestat, 1261 Magistat [Original]; Magstadt (1850). Der Name ist als ‘Wohnstätte des Ma ̄g’ zu deuten und gehört zu dem Personennamen Ma ̄g und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’. Die Anlehnung an Neuhochdeutsch Stadt ist sekundär.
Mahlberg, 10-1100 Malberke. Germanisch mapla-, Volksversammlung + berga, Berg.
Mahlstetten ie Gemeinde Mahlstetten wurde zum ersten Mal 1253 urkundlich erwähnt.
Maierhöfen m Jahre 1290 erfolgte die Erwähnung eines Maierhof in Riedholz, bereits 1474 Maigerhof ze Maigerhofen.
Maihingen Der Ort wurde 1251 erstmals erwähnt.
Maifeld, (Gau um Mayen) 633 in pago Magninse. 866 in pago Magininse. 888 in pago Meinifeld. Germanisch feldu-, entspricht hier Keltisch magos, Ebene.
Maikammer Drei Gemeinten: der anerkannte Luftkurort Sankt Martin, der anerkannte Erholungsort Maikammer sowie die Fremdenverkehrs Gemeinte Kirrweiler. In der Verwaltungsgemeinde an der südlichen Weinstraße dominieren Weinbau und weinverarbeitende Betriebe. Mediterranes Klimata lässt auch exotische Früchte wachsen. 1260Wernherus de Menkemere, 1264 de Meinkeimere, um 1320 in Meinkeimeren; Meycammer (1580). Neuzeitliche hyperkorrekte Erschließung eines im späten Mittelalter umgedeuteter Ortsname der ursprünglich auf den althochdeutsch Personennamen Mago zurückgeht und sowohl mit dem Suffix-ing(en) als auch analog zu Nachbarsiedlungen durch -heim erweitert worden ist: *Magingheim > *Meingheim > Meinkeim > Meinkeimer/Menkemer > Maikammer. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte der Leute des Mago’.
Mainaschaff Alemannische Siedlung, seit Beginn des 12. Jahrhundert war das Stift Aschaffenburg Grundherr in Mainaschaff. 980 Askafa, Ascafa, 1103 Aschapha. Entsprechend der Lage des Ortes bei der Mündung der Aschaff in den Main ist Mainaschaff ‘Aschaff am Main’ ein Kompositum aus den Gewässername Main und dnd Gewässername Aschaff, wodurch der Name von Waldaschaff im Spessart abgegrenzt wird. Zur Etymologie von Aschaff Aschaffenburg. Main, mittelhochdeutsch Meine, althochdeutsch Moin, lateinisch Moenus ist ein indogermanisch(-voreinzelsprachlich) Gewässername *Moinos, ursprünglich Verbalnomen zum Verb indogermanisch *mei‘ den Ort wechseln, gehen’ und bedeutet vermutlich ‘Fluss, auf/entlang dem man den Ort wechseln kann’.
Mainbernheim 889 erscheint in einer Urkunde des Königs Arnulf von Kärnten der Ort „bernheim“. Spätere Namensformen waren: 1000, Bernheim, 1230 Bernheim, 1303/1304 Bernhei(m) prope Kitzingen, 1312 Menbernheim, 1320 Bernheim prope Mogum, 1321 Meunberghei(m), 1322/23 Bernheim prope Ipfhouen, 1340 Moinbernheim, 1399 Meinbernheim, 1404 Meyn–Berenheim, 1508 Mainbernheim. Das Grundwort heim bedeutet Wohnung, Behausung, Heimstatt oder Aufenthaltsort. Das Bestimmungswort Bero weist auf den Personennamen hin. Die Lokalisierung erfolgte durch den Zusatz Main.
Aus dem Namen lässt sich die Entstehung der Siedlung als Heim des Bero in die Zeit der Fränkischen Landnahme datieren. Bero hatte wohl die Aufgabe, einen wichtigen Stützpunkt an der Heerstraße und späteren Reichsstraße als Königszinser zu sichern. Bei der Aufzählung von Gütern, die den Zehnten der Ernten abliefern mussten, wurde der Ort erstmals im Jahre 889 als „bernheim“ in einer Urkunde des Königs Arnulf von Kärnten erwähnt, der die Schenkung seiner Vorgänger Karlmann, Pippin und Ludwig des Frommen an den Bischof von Würzburg bestätigte.
Mainburg 825 Slegilespach, 1116–1137 Slegilpach, 1171–1181 (Kopie des 13. Jahrhundert) Slegelespach, 1220–1230 Sleilpac. Circa 1279–1284 neben Sleispach auch castrum Meinberch, 14. Jahrhundert Maynberch in parrochia Slaespach, 1482 Schleißbach, alias Maenberg, 1519–1521 lateinisch Maioburgium icum et arcem; Mainburg (1470). Grundwort des ursprünglich Gewässernamens, der zum Siedlungsname wurde, ist althochdeutsch bah, pach,-bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’,als Bestimmungswort kann manden Personenname beziehungsweise Beiname *Slegil erschließen, nämlich aus althochdeutsch slegil‘Klotz’.Grundwort des Burgnamens ist mittelhochdeutsch burc, -burg ‘umschlossener, befestigter Ort, Burg’, Bestimmungswort der Personennamen Meio, Maio.
Maingau, (Gau am Main) 922 in pago Moinacense.
Mainhardt
Mainhausen Entstanden im Jahre 1977 aus dem Zusammenschluss der Orte Mainflingen und Zellhausen, bei dem der Kunstname Mainhausen kombinatorisch durch eine Kontraktion der bisherigen Namensbestandteile gebildet wurde (Hainburg). Ersterwähnung von Mainflingen 775 anlässlich einer Güterschenkung an das Kloster Lorsch, das in der Folge noch mehrere Besitzungen erhielt. Seit dem Hochmittelalter gehört der Ort zum Erzbistum Mainz. Das erst spät bezeugte Zellhausen unterstand wie Mainflingen dem Erzbistum Mainz beziehungsweise den Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Die in der Nähe befindliche, nicht mehr erhaltene Zellkirche, ist erst im 14. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen und keine karolingerzeitliche Gründung. Mainflingen: 775 (Kopie) Manolfinger marca, 1383 Meinfelingen, 1489 Meynflingen. Zellhausen: 1329 [Original] Celhusen, 1439 Zelnhusin, 1532 Zellnhaußen. Der Ortsname Mainflingen zum Personennamen Mainolf, dessen Erstglied Main-, kontrahiert aus Magin (vgl. ahlthochdeutsch magan, megin ‘Kraft, Stärke, Macht’), nicht mit dem gleichnamigen Fluss in Verbindung gebracht werden darf. Die volksetymologische Umdeutung des Namens ist schon im Beleg des 14. Jahrhundert nachzuweisen. Der Ortsname Zellhausen soll der Sage nach darauf zurückgehen, dass sich die Bewohner der im 30jährigen Krieg zerstörten Dörfer Zell und Hausen zusammengetan und eine neue Siedlung gegründet hätten, welch beide Namensbestandteile in sich aufnahm. Stattdessen enthält das Bestimmungswort den Personennamen Zallo, dessen -i der Flexionssilbe in der anzusetzenden Form *Zallinhusen den Umlaut -a> -e bewirkte. Bei der späten Ersterwähnung ist flexivisches -n bereits ausgefallen. Als patronymischer-hausen-Ort dürfte Zellhausen schon im 8./9. Jahrhundert begründet worden sein.
Mainleus Der Ort wurde 1333 als „Leubs“ erstmals urkundlich erwähnt, 1398 erstmals als „Meynleubs“ zur Unterscheidung von dem in der Nähe gelegenen Kirchleus. Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Personennamen Ljuboslav ab.
Mainstockheim Der Name Main-stock-heim weist als Gründung in die Zeit der Fränkischen Landnahme um 800 nach Christi Geburt.
Anlässlich eines Grunderwerbs des Ebracher Klosters wurde der Ort 1140 erstmals erwähnt.
Maintal 1. Jahrhundert Moenum [Akkusativ] (Tacitus, Germanisch 28, in Kopie 9. Jahrhundert); 779 Moyn (Kopie des 15. Jahrhundert), 794 Moyna [Original], 989 a flumine Mogo (Kopie um 1160), 1347 by dem Meyne, 1366 Mayn [beide Oiginal]. Das Bestimmungswort führt auf die alteuropäisch Gewässernamegebung, die Wasserbezeichnis *mein-/moi-n-/mi-n zurück, wobei hier die Ablautstufe *moi nzugrunde liegt, auf die auch Flussname Man, polnisch Mien ́ oder das Appellativum lettisch main ̧a ‘Sumpf’ zurückgehen. Die frühe -oi-Schreibung zeigt, dass der Flussname erst nach Vollzug von indogermanisch oi > germanisch ai ins Germanisch kam, also nicht direkt aus indogermanisch-alteuropäisch Erbe, sondern später, wohl dem Keltisch, entlehnt wurde. Seit dem 11. Jahrhundert begegnet zunehmend mittellateinisch Mogus, Rückbildung aus Moguntia (Mainz), mit dem der Flussname irrtümlich etymologie verbunden wurde. In den seit 1330/40 fast nur noch deutschsprachigen urkundlich begegnet zuerst wieder Moyn / Meun, seit 1350 daneben zunehmend Meyn/Mein, selten das erst im 16. Jahrhundert häufigere Mayn. Die letzteren könnten durch die südhessisch Entrundungen (frühneuhochdeutsch oi [< mittelhochdeutsch üDer Name Main-stock-heim weist als Gründung in die Zeit der Fränkischen Landnahme um 800 nach Christi Geburt.
Anlässlich eines Grunderwerbs des Ebracher Klosters wurde der Ort 1140 erstmals erwähnt. ̄], z. T. auch mittelhochdeutsch öü > mundartlich ai) bewirkt, dazu eventuell durch Volksetymologie. Bezug auf Mainz (s. Bach) motiviert worden sein. Der neue Ortsname ist durch Konversion eines Landschaftsnamens gewonnen; ohnehin waren -tal-Namen Modenamen der Gebietsreform. So Wuppertal.
Mainz Ende 1. Jahrhundert v. Chr. als römisch Lager gegründet, wurde der Ort 297 n. Chr. erstmalig civitas genannt. In spätrömisch Zeit Hauptstadt einer Provinz, dann fränkisch Königshof und seit dem 8. Jahrhundert Sitz von Erzbischof, die im Mittelalter Kurfürst und Reichserzkanzler waren. Die Stadt wurde Sitz des kurmainzischen Territoriums, war aber von 1244 bis 1462 Freie Stadt. 1793 Mainzer Republik. Danach kam die Stadt mit Rheinhessen an das Großherzogtum Hessen. 1950 wurde Mainz anstelle von Koblenz Hauptstadt des neu gegründet Landes RP. 44 n. Ch. Mogontiacum, 6. Jahrhundert Mogontia, um 659 Magancia, 9./10. Jahrhundert Maginza, 13. Jahrhundert Megenze, 1315 Meynce, 1320 Meintz und Meintze. Der Ortsname liegt eine latinisierte Form des keltisch Personennamen Mogóntios mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im Akkusativ: ‘zum Hofgut des Mogontios’. Seit dem 6. Jahrhundert verkürzte Form. Der Ortsname könnte wegen des Wandels von -o zu -a schon im 1. Jahrhundert v. Chr. in das Germanisch entlehnt worden sein. Übernahme der spätlateinisch Aussprache -tsia schon in das Althochdeutsch, während Neuhochdeutsch -ai statt mittelhochdeutsch -ei und - ̄e auf die südostdeutsche Kanzleisprache im 15. Jahrhundert zurückgeht. Der Personennamen könnte von Mogon, einem keltisch Götternamen abgeleitet worden sein.
Maisach 793–806 (Kopievon 824) Meisaha, 1104–1137 Maisa, circa 1141–1147 Maisach. Das Grundwort des ursprünglich Gewässernamens, der selbst 853 als prope fluvium Meisaha belegt ist, ist althochdeutsch aha,-ach1 ‘Wasser, Wasserlauf, Fluss’, das Bestimmungswort wohl meisa ‘Meise’, sodass sich als Bedeutung ‘Fluss, an dem Meisen fliegen’ ergibt.
Maisborn Im Jahr 1275 wurde Maisborn erstmals urkundlich erwähnt. Es ist nachweisbar, dass es später im Besitz der Herren von Milwalt war, die 1330 den Trierer Erzbischof Balduin mit der Hälfte des Hofes Maisborn belehnten.
Maischeid=Großmaischeid und Kleinmaischeid, 1147 Metschet, 1204 Metscheit.
Maitenbeth Der heutige Gemeindeteil Etschloh wird 977 n. Chr., Maitenbeth (als Aetenpeth) erst 1315 n. Chr., zum ersten Mal in einem Freisinger Matrikel urkundlich erwähnt. Der Name Aetenpeth, setzt sich dabei aus „Aeten“ – einer Abwandlung des Namens Aite, der aus Agathe entstanden ist – und „beth“ – was Ruheplatz bedeutet – zusammen. Der Buchstabe M entstand wohl durch eine Verschmelzung eines (unbekannten) vorausgehenden Wortes mit dem Stammwort. Der Name Maitenbeth bedeutet also von sinngemäß „Platz an dem die heilige Agathe ruht“.
Maitzborn Man geht davon aus, dass Maitzborn bereits in fränkischer Zeit besiedelt war. Im Jahr 1304 wurde es erstmals urkundlich im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Malberg, 1042 Madelberch, 1052 Madelberc, 1115 Madelberg, 1152 Malberch. Germanisch mapla-, Volksversammlung, + berga-, Berg.
Malberg
Malbergweich, 981 Wihc. Als erste gesicherte Erwähnung ist ein Eintrag im Prümer Urbar unter dem Namen Wihc aus dem Jahre 893 anzusehen. Wihc ist aus dem lateinischen „Vicus“ = bewohnter Ort abgeleitet.
Im Mittelalter gehörte Malbergweich zur luxemburgischen Herrschaft „Malberghe“.
Malborn, 981 Malbru, 1030 Malbrun.
Malchin Bei slawische Fischersiedlung um 1220 Neuanlage einer deutsche Siedlung durch Fürsten von Werle, 1236 Stadtrecht. 1952–1990 Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. 1215 Malekin, 1236 ciuitatis Malchyn, 1300 Malghyn, 1316 Malkin; Malchin (1257). Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename oder *Malech, *Malach, *Maloch mit einem possessiv Suffix -in, zugrunde. Der zweite unbetonte Vokal fiel bei der Eindeutschung des Namens aus. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Malech, Malach oder Maloch’ rekonstruieren. Sowohl Kosename (von einem zweigliedrigen Vollnamen mit Mali m Erstglied) als auch würden auf slawische *mal‘ klein’ zurückgehen und wären dabei sekundäre Bildungen mit den Suffixen -ech, -ach, -och. So Malchow, Landkreis Müritz.
Malching Malching wurde zwischen 748 und 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Malchow Slawische Burg samt Siedlung, bei der um 1220 durch die Herzöge von Mecklenburg eine neue Siedlung angelegt wurde, 1235 Stadtrecht für Neu-Malchow, 1721 Errichtung einer Neustadt, wodurch bisheriges Neu-Malchow zu Alt-Malchow wurde; 1147 Malchou, 1164 Malachou, 1170 Malechowe, 1235 Malchowe; Malchow (1353). Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename *Malech, *Malach, *Maloch mit einem possessiv Suffix -ov, -o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Der zweite unbetonte Vokal fiel bei der Eindeutschung des Namens ebenfalls aus. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Malech, Malach oder Maloch’ rekonstruieren. Sowohl Kosename (von einem zweigliedrigen Vollnamen mit Mal im Erstglied) als auch würden auf slawische *mal ‘klein’ zurückgehen und wären dabei sekundäre Diminutivbildung mit den Suffixen -ech, -ach, -och. So Malchin, Landkreis Demmin.
Malente Um 1150 wird in der Gegend des heutigen Malentes im Zuge der Gründung des Bistums Oldenburg eine Ansiedlung errichtet, 1215 urkundlich erwähnt, 1955 Anerkennung als Kneippheilbad, 1996 Anerkennung Malente-Gremsmühlens als Bad und Heilklimatischer Kurort. 1215 Melente [Original], 1345 in parochia Malente; Malente (1433). Die Bezeichnis des Ortes geht wohl zurück auf den altpolabisch, altpolnisch Personennamen Milêta und kennzeichnet Malente so als ‘Ort des Milêta’. In vortonigen Silben wurde das /i/ zum /e/ und weiter zum /a/ gesenkt, wodurch sich der Wandel zum heutigen Malente erklären lässt.
Malgersdorf Der Ort Malgersdorf wurde erstmals 1135 urkundlich erwähnt. Der erste Besitzer und zugleich Namensgeber der Hofmark Malgersdorf war „Mengenhardus Madegeresdorf“. Danach residierten lange Zeit die Visler, aus deren Wappen die linke Hälfte des Gemeindewappens stammt: die doppelte goldene Krone mit der Getreidegarbe.
Malk Göhren Erstmals urkundlich erwähnt wurden Malke im Jahr 1158 und Gorne 1308.
Mallendar, (Vallendar) 1110 Malendre.
Mallerde, (Nieheim) 1036 Malrede.
Mallersdorf-Pfaffenberg Die Geschichte des Ortes Mallersdorf reicht vermutlich bis in die Römerzeit zurück, da die erste Burg, die dem Ort „Madilhardisdorf“ den Namen gab, auf den Resten eines römischen Kastells errichtet worden sein soll. Diese Burg war im Besitz von Mathilde von Lupburg, der 9. Äbtissin des Reichsstifts Niedermünster in Regensburg, die hier ausgedehnte Güter besaß und von deren Name sich „Mallersdorf“ letztendlich ableitet. Die Geschichte des Ortes Pfaffenberg reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. In einem Schutzbrief von Papst Eugen III. wird der Ort das erste Mal schriftlich erwähnt.
Malliß
Malsbenden, (Gemünd-Eifel) 1213 Malisbenet, Malisbende.
Malsdorf, (Oekoven) 1170—83 Malsdorp. Germanisch Maples porpa-, Siedlung des Maplo.
Malsburg-Marzell Marzell wurde erstmals im Jahre 1152 urkundlich erwähnt, Malsburg im Jahre 1301. Ältester Ortsteil ist jedoch Kaltenbach, das bereits 1095 erwähnt wurde und der Stammsitz der Herren von Kaltenbach war.
Malsch 1065 wird Malsch erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Benediktinerkloster Weißenburg im Elsass. Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbodo die Burg Waldenfels.
Malsch Malsch ist vermutlich eine Siedlung der Merowingerzeit und gehörte zum Weißenburger Besitz, ab 1256 im Besitz der Markgrafen von Baden, während der Reformation an Württemberg, 1603 als Tausch wieder an Baden. Goetheanum, St. Peter Kapelle, Kirche St. Cyriak, Stadtmühle. 1065 (Kopie 13. Jahrhundert) in Malsche, 1075 Malska [Original], 1207 Malisch [Original]; Malsch (1213). Der Name geht vielleicht auf einen Gewässername *Malsc-aha zurück; das Bestimmungswort könnte ein Adjektiv enthalten, das als norddeutsch malsc ‘mürbe, zart’ bezeugt ist und sich als althochdeutsch, mittelhochdeutsch malz ‘weich’ – ohne -k-Suffix – erhalten hat. Der Gewässername wäre dann auf den feucht-weichen Boden der Flusslandschaft bezogen und später auf die Landschaft selbst übertragen worden (-ach1). Als formale Parallele könnte Spöck (an der Pfinz) < Speccaha gelten. Möglich ist aber auch, dass wie im Gebirgsnamen Malschen (Bergstraße) ein Adjektivisch zugrunde liegt, das sich allerdings nur in aä. malsk ‘stolz, übermütig’ erhalten hat und in Ortsnamen und Flurname die Bedeutung ‘hochragend, steil’ trägt. So Malsch, Rhein-Neckar-Kreis, Mons Malscus (Melibokus), Berg im Odenwald.
Malzbüchel, (Köln) 1142-56 de Malzebukele, Malzebukel. 1159-69 in Malzbuchele. Germanisch malta-, Malz, + bugila, Hügel.
Malzmühle, (Aachen) 1215 partem molendini qui dicitur Malzmolen.
Malschwitz Der Ortsname ist sorbischer Herkunft und stammt von einem Personennamen Mališ oder Małyš ab (sorbisch mały = „klein“). Bereits vor dem Jahr 1000 wurde ein Milzener Fürstengut und nach 1000 ein königliches Tafelgut um Kleinbautzen und Preititz erwähnt. Die erste nachweisbare Erwähnung des Ortes als Malswiz stammt von 1225. Um 1430 wird Malschwitz als Rittersitz genannt.
Malsfeld Obwohl erst 1348 erstmals urkundlich als „Beysenvorte“ erwähnt, wird die Ortsgründung auf das 8. Jahrhundert geschätzt. 1603 wurde „Beysenfort“ ein Lehen von Philipp von Scholley.
Einer Sage nach leitet sich der Name Dagobertshausen vom Frankenkönig Dagobert I. ab, der an diesem Ort im Jahre 631 die Wenden geschlagen haben soll. Offiziell verwendet wird dieser Name aber erst seit 1747, davor waren auch „Dabelshusen“, „Dageboldishus“ und „Taboldshusen“ gebräuchlich.
Dagobert I. soll auch eine Kirche gestiftet haben, an deren Platz heute die um 1400 erbaute Wehrkirche steht.
Elfershausen wird erstmals 1253 urkundlich erwähnt, als der gesamte Ort vom Vizegrafen von Felsberg dem Kloster Breitenau zum Geschenk gemacht wurde.
Ostheim wurde zwischen 1145 und 1159 erstmals urkundlich erwähnt.
Sipperhausen wird 943 erstmals als Wüstung „Swidburg“, dann 1142 als „Swipergehusen“ urkundlich erwähnt.
Malterdingen Die erste sichere Erwähnung Malterdingens ist auf den 1. Juni 1098 datiert; die Urkunde trägt den Vermerk: Beneficium Diethalmi de Maltirtingin (das Lehen Diethelms von Malterdingen). Die Urkunde stammt aus dem Benediktiner-Kloster Allerheiligen (Salvator-Kloster) zu Schaffhausen (Schweiz). Darin wird festgehalten, dass das Kloster in Bahlingen am Kaiserstuhl ein Gut kaufte und die beiden Priester Diethelm und seinen Sohn Berthold von Malterdingen damit belehnte. Zu diesem Kauf hatten die beiden Priester 20 Silbermark gestiftet.
Mammelzen
Mammendorf 758–763 (Kopie von 824) Mammindorf, 1024–1031 Mammandorf, 1078–1098 Mammendorf. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Siedlung’, Bestimmungswort der Personennamen Mammo.
Mamming In der Nähe Ausgrabungen eines keltischen Oppidums, 844 Erwähnung als Königsgut. 844 Mandechingon, 1092–1095 Mandihhin, 11. Jahrhundert (Kopie von 1281) Manching, 1142 Mantinchingen, 1263 Maenchingen, 1303 Maeniching, 1343 Maeching, 1381 Mannching. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Mandicho zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Manching Die Pfarrkirche St. Peter befindet sich mit ihrem Ostteil auf einer noch heute erkennbaren Bodenerhebung, die nordsüdlich ausgerichtet, das Ufer der Paar in einem Abstand von rund 70 Metern begleitet.
Eine erste Erwähnung findet das frühmittelalterliche Manching am 4. April 844 n. Chr. als „Mandechingon“. Damals beschenkte Ludwig der Deutsche (ca. 806–876) das Benediktinerkloster Sankt Emmeram in Regensburg mit einem Gut in Manching. Der Names des Ortes leitet sich wahrscheinlich von einem bajuwarischen Fürsten namens Mandicho ab.
Mandel, 962 Mannendal. Germanisch Mannon dala-, Tal des Manno. (mann-, Mann)
Mandelbachtal 1239 Mandelbach, 1370 Mandelbach. Gemeinte, die im Rahmen des Gebiets und Kreisreform des Saarlandes 1974 aus acht ehemals selbstständigen Orten (Bebelsheim, Bliesmengen-Bolchen, Erfweiler-Ehlingen, Habkirchen, Heckendalheim, Ommersheim, Ormesheim, Wittersheim) entstand. Bei dem Namen der Gemeinte handelt es sich ursprünglich um einen Bachnamen. Auch wenn in der nahe gelegenen Vorderpfalz an vielen Stellen die Mandel (Prunus communis) gedeiht, kommt für das Erstelement des Bachnamen diese Deutung nicht in Frage. Das Erstglied mandel lässt sich auf althochdeutsch mantala, mittelhochdeutsch mantel, in der mitteldeutsch Form mandel ‘Föhre’ zurückführen. Alternativ lässt sich auch das im Rhein-frankische mundartliche Mande-, Mandel ansetzen, welches die Korbweide bezeichnet (‘Bach, an dem Weiden standen’). Der Name des Baches, der einige der Ortsteil der Gemeinte durchfließt, dient als Bestimmungswort zu dem bei solchen Neuschöpfungen häufig verwandten Grundwort -tal. Der Gewässername ist als Siedlungsname ab dem 13. Jahrhundert in der heute üblichen Schreibung überliefert. Der bereits mittelalter belegte Ort Mandelbach ist h. ein Teil des Dorfes Habkirchen. Der Ortsteil der Großgemeinde mit Namen auf-heim und-ingen sind durchweg merowingische, früh belegte Gründungen. Der Siedlungsname Bolchen < *Bolliaco ist ein bereits galloromanischer-(i)acum-Name (vgl. in Lothringen Boulay-Moselle/Bolchen, Département Moselle). Habkirchen ist bereits 819 (Apponis ecclesia) belegt, 1046 als Zentralort einer Grafschaft an der Blies (comitatu Happinchiricha) erwähnt.
Mandelbeck, (Lagershausen) 1016 Mandelbike.
Mandern, Im 10. Jahrhundert veranlasste das Trierer Kloster St. Matthias erste Rodungen im Bereich des heutigen Mandern. Der Ort wird 1097 als Mandro erwähnt, die Schreibweise entwickelte sich weiter über Mandera (12. Jahrhundert) und Mandre (13. Jahrhundert) zu Mandern. 1225 Mandra, Mandre.
Manderscheid (Islek) Bekannt sind die Oberburg und die Niederburg. Beide Burgen symbolisieren die Geschichte der Gegend, die von zwei Machtblöcken kontrolliert wurde. Die Oberburg gehörte zum Kurfürstentum Trier, die Niederburg und die meisten umliegenden Gemeinden waren von Luxemburg abhängig. Die Niederburg war die Stammburg der Grafen von Manderscheid.
Manderscheid (Südeifel) Die Grafen von Manderscheid als Lehnsträger der Luxemburger waren hier Vögte des Klosters Echternach und saßen in der Grafschaft Manderscheid bis 1794. Seit dem 19. Jahrhundert ist Manderscheid Kneippkurort. 1998 Stadtrecht. 973 Mandrescheit, nach 1132 Mandersceat, 1147 Mandelskeid, 1201 Manderscheyt. Alter Flurname mit althochdeutsch mandar, mandel ‘Fichte; Kiefer, Föhre’, mittelhochdeutsch mantel ‘Föhre’ im Bestimmungswort, das Grundwort-scheid, althochdeutsch sceit, mittelhochdeutsch sceid, bezeichnete wahrscheinlich die Grenze eines Waldes oder eines Höhenzuges. Das Wort kann aber auch für Wald selbst stehen. Demnach könnte der Ortsname als ‘Siedlung an einer Kiefernwaldgrenze’ gedeutet werden.
Manhagen
Manheim, (Köln) 898 Mannunhem. Germanisch Mannon haim, Wohnung des Manno.
Mannebach Mannebach wird 1336 zuerst erwähnt. 1350 ist ein Thylgen von Mannebach Lehnsmann der Grafschaft.
Mannebach
Mannheim Mannheim ist eine Siedlung aus karolingischer Zeit und gehörte zum Lorscher und Wormser Grundbesitz, 1720 verlegt Kurfürst Karl Philipp seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und legt den Grundstein für das Mannheimer Schloss, 1731–1778 Residenzstadt. Schloss, Jesuitenkirche. 766 (Kopie12. Jahrhundert) Mannenheim; Mannheim (1262). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt der Personennamen Manno zu Grunde: ‘Siedlung des Manno’. Die Mundartform Manm dürfte vom Insassennamen Mannemer her beeinflusst sein.
Mannstedt
Mannweiler-Cölln
Mansfeld Wohnsitz der Eltern Martin Luthers. 973 Mannesfeld [Original], 1133 Hogerus de Mandesvelde [Original], 1135 Hogerus de Mansfeld, 1286 in villa Mansvelt [Original]. Bekannt ist die von Bechstein überlieferte Sage, wonach der Name auf dem Ausspruch Kaiser Heinrichs „Das ist des Mannes Feld“ beruht. Tatsächlich Bildung aus mittelhochdeutsch, althochdeutsch man ‘Mensch, Mann’ mit dem Grundwort-feld. Wenig wahrscheinlich ist hingegen ein Personennamen Manno oder Manni zu altsächsisch man ‘Mann’ oder ‘Mond’, da Personennamen in Namen auf -feld in der Regel nicht erscheinen. Obwohl die Sage die Etymologie des Namens trifft, werden sich die durch sie berichteten Ereignisse so nicht abgespielt haben. So Mansfeld, Ortsteil von Putlitz, Landkreis Prignitz, (wohl eine Namenübertragung von hier); Mansfelde (in der früheren Neumark) // Lipie Góry, Woiwodschaft Lebus, Polen; Manhagen, Kreis Ostholstein.
Manstedten, (Geyen) 1051 Manstede.
Mantel
Manubach
-mar. Das Appellativum ist gemeingermanisch, allerdings mit unterschiedlicher Stammbildung und verschiedenem Genus, altsächsisch meri feminin, althochdeutsch mari / mer(i) Maskulinum / Neutrum, mittelhochdeutsch mer Neutrum, mittelniederdeutsch m ̄er Neutrum ‘Meer, stehendes Gewässer, Sumpf, Quelle’ (< indogermanisch *mari/ *mori-). Das Wort gehört zu den sehr alten Stellenbezeichnis wie-lar oder-loh(e). In den Siedlungsname hat sich die -a Form durchgesetzt (Weimar). Von -mar hat sich durch eine besondere dehnstufige Ableitung („Vrddhi“-Bildung) über althochdeutsch / mittelhochdeutsch muor, altsächsisch / mittelniederdeutsch mo ̄r die im 17. Jahrhundert ins hochdeutsch übernommene norddeutsch Form Moor / -moor ‘Sumpf, stehendes Gewässer’ entwickelt, die in Flurnamen und Siedlungsname mit dem gleichbedeutenden, aber etym. eigenständigen Moos / -moos (< althochdeutsch / mittelhochdeutsch mos Neutrum ‘Moor, Sumpf’) korrespondiert (Mosbach, Neckar-Odenwald-Kreis; Todtmoos, Landkreis Waldshut).
Marbach am Neckar Erstmals 972 genannt, im 10. und frühen 11. Jahrhundert ein Zentrum bischöflich speyerscher Territorialpolitik, 1009 Markt und Münzstätte, zwischen 1244 und 1282 Erhebung zur Stadt, Oberer Torturm, Alexanderkirche. 972 (Kopie 13. Jahrhundert) Marcbach, 1009 (Kopie 13. Jahrhundert) Marcbach, 1244 Marpach [Original]; Marbach (13. Jahrhundert). Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -bach und dem Bestimmungswort althochdeutsch marca, mittelhochdeutsch marke ‘Grenzgebiet’. Die inlautende Dreierkonsonanz -rcb wird durch Ausfall des -c erleichtert. Das Motiv der Namengebung ist in der circa 2 km südlich verlaufenden Grenze zwischen den Bistümern Konstanz und Speyer zu suchen; da marca das Grenzgebiet im Gegensatz zur Grenzlinie (Neuhochdeutsch Grenze) bezeichnet, spricht der Abstand zur Bistumsgrenze nicht gegen die Deutung. So Markdorf, Bodenseekreis.
Marbeck, (München) 1000 Marckalu, mitten 1200 Marcoppe. Altgermanisch Gewassername Markapo-, zu Marko- die Sumpfige (zu Irisch merg, faul, wozu auch germanisch broka-, keltisch braco,- Sumpf)
Marburg Bald nach 1122 Errichtung der Burg durch die Grafen von Thüringen (Vorgängerbau 11. Jahrhundert), seit 2. Hälfte 13. Jahrhundert Erweiterung zum repräsentativen Fürstenschloss, um 1180 landgräfliche Stadtgründung, 1311 borg und stad: erste Stadtrechtsverleihung, seit 1264 Residenz der hessisch Landgrafen, 1222 maior ecclesia (Marienkirche, heute Lutherische Pfarrkirche), 1228 Gründung des Franziskus-Hospitals durch Elisabeth von Thüringen, aufopfernde Krankenpflege, 1231 ihr Tod, 1235 Heiligsprechung, 1235–1283 Bau der frühgotisch Elisabethkirche (Grabeskirche), bedeutender Wallfahrtsort bis zur Reformation; 1235 Schule bezeugt, 1527 Gründung der ersten protestantischen Hochschule durch Landgraf Philipp („Philipps Universität“) auf der materiellen Basis der säkularisierten Klöster, 1529 Marburger Religionsgespräch (Luther, Zwingli). 1929 Ockershausen, 1974 achtzehn weitere Orte eingemeindet; kreisfrei seit 1929 bis 30. 6. 1974. 1138/39 de Marburg, 1194 Martburgensis moneta, 1227 Marcborch, 1233 Marhpurc. Zusammensetzung von althochdeutsch marca, mar(c)ha, mittelhochdeutsch mark(e) ‘Grenze, Grenzgebiet’ und-burg.
March March (1973). Der neue Gemeindename geht auf einen zunächst nur mündlich überlieferten Flurname Marchhügel zurück, der sich auf ein zwischen Holzhausen und Hugstetten gelegenes Flurstück bezieht. Als Bestimmungswort gilt althochdeutsch marca, mittelhochdeutsch marke ‘Grenzgebiet’, hier in der Bedeutung ‘abgegrenztes Gebiet, Mark oder Dorfgenossenschaft’. Eine solche „March“ bilden in der Mundart die fünf Dörfer Buchheim, Hochdorf, Holzhausen, Hugstetten und Neuershausen.
Margetshöchheim Der ursprüngliche Name Hochheim besteht aus dem althochdeutschen Adjektiv hôch und dem althochdeutschen Wort heim. Später wurde der Name der Kirchenpatronin Margareta von Antiochia hinzugefügt, um den Ort von Veitshöchheim auf der gegenüberliegenden Mainseite zu unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1153 Hocheim. 1330 Hochheim sanctae Margarethae, 1362 Margreten Hoecheim, 1373 Sant Margarethen Hochheim, 1376 Margarethenhoecheim, 1378 Margetenhocheim, 1461 Margrethocheim, 1590 Margethochheim, 1801 Margetshoechheim, 1820 Margetshöchheim.
Mariaposching Der Raum im weit nach Süden ausladenden Donaubogen um Mariaposching, seit dem Spätmittelalter auch Heiwisch genannt.
Urkundlich erstmals nachzuweisen ist der Ort Pasuhhinga = Mariaposching im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Niederaltaich durch Herzog Odilo um 741 n. Chr.. Der Agilolfinger Herzog übergab hierbei fünf Höfe und die Kapelle aus seinem Besitz an das Kloster als Gründungsausstattung.
Marienberg Neben dem eingegangenen mittelalter Dorf Schletta seit 1521 als Bergbaugründung neu angelegte Stadt, 1523 Stadt und Bergrecht. 1521 (neue Bergstadt) zue Schletten, 1523 (Sankt) Marien Berg, 1530 Berg-Stadt Marienberg. Bergbaugründung, angelegt neben dem eingegangenen Dorf Wüstenschletta unter dem Schutz der Gottesmutter. So Marienau, Ortsteil von Mülsen, Landkreis Zwickau, Marienbrunn, Ortsteil von Leipzig, Marienthal, Ortsteil von Zwickau. Der Raum im weit nach Süden ausladenden Donaubogen um Mariaposching, seit dem Spätmittelalter auch Heiwisch genannt.
Urkundlich erstmals nachzuweisen ist der Ort Pasuhhinga = Mariaposching im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Niederaltaich durch Herzog Odilo um 741 n. Chr. Der Agilolfinger Herzog übergab hierbei fünf Höfe und die Kapelle aus seinem Besitz an das Kloster als Gründungsausstattung. Bereits in den ältesten erhaltenen Güterverzeichnissen der Wittelsbacher Herzöge, datiert um 1301 n. Chr., ist im Gericht Mitterfels das Amt Haebisch - Heibisch, später Amt Posching, als herzoglicher Verwaltungssitz mit einem Schrannengericht in Hundldorf genannt. Im Zuge der Neuorganisation des Königreichs Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde 1808 die politische Gemeinde Mariaposching mit den Ortsteilen Mariaposching als Verwaltungssitz, der ehemaligen Hofmark Loham, Hundldorf, Fahrndorf, Sommersdorf und den zwei Mühlen im Moos gebildet. Die Pfarrkirche Mariä Geburt zählt zu den wenigen schriftlich belegten Kirchen aus der Zeit vor 800 n. Chr. und gehört heute zur Pfarrei Oberwinkling. Über das Aussehen und die Größe dieser "Capella" ist bis heute nichts bekannt. Sehr wahrscheinlich war die erste Kirche ein Saalbau, aus Holz errichtet und mit einem Rechteckchor versehen.
Marienburg, (Zell, Koblenz) 1145 castrum in monte sancte Marie.
Marienfels, 1031 Mariuelis. Germanisch mari-, See + falisa, Fels.
Marienfließ Das Kloster liegt im Ortsteil Stepenitz der Gemeinde Marienfließ.
Marienfließ war nach den Mönchsklöstern Zinna (1171), Lehnin (1180) und Dobrilugk (1165/1184) die vierte Klostergründung unter dem Namen der Zisterzienser im märkisch-lausitzschen Raum. Die Klosterstiftung erfolgte 1230 durch den Ritter und edlen Herren Johann Gans zu Putlitz als Familienkloster und fand am 12. August 1231 durch Bischof Wilhelm von Havelberg ihre Bestätigung.
Marienhafe Die Ortschaft Marienhafe wurde 1424 aufgrund eines Bremer Schiedsspruches als Marienhoff gegründet. Die dort gelegene Kirche besteht jedoch schon seit dem 13. Jahrhundert. Sie war wegen des ursprünglich knapp 80 Meter hohen kastenförmigen Turmes und ihrer drei Kirchenschiffe bekannt. Die Wattflächen „Leybucht“ und „Kuipersand“ (vor Marienhafe in der Emsmündung bzw. in deren Übergang zur Nordsee gelegen) beziehen ihren Namen von der alten dreischiffigen Marienhafer Großkirche. Ihr Turm und alle drei Kirchenschiffe waren auf der Nordseite mit Kupfer („Kuiper“ = friesisch-niederländisch für Kupfer) und auf der Südseite mit Schiefer („Ley“=altdeutsch für Schiefer) gedeckt, sodass die Kirche von See her durch den wechselnden Blick auf die Kupfer- und die Schieferseite für Eingeweihte einen Hinweis auf die auch bei Niedrigwasser befahrbar bleibenden Priele und sonstigen Wasserflächen gab. Ohne dieses Sonderwissen waren der Ort und sein tideabhängiger Hafen vom Meer her uneinnehmbar.
Marienhausen Es gibt eine gewisse Verwirrung über das Jahr des ersten urkundlichen Dokuments über Marienhausen, welches den 2. Februar 1302 als Datum nennt. Die Jahreszahl rechnet sich nach dem so genannten „Trierer Stil“, d. h. ein neues Jahr wurde erst an Mariä Verkündigung am 25. März begonnen. Also beginnt die erste urkundliche Erwähnung nach unserer Zeitrechnung im Jahr 1303. In der Urkunde verzichtete ein Heinrich, Sohn eines Egmans aus Marienhausen (Egmans de Mergerinhusin), auf Güter der Abtei Rommersdorf.
Marienheide 1417 Mergenheyde, 1450 up der Mergenheide. Ursprünglich mundartlich Form des Personennamen Maria und das Grundwort -heide.
Marienmünster Altenbergen dürfte zur Zeit von Kaiser Karl dem Großen (748–814) gegründet worden sein. Sankt Martin war der Nationalheilige der Franken und die Kirche in Altenbergen wurde ihm geweiht. Altenbergen fand die erste urkundliche Erwähnung im Archidiakonatsverzeichnis, das den Pfarrort als zum Sitz Steinheim gehörend ausweist. Im Jahr 1324 wurde die Pfarrei Altenbergen von Bischof Bernhard V. von Paderborn an das Benediktinerkloster Marienmünster übergeben. Born hieß früher Elbrachtessen, Elbrechsen, Elbrexen und Elbexter und gehörte ehemals den Grafen von Schwalenberg, die im 13. Jahrhundert ihre dortigen Besitztümer dem Kloster Marienmünster verkauften oder schenkten.
Bredenborn. Die früheste Besiedlung fand vermutlich schon im 7. oder 8. Jahrhundert statt. Urkundliche Erwähnung fand Bredenborn erstmals im Jahr 1128 unter dem Namen Bredinburne im Zusammenhang mit der Stiftung des Klosters Marienmünster durch Graf Widukind von Schwalenberg. Bremerberg zählte dem Corveyschen Schenkungsregister aus dem 9. und 10. Jahrhundert zufolge zu den ältesten Besitzungen des Stiftes. Der Ortsname entwickelte sich aus den früheren Bezeichnungen Breme, Bremen und Lüttekenbremen.
Eilversen hieß im späten Mittelalter Eilverdessen und wird erstmals in den Corveyer Lehnsregistern des Abtes Erkenbert in Zusammenhang mit einigen dortigen Höfen genannt. Großenbreden ist, ebenso wie Kleinenbreden und Papenhöfen, um 1600 aus dem Dorf Wenden entstanden. Der Ort wurde in den Registern des Klosters Corvey um 980 als Wynithun erwähnt.
Hohehaus hieß im Mittelalter Dungen und wird schon um 825 in den Corveyer Güterschenkungsregistern erwähnt.
Kollerbeck ist geschichtlich eng mit der in der Nähe liegenden Oldenburg verbunden. Erstmals urkundlich erwähnt wird Kollerbeck in einem Verzeichnis der Güter, die Erzbischof Philipp von Köln im Jahr 1184 für die Kirche erwarb.
Marienrachdorf 1190 wurde der Ort erstmals als Rachdorf urkundlich in Zusammenhang mit einem Rorich von Rechdorf erwähnt, der sich nach seinem Herrschaftssitz Freirachdorf so nannte. Den Ursprung des Ortes führt man auf frühe fränkische Siedlungen zurück. Der ursprüngliche Name Rachdorf bedeutet Dorf des Racho und unterlief im Laufe der Zeit einen vielfachen Wandel. So hieß der Ort Maroraychdorf im frühen 14. Jahrhundert, hundert Jahre später Matraichdorff um 1426 und Marck(t)rachdorf(f) in den Jahren 1513/1550 mit der Bedeutung „an der Mark (Grenze) liegendes Rachdorf“ im Unterschied zu den Nachbarorten Freirachdorf und Brückrachdorf. Die Bedeutung des Zusatzes ging in den folgenden Jahrhunderten verloren, und der Ortsname wurde 1739 nach der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 1325 erstmals erwähnt, aber vom Stil her aus dem 12. Jahrhundert stammend, als Mariae Rachdorf und später als Marienrachdorf umgeändert.
Mariental, 1176 Vallis sancte Marie.
Marienwerder
Maring-Noviand, 1100 Marancum, 1152 Maranc, 1177 Marang.
Marisfeld
Mark, (Hamm, Arn) 1000 Markaa, 1169 Marke. Germanische Gewässername Marko-, die Sumpfige.
Markdorf Markdorf ist eine merowingerzeitliche Tochtersiedlung von Bermatingen, seit 1356 hohe Gerichtsbarkeit, Bischofschloss, Hexenturm, Ober und Untertor, Latschebrunnen, Gehrenbergturm. 817 Maracdorf [Original], um 1150 (zu 1079) castellum Marchtorf; Markdorf (1288). Es handelt sich wohl um eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -dorf und dem Bestimmungswort althochdeutsch marca, mittelhochdeutsch marke ‘Grenzgebiet’, hier in der Bedeutung ‘abgegrenztes Gebiet, Markoder Dorfgenossenschaft’ für einen Ort an der Grenze der Mark. So Marbach am Neckar, Landkreis Ludwigsburg, Mardorf, Ortsteil von Homberg (Efze).
Marke, 1195 Marca, 1203 Markaa.
Markersdorf 1360 wird die Gemeinde Markersdorf erstmals urkundlich in einer Stiftungsurkunde im Görlitzer Stadtbuch erwähnt. Markersdorf wurde wahrscheinlich nach dem Ortsgründer „Markwart“ benannt.
Schon um das Jahr 980 soll in Jauernick die erste Kirche errichtet worden sein, wobei sich das Dorf zu einem Wallfahrtsort entwickelt haben muss.
Markfeld, (Datteln) mitten 1200 Marcfelde.
Markgröningen Um 750–802 (Kopie 1150–1165) Gruninga, 779 (Kopie um 828) Gruoninga, 12./13. Jahrhundert Gruningen, Gru ̊ningen, Grue ningen [Original]; Markgröningen (1540). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen *Gruoni: ‘bei den Leuten des Gruoni’. Die lautliche Entwicklung beruht auf Umlaut von uo zu üe und anschließend mundartlicher Senkung zu öe. Der differenzierende Zusatz Mark kann sich wie in Marbach wegen der in unmittelbarer Nähe verlaufenden Bistumsgrenze auf althochdeutsch marca, mittelhochdeutsch marke ‘Grenzgebiet’ beziehen. So Neckargröningen, Ortsteil von Remseck am Neckar.
Markkleeberg 1212 de Cleberc, 1484 Klebergk, 1606 Marck Klebergk. Bildung mit dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch kl ̄e ‘Klee’ und dem Grundwort-berg, demnach ist die Bedeutung als ‘mit Klee bewachsene Erhöhung’ o. ä. zu beschreiben. Später trat der Zusatz Mark ‘Grenze, Randgebiet’ (Lage in der Feldmark beziehungsweise an der Grenze des Amtes Leipzig) hinzu. So Kleedorf, Ortsteil von Bad Brambach.
Mark Landin
Marklkofen Das bedeutende Adelsgeschlechts der Zachreisen besaß seit mindestens 1410 das mittlere Schloss und später auch das untere Schloss in Marklkofen. Das Ortsadelsgeschlecht der Poxauer war im Mittelalter auch in Marklkofen reich begütert.
Marklohe 1239 Lehen der Herren von Wölpe, 1314 der Herren von Münchhausen und Hoya, 1316 Sitz eines Mindener Oberhofes für das Archidiakonat Lohe und Sulingen, 1931 Umbenennung in Marklohe, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Marklohe, Balge und Wietzen. 1239 Lon [Original], 1241 parrochie Loo [Original], 1587 Loh [Original]. Der Ortsname beruht auf dem Simplex altsächsisch lo ̄h ‘Wald’, mittelniederdeutsch lo ̄ ‘Gehölz, Gebüsch; Waldwiese, Grasanger’ (vgl. Grundwort-loh[e]), im Erstbeleg im Dativ Plural, der die Siedlung vom namengebenden Wald unterschied, später im Dativ Singular Lohe. Die Umbenennung im Jahr 1931 erfolgte wohl zur Abgrenzung von Lohe ö von Nienburg; sie folgt der Erwähnung eines Versammlungsortes Marclo (zu altsächsisch marka ‘Grenze, Grenzgebiet’) in der Lebensbeschreibung des Heiligen Lebuin (Vita Lebuini, 9./10. Jahrhundert): in media Saxonia iuxta fluvium Wisuram ad locum qui dicitur Marclo ‘mitten in Sachsen an der Weser bei einem Ort namens Marclo’, den man offenbar mit Lohe identifizierte. So Lohe in den Landkreis Celle, Cloppenburg, Emsland, Cuxhaven; Kreis Soest; Kreis Rendsburg-Eckernförde und Dithmarschen.
Markneukirchen Um 1200 entstandenes deutsche Dorf mit Herrensitz, benannt nach einem egerländischen Rittergeschlecht (Nothaft), Marktflecken im 13. Jahrhundert, seit 1800 bis h. Zentrum des Musikinstrumentenbaus. 1274 de Newenchirchen, 1378 Nuwenkirchin (dictum Nothaft), 1582 des Marckts Neukirchen, 1720 Neukirch. Möglicherweise ist der Name des Ortsgründers Not(t)haf(f)t (zu mittelhochdeutsch no ̄thaft ‘Armut, Elend, Mangel habend’) der ältere Name des Ortes, der durch den durch den Bau einer neuen Kirche motivierten neuen Namen allmählich verdrängt wurde. Zur Unterscheidung von zahlreichen anderen Orten namens Neukirchen ‘zur neuen Kirche’ wurde der Zusatz Markt vorangestellt.
Markranstädt In der Nähe des mittelalter Dorfes Altranstädt um 1170/80 angelegte Marktsiedlung des Markgrafen von Meißen, 1354 Städtchen, 1791 Stadt. 1213 Ranstede, 1287 in Ranstete forensi, mit Bezug auf Markt (lateinisch forum), 1355 Marktranstete. Eventuell zu d. Rand für eine am Rande liegende Siedlung, doch könnte auch ein Personenname etwa Ranno im Bestimmungswort vorliegen. Zur Ausspracheerleichterung wurde -kt in Markt zu Mark vereinfacht. Das Grundwort -städt-stedt ist in diesem Gebiet vereinzelt.
Marksuhl Mark an der Fluss Suhl.
Marktbergel
Markt Berolzheim In der Regierungszeit des Kaisers Trajan entstand dort eine römische Siedlung der Provinz Rätien; in der Flur Steinhausäcker fand man eine römische Villa. Im 6. Jahrhundert kam es nördlich einer bereits bestehenden Siedlung namens Benzing auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfbaches mit Berol(t)sheim zu einer weiteren Besiedelung, vielleicht als Sitz eines fränkischen Sippenführers namens Berolt oder Berolf. Der Name des neuen Orts ging im Laufe der Zeit auch auf die Ursiedlung über. Wohl schon im 11. Jahrhundert entstanden zwei Pfarreien, die zum Bistum Eichstätt gehörten und seit der Reformationszeit evangelisch-lutherisch sind. 1129 und später erschien der Ortsname als Peroluesheim, 1167 als Berolteshaim.
Ab dem 11. Jahrhundert hatte der Ort drei Adelssitze (Burgen), das am Waldrand stehende, wohl auf römischen Grundmauern errichtete Steinhaus am Goppelt, das als erstes der Burgen abging, ein erstmals 1326 erwähntes „stark bewehrtes Wasserhaus“, die Burg Berolzheim, das spätere Untere Schloss, das gegenüber der „wahrscheinlich im 8./9. Jahrhundert an der Stelle eines keltisch-römischen Heiligtums“ erbauten Kapelle (und heutigen Pfarrkirche) St. Michael lag, und das Obere Schloss nahe der St.-Marien-Kapelle, von der 1183 über eine Weihe berichtet wurde und die 1352 als St.-Bartholomäus-Pfarrkirche erschien.
Markt Bibart
Marktbreit Jungsteinzeitliche, hallstattzeitliche und keltisch Siedlungsspuren; auf dem heutigen Kapellenberg ein Legionslager der Römer aus augusteischer Zeit, Besiedelung durch die Franken; bezeugt erst ab Mitte des 13. Jahrhundert, 1557 Verleihung des Marktrechts; unter der Herrschaft der Familie Schwarzenberg zu Beginn des 18. Jahrhundert einer der Haupthandelsorte am Main. 1819 Stadtrecht. 1250 (Kopie 14. Jahrhundert) Prauthe, 1256 Brovthe(diese Belege können sich auch auf Obernbreit beziehen), 1258 Broite, 1311 Nidernbreuth, 1562 Undernbreit, 1594 Marktprayt, 1627 Marktbreit. Der unterscheidende Zusatz Marktdient wie früher Nidern und Undern zur Unterscheidung von dem weiter oberhalb am Breitbach gelegenen Obernbreit. Die älteren Schreibungen schließen einen Zusammenhang mit dem Substantiv mittelhochdeutsch brût ‘Braut’ ebenso wie mit dem Adjektivisch breit aus. Für den in der Literatur vorgeschlagenen Zusammenhang mit urslawische *brodч ‘Furt’ liegt der Ort zu weit westlich von allen nachgewiesenen slawischen Ortsnamen n. Ob der Name ursprünglich Siedlungsname oder Gewässername ist, muss offenbleiben. Ein althochdeutsches Wort *brouta ist nicht nachgewiesen.
Markt Einersheim Der Ort hieß im 9. Jahrhundert EinJirihesheim bzw. Einheresheim. Das Grundwort ist althochdeutsch heim, was Wohnung, Behausung, Heimstatt oder Aufenthaltsort heißt. Als Bestimmungswort kommt der Personenname EiniJirih dazu. Spätere Namensformen waren: 1144 „Einresheim“, 1148 „Enrsheim“, 1182 „Enersheim“, 1258 „Einrisheim“, 1263 „Emerichesheim“, 1270 „Einresheim“, 1297 „Enricheshain“, 1319 „Enershei(m)“, 1340 „Ernsheim“, 1349 „Ennersheim under Speckfeld“, 1376 „Eynresheym“, 1407 als Einersheim, 1530 „Marck Eynersheimb“, 1550 „Marck Aynersheim“, 1801 „Markteinersheim, Limburg-Speckfeldischer Marktflecken“, 1973 „Markt Einersheim“.
Markt Erlbach Der Ort wurde 1132 als „Erlehe“ erstmals schriftlich erwähnt. Die ehemalige Königshube hatte sich bereits vor 800 vom Königshof Riedfeld gelöst. Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen Flurnamen ab. Er besteht aus Erle mit dem Kollektivsuffix –(e)he und bedeutet Erlengehölz. Der ursprüngliche Ortsname wurde 1169 als „Erlahe“ letztmals belegt. Bereits 1136 wurde der Ort „Erlebach“ genannt, d. h. mit Bezug auf den Bach. Seit 1350 ist die Form „Markterlbach“ belegt. Im Jahr 1911 wurde der Gemeindename amtlich von Erlbach in Markt Erlbach geändert.
Marktgraitz ie Gemeinde wurde in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1071 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Gemeinde hieß ursprünglich Graitz. Im Jahr 1894 wurde ihr Name amtlich in Marktgraitz geändert.
Marktheidenfeld Besitz des Klosters Fulda und später der Grafen von Wertheim, 1612 Übergang an das Hochstift Würzburg. 9. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Heidenefelt, circa 1102 (Kopie des 15. Jahrhundert) Heidenfelt, 1311 Heidenvelt, 1342 Heydenfelt, 14. Jahrhundert Heidenvelt am Mewn, 1750 Marktheidenfeld. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist althochdeutsch felt,-feld ‘Ebene, Flachland, Weideland, Fläche’; als Bestimmungswort ist das Adjektivisch *heid ̄ ın‘ reichan Heidekraut, mit Heidekraut bewachsen’ zu erschließen. Der Zusatz mittels Markt weist auf den Rechtsstatus des Ortes.
Markt Indersdorf 972–976 Undesdorf, Undiesdorf, 1130 Undiesdorf, 1255 Vndestorf, 1330 Vnderstorf, 1478 Yndersdorf, circa 1481 Inderstorf, 1796 Indersdorf, 1888 Markt-Indersdorf. Grundwort ist althochdeutsch-dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut Dorf ’, Bestimmungswort der Personennamen Undeo, der im 9. Jahrhundert in der Nähe bezeugt ist. Die Zusatzbezeichnung Markt weist auf die Rechtsstellung hin.
Marktl
Marktleugast Die erstmalige urkundliche Erwähnung Marktleugasts war im Jahr 1329. Der Ort Marktleugast (früher Lubigast) gehörte in den ältesten Zeiten dem Kloster Langheim. Dies ist in Dekreten Kaiser Ludwigs IV. von 1329 und 1331 belegt, durch welche den Äbten zu Langheim das Recht zugesprochen wurde, in Leugast das Blutgericht auszuüben.
Marktleuthen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Marktleuthen als „Leuken“ im Jahr 1314. Damals übereignete Heinrich der Ältere, Vogt von Plauen, dem Kloster Waldsassen Güter im Ort. Ihre Entstehung verdankt die ursprünglich zum Herrschaftsbereich der Burg Epprechtstein bei Kirchenlamitz gehörende Siedlung ihrer Lage an einer von mehreren Altstraßenzügen genutzten Egerfurt.
Markt Nordheim Der Ort wurde 1231 als „Northeim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort des Ortsnamens ist heim (mittelhochdeutsch für Haus, Heimat), das Bestimmungswort ist nort (mittelhochdeutsch für Norden). Ortsnamen mit Richtungsangaben finden erst im Spätmittelalter Verwendung. Dass der Ort erst in dieser Zeit gegründet wurde, wird auch durch dessen relativ ungünstige Lage im hügeligen Gelände abseits eines Flusses unterstrichen. Fruchtbare Regionen wurden bereits im Frühmittelalter während der Fränkische Landnahme besiedelt. Ein Ort aus dieser Zeit ist das vier Kilometer weiter südlich am Ehebach gelegene Herbolzheim. Nordheim bedeutet also das nördlich von Herbolzheim gelegene Haus.
Marktoberdorf Reihengräberfunde aus der Mitte des 6. Jahrhundert, Marktrecht seit 1453, Sitz des hochstiftischen Pflegamts Oberdorf, bischöflich Schloss ab Anfang des 16. Jahrhundert, Fendt und Co. bildet den industriellen Schwerpunkt. Circa 1150 Oberintorf, 1312 Oberndorf, 1321 Oberdorf; Markt Oberdorf (1898). Grundwort-dorf. Bestimmungswort Ober-. Der Name scheint eine Gegensatzbildung zu Altdorf (seit dem 11. Jahrhundert belegt) zu sein. Markt ist unterscheidender Zusatz zu anderen Oberdörfern.
Marktoffingen Seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war der Ort als Lehen des Augsburger Domkapitels im Besitz der Grafen von Oettingen, zuletzt der Linie Oettingen-Wallerstein.
Marktredwitz Bis 1339 Reichsmarktflecken, 1339 von Kaiser Ludwig dem Bayern an das Kloster Waldsassen übereignet, 1340 an die Reichsstadt Eger verkauft, seit 1384 stadtähnliche Rechte, 1907 Stadterhebung. Um 1135 Radewize [Original], 1221 Radeuuiz [Original], 1271 Redwiz [Original]; MarktRedwitz (1904). Dem Siedlungsname liegt die slawische Grundform *Radovici zugrunde, die mit dem patronymischen Suffix -ovici (< -ov+ -ici) von dem Personennamen *Radч abgeleitet ist. Die Bedeutung der Grundform kann mit ‘Siedlung der Leute des Radч’ angegeben werden. Durch i in der dritten Silbe ist a zu ä umgelautet worden. Diesen bei unserem Siedlungsname meist mit e verschrifteten Sekundärumlaut spiegeln auch æ im Beleg 1366 Rædwitz und a: in mundartlich ra:wɐds wider. Der erst sehr spät bezeugte und in der Mundartlich nicht gebräuchliche Zusatz Marktdiente wohl nicht zur Unterscheidung von dem heute in Marktredwitz aufgegangenen Oberredwitz, 1314 Oberredwitz, sondern zur Hervorhebung des Status des Ortes. So Redwitz a. d. Rodach im Landkreis Lichtenfels, Reg.-Bez. Oberfranken; Radovice, Tschechien. Radowice.
Markt Rettenbach Der Raum um Rettenbach ist seit dem 6. und 7. Jahrhundert besiedelt. Urkundlich wird erst 1152 ein „Rotinbach“ in den Ottobeurer Klosterbüchern erwähnt. Ein Ortsadel wird noch 1315 mit Berthold von Rettenbach genannt.
Marktrodach
Marktschellenberg Marktschellenberg war nach Berchtesgaden (Gründungsort und Sitz des Klosterstifts) der zweite Hauptort des Berchtesgadener Landes. Die Gebietsfläche des Berchtesgadener Landes entsprach ab 1155 dem Kernland des Klosterstifts Berchtesgaden, das 1380 zur Reichsprälatur Berchtesgaden und 1559 zur reichsunmittelbaren Fürstpropstei Berchtesgaden erhoben worden war. 1191 erstmals erwähnt, wird der Ort „schellenberch“ 1211 zum ersten Mal schriftlich bezeugt.
Marktschorgast Die früheste Erwähnung eines Ortes namens „Scoregast“ stammt aus dem Jahr 1109, als es dort bereits eine Pfarrkirche und einen Markt gab. Der Name „Scoregast“ könnte slawischen Ursprungs sein.
Der Ort ist nach der Schorgast benannt, einem 19 km langen Bach, der hier entspringt und in den Witte Main mündet.
Markt Schwaben Besitz der Grafen von Wasserburg, im 13. Jahrhundert Übernahme durch die Wittelsbacher. 1100–1115 Suaben, 1113–1121 Suabun, circa 1165 Swaben, 1373 Schwaben, 1329 Swaben burch und marcht, 1928 Markt Schwaben. Aventin verwendete 1519–1521 die latinisierte Form Sueviam Vicum. Dem ursprünglich Personengruppennamen liegt wohl eine Pluralform des Stammesnamens Svab, Svabo zugrunde. Als Erklärung ergibt sich somit ‘Siedlung bei den Schwaben, bei den Angehörigen des Schwabenstammes’.
Marktsteft
Markt Taschendorf Aus der Zeit von 850 bis 550 v. Chr. gibt es Funde von Hügelgräbern in der Gegend. Etwa um das 9. Jahrhundert n. Chr. wurde Taschendorf gegründet.
Im Jahre 1285 wurde der Ort als „Toschendorff“ erstmals urkundlich erwähnt, 1311 mit dem Zusatz „inferior“ (das untere) und 1340 mit dem Zusatz „Nidern“ zur besseren Unterscheidung von dem westlich gelegenen (Ober-)Taschendorf. 1500 erhielt Taschendorf das Marktrecht, 1599 wurde es erstmals „Marck Doschendorff“ genannt. Der Ortsname ist ein slawisch-deutscher Mischname: Das Grundwort ist das mittelhochdeutsche dorf, das Bestimmungswort wahrscheinlich der slawische Personenname Toš.
Markt Wald
Marktzeuln Marktzeuln ist als thüringisch-fränkische Gründung in der Mitte des achten Jahrhunderts eine der ältesten Ortschaften am Obermain. Der Name Zeuln, vom Althochdeutschen cyl herkommend, bedeutet Dickicht bzw. Gesträuch. Zeuln (Cylen) ist dementsprechend als Ansiedlung am Uferdickicht der Rodach zu bestimmen. Im Jahr 1070 wurde Cylen in einer Traditionsnotiz des Bamberger Bischofs Hermann I. über eine Schenkungsurkunde der Gräfin Alberada von Banz erstmals urkundlich erwähnt, mit der sie Cylen und sechs weitere Ortschaften dem Bamberger Bischofsstuhl übereignete. Im Bamberger Urbar A heißt es 1327 im Hinblick auf die Grundherrschaft des Bamberger Bischofs: „Episcopalis est Zeuln“.
Markvippach Erstmals wurde der Ort im Jahr 802 urkundlich erwähnt. Sämtliche Erwähnungen aus dieser Zeit können jedoch nicht zweifelsfrei einem bestimmten Siedlungsort zugeordnet werden. Die zusätzliche Ortsbezeichnung „Mark“ zum Namensstamm Vippach ist erstmals in einer erhaltenen Urkunde für das Jahr 1221 nachweisbar. Eine Deutung des Namens erklärt ihn verstümmelnd aus Sanct-Margarethenvitpeche, woraus dann Martvippeche wurde. Im Rechts- und Sachinhalt einer Urkunde des Ernestinischen Gesamtarchivs wird unter Urkunden-Nr. 4311 ein villicus Albertus de Marctvipeche als landgräflicher Richter genannt.
Markvippach wuchs aus einem Ober- und einem Unterdorf zusammen. Der Ort war zeitweise der Sitz der Herren von Schloßvippach, neben diesen hatten auch die Vitzthume von Eckstedt hier ein Rittergut.
Marl (Dümmer) 1000 Meronhlare. Germanisch? + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Marl (Ruhrgebiet) Kirchdorf im kurfürstlich-kölnischen Vest Recklinghausen, Um 900 in Meronhlare, 1228 Marle, 1244 Marlere. Bildung mit dem Grundwort -hlar ‘Hürde’. Bestimmungswort ist eine Bezeichnung für ein weibliches Pferd, angelsächsisch meriha, meria. Der Ortsname kann als ‘Mährenhürde’, Pferch für Stuten, gedeutet werden.
Marloffstein
Marlow
Marmagen, (Aa) +300 Marcomago, +365 Marcomagus. Keltisch marko-, Pferd + magos, Feld, Markt.
Marne
Marnerdeich
Marnheim m Jahre 774 wurde Marnheim erstmals urkundlich im Lorscher Codex als Mawenheim erwähnt. Wahrscheinlich ist die Gegend als Siedlungsgebiet aber noch älter, wie Funde in der Umgebung belegen. Im Jahre 1135 wird Marnheim dann Mouwenheim genannt, wie eine Urkunde eines gewissen Arnold von Mouwenheim bezeugt.
Marnitz 1275 wurde Marnitz als Merniz erstmals urkundlich erwähnt. Herzog Albrecht erwarb 1358 Burg und Land Marnitz.
Der Name stammt vom altslawischen mirŭ für Frieden ab und bedeutet so der friedliche Ort oder deutet auf den Lokator Miron hin, also Ort des Miron.
Jarchow wurde erstmals im Jahr 1323 als Gargowe urkundlich erwähnt. Der Name stammt vom altslawischen grahŭ für Erbse, der Name bedeutet also Erbsenort.
Leppin wurde im Jahr 1604, (Leppinische Glashütte) erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort dürfte aber wesentlich älter sein. Der Ort bekam seinen Namen vom slawischen Lokator Lêpa von lêpŭ (Der Schöne), also Ort des, der Lêpa.
Maroldsweisach
Marolterode
Maroth, 994-1008 Mannechenroth. Im Jahr 1344 wurde Maroth erstmals urkundlich erwähnt. Maroth war einst zweigeteilt. Zeugen der ehemaligen Teilung von Maroth, früher bekannt als Malre, Maillrode, Mairot und Moort, und Hausen, früher bekannt als Huissen, Isenburgshausen und Trierischhausen, sind die beiden Ausreißer, die noch heute zu sehen sind. Das Gemeindegebiet ist auch heute noch nicht vollständig zusammenhängend, und außerhalb des Hauptgebiets der Gemeinde liegen zwei Exklaven, die nur über das Gemeindegebiet von Marienhausen bzw. Dierdorf erreichbar sind. Im Zuge der kommunalen Neustrukturierung wurde 1972 die Verbandsgemeinde Selters gegründet, der Maroth angehört.
Marpingen Im Mittelalter hatten die Grafen von Blieskastel hier Besitz. Das sog. Hiwwelhaus von 1712 in Alsweiler ist das älteste noch erhaltene Bauernhaus im Saarland. Um 1084 castellum Marpedinum, 1235 Marpedingue, 1258 Merpedingen, 1532 Merpingen. Der Siedlungsname ist mit dem germanisch Ableitungssuffix-ingen gebildet. Dieses Suffix drückt die Zugehörigkeit zu einer im Erstglied genannten Person aus. Indem eine -ingen-Ableitung, die zunächst eine Gruppenbezeichnung ist, in den Dativ Plural gesetzt wird, wird ein lokativisch Bezug hergestellt und es entsteht ein Siedlungsname (‘bei den Leuten des ...’). Der -ingen-Name Marpingen lässt sich auf eine Ausgangsform *Ma ̄ribodingas zurückführen; der Personennamen Ma ̄ribodo im Erstglied setzt sich aus germanisch *m ̄erja Adjektivisch ‘bekannt, berühmt, hervorragend’ (> althochdeutsch ma ̄ri) und germanisch *budo ̄n Maskulinum ‘Bote’ (> althochdeutsch boto) zusammen. Die heutige amtliche Form des Namens geht wohl auf eine synkopierte Form *Marbdingen mit nachfolgender Erleichterung der Dreikonsonanz zurück, vgl. 1532 Merpingen in einer französisch Originalurkundlich Die mundartliche Form zeigt in der ersten Silbe den wegen des folgenden i im Suffix umgelauteten Vokal, der in den historischen Schreibungen vorherrscht.
Marquartstein Die Gründung der Burg Marquartstein fällt in das Jahr 1075 und fand durch den Chiemgaugrafen Marquardt statt.
Marsberg=Obermarsberg. Entstanden aus dem durch Erzbergbau bedeutenden Horhusen im Diemeltal (jetzt Niedermarsberg) und einer s gelegenen Siedlung (jetzt Obermarsberg) bei einem 772 errichteten Kloster. Dieses lag auf der Anhöhe der sächsischen Eresburg und eines sächsischen Heiligtums. Um 1200 planmäßiger Ausbau zur Stadt. Zu 772 Erisburgo, zu 784/85 Merespurg; 1293–1300 Marsbergh dictus Mons Martis, 900 Horohusun, 1185 Harehusen, 1201 Horhusen. Horhusen enthält das Grundwort-hausen; das Bestimmungswort ist mit altsächsisch horo ‘Schmutz’ zu verbinden, was auf Motivierung durch sumpfige Bodenverhältnisse nahe der Diemel schließen lässt. In Marsberg, zuerst latinisiert Mons Martis (seit 1200), liegt der Bergname Eresberg mit dem Grundwort -berg (vgl. 1176 Eresberch) vor. Der Anlaut M entstand aus falscher Trennung eines Gefüges *tom Eresberge > *to Mersberge (vgl. noch 1412 beider Stette tho dem Berge). Die Form Meres ist im zugehörigen, mit dem Grundwort-burg gebildeten Namen der Eresburg früh bezeugt und wurde bis ins 15. Jahrhundert verwendet. Die gelehrte Verbindung mit dem Kriegsgott Mars wurde durch die Konsonantenfolge M-rs-, die militärische Rolle der Burg und die seit dem Altsächsisch mögliche Senkung von -e> -a vor -r (Mers> Mars-) begünstigt. Obwohl die Erzvorkommen an eine Bildung mit einem Wort für ‘Erz’ denken lassen, sprechen gegen altsächsisch arut (althochdeutsch aruz) lautliche Gründe, gegen altsächsisch/mittelniederdeutsch ̄er n. ‘Erz’ die dann anzunehmende Flexion im Genitiv Singular, die in einem Ortsnamen dieses Alters sehr ungewöhnlich wäre. Nach Neumann ist das Bestimmungswort mit dem adjektivischen Superlativ altsächsisch ̄erist-, althochdeutsch ̄erest-, altenglisch ærest ‘der erste, bedeutendste’ zu verbinden und als „rühmende Bezeichnung“ durch die militärische und religiöse Bedeutung des Ortes motiviert. Für den Ausfall des -t in der Lautfolge -stb sind appellativische Parallelen im Althochdeutsch belegt, z. B. erisporinni ‘Erstgeburt(srecht)’. Auch der im 8./9. Jahrhundert belegte, unorganische Anlaut H hat in der althochdeutsch Schreibung h ̄erist eine Parallele, wobei auch altsächsisch, althochdeutsch heri ‘Heer’ eingewirkt haben mag. Vom 16.–18. Jahrhundert wird für Obermarsberg eine durch die Lage der Stadt motivierte Bezeichnung Stadtberg(e) verwendet, die jedoch Mersberg/Marsberg nicht verdrängt.
Marschacht Das ursprüngliche Kirchdorf wird urkundlich erstmals im Jahre 1216 als „Hachede“ erwähnt. In dieser Urkunde von 1216 gewährte der Graf Albrecht von Orlamünde, Statthalter des dänischen Königs Waldemar II., den Bürgern von Hamburg an einigen Zollstätten Befreiung vom Zoll, darunter auch in Hachede. Im Ratzeburger Zehntregister von 1230 lautet der Name des Kirchspielortes „Hagede“, wobei diese Schreibweise offenbar die ältere Lautform des Ortsnamens widerspiegelt. Zugrunde liegt eine Bildung aus der altsächsischen Flurbezeichnung *hag-: „Umzäunung, Gehege, Hecke, Weideplatz“ und dem weitverbreiteten Ortsnamensuffix -ithi, -ithja (*hag-ithi > *hag-ede). Aufgrund der Namensbildung kann auf eine erste Besiedlung spätestens im 9. Jhdt. geschlossen werden. Eine Änderung des Flusslaufes zerschnitt den Ort in zwei Teile, wodurch das nördlich der Elbe gelegene ältere Hacht an der Geest (Geesthacht) und ein südlich der Elbe gelegenes jüngeres Hacht an der Marsch (Marschacht) entstanden. Es wird angenommen, dass die Zerschneidung des alten Dorfes durch den Elbstrom bereits im 12. Jahrhundert geschehen sein könnte. Die endgültige Trennung dieser beiden Orte soll sich spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts vollzogen haben, als die gemeinsame Kirche in der Elbe (zwischen 1230 und 1258) versank. Wahrscheinlich besaß Marschacht bereits 1258 eine eigene Kirche, denn der Vertrag über die Kultivierung des Sumpfgebietes aus dem Jahre 1258 beschreibt die Ausdehnung des Sumpfes von Bleckede bis zum Kirchspiel Hachede („palus a Blekethe vsque ad ecclesiam Hachede“), womit das Hacht in der Marsch gemeint sein dürfte. Ein eigenes Kirchspiel Hachede südlich der Elbe ist 1308 belegt. Die Bezeichnung Marschacht erscheint erst im Jahre 1428
Martensrade
Martfeld Martfeld wurde im 12. Jahrhundert gegründet und gehörte wie die gesamte Samtgemeinde im Mittelalter zur Grafschaft Hoya, was sich im Gemeindewappen der Samtgemeinde widerspiegelt: Die Grafen von Hoya führten eine Bärenklaue in ihrem Wappen Waffen.
Marth
Marten, (Dortmund) 962-71 Martine, 1100 Marthenni. Altgermanisch marpanja-, zu marpu-, Marder?
Martental, (Laubach bei Kaisersesch) 1141 Martildal 1145 in valle martirum.
Martinsberg, (Trier) 1 Hälfte 1200 in monte sancti Martini.
Martinsberg, (Xanten) 1116 montem sancti Martini.
Martinroda
Martinsheim
Martinshöhe m Jahre 1325 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1681 wurde der Ort als Mertinshöhe bezeichnet und 1738 als Mertenze.
Martinstein An einer Engstelle im Nahetal und einem alten Flussübergang entstand im Hochmittelalter eine kleine Siedlung im Großgemeindegebiet von Simmern unter Dhaun (heute Simmertal). Es dauerte jedoch noch 1518, bis dieses Dorf ein eigenes Gemeindegebiet erhielt, das heute das kleinste in Deutschland ist. Im Jahr 1340 errichtete Erzbischof Heinrich von Mainz in seiner Fehde mit dem Waldgrafen von Dhaun eine kleine Burg über dem Dorf. Im Jahr 1342 wurden ihm sogar Stadtrechte verliehen.
Marwick, (Bislich) 1144 Merewich. Germanisch mari-, Lache + wika-, Tochtersiedlung.
Masburg, (Koblenz) 1051 Massenbreith, 1200 Massenpret. Germanisch Matson brakti-, Berg des Matso.
Masholder, (Trier) 981 Mazzolthere, 1030 Maszoltre. Germanisch matuldrja-, Kollektiv zu matuldra. Maßholder.
Marxen Marxen wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt. Frühere Schreibweisen sind Marsem (1239), Marxem (1450) und Marksen (um 1800). 1450 gehört Marxen zum Goh Salzhausen. Zum Teil lassen sich frühere Besitzer der alten, heute noch existierenden Höfe bis in das Jahr 1540 (Klaas Hus) zurückverfolgen.
Marxheim
Marxzell Der Ort Marxzell, auch Zell oder Zeller Mühle, wurde erstmals 1255 urkundlich erwähnt. Damals stand dort eine Mühle des Klosters Frauenalb, zu dem der Ort auch gehörte.
Marzhausen Westerwaldkreis. Die erste urkundliche Erwähnung als Mertzhausen geht auf das Jahr 1346 zurück, wahrscheinlich abgeleitet vom Namen Martin oder Meinhard.
Neu-Eichenberg. Die älteste bekannte Erwähnung von Marzhausen erfolgte unter dem Namen Martharahuson im Jahr 973. Anlässlich eines Gütertausches durch das Kloster Helmarshausen wurde der Ort in der Schreibweise Maretegenhus dann im Jahre 1120 erwähnt. Aus Martakeshusen bezogen 1222 die Grafen von Everstein den Zehnten und überließen diese Einkünfte dem Erzbistum Mainz.
Marzling
Masburg Um 1050 wurde Masburg, lange Zeit kurtrierischer Besitz, erstmals urkundlich erwähnt.
Maselheim 1245 wurde Maselheim erstmals in einer Urkunde erwähnt, als Besitz eines Rudolfus de Masilhain (Rudolf von Masilhain) an das Kloster Heggbach überging. Zur Namensherkunft wird vermutet, dass im 6. oder 7. Jahrhundert ein alemannischer Siedler mit Namen Masalo zu siedeln begann.
Maßbach Die Stadt wurde erstmals 770 urkundlich erwähnt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Einwohner von Massbach und Umgebung in die Vereinigten Staaten aus und ließen sich im Jo Daviess County, Illinois, nieder. Sie nannten ihre Siedlung im Derinda Township „Massbach“ nach ihrem Heimatdorf.
Massenbachhausen Die erste Besiedlung von Massenbachhausen geht vermutlich auf die Kelten zurück, von denen Siedlungsspuren aus dem 4. oder 5. Jahrhundert v. Chr. im Gewann Ziegelweg gefunden wurden. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Lorscher Codex, in dem für das Jahr 773 eine Schenkung auf Schwaigerner Gemarkung in Husen an das Kloster Lorsch belegt ist. Weiteren frühen Besitz am Ort hatten das Ritterstift Odenheim und das Stift Wimpfen. Über die Schenkung eines Theodricus (Dietrich; † 792) von Gütern auf Schwaigerner Gemarkung erhielt der Ort im 12. und 13. Jahrhundert zeitweilig den Namen Titrichshusen oder Dietershausen, später bezeichnete man den Ort in Abgrenzung zu gleichnamigen Orten als Hausen bei Massenbach.
Massen-Niederlausitz
Masserberg Masserberg wurde am Ende des 17. Jahrhunderts gegründet. Damit gehört der Ort zu den jüngsten Siedlungen des Rennsteiggebietes.
Massing
Maßweiler Die erste Erwähnung fand Maßweiler im Jahr 1304 anlässlich eines Streites von Graf Walram I. von Zweibrücken mit seinem Bruder Eberhard. Maßweiler besaß mit Reifenberg eine gemeinsame Gemarkung und war gegenüber der Abtei Wörschweiler zehntpflichtig. Der Hitscherhof im Süden Maßweilers geht auf ein 1295 erstmals erwähntes Dorf Hizhusin zurück, das 1563 eingegangen war. Auch der Ort Mulenhusin ist 1295 erwähnt. An dessen Stelle erbaute der Müller Faust 1705 die heutige Faustermühle. Das 1440 genannte Knyswilre ist Vorläufer der Kneispermühle.
Mast, (Ammeloe) 1000 Marseti. Germanisch mari-, See, Lache +sati, Sitz.
Mastershausen Prof. Dr. Haubrichs schreibt: Die älteste Bezeugung des Namens ist unzweifelhaft in der Urkunde der Königin Richeza von Polen aus dem Ezzonenhause von 1056 für Brauweiler (Mittelrhein Urk.buch I Nr. 343) zu sehen, in der sie ihre bedeutenden Güter um Klotten bei Cochem verschenkt, darunter eben auch eine zweifellos unfreie Person namens „Welferus de Malestreshusen“ („-um“ ist Akkusativ). Weitere Ortsnamenformen finden wir bei W. Jungandreas; a. 1056 „Malestreshusen“, um 1220 „Malsterhusen“, um 1250 „Mastershusen“, um 1307/54 „ecclesia de Mastershusen“ etc. a. 1569 „Mastershusen“, a. 1592 „Masterßhausen“.Die sprachliche Entwicklung führt mit Schwund des Nebensilbenvokals > „Malster(s)-“, dann mit Assimilation der Lautgruppe [ls] > [s] zu „Masters-“. Die weitere Entwicklung im Dialekt zu „Mastersch, Masdasch“ entspricht der anderer -husen/-hausen-Orte im Moselfränkischen.
Die älteste Form „Malestres-husen“ ist sehr wertvoll. Sie enthält einen Personennamen „Malester“ im Genetiv (starkes Genetiv-Suffix -es: „Malestres“). Der zweite Bestandteil enthält den Dativ Plural „husen“, 11. Jh. „husen“ von althochdeutsch „hus“ (‚Haus’). Der Ortsname bedeutet also „bei den Häusern des Malester“, oder freier übersetzt „Siedlung des Malester“. Ein Problem stellt der anscheinend singuläre Personenname „Malester“ dar. Germanisch, fränkisch oder deutsch ist er nicht. Doch ergibt sich nach einiger Nachforschung eine glatte Lösung aus romanischen (und zwar galloromanischen) Sprachen. Es ist zu vergleichen: 1) altfranzösisch 12. Jh. „malastru, malestru“ (‚unglücklich’), neufranzösisch „malotru“ (‚übel zugerichtet’) 2) provenzalisch „nalastruc“ (vgl. prov. „malastre“, d.h. ‚Unglück’)
3) alt(nord)italienisch „malastruo“. Das Wort geht nach den einschlägigen Wörterbüchern auf galloromanisch „*malastrutus“ zurück, das mit „astra“ (‚Sterne’) zusammenhängt und mit lat. „malus“ (‚schlecht, übel’) zusammengesetzt ist (vgl. z.B. franz. „désastre“ = ‚Unglück’). Das substantivierte Adjektiv hieß also im Romanischen ungefähr „der Unglückliche“ und ist – wofür es viele Parallelen gibt – als beinamenartiger Personenname verwandt worden.
Masthorn
Matzen, (Trier) 1146 Macena, 1155 Macene.
Matzenbach
Matzerath, 1212 Massenrode. Germanisch Matson ropa, Rodung des Matso.
Maubach=Obermaubach und Untermaubach. 1153 Mulbach, 1158 Molbach. Germanisch muldo-, Staub, trockene lockere Erde + bak, Bach.
Mauchenheim
Mauenheim, (Nippes) 1135-58 Movweheim, 1199 Mowinheym. Germanisch Mawon haim, Siedlung des Mawo. (zu magwjo-, Mädchen)
Mauden
Mauel
Mauer (Baden) 899 Murun, 977–984 Mura, 1104–1122 Muren, 1212–1221 Muern, 1215 Mvoren, 1315 Mavren, 14. Jahrhundert Mauren ... Maurn,17. Jahrhundert Mauern. Der ursprüngliche Flurname wird zu althochdeutsch muor ‘Moor’ gestellt; wegen der bei dieser Erklärung auftretenden lautlichen Schwierigkeiten ist wohl die Herleitung von mûra ‘Mauer’ im Sinn von ‘(romanisch?) Mauerreste’ vorzuziehen.
Mauern Der Ort Mauern wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz einer Hofmark, die im Laufe der Zeit im Besitz zahlreicher Adelsgeschlechter war und dem Landgericht Moosburg und dem Rentamt Landshut unterstand.
Mauerstetten Um 919 wird der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Maulbronn Um 1100 Kopie12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert Mulbrunnen, 1159 Mulenbrunnen [Original], 1408 Mulbrun [Original], 1462 Maulbrunn [Original]; Maulbronn [Original] (1566). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform mittelhochdeutsch Mu ̄len-brunnen ist eine schwach flektierte Genitiv-Singular oder Genitiv-Pluralform auf -en (wird später synkopiert) zu mittelhochdeutsch mu ̄l(e) ‘Maultier’. Mittelhochdeutsch -u ̄wird zum Neuhochdeutsch hin regelkonform zu -au diphthongiert. Dem Grundwort liegt mittelhochdeutsch brunne ‘Quelle, Quellwasser; Brunnen’ zugrunde. Im Schwäbisch wurde hier das -u zu -o gesenkt. Schwäbisch bron bezeichnet eine ‘natürliche Quelle’ oder einen ‘künstlichen Brunnen’ ( -brunn/-bronn). Die ursprünglich Endung -en das Grundwort geht zurück auf die schwache mittelhochdeutsch Dativ-Plural-Endung -en, die einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei ...’ ausdrückt, sodass sich für der Ortsname eine ursprüngliche Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei der nach einem oder mehreren Maultieren benannten Quelle oder bei dem nach einem oder mehreren Maultieren benannten Brunnen’ erschließen lässt.
Maulburg Maulburg wird erstmals in einer Schenkungsurkunde eines Ercanpert vom 27. Februar 786 an das Kloster St. Gallen als Murperch genannt.
Es handelt sich um eine Schenkung von Gütern und Anteilen an den Kirchen Brombach und Weil am Rhein an St. Gallen. Die Urkunde wurde von Folcram, einem Priester des 8. Jahrhunderts unterschrieben. Zum Schluss der Urkunde heißt es:
„Actum in Murperch villa publici. In ipsa casa fuit carta levata.“
(deutsch: „Geschehen in Murperch im Frohnhof. In diesem Hause wurde diese Schrift aufgesetzt.“)
Dieses Murperch war zu dieser Zeit bereits ein Hof mit einem Verwaltungsbeamten („Centenarius“). Sein Name war Brunchino. Er und Priester Folcram sind somit die ersten namentlich bekannten Einwohner des heutigen Maulburgs.
Maulstorf, (Bedbur-Dyck) 1106 Mulesfort, 1140 Mulesfurt, Germanisch? Furdu-, Furt.
Mauschbach Mauschbach wurde erstmals im Jahre 1277 urkundlich erwähnt.
Mauth
Maxdorf Drei Gemeinte, von denen Fußgönheim die älteste ist (erste urkundlich Erwähnung von 824). Der Zusatz Fußleitet sich nicht von Fuchs ab, sondern bezeichnet die Lage ‘am Fuße’ einer Erhöhung vor der Haardt. 1736 Einrichtung eines Holzlagerplatzes mit Wärterhaus von Fußgönheim für eine Saline bei Bad Dürkheim, 1750 erste Erwähnung als Holzhof, 1819 Benennung dieser neuen Ortschaft nach König Maximilian I. von Bayern. 1952 Trennung der Siedlung von Lambsheim. Nach 1946 Zuwanderung durch Flüchtlinge in eine neue Großsiedlung w von Maxdorf mit dem Ortsname Hundertmorgen, seit 1952 Birkenheide. Maxdorf (1824). Das Bestimmungswort ist der Regentenname Max(imilian), das Grundwort ist -dorf. Der Ortsname kann somit als ‘Gründung einer Siedlung Maximilians I. von Bayern’ gedeutet werden.
Maxhütte-Haidhof Circa 1285 Höfe in Schawenforst [Original], 1711 Schaunforst [Original], circa 1830–1840 Sauforst 1888 Maxhütte (Sauforst); Maxhütte-Haidhof (1956). 1808 Haidhof. Maxhütte: Der erste Teil des Siedlungsname besteht aus der Kurzform Max zum Regentennamen Maximilian des bayerischen Königs (1848–1864) in Komposition mit dem Bergbaubegriff Hütte ‘Anlage zur industriellen Metallgewinnung’. Der Name des Hüttenwerks löste den wenig attraktiven Siedlungsname Sauforst ab. Dieser Siedlungsname ist durch lautliche Umgestaltung und Eindeutungen aus einem wohl ursprünglichen Flurnamen *Schauend(berg)forst (vgl. Beleg von circa 1285) mit der Bedeutung ‘Forst bei der Ausschau bietenden Berg’ entstanden. Haidhof: Der zweite Teil des Siedlungsname erscheint erst nach 1800 und bezeichnet einen Hof ‘landwirtschaftlicher Betrieb’ auf einer Heide ‘unbebautes Land’. Als Ortsname findet sich Haidhof etwa 20-mal in Bayern.
Maxsain Im Jahr 1194 wurde Maxsain erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens änderte sich im Laufe der Jahrhunderte von Machseine zu Maxeine und dann zu Makeseyne.
Mayen 1291 Stadtrecht (?), 10.–12. Jahrhundert Megina, 1229 Meine, 1231 Meiene, 1286 Meien, 1297 Meyene, 1344 Maien, 1461 Meyen, 1780 Mayne. Hauptort des Maifeldes, 888 in pago Meinifeld, 905 Meginovelt. Keltisch *Magina ‘Siedlung in der Ebene’, abgeleitet von keltisch *mag-es-/-os ‘freies Feld, Ebene’, Remagen. So Maienfeld, Kanton GR, CH; Megen, Nordbrabant, Niederlande; Ober-/Untermais, Meran.
Mayschoß, 1106 Meinscozen, 1108 Meischoze. Germanisch magina-, groß, +skauta, zu skautum, Bergvorsprung.
Mecheln, (Altahlen) 1000 Maglinon. Altgermanisch magalinum, zu magala, mächtig.
Mechelroda
Mechtern, (Köln) 1166 Mehterne.
Mechernich Um 1300 (Handschriften 14. Jahrhundert) Megchernich, Megternich, Megcernich, Mechernich, 1361 Mechgernich [Original]. Zu einem Personennamen *Macrinius (Erweiterung mit n-Suffix zu Macer oder Macerius, vgl. Macerianuns, Macrianus) mit gallo-römisch Zugehörigkeitssuffix-(i)acum, -ich, ‘Gut des Macrinius’. Der velare Frikativ aus der hochdeutschen Lautverschiebung [x ~ ç] erscheint in regionaler Schreibung auch als -g-.
Mechow
Mechtersen Die erste urkundliche Erwähnung findet sich am 21. Mai 1158. Hier entschied Bischof Hermann von Verden über den Decima in Mechtersen.
Ältere Namen sind wohl Mechtrikeshusen, Mechtriksen und Mechtenhusen.
Meckel, 771-814 Meckela, 895 Maquila, 902 Macuilla, 1156 Mechela.
Meckenbach (Hunsrück) Meckenbach wurde im Jahr 1334 erstmals urkundlich erwähnt.
Meckenbach (Kirn-Land)
Meckenbeuren Meckenbeuren ist ein Ort des karolingerzeitlichen Ausbaus, Humpisschloss, Schloss Liebenau, Kapelle St. Bonifazius. Um 1100 (Kopie 13. Jahrhundert) Mechinbuoron, 1155 Mechinburren. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Personennamen Macho/Macko als Bestimmungswort und althochdeutsch bu ̄ r ‘(einräumiges) Haus’, mittelhochdeutsch bu ̄ r ‘Vogelbauer’ als Grundwort Das Wort erscheint in den Ortsnamen im Dativ Plural, woraus die heutige Form -beuren entstanden ist; das Bestimmungswort zeigt Umlaut des Stammvokals: ‘zu den Häusern des Macho/Macko’. So Meckesheim, Rhein-Neckar-Kreis.
Meckenheim (Pfalz) 831 Mekkinheim. Das fränkische Dorf Meckenheim ist vermutlich im 5. Jahrhundert entstanden. Im Jahr 768 wurde eine erste Schenkung aus Meckenheim an das Kloster Lorsch dokumentiert, weitere Schenkungen folgten. Anno 991 fielen einige Meckenheimer Güter an Otto I., Herzog von Kärnten, genannt „Otto von Worms“. Im 12. Jahrhundert wurde die Ägidiuskirche erbaut.
Meckenheim (Rheinland) Fränkische Besiedlung, Bonner und Kölner Stiftsbesitz, 1636 Stadtrechte, Stadtbrand 1787, 1969 mit anderen Orten zusammengeschlossen. 853 Meckedenheim, 893 Mekcinheim, 1054 Mecchetenheim. Weiblicher germanisch Personennamen *Magiheid, *Megh ̄ed und Grundwort-heim. Im Rheinland seltener -heim-Name mit Vollform des Personennamens.
Meckenstock, (Werden, Essen) 875 Makkonstocce, 1 Hälfte 1100 Makkingstokkon. Germanisch Makkingo, der Leute des Makko, + stokkum zu stokka, Stock, Baumstumpf.
Meckesheim Meckesheim wurde erstmals 822 im Lorscher Codex als Meckinesheim erwähnt[6] und ist vermutlich eine fränkische Siedlung, die ihren Namen von einem Stammesfürsten Mekin (o. ä.) erhielt. Die östlich des Dorfes gelegene Ruine der Martinskirche ist eine der ältesten Pfarrkirchen der Gegend. Sie wurde wahrscheinlich in der Zeit der fränkischen Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert errichtet.
Medard Es ist davon auszugehen, dass die ersten Häuser des Dorfes schon sehr früh nach der Landnahme durch die Franken am Berghang entstanden, wahrscheinlich in der Nähe einer Holzkirche. Die ausgegrabenen Grubenhäuser stammen nach dem, was die Archäologie darüber weiß, wahrscheinlich aus dem 10. oder 11. Jahrhundert. Sie dürften nicht die ältesten Gebäude aus der Zeit der nachrömischen Besiedlung gewesen sein. Ursprünglich lag das Anwesen von Medard im Freien Königsland, wurde aber von einem merowingischen König in den Besitz der Bischöfe von Verdun überführt, wobei der Zeitpunkt dieser Schenkung nicht bekannt ist. Die Grafen von Veldenz gründeten als Nachfolger der Grafen des Nahegaus aus eigenem Kleinbesitz und aus ausgedehnten Territorien, die sie als Vögte der Bistümer Mainz, Worms, Verdun und Reims verteidigten, ihre neue Grafschaft, die Grafschaft Veldenz. In einer Urkunde von 1235 wurden die Lehen der Grafen von Veldenz gegenüber den Bischöfen von Verdun aufgeführt: Veldenz, Medard, Baumholder, Wolfersweiler, Freisen, Sankt Wendel, Tholey und Neunkirchen an der Nahe. Da Medard direkt nach Veldenz benannt ist, könnte das Anwesen für Verdun von besonderer Bedeutung gewesen sein.
Meddersheim Bis ins 13. Jahrhundert gehörte das Dorf Meddersheim den Erzbischöfen von Mainz, danach ging es in den Besitz der Wildgrafen auf der Kyrburg über.
Meddewade Die Deutung des Namens Meddewade ist nicht gesichert, es existieren unterschiedliche Interpretationen, die ihn auf medwoda („Süßwasser“), bezogen auf den Fluss Trave, an dem sich das Dorf befindet, zurückführen, oder auch als „sumpfige Wiese“ (mede von englisch meadow = Wiese; wade = Sumpf) in Anlehnung an die oft überschwemmten Travewiesen deuten. Eine weit verbreitete Ableitung von Midwalde („Mittenwalde“), das in einer Urkunde von 1189 erwähnt wird, erscheint zweifelhaft. Otto Stein führt den Namen über die slawische Ortsbezeichnung Medvedy und ähnliche Ortsnamen in Mecklenburg-Vorpommern (Medwege), Polen und Russland auf Mädwädj (slawisch Bär) zurück und vermutet eine Ortsgründung durch die Wenden.
Medebach Entstanden bei einer vermutlich bereits karolingerzeitlichen Pfarrkirche und erzbischöflich-kölnischem Besitz im westfälisch-waldeckischen Grenzgebiet, Mitte des 12. Jahrhundert Stadtwerdung, 1220 Stadtrecht. 1333 Sitz des Amtes Medebach. 1144 Medebeka [Original], 1165 Madebach, 1172 Medebach. Bildung mit dem Grundwort -be(e)ke, das je nach Herkunft der Quellen in den älteren Belegen als hochdeutsch-bach und norddeutsch -bike,-beke erscheint. Die älteste Form -beka ist latinisiert oder Fehler der Urkundenabschrift. Das Bestimmungswort ist trotz dialektgeographischer Bedenken (Westf. Flurnamenatlas) an mittelniederdeutsch ma ̄de, m ̄ede ‘zu mähende Wiese’ anzuschließen, das im Altsächsisch als Bestimmungswort in ma ̄ddag ‘Mähtag’ überliefert ist, vgl. althochdeutsch ma ̄da, altenglisch mæ ̄ d, mæ ̄ dwa Feminin ‘Wiese, Weide’, altenglisch mæ ̄ D Neutrum ‘Mähen, Heuernte’, neuenglisch meadow ‘Wiese’. Der Ortsname ist durch die Lage an einem Bach bei einer Wiese motiviert.
Medelby
Medlingen
Medenheim, (Neuhofen Pfalz) 1208-12 Medenheim, 1219 Mettenheim.
Medinghoven, (Duisdorf) 872 Medengoven.
Medow Brenkenhof.
Die Feldmark gehörte zum landesherrlichen Amt Stolpe, später Klempenow. Es wurde also nach der Reformation eine Domäne. 1754 erfolgte dort die Gründung der Kolonie Brenkenhof auf der Feldmark von Krien und Medow.
Den Namen erhielt es nach dem preußischen Finanzrat Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff. Erst 1779 erfolgte die urkundliche Erstnennung mit dem jetzigen Namen.
Medow wurde als Medowe 1310 erstmals urkundlich erwähnt. Das bedeutet als slawische Gründung so viel wie „Honigdorf“.
Nerdin wurde 1340 als Neidrin erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „Abgrund“.
Thurow wurde 1387 als Turow erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der slawischen Gründung bedeutet so viel wie „Auerochse“ oder auch „Auerochsenwald“.
Wussentin wurde 1172 als Woscentien urkundlich erstmals genannt. Auffällig sind hier die Vielzahl von urkundlichen Nennungen im 12. Jahrhundert, also noch vor der deutschen Siedlungsnahme. Der Name wird verschieden gedeutet, die wahrscheinlichste ist das slawische Wort für „Waldgegend“.
Meeder
Meer, (Büderich) 1104 Mere, 116 Mereh. Germanisch mari-, See, Lache.
Meerane In der Mitte des 12. Jahrhundert Herrenburg mit Burgsiedlung und Bauerndorf, 1565 Stadt. 1174 Mer, 1189/90 von dem Mer, latinisiert 1270 in Mari, 1361 Mare, 1406 zum Mehr, 1491 Meraw, dann lateinisch 1511 de Merania, 1543 bey Meran. Zu althochdeutsch mari, meri, mittelhochdeutsch mer, mere ‘stehendes Gewässer, Sumpf ’. Die Endung -ane, die seit dem 16. Jahrhundert fassbar wird, dürfte auf einer gelehrten Anlehnung an lateinisch -ania in Ländernamen wie Germania, Hispania uswach, die in der Zeit des Humanismus häufig gebraucht wurden, beruhen. Die Schreibung mit -ee ist erst seit 1819 bekannt.
Meerbeck, ende 1200 Meuuig, Merwich. Germanisch mari-, See, Lache, + wika, Tochtersiedlung. Meerbeck liegt als eine der ältesten Ansiedlungen des Schaumburger Landes im Vorland der Bückeberge auf der Wasserscheide zwischen Weser und Leine, der sogenannten „Meerbecker Schwelle“. Angelegt wurde Meerbeck an der Moorbeeke, die in die Gehle mündet. Von dieser Lage leitet sich auch der Ortsname ab. „Bach (Beeke) der durch das Moor fließt“.
Meerbusch 1001 wurde die Burg Meer errichtet und hochmittelalterliche Rodungen begonnen. Hildegund von Meer gründete 1166 ein Prämonstratenserinnen-Kloster auf Burg Meer, das 1179 durch Papst Alexander III. anerkannt wurde. In der Zeit zwischen 1388 und 1392 ging die Burg Linn und damit Stadt und Land, worunter auch der Raum Meerbusch fiel, an den Erzbischof von Köln über.
Meerfeld Meerfeld wird erstmals 1152 als Teil der Pfarrei Bettenfeld urkundlich erwähnt.
Meerkatenbach, (Immendorf) 959 UUericoz.
Meersburg 1071–1150 sind Edelfreie bezeugt, 1210 Ausbau zur Stadt, 1233 Verleihung eines Wochenmarktes, vor 1260 Ummauerung, 1299 Ulmer Stadtrecht, bis 1807 Sitz der Provinzregierung, bis 1857 Sitz eines Bezirksamtes. Burg Meersburg, Neues Schloss, Staatsweingut. 988 Meresburg, 12. Jahrhundert (zu 1071) Mersburg, 12. Jahrhundert (zu 1133) Merdesburch, 1142 Mercesburc. Der Name Meersburg stellt sich als Zusammensetzung mit dem Grundwort -burg wie die bei Förstemann genannten Marsdorf, Ortsteil von Köln, , Merzhausen, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, mit Umlaut des Stammvokals zu dem von althochdeutsch ma ̄ri ‘berühmt’ abgeleiteten Personenname-Stamm Mari-, Meri-. So Anders wohl Merseburg, Saalekreis.
Meesiger
Meezen
Megesheim Megesheim entstand aus einem alemannischen Hof. Es wurde 893 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche den Heiligen St. Luzia und St. Ottilie geweiht.
Meggerdorf
Mehlbach Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 1255. Die Gemeinde wird vom namensgebenden Mehlbach durchflossen.
Mehlbek Johann Rantzau erhielt Mehlbeck 1538 als Geschenk von Christian III.
Mehlem, (Bad Godesberg) 812 Kopie Anfang 1000 Melenhem, 873 Melinam, 1139 Milnheim. Liegt an der Mehlenbach.
Mehlingen Im Otterberger Urkundenbuch wurde ab 1195 mehrmals ein Ort Schwanden erwähnt. Es gilt als ziemlich sicher, dass dieses Schwanden im Südteil von Neukirchen lag, wo sich der alte Friedhof befand. Der Name Schwanden wurde 1491 letztmals erwähnt. Nur im Flurnamen Schwanderhübel blieb die Erinnerung daran erhalten.
Es ist davon auszugehen, dass Neukirchen aus dem ehemaligen Schwanden hervorgegangen ist, als an Stelle der kleinen Kapelle ein neues Kirchlein errichtet wurde, das dem werdenden Dorf seinen Namen (neue Kirche) gab. Die älteste Nachricht stammt aus dem Jahre 1185, als Rudolph und sein Bruder Johannes, Heinrich und dessen Sohn von Nunkirchen die Aussteinungsurkunde des Otterberger Klosterbesitzes unterzeichneten.
Mehlingen wurde 1257 erstmals urkundlich erwähnt, die Besiedlung geht aber wohl bis auf die alemannische Zeit um 450 zurück und könnte in der Zeit der fränkischen Landnahme im 6. Jahrhundert gegründet worden sein. Der Name bedeutet wohl Siedlung der Leute des Maol.
Baalborn entstand bei einem Born, einer Quelle. Bale bedeutet mittelhochdeutsch Böses, Schlechtes, demnach wäre Baalborn an einer schlechten Quelle entstanden. Gerade das stimmt aber nicht, denn die Quelle sprudelt klar und kräftig. Eher liegt dem Namen balde zu Grunde und bedeutet kühn, schnell. Über Balburnen-Balburn-Balborn entwickelte sich das heutige Baalborn. Erstmals wurde Baalborn zusammen mit Neukirchen 1185 erwähnt, als Albero von Baalbornen die Aussteinungsurkunde des Otterberger Klosterbezirkes mit unterzeichnete.
Mehlmeisel Der Ort wurde am Sonntag Invocavit 1283 erstmals urkundlich erwähnt, in einer zu Regensburg ausgestellten Verkaufsurkunde, die die Übertragung von Leuchtenbergischen Ländereien um Waldeck an Herzog Ludwig den Strengen dokumentierte: „silvam welmvzels dimidiam, ad quam pertinent sex ville“.Übersetzung: Der Wald des Welmysl, zu welchem sechs Villen gehören.
Der geheimnisvolle slawische Lokator „Welmysl“ oder „Velemysl“ ist historisch ansonsten nicht fassbar.
Mehmels
Mehna
Mehr, 721-22 Meri. Germanisch mar-, See, Lache.
Mehr, (Hafen) 1122 Mere,
Mehren (Eifel) Urkundlich wurde das Dorf 1282 und 1284 im Zusammenhang mit Schenkungen an die Abtei Prüm erstmals genannt. In einem Kirchenregister des Kölner Erzbischofs Heinrich von Virneburg aus dem Jahr 1316 wird bereits die Pfarrei „Meren“ erwähnt.
Mehren (Westerwald) ach bislang erster schriftlicher Erwähnung im Jahr 1265 feierte der Ort 2015 sein 750-jähriges Bestehen. Man nimmt jedoch an, dass die Gemarkung um Mehren schon in fränkischer Zeit besiedelt war.
Erst im Jahre 1406 wird ein Rorich Henrici de Meerne (… von Mehren), Priester der Diözese Köln, genannt und in den folgenden Jahrzehnten einige weitere Richter zu Mehren. Eine ganze Reihe verschiedener Formen des Ortsnamens sind bekannt: 1265 Mirne, 1274 Merne, 1316 Meirne, 1359 Merin, 1406 Meerne und 1430 Meirren. In Urkunden des Kirchdorfs Flammersfeld taucht im 14. und 15. Jahrhundert Myrne und abweichend auf einer Landkarte Myrl auf. Aus letzterem wurde geschlossen, dass der Name eine fränkisch-christliche Gründung ausweist, die zu Ehren der Gottesmutter Maria erfolgte, und daher Mehren eine Ableitung von Marien ist. Dem widerspricht, dass die Bachnamen in der Regel älter sind als die den Bachnamen entlehnten Ortsnamen, dessen Bezeichnung sich von einem früheren Sumpfgebiet im Quellbereich ableiten kann. Die Bezeichnung Forst Mehren, späterer Ortsname von Forstmehren, gibt Hinweise auf ein damaliges Königsgut.
Mehring (Mosel) Viele alte Siedlungen an der Mosel sind römischen Ursprungs. Zeugnisse dieser Wurzeln sind neben den mannigfachen Grabungsfunden aus dieser Zeit die Namensgebungen der einzelnen Dörfer und Ortschaften. Häufig gab es Zusammensetzungen aus einem römischen Männernamen und der für gallo-römische Siedlungsstellen üblichen Endung iacum. Mit diesem Suffix wurden im römischen Gallien Latifundien nach deren erstem Besitzer benannt. Im Falle von Mehring handelte es sich wohl um einen Römer namens Marinus. Also dürfte die ursprüngliche Namensgebung der gallo-römischen Ansiedlung Mariniacum gewesen sein. Übersetzen lässt sich dies mit Hof des Marinus. Im 8. Jahrhundert erschien dann zum ersten Mal die Ortsbezeichnung „Marningum“. Im Verlauf des Mittelalters tauchten unterschiedliche Schreibweisen auf. Das Prümer Urbar weist alleine fünf auf, darunter im Jahre 1295 erstmals die Form „Mehring“. Diese Schreibweise etablierte sich aber erst ab dem 16. Jahrhundert allmählich. So gab es noch bis ins 19. Jahrhundert Abweichungen dieser heute gültigen morphophonemischen Orthographie, so etwa „Mehringk“ (1569) oder „Mähring“ (1805). Im „Liber Aureus“ der Benediktinerabtei Prüm steht, dass Mehring zu den elf Orten im Rheinland und in den Ardennen gehörte, die König Pippin am 13. August 762 dem Kloster zum Geschenk machte. Er war spätestens im 9. Jahrhundert der „wichtigste Weinort des Eifelklosters Prüm“; dort wurde etwa ein Fünftel des Weines des ausgedehnten Grundbesitzes produziert, der dem Kloster zur Verfügung stand. Dabei bestand das Dorf um 900 aus zwei etwa gleich großen Siedlungskernen.
Mehring (Oberbayern) Der Ortsname weist auf eine Entstehungszeit des Ortes im Zuge der bajuwarischen Landnahme im 6./7. Jahrhundert: Wahrscheinlich ist, dass der Name „Moringen“ (die Endung -ing steht für einen germanischen Versammlungsplatz, siehe Thing) auf einen romanischen Personennamen (Maurus oder Morus) zurückgeht.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Mehring im Jahr 788 unter dem Namen „Moringen“. Zur damaligen Zeit war der Ort Sitz eines Rittergeschlechtes, das sich nach dem Gemeindenamen „Moringer“ oder „Moeringer“ nannte.
Die Entstehung des Namens ist umstritten. Der auf dem Gemeindewappen abgebildete Mohrenkopf deutet als Namensursprung auf einen „Mohren“ hin. Andererseits ist es durchaus möglich, dass das Gemeindewappen nur eine sinnbildliche Abbildung des Namens widerspiegelt aber nicht dessen Ursprung, so liegt auch die Vermutung nahe (siehe Heimatbuch Mehring), dass Mehring auf den romanischen Personennamen „Marus“ oder „Morus“ zurückzuführen ist.
Eine Mutmaßung geht dahin, dass ein arabischer Händler aus Nordafrika sich an der Stelle der heutigen Gemeinde niedergelassen haben könnte oder es im Zuge von vorchristlichen Völkerwanderungen eine Gruppe Menschen südländischen Ursprungs dorthin verschlagen haben könnte. Letztere Theorie scheint sich aber neueren Forschungen zufolge nicht halten zu können. Die Händlertheorie scheint fundierter zu sein, wobei Belege aus Quellen oder archäologischen Untersuchungen weiterhin fehlen. Untermauert werden könnte die Theorie allerdings dadurch, dass tatsächlich in dieser Zeit arabische Händler Handelsbeziehungen bis nach Europa unterhielten. Ob diese Beziehungen aber bis nach Südostbayern reichten, ist fraglich. Meist wurden Güter wie z. B. Stoffe über Zwischenhändler, vornehmlich fahrende Kaufleute, in die Provinzen jenseits der Alpen verbracht.
Mehring, (Trier) 752 Marningum, 860-86 Merningo, 843 ad Marningum.
Mehrum, (Voerde) 1144 Mereheim. Germanisch mari-, Lache + haima, Wohnung.
Mehrstetten Mehrstetten wurde um das Jahr 1300 als Merstetten zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Meiderich, (Duisburg) 874 Mietherge, 1000 Medriki, 1100 Metrikki.
Meiersberg, ende 1100 Meiresberge. Germanisch Magiharis berga-, Berg des Magihari.
Meiersberg, Wilhermsdorf. Der Ort entstand im 18. Jahrhundert durch die Ansiedlung von Kolonisten. Zuvor hatte der Oberforstmeister Meyer vom preußischen König Friedrich II. die Genehmigung eingeholt, zwischen der Försterei Jädkemühl und der Kuhmelkerei „Besserdran“ eine Glashütte zu bauen. So entstand 1748 um die Glashütte und den dazugehörigen Teer-Ofen die nach ihrem Gründer benannte Siedlung Meyersberg. Die Schreibweise hat sich erst später gewandelt.
Neben Meiersberg entstand eine Siedlung für 10 Bauern und 8 Kossäten, die die Äcker bebauten, die durch den Holzeinschlag entstanden waren. Diese Siedlung hieß „Schlabrendorf“, nach dem preußischen Kriegsrat und Kammerdirektor Ernst Wilhelm von Schlabrendorf, der zeitweilig das Amt des Vizepräsidenten der pommerschen Kriegs- und Domänenkammer in Stettin innehatte.
Meilburg, (Illingen) 1182 Mirabel.
Meinborn, 821 de uilla Meineburo. Der Ort wird erstmals urkundlich im Jahre 821 als „villa Meineburum in pago Engrisgoe“, als Teil des Engersgau in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen erwähnt. So berichtet die von Kaiser Ludwig ausgestellte Urkunde von einem „einfachen Mann“ (quidam homo) Fulquin genannt, welcher sein Eigengut zur freien Verfügung zurückerhielt, das er einst, als er in den Krieg gegen die Slawen zog, einem kaiserlichen Verwalter treuhänderisch übergeben hatte. Diese typische Übertragung von Eigentum zur Sicherung von Eigenbesitz kann vielerorts im frühen Mittelalter nachgewiesen werden und war in diesem konkreten Fall an die Bedingung geknüpft: „Sollte er lebend zurückkehren, würde er seinen Besitzt zurück erhalten, andernfalls sollte dieser zu seinem Seelenheil gestiftet werden.
Meindorf, (Menden, Rheinland) 1066 Meimindorf, 1109 Menindorf.
Menewede, 1140 Meinewedeh. Germanisch magina-, groß + widu-, Wald.
Meine Die Lage im Grenzbereich zwischen dem Bistum Halberstadt und dem Bistum Hildesheim führte immer wieder zu Streitigkeiten, um 1380 entstand durch die Grafen von Woldenberg die Grafschaft Papenteich. Bestand der Gografschaft Papenteich bis 1852, später Aufteilung der Grafschaft Papenteich, Meine kommt zu Gifhorn. 1859 Zusammenlegung der Ämter Papenteich und Gifhorn zum neuen Amt Gifhorn, 1970 Bildung der Samtgemeinde Papenteich, seit 1978 im Reg.-Bez. Braunschweig. 1007 (Kopie 14. Jahrhundert), 1265, 1297 und oft (bis 1456) Meynum, um 1274 und oft Meynem, auch Meynen, 1436, 1452, 1479 Meyne, aber noch 1589 Meinen. Die Deutung des Namens hat von den älteren Belegen Meinum, Meinem auszugehen, nicht von der heutigen Form Meine. Sie steht und fällt mit der Frage, ob von einem Kompositum mit-h ̄em,etwa Mein-h ̄em, oder einer suffixalen Bildung mit -n-, etwa *Mei-n-um, auszugehen ist. Bei genauer Prüfung der heute auf -um auslautenden Ortsname des Kreises Gifhorn und der umliegenden Regionen lässt sich diese Frage beantworten: die mit -h ̄em ( -heim) gebildeten Ortsname zeigen zunächst keineswegs einen Auslaut -um. Dieser erscheint erst zögernd seit dem 14. Jahrhundert, so dass die Deutung nicht mit -h ̄em > -umrechnen darf. Es bleibt daher die Möglichkeit, von einer Dativ-Plural-Endung *-um auszugehen, die an eine -n-haltige Grundlage angetreten ist. Hier können wahrscheinlich die nicht wenigen Parallelen wie Bassum, Bevern, Dersum end dgl. genannt werden, die Möller 1998 zusammenfassend aufgeführt hat. Ferner ist zu beachten, dass der Diphthong -ei in Meine, alt Meinum, kaum ursprünglich sein kann und zumeist auf Ausfall eines intervokalischen -g oder -d zurückgeht (vgl. Peine aus 1154, 1160 Pagin; Leine aus Lagina). Daher kann wohl *Magin-um oder *Madin-um angesetzt werden. Die spätere Entwicklung Meinum > Meinem > Meine hat vielleicht eine Parallele in Kalme. Weiteres muss offenbleiben, denn es kann nicht entschieden werden, ob -go der -d ausgefallen ist. Immerhin scheinen etliche Ortsname für die zweite Möglichkeit zu sprechen, vor allem die von Guth, Mattium, zusammengetragenen Parallelen um Maden in Nordhessen, um 800 in Mathanon, 1046 Madanvn, 1074 Mathenun.
Meinersen 1147 erstmals erwähnt. 1292 Einnahme der Wasserburg Meinersen durch den Braunschweiger Herzog, 1316 Zerstörung der Burg, 1532 Amt Meinersen, das bis 1885 bestand, dann im Landkreis Gifhorn aufging; 1765 Errichtung des Amtshauses (heute Künstlerhaus). 1154 Meinherishem, 1158 Meinheresheim, 1169 Meinheresem, 1234, 1277, 1317 Meinersen, 1304, 1325 Meynersum, 1304, 1346 Meynersen. Bildung mit dem Grundwort altsächsisch -h ̄em (-heim) und einem stark flektierenden zweigliedrigen Personennamen, der am wahrscheinlichsten als Magin-h ̄er angesetzt werden kann und Schlaug verzeichnen ihn ab dem 6. Jahrhundert als Maganhar, Maginhar, Maginheri, Magenhar und ähnlich. Er enthält altsächsisch magan, megin ‘Kraft, Stärke’ und heri ‘Heer, Kriegerschar’. Der Ausfall eines intervokalischen -g zu Mein entspricht der Entwicklung des Altsächsischen und Mittelniederdeutschen.
Meinerzhagen 1067, gefälscht 12. Jahrhundert Meginhardeshagen, 1214 Menhardeshagen, 13. Jahrhundert Meinartshagen, 1248 (rheinisch) Meinartzhaen. Namenbildung mit dem Grundwort -hagen (wie -hainu nd -hahn-Namen) aus der Zeit vor der kolonialen Hagensiedlung (zwischen Ost-Westfalen und Pommern). Bestimmungswort ist der zweigliedrige Personennamen Meginhard (Meinhard), der hier im Genitiv Singular flektiert erscheint: ‘Hagen (Einhegung) des Meginhart’. So Richerzhagen, Bergischer Kreis, Wilbertzhohn, Rhein-Sieg-Kreis.
Meineweh
Meinhard
Meinheim
Meiningen Alte thüringische Siedlung an frühem Verkehrsknotenpunkt; im 8./9. Jahrhundert fränkisch Königshof und Reichsgutmittelpunkt; städtische Anfänge im 11. Jahrhundert bei bischöflich-würzburgischer Wasserburg; Stadtentwicklung um 1200 (1230 civitas); im 15. Jahrhundert Zentrum der Herrschaft Henneberg. Im Mittelalter Wollweberei. (982) Kopie 1293 Meininga, 1007 in vico Meinungun, 1008 Meinunga, 1108 Meinunga; Meiningen 1230. Der Ortsname ist gebildet aus einem Personennamen Magan(o) zu althochdeutsch magan, megin ‘Kraft, Tüchtigkeit’ und-ingen/-ungen, also ‘Ort der Leute eines Magano/Megino’. Wahrscheinlich führte bei dem Personennamen bereits der Schwund von intervokalisch |g| zu der Form Maino/Meino, die der Ortsname ausweist. So † Meiningen, Landkreis Vulkaneifel, 838 Magininga, und zahlreiche Ortsname mit Erstglied Mein.
Meisburg m Jahr 1979 feierte die Gemeinde ihr 750-jähriges Bestehen. Nach neueren Erkenntnissen wird Meisburg erstmals am 6. Mai 1140 (als „Meisbreth“) urkundlich erwähnt. In einer von Papst Innozenz II. unterzeichneten Urkunde wird das Dorf als Besitz des Klosters St. Maximin vor Trier bestätigt. Wahrscheinlich existierte Meisburg bereits um das Jahr 1116, als es im Rahmen zahlreicher, durch das Kloster St. Maximin gefälschter, Urkunden als „Meisbrath“ Erwähnung findet.
Nach neueren Forschungen gilt es als wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens mit „gerodetes, eingepferchtes Gebiet des Megin“ übersetzt werden kann.
Meise, 1132 Mensce, 1146 Menz, 1212 Meiza.
Meisenheim Im 12. Jahrhundert wohl im Besitz des Erzstiftes Mainz, dann an die Grafen von Veldenz verliehen, die Meisenheim zu ihrem Hauptsitz machten und hier eine Burg erbauten (Schlosskirche und „Herzog-Wolfgang-Haus“). Johanniter-Komturei. 1315 Stadtrecht. 1154 Godefridus de Meysinheim, 1321 stad zu Mesinheym. Das Bestimmungswort enthält der Kosename *Megiso, der wiederum aus dem Kosename Ma ̆go und einem Suffix für Kosenamen - ̆ıso besteht und schließlich zu *Meiso, Genitiv Singular *Meisin-, *Meisen-, kontrahiert worden ist. Das Grundwort ist -heim. Demnach kann der Ortsname als ‘Wohnstätte des Megiso/Meiso’ gedeutet werden.
Meisental, (Nachtsheim) 1300 Meisendal. Germanisch maison-, Meise + dala, Tal.
Meiser=Niedermeiser und Obermeiser, 1015-25 Mesheri. Germanisch maison-, Meise + haru sandiger Hugelrucken.
Meißen Im 10. Jahrhundert deutsche Reichsburg, auf Felsplateau beim slawische Dorf Meisa errichtet, unterhalb der Felsenburg Wasserburg mit Burgsiedlung, Stadtgründung vor 1150 durch den Markgrafen von Meißen, seit 968 Bistumssitz, Residenz der Wettiner bis gegen 1300, 1710 Gründung der Meißner Porzellanmanufaktur, bis heute Unternehmen mit weltweiter Bedeutung. 1012/18 Misni (mit Hinweis auf den Meisabach), 11. Jahrhundert Misni, 1046 Missene, 1160 in Missina, 1426 Meissen. Der Ortsname steht in Zusammenhang mit dem Bachnamen Meisa, der auf den Ort Meisa nw von Meißen (1150 rivulus Misna) übertragen wurde. Dieser wird versuchsweise zur indogermanischen Wurzel *me -igh ‘rieseln, rinnen’, erweitert mit dem Suffix -sa (wohl wie in Neiße aus *N ̄ısa o.ä.), gestellt, slawisiert dann zu miz-. Tschechisch Míˇsenˇ für Meißen stimmt jedoch damit nicht überein, auch nicht polnisch Mi ́snia.
Meißenheim Der Ortsname bedeutet vermutlich "Heim des Remigius" (Missenheim), der als Kirchenpatron verehrt wurde.
Im Jahre 1267 wurde Meißenheim erstmals in einem Schenkungsbrief von Walter I. von Geroldseck urkundlich erwähnt.
Meißner Benennung nach Herkunft zur Landesbezeichnung bzw. zum Siedlungsnamen Meißen (1012/18 belegt als Misni , 1160 als in Missina.
Meitingen Im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, wechselnde Besitzer, zuletzt die Freiherren von Schnurbein, seit 1806 zu Bayern. 1972/1978 Anschluss umliegender Gemeinden im Zuge der Gebietsreform, 1989 Markterhebung. Ehemaliges Schloss (heute Altenheim). 1231 Mv ̊tingen [Original], 1326 Maeutingen, 1442 Meutingen; Meitingen (1492). Die in der Literatur früher übliche Deutung des Ortsnamens als zum Personennamen Muato/Muodo gehörig ist aus lautgeografischen Gründen (für althochdeutsch/mittelhochdeutsch uo, umgelautet üe wäre die dialektal Aussprache îə zu erwarten) abzulehnen. Dagegen ist vermutlich einem Personennamen anzusetzen, dem altes u ̄ zugrunde liegt (Umlaut durch i der Folgesilbe, dialektal Entsprechung: ei), z.B. *Mu ̄to. Die Ableitung erfolgte mithilfe des Suffixes-ing(en). Ähnlich u. a. Obermeitingen, Landkreis Landsberg/Lech, Untermeitingen, Landkreis Augsburg.
Melbeck, 1033-50 Mikilonbeke, mitten 1200 Melinbeke, Mellebeke. Germanisch mikilon-, zu mikila, groß + baki, Bach.
Melchow
Meldorf Bereits 1076 von Adam von Bremen erwähnt, 1265 Stadtrecht, 1598 Verlust des Stadtrechts, 1870 erneut Stadtrecht, bis 1970 Kreisstadt des Kreises Süderdithmarschen. Hafen, Sankt Johannis-Kirche („Dom“; Hauptkirche Dithmarschens), 1076 in Milindorp [Original], 1140 Milethorp, 1196 de Melthorpe; in Meldorpe (1336). Die Kennzeichnung als Dorf entwickelte sich aus dem altsächsisch thorp, zu mittelniederdeutsch dorp und norddeutsch dörp, hochdeutsch -dorf. Das Bestimmungswort Mel deutet auf die Lage am Fluss Miele hin. Dieser wurde 1539 als der Myle und 1568 als de Mihle erwähnt und stammt vom indogermanisch mel ‘Honig’. Die älteste bekannte Form für Meldorf, Milindorp, enthält die altsächsische Form des Flussname Milina, wobei sich Melindorp aufgrund der Senkung des /i/ zum /e/ ergeben hat. Hierin wird eine Differenzierung von Fluss und Ortsname erkennbar, schließlich setzte sich im Flussnamen das /i/, im Ortsname n das /e/ durch. Eine Verbindung zu Neuhochdeutsch mahlen und Mehl erscheint unwahrscheinlich.
Melle Zentrum des Grönegaus mit bischöflich-osnabrückischem Haupthof und einer Stiftsburg; im 12./13. Jahrhundert Entwicklung zum Marktflecken; 1443 Markt und Osnabrücker Wigboldrecht, 1852 Stadtrecht; seit dem Mittelalter Gogerichts-, Vogtei-, Amts und von 1885–1972 Kreissitz. 1169 Menele [Original], 1196 Menele, um 1240 Mello; Melle (1263). Ableitung mit -l-Suffix. Basis der Ableitung ist ein Appellativum *man ‘Erhebung, Emporragendes’, das mit neuenglisch mane, mittelniederländisch ma ̄ne ‘Mähne’, altsächsisch -meni, altnordisch men, althochdeutsch menni ‘Halsschmuck’ sowie lateinisch mo ̄ns ‘Berg’ zu verbinden ist. Diese Basis enthalten z.B. auch die Ortsname Meensen und Mahner, die mit jeweils anderen Suffixen gebildet sind. Die Belege zeigen zunächst abgeschwächte Vokale des Suffixes, dann Schwund des ersten Suffixvokals sowie Umdeutung des Suffixes zu einem Grundwort-loh. Durch Assimilation des -n an das -l entsteht Mello, Melle. Namengebend war offenbar die Erhebung, an der sich Altenmelle befindet. So Meensen, Ortsteil von Scheden, Landkreis Göttingen; Groß Mahner, Ortsteil von Salzgitter.
Mellenbach-Glasbach
Mellenthin Das Wort "Mellenthin" stammt aus dem slawischen und bedeutet "Mittelpunkt".
Mellingen Altthüringisches Dorf; Herrensitz, Burg; Marktrecht 1609. 1137 Meldingun, 1215 Meldingen, 1357 Meldingen, 1506 Meldingen; Mellingen (1512). Als Ortsname gebildet wahrscheinlich zu einem althochdeutsch Kurznamen Mald(o) zu Personennamen wie Maldefrid, Maldegar, Maldgunt mit Suffix -ingen, also etwa ‘Ort der Leute eines Mald(o)’. Das -a in dem Personennamen wurde durch -i in der nachfolgenden Silbe im Ortsnamen bereits in althochdeutsch Zeit zu -eumgelautet. In der Mundartlich erfolgte im Ortsname Assimilation von -ld> -ll und setzte sich im Ortsnamen ab dem 16. Jahrhundert auch amtlich durch. Ähnlich der Ortsname Meltingen, Kanton SON, CH, 1302 Meltingen, zum Personennamen althochdeutsch Malto.
Mellinghausen 124 wurde im Verzeichnis des Klosters Rastede der Ortsteil Oldendorpe (Ohlendorf) in der parochie Millingehusen erstmals urkundlich erwähnt.
Mellrichstadt Karolingischer Königshof, 1232/1233 Erhebung zur Stadt, Oberamt des Hochstiftes Würzburg. 822 Madalrichistreuua, 845 Madalrichesstrouue 889 Madalrichesstat, 1078 (12. Jahrhundert) Methelrichestad, 1225 Melrichstat, 1408 Mellrichstadt. Das heutige Grundwort des Namens -stat (-statt/-stedt/-stätten/-stetten) ist seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; die ältesten Belege zeigen als Grundwort den Gewässername Streu, der auch im weiteren Verlauf den Ortsname Oberstreu, Mittelstreu und Heustreu zugrunde liegt. Das Bestimmungswort wird als Genitiv Singular des Personennamen Madalrich aufgefasst; dessen Erstglied entwickelte sich durch Umlaut von a zu e zu Medel und Kontraktion von -edez u -e zu Mel-.
Melpers
Melsbach Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens „Melsbach“ datiert auf das Jahr 1267: Graf Gottfried von Eppstein, der Jüngere, verkauft seinen Erbhof bei Melsbach für 80 Mark an einen Ritter namens Rüdiger. Der Ort (oder zumindest der Gutshof, aus dem das Dorf hervorging) muss daher sehr viel früher gegründet worden sein. 1357 wurde Melsbach offizielle Zollstation. Auf das Jahr 1399 fällt die erste Erwähnung der Kreuzkirche als Wallfahrtsort.
Melsdorf Der Ort Melsdorf wurde im 13. Jahrhundert erstmals als Miltigstorpe erwähnt.
Melsungen Frühe Stadtgründung im 12. Jahrhundert durch die Ludowinger. Seit 1247 bei den hessischen Landgrafen. 973 Elesenga [Original], 11. Jahrhundert Melsungen, in pago Milisunge, 1074 major Milsungen, 1151 super Melsungen, 1303 Oberenmelsungen. Vermutet wird im Bestimmungswort ein Gewässername *Milisa, vgl. etwa Milzisa (um 1057), heute die Mülmisch, die circa 5 km unterhalb von Melsungen in die Fulda mündet (Wolf). Der Gewässername ist mit -s-Suffix abgeleitet von der Wurzel indogermanisch *mel ‘zermalmen, schlagen, mahlen’. In diesem Falle wäre der Name auf die Siedlung übergegangen und noch um das Suffix-ungen zur Kennzeichnung einer Stellenbezeichnung erweitert worden. Zu erwägen ist auch die Ansetzung eines Personennamen Milizz(o) / Milizza mit unsicherer Etymologie (FP). Denkbar wäre zudem eine Kurzform zu einem Personennamen mit Erstglied althochdeutsch Madal> *Maliso. Unklar ist, ob sich die Erstbelege auf das westlich vom Ortszentrum befindliche Obermelsungen beziehen.
Melz Im Jahre 1298 tauchte Melz erstmals in einer Urkunde auf.
Membach, 1172 Menebach.
Memleben, 994 Ymileua.
Memmelsdorf Vermutlich spätkarolingische Siedlung, im Besitz des Hochstifts Bamberg, 1803 zu Bayern. 1103/39 (Kopie 15. Jahrhundert) Mamenstorff, circa 1124 Memensdorf, 1128 Mamestorf, 1136 Memestorf, 1152 Menesdorf, Menestorf, 1189 Memelsdorf. Grundwort des Namens ist-dorf. Das Bestimmungswort erscheint in der Überlieferung relativ instabil. Die auf -l ausgehende Form ist vor 1200 nur selten belegt. Zahlreich sind die Belege auf -en, aber auch die auf -es und -ens. Wenn das Bestimmungswort – wie angenommen – der Personennamen Mamo wäre, so hätte die reguläre schwache Genitiv-Form Mamen durchgehend belegt sein sollen. Die Formulierung in Wikipedia „Ein Franke namens Mamo war der Namensgeber für Memenstorf, Memistorf, Mamestorf oder Mamenestorf ” ist daher sprachwissenschaftlich nicht haltbar, ganz davon abgesehen, dass eine historisch Persönlichkeit dieses Namens auch nicht im Zusammenhang mit dem Ort bezeugt ist.
Memmingen Entstanden aus Welfenfestung auf römisch Resten, um 1160 Stadt, seit 1190 staufischer Besitz, Reichsstadt bis 1803. 1128 Mammingin, vor 1152 Mamingin; Memmingen (1160), häufige Formen auch Maemmingen/Maemingen. Zugrunde liegt der Personennamen Mammo, Mamo. Suffix-ing(en). Gesamtdeutung: ‘bei den Leuten des Mammo’. So Nähermemmingen, Ortsteil von Nördlingen, Landkreis Donau-Ries; Utzmemmingen, Ostalbkreis.
Memmingerberg 1121 Berge, 1340 Berg, 1350 Baerg in[!] Maemningen; Memmingerberg (1628), amtlich erst 1838. Memmingerkennzeichnet die unmittelbare Nachbarschaft zur StadtMemmingen, -berg die Höhenlage auf der Niederterrasse in circa 620 m gegenüber 600 m der Stadt. Gesamtdeutung: ‘Siedlung auf der Höhe über Memmingen’.
Menden Stadt vor 1276. 1067, gefälscht 12. Jahrhundert Menethene, 1072, gefälscht 12. Jahrhundert Menendin, 1123–1126 Menethe, 1200 Meneden, 1320 Menden. Bei Annahme einer Altform *Mennithina aus dem Gewässerwort *menni-, einem Dentalsuffix -(i)thund dem verbreiteten gewässer anzeigenden oder kollektivierenden Suffix -ina ergibt sich eine wegen der Lage nahe der Mündung der Hönne in die Ruhr plausible Erklärung als ‘(Siedlung) am Wasser’. So Menden, Ortsteil von Stadt Mülheim an der Ruhr, (alt Menithinni und Varianten); Menden, Ortsteil von Sankt Augustin, Rhein Sieg-Kreis.
Mendig 1041 Menedich, 1139 Menedich, um 1150 Mindich, 1204 Mendich, 1307–54 Mendich, 1512 Mennich, 1555 Mendig. Grundform *Mandiacum ‘Praedium des Mandius’, galloromanisch Ableitung von Personennamen Mandius mit dem Suffix -ako-.
Menden, (Arn) 1152 Mendene, 1187 Mendana.
Menden, (Rheinland) 1064 Menedon, 1064 Menden, 1221 Meneden.
Menden, (Mülheim an der Ruhr) 811 Menithinna. 809-27 Menethinne.
Mendig=Niedermendig und Obermendig, (Koblenz) 1041 Menedich, +1150 Mindich.
Mengede, (Dortmund) 1000 Megnithi, 1065 Mengide.
Mengen Von 1172 bis ins 14. Jahrhundert sind Herren von Mengen bezeugt, 1276 Freiburger Rechts, Marktrecht und der Freiheit von fremden Gerichten durch die Habsburger. Martinskirche, Liebfrauenkirche, Römermusem, Kloster. 819 Maginga, 1094 (Kopie 17. Jahrhundert) Maingen; Mengen (um 1400). Der Ortsname ist eine-ing(en)-Ableitung von einem Personennamen Mago und zeigt Umlaut des Stammvokals: ‘bei den Leuten des Mago’.
Mengerschied Mengerschied ist einer der älteren Orte im Rhein-Hunsrück-Kreis. In einer Urkunde um 1080 erscheint der Ortsname als „Mengezerodt“. Der Name wandelte sich im 15. und 16. Jahrhundert über „Mengersroit“, „Mengersrade“ (1502), „Mengerschitt“ (1584) zu „Mengerschied“ (1785).
Mengerskirchen Die älteste bekannte Erwähnung von Mengerskirchen erfolgte in einer Urkunde des Chorherrenstiftes St. Lubentius in Dietkirchen im Jahr 1279. Der heutige Ortsteil Winkels wurde bereits 1243 erstmals schriftlich erwähnt, Waldernbach 1296, Probbach 1299 und Dillhausen 1307. Als oppidum wurde Mengerskirchen 1307 bezeichnet. Urkundlich bestätigt sind die Stadtrechte hingegen erst am 18. Februar 1321.
Menkhausen, (Lipperreihe) 1036 Meginchuson. Germanisch Magingo husum, zu den Häusern der Leute des Mago.
Mengkofen
Menning=Niedermenning und Obermenning. (Trier) 11000 Menneche, Menniche.
Menningen, 771-814 Mennegen, 1156 Menninga.
Menslage Menslage wurde 1188 erstmals als Mencelage erwähnt.[2] Im Jahr darauf fanden sich die Schreibweisen Menkelage oder Mencelaghe und um 1350 Menslaghe; seit 1442 ist die heutige Schreibweise üblich. Die Namensherkunft unterliegt verschiedenen Deutungen. Während man zunächst annahm, Menslage bedeute eine mit Minze bewachsene Niederung, was im feuchten und fruchtbaren Urstromtal der Hase durchaus denkbar wäre, geht man heute davon aus, dass der Name mit dem Meyerhof zu Menslage zu tun hat, der noch heute existiert und vermutlich aus einem um 800 erbauten fränkischen Königs- oder Wehrhof entstanden ist.
Möglicherweise waren die ersten Bewohner „Menken“ oder „Mensken“ – wie früher Mönche genannt wurden – und dass man ihre Behausung Menkelage nannte, woraus sich Menslage entwickelt haben könnte. Nachgewiesen ist jedenfalls, dass zur Zeit Karls des Großen Mönche beim Bau dieses Meyerhofes sowie eines Heerlagers im heutigen Ortsteil Herbergen tätig waren.
Eine weitere Deutung bezieht sich schließlich auf das Ministerialengeschlecht derer zu Menslage, das zur Dienstmannschaft der Grafen Otto und Johann von Oldenburg gehörte, denen wiederum besagter Meyerhof um 1245 gehörte und die auf dem weitläufigen Grund des Meyerhofs ein Zisterzienserkloster stifteten, das zunächst den Namen „Rosenthal“ trug und 1252 von Menslage in den Börsteler Wald zog und aus dem wiederum das heutige, freiweltliche Damenstift Börstel hervorging. Die erste Kunde über einen Besitzer des Meyerhofes bringt eine Quakenbrücker Urkunde aus dem Jahre 1486, worin ein Meyer tho Menslage genannt wird – eventuell ein Mitglied dieses Ministerialengeschlechts.
Die Marienkirche in der Ortsmitte wurde 1247 von den Grafen zu Oldenburg auf Erlaubnis des Abts des Klosters Corvey gegründet.
Mensfelden, (Würzburg) 1204 Meinesvelt, 1206 Mensuelden. Germanisch Magines feldu-, öde Ebene des Magin.
Menskirch, 1185 Menneskylchen.
Menteroda
Menzelen, 107 Masenzel, 1066-81 Meinsale, 1135-75 Meincel.
Menzendorf 1341 wurde das Dorf erstmals urkundlich genannt, der Ortsteil Rottensdorf 1359. Menzendorf, das zum Besitz derer von Bülow zählte, wurde als Rundling angelegt. Ältester Teil der Gemeinde ist der heutige Ortsteil Lübsee, eine slawische Gründung (Ersterwähnung 1158).
Meppen, Fränkisch Reichsgut als einer der ältesten Siedlungspunkte des Emslandes, wobei die älteste Siedlung nördlich von Meppen jenseits der Hase auf dem Gebiet des heutigen Altenmeppen liegt; 946 Marktrechte, Jahrmärkte sind 1306/07 bezeugt; Verleihung der Stadtrechte 1360 durch Bischof Adolf von Münster; Hansestadt seit dem 15. Jahrhundert. 834 Meppiam, 853 Meppia, 945 in loco Meppia, 946 Meppiun, 11. Jahrhundert in Mepbin, 1252 Ottone de Meppen. Die Bedeutung des Ortsnamens ist bis heute unklar; Versuche, ihn an altsächsisch mapulder, mittelniederdeutsch mapeldorn ‘Ahorn’ anzubinden sind u.a. wegen der fehlenden l-Belege nicht haltbar, auch eine Beziehung zum Wort norddeutsch Möppe ‘Maul’ und eine hiervon abgeleitete Deutung als ‘Siedlung an den Mündungen’ (Ems, Radde sowie drei Hase-Arme) ist abzulehnen, da die Entrundung von Möppe zu Meppe(n) in dieser Region ungewöhnlich ist und die mundartliche Form /möppen/ lautet.
Merbach, (Bach in Vallendar) 1204 Merenbach.
Merbern, (Merkstein) 973 Meribura, 1142 Mereburen. Germanisch mari-, Lache + burja, Kote.
Merching Der Name Merching gründet auf einem Bajuwarenführer namens Mandicho, der im 6. Jahrhundert die Siedlung Maentichingen („bei den Leuten des Mandicho“) gründete. Bis vor etwa 300 Jahren war noch der Name Mänching oder Bayermänching gebräuchlich.
Die ersten urkundlichen Aufzeichnungen über Merching stammen aus dem 12. Jahrhundert. Darin werden ein niederes Adelsgeschlecht „zu Mänching“ sowie das herzogliches Amt Officium Mänchingen erwähnt.
Merchweiler Spuren römisch und fränkische Besiedlung, im 13. Jahrhundert zur Grafschaft Saarwerden, 1527 an Nassau-Saarbrücken, zeitweise Zweiherrendorf der Siersburger und der Kerpener Herrschaft. 1974 Bildung einer neuen Einheit Gemeinte aus Merchweiler und Wemmetsweiler. Seit dem 18. Jahrhundert Glashütte, Steinkohleabbau und Ziegelei. 1638 (nach Vorlage Ende 13. Jahrhundert) Morchewilre, 1509 Mörschwiller [Original], 1629 Mörchweiller. Althochdeutsch *Mo ̄richenw ̄ıla ̄ri. Der Name ist ein Kompositum mit dem Grundwort-weiler und althochdeutsch Mo ̄rich, dem um das k-Suffix erweiterten, entlehnten lateinisch Personennamen Maurus als Bestimmungswort. Das Namenerstelement weist die Entwicklung althochdeutsch au > o ̄ und durch Umlaut vor folgendem i zu ö ̄ auf, das gekürzt und in jüngerer Zeit zu e entrundet wurde.
Merdingen Die Ortschaft Merdingen ist eine Gründung der Alemannen im 5. oder 6. Jahrhundert. Weitere urkundliche Erwähnungen datieren auf die Jahre 1137 und 1154 im Rahmen einer Güterschenkung an das Kloster St. Peter und im Jahre 1139 in einer päpstlichen Bulle für das Fürstbistum Basel.
Merenberg
Mering Zentralort unter Welfen und Staufern, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher. 1021 [M]oringa, 1078 Moringen, 1140 Meringin, circa 1146–1162 (Kopievon 1175) Moeringen, 1172 Movringen, 1182 Moringin, 12. Jahrhundert Mov ringin, 1246 Möringen, 1269 Moe ring, 1329 Moring, 1426 Möring, 1556 Mering. Es liegt wohl der ursprünglich römische Personennamen Maurus, weiter entwickelt zu *Moro, zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Merfeld, (München) 1000 Marefeldon. Germanisch mari-, Lache + feldum, zu feldu, öde Ebene.
Merheim, (Kalk, Köln) + 1158-68 Mereheim, 1183-92 Merhem. Germanisch mari-, Lache + haima, Wohnung.
Merkenich, (Worringen) 1155 Mirkenich, 1213 Mirkennich.
Merkelbach 1418 wurde Merkelbach erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Merkendorf (Mittelfranken) Merkendorf entstand im 9./10. Jahrhundert. 1249 wurde der Ort als „Mirkindorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Bestimmungswort des Ortsnamens ist der slawische Personenname „Mьrk“ (=Mirk). Demnach ist der Ort von einem slawischen Siedler dieses Namens gegründet worden.
Die Altstadt stammt aus dem Spätmittelalter, die Grundsteinlegung der Stadtkirche Unserer Lieben Frau erfolgte 1478.
Merklinde, (Castrop-Rauxel) mitten 1200 Meiclinne.
Merklinghausen, (Hiddinghausen) mitten 1200 Marcolinhuson. Germanisch Marikilingo husum, zu den Hausern der Leute des Markio.
Merkstein, (Aa) 1147 Merccstein, 1178-1202 Merchestein. Germanisch markjan, mit einem Markeichen versehen + staina, Stein. Also Grenzstein.
Merl, (Koblenz) 912 Mairla, 1051 Meirle.
Merklingen m Jahr 861 finden wir die erste Erwähnung Merklingens als Marchelingen in einer Urkunde des Klosters Wiesensteig.
Merlscheid
Merode, (Aa) 1101 Roden, 1103 Rode. Germanisch ropa-, Rodung. Merode entstand aus; van dem Rode.
Mermuth Mermuth dürfte eine der ältesten Siedlungen des Hunsrücks sein. Der Name geht auf die keltischen Wörter merre („Wasser“) und munt („Loch“) zurück. Archäologische Funde bestätigen eine frühe Besiedlung.
Merschbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Merschbach 1281.
Merseburg Der Ort zeigt seit der Jungsteinzeit eine Nutzung zu Befestigungszwecken, seit Ende des 8. Jahrhundert ist eine fränkische Burg belegt. Im frühen 10. Jahrhundert im Besitz des späteren deutsche Königs Heinrich I., seit 932 als Grafschaft nachweisbar, 968 errichtete Otto I. in Merseburg ein Bistum, seit 1426 Hansestadt, ab 1561 kursächsisch, von 1656 bis 1738 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Merseburg. 932 Merseburc, 949 Mersapurac, 952 Merseburg, 968 Merseburg, 973 Mersiburg. Der Ortsname ist nicht sicher geklärt. Das Grundwort ist eindeutig -burg und nimmt Bezug auf die karolingische Burg, in deren Schutz die Siedlung entstand. Für die Deutung des Bestimmungsworts ergeben sich mehrere Möglichkeiten: 1. zu althochdeutsch mari, meri, altsächsisch meri aus *mari ‘stehendes Gewässer, See, Lache, Sumpf’. Hier wäre die Burg nach dem sumpfigen, ehemals wasserreichen Vorgelände in der Saaleniederung benannt worden. 2. zu angelsächsisch mære, altisländisch mæri, aus *mairja‘Grenze, Grenzgebiet’, benannt nach der Grenzlage der Burg seit dem 6. Jahrhundert Bei 1. und 2. vollzog sich die Umstellung der Endung -(r)es zu -(r)se. 3. Kurzform zu germanisch Personennamen mit einem Erstglied zu germanisch mari, altsächsisch meri ‘herrlich, berühmt’, mit bereits bei Überlieferung beginn reduziertem Zweitglied, vgl. Merifrid, Merowig, Meriswind. 4. Nicht auszuschließen ist ein Bezug zum Bewohnername Marsi aus der Landschaft Marsum (Rheinund Maasmündung). Die früh mittelalterliche Bezeichnis Friesenfeld für die Landschaft n der Unstrut unterstützt die Vermutung der Zuwanderung von Gruppen aus dem Nordseeküstenraum. So Maarsbergen, Provinz Utrecht; Meersen, beide Niederlane; † Marschleben, bei Quedlinburg.
Merten, (Eitorf) 1218 Mertene.
Mertendorf (Burgenlandkreis) Die Gemeinde wurde 1030 als Martindorf erstmals urkundlich erwähnt.
Mertendorf (Thüringen) Mertendorf wurde erstmals 1252 im Zusammenhang mit Bauarbeiten an der Lobdeburg bei Jena urkundlich erwähnt. Der Dorfname Mertendorf lautete um 1800 Mertensdorf.
Mertesdorf, 893 Matrihesthorf, 1135 Martini uilla. Mertesdorf wurde 893 als Matrihesdorf zum ersten Mal in einer Urkunde König Arnulfs erwähnt. Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 966 weist bereits die Existenz einer Dorfkapelle nach.
Mertesheim m Jahre 771 wurde Meldrisheim erstmals urkundlich erwähnt. Schon früh übte die in Grünstadt und Battenberg begüterte, lothringische Abtei Glandern das Patronatsrecht über die noch erhaltene Kirche aus (früher St. Martin, jetzt St. Valentin). Die öfter genannte Jahreszahl 836 beruht auf einer gefälschten Urkunde. 1212 bestätigte Bischof Luitpold von Worms urkundlich, dass der Abt von St. Martin zu Glandern die Gefälle der Kirchen in Grünstadt und Mertesheim zum Nutzen seines Klosters verwenden dürfe.
Mertingen Auf halber Strecke zwischen Mertingen und Druisheim entstand ab dem 7. Jahrhundert um das heutige Gut Burghöfe ein Herrenhof mit Wirtschaftshof (die späteren Burghöfe), der ab dem 9. Jahrhundert befestigt und zur Burg Turenberc ausgebaut wurde, staufisches Tafelgut war, aber im 15. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde.
Erstmals wird der Ort „Mardinga“ im Jahre 969 in einer Stiftungsurkunde des Bischofs Ulrich erwähnt.
Mertloch, 963 in uilla Martiliaco, 964 Mertilacha, in marca Mertilachoro, 1154 Mertelac. Gallo-romanisch Martiliacum, zu Martilius gehörig.
Merxheim, 1061 Merkedesheim, 1061 Merketesheim, 1075 Mirkeesheim.
Merz=Niedermerz und Obermerz. (Aa) 1149 Mercene.
Merzalben Merzalben wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde wurden Friedrich III. von Leiningen im Rahmen der Güterteilung zwischen den Brüdern Friedrich III. und Emich IV. von Leiningen das „Castrum Grebinstein“ mit den Dörfern „Merichisalbin“, „Rothalbin“ und „Eiswilre“ zugesprochen.
Merzdorf
Merzen Seit der Bronze- und Eisenzeit besiedelt, wurde Merzen als Marsunnon (nassfeuchte Niederung) im Jahre 977 erstmals in einer ottonischen Urkunde erwähnt. Die ursprünglich romanische Kirche St. Lambertus war erst aus Holz, ab dem 12. Jahrhundert aus Stein (Westturm um 1200) erbaut worden.
Merzenich Der Name des Ortes wird von Martiniacum, einem Kompositum des lateinischen Personennamens Martin[i]us und des keltischen Suffixes -(i)acum, d. h. „Heim des Martinus“, abgeleitet. Erstmals erwähnt wurde Merzenich im Jahre 1225 in einer Urkunde des Grafen Otto von Neuenahr.
Merzhausen, Merzhausen wurde erstmals am 26. Dezember 786 erwähnt, als der vornehme Grundbesitzer Heimo und seine Tochter Svanahilt Güter an die Abtei St. Gallen schenkten. 1224 Mercenhusen.
Merzenich, (Köln) 1140 Mercenih, Mercinich. Gallo-romanisch Martiniacum, zu Martinius gehörig.
Merzig Reste einer römischen Siedlung. Krongut, das 869 dem Erzbischof von Trier geschenkt wurde. 12. Jahrhundert Errichtung einer Propstei durch die Abtei Wadgassen, romanisch Kirche St. Peter (13. Jahrhundert). Im Mittelalter Konfliktobjekt zwischen Kurtrier und dem Herzogtum Lothringen, die sich seit 1368 die Herrschaft über Merzig und den Saargau als Kondominium teilten. 1974 Zusammenschluss der Ämter Hilbringen und Merzig-Land mit 16 weiteren Dörfern. Geburtsort von Gustav Regler; Faiencerie, Bierbrauerei, Weinbau. 802 (10. Jahrhundert oder Kopie 14. Jahrhundert) Marciacum, Ende 11. Jahrhundert (Kopie Ende 15.Jahrhundert) Merciam, 1052 Merceche [Original], 1107 (circa1140) Marciche, 1138 (Kopie 14. Jahrhundert) Marceto, 1140 de Marciaco [Original], 1152 de Marceto [Original], 1157 de Marceio [Original], circa 1180 Merzig, 1189 Marcei [Original], 1217–18 aput Marcetum [Original], 1275 Merzich, 1326 (Kopie 17. Jahrhundert) Mertzigen, 1334 Mertzig. Bildung mit dem galloromanisch, eine Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-acum, elliptisch, da das zugehörige Subtantiv ausfiel: *(fundus) Marciacum ‘(Gut) des Marcius’, zum lateinisch Personennamen Marcius. Übernahme nach Abschluss der romanischen Assibilierung von k-i > ts; im Deutsch entwickelte sich -iacum zu -ich, Formen mit Umlaut neben umlautlosen Formen (Marciche, Merzich). Möglich erscheint auch der Personennamen Martius, falls Grafie für ts < t-i ist. Vermischung mit dem lateinisch Suffix -etum (Marcetum), das in der Entweder lautlich mit -(i)acum in -ei(o) zusammenfiel. So Maxey-sur-Meuse, Arrondissement Neufchâteau, Département Vosges, Maxey-sur-Vaise, Arrondissement Commercy, Département Meuse, Méchy, Ortsteil der Gemeinte Sanry-lès-Vigy, Arrondissement MetzCampagne, Département Moselle, Mercy-le-Bas und Mercy-le-Haut, beide Arrondissement Briey, Département Meurthe-et-Moselle, alle Region Lothringen, Mertzig, Distrikt Diekirch, Mötsch, Ortsteil von Bitburg.
Merzkirchen
Merzweiler Es ist wahrscheinlich, dass der fränkische Hof, aus dem Merzweiler entstand, irgendwann zwischen 800 und 1000 entstand. Ursprünglich, von 960 bis 1140, lag das Dorf im Nahegau und wurde von den Emichonen regiert, wurde jedoch in den Dokumenten nicht erwähnt wobei verschiedene Dörfer des Heidegerichts von den Waldgrafen entweder an die Grafen von Veldenz oder die Herzöge von Veldenz verpfändet wurden Zweibrücken. Das Dorf dürfte bereits im 12. Jahrhundert bei der Gründung durch Graf Gerlach I. an die Grafschaft Veldenz gelangt sein. Allerdings tauchte der Ortsname auch in der „Brüderlichen Teilung“ von 1387 zwischen den Grafen Friedrich und Heinrich von Veldenz nicht auf . Allerdings heißt es in diesem Dokument in archaischem Deutsch, dass Graf Friedrich „die dorffer und armelude zu Meisenheim, die bisher in das Ampt zu Meisenheim gehörig sind“ erhalten sollte das Amt zu Meisenheim“). Zu diesen Dörfern muss auch Merzweiler gehört haben. Kurz vor 1426 hatten die Grafen von Veldenz den Hof Merzweiler dem Haus Boiz von Reipoltskirchen zugesprochen, zunächst Konrad Boiz, dann Hermann dem Älteren und zuletzt Hermann dem Jüngeren.
Meschede Nahe einer Befestigungsanlage (8.–10. Jahrhundert) zum Schutz des Ruhrübergangs zweier Verkehrswege entstanden, 870 Gründung eines bedeutenden Stifts durch die hier ansässigen späteren Grafen von Werl/Arnsberg, 1457 Freiheit, 1826 Titularstadt. 913 Mescedi [Original], 937 Meskide, 958 Messcede; Meschede (1300). Der Ortsname zeigt das Suffix-ithi. Eine Deutung als Ortsname auf-scheid aufgrund von Schreibungen wie Messcede (vereinzelt bis 16. Jahrhundert) wird dagegen nicht durch die Belege gestützt. Die Ableitungsbasis kann wegen des möglichen Umlauts durch -ithi als *Masc angesetzt werden. Anknüpfungen bieten altsächsisch, althochdeutsch masca ‘Masche, Netz’, mittelniederdeutsch masche, altenglisch masc, max, altnordisch moskvi, moskun ‘Masche’. Sonstige Parallelen liegen nur im Baltischen vor (u.a. litauisch mãzgas, lettisch mazgs ‘Knoten, zugezogene Schlinge’); Die Bildungen sind auf indogermanisch *mozgo ‘Knoten’ zurückzuführen. Etymologischer Befund und Bildungstyp weisen auf ein hohes Alter des Ortsnamens hin. Da sich -ithi-Namen häufig auf etwas im Gelände Vorhandenes beziehen, ist außer an ‘Netz, Schlinge, Falle’ (Derks) an ein schlingenartiges Aussehen des früheren Laufs der Ruhr, vielleicht eine bildliche Bezeichnung der Hennemündung oder das ‘maschenartige’ Netz von Bächen der Umgebung zu denken.
Meschenich, (Rondorf) 1166 Meschingin. Germanisch Maskingum, bei den Leuten des Masko.
Mescherin
Mesekenhagen
Mesenholl, (Beyenburg) 1207-12, Mesehole. Germanisch maison-, Meise + hula, Hohle, Loch.
Mesenich 1051 Mesenich, 1051 Mesinich, 1176 Mesenihc. Mesenich wurde 1050 von Richeza, Königin von Polen, dem Benediktinerkloster Brauweiler bei Köln geschenkt.
Der Ortsname ist keltischen Ursprungs.
Mesewinkel, (Arn) mitten 1200 Meiswinkele. Germanisch maison-, Meise + winkila, Winkel, Ecke.
Messdorf, (Lessenich) 1131 Mehtestorp, 1123-47 Metheestorph. Germanisch Mahtis porpa, Siedlung des Mahti.
Mespelbrunn Die Gemeinde Mespelbrunn führte früher den Namen Neudorf, der im deutschen Sprachraum sehr oft vorkommt. Der Name besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern niuwe, das „neu“ bedeutet und dorf. Der Ort wurde in Ober- und Unterneudorf eingeteilt. Am 1. August 1938 erhielt der Ort den Namen des überregional bekannten Wasserschlosses Mespelbrunn, dessen Gemarkung 1842 der damaligen Gemeinde Neudorf zugeschlagen wurde. Der Name des Schlosses Mespelbrunn geht auf die Quelle (mittelhochdeutsch burn) des Krebsbaches zurück, die wohl von Espen (mittelhochdeutsch espin) oder Mispeln umstanden war. Sie bekam den Namen Espinburn, welcher dann auf das Schloss und später als Mespelbrunn auf die Gemeinde überging.
Messel
Messenkamp Die erste urkundliche Erwähnung Messenkamps erfolgte 1230. Im Jahre 1298 soll Messenkamp ein selbstständiger Kirchort gewesen sein, welcher um 1600 in die Pfarrei Hülsede aufgegangen ist. 1368 wird Messencampe als Standort eines Gogerichtes genannt. Dieses befand sich auf dem Burghügel bei Messenkamp.
Messerich, 1066 Miezriche, 1140 Mezrich.
Messingen Der Name des Ortes kommt als Masinge im Corveyer Heberegister vor. Die Herkunft des Namens ist nicht ganz sicher. Nach Jellinghaus scheint ein Eigenname mit der Bedeutung Wald der Masinge dahinter zu stecken. Das Grundwort -ingen steht für eine Ortsnamenendung germanischen Ursprungs und bezeichnet die siedelnde Sippe.
Meßkirch Ende des 12. Jahrhundert war Meßkirch namengebender Sitz einer Rohrdorfer Ministerialienfamilie, 1261 Erhebung zur Stadt, 1806 an Baden, von 1806 bis 1936 Sitz eines Bezirksamts. Schloss der Grafen von Zimmern, Stadtkirche St. Martin, Wasserschloss Menningen. Um 1080 Messankirche, 1202 Meschilchi, 1278 Messkilch, 1441 Meskirch. Es handelt sich vermutlich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -kirch(en) und dem Personennamen Massio mit Umlaut des Stammvokals: ‘Kirche des Massio’. Die Bildung zeigt dann im Gegensatz zu älteremLeutkirch, Landkreis Ravensburg, den Typ Personennamen + -kirch(en) als Name des karolingischen Eigenkirchensystems. So Meßstetten, Zollernalbkreis.
Meßstetten Niederadlige von Meßstetten sind 1252 genannt, 1418 von den Erben der Herren von Tierberg an Württemberg mit Oberhoheit und Ortsherrschaft. Mauermühle Unterdigisheim, Radarkugel der Bundeswehr. 854 in Messtete. Vermutlich eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-stetten und dem Personennamen Massio mit Umlaut des Stammvokals: ‘Stätte des Massio’. So Meßkirch, Landkreis Sigmaringen.
Mestlin
Metelen Der Ort geht auf das 889 gegründete Stift Metelen zurück. Dieses reichsunmittelbare Kloster prägte die Entwicklung des Dorfes im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit bis zur Säkularisation 1810/1811. Um das Kloster herum entwickelte sich nach und nach eine Ortschaft, in der 1337 schon ein Markt bestand.
Metelsdorf Im 17. Jahrhundert wurde der Ort als „Martensdorp“ bezeichnet.
Methler, (Arn) mitten 1200 Metlere, 1152 Medelere.
Metten Die Benediktinerabtei St. Michael in Metten wurde schon um 766 gegründet und war seit dem Jahr 788 königliches Kloster. Der zum Kloster gehörige Ort erhielt im Jahr 1051 von Kaiser Heinrich III. das Recht, an den (damals) drei Pfingsttagen und dem Fest des Hl. Michael einen Jahrmarkt mit Zoll, Bann und Zwing abzuhalten.
Mettendorf, Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 786/787 im Goldenen Buch der Abtei Echternach. Dort ist Mettendorf unter dem Namen Villa Medona aufgeführt. Weitere Namen existieren mit metendorph (1063), mectindorf (1345), villa metendorp (1360), mettendoirff (1451), meittendorf (1563) und Mettendorf (seit 1621). Germanisch Mattin porpa, Siedlung des Matti /Matjo.
Mettenheim (Oberbayern) Grundherr in Mettenheim wurde schon im 8. Jahrhundert als Schenkung des bayerischen Herzogs Odilo der Bischof von Salzburg. In dem im 12. Jahrhundert mit Bertoldus und Fridericus de Mettinheime urkundlich erwähnten Ortsadel kann man Salzburger Ministerialen vermuten.
Mettenheim (Rheinhessen) In karolingischer Zeit sind Mettenheimer Güter in den Regierungszeiten von Pippin dem Jüngeren, Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen an folgende Lorscher Äbte übereignet worden: Gundeland (765–778), Richbod (784–804), Adalung (804–837) und Titroch (864/865–876). Im Kopialbuch des Lorscher Codex sind 13 Schenkungen und zwei Verkäufe an das Kloster Lorsch vermerkt.
Die ältesten Erwähnungen stammen aus der Zeit 765 bis 766, genaue Daten sind nicht bekannt: Helmgar schenkte einen Weinberg in Mettenheim (Urkunde 1829) Hegleduin schenkte einen Weinberg in Mettenheim (Urkunde 1834).
Metterich, 732-33 in uilla Machariaco (lies Mathariaco) 844 Metriche.
Metternich bei Polch, 1187 de Mettrico, 1225 de Metrico.
Metternich (Koblenz) 1184 Metterich, 1190 Metriche, 1206 Metricha.
Mettingen Im Mittelalter Kirchdorf im Bistum Osnabrück, 12. Jahrhundert Grafschaft Tecklenburg, 1493 Obergrafschaft Lingen, 1596 Niederlande, 19. Jahrhundert Gründung von C&A, 1992 staatlich anerkannter Erholungsort. 1088 de Mettinge; Mettingen (1266). Bildung mit-ing-Suffix zu einer Basis indogermanisch *mad‘ nass, triefen; von Fett triefen, gemästet’, zu der eine germanische Varianten mit Auslautverhärtung *mat angenommen werden kann. Im appellativischen Wortschatz beruhen darauf zum Beispiel gotisch mats ‘Speise’, angelsächsisch mettan ‘füttern’, altsächsisch mat, meti ‘Speise’, mittelniederdeutsch met ‘Schweinefleisch’. Als Motivierung für die Benennung kann etwa Lehmboden gedient haben oder eine anderweitig fruchtbare Beschaffenheit des Bodens oder der Umgebung. Das Suffix -ing, das im Erstbeleg im Dativ Singular flektiert ist, in den späteren Belegen im Dativ Plural, hat die Funktion einer Stellenbezeichnung, so dass an eine Deutung des Ortsnamens als Stelle mit fruchtbarem Boden gedacht werden kann. So Metel, Ortsteil von Neustadt am Rübenberge, Region Hannover; Metelen, Kreis Steinfurt.
Mettlach Gründung einer Abtei in der 2. Hälfte 7. Jahrhundert, Ende 10. Jahrhundert Bau einer Grabkapelle nach dem Vorbild der Pfalzkapelle zu Aachen, heute das älteste Bauwerk im Saarland (Alter Turm). Britten (heute Ortsteil von Losheim) kam zum Restkreis Merzig-Wadern. 1974 Vereinigung der Gemeinte Mettlach mit neun weiteren Gemeinte 759 (F. Kopie 17. Jahrhundert) Metheloch, 781–791 (Kopie Mitte 14. Jahrhundert) Medolaco ... Medolago, 808 (Kopie 18. Jahrhundert) Mediolacus, 813 (Kopie 1685) in Metheloch, 842 Medelacus [Original], 853 (Kopie 9./10. Jahrhundert) ad Mediolacum, 884 (Kopie Mitte 14. Jahrhundert) Medelacha ... Medelachus, Anfangs 12. Jahrhundert auf 994 (Kopie 12. Jahrhundert) in Metelahe, 1146 (Kopie 18. Jahrhundert) in Metloch, 1154 Mettlach, 1154 de Mediolacu [Original], 1195 von Mettlach, 1196 in Metlaco [Original], 1230 (Kopie 1488) apud Metloch, 1230 Methelach [Original], 1252 (Kopie) in Metlach. (Mit Einschränkung) vorgermanisch Bildung mit dem eine Zugehörigkeit anzeigenden Suffix-acum: *Metellacum, zum lateinisch Personennamen Metellus; elliptisch, ursprünglich adjektivisch: *(fundus) Metellacum ‘(Gut) des Metellus’. Entlehnung vor der romanisch Sonorisierung, Verschiebung von k > ch, Akzentverschiebung und Ausfall des unbetonten Mittelsilbenvokals: *Metellácum > Méthelach > Métlach. Formen mit romanisch Sonorisierung der intervokalischen Konsonanten (Medolago) sprechen für galloromanisch Kontinuität noch im späten 8. Jahrhundert Belege wie de Medio lacu werden wegen der Lage im wasserreichen Saartal (in medio lacu ‘mitten im See’) als gelehrte Volksetym. Interpretiert. So † Medolago, Italien Melay, Haute-Marne.
Mettmann Seit prähistorischer Zeit besiedelt (Neandertal), karolingischer Königshof. 1424 mit städtischen Rechten versehen. 904 in Medamana, Mitte 14. Jahrhundert in der Medmen. Die verbreitete Zuordnung zu dem Gewässername-Element -menni, -minni Dortmund) ist problematisch, weil die sicheren Belege dieses Typs -ja-Stämme sind, während die Mettmann-Belege weder Gemination noch Umlaut zeigen. Gleichwohl kann der Name als germanisch gedeutet werden, wenn man altniederfränkisch medemo ‘mittlerer’ (in Ortsnamen wie 918–948 Medemolaca, heute Medemblik, Noordholland, Niederlande) zugrunde legt; -ana ist dann als Gewässername-Suffix zu erklären. Das führt der Ortsname auf einen Flussname zurück: ‘ [Ort am] mittleren Bach’. Gemeint ist wohl der ursprüngliche Name des Düsselzuflusses Mettmanner Bach. Doch kann der Typ bereits voreinzelsprachliches Alter haben, wie durch eine Reihe anderer Namen mit dem Element *med (indogermanisch *medh-, die etymologie Basis auch des germanischen Wortes, gleichfalls in der Bedeutungologie ‘mittlerer’) nahegelegt wird, die den morphologischen Mustern der alteuropäisch Gewässername-Gebung folgen.
Mettweiler
Metzels Das Dorf wird erstmals 1228 urkundlich erwähnt. Ursprünglich gehörte es zum Fürstenstift Fulda.
Einer Überlieferung aus dem 16. Jahrhundert zufolge kam es 1228 während des Krieges zwischen den Grafen von Henneberg und dem Hochstift Würzburg zu einer Schlacht bei Metzel, in der Graf Heinrich von Beichlingen und Heinrich II. von Sternberg als Verbündete des Bischofs besiegt wurden.
Metzenhausen Das Dorf bekam seinen Namen von einem Adelsgeschlecht. 1278 wurde erstmals Conrad von Mentzenhusin (Metzenhausen) erwähnt. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchivs Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Meczinhusin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Metzingen Metzingen war eine römische Niederlassung, eine Hälfte fällt Mitte des 13. Jahrhundert, der Rest 1317 an Württemberg, 1075 Metzingan [Original], 1135–37 (zu 1089/90) Metzingin, Metzingen (13. Jahrhundert). Der Ortsname gehört zu den-ing(en)-Ableitungen und enthält – mit Umlaut des Stammvokals – den Personennamen Matzo: ‘bei den Leuten des Matzo’. So Mötzingen, Landkreis Böblingen.
Metzkausen, ende 1100 Metzenchusen, 1198 Mezenchusen. Germanisch Matsingo husum, zu den Häusern der Leute des Matso.
Meudt Mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1097 als Muda bzw. Muede gehört die Gemeinde zu den ältesten Siedlungskernen im Westerwald. Aufgrund der älteren Namen Muda oder Muede geht man davon aus, dass die Gemeinde dennoch älter ist. Der Name Muda deutet auf ein altes Zollhaus hin (Maut ist das deutsche Wort für Maut).
Meura Der Name „Meura“ ist von „mûra“ bzw. „muere“ (den althochdeutschen Bezeichnungen für „Mauer“) abgeleitet. Es wird vermutet, dass ein enger Zusammenhang zu den in der Nähe liegenden Meurasteinen besteht. Die Felsen ragen mauerartig am Gebirgshang empor und bilden eine natürliche Abgrenzung zum Schlagetal.
Eine weitere Namensdeutung wird auf die Lage der Gemeinde zurückgeführt: In den vergangenen Jahrhunderten wurde Meura als Grenzort bezeichnet. Die Gemarkungsgrenze im Süden und Osten der Gemeinde bildete eine territoriale und politische Mauer zu anderen Landesherren. Im Jahre 1370 wurde Meura als Meire erstmals urkundlich erwähnt.
Meusebach Der Ort Meusebach hat den Beinamen „Dorf ohne Spatzen“. Die Bezeichnung beruht auf einer Sage, in der zunächst zwei Sperlinge als Hochzeitsgeschenk ins Dorf gebracht werden. Sie vermehren sich so stark, dass sie die Ernte durch Wegpicken der Saat bedrohen. Ein Jäger befreit dann das Dorf von den Spatzen, indem er zwei Wagenladungen Fichten- und Buchensamen aussät, durch die die gleiche Anzahl von Spatzen verbannt werden. Urkundlich wurde der Ort erstmals am 8. Dezember 1271 genannt.
Meuselbach-Schwarzmühle Die ersten Siedler sind um 1200 am Fuße des Kuppenberges zu vermuten. Die Gemeinde wurde erstmals 1354 als Muzilbach urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name des Ortes mehrfach. In der Mundart wird der Ort Misselmich genannt. 1370 wird erstmals der wahrscheinlich namensgebende Fluss durch den Ort erwähnt, in der Schreibweise Müßelbach.
Meuselwitz Slawische Dorf, seit circa 1000 mit deutsche Herrensitz; Entwicklung als Marktflecken bis ins 16. Jahrhundert, 1874 Stadtrecht. 1139 (Kopie 14. Jahrhundert) in villa Mizleboze, 1168 Muzelbuze, 1399 Muselbicz, 1418 Mußelbuß, 1490 Mewselwitz (mit ew für eu); Meuselwitz (1609). Altsorbisch *Myslibu ́z ‘Ort eines Myslibud’, wobei an den Personennamen das possessivische -j-Suffix zur Kennzeichnung des Ortsname angefügt wurde, wodurch der Auslaut -bud > -bu ́z verändert wurde (vgl. Cottbus). Altsorbisch |y| wurde d. mit |i| oder auch |ü|, grafisch nur <u>, ersetzt. Gedehnt wurde der Vokal im 14. Jahrhundert diphthongiert zu eu. Der Auslaut des Ortsnamens wurde an anderen Ortsnamen mit-witz angeglichen. S Meuselwitz, Ortsteil von Zschadraß, Landkreis Leipzig; Meußlitz, Ortsteil von Dresden.
Meuspath, 1221 Musepath. Germanisch musio, zu musi-, mus, Maus, + papa, Pfad.
Michelau in Oberfranken Michelau wurde erstmals 1195 urkundlich erwähnt. Entstanden ist der Ort aus einem Fischerdorf am Main.
Michelbach (Hunsrück) Der Ort wird als Michelnbach im 1330–1335 erstellten Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Michelbach (Westerwald) n vorgeschichtlicher Zeit lag auf dem Herzberg genannten Bergsporn oberhalb von Widderstein die Wallanlage Herzburg. Bodendenkmäler und Flurnamen geben Hinweise auf eine frühere Besiedlung. Diese Bergkuppe wird umflossen von der Wied und liegt strategisch günstig zwischen der alten „Köln-Frankfurter-Straße“ und der alten Köln-Leipziger-Straße.
Das Haus Widderstein wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Damals hieß die Siedlung „Leckerrode“. In der Urkunde wird dem Ritter Albrecht von Wiederbach, später Widderstein, das Gut Leckerrode unterhalb von Ingelbach von dem Grafen Johann von Sayn als Lehen zugesprochen. Urkundliche Erwähnungen von Michelbach finden sich in dem Mirakelbuch von Hilgenroth von 1428 und 1432, in dem Bürger von „Mychelenbach“ bzw. „Mychelbach“ Erwähnung finden.
Die älteste Urkunde, die sich auf Einwohner aus Michelbach bezieht, stammt aus dem Jahre 1464 und betrifft den Austausch von Leibeigenen.
Michelbach an der Bilz 1095 wurde das Dorf Michaelbach erstmals urkundlich erwähnt, welches wohl als fränkische Grenzsiedlung zur Sicherung des Königshofs in Vellberg entstanden war.
Michelbach, (Saarstadt) 1036 Michilenbahc, 1154 Michellenbach. Germanisch mikilo, zu mikila, groß + baki-, Bach.
Michelfeld Ursprünglich dem Ortsadel derer von Michelfeld gehörend, kam der Ort mit der Zeit in den Besitz des Benediktinerklosters Comburg, das ihn aus Finanznot 1521 an die Stadt Schwäbisch Hall verkaufte.
Michelsneukirchen 1231 wird im Ältesten Bayerischen Herzogsurbar in dem ampte ze Chamb Niuwenkirchen als Ort aufgezählt. Dies ist die erste gesicherte Nennung des Ortes Michelsneukirchen. Im Jahr 1236 existierte auch die Pfarrei Michaels-Neukirchen.
Michelstadt Spätestens in früher fränkisch Zeit Herrschafts und Siedlungsmittelpunkt im Odenwald. Als königlich Eigengut schenkte der Hausmeier Karlmann im Jahre 741 Michelstadt an Burkard, den ersten Bischof von Würzburg. Nach dem Rückfall an das Königtum erhielt 815 der Karlsbiograph Einhard (gest. 840) die Mark Michelstadt, die er an das Kloster Lorsch weitergab. Deren Vögte, die Herren von Erbach, übten seit dem 13. Jahrhundert die Herrschaft als kurpfälzisches Lehen aus. 1307 wird der Ort als oppidum bezeichnet. Relativ bedeutender Wein-, Tabaksund Obstanbau in der Frühen Neuzeit. 1806 kam Michelstadt mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen. Die spätgotische Stadtkirche enthält künstlerisch bedeutsame Grabmäler der Schenken beziehungsweise Grafen von Erbach. Die Einhardsbasilika im Stadtteil Steinbach, um 825 errichtet, zählt zu den herausragenden Zeugnissen karolingischer Architektur. 741 (Kop.) Michelnstat, 815 (Kopie) Michlinstat in silua Odonwalt, 1179 Michelstat. Bestimmungswort althochdeutsch mihhil ‘groß’. Die frühen Belege mit -nin der Kompositionsfuge verweisen auf eine syntaktische Fügung althochdeutsch *ze dero mihhilin stat ‘bei der großen Siedlungsstätte’. Grundwort-stat.
Michendorf 1375 Michendorp; Michendorf (1500). Benannt nach einem Mann (Lokator) namens Micha. Je nach Herkunft des Lokators kann dem Ortsnamen eine slawische/altpolabisch mittels des Suffixes -ch gebildete Kurzform aus Vollnamen mit Mi im Anlaut wie altpolabisch Miroslav zugrunde liegen, dann handelt es sich um einen slawische-deutsche Mischnamen. Der Personennamen Micha kann aber auch eine deutsche Kurzform des christlichen Namens Michael darstellen. Zum Grundwort mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’.
Mickeln, (Himmelgeist) 1210 Michkele. Germanisch mikila-, groß, + lauha, Wäldchen auf Sandhugel.
Middelich, (Buer) mitten 1200 Middelwic, Mideluuic. Germanisch midila zu middila, mittelst + wika-, Tochtersiedlung.
Mickhausen Die Augsburger Patrizierfamilie Stolzhirsch war im 13. und 14. Jahrhundert hier Grundherr, ihr folgten die Herren von Freiberg, die vom 14. bis 16. Jahrhundert Grundherren im Gemeindegebiet waren.
Midlum (Föhr), 1000 Middilhem. Germanisch middila-, mittelst + haima, Wohnung. Der Ortsname leitet sich davon ab, dass das Dorf etwa in der Mitte der Insel liegt. Gleichzeitig liegt es zwischen den beiden historischen Hauptwegen, die Föhr in nord-südlicher Richtung durchquerten. Der Ortsname wurde 1462 erstmals erwähnt.
Noch heute gibt es in Midlum den Brauch, einmal im Frühjahr am Deich zu kochen. Dieser Brauch entstand in einer Zeit, als die Schafe jedes Frühjahr auf das Vorland getrieben wurden, wo sie unter der Aufsicht eines Schäfers den Sommer verbrachten. Dabei hatten immer viele Kinder geholfen und daher wurden am Deich Mehlbeutel für sie gekocht.
Miehlen, Erstmals urkundlich erwähnt wurde Miehlen 1131, damals als „Milene“. 1217 Milene.
Miel, (Köln) 1140 Mile.
Mielkendorf Mielkendorf wurde 1238 erstmals erwähnt.
Miellen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes entstammt dem Jahre 1290; der Name wird von Mühle abgeleitet.
Mierbach, (Oberpleis) 948 Merbiechi gespringun.
Mieren, (Werne an der Lippe) 1000 Mirihem.
Miesbach Besitz des Klosters Schliersee, im 14. Jahrhundert Gewährung des Marktrechts. 1114 Muospach, 1127–1147 Muspach, 1140–1152 Muesbach, 1185–1187 Moesbach, 1197–1199 Mosbach, 1557 Miesbach. Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch -bach, pach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort mos, mous, mies, mios ‘Moos’.
Miesenheim, (Koblenz) 1138 Mesenheim, 1135-42 Misenheim.
Miesitz Miesitz geht auf eine sorbische Siedlung zurück und wurde erstmals 1074 als Misaci erwähnt und war im 13. Jahrhundert Stammsitz des Adelsgeschlechtes von Metsch. Der Ortsteil Kopitzsch, 1394 erstmals als Copacz erwähnt.
Mietingen Mietingen wurde erstmals 1083 urkundlich erwähnt.
Baltringen wurde erstmals 1274 urkundlich erwähnt. Bereits seit 1370 ist eine Kirche nachgewiesen, die der Pfarrkirche in Laupheim unterstand.
Das Dorf Walpertshofen wurde erstmals im Jahre 1127 urkundlich erwähnt, als der Graf Rudolf von Chur sein Gut bei Walpertshofen tauschweise dem Grafen Eberhard von Kirchberg gegen dessen Gut Hattenburg überließ.
Mildenau Die Besiedlung von Mildenau im Tal des Sandbachs erfolgte im 13. Jahrhundert durch fränkische Bauern, wobei erstmals im Jahr 1270 in einer Urkunde die beiden Orte Mildinowe und Richinowe (oder Reichenau, welches im 16. Jahrhundert nach Mildenau eingegliedert würde und dem heutigen Obermildenau entspricht) erwähnt werden.
Mildstedt Mildstedt, dass sich an der Grenze zwischen friesischer und jütischer Besiedlung befindet, wurde 1304 erstmals erwähnt. Die Kirche St. Lamberti wurde bereits vor 1200 erbaut. Der Ort war im Mittelalter ein Handelszentrum in der Südergoesharde, und er hatte seinerzeit eine größere Bedeutung als Husum, das erst 1431 eine eigene Kapelle erhielt.
Die Ortschaft Rosendahl wurde 1438 erstmals unter dem Namen Hundeshål erwähnt. Der Name geht als Terrainbezeichnung in übertragenem Sinne auf die dänischen Worte für Hund (hund) und Schwanz (hale) zurück. In der Neuzeit wurde der Ort in Rosendahl (für Rodungstal) umbenannt.
Milenforst, (Kalk, Köln) 1217 Milinvorst.
Milk, (Osterbönen) mitten 1200 Middeluuik. Germanisch midila zu middila, mittelst + wika-, Tochtersiedlung.
Millen, (Aa) 1144 Millene, 1181 Millen.
Millendonk, (Korschenbroich) 1166 Milendunc, 1168 Milendunch.
Millentrup, (Mastholte) mitten 1200 Milencthorpe. Germanisch Milingo porpa-, Siedlung der Leute des Milo.
Millingen, (Rees) 1120 Millenda.
Milmersdorf Im Jahr 1320 taucht der Name Mildebraderstorp erstmals urkundlich auf. Über Melmersdorp entwickelte sich langsam der Name Milmersdorf.
Milow Der Ortsname ist von Mil'ov- bzw. Milov = Ort eines Mil abgeleitet. Mil ist entweder ein Zuname oder Kosename für einen Vornamen wie Milobrat, zum Adjektiv mil- lieb, wert.
Miltach Miltaha wurde erstmals im Jahr 1070 erwähnt.
Miltenberg Vorgeschichtliche Siedlungsspuren, ab Mitte des 2. Jahrhundert Anschluss des vorderen Limes am Ostrand von Miltenberg an den Main; spätmerowingisch-fränkisches Kleinkastell und salisch-staufische Turmburg; ab dem 13. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt Miltenberg. Historisch Altstadt. 1225 (Kopie 1276) Miltinberg, 1261 Miltenberg. Grundwort des Namens ist-berg; das Bestimmungswort wird mit dem mittelhochdeutsch Adjektivisch milte ‘freigebig’ identifiziert; es „soll hier die Eigenschaften der Burg [oberhalb von Miltenberg] beziehungsweise ihres Herrn charakterisieren” (Reitzenstein 2009). Die Burg wurde von den Mainzer Erzbischöfen zur Sicherung der ö Grenze ihres Gebietes errichtet, was die Motivation für die Namenerklärung zweifelhaft erscheinen lässt.
Mindelheim Reihengräber der 2. Hälfte des 6. Jahrhundert, 1046 Königshof, Marktrecht im 13. Jahrhundert, ältestes Stadtrecht von 1337. Übergang an Bayern von den Frundsbergern bereits 1616. 1046 (Kopie 13. Jahrhundert) Mindelheim, seither nur Schreibvariationen. Grundwort: -heim. Flussname Mindel noch nicht sicher gedeutet. Keltisch *mend-/ mind ‘klar’ mit Suffix scheint einleuchtend zu sein.
Mindelstetten Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1042 in einer Urkunde des Kolonisationsklosters St. Emmeram in Regensburg; darin schenkt eine Erchantrud dem Kloster ein Gut zu „Mundilstetti“. Im 12. Jahrhundert existierte ein Ortsadel. Im Jahr 1123 trat ein Tiemo von Mundelstetten als Zeuge auf. Für 1244 ist mit Henricus Plebanus ein erster Pfarrer von Mundilstatt urkundlich erwähnt, beauftragt vom Bischof von Eichstätt. Im Jahr 1408 erwarben die Herren der Althinzenhauser vom Kloster Solnhofen das Dorf Mingelstetten.
Minden (Sauer) 1140-79 Munda, +1222 Munden. Germanisch munpjan, Mündung. Liegt an der Mündung der Prüm in die Sauer.
Minden (Westfalen) Alte germanisch Siedlung (Handelsplatz) im Bereich der Weserfurt und Mittelpunkt eines sächsische Gaues, Gründung als Bischofssitz durch Karl den Großen, um 800 nach Vereinigung der Missionsbezirke Minden und Hameln zum Bistum Minden (Erzdiözese Köln), 961 Immunität, 977 Hochgerichtsbarkeit, Markt-, Münz und Zollrecht, Ende 13. Jahrhundert Hansestadt, 1536 Mitglied des Schmalkaldischen Bundes. 1973 Zusammenschluss mit 13 umliegenden Gemeinte Weserhafen. Zu 798 (Kopie Anfang 10. Jahrhundert) Mimda, Mimthum, Munthiun, 852 Mimida, zu 871 (KopieMitte 10. Jahrhundert) Mindonensis æcclesiae episcopus, 874 (F. 10. Jahrhundert) Mimidonensi episcopo, 895 episcopus Mimidomensis, 961 Mindun, 1033 Mindunensis ecclesie, 1051 actum Minde, circa 1154 (Kopie1 387) Mundioborg, 1055–1080 Mindon; Minden (1296 Kopie). Der Ortsname ist bislang nicht sicher gedeutet, was auch an der frühen Formenvarianz liegt. Ob der bei Ptolemaeus (2. Jahrhundert n. Chr.) genannte germanisch Handelsplatz M- mit Minden identifiziert werden kann, ist nicht sicher. Der Ortsname ist zuletzt als Übertragung von einem ursprünglich Gewässername *Miminda (< *Mimundo ̄, Mimindo ̄) (eventuell für die Bastaus Minden) verstanden worden, einer Partizipialbildung mit -end-Suffix (< indogermanisch *-ent-), wobei die Basis Mim der Ableitung unklar geblieben ist. Die Deutung als ursprünglich Gewässername erfolgt auch mit Hinweis auf den Namen der Nieme und den der dortigen Vorgängersiedlung von Bursfelde. Vielleicht bietet sich daneben für Minden eine Verbindung mit früh bezeugten Toponymen auf -menn-, -minn-, -munnan (vgl. die frühen Namenformen von Holzminden, Hedemünden, Ortsteil von Hannover Münden, Dülmen, Dortmund etc.). Die hier erkannte Bezeichnens für einen Berg oder eine Erhebung führt über germanisch *mend-/ *mund auf indogermanisch *ment-/*munt-/*mnt (vgl. lateinisch mo ̄ns, montis ‘Berg’). Da im Germanisch auch ein Konsonantenwechsel im Stammauslaut und eine Entwicklung zu *menþ-/munþ erwartet werden kann, ergeben sich germanisch Formen (mit Nasalschwund und Ersatzdehnung vor þ) wie *m ̄eþ-/*mu ̄þ-. Im vorliegenden Fall können gerade die älteren Varianten auf ursprünglich *Mim ̄ı thum (mit lokativisch Dativ-Plural-Endung -um) bezogen werden, sodass sich ein Element -m ̄ıth segmentieren ließe, dem eine Vokalveränderung von indogermanisch -ev or > germanisch -i+ -n+ Konsonant vorausgegangen wäre. Insgesamt wird eine alte Namenbildung sichtbar, deren erster Bestandteil Mi dann vielleicht nur noch Rest eines vor folgendem -m assimilierten *Min ist, das letztlich an indogermanisch *minu‘ minder’ (vgl. griechisch .. -
-, lateinisch minus ‘weniger’, tiefstufige Bildung mit -n-Infix (zur prim. Grundlage *meiu--, zu indogermanisch *mei-, *moi‘ klein’) anzuschließen wäre und in dem das Grundmorphem von altsächsisch minnero, minnisto (vgl. auch gotisch minniza ‘kleiner, jünger’, Advektiv mins, niederländisch min ‘weniger’, norddeutsch minne ‘dürftig’) vorläge. Eine so erschließbare Form *Min-m ̄ı þ-um könnte leicht mit den überlieferten Varianten vermittelt werden. Eine Erklärung als Ortsangabe ‘bei den kleinen Erhebungen’ findet in den ursprünglich naturräumlichen Gegebenheiten Mindens auffällige Anhaltspunkte, das auf Uferterrassierungen der Wesertalung liegt, insbesonders auf einer noch heute erkennbaren Steilstufe zwischen mittlerer und unterer Terrasse mit kleineren Erhebungen, darunter die höchste des Domberges.
Minderlittgen, Minderlittgen wurde erstmals 912 als Lutiaco von König Karl III. urkundlich erwähnt. Die Grundform des Ortsnamens ist Lutiacum. Andere Namen des Dorfes sind: 912 Lutiaco, 1152 Minoris, Lideche, 1330 Minre-Lyethge, 1503 Minnerlietge, 1569 Minderlietigh, 1728 Minderlötig.
Minfeld Das Dorf entstand vermutlich um das Jahr 700. Im Jahr 982 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Mundiveld, 1053 wurde der Ort Mundevelt genannt und 1267 Munernuelt. 1053 wurde die Kirche fertiggestellt. 1345 erfolgte der Bau des Schlosses/der Burg durch Heinrich von Lichtenberg, der das Reichsdorf pfandweise besaß. 1379 verpfändete König Wenzel Minfeld an die Kurpfalz. Hans Bübel aus Minfeld wurde 1525 als Führer im Bauernkrieg bekannt.
Minheim, Minheim wurde erstmals am 3. September 1061 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Eberhard erwähnt, als er die Kirche und den Zehnten dem Oratorium von St. Matthias schenkte. Auch andere kirchliche Einrichtungen in Trier hatten in Minheim Güter: 1098 wurde das Kollegiatstift St. Simeon genannt, 1136 das Hospital von St. Marien am Dom und 1159 die Abtei St. Marien. 1098 Minnenheim, 1079-1101 Minneheim. Germanisch Minnon haim, Siedlung des Minno.
Mintenbeck, (Lüdenscheid) mitten 1200 Mintinbeke.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=17252Mirow" target="_top">Mirow</a> Im Jahr 1227 gründete der Johanniterorden eine Komturei am Ufer des Mirower Sees, nachdem Lord Borwin II. ihnen dort Land geschenkt hatte; Im ersten Viertel des Stadtwappens ist zur Erinnerung an diese Schenkung noch heute das Kreuz des Johanniterordens zu sehen.
Misselberg Im Jahre 1361 wurde es erstmals urkundlich als Mistelberg erwähnt.
Mistelbach Ursprünglich Königsgut, später liechtensteinisch; 1372 Jahrmarktsprivileg (Getreideumschlagplatz), 1874 Stadterhebung. Vor 1120 de Mistlbach. Mistelbach liegt am gleichnamigen Gewässer, dessen Name eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-bach (der im Einwohnernamen als [-bekɐ] abgeleitet erscheint) und dem mittelhochdeutsch Appellativum mistel ‘Mistel, Schmarotzerpflanze auf Bäumen’ ist und ‘Bach, dessen Uferbäume mit Misteln bewachsen sind’ bedeutet.
Mistelgau Der Ort wurde 1360 als „Mistelgow“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bezeichnete ursprünglich eine Landschaft, für die der Mistelbestand charakteristisch war (Grundwort gou, mittelhochdeutsch, Gegend, Landschaft, Gau; Bestimmungswort: Mistel(bach)). 1386 lässt sich die Adelsfamilie Heybscher in Mistelgau nachweisen. 1422 wurde die Kirche erstmals erwähnt.
Mittelangeln Die Gemeinde Mittelangeln mit ihren etwas über 5000 Einwohnern liegt im Kreis Schleswig-Flensburg, mitten im Herzen von Angeln.
Mittelbiberach Mittelbiberach wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt.
Mittelbrunn Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Mittelbrunn datiert aus dem Jahr 1230, als ein Ritter Volmar nach seinen Besitzungen oder nach seiner Herkunft den Namen „von Mittelburn“ angenommen hatte. Die tatsächliche Entstehung des Ortes liegt jedoch weiter zurück.
Mitteleschenbach Gegründet wurde der Ort wohl im 11. Jahrhundert. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Ort bereits eine Kirche, die St. Nikolaus und St. Sola geweiht war. Der Ort wurde als „Eskenbach“ im Jahre 1183/95 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Gewässernamen ab. Das Bestimmungswort ist die Esche. Seit 1287 ist die Form Mitteleschenbach bezeugt zur Unterscheidung von gleichnamigen, in der Nähe gelegenen Orten (Wolframs-Eschenbach (bis 1917 Obereschenbach) und Untereschenbach).
Mittelfischbach Im Jahre 1348 wird der Ort zum ersten Mal genannt und war bis 1775 der Vierherrschaft auf dem Einrich unterstellt. Es gab bis 1853 drei Fischbachs: Oberfischbach, Mittelfischbach und Niederfischbach. Niederfischbach verschwand 1853, als alle Einwohner nach Amerika auswanderten.
Mittelherwigsdorf Zum ersten Mal 1312 geschichtlich erwähnt, bestand der Ort ursprünglich aus drei Teilen, Oberherwigsdorf (1410 Bettelsdorf genannt und 1974 eingemeindet), der sogenannten Scheibe, einem bereits 1359 erwähnten Rittersitz und dem eigentlichen Kirchort Herwigsdorf mit jeweils eigenständigen Ortsrichtern.
Mittelhof Mitte des 19. Jahrhunderts besaß die Gemeinde Blickhauserhöhe (damaliger Name für Mittelhof) drei Bergbaubetriebe, in denen Eisen- und Kupfererz gefördert wurden.
Mittelneufnach Erster Beleg des Siedlungsnamens ist 1309 Mitelnnifnachl. Als latinisierte Herkunftsbezeichnung begegnet 1692 Mittleiffensis Suevus. Grundwort des ursprünglichen Gewässernamens ist althochdeutsch aha ‹Wasser, Wasserlauf, Fluss›; als Bestimmungswort lässt sich germanisch *nīfo ‹Steilabsturz› erschließen, das auf den senkrechten Abbruch des Ufers zurückzuführen ist. Der Zusatz mit dem mittelhochdeutschen Adjektiv mittel ‹in der Mitte, mittler› bezieht sich auf die Lage des Dorfes und soll vom nördlich gelegenen Pfarrdorf Langenneufnach im selben Landkreis und vom Dorf Oberneufnach im Landkreis Unterallgäu unterscheiden.
Mittelnkirchen Der alte Name von Mittelnkirchen ist Media Lu (Lu = Lühe), um 1334 Middelsten Luh. Der Name erklärt sich aus der Lage zwischen Lu lapidea – Steinkirchen – und Nova Lu – Neuenkirchen. Holländische Siedler haben dieses Land im 13. Jh. urbar gemacht und besiedelt. Der Ort wird erstmals 1221 genannt, als Bischof Iso dem Andreasstift in Verden den Zehnten von Lu schenkte.
Mittelpöllnitz Mittelpöllnitz entstand wie die umliegenden Dörfer Nieder- und Oberpöllnitz als slawische Siedlung zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert. Mittelpöllnitz wird erstmals 1238 unter dem Namen Polnic erwähnt. Der Name Pöllnitz kommt vom slawischen Wort Polnica, was auf Deutsch etwa „Fluss im offenen Gelände“ heißt und ursprünglich der Flurname für das Gebiet zwischen Triptis und Weida war. Über Polniz (1238), Mittelnpolnicz (1378) und Mittel-Bellnitz (1568) kam man 1611 zum jetzigen Ortsnamen Mittelpöllnitz. In diesem Zeitraum wurde wohl auch die Teichmühle als Mahl und Schneidemühle errichtet, denn 1570–1600 gehörte diese Mühle bereits dem Rittergut.
Mittelreidenbach Mittelreidenbach wurde 1367 erstmals urkundlich erwähnt.
Mittelsinn Das Grundwort im Namen geht auf den den Ort durchfließenden Fluss Sinn zurück. Der Zusatz „Mittel“ wurde verwendet, um Mittelsinn von den naheliegenden Dörfern Obersinn und Niedersinn (heute Burgsinn) zu unterscheiden und weist auf die Lage im Tal hin.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1295 „Melesynnen“, 1319 „Metelnsinne“, 1346 „Miltelsynne“, 1364 „Metelsynne“, 1369 „Metelsinne“, 1372 „Metelnsinne“, 1376 „Mettelnsin“, 1377 „Mittelnsynne“, 1542 „Mittelsynn“, 1600 „Mittelsinn“.
Mittelsömmern Die eigentliche Gründung mit einer sesshaften Bevölkerung fand allerdings erst in Altthüringerzeit statt. Der Ort geht höchstwahrscheinlich auf eine Gründung der Hermunduren (ein Germanen-Volksstamm) zurück. Im Codex Eberhardi wird der Ort Summaringen erwähnt, wobei nicht genau klar ist, welches der Sömmerdörfer tatsächlich gemeint ist. Diese Erwähnungen ziehen sich mehrere Jahrhunderte durch die Geschichtsschreibung, ohne jemals konkret zu werden. Es diente wahrscheinlich damals als eine globale Ortsangabe, zu der keiner eine nähere Unterscheidung brauchte. Dies änderte sich erst mit Zunahme der Bevölkerung und dem Anwachsen der Orte, was eine Unterscheidung notwendig machte und für die Sömmerdörfer dann im 13. Jahrhundert erfolgte. Die besondere Stellung Mittelsömmerns beweist auch die Einrichtung einer fränkischen Wachstation (in den 1960er Jahren durch Grabungen nachgewiesen). Nach dem Niedergang des Reiches der Thüringer im Jahre 531 versank der Ort zunächst in der Dunkelheit der Geschichte.
Mittelstenahe Mittelstenahe wurde 1500 erstmals urkundlich erwähnt.
Mittelstetten Mittelstetten wurde 788 zum ersten Mal als Mouitilstat (Wohnstatt des Mutilo) erwähnt, als Herzog Tassilo III. den Ort samt Kirche dem Kloster Benediktbeuern schenkte. Um 1200 wurden drei Namen als "Milites in Muotelinsten", also Ritter von Mittelstetten, genannt.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=56858Mittelstrimmig" target="_top">Mittelstrimmig</a> Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Strimmig – gemeinsam mit Mittelstrimmig, Altstrimmig und dem Strimmiger Berg – findet sich in einer Urkunde des Grafen Simon I. von Sponheim-Kreuznach aus dem Jahr 1259, in der Heinrich, Herr von Ehrenberg, die Angelegenheit regelte des Erbteils der Grafschaft Sayn mit Graf Simon hinsichtlich der Vogtei Strimmig. Mittelstrimmig gehörte im Mittelalter zu den „Dreiherrenhöfen“.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=35756Mittenaar" target="_top">Mittenaar</a> Ballersbach wurde erstmals 1270 urkundlich erwähnt. In dieser Zeit dürfte auch die Ballersbacher Kirche (Capelle zu Ballersbach) erbaut worden sein. Dass die Kapelle eine besondere Bedeutung hatte, lässt sich deutlich daran erkennen, dass ihr das viel größere Dorf Seelbach unterstellt wurde.
Ballersbach wuchs im Laufe der Zeit aus zwei Zentren zusammen, eines um den Baalerstaa (Balder- oder Baldurstein; „Baldur-Stein“) und das andere im Süden.
Die erste urkundliche Erwähnung von Bicken erfolgte in einer Kölner Urkunde im Jahr 1218. Das Dorf ist jedoch wahrscheinlich viel älter, da in Bicken einst eine Burg aus fränkischer Zeit gestanden haben soll.
Offenbach wurde erstmals urkundlich in einer Urkunde Johann von Dernbachs erwähnt.
Mittenwald Ab 1294 Besitz des Hochstifts Freising, seit dem 14. Jahrhundert Markt, circa 1683 Einführung des Geigenbaus. 12. Jahrhundert (zu circa 1098) in media silua, 1158 Mittenuualde, 1173/74 Mittenwalde, 1315 Mittenwald. Grundwort ist althochdeutsch-wald, walt ‘Wald, Wildnis’, Bestimmungswort das Adjektivisch mitti, mitte ‘inmitten’.
Mittenwalde (Dahme-Spreewald) In vordeutscher Zeit slawische Burgwall mit Burgsiedlung, seitdem d. Markgrafenburg, Stadt nach 1250 erbaut (14. Jahrhundert civitas, oppidum). Pfarrkirche St. Moritz (14./15. Jahrhundert), Spitalkapelle St. Georg (15. Jahrhundert). 1239/1240 Middenwalde; 1317 Middenwold, Middenwalde, Mittenwalde (1375). Das Motiv für die Namengebung war die Lage des Ortes in der Mitte(n) des Waldes, zu mittelniederdeutsch midde ‘Mitte’ und mittelniederdeutsch -wolt, hochdeutsch–wald(e) ‘Wald’. Die Namenbelege schwanken zwischen norddeutsch und hochdeutsch Schreibungen, auch Mischformen kommen vor.
Mittenwalde (Uckermark) Im Jahr 1104 gründeten die Herzöge von Bogen das Kloster Oberalteich. Die Burg Mitterfels wurde erstmals 1194 erwähnt. Die Gemeinde in der heutigen Ausdehnung wurde 1818 gegründet.
Mitterskirchen Es ist anzunehmen, dass sich der Name Mitterskirchen aus der geografischen Lage zwischen zwei weiteren Kirchenorten ergab. Die ersten Siedlungstätigkeiten finden sich dort bereits im 8. Jahrhundert.
Mitterskirchen wurde im Jahr 1156 unter dem Namen „Miterenchirchen“ erstmals urkundlich erwähnt. Später erhielt es die rechtliche Stellung einer unbeschlossenen Hofmark.
Am Ort der heutigen Pfarrkirche befand sich bis ins 14. Jahrhundert eine Schlosskapelle der Edlen von Mitterskirchen.
Mitterteich Seit circa 1200 im Besitz des Klosters Waldsassen, nach Mitte 15. Jahrhundert planmäßige Anlegung einer Straßenmarktsiedlung, 1501 Marktrechte, 1932 Stadterhebung. 1202 Mittirdige [Original], 1204–27 Mittirdig [Original]; Mitterteich (1220–46, Kopie 14. Jahrhundert). Der Siedlungsname geht nicht, wie bisher angenommen, auf mittelhochdeutsch t ̄ıch, d ̄ıch (m.) ‘Teich’ zurück, sondern auf den früheren Namen des den Ort durchfließenden Seibertsbachs, der 1456 als die Teych überliefert ist. Dieser basiert auf slawische *Ticha (feminin) zum Adjektivisch *tichч ‘still, ruhig’. In den ersten beiden Belegen ist g als hyperkorrekte Schreibung für den Reibelaut (sonst mit ch verschriftet) zu bewerten (vor dem Hintergrund der dialektal Lautentwicklung -g> --). Der Zusatz Mitter< mittelhochdeutsch mitter ‘in der Mitte befindlich’ bezeichnet die Lage des Ortes zwischen Oberteich und Hofteich (1138 inferior Diche, 1185 Dich). Zu klären bleibt, ob die D-Graphien in den ersten Nennungen mit der (mitteldeutschen?) Herkunft der Urkundenschreiber zusammenhängen oder bereits die nordbairisch Konsonantenschwächung t > d widerspiegeln.
Mittweida Deutsches Bauerndorf Altmittweida um 1160 entstanden, 1286 oppidum, zählte um 1550 bereits zu den mittelgroßen Städten Sachsens. Im Mittelalter waren Tuchmacherei und Leinenweberei die wichtigsten Erwerbsquellen. 1209 de Mideweide, 1323 Miteweide, mundartlich 1329 Methewed, 1378 Mitteweyde. Zu mittelhochdeutsch mitte ‘in der Mitte’ und weide ‘Nahrung, Ort zur Waldweide’, also ‘Siedlung in der Mitte der Weide’. So Mittweida, Ortsteil von Raschau-Markersbach, Erzgebirgskreis.
Mochau Mochau wird im Jahr 1090 in einer Schenkungsurkunde des Markgrafen Heinrich I. von Eilenburg erstmals urkundlich erwähnt. Dort befand sich zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert der Sitz eines Burgwardes, der mit vier urkundlichen Erwähnungen nach 1100 einer der meistdokumentierten Burgwardbezirke in Mittelsachsen darstellt.
Möckern (Thüringen) Im Jahre 1281 erfolgte die urkundliche Ersterwähnung des Ortes Möckern.
Möckern (Westfläming) Möckern-Loburg-Fläming I. Verwaltungsgemeinde im Landkreis Jerichower Land. Gebildet am 1. 7. 2007 aus der Städten Möckern, Loburg und weiteren Gemeinden der Umgebung und liegt zwischen Mittelelbe und Westfläming, an der Ehle. Namengebend sind Möckern und Loburg sowie der Landschaftsname des Flämings. Möckern: 948 Mokr(i)anici, 965 Mocornic, 992 Mokernik, 1161 Mukerne. Loburg: 965 Luborn, 1161 Louburg, 1190 Gero de Luburc. Der Ortsname Möckern geht auf eine altsorbische Grundform *Mok ́rnica, *Mok ́rno zum Adjektivisch *mokry ‘nass, feucht’, vgl. polnisch mokry, norbisch mokˇsy, tschechisch mokry ́ uswach, zurück. Bei Loburg liegt möglicherweise eine Umdeutung eines altsorbischen Namens (altsorbisch *L’ubomin?) vor und zwar als Bildung mit dem Grundwort-born, später -burg und dem Bestimmungswort mittelniederdeutsch lo ̄ ‘Niederholz, Buschwald, bewachsene Lichtung’. Für die Umdeutung sprechen die alten Schreibungen mit -u sowie die Tatsache, dass Loburg als deutscher Burgward an Stelle einer slawische Wallburg errichtet wurde. So Möckern, Ortsteil von Leipzig, (1335 Mockeren).
Möckmühl Vor 780 in Besitz des Klosters Fulda, 1445 nach mehreren Verpfändungen, im Spätmittelalter Mittelpunkt einer bedeutenden Zent, Amtsstadt bis 1808, Burg Möckmühl, Türme der Stadtmauer, Ruchsener Tor, Rathaus, Pfarrkirche St. Bonifazius. 750/779 (Kopie 12. Jahrhundert) Meitamulin, Meitemulin, Mechitamulin, 976 Mechedemulin, 1042 Mechedemulen. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch mul ̄ı, mulin, mittelhochdeutsch müle ‘Mühle’ aus lateinisch mol ̄ına. Als Bestimmungswort dient wohl der Personennamen *Mechita: ‘Mühle der Mechita’. Der um -t beziehungsweise -d erweiterte Personennamen Maccho erscheint in verschiedenen Ortsnamen; die Lautgruppe -eche wird im Mittelhochdeutschen zu -ei zusammengezogen und später zu -ö gerundet.
Möderscheit, (Heppenbach) Mvdrescheit. Germanisch mudira-, Schlamm + skaipjo, Wasserscheide.
Mödingen Um 1246 stiftete nach der Haustradition (tatsächlich aber wohl schon vor 1239) Graf Hartmann IV. von Dillingen das Dominikanerinnenkloster Maria Medingen. Er schenkte dem Kloster alle seine Güter in Mödingen zusammen mit der Pfarrei.
Mögglingen Möglingen gehörte zum Herrschaftsbereich der Herren von Asperg, 1308 an Württemberg, Alte Zehntscheuer, Wasserturm, Pankratiuskirche. 1275 (Kopie um 1350) Megemingen, 1278 Meginingen [Original], 1296 Megeningen [Original],1393 Meglingen [Original]; Möglingen (1667). Der Ortsname gehört zu den-ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Mag ̄ın: ‘bei den Leuten des Mag ̄ın’. Der Stammvokal zeigt Umlaut, Meginingen wird durch Dissimilation von -nin zu -lin zu Meglingen, ö entsteht durch Rundung von e zu ö, die sich in der heutigen Mundart (meglenge) nicht erhalten hat.
Möglingen Möglingen gehörte zum Herrschaftsbereich der Herren von Asperg, 1308 an Württemberg, 1327 Lehensrechte an Württemberg. Weinbau, Alte Zehntscheuer, Wasserturm, Pankratiuskirche. 1275 (Kopieum 1350) Megemingen, 1278 Meginingen [Original], 1296 Megeningen [Original],1393 Meglingen [Original]; Möglingen (1667). Der Ortsname gehört zu den-ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Mag ̄ın: ‘bei den Leuten des Mag ̄ın’. Der Stammvokal zeigt Umlaut, Meginingen wird durch Dissimilation von -ninzu -linzu Meglingen, ö entsteht durch Rundung von e zu ö, die sich in der heutigen Mundart (meglenge) nicht erhalten hat.
Moers. Stadt im Kreis Wesel, im Anschluss an die Burg der Edelherren, später Grafen von Mörs errichtete Siedlung, Stadterhebung 1300, Münzstätte vom 14. Jahrhundert bis 1570. 9./10. Jahrhundert in Murse, 1288 de/in ... Morse [Original]. Der Ortsname beruht auf einem Gewässername, der im Namen des heutigen Moers-Bachs fortlebt. Namengebend ist wohl das von Altrheinarmen durchzogene Moorgebiet, in dem auf höher gelegenen Stellen die Siedlungen errichtet wurden, sodass altsächsisch mo ̄r ‘Moor’ die Basis liefert, das mit einem Suffix -isa ̄ einen Gewässername bildet (‘Wasserlauf im Moor’). Der Suffixvokal i ist wegen des Umlauts anzusetzen, auch wenn es auffällig ist, dass der Werdener Erstbeleg ihn nicht zeigt. Hingegen hat u als Wiedergabe von altsächsisch o ̄ (< germanisch /o ̄ /) Parallelen; möglicherweise repräsentieren die u-Schreibungen aber auch eine andere Ablautstufe. Der Typ Mörsbach ist noch anderweitig belegt (etwa im Flussgebiet der Saar). Wieweit Vergleichbarkeit besteht und inwieweit umlautlose Formen des Typs Morsbach einbezogen werden können, bleibt weiter zu untersuchen.
Möckmühl. Stadt und (mit der Stadt Widdern sowie den Gemeinte Jagsthausen und Roigheim) gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Heilbronn, Vor 780 in Besitz des Klosters Fulda, im Spätmittelalter Mittelpunkt einer bedeutenden Zent, Amtsstadt bis 1808, seit 1938 zum Landkreis Heilbronn. Weinbau, Burg Möckmühl, Türme der Stadtmauer, Ruchsener Tor, Rathaus, Pfarrkirche St. Bonifazius. 750/779 (Kopie 12. Jahrhundert) Meitamulin, Meitemulin, Mechitamulin, 976 Mechedemulin, 1042 Mechedemulen. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch mul ̄ı, mulin, mittelhochdeutsch müle ‘Mühle’ aus lateinisch mol ̄ınalt. Als Bestimmungswort dient wohl der Personennamen *Mechita: ‘Mühle der Mechita’. Der um - tbeziehungsweise -d erweiterte Personennamen Maccho erscheint in verschiedenen Ortsnamen; die Lautgruppe -ech ewird im Mittelhochdeutschen zu -ei zusammengezogen und später zu -ö gerundet.
Möglingen I. Gemeinte im Landkreis Ludwigsburg. Möglingen gehörte zum Herrschaftsbereich der Herren von Asperg, 1308 an Württemberg, Alte Zehntscheuer, Wasserturm, Pankratiuskirche. 1275 (Kopie um 1350) Megemingen, 1278 Meginingen [Original], 1296 Megeningen [Original],1393 Meglingen [Original]; Möglingen (1667). Der Ortsname gehört zu den-ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Mag ̄ın: ‘bei den Leuten des Mag ̄ın’. Der Stammvokal zeigt Umlaut, Meginingen wird durch Dissimilation von -nin zu -lin zu Meglingen, ö entsteht durch Rundung von e zu ö, die sich in der heutigen Mundart (meglenge) nicht erhalten hat.
Möhnesee Nach dem 1912 durch Aufstauung der Möhne angelegten Möhnesee gewählter Name für das Gemeindegebiet. Der Gewässername Möhne (1226 Moyne) ist wie der Name des Mains wahrscheinlich zu einer Wurzel*moinzu stellen, die zur Bildung von Gewässername diente, etwa polnisch Mien ́ und Mianka sowie litauisch Máinia. Vergleichbar sind die Appellativa lettisch main ̧a und litauisch maiva ‘Sumpf’. Wie bei vielen altertümlichen Namen dieser Art lässt sich die Motivation des Gewässername über eine allgemeine Angabe wie ‘(fließendes) Wasser’ hinaus nicht genauer eingrenzen.
Möhn, (Trier) 786-87 Medona, 1052 Miena.
Möhnsen Der Name M ö h n s e n ist von mos = Sumpf, Moor abgeleitet.
Am 29. März 1278 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Möhnsen. Am 21. September 1299 erfolgt eine weitere Erwähnung Möhnsens.
Das Kopiarbuch Nr. I der Ratzeburger Domkirche endet mit 32 Pergamentseiten des Ratzeburger Zehntregisters vom Jahre 1230. Das Kirchspiel Kuddewörde war auf der letzten Seite des Zehntregisters vermerkt.
Möhrendorf Die erste urkundliche Erwähnung von Möhrendorf und Kleinseebach datiert aus dem Jahr 1007, noch mit den Namen „Merdindorf“ und „Seuuaha“.
Möllenbeck (Ludwigslust-Parchim) 1173 Mulenbeke. Germanisch mulin von romanisch molina, Mühle + germanisch baki, Bach.
Möllenbeck (Neustrelitz-Land) Teile des heutigen Gemeindegebietes waren im Mittelalter Besitz des Klosters Himmelpfort. Flatow und Warbende waren seit 1305 Teilbesitz des Klosters. 1438 wurde Flatow zum Vollbesitz, ebenfalls Warbende zu einem unbekannten Zeitpunkt. 1408 kam schließlich der Hof Meygreven in Klosterbesitz.
In Flatow ist eine Domäne des Landes/Freistaates Mecklenburg-Strelitz nachgewiesen und war größtenteils verpachtet an umliegende Gutsbesitzer, Größe 269 ha.
Der Name Möllenbeck ist niederdeutsch und bedeutet „Mühlbach“ (1394 als to Mollenbeke erstmals erwähnt). Im Ort entstand nachfolgend ein Rittergut.
Möllenhagen Alle auf dem Gemeindegebiet liegenden Dörfer können auf eine lange historische Entwicklung verweisen; Kraase zum Beispiel ist über 700 Jahre alt. In Möllenhagen bestand einige Jahrhunderte ein Rittergut als Lehen, dessen Besitzer kurzzeitig die Freiherren von Frisch waren.
Mölln (Herzogtum Lauenburg) 1188 erstmals urkundlich erwähnt, 1201 zu Dänemark, 1202 Lübisches Stadtrecht, 1227 an Herzog von Sachsen-Lauenburg, bis 1683 im Herrschaftsgebiet der Stadt Lübeck oder der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, ab 1683 den Herzögen von Sachsen-Lauenburg zugesprochen, 1864 an Preußen. Kirche Sankt Nikolai (13. Jahrhundert), gotisches Rathaus (1373), Eulenspiegel-Museum. 1188 ad stagnum Mulne; circa 1200 procedens Molne; 1212 de Mulne; 1314 de Molne; 16. Jahrhundert der stad Mollen; Mölln (circa 1856) Bei diesem Ortsnamen handelt es sich wohl um eine Übertragung eines ursprünglich Seenamens, des Möllner Sees, auf den Ort. Der altpolabisch Wortstamm Mul’n leitet sich dabei von mul ‘Schlamm, trübes Wasser’ ab und so kennzeichnet der Name den Ort als einen am trüben Wasser, am Schlamm.
Mölln (Mecklenburg) Mölln wurde von den Slawen gegründet. Noch heute ist am nördlichen Dorfrand eine verlandete Inselburg aus dem 7. bis 13. Jahrhundert zu erkennen. Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes erfolgte 1316. Das Dorf Mölln ist ein ehemaliges Gutsdorf, dessen Grundstruktur noch gegenwärtig in der Dorfanlage ablesbar ist.
Groß Helle fand 1363 erste urkundliche Erwähnung.
Möllo, (Borbeck) mitten 1200 Munelo.
Mölney, (Werden, Essen) 809-27 Mulenegia, Mulenoie.
Molsberg, 1096 Mollesberg, 1118 Mollesberch, 1135 Molsburch.
Mölschow Bannemin wurde erstmals 1219 urkundlich als „Bandemin“ genannt. Erst 1798 folgte der aktuelle Name. Der slawische Name ist nicht gedeutet.
Mölsheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Mölsheim – als Milbisheim – stammt von 1237.
Mömbris Zum Erzstift Mainz gehörig, 1814 an Bayern. 1340 (?) Hemmelrisz. 1361 (Kop.) Memmelris, 1468 Membris, 1481 Meymelryß, 1805 Membris, Mömbris. Entgegen dem Vorschlag von v. Reitzenstein 2009 sollte von den überwiegend mit m anlautenden Belegformen ausgegangen werden, nicht von dem Erstbeleg mit h-. Die Entwicklung dieser Belege lässt sich zum Teil lautgeschichtlich beziehungsweise schreibungsgeschichtlich nachvollziehen: Mömbris ist eine gerundete Form von Membris; im Membris ist das -b ein Übergangslaut zwischen m und r. Die zugrunde liegende Form Memist verkürzt aus Mem(m)el-. Eine Zweigliedrigkeit des Namens liegt nahe; -ris könnte mit mittelhochdeutsch riz, Neuhochdeutsch Riss identifiziert werden, falls die topografische Realprobe dafür einen Anhaltspunkt bietet. Für das Erstelement fehlt jede Anschlussmöglichkeit. Die von A. Schumm genannten Personennamen Muniperth, Mombert kommen aus morphologischen und lautlichen Gründen nicht in Betracht.
Mömlingen Wovon sich der Name Mömlingen tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen drei mögliche Theorien: Der Ortsname leitet sich vom Fluss Mümling ab, an dem das Dorf liegt. Der Name Mümling gehört zur „alteuropäischen Hydronymie“, die historisch über die Grenzen der einzelnen indoeuropäischen Sprachfamilien hinausreicht; er ist wohl als Parallele zum Flussnamen Memel zu werten.
Dem Siedlungsnamen liegt der alte Personenname Mimino zugrunde, der durch ein Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet wurde. Der Flussname leitet sich vom Ortsnamen ab und wurde mit dem althochdeutschen Wort aha, für Wasser, abgeleitet. Orts- und Flussname entstanden anfangs parallel und unabhängig voneinander. Später wurden dann Namensteile des jeweiligen angepasst.
Mömerzheim (Ollheim) 1197 Mvminsheim.
Mommersloch, (Köln) 1135-42 de Mimbernisloche, 1172 -78 de Mimbernesloche. Germanisch Minbernes luka-, Loch, Hohle des Minbern.
Mönchberg Es wird fälschlicherweise oft angenommen, dass der Name Mönchberg etwas mit einem Mönch und einem Berg zu tun hat. Er setzt sich aber aus den alten Wörtern Manno und gebûr zusammen. Das mittelhochdeutsche Wort gebûr bedeutet Häuser oder Gebäude. Manno ist ein sehr alter Personenname. Mannogebûr sind demnach die Häuser des Manno.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1150 Mangeburnen, 1250 Mennegebuer, 1272 Menigebure, 1287 Mengebur, 1300 Mangebur, 1345 Meingebur, 1367 Menegebur, 1396 Mengwer, 1594 Meingswert, 1668 Mönchberg.
Mönchengladbach Der Ort geht auf das 974 durch Erzbischof Gero von Köln gegründete Benediktinerkloster Gladbach zurück. Das war auch bis 1887 der offizielle Ortsname, der dann zur Unterscheidung von gleichnamigen Gladbach-Orten (z. B. Bergisch Gladbach) als München Gladbach mit einem ab dem 14. Jahrhundert bezeugten Zusatz versehen wurde. Die heutige amtliche Namenform knüpft an die reg. Aussprache Mönchen an (Zusammenschreibung seit 1960) und vermeidet damit weitere Verwechslungsmöglichkeiten (etwa mit der bayrischen Landeshauptstadt). Der Hauptwortakzent liegt nach wie vor auf Gladbach, und auch der örtliche Sprachgebrauch begnügt sich mit dieser Form. 1085 in Gladebach [Original], 1300 Monichgladebacg [Original], 16. Jahrhundert Glabbeeck. Namengebend ist ein Zufluss zur Niers. Das Grundwort-bach erscheint (trotz Lage des Ortes im Nichtverschiebungsgebiet) in den Urkundlich in der Regel in lautverschobener Form (Wirtz, Verschiebung; mundartlich auch unverschoben: Gläbäcker Plätzkes. Das Bestimmungswort gehört zu altsächsisch glad-, althochdeutsch glat ‘glänzend, schimmernd, glatt’.
Mönchenholzhausen Mönchenholzhausen wurde 876 erstmals urkundlich erwähnt. 1343 hieß es Moncheholizhausen.
Mönchgut Den Namen erhielt die Halbinsel im Mittelalter, als sie dem Kloster Eldena bei Greifswald gehörte. Fürst Jaromar II. von Rügen hatte das Land Reddevitz, das den größeren Teil der Halbinsel bildet, 1252 dem Kloster übergeben. Den übrigen, südlichen Teil der Halbinsel kaufte Abt Martin von Eldena 1360 für nur 3180 Mark von der Familie Bonow. Seitdem hieß die Halbinsel „Mönchegud“.
Mönchhagen Seit den 1430er Jahren sind in Mönchhagen Namen wie Hallier, Haller, Holler usw. belegt, die auf eine Herkunft ersten Bauern aus Halle/Westfalen hindeutet. Tatsächlich holte Heinrich Borwin I. ab etwa 1200 Siedler aus Niedersachsen und Westfalen in das heutige Mecklenburg. Die Siedler rodeten den Wald und errichteten auf diesen „Hagen‟ ihre Dörfer. Bei der Gründung Mönchhagens waren offenbar aber auch Mönche beteiligt. Mönchhagen wird erstmals erwähnt in einer Urkunde von 1252, in der Fürst Borwin die Rostocker Heide an Rostock verkauft. 1909 schreibt der Heimatforscher Ludwig Krause zu dieser Urkunde:
[...] Nur soviel scheint aus der ersten Namensform: Indago monschorum (der Hagen der Mönche) hervorzugehen, daß ein Mönchskloster der erste Besitzer des Ortes war, vielleicht das livländische Cisterciensienkloster Dünamünde,
[...] In derselben Urkunde wird erwähnt, dass das Kloster Doberan Besitz am heutigen Stromgraben hatte. Man möchte daher zunächst annehmen, dass die Zisterzienser aus Bad Doberan Mönchhagen gründeten.
Mönchhof, (Halver, Arn) mitten 1200 Mvnikinchove. Germanisch Munikingo hofa-, Hof der Leute des Muniko.
Mönchpfiffel-Nikolausrieth In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten der Abtei Hersfeld (Hersfelder Zehntverzeichnis) wird Mönchpfiffel als zehntpflichtiger Ort Bablide im Friesenfeld erwähnt.
Nikolausrieth im Gebiet der Goldenen Aue wurde erstmals im Jahre 1226 als Novale St. Nicolai in einer Walkenrieder Urkunde genannt.
Mönchsroth Der Ort wurde im 12. Jahrhundert als „Rotha“ erstmals schriftlich erwähnt. In der Urkunde wird auch eine „preposituramque Rothe“ erwähnt, womit das um 1130 gegründete Benediktinerkloster Mönchsroth gemeint war. Im Jahr 1286 wurde der Ort erstmals „Mvnchrôte“ genannt, 1350 „Muenchrot“, 1604 schließlich „Mönchsrodt“. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Rotach (= roter Fluss) ab, an dem der Ort liegt.
Mönchweiler Mönchweiler wurde im Jahre 1258 als Mvnechewilar erstmals urkundlich erwähnt und befand sich weitgehend im Besitz des Klosters St. Georgen.
Mondorf, (Köln) 1134 Munnenthorp, 1176 Munnendorp. Germanisch Munnon porpa, Siedlung des Munno.
Mondorf, (Sa) 1039 Mamendorf, 1147 Mamonis uillam. Germanisch Mamon porpa-, Siedlung des Mamo.
Monesum, (bei Leer), 1000 Mundingasi.
Monheim, mitten 1200 Munheim, 1157 Munheym. Germanisch Munnun haim, Wohnung des Munno.
Mönkeberg Mönkeberg wird im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Mönkebude Mönkebude ist eine alte slawische Siedlung mit dem Namen „Doblowitz“ und wurde im Jahre 1244 erstmals als Mönkebude erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von den Mönchen (eigentlich Regularkanoniker) des Prämonstratenser-Klosters Grobe auf Usedom her, die dort seit dem 12. Jahrhundert ansässig waren. Die Mönche hatten 1243 von Barnim I. das Recht bekommen im Haff und den umliegenden Wäldern Fischfang, Jagd und Holzabbau zu betreiben (Mönche-bude = Haus, Bude der Mönche).
Mönsheim Mönsheim wurde im Jahre 1140 erstmals urkundlich erwähnt.
Montclair, (Besseringen) 1190 Muncler, 1190-1200 de Monteclaro. Französisch mont clair, heller leuchtender Berg. Entlehnung aus der Ritterzeit.
Möntenich Muntenich wird im Testament des Kardener Chorherren Heinrich de Littore am 1. März 1285 erwähnt.
Monterberg, (Altkalkar) + 300 Burginnacio, Burcinacio, Burdinatio.
Monzel, (Trier) 1127 Monzella. Romanisch monticellus, kleiner Berg.
Monzelfeld, (Trier) 11-1200 Munzeluelt, Munzenuelt. 902 Munzefehil.
Monzingen, (Koblenz) 1061 Munzecha, 1098 Munzeche.
Moringen. 1013 Moranga, in pago Morangana. Germanisch Mauranga, die Leute des Mauro.
Mörfelden-Walldorf Mörfelden wurde im Codex Laureshamensis von 830 bis 850 unter der Bezeichnung Mersenualt erstmals erwähnt und gehört zum fränkischen Reichsgutbesitz. In den historischen Unterlagen findet Mörfelden in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit diesen Ortsnamen Erwähnung: Mersfelt im Jahr 1016, Mersevelt im 13. und 14. Jahrhundert, Merßfeldt 1413, Merffeld 1550, Mehrfelden 1573, bis ab 1614 Mörfelden gebräuchlich bleibt.[2] Die Mörfelder Kirche wurde schon 1304 als „Pfarrkirche mit Filial auf dem Gundhof“ geführt.
Walldorf wurde 1699 als „Waldenserkolonie am Gundhof“ von 14 Familien gegründet.
Morken, (Köln) 868 Marca, 1216 Mareke. Altgermanische Gewässername Maro,- die Sumpfige.
Mörlenbach Die erste Erwähnung des Ortes findet sich 795 als Morlenbach in der Urkunde einer Grenzbereinigung zum Besitz des Klosters Lorsch in der „Mark Heppenheim“. In der Grenzbeschreibung von 773 wird Mörlenbach noch nicht erwähnt. Im Zusammenhang mit der Schenkung Karls des Großen entwickelten sich Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Lorsch und der Diözese Worms, die 795 zur Einberufung eines Schiedsgerichtes auf dem Kahlberg bei Weschnitz führten, einer alten Versammlungs- und Gerichtsstätte unweit der heutigen Walburgiskapelle. Als Ergebnis dieses Schiedsgerichtes wurde eine neue Grenzbeschreibung festgelegt, die nun auch die wichtigsten Orte innerhalb der Grenzen der Mark Heppenheim benannte, nämlich Furte (Fürth), Rintbach (Rimbach), Morlenbach (Mörlenbach), Birkenowa (Birkenau), Winenheim (Weinheim), Heppenheim, Besinsheim (Bensheim), Urbach (Auerbach), Lauresham (Lorsch) und Bisestat (Bürstadt).
Mörmter=Niedermörmter und Obermörmter. 1144 de Monimento, 1167 Muniment.
Mörnsheim Der Gemeindeteil Mühlheim wird erstmals im Testament (in der Schenkung an das Kloster Fulda) des heiligen Sola (etwa † 794), eines angelsächsischen christlichen Missionars, schriftlich erwähnt. 918 findet der heutige Ortsteil Altendorf als das frühere Mörnsheim erstmals urkundliche Erwähnung. Die erste Erwähnung der Burg Mörnsheim oberhalb von Mörnsheim erfolgte unter Bischof Heinrich I. von Zipplingen (regierte 1225–1228). Auf der Burg war das Geschlecht der Mörnsheimer ansässig und hatte die Vogtei bis 1289 zu Lehen.
Moers Iim Anschluss an die Burg der Edelherren, später Grafen von Mörs errichtete Siedlung, Stadterhebung 1300, Münzstätte vom 14. Jahrhundert bis 1570. 9./10. Jahrhundert in Murse, 1288 de/in ... Morse [Original]. Der Ortsname beruht auf einem Gewässername, der im Namen des heutigen Moers-Bachs fortlebt. Namengebend ist wohl das von Altrheinarmen durchzogene Moorgebiet, in dem auf höher gelegenen Stellen die Siedlungen errichtet wurden, sodass altsächsisch mo ̄r ‘Moor’ die Basis liefert, das mit einem Suffix -isa ̄ einen Gewässername bildet (‘Wasserlauf im Moor’). Der Suffixvokal i ist wegen des Umlauts anzusetzen, auch wenn es auffällig ist, dass der Werdener Erstbeleg ihn nicht zeigt. Hingegen hat u als Wiedergabe von altsächsisch o ̄ (< germanisch /o ̄ /) Parallelen; möglicherweise repräsentieren die u-Schreibungen aber auch eine andere Ablautstufe. Der Typ Mörsbach ist noch anderweitig belegt (etwa im Flussgebiet der Saar). Wieweit Vergleichbarkeit besteht und inwieweit umlautlose Formen des Typs Morsbach einbezogen werden können, bleibt weiter zu untersuchen.
Morp, (Metzkausen) 1144 Marafa.
Mörsbach, (Sieg) 1131 Moresbach. Germanisch Maures baki-, Bach des Maur. 1335 wurde Mörsbach als Mersbach erstmals als in einer Urkunde erwähnt, als Albero, Priester der Kirche zu Hamm an der Sieg und seine Schwester ihre Güter an die Abtei Marienstatt verschenkten. Der Name Obermörsbach erscheint erstmals 1562, Niedermörsbach 1569; im Jahr 1609 wird auch ein Mittelmörsbach genannt. Der Name Mörsbach ist abgeleitet vom gleichnamigen Bach und bedeutet so viel wie sumpfiges Gelände.
Mörschbach, (Würselen, Aa) 1108 in Moresbrunno, 1108 Morsborne.
=Germanisch Maures brunnan, Quelle des Maur.
Morsbronn, (Hilsprich) 877-78 Morinnesbrunno. Germanisch Maurines brunnan-, Quelle des Maurin.
Mörschbach, (Koblenz) 1200 Mergesbach.
Morscheid, (Trier) 1016-47 Murcid, 1098 Murscheit.
Morschenich, (Aa) 1158 Morsaz. Germanisch mora-, Moor + sati-, Sitz.
Mörsdorf (Hunsrück) (Lövenich) Mörsdorf wurde im Jahre 1103 erstmals urkundlich erwähnt. 1159 Morsdorp, 1185 Morstorp, Germanisch Maures porpa, Siedlung des Maur.
Mörsdorf (Thüringen) (Koblenz) 1103 Moresdorf. Idem. Die Ortschaft wurde 1457 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Laut Ortschronik hieß der Ort um 1150 Mertensdorf oder Martinsdorf, ab 1520 sprach man von Mersdorf, ab 1600 von Mörsdorf.
Mörsfeld Vermutlich ist der Ort nach einem Siedler namens „Moro“ benannt. Bereits Ende des 9. Jahrhunderts soll das Land um Mörsfeld besiedelt gewesen sein, allerdings wurde Mörsfeld erstmals 1381 urkundlich erwähnt.
Mörstadt Mörstadt wird im Jahr 763 erstmals und in den folgenden Jahren mehrfach in Schenkungen an das Kloster Lorsch genannt. Es hieß früher Merstadt (763), Meristat (774), Mergestadt (1247), Mergistat (1280), Mergstatt (1496), Merstatt (1787) genannt.
Mosbach, (Biebrich) 1098 Muschebach. Germanisch muska-, Moos, + baki, Bach.
Moselkern, (Koblenz) 1200 Kerne.
Moselsurch, (Koblenz) 1092 UUissa, 1170 Wisa. Germanisch wihsa-, Dorf.
Moselweiß, (Koblenz) 1092 UUissa, +1170 Wisa. Germanisch wihsa-, Dorf.
Moss, (Albersloh) mitten 1200 Muslo.
Mössingen Die alemannische Siedlung „Messingen“ mit lockeren Gehöften bestand schon vor der Mitte des 6. Jahrhunderts. Nachweise der Siedlung Belsen auf dem Kapellenberg stammen aus dem 12. Jahrhundert. Talheim setzt in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts, Öschingen im später 7. Jahrhundert ein. Die Erstnennungen der Orte erfolgen in Talheim 766 und in Mössingen 774 (Lorscher Codex), in Öschingen im späten 11. Jahrhundert (Codex Hirsaugiensis) und in Belsen 1342.
Möttingen Im 12. Jahrhundert hatten der örtliche Adel, die Grafen von Oettingen, die Edlen von Lierheim, die Klöster Kaisheim und Zimmern sowie die Herren von Woellwarth Grundbesitz im Ort.
Mötsch (Trier) 762 Marciaco, 1030 Merch. Gallo-romanisch Marciacum, zu Marcius gehörig.
Mötzingen Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1094.
Mogendorf In einer um 1385 verfassten Urkunde des Florinsstifts wird Mogendorf als ‚Oberdorf‘ erstmals urkundlich genannt.
Mohlsdorf-Teichwolframsdorf Der Ort gründet sich auf eine germanische Siedlung. Der Name Teichwolframsdorf wurde 1278 erstmals urkundlich erwähnt. Betrachtet man das Wappen und den Ortsnamen „Teichwolframsdorf“, könnte man zu der Annahme gelangen, dass es in Teichwolframsdorf viele Teiche gab und in den Wäldern ringsum Wölfe lebten. Bereits 1209 muss sich ein „Wolvram“ in dieser Gegend angesiedelt haben. Dies deutet darauf hin, dass dieser Ort von einem „Wolf(e)ram“ (es tauchen verschiedene Schreibweisen auf) gegründet worden war. Andere urkundliche Nennungen zeigen, dass es sich um das Geschlecht Wolframsdorf handelte, zu dem vermutlich bereits der 1209 genannte „Wolvram“ gehört hat. Zu diesem begüterten Geschlecht gehörten in der Umgebung auch die ähnlich benannten Orte Wolfersdorf, Wolframsdorf, Forstwolfersdorf. Zur Unterscheidung der Güter wurden die jeweiligen Besitzungen mit einem Zusatz, wie „Teich“, versehen. Diese These wird dadurch gestärkt, dass „Teych“ ein typischer Beiname der „Wolframsdorfer“ war. M. Reiser verweist dabei auf das Althochdeutsche, in dem „Teych“ auf „Dicho“ (althochdt. (gi)dihan – gedeihen, wachsen) zurückgeht. In den Jahren 1403 sind „Teych von Wolvramsdorf“ und 1411 „unszer getrewer Teych gesessen zu Wolfframstorff“ in den alten Quellen erwähnt.
Im Heimatbote 2/88 wurde eine weitere These vertreten, die allerdings wenig stichhaltig erscheint. So wurde 1313 in einer lateinischen Quelle „Luppold von Wolfframsdorf“, der von 1278 bis 1313 Rittergutsbesitzer von Teichwolframsdorf war, als „Piscina miles in Wolframsdorf genannt“. Weil „piscina“ (latinisch) auf Mittelhochdeutsch „tich“ bedeutet, wird mit der These vertreten, dass Luppold, einfach ausgedrückt, der „Wolframsdorfer vom Teich“ gewesen sei, also der Teichwolframsdorfer. Damit wird unterstellt, dass „Teich“ nicht vom Namen „Teych“, sondern von einem Gewässer stammt, wie es auch die meisten heutigen Bürger annehmen. Allerdings wird hierbei zweierlei übersehen. Erstens wurde nicht der Begriff „miles“ (latinisch – Soldat, Ritter) in der Interpretation berücksichtigt – und Luppold war ja ein Ritter, wenn er ein Rittergut besaß. Zweitens muss auch beachtet werden, dass man selbst im Spätmittelalter Personennamen versuchte in fremde Sprachen (z. B. Latein) zu übersetzen, wenn es sich anbot. Zwar hinkt der Vergleich, aber es wäre so, als würde man den deutschen Namen „Rosa“ ins Englische übersetzen wollen, also „Pink“. So kann man zu der Vermutung gelangen, dass „Teych“, weil es dem „tich“ sehr ähnlich ist, einfach als „piscina“ ins Lateinische übersetzt wurde. Dann macht auch die Bezeichnung „Piscina miles in Wolframsdorf“ mehr Sinn. Denn dann würde die Nennung nichts anderes bedeuten als „Der Ritter Teych von Wolframsdorf“.
Es spricht vieles dafür, dass der Ort Teichwolframsdorf seinen Namen nicht von Gewässern und Tieren, sondern eher von einer mittelalterlichen Ritterfamilie erhalten hat.
Mohrkirch Der Ort ist eng mit der Entwicklung des namensgleichen Klosters verbunden. Der Ortsname ist erstmals 1391 als Moerker dokumentiert. Er geht entweder auf dänisch mår für Marder oder altdänisch marth, morth für Wald sowie -kær für Kratt zurück.
Moisburg 1242 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname muss sich auf eine Burg beziehen, die aber in den Schriftquellen nicht genannt wird und bislang nicht lokalisiert ist. Erst für die Zeit zwischen 1310 und 1322 ist die Erbauung einer Burg in Moisburg durch das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg gegen das Erzbistum Bremen erwähnt. Die um 1379 urkundlich bezeugte Wassermühle an der Este ist heute ein Mühlenmuseum.
Molbergen In der Gemeinte zahlreiche und frühgeschichtliche Denkmäler beziehungsweise Fundstellen; innerhalb der aus Befestigungsanlagen und unpassierbaren Moor und Niederungsgebieten gebildeten Cloppenburger Landwehr gelegen; um 1080 Schenkung der Kirche durch Adlige Gisela an den Bischof von Osnabrück, 1400 vom Tecklenburger Nordland zum Niederstift Münster. 1080/88 ecclesiarum scilicet Thriburiensis et Maleburgensis [Original], nach 1322 Moltberghe; Molbergen (vor 1328). Bildung mit dem Grundwort -berg. Ein Schwanken zwischen -berg und-burg in Ortsnamen ist häufiger zu beobachten. Das Bestimmungswort dürfte mit altsächsisch mahal, mittelniederdeutsch ma ̄l ‘Gericht, Gerichtsversammlung, -stätte’ zu verbinden sein, dessen Stammvokal -a nach Labial und vor -l zu -o verdunkelt wurde. Andererseits ist auch ein Ansatz germanisch *malho ̄ ‘Steingrieß, Sand’, das nur im Nordgermanisch appellativisch noch bezeugt ist, nicht auszuschließen. So Malbergen, Ortsteil von Georgsmarienhütte.
Molfsee 1238 Muluesse [Original], 1434 Molueße (1434), 1615/16 Molfsehe. Der Ortsname geht auf den älteren Gewässername zurück. Das Bestimmungswort Molfstammt wohl vom germanisch melwa ab, was ‘Zerriebenes’ bedeutet. So gibt die Bezeichnung als Molfsee Auskunft über die Beschaffenheit der Seen der Gegend (Molfsee, Rammsee, Schulensee); ‘See mit einem zerriebenen feinkörnigen Grund’.
Molschleben Magolfeslebo war die Bezeichnung des Ortes in der ersten urkundlichen Erwähnung des vom ersten Mainzer Erzbischof Lullus und erstem Abt der Abtei Hersfeld (710–786) veranlassten Güterverzeichnis des Klosters. Mangels einer genauen Datierung wurde für Molschleben das Todesjahr von Lullus als Erstbekundungsjahr festgelegt, so wie es für viele andere Orte des Verzeichnisses ebenfalls geschah.
Um 1000 wurden Ritter von Molschleben erwähnt, die in ihrem Wappen zwei aufrechte Scheren, so genannte Schafscheren, trugen. Vom 13. bis 15. Jahrhundert gehörte der Ort den vermögenden Edelleuten von Malsleiben. Andere Schreibweisen des Ortes waren Molsleben, Masleibin und Molsleiben.
MoltzowMolzhain Mommenheim. Im Jahr 764 wurde Mommenheim erstmals urkundlich erwähnt.
Monheim (Schwaben) Im 9. Jahrhundert Gründung eines Benediktinerinnenklosters, 1334 Stadt, 1379 Übergang an die Herzöge von Bayern und 1506 an das Fürstentum Pfalz-Neuburg. 893 (Kopie des 14. Jahrhundert) Moe vnheim, 894–circa 899 (Kopie des 10. Jahrhundert) Mouwenheim, Mowanheim, 1057–1075 Mov enheim, 1180 Movwenheim, 1198 Monheim, 1237 Mauenhain, 1239 Moenhein, 1251 Mowenheim, 1272 Mauwenheim, 1280 Mowenhein, 1284 Mavnheim, 1381 Monhaim, 1390 Maunhain, 1425 Manhein ... Manhain, 1436 Monhain, 1600 Monheim, 1699 Monnhaimb. Als Grundwort ist althochdeutsch *haim, -heim, zu erschließen, dass wohl eine neutrale Kuurzform zu hei Mittelalter ‘Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist; Bestimmungswort ist wohl der Personennamen Mauwo.
Monheim am Rhein 1307 Marktrechte, „Freiheit“ (Stadt mit gemindertem Recht) seit dem 14. Jahrhundert Mitte 12. Jahrhundert in Munheim. Grundwort-heim. Im Erstglied vielleicht ein swach flektierter Personenname, etwa Muno, Munno (Genitiv Munnen), also ‘Ort des Mun(n)o’, nach Analogie zu Mondorf (Stadtteil von Niederkassel, Rhein-Sieg-Kreis), 1134 Munnenthorp [Original]. Die heutige Namenform zeigt haplologischen Schwund des Flexivs und Vokalsenkung des Haupttonvokals. Der Personennamen ist eine Kurzform zu Vollnamen wie etwa Muni-frid. So Mit starker Flexion des Personenname Monsheim, Landkreis Alzey-Worms.
Monschau Ursprung der Siedlung ist eine Höhenburg des Kreuzfahrers Walram von Limburg-Monschau (1221–1226 Herzog von Limburg) auf einem Sporn über der Rur, aus der ein befestigter Talrechtsort (1342 bezeugt) hervorging, 1356 und endgültig 1435 Amtssitz im Herzogtum Jülich. 1198 (Kopie 15. Jahrhundert) de Monte Ioci, 1217 castrum in Munioie [Original], Standardform des späten Mittelalter ist Monjoye, 19. Jahrhundert Montjoie, mit Erlass vom 9. 9. 1918 zu Monschau „germanisiert“. Typischer Name einer Kreuzfahrerburg nach altfranzösisch Munjoie, dass gleichermaßen als französisch Schlachtruf (s. „La Chanson de Roland“) wie als Ortsname für Aussichtspunkte vor Pilgerzielen (z.B. vor Jerusalem) gebraucht wurde; als mons gaudii ‘Freudenberg’ verstanden und im Erstbestandteil an mons ‘Berg’ angeschlossen (vgl. Latinisierung des Erstbelegs). Die altfranzösische Grundlage ist in der mundartlichen Aussprache noch erkennbar [m'onə]. Sie erklärt die extreme Variation in Schreibungen der Mittelalten mit -o~u für den Tonvokal und -i~j~y~g~s~z~sch für den sonorisierten Frikativ je nach Kanzlei (z.B. de Munioy, de Mongoye, de Monsyoye, de Munzoie, de Munzjoie, Munyauwe, Moynschawe u.a.m.).
Monsheim Alle sieben Orts Gemeinte liegen in einer schon früh besiedelten Landschaft. Von einer jungsteinzeitlichen Kultur zeugen ein Menhir, der sog. „Hinkelstein“, und ein Gräberfeld. Die umgebende Landschaft wird „Wonnegau“ genannt. Der Volksetymologie umgedeutete Name ist von Wangengau abgeleitet, den die Römer nach dem hier ansässigen Stamm der Vangionen benannten. Das Schloss Monsheim stammt aus dem 17. Jahrhundert und ersetzte einen älteren Bau vom Ende des 14. Jahrhundert In dieser Region dominierten im Mittelalter die Grafen von Leiningen. 1815 wurde aus dieser Landschaft Rheinhessen geschaffen und dem Großherzogtum Hessen zugeteilt. 767 Munulfesheim, 793 Muniolfesheim, 1182 Munninsheym; Monsheym off der Prymen (1394). Der Ortsname geht auf den althochdeutsch Personennamen Muniulf, Munulf im Bestimmungswort zurück, wobei der stammauslautende Vokal vor anlautendem -w regelhaft schwindet. Im Grundwort steht-heim. Spätestens mit dem 12. Jahrhundert hat sich die urzform Mun(n)idurchgesetzt, das -o könnte als mundartlich Vokalsenkung erklärt werden. Der Ortsname kann somit als ‘Wohnstätte des Mun(i)ulf ’ gedeutet werden.
Montabaur Pfarrkirche und Siedlung stammen wohl aus dem 10. Jahrhundert Die frühe Bedeutung des Ortes erklärt sich aus seiner Lage an einem wichtigen Verkehrsweg zwischen Köln und Frankfurt sowie aus seiner Funktion als Verwaltungszentrum und Trutzburg der Erzbischof von Trier hier im sogenannte „Unteren Erzstift“. 1291 Stadtrechte. Stadt und Amt Montabaur kamen 1803 an das Herzogtum Nassau. 959 in Humbacensis castelli suburbio, 1016 Hunbahc, 1227 castro nostro Muntabûr, 1319 Humbach, quae nunc Monthabur appellatur; Monthabaur (1537). Der Gewässername *Hunbach, nach dem zunächst die Burg, dann das Suburbium benannt worden ist, geht vermutlich auf germanisch hu ̆n‘ morastig’ zurück. Kehrein denkt auch an einen althochdeutsch Personennamen Huno, Hunno. Der ursprünglich Ortsname wäre somit als ‘Burg in morastiger Landschaft’ oder ‘Burg des Hun(n)o’ zu deuten. Der Trierer Erzbischof Dietrich von Wied benannte Mitte des 13. Jahrhundert seine Burg Humbach nach einem im Kreuzzug von 1217 umkämpften Berg in Mons Tabor um.
Monzelfeld Der Ort wurde im Jahre 634 als Munzeluelt erstmals urkundlich erwähnt, als König Dagobert I. die Besitzungen des Trierer Klosters Oeren bestätigte.
Monzernheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Monzernheim – als „Munzinheim“ – findet sich in einer Schenkungsurkunde von 765 an das Kloster Lorsch.
Monzingen Die erste urkundliche Erwähnung Monzingens geht auf eine Schenkung von Weinbergen an das Kloster Lorsch im Jahre 778 zurück.
Die frühen Formen des Ortsnamens wie Monzecha, Munzaher und Monzaha leiten sich vom Namen eines fränkischen Ansiedlers (Munt/Mund) in Verbindung mit der Silbe -aha/-ach, die Wasser oder fließendes Gewässer bedeutet, ab. Im Laufe der Zeit wandelte sich der Name bis zur heutigen Form. Unter anderem sind folgende Schreibweisen bekannt: 1061 Munzecha, 1074 villa Munzichum, 1197 Munziche, 1283 Monzecho, 1297 Moncichen, 1355 Muntziche, 1380 Montzingen. 1421 Muntzingen, 1494 Montzingen.
Moormerland Die Gemeinte Moormerland wurde 1973 gebildet und übernahm dabei den Namen der (alten) friesischen terra dieses Gebietes; der Verwaltungssitz ist Warsingsfehn. 1346 Mormannerlande [Original], 1400 Mu ̊rmu ̊rland, 1408 Mormerlande. Bildung mit dem in mittelniederdeutsch lant ‘Land, Gebiet’ belegten Appellativum als Grundwort und der Bewohnerbezeichnung, die aus mittelniederdeutsch mo ̄r ‘Moor’ und dem Plural von mittelniederdeutsch man ‘Mensch, Mann’ gebildet ist. Im 15. Jahrhundert wird der Name durch Ausfall des -ann zu Mormer verkürzt.
Moorrege 1285 erstmals urkundlich erwähnt, 1953 Umbenennung des 1948 gegründeten Amtes Uetersen-Land in Amt Moorrege und Verlegung der Amtsverwaltung nach Moorrege. Schloss Düneck, Sankt-Michaelis-Kirche, Drehbrücke Klevendeich (älteste funktionstüchtige Drehbrücke Deutschlands). 1285 de Mu ̊r [Original], 15. Jahrhundert in Dhidesmor; an der Mohrrege (1731). Die mittelalter beziehungsweise frühneuzeitliche Benennung des Ortes als Dhidesmor setzt sich zusammen aus einer Kurzform des Personennamen Dieter oder Dietrich und-moor. Bei der heutigen Bez. ist der Personennamen weggefallen, dafür wurde der Ortsname durch den Stamm -rege ergänzt. Dieser stammt aus dem Norddeutsch und bezeichnet die Reihe beziehungsweise genauer ein Reihendorf in der Marsch. So spiegelt der heutige Ortsname die Bedeutung ‘Reihendorfsiedlung in der moorigen Marsch’ wider. So Moorrege, Kreis Steinburg.
Moorweg m Bereich der Gemeinde Moorweg wurden im Mittelalter zwei Klöster angelegt. Westlich des Reihertiefs lag das Kloster Oldekloster, wahrscheinlich als Benediktinerkloster im 12. Jahrhundert angelegt und östlich des Reihertiefs das Kloster Sconamora (ein Prämonstratenserkloster aus dem 13. Jahrhundert mit dem Namen Sconamora). Oldekloster hatte ein Marienheiligtum und war Wallfahrtsort.
Moos (am Bodensee) Bankholzen wurde erstmals 1050 urkundlich erwähnt.
znang wurde im Jahr 1330 als Utzenhofen erstmals urkundlich erwähnt.
Moos gehörte von Alters her zur Herrschaft Bohlingen, mit der es 1497 an das Bistum Konstanz ging.
Weiler gehörte früher zur Vogtei Höri, mit der es 1535 an das Bistum Konstanz kam.
Moos (Niederbayern) Das Gut Moos war mindestens seit dem 13. Jahrhundert ein Lehen des Klosters Niederaltaich.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=85665Moosach" target="_top">Moosach</a> Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 4. Juni 807, der Bau der ersten Kirche St. Martin erfolgte vor 1315. Um 1700 wurde die Röth-Linde, Münchens ältester Baum, gepflanzt.
Moosbach 1249 wurde „Mosbach“ in einer Kaufurkunde erstmals erwähnt, in der bestätigt wurde, dass das Kloster Heilsbronn dort ein Gut erworben hatte.[8] Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab (heute Schwalbenbach genannt), dessen Bestimmungswort Moos ist, das zu dieser Zeit die Bedeutung Moor, Sumpf hatte.
Moosburg an der Isar Seit dem 8. Jahrhundert Bestehen eines Klosters, Burgbau durch die Moosburger Grafen, 1284 Markt, im 14. Jahrhundert Stadterhebung. 8./9. Jahrhundert Mosabyrga, 817 (Kopie des 9. Jahrhundert, Druck von 1629) Moseburch, 890 Mosapurc, 940 Mosepurg, 1157–1163 Mospurch, 1182/83 Mosburch, 1627 Moosburg, 1973 Moosburg a. d. Isar. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist althochdeutsch -burg, burch, purg, purch, purc ‘Burg, Stadt, befestigter Ort, mit Mauern umgebene Ansiedlung’, Bestimmungswort mos ‘Sumpf, Moos’. Die Burg hat ihren Namen von den sie umgebenden undurchdringlichen Sümpfen. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage an der Isar. So Moosburg, Landkreis Biberach.
Moosinning Moosinning wird als Besitz des Reichsstifts St. Emmeram 1031 als „Inning“ erstmals urkundlich erwähnt.
Moraas Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1227. Hier wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde der Grafen von Schwerin an die Komturei Kraak erwähnt. Frühere Ortsnamen waren Mratzu (slawisch für Finsternis), Moraz (1227), Moratz(e) (1397), Morats (1500), Moratze (1520). Von der Siedlungsform war der Ort ein Rundling.
Morbach 1278 Morbach, 1396 Moirbach; Morbach (1446). Das Bestimmungswort enthält vermutlich althochdeutsch muor, mittelhochdeutsch mûr ‘Moor, Sumpf ’, mit Dehnungs-i in einigen Erwähnungen, das Grundwort ist -bach. Favorisiert wird eine Deutung als ‘Siedlung an einem morastigen/ sumpfigen Bach’. Weniger wahrscheinlich ist eine Herleitung des Bestimmungsworts aus rheinisch more ‘Brombeere’ (althochdeutsch mo ̄rbêri).
Mörfelden-Walldorf. Stadt im Landkreis Groß Gerau. Entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss der Städte Mörfelden und Walldorf (kurzfristiger Name 1977 Waldfelden). Mörfelden, dass zum Wildbannbezirk Dreieich gehörte, ist als Besitzung des Klosters Lorsch im 9. Jahrhundert bezeugt. Danach gelangte der Ort über die Münzenberger und Falkensteiner an die Grafen von Isenburg-Büdingen, die ihn im Jahre 1600 an die Landgrafschaft Hessen verkauften. Am Südrand eine nicht mehr erhaltene Wasserburg. Walldorf ist auf dem Boden der Siedlung Gundhof 1699 für die Waldenser-Flüchtlinge aus Piemont gegründet worden. In Walldorf befand sich von circa 1935–1944 ein Außenlager des Kurzname Natzweiler-Struthof. Mörfelden erhielt 1968, Walldorf 1962 die Stadtrechte. Mörfelden: 830–850 (Kopie) Mersenuelt, 1016 Mersfelt, 1553 Merfelden. Walldorf: 1715 Walldorf. Der Ortsname Mörfelden mit dem Grundwort -feld zu althochdeutsch *marisc ‘Sumpf, Morast’ (vgl. Neuhochdeutsch Marsch). Dass die Gegend sumpfig war, zeigt der Name des benachbarten Ortes Mönchbruch (1189 Fulenbruch), dessen Zweitglied -bruchebenfalls ‘Sumpf ’ bedeutet. Der Ortsname Walldorf bezeichnet ‘das Dorf im Wald’, vgl. Walldorf, Rhein-Neckar-Kreis, (795, Kopie, Waltorf).
Moringen Lage an Kreuzung zweier Verkehrsstraßen, bis 12. Jahrhundert im Besitz der Northeimer Grafen, danach welfischer Besitz, ältere Siedlung ist bäuerliches Oberdorf um Kirche aus dem 11. Jahrhundert, vor 1350 Stadtrecht, 1890 Zusammenschluss von Moringen und dem Oberdorf, 1002–1003 in Marungun (Kopie 15. Jahrhundert), 1089–1093 Morungen (F. 12. Jahrhundert), 1156 Moringin [Original]. Bildung mit dem Suffix-ungen im Wechsel mit -ingen. Der Wechsel von - aund -o in der Basis spricht für germanisch *-auu nd damit für einen Ansatz *Maur aus indogermanisch *meu-r-, *mou-r als Erweiterung von indogermanisch *meu ‘feucht, moderig’.
Moritzburg Entstanden aus der Landgemeinde Eisenberg, der auch ein Ortsteil namens Moritzburg angehörte, bestehend aus dem Schloss Moritzburg und dem dazu gehörigen Gutsbezirk, seit 1934 in Moritzburg umbenannt. 1358 Ysenberg, 1541 Eyssenbergk. Der Ortsname Eisenberg gehört zum Adjektivisch ̄ısen ‘Eisen’, gebildet mit dem Grundwort -berg, demnach ‘Siedlung, wo Eisenerz gefunden wurde’. Moritzburg enthält den Personennamen Moritz, Kurfürst von Sachsen (1521–53) und das Grundwort-burg.
Mörlenbach. Gemeinte im Landkreis Bergstraße. Frühe Schenkungen im Ort an das Kloster Lorsch. Ende des 8. Jahrhundert Bestandteil der Mark Heppenheim. Ab 1232 Besitz des Erzbistums Mainz. 1461–1650 an die Kurpfalz verpfändet. 1803 an Hessen-Darmstadt. In der Ortsmitte gab es eine nicht mehr erhaltene Wasserburg. 1970/71 Eingliederung von sechs Orten, darunter das 877 erstmals erwähnte Ober-Liebersbach (vgl. Nieder-Liebersbach, Ortsteil von Birkenau). 795 (Kop.) Morlenbach, 10. Jahrhundert (Kopie) Morlebach, 1283Moerilbach, 1610 Mörlnbach. Bestimmungswort zu althochdeutsch muor ‘Sumpf, Moor’ (< germanisch *mo ̄ra-), das hier in einer suffigierten Form als Adjektivisch *muoril ‘sumpfig’ erscheint. Anzusetzen ist eine syntaktische Fügung althochdeutsch *ze demo muorilin bah ‘beim sumpfigen Bach’. Die überlieferten Formen zeigen den Erhalt von germanisch -o ̄-. Das -i der Folgesilbe bewirkte den Umlaut -o ̄> -œ-.
Moritzheim Nach einem Großbrand in Senheim am 13. August 1839 gründeten 30 obdachlos gewordene Familien die „Kolonie Hoch-Senheim“. Der Ort wurde nach der Fertigstellung bald in Moritzheim umbenannt. Das bezog sich auf den preußischen Landrat im Kreis Zell, Friedrich Alexander Moritz. Bemerkenswert an dieser Entstehung ist das planmäßige Schachbrettmuster des Ortes.
Morsbach Schon 895 bezeugt, gehört die Pfarrkirche zum Bonner Stift St. Cassius, Kirchspiel streitig zwischen Berg und Sayn, 1604 an das Herzogtum Berg, Amt Windeck, Bergbau bis 20. Jahrhundert neben Landwirtschaft. Circa 895 Morsbach (Kop.), 1131 Moresbach. Aus dem germanisch Personennamen Mor, Moro und dem Grundwort-bach.
Morscheid Die erste Nennung im Zusammenhang mit einem Gut des Trierer Erzbischofs Poppo von Babenberg (1016–1047) in „Murcid“ und das Martinus-Patrozinium der katholischen Pfarrkirche legen eine Entstehung in der Karolingischen Rodungsperiode nahe.
Mosbach 730/40 gegründetes Benediktinerkloster, 976 an das Hochstift Worms, 1241 erstmals Stadt genannt, 1429 Erhebung zur Residenz, seit 1976 Große Kreisstadt. Schloss und Burg Mosbach, Stiftskirche, Alte Mälzerei, Villa Hübner. 826 Mosbach, 976 Mosebach. Der Ortsname liegt der Gewässername Mosbach (zu althochdeutsch mittelhochdeutsch mos ‘Moos, Moor, Sumpf’) zugrunde; für den Gewässername war die Beschaffenheit des Flussbettes namengebend. So Mosbach, Wüstung und Gewässername in der Stadt Wiesbaden; Moosbach, Ortsteil von Sulzberg.
Moschheim Moschheim wurde 1362 erstmals urkundlich erwähnt.
Moselkern Eine villa Kerne wird um 1100 im Güterverzeichnis des Stiftes St. Kastor in Karden genannt.
Mössingen. Große Kreisstadt und (mit Bodelshausen und Ofterdingen) gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Tübingen. Im 6. und 7. Jahrhundert aus zwei Gehöftgruppen zusammengewachsen, seit 1709 Marktgerechtigkeit, 1974 Erhebung zur Stadt, seit 2009 Große Kreisstadt. 774 (Kopie 1183–95) in Messinger marca, 789 Masginga [Original], um 1100 (Kopie 12. Jahrhundert, 16. Jahrhundert) Messingen; Mössingen (1522). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen *Masgo: ‘bei den Leuten des Masgo’. Später erfolgte Angleichung an den häufigeren Personennamen Masso; die amtliche Namenform beruht zudem auf zeitweiliger Rundung von e zu ö.
Much Im Mittelalter Besitz des Bonner Cassiusstiftes, dann auch Rechte und Besitz mehrerer Kölner Klöster, Burg Overbach Anfang 12. Jahrhundert, ab 1549–1806 zum bergischen Amt Windeck gehörig, Gerichtssitz, heute Gemeinte mit 114 Orten. 1131 Mucha [Original], 1189 de Mughe. Herkunft unklar, Appellativum vielleicht zu mittelhochdeutsch mu ̄che, oBand Mauche, mittelniederdeutsch Muke ‘feuchtes, sumpfiges Gelände’ (Dittmaier) oder adjektivisch schweizerisch ‘morsch, matt, weich’ (Kluge, zur Fußkrankheit bei Pferden: Mauke), oder zu althochdeutsch mu ̄hhan ‘heimlich lauernd anfallen’ (vgl. althochdeutsch mu ̄hheo ‘Räuber’), so bei Bach für den nassauischen Ortsname Mauch, wonach Dittmaier auch für Much erwägt: ‘Ort im Verborgenen’. Im Rheinischen Wörterbuch findet sich noch Mauke, Muke in der Bedeutung ‘Versteck’.
Mudau Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mudau am 19. Mai 1271 anlässlich des Verkaufs der Burg Wildenberg mit den zugehörigen Dörfern Kirchzell, Buch, Preunschen, Donebach, Mörschenhardt, Schloßau und Mudau durch Ulrich von Dürn und seine Gemahlin Adelheid an das Erzstift Mainz.
Müddersheim, (Aa) 1057 Muoteresheym, 1074 Muderisheim, germanisch Modaharis haim. Wohnung des Modahari. (moda-, Mut, Gemüt + harja-, Heer)
Mude, Ter (Leerort) 1000 Lathamuthon. Germanisch Laipo-, die Leda + munpjan, Mündung.
Müden, (Mosel) 1139 Mudhena, 1147 Mudena.
Mudenbach Der Ort wurde erstmals 1270 urkundlich erwähnt.
Mudersbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mudersbach um 1188/1190. Auf einem Pergament, das kürzlich erworbene Grundstücke des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg (1167–1191) zeigt, findet sich auch ein „Morsbag iuxta Froizpreh“ (Mudersbach nahe der Freusburg) für 20 Mark damaliger Währung. Jedoch fragt man sich auch noch heute, ob damit nicht vielleicht das 26 km weiter entferntere oberbergische Morsbach gemeint ist, wo bereits 1131 eine Kirche nachgewiesen wurde. Ab dem hohen Mittelalter findet dann ein niederadliges Geschlecht derer von Mudersbach als Vasallen der Grafen von Sayn Erwähnung, erstmals belegt mit Ludwig von Mudersbach 1252. Eine weitere urkundliche Erwähnung Mudersbachs datiert vom 5. Juni 1286. Die erste absolut einwandfreie Erwähnung des Ortes als solchem erfolgte in einer Urkunde vom 24. August 1456, dem Bartholomäustag jenes Jahres, an dem Johan van Seelbach, Diederichs Sohn und seine Frau Eelgin ihrem Bruder und Schwager Friedrich van Seelbach und dessen Frau Agnes ihr Erbe verkaufen, das sie im Kirchspiel zu Kirchfreusburg, nämlich zu „Modersbach“ und zu der „Stroet“ haben.
Mudershausen er Ort Mudershausen wurde 1416 als Mudershußen erstmals erwähnt.
Der Namensbestandteil „Muders-“ geht auf einen fränkischen Edelmann namens „Mothar“ zurück, „-hausen“ deutet auf eine vormittelalterliche Waldsiedlung hin.
Mücheln (Geiseltal) n einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Mücheln als zehntpflichtiger Ort Muchilacha im Friesenfeld und die Burg Mücheln als Muchileburg erstmals urkundlich erwähnt. Vom 11. bis 15. Jahrhundert gab es eine sich nach dem Ort benennende uradlige Familie „von Mücheln“.
Mücke Zusammenschluss der Gemeinden Flensungen und Merlau mit Kirschgarten zur neuen Gemeinde Mücke (1. 9. 1971); heute besteht die Großgemeinde aus den Ortsteil Atzenhain, Bernsfeld, Flensungen, Groß-Eichen, Höckersdorf, Ilsdorf, Merlau, Nieder-Ohmen, Ober-Ohmen, Ruppertenrod, Sellnrod und Wettsaasen. Der Ortsname der neu gegründeten Gemeinte geht zurück auf einen Flurnamen zu mittelhochdeutsch mücke, mucke, mügge, mugge swach ‘Fliege, Mücke’. So Flurname Mücke-Acker (Göbelnrod, Gemeinte Grünberg), off de mäcke.
Mückeln Mückeln wird erstmals in einer Urkunde zu einem Grundstücksverkauf aus dem Jahre 1336 gesichert erwähnt.
Müden (Aller) Müden lag im Muthiwide (entstanden etwa 815), einem der 17 sächsischen Gründungsgaue des Bistums Hildesheim. Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes führt auf das Jahr 1022 zurück. In der Schenkungsurkunde des Hildesheimer Bischofs Bernward vom 1. November 1022 für das Kloster St. Michael in Hildesheim wird unter anderem aufgeführt: „item Mutha in pago Muthiwide“. Dabei kann sich die Landschaftsbezeichnung „Muthiwiddi“ entweder schon auf den Zentralort Mutha beziehen, oder auf dessen Namensbedeutung, altsächsisch: „Muth“ = Mündung. Der Name deutet an, dass sich schon damals dort die Mündung der Oker in die Aller befand. Der pagus Muthawiddi war ein Untergau des Loingaus.
Müden (Mosel) Der Ort wurde erstmals um das Jahr 585 urkundlich erwähnt.
Muffendorf, (Bad Godesberg) 888 Moffondurp, 930 Mofondurf, 1020 Moffendorf. Germanisch Moffon porpa-, Siedlung des Moffo.
Mügeln Der Ortsname leitet sich vom sorbischen mogyla ab, was Erd- oder Grabhügel bedeutet. Mit dem Suffix -n- (Mogyl-n-) ergibt sich die Entsprechung einer Siedlung bei einem Grabhügel.
Er hatte im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Schreibweisen, aber bereits 1590 bildete sich der heutige Name Mügeln heraus.
984 (1012/18) Mogelin(i) 1003 (1012/18) Mogilina, 1161 Sifridus de Mugelin, 1185 Moglin, 1198 Mugelin, 1254 Mogelin, 1319 Mugelin, 1358 Mugelyn, 1551 Mogelln, 1555 Mögeln, 1590 Mügeln.
Müglitztal Die Gemeinde Müglitztal, die an der Müglitz liegt.
Mühlacker Ende 9. Jahrhundert Kopie 1183–95 Ad Mulram, 1294 Mulnagger [Original], 1344 Múlenacker [Original], 1564 Mülacker [Original]; Mühlacker [Original] (1708). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform althochdeutsch *Mul ̄ı nackar ist althochdeutsch mul ̄ı(n) ‘Mühle, Mühlstein’. Als Grundwort fungiert althochdeutsch ackar ‘(vom Menschen kultiviertes) Ackerland, Saatfeld’, sodass sich als ursprünglich Bedeutung für den Ortsname entweder im lokativischen Sinne ‘(Siedlung an/bei dem) Ackerland/Saatfeld bei/an der Mühle’ oder im possessivischen Sinne ‘(Siedlung an/bei dem) Ackerland/Saatfeld, das zu einer Mühle gehört’ erschließen lässt. Infolge eines regulären i-Umlauts und der mittelhochdeutsch Abschwächung bis hin zum Ausfall unbetonter nebenbeziehungsweise Mittelsilben entwickelt sich die Ausgangsform althochdeutsch *Mul ̄ınackar über mittelhochdeutsch *Mülenacker schließlich zu frühneuhochdeutsch Mülacker. In mittelhochdeutsch Ortsname belegen erscheint der Umlaut -ü im Schriftbild häufig nicht markiert als -u-. Die Schreibungen mit -gg und -ckh stellen historische Schreibvarianten für -ckd ar. Die ohne das Grundwort Ende 12. Jahrhundert kopial überlieferte Erstbelegform Ad Mulram ist als Verschreibung für *Ad Mul(i)nam ‘an/bei der Mühle’ zu interpretieren, einer latinisierten Form (-am als feminine lateinisch Akkusativ-Singular-Endung) des aus lateinisch mol ̄ı na beziehungsweise mol ̄ı nae ‘Mühle’ entlehnten althochdeutsch Feminin mul ̄ı (n). Ähnlich u. a. Mühläckerle, Mühlholz, † Mühlrain.
Mühlau Die ersten Siedler von Mühlau kamen damals ursprünglich aus Mehlem bei Bonn am Rhein und sie wurden vom Kloster Zschillen ins Land geholt. Der Ortsname Mühlau leitet sich vom ehemaligen Heimatort ab. Im Jahr 1346 wurde Mühlau erstmals auch als Mehlen urkundlich erwähnt.
Mühlberg/Elbe (Eft) 704 Mulenberge. Germanisch mulin, von romanisch molina, Mühle + baki-, Bach.
Mühldorf (am Inn) 1190 Salzniederlage, Besitz der Salzburger Erzbischöfe. 925 (? )Mulidorf, circa 995 Mulidorf, 1136/37 Muldorf, 1197 Mu ̊ldorf, 1427 Mueldorf, 1517 (latinisiert) Mylodorphum. 1702 Mühldorf, 1964 Mühldorf a. Inn. Grundwort ist althochdeutsch-dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf, ländliche Siedlung’, Bestimmungswort muli ‘Mühle’.
Mühlenbarbek Mühlenbarbek wurde 1273 zuerst erwähnt als „berbeke“. Der Ort wurde bereits 1285 als Standort einer Motte erwähnt, auf der 1339 die Raubritter Reder und dessen Sohn Thitbern erwähnt wurden.
Mühlenbecker Land 1375 Mulebeke, Molenbeke, Molenbek, 1416 in Mulenbeke [Or.]. Der Name des Gewässers, einer Zusammensetzung aus mittelniederdeutsch möl(l)e ‘Mühle’ und mittelniederdeutsch-be(e)ke ‘Bach’, wurde zuerst auf den Ort Mühlenbek übertragen und später auch auf die neu entstandene Gemeinte mit dem Zusatz Land.
Mühlenberge Der Ortsteil Haage wurde im Jahr 1307 erstmals urkundlich erwähnt.
Mühlen Eichsen Mühlen Eichsen: Der Name von Mühlen Eichsen und Groß Eichsen lautete im 12. und 13. Jahrhundert Eichsen, in der Geschichte auch Exem, Ekessem oder Exen. Der Ort wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt. Das heutige Mühlen Eichsen war lediglich ein Mühlengehöft mit der Bezeichnung Molnecsen, was am 2. April 1283 erstmals urkundlich erwähnt wurde, Groß Eichsen wurde mit Magna Eixen benannt. Die spätere Bezeichnung Lütken- oder Klein-Eichsen für Mühlen Eichsen, die für 1357 bezeugt ist, setzte sich nicht durch.
Mühlenfließ Um bei der Namensgebung keines der beteiligten Dörfer zu bevorzugen oder zu benachteiligen, entschied man sich für das Gewässer, das von Südwesten nach Nordosten längs durch die Gemeinde fließt. Dieses heißt amtlich aber nicht Mühlenfließ, sondern Schlalacher Mühlengraben, nach älteren Karten einfach nur Mühlengraben.
Mühlenrade Das Dorf wurde im Jahr 1238 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Mühlental, (Ehrenbreitstein) 1210 Mulne.
Mühlgau, (Gau an der Niers) 866 in pago Muallensi, in pago vocatur Moella. Siehe Mülfort.
Mühlhausen (Kraichgau) Der Ort wurde im Jahre 783 im Lorscher Codex als Mulnhusen erstmals urkundlich erwähnt. Von den namengebenden Mühlen haben sich die 1305 bzw. 1368 erstmals erwähnten Obere Mühle und Untere Mühle bis heute erhalten. In der Urkunde von 783 schenkte eine Frau namens Geilwib ihren Grundbesitz in Mühlhausen dem Kloster Lorsch. 1000 Mulinhusun. Mitten 1200 Mulenhuson. Germanisch mulin, Mühle + husum, zu husa-, Haus.
Mühlhausen (Mittelfranken) Bildet zusammen mit der Stadt Rauenberg und der Gemeinte Malsch den Gemeindeverwaltungsverband Rauenberg. Fränkischer Ausbauort, 976 mit der Abtei Mosbach an das Bistum Worms, vor 1272 Verkauf ans Hochstift Speyer, 1803 an Baden. Taimbacher Schloss, St. Cäcilia, St. Nikolaus. 783 (Kopie 12. Jahrhundert) Mulinhusa, Mulinhusen, 1008 „Mulinhusun“, 1297 Mulhusen, 1524 Mulhausen. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch mul ̄ı, mulin, mittelhochdeutsch müle ‘Mühle’ aus lateinisch mol ̄ınae und dem Grundwort mittelhochdeutsch -hu ̄sen. Neuhochdeutsch-hausen ist der alte Dativ Plural von althochdeutsch mittelhochdeutsch hu ̄s. Demnach bedeutet der Ortsname Häuser bei einer Mühle. So u. a. Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis; Mühlhausen // Mulhouse, Elsass.
Mühlhausen (Oberpfalz) Der Ortsname Mühlhausen kommt in Mitteleuropa mehrere Dutzend Mal vor. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 900 n. Chr. zurück. In einer Urkunde vom 26. Juli 900 n. Chr. wurden vom Bischof Tuto aus Regensburg Besitzungen zu „Mulihusun“ gegen solche zu Thalmässing getauscht.
Mühlhausen (Thüringen) Planmäßige Ansiedlung von Franken im 8. Jahrhundert an alter Fernstraßenkreuzung nahe Königsgutbezirk Görmar; Königshof/Kaiserpfalz; seit 11. Jahrhundert Stadtentwicklung, 1135 Stadtrechte (villa regia), 1286 Mitglied der Hanse; 1525 Zentrum der Bauernkriegsbewegung; Mühlenwirtschaft an mehreren Wasserläufen, um 1800 19 Wassermühlen; 967 actum Mulinhuson, 974 Mulenhusa, 1006 Mulinhusun, 1107 Mulehusen, 1199 Mulhusen. Der Ortsname ist gebildet aus althochdeutsch mul ̄ı, mul ̄ın ‘Mühle’ und althochdeutsch hu ̄s‘Haus’,also’Siedlung (Häuser) an der Mühle’. Die Überlieferung zeigt die Abschwächung der Mittelsilbe zu -en und -e bis zur völligen Reduktion; -huson >-hausen. So Groß-, Kleinmölsen, Landkreis Sömmerda, 876 in Mulinhus; Mühlhausen, Landkreis Neumarkt i.d. Opf.), um 885 ad Mulihusun, Mühlhausen, Landkreis Erlangen-, 1008 Mulinhusun, sowie zahlreiche gleichnamige Orte in Deutschland.
Mühlhausen-Ehingen Sowohl Mühlhausen als auch Ehingen wurden erstmals im Jahre 787/790 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen urkundlich erwähnt
Mühlhausen im Täle Mühlhausen wurde möglicherweise bereits 812 im Lorscher Codex erstmals erwähnt, früher als alle anderen Orte im heutigen Landkreis Göppingen.[4] Im Jahre 861 wurde der Ort als Teil der Gründungsausstattung des Klosters Wiesensteig erwähnt.
Mühlheim am Main König Ludwig der Fromme schenkte 815 Mühlheim an den Karlsbiographen Einhard. Im Mittelalter war das benachbarte Kloster Seligenstadt bedeutendster Grundherr im Ort, der dem Erzbistum Mainz unterstand. Mit dem Amt Steinheim kam der Ort 1803 an Hessen-Darmstadt. Nach der Eingemeindung von Dietesheim im Jahre 1939 wurde Mühlheim zur Stadt erhoben. 1977
Eingliederung des Ortes Lämmerspiel. Mühlheim:
815 (Kopie) Mulinheim inferior, 1321 Molenheym, 1566
Mülheim. Dietesheim: 1013 (Kopie) Ditinesheim,1288
Dydensheim, 1564 Dideßhaim. Lämmerspiel: 12. Jahrhundert
(Kop., hierher?) Limaresvilla, um 1290 Limesbure,
1339 Limmersbugil, 1550 Lämmerßböl, 1564 Lemmer-
spiel. Der Ortsname Mühlheim enthält als Bestimmungswort ahd
mu ̄li(n) ‘Mühle’. Grundwort ist heim. In Mühlheim sind
bereits im Mittelalter zahlreiche Mühlen nachgewiesen. Der
differenzierende Zusatz im Erstbeleg unterschied
den Ort vom benachbarten Seligenstadt (815, Kop.,
Mulinheim superior, 1405 Mülheim, nunc Seligenstat
dicto). Der Ortsname Dietesheim enthält als patronymischer -heim-Name den Personennamen Dioting, Dieting, eine
-ing-Ableitung zu althochdeutsch di Ortsteil ‘Volk’. Der Ortsname Lämmerspiel zeigt sich in einer sehr vielgestaltigen
Schreibung. Mit dem nahen gelegenen Limes hat der
Name nichts zu tun. Das Bestimmungswort bezieht sich wohl auf
den Personennamen Liutmar, der zu *Limmar expressiv gekürzt
wurde. Uneinheitlich ist das Zweitglied, das sowohl
-bur ( -beuren), als auch -bugil (vgl. althochdeutsch buhil ‘Bühl, Hügel’) zeigt. Durch falsche Abtrennnung des zum bestimmenden Personennamen gehörigen Genitiv-s, das zum Grundwort gezogen wurde, entstand volksetymologisch der heutige Name.
Mühlheim an der Donau Die Geschichte der Stadt Mühlheim reicht mindestens bis in die Römerzeit zurück, als links der Donau, im Bereich der heutigen Altstadt, erste Mühlräder an den beiden Karstquellen des Wulfbaches entstanden. Diese Quellen lieferten ganzjährig genügend Wasser für die Mühlräder und die sich anschließende Siedlung. Die zentrale Bedeutung der Mühlen machte diese dann auch zum Namensgeber der Siedlung. Die weitere Entwicklung Mühlheims wurde begünstigt durch einen alten Handelsweg, der vom Bodensee kommend bei Mühlheim die Donau in einer Furt überquerte und dann weiter über die Schwäbische Alb nach Rottweil führte. Oberhalb der Furt wurde vermutlich im 8. Jahrhundert eine Kirche gebaut, die dem heiligen Gallus geweiht war. Es ist nicht genau bekannt, welche Bedeutung Mühlheim zu dieser Zeit hatte, jedoch kann als sicher gelten, dass die Kirche nicht nur für Mühlheim, sondern auch für einige Nachbardörfer bedeutsam war. Die erste urkundliche Erwähnung Mühlheims datiert vom Jahr 843.
Mühlingen Mühlingen dürfte als alemannische Siedlung bereits im 6. oder 7. Jahrhundert entstanden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1275 als „Mulingen“ im Zehntverzeichnis des Konstanzer Bischofs.
Mühlinghausen, (Ennepetal) 1096 Milinchusen. Germanisch Milingo husum, zu den Häusern der Leute des Milo.
Mühltal Entstanden 1977 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Frankenhausen, Nieder-Beerbach, Nieder-Ramstadt und Traisa. Die Gemeinte sind erst 1403, 1318, um 1190 und 1316 erstmals bezeugt. Im Modautal und den Nebentälern, wo die Gemeinte liegen, gab es schon seit dem Mittelalter eine Vielzahl von Mühlen und Bäckereien, zur Versorgung der Höfe und Städte (Frankfurter Messen). Seit dem 18. Jahrhundert entstanden neben den Getreidemühlen noch viele Loh-, Säge-, Stein-, Papier-, Walk-, Schleif und Drahtmühlen. Daher wurde das untere Modautal spätestens seit dem 19. Jahrhundert auch Mühltal genannt, sodass der neue Ortsname aus einem gängigen Landschaftsnamen (mit reichem kulturgeschichtlichem Hintergrund) gewonnen wurde. So Mühlhausen/Thüringen, Unstrut Hainich-Kreis; Mühldorf a. Inn, Landkreis Mühldorf a. Inn.
Mülbach, 1177 Molbach. Genannt nach dem Bach.
Müldorf, (Beuel) 1172 Mulendorp, 1172 Molendorf. Germanisch mulin, Mühle + porpa, Dorf.
Mülfort, (Rheydt) 946 Moliuort, der erste Teil des namens ist wahrscheinlich ein anderer Name der Niers, + germanisch furdu-, Furt.
Mülheim an der Mosel Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft übernahmen die salischen Franken das Gebiet um Mülheim, das deren König Childebert II. urkundlich 591 n. Chr. dem Bischof Agericus von Verdun schenkte.
Mülheim an der Ruhr Anfang 11. Jahrhundert in Mulinhem, 1093 Mulenheim, 1289 apud/in Molinheym -heim mit Bestimmungswort Altsächsisch Mulin‚Mühle; Ort der Mühle.
Mülheim-Kärlich In römisch Zeit befanden sich hier das sogenannte. „Agrippalager“, dass „Drususkastell“ und eine Siedlung. Schon unter den Erzbischof von Trier bildeten Mülheim und Kärlich eine gemeinsame Gerichtsgemeinde. Das Schloss in Kärlich wurde 1344 als Wasserburg errichtet. 1969 Zusammenschluss beider ehemalig selbstständigen Gemeinte, seit 1996 Stadt. Mülheim: 1162 Molenheym, 1242 Mulinheim, 1282 Milinheym, 1297 in Mulenheym bei Kerliche. Kärlich: 1047 Kerlich, 1191 curtim nostram kerleche, 1197 curiam in Keliche cum molendino, 1217 in Kerliche. Das Bestimmungswort im Ortsname Mülheim gehört zu althochdeutsch, altsächsisch mulîn aus spätlateinisch mo ̆l ̄ına, lateinisch mol ̄ınum‘ Mühle’. Das-in inden Belegen gehört zum Wortstamm und gerät in unbetonte Stellung. Das Grundwort ist-heim. Zu deuten demnach als ‘Wohnstätte mit Mühle’. Dem Ortsname Kärlich liegt ein gallisch-keltisch Personennamen Carillus mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im Akkusativ: ‘zum Hofgut des Carillus’. So Mülheim an der Ruhr, Mülheim, Ortsteil von Warstein, Kreis Soest.
Müllheim Besitz des Basler Hochstifts, im 12. Jahrhundert zur zähringischen Burg Baden bei Badenweiler, 1218 an die Grafen von Freiburg, seit 1809 Sitz des neuen Badischen Bezirksamtes, 1810 Erhebung zur Stadt. Burgruine Neuenfels, Martinskirche, Amtshaus der Vogtei Badenweiler. 758 in villa Mulinheimo, 1002 Muliheim (?). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch mul ̄ı, mulin, mittelhochdeutsch müle ‘Mühle’ aus lateinisch mol ̄ınae und dem Grundwort -heim: ‘Wohnstätte bei der Mühle’. So U.a. Mühlheim an der Donau, Landkreis Tuttlingen; Mülheim an der Ruhr.
Mullay, (Trier) 1144 Molun.
Mülldorf, (Siegburg-Mülldorf) 1076 Mulindorf, 1174 Mulindorp.
Müllenark, (Schophoven, Aa) 1129 de Mulinarco, 1131 Mulenarca. Germanisch mulin von romanisch molina, Mühle + germanisch arka von romanisch arcus, Bogen worunter das Rad einer Wassermühle dreht.
Müllenbach (Adenau) Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort unter dem Namen „Mohlenbach“ im Jahre 1398.
Müllenbach (Eifel) m Jahr 1036 erfolgt angeblich die erste urkundliche Erwähnung Müllenbachs als „Michelembach sup Cumitato“, gesichert ist die urkundliche Erwähnung erst für das Jahr 1333.
Müllenborn, (Trier) 1222 Mulenburne.
Müllrose Müllrose wurde vermutlich um 1260 eine brandenburgisch-markgräfliche Stadt, eine Annahme, welche sich darauf stützt, dass die Bestätigungsurkunde der Stadt vom 15. April 1275 Otto III. als Stadtgründer benennt. Andererseits waren zum Zeitpunkt der Bestätigungsurkunde die 10 Freijahre der Stadt nach Gründung nicht mehr erwähnt, waren also bereits abgelaufen. Deshalb wäre 1265 als der späteste Termin der Stadtgründung anzunehmen. Die „Gründung“ fand im Rahmen der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung in vormals slawischem Siedlungsgebiet statt.
Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Zeit: 1275 Molrasen. 1285 Melraze, 1373 Mulraze, Melrase, 1377 Melratze, 1432 Mölrose, Mülrose, Milrace, 1444 Melrace, Melrocze, Melrasz und Melracze, 1448 Melrose, 1558 Müllroß, 1770 Müllrose. Alten Urkunden ist zu entnehmen, dass die Einwohner den wendischen Namen der alten Siedlung aus der Zeit vor 1258 offensichtlich übernommen haben. Der Versuch einer Deutung wurde immer wieder vorgenommen und basiert möglicherweise auf dem Altsorbischen, der Personenname Milorad steht für „lieb, teuer, froh“. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Vokabel „brod, brad“ = „Furt“ und „mel“ für „klein“, danach bedeutet Melrad „kleine (schmale) Furt“.
1275 besaß Müllrose urkundlich bereits eine Kirche mit vier Hufen Land.
Mülsen Mülsenbach: 1118 rivulus Milsena. Mülsen St. Jacob: 1228 de Milsin, 1343/46 Milssein, 1460 Milsen, 1720Mülsen St. Jacob. Der Gewässername gehört wohl zur indogermanischen Wurzel *mil-/ *mel‘ zermalmen, zerreiben’, enthalten auch in anderen Gewässername (z.B. Mulde, alt Milda). Kaum zu einem slawische Personennamen Miliˇs. So Hohenmölsen, Burgenlandkreis.
Mülverstedt Am 26. Juli 1110 wurde Mülverstedt erstmals urkundlich als Mulverstete („Marktstätte“) erwähnt. Am östlichen Ortsrand stand eine vom Ortlesbach angetriebene Mühle, in der auch Färberwaid verarbeitet wurde. Die Besitzer eines vom 11. bis 13. Jahrhundert bestehenden großen Rittergutes nannten sich „Herren von Mülverstedt“.
Münchberg Anwesenheit von Ordensgeistlichen (circa 11./12. Jahrhundert) durch Ortsnamen belegt, vor 1298 Stadterhebung unter Herren von Sparneck, seit 1381 als Amtssitz unter Burggrafen von Nürnberg beziehungsweise Markgraf von Brandenburg-Kulmbach / (seit 1603) -Bayreuth, 1792 preußisch, 1810 bayerisch, im 19. Jahrhundert Gründung von mechanischen Webereien, bis 1972 Kreisstadt (Landkreis Münchberg). Circa 1224 Munchiberc [Original], 1323 Mvencheberch; Münchberg (1386). Mittelhochdeutsch munich ‘Mönch’; -berg. Ähnlich München.
Müncheberg Um 1224 auf Anordnung vom schlesischen Herzog von Mönchen des Zisterzienserklosters Leubus in Schles. (heute Lubia) gegründet und dessen Namen zunächst erhalten. Mit der deutschen Ansiedlung setzte sich schnell der Name Möncheberg durch. 1245 wurde der Stadt das deutsche Recht verliehen. Stadtmauer (seit 14. Jahrhundert) mit spätgotisch Berliner und Küstriner Tortürmen fast vollständig erhalten, Pfarrkirche St. Marien (ursprünglich 13. Jahrhundert). 1232 Ciuitati Lubes, 1233 Municheberc, 1245 Monichberch; Müncheberg (1364). Eine Zusammensetzung aus mittelniederdeutsch monk, mon(n)ik, einer Entlehnung aus lateinisch monachus ‘Mönch’ und mittelniederdeutsch -berch, hochdeutsch-berg ‘Berg’. Der Name bezeichnet den klösterlichen Besitz nach der Lage am oder zum Berg (im flachen Gelände wird jede Erhöhung als Berg bezeichnet). So München.
Münchehofe Eine der ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes findet sich in den Meißner Bistumsmatrikeln von 1346. Zisterzienser aus dem Kloster Dobrilugk im heutigen Doberlug-Kirchhain nutzten das Gebiet als Gutshof und betrieben dort Landwirtschaft und Fischzucht. Sie waren es vermutlich auch, die den Grundstock für den Bau der Kirche legten. In dieser Zeit wurde in dem Ort erstmals eine Familie von Langen erwähnt: 1328 kaufte Günther von Langen einige Ländereien in der Gegend. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahr 1462 wird die Siedlung „Monchhoffe“ genannt und spielt damit auf den klösterlichen Ursprung an.
München 1158 Verlegung von Markt, Münze und Zollbrücke hierher durch Heinrich den Löwen, circa 1240 Erwerb der Stadtherrschaft durch die Wittelsbacher, Residenzstadt und Landeshauptstadt. 1158 apud ... Munichen, 1167–1171 de Munichen, 1174–1180 lateinisch de Monaco, nach 1189 Mu ̊nechen, circa 1220–1240 lateinisch de Monacho, 1283 Múnchen, 1295 Mve nichen, 1310 Mve nchen, 1313 München, 1315 Mue nchen, 1519–1521 lateinisch Monachium, 1588 lateinisch Monacum, Munichium vulgo dictum. Aventin erklärte 1533 den Namen: Herzog Hainrich, der zwelft herzog in Bairn, hat die stat München gepaut auf des closters von Scheftlarn grunde, darumb man die stat München hat genent und füert ein münich für ir wappen. Dem ursprünglich Personengruppennamen liegt eine Pluralform von mittelhochdeutsch munich ‘Mönch’ zugrunde. Es handelte sich wohl um eine Art Einsiedelei an der Stelle der ursprünglich St. Jakobskapelle, von zwei, drei frommen Männern bezogen. Den latinisierten Formen liegt wohl mittellateinisch monachium ‘Grundstück, dass einem Kloster geschenkt wurde’, zugrunde, beziehungsweise beruhen diese auf mittellateinisch monachus ‘Klausner, in einer Einzelzelle lebender Mönch’ beziehungsweise italienisch monaco ‘Mönch’.
Münchenbernsdorf Münchenbernsdorf wurde am 17. August 1251 in einer Urkunde der Vögte von Weida erstmals erwähnt. Wahrscheinlich entstand die Siedlung, aus der schließlich Münchenbernsdorf wurde, im Zuge der beginnenden deutschen Ostkolonisation zwischen 1150 und 1200. Den Namen Bernsdorf (in den frühen Urkunden auch Bernhardisdorf oder Bernzdorf genannt) erhielt die Stadt möglicherweise durch einen Lokator namens Bernhard, der mit der Gründung einer Siedlung in der damals noch siedlungsarmen Gegend beauftragt war. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert wurde die Wasserburg (Burg Münch) im Ort erbaut. Das Adelsgeschlecht Münch war bis 1585 Besitzer der Burg. Der Ort Bernsdorf, heute Münchenbernsdorf, erhielt diesen Familiennamen „Münch“ als Zusatz, als die Herzöge Friedrich und Johann von Sachsen 1487 ihrem Rat und Amtmann zu Jena Heinrich Münch den Rittersitz mit Vorwerk und Dorf zu „Bernßdorf“ und dem Vorwerk zu „Rothembach“ belehnten.
Münchhausen, Die heutige Ortschaft Münchhausen wurde, soweit bekannt, unter dem Namen Munechhusun um 1130 erstmals schriftlich erwähnt. Die nächste bekannte Erwähnung unter dem Namen Munichehusen aus dem Jahr 1213 findet sich in einer Urkunde, die sich im Besitz des Staatsarchiv Würzburg befindet. Der Name Münchhausen, in dem der Ortsname Hausen enthalten ist, ist aber typisch für Siedlungsgründungen im Zuge der fränkischen Landnahme, die im späten 5. bis 7. Jahrhundert stattfand. Dabei geht Münch, genauso wie München, auf den Dativ Plural des althochdeutschen munih bzw. mittelhochdeutschen mün(e)ch, den Vorläufer des Wortes Mönch, zurück. 1216 Munichusin, 1217 Munencshusen. Germanisch munik von latinisch monachus, Mönch + husum, zu husa, Haus.
Münchrath, (Neukirchen bei Grevenbroich) 1066-81 Munkrothe. Germanisch munik von latinisch monachus, Mönch, + ropa-, Rodung.
Münchsmünster Das örtliche Kloster Münchsmünster wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und war bis 925 Kloster der Benediktiner, von 925 bis 1131 Kanonikerstift.
Münchsteinach In einer Urkunde des Jahres 912 wurde erwähnt, dass König Konrad I. dem Abt Dracholf von der Abtei Schwarzach u. a. den Ort „Steinaha“ schenkt. Demnach wäre der Ort ursprünglich ein Königsgut gewesen. Allerdings ist unklar, ob mit „Steinaha“ Münchsteinach oder Steinach an der Ens gemeint ist. 1102 gründeten die Herren von Steinach das Benediktinerkloster Steinach. Der erste eindeutige Beleg findet sich in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1103 bis 1139 entstand: Hier wurde der Ort „Steina“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der einen steinigen Bach bezeichnet.
Münchwald Der Ort entstand um 1700. Der frühere Name des Dorfs war: Mönchswald. Dieser Name leitet sich daraus ab, dass die Fläche, auf der das Dorf liegt, dem Kloster Eberbach im Rheingau gehört hatte und hier ein Klosterhof (Flur Frauenwald) und/oder eine Klostermühle (Dadenborner Mühle am Gräfenbach) lagen.
Münchweiler/Alsenz Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Münchweiler erfolgt im Jahre 1019, als durch den Mainzer Erzstift Zehntrechte und Bann aus umliegenden Ortschaften der Kirche des Heiligen Bothadus in „Minchwillare“ zugeteilt werden. Bereits 891 wurde in einer Urkunde des Wormser Bischofs über einen Landtausch ein „Kloster des Gerhard“ genannt, welches die Keimzelle des späteren kleinen Dorfes „Munihhowilari“, Siedlung der Mönche, darstellt. Durch die Gemeinde fließt die Alsenz.
Münchweiler am Klingbach Der Name Münchweiler verweist auf Besiedlung durch Mönche.
Mitten durch den Ort fließt in West-Ost-Richtung der Klingbach.
Münchweiler an der Rodalb, Das Dorf Münchweiler ist im 7. oder 8. Jahrhundert entstanden, als Mönche des von Bischof Pirminius gegründeten Benediktinerklosters Hornbach auf einer Rodungsfläche im Tal der Rodalb ein Einzelgehöft errichteten. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt von 1179. Lange Zeit hieß der Ort aufgrund seiner Gründungsgeschichte „Mönchweiler“. Daraus ging später „Münchweiler“ hervor.
-münde(n). Althochdeutsch munden ‘zusammenfließen’, althochdeutsch mund Maskulinum / gimundi Neutrum, mittelniederdeutsch munde Feminin ‘(Fluss-) Mündung’. Die Dativ-Singular-Form -münde(n) kommt öfter in Siedlungsname mit dem entsprechenden Gewässername als Bestimmungswort vor (Travemünde, Ortsteil von Lübeck) oder als Simplex (Hann. Münden.
Mündelheim, (Duisburg) 1072 Mundelincheim. Germanisch Mundilingo haim, Wohnung der Leute des Mundilo. ( munda-, Vormund)
Mundersum, (Osnabrück) mitten 1200 Munersde.
Mündt, (Titz) 1218 Munen.
Müngersdorf, (Sulz) 1214 Mundesntorp. Germanisch Mundines porpa-, Siedlung des Mundin. ( munda-, Vormund)
Mündersbach Der Ort wurde erstmals 1247 urkundlich erwähnt, als Theoderich der Jüngere von Isenburg seine Güter in Mündersbach verschenkte.
Münk Münk wird 1347 als Munkebach in einem Lehensrevers des Gerhard von Ditscheid gegenüber Philipp und Theoderich von Virneburg erstmals erwähnt. Weitere Namensformen: 1583 Monnike, 1724 Munich, 1780 Münung.
Münnerstadt Das Gebiet war seit der Jungsteinzeit und Hallstattzeit besiedelt; der Ort soll im 5. Jahrhundert entstanden sein. Die Grafen von Henneberg errichteten im 12. Jahrhundert am Zusammenfluss von Lauer und Talbach eine Talburg, bei der sich die Bewohner des alten Ortes Münnerstadt ansiedelten. Ab etwa 1230 befestigte Stadt (oppidum) mit Stadtmauer, vier Stadttoren und Markt. 1335 Verleihung des Stadtrechts. Mittelaltes Stadtbild mit vielen Fachwerkhäusern, weitgehend erhaltene Stadtmauer, Deutschordensschloss, historisch Rathaus. 770 (Druck 1607) Munirihestat, 1279 Munerstat, 1801 Münnerstadt. Grundwort ist althochdeutsch stat (-statt/-stedt/stätten/-stetten); das Bestimmungswort kann im Zeithorizont der Belege als der im Genitiv Singular stehende Personennamen Munirichaufgefasst werden. A.W. Nikola weist auf einen um 800 als fuldischen Zeugen bezeugten Träger des Namens hin, hebt aber gleichzeitig das vermutlich höhere Alter der Siedlung hervor, womit der Zusammenhang des Ortsnamens mit dieser Person aufgehoben würde. Nach T. Vennemann ist -stat sekundär und der Name aus vorgermanisch *Muniricum herzuleiten.
Münsing Münsing wurde im Frühmittelalter von den Bajuwaren besiedelt. Die urkundliche Ersterwähnung Munigisingun lässt auf einen Ursiedler namens Munigis schließen.
Münsingen Hauptort der zwischen 769 und 778 genannten Munigesinger marca, Ortsherrschaft lag bei den Grafen von Urach, 1263 an Württemberg, zwischen 1263 und 1339 Stadtrecht und Mauerzug, Schloss Buttenhausen, Burgen Hohenhundersingen, Bichishausen, Hohen und Niedergundelfingen. 769–778 (Kopie 1183–95) Munigesinger marca, 904 in pago Munigisingeshuntare [Original], 13. Jahrhundert Munegesingen [Original]; Münsingen (1347? 1434). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthältden Personenname *Munig ̄ıs:‘beiden Leuten des Munig ̄ıs’. Derzweite Rufnamen stamm G ̄ıs iit in der tonschwachen Mittelsilbe des Ortsname zur Ausspracheerleichterung stark verkürzt worden. So Münsing, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.
Münster (Hessen) Der Ort wird erstmals um 1200 erwähnt, als die Herren von Eppstein hier ein Lehen des Erzbistums Köln innehaben. 1972 wird Altheim eingegliedert. Um 1200 Monstre (Kopie 1282/83), um 1290 Munstre, 1361 Monster, 1423 Munster, 1687 Münster [alles Original]. Führt zurück auf das dem vulgärlateinisch monisterium (< mittellateinisch monasterium ) ‘Einsiedelei, Klause, Kloster, (Kloster-)Kirche’ nachgebildete althochdeutsch Lehnwort munistri (mit althochdeutsch o > u vor i), das dann durch die spät althochdeutsch Abschwächung beziehungsweise den Schwund der Nebensilbenvokale zu munstre oder dann – mit Sprossvokal vor silbischem r – zu munster wurde, wobei, wie bis ins 15. Jahrhundert noch üblich, die Bez. des – schon gesprochenen – Umlauts noch fehlt. Es bedeutete ‘Einsiedelei’ uswach (s. o.) und könnte hier, da ein frühes Kloster nicht nachweisbar ist, eine einfache Mönchsklause, vielleicht auch die Pfarrkirche bezeichnet haben. So U.a. Münster, NRW.
Münster (Lech) Münster gilt als Gründung irisch-schottischer Mönche.
Münster (Westfalen) 793 Klostergründung, 799 Bistumsgründung, 805 Liudger erster Bischof, 1170 Stadtrecht, 1173 Fürstbistum, 14./15. Jahrhundert Mitglied der Hanse, 1915 Großstadt. 819 Mimigernaford, 1007 Mimigarduordensis, 1068 Monasterium, 1173 Munstre. Mehrfacher Namenwechsel. Der heutige ON, der seit dem 11. Jahrhundert besteht, beruht auf einem Lehnwort aus dem lateinisch monasterium, vulgärlateinisch monisterium, mittelniederdeutsch münster, westfälisch. mönster ‘Kloster’. Motivierend für die Benennung war das Kloster des heiligen Liudger, der erster Bischof von Münster war. Die vorausgehenden Namen für Münster sind jeweils Bildungen mit dem Grundwort -furt zu altsächsisch ford, mittelniederdeutsch vo ̄rd(e) ‘Furt, seichte (Durchgangs-)Stelle im Wasser’. Die grammatische Bestimmung ist im Altsächsisch nicht sicher. Es wird meist als stätig Maskulinum angesetzt. Die mittelniederdeutsche Form ist als Maskulinum und Feminin und vereinzelt auch als Neutrum bezeugt. Die Bildung Mimigernaford ist eindeutig älter als der spätere Name Mimigardeford. Mit der Form Mimigerna als Bestimmungswort liegt ein im Gen. Plural flektierter Personennamen Mimigern vor, der die Funktion eines Personengruppennamens hat, also etwa ‘(Furt) der Mimigerne’, also ‘(Furt) der Leute des Mimigern’. Der zweigliedrige Personennamen Mimigern setzt sich aus einem Erstglied Mimi-, dass nur als Bestimmungswort oder als Kurzform Memo belegt ist, und einem Zweitglied -gern zu gotisch -gaírns ‘begehrend’ zusammen. Als parallele Bildung trat nur kurz der Name Mimigard(e)fordauf, wohl um die nicht mehr verstandene Bildung auf Basis des inzwischen ungebräuchlichen Personennamen Mimigern zu ersetzen, und zwar durch Austausch von -gern durch -gard zu gotisch gards ‘Haus als umzäunter Besitz’, altsächsisch gard ‘Feld, (bewohnte) Erde, Haus’. Als Personenname Element ist -gard, vielleicht mit anderem etymologischem Anschluss, auch für männliche Personennamen nachgewiesen. So Münster, Kanton Wallis, Munster, Département Haut-Rhin.
Münster-Sarmsheim, 1158 Munstre.
Münsterappel, 853 Appola monasnasterium, 893 Apula, 897 Appula. Seine erstmalige Erwähnung im Jahr 893 verdankt Münsterappel König Arnulf von Kärnten, der damals ein Dörflein mit Namen Apola der Benediktiner Abtei in Trier schenkte. Das so entstandene Kloster „Monasterium in Apula“ gab dem Tal zur damaligen Zeit den Namen „Münstertal“.
Münsterdorf. Münsterdorf war ein Jahr alt und ein Zentrum der christlichen Mission in Norddeutschland. Aus dem Benediktinerkloster „Cella Welano“ im Münsterdorfer Gebiet (gegründet 822) aus missioniertem Ansgar, geannt „Der Apostel des Nordens“, vom Jahr 826 in großen Teilen Norddeutschlands. Schließlich liegt das Kloster auf der Geisterinsel und unterwegs. Der ursprüngliche Name liegt dem Kloster abd zugrunde, die spätere Definition „monasterium“ bezieht sich auf das deutsche „Münster“.
Münstereifel, 898 nouum monasterium, 949-70 in nouo monasterio. 1112 Monasterium in Eiflia.
Münsterhausen, Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung des heutigen Münsterhausen datiert aus dem Jahr 1384. Darin wird der Besitz des Reichsstifts Ursberg urkundlich bestätigt. Mitten 1200 Mulseterhuson. Germanisch mulinsaetjana husum, zu den Hausern der Mühleanwohnern.
Münstermaifeld, 964 Sancti Martini monasterium, 1008-15 Monasterium, 1208 Monasterii in Meinevelt. Keldung. Der Kernbereich wurde unter dem Namen Cheldin erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt.
Lasserg. Die im Ortskern gelegene Kapelle ist dem Heiligen Benedikt geweiht und hat einen romanischen Kern.
Der im Südosten liegende Stadtteil 'Metternich' wird erstmals 1187 erwähnt.
Die Trierer Abtei St. Maximin verfügte um 1200 über Besitz in Mörz, welches damals Muderce genannt wurde.
Münster-Sarmsheim Die Gemeinde entstand am 1. Oktober 1928 durch die Zusammenlegung von Münster bei Bingerbrück mit dem südlich gelegenen Sarmsheim.
Münstertal/Schwarzwald Das Dorf Münster wurde bereits 1258 erwähnt und gab dem Tal seinen Namen.
Muntenbrok, (Kettwig) 1150 Muntenbruke.
Münzenberg, 1174 Minceberg, 1185 Minzenberg, 1206 Minzinberc. Der Ausbau der Burg durch Kuno I. von Hagen-Münzenberg ab Mitte der 1150er Jahre und die damit einhergehende Entwicklung des gleichnamigen Ortes zu ihren Füßen konnte sicherlich nur mit Duldung Kaiser Barbarossas erfolgen und ist im Rahmen der kaiserlichen Politik zu sehen, die aus der Wetterau eine terra imperii, ein kaiserliches Reichsland, machen wollte.
Münzingen, 1100 Minciche.
Murbach, 1056 Muorbacensis, 1113 Morbacensis.
Mürlenbach, 1103 Morlbach, 1222 Morlenbahc. Die Bertradaburg gilt als einer der möglichen Geburtsorte von Karl dem Großen; diese Theorie lässt sich aber nicht belegen. Die Existenz der Burg ist erst seit dem 13. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen (vergleiche das Mittelrheinische Urkundenbuch), es sprechen jedoch archäologische Befunde für die Existenz von Vorgängerbauten der heute noch bestehenden eindrucksvollen Burganlage undatierten Alters.
Mußbach an der Weinstraße, 1203 Musbahc. Germanisch musa-, Moos + baki-, Bach.
Müsch, 975 Musca. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 975, in einem Prekarievertrag der Abtei St. Maximin unter dem Namen "Muska".
Müschenbach Die erste urkundliche Erwähnung Muskinbach geht auf das Jahr 1348 zurück. Der Ort ist jedoch als -bach-Ort wesentlich älter. 1359 erscheint der Ort als Mußenbach und 1362 als Muchenbach. Der Name ist vom lateinischen Muscus (Moos) und dem althochdeutschen musse abgeleitet und bedeutet so viel wie Ort am Moosbach gelegen. Der Ort lag ursprünglich 700 m westlich des alten Ortskerns „In der Altenmüschenbach“.
Müssen Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1230. Der Ortsname kommt wahrscheinlich aus dem Slawischen und bedeutet Sumpf, Sumpfwald oder moosbewachsenes Sumpfloch.
Mussum, (München) mitten 1200 Musheim. Germanisch musa-, Moos + haima, Wohnung.
Müstert, (Trier) 1098 Munstre. 1179 Monasterium in ripa Moselle.
Mutscheid, (Köln) 1222 Muckesceyt.
Mützenich Der Ortsname Mützenich weist möglicherweise auf eine römische Ansiedlung hin: Mutiniacum.
Muggensturm Der Ort wird 1193 erstmals in einer Urkunde von Papst Coelestin III. als Mugetstrum erwähnt und ist 1219 als ebersteinisches Dorf belegt. Der Wandel der Schreibung des Ortsnamens hin zu Muggensturm wie auch seine Herkunft ist nicht eindeutig geklärt, jedoch gibt es mehrere Theorien zum Ortsnamen. Eher an eine Heldensage erinnert die Geschichte, dass Angreifer in die Flucht geschlagen wurden, indem Bienenkörbe von der Stadtmauer geworfen wurden.
Weit verbreitet ist die Erklärung durch die hohe Anzahl von Stechmücken (Dialekt: Mugge) im Federbachbruch. Der Oberrhein war lange Malariagebiet. Aber auch ein keltischer Ursprung des Namens kann in Betracht gezogen werden: keltisch mug = Schwein, oder eine Anlehnung an den Namen des Flusses Murg. Eine weitere Deutung ordnet die Herkunft des Ortsnamens einer Person zu: „Mucco’s Turm“.
Muhr am See er erste Hinweis auf die Herren von Muhr stammt aus dem Jahr 888. Für 893 ist der Ortsname vicus mura genannt. Das Schloss Altenmuhr entstand im frühen 12. Jahrhundert, das – nicht erhaltene – Neuenmuhrer Schloss etwa ein Jahrhundert später.
Mulda (in Sachsen) Mulda wurde wahrscheinlich zwischen 1160 und 1260 von fränkischen Siedlern als Waldhufendorf gegründet. 1331 wurde ein Petrus de Mulda erwähnt, der Ort selbst wurde 1333 in einem Papier der Stadt Freiberg als Mulda erwähnt.
Muldenhammer Durch Gemeinderatsbeschlüsse in den drei Gemeinden, die bereits seit 1994 den gemeinsamen Verwaltungsverband Waldgebiet Vogtland bildeten, wurde im November 2008 die Bildung einer Einheitsgemeinde legitimiert. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller drei Gemeinden entschied sich im Januar 2009 für den Namen Muldenhammer, um an die frühere Eisenverarbeitung in Hammerwerken zu erinnern. Ein Muldenhammer gehörte als Hammerwerk an der Zwickauer Mulde zum churfürstlich-sächsisch privilegierten Messingwerk Niederauerbach.
Im Wappenentwurf sind Elemente aller drei Orte enthalten: Hammer und Schlägel repräsentieren Hammerbrücke, Frischhaken und aufgehende Sonne Morgenröthe-Rautenkranz und die Tannen Tannenbergsthal. Als vereinendes Element ist zusätzlich der Wasserlauf der Mulde.
Mulfingen Mulfingen wurde 980 erstmals urkundlich erwähnt.
Mundelsheim Um 500 nach Christus begann die Herrschaft der Alamannen. Es war ein alamannischer Adliger namens Mundolf, der dem Ort seinen heutigen Namen gab: „Mundolfsheim“, was im Sprachgebrauch im Laufe der Jahrhunderte zu „Mundelsheim“ verändert wurde. Im Jahr 1245 wurde der Ort „Mondelsheim“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Munderkingen 1266 Erhebung Munderkingens zur Stadt. Die Stadt Munderkingen bildet seit 1972/75 zusammen mit den Gemeinte Emeringen, Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Lauterach, Ober und Untermarchtal, Ober und Unterstadion, Rechtenstein, Rottenacker und Unterwachingen den Gemeindeverwaltungsverband und Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen. Heilig-Geist-Spital, Neue Donaubrücke, Pfarrkirche St. Dionysius. 792 marcha ... Muntariheshuntari [Original], 13. Jahrhundert (zu 1227) Mvnderichingen, 1254 Mvnderhingen [Original], 1266 Munderchingen [Original], 1267 (Kopie 17. Jahrhundert) Munderkingen. Munderkingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personennamen *Mundar ̄ı ch und bedeutet ‘beiden Leuten des Mundar ̄ıch’. Der Name erscheint bereits im Bezirksnamen des 8. Jahrhundert, Munderkingen dürfte also der Mittelpunkt des Bezirks gewesen sein. H. ist er der mit Abstand größte Ort und dient daher auch als Name des gesamten Gemeindeverwaltungsverband. Die Namenform beruht auf Synkopierung des schwachtonigen Vokals des zweiten Rufnamenstammes und regulärer Entwicklung des nachträglich in den Silbenanlaut getretenen ch zu k.
Munster 1217 Arnoldus de Munster [Original], 1252 in Monstere [Kopie 16. Jahrhundert]; Munster (1450–51). Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch münster ‘Kloster(kirche)’, das aus gleichbedeutendem lateinisch monasterium entlehnt ist. Anders als bei dem Münster erscheint der Ortsname bis heute ohne Umlaut. Das Benennungsmotiv ist unklar. Eine erwogene Verlegung eines Klosters von Munster nach Ebstorf ist historisch nicht haltbar. So Münster, Stadt Münster.
Murg Genannt nach der Murg.
Murnau am Staffelsee Seit der Römerzeit Straßenort, 1329 Markt. Circa 1150 Murnowe, 1237 Mvrnow, 1264 Murnawe, 1293–1301 Mornawe, 1295 Mu ̊rna ̆we, 1399 Murrnaw, 1557 Murnau, 1987 Murnau a. Staffelsee. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch ouwe, owe,-au, ‘von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’. Das Bestimmungswort wird zu bairisch Mur ‘Sand und losgebrochenes, zerstückeltes Gestein, welches von den Höhen in die Täler niedergerollt oder von Wetterbächen herabgeschwemmt worden ist’ im Sinn von ‘Steinschutt, Moräne’ gestellt; mittelhochdeutsch murc ‘morsches, brüchiges Land, Erde’ ist belegt und daraus lässt sich möglicherweise *mure erschließen, wenn man ein substantiviertes Adjektivisch *murag annimmt. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage am Staffelsee.
Murr Ein römischer Weihestein bezeugt um 200 n. Chr. erstmals die „Dorfbewohner an der Murr“. Der heutige Ort geht auf eine alamannische Siedlung zurück und wird urkundlich erstmals 972 genannt.
Murrhardt Im 7. Jahrhundert Siedlung, die das Kulturland um das römische Kastell nutzte, Klostergründung nach 814, 1328 erstmals Stadt genannt, das Kloster-Oberamt ging 1808 im Oberamt Backnang auf, 1973 zum Rems-Murr-Kreis. Stadtkirche, Walterichkirche (ehemalig Wallfahrtskirche), Villa Franck, Rümelinsmühle. 788 (Kopie 13. Jahrhundert) Murrahart, 999 Murrehart [Original], 1295 Murrhart [Original]; Murrhardt (1700). Eine Zusammensetzung mit dem Gewässername Murr (180–92 VICANI MVRRENSES, zu keltisch *mor-, mori‘ Meer’) und althochdeutsch hard ‘Wald’, wohl insbesonders ‘Bergwald, waldiger Höhenzug, lichter Weidewald’, mittelhochdeutsch hart ‘Weidetrift’. Murrahart ist ‘Weidewald an der Murr’ und bezieht sich ursprünglich auf einen fränkischen Königshof beim ehemalig Römerkastell an der Murr. So Murr, Landkreis Ludwigsburg.
Musweiler Die sumpfigen Wiesen haben Musweiler den Namen verliehen, denn im Mittelhochdeutschen steht mus für Sumpf.
Mutlangen Um 500 n. Chr. und später entstand die erste nachweisbare Siedlung (Markung des Muotho), jedoch wurde die Stätte erst um 1100 bis 1200 bekannter.
Die erste Erwähnung des Ortsnamens „Mutlangen“ erfolgte 1293 in den Schriften des Klosters Lorch, dem wohl Mutlangen gehörte. Mit der Urkunde vom 22. Juli 1293 nahm Graf Eberhard I. von Württemberg das Kloster Lorch und seine Güter in den Schutz.
Mutterschied Der Name Muderscheid oder Mudinscheid geht auf den alemannischen Personennamen Mouthar zurück.
Mutterstadt Der Mutterstadter Pfalzmarkt ist der größte genossenschaftliche Gemüsegroßmarkt in D. 767 Mutherstather marca (Kopieu m 1190), 774 Muderstather marca, 801 Muterstat; Mutterstat (1468–70). Das Bestimmungswort geht auf einen althochdeutsch Personennamen zurück, der aus den zwei Bestandteilen Muot und -heri besteht. Die Genitivendung – s und der Anlaut des Grundwort-statt/-stedt/-stätten/-stetten sind zusammengefallen. Der Ortsname kann als ‘Siedlungsplatz des Muotheri’ gedeutet werden.
Nabburg Kern der Stadt ist eine mittelalter Burganlage; bei Nabburg beginnt der 150 km lange, Pfahl genannte Quarzfelsenzug. 929 Nabepurg, in Fälschung des 11. Jahrhundert (auf 798) Nappurch, in Fälschung von circa 1100 (auf 1040) Nabburg. Die mittelalter Burganlage ist nach der Lage am Fluss Naab benannt. Der Gewässername Naab (zur Donau bei Regensburg), 883–887 Napa, circa 1006 Naba, geht auf vorgermanisch *Noba ̄ zurück, was als Nomen loci zum indogermanischen Verb *nebh-e‘ feucht werden’ gedeutet werden kann.
Nachrodt-Wiblingwerde Wahrscheinlich zur Zeit Karls des Großen wurden dort eine Kapelle und ein Curtis gegründet. Ein Curtis hatte in karolingischer Zeit regelmäßige Zahlungen an den königlichen Hofstaat zu dessen Versorgung zu leisten.
Dorfkirche St. Johannes im Ortsteil Wiblingwerde.
Im 13. Jahrhundert wurde die Johanneskirche, wohl als Nachfolgerin der alten Kapelle, in Wiblingwerde errichtet. Das Dorf tauchte 1316 im Abgabenverzeichnis an die Kölner Kirche, dem „liber valoris ecclesiarum Coloniensis deioeccesis“, auf. Graf Engelbert II. von der Mark verlor Reichsgüter in dieser Gegend, die der König Ludwig der Bayer dem Grafen Dietrich von Kleve am 22. Mai 1317 als Lehen übertrug, darunter das „curtem dictam Web(elg)engwerde“.
Eine erste Erwähnung der Ortschaften im Lennetal stammt aus dem Jahr 1423, als der Hof Einsal genannt wurde, sowie 1510 der Hof Obstfeld.
Nachtsheim, 931-56 Natesheim, 1212 Nachtysheim. Die Geschichte von Nachtsheim beginnt vor mehr als 1000 Jahren. Bereits zur Zeit des Trierer Erzbischofes Hetti (814–847) verfügte Nachtsheim über eine Pfarrkirche. Als Folge der hochmittelalterlichen Rodungsperiode der Waldgebiete westlich von Mayen entstanden im Rahmen der Besiedlung Dörfer, der neue Lebensraum füllte sich mit Menschen. In diesem Raum entstand zwischen Elz und der Hohen Acht als erste Pfarrei Nachtsheim. Die sogenannte Pfarrtermination des Trierer Erzbischofs Ruotbert (931–956) für die Kirche von Nachtsheim (Natisheim) gilt als frühester schriftlicher Beleg für die Besiedlung dieses Raumes.
Die Urkunde wurde zunächst fälschlicherweise auf die Zeit um das Jahr 950 datiert. Als Fälschung entlarvt, wird sie von der Forschung als Dokument des ausgehenden 11. Jahrhunderts anerkannt. Aus dieser Urkunde geht hervor, dass die Kirche in Welcherath der Stephanskirche in Nachtsheim unterstellt wurde. Deren Pfarrsprengel sei bereits von Ruotberts Vorgänger, dem oben erwähnten Erzbischof Hetti, abgegrenzt worden.
Nack Der Name „Nack“ – früher auch „Nache“ (1333) und „Nacte“ (1336) – wurde von manchen Forschern vom althochdeutschen Wort „hnac“ (=Scheitel) abgeleitet und kann durchaus als zutreffend für die Lage auf dem felsigen Hochufer des einstigen Tertiärmeeres angesehen werden. Daneben gibt es die Auffassung, dass der Name aus dem auf „Nackheim“ verkürzten „Nackenheim“ entstanden sei. Ursprünglich könnte es zum Personenkurzname „Nacko“ gehört haben, also die Bezeichnung für das „Heim des Nackos“. Das Wort „-heim“ sei mit der Zeit verfallen, so dass nur der Name „Nack“ übrig blieb.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde der Ortsname 1304. Es besaß zwei bekannte Höfe, den Antoniterhof (auch Thöngeshof oder Pfalzhof genannt) und den Hunolsteiner Hof, der dem Vogt von Hunolstein gehörte und eine abgesteinte Mark bildete, also nicht der Nacker Obrigkeit unterstand.
Nackenheim Die Herkunft des Namens Nackenheim ist ungeklärt. Einer Theorie zufolge soll der Name von einem Häuptling mit dem Namen Nacho abgeleitet worden sein, also „Heim des Nacho“ bedeuten. Eine andere Hypothese besagt, dass der Name von der Lage Nackenheims im „Nacken des Berges“ abzuleiten ist. Beide Theorien sind bislang unbestätigt. 630 n. Chr. Das fränkische Dorf scheidet durch königliche Schenkung aus dem Reichsgut und gelangt in den Besitz des Bistums Köln.
Anfang 8. Jahrh. Der Kölner Erzbischof schenkt dem neu entstandenen St. Gereons-Stift seinen Nackenheimer Besitz.
772 n. Chr. Erste urkundliche Erwähnung zwischen Oktober 771 und Oktober 772 mit einer Schenkung von Teudald und seiner Gemahlin Runtrud über vier Weinberge in Nackenheim an das Kloster Lorsch.
Nagel
Nagold Zunächst römisch Gutshof, dann alemannisch Hofsiedlung, schließlich fränkisch Fürstensitz, Zentrum des Nagoldgaus, im hohen Mittelalter Sitz der mit Karl dem Großen verwandten Nagoldgaugrafen, 1247 zur Grafschaft Hohenberg, 1260 Sitz der Teilherrschaft Nagold, ab 1300 weitere Teilungen. 1363 kam der Ort an Württemberg und wurde Amtssitz, im 19. Jahrhundert Oberamtssitz beziehungsweise Bezirksstadt. 786 in villa Nagaltuna, 881 (Kopie12. Jahrhundert) Nagalta, 1005 Nagelta, 1228 Nagelte, 1349 Nagelt, 1498–1503 Nagolta. Flussname (die) Nagold (zur Enz zum Neckar), 1075 iuxta fluvium ... Nagaltha, 1252 in ripa ... Nagilte, 1342 uf der Nagelt, und Ortsname sind ursprünglich nicht identisch. Wie aus dem Landschaftsnamen 770 Nagl[achgouwe] (Nagoldgau) hervorgeht, ist die älteste Form des Flussnamens althochdeutsch *Nagla, später mit Sprossvokal *Nagala. Belege für der Flussname wie Nagaltha, Nagilte, Nagelt gehen auf Übertragung des Ortsnamens auf den Fluss zurück. Der Ortsname Nagalta ist als Nominativ zu dem vermeintlichen Genitiv/Dativ/Akkusativ feminin althochdeutsch *Nagaltu ̄n neu entwickelt worden. Wenn (786) Nagaltuna aus vorgermanisch/keltisch*Naglo-du ̄non entstanden ist, dann könnte sich der Name auf die frühkeltisch Fürstenburg auf dem Schlossberg in Nagold beziehen; keltisch *du ̄non bedeutet ‘Hügel, Festung, Burg’, also ‘Festung an dem Nagold’. Der Flussname *Nagla ist indogermanisch und lässt sich erklären als Verbaladkectivisch, das von der schwundstufigen Wurzel mit l-Suffix abgeleitet wurde: indogermanisch *nh2gh-ló> spät indogermanisch feminin*nagla ̄. Das Verbliegt vor in griechisch n ̄echo ̄ ‘ich schwimme’ (< *na ̄gho ̄, indogermanisch*neh2gh-). Die Grundbedeutung des Flussname Nagold war demnach ‘Gewässer, auf dem etwas schwimmen kann’.
Nahe
Nahegau, (Gau an der Nahe) 835 in pago Nauuinse. 868 infra Naagao.
Naila 1007 schenkt Kaiser Heinrich den „Nordwald“, in dem der Ort liegt, dem Bischof von Bamberg; Gerichtssitz (1343 erstmals erwähnt), ab 1373 beziehungsweise 1438 zum größten Teil im Besitz der Burggrafen von Nürnberg, 1454–1818 Markt mit städtischer Verfassung, 1818 Stadterhebung, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Naila, Bergbau (15. Jahrhundert bis 1859). 1343 Neulins [Original], 1398 zum Newlein, 1421 Kopie1520–25 Nala; Neyla [Original] (1478). Es liegt ein genetivischer Siedlungsname vor, der am ehesten auf einen mittelhochdeutschen Personennamen *Niuwel ̄ın (vgl. die belegten Personennamen Niuwila, Niwilo) oder einen Übernamen *Niuwel ̄ın mit der Bedeutung ‘Neusiedler’ zum Adjektivisch mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’ zurückgeführt werden kann. Aufgrund fehlender Parallelen weniger wahrscheinlich ist eine appellativische Basis mittelhochdeutsch *niuwel ̄ın ‘neu gerodetes Land’. Im späten 14. Jahrhundert ist erstmals der Schwund der Genitiv-Endung -s bezeugt. Mittelhochdeutsch iü entwickelte sich in der Mundartlich zu einem ae-ähnlichen Diphthong, der in der Schrift mit ey o.ä., später mit ay (1472 Naylein) und schließlich auch mit ai (wie in der heutigen amtlichen Namenform) wiedergegeben wurde. Der Beleg 1421 Kopie Nala spiegelt die mundartliche Weiterentwicklung von ae vor l zu a: und von -lein zu -lɐ wider.
Nalbach Im 10. Jahrhundert Bau der Primsmühle, 1048 Schenkung eines Hofes im heute Nalbach an das Stift St. Simon in Trier durch den Erzbischof. Entwicklung zum Wirtschaftszentrum im Primstal. 1974 Vereinigung von Nalbach, Piesbach, Bilsdorf und Körprich zur neuen Groß Gemeinte 1036 (F. 13. Jahrhundert) de Nagalbach, 1036 (Kopie 18. Jahrhundert) de Nagalbach, 1036 (Ende 13. Jahrhundert) de Nagelbach, 1048 (Kopie Anfangs 14. Jahrhundert) curtis Naguelbach, 1071 uilla Nagelbahc [Original], 1154 (Kopie 14. Jahrhundert) Nailbach, 1154 (Kopie 16. Jahrhundert) Nalbach, 1155 Nalbach [Original], 1179 Nahelbach [Original], 1192–1200 de Nagilbach/ Nagilbac [Original]. Bildung mit dem Grundwort -bach (mittelhochdeutsch bach Maskulinum feminin, althochdeutsch bah Maskulinum) und dem Bestimmungswort Nagel (mittelhochdeutsch nagel, althochdeutsch nagal), ebenso (ohne alte Belege) der Name des Nalbachs, der in Nalbach in die Prims mündet. Ausfall des intervokalischen -er gab die h. abgeschliffene Form, z.T. mit Dehnungs-i (Nail-), vgl. 1088 in dem Nailbecher dale [Original], 1330 in Noylbecherdal [Original]. So Nagelbach, Gewässername (l. zur Schlierach, vgl. Dotter, Feminin und Maskulinum: Der Inn und seine Zuflüsse. Von Kufstein bis zur Einmündung in die Donau.
Namborn Reste römerzeitlicher Siedlungen und Wege (Alte Trierer Straße). Im Mittelalter gehörten die Orte der heute Gemeinte teilweise zum Herzogtum Lothringen, teilweise zu anderen kleineren Herrschaften. Einfluss auf die Gegend besaßen auch die Bischöfe von Trier (später Kurfürsten) und Metz. Seit 1974 besteht die Gemeinte Namborn aus den Ortsteil Baltersweiler, Eisweiler-Pinsweiler, Furschweiler, Gehweiler, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Namborn-Heisterberg und Roschberg. 1360 Nuinborn (< *Niunborn), 1457 Nu ̊mborne, 1532 Nau ̊mborn. Das Grundwort-born geht mit r-Metathese auf mittelhochdeutsch brunne, althochdeutsch brunno Maskulinum ‘Brunnen, Quelle’ zurück. Die Metathese erstreckte sich von den Niederlanden und Norddeutsch über das Mittelfrankisch bis weit in den S hinein und wurde später rückgängig gemacht; burne und born (mit mitteldeutsch Senkung von u zu o) z. B. waren im 11. Jahrhundert vom Niederrhein bis Lothringen verbreitet. Der Ortsname-Typus -born/ -brunn war vom hohen und späten Mittelalter bis in die Neuzeit hinein produkt. Bestimmungswort ist das Adjektiv neu, mittelhochdeutsch niuwe, nu ̄ we, althochdeutsch niuwi. Der Lautstand des Adjektivisch in den historisch Belegen und in der heute Namenform geht auf eine abweichende Entwicklung von althochdeutsch iu zurück: Im nw Alemannisch und fast im gesamten Mitteldeutsch unterblieb der i-Umlaut vor folgendem w und teils auch vor r. Dieses nicht umgelautete iu fiel später im Mitteldeutsch mit mittelhochdeutsch u ̄ zusammen und wurde zu au diphthongiert, vgl. z.B. die Namen von Bad Nauheim und Naumburg (Saale). Schließlich erfolgte analog zu der reg. Entwicklung von mittelhochdeutsch ou in der Mundartlich eine Monophthongierung zu a ̄ (vgl. mittelhochdeutsch boum, Neuhochdeutsch Baum, mundartlich Baam). Dieser Langvokal ist in der mundartlichen Form des Namens noch vorhanden, im amtlichen Namen ist der Vokal gekürzt. Namborn ist zu deuten als ‘beim neuen Brunnen’. So Numborn, Ortsteil von Heusweiler, Regionalverband Saarbrücken, mit anderer Entwicklung (fehlende Diphthongierung) des Bestimmungswort kun.
Nandlstadt
Narsdorf Der Ortsteil Seifersdorf wurde erstmals im Jahr 1208 als „Sifridesdorp“ in der Geschichte erwähnt.
Narsdorf wurde im Jahr 1327 erstmals als „Nordinsdorff“ urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert, in der Zeit der Ostkolonisation war es eine Rodungssiedlung. Vermutlich fiel der Ort um 1424 durch die Pest wüst. Im Jahr 1552 wurde Narsdorf als „Nartzdorf“ und im Jahr 1590 als „Narssdorff“ erwähnt. Dölitzsch wurde im Jahr 1350 als „Delcz“ erwähnt.
Nassau 915 Ersterwähnung als Gutshof des Bischofs von Worms, um 1100 Errichtung der Burg Nassau, nach der sich seitdem ein Adelsgeschlecht benannte, 1348 Stadtrechte, Geburtsort von Karl Freiherr vom und zum Stein. 1806 Herzogtum Nassau. 915 Nassowe, 1158 Nassoue, Nassovve, Nassoua, 1197 de Nassowen uswach, 1314 de Nassauen, 1339 von Nassav, 16. Jahrhundert Nassau. Grundwort -au(e). Als Bestimmungswort wird der Name eines Zuflusses der Lahn bei Nassau vermutet, der aber erst vor 1630 als aqua Nass, fluvius Nass oder Nass flu bezeugt ist und eine gelehrte Rückbildung aus dem Ortsname Nassau darstellt. Das Bestimmungswort dürfte germanisch *nassa(< *nat-sa-) sein, das als Flussname zu germanisch *nata‘nass’ gestellt werden kann oder eine Nebenform zu althochdeutsch nazza ‘Nessel’ ist. In diesem Fall ist Nassach, Weiler am Fluss Nassach (Landkreis Göppingen), 1245 Naszach, vergleichbar. Mit s-Suffix abgeleitete Flussname sind ferner Neiße < slawische Nisa < germanisch *Nissa < *Nit-so ̄ und Dosse (zur Havel) < germanisch *Duh-so ̄.
Nastätten Seit dem 12. Jahrhundert Herrschaftsgebiet der Grafen von Katzenelnbogen, bis 1449 als Vögte des Klosters Prüm. 1479 wurden die Gemeinte im Einrich hessisch. Die Region wird wegen des aus Flachs hergestellten und mit den Blättern der Färberwaid gefärbten und im Mittelalter bekannten blauen Tuches aus diesem Gebiet auch „Blaues Ländchen“ genannt. 893 Nasteden (Kopie 1222), 1138 Nastheden, 16. Jahrhundert Nassstedten, 1780 Naßstätten. Das Bestimmungswort geht auf einen Gewässername *Nassaha ( -ach1) > Nass zurück, der vermutlich ursprünglich den hier in die Lahn mündenden Mühlbach bezeichnete. Der Name lässt sich aus einem lateinisch-westfränkisch Lehnwort nassa für eine ‘Fischreuse beziehungsweise Fischwehr’ oder ein ‘Flechtwerk aus Weiden’ herleiten. Kehrein denkt auch an eine mögliche Verwandtschaft mit althochdeutsch, mittelhochdeutsch naz ‘nass’. Das Grundwort -stätten zu -statt. Auslautendes und anlautendes -s verbinden sich. Als Deutung wird jedoch ‘Siedlungsplatz an einem Gewässer mit einem Fischwehr’ favorisiert.
Natrop, (Datteln) mitten 1200 Northorpe, Northorpa. Germanisch norpa-, Nord + porpa Siedlung.
Natrup, (Havixbeck) 1000 Nordthorpe.
Nattenheim, 758-59 Nathneim, 1103 Nanzenheim, 1222 Nanzenheym.
Nattheim Nattheim wurde erstmals 1050 in einer Urkunde von Kaiser Heinrich III. erwähnt.
Naumburg, (Saale) 1076 Nuinburgensis.
Naunheim, (Koblenz) 1210 Nuenheim. Germanisch niwin, zu niwja, neu + haima, Wohnung.
Nauen Die Stadt geht auf eine slawische Siedlung mit Burgwall am Luchübergang zurück (nicht identisch mit der 981 genannten Burg Nienburg an der Havel); Stadtgründung durch die Markgraf von Brandenburg im 13. Jahrhundert. Seit 1826 Kreisstadt und Landratssitz für das Osthavelland; geschlossene Bebauung des frühen 19. Jahrhundert. 1186 Nauwen [Original], 1195 Nowen; Nauen (1208). Der Versuch, den Namen aus der Slawischen als eine Bildung mit dem possessiv Suffix -jzum altpolabisch Personennamen Noven, Novan o.ä., der zu urslawische novч ‘neu’ gehört, zu erklären, wurde jüngst abgelehnt. Höchstwahrscheinlich wurde der Name von Nauen, Landkreis Goslar, übertragen. Dieser Name ist nicht eindeutig zu erklären.
Nauendorf Nauendorf wurde 1207 erstmals als „Niendorp“ urkundlich erwähnt.
Nauheim Das Kloster Lorsch wird im 9. Jahrhundert als Besitzträger im Ort genannt. Das kaiserliche Lehen Nauheim kam im 14. Jahrhundert an die Herren von Falkenstein. Der Ort nennt sich „Musikgemeinde“, da sich nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche vertriebene Instrumentenbauer aus dem Egerland und dem Erzgebirge in Nauheim niederließen und hier eine Musikindustrie begründeten. 830–850 (Kopie) Niuenheim, Niuuenheim, 1211 [Original] Nuheim, 1521, Nawheym. Bestimmungswort ist althochdeutsch *niuwi, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’. -iuz eigt die dialektale Entwicklung zu -u ̄-, das lautgesetzlich korrekt zu -au diphthongiert wurde. Flexivisches -n in den frühen Belegen geht auf eine syntaktische Fügung *ze demo niuwen heim zurück, während die späteren Belege auf die Nominativform *das niuwe heim > Nu ̄heim verweisen.
Naumburg (Hessen) Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Naumburg erfolgte unter dem Namen Nuemburch im Jahr 1170. Die Burg Naumburg, Nuwenburc, obwohl erst 1182 in den Quellen genannt, wurde jedoch wahrscheinlich bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts von dem örtlichen Adelsgeschlecht derer von Naumburg erbaut, das wohl auf der nahen Weidelsburg saß. Im Jahre 1260 erhielt der Ort Stadtrechte.
Naumburg (Saale) Mit Dom und ehemaligem Bischofssitz, der 1028/1030 von Zeitz auf die zuvor von den Ekkehardinern (Markgrafen von Meißen) erbaute Burg verlegt wurde. Ab 1033 Kaufmannssiedlung, 1142 Stadtrecht, 11. bis 13. Jahrhundert entstanden zwei Klöster und der Dom, sö davon im 12. Jahrhundert eine besondere Marktstadt im 12. Jahrhundert, die erst 1835 mit der Domstadt vereinigt wurde. Im Mittelalter war der West-Ost-Handel die wirtschaftliche Grundlage der Stadt. Naumburg war Messestadt, die erst mit Aufschwung der Leipziger Messe ab 1500 an Bedeutung verlor. Messen fanden noch bis 1833 statt. 1021 in Numburg, 1028 in Nuemburgum, 1030 Nuemburgensis civitas, 1068 Nivvenbvrch, 1068 Niwenbvrch, 1378 Numburg, 1540 zur Naumburg. ‘Der neuangelegte Burgort’; Grundwort -burg, für das Adjektivisch zeigen die Belege das Schwanken zwischen mitteldeutsch nu ̄[w]und norddeutsch n ̄ı w für mittelhochdeutsch niuwe, neu; Assimilation von auslautendem -n im Bestimmungswort an b im Grundwort führt zu -mb-. Benennungsgrundlage ist die alte Burg der Ekkehardiner beiZeitz, wo die Stadtgründung von Naumburgvollzogen wurde. So Schloss Neuenburg in Freyburg an der Unstrut; Burgenlandkreis, Beyernaumburg, Landkreis Mansfeld-Südharz.
Naundorf Naundorf wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt.
Naunheim Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Naunheim erfolgte im Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch unter dem Namen Niuuenheim und wird auf die Zeit von 779 bis 783 datiert.
Naunhof Die Stadt geht zurück auf die planmäßige Anlage eines markgräflich-meißnischen Jagdhofes mit Dienstsiedlung in altem Forstgebiet um 1150, nach 1378 Wasserschloss und Dorf, Naherholungsgebiet für Leipzig. 1210 Nova Curia, 1222 Nuwinhoff, 1292 Nuwenhof. Im Bestimmungswort steht mitteldeutsch nau ‘neu’ für mittelhochdeutsch niuwe, im Grundwort -hof, demnach ‘am neuen Hof’. So Naunhof, Ortsteil von Ebersbach.
Nauroth Der Ortsname Nauroth wurde erstmals im Jahre 1222 in der Stiftungsurkunde des Klosters Marienstatt urkundlich erwähnt, in der ein „Henricus de Nuenrode“ als Zeuge auftrat.
Nebel (Amrum) Nebel wurde in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts als drittes Inseldorf nach Norddorf und Süddorf gegründet. Der Ortsname leitet sich vermutlich von den Worten nei und bel ab, wobei ersteres „neu“ bedeutet und letzteres auf dem altdänischen Begriff boli (Siedlung) beruht (vergleiche Niebüll, Nieblum).
Nebelschütz Die erste urkundliche Erwähnung von Nebelschütz datiert auf das Jahr 1304. In einer Urkunde des Klosters St. Marienstern werden zwei Brüder aus Nebelschütz erwähnt. Was die grundherrlichen Besitzverhältnisse in Nebelschütz im 14. und 15. Jahrhundert angeht, gibt es nur unvollständige Überlieferungen. Im Zinsregister von Marienstern aus dem Jahr 1374 wird erwähnt, dass die Zisterzienserinnen Einkünfte aus Nebelschütz bezogen.
Nebra (Unstrut) Im Jahr 876 wird Nebra erstmals schriftlich erwähnt, die Stadtrechte erlangte Nebra jedoch erst im 13. Jahrhundert.
1207 wurde bei Nebra die erste Steinbrücke über die Unstrut gebaut.
Neckarbischofsheim Im Jahr 988 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt: König Otto III. verlieh dem Bischof von Worms in der Wildbannurkunde das Fischerei- und Jagdrecht in Biscovesheim. Im Jahr 1223 schenkte König Heinrich VII. den nahegelegenen Großen Forst (heute: Stadtforst) der Stadt Wimpfen, die diesen bis heute bewirtschaftet.
Neckargemünd Seit circa 1230 Freie Reichsstadt, 1330 Verpfändung an die Pfalzgrafen bei Rhein. 1803 an Baden und Verlust aller ehemalig kaiserlichen Privilegien im 19. Jahrhundert 988 (Kopie circa1150) Gemundi, 1237–1254 Gamundia, 1286 (Kop.) Gamundie iuxta fluvium Neckarum, 1346 Neckargemünden, 1410 Gemunde off dem Necker, 1496 Neckhergmindt. Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch gimundi, mittelhochdeutsch gemünde und dem Flussname (der) Neckar (lateinisch Nicer, 765, Kopie12. Jahrhundert, Neckar, 856 Neckar, 1087–1091 Nekker, 1296 Necker, 1311 Negger) als Bestimmungswort Neckar wird auf indogermanisch *Nikros zurückgeführt, das mit r-Suffix von der Schwundstufe des indogermanisch Verbs *neik‘ sich erheben’ abgeleitete Verbaladjektiv (indogermanisch *nik-ró-s) mit der vermutlich Bedeutung ‘der vorwärts drängende/sich erhebende (Fluss)’. Das Grundwort bezieht sich auf die Mündung der Elsenz in den Neckar. So Necker (zur Thur, CH); Gemünd an der Our, Eifelkreis Bitburg-Prüm; Gemünden am Main, Landkreis Main-Spessart; Schwäbisch Gmünd, Ostalbkreis, Gmünd.
Neckarau, (Mannheim) 871 Naucrauia, 873 Neckrauua.
Neckargerach-Waldbrunn. Gemeindeverwaltungsverband im Neckar Odenwald-Kreis, 9365 Einwohner, circa 8 km nw Mosbach, beidseits des Neckars, im Hinteren und im Kleinen Odenwald gelegen, Reg.-Bez. Karlsruhe. Der Gemeindeverwaltungsverband Neckargerach-Waldbrunn wurde am 1. Januar 1975 im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform aus den Gemeinte Binau, Neckargerach, Waldbrunn und Zwingenberg gebildet. Luftkurort, Minneburg, Schlösser Binau und Zwingenberg, Burg Dauchstein, Limes, Hindenburg-Turm. 976 (Kopie um 1150) Geraha; Neckargerach-Waldbrunn (1975). Neckargerach ist eine Zusammensetzung aus dem Gewässername Neckar (lateinisch Nicer, 765 Kopie 12. Jahrhundert Neckar, aus indogermanisch *Nikros zu *neik‘sich erheben’) und dem Gewässername Gerach; Waldbrunn ist eine Neubildung aus den Bestandteilen Wald (in Waldkatzenbach) und -brunn in Schollbrunn.
Neckarsteinach m 7. Jahrhundert gehörte die Gegend um Neckarsteinach zum Lobdengau und kam mit diesem an das Hochstift Worms, als dessen Lehnsmann Bligger von Steinach 1142 erstmals erwähnt wird. Worms bzw. Bligger und seine Söhne und Enkel errichteten die vier Neckarsteinacher Burgen, mit deren Geschichte die Ortsgeschichte eng verknüpft ist.
1377 wird Neckarsteinach erstmals als Stadt erwähnt.
Neckarsulm Im Mittelalter zunächst in staufischem Besitz, 1300 Stadtrecht, im 14. Jahrhundert zum Erzstift Mainz.. Beginn des 20. Jahrhundert Fahrzeugbau (NSU, später AUDI). 1925 Anschluss an den Neckarkanal. 8. Jahrhundert Sulmana, 1212 Sulmo, 1248 Sulmen, 1297 Sulme, 1322 Neckersulm. Kompositum ‘Sulm am Neckar’, Bestimmungswort Flussname NeckarNeckargemünd. Das Grundwort Sulm ist identisch mit dem Namen der Sulm, der früh nur im Landschaftsnamen 771 Sulman[achgowe] belegt ist. Zugrunde liegt germanisch *swul-man’W asserschwall’, von der Schwundstufe des Verbs germanisch *swella‘ schwellen’ abgeleitet und zum feminin Flussname Sulmana umgebildet. So Sülm, Landkreis Bitburg-Prüm, Soumagne (< Solmania), Wallonien.
Neckartailfingen Neckartailfingen wurde um 1090 im Hirsauer Codex (Codex Hirsaugiensis) als Tagelvingen erstmals urkundlich erwähnt. Nach den Eintragungen schenkten die Grafen Liutold (auch als Liutolf genannt) und Cuno von Achalm mehrere Güter und ihren Anteil an der Kirche dem Kloster Hirsau. Zwar ist der genaue Zeitpunkt der Schenkung im Hirsauer Codex nicht vermerkt; da Graf Cuno von Achalm aber 1092 starb, wurde die Schenkung auf um 1090 datiert. Im Auftrag des Klosters Hirsau wurde die romanische Martinskirche wohl im Jahr 1111 fertiggestellt.
Neckartenzlingen (Kopie 12. Jahrhundert, Kopie 16. Jahrhundert) Tuntzlingen, Tue ntzlingen, 1295 Tunzelingen [Original], 1536 Dintzlingen [Original]. Tenzlingen ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Tunzilo, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Tunzilo’. Der Stammvokal -u wurde umgelautet und zeigt die Schreibungen <u>, <ue > und <i> Die heutige Form zeigt Senkung und Entrundung von ü zu e. Das Grundwort Neckar dient zur Unterscheidung von Denzlingen, Landkreis Emmendingen. Als größter Ort des Gemeindeverwaltungsverband wurde Neckartenzlingen auch Name des Verbandes.
Neckarwestheim Neckarwestheim wurde am 5. März 1123 in einer Urkunde des Kaisers Heinrich V. als Westheim erstmals erwähnt. Die Namensgebung deutet auf die Gründung des Ortes vom fränkischen Königshof im östlich gelegenen Ilsfeld aus hin, der vermutlich auch das östlich von Ilsfeld liegende Auenstein (ursprünglich Ostheim) seinen Namen verdankt.
Neckarzimmern Der Hinweis aus dem Ortsnamen Cimbern weist auf Wehrbauten in der Merowingerzeit. Hierzu passt evtl. auch die Sage der Notburga, wonach um 632/633 König Dagobert I. auf Burg Hornberg residierte und Krieg sowie Friedensverhandlungen mit Wendenkönig Samo führte. Die erste Erwähnung von Cimbren erfolgt in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch 773 im Lorscher Codex.
Neder=Großeneder und Lütgeneder. 1018 Nederi, 1017 Nedere.
Neef, 1139 Neuim, 1147 Neuin.
Negenborn bei Stadtoldendorf, 1015-5 Niganbrunnun. Germanisch nigun, neun, + brunnan, Quelle.
Nehren (Mosel) Der Ort wurde im Jahr 634 erstmals urkundlich erwähnt und entstand aus der römischen Villa Nogeria. 634 Nogari, 1144 Nogera, 1193 Nore. Romanisch nucaria, Kollektiv zu nucarius, Nussbaum mit romanisch Lautentwickelung.
Nehren (Württemberg) Die erste urkundliche Erwähnung Nehrens schwankt zwischen Angaben des Jahres 1086, 1092 (sowohl als Nehren wie auch als Hauchlingen) und 1150 urkundlich erwähnt.
Neichen Die urkundliche Ersterwähnung von Neichen als „Eychen“ erfolgte im Jahr 1421. Trebsen. Der Ort in seiner heutigen Form besteht aus dem Zusammenschluss der Dörfer Zöhda und Neichen. Dabei ist das im Ursprung slawische Zöhda wesentlich älter als das deutsche Rundangerdorf Neichen.
Neidenbach, 1177 Nidenbuch, +1200 Nidinbuch. Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort 1177 als Nidenbuch in einer Urkunde des Papstes Alexander III., in der erwähnt wird, dass Graf Fulco de Malberc dem Kloster Himmerod ein Allodium (Erbgut und Gutshof) mit allen Zubehören schenkt.
Neidhartshausen Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 956.
Neidlingen Die Siedlung wurde um 400 von den Alamannen begründet. Der Ortsname geht auf den Personennamen Nidilo zurück. Früher als die Mehrzahl der übrigen Kreisgemeinden taucht Neidlingen als Nitlinga in der schriftlichen Überlieferung auf: Im Jahre 797 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt.
Neinstedt, (Sommersdorf) mitten 1200 Nienstiden.
Neisen=Niederneisen und Oberneisen, 1222 Nesene.
Nellenburg, (Hindelwangen) 1065 Nellenburc.
Nemmenich, (Köln) 1140 Nomenich.
Nenndorf Lage am Hellweg, 10./11. Jahrhundert Kloster Fulda besitzt zwei Hufen, Lehen der Herzöge von Sachsen, 1311 schaumburgischer Besitz, seit 1546 Schwefelquelle bezeugt, 1787 Gründung des Heilbades durch Landgraf Wilhelm IX., 1806 Sommerresidenz (Schlösschen) des Kurfürsten Wilhelm I., Erweiterung der Kuranlagen durch König Jerôme von Westfalen, der Zusatz Bad ist seit 1843 in Gebrauch, Staatsbad, 1974 Zusammenschluss von Bad Nenndorf mit Horsten, Riepen und Waltringhausen, 2000 Stadtrechte. 973/1059 Niendorf (Kopie 12. Jahrhundert), 1182 Nenthorp [Original]. Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem flektierten Adjektivisch altsächsisch niuwi, mittelniederdeutsch n ̄ıe‘neu’,also‘ im, zum neuen Dorf ’. Die moderne Form des Bestimmungsworts entwickelte sich über die Senkung von - ̄ı zu - ̄e und dessen Kürzung, die die Gemination von -n bewirkte. So Nenndorf in den Landkreis Wittmund, Emsland, Harburg, Diepholz; Nendorf, Landkreis Nienburg (Weser).
Nenninghoven, (Mettmann) 1198 Nenneghoue. Germanisch Nanningo hofum, zu den Höfen der Leute des Nanno.
Nentershausen (Waldhessen) Im Jahr 1161 wurde der heutige Ortsteil Buckow erstmals urkundlich erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung von Damme als Dambe erfolgte im Jahr 1164. Urkundlich erstmals erwähnt wurden Nennhausen 1304, Bamme 1348, Liepe 1304 und Gräningen 1375. Mützlitz fand im Domkapitel Brandenburg im Jahr 1161 erste urkundliche Erwähnung. Die Orte Mützlitz und Buckow sind slawischen Ursprungs.
Nentershausen (Westerwald) Nentershausen wurde im Jahre 841 erstmals urkundlich erwähnt. Die Endung -hausen deutet auf eine Gründung nicht vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. hin. Spätestens 1251 war Nentershausen Sitz eines Kirchspiels und damit auch einer weltlichen Verwaltungs- und Gerichtseinheit.
Nerdlen. Um das Jahr 1000 wurde Nerdlen erstmals urkundlich erwähnt.
Der Name der Gemeinde war ursprünglich Zu den Erlen („An den Erlen“). Durch fehlerhafte Trennung der letzten beiden Wörter wurde daraus später Nerlen und schließlich Nerdlen.
Neresheim Anlage der Stadt vor 1350, Grundherr war das Kloster, Abtei Neresheim, Schloss Taxis, Burg Katzenstein, Kapfenburg, Ruinen Hoch und Niederhaus. 1095 (Kopie 18. Jahrhundert) Nernisheim, Nerensheim, um 1150/60 (zu 1095) Nernistheim, 1125 Nerishein [Original], 1194 (Kopie1730) Neresheim. Der Ortsname geht auf eine -heim-Ableitung zu dem althochdeutschen Personennamen *Nerin zurück und bedeutet ‘Siedlung des Nerin’. *Nerenes-heim hat sich durch Synkope eines der schwachtonigen -e der Mittelsilben zu Nernesheim/Nernisheim und Nerensheim entwickelt, wovon sich die letztere Form durchgesetzt und durch mundartlichen n-Ausfall zu heutigem Neresheim geworden ist. Einzelne Formen zeigen -tals Sprosskonsonanten, zudem schwankt die Umsetzung des Bestimmungswort -heim im Westoberdeutschen.
Neroth entstand aus mehreren kleinen Zentren, nämlich Niederroth, Hundswinkel und Oberroth. Die Ortsnamen-Endung „roth“ bezieht sich auf die Rodung von Wäldern für Bauern und geht auf das 12. Jahrhundert zurück.
Nersingen Besiedlung im 7. Jahrhundert, im 12.–14. Jahrhundert Siedlungszusammenschluss, 1970 Zusammenlegung mit der Gemeinte Leibi, 1978 Eingliederung der Gemeinden Oberfahlheim, Straß und Unterfahlheim. 1143 Norsingen [Original], 1191 Norsingen, 1581 Nörsingen, Nersingen. Der Name ist vermutlich auf den zu erschließenden Rufnamen *Norso zurückzuführen, der durch das Gruppenzugehörigkeitssuffix-ingen abgeleitet wurde (‘die Leute des Norso’). Erst später wird der mit -ingen abgeleitete Insassenname auch als Siedlungsname verwendet (‘Siedlung bei den Leuten des Norso’). Dass der Übergang von -o> -ö zum eindes in der Schreibung im 15. Jahrhundert noch nicht abgeschlossen.
Nerzweiler. Nerzweiler hat weitgehend die gleiche Geschichte wie alle Dörfer im Eßweiler Tal, die in vielerlei Hinsicht eine Einheit bilden. Neben Nerzweiler selbst waren dies ursprünglich Hundheim (Neuenglan), Hachenbach, Hinzweiler, Aschbach, Horschbach, Oberweiler im Tal, Elzweiler, Eßweiler und die heute verschwundenen Dörfer Letzweiler, Niederaschbach, Nörweiler, Mittelhofen, Zeizelbach, Füllhof, Neideck und Lanzweiler. Das Dorf Hundheim trug damals noch den Namen Glena oder Glan, vielleicht sogar Neuenglan (Niuwen Glena), im Gegensatz zu Altenglan (Gleni) – neu und alt sind deutsch für „neu“ bzw. „alt“.
Nesse-Apfelstädt (Emden) 1000 Nasse, 1100 Nas, germanisch nasja-, in das Meer vorspringende Landzunge. Benannt ist die Gemeinde nach den beiden Flüssen Nesse und Apfelstädt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Apfelstädt in einer in Düren ausgestellten Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Hersfeld vom 25. Oktober 775 als Aplast. Dieser Ortsname wird vom germanischen Aplasta oder Aplosta zu indogermanisch apelo = „Kraft“ abgeleitet und hat nichts mit dem heutigen „Apfel“ zu tun. Der Flussname war ursprünglich Aphiliste, was so viel wie „Wasser“ bedeutet. Diese beiden unterschiedlichen Schreibweisen wurden im 14. Jahrhundert zur einheitlichen Schreibweise „Apfelstädt“ zusammengefasst. In einem bis heute bekannten Dienstsiegel ist der Apfel als Symbol für Apfelstädt enthalten.
Nesselwang Um die Mitte des 8. Jahrhunderts kam der Wandermönch Magnus zur Bekehrung der heidnischen Alemannen durch Nesselwanger Gebiet; er soll dort eine Bet-Zelle errichtet haben. Der Ort wurde Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirkes, zu dem auch ein Königshof gehörte.
Einen der entscheidenden Einschnitte seiner Geschichte hatte Nesselwang in den Jahren 1310 bis 1313. Die Augsburger Bischöfe waren während dieser Zeit in und um Nesselwang die Landesherren. Die möglicherweise im 11. Jahrhundert erbaute Nesselburg und die Herrschaft Nesselwang erhielten zunächst die Freiherren von Rettenberg als Lehen.
Nethegau, (Gau an der Nethe, Nebenflüsse der Weser) 1021 Netga, 1032 Netega.
Nethen, 1147 Netines, 1163 Netenes.
Nethövel, (Datteln) 889 Nethubila.
Netphen Wahrscheinlich einer der frühesten Pfarrorte des Siegerlandes, 14. Jahrhundert Gericht und Amt. 1239 de Nepphe [Original], 1257 Netphe, 1417–19 tzu den cwen Netzphen. Der Ortsname ist mit dem Grundwort-apa gebildet und beruht auf dem Gewässername. Der Anlaut des Grundworts wurde vor Einsetzen der Überlieferung synkopiert. Bereits 1417/19 werden die Siedlungsteile Obernetphen und Niedernetphen voneinander unterschieden (‘zu den zwei Netphen’). Der Plural des Ortsnamens, der sich erst seit dem 16. Jahrhundert durchsetzt, dürfte auf dieser Unterscheidung beruhen. Das Bestimmungswort kann mit germanisch *nat (in althochdeutsch naz ‘nass’, mittelhochdeutsch nezzen, mittelniederdeutsch netten ‘benetzen’) verbunden werden, wenn ein Bestimmungswort mit Umlaut bewirkendem -j-Suffix (etwa *Nat-jo ̄) vorausgesetzt wird, wie es für den Gewässername Nette angenommen werden kann. In diesem Falle wäre die Erweiterung mit -apa erst sekundär angetreten. Da es dafür Beispiele mit anderen Suffixen gibt, ist diese Deutung wahrscheinlicher als eine sprachlich ebenfalls denkbare Bildung mit germanisch *nat-ja ‘Netz’ (in althochdeutsch nezzi, altsächsisch net(ti) ‘Netz’). Gelegentlich auftretende Formen mit Netz sind als Analogien zum hochdeutsch zu erklären (mittelniederdeutsch nette/mittelhochdeutsch nezze ‘Netz’) und setzen sich nicht durch.
Nette, (Bork) 1000 Nittihae, mitten 1200 Nette,
Netteberge, (Bork) 1000 Nettiberge, mitten 1200 Netteberga.
Nettersheim Ausgangpunkt der römisch Wasserleitung nach Köln in altbesiedeltem Gebiet (römerzeitliche und fränische archäologische Fundstellen), 867 (Kopie 10. Jahrhundert) in villa Nefresheim [recte Neftres-], 1394 Neichtersheym [Original], 1420 Nechtersheim. Bestimmungswort des Kompositums ist einem zweigliedrigen germanischen Personennamen *Nift-hari, *Nift-heri oder Nift-hard, ‘Siedlung des Nifthari’. Die späteren Belege zeigen den im der Germania geläufigen Wechsel von -ft zu -cht (vgl. Neuhochdeutsch Nichte), nachfolgend den Ausfall des Frikativs vor Dental. Das Grundwort ist mundartlich im Nebenton abgeschwächt [-ʃəm]: [n’ε:dəʁʃəm]. Grundwort ist-heim.
Nettesheim-Butzheim, 1183-92 Necenshem, 1187-1200 Netcinsheim, 1200 Nethensheim.
Nettetal 1322 der Netten (Dativ) [Original]. Der Flussname gehört zu germanisch *nat-a‘nass’, weitergebildet mit -j-Suffix, das die Gemination und den Umlaut bewirkt hat (wie mittelniederdeutsch nette ‘Harn’), beziehungsweise zu dem vorausliegenden voreinzelsprechende *ned-/nod‘ nass’. Die neuzeitliche Bildung des Ortsnamens durch Zusammensetzung mit-tal folgt Mustern wie Wuppertal, Schwalmtal. Der Typ norddeutsch Nette, hochdeutsch Netze ist in Flussname häufig belegt
Netzbach Die erste bekannte urkundliche Erwähnung von Netzbach als Nezebach datiert auf das Jahr 1092.
1511 wurde eine Mühle gebaut. Die Mühle wurde mit Wasser des Kaltenbachs betrieben, das Wehr wurde auch zur Bewässerung von Grünland benutzt.
Netzschkau er Ort wurde etwa im 9. Jahrhundert von Sorben gegründet. Er zählt somit zu den ältesten Siedlungen des Vogtlands. Urkundlich wurde Netzschkau jedoch erst im Jahr 1351 erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen *necky ab, was die Bedeutung „Mulde“ hat (vgl. obersorbisch mjecki, „Mulde, Trog“).
Neualbenreuth Die erste gesicherte Nennung des Siedlungsnamens erfolgte im Jahr 1318, als er als „Alwernrevt“ erwähnt wurde. Im Jahr 1349 wurde er als „Albernreutt“ bezeichnet, 1360 als „… zu Newen Albernreut“, 1395 als „Albernrewt daz newe“, 1453 als „… in dem Neuen Albenreut“, 1782 bis 1787 als „Neu-Albenreith“ und 1867 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Dessen Grundwort geht auf die mittelhochdeutsche Bezeichnung „riute“ zurück, was so viel wie „Rodung“ bzw. „gerodetes Land“ bedeutete. Dem Bestimmungswort des Ortsnamens liegt der Personenname „Albero“ zugrunde. Der Namenszusatz „Neu-“ basiert auf dem mittelhochdeutschen Begriff „niuwe“ und wurde verwendet, um Neualbenreuth vom Dorf „Altalbenreuth“ (dem heutigen Mýtina) unterscheiden zu können.
Neu(en)-. Die Neugründung eines Ortes neben einem bereits bestehenden gleichen Namen erforderte eine nähere Kennzeichnung. Außer dem einfachen unterscheidenden Zusatz Neu (Neuwied, Landkreis Neuwied) begegnet die Dativ-Singular-Form Neuen (Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis Ahrweiler), in Hesen und Thüringen auch in der dialektal Form Nau(en)(Bad Nauheim, Wetteraukreis, Naumburg (Saale), Burgenlandkreis). Bei der Unterscheidung Alt(en)-: Neu(en)wird öfter nur einer der Namen entsprechend gekennzeichnet (Münster, NRW: Neumünster).
Neu-Anspach Im Hochmittelalter im Besitz der Grafen von Diez, Ersterwähnung 1274. 1970 Zusammenschluss mit 2 Nachbar Gemeinte (1972 einer weiteren) zu Neu-Anspach; Stadt seit 2007. 1274 Anspach [Original]. Der dem Ortsnamen zugrundeliegende Flussname könnte – so eine nicht näher erläuterte Vermutung Bachs – im Bestimmungswort einen Personennamen enthalten. Dann kämen am ehesten althochdeutsch Arnd oder Arn (im Genitiv mit -(e)s), die Kurzform z.B. von Arnold (< Arnwald, zu althochdeutsch arn ‘Adler’ und waltan ‘gebieten’) in Frage, wobei Kontraktion erfolgt, wäre, u.a. durch den (häufig vorkommenden) Ausfall des - rnach Vokal und vor Konsonant und Grundform Konsonanzerleichterung -nds> -ns-. Ein Zusammenhang mit dem Namen des Arnsbaches (mda: Ohns-, Ohnschbach!), der ganz in der Nähe die heute zu Neu-Anspach gehörige (und danach benannte) Gemeinte (Hausen-) Arnsbach durchfließt, drängt sich auf, doch erscheint Arnsbach in spätmittelalter Überlieferung noch als Sarmsbach (< [in]s Arnsbach?). Zu -p Butzbach, Grundwort: -bach. So Arnsberg, Hochsauerlandkreis.
Neu-Bamberg Das heutige Gemeindegebiet war schon den karolingischen Herrschern bekannt. Die untergegangene Siedlung Sarlesheim wurde 858 in einer Besitzbestätigungsurkunde König Karls des Kahlen als „Zarahim“ erwähnt (D.Ch._II 494). Sarlesheim ist im späten Mittelalter aufgegeben worden.[3] Im Mittelalter hießen der Ort und seine Burg Neu Baumburg im Gegensatz zu der eine Wegstunde entfernten Baumburg an der Alsenz, die ebenfalls von den Raugrafen im 12. Jahrhundert erbaut worden war, dann zur Unterscheidung in Alt Baumburg (Altenbaumburg) umbenannt wurde und dem Dorf Altenbamberg seinen Namen gegeben hat.
Neuberg In den beiden heutigen Ortsteilen gibt es an beiden Grenzen liegend die Flurbezeichnungen im Rüdigheimer Gebiet "Am Neuen Berg", im Ravolzhäuser Gebiet "Im Neueberg". Nach diesen beiden Flurbezeichnungen hat man als künftige Ortsbezeichnung ab 1971 den Ortsnamen "Neuberg" gewählt.
Neubeuern Im Jahre 788 wurde Neubeuern erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit waren Neu- und Altenbeuern bereits im Salzburger Hochstift für ihre Güter bekannt. Altenbeuern wurde damals als „ad burones“ erwähnt. Die Römerstraße, die von „ad burones“ zum Dorfkern führt, ist heute noch zu sehen. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Burg Neubeuern errichtet und um 1235 unter Konrad von Wasserburg, der die Burghut innehatte, zur größten Festung im Inntal ausgebaut.
Neubiberg Der Erstbeleg des Siedlungsnamens lässt sich nicht genau datieren; im Kataster von 1860 findet sich als spätere Eintragung der Name Neubiberg. Dieser war zwar schon in Gebrauch, aber noch nicht amtlich. Der amtliche Gebrauch erfolgte seit entsprechender königlicher Verfügung ab 12. 9. 1903. 1904 Neubiberg (neugenehmigte Ortsbezeichnung). Der Ortsname lehnt sich an den früher undifferenzierten Namen des nahegelegenen Kirchdorfs Unterbiberg an, der 1034–1041 als Pipurk ... Pipurg, 1517 als Biberg und 1832 als Unterbiberg bezeugt ist. Es lässt sich dafür althochdeutsch *pipurc ‘Umwallung’, und zwar aus gotisch bibaurgeinais ‘außerhalb des Lagers’, erschließen. Die Differenzierung mittels des Adjektivs Neuwe ist auf das junge Alter des Ortes.
Neu Boltenhagen Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von Bolto von Zlarestorp gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes boltenhaghe(n) stammt aus dem Jahr 1410. Es liegt östlich von Greifswald und damit entgegengesetzt zum namensgleichen Boltenhagen. 1574 wurde das Dorf Boltenhagen und 1929 Adlig-Boltenhagen genannt. Am 1. Januar 1951 wurde der amtliche Name in Neu Boltenhagen geändert. Karbow wurde 1502 erstmals als Carbow urkundlich erwähnt. Erst nach 1763 setzte sich die Schreibung mit K durch. Es ist eine altslawische Gründung, der Name bedeutet „Hamster“.
Lodmannshagen wurde 1350 erstmals urkundlich als lodemanshaghen erwähnt. Erst nach 1699 wird der aktuelle Name angewandt. Es ist entsprechend dem Namen eine frühdeutsche Gründung (Rodung = Hagen); der Name ist zu deuten als „Wald des berühmten Mannes“.
Spiegelsdorf wurde 1360 als „Speghelstorp“ urkundlich genannt. Es ist eine frühdeutsche Gründung – der Name ist wohl als Flurname für – Spiegel = See oder Teich zu deuten.
Neubrandenburg 1170 Gründung eines Klosters im heute ortsteil Broda, 1248 Gründung der Stadt aufgrund eines Stiftungsbriefes von Johann I., Markgraf von Brandenburg; mittelalter Stadtmauer mit vier Toren sowie über 50 (gut erhaltenen) Wiekhäusern, ab 1292 zu Mecklenburg, im 14./15. Jahrhundert Hauptresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Stargard, später zu Mecklenburg-Strelitz. 1248 Brandenborch Novam, 1309 Nigenbrandenborch, 1315 to Nigen Brandenborch, 1339 Nyenbrandenborg. Der Ortsname entstand durch Übertragung des Namens Brandenburg im Zuge der Besiedlung der Region am Nordufer des Tollensesees durch deutsche Kolonisten. Neubrandenburg repräsentiert eine politisch gewollte Zusammensetzung aus lateinisch Novum, mittelniederdeutsch Nigen-, hochdeutsch Neu(en)-, und dem Namen des Sitzes der askanischen Markgrafen von Brandenburg. Der Ortsname Brandenburg (948 Brendanburg) ist bisher noch nicht eindeutig zu klären. Sowohl die Versuche, ihn slawische zu deuten, als auch die Verbindung des Ortsnamens mit dem Heiligennamen Brendan sind umstritten. Eichler/ Mühlner favorisieren eine d. Herkunft des ersten Namenbestandteils, etwa eine norddeutsch Form für brennen. Zumindest in späteren Zeiten wurde dann ‘Brand’ eingedeutet. Wauer (Brandenburg) spricht sich gegen Versuche aus, einen nicht erhaltenen indogermanisch Gewässername zur Deutung heranzuziehen. Der zweite Teil des übertragenen Ortsname ist eingedeutet oder ursprünglich-burg. Der Name des älteren Klosters Broda (1230 Brode, 1170 Brude) geht auf ein altslawisches Appellativum *broda ‘Furt’ zurück. So Brandenburg.
Neubrunn (Thüringen) Niunsbrunnen wurde im Jahr 857 erstmals urkundlich erwähnt. 1231 wurde die Neubrunner Kirche erbaut. Die Kirche liegt mitten im Ort und der wehrhafte Charakter ist jetzt noch zu sehen.
Neubrunn (Unterfranken) Der Ort Neubrunn wird urkundlich erstmals am 27. März 815 als „Niunnenbrunno” im so genannten Retzbacher Vertrag erwähnt, einem Sühnevertrag über umstrittene Zehntansprüche zwischen Abt Ratgar aus Fulda und Bischof Wolfgar aus Würzburg. Ab 1290 ist eine Klostergründung des Deutschen Ordens bezeugt.
Neubukow Der ursprüngliche Name Bukow kommt aus dem altpolabischen bukov und buk und bedeutet Buche. Erst 1260 wurde der Ort als novum oppidum bukow (neue Stadt Bukow) bezeichnet und 1270 als Nova Buchowe. Der Zusatz novum fehlte später, als der Ort Bucoywe (1278) und Bucowe (1304) genannt wurde. 1395 wurde wieder Nyen Bukowe geschrieben, was sich dann im Laufe der Zeit zu Neubukow wandelte. Altbukow, ein Dorf westlich von Neubukow, schrieb sich 1281 Bucoywe.
Neubulach Altbulach wurde erstmals 1390 erwähnt, könnte aber bereits um 800 entstanden sein und erhielt die Vorsilbe Alt- im Ortsnamen zur Unterscheidung von der erst im 13. Jahrhundert entstandenen Stadt (Neu-)Bulach. Oberhaugstett wurde 1355 erstmals erwähnt, Liebelsberg 1374 und Martinsmoos 1075. Alle drei Orte sind aber sicher deutlich älter, Liebelsberg und Martinsmoos wurden als Waldhufendorf angelegt.
Neubulach, bis 1799 meist nur Bulach genannt, ist eine besonders gut erhaltene kleine mittelalterliche Bergbaustadt und wurde 1275 erstmals erwähnt, der Silberbergbau 1286.
Neuburg (Mecklenburg) Neuburg taucht 1219 erstmals in einer Urkunde auf. Der Name deutet auf eine von zwei obotritischen Burgen hin. Eine der beiden war die Ilenburg oder Burg Ilow beim gleichnamigen Ortsteil. Die namensgebende Neuburg von nach 1171 befand sich westlich des Ortes, am jetzigen Sportplatz und ist immer noch sichtbar. Die romanisch/gotische Dorfkirche Neuburg wurde bis 1244 als Residenzkirche errichtet. eu Farpen: Das Gutshaus stammt von um 1820, das Gut einen Umfang von 134 ha. Neu Farpen selbst geht zurück auf eine jungslawische Siedlung nach dem 11. Jahrhundert.
Neuburg am Inn Es ist davon auszugehen, dass die Burg Neuburg um das Jahr 1050 erbaut wurde.
Neuburg am Rhein Urkundlich klar belegt ist 1086 die Schenkung einer „Grafschaft Vorechheim“ im Ufgau (heute: Forchheim-Rheinstetten), durch Kaiser Heinrich IV. an den Bischof von Speyer. Dazu gehörte auch das rechtsrheinische, spätere Gebiet von Neuburg. 1102 überließ das Bistum die Länderei als Lehen an die Herren von Eberstein. Diese befestigten um 1250 den strategisch bedeutsamen Platz und nannten ihn „Zer Niuwenburc“. 1259 verpfändete Otto von Eberstein das Dorf „Niwenbure“ (Neuburg) als Heiratsgut seiner Schwester, Adelheid von Eberstein, an deren Mann, Heinrich II. von Lichtenberg.
Neuburg an der Donau Im 8. Jahrhundert Bischofssitz, circa 1002 Gründung eines Benediktinerinnenklosters, circa 1214 Besitz der Pappenheimer, 1247 Übergang an die Wittelsbacher, Residenz der „Jungen Pfalz“. Bei dem angenommenen Erstbeleg von circa 700 (Kopie des 13./14. Jahrhundert) Nova wird sinngemäß lateinisch *civitas ergänzt, sodass man ihn mit ‘neue Stadt’ übersetzen könnte.798 (Kopie von 870–877) ecclesie Nivuinburcgensis, 916 Niuuunburg, 1007 Niuenburc, 1012–1018 ad civitatem suam, quae Nova vocatur beziehungsweise ad Novam urbem, circa 1064/65 (Kopie des 13. Jahrhundert) Nurenberc super Danubium, 1171 Noui castri, 1189 Nuenburg super Danubium, 1321 Newmburk, 1405 in castello seu oppido Newburg, 1488 (Kopie von 1490) Nwburg im Oberlande, 1488 (Kopie des 16. Jahrhundert) bei teutscher Neapolis, Newburg, 1520 Neuburg an der Dona, 1519–1521 in ripa Danubii Neoburgium, 1579 Neuburg, 1584 Neuburg an der Donau. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist althochdeutsch -burc,-burg, ‘Burg, Stadt, befestigter Ort, mit Mauern umgebene Ansiedlung’, Bestimmungswort das Adjektivisch niuwe ‘neu’. Der Name erklärt sich als ‘neue Burg’, hier im Gegensatz zur 2 km w gelegenen Alten Burg, dem ursprünglich Sitz der Reichsburggrafen.
Neuburg an der Kammel Neuburg wird im Jahr 1209 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1347 wurde Neuburg das Stadtrecht verliehen, im 15. Jahrhundert ist es jedoch wieder zum Markt abgesunken.
Neudenau Neudenau geht auf einen ursprünglich Busingen genannten Ort zurück, der im frühen 13. Jahrhundert von den Herren von Dürn befestigt wurde. Die Befestigung folgte der Anlage der Burg Wildenberg und steht im Zusammenhang mit dem etwa zur selben Zeit erfolgten Ausbau der Orte Buchen, Forchtenberg und Walldürn. Die Anlage einer Burg in Busingen auf dem Vorsprung des nördlichen Jagstufers erfolgte wahrscheinlich durch Konrad II. von Dürn. 1251 wurde der Ort erstmals als Nidenowe bezeugt, 1263 wird der Ort als Stadt bezeichnet.
Neudrossenfeld Erstmalige urkundliche Erwähnung fand Neudrossenfeld 1260 im Langenstadter Vertrag. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Droso, der Personenname des Siedlungsgründers. Bereits 1285 war Drossenfeld Pfarrei mit eigener Pfarrkirche (ursprünglich dem heiligen Jakobus geweiht).
Neu Duvenstedt Der Ort wurde erstmals im Jahr 1328 als Duvenstede erwähnt. Neu Duvenstedt wurde 1763 im Rahmen der Geestkolonisation neu gegründet und bildet mit anderen Siedlungen heute eine eigene Gemeinde. Die Bezeichnung Alt Duvenstedt entstand 1919, als der Bahnhof im Ort diesen Namen bekam.
Neu-Eichenberg Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Eichenberg (heutiges Eichenberg Dorf) erfolgte unter dem Namen Eikenberge im Jahr 1258.
Neuenbeken, 1015-25 Bekina, 1036 Bekinun.
Neuenbürg 1272 de Novo Castro [Original], 1272 Nuwenburc [Original], 1289 Novum Castrum [Original], 1385 zû der Nüwenbürge [Original]; Neuenbürg [Original] (1612–1664). Der Ortsname ist aus der Stellenbezeichnung mittelhochdeutsch *(ze/b ̄ı der) niuwen bürge ‘an/bei der neuen Burg’ hervorgegangen und bezieht sich somit auf einen ursprünglich Burgname. Mittelhochdeutsch bürge ist die Dativ-Singular-Form zu mittelhochdeutsch burc ‘umschlossener, befestigter Ort; Burg, Schloss, Stadt’ ( -burg), die einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘an/bei der Burg’ ausdrückt. Das Adjektivisch mittelhochdeutsch niuwe ‘neu, jung, frisch’ dürfte zur Abgrenzung von der “alten” Vorgängerburg (+ Waldenburg) gewählt worden sein. Der mittelhochdeutsch Langmonophthong -iu(-ü ̄-) entwickelt sich zum Neuhochdeutsch hin regelkonform zum Diphthong -eu(-oe-) und zwischenvokalisches -w schwindet. In den Belegen von 1272 und 1289 erscheint der Name ins Lateinisch übersetzt. So Neuenbürg, Ortsteil von Kraichtal, Reg.-Bez. Karlsruhe, sowie Ortsteil von Weisendorf.
Neuenburg (am Rhein) Circa 1170/80 Errichtung von Burg und Burgweiler durch die Zähringer, 1218 königliche Stadt, 1331 bis 1806 mit Unterbrechung von 1415 bis 1425/27 vorderösterreichisch, 1806 an Baden. 1231 Novum castrum, 1238 Nuwenburg; Neuenburg am Rhein (1975). Eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-burg; das Bestimmungswort ist althochdeutsch niuwi, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’, dass sich regelmäßig zu neu entwickeltisch Der häufige Ortsname wird durch am Rhein spezifiziert. So Neuenstadt am Kocher.
Neuendeich Neuendeich wurde 1303 erstmals urkundlich erwähnt.
Neuendettelsau Im 13. Jahrhundert Sitz der Reichsministerialen von Vestenberg und später von anderen Adelsgeschlechtern, 1298 in castro Tetelsa, 1307 Tetelsawe ... Tetelsawe apud Winsbach, 1321/22 Altentetelsauwe, Nuwentetelsauwe, 1380 Detelsawe, 1397 Tetelsaw, 1453 Tettelsau, 1504 Tettelsaw ... Alten Tettelsaw, 1528 Tetelsau, Detelsau, 1691 Neuen Tettelsau, 1698 Neuendetdlsaw, 1712–1741 Altendettelsau ... Neuendettelsau. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch ouwe, owe,-au, ‘von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, Bestimmungswort der Personennamen Tatili, Detel. Der Zusatz mittels niuwe ‘neu’ soll vom Dorf Altendettelsau im selben Landkreis unterscheiden.
Neuendorf (Unterfranken) Der Name Neuendorf besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern niuwe, dass „neu“ bedeutet, und dorf. Die Bezeichnung „Neu Dorf“ wurde von der Bildung eines neuen Dorfes abgeleitet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1325 Nuwendorf, 1344 Nuewendorf, 1346 Niwendorf, 1593 Nevendorf, 1594 Neuendorff, 1625 Neuendorf.
Neuengörs Altengörs wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt, Neuengörs wurde vermutlich im Zusammenhang mit der Siegesburg in Bad Segeberg um 1150 gegründet. Stubben wurde 1348 erstmals urkundlich erwähnt.
Neuenhagen bei Berlin Wahrscheinlich war Neuenhagen im Besitz des Klosters Lehnin (entweder als Teil der ursprünglich Schenkung von Markgraf Albert oder als spätere Erweiterung). Im Ort mittelalter Feldsteinkirche (Ende des 19. Jahrhundert stark verändert), Rathaus (Klinkerbau 1925/26). 1367 nyenhoue [Original], 1459 Nienhage, 1704 Neuenhoff oder Neuenhagen; Neuenhagen (1861). Eine Zusammensetzung aus mittelniederdeutsch nie, nieg(g)e ‘neu’ mit dem Grundwort -hofen ‘Gebäude oder Gebäudeanlage, die den Zwecken einer Gemeinschaft dient’, also eine ‘neue Ansiedlung zum Hofe’. Der Zusatz Neu setzt wahrscheinlich einen alten Hof voraus, mit dem die Grangie des Klosters Lehnin, Münchehofe, gemeint sein kann. Seit Mitte des 15. Jahrhundert wechselt das Grundwort -hove mit-hagen, was sich durch den mittelniederdeutschen Zusammenfall von -hagen und -hove erklären lässt.
Neuenhaus Gründung der Bentheimer Grafen von 1317 zur Sicherung der Handelsstraße zwischen Münster und Amsterdam unter dem Namen Dinkelrode. Der Name bezieht sich auf den Fluss Dinkel, der hier in die Vechte mündet; 1328 ist die Burg als Et nye Hus erwähnt; 1369 Verleihung der Stadtrechte durch den Gründer, Graf Bernd I. von Bentheim. Im Mittelalter waren Landwirtschaft und Verkehr prägend, zur Zeit der Industrialisierung siedelten sich eine Seifenfabrik, Mühlen und Gerbereien an. 1369 Nyenhuß, 1457 Nyenhueß. Es liegt ein Kompositum aus dem mittelniederdeutschen Wort nie, nige, nigge ‘neu’ und mittelniederdeutsch hu ̄s ‘Haus’ (-hausen) vor. Die Benennung bezieht sich auf die Errichtung der Burg durch den Bentheimer Grafen im Gegensatz zum Schloss im nahegelegenen Bentheim. So Neuhaus, Ortsteil von Holzminden.
Neuenhausen, (Grevenbroich) 1185 Nuenhusin. Germanisch niwin-, zu niwja, neu + husum, zu husa, Haus.
Neuerburg (Kreis Bitburg) 1197 Nuhenburch. 1220 Nuenburg. Germanisch niwin, zu niwja, neu + burg, Burg.
Neuerburg bei Wittlich, 1173 Nouum castrum, 1173 de Nouo castro.
Neuerbug, (Waldbreitbach) 1187 Nuereburch 1222 Nuwirburg. Germanisch niwiru, zu niwja, neu + burg, Burg.
Neuhaus, 1036 Nigenhus. Germanisch Niujan zu niuja, neu + husa,- Haus.
Neuhausen, (Worms) 1196 Nuhusen, 1220 Nuenhusin.
Neukirchen bei Rheinbach. 1174 Nvuenkirchen, 1135-80 Nuinchirchin. Germanisch niwin, zu niwja, neu + kirika, Kirche.
Neukirchen-Vluyn, 1066-81 Nienkirken, 1167 Nuenkirke. Germanisch niujan, niwin, zu niuja, niwja, neu. + kirika, Kirche.
Neukirchen, (Müggenhausen) 1217 Nuenkirchen, 1217 Nvenkirchen.
Neuenkirchen (Altes Land) Der örtliche Ritter Johann von Schulte und seine Frau Hildburg stifteten 1270 die „neue Kirche“ als Eigenkirche. Das 1274 daran angegliederte Benediktinerinnenkloster St. Maria und St. Johannes Evangelist wurde 1286 nach Neukloster verlegt.
Neuenkirchen (Anklam-Land) Neuenkirchen wurde 1299 als Nigenkerken urkundlich genannt. Es ist eine frühdeutsche Gründung mit dem Namen für die neue Kirche. Spätestens seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war es der Stammsitz der Familie von Neuenkirchen, die 1641 ausstarb.
Neuenkirchen (Dithmarschen) Die Kirche in Neuenkirchen wurde 1323 erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde von den Dithmarscher Siedlungsgeschlechter der Hödienmannen und der Tödienmannen dem heiligen Jakobus dem Älteren zu Ehren gegründet.
Neuenkirchen (Greifswalder Bodden) Der Ort ist möglicherweise identisch mit dem 1248 erwähnten slawischen Dorf Damme (auch Dam und Dammer), was so viel wie Eichengehölz bedeutet.
Leist wurde als Lestnice 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist eine slawische Gründung mit der Namensdeutung als Haselnussstrauch.
Oldenhagen ist eine deutsche Gründung und wurde erst 1865 genannt. Der Name bedeutet Alter Wald. Wampen wurde 1207 erstmals als Wampand urkundlich erwähnt. Der slawische Name bedeutet Lockvogel-Jagd.
Der Ort Damme wurde 1248 als Dammae erstmals urkundlich genannt, 1250 dann mit Damme.
Hankenhagen wurde 1618 erstmals als Hannekenhagen in der Lubin´schen Karte erwähnt.
Hennekenhagen wurde erstmals 1267 als Hennichenhaghen urkundlich genannt.
Neuenkirchen (Land Hadeln) Neuenkirchen wurde als Nigenkerken 1342 erstmals urkundlich erwähnt. Weitere belegte Namensformen sind Nyenkerken (1406) und Nienkerken (1515). Dörringworth wurde bereits 1139 als Sitz eines Ritters von Turneworthe erwähnt wurde und galt als Koornkamer van Land Hadeln.
1347 wurde der erste Pfarrer für Nigenkerken erwähnt. Die Gemeinde gehörte bis zur Einführung der Reformation 1527 zum Archidiakonat Hadeln-Wursten. Sie hatte zeitweise bis zu drei Pfarrstellen.
Über Pedingworth (auch „Jerusalem“ genannt) ist der Ausspruch überliefert: Geiß du sinnig dör Jerusalem, biet't die die Lüüs', geiß du dar hatt dör, biet't die de Hunn'n.
Neuenkirchen (Lüneburger Heide) Neuenkirchen entwickelte sich aus dem früheren Kerkspel Nyenkerken.
Neuenkirchen (Neubrandenburg) Neuenkirchen wurde 1360 erstmals urkundlich erwähnt.
Neuenkirchen (Rügen) Neuenkirchen wurde erstmals 1318 als Nygenkerke erwähnt.
Neuenkirchen (Schwaförden) Urkundlich wurde Neuenkirchen erstmals 1258 im Zusammenhang mit der St.-Katharinen-Kirche erwähnt.
Neuenkirchen (Münsterland) Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1178 Snethwinchele [Original], 1249 in parochia Snetwinclo, 1269 Nienkerken, 1292 in parochia Nove ecclesie. Es liegt ein totaler Ortsnamen wechsel vor. Die ursprünglichen Ortsnamen ist eine Bildung mit dem Grundwort altsächsisch winkil, mittelniederdeutsch winkel ‘Winkel, Ecke; Flurstück’ und dem mittelniederdeutsch sn ̄ede ‘Schnitt; Grenzscheide, Flurgrenze’, womit ursprünglich ein Flurstück an einem nicht näher identifizierbaren ‘Schnitt oder Grenzpunkt’ bezeichnet worden ist. Zunächst ist dieser Flurname auf die Siedlung übertragen worden. Die Gründung einer neuen Pfarrei von Rheine aus hat dann den Namenwechsel zur Pfarrei ‘der neuen Kirche’ bewirkt. Der heutige Name ist also die Zusammenrückung eines Syntagmas aus dem mittelniederdeutsch Adjektivisch nie ‘neu’, Neu(en)-, und mittelniederdeutsch kerke ‘Kirche’,-kirchen, flektiert im Dativ Singular Der Ortsname tritt auch in einer lateinisch flektierten Form als Nove ecclesie auf. So Neuenkirchen-Vörden, Landkreis Vechta.
Neuenkirchen (Osnabrücker Land) Gemeinte und gleichnamige Samt Gemeinte im Landkreis Osnabrück, Kirchdorf, das erst im 20. Jahrhundert deutlich anwuchs; 1556–1807 und 1814–1852 Vogtei des Amtes Fürstenau. 1188 Nyenkerken [Original], 1402 Nigenkerken, 1548 Neuwenkirchen; Neuenkirchen (1650). Bildung mit dem Grundwort -kirchen unddemflektiertenAdjectivischmittelniederdeutschn ̄ıe‘neu’. Sowohl Bestimmungswort wie Grundwort erscheinen zunächst in niederdeutsch., seit dem 16. Jahrhundert dann in hochdeutsch Form. So Neuenkirchen-Vörden, Landkreis Vechta; Neuenkirchen, Kreis Steinfurt.
Neuenkirchen-Vörden Im Dorf Neuenkirchen Errichtung einer Kirche zu Beginn des 13. Jahrhundert; Erbauung der Burg Vörden vermutlich um 1365 durch Bf. Benno von Osnabrück; 1387 planmäßige Stadtanlage in Vörden mit Osnabrücker Stadtrecht; 1974 Bildung einer gemeinsamen Gemeinten, die den heutigen Namen endgültig seit 1. Oktober 1993 trägt. Neuenkirchen: 1221 Nigenkirken [Original], 1286 Nienkercken; Neuenkirchen (1805). Vörden: 1341 Witten Vorden [Original], um 1350 Worden, 1515 Voerden. Der Gemeindename besteht aus zwei ehemals selbstständigen Orten. Neuenkirchen ist eine Bildung mit dem Grundwort-kirchen und dem flektierten Adjektivisch mittelniederdeutsch n ̄ıe ‘neu’, dass teils in den Belegen den Hiatustilger -g aufweist. Die Benennung geht auf die Abpfarrung von Damme zurück. Vörden beruht auf dem Simplex altsächsisch ford, mittelniederdeutsch vörde ‘Furt, seichte Stelle im Wasser’ im Dativ Plural Der Erstbeleg zeigt darüber hinaus noch das flektierte Adjektivisch mittelniederdeutsch wit ‘weiß’, das später nicht mehr erscheint. Die Burg ist an der schmalsten Stelle der sumpfigen Aueniederung angelegt worden und diente wohl der Sicherung der Straße von Bramsche nach Damme. So Neuenkirchen, Landkreis Osnabrück, Neuenkirchen, Kreis Steinfurt.
Neuenmarkt Erstmals urkundlich erwähnt wurden Neuenmarkt und Hegnabrunn jeweils im Jahr 1398. Neuenmarkt hieß bis ins 18. Jahrhundert „Neuenmark“, mit der Bedeutung neue Mark(ung).
Neuenrade Planmäßig gegründete Stadt (vor) 1355 in der Grafschaft Mark. 1353 castrum de Rode; 1356 tho Roede, 1493 to NyenRade. Im Grundwort liegt-rode vor, im Bestimmungswort das Adjektivisch Neu(en)-: ‘Neue Rodung’. Das Bestimmungswort ist erst später an den ursprünglich simplizischen Namen herangetreten, um diese Siedlung von einer anderen auf gerodetem Land entstandenen als die später gegründete zu unterscheiden. So Radevormwald, Oberbergischer Kreis, Rhoden, Landkreis Waldeck Frankenberg.
Neuensalz Der erstmals 1418 genannte Ort Neuensalz wurde 1438 als Nuwen Salcze bezeichnet. Untersuchungen an der Kapelle Neuensalz legten jedoch nahe, dass diese bereits Mitte des 12. Jahrhunderts auf den Festen einer heidnischen Opferstelle errichtet wurde. Wirtschaftlich bedeutsam war die seit 1493 belegbare Nutzung der in Altensalz zutage tretenden Solequellen durch die Saline Altensalz, von denen sich der Name von Altensalz und Neuensalz herleitet.
Neuenstadt (am Kocher) Um 1320 legten die Herren von Weinsberg die „neue Stadt Helmbund“ an, 1618–1781 Residenz der Linie Württemberg-Neuenstadt, bis 1807 Sitz des Oberamtes Neuenstadt, Schloss Neuenstadt, Nikolauskirche, Lindenanlage, Kirchenruine Helmbund. 1325 newe statt Helmbund, 1336 Nuwenstadt, 1706 Neuenstadt an der Linde. Neuenstadt (Bestimmungswort althochdeutsch niuwi, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’, Grundwort -stadt) wurde im 14. Jahrhundert in der Mark der Wüstung Helmanabiunde (zu althochdeutsch biunta, mittelhochdeutsch biwende ‘eingezäuntes Grundstück’) begründet. Der häufige Name wurde durch verschiedene Zusätze, zuletzt am Kocher, präzisiert. So Neuenburg am Rhein.
Neuenstein (Hessen) Die erste urkundliche Nennung eines der Ortsteile ist Aua („Owe“), welches 852 in einer Schenkungsurkunde an die Hersfelder Abtei genannt wurde. Der Hersfelder Abt gründete 1190 hier ein Kloster, das aber bereits 1229 nach Blankenheim, heute Ortsteil von Bebra, verlegt wurde.
Der Ort „Salzesberg“ wurde 1190 das erste Mal erwähnt. Es existiert zwar eine Urkunde von 782 über diesen Ort, die Echtheit ist jedoch umstritten. Alle anderen Orte wurden im 12. und 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt.
Neuenstein (Hohenlohe) Die Herren von Neuenstein, die ihre Burg Neufels und die umliegende Gemeinde gegründet haben, wurden erstmals 1230 als Vertragszeugen urkundlich benannt. 1351 verlieh Kraft III. von Hohenlohe-Weikersheim mit der Genehmigung von König Karl IV. Neuenstein die Stadtrechte.
Neuental Die Gemeinde Neuental entstand zum 31. Dezember 1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform durch Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Bischhausen (älteste bekannte urkundliche Erwähnung: 1160), Dorheim (1205), Gilsa (1209), Neuenhain (1149), Schlierbach (1193), Waltersbrück (1230) und Zimmersrode (1209). Am 1. Januar 1974 kam Römersberg (Ersterwähnung 1231) kraft Landesgesetz als achter Ortsteil hinzu.
Neuerburg Die Herrschaft Neuerburg entstand im 13. Jahrhundert durch Abtrennung von der Grafschaft Vianden. 1332 erhielt der Ort Neuerburg die Stadtrechte. 1132 theodorus de novocastro, 1178 Norberch, 1197 Nuhenburch, 1298 von der Nuwerburgk. Das Bestimmungswort ist Neu-, das im Dativ Singular Feminin eine -en-Endung, im Mittel und Niederfränkischen jedoch die starke -er-Endung hat. Das Grundwort ist-burg. So Neuerburg, Ortteil von Wittlich, Landkreis Bernkastel-Wittlich, Schloss Neuerburg an der Wied, bei Waldbreitbach, Landkreis Neuwied.
Neuerkirch Ursprünglich führte Neuerkirch den Namen Külz. Erst nach der Reformation bekam Neuerkirch jenseits des Külzbaches und Neuerkirch diesseits des Külzbaches den Namen.
Neufahrn bei Freising 804 (Kopie von 824) in loco nuncupante Niuuiuara, 816 (Kopie von 824) Niuuifarom, 1020–1035 (Kopie des 12. Jahrhundert zum 10. Jahrhundert) Niuuara, circa 1123–1137 Nivuaren, 1172–1180 Neuuaren, nach 1215 Neufarn, 1503 Newfarn in Crantzperger gericht, 1811 Neufahrn bei Kranzberg, 1888 Neufahrn (b. Freising). Die Erklärung dieses Namens ist umstritten. Obwohl auch Hans Dachs gute Argumente für seine These ‘Straßenscheide’ bringt, ist wohl eher der Meinung von Remigius Vollmann zuzustimmen, der der Ortsname als ‘Neuankömmlinge innerhalb einer Gemarkung’ deutet. Die Lokalisierung bei Kranzberg beziehungsweise Freising dient(e) zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten.
Neufahrn in Niederbayern Neufahrn wurde als newfar erstmals 1123 urkundlich erwähnt.
Neufelderkoog Der Koog wurde in den Jahren 1923 bis 1925 durch eine Deichbaugenossenschaft eingedeicht.
Neuffen Um 1100 war Neuffen in Besitz des Grafen Manegold von Sulmetingen; Gottfried von Neuffen warum 1220/30 Minnesänger, 1232 Erhebung zur Stadt. Burgruine Hohenneuffen, Hallstatt und Latènezeitliche Funde. 1028 Núffen, 1198 Nifen (Fälschung), 12. Jahrhundert (Kopie Anfangs 13. Jahrhundert) Nîphan, 1206 Niffen [Original], 16. Jahrhundert Nyffen, Neiffen, Neyffen [Original]. Neuffen gehört als ursprünglich Bergname zu einem nur noch in Namen erhaltenen Wort alemannisch *n ̄ıfen m, diphthongiert Neifen, gerundet Neufen, das auch in alemannisch Flurname vorliegt. Es wird von Albrecht Greule mit rhein. Niep ‘Erdfalte, worin sich Wasser angesammelt hat’, verbunden und auf germanisch *hneipa‘sich biegen’, als Partizip ‘herabhängend’, zurückgeführt. Der Bergname wurde auf die Burg und die dazu gehörige Siedlung übertragen. So Greule, A.: Nochmals zu Neufnach und Neuffen.
Neufra. Der Name „Neufra“ leitet sich vermutlich vom alemannischen Deutschen „Niwifara“ aus dem 6. oder 7. Jahrhundert n. Chr. ab, was sich entweder mit „neue Familie“ oder „neue Furt“ übersetzen lässt. Im Jahr 1138 n. Chr. wurde der Ortsname in der Chronik von Berthold von Zwiefalten als „Nufiron“ aufgeführt.
Neufraunhofen Laut einer von Graf Georg von Soden-Fraunhofen verfassten Chronik befand sich an der Stelle, wo sich heute das Dorf Neufraunhofen ausbreitet, ursprünglich ein Edelsitz mit Namen Öd, der erstmals 1180 urkundlich erwähnt wird. Das ist das Jahr, in dem Otto von Wittelsbach nach der Absetzung Heinrichs des Löwen durch Kaiser Barbarossa zum Herzog von Bayern ernannt wurde. Die Herren von Öd übten am Hof der Wittelsbacher das Schenkenamt aus, wodurch ihr Stammsitz Öd, was so viel wie Vatergut, in der Einöde liegender Erbhof bedeutet, den Namen „Schenkenöd“ erhielt.
Um 1390 übernahm Wilhelm von Fraunhofen den Sitz, baute die Burg neu aus und ließ sie in Neuen Fraunhofen umbenennen, während sein Vetter in Fraunhofen blieb, das nunmehr Alten Fraunhofen genannt wurde. Alt- und Neufraunhofen waren Reichslehen, die nur dem Kaiser unterstanden.
Neu Gülze Die urkundliche Ersterwähnung Zahrensdorfs stammt aus dem Jahr 1230 und findet sich im Ratzeburger Zehntregister. Der damalige Name lautete Tsarnekestorp und bedeutet Dorf des Čarnek.
Neuhäusel Das im Jahr 1198 zuerst erwähnte Musbach als Vorgängersiedlung von Neuhäusel war ein kleines Dorf, das in der Nähe der heutigen Ortsgemeinde lag. Ihm folgten das im Jahr 1537 zum letzten Mal erwähnte Neuspay und der 1669 genannte Wirt beym Creutz. Im Jahr 1675 erscheint zum ersten Mal der Name Neuhäusel.
Neuhardenberg Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1348 als Quilicz (später auch Quilitz). Dieser Name slawischer (altpolabischer) Herkunft ist erkennbar viel älter und kann auf die Anfänge der slawischen Besiedlung dieser Region im 7./8. Jahrhundert zurückgehen. Der Name bedeutet „Ort, an dem Leute eines Mannes namens Kwila wohnen“ bzw. „Kwila-Heim“. Der Personenname Kwila wiederum bedeutet „Greiner, Jammerer“, vgl. protoslawisch *kviliti „weinen, klagen“. Dann gingen die Güter Quilitz und Alt-Rosental sowie die Komturei Lietzen an Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg (1750–1822), der dann Quilitz in Neu-Hardenberg umbenennen ließ.
Neuharlingersiel Neuharlingersiel wird erstmals 1693 in Urkunden erwähnt. Das Land wurde durch einen Deichbau in der Harlebucht gewonnen. Neuharlingersiel löste Altharlingersiel als Sielort ab.
Neuhaus (Oste) Die Besiedelung fand um 1000 nach Christus auf den Wurten rund um die Aue, Oste und Elbe statt, der heutige Deich und die Deichstraße in Neuhaus gehörten auch dazu, da sie aus ehemaligen Wurten besteht. Schon 1100 wurde Bülsdorf damals „Bulcenthorp“ genannt, ein westlich gelegener heutiger Ortsteil von Neuhaus schriftlich erwähnt.
Die erste in dieser Gegend durch die Bremer Erzbischöfe gebaute Burg, die Schlickburg, („Slikborch“) wurde an der Einmündung der Aue in die Oste gebaut. 1404 errichtete der Nachfolger Erzbischof Otto II. am rechten Aueufer eine neue Burg mit dem Namen dat Nygehus (das neue Haus); damit wurde Neuhaus erstmals urkundlich erwähnt.
Neuhaus am Rennweg An alter Wegegabelung von Saalfeld nach Eisfeld und Sonneberg; 1668 bis 1673 herrschaftliches Jagdhaus, erbaut bei Ansiedlungen von Kohlern (1607 als Schmalenbuche gegründet) und Glasmachern (1624 als Igelshieb mit Glashütte aus 16. Jahrhundert gegründet); 1729 Marktrecht; Orte 1923 als Neuhaus vereinigt. 1673 das Neue Haus, 1731 Neuehauß, 1740 Neuhauß. Zunächst Name für das neu erbaute gräfliche Herrenhaus. Wurde um 1700 zum Ortsnamen. Der Zusatz am Rennweg erscheint erst Anfang 20. Jahrhundert zur Unterscheidung von anderen Neuhaus-Orten, besonders vom gleichnamigen Ortsteil der Gemeinte Neuhaus-Schierschnitz. Rennweg oder Rennsteig ist der Höhenweg im Thüringer Wald und Frankenwald zwischen Hörschel bei Eisenach und Blankenstein an der oberen Saale, gebildet wohl zu althochdeutsch mittelhochdeutsch rennen ‘laufen machen, antreiben, hetzen’ neben mittelhochdeutsch rinnen ‘laufen’, genutzt als schmaler Reitund Eilbotenweg auf dem Gebirgskamm, 1162 Rinnestich, 1330 Rinnestig. So Neuhaus-Schierschnitz, Landkreis Sonneberg, 1315 zu deme Nuwenhuis, Neuhaus, bei Coburg, 1783 Neuehaus u.a.
Neuhaus an der Pegnitz Neuhaus ist historisch mit der Burg Veldenstein verbunden. Die Burg wurde erstmals 1269 als „novum castrum“, übersetzt das neue Haus, urkundlich erwähnt.
Neuhausen (Enzkreis) Verschiedene Indizien deuten auf eine Besiedlung Neuhausens bereits zur Jungsteinzeit und in römischer Zeit hin. Die späteren Dorfstrukturen dürften erst nach dem Jahr 900 entstanden sein. Auf Rodungen durch die Grafen von Calw gehen wohl die bis heute erkennbaren Waldhufendörfer Hohenwart, Schellbronn und Hamberg zurück. Bei allen Orten im „Biet“ waren möglicherweise einzelne Höfe die Ausgangspunkte.
Torbogen des 1603 erbauten Klosterhofgebäudes (abgerissen 1996), aufgestellt neben dem modernen Brunnen in der Dorfmitte.
1073 wird Schellbronn erstmals namentlich erwähnt. Die älteste Namensform Scaltebrunn lässt auf einen Brunnen bzw. eine Quelle schließen, die mit dem (mutmaßlichen) Personennamen Scalto assoziiert wurde.
1150 lässt sich Neuhausen erstmals urkundlich nachweisen. 1157 wird Steinegg im Zusammenhang mit seiner Burg erstmals erwähnt. Der Name der Burg, der aus dem Geschlecht Stein und dem gängigen Namensbestandteil für Burgen -ecke zusammengesetzt ist, übertrug sich auf die Siedlung.
Hamberg wird erst 1453 das erste Mal urkundlich erwähnt, entstand aber vermutlich im 11. Jh. auf Veranlassung eines Stain von Rechtenstein.
Neuhausen auf den Fildern 1154 ist die Burg in Händen des Reichsministerialen Berthold von Neuhausen, Altes und Neues Schloss, Volkscher Salon, Basilika St. Petrus und Paulus. Um 1153 Niwenhusen [Original], 13. Jahrhundert Niuwinhusen, Nuwenhusen [Original], 1536 Neuhusen [Original]. Neuhausen war die „neue Siedlung“ im Vergleich zu benachbarten älteren Siedlungen. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch niuwi, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’, dass sich regelmäßig zu neu entwickelt; als Grundwort steht mittelhochdeutsch -hu ̄sen, Neuhochdeutsch-hausen als der alte Dativ Plural von althochdeutsch mittelhochdeutsch hu ̄s. Der häufige Name wird durch den Zusatz auf den Fildern (gleichnamige Ebene zwischen Neckartal, Aichtal und Schönbuch) genauer bestimmt. So Neuhausen, Enzkreis; Neuhausen ob Eck, Landkreis Tuttlingen.
Neuhausen ob Eck Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1095 in einer Urkunde, in der Papst Urban II. bestätigt, dass Graf Eberhard VI. von Nellenburg und dessen Sohn Burkhard dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen verschiedene Besitztümer aus dem Gebiet der villa Nuwenhusin vermachen.
Neuhausen/Spree 1301(?) novum castrum apud Kotebuz [Original], 1336 Niehus, 1461 Newenhawß, 1573 Newhausen; 1761 Kopan ́ce. Eine Zusammensetzung aus mittelniederdeutsch nie, nieg(g)e, mittelhochdeutsch niuwe, niwe ‘neu’ und mittelniederdeutsch/mittelhochdeutsch -hu ̄s, -hausen ‘Haus’, hier in der Bedeutung als Neuanlage neben einer alten Burg (Cottbus). Der Zusatz bestimmt die Lage an der Spree, vgl. Spreenhagen. Der erst im 18. Jahrhundert verzeichnete sorbisch Name Kopan ́ce gehört zu sorbisch kopa ́s ‘graben, hacken’, kopan ́e ‘das Hacken, Roden’ und bezeichnet hiermit eine durch Rodung gewonnene Anlage.
Neuheilenbach Der Ort Neuheilenbach ist erst um 1828 als Neugründung von „Brasilianern“ aus Heilenbach (Entfernung neun Kilometer Luftlinie) entstanden und hatte anfangs vier Haushalte. „Brasilianer“ nannte man diejenigen Bewohner der Region, welche im Jahre 1828 ihr Eigentum verkauften, um nach Brasilien auszuwandern. Einige Einwohner aus Heilenbach wurden, nachdem sie Hab und Gut verkauft hatten, von ihren Plänen abgebracht und siedelten anstatt in Brasilien in der Nähe von Balesfeld an. In der Zeit entstanden in der Umgebung noch andere Gehöfte und Weiler. Als „Neuheilenbach“ wurde der Ort erstmals im Jahre 1831 erwähnt.
Neuhemsbach Der heutige Ortsteil Heinzenthal wurde bereits 1019 in einer Urkunde erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde, anlässlich einer Schenkung an das Kloster Enkenbach, der Ort Hemsbach erstmals urkundlich erwähnt.
Neuhof (bei Fulda) 1239 Alberto de Noua Curia, 1294 Nuenhove, 1307 Nuwenhof, 1330 Nuwenhofe, 1442 zum Neuwenhoffe; Neuhof (1699). Das Kompositumweist im Grundwort das Subtantiv-hof, lateinisch curia ‘Hof, Gehöft’ und im Bestimmungswort das swach flektierte adjektivisch mittelhochdeutsch nu ̄we ‘neu’, lateinisch nova, auf. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung zum neuen Hofe’.
Neuhof (Niedersachsen) 1312 wurde Neuhof gegründet. 1757 wurde die Kirche mit Dachreiter in Neuhof gebaut.
Neuhof an der Zenn Westlich von Zennhausen, das bereits 776 gegründet wurde, wurde durch das Heilsbronner Zisterzienserkloster im Jahr 1249 ein neuer Klosterhof errichtet, lateinisch als „Noviacuria“ bezeichnet. 1312 ist erstmals auch die deutsche Form „ze dem Niuwen Houe“ belegt, seit 1801 auch mit dem Zusatz „an der Zenn“.
Neuhofen Das spätere Neuhofen gelang am 9. Mai 1194 durch eine auf dem Trifels ausgestellten Urkunde Kaiser Heinrichs des VI in den Besitz seiner Gründer. („Kaiser Heinrich VI. bekundet, dass durch seine Hände, Abt Gottfried von Weißenburg mit seinen Mitbrüdern und Ministerialie das Hofgut in Medenheim und Rechholz, das Eberhard von Ried vom Kloster Weißenburg zu Lehen trug, an Abt Herman von Himmerod und sein Kloster zu Eigentum übertragen hat.“) Neuhofen wurde 1209 erstmals namentlich erwähnt (Nova Curia) in einer Urkunde des Bischofs von Speyer. Die Erlaubnis zum Kirchenbau in Neuhofen wurde 1318 durch Bischof Emich von Speyer erteilt. Der Patron der Kirche ist der heilige Michael. Im Gemeindegebiet befand sich einst die 1349 zerstörte Burg Neuhofen.
Neuhütten (Hochwald) Neuhütten mit seinen heutigen Ortsteilen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum sponheimischen Lehen Züsch. Neuhütten bildete schon damals zusammen mit Schmelz und Zinsershütten eine gemeinsame Gemarkung, die eine Fläche von 611 Hektar umfasste.
Neuhütten (Unterfranken) Der ursprüngliche Ortsname Breidenstein besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern breit und stein. Es bedeutet „breiter Felsen“. Nach der Zerstörung des Dorfes im Dreißigjährigen Krieg wurden neue Hütten errichtet. Daher rührt der heutige Ortsname. Er besteht aus dem althochdeutschen niuwe und dem Wort hütte.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1432 Breydenstein, 1513 Newhutten, 1526 Newenhutten, 1649 Neühütten, 1694 Newhutt, 1820 Neuhütten.
Neu-Isenburg Die Hugenottenstadt wurde 1699 von Graf Johann Philipp von Isenburg Birstein gegründet und in quadratischer Form als Plansiedlung angelegt. 1889 Erhebung des Ortes zur Stadt. 1977 Eingemeindung von Zeppelinheim, einer 1934–1937 errichteten Siedlung für die Mitarbeiter des benachbarten Luftschiffhafens der Zeppelin GmbH am Frankfurter Flughafen. 1703 Isenburg, später Neu-Isenburg; daneben auch Welschdorf, Philippsdorf. Der Name geht auf die Isenburg, den 1103 als Isinburg, Isenburch erstmals erwähnten, im Westerwald gelegenen Stammsitz des gleichnamigen Grafengeschlechts zurück. Bei einer Zuordnung des Bestimmungsworts zu althochdeutsch ̄ısa(r)n ‘Eisen’ wäre zu erklären, warum der Name nicht wie das Appellativ die neuhochdeutsche Diphthongierung - ̄ı> -eier fuhr. Entweder hielt man bewusst an dem durch das Grafengeschlecht bekannt gemachten Namen in historisierender Lautung fest oder es liegt dem Bestimmungswort stattdessen ein vorgermanisch. Flussname *Isina / Isana zur Schwundstufe der indogermanisch Wurzel eis‘ heftig, ungestüm, schnell bewegen’ zugrunde. Die Burg liegt am heute Saynbach benannten Gewässer. Der Name Zeppelinheim erinnert an Ferdinand Graf von Zeppelin (1838–1917). Sein Familiename zeigt die Herkunft der Vorfahren aus dem Mecklenburgischen. In Zepelin (Landkreis Güstrow; 1246 Cepelin; zu polnisch czapla ‘Reiher’) steht seit 1910 ein Denkmal für den Luftschiffpionier, dessen Familie hier ihre Wurzeln hatte. So Isen, Landkreis Erding, (748–760 (Kopie) Isana.
Neukalen Der Name Kalen oder auch Kalno und Kalna kommt aus dem altpolabischen und bedeutet Sumpf (kal) oder Morast. Zunächst wurde 1174 das heutige Altkalen erwähnt, 1232 als urbs (Stadt) et stagnum (See) Kalenth und 1244 sowie 1283 als civitas et castrum Kalant. Im Jahre 1306 hieß es dann Novum Kalant und 1366 Nygenkalant. (Alt-)Kalen wurde erstmals in einer Urkunde von 1174 erwähnt, wonach Fürst Borwin I. eine Stadt errichten ließ. Nach 1236 wurde Kalen, heute Altkalen, an der Handelsstraße von Stettin nach Rostock gelegen, von Fürst Heinrich Borwin III. zu Rostock als Stadt mit einer starken Befestigung ausgebaut.
Neu Kaliß Der Ort Kaliß wird 1431 erstmals urkundlich genannt.
Die Umbenennung des Ortes in Neu Kaliß erfolgte 1843 mit der Zusammenlegung von Teilen des Ortes Kaliß, Findenwirunshier und der Papierfabrik.
Neukamperfehn Neuefehn wurde 1660 von den Niederländern Albert und Cord Jobus gegründet und hieß zunächst Jobusfehn und später Neues Timmeler Fehn. Der Name wurde schließlich zu Neues Fehn bzw. Neuefehn verkürzt.
Stiekelkamperfehn wurde 1660 vom benachbarten ehemaligen Johannitergut Stikelkamp aus gegründet und nach diesem benannt. Die Moorsiedlung fand 1734 als Stiekelkamper Vehn, 1848 auch als Stickelkamper Fehn Erwähnung.
Neukirch (Bodenseekreis) Von einer frühzeitlichen Besiedelung ist hier, im Unterschied zu vielen anderen Orten im Bodenseekreis, nichts bekannt. Die erste sicher bezeugte Siedlung (837) an dieser Stelle ist der Kirchort Schönenberg.
Neukirch (Königsbrück) Der Ortsteil Schmorkau wurde 1342 erstmals urkundlich erwähnt. Im Zuge der Sächsischen Gemeindegebietsreform wurde die jetzige Gemeinde Neukirch am 1. März 1994 aus den Gemeinden Neukirch, Schmorkau, Gottschdorf und Weißbach bei Königsbrück gebildet.
Neukirchen (Niederbayern) Urkundlich erwähnt wurde 1126 Neukirchen erstmals in einer Klosterschenkungsurkunde des Klosters Oberalteich unter dem Namen ‚Niuenchirichen‘.
Neukirchen (Ostholstein) Der Ort im Gebiet der Landschaft Wagrien wurde 1259 erstmals als Kerghvelde erwähnt und ist nach seiner Kirche benannt. Die romano-gotische St.-Antonius-Kirche aus Backstein wurde 1244/45 von Adolf IV. von Schauenburg und Holstein gestiftet.
Neukirchen-Balbini Die erste Ortsnennung als „Nuinkhirchen“ datiert vom 11. Dezember 1138 aus einer Urkunde, mit der Bischof Otto von Bamberg das Kloster Prüfening mit mehreren Orten ausstattete. 1297 ist ein geistlicher Herr Paldewinus und damit auch die Pfarrei belegt, die dem Ort als Neukirchen des Paldewinus den Namen gegeben hat. Wohl schon vor 1300 zum Markt erhoben, wurde der Ort am 19. Juni 1345 von den Wittelsbachern erworben. Pfalzgraf Otto stattete den Markt, dessen Name sich im Lauf der Zeit zu Neukirchen-Balbini wandelte, am 19. November 1449 mit Wappen und Siegel aus.
Neukirchen beim Heiligen Blut Die früheste urkundlich bekannte Erwähnung des Ortes Neukirchen datiert von 1301; 1377 wurden der Gemeinde die Marktrechte durch Herzog Albrecht von Bayern verliehen. Der Ort Neukirchen ist weithin als Marien-Wallfahrtsort bekannt.
Die Legende um den Wallfahrtsort besagt, dass im Jahr 1422 ein Hussit ein Marienbildnis zerstören wollte, was ihm aber nicht gelang. Stattdessen fing die Statue an zu bluten. Das Bildnis wird bis heute in der Wallfahrtskirche zu Neukirchen aufbewahrt. Auch eine heilende Quelle soll hier sein, man sagt ihr die gleiche Wunderwirkung nach wie der Quelle von Lourdes.
Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg Nach Funden von Hügelgräbern wird die Besiedlung von Neukirchen auf 500 v. Chr. datiert. Das Dorf selbst wurde während Rodungen im Mittelalter vermutlich zwischen 900 und 1100 gegründet.
Neukirchen. Stadt im Schwalm-Eder-Kreis, gelegen circa 30 km w von Bad Hersfeld beim Zusammenfluss des Urbachs in die Grenff (Nebenfluss der Schwalm) an der alten Messestraße Köln – Leipzig, Reg.-Bez. Kassel. Besitzzentrum der Grafen von Ziegenhain, die hier um 1330 eine Burg errichteten. Stadtentwicklung in Anlehnung an die Burg; in der 2. Hälfte des 14. Jahrhundert Amtsu nd Gerichtssitz. Seit 1450 (Aussterben der Ziegenhainer) bei den Landgrafen von Hessen. 1142 de Nuwenkirchen, 1205/16 de Nuwenkerchen, 1232 de Nunkirchen, 1254 Nuenkirken, 1340 Neuenkirchen. Bestimmungswort das Adjektivisch mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’. Der Ortsname bezieht sich auf die um 1140 (?) errichtete Nikolaikirche. Flexivisches -en der frühen Belege schwindet im Lauf der Frühen Neuzeit. Unklar ist, ob sich der Erstbeleg auf Neukirchen bezieht.
Neukirchen/Erzgebirge Um 1200 deutsche Bauerndorf in den Würschnitz niederungen mit Kirche, im 19. Jahrhundert Standort der Textilindustrie. Um 1200 nova acclesia, 1331 zu Newenkirchen, 1382 Neunkirchen. Bildung mit dem Grundwort -kirchen und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’ als Bezeichnung einer neuen Kirche. So Neukirchen/Pleiße, Landkreis Zwickau, Neukirchen (Altmark), Landkreis Stendal; Neukirch/Lausitz und Neukirch (Königsbrück).
Neukirchen/Pleiße Um 1222 gelobte der damalige Besitzer von Schloss und Stadt Crimmitschau, Heinrich von Crimmitschau, eine Wallfahrt nach Palästina in das „gelobte Land“. Bischof Engelhardt von Naumburg riet ihm, in diesen unsicheren Zeiten das Land nicht zu verlassen, stattdessen solle er besser ein Kloster gründen. Es entstand das Augustinerkloster im Martinstal bei Crimmitschau. Die schon damals vorhandene Martinskirche wurde in die Klosteranlage integriert. Die Entstehungszeit dieser ersten Martinskirche ist nicht mehr genau feststellbar. Daneben wurden dem Kloster die Kirche St. Laurentius in Crimmitschau, die Kapelle auf dem Schloss Schweinsburg und die St.-Peter-Kapelle in (Klein-)Bernsdorf überwiesen. Die Augustinermönche sollten in diesen Kirchen die Messen lesen und Seelsorge betreiben. 1478 wurde das Kloster mit Genehmigung des Papstes Sixtus IV. in ein Kartäuserkloster umgewandelt. Die Initiatoren der Umwandlung waren die Witwe des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen, Margarethe, aus Dankbarkeit über die Errettung ihrer entführten Söhne und der Besitzer von Stadt und Schloss Crimmitschau, Hans Federangel. Da Kartäusermönche keine Seelsorge betreiben, durfte die Gemeinde die Martinskirche im Klosterbezirk nicht mehr besuchen. Es musste eine neue Kirche erbaut werden. Diese Kirche entstand unter Hans Federangel und seinem Nachfolger Kilian Schicker, wurde am 11. November 1495 geweiht und gab dem Zusammenschluss der Orte den heute verwendeten Namen Neukirchen.
Neukirchen-Vluyn Neukirchen: 1066–81 de Nienkirken, 1230 de Nyenkirken; Vluyn: 10. Jahrhundert Fliunnia, spätes 14. Jahrhundert uter de Vlu ̊nen. Vluyn geht auf eine Bildung mit dem Suffix germanisch *-unjo ̄> altniederfränkisch -unnia zurück, mit dem Örtlichkeiten bezeichnet werden und dass eine Zugehörigkeit zum Ausdruck bringt. Als Basis (e-stufig) dient die in Gewässername auftretende Wurzelindogermanisch *pleu-/plou-‘schwimmen’, mit der im niederrhein. und niederländisch Raum häufig Gewässername gebildet werden, so der Name des Rheinarms Flehe, 1184 versus Fleam (h. Name eines Düsseldorfer Stadtteils; zur Bildung Schmidt, Rechtsrhein Zufluss oder Vlie, der alte Name des IJsselmeers.. Fliunnia ist also ‘Ort/Gelände am Wasser’. Neukirchen meint ‘(Ort) bei der neuen Kirche’ (im Unterschied zu der alten Kirche in Repelen); das -n das Bestimmungswort entfiel durch dissimilatorischen Schwund. Der Typ Neukirchen hat zahlreiche Parallelen im deutschen und niederländischen Sprachgebiet.
Neukirchen vorm Wald Der Ortsname geht wahrscheinlich auf den Neubau einer Kirche nach den Ungarneinfällen um etwa 1000 zurück. Ursprünglich eine Filiale von Tiefenbach, nach anderer Auffassung von Aicha vorm Wald, wurde Neukirchen später Pfarrei. Darauf lassen die Zeugenschaft eines Pfarrers Sopo von Neukirchen in den Jahren 1158 und 1214 und das Zeugnis eines Pfarrers Gebolf oder Gewolf von Neukirchen aus dem Jahr 1249 schließen. Erstmals als Pfarrei beurkundet wurde Neukirchen im Jahr 1417.
Neukirch/Lausitz Um 1200 legten herbeigerufene fränkische Siedler ein Waldhufendorf an und errichteten eine neue Kirche. 1222 wurde Neukirch als „Neinkirgen“ erstmals urkundlich erwähnt. Während sich der deutsche Name auf die damals neu erbaute Kirche im Ortsteil Niederneukirch bezieht, weist die sorbische Bezeichnung auf die geographische Lage an der Wesenitz hin.
Neukloster Neukloster: 1219 entstand neben slawische Siedlung (Dorf Kutzin) das Kloster Campus Solis, das allgemein als „neues Kloster“ bezeichnet wurde, 1938 Stadtrecht. Die Entwicklung des Ortes begann als altslawische Fischerdorf, 1233 als deutsche Kirchdorf bezeichnet, kurzzeitig Sitz des Bischofs von Schwerin. 2004 Fusion der Ämter Neukloster und Warin. Neukloster: 1219 villam Cuszin ... Campus Solis, 1243 Nouo Claustro, 1306 NewenCloster. Warin: 1178 Warin (Kopie14. Jahrhundert), 1229 in Waryn; Warin (1178). Dem ursprünglich slawische Ortsname Kutzin liegt einem altpolabischen Personennamen *Kuˇs (vgl. altpolnisch *Kusz, *Kusza) mit einem possessiv Suffix -in, zugrunde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Kusˇ’ rekonstruieren. Die charakterisierenden Personennamen geht auf altpolabisch *kuˇs ‘kurz, knapp; gestutzt’ (polnisch kusy, sorbisch kuˇsi) zurück. Neukloster: Der lateinische Name des mittelalter Klosters Campus Solis kann mit ‘Sonnenfeld’ übersetzt werden. Der spätere deutsche Name ist dann eine Bildung ausNeu(en)und dem Simplex Kloster, das auf Kloster Sonnenfeld Bezug nimmt und sich seit der Mitte des 13. Jahrhundert in der Volkssprache durchsetzt. Warin: Der Ortsname ist für Trautmann am ehesten eine Ableitung aus einem altpolabischen Personennamen mit einem (ungedeuteten) *Var im ersten oder zweiten Glied. Eichler/Mühlner führen den Namen dagegen – wie auch den der StadtWaren – auf einen Flurnamen mit dem (beständigen) Suffix -in zurück, dass sowohl possessiv Funktion haben als auch zur Stellenbezeichnung dienen konnte. Das Grundwort stellen sie zu *Varin(a), abgeleitet von *variti ‘kochen’; die Bedeutung ließe sich mit Bezug auf die beiden Seen, an denen die Stadt liegt, somit als ‘Ort mit (siedendem oder) wallendem Wasser, Quelle’ rekonstruieren. So Waren, Landkreis Müritz.
Neu Kosenow Auerose. Der Ort wurde 1468 erstmals als „Owerose“ urkundlich genannt.
Dargibell wurde 1488 erstmals urkundlich als Dargebel und 1779 als Dargibel genannt. Der Name bedeutet als slawische Gründung so viel wie „Liebeskind“.
Kagendorf wurde urkundlich 1307 als Kagendorp erwähnt. Zwischen dieser und der Nennung von 1822 gab es viele verschiedene Schreibweisen, erst beim letztgenannten Jahr wurde den aktuellen Namen verwandt. Die Namensdeutung geht von der slawisch-deutschen Namensgebung aus, mit slawisch – Kagen = Kiefer und dem deutschen -dorf. Neu KosenowUrkundliche Erstnennung 1307 mit „Kosenowe“.[2] Eine deutsche Gründung, deshalb wohl die urkundlich Nennung vor dem älteren slawischen Ortsteil (Alt-). Mit „Neucosenow“ wurde es erst 1779 erwähnt. Es ist als Kolonie erst 1748–1752 angelegt worden.
Alt Kosenow (Wohnplatz)1779 erfolgte die Ersterwähnung als „Altcosenow“ – es muss aber schon eine slawische Gründung sein, der Namen „Amselhain“ – ist eine slawische Wortdeutung.[2] Wahrscheinlich sind die Ersterwähnungen in der Zuordnung und Deutung mit der von Neu Kosenow vertauscht, denn jenes wurde erst als Kolonie erst 1748–1752 angelegt.
Neulehe Neulehe wurde 1788 durch den münsterschen Fürstbischof Maximilian Franz von Österreich als Moorkolonie nordöstlich von Dörpen gegründet. Sie erhielt den Namen nach dem nächstgelegenen schon bestehenden Dorf Lehe.
Neuleiningen Der Ortsname leitet sich vom Adelsgeschlecht der Leininger ab, das vormals das Leiningerland regierte und dessen Angehöriger Graf Friedrich III. im 13. Jahrhundert die Burg errichtet hat. Um diese herum setzte schon bald die Entstehung und Entwicklung des Dorfes ein, indem sich Menschen bei der Festung ansiedelten.
Neuler Neuler wurde im Jahre 1113 erstmals urkundlich erwähnt.
Neulingen Wüstung N ̄ıdlingen: 1. Hälfte 12. Jahrhundert Kopie 12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert Nidlingen, 1292 Nidelingen [Original], 1370 Nidelingen [Original], 1428 Nidlingen [Original], 1573 Neidlingen [Original]. Später als Flurname noch gebräuchlich: 1515 Nydlinger Berg [Original], 1701 Neidlinger Zelg ... in Neilinger Zelgen [Original], um 1800 Neidlingerthal ... Neulingerthal [Original], 1971 Neulinger Berg [Original], 1972 Neilinger Steig [Original]. Der Siedlungsname wurde 1974 im Zuge der Vereinigung der oben genannten Dörfer für die neue Einheitsgemeinde festgelegt. Dabei griff man auf den Namen für eine um 1370 erstmals abgegangene, im 15. Jahrhundert wiederbewohnte und im 16. Jahrhundert endgültig wüste Siedlung circa 2 km sö des Ortsteil Göbrichen zurück, der auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen N ̄ı dilo zurückzuführen ist. Die Endung -en geht zurück auf die althochdeutsch Dativ-Plural-Endung -un, die bereits zum Mittelhochdeutsch hin zu -en abgeschwächt wird und einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei ...’ ausdrückt, sodass für die anzusetzende althochdeutsch Ausgangsform *N ̄ıdil-ing-un eine ursprüngliche Bedeutung ‘bei den zu einer Person namens *N ̄ıdilo gehörigen Leuten’ erschlossen werden kann. Der Langvokalmittelhochdeutsch- ̄ı-entwickeltsichzumNeuhochdeutschhin regelgemäß zum Diphthong -ei(-ae-). Aus der Form Neidlingen dürften wohl eher durch eine Umdeutung in Anlehnung an das Appellativum mundartlich Nael ̨iŋ (geschrieben Neiling), Neuhochdeutsch Neuling als durch Assimilation die Formen Neilingen und Neulingen entstanden sein, da im Pforzheimer Sprachgebiet die Assimilation von d vor l in der Regel unterblieben ist.
Neulußheim Der Ort wurde 1711 auf Anregung des württembergischen Stabs- und Amtspflegers Julius Schickard an der östlichen Gemarkungsgrenze des Dorfes Lußheim (seit 1816: Altlußheim) an einer Straßenkreuzung als Lußhofen gegründet.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=54347NeumagenDhron" target="_top">Neumagen-Dhron</a>, (Trier) +300 Nouimago, +365 Nouiomagus, Nogomagum, 752 Nouiacum, 893 in Nouium, 1115 in Nouimagia, 1157 Neumage. Keltisch novio-, neu + magos, Feld, Markt. Neumagen-Dhron gehört zu einer Reihe von Orten, die den Titel „Ältester Weinbaustandort Deutschlands“ für sich beanspruchen. Das Winzerdorf Neumagen wurde vor rund 2.000 Jahren von den Römern als Zwischenstation an der Moselstraße von Trier nach Koblenz gegründet; sein lateinischer Name war Noviomagus Trevirorum („Noviomagus der Trevirer“). Hier wurde das Neumagener Weinschiff ausgegraben, ein aus Stein gemeißeltes Schiff, das sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Trier befindet. Eine Kopie des Weinschiffs ist im Dorfzentrum zu sehen. Es wird angenommen, dass Dhron im frühen Mittelalter der Standort der bischöflichen Nicetiusburg (Burg) war.
Neumarkt, (Köln) 1128 de nouo foro.
<a href="https://www.deutsche-staedte.de/stadt.php?start=08496Neumark" target="_top">Neumark (Vogtland)</a> Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts war das Gebiet der späteren Neumark dünn von slawischen Stämmen besiedelt. Ab Ende des 10. Jahrhunderts stand das Gebiet unter der Herrschaft des polnischen Königs. Danach behielten die Landesherzöge ihre Autonomie. Der polnische König Bolesław III. stellte seine Herrschaft noch weiter westlich jenseits der Oder bis zum späteren Berlin wieder her. Allerdings erkannten die Landesherzöge seine Autorität nur für kurze Zeit, von 1102 bis 1138, an und schenkten Mönchsorden aus dem Deutschen Reich, insbesondere den Zisterziensern, aber auch einer Reihe von Adelsfamilien Land, um unbesiedelte Gebiete zu erschließen und zu besiedeln Siedler. Im Jahr 1225 wurde die Diözese Lebus (Lubusz) gegründet, die der Kirche auch eine Rolle bei der Machterhaltung zuwies. Nach früheren Versuchen übernahmen die brandenburgischen Markgrafen Johann I. und Otto III. in einem kurzen Krieg (1239–1245) erfolgreich die Stellung des polnischen Königs als Lehnsherren und erlangten die Zustimmung des deutschen Kaisers. Seit 1287 war das Gebiet endgültig brandenburgisch und gehörte somit zum Deutschen Reich. In Jahr 1397 wurde das Gebiet erstmals ‚Neue Mark obir Oder‘ genannt.
Neumark (Weimarer Land) Neumark wurde 1179 erstmals als Novo Forno urkundlich fassbar, 1248 als novum Forum und als villa (Dorf). 1326 erscheint Nuwinmarkete als stat (Stadt).
Neumarkt-Sankt Veit 1171 Errichtung eines Benediktinerklosters, 1269 Markt. Der erste Hinweis auf den Ort findet sich 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) mit Ad rivolum Rota eccl. IIII (‘am Gewässer Rota vier Kirchen’). Vorläufer des zweiten Teiles des Doppelnamens ist Vôlagangesperch, circa 925 (Kopie des 10. Jahrhundert) bezeugt.1171 (Kopie von 1679) in locum, qui nunc dicitur mons sanct Viti, 1269 (Kopie von 1345, mit beiden Namen) des abbtes und conuentz ze sand Veit ... einen markt gen Wolfsperg, daz nu der Niwmargt geheizzen ist, 1285 den Newen Marcht, der gepowen ist ouf des gotshous aigen, 1301 sant Vite, daz bi der Rote lit, 1302 sant Veit pei der Roth, 1308 monasterio sancti Viti prope Nouum Forum, 1326 daz gotshaus datz sand Veit bei dem Nevn-marcht, 1351 zu sand Veit ze dem Nevnmaricht, 1358 von sand Veyt datz dem Neunmarcht bey der Rot, 1528 zum Neuemargkht an der Rot; Neumarkt-Sankt Veit (1934). Als Latinisierung mittels lateinisch forum ‘Markt’ begegnet 1509 Neoforum, als gräzisierende Herkunftsbezeichnung mittels griechisch « ‘neu’ und ...Markt’, 1600 Neagorensis. Grundwort ist mittelhochdeutsch market, markt, marcht ‘Markt, Ort mit Marktgerechtigkeit, Marktflecken’, Bestimmungswort das Adjektivisch niuwe ‘neu’. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage an der Rott, die auch in anderen Belegen als Differenzierung dient. Grundwort des circa 925 genannten Ortsname ns ist althochdeutsch perch,-berg ‘größere Anhöhe oder Bodenerhebung’, Bestimmungswort ist der zu erschließenden Personennamen *Volagang. Im Beleg von 1269 Wolfsperg ist wohl eine Eindeutung von mittelhochdeutsch wolf ‘Wolf’ in den nicht mehr verstandenen alten Flurname erkennbar. Dieser wurde später von dem patrozinialen Heiligennamen St. Vitus/Veit verdrängt.
Neumarkt i. d. OPf. Große Kreisstadt mit 45 Gemeinte -Teilen und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Im 15. und 16. Jahrhundert Residenzstadt der pfälzischen Wittelsbacher. 1183–1188 Nivwenmarch(ae), Kirchweihe, 1235 cives Nouifori [Original], 1329 Nevnmarcht ... Newen Margt di stat [Original]. Der Name mit dem Grundwort mittelhochdeutsch market, markt ‘Markt’ bezeichnet eine Siedlung mit Marktrecht. Das Attribut Neu(en)< mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’ dient hier nicht zur Unterscheidung von einem bereits bestehenden „alten“ Markt, es weist vielmehr auf ein neu errichtetes Marktrecht hin, das einer neuen oder bereits bestehenden Siedlung unbekannten Namens verliehen wurde. Das Dativ-Flexiv -en des Attributs entfällt ab dem 15. Jahrhundert durch Synkope und Assimilation. Der Beleg von 1235 zeigt eine Übersetzung des Siedlungsname mit lateinisch novi ‘neu’ im Genitiv und fori ‘Markt’ im Genitiv, wobei beide Teile zur Namenbildung aneinandergefügt sind. Die flektierten Formen bekunden die Zugehörigkeitder c ̄ıves ‘Bürger’ zum Markt. So Neumarkt-Sankt Veit, Landkreis Mühldorf a. Inn.
Neumühle/Elster Die „Neue Mühle“ wurde um 1345 als zweite Wassermühle des Gebiets von einem Müller der gegenüberliegenden Knottenmühle erbaut. 1449 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als „Newmöle“. Die Mühle kam 1663 für fast 300 Jahre in Besitz der Familie Schaller, woher sich der frühere Name „Schallermühle“ ableitet. Seit 1956 wird die Mühle nun durch die Familie Sterner betrieben, die Mühle heißt seitdem offiziell „Sternermühle“.
Rund um die Mühle entstand die heutige Siedlung „Neumühle“, die später Namensgeber für die Gemeinde und den Stadtteil wurde.
Neunburg vorm Wald Vermutlich in der ersten Hälfte des 10. Jahrhundert Bau einer Burg an alter Handelsstraße nach Böhmen; 1289 als Markt, 1323 als civitas und 1329 als Stadt genannt, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Neunburg vorm Wald, Festspiel „Vom Hussenkrieg“. 1017 Níwnbúrg [Original], 1129 Niuuenburc [Original], 1317 Newenburch vor dem walde [Original]; Neunburg vorm Wald (1529). Das Grundwort althochdeutsch burg ‘Burg’ (-burg) ist mit dem Bestimmungswort althochdeutsch niuwi ‘neu’ (im Dativ Singular) verbunden. Die Grundform *(ze dëro) Niuwu ̄nburg bedeutete ‘bei der neuen Burg’, wohl im Gegensatz zur älteren Burganlage Warberg (circa 4 km n von Neunburg), worauf die Nennung des Amtsbezirks Niwenburch sive Warperch (um 1285) hindeutet. So Neuburg a. Inn, Landkreis Passau, Reg.-Bez. Niederbayern; Neuburg a. d. Donau, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Reg.-Bez. Oberbayern.
Neundorf (bei Schleiz) Neundorf, 888 Noua uilla. Um 1071 fand sich die erste urkundliche Registrierung des Ortes als Visbach.
Neundorf (Ersterwähnung 1310) entstand an der Stelle des früheren Ortes Visbach, dessen rund um den unteren Dorfteich angelegten Hütten nach Richard Mendner womöglich einem Feuer zum Opfer gefallen seien.
Neunheilingen Die urkundliche Ersterwähnung von Neunheilingen erfolgte in Unterlagen des Klosters Fulda im Jahre 1158.
Bis 1638 gehörten Dorf und Burg/Schloss den Herren von Heilingen.
Die Gräfin Johanna („Jeannette“) Luise von Werthern war eine hochgebildete Dame, die den Herzog Carl August und Goethe begeisterte. Beide besuchten Schloss Neunheilingen im Jahre 1781. Goethe verewigte seinen Besuch dort in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.
Neunkhausen Im Jahre 1215 stiftete Adelheit von Molsberg das Kirchspiel Kirburg zur Gründung eines Klosters. An der Stelle, die heute noch Zum Altenkloster heißt, erinnert eine Kapelle an die Vergangenheit. Sie gehört heute zur Ortsgemeinde Neunkhausen. Für die Mönche damals war das raue Klima des Neunkhäuser Plateau genannten Landstrichs zu hart. Sie zogen weiter und ließen sich an der Nister nieder, wo sie das Kloster Marienstatt erbauten.
Der Ort Neunkhausen wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Alle Angaben und Informationen über Neunkhausen im Mittelalter stammen aus Urkunden des Klosters Marienstatt.
Neunkirchen (Baden) Die Dörfer Neunkirchen und Neckarkatzenbach entstanden als Rodungssiedlungen des Bistums Worms ab dem 11. Jahrhundert. Während Neckarkatzenbach bereits 1080 erstmals urkundlich erwähnt wird, lässt sich Neunkirchen erst mit der Erwähnung seiner Kirche 1298 historisch greifen.
Der Name Neckarkatzenbach bürgerte sich seit dem 19. Jahrhundert zur Unterscheidung von dem damals gleichnamigen und nicht weit entfernten Waldkatzenbach ein.
Neunkirchen (Hunsrück) Durch die bayrische Kolonisation entstand erneut eine bedeutende Siedlung mit einer großen Benediktiner - Pfarrkirche, die ihre erste urkundliche Erwähnung 1094 fand. Dieser Kirche verdankt der Ort auch seinen Namen: Aus der Bezeichnung "bei der niuwen kirchen" wurde "Neuenkirchen" und dann "Neunkirchen".
Neunkirchen, (Köln) 1212 Nunkirchin. Germanisch niwin, zu niwja, neu + kirika, Kirche.
Neunkirchen bei Daun, 1190 Nvnkikin, 1190 Nvnkyrken.
Neunkirchen (Saar) Spuren von Bergbau und Besiedlung aus dem Eisen und Römerzeit. 1281 de Nonkirke [Original], 1323 zv Nvnkirchen [Original], 1466 zu Nunkirchen [Original]. Althochdeutsch *(b ̄ıthera)n(i)uwenkirihhun ‘beider neuen Kirche’. Das Adjectivisch ‘neu’ < mittelhochdeutsch niuwe, in der mitteldeutschen Form nu ̄we (so in der frühen Überlieferung, dekliniert mit intervokalischem Schwund des w) dient der Differenzierung der Filialkirche gegenüber der älteren Pfarrkirche im benachbarten Wiebelskirchen (8. Jahrhundert). Die Siedlung Neunkirchen entstand im 12. oder frühen 13. Jahrhundert unter direkter oder indirekter Beteiligung der Grafen von Saarbrücken bei der neu erbauten Kirche. So U. a. Neunkirchen/Nahe, Ortsteil von Nohfelden, Landkreis St. Wendel; Nunkirchen, Ortsteil von Wadern, Landkreis Merzig-Wadern.
Neunkirchen (Siegerland) Circa 1100 Ortsgründung, 12. Jahrhundert erster Kirchenbau, 13. Jahrhundert bambergische Hofmark, 1314–1555 Augustinerchorherrenstift, spätestens 1348 Markt, 1802/03 bayerisch 1195 Neuchirchen, 1314 Neuwenkirchen ... auf dem brant [Original]; Neunkirchen am Brand (1801). Mittelhochdeutsch niuwe-neu;-kirch(en); differenzierende Erweiterung mit Flurname zu mittelhochdeutsch brant ‘Feuerbrand, Brandlegung’ für eine durch Feuer gerodete Waldung. So Neunkirchen, Kreisstadt.
. 1288 Nunkirchen [Original], 1326 Nunkirchen, 1476 Nuenkirchen. Der Ortsname ist mit dem Grundwort-kirchen gebildet. Bestimmungswort ist mittelhochdeutsch niuwe, niu ‘neu’, dessen -iu wie ein langes -ü gesprochen und ohne Umlautzeichen als -ug eschrieben wurde. Zum Neuhochdeutsch hin wandelt sich dieser Laut zu -eu (mundartlich -i-). Ortsname dieses Typs sind auf Gefüge wie *b ̄ıderniuwen kirchen ‘bei der neuen Kirche’ zurückzuführen und durch die Erbauung eines neuen Gotteshauses motiviert. So Neuenkirchen, Landkreis Osnabrück; Neuenkirchen-Vörden.
Neunkirchen (Unterfranken) Der Name Neunkirchen besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern niuwe und kirche. Sie bedeuten neue Kirche.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: Des Ort wurde 1232 erstmals erwähnt, 1248 Nůwenkirchen, 1289, Nuwenchirchen, 1312 Nuwenkirchen, 1337 Nuenkirchen, 1361 Nůnkirchen. 1554 Neunkircha, 1576 Neunkirchen.
Neunkirchen (Westerwald) Der Ort wurde im Jahr 1232 als Nukirke erstmals urkundlich erwähnt.
Neunkirchen am Brand 1296 wurde Neunkirchen am Brand erstmals zweifelsfrei genannt, eine ältere Erwähnung von 1195 in einer von Papst Coelestin III erlassenen Bestätigungsbulle für das Kloster Weißenohe ist zwar wahrscheinlich, aber es ist nicht sicher, dass Neunkirchen am Brand gemeint war. Der Ort ist zweifellos älter, bei archäologischen Ausgrabungen zwischen 1990 und 1994 in der und um die Pfarrkirche St. Michael wurde eine erste Bebauung um 1150 nachgewiesen. 1062 kam das Gebiet mit Neunkirchen endgültig an das Bistum Bamberg, das bei der Rodung, Besiedlung und Entstehung von Neunkirchen vermutlich eine wichtige Rolle spielte. Der Namenszusatz am Brand weist auf die Brandrodung der dortigen Waldflächen hin. Die Siedlung entstand am alten Wasserlauf des Brandbachs, auch wurde eine neue Kirche gegründet, auf die sich der Ortsname Neunkirchen bezieht.
Neunkirchen am Potzberg Neunkirchen“ am Potzberg wird zum ersten Mal 1329 in einer Urkunde erwähnt.
Der Ort trägt den Namen seiner Kirche im Ortsnamen. Diesen erhielt die „neue Kirche“ mutmaßlich zur Unterscheidung von der alten Peterskirche von Theisbergstegen, die als Mutterkirche Neunkirchens fungierte. Bis zur Reformation stand in Neunkirchen am Standort der jetzigen „Unionskirche“ eine Kapelle, die dem Heiligen Cyriakus geweiht war.
Neunkirchen am Sand m Jahre 1227 wurde Nivwinkirchen (Neunkirchen) erstmals urkundlich erwähnt. Die älteste urkundliche Erwähnung von Speikern stammt aus dem Jahre 1361. Neunkirchen, eine alte Eichstätter Missionspfarrei, neben Bühl die Hauptpfarrei für das Gebiet, ist jedoch bedeutend älter als die Urkunde vermuten lässt. Bereits um die erste Jahrtausendwende wurde über diese beiden Missionskirchen von Eichstätt her, schon vor der Errichtung des Bistums Bamberg, eine weite Umgebung für das Christentum gewonnen. Im Jahre 1016 wurde der Neunkirchener Pfarrsprengel, der ein riesiges Gebiet umfasste, vom Bistum Eichstätt an das neu gegründete Bistum Bamberg abgetreten.
Neunkirchen-Seelscheid Pfarre in Neunkirchen wohl schon im 10. Jahrhundert zum Stift St. Andreas in Köln gehörig, der Ort 1178 als dorthin zinspflichtig bezeugt, vom Spätmittelalter bis 1806 wie Seelscheid zum bergischen Amt Blankenberg gehörig, mehrere Adelssitze. Seelscheid wird 1276 als Besitz des Rorich von Rennenberg genannt, eine Ringwallanlage wird ins 10. Jahrhundert datiert, Kirche in Seelscheid ab 1646 für beide Konfessionen, 1820–1933 war der Ort Teil der Bürgermeisterei Neunkirchen. Neunkirchen: 1174 de Nuenkirchen, 1178 Nuenkirken. Seelscheid: 1276, 1398 Seylscheide, 1415 Seelscheid. Neunkirchen: Kompositum aus dem Adjektivisch neu, althochdeutsch niuwi, indogermanisch *neu-jo, und dem Grundwort-kirchen. Im Adjektivisch ist die Neuhochdeutsch Diphthongierung zu Neu(e)nwohl in der frühen Neuzeit durchgeführt worden. Seelscheid: Das Bestimmungswort Seel kann entweder auf mittelhochdeutsch sal, althochdeutsch sal, altsächsisch seli, germanisch *sali Maskulinum ‘Saal, Innenraum eines Einraumhauses’ zurückgehen oder auf mittelhochdeutsch sal(e), feminin, althochdeutsch sala Feminin ‘rechtliche Übergabe eines Gutes’, germanisch *salo ̄ ‘Übergabe’ aus einer indogermanischen Wurzel *sel‘nehmen’. Das Grundwort-scheid geht zwar wie Scheide Feminin auf mittelhochdeutsch scheiden, althochdeutsch skeidan ‘scheiden, Scheide’ mit indogermanisch Ursprung zurück, ist aber als Namenwort in seiner Bedeutung umstritten. Nach Dittmaier ist gerade für das Bergische Land wegen der Lage und der hier sehr zahlreiche Ortsname und Flurname auf -scheid von ‘Wasserscheide, Bergrücken’ auszugehen. Scheid gehört zu den im Mittelund Niederfränkischen sehr frequenten Namenwörtern für Ortsname und Flurnamen, die zumeist in den Zusammenhang der großen mittelalterlichen Rodungsphasen gehören.
Neuötting 1231 Markt, wittelsbachische Stadtneugründung. 1231 vetus Odingen ... fori ... novi Odingen, 1240 Otingen, 1285 Newe Otinge, 1364 die Stat ze Oting, 1391 Nienuting, 1451 von Newn Ötting, 1474 zu Newenöting, 1574 Neuenötting, 1811 Neuoe ding, 1820 Neuötting, oder Neuöttingen. Der Ortsname liegt der Personennamen Auto zugrunde, abgeleitet durch das Zugehörigkeitssuffix-ing, sodass man als Erklärung ‘bei den Leuten des Auto’ gewinnen kann. Zur Unterscheidung der beiden Orte wurden im 13. Jahrhundert die mittelhochdeutsch Adjektivisch Alt und Neu-, mittelhochdeutsch niuwe, hinzugefügt. So Altötting im gleichnamigen Landkreis.
Neupetershain Das ursprüngliche Dorf Petershain wurde am 13. Dezember 1457 erstmals nachweislich urkundlich erwähnt. Der Ort taucht auch im 1346 erstmals erstellten Kirchenverzeichnisses des Bistums Meißen auf, von dem jedoch nur eine erweiterte Kopie von 1495 erhalten ist. Der sorbisch/wendische Ortsname Wiki bedeutet „Getreidemarkt“.
Neu Poserin Neu Damerow hieß ursprünglich Damerow und war früher eine Burg auf einer Halbinsel am Ostufer des Poseriner Sees.
Neu Poserin: Gut der Familien von Reden (bis 1802).
Klein Wangelin: wurde als Lütt Wangelin 1700 als landesherrliche Domäne geführt. 1787 gliedert sich der Ort in Klein Wangelin und Neu Wangelin.
Neupotz Das Dorf Pfotz wurde erstmals im Jahre 1270 urkundlich erwähnt. 1522 wurden durch den Bau eines Dammes bei Jockgrim bei Hochwasser die Gestade des alten Fischerdorfes Pfotz weggerissen. Im Jahr 1535 bauten die Einwohner von Pfotz an der westlichen Gemarkungsgrenze ein neues Dorf mit dem Namen Neupfotz. Der Name kommt vom lateinischen puteus, deutsch Brunnen. Es gelangte früh zu den Germanen und ergibt althochdeutsch phuzzi, phuzza. Dieses Wort lebt noch im mosel-fränkisch-luxemburgischen Pütz, Pitz, Pötz, Petz, was wiederum Wörter für Ziehbrunnen oder Tiefbrunnen sind. Es wird vermutet, dass sich der namensgebende Tiefbrunnen in der Töpfersiedlung am Burgberg befand.
Neurath, (Langenfeld) 904 Niuuenrothe. Germanisch niwin, zu niwja, neu, + ropa, Rodung.
Neureichenau Um 1600 leitete eine wandernde Glashütte in der „Reichenau“ die Siedlungstätigkeit ein. Neureichenau (früher Unterreichenau) gehörte zu dem Teil des alten Hochstifts Passau.
Neuried (Baden) Neuried entstand 1973 im Zuge der Gemeindereform durch Zusammenschluss der Gemeinden Altenheim, Dundenheim, Müllen und Ichenheim, in das bereits 1972 Schutterzell eingemeindet worden war. Tabakanbau, Altenheimer Kirche, St. Nikolaus, Simultankirche. Neuried (1973). Der neue, geländebezogene Gemeindename schließt sich an den Flurname Riedmatten im Ortsteil Ichenheim an. Das Grundwort -ried gehört zu althochdeutsch oBand -riod, mittelhochdeutsch riet ‘Rodungsstelle’. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch niuwi, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’, dass sich regelmäßig zu neu entwickelt. So Neuried, Landkreis München.
Neuried (Oberbayern) Neuried wurde im 12. Jahrhundert vom Kloster Rottenbuch im Baierbrunner Forst als eine neue Rodung angelegt. Zu dieser Zeit wurde eine erste romanische Kirche gebaut. Urkundlich wurde Neuried erstmals 1194 erwähnt, als die damals eigenständige Neurieder Pfarrei ihre Filiale Forstenried in die pfarrliche Selbstständigkeit entlastete.
Neuruppin Muttersiedlung Ruppin (seit der Gründung der Stadt mit dem Zusatz Alt) mit einer früh mittelalterlichen slawische Burg auf einer Halbinsel im Ruppiner See; Mitte des 12. Jahrhundert deutsche Burg mit Burgflecken; planmäßige Stadtgründung auf der Ostseite von Alt Ruppin nach 1214 durch die Grafen von Arnstein. Seit 1256 besitzt Neuruppin das Stendaler Stadtrecht (Alt Ruppin besaß Stadtrecht erst seit 1840, seit 1994 Ortsteil von Neuruppin). Kunststoff-, Metall-, Holzindustrie; Erholungsort am Südrand der Ruppiner Schweiz; Geburtsort K. Fr. Schinkels und Th. Fontanes. 1238 Rapin, 1256 civitatis nostrae Ruppin, Olden Ruppyn, 1272 Nouo Repyn [Original], 1362 Noua Ruppyn [Original]; Neuruppin (1775). Wohl slawische/altpolabisch *Rupina, eine Namenbildung mit dem Suffix -ina zu rupa, einer slawische Wasserbezeichnung; wegen der Lage am Ruppiner See ein ursprünglicher Gewässername möglich. Das Appellativum ist gut im Süd und Ostslawische belegt in der Bedeutung ‘Grube, Wassergrube, Kartoffelgrube, Loch’. Im Westslawische nur in der Toponymie gut erhalten. Der Wechsel -a-/ -u-/ -ein den Belegen kann auf die unbetonte Stellung zurückzuführen sein. Vgl. der polnische Ortsname und Gewässername Rupienica.
Neusäß 1178 [Original] Niusazen, 1183 Niusazen, 1268 Niwesæzze, 1310 Niwsæz, 1430 Neuiseß, 1492 Neusäß. Das Bestimmungswort ist zurückzuführen auf das in Ortsnamen seit alters gebräuchliche unflektierte Adjectivisch althochdeutsch niuwi in der Bedeutung ‘neu’. Für das Grundwort sind zwei Herleitungen semantisch und grammatisch möglich: Entweder liegt das schwache Maskulinum althochdeutsch sâze als ‘der Sitzende’ im Dativ Plural zugrunde, sodass der Ortsname als ‘bei den Neuansässigen’ paraphrasiert werden kann. Oder das Grundwort geht zurück auf das ebenfalls im Dativ Plural stehende starke feminin mittelhochdeutsch sâze im Sinne von ‘Sitz, Wohnsitz’. In diesem Fall lautet die Interpretation ‘bei den neuen Wohnsitzen’. Sprachlich setzt sich im Bestimmungswort Diphthongierung durch, im Grundwort schwindet die Nebensilbe durch einerseits mundartlich bedingten Ausfall von -n in der druckschwachen Silbe und andererseits später erfolgter e-Apokope.
Neuschönau Schönau (das heutige „Altschönau“) wird zum ersten Mal 1395 als Schönaw erwähnt, als die Grafen von Hals acht Bauernlehen anlegen ließen. 1417 wurde dort die älteste Glashütte des Landkreises Grafenau errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus der Ortschaft Schönau „Altschönau“ und aus der Ortschaft Neukaiserhütte „Neuschönau“.
Neu-Seeland Die Gemeinde Neu-Seeland entstand im Zuge einer brandenburgischen Gemeindegebietsreform am 1. Februar 2002 aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bahnsdorf, Lindchen, Lubochow und Ressen. Der Gemeindename wurde in Anlehnung an das Lausitzer Seenland gewählt, in dem die Gemeinde liegt.
Neusitz Neusitz selbst ist im Rothenburger Umland noch ein relativ junges Dorf, gegründet von den Reichsküchenmeistern von Nordenberg. Urzelle war um 1235 eine Burg mit Rittergut, 500 Tagewerk Grund und Kirche. Auch ein kleines Dominikanerkloster gab es im Ort.
Um 1255 wurde der Ort als „Nvwseze“ erstmals urkundlich erwähnt. Grundwort des Ortsnamens ist „sëz“ (mittelhochdeutsch: Wohnsitz) und das Bestimmungswort „niuwe“ (mittelhochdeutsch: neu).
Neusorg Neusorg wurde um 1535 gegründet. Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal in einem Brief des Jahres 1568 erwähnt, in dem es heißt: „... Neüesorg sey durch Ire Eltern vor ettlichen und dreissigk Jaren auffgebaut, mit Leutten besetzt.“ Beim Grundwort des Ortsnamens handelt es sich um einen ursprünglichen Flurnamen, der auf dem mittelhochdeutschen Begriff „sorge“ basiert. Dieser bedeutet so viel wie „Sorge, Besorgnis, Kummer“ und lässt einen Zusammenhang mit einem dürftigen Boden erkennen. Der Ortsname dürfte sich daher daraus erklären, dass die Qualität der zur Verfügung stehende Agrarflächen den Ansiedlern einen Anlass zur Sorge gaben.
Neuss Die ubische Siedlung Novaesium (wohl 19 v. Chr.) und das römisch Militärlager zur Sicherung der Erftmündung bilden die Wurzeln der Stadt. Um 107 (Tacitus) Nouesium, Nouaesium, um 575 (Gregor von Tours) Niuisium, 1023 Niusi [Original]. Wohl Ableitung von kelt *nouio‘ neu’ (lateinisch novu Grundform germanisch *neuja-. Die antiken und früh mittelalter Belege (FO 2) könnten die verschiedenen Ausprägungen des Namens in der keltisch-roman.-germanisch Kontaktzone spiegeln. Die germanische Form, die durch den heutigen Namen fortgesetzt wird, ist als-isjo ̄-Ableitung verstehbar (wohl Zugehörigkeit bezeichnend), der keltisch Beleg folgt vielleicht Ortsname vom Typ Aliso. Der Name wäre durch die ‘neue’ Ortsgründung motiviert. Die heutige mundartlich Aussprache [ny:s, nys] setzt das iu der germanisch Form fort; [nɔys] ist die standardsprachliche Version mit Neuhochdeutsch Diphthongierung.
Neustadt (Dosse) Im Mittelalter Burg mit Burgflecken, später ein Städtchen, 1664 auf Betreiben des Landgrafs Friedrich von Hessen-Homburg zur Stadt erhoben, 1772/77 Kolonisationsmittelpunkt für 15 Dörfer. Bekanntes Gestüt 1787–90 angelegt. Im Ortsteil Kampehl Dorfkirche (Mitte 13. Jahrhundert), im Gruft Anbau mumifizierter Leichnam des 1703 verstorbenen Christian Friedrich von Kahlbutz, ein wissenschaftlich ungeklärtes Phänomen. 1375 Nu ̊westat, 1379 to der nyen Stadt, 1379 Neustadt, 1540 Neustetlein. Der Name ist als ‘neu angelegte (gegründete) Stadt’ beziehungsweise ‘Neugründung’ zu erklären. Die einheimische norddeutsch Namenbildung wechselt seit 1379 mit der hochdeutsch Namenform, die später zum amtlichen Namen wurde. Der Zusatz bestimmt die Lage an der Gewässername ist vorslawische und zur indogermanischen Wurzel *dhu-/*dheu ̄‘wirbeln, stieben’ mit einer k-Erweiterung zu stellen.
Neustadt (Hessen) Um 1270 gegründet, 1272 nova civitas, 1294 burg und stadt bezeugt, 1341 Schloss, früh Gerichtsort. Werkzeugfabrikation, Landwirtschaft. Kirchweihfest (seit über 500 Jahren). 1974 drei Orte eingemeindet. 1285 Nuenstadt, 1294 Nuwestat, 1300 Nuwenstadt, 1556 Neuenstadt. Mittelhochdeutsch niuwe wird im Mitteldeutsch zu nu ̄we > regional nau, hier Neuhochdeutsch Form (Neu(en)-), Zusammensetzung mit-statt / -stedt / -stätten.
Neustadt (Wied) 1213 Nuwinstat. Die erste – in Fachkreisen umstrittene – urkundliche Erwähnung des Ortes wird bisher auf das Jahr 1185 (nach dem Siegburger Mirakelbuch) datiert. Die „parochia Niwinstat“ (Kirchspiel Neustadt) wird 1213 in einer Urkunde des Klosters Heisterbach genannt. Über fünf Jahrhunderte gehörte Neustadt an der Wied zum Amt Altenwied und war somit – mit Unterbrechungen – in kurkölnischer Landesherrschaft. Die frühe Pfarrgeschichte ist eng mit dem Namen der saynischen Gräfin Mechthild von Sayn verknüpft, die 1254 das Patronat der Zisterzienserabtei Heisterbach übertrug.
Neustadt am Kulm Kulm bezeichnet in den slawischen Sprachen allgemein einen Hügel beziehungsweise einen Berg. Der Rauhe Kulm stellt den natürlichen Mittelpunkt der Flednitz dar, der slawischen beziehungsweise naabwendischen Siedlungskammer im Einzugsgebiet des Flusses Heidenaab.
Ober die Entstehung der hochmittelalterlichen Burg gibt es keine gesicherten Quellen. Aus der Stiftungsurkunde des Benediktinerklosters Michelfeld bei Auerbach aus dem Jahr 1119 geht zwar hervor, dass der Leutenberger Bucco de Culmen einen Ansitz auf einem der beiden Kulme hatte. Er wäre damit der erste wissenschaftlich belegte Burgherr der Festung auf dem Kulm gewesen. Es ist jedoch unklar, ob der Rauhe oder der benachbarte Kleine Kulm, ebenfalls vulkanischen Ursprungs, gemeint ist. Denkbar aber unwahrscheinlich ist, dass es sich um ein Gebäude in der Ortschaft Kulmain gehandelt hat. Neben der Festung auf dem Rauhen Kulm existierte eine zweite auf dem Kleinen Kulm (siehe Burgstall Schlechtenkulm) Im Jahr 1281 erwarb der Burggraf Friedrich III. von Nürnberg die bis dahin leuchtenbergische Burg auf dem Rauhen Kulm samt den dazugehörenden Orten, darunter Filchendorf. Mit Erlaubnis Kaiser Karls IV. wurde 1370 zwischen dem Rauhen Kulm und dem Kleinen Kulm eine Stadt angelegt, die zunächst den Namen Newenstat zwischen den Kulmen erhielt. 1413 wurde das Karmelitenkloster Neustadt am Kulm gegründet.
Neustadt am Main Wovon sich der ursprüngliche Ortsname Rorinlacha tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen zwei mögliche Theorien: Er besteht aus den althochdeutschen Wörtern rorīn und lahha. Es bedeutet „ein mit Röhricht bewachsener Sumpf“. Diese Namenswurzel ist auch im Namen von Erlach zu finden (erl lahha). Laut Heinrich Wagner könnte er auch aus dem Personennamen „Roggo“, ein Verwandter von Megingaud, und „Lacha“ für umgrenztes Gebiet, bedeuten. Danach bedeutet er Ort des Roggo.
Da sich das keltische Heiligtum Locoritum im Tal von Neustadt befand, ist es am wahrscheinlichsten, dass „Rorinlacha“ für einen mit Röhricht bewachsenen Sumpf steht. Mit Errichtung des dritten Klosters in Rorinlacha, an der „Neuen Statt“, wurde der Ort zuerst Niuwenstat, dann Neustadt genannt. Er besteht aus den althochdeutschen Wörtern niuwe und stat. Die gleiche Namenswurzel steckt auch im Ort Neuendorf in Unterfranken, wobei Neuendorf 1325 erstmals als Nuwendorf, als Dorf und nicht als Stadt, erwähnt wurde. Der Zusatz am Main unterscheidet Neustadt von weiteren gleichnamigen Orten.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 150 Locoritum, 738 Michilstat, 754 Michilstat, 769 Rorinlacha, 812 Rorenlacha, 817 Nuuenstat, 835 Niunstat, 976 Nuenstat, 993 Niuuuenstat, 1003 Niuenstat, 1150 Nůwenstat, 1157 Nuwestat, 1276 Nuenstat, 1336 Nuewenstat, 1494 Newenstat, 1562 Neuenstatt am Mayn, 1594 Neuestatt am Main, 1648 Neuenstadt am Mäyn, 1801 Neustadt am Mayn, 1832 Neustadt am Main.
Neustadt am Rübenberge Um 1215 von den Grafen von Wölpe gegründet, seit 1302 welfisch; die Burg beziehungsweise das Schloss häufig Residenz der Grafen beziehungsweise der welfischen Herzöge; keine Stadtrechtsurkunde (erst 1825 Stadtrecht), aber der Gebrauch des Bremer Rechtes nachgewiesen. 1215 Nova Civitate [Original], 1347 Nygenstad, 1436 Nienstadt vor dem Röuwenberge; Neustatt am Rübenberge (1612). Bildung mit dem Grundwort -stedt und dem flektierten Adjectivisch mittelniederdeutsch n ̄ıe ‘neu’. Der Ortsname erscheint zunächst in lateinisch Übersetzung. Im 16. Jahrhundert treten die hochdeutsch Formen Neu und -stadt ein. Der Zusatz begegnet seit dem 15. Jahrhundert und ist mit dem Grundwort-berg sowie dem flektierten Adjectivisch mittelniederdeutsch ru ̄, ru ̄we ‘rauh; zerklüftet; uneben’ gebildet. Er bezieht sich auf die leichte Erhöhung an der Leine. So Neustadt a.d. Aisch, Landkreis Rhön-Grabfeld; Neustadt a.d. Donau, Landkreis Kelheim.
Neustadt an der Aisch Historisch Siedlungskern ist der Königshof Riedfeld, den die Burggrafen von Nürnberg im 13. Jahrhundert zu einem politischen und wirtschaftlichen Zentrum am Mittellauf der Aisch ausbauten. 889 Reotfeld, 923 Riotfeld, 1200 Oppidum Rietvelt, 13. Jahrhundert Rietvelt nunc Nuwenstatt dictum, 1303–13131 (Kopie1358) iuxta Nouam Ciuitatem apud Eisch. Riedfeld ist ursprünglich Flurname mit althochdeutsch (h)riot, mittelhochdeutsch riet ‘Schilfrohr, Riedgras’ als Bestimmungswort Die ausgebaute und befestigte Siedlung wird schon 1200 „Oppidum“ und später im Unterschied zur alten Siedlung mittelhochdeutsch (ze der) niuwen stete, gekürzt Niuwenstat, genannt. Bereits früh wird diese Neustadt von anderen durch die Angabe des Flusses Aisch, an dem sie liegt, unterschieden. Aisch (1069 in Eiscam) geht über althochdeutsch *Eiska zurück auf germanisch *Aisko ̄ (< indogermanisch *aidh-ska ̄) ‘die Helle, Klare’. So Neustadt a. d. Donau, Landkreis Kelheim, Neustadt a. d. Waldnaab, Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab.
Neustadt an der Donau1273 Stadt, nach 1437 eigenständiges Landgericht. 1277 lateinisch apud Novam civitatem, 1290 Newenstat, 1291 (Kopie von 1449/50) de ... Trephanaw seu Nova Civitate, 1291 Saligenstat ... Niwenstat, 1323 (Druck von 1882) Nevnstat, 1350 Neunstat, 1394 zu der Newnstat an der Tünaw, 1527 Newstat an der Thunau, 1551 Selgenstatt, 1796 Neustadt an der Donau. Als Vorläufer der heutigen Stadt ist eine Siedlung anzusehen, die circa 1142–1158 als Trepphenowe und 1220 (Kopie von 1441) als Trephinawe bezeugt ist. Daneben kommt als alter Name noch Säligenstadt vor, wie sich 1273 (Kopie von 1587) überliefert findet; dies wiederum wurde nach 1277 (Kopie von 1449/50) als ... de felici civitate ‘von der seligen Stadt’ übersetzt. Circa 1583 schrieb Apian: Neostatum urbs ... Anno 1273 translata ex oppido Salingstadio, ubi nunc pagus Heiligstat cubat, ad arcem Thraephunum, quae nunc Neostadium vocatur ‘die Stadt Neostatum ... im Jahr 1273 verlegt von der Stadt Salingstadium, wo jetzt das Pfarrdorf Heiligstat liegt, zur Burg Thraephunum, die jetzt „Neostadium“ genannt wird’. Grundwort des ältesten Namens des Ortes ist mittelhochdeutsch ouwe, owe,-au ‘von Wasser umflossenes Land’, hier wohl im Sinn von ‘vom Wasser geschützte Burg’. Das Bestimmungswort wird mittels Treppe erklärt, aber es bestehen lautliche Schwierigkeiten, da die zu den alten Formen passenden Appellativa trepfe u.a. erst ab dem 16. Jahrhundert im Mittelund Niederdeutschen begegnen. Grundwort des nächsten Namens ist mittelhochdeutsch-stat ‘Ort, Stelle, Stätte’, Bestimmungswort das Adjectivisch saelic ‘glücklich’. Das Bestimmungswort des heutigen Namens, mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’, weist auf die Neuanlage der Stadt im 13. Jahrhundert Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage an der Donau. So U. a. Neustadt a.d. Waldnaab; Neustadt am Kulm, Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab; Neustadt bei Coburg.
Neustadt an der Orla An Fernstraße von Saalfeld nach Gera entstand etwa Mitte 12. Jahrhundert Kaufmannssiedlung in Anlehnung an dörfliche Neusiedlung, planmäßige Stadtanlage nach 1200. 1120 Nova Villa, 1287 Nova Civitas, 1291 Nuenstat, 1331 bi der Nuwenstad, 1480 Nawenstad; Newstat an der Orle 1523. Die urkundlich Überlieferung zeigt zunächst lateinisch den Ortsname Neudorf, dann Neustadt, in d. Form schließlich als ‘bei/zu der neuen Stadt’ (1291); im 15. Jahrhundert auch mitteldeutsch Schreibung Nawen[au], vgl. den mitteldeutsch Ortsname Naundorf; durchgesetzt hat sich hochdeutsch Neu-. Der Zusatz Orla dient der Unterscheidung von anderen Ortsname Neustadt in Bayern und SN. Der Gewässername Orla, 1192 Orlah, 1480 an der Orla, 1521 an der Orle, ist wohl schon vorgermanisch Herkunft. Es handelt sich dabei um eine Bildung zu einer indogermanischen Wurzel *h3er‘sich in (Fort-)Bewegung setzen’. Der Gewässername zeigt ein -l-Suffix und lautete in voreinzelsprachlicher Zeit etwa *Orula. Daraus entwickelte sich germanisch *Arula. Nach Übernahme ins Slawische entstand gesetzmäßig altsorbisch *Orчla, was letztlich zu d. Orla führte. Der Vokalwechsel erklärt sich durch gesetzmäßig indogermanisch o > germanisch a sowie germanisch a > slawische o und germanisch u > slawische ч – entspricht ultrakurzem u –, wobei letzteres um 1000 in dem Gewässername gänzlich schwand. Der Gewässername ist ganz sicher von den Slawen im Orlagau verwendet worden, semantisch aber vielleicht mit slawische *orцlч ‘Adler’ volksetymologisch in Verbindung gebracht worden. Es kann eventuell eine Gewässername-Form *O ́rl’a gegeben haben, die aber auch bei Übernahme ins Deutsch Orla ergeben hätte. Die Schreibung 1192 Orlah lässt erkennen, dass die ursprüngliche Bedeutung des Gewässername längst nicht mehr verstanden wurde. Daher erfolgte zur Verdeutlichung, dass es sich um den Namen für ein fließendes Gewässer handelt, die Angleichung an die alten-aha1-Namen, verkürzt zu -ach, geschrieben <ah>. 1521 Orle bietet die Schreibung nach der Aussprache mit Abschwächung des auslautenden -a zu -e [ə]. Vgl. Neustadt a. d. Aisch, Neustadt Coburg, Landkreis Coburg, Neustadt an der Weinstraße; Neustadt i. Sa., Landkreis Sächsische Schweiz-Osterezgebirge; Gewässername die Arl, zur Salzach bei Salzburg.
Neustadt an der Waldnaab Stadtgründung vor 1218 in der Gemarkung von Mühlberg (circa 1,5 km nw von Neustadt) an wichtiger Handelsstraße nach Böhmen, 1353 Herrschaft Störnstein-Neustadt an böhmische König verkauft, bis 1575 Besitz der böhmische Krone, 1806/07 alle Rechte von Fürsten von Lobkowitz an Bayern abgetreten. 1218 Nouam ciuitatem [Original], 1261 Niwenstat [Original], 1329 Neunstat [Original]; zur Newstat gelegen an der Waldtnab [Original] (1490). Das Grundwort mittelhochdeutsch stat ‘Stadt’ ( -statt) ist mit dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch niuwe ‘neu’ (im Dativ Singular) verbunden. Die Grundform *(ze dër) Niuwenstat bezeichnete eine neugegründete Stadt im Verhältnis zu einer älteren Siedlung, hier Altenstadt a. d. Waldnaab (um 1285 in Antiqua Ciuitate). Seit dem 15. Jahrhundert wird als Grundwort auch deminutives stätlein verwendet (1436 Neuenstetlein). Im selben Jahrhundert erscheint das Bestimmungswort erstmals ohne Flexiv -(e)n. Der Zusatz a.d.Waldnaab dient der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten. So Neustadt a. d. Aisch, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Reg.-Bez. Mittelfranken; Neustadt a. d. Donau, Landkreis Kelheim, Reg.-Bez. Niederbayern.
Neustadt an der Weinstraße Planmäßige Anlage der Siedlung in der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert vom Pfalzgrafen bei Rhein neben dem älteren Winzingen. 1275 Stadtrecht. Im 16. Jahrhundert Gründung einer calvinistischen theologischen Hochschule. 1832 „Hambacher Fest“ auf dem Schloss im seit 1969 eingemeindet Hambach. Von 1945 bis 1968 Sitz des Reg.-Bez. Pfalz. Um 1200 Nyestath, 1235 ciues oppidi noue Ciuitatis, 1299 ze der Niwenstat, 1318 Johanse von der Nuwen Stat; Neustadt an der Hardt, ... auf dem Wasingen, ... an der Speierbach (1786). Das Bestimmungswort ist Neu(en)-, mittelhochdeutsch niuwe(n)/nûwe(n), und das Grundwort wird durch-statt/-stedt/-stätten/-stetten gebildet. Die Deutung des ursprünglich Ortsname wäre somit ‘neuer Siedlungsplatz, neue Siedlung’. Der Zusatz an der Weinstraße wurde erstmals 1935 vergeben, von 1945 bis 1950 heißt die Stadt erneut Neustadt an der Haardt, seit 1950 Neustadt an der Weinstraße. So Neustadt (Wied), Landkreis Neuwied, Neustadt/Westerwald, Westerwaldkreis; Neustadt a.d. Donau, Landkreis Kelheim, Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg.
Neustadt bei Coburg Wohl planmäßige Gründung der Edlen von Wohlsbach im 11./12. Jahrhundert bei einer Zollstätte am nordwestlichen Rand des Obermainischen Hügellandes am Muppberg, wahrscheinlich mit älterer Vorgängerin unbekannten Namens, 1248 Wechsel der Landesherrschaft von den Herzögen von Andechs-Meranien an die Grafen von Henneberg, Mitte 14. Jahrhundert an Wettiner; 1920 an Bayern, als „bayerische Puppenstadt“ bekannt. 1248 forum quod dicitur Nu ̊wensthat [Original], 1273 Nuwenstat ... super Miricam [Original], 1279 de noua Ciuitate [Original]; Neustadt bei Coburg (1921). In dem Ortsnamen verbindet sich das Grundwort-statt/stadt mit dem Adjectivisch neu (im lokativischen Dativ Singular). Bis ins 14. Jahrhundert zeigen die Belege die auch im oBand Sprachraum nicht seltene Variante Nuwen-, seit dem 14. Jahrhundert diphthongierte Formen wie Newen-, die mittelhochdeutsch niuwe entsprechen, seit dem 15. Jahrhundert Formen mit endungslosem New-/ Neu auf, die zur heute amtlichen Namenform geführt haben. So Bad Neustadt a. d. Saale, Landkreis Rhön-Grabfeld; Neustadt a. Main, Landkreis Main-Spessart; Neustadt a. d. Aisch, Landkreis Neustadt a.d.Aisch Bad Windsheim; Neustadt a. d. Donau, Landkreis Kelheim; Neustadt a. Kulm und Neustadt a. d. Waldnaab, Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab.
Neustadt-Glewe Anfang 12. Jahrhundert slawische Dorf, Ende 12. Jahrhundert Burg samt Siedlung der Grafen von Schwerin bezeugt, lateinisch Ersterwähnung 1248, um 1300 Stadt und Siegelrecht, im 16. Jahrhundert Eisenschmelzhütte, Pulvermühle und Eisenhammer, 1717 Fertigstellung des Schlosses, zu Mecklenburg Schwerin, 1987/88 Entdeckung von Thermalwasser. 1248 apud Nouam Ciuitatem, 1253 ad Nouam Ciuitatem Chlewa, 1265 in Noua Ciuitate ... Ghiwe, 1317 Nyenstat, 1337 Nigestat. Neustadt: Zu diesem Ortsnamen gibt es in Deutschland beziehungsweise Europa viele ältere Vorbilder und verwandte Bildungen: Im Bestimmungswort steht Neu(en)-, mittelniederdeutsch ni(g)e, das Grundwort wird durch-statt/-stedt/-stätten/-stetten gebildet. In der Regel wird dieser Ortsname im Hinblick auf eine nahe liegende ältere Siedlung gewählt. Glewe: Der ursprünglich altpolabisch Ortsname *Chlˇeva,* Chlˇeve, der h. im zweiten Teil der Namens Zusammensetzung steht, ist vermutlich ein pluralisches Simplex zum Appellativum *chlˇev ‘Stall’. Die Stadt ist Mitglied einer großen europäischen Städtepartnerschaft („Neustadt in Europa“), die 36 Städte und Gemeinte mit einem Namen in der Bedeutung ‘neue Stadt’ umfasst. So u. a. Neustadt (Dosse), Landkreis Ostprignitz-Ruppin; Neustadt an der Orla, Saale-Orla-Kreis, Bad Neustadt an der Saale, Landkreis Rhön-Grabfeld; Neustadt an der Weinstraße.
Neustadt in Holstein, 244 von Graf Adolf von Holstein als Ersatz für das ungünstig gelegene Altenkrempe gegründet. Obwohl Neustadt nicht zur Hanse gehörte, war der Hafen für dänisch und holländische Schiffe bedeutende Anlaufstelle, 1945 wurden die Cap Arcona und die kleinere Thielbek mit Häftlingen des Kurzname Neuengamme von alliierten Flugzeugen versenkt (eine der drei verlustreichsten Katastrophen der Seefahrt). Marina und Jachthafen, Deutschlands älteste Fischerinnung, 1973 staatlich anerkanntes Seebad, Kremper Tor. 1226 de nighe stad by der Crempen, 1259 Noua Crempa [Original], 1358 tor Nygen Krempen, 1375 opidum Nygestad. Neuenkrempe, das im Laufe der Zeit durch den heutigen Ortsnamen Neustadt ersetzt wurde, geht zurück auf die altpolabisch Bildung*kra ̨pina, die sich aus dem urslawische Wortstamm *kro ̨p-, allgemein für ‘Wasser’, und dem Suffix -ina ( -in) zusammensetzt, so dass der Name auf die in das Binnenwasser bei Neustadt mündende Kremper Au verweist. Nasalierung von *kra ̨pina und *kro ̨pw urde zu /m/ assimiliert. Nicht ganz auszuschließen ist eine Herleitung vom altpolabischen Personennamen*Kra ̨p.
Neustadt in Sachsen Gegründet von Freiberger Bergleuten, Stadtgründung nach 1300, bis 1989 Zentrum des Landmaschinenbaus. 1333 zuo der Nuwenstad, 1423 (die) Newenstat, 1446 Nawstad. Bildung mit dem Grundwort -stadt, -statt, im Bestimmungswort steht das Adjektivisch mittelhochdeutsch niuwe, in dessen Überlieferung die mitteldeutsch Form nau (vgl. Naunhof) mit der oBand neu wechselt, diese ging ins Neuhochdeutsch ein. So: Bad Neustadt an der Saale, Neustadt an der Aisch, Neustadt an der Waldnaab u. a.; Neustadt (Dosse); NRW: Neustadt am Rübenberge; RP: Neustadt an der Weinstraße; SH: Neustadt in Holstein; TH: Neustadt an der Orla.
Neustadt/Westerwald 1384 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Am 1. März 1987 wurde der Name von Neustadt in Neustadt/Westerwald geändert.
Neustetten Neustetten wurde am 1. Dezember 1971 im Rahmen der Gemeindereform durch den Zusammenschluss der Gemeinden Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen gegründet. Der neu gewählte Name der Gemeinde bezieht sich auf eine untergegangene Siedlung namens „Stetten“ auf der Markung Wolfenhausens.
Der noch heute lebendige geographische Begriff „Stäble“ hat seinen Namen von dem Gerichtsstab des Remmingsheimer Schultheißen oder Vogtes, dessen „Stabsgericht“ auch für die Orte Wolfenhausen und Eckenweiler zuständig war.
Neustrelitz Ursprünge sind Strelitz und das slawische Dorf Glienicke. Strelitz erhält 1349 Stadtrecht, durch die Teilung Mecklenburgs 1701 wird Strelitz Residenzstadt, Ausbau der Burg zum Residenzschloss, 1733 wird die Stadt Neustrelitz als neue Residenzstadt gegründet, 1931 wird die Stadt Strelitz (als Ortsteil Strelitz Alt) nach Neustrelitz eingemeindet. Alt-Strelitz: 1278 Strelitz (Kopie), 1316 Strelitz, 1329 Streliz; Neustrelitz (1733). Übertragung der Tätigkeitsbezeichnung slawische *Strˇeci ‘Schützen’ auf den Ort, möglicherweise als Bezeichnung einer Dienstsiedlung, wie es sie im Mittelalter in Ostmitteleuropa mehrfach gab. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘Ort der Schützen, wo die Schützen wohnen’ rekonstruieren. Den Zusatz Neuerhielt die neu geplante und errichtete Residenzstadt zur Abgrenzung vom benachbarten alten Dorf. So Groß Strehlitz // Strzelce Opolskie (1139 Strelci).
Neutraubling Neutraubling ist eine Neugründung des 20. Jahrhundert. Die heutige Stadt entstand auf dem Gelände eines 1944/45 zerstörten Militärflughafens und entwickelte sich nach Kriegsende aus einer Vertriebenensiedlung. 1986 erfolgte die Erhebung der Gemeinte zur Stadt. Moderner Siedlungsname, gebildet aus Neu und dem aus -ing-Suffix und wahrscheinlich dem gallischen Beinamen*Trougo-bitus ‘der ein trauriges Leben hat’ bestehenden Traubling. So Obertraubling.
Neutrebbin. Die Stadt Neutrebbin entstand 1755 im Zuge der Entwässerung des Oderbruchs unter Friedrich II.
Neu-Ulm Entstanden aus den 1810 Bayern zugeschlagenen und Ulm an der Donau gegenüber liegenden Siedlungen, 1869 zur Stadt erhoben, nach Gebietsreform 1972 Große Kreisstadt. Ursprünglich Siedlungsname 1255 Swaichoven, 1323 Schwaikhofen. 1812 Ulm diesseits [Original], 1813 Neuulm [Original]; Neu-Ulm (1814). Der ursprünglich Siedlungsname geht zurück auf mittelhochdeutsch sweighof ‘Hof, auf dem viel Vieh gehalten und Käse bereitet wird’. Das Zustandekommen der Ortsname n Neuulm beziehungsweise Neu-Ulm ist als Folge des Pariser Staatsvertrags zu sehen: Während Ulm am linken Donauufer Württemberg zugeschlagen wird, fallen die Ulm am rechten Donauufer gegenüber liegenden Siedlungsgebiete Bayern zu. Das Bestimmungswort Neu im Ortsname n dient zur Unterscheidung von der zu Württemberg gehörenden Stadt. Zur auf Gewässernamen zurückgehenden Etymologie von Ulm vgl. Ulm. So Ulm, Baden-Württemberg; Ulm, Ortsteil von Greifenstein, Lahn-Dill-Kreis.
Neuwegersleben, 1 Hälfte 1100 in UUagrasluuu, mitten 1200 Wegerslove.
Neuwerk, (Mönchen-Gladbach) 1149-59 Nouum opus, 1150-72 de Nouo opere.
Neuweiler, 1185 Nouilarensis.
Neuwied Durch das heute Stadtgebiet führte ein Abschnitt des römischen Limes, der hier durch Kastelle gesichert wurde. Im Mittelalter zum Engersgau, dessen Grafen sich seit Mitte 12. Jahrhundert Grafen von Wied (mit Sitz auf Burg Altwied) nannten. Neuwied erst 1646 gegründet, 1653 Stadtrechte und Residenzort. Altwied: 1092 Uuida, 12. Jahrhundert de Wide, de Widhe, 1145 Wetha, 1153 de Weda; 13. Jahrhundert Wiede, de Wieden, de Wede, 1201 de Witha, 1216 Withe, 14./15. Jahrhundert de Wede, van Wede, 1306 Nederwede, Aldewede, Altenwede, 1533 Alten Widde, 1603 Aldenwied. Die 1646 gegründet Stadt wird durch den unterscheidenden Zusatz Neu(en)von dem bereits 1092 bezeugten Altwied (Alt(en)-) unterschieden. Beide Orte enthalten den Namen der Wied, des Flusses, an dem sie liegen: 857 in Uuida et per Vuida sursum, 1250 super Wiedam, 1263 super Widam, 1300 wasser ... de Weide, 1344 uber die Bach oder wasser der Wyde, 1449, 1553 de, die Wiede. Der Flussname wird auf vorgermanisch (alteuropäisch) *u-ida ̄, eine Ableitung von (indogermanisch) *u-eid‘ drehen, biegen’ zurückgeführt und mit den auffälligen Flusswindungen der Wied in Verbindung gebracht. So Wied, Westerwaldkreis.
Neu Wulmstorf 1197 Vulmersdorpe [Original], um 1300 Wolmerstorpe [Kopie15. Jahrhundert], 1450–51 Wulmerstorppe; Wulmstorf (1791). Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem stark flektierenden Personennamen Wolmar im Genitiv Singular als Bestimmungswort Vor -l-Verbindung erscheint -oa uch als -u-, das bis h. erhalten bleibt. Im 17./18. Jahrhundert schwindet das -er des Personenname Zweitelementes, begünstigt durch die vokalische Aussprache des -r-. Nach stl. -s wird der Anlaut des Grundworts ebenfalls stl. Deutung also: ‘Siedlung des Wolmar’.
Neu Zauche Neu Zauche wurde erstmals am 24. Januar 1334 mit dem Namen Zucha urkundlich erwähnt. Im Januar 1505 lautet die Schreibweise des Ortsnamens noch Große Zcawche, in der Mitte des 16. Jahrhunderts dann Newe Zauche. Im Februar 1347 belehnte Ludwig der Brandenburger die vier Söhne des Hentze von der Zuche mit Neu Zauche und vier weiteren Dörfern sowie deren Zubehör, die in der Herrschaft Neu Zauche zusammengefasst wurden.
Neverin 1385 tho Neueryn, 1469 Neuerien, 1652 Neverin. Der Ortsname liegt ein altpolabisch unechter zweigliedriger Vollname *Nevˇer mit einem possessiv Suffix -in, zugrunde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Neveˇr’ rekonstruieren. Der Name geht auf die slawische Verneinungspartikel ne‘ nicht’ im Erstglied sowie *vˇe rim Zweitglied zurück, einer Form von slawische *vˇeriti ‘glauben’. So Nevern, Ortsteil von Neukloster, Landkreis Nordwestmecklenburg; Neverow, Ortsteil von Dargen, Landkreis Ostvorpommern.
Neviges, (Bach zu Neviges) 875 Neuigisa, 10-1100 Nauigisa.
Newel, 981 Nuuelae.
Nickenich, 1163 Nikedich, 1204 Nikedig. In einer Urkunde vom 5. Mai 1069, in der Papst Alexander II. eine Schenkung Bischof Odos von Toul (1052–1069) über ein Viertel der Nickenicher Eigenkirche mit 400 Morgen Land an das Kloster St. Salvator in Toul bestätigt, wurde Nickenich als Nethenis erstmals erwähnt. Auch eine Herleitung aus dem Festlandkeltischen wird in Erwägung gezogen. So soll zur Zeit der Kelten und Römer die Siedlung aus Villen und Höfen „NIGIDIACUM“ (lateinische Form aus keltisch „NIGIDIACOS“) geheißen haben und so viel wie „Siedlung des NIGIDIUS“ bedeuten, ähnlich wie Andernach aus „ANTUNNACUM“ (keltisch „ANTUNNACOS“). Nach dem Weggang der Römer siedelten die Franken in der Region.
Nidda Der heute Ort (mit Siedlungsspuren spätestens seit der Bronzezeit) dürfte im Kern auf den fränkisch Landesausbau im 6./7. Jahrhundert zurückgehen. Ersterwähnung Anfangs 9. Jahrhundert: überliefert ist eine Schenkung in Nidda an Kloster Fulda. Im 11. und 12. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Nidda, seit circa 1200 der von Ziegenhain, 1311 Stadtprivileg, 1970–72 um 17 Gemeinte erweitert. (802–817) Nitaha (Kopie um 1160), 1277 Nidehe, 1387 Nydda [beide Original]; Flussname: 782, 800 (fluuium) Nitta, Nidda (beide in Kopie Ende des 12. Jahrhundert), (802–817), 817 Nitehe, Nita (Kopie um 1160), 1307 Nyda [Original]; Gauname: um 770 vielfach Nitachgouue (Kopie Ende des 12. Jahrhundert). Der zum Ortsnamen gewordene Flussname führt zurück in die von Krahe erschlossene alteuropäisch Hydronymie: von der indogermanisch Wz. Neid ‘fließen’ (altindisch n ̄edati ‘fließt’) und von deren Schwundstufe nid sind viele europäischen Flussname abgeleitet, vonletzterer (über das Feminin nida ̄‘fließendesWasser’) auch dieser. Er begegnet schon im 2./3. Jahrhundert als (durch lateinisch Inschriften bezeugter) Name der bedeutenden römisch Kastellstadt Nida am Unterlauf (!) der Nidda (heute Frankfurt-Heddernheim) und seit dem 8. Jahrhundert auch im Namen des ebenfalls an der unteren Nidda gelegenen (und nach dieser, nicht nach der Römerstadt benannten!) karolingischen (Nidda-) Gaues. Er ist nicht germanisch (stammt wohl aus dem Keltisch), da er nicht die germanisch, allenfalls die hochdeutsche Lautverschiebung (d > t) erkennen lässt, wobei die Belege mit -dentweder Nichtverschiebung (wie rheinfränkisch häufig) oder schon Konsonantenschwächung anzeigen; die (wohl zunächst phonetisch, später rein graphische) Gemination hat sich vermutlich durch Verlegung der Silbengrenze in das folgende -t(und so bewirkte Erhaltung der Vokalkürze) ergeben. Im Althochdeutsch ist der ursprüngliche Flussname (wie bei anderen einstämmigen Flussname) ein (sekundäres)-aha ‘fließendes Wasser’ angefügt worden, das später zu -ehe abgeschwächt beziehungsweise zu -a kontrahiert wurde. So Nidder, Nebenfluss der Nidda; Nied, Nebenfluss der Saar; Neath (Ortsname, Flurname = kymrisch Nêdd) in Wales.
Niddagau, (Gau an der Nidda) 826 in pago Vitchgouui.
Niddatal Der neue Ortsname ist aus einem Landschaftsnamen gewonnen, wobei gerade Fluss-Tal-Namen zu Modenamen der Gebietsreform wurden. Zum Bestimmungswort Nidda.
Nidderau Die heute Ortsteil (mit Bodenfunden seit dem Neolithikum) sind seit dem 6. Jahrhundert durch die Franken (neu) begründet worden, haben bis ins Hochmittelalter noch viel Reichsgut und geraten dann unter den Einfluss der Burg Friedberg (Heldenbergen) beziehungsweise (die übrigen) der Grafen von Hanau: Anfang 9. Jahrhundert inter Nitorne [Flussname?] et ... 1016 inde in Nitorn [nach Haas Flussname] (jeweils Kopie um 1160), 1090 in Nithorne [Ortsname] (zwischen 1195 und 1286), 1333 uf dem Nidoren [Original], 1393 den Niddern (Kopie 1429). Das Bestimmungswort, der Name der Nidder (auch Ortsname einer späteren Wüstung), beruht wie der Name der Nidda (deren r. Nebenfluss die Nidder ist) auf der alteuropäisch Gewässernamegebung, d.h. der indogermanisch Wurzel neid-/ nid‘fließen’, ist aber dann (ähnlich wie andere alteuropäisch Gewässername) durch ein r-Suffix mit Zwischenvokal und noch ein n-Suffix zu alteuropäisch*Nidurna erweitert worden (Krahe). Althochdeutsch Nitorn(e) zeigt die voralthochdeutsche Brechung des (wohl auch vor ursprünglich silbischem r entstandenen) u > o und schon die Tendenz zur Nebensilbenabschwächung, die sich im Mittelhochdeutsch verstärkt (zu althochdeutsch t, mittelhochdeutsch, Neuhochdeutsch dd Nidda). Der neue Ortsname der Gebietsreform zeigt ein häufiges Bildungsmuster: die Zusammensetzung Flussname + passendes Grundwurt, hier mit dem beliebten-au. So Niddatal, Main-Kinzig-Kreis.
Nideggen Ursprung der Siedlung ist eine Höhenburg (nach 1177) der Grafen von Jülich, Stadtrecht 1313, zeitweilig Residenz der Grafen beziehungsweise Herzöge von Jülich (bis 1383), Amtssitz, 1542 Zerstörung im Geldernschen Krieg, Burg und Stadtmauer nach Kriegsschäden 1944/45 restauriert. Vor 1190 (Handschrift um 1188) Nydeche, 1201 de Nidekke [Original], 1225 Nidecken [Original], 1269 Nydeggen. Seit 16. Jahrhundert dominieren Schreibungen mit -gg-. Typischer Burgenname als Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch egga, ekka, mittelhochdeutsch ecke, egge ‘Spitze, Schneide’, -eck, und dem Bestimmungswort althochdeutsch nîd, mittelhochdeutsch nît ‘Hass, Feindschaft’. Mittelhochdeutsch /î/ wird der ripuarischen Mundartlich gemäß nicht diphthongiert. Der Name war politisches Programm, insofern Nideggen als Gegenburg zur Reichsburg Berenstein auf der Rurseite gegenüber (heute Bergstein) erbaut wurde.
Nieblum Viele der alten Friesenhäuser gehörten einst Kapitänen, die sich ihr Vermögen als Seefahrer, oft auf holländischen Walfangschiffen, verdienten. Dies war eine harte und gefährliche Arbeit, von der viele nicht mehr lebend nach Hause kamen. Zeugnis hiervon geben die Grabsteine auf dem Friedhof rund um den „Friesendom“ St. Johannis, erbaut im 13. Jahrhundert, der größten der drei Inselkirchen.
Niebüll 1436 erstmals urkundlich erwähnt, wechselnde Besetzungen durch Dänen oder Schweden, 1867 zu Preußen; mit der Abtretung des nördlichen Teils des Kreises Tondern an Dänemark wurde Niebüll 1920 zur Kreisstadt (bis 1970) des neuen Kreises Südtondern, 1960 Stadtrecht. 1436 Nigebul, etwas später Nubul, 1462 Nigebul [Original], 1509 Nybul, bis ins 18. Jahrhundert Niebüll; Niebül (1804/1805). Zusammengesetzt ist der Ortsname aus dem mittelniederdeutsch nie ‘neu’ und dem sich vom altdänischen bol ‘Wohnung, Wohnstätte, Siedlung’ ableitenden norddeutsch -büll, so dass der Ort als ‘neue Siedlung’ bezeichnet wurde. So Nebel, Nieblum, beide Kreis Nordfriesland.
Nied, (Frankfurt am Main) 1-400 (Vic)us Nidensis, 1158 Nethe.
Nieder(en)-. Durch das adjektivisch Gegensatzpaar nieder: oberwerden entweder einzelne Ortsteil e oder benachbarte beziehungsweise weiter abseits gelegener Orte voneinander unterschieden. Es gibt zahlreiche Orte mit diesen unterscheidenden Zusätzen, die in der Dativ-Singular-Form -(e)n begegnen können (Obernburg am Main: Niedernberg, beide Landkreis Miltenberg, BY, mit Ersetzung von-burg durch-berg) oder auch weiter kontrahiert, z.B. N(i)er(en)-: Or(en)-/ Ur(en)-. In einigen Gebieten wird Nieder durch jüngeres Unter ersetzt.
Niederahr Niederahr wurde im Jahre 959 erstmals urkundlich erwähnt.
Ursprünglich befand sich im heutigen Gemeindegebiet auch der Ort Mittelahr, der 1490 erstmals erwähnt wurde.
Niederaichbach Erste Adelssitze sind die der Aichpeckhen und Staudacher. Von den Aichpeckhen, die bis 1334 hier ansässig waren, dürfte sich der heutige Ortsname Niederaichbach abgeleitet haben.
Niederalteich Der Ort entstand im Laufe der Zeit aus dem Kloster Niederaltaich der Benediktiner, das im Jahre 731 oder 741 von Herzog Odilo von Bayern gegründet worden war. Die Mönche kamen aus dem Inselkloster Reichenau im Bodensee. Sie wählten ein unbewohntes Gebiet im Mündungsgebiet der Isar und bauten auf einer Anhöhe das Kloster, das dem Heiligen Mauritius geweiht wurde. Abt Eberswind war der erste Abt, der diesen Ort Altaha (Altwasser) nannte.
Niederbachheim Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1145 als Bacheim als ein Gut des Klosters Schönau, wobei anzunehmen ist, dass dieses Gut in Niederbachheim stand.
Die Mühle in Bachheim, die an die Abtei Eberbach im Rheingau 1245 Geldzins zu zahlen hatte, stand in oder in unmittelbarer Nähe von Niederbachheim. 1357 wurde die Kapelle in Niederbachheim als selbständige Pfarrkirche von Marienfels getrennt. Niederbachheim und der Nachbarort Oberbachheim wurden dann urkundlich erstmals 1361 durch den Zusatz Ober und Nieder unterschieden.
Niederberg, (Koblenz) 1079 in Berge, 1147 Nidirberga. Germanisch nipara-, zu niparon, nieder + berga, Berg.
Niederbergkirchen Die Besiedlung durch aus Böhmen gekommene Bajuwaren dürfte im Gemeindebereich bereits im 6. und 7. Jahrhundert stattgefunden haben. Darauf weist die Endung -ing der Namen von über 30 Gemeindeteilen hin. In den Notitia Arnonis des Salzburger Erzbischofs Arno wurde Niederbergkirchen im Jahre 788 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt.
Niederbösa Die historische Entwicklung des Ortes reicht bis in die Zeit der fränkischen Herrschaft zurück. Der Name wandelte sich vom im 8. Jahrhundert verwendeten Bisaha über Bösaha, Bysa über das im 13. Jahrhundert verwendete Nedernbesa bis zum heutigen Niederbösa.
Niederbreitbach Seine erste urkundliche Erwähnung findet der Ort im Jahr 857 mit „Bretbah“ als die Grenze des Zehntbezirks von Rengsdorf beschrieben wird. Die Orte im Wiedtal, die zum Kirchspiel „Breitbach“ gehörten, waren schon in frühester geschichtlicher Zeit unter der Bezeichnung „Im Grunde Breitbach“ zusammengefasst. Für Ober- und Niederbreitbach galt, dass immer dort „Walt-Breitbach“ war, wo jeweils die Verwaltung untergebracht war.
Durch den kurkölnischer Erzbischof Arnold II. von Wied wird im Jahr 1173 für das Stift der Benediktinerinnen in Schwarz-Rheindorf in Niederbreitbach ein Hof angelegt („Rheindorfer Hof“). In einer Urkunde aus dem Jahr 1278 wird ein „Hof Acker“ (up deme ackere) erwähnt, der um 1265 erbaut wurde, heute der Ortsteil Ackerhof. Im heutigen Ortsteil Bürder wird 1468 erstmals der „Hof Schützeichel“ mit dem Namen „Schudensichel“ erwähnt, der Hof war im Besitz des Klosters Heisterbach, weshalb dieser auch zeitweise „Heisterbacher Hof“ genannt wurde.
Niederbrombach n den ältesten Urkunden findet man die Namensform Brambach oder Branbach. Erst in der Neuzeit wird Niederbrombach von Oberbrombach unterschieden.
Niederburg Niederburg entstand vermutlich im 10. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich jedoch erst im Jahre 1256, als in einer Zeugenliste Gottfried von Niederburg (Niderenberch) auftrat. 1309 befand sich nachweislich eine erste Kirche in Niederburg, die der Trierer Erzbischof und Kurfürst Werner III. von Falkenstein 1386 zur Pfarrkirche erhob.
Niederdorf Das zweireihige Waldhufendorf Niederdorf wurde am 2. Mai 1447 als Nyderndorff erstmals urkundlich erwähnt, als Matthias Schlick von Lazan die Herrschaft Stollberg vom sächsischen Kurfürsten Friedrich II. verliehen bekam. Als Lagebezeichnung zu Stollberg ist der Ortsname in Zusammenhang mit den südlich gelegenen Dörfern Mitteldorf und Oberdorf zu sehen.
Niederdorfelden Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Niederdorfelden entstammt dem Lorscher Codex, einem Kopiar des Klosters Lorsch, und datiert auf das Jahr 784. Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 792 ordnet es dem Niddagau zu.
Ab dem 12. Jahrhundert ist ein Adelsgeschlecht, die Herren von Dorfelden, nachweisbar. Ihnen gehörte die Burg Dorfelden, eine Wasserburg.
Niederdreisbach Die Ursprünge des Ortes liegen in den Wanderungen der Kelten, die im heutigen Dreisbachtal nach Eisenerzvorkommen suchten. Vom keltischen Name des Baches dreisafa leitet sich der Ortsname ab, als dieser in Dreisbach umgewandelt wurde. Bis zur festen Besiedlung des Tales dauerte es noch bis zum 12. und 13. Jahrhundert, als das Dreisbachtal entsumpft, gerodet und urbar gemacht wurde und die ersten Höfe entstanden sind. Kernsiedlung von Niederdreißbach, wie es noch bis ins 18. Jahrhundert geschrieben wurde, war ein im Spätmittelalter errichteter Einzelhof in Blockflur. Eine Urkunde von 1252, in der ein Herbord von Dreisbach erwähnt wurde, bestätigt diesen Siedlungsbeginn, die sich im alten Flurnamen „Weijre Horstatt“ (zwischen den Fluren „In der Bruchwies“ und „In der Bitze“) erhalten hat.
Niederemmerich, (Hochemmerich) 1000 in nidarrun Embrikni.
Niederelbert Niederelbert wurde im Jahre 1211 als Elewartin erstmals urkundlich erwähnt; 1233 Elewarthe; 1260 Elwarten; 1326 Eylewart; 1385 Elwert; 1427 Nederen eelfart; 1499 Nederen Elwert; 1786 Niederelbert.
Niedererbach Niedererbach wurde erstmals in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Theoderich II. von Wied erwähnt, die dem Kloster Seligenstatt bei Seck eine Schenkung des Siegfrid von Runkel bestätigt. Die genaue Datierung ist unklar, vermutet wird aber der Zeitraum von 1213 bis 1215. Die erste eindeutige Datierung ist für eine Urkunde vom 12. Mai 1291 möglich. In ihr werden ein Pastor namens Friedrich und die Pfarrgemeinde Erlebach erwähnt, die ein Rechtsgeschäft mit dem Komtur und den Brüdern des Deutschordens in Koblenz beurkunden.
Niederes Fläming. Die Region ist nach mittelalterlichen flämischen (und niederländischen) Siedlern benannt, die im 12. und 13. Jahrhundert in die früher (und in Teilen bis zum 18. Jahrhundert) slawisch besiedelte Region einwanderten.
Niedereschach Im Jahre 1086 wurde Niedereschach erstmals urkundlich erwähnt.
Außerdem soll auf dem Berg zwischen Fischbach und Schabenhausen das Schloss Granegg gestanden haben, das es im Mittelalter noch gab. Nach diesem Schloss wurde eine Straße benannt, die Graneggstraße.
Niederfell In zwei Urkunden des Trierer Erzbischofs Poppo über Schenkungen an die Abtei Sankt Marien, eine davon 1030 datierend, wird Niederfell als Velle erwähnt. Die Urkunden nehmen Bezug auf eine ältere Urkunde des Erzbischofs Egbertus aus dem Jahre 980. Daraus lässt sich auf das Bestehen des Ortes bereits 980 schließen.
Niederfinow Die Region wurde um 1200 von den Askaniern erobert. Nach dem Bau der etwa 10 km entfernten Burg Oderberg (damals niederdeutsch „Aderburg“) im Jahr 1213 wurde an der strategisch wichtigen Stelle oberhalb der Finow die Burg Finow gegründet. Der Name Finow stammt aus vorslawischer Zeit. Das mittelniederdeutsche Wort fino(u)we bedeutet vermutlich Wurzel. Es setzt sich aus den indogermanischen pen = Schlamm, Sumpf, Wasser, feucht und uei, ui = drehen, biegen, winden zusammen, die mit dem westgermanischen Suffix -n bzw. dem slawischen -ov kombiniert wurden. Finow bedeutet also frei übertragen sich windender Fluss mit Sümpfen. Zur Zeit der Besiedlung der Gegend um Hohen- und Niederfinow durch die Slawen war die Anhöhe südlich des Flusses Finow strategisch bedeutend.
Niederfischbach Die erste Erwähnung des ursprünglichen Niederfischbach findet sich bereits im Jahr 1377, dort taucht der Ort jedoch noch unter der Bezeichnung „Vispe“ auf. Über die Jahrhunderte hat sich die Schreibweise dann über beispielsweise „Niedernfischpe“ hin zu Niederfischbach entwickelt.
Niederfrohna Die urkundliche Ersterwähnung von Niederfrohna, als Herrschaft von Heinrich und Jost von „Frohne“ stammt vom 19. Oktober 1236. Die bäuerliche Besiedlung des Orts, der seinen Namen vermutlich vom durch den Ort fließenden Frohnbach hat, erfolgte unter der Herrschaft des Wiprecht von Groitzsch und seiner Vasallen.
Niederfüllbach Im Gebiet der heutigen Gemeinde Niederfüllbach sind bereits im 12. Jahrhundert die Klöster Saalfeld und Michelsberg als Lehensherren nachweisbar. Als Erinnerung daran wurde der silberne Flügel aus dem Wappen des Klosters Michelsberg in Bamberg in das Gemeindewappen aufgenommen.
Niederhambach Burbach wurde 1338 erstmals urkundlich erwähnt, Böschweiler im Jahr 1438. Das heutige Niederhambach entstand am 1. Oktober 1933 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Böschweiler, Burbach und Heupweiler.
Niederhausen (Nahe) Niederhausen wurde urkundlich erstmals im Jahre 1238 erwähnt.
Niederhausen an der Appel Der Ort wurde 1325 als Niderhusen erstmals urkundlich erwähnt.
Niederheimbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Heimbach findet sich in einer Urkunde vom 14. Juni 983, in der Kaiser Otto II. dem Mainzer Erzbischof Willigis seine Rechte im Bann Bingen bestätigte.
Nieder-Hilbersheim Die erste Erwähnung wird in einer Urkunde der Abtei Seligenstadt auf das Jahr 933 zurückgeführt.
Im Stiftungsbrief des Klosters Disibodenberg aus dem Jahr 1108 wird Hilbersheim erstmals als „Hilbriedesheim“ erwähnt.
Nach dem Jahr 1300 wurde erstmals der Name Nieder-Hilbersheim in Urkunden genannt.
1334 wird erstmals eine Kirche erwähnt, die vermutlich dem hl. Martin geweiht war, woraus das heutige Ortswappen entstand.
Niederholzhausen, (Holzhausen-Externsteine) mitte 1200 in inferiori Holthusen.
Niederich, (Köln) 1127 Niderich, 132-39 in suburbio Niderich. Germanisch nipari-, nieder + wika, Tochtersiedlung.
Niederkamp, (Kamp-Lintfort) 1224 Nithercamp.
Niederhorbach Im Jahr 1464 erfolgte die erste gesicherte Nennung des Ortes Niederhorbach in der Form „Zynkenhorbach“.
Niederkassel Vielleicht fränkische Befestigungsanlage, Belege für Cassele seit 722 mit unklarem Bezug, nach dem Kölner Deutschordenshaus ab 1267 Patronatsrecht der Pfarre bei verschiedenen Adelsfamilien, ab 1483 zum bergischen Amt Löwenberg gehörig, unterschiedliche Besitzer in verschiedenen heutigen Stadtteilen (Lülsdorf, Rheidt, Mondorf), nach 1945 Wohngemeinde für Kölner und Bonner, 1969 Zusammenschluss mehrerer Orte zur Gemeinte Niederkassel, 1981 Stadtrechte. 722–873 Cassele, 1246 Cassele inferior, 1267 Casle. Lehnname aus lateinisch castellum Neutrum ‘befestigtes Truppenlager, Schloss’, in althochdeutsch Zeit zuerst entlehnt, die Bedeutung ‘Schloss’ aus dem Französisch Der Wandel von -stzu -ssist häufiger in Kassel als Ortsname. Das Bestimmungswort Nieder ist wohl zur Differenzierung von (Bonn-)Oberkassel nach der Flussrichtung früh hinzugetreten. Der historische Streit um die römerzeitliche Situation gerade der rechtsrheinischen Kassel-/Castell-Namen dürfte für Niederkassel zugunsten erst fränk. Besiedlung entschieden sein, denn in Niederkassel gibt es keine römischen Funde.
Niederkerich, (Trier) +1200 Niderkerike, Niderkerich, Niderkerich.
Niederkirchen (bei Deidesheim) Die älteste erhaltene Erwähnung von Niederkirchen stammt von 699 als Didinnes-chaime in einer Urkunde des Klosters Weißenburg. Der älteste erhaltene urkundliche Beleg für den hiesigen Weinbau stammt aus einer Urkunde des Klosters Fulda,d atiert auf das Jahr 770. Mit dem im Jahre 1060 begonnenen romanischen Kirchengebäude mit seinem markanten Kirchturm erhielt Niederkirchen sein bis heute bestehendes Wahrzeichen.
Nieder Kostenz Wie in Ober Kostenz gab es eine frühe römische Besiedlung. Die erstmalige Erwähnung findet sich 1310 in einer Urkunde der Grafen von Sponheim.
Niederkrüchten 1255 de Crouthen [Original], 1297 in Crugtene [Original], 2. Hälfte 16. Jahrhundert Neer Cruchten, Ouer Cruchten. Entweder zu althochdeutsch krufta swach Feminin ‘gedeckter Gang, Grotte, (Märtyrer-)Gruft’, mittelniederländisch croft(e), crocht(e), wohl ein frühes Lehnwort aus lateinisch crypta (mit pt > ft durch Primärberührungseffekt; der Übergang ft > cht ist niederländisch/ niederrhein.), oder zu mittelniederländisch crocht(e) ‘hochgelegener Acker (in den Dünen) ’, altenglisch croft ‘kleines umzäuntes Feld’. Das ü von -krüchten weist auf Stammbildung mit einem i/j-Formans oder auf ein entsprechendes Suffix, das sich in -en fortsetzen könnte. Niederdient zur Differenzierung gegenüber Oberkrüchten.
Niederlauch Dokumentiert wurde ledigliche ein mit Steinplatten umstelltes Brandgrab mit geringen Beigaben aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Neben den römischen Brandgräbern entdeckte man 1958 im Mauerwerk der Kirche von Niederlauch eine römische Aschenkiste mit einer kaum noch lesbaren Inschrift. Diese war einst als Spolie verbaut worden.
Im Jahre 893 werden die Orte Oberlauch und Niederlauch im Güterverzeichnis der Abtei Prüm als Luhe erstmals urkundlich erwähnt.
Niedermendig, (Koblenz) 1215 Nidirmendich.
Niedermörmter, 2 Hälfte 1100 de inferiori Munementa.
Niedermohr In der historischen Gemeinde Niedermohr besaß das Kloster Otterberg im Mittelalter einen Hof.
Niedermoschel Gegründet wurde Niedermoschel im 8.Jahrhundert als Franken sich in der Nordpfalz niederließen. Um diese Zeit entstand die Burg Löwenstein, welche noch heute ein Aushängeschild der Gemeinde ist.
Der Ortsname wurde im 14. Jahrhundert erstmals offiziell erwähnt.
Niedermurach Murach wurde zum ersten Male im Jahre 1110 erwähnt. Der Ort war Teil der Kurpfalz und seit 1777 des Kurfürstentums Bayern und bildete eine offene Hofmark der Freiherren von Murach deren Sitz Schloss Niedermurach war.
Niederneisen Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 790. Diese Urkunde beinhaltet die Schenkung Niederneisens sowie einiger umliegender Dörfer von Karl dem Großen an die Abtei Prüm.
Niedernhall Niedernhall verdankt seinen Namen einer Salzquelle. 1037 wurde der Ort als hala inferiori im Öhringer Stiftungsbrief erstmals urkundlich erwähnt
Niedernhausen 1226–1239 Niederinhusin, 1283 Nidernhusen, 1368 Nyedern Husin, 1424 Nyderhausen, 1448 Niddernhusen; Niedernhausen (1566). Kompositummit dem Grundwort-hausen im Dativ Plural in lokativisch Funktion mit der Bedeutung ‘bei den Häusern’ (für eine Siedlung im eigentlichen Sinne). Niedern gehört zum Adjektivisch althochdeutsch nidar, mittelhochdeutsch nider ‘nieder’. Nieder-kennzeichnet im Gegensatz zu Ober die relative Lage des Ortes. So † Niedernhausen, Schwalm-Eder-Kreis.
Niedernwöhren Hagenkolonie Mitte des 13. Jahrhundert im Auftrag des Grafen Adolf von Holstein Schaumburg durch das Rintelner Kloster, Heilquellen, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Niedernwöhren, Lauenhagen, Meerbeck, Nordsehl, Pollhagen und Wiedensahl. 1243 pro ... Indagine Wurthen (Kopie, Beleg möglicherweise zu Obernwöhren gehörig), 1332 in Nederenworden (Kopie 19. Jahrhundert), 1691 Niederwöhren [Original]. Der Erstbeleg weist auf die Hagensiedlung hin (lateinisch indago ‘Hagen, [mit Hecken] umfriedetes Gelände, Rodungssiedlung’), deren Name auf mittelniederdeutsch wurt, worde, norddeutsch Wöhr ‘erhöhter oder eingezäunter Platz in der Siedlung, Hofstätte’ beruht (vgl. Grundwort -wörth), der Dativ Plural bezeichnete mehrere Rodungshöfe. Ab dem 14. Jahrhundert ist der mittelniederdeutsch Zusatz n ̄eder ‘niedrig, Nieder-, unterhalb’ in flektierter Form bezeugt, der den Ort von Obernwöhren (1332 Overenworden [Kopie 19. Jahrhundert]) unterschied.
Niederöfflingen Die Geschichte Niederöfflingens reicht zurück bis 785, als Karl der Große die "villa … Officinus" (Niederöfflingen) der Abtei Echternach schenkte. Bereits im Jahre 1179 verzichtete die Abtei Echternach auf ihren Besitz Niederöfflingen zugunsten des Erzbischofs Arnold von Trier.
Nieder-Olm Im Mittelalter im Besitz des Mainzer Erzbeziehungsweise Domstiftes. 1503 wurde das Schloss erbaut, das seit 1806 nur noch in Resten vorhanden ist. Seit 2006 ist Nieder-Olm Stadt. 994 curtis Ulmena, 1189–90 Ulme, 1191 villa Olmene, 1343 zu Nyderin Ulmen, zu Nydern Olmen. Ulma ̆na ist ein germanisch oder vorgermanisch Gewässername mit der indogermanischen Wurzel *uel ‘drehen’, es wird also ein Fluss bezeichnet, der sich dreht und windet. Hiermit ist entweder die Biegung der Selz nach Westen oder ein alter Bachname gemeint. Niederbezieht sich auf die tiefere Lage des Ortes im Gegensatz zu Ober-Olm. Die Deutung wäre demnach ‘der (untere) Ort an einem bewegten Fluss (Selz)’. So Ulm a. Donau.
Niederorschel Der Ort Niederorschel wurde erstmals 1221 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Beuren als Asla erwähnt. Der Name lässt darauf schließen, dass Niederorschel zu den ältesten Dörfern im Eichsfeld gehört und bereits im 5. bis 6. Jahrhundert gegründet wurde.
Niederotterbach In Otterbach im Speyergau schenkte Kaiser Otto III. 992 dem Kloster Seltz seine hiesigen Güter (Regesta Imperii II,3,1054). Dieser Schenkung verdanken Nieder- und Oberotterbach ihre erste urkundliche Erwähnung.
Niederpleis, (Köln) 1109 in Bleis inferiori. 1181 in Pleysa inferiore.
Niederprüm, (Trier) 1103 Prumia inferior, 1190 inferior Prumia.
Niederraden Niederraden wird erstmals 1501 als Nyeraden gemeinsam mit dem benachbarten Oberraden erwähnt.
Niederroßbach Der Ort wurde 1422 erstmals urkundlich erwähnt. 1570 wird erstmals eine Kapelle im Ort genannt.
Niedersayn Niedersayn wurde im Jahre 1277 unter dem Namen Langesain erstmals urkundlich erwähnt. Möglicherweise handelte es sich dabei aber um eine inzwischen aufgegebene Siedlung, die lediglich nahe am heutigen Niedersayn lag, aber kein unmittelbarer Vorgänger ist. 1618 wird dieser Name letztmals verwendet. 1490 wird der heutige Name erstmals genannt. Die Kapelle der Heiligen Apollonia im Ortsteil Karnhöfen entstand 1700.
Niederscheidweiler Die erste Erwähnung von Niederscheidweiler erfolgte 893 im Prümer Urbar.
Niederschlettenbach Der Codex Edelini berichtet zum Jahr 1068 über die Weihe der Laurentiuskirche in Slettenbach, wie die Gemeinde damals hieß. Dies war zugleich der damalige Name des Erlenbaches. Da an seinem Oberlauf eine weitere Siedlung namens Slethebach entstand, erhielt der Ort zur Unterscheidung spätestens um 1800 seinen heutigen Namen, während das andere Dorf dann Oberschlettenbach genannt wurde.
Niedersohren 1301 wurde der Ort mit dem Reichsgut Sohren Eberhard von Sponheim vom Reich zu Lehen verschrieben.
Niederstadtfeld 1016 erste urkundliche Erwähnung des Ortes Stadefeld
1330 erste Erwähnung der Kirche von Stadefeld.
Niederstaufenbach Das Wort Stauf kann sowohl Kelch als auch Fels oder Berg bedeuten. In den Ortsnamen von Nieder- und Oberstaufenbach bezieht sich das Wort offensichtlich auf den Bergstock der Heidenburg in der Gemarkung von Oberstaufenbach. Wahrscheinlich hieß der Reichenbach im Bereich der Heidenburg ursprünglich "Staufenbach". So erhielt der Bach seinen Namen vom Berg, und die Dörfer wurden nach dem Bach benannt. Neben den Orten Ober- und Niederstaufenbach wird in alten Urkunden gelegentlich ein „Mittelstaufenbach“ erwähnt. Dabei handelte es sich nicht um ein eigenständiges Dorf, sondern um den kleineren Teil des Dorfes Niederstaufenbach, der nicht zum Bosenbacher Amt, sondern zum Amt Reichenbach gehörte.
Erwähnungen des Dorfes: 1322 und 1377 Stauffenbach, 1393 nieder Stauffenbach, 1567 Loch Stauffenbach. Das dem Namen vorgesetzte Wort Loch ist wahrscheinlich ein mittelhochdeutsches Wort für „lichten Wald“. Durch die Hinzusetzung dieser Bezeichnung wurde demnach im ausgehenden Mittelalter Niederstaufenbach von Oberstaufenbach unterschieden. Nach einer anderen Version war Lochstaufenbach der ehemals zu Pfalz-Veldenz gehörende Ortsteil, der bei einer „Gebietsreform“ im Jahre 1600 zu Pfalz- Zweibrücken kam.
Niedersteinebach Niedersteinebach wurde im Jahre 1250 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Niederstetten Erstmals schriftlich erwähnt wurde Niederstetten im Jahre 780 in den Traditiones Fuldenses, dem Schenkungsbuch des Klosters Fulda, aus Anlass eines Zehntstreits zwischen Bischof Wolfgar von Würzburg und Abt Ratgar von Fulda. Die Geschichte Niederstettens ist mit der um das Jahr 1200 erbauten Burg, dem jetzigen Schloss Haltenbergstetten, eng verbunden. Am 14. September 1340 wurde Ulrich von Bruneck von Kaiser Ludwig IV. das Stadtrecht für Haltenbergstetten (heute: Niederstetten) verliehen und die Stadt mit dem Stadtrecht von Gelnhausen bewidmet. 1367 verlieh Kaiser Karl IV. Niederstetten die Stadtrechte. Zunächst durch lehnsrechtlich bedingten Besitzwechsel im Mittelalter.
Niederstotzingen Der Name „Stotzingin“ tauchte 1143 erstmals urkundlich auf; seine Bedeutung ist unsicher. Nach dem Ort benannte sich im Hochmittelalter das niedere Adelsgeschlecht Stotzingen, das noch besteht und in Niederstotzingen bis um 1330 seinen Sitz hatte.
Niedertaufkirchen Für den Ortsteil Haunertsholzen ist schon um 788 der Bestand einer salzburgischen Kirche belegt.
Niederviehbach Niederviehbach gehörte zum Kloster Niederviehbach. Das der heiligen Maria, deren Altar bereits 1233 geweiht wurde, und dem heiligen Augustinus geweihte Kloster wurde 1296 durch Graf Berengar von Leonsberg gegründet und war auch Residenz des Männerordens.
Niederwallmenach Im Jahre 1138 wird Niederwallmenach erstmals urkundlich erwähnt. In alten Urkunden findet man den Namen Walmelach. Vielleicht stammt dieser Name von Valiniacum und bedeutet Landgut des Valinius. Daraus darf man wohl folgern, dass hier einmal eine römische Siedlung vorhanden war. Die älteste erhaltene Urkunde ist am 21. Oktober 1138 unter der Regierung des Königs Konrad III. von Hohenstaufen ausgestellt. In dieser Urkunde wird auch der Zehnte von Walmelach erwähnt, der dem Kloster St. Goar gegeben wurde.
Niederwambach Das Kirchspiel Niederwambach wurde im Jahr 1253 erstmals erwähnt. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die romanische Bartholomäus-Kirche erbaut (Turm noch erhalten).
Niederweiler (Eifel) rkundlich wurde der Ort erstmals im Jahre 1257 erwähnt. Damals vermachte Ritter Diffried von Hamm dem Kloster Himmerod die Hälfte seiner Güter zu „Wilre“ bei „Ham“. Die Nennung des Ortes bezog sich damals noch auf die heute getrennten Gemeinden Ober- und Niederweiler zusammen.
Niederweiler (Hunsrück) Römische Besiedlung am Ort ist nachgewiesen. Eine erste genaue urkundliche Erwähnung ist nicht bekannt.
Niederweis In der Gründungszeit der Abtei Echternach vermachte ein Martheus der Abtei ein Grundstück zwischen „Wys“ und Edingen. Im Jahre 801 schenken dann Harduwin und seine Gemahlin, reiche Grundherren im Bidgau wiederum der Abtei ihr Besitztum in „Wis quod situm est super fluvio Prumia“. Zwischen 861 und 867 werden weitere Grundbesitzer, zusammen mit Edingen, genannt.
Niederwerrn Bekannt durch mittelalter Burgruine. 1236 de Werne, 1336 in villa superiori Wern, in inferiori Werne. Die am Oberlauf der Wern (r. zum Main) gelegene Siedlung hat ihren Namen vom Fluss Wern, der später durch den Zusatz nieder von der Nachbarsiedlung Oberwerrn unterschieden wurde. Der Gewässername Wern (833, Kopie13. Jahrhundert, iuxta fluuium Werine, 1014 usque Uerinam ... Werina, 1060 Werna) < germanisch *Warino ̄, Ableitung mit dem Suffix -inavon germanisch *war(a)in altenglisch waer stark Neutrum ‘Meer’, altwestnordisch vari swach Maskulinum ‘Flüssigkeit, Wasser’, schwedisch dialektal vara ‘plätschern’. So Werneck, Landkreis Schweinfurt; Werne a. d. Lippe, Kreis Unna.
Niederwerth, 1216 Insula. Durch Gräberfunde ist belegt, dass Niederwerth schon im 8. Jahrhundert besiedelt war. Im Sommer des Jahres 859 trafen sich auf der Rheininsel die drei fränkischen Könige Karl der Kahle, Lothar II. und Ludwig der Deutsche zu Vorverhandlungen, um die Konflikte beizulegen, die sich nach der Teilung des Frankenreichs zwischen ihnen ergeben hatten.
Im November 1338 hielt sich der englische König Eduard III. acht Tage lang im damaligen Kloster Niederwerth auf.
Niedgau, (Gau an der Nied) 877-78 in pago Nedinse.
Niederwinkling Ein Enkel Winchilos, der Freibauer Friedrich schenkte im Jahr 741 seine Eigenkirche samt acht Höfen dem Kloster Niederalteich, bei dem es bis im Jahr 1194 verblieb.
Die beiden Orte Oberwinkling und Niederwinkling wurden in der Folgezeit von verschiedenen Rittergeschlechtern verwaltet, bis die Witwe des Ritters Hans von Pürching im Jahre 1657 Niederwinkling, Oberwinkling und Welchenberg an das Kloster Oberalteich verschenkte
Niederwörresbach Das im damaligen Nahegau liegende Dorf wird 1047 zum ersten Mal urkundlich als Besitz der Grafen von Sponheim erwähnt, als Eberhard von Sponheim zwei Gehöfte zu Werngisbach stiftete.
Niederwürschnitz Der Ursprung des Ortes geht auf die Besiedlung der Gegend durch Einwanderer aus dem Westen des deutschen Reiches im 12. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1447 wurde das an dieser Stelle gegründete Waldhufendorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Niederwürschnitz leitet sich von dem slawischen Wort „Viršnica“ (Fischreusenbach) ab, dem Namen des dieses Tal durchfließenden Flüsschens.
Niederzier Erste Erwähnung 898. Am Ort Besitz des Kölner St. Ursulastifts und des Eifelklosters Steinfeld. 898 Curnilo [Original], 922 Cyrina, 1306 Nederzirne; Niederzier (1806/07). Die Frühbelege für der Ortsname zeigen zunächst nicht näher bestimmtes Curnilo und Cyrina, wodurch eine exakte Zuordnung zu Niederoder zu dem benachbarten Oberzier schwerfällt. Erst seit dem 14. Jahrhundert ist regelmäßig ein Differenzierungsglied, das nach der Lage am Oberoder Unterlauf des Ellbaches gewählt wurde, zu erkennen. Nicht der älteste belegte Nachweis (Curnilo), sondern Formen einer Belegreihe mit 922 Cyrina, 1252 Cyrne u. a. müssen als ursprünglich angesehen werden. Diese gehen zurück auf eine aus der althochdeutsch Gehölzbezeichnung tirn, tirnpau Mittelalter ‘Kornelkirsche’ zu erschließende Grundform *tir(i)n. Bereits zur Zeit der Erstbelegung des Ortsnamens (899) als Curnilo wird *Tir(i)n der Name der Volkssprache gewesen sein. Erst ein „latinisierender“ Urkundenschreiber, dem der sprachliche Zusammenhang zwischen althochdeutsch tirn und althochdeutsch cornul als Lehnwort aus lateinisch corneolus ‘Kornelkirsche’ bekannt war, wird den volkssprachlicher Ortsname gelehrt wiedergegeben haben. Cyrina (Zier, Niederzier) ist nach dem zur Zeit der Namengebung auffallenden Bewuchs mit Kornelkirschbäumen gebildet worden. Nicht zu gallisch turn ‘Höhe’ (*Turnilo). So Oberzier, Ortsteil von Niederzier.
Niederzimmern Im Jahre 876 wurde Niederzimmern zum ersten Male in den „Zehnt-Streitigkeiten“ zwischen den Erzbischöfen von Fulda und Mainz auf dem Reichstag zu Ingelheim urkundlich erwähnt. Es wurde später auch „Zimmern infra“ genannt.
Niederzissen Niederzissen gilt als eine der ältesten Siedlungen im weiteren Umkreis. Der Name „Zissen“ stammt aus dem Keltischen und wird mit „rückwärtig“ wiedergegeben, etwa vom „Rhein rückwärtig = abseits gelegener Ort“. Weiterhin sind aus römischer Zeit durch Ausgrabungen Siedlungen in der Nähe der alten Römerstraße von Sinzig über Mayen nach Trier nachgewiesen, was eine weitere Namensableitung vom keltischen Götternamen Cissonius denkbar erscheinen lässt. Erstmals urkundlich wird Zissen, wie der Ort seinerzeit hieß, in einer Schenkungsurkunde für das St. Cassiusstift in Bonn erwähnt. Die Urkunde ohne Datum entstammt dem 9. Jahrhundert. Die erste datierte Beurkundung aus dem Jahr 1179 enthält eine Bestätigung „eines Besitzes in Zissen“ durch Papst Alexander III. an Adalbert II. von Metz.
Niefern-Öschelbronn und Öschelbronn (mit zwei Reihengräberfriedhöfen), vom 01.08. bis zum 18.11.1971 unter dem Namen Niefern. „Fachwerkdorf“ Öschelbronn. Niefern: um 1080 Kopie12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert ad Nieveren ... apud Nieveren, 1281 Nievern [Original]; Niefern [Original] (1320). Öschelbronn: 835 Kopie1183–95 Nessenbrunnen, 1254 de Eschelbrunnen [Original], 1437 Eschelbronn [Original]; Öschelbronn [Original] (1560). Niefern: Für den Siedlungsname ist eine ursprüngliche Dativplural-Form althochdeutsch-fränkisch *Niofar-un mit der Bedeutung ‘bei den Neuankömmlingen/Neusiedlern’ anzusetzen. Das erschlossene althochdeutsch-fränkische Wort *niofara (Nominativ Plural) ‘Neuankömmlinge, Neusiedler’ kann auf eine germanisch Ausgangsform *neu-far-o ̄z (st. Nominativ Plural) oder *neu-far-o ̄n (schwedisch Nominativ Plural) ‘Neu-Fahrer’ zurückgeführt werden. Althochdeutsch-fränkisch *Niofarun entwickelte sich durch den Lautwandel von althochdeutsch -io zu mittelhochdeutsch -ie sowie durch Abschwächung und teilweise Synkope der unbetonten Nebensilbenvokale im Mittelhochdeutsch regelkonform zu Niever(e)n. Die mittelhochdeutsch -v-Graphien entsprechen dem Lautwert f. Öschelbronn: Der Ortsname kann auf eine ursprünglich Stellenbezeichnung althochdeutsch *Ask ̄ınin-brunnin beziehungsweise *Esch ̄ınin-brunnin (< aus der Örtlichkeitsangabe althochdeutsch *(za/ze/zi/b ̄ı demo) ask ̄ınin/ esch ̄ıninbrunnin) mit der Bedeutung‘ (Siedlung)an/bei der mit Eschen bestandenen Quelle’ zurückgeführt werden. Bestimmungswort ist demnach das Adjektivisch althochdeutsch *ask ̄ın, esch ̄ın ‘aus Eschenholz, *aus/mit Eschen’. Dem Grundwort liegt eine Dativ-Singular-Form auf -in (> mittelhochdeutsch -en) mit lokalem Bezug (‘bei ...’) zu althochdeutsch brunno (> mittelhochdeutsch brunne) ‘Quelle, Quellwasser; Brunnen’ zugrunde. Im Schwäbisch wurde hier das -u zu -o gesenkt. Schwäbisch bron bezeichnet eine ‘natürliche Quelle’ oder einen ‘künstlichen Brunnen’ ( -brunn/-bronn). Das anlautende N im Ende 12. Jahrhundert kopial überlieferten Erstbeleg Nessenbrunnen ist als eine versehentliche Schreiber-Agglutination des -n der Präposition in zu erklären. Die Graphie -ssstellt hier eine mittelhochdeutsch Schreibvariante für -schdar. Die Namensformen mit -l sind durch Dissimilation von n – n zu l – n, mittelhochdeutsch Synkope des abgeschwächten und unbetonten Nebensilbenvokals -e so wie Erleichterung der Dreifachkonsonanz -lnb zu -lb entstanden (*Esch ̄ı ninbrunnin > *Eschilenbrunnen > *Eschilnbrunnen > Eschelbrunnen). Die heute amtlich gültige Anlautschreibung mit Ö (statt E-) ist als hyperkorrekte Graphie vor dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von mittelhochdeutsch ö zu e zu interpretieren. So Niefernheim, Donnersbergkreis, und Öschelbronn, Kreis Böblingen sowie Rems-Murr-Kreis, Reg.-Bez. Stuttgart, ähnlich u.a. auch Eschlkam.
Nieheim, 1015-25 Nihem. Nieheim wird als Nyhem am 25. Mai 1036 in der Busdorf-Urkunde erwähnt. ieheim war Mitglied der Hanse, was auf seine frühere Bedeutung als Handelsstadt hinweist.
Niehl, (Trier) 786-87 Nila.
Niehl, (Köln) 927 Niele, 1080 Nile. Germanisch niwialho, die niedere (Siedlung).
Niel, (Dd) 892 Niol, 2 Hälfte 1100 Niel.
Niel, (Heerdt) ende 1100 in Nielo.
Niemer berg (Haltern) 889 Nihem. Germanisch niunja, neu, +haima, Wohnung.
Nienburg (Saale) Seit dem 10. Jahrhundert Burg, auch von dem arabischen Reisenden Ibra ̄h ̄ım ibn Ya‘qu ̄b bezeugt. 975 Burgward Mittelpunkt, im selben Jahr Verlegung des Klosters Thankmarsfelde aus dem Harz hierher. In der Folge bedeutendes Reichskloster mit reichen Besitzungen bis zur Neiße, 1166 widerstrebend zum Erzbistum Magdeburg, danach bald Bedeutungsverlust, Eingliederung in die anhaltische Landesherrschaft, 1560 säkularisiert. Nienburg seit 1233 als Stadt bezeugt, weitere Entwicklung im Schatten des nahen Bernburg. 961 Nianburg [Original], 975 Nigenburg [Original], 993 Niuuenburgensis [Original], 1035 Nienburg [Original]. Der Name geht zurück auf mittelniederdeutsch n ̄ı, nuwe ‘neu’. Beide Formen stellen Varianten dar, die in bestimmten grammatischen Positionen auftreten. Daraus erklärt sich das Nebeneinander von Nien und Niwen beziehungsweise auch Nigenin den Belegen. Es handelt sich eindeutig um eine Benennung ‘(zur) neuen Burg’, ( -burg), dies im Gegensatz zu Grimschleben (978 Buzdizco / Grimmerslovo), wo eine frühe Befestigung bezeugt ist, die als ‘alte Burg’ aufgefasst wurde. Das s Nienburg gelegene Altenburg ist hingegen eine spätere Umdeutung aus Analenburg. Von der Bedeutung her gleich, nur mittel und oberdeutsch geprägt, sind zahlreiche Namen wie Naumburg, Neuenburg, Neuburg und dgl. So Nienburg/ Weser.
Nienburg/Weser Anfang 11. Jahrhundert Burg des Bischofs von Minden am Weserübergang der Mindener Heerstraße, 12. Jahrhundert Lehen der Billunger und der Grafen von Roden, 1215–1582 Besitz und Residenz der Grafen von Hoya, Stadtrecht vor 1235. 1025 Nienborch [Original]. Bildung mit dem Grundwort-burg und dem flektierten mittelniederdeutsch Appellativum n ̄ıe ‘neu’, also ‘zur neuen Burg’. Die ‘alte’ Burg vermutet man in der Wallburg Brunsburg sö von Heemsen oder in der Alten Schanze bei Oyle. So Nienburg, Salzlandkreis.
Niendorf (Lauenburg) Das Dorf wurde im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Niendorf (Schönberger Land) Erstmals wurde der ehemalige Rundling Niendorf zusammen mit dem heutigen Ortsteil Ollndorf 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag urkundlich erwähnt, 1257 Bechelsdorf und 1308 folgte Törpt.
Nienhagen (Niedersachsen) Zusammen mit ihrem Gemahl hatte Herzogin Agnes von Landsberg († 1266) südlich des Ortes in den Wäldern an der Aue, einem Nebenfluss der Fuhse, 1227 ein Zisterzienserinnenkloster gestiftet. Als die Mückenplage in den sumpfreichen Waldungen der Aueniederungen den Nonnen den Aufenthalt in dem Kloster unmöglich machte, verlegte sie dieses 1231 nach Wienhausen an der Aller. Die Nonnen aber nahm sie für ein halbes Jahr bis zur Fertigstellung des neuen Klosterbaues bei sich auf der Burg auf.
Im Sinne der kolonisatorischen Bestrebungen des Zisterzienserordens gab die Herzogin den bei der verlassenen Klosterstätte gelegenen Wald Siedlern zum Anbau frei und gründete so das Dorf Nienhagen.
Nienhagen (Ostsee) Nienhagen wurde erstmals 1264 in einer Urkunde erwähnt. Der Name -hagen bezeichnet wie viele andere Ortsnamen im umliegenden Hägerort ein gerodetes Waldgebiet. Ritter Gherhardus de Snakenborg (Gerhard von Schnakenburg) gab seinen hier gelegenen Lehnshof an das Zisterzienserkloster Doberan zurück. Weitere Urkunden aus dem 13., 14., und 15. Jahrhundert belegen den Ackerbau.
Nienstädt 12. Jahrhundert Schenkung des Edlen Mirabilis an Bistum Minden, 1554 erste Aufzeichnungen über Kohlebergbau, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Nienstädt, Helpsen, Hespe und Seggebruch. 1153–1170 Nienstide [Original], in anderer Wiedergabe: Nienstede, 1694 Nienstaedt [Original]. Bildung mit dem Grundwort -stedt und dem flektierten mittelniederdeutsch Adjektivisch n ̄ıe ‘neu’, also ‘zum neuen Ort’. So Nienstedt in den Landkreis Hildesheim, Diepholz, Hameln-Pyrmont, Osterode am Harz.
Nienwohld Im Jahre 1256 wurde die Gemeinde erstmals als Nova Silva erwähnt. Der Name bedeutet Neuer Wald.
Niepars 1282 Ersterwähnung, ab 1695 gehört Niepars zum Barther Distrikt und war ein Kirch und Ackerbaudorf. 1282 in Nipriz, 1328 tuo Nipritze, 1337 in Nipris, 1536 to Nipertze, (vermutlich 1618) Nipars; Niepars (1695). Dem Ortsname liegt ein altpolabisch unechter zweigliedriger Vollname oder Zuname *Nepor (vgl. altpolnisch *Opor, *Niepor) mit einem patronymischen Suffix -ici ( -itz) zugrunde, dessen auslautendes -i bei der Eindeutschung verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Nepor’ rekonstruieren. Der Name geht auf die slawische Verneinungspartikel ne‘ nicht’ im Erstglied sowie por im Zweitglied zurück, einer ablautenden Form von urslawische *perti, altslawisch *pereti ‘stemmen, drücken, drängen u. ä. ’ (vgl. auch polnisch opór ‘Widerstand’ oder russisch opora ‘Stütze’). Nicht auszuschließen ist auch eine Herleitung von einem Personennamen *Neopor oder *Niopor (Patronymikon mit ursprünglich Partikel *ni). Eine Deutung ist insofern schwierig, weil die Partikel hier einerseits als Verstärkung und andererseits als Gegensatz bezeichnend aufgefasst werden kann. Bei dem Namensträger könnte es sich also um einen besonders starken Menschen/Gegner oder um einen Schwächling handeln. Der Wandel von -er zu -ar ist typisch für das Mittelniederdeutsch Das auslautende *-c wurde zu -s vereinfacht.
Nierendorf, (Koblenz) 1117 Nithirindorp, 1139 Niderindorp. Germanisch niparon, zu nipara, nieder, +porpa, Dorf.
Nierhoven, (Lövenich) 1170 Niderhoven, Nyderhoven.
Niersbach Niersbach wurde erstmals 1473 als Nydersbach urkundlich erwähnt.
Nierstein-Oppenheim. Verwaltungsgemeinde (seit 1972) im Landkreis Mainz-Bingen, mit den beiden namengebenden und elf weiteren Gemeinte, Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim. Zunächst römisch Militärstation Buconica Nova. Der älteste Beleg des Ortsname Neristein und die älteste Erwähnung einer deutschen Weinbergslage in einer Urkundlich von 742 sind nicht mehr erhalten, dafür aber deren Bestätigung von 822 beziehungsweise von 845. Im Mittelalter bildeten Dexheim, Schwabsburg und Nierstein eine gemeinsame, dem Reich unmittelbar unterstellte Gemeinte Im 15. Jahrhundert kamen sie an die Kurpfalz. Oppenheim entstand zu Füßen einer Reichsburg und wurde 1225 Freie Reichsstadt. Im 14. Jahrhundert kam die Stadt erst an Kurmainz, dann an die Kurpfalz. 1816 wurde die Region hessisch. Nierstein: 752 Uuerestein, 823 Naristagne, 882 Nerinstein, 994 curtis Nerstein; Nierstein (1303). Oppenheim: 765 Oppenheim, 774 Obbenheim. Das Bestimmungswort im ersten Ortsnamen geht auf den althochdeutschen Personennamen *Naro, Genitiv Singular Nerin-, Kosename vielleicht zu einem Neribert o. ä. zurück. Die Umlautung des kurzen -a> -eerfolgte aufgrund der Flexionsendung. Das Grundwort ist-stein (Puhl denkt hier an ein römisch Burgus), womit der Ortsname als ‘Burg des Naro’ gedeutet werden kann. Das Bestimmungswort des zweiten Ortsnamens ist der althochdeutsch Personennamen Ob(b)o, Op(p)o, der eine Kürzung des dreisilbigen Vollstammes Oaran‘ der Obere’ ist. Das Grundwort ist -heim, die Deutung wäre demnach ‘Wohnstätte des Ob(b)o’. So Norheim, Landkreis Bad Kreuznach.
Niesgrau Der Name Niesgrau setzt sich zusammen aus dänisch vrå für Ecke oder Winkel und dem Rufnamen Nis (in schwacher Druckstellung über Niels aus Nicolaus entstanden). Der Ortsname weist somit auf einen Winkel (vrå) hin, der einem Mann namens Nis gehörte. Im Deutschen wurde der Name durch Ausfall des v in grau umgedeutet.
Niesky Erst 1742 als Kolonie der Herrnhuter Brüdergemeine von böhm. Exulanten auf der Rittergutsflur Trebus gegründet. 1768 Nisky, 1791 Nißky, 1835 sorbisch: Niska. Die böhmische Exulanten benannten ihre Siedlung mit tschechisch nízká (feminin) ‘niedrig gelegen’.
Nieste Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als de Nieste weist in das Jahr 1293.[2] In einer anderen Nennung wird Nieste bereits im Jahr 1019 genannt, damals war Bardo von Sichelnstein nach Kaufungen unterwegs, als er an der Grenze seines Besitzes eine Kapelle der heiligen Anna, sowie ein Wirtshaus erbauen ließ. Alle zwei Jahre wurden Wallfahrten dorthin unternommen, 1306 wurden dort durch Landgraf Heinrich von Hessen und Herzog Albrecht von Braunschweig einige Häuser errichtet. Das so entstandene Dorf erhielt den Namen Nyste (neue Stätte). Während des 13. Jahrhunderts ist eine adlige Familie aus Nieste belegt, so werden 1290 die Brüder Engelfried und Heimbert, sowie Hermann und Conrad von Nyste genannt.
Niestetal Entstanden 1972 durch den Zusammenschluss von Heiligenrode und Sandershausen. Heiligenrode: 1123 Helingenrodh [Original], 1126 Helegenrod, 1387 Heilgenrode. Sandershausen: 1167 Sandrateshusen [Original], 1181 Sandaradeshusun, 1189–1228 Sanderachteshusen, 1271 Sandershusen. Bestimmungswort des Ortsname Heiligenrode zu althochdeutsch heilac ‘heilig, geweiht’. Das Adjektivisch bezieht sich auf das Kloster Kaufungen, das die Rodung in diesem Gebiet vorgenommen hat; Grundwort -rod(e). Ortsname Sandershausen zum Personennamen Sandarat +-hausen. Der Flussname Nieste (1340 Nyeste; vgl. die Nüst, Landkreis Fulda, 980 in Niusta) wohl zu indogermanisch *sneu> *neu ‘sich schnell bewegen, drehen’ mit -(s)t-Suffix. Zur Produktivität des Grundwort -tal vgl. Fuldatal.
Nievenheim, 796 Niunheim, 816 Niuenem, 817 Niunhem. Germanisch Niban haim, Wohnung des Nibo.
Nievern. Nievern wurde erstmals im Jahr 1275 n. Chr. erwähnt, obwohl eine Besiedelung seit etwa 900 vermutet wird.
Nimritz Nimritz wurde im Dezember 1074 erstmals urkundlich erwähnt.
Im 13. Jahrhundert wurde ein Ministerialengeschlecht von Nimritz erwähnt.
Nimsreuland Im Rahmen der Gründung der Abtei Prüm durch Pippin den Jüngeren kam der Hof Reuland als Geschenk zum Kloster. Vor 1370 hat der abteiliche Hof in Schönecken und in Folge die Herren von Schönecken Rechte in (Nims)Reuland – erstmals als Ort erwähnt wurde Nimsreuland als Ruland im Jahr 1268. Der Name Ruland verschwindet um 1700. Aus ihm wird der Ortsname Reuland. Um 1900 wurde die Gemeinde in Nimsreuland umbenannt, um sie besser vom nahegelegenen belgischen Ort Burg-Reuland unterscheiden zu können.
Nindorf (Dithmarschen) Der Ortsname erinnert daran, dass die alte Siedlung in den Kämpfen zwischen Wenden und Holstein völlig zerstört und dann um das Jahr 1000 genau in der Mitte seiner Feldmark planmäßig als Angerdorf neu angelegt wurde.
Nister. Im 1270 wurde Nister erstmals urkundlich erwähnt.
Nisterau Pfuhl wurde erstmals um 1300 urkundlich erwähnt, Bach ist erstmals 1416 genannt.
Nister, 1066 Nistera, 1176 Nestere,
Nister-Möhrendorf Nister bedeutet strömendes Wasser Im Westerwald begegnet man dem Namen „Nister“ allein und in Wortverbindungen häufig. Beispiele dafür sind die Orte Nister (Verbandsgemeinde Hachenburg), Nisterberg (Verbandsgemeinde Daaden) und Nister-Möhrendorf (Verbandsgemeinde Rennerod).
Nistertal Die erste urkundliche Erwähnung von Büdingen stammt aus dem Jahre 1274. Erbach wurde 1353 erstmals genannt.
Nittel, Nittel wurde unter dem Namen Nitele erstmals im Jahr 1000 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Ludolf erwähnt.
Köllig wurde erstmals 1030 als Coeltiche erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung der heutigen Gemeinde Rehlingen erfolgte Mitte des 12. Jahrhunderts.
Nittenau Burgen Stefling und Hof am Regen sowie Burgruine Stockenfels. 1007 Nittenoˇua [Original], 1269 Nitenawe, 1305 Nitenaw; Nittenau (1635). Für der Ortsname ist eine althochdeutsch Ausgangsform *Nit(t)in-ouwa anzusetzen, bei welcher der althochdeutsch Personennamen Nit(t)o im Genitiv-Singular flektiert auf -in an das Grundwort althochdeutsch ouwa ‘Insel; Au’ (> mittelhochdeutsch ouwe > frühneuhochdeutsch au(e), -au) gefügt wird, sodass man als ursprünglich Bedeutung des Ortsnamens ‘Au(-Siedlung), die nach einer Person namens Nit(t)o benannt ist’ erschließen kann. So Nittendorf, Reg.-Bez. Oberpfalz.
Nittendorf 1278 predium ... in Nittendorf, 1338 der Platfuez von Nittendorf. Als älteste Erwähnung von Nittendorf wird mitunter ein um 883/87 (Kopie 2. Hälfte 10. Jahrhundert) belegtes Nifindorf angesetzt (Schreibung sicher!). Die Umstände der betreffenden Schenkung deuten jedoch nicht auf den Raum Nittendorf hin. Da die mundartlich Vertretung durch Kurzvokal + Fortiskonsonant zudem auf geminiertes mittelhochdeutsch Nitte n(wie in den allerdings nicht mehr zwingenden Belegen) schließen lässt, müsste man schon von doppelter Verschreibung Nifin für *Nittin ausgehen. Der frühe Beleg wird deshalb wohl nicht hierher gehören; möglicherweise liegt das gleiche Bestimmungswort vor wie bei Neufnach (Reg.-Bez. Schwaben) < 12. Jahrhundert Nifenaha. Der erste sichere Beleg für Nittendorf zeigt bereits die heutige amtliche Schreibung. Demnach wurde das Grundwort -dorf mit einer schon althochdeutsch bezeugten expressiven Kurzform Nitto (zu *n ̄ıþa-) komponiert.
Nitz, 1110 Niteske, ist an der Nette, bespült Nitz.‘
Nivelstein, (Merkstein) 1117 Niuelstein.
Nochern, Die erste Nennung als Nochere erfolgte im Jahr 893 im Prümer Urbar. 1138 Nochara, 1222 Nockere, Nochere, Nogckere, Nocgere.
Nöbdenitz In Nöbdenitz gab es im Mittelalter eine Wasserburg. Die Herren von Nöbdenitz wurden 1143 erstmals urkundlich erwähnt. 1198 war Gerhard von Nöbdenitz Reichsministerialer.
Nöda Im Jahre 1308 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Kirchenbuch von "Sankt Severi" in Erfurt. Um das Jahr 1500 wurde die heute evangelische Sankt-Marien-Kirche im spätgotischen Stil erbaut.
Nohn, (Koblenz) 958 Nohon.
Nohn, (Sa) 1100 Nohon.
Noer Der Ortsname ist erstmals 1479 schriftlich dokumentiert. Es finden sich die Formen tor Noer und tor Nore. Der Name beschreibt eventuell einen Abhang oder eine Steilküste (vgl. westfälisch Nörre). Möglich ist auch eine Deutung zu nord, nor für ein Noor.
Nordbögge, (Arn) mitten 1200 Northuson.
Nordborchen, mitten 1200 Nortburgnon.
Norddöllen, (Visbek) 1000 Duliun.
Nordenscheid, (Velbert) 1 halte 1100 Noddonscetha.
Nordgau, (nördlicher Teil des Elsass)
Nordhorn, (Osnabrück) 1000 Norhthornon, 1092-1105 Northornon.
Nordick, (Herbern) 1000 Norduuik. Germanisch morpa-, Nord, +wika Tochtersiedlung.
Nordkirchen, (München) mitten 1200 Northkirken, Northkiriken, Nordkikiken.
Nordlünen, (Altlünen) 1000 Nordliunon, North liunon.
Nordwald, (Arn) 1000 Northuualde. Germanisch norpa-, Nord, + walpu, Wald.
Norheim, (Koblenz) 962 Narheim.
Nördlingen Um das Jahr 85 n. Chr. – das Ries war zu diesem Zeitpunkt Teil der ihm den Namen gebenden Provinz Raetia und damit Teil des Römischen Reichs – entstand im Süden der heutigen Stadt ein römisches Kastell mit Siedlung (vicus), das in den Jahren 259/260 bei der Eroberung des heutigen Süddeutschlands durch die Alamannen unterging. Der Name dieser Siedlung lautete wahrscheinlich Septemiacum. Dieser lateinische Ortsname ist durch die Peutingertafel (Tabula Peutingeriana) für die Gegend von Nördlingen zuverlässig überliefert, kann aber bisher nicht sicher der römischen Siedlung im heutigen Nördlingen zugeordnet werden. Ein römischer Gutshof (Villa rustica) wurde im Stadtteil Holheim ausgegraben und kann besichtigt werden. Das römische Nördlingen ist bislang kaum erforscht.
„Nordilinga“ wurde im Jahr 898 zum ersten Mal urkundlich als karolingischer Königshof erwähnt. Unter der Herrschaft des Bischofs von Regensburg wuchs Nördlingen zum Markt heran.
1215 erhielt Nördlingen von König Friedrich II. Stadtrechte und wurde Reichsstadt. In jenem Jahr wurde die erste Stadtmauer errichtet, deren Grundriss bis heute sichtbar ist. 1219 wurde die Nördlinger Pfingstmesse das erste Mal urkundlich erwähnt.
Nörten-Hardenberg. Die erstmals 1101 erwähnte Burg Hardenberg wurde von den Mainzer Kurfürsten erbaut. Ihre Ministerialen (oder Burgmänner) waren die Herren von Rosdorf, die 1287 erklärt wurden, gefolgt von den Herren von Thüdinghausen (bei Moringen), die den Namen Ritter von Hardenberg annahmen. (Sie sind nicht zu verwechseln mit einem westfälischen Adelsgeschlecht der Burg Hardenberg bei Velbert, das 1450 ausgestorben ist.)
Nörtershausen Die erste urkundliche Erwähnung von Nörtershausen erfolgte am 20. April 1324. Katharina von Brodenheim, Witwe des Ritters Heinrich zu Ehrenberg, stiftete ein Haus und stellte die Kapelle zu Nörtershausen wieder her.
Nörvenich, 1028 Nouenich, 1094 Noruenig, 1109 Noruennich. m Altertum hieß der Ort Norboniacum, wie z. B. Jülich = Juliacum oder Zülpich = Tolbiacum. Die Endung -iacum oder -acum tritt in deutschen Ortsnamen fast immer zu nichtgermanischen Personennamen. Sie bezeichnet Besitz oder Eigentum. Der Name Norboniacum (Nörvenich) bedeutet demnach Eigenbesitz oder Zugehörigkeit oder Heim des Noribo oder Norbod. Norbod ist ein keltischer Name. Die Änderung des Namens muss im 9. oder 10. Jahrhunderts erfolgt sein. Urkundlich erscheint der Name Noruenich erstmals im Jahr 1028. Immer wieder gab es andere Schreibweisen. Seit dem 16. Jahrhundert ist Nörvenich die amtliche Schreibweise.
Nohen. Die Anfänge Nohens lassen sich auf eine Zeit zurückführen, in der der Standort verkehrsgünstig gelegen war, da er an einer der wenigen Furten im Obertal der Nahe lag. Als Hinweis auf die geographische Bedeutung Nohens in jenen frühen Tagen muss man nur beachten, dass es damals der einzige Ort an der Nahe war, der nach dem Fluss benannt wurde (die Namen „Nohen“ und „Nahe“ haben ein gemeinsames Erbe). Hier kreuzte eine der ältesten Nord-Süd-Handelsstraßen die Nahe. Diese Bronzestraße von der Glan über Nohen bis zur Mosel wurde in der Römerzeit zu einer Kreuzung zwischen den Straßen Mainz-Trier und Mainz-Metz ausgebaut.
Nohfelden (11. Jahrhundert apud Novallis suae dicionis castrum), 1286 Navelden, Navildin [Original], 1333 Nafelden, 1370 Nouelden. Der in Klammern gesetzte Beleg Novallis, ein Besitz der Verduner Kirche, wird mit der Burg Nohfels bei Nohfelden identifiziert (Haubrichs 2003, S. 321). Eine durch den Umlaut von a zu e vor i weiterentwickelte Variante Novelis, Novellis aus romanisch novalias ‘Neuland’ führt zur rezenten Form Nohfels. Nohfelden ist die seit 1286 erscheinende Nachfolgesiedlung von Novallis/Nohfels. Der Name Nohfelden bietet zwei Deutungsmöglichkeiten: Er kann volksetymologisch aus Novelis entstanden sein; er kann aber auch zu verstehen sein als ‘bei den Feldern an der Nahe’. Trifft Letzteres zu, ist das stark flektierte Neutrum Althochdeutsch feld, mittelhochdeutsch velt das Grundwort des zusammengesetzten Siedlungsname. Es hat die Form des Dativ Plural der a- Stämme (mit Abschwächung des Endsilbenvokals). Im Unterschied zu der Neuhochdeutsch Entsprechung (Feldern) ist dieser alte Plural nicht mit dem als Pluralkennzeichen aufgefassten alten Stammauslaut -er der ehemaligen germanisch -iz-/-az- Stämme gebildet. Seit dem 13. Jahrhundert wird -er zunehmend als Pluralmarkierung auch das Neutrum a- Stämme verwendet; bei feld setzt sich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert der -er-Plural durch. Im Namen Nohfelden ist jedoch die ursprüngliche Pluralform erhalten. Bestimmungswort ist der vordeutsche Flussname Nahe, der in der heutigen Form des Siedlungsname die mundartliche Entwicklung von a ̄ zu o ̄ zeigt. Die Nahe ist ein linker Nebenfluss des Rheins; sie entspringt bei Nohfelden-Selbach und mündet bei Bingen. Ihr Name ist, nicht zuletzt durch die zahlreichen urkundlich Erwähnungen des Nahegaus, seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. kontinuierlich überliefert (lateinisch Nava). Die Namen des Donaunebenflusses Nau und der litauischen Flüsse Navà und Nóva sind onomastische Entsprechungen des Flussname Nahe; weitere Parallelen gibt es in den französisch Departements Pas-de-Calais und Meuse, in den spanischen Provinzen Burgos und Asturien, in Wales, in Vorarlberg, in Tirol und im Wallis. Die Namen werden auf einen alteuropäischen Flussnamen *na ̄ua ̄zurückgeführt, der zu einer indogermanischen Wurzel *na ̄u (d.h. *nah2u-) ‘Schiff, Gefäß (Trog), Tal, Rinne, Fluss’ gestellt wird. Etym. scheint *na ̄ua ̄an vedische, griechisch, keltisch Bezeichnungen für Schiff und Bo Ortsteil anzuschließen (aus indogermanisch *náh2-u feminin. Unter folgenden Voraussetzungen ist ein solcher Zusammenhang vorstellbar: a) es gab einen (in den Einzelheiten noch zu klärenden) Bedeutungsübergang von ‘Schiff ’ zu ‘Fluss’; b) *náh2-u hatte eine vorindogermanische Bedeutung ‘Aushöhlung, Vertiefung’, welche sich dann semantisch differenzierte in ‘Schiff ’ (ausgehöhlter Baumstamm, Einbaum?) einerseits und ‘Flussbett, Fluss’ andererseits. Mit dem Flussname Nahe gebildet ist der Name von Nohen, Landkreis Birkenfeld, um 1307–1354 de Altennae, 14. Jahrhundert Naa.
Nohn Die Bezeichnung Nohn soll auf das lateinische ad nonum lapidem zurückgehen – Am neunten Meilenstein. Dies könnte die Ortslage in einen Bezug zur rund 20 Kilometer östlich gelegenen Römerstraße Trier–Köln setzen, wobei die genaue Zuordnung nicht bekannt ist. Erste Erwähnung findet die Gemeinde als Standort einer Kapelle um das Jahr 970, wobei die diesbezügliche Urkunde einer Schenkung als gefälscht gilt. Eine gesicherte Erwähnung findet sich in einer Urkunde des Erzbischofs Herbert von Köln vom 3. Mai 1019, in welcher die Überlassung eines dem Orte Nohne nahen Hofes an die Abteikirche Deutz belegt wird.
Nohra (Weimarer Land) Erstmals wurde Nohra in einer Urkunde vom 30. November 1217 genannt. Eine Inschrift am Turmsockel der Kirche zeugt vom Kirchenumbau 1392.
Nomborn Nomborn wurde im Jahre 1289 als Numburne erstmals urkundlich erwähnt.
Nonnenhorn Im Jahre 810 soll Graf Adalbert von Rätien in Seenot die Gründung eines Frauenklosters in Nonnenhorn gelobt haben. Mönche brachten 875 die Weinrebe und pflanzten sie an. Im Jahre 910 erstmals urkundlich erwähnt. Angeblich flohen 926 die dort ansässigen Klosterfrauen (Nonnen) vor den Ungarn. 1591 wurde Deuel’s Weintorkel (Kelter) in der Conrad-Forster-Straße erbaut.
Nonnweiler Seit 1836 Ausgrabung von zwei keltischen Fürstengräbern in Schwarzenbach, außerdem Spuren keltisch Eisenverarbeitung. Wallfahrtsort im Mittelalter.1974 wird aus den Orten Bierfeld, Braunshausen, Kastel, Nonnweiler, Otzenhausen, Primstal, Schwarzenbach und Sitzerath eine Gemeinte gebildet. Um 1220 Nonnewilre, 1330 Nunwilre, 1367 Nonnwilre. Grundwort ist -weiler (althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler ‘Gehöft, kleinere Siedlung’), das wie die französisch Entsprechung -viller(s) auf das lateinisch beziehungsweise romanisch Appellativum villare zurückzuführen ist. Villare ist seit dem 7. Jahrhundert als Grundwort von Siedlungsname nachweisbar. Als Bestimmungswort ist mit guten Gründen mittelhochdeutsch nunne, althochdeutsch nunna anzusetzen, da besitzgeschichtliche Argumente zu einer Deutung des Namens als ‘Weiler der Nonnen’ führen: Im 9. Jahrhundert wurde die Grundherrschaft Nonnweiler durch die Frauenabtei Pfalzel bei Trier erworben. Auch der häufige Erhalt des Mittelsilbenvokals in der Belegreihe (z. B. 1369 Nunewilre, Nunnewilre) spricht für diese Deutung, denn er kann durch die mehrfach gedeckte Endung des Genitiv Plural der n-Deklination (*Nunno ̄no-) erklärt werden. Jedoch ist auch der Ansatz des Personennamen Nunno nicht grundsätzlich auszuschließen. Die zuerst 1367 im Ortsnamen belegte o-haltige Form des Siedlungsname ist, parallel zu der Entwicklung beim Appellativum, das Ergebnis der mitteldeutschen Senkung von u zu o vor Nasal. So Nonnenweiler, Ortsteil von Schwanau, Ortenaukreis: 845 Nunnenwilre.
Norath. Noraths Name kommt vom alten Wort rod, vom gleichen Stamm wie das deutsche Verb roden, was „licht (Wald, Bäume)“ bedeutet. Als frühe Siedler begannen, in den Hunsrück zu ziehen, um neues Land zum Wohnen und Ackerbau zu finden, ließen sie sich zunächst an dem Ort nieder, der heute als Hungenroth bekannt ist, etwa 10 km westlich von Sankt Goar auf den Hunsrückhöhen. Doch schon nach wenigen Jahren war den Siedlern klar geworden, dass der Boden dort zu unfruchtbar und sumpfig war. Selbst harte Arbeit brachte nie Ernten, die gut genug waren, um die Siedler zu ernähren. Dies führte dazu, dass sie ihr neues Zuhause Hungerrodung nannten. Eine weitere Lichtung nur 3 km östlich versprach jedoch größere landwirtschaftliche Erträge. Dies wurde als Neurodung („Neue Lichtung“) bekannt. Im Laufe der Zeit änderte sich die Aussprache zu „Norath“.
Nord-. Althochdeutsch nord, mittelhochdeutsch nort und die erweiterten Formen althochdeutsch nordan / nordar, mittelhochdeutsch / mittelniederdeutsch norden / norder stellen attributive Adverbien zur ON-Unterscheidung dar in der Bedeutung ‘im / von Norden, nordwärts’ und begegnen in heutigen Ortsnamen (Nordhausen, Nordenham, Landkreis Wesermarsch, Norderstedt, Kreis Segeberg). Entsprechendes gilt für die Bildungen mit Süd-,West-,Ost-. Diese vier unterscheidenden Zusätze wurden bereits sehr früh in fränkische Zeit systematisch zur Orientierung eingesetzt (-heim).
Norddeich (Dithmarschen) Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Wesselburen aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Norddeich. Damals hatte Norddeich 474 Einwohner.
Norddorf auf Amrum Süddorf wurde erstmals 1464 urkundlich erwähnt und gilt damit zusammen mit Norddorf als ältestes Inseldorf. Die Wortbedeutung des Inselnamens Amrum eitet sich möglicherweise von „Am Rem“ ab, das soviel bedeutet wie sandiger Rand. Dies bezieht sich morphologisch auf den der Insel Amrum im Westen vorgelagerten Kniepsand. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Insel ihren Namen von den einst hier siedelnden Ambronen hat. 1231 wird die Insel als „Ambrum“ im sogenannten Erdbuch Waldemars II. erstmals urkundlich erwähnt.
Norden Norden gilt als die älteste Stadt Ostfrieslands. Es existierten dort das Benediktinerkloster Marienthal (spätes 12. Jahrhundert) und das Langhaus der Ludgerikirche (frühes 13. Jahrhundert). 1535 „Instituta Nordana“ als Grundlage für eine Stadtverfassung. Altes Rathaus, Seehundstation Norddeich. 1124 Nertin [Kopie 14. Jahrhundert], 1220 de Nordia ... abbatibus [Kopie 13. Jahrhundert], 1269 in Norda; Norden (1415). Entgegen anderen Auffassungen ist ein Beleg Nordhunnwig nicht hierher, sondern eher zur Norwich zu stellen, sodass im Ortsnamen keine frühe Kürzung aus einem -wik-Namen vorliegt. Grundlage des Ortsnamens ist altsächsisch norD, altfriesisch north ‘Norden’, das mehrfach im Dativ Singular steht. Dabei ist die Schreibung des Erstbelegs, der einer nur abschriftlich erhaltenen Papsturkunde entstammt, als fehlerhaft zu bewerten. Der Name der den Ort umgebenden Landschaft (zu 787 Nordedi [Kopie 10. Jahrhundert], um 860 in pago Nordwidu [Kopie 11./12. Jahrhundert], 885 Nordmanni cum Frisonibus in loco, qui vocatur Norditi, ... superantur [Kopie 11. Jahrhundert]) ist mit dem gleichen Element gebildet und stellt entweder eine Ableitung mit dem Suffix -ithi dar oder ein Kompositum mit altsächsisch widu- mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’.
Nordendorf Der Ortsname Nordendorf ist fränkischen Ursprungs. Der heutige Name ist 1213 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Nordenham Junge Siedlungsentstehung aus der Gemeinte Atens heraus. Der Kaufmann Wilhelm Müller ließ auf den Atenser Mittelsänden einen Schiffsanleger, den so genannten Ochsenpier, errichten, über den der Norddeutsche Lloyd Vieh nach England transportierte. Der Anleger wurde im Lauf der Zeit erweitert, 1908 Stadtrecht, 1955 selbständige Stadt. 1745 Gut Nordenhamm, 1890 Nordenham. Ursprünglich Flurname, bestehend aus adjektivisch Nord(en)‘nach Norden liegend’ + norddeutsch -ham(me), zu mittelniederdeutsch ham ‘abgeteiltes, umgrenztes, umfriedetes Stück Weide-, Wiesenland; dann überhaupt Wiese, Marschland’, hamme auch ‘das gemeine Wiesenland’, norddeutsch Hamm ‘eine Wiese oder ein Stück Grün oder Weide-Land, welches nicht, wie ein Kamp, mit Wällen, sondern mit Gräben abgegrenzt und eingefriedigt ist’.
Norderfriedrichskoog Der Koog wurde im Jahr 1696 unter dem Geheimen Ratspräsidenten Magnus von Wedderkop eingedeicht und nach Friedrich IV., dem damaligen König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein benannt.
Norderney Die Ostfriesischen Inseln wurden zuerst in Werken des griechischen Geographen Strabon im Jahr 12 vor Christus und von Plinius dem Älteren in der Naturalis historia um 79 n. Chr. erwähnt, jedoch bis auf Borkum (Burchana) nicht namentlich bezeichnet. Etwa um 800 waren die Inseln Bant, Borkum, Juist, Buise, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge dem Festland vorgelagert. Durch die schwere Allerheiligenflut am 1. November 1170 brach die Insel Bant auseinander. Die Insel Buise lag westlich der heutigen Position Norderneys und wurde durch die Zweite Marcellusflut vom 15. bis zum 17. Januar 1362 in zwei Teile gerissen. Der dabei entstandene östliche Teil der Insel erhielt den Namen Oesterende. Die Inseln Bant und Buise nahmen durch Sedimentabtragung und Überflutung an Größe ab und versanken nach der Petriflut vom 22. Februar 1651 endgültig in der Nordsee. Die erste namentliche Erwähnung der Insel Norderney findet sich in einer Lehnsurkunde für Herzog Albrecht von Bayern vom 11. September 1398, in der die Inseln Burse und Oesterende verzeichnet sind.
Norderstedt 1970 durch Zusammenlegung der Gemeinte Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide gegründet, erste urkundlich Erwähnung der Orte: Friedrichsgabe 1822, Garstedt 1370, Glashütte 1896, Harksheide 1374; 1970 Norderstedt [Original]. Der Ortsname beschreibt die geografische Lage der zusammengelegten Gemeinden n Hamburgs. Außerdem war Norderstedt bereits eine Projektbezeichnung für eines Zuzugs und Wohnbaugebiet für Flüchtlinge aus Ostdeutschland, das von mehreren umliegenden Gemeinten getragen wurde.
Norderwöhrden Der Name Norderwöhrden entstand, nachdem die Dithmarscher 1559 in der Letzten Fehde ihre Unabhängigkeit verloren hatten, die Bauernrepublik Dithmarschen in einen Nord- und einen Südteil getrennt wurde. Das alte Kirchspiel Wöhrden lag auf der Grenze, so dass der Wöhrdener Stadtkern mit Süderwöhrden in Süderdithmarschen lag, das Wöhrdener Hinterland als Norderwöhrden zu Norderdithmarschen kam.
Nordhackstedt Der Ort ist erstmals 1352 schriftlich dokumentiert. Der Name leitet sich von Siedlung des Hakki oder Hakkar ab, ein Beiname, der zu dänisch hak (≈Einschnitt) gehört.
Nordhalben Im Jahre 1154 wurde in einer Urkunde des Bischofs Eberhard II. von Bamberg erstmals eine Burg in „Northalden“ erwähnt. Der ursprüngliche Flurname bedeutet nördlicher Abhang. Die Burg war zwischen 1151 und 1154 auf dem heutigen Schlossberg entstanden. Um sie herum entstand der Ort Nordhalben.
Nordhastedt Nordhastedt wurde zuerst 1140 als Herstide erwähnt, 1168 in einer anderen Quelle. Im Jahre 1281 existierte das Kirchspiel Herstede. In einem Verzeichnis der Propstei Hamburg vom Jahr 1347 wurde die Kirche in Nordhastedt unter dem Namen Repherstede erwähnt.
Nordhausen Altthüringisches Dorf, seit 8. Jahrhundert Königspfalz, im 10. Jahrhundert unter Heinrich I. Königsburg erbaut, seitdem frühstädtische Entwicklung, 1180 imperatoris civitas, also seit 12. Jahrhundert bis 1802 freie Reichsstadt mit Dom; Spirituosenherstellung seit 16. Jahrhundert (Nordhäuser Doppelkorn). 927 Northusa, 965 und 1075 Northusun, 1105 Northuson, seit 12. Jahrhundert Nord-, Northusen, 1480 Northausen. Der Ortsname ist gebildet worden aus Nord-, Altsächsisch north, althochdeutsch nord, mittelhochdeutsch nort ‘Norden’, und -hausen, althochdeutsch, mittelhochdeutsch hu ̄s‘Haus’,wobei-husun/-hausen einen erstarrten Dativ Plural ‘bei/zu den Häusern’ zeigt, also ursprünglich Name für eine nordwärts gelegene Ansiedlung. So Nordhausen, Ortsteil von Ostercappeln. Landkreis Osnabrück; Nordhausen, Ortsteil von Nordheim, Landkreis Heilbronn, sowie Ortsteil von Unterschneidheim, Ostalbkreis, Sundhausen, Ortsteil von Nordhausen sowie von Gotha, Gemeinte im Unstrut Hainich-Kreis, Osthausen im Ilmkreis; mehrere Ortsteile und Gemeinte Westhausen in Deutschland.
Nordheim (Württemberg) Nordheim bildet zusammen mit der Stadt Lauffen am Neckar und der Gemeinde Neckarwestheim die Verwaltungsgemeinde der Stadt Lauffen am Neckar. Wohl in der Zeit der fränkischen Staatskolonisation entstanden, vor 1380 an Württemberg, bis 1807 zum Amt gehörig, bis 1938 zum Oberamt Brackenheim. Weinbau, Altes und Neues Rathaus, Glockenstupferbrunnen, Alte Kelter. Um 820 Nordheim. Namen des Typs Nord-, Süd-, West-, Ostheim sind Orientierungsnamen und werden auf planmäßig angelegte und benannte fiskalische Siedlungen zurückgeführt. So Markt Nordheim, Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim; Nordheim v.d. Röhn, Landkreis Rhön-Grabfeld,
Nordheim am Main Erstmals urkundlich genannt wurde Nordheim am Main als „Northeim“ in einem Diplom von König Konrad I. Am 21. April 918 bestätigte er die Schenkung mehrerer Weinberge in Düllstadt, Stadelschwarzach und Wiesentheid an das Kloster Münsterschwarzach. Zwei Weinberge waren in Nordheim an die Abtei gekommen. Die eigentliche Schenkung hatte der Schwarzacher Kommendatarabt Dracholf vorgenommen. Die ältere Literatur geht allerdings davon aus, dass sie bereits 816 oder 892 zu Münsterschwarzach gekommen waren.
Nordheim vor der Rhön Die fränkische Siedlung wurde um 525 gegründet und gelangte im Jahr 1000 an das Hochstift Würzburg.
Nordhofen. Im Jahr 1259 wurde Nordhofen erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1357 verlieh Kaiser Karl IV. dem Grafen Wilhelm von Wied das Recht, Nordhofen zur Stadt auszubauen. Er erhielt das Recht, „das Dorf und seinen Grundriss mit Wassergräben, Mauern, Türmen, Erkern, Toren und anderen Dingen, wie er kann und möchte, mit Steinen zu bauen, zusammenzusetzen, anzulegen und zu einer ummauerten Stadt zu machen.“ , ohne dass irgendjemand es behindert oder dagegen spricht“. Da die natürlichen Voraussetzungen für einen Stadtstandort fehlten, konnte die Stadt Nordhofen nicht richtig entwickelt werden. So übertrug Kaiser Ferdinand III. 1653 auf Wunsch des damaligen Grafen Friedrich von Wied die Stadtrechte von Nordhofen an den günstigeren Standort der neuen Siedlung Neuwied.
Nordholz. Gemeinte im Landkreis Cuxhaven. Um 1550 bilden Deichsende und Nordholz Bischöfliches Gericht Deichsende, 1672 adeliges Gericht aus dem Besitz des Deichbauunternehmers Bulders und Erben, 1967 freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinte Deichsende, Nordholz und Wursterheide, 1969 und 1974 Beitritt von Wanhöden und Spieka. Bildung mit dem Grundwort-holz und dem Bestimmungswort mittelniederdeutsch nort, Neuhochdeutsch -Nord in unflektierter Form. Nordholz bildet die n Fortsetzung des Ortes Deichsende am Geestrücken der Hohen Lieth. So Nordholz in den Landkreis Schaumburg und Nienburg (Weser).
Nordhorn Jungsteinzeitliche Funde, kontinuierliche Besiedlung bis zur Ersterwähnung um 900, der Ort wurde an heutiger Stelle neu gegründet, die ursprünglich Siedlung, heute Altendorf, befindet sich circa 2 km nö des Ortskerns; 1379 erhielt der Ort die Stadtrechte durch Graf Bernd I. von Bentheim, seit dem 14. Jahrhundert ist eine gräfliche Wasserburg nachweisbar; Nordhorn war wichtiger Handelsknotenpunkt zwischen Skandinavien und Mittel und Westeuropa, von Bedeutung war die Schifffahrt auf der Vechte. 890 in Norhthornon, 10. Jahrhundert Norhthornon, 1184 Northorne, 1255 in parrochia Northorne. Der Ortsname setzt sich aus dem Bestimmungswort -Nord. Zu altsächsisch north ‘Norden’ und dem Grundwort -horn zu altsächsisch horn, mittelniederdeutsch ho ̄rn(e) ‘spitz zulaufendes, keilförmiges Landstück’ zusammen; in Flurnamen bezeichnet das Grundwort auch ‘Winkel, Ecke, Biegung’ oder ‘Vorsprung des Feldes in den Wald oder des Landes ins Wasser; Halbinsel’. Somit bedeutet der Ortsname ‘Siedlung am nördlichsten Horn oder des Horns’, was möglicherweise auf die Lage der Siedlung in einer Biegung der Vechte bezogen ist.
Nordhümmling. Samt Gemeinte im Landkreis Emsland. 1280 Humeling, 1297 uppen Homelingen, 1350–1361 up den Homelingen. Der Name der Gemeinte leitet sich vom Namen des Hügellandes Hümmling, einer Geestlandschaft, ab, in deren Nordteil der Ort. liegt. Der Name des Hügellandes kann mit niederländisch mundartlich hummel ‘grober Kies’ verbunden werden, vgl. norwegisch humul ‘kleiner, runder Stein’ in Verbindung mit dem Suffix -ing(en), was in niedersächsischen Ortsname die Funktion einer kollektiven Stellenbezeichnung ausübt und welches für die Umlautung des Stammvokals verantwortlich ist. Der Ortsname bezieht sich somit auf den kiesigen Boden des Höhenrückens.
Nordkirchen 1. Hälfte 18. Jahrhundert Bau des barocken Wasserschlosses („Westfälisches Versailles“, größtes Wasserschloss Westfalens) u.a. durch J. C. Schlaun. 1022–1032 de Northkirken, 1183 Warmundus de Northkerken, 1221 Nortkerken. Bildung mit dem Grundwort-kirchen, zunächst in norddeutsch Form auf dem appellativischen altsächsisch kerika, kirica, mittelniederdeutsch kerke ‘Kirche, (christliches) Gotteshaus’ basieren. Bestimmungswort ist das orientierende altsächsisch north, mittelniederdeutsch no ̄rt ‘Norden’, Nord-. Nordkirchen ist also gegenüber Südkirchen der nördlich(er) gelegene Kirchort. Der heutige Ortsname ist, wie auch der erste Beleg, eine Bildung im Dativ Singular mit lokativisch Funktion. Der Kirchort wurde um den Amtshof Ihtari der Abtei Werden gegründet (gleichnamig ein Waldgebiet mit weiteren, so benannten Höfen).
Nördlingen. 9. Jahrhundert karolingischer Königshof, 1215 Freie Reichsstadt, Sehenswerte mittelalter Innenstadt. Um 750–802 (Kopie Mitte 12. Jahrhundert) Nordilingin, 898 Nordilinga, ad Nordilingun, Nordelingin, Nordling, 983–993 (Kopie 11. Jahrhundert) Nordilinga, vor 1014 Nordelingen, um 1150 Nordlingen, 1153 Nordelingen, 1257 Noe rdelingen, 1275 Noe rdlingen, 1420 Nördlingen, 1433 Nördlingen. Zu den frühesten Belegen passt als Deutung am besten der Personennamen Nordila (Feminin). Da es sich dabei aber um einen Frauennamen handelt, sollte man von dem erschlossenen Personennamen *Nordilo ausgehen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing(en) abgeleitet wird. Das -i nach der Silbe Nord hat den Umlaut bewirkt, der erst im Beleg von 1257 grafisch realisiert wird.
Nordrach Als Ortsname erscheint der Name in den mittelalterlichen Aufzeichnungen als Norderaha (1139), Norderahe (1209) und um 1373 als Norderache.
Das Wort Nordrach ist abgeleitet vom altdeutschen nord = Nord und aha = Bach und bedeutet dementsprechend „nördlicher Bach“, bezogen auf den Harmersbach als dem südlichen Gegenstück. Die gleiche Namenssituation kennzeichnet auch den Zusammenfluss der Ordnach (1111: Nordera) mit dem Seebach, dem Oberlauf der Wutach.
Nordsehl Nordsehl entstand zwischen 1203 und 1228 als erstes Hagenhufendorf im „Dülwald“ und wurde durch die Grafen von Roden-Wunstorf angelegt. Die urkundlichen Nennungen des Ortes reichen bis in das Jahr 1236 zurück. Graf Konrad von Limmer überließ dem Kloster Marienwerder eine Curie in Havelse und erhielt dafür zwei Zehnte in Norcele.
Nordstemmen Früh wird der Ort dem Bistum Hildesheim eingegliedert, 1523 als welfischer Besitz zum Amt Calenberg. (1100–1200) in Nortstemne, 1229 in Nordstempne, 1239 hermanno de Northstemne, 1421 to Nortstemmen. Der Ortsname ist nicht zu trennen von † Südstemmen, (1100–1200) in Suthstemne, und Burgstemmen, 2 km s von Nordstemmen, (996) ecclesia in Stemnun, 1022 (12. Jahrhundert) in Stemnon, in Stemne. Die Differenzierung in Nordund Burg-Stemmen trat erst relativ spät ein, auszugehen ist offenbar von einer Dativ-Plural-Form Stemnon. Die weitere Entwicklung zeigt zum Teil einen beim Zusammenstoß von -mund -n nicht seltenen Einschub eines Labials, meist -p-. Seit wird ein Zusammenhang mit deutschem Stamm gesucht, wobei zumeist an eine Bedeutung ‘Baumstamm, -stumpf, Stamm, Volk, Geschlecht’ gedacht wird, etwa als Dativ-Plural-Bildung zu altsächsisch stamn ‘Steven, Baumstumpf ’. Dieses kann jedoch wegen der noch sehr späten -mn-haltigen Belege und der Entwicklung eines Labials -p-, etwa 1258 Stempne, 1288 in Nortstempne, nicht überzeugen, weil stamn schon längst zu stam(m) geworden war und somit Stamun oder allenfalls Stemun zu erwarten wäre. Zur Deutung muss man den Ortsname Stemmern bei Wanzleben, Bördekreis, 1145 Stemmere, 1178 Stembre, 1183 Stemmere, ST, und den Stemmer bei Ottersleben, Ortsteil von Magdeburg, um 1370 Stemmer, hinzuziehen und kann dann von einer Ableitung *Stam-in-, vielleicht *Stam-ina ̄, ausgehen. Es wird weiter vorgeschlagen, von einer n-Bildung in Beziehungz uder gutbezeugten indogermanischWurzel*sta ̄-/*stə‘stehen, stellen, Stand’ auszugehen. Motiv für die Namengebung dürfte die erhöhte Lage gegenüber den feuchten und tiefer liegenden Partien gewesen sein, so dass *Stamin(a ̄) als ‘Stelle auf festem Grund’ verstanden werden kann. Das lässt sich besonders deutlich bei Stemmen, Landkreis Hannover, mit dem Stemmer Berg erkennen, an dessen Rand der Ort liegt. So Stemmen (1492 (Kopie) tho Steme), Ortsteil von Hespe, Landkreis Schaumburg; Stemmen (um 1320 (Kopie 16. Jahrhundert) Stemne, Stempne), Landkreis Rotenburg (Wümme); Stemmen, Landkreis Verden, und Stemmen (1244 Stemme), Region Hannover.
Nordstrand. Ursprünglich gehörte sie zur Insel Alt-Nordstrand, doch 1634 wurde bei der Burchardi-Flut ein Großteil davon weggespült. Ein zweiter Teil, der übrig geblieben ist, ist die heutige Insel Pellworm. Ab 1667 bauten mehrere Niederländer aus dem Westland, darunter Hugo Janszoon Goeijenbier (1617–1699) und sein Bruder Cornelius Janszoon Goeijenbier (1637–1680), Deiche am Nordstrand.
Nordstormarn. Amt im Kreis Stormarn mit zwölf amtsangehörigen Gemeinte. 1972 Gründung des Amtes aus den Ämtern Reinfeld-Land und Zarpen. 1972 Nordstormarn. Die im Zuge einer sehr späten Gründung erfolgende Benennung geht zurück auf eine mittelalter Gebietsbezeichnung in Holstein. Stormarn umfasste dabei weit mehr Gebietsfläche als der heutige Kreis. Stormarn gilt hierbei als Dativ Plural locativus zu altsächsisch stormwerun ‘Einwohner des Sturmlandes’.
Nordwalde Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1803 Fürstentum RheinaWolbeck, 1806 Großherzogtum Berg, 1813 preußisch. 1151Northwalde [Original], 1265 Nortwalde, 1265 Northwolde. Bildung mit dem Grundwort-wald zu altsächsisch wald, mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’ und dem Bestimmungswort altsächsisch north, mittelniederdeutsch no ̄rt‘ Norden’, Nord-. Ursprünglich liegt also ein Flurname vor, der dann auf die Siedlung übertragen worden ist. Der Bezugspunkt für die Himmelsrichtung Norden lässt sich nicht mehr ermitteln. Die im Dativ Singular mit lokativisch Funktion flektierte Bildung zeigt sich auch in der h. amtlichen Form. Die Variante -wold beruht auf Verdumpfung von -a zu -ov or -l plus Konsonant. Deutung: ‘beim Wald im Norden’. So Nordwald, Ortsteil von Lippetal, Kreis Soest.
Norken Im Jahr 1262 wurde Norken erstmals urkundlich erwahnt.
Nörten-Hardenberg. Flecken und Gemeinte im Kreis Northeim. Nörten: Lage an Leinetalstraße und Alter Uslarer Straße, 1055 Erwähnung des Leineübergangs, zwischen 800 und 1000 Burganlage, 1103 Gründung des Klosters Steina (Marienstein), Archidiakonat, 1287 Burg und 1303 Flecken im Besitz der Familie von Hardenberg, 1360 Stadt. Hardenberg: Um 1100 Burganlage auf steil abfallendem Bergsporn durch Erzbistum Mainz zur Kontrolle der Handelswege, 1408/09 Aufspaltung der Familie von Hardenberg führte zur Teilung der Burg in Vorder und Hinterhaus. Nörten: 1031 Norhtunon [Original], 1415 Noerthen [Original]; Hardenberg: um 1229 Hermannum de Hardenberch [Original]. Nörten: Bildung mit dem Grundwort altsächsisch -tu ̄n ‘Zaun, Einhegung, von einer Einhegung umschlossenes Gebiet’, im Erstbeleg im Dativ Plural, und altsächsisch nor ‘Norden, nordwärts gelegen’ als Bestimmungswort in unflektierter Form. Das 4 km s gelegene Bovenden (949 Bobbenzunon) stellt offenbar den Bezugspunkt für die Ben. des Ortes nach seiner nördlichen Lage dar. Hardenberg: Bildung mit dem Grundwort-berg und dem mittelniederdeutschen Appellativum hart ‘hart, fest, kräftig’ in flektierter Form. Da das Grundwort -berg in Ortsname öfter synonym für -burg steht, liegt möglicherweise ein ursprünglich Burgname vor und hart bezieht sich eher auf eine trutzige, schwer einzunehmende Burg als auf harten Bergboden.
Northeim Lage an Kreuzung zweier Verkehrsstraßen an Rhumebrücke, 11. Jahrhundert Stammsitz der Northeimer Grafen, 1117 Umwandlung eines Chorherrenstifts in das Benediktinerkloster Sankt Blasii, 1144 welfischer Besitz, 1252 Stadtrecht, 1384–1554 Hansestadt. 780–802 Northeim (Kopie12. Jahrhundert). Bildung mit dem Grundwort -heim und altsächsisch nor ‘Norden, nordwärts gelegen’ als Bestimmungswort in unflektierter Form. Der Bezugspunkt für die Ben. ist der s gelegene Ort Sudheim. So Nordheim u.a. in den Landkreis Heilbronn; Bergstraße; Schmalkalden-Meiningen; Rhön-Grabfeld, Kitzingen, Donau-Ries.
Nortmoor. Im Jahr 1439 wird das heutige Thedinga oder Uppingaburg als Bawinghesburg erwähnt. Sein Besitzer hieß wahrscheinlich Ubbo Hebben.
Nortorf (Nortorfer Land) Um 1190 in Northorpe [Original], 1317 de Nortdorpe; Nortorff (1559). Nortorf ist ein für sich sprechender Name, in dem er ‘nördliches Dorf’ meint, vom mittelniederdeutsch dorp, hochdeutsch -dorf abstammend. SO Nordorf, Ortssteil der Gemeinde Esens, Landkreis Wittmund, NI; Norddorf, Kreis Nordfriesland,
Nortorf (Wilstermarsch) Nortorf wurde bereits im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Eine erste Kapelle soll bereits unter Bischof Ansgar gegründet worden sein, vermutlich jedoch erst unter Heinrich dem Löwen. Angeblich besaß die Kirche Reliquien des namensgebenden Heiligen Martin von Tours, deren Diebstahl und Wiederauffindung in der Visio Godeschalci geschildert wird.
Nortrup Nortrup wurde erstmals im Jahr 1169 als „Norttorpe“ urkundlich erwähnt.
Nörvenich, (Aa) 1028 Noruenich, 1094 Noruenig.
Nossen Wallburg am Rande des altslawischen Siedlungsgebietes (Gau Daleminze = Lommatzscher Pflege), seit dem 12. Jahrhundert deutsche Burg mit Burgsiedlung in Nachbarschaft des Klosters Altzella, Städtchen im 13. Jahrhundert, 1664 Stadtrecht. 1198 de Nozin, Nozzin, 1224 Nozzin, 1263 Nuzzin, 1432 Nossin. Der Ortsname enthält das altsorbische Wort *nos ‘Nase’, hier auf die steil vorspringende Felszunge an der Freiberger Mulde übertragen. Einem Personennamen *Nos liegt nicht vor. Die -u-Formen beruhen auf der mundartlichen Hebung von -o zu -u-.
Nossentiner Hütte Nossentiner Hütte wurde 1751 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name rührt von der Existenz von Glashütten und Teeröfen zu dieser Zeit her.
Nostorf In einem Boizenburger Kirchenvisitationsprotokoll von 1444 und im Landesbederegister von 1453 heißt das Dorf Notstorp und behält diesen Namen auch in den folgenden Jahrhunderten bei. Die Wortbedeutung ist unbekannt.
Nothausen, (Köln) 1115 Notteno.
Nöthen, (Aa) 1115 ad Notteno. Oberlauf der Erft, bespült Nöthen.
Noten, (Soest) 187 Nutenen. Altgermanisch hnutinum zu hnuto-, Nuss.
Nottuln 11. Jahrhundert Gründung eines Damenstifts, im 18. Jahrhundert barocker Ausbau des Stiftsbezirks unter J. C. Schlaun. 1171 in Nuhtlon [Original], 1280 in parrochia Notlon, 1629/30 Nottelen; Nottuln (1631). Kompositum mit einem Grundwort-loh, basierend auf appellativisch altsächsisch *lo ̄(h), mittelniederdeutsch lo ̄h ‘Gebüsch, Gehölz, (Nieder-)Wald’, und einem Bestimmungswort aus altsächsisch *hnut, mittelniederdeutsch n Ortsteil ‘Nuss’. Ursprünglich liegt also ein Flurname vor, nämlich die Bezeichnung für ein ‘Nussgehölz’, der dann auf die dort entstandene Siedlung übertragen worden ist. Wie schon im Erstbeleg hat sich auch in der h. amtlichen Form des Namens die Bildung im Dativ Plural als altem Lokativisch erhalten, so dass der Ortsname als ‘bei den Nussgehölzen’ gedeutet werden kann. Die Belegreihe zeigt im 17. Jahrhundert den Einschub eines Vokals (-e-, auch -u-) zwischen -tund -l-, der sich erhalten hat, wohingegen der zu -e abgeschwächte Vokal des Grundworts ausgefallen ist.
Notzingen Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Notzingen 1077/1078. König Heinrich der IV. entzog damals Notzingin dem Grafen Luitold von Achalm wegen seiner Unterstützung für Rudolf von Rheinfelden. (Es ist nicht zweifelsfrei, dass es sich dabei um das heutige Notzingen handelte, es könnte auch um Orsingen-Nenzingen gegangen sein, in dessen Nähe es einen abgegangenen Ort namens Bächlingen gibt.)
Nübbel Die Ersterwähnung des Ortes Nübbel datiert aus dem Jahr 1331.
Nüdlingen Die erste bekannte Erwähnung von Nüdlingen erfolgte im Jahr 772 als „Hnutilingen“ im Zusammenhang mit der Schenkung eines Priesters namens Burgarad an das Kloster Fulda. Die Ortsnamensendung „-ingen“ deutet auf einen alemannischen Ursprung hin.
Nümbrecht Im 9. Jahrhundert bereits besiedelt, Kirchenbau ab 955, im Besitz des Bonner Cassiusstiftes, ab 1253 zur Grafschaft Sayn, später sog. Reichsherrschaft (Sayn-) Homburg (Schloss, sog. Homburger Ländchen) ab 1987 heilklimatischer Kurort, viele Spätaussiedler. 1131 Nuenbret [Original], 1148 Nuinbrecht. Bildung aus dem Adjectivisch neu, althochdeutsch niuwi, indogermanisch *neu-jo, und dem Grundwort-bracht, das hier mit Umlaut erhalten bleibt. Eine frühneuzeitliche schriftsprachliche Diphthongierung des Stammvokals im Bestimmungswort zu Neu hat nicht stattgefunden. Zu vergleichen mit jeweils anderen Entwicklungen sind im Bergischen Land die Ortsname Neunkirchen-Seelscheid, Rhein Sieg-Kr. Und Gummersbach, Oberbergischer Kreis.
Nünchritz Bauerndorf, auch etwas Weinbau. 1312 Nincharitz, 1378 Nymchericz, 1406 Nimchericz. Wohl altsorbisch *Ninochorici zum Personennamen Ninochor, gebildet mit dem Suffix -ici-, im D. Wandel von -nzu -mund hyperkorrekter Rundung von -izu -ü-, ‘Siedlung der Leute eines Ninochor’.
Nunhem, 1224 Nunem.
Nürburg, 931-56 ad montem Nore, 1164 Nurberch, 1173 Neirberg.
Nürnberg, Gründung im 11. Jahrhundert, von Anfang an mit Marktrecht, kaiserlicher Stützpunkt, 1219 Freie Reichsstadt, zwischen 1470 und 1530 Blütezeit der Stadt durch Handwerk und günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas, zusammen mit Köln und Prag zu den größten Städten des Reiches zählend; 1806 bayerisch. Zu 1022 (Annalen des 12. Jahrhundert) Norenberg, 1050 No ̆renberc, 1061 Norenberg, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg, 1113/16 (Kopie1170/75) Nurinberg, 1420/22 Nürnberg. Grundwort ist-berg, dass freilich keine Burgbezeichnung ist. Die bis 1909 vorliegenden, zum Teil sehr phantastischen Deutungen des Bestimmungsworts werden bei Chr. Beck kritisch diskutiert; zu neueren Deutungen vgl. Reitzenstein 2009; die h. favorisierten Deutungen des Bestimmungswort operieren mit erschlossenen Elementen: weder ist ein althochdeutsch Personennamen Nuoro überliefert, noch existiert ein mittelhochdeutsch Subtantiv nuor ‘Felsen’ oder ein Adjektivisch nuorîn ‘felsig’. Auffällig sind die Schwankungen in der Schreibung des Vokals im Bestimmungswort, die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrücken scheinen. Wenn von germanisch o ̄ auszugehen ist, wäre die reguläre Entwicklung in der nordbairischen Mundartlich Nürnbergs über althochdeutsch uo mit Umlaut zu mittelhochdeutsch üe, und weiter durch Entrundung zum gestürzten Diphthong ei gegangen. Die Schreibungen mit ou oder u passen zu diesen Lautverhältnissen aber nicht; sie mögen zum Teil auch durch unterschiedliche sprachgeographische Herkunft der Schreiber verursacht sein; der Name ist in den verschiedensten Quellen sehr häufig überliefert.
Nürings (=jetzt Falkenstein) 1103 Nueringes, Nuringes.
Nürtingen, Eine Siedlung besteht seit dem 6./7. Jahrhundert, das Dorf zählte zum Königsgut, Ortsadel ist von 1277 an nachweisbar, hohe Gerichtbarkeit kam 1254/65 an Württemberg, 1330 Abschluss der Stadtgründung, 1485/90 Residenzstadt, seit 1962 Große Kreisstadt. Ehemals Textilindustrie, Salemer Hof, Alte Lateinschule, Riegersches Haus, Römische villa rusticirca 1046 Nivritingen [Original], 1101 Niugertingun, 1158 Niordinge [Original], 13. Jahrhundert Niurtingen [Original]; Nürtingen (16. Jahrhundert). Der Name ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen *Niuwrit, er bedeutet ‘bei den Leuten des Niuwrit’. Die <g>-Schreibung für <w> ist Reflex latinisierender Schreibungen.
Nufringen Die erste urkundliche Erwähnung von Nufringen geht auf das Jahr 1182 zurück.
Nußbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Nußbach stammt von 1309.
Nußbaum Der Ort wurde im Jahr 1295 erstmals urkundlich erwähnt.
Nußdorf (Chiemgau) Nußdorf wurde 798 erstmals in den Breves Notitiae erwähnt.
Nußdorf am Inn Die Geschichte des Orts ist bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgbar. 788/790 wird in der Notitia Arnonis eine ecclesia Nuzdorf, die mit einer Liegenschaft (cum territorio) ausgestattet war, genannt. Durch eine Urkunde belegt ist, dass am 15. Mai 1097 Kaiser Heinrich IV. auf der Durchreise von Verona nach Regensburg in Nußdorf Station machte.
Nußloch, Nußloch gehörte zunächst zum Lorscher Besitz, kam im 9. Jahrhundert als Königsgut an das Wormser Kloster Nonnenmünster, 1259 Verkauf der Herrschaftsrechte an die Pfalz, 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Nuzlohon, Nuzlohun. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch nuz, mittelhochdeutsch nuz‘ Nuss’ und dem Grundwort althochdeutsch lo ̄h‘ Hain’, mittelhochdeutsch lo ̄ch ‘Gebüsch, Wald’ ( -loh(e)). Namengebend war vermutlich ein mit Walnussbäumen bestandener Wald. So Nußdorf an Inn, Landkreis Rosenheim und Landkreis Traunstein.
Nußweiler, 1179 Nuswilre.
Nuthe-Urstromtal. Wie der Name schon sagt, liegt die Gemeinde in einem sogenannten Urflusstal. Die Nuthe, die wie ihr rechter Nebenbach Hammerfließ durch das Nuthe-Urstromtal fließt.
Nutteln Aus dem Jahre 1247 stammt die Ersterwähnung der Dorfes bezeichnung „Nutle“. Dieser Name leitet sich vermutlich von der älteren Bezeichnung „Nutloh“ ab. Die Bedeutung des Ortsnamens kann deshalb als Hain oder „Wäldchen mit Nusssträuchern“ angegeben werden.
Nütterden, (Kranenburg) 721-22 in loco Nitro, 1300 Nuteren, Nutre, Nitera, Nuterun.
Oberahr, 1490 Oberanre, liegt im Quellgebiet des Ahrbaches, der als Anara bereits 959 erwähnt ist. Er gibt der Gemeinde ihren Namen und durchfließt die Gemarkung Oberahr von Nord nach Süd.
Oberalben Das Wort „Alb“ ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs, bedeutet Bach und weist auf die den Ort durchfließende Kuralb hin. „Alb“ bedeutet auch hell, glänzend und ist auch mit dem lateinischen Wort „albus“ verwandt, welches mit „weiß“ übersetzt wird. Die Vorfahren übernahmen wohl den von Kelten gebrauchten Namen. Der Bachname übertrug sich auf die Siedlung, die sich an diesem entwickelte. Bis ins 16. Jahrhundert wurde das 1387 erstmals urkundlich erwähnte Dorf „Alben“ genannt, ehe zur Unterscheidung zum Ort Alben an der Steinalb – Niederalben – die Silbe „Ober“ vorangestellt wurde.
Oberammergau Nach der Chronik des Pfarrers Joseph Alois Daisenberger, der in Oberammergau von 1854 bis 1883 seelsorgerisch tätig war, ist von der keltischen Siedlung dort wenig bekannt. Das gilt auch für die Römerzeit. Die Christianisierung des Gebietes erfolgte durch den Mönch Thosso. Er war Begleiter des heiligen Magnus von Füssen.
Am Ende des 9. Jahrhunderts ließ sich der Welfe Ethiko im Ammergau nieder. Er stiftete dort ein Kloster, das unter seinen Nachfolgern nach Schwaben verlegt wurde. Die Einkünfte aus den vorhandenen Gütern dienten dem Einsatz eines eigenen Pfarrers im Ammertal. 1074 stiftete Welf IV. das Kloster Rottenbuch. Dieses bestellte von da an die Seelsorger im Ammergau. Um 1120 gab es eine von den Welfen gestiftete Kirche in Oberammergau.
Oberarnbach Oberarnbach wurde im Jahre 1364 erstmals urkundlich erwähnt.
Oberasbach Wohl hochmittelalterliche Gründung an einer Straßenkreuzung im Biberttal, 1413 als Kirchdorf erwähnt, Seit 1994 Stadt. 1288 ze Obernaspach [Original], 1304 Aspach [Original]; Oberasbach (1710). Da sich einerseits die Ableitung von althochdeutsch aspa ‘Espe’ mittels dem Kollektivsuffix für Stellenbezeichnungen althochdeutsch -ahi ( -ach2) in der Regel zu espech/espich entwickelt hat, andrerseits Oberasbach mit Unterasbach am Bach namens Asbach (h. Kreutzbach) liegt und der Name stabiles-ach1 zeigt, ist der Ortsname sicherlich als Zusammensetzung von althochdeutsch aspa ‘Espe’ und aha ‘Fluss, Strom’ zu verstehen und bezeichnet eine Siedlung an einem mit Espen gesäumten Bach. Die graphische Anpassung an-bach-Namen ist erst im 18. Jahrhundert erfolgt. So Asbach, Landkreis Neuwied; Asbach, Landkreis Birkenfeld, beide RP; Asbach, Ortsteil von Bad Hersfeld, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Hessen Asbach-Bäumenheim, Landkreis Donau-Ries, Asbach, Ortsteil von Altomünster, Landkreis Dachau; Asbach, Ortsteil von Drachselsried, Landkreis Regen, alle in BY. Die etymologisch richtige Schreibung hat sich u.a. bei Aspach (am Asbach), Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, bewahrt.
Oberau Die erste urkundliche Nennung des Ortes stammt aus dem Jahr 750 n. Chr.
Oberaudorf Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 780 als Urdorf[6] in einer Schenkungsurkunde an das Hochstift Freising.
Oberaula Oberaula wurde erstmals 856 als Ovilaha erwähnt (ungefähr „der Ort in einer feuchten Flussaue“ oder „der Ort am Eulenwasser“). Die Ortschaft Hausen wurde erstmals im Jahr 1160 erwähnt. Schon früh besaß das Stift Fulda in Hausen eine Burg mit Wassergraben, auf deren Überresten die Freiherren von Dörnberg im Jahr 1674 ihr Renaissance-Herrschaftsschloss errichteten.
Oberaurach Einige Gemeindeteile wurden bereits in den Jahren 741 und 753 erstmals urkundlich erwähnt.
Oberbachheim Oberbachheim war wohl bereits in fränkischer Zeit besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1145 als Bacheim als ein Gut des Klosters Schönau, wobei anzunehmen ist, dass dieses Gut in Niederbachheim stand. Niederbachheim und Oberbachheim wurden urkundlich dann erstmals 1361 durch den Zusatz Ober und Nieder unterschieden.
Oberbarnim
Oberbergkirchen Oberbergkirchen wurde im Jahre 788 erstmals in der Notitia Arnonis erwähnt.
Irl kam über eine Schenkung König Arnulfs von Kärnten im Jahr 899 an das Domkapitel Regensburg und verfügte daher über ein eigenes Propsteigericht, genannt die „Irlschaft“, das über die Grenzen der späteren Gemeinde Irl hinausging.
Oberbettingen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Oberbettingen im Jahr 845 in einer Urkunde des Königs Lothar.
Oberbillig Erstmals belegt wurde die Gemeinde als „Billich“ im Jahr 965 n. Chr. Der Ursprung gilt als keltisch, die Namensgebung hingegen deutet auf römisches Erbe, den römischen Handelshafen Biliacum.
Oberbodnitz Der Ortsname lässt sich bis auf das Jahr 873 zurückverfolgen, als er in der Bedeutung von „Wächterdorf“ als „Butenicz“ erstmals erschien. In diesem Ort waren ab frühestens 1271 Geistliche aus der katholischen Zeit ansässig. Seitenbrück, der heutige Ortsteil der Gemeinde, tauchte erstmals 1411 in den Urkunden auf, damals „Sidenbrugke“ genannt.
Oberbösa Oberbösa wird 786 erstmals als Bysaho urkundlich erwähnt. Im Jahr 839 bestätigt Kaiser Ludwig, dass das Dorf Bösoa von seinem Sohn Ludwig dem Kloster zu Fulda zugeeignet worden ist. 1431 wird die große Glocke für die Kirche in Oberbösa gegossen.
Oberboihingen Es ist bisher nicht geklärt, ob Oberboihingen eine eigenständige Gründung oder eine Ausgründung aus Unterboihingen war. Die ersten urkundlichen Erwähnungen beziehen sich auf die Herren von Boihingen (de Buggingen), die im 12. und 13. Jahrhundert den Klöstern Hirsau und Salem Grundstücke schenkten. Eberhard de Buggingen und seine Brüder Erkinbertus und Bertholdus werden Anfang des 12. Jahrhunderts im Codex Hirsaugiensis erwähnt. Der Ort selbst erscheint erstmals 1229 als Bogingin in den Urkunden.
Oberbrombach Oberbrombach wurde erstmals im Jahr 1324 urkundlich erwähnt.
Oberdachstetten Der Ort wurde 1103 als „de Dagsteten“ erstmals namentlich erwähnt. Grundwort ist mittelhochdeutsch „stete“ (= Stätte, Platz) und Bestimmungswort der Personenname „Dago, Taggo“. 1317 erscheint der Ortsname mit dem Präfix „Ober-“, offensichtlich zur Unterscheidung benachbarter Siedlungen gleichen Namens.
Oberderdingen Oberderdingen gehörte zum Teil zum Lorscher, größtenteils aber zum Weißenburger, im 12. Jahrhundert zum Hirsauer Besitz, 1344 mit Herrenalb unter württembergischer Schirmherrschaft, das Pflegamt blieb bis 1807, dann zum Oberamt Maulbronn, 1938 zum Landkreis Vaihingen, 1973 zum Landkreis Karlsruhe. Weinbau, Aschingerhaus, Waldenserhäusle, Große Kelter. 838 (Kopie 12. Jahrhundert) Tardingen, 1835 Derdingen; Oberderdingen (1964). Es handelt sich um eine-ingen-Bildung mit einem aus Ortsname erschlossenen Personennamen *Tardo, der auf althochdeutsch tart ‘Wurfspieß, Pfeil’ zurückgeht; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Tardo’. So Derendingen, Landkreis Tübingen.
Oberbeverungen, (Beverungen) 1015-25, Ouoronbeuerungun.
Oberdiebach Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne).
Oberding Der Ort Dieng (die heutige Gemeinde Oberding) taucht als „villa deoinga“ erstmals in einer Urkunde vom 3. Juli 750 als Ausstellungsort einer Schenkungsurkunde des Baiernherzogs Tassilos III. auf.
Oberdischingen Oberdischingen wurde erstmals 1148 urkundlich erwähnt.
Oberdolling Das heutige Oberdolling wurde urkundlich erstmals 825/27 als „Tullinga“ erwähnt. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts ist ein Ortsadel nachweisbar. Die Burg (im 17. Jahrhundert „Schleckerstein“ genannt) lag am Südwestrand des Dorfes.
Oberdreis
Oberdürenbach
Oberehe-Stroheich Die Gemeinde Dorf Oberehe erscheint zum ersten Mal im Jahre 1218 in einer für das Kloster Niederehe ausgestellten Bestätigungsurkunde des Erzbischofs Engelbert von Köln.
Oberecken, (Alsdorf) 1222 Hegc, 1148 Ouerhecca.
Oberemmel, (Trier) 1225 Emmelde, Emmilde.
Oberelbert Irgendwann vor 1200 besaß der Erzbischof von Trier im Gemeindegebiet (Bann) des Dorfes Humbach (Montabaur) unter anderem eine Wildhube (ein Lehen, das den Inhaber zum Schutz des kaiserlichen Jagdrechts verpflichtete) bei Elewartin. In der Zeit zwischen 1212 und 1214 gab es in den ausgedehnten Wäldern um Humbach – dem Spurginberch-Wald – zwei Försterhuben bei Elwartin. Dabei handelte es sich um Försterhöfe mit Feldern im Wald. Im Jahr 1233 kam es zwischen Mitgliedern des Klosters St. Florin zu Koblenz zu einem Streit um die Nutzung des Pfaffenholzer Forstes bei Elewarthe. Im Jahr 1362 wurde Niederelbert (inferiori Elewarten) urkundlich erwähnt, was darauf hindeutet, dass es zu dieser Zeit auch einen Oberelbert gegeben haben muss (Nieder– ist deutsch für „unter“ oder „unter“, während Ober– „oben“ bedeutet). Erst 1436 wurde Oberelbert jedoch ausdrücklich genannt (Obern und Nyddern Elwart). In einem Vertrag einigten sich die Herren von Helfenstein als Inhaber der Grundherrschaft Elbert und die Dörfer Nieder Elbartt und Obern Elbartt dank Zugeständnissen der Bauern und einer Mahlzeit der Grundherren auf einen Kompromiss.
Oberelsbach Oberelsbach wurde im Jahr 812 erstmals urkundlich erwähnt.
Oberelz
Oberes Bühlertal. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Schwäbisch Hall, 10024 Einwohner, circa 13 km osö Schwäbisch Hall, im Osten an der Vellberger Bucht, im Westen an der Fischbacher Bucht gelegen, Reg.-Bez. Stuttgart, Bestimmungswort der Gemeindeverwaltungsverband Oberes Bühlertal wurde im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform am 1. Januar 1975 aus den Gemeinden Bühlertann, Bühlerzell und Obersontheim gebildet. Land und Forstwirtschaft, Schloss Obersontheim, Herrenmühle und Koppenmühle. Oberes Bühlertal (1975). Der Name lehnt sich an die älteren Ortsname Bühlertann und Bühlerzell und gehört zum Gewässername Bühler (1152 Bilarna, rechts zur Kocher). Ober dient zur Lagebezeichnung. So Bühlertal, Landkreis Rastatt.
Obercastrop, (Castrop-Rauxel) mitten 1200 de superiori Castthorpe.
Oberleuken, 964 Odowines leuca.
Obermörmter, (Marienbaum) 2 halfte 1100 de superiori Munimenta.
Oberpleis, (Köln) 1076 Bleisa superior, 1174 de Pleysa superiori.
Oberes Zabergäu. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Heilbronn, 12 501 Einwohner, circa 18 km wsw. Heilbronn, am westlichen Rand des Neckarbeckens und am Nordhang des Strombergs gelegen, Reg.-Bez. Stuttgart, Bestimmungswort Der Gemeindeverwaltungsverband Oberes Zabergäu wurde am 1. Januar 1975 aus den Gemeinte Pfaffenhofen und Zaberfeld sowie der Stadt Güglingen gebildet. Weinbau, Lambertuskirche, Schloss Zaberfeld, Burgruine Blankenhorn, St. Mauritius. Oberes Zabergäu (1975). Der Name schließt sich an den älteren Ortsname Zaberfeld und den Namen Schloss Zaberfeld an und gehört zum Gewässername Zaber (1443 uf der Zabern, links zum Neckar, aus lateinisch taberna, einer typischen Bezeichnung für römisch Straßenstationen). Das Grundwort ist anzuschließen an althochdeutsch gewi, gouwi, mittelhochdeutsch göu, geu ‘Gegend, Landschaft, Gau’; Ober dient zur Lagebezeichnung. So Rheinzabern, Landkreis Germersheim.
Obererbach (bei Montabaur) Obererbach wurde im Jahre 1290 als Erlebach erstmals urkundlich erwähnt.
Obererbach (Westerwald) Der heutige Ort Obererbach wurde erstmals 1358 im Zusammenhang mit einer von den Herren von Koberstein (auch Koverstein) erbauten Burg erwähnt, die bei dem südwestlich von Niedererbach liegenden heutigen Hofgut Koberstein lag.
Obere Warnow Auf dem Gemeindegebiet liegt die Warnowquelle, nach der die Gemeinde benannt ist.
Oberfell ie katholische Kirche St. Nikolaus wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Sie stand bis ins 17. Jahrhundert im Verbund mit der Mutterkirche St. Kastor in Ober-Lehmen. 1375 wurde der Oberfeller Kirche durch den Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein das Taufrecht verliehen.
Die Dreifaltigkeitskirche auf dem Bleidenberg ist ein Bauwerk aus dem 10. oder 11. Jahrhundert n. Chr. Schon seit 1250 findet die Dreifaltigkeitsprozession von Oberfell zum Bleidenberg statt. Schon vor 1253 war der Bleidenberg ein bekannter Wallfahrtsort, denn die Abtei Maria Laach kam 1093 zu Besitz in Oberfell und dem Bleidenberger Hof. Die frühromanische Kapelle wurde 1246 bei der Thuranter Fehde zerstört und 1248 vom Erzbischof Arnold von Trier wieder aufgebaut.
Oberfischbach Oberfischbach wurde im Jahre 1195 zum ersten Mal erwähnt. Der Ort gehörte zur Grafschaft Katzenelnbogen, kam später zu Hessen und war durch eine Landesgrenze von Mittel- und Niederfischbach getrennt. Von den drei Fischbachs verschwand Niederfischbach, als 1853 alle Einwohner nach Amerika.
Ober-Flörsheim Die älteste Erwähnung von Ober-Flörsheim (Flarlesheim superiori) aus dem Jahr 776 findet sich in einem Schenkungsverzeichnis des Klosters Lorsch. Von 1237 bis in das ausgehende 18. Jahrhundert existierte in Ober-Flörsheim die Deutschordenskommende Ober-Flörsheim, deren erhaltene Gebäude noch heute ortsbildprägend sind.
Obergeckler
Obergriesbach Obergriesbach entstand in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Als Stammvater der Griesbacher gilt Ludlof von Hahnreith, der 1124 den Namen Griezbeck von Griezenbach annahm. Er ist also zugleich der Ahne von Obergriesbach.
Obergröningen
Obergünzburg Römisch Funde, stifts kemptisch, Markt seit 1407. Um 1130 Gunziburch, 1160 Gunzeburch, 1396 Guntzburg superior, 1406 Guntzpurg unter Liebendanne, 1462 Ober Guntzburger pfarr; Obergünzburg (1791). Grundwort: -burg, Oberdient zur Unterscheidung von Günzburg an der Donau. Der Flussname Günz beziehungsweise die gleichnamige Flussgöttin sind im 2./3. Jahrhundert inschriftlich als Gontiae sacr. belegt. Es wird mit Suffix -ntia zur indogermanischen Wurzel *gˆheu‘gießen’ gestellt. Gesamtdeutung: ‘befestigte Siedlung am Fluß Günz’.
Obergurig
Oberhaching Die folgenden undifferenzierten Belege können sich auch auf die Stadtrandsiedlung Unterhaching im selben Landkreis beziehen: 806 (Kopie des 12. Jahrhundert) Hachinga, 836–847 ad Hahhingas, 972–976 Hahingun, 1003–1013 Hachinga, que aliter Winidun nuncupatur. Differenzierte Belege sind 1140–circa 1152 ad superius Hachingen, 1180 in superiori Hachingin, 1289 Obernhaeching, 1313 Oberhaechingen, Oberhaeching, 1351 Oberhaeching ... Niderhaeching, 1454 Oberhaching. Es liegt der Personennamen Hacho, Haho zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist. Die Unterscheidung von Unterhaching im selben Landkreis erfolgt mittels des mittelhochdeutsch Adjektivs Ober ‘ober’ nach der Höhenlage, wie etwa aus dem Beleg von 1351 hervorgeht. Im Beleg von 1003–1013 begegnet als Zweitname die Personengruppenbezeichnung Winidun, was als ‘bei den Slawen’ erklärt werden kann. So Unterhaching, Landkreis München.
Oberhaid (Westerwald) Erste urkundliche Erwähnung fand das Dorf im Jahre 1376 als Heide.
Oberhaid (Oberfranken) Das Kloster Fulda hatte bereits im achten Jahrhundert Besitz im Gemeindegebiet. Das Kloster Michelsberg baute seit dem 13. Jahrhundert seine Grundherrschaft in Oberhaid aus.
Oberhain Oberhain wurde 1370 als Obirn Hayn erstmals urkundlich erwähnt. In früher Zeit wurde insbesondere Bergbau betrieben. So bestand in Oberhain die Grube Güldene Kirche, im heutigen Ortsteil Mankenbach befand sich eine Eisenhütte und in Unterhain erlangte insbesondere das Fuhrwesen Bedeutung.
Oberhambach Ober-Hambach ist vermutlich im 10. Jahrhundert entstanden. Die erste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Heimbach weist in die Zeit um 1200. Obernheimbach ist für das Jahr 1487 dokumentiert. Um die Wasserkraft des Hambachs zu nutzen, wurden zwölf Mühlen errichtet.
Oberharmersbach Oberharmersbach wurde erstmals 1139 auf einer Urkunde unter dem Namen Hademarsbach erwähnt.
Oberharz am Brocken
Oberhausen (Donau) Die Kaiserburg bildete einst den östlichsten Punkt der graisbachischen Besitzungen südlich der Donau. Die Erbauung der „Alten Burg“ fällt wohl in das Ende des 10. Jahrhunderts. Es ist also nicht so, dass die Alte Burg schon vor der jetzigen Stadt Neuburg bzw. deren Stadtbefestigung Bestand hatte oder nach ihr den Namen „Neue Burg“ erhalten hat. Das Verhältnis ist gerade umgekehrt. Die Alte Burg war um das Jahr 1000 im Besitz des Kaisers Heinrich II.
Oberhausen (Pfaffenwinkel) Der Ort wurde mehrere Jahrhunderte lang „Hausen unterm Wildenberg“ oder „Hausen bei Wildenberg“ genannt. Oberhausen wurde erstmals 950 urkundlich erwähnt durch den Gemeindeteil Berg, der zu dieser Zeit im Besitz des Bistums Brixen war. 1133 wurde Besitz in Berg zur Ausstattung des neu gegründeten Augustinerchorherrenstifts Rohr verwendet. Auf dem sogenannten Schlossberg südwestlich von Oberhausen befindet sich der mittelalterliche Burgstall Willenberg, den die seit etwa 1170 hier ansässigen Edlen von Weilheim zu einer Höhenburg ausgebaut haben. Sie nannten sich die „Edlen von Husen“ (Hausen).
Oberhausen (Ruhrgebiet) So hatte Holten bereits 1310 Stadtrechte erworben, die die Stadt allerdings unter Napoleon wieder verlor. Ebenfalls mittelalterliche Wurzeln weisen Ortsteile wie Sterkrade, Osterfeld oder die Bauerschaften Lippern und Lirich auf.
Oberhausen (Südliche Weinstraße) Das Dorf „Oberhausen“ wurde erstmals 1219 urkundlich erwähnt.
Oberhausen an der Appel In einer Urkunde Otto des Großen vom 4. Juni 940 wurde Oberhausen erstmals erwähnt.
Oberhausen an der Nahe
Oberhausen bei Kirn Die frühesten Erwähnungen des Ortsnamens finden sich in Urkunden aus den Jahren 1342[3] und 1346. Letztere Urkunde ist ein Weistum vom Jahr 1346, in welchem der Gerichtsschöffe Hermann von Obirnhusen als Mitglied des Schöffenrates des Gerichts Hennweiler genannt wird.
Oberhausen. Kreisfreie Stadt, Reg.Bez. Düsseldorf, Nach der Stationsbezeichnest einer 1847 in der Lipperheide eingerichteten Bahnstation, die den Namen einer Burg an einem Emscherübergang führte. Der Ort wächst im Zusammenhang mit dem im 19. Jahrhundert beginnenden Steinkohleabbau durch Zuzug und Eingemeindungen bis 1929 zur Großstadt heran. 1314 van dem Ouerhus [Original] (hierher?), 16. Jahrhundert Auerhuis. Grundwort mittelniederdeutsch hu ̄s im lokativischen Dativ Singular, später an -hausen-Namen der Umgebung (wie Holsterhausen, Holthausen, aus Dativ Plural) angeglichen. Hu ̄s bezeichnet oft ein befestigtes Haus, eine Burg, einen militärischen Stützpunkt; over (Ober-) steht für ‘oberhalb gelegen’. Parallelen für den Typ Oberhausen sind früh belegt und seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar.
Oberhausen-Rheinhausen Rheinhausen gehörte zunächst zu Oberhausen, wurde erst allmählich von Oberhausen geschieden, beide Orte kamen über die Kraichgaugrafen und die von Eberstein Zweibrücken 1316 ans Bistum Speyer, mit dem Amt Philippsburg 1803 an Baden. Im Zuge der Gemeinderform wurde Rheinhausen am 1. Januar 1975 in Oberhausen eingegliedert und die Gemeinde in Oberhausen-Rheinhausen umbenannt. Postmuseum, St. Laurentius, St. Philippus und Jakobus. Oberhausen: 1228 villa Obernhusen [Original], 14. Jahrhundert Husen superior [Original]. Rheinhausen: 1207 Husen [Original], 1294 Husen, 1318 Rinhusen; Oberhausen-Rheinhausen (1975). Aus ursprünglich appellativischer Verwendung b ̄ıdenhu ̄senentstehtim13.JahrhundertzurUnterscheidung der benachbarten Husen-Siedlungen durch Zusatz des differenzierenden Ober (althochdeutsch obaro, mittelhochdeutsch ober) der Ortsname Oberhausen, bei dem näher am Rhein gelegenen Husen durch Zusatz des Gewässername Rhein der Ortsname Rheinhausen. So U. a. Oberhausen; Rheinhausen.
Oberheimbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Heimbach findet sich in einer Urkunde vom 14. Juni 983, in der Kaiser Otto II. dem Mainzer Erzbischof Willigis seine Rechte im Bann Bingen bestätigte. Die erste eigenständige Erwähnung von Oberheimbach erfolgte 1050.
Oberheldrungen Oberheldrungen wurde erstmals im Jahre 874 urkundlich erwähnt.
Ober-Hilbersheim Die erste überlieferte Erwähnung wird in einer Urkunde des Klosters Disibodenberg auf das Jahr 1108 als Hilbridisheim zurückgeführt. Eine Erwähnung von Ober-Hilbersheim als superior hilbersheim zur Unterscheidung von Nieder-Hilbersheim befindet sich in einer Urkunde von 1219 des Mainzer Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein.
Oberhof Oberhof wurde 1470 erstmals urkundlich erwähnt.
Oberhonnefeld-Gierend Um 1000 wird erstmals eine Kirche in Oberhonnefeld erwähnt.
Oberhosenbach Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1318 als Volmarshusenbach.
Oberickelsheim In einer Urkunde des Klosters Fulda, die im Zeitraum von 820 bis 845 entstand, wurde ein „Itolfesheim“ erwähnt. Es bleibt unklar, ob damit Ober- oder Unterickelsheim gemeint war. Der erste sichere Beleg ist das Urbar der Dompropstei Würzburg von 1270. Hier wurde der Ort als „Icoldesheim superius“ erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Itolf.
Oberirsen Die Gemeinde Oberirsen besteht seit 1969 aus den bis dahin selbstständigen Dörfern Oberirsen, Marenbach und Rimbach. Im Volksmund wird die Familie dieser Dörfer als Im Grund bezeichnet
Es wird angenommen, dass die Besiedlung bereits in der Zeit zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert erfolgte und daraus die Dörfer entstanden sind. Die kirchliche Hoheit besaß das Cassius-Stift in Bonn, denn von Beginn an gehörten die Dörfer Oberirsen, Rimbach, Marenbach sowie Hottenseifen zum Kirchspiel Birnbach, das schon 1131 laut einer päpstlichen Urkunde im Besitz des Bonner Stiftes war.
Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1219. In einer Urkunde, die Graf Heinrich von Sayn damals für das Kloster Sayn ausstellte, wird Emelricus de Rembach (Emel von Rimbach) als Zeuge benannt.
Oberkail Möglicherweise während der ersten fränkischen Landnahme in der Eifel am Ende des ersten Jahrtausends wurde der Ort gegründet. Die Pfarrei ist bereits im Echternacher Prozessionsverzeichnis genannt, welches vor 1200 erstellt wurde. Die urkundlich nachweisbare Ortsgeschichte Oberkails beginnt jedoch erst mit der Erwähnung des „Hofes zu Keyle“ im Jahre 1201. Ein Pfarrer wurde erstmals im Jahr 1292 erwähnt.
Oberkatz Erstmals wurde das Dorf im Jahr 874 erwähnt, es soll aus mehreren Rittergütern entstanden sein.
Oberkirch Oberkirch ist eine Siedlung des Hochmittelalters, nach 1218 an das Reich, Anfang des 15. Jahrhundert Sitz des bischöflich-straßburgischen Vogtes, seit 2004 Große Kreisstadt. Ruine Schauenberg, Ruine Ullenburg, 11. Jahrhundert Obernchirchen [Original], 1225 Obirnkirchen [Original]; Oberkirch (1309). Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus althochdeutsch obaro, mittelhochdeutsch ober und-kirch aus althochdeutsch kiricha, kilicha ‘Kirche’ zur Bezeichnung der Lage der Kirche. So Bernkirchen, Landkreis Schaumburg.
Oberkirn Der Ort wurde im Jahr 1335 als Overkehr erstmals urkundlich erwähnt.
Oberkochen Im Mittelalter teils zum Kloster Ellwangen, teils zum Kloster Königsbronn. Nach 1945 wurde das wichtige feinmechanisch-optische Unternehmen „Carl Zeiss“ aus Jena von den Amerikanern hierher umgesiedelt, wo es auch h. noch seinen Sitz hat. 1968 Stadtrecht. 1240 in Cochen, 1341 ze Oberkochen, 1375, 1402 Oberkochen, 1427 Obrenkochen. Oberkochen liegt 1,3 km vom Ursprung des Kocher (zum Neckar). Der Fluss wird erwähnt 795 (Kopie12. Jahrhundert) Cochane, 1024 (Kopie1335) Chochina, 1296 uf deme Kochen, 14. Jahrhundert (Kopie 15. Jahrhundert) der Kochen, (um 1550) der Kocher. Der Flussname geht über althochdeutsch *Kochana feminin auf vorgermanisch/keltisch *Kukana ̄ mit der Bedeutung ‘der Fluss mit Biegungen’ zurück. Der Wechsel des Genus (*Kochana feminin, Kochen maskulin) und der Wechsel der Endung (Koch-en > Koch-er) geht auf den Einfluss des Namens des Hauptflusses Neckar (Neckargemünd) zurück. So Flussname Kocher (zur Ilm, Thüringen); Cocheren/Kochern, Kanton Forbach, F; Cochem, Landkreis Cochem-Zell,; Flussname Cocker (‘winding river’, Lancashire, Großbritannien).
Ober Kostenz Wie in Nieder Kostenz gab es wohl auch in Ober Kostenz eine frühe römische Besiedlung. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1220 in einem Güterverzeichnis der Abtei St. Maximin. 1286 bis 1333 ist ein Ortsadelsgeschlecht in Ober Kostenz belegt, die ein sponheimisches Lehen innehatte.
Oberkotzau Oberkotzau ist eine der ältesten Ansiedlungen im nordöstlichen Franken. Der Ort entstand an der Einmündung der Schwesnitz in die „Sächsische“ Saale und bestand ursprünglich aus drei Ansiedlungen mit eigenen Namen, wobei die rechts der Schwesnitz liegende Schwandewitz hieß. Nach ortsgeschichtlichen Überlieferungen soll diese von Wenden besiedelt worden sein. Der links der Schwesnitz befindliche Gemeindeteil, früher Koczaw (mit der späteren Umwandlung in Kotzau), hängt mit der Entstehung des alten Rittergeschlechtes von Kotzau zusammen. Der links der Saale gelegene dritte Ortsteil hieß Saaldorf und gilt wie Kotzau als deutsche Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung von Kotzau datiert vom 26. März 1234. Urkundlich tauchte der Name Oberkotzau erstmals 1686 auf, als der kaiserliche Feldmarschallleutnant Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg es von Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth kaufte.
Oberkrämer Ursprünglich ein ausgedehntes Waldgebiet (1355 das holtz) in der Nähe von Kremmen, geteilt in Unter und Oberkrämer; 1881 neu erbautes Försteretablissement. 1355 Cremer, 1438 kremer, 1881 Obercraemer. Als Elipse Kremmer (Wald) vom Ortsname Kremmen (slawische/altpolabisch *Kremen(e), Plural zu *kremen ‘Kieselstein’) abgeleitet. Das auslautende -en beim Ortsname wurde als Endung aufgefasst und das Suffix -er an den vermeintlichen Wortstamm angehängt, wie z.B. bei den Insassennamen Bremer zu Bremen. Dadurch ist die Länge des Vokals (Tondehnung) im Gegensatz zur Kürze bei Kremmen zu erklären.
Oberlahr
Oberlangen Die Gemeinde wird um das Jahr 1000 erstmals unter dem Namen Langun urkundlich erwähnt. Es wurde zum Stammsitz des Rittergeschlechts von Langen, das erstmals 1276 mit Jakob von Langen erwähnt wird.
Oberlascheid Eine erste Erwähnung findet Oberlascheid 1187, der heutige Ortsteil Radscheid einhundert Jahre später. Die Entstehung eines Vorgängerbaus der Kapelle St. Stefan wird auf die Zeit um 1600 datiert.
Oberlauch m Güterverzeichnis der Abtei Prüm wird der Ort im Jahr 893 als „Luhc“ genannt. Die Bezeichnungen Oberlauch und Unterlauch sind davon abgeleitet.
Die Benennungen Luhc, Loch (1065), Loh oder Luch (1103) sollen nach dem Weistum Grimm und W. Jungandreas am ehesten auf das lateinische Wort „lucus“ zurückzuführen sein. Der einer Gottheit geheiligte Hain heißt bei den Römern: „lucus“.
Nach Kluge soll „Loh“ im Mittelhochdeutschen Hain oder Lichtung bedeuten.
Oberleichtersbach Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde erfolgte im Jahr 812.
Oberlungwitz Oberlungwitz wurde 1273 unter der Bezeichnung „Lunckwitz“ im Zusammenhang mit der Abspaltung des Ortsteiles Abtei (auch: Abteilungwitz) von Lungwitz (auch: Langenlungwitz) nach dem Kloster Grünhain erstmals urkundlich erwähnt.
Obermaiselstein Der Name der Gemeinde wurde im Jahr 1865, um Verwechslungen zu vermeiden, von Maiselstein amtlich in Obermaiselstein geändert.
Obermarchtal Die eigentliche Marchtaler Geschichte beginnt im 8. Jahrhundert. Die im Zuge der Völkerwanderung in Süddeutschland sesshaft gewordenen Germanenstämme unterteilten ihre Gebiete in Gaue, von denen im 7./8. Jahrhundert mehrere im Raum Marchtal aneinandergrenzten und sich teilweise überschnitten. Zu einem dieser Gaue, der Folcholtsbaar, gehörte auch Marchcthala, bzw. Marchotala, Marahtale, Marhtale. Dieser damals erstmals auftauchende Ortsname deutet in allen seinen verschiedenen Schreibweisen auf einen Flurnamen hin, der sich vom alamannischen „marah“ = Pferd, Streitross ableitet. So entstand der Name Marchtal vermutlich aufgrund einer „Siedlung im/beim Pferdetal“, wobei man wohl an das Donautal zu denken hat. Spätestens in dieser Zeit entstand auf einem Felsen über der Donau die „Altenburg“, von der aus Halaholf und seine Gemahlin Hildiberg ein „monasterium in Marhctala“ gründeten: das erste Marchtaler Kloster. Im Jahre 776 n. Chr. übertrug deren Sohn Graf Agylolf das Kloster in Marchtal der mächtigen Benediktinerabtei St. Gallen.
Obermaßfeld-Grimmenthal Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 837 als Mahesfeld erwähnt. In den Jahren 1600 bis 1612 wurde die heutige Kirche erbaut.
Der Ortsteil Grimmenthal (alter Name: Grinthal) war ausgangs des Mittelalters (seit 1498) ein Wallfahrtsort. Ein früher dort stehendes Marienbild soll wundertätig gewesen sein. 1498 wurde eine Wallfahrtskapelle eingeweiht.
Obermehler
Obermeitingen
Obermichelbach Die Pfarrei Herzogenaurach übertrug 1337 22 Orte dem Heilig-Geist-Spital Nürnberg, darunter auch sehr wahrscheinlich Obermichelbach, Untermichelbach und Rothenberg. 1348 wurde der Ort als „Grozzenmichelbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem Gewässernamen „Michelbach“ ab, dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsche „michel“ (= groß, breit) ist.
Ober-Mörlen Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ober-Mörlen erfolgte unter dem Namen Moruller marca im Jahr 790 im Lorscher Codex, einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch.
Obermoschel Ein Ort „Moschel“ wird erstmals 1112 erwähnt. Diese Erwähnung bezieht sich aber vermutlich – anders als vielfach angenommen – nicht auf Obermoschel, sondern auf Niedermoschel.[7] Am 7. September 1349 wurde Obermoschel von König Karl IV. zur Stadt erhoben und erhielt Marktrechte.
Obernau Der Ort wurde erstmals 1565 im Rahmen einer Erfassung vorhandener Wohnplätze erwähnt und umfasste zu dieser Zeit sechs Feuerstellen (= Häuser, vermutlich etwa 30 Bewohner).
Obernbreit Der Ort selbst wird in der Teilungsurkunde der Grafen Heinrich II. und Hermann II. zu Castell 1266 erstmals urkundlich als due ville Broite et Broite genannt. Wenig später erhielten die zwei Dörfer zur Unterscheidung die Namen broite superior (Obernbreit) und broite inferior. Aus Niedernbreit entwickelte sich das spätere Marktbreit. Ende des 13. Jahrhunderts treten als Eigentümer von broite superior die Herren von Hohenlohe–Brauneck in Erscheinung.
Obernburg am Main Römisch Kohortenkastell von etwa 85 bis 259/60 n. Chr., danach zunächst von Alamannen, dann von Franken besiedelt, 1313 vom Mainzer Erzbischof zur Stadt erhoben; historisch Altstadt. 10. Jahrhundert Oboronburc, 1183 Ouerenburch, 1184 Obirinburc, 1279 Obernburg. Grundwort des Namens ist -burg in regional unterschiedlich geprägten Schreibungen; Bestimmungswort ist der Komparativ oboro ‘der obere’; der Zusatz unterscheidet den Ort offenbar von dem etwa 6 km flussabwärts gelegenen Niedernberg. Der Beleg von 1183 zeigt eine rheinisch beeinflusste Schreibung mit -u für – v statt -b-.
Oberndorf (Oste)
Oberndorf (Pfalz) Oberndorf wurde 1128 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 775 wurde aber in Verbindung mit Alsenz das Obere Dorf genannt.
Oberndorf am Lech Oberndorf wird im Jahr 1093 erstmals in einer Schenkungsurkunde urkundlich erwähnt.
Dabei wird ein Heinrich von Oberndorf als Zeuge aufgeführt.
Oberndorf am Neckar Das Kloster St. Gallen erhält durch den Konstanzer Bischof Salomo ein königseigenes Gut in Oberndorf, 1277 Stadt, Augustinerkloster, Ruine der Berg Waseneck, St. Michael, Bergkapelle, Altes Rathaus. 782 Obarindorf [Original], 912 Oberndorf [Original]. Die mit dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -dorf gebildeter Ortsname sind in der Regel alt und beziehen sich auf frühe Siedlungen, als Bestimmungswort dient althochdeutsch obaro, mittelhochdeutsch ober. Der Zusatz Neckar dient zur Lokalisierung des häufigen Namens. So U.a. Oberndorf a. Lech, Landkreis Donau-Ries, BY; Oberndorf, Ortsteil von St. Marien, Bezirk Linz-Land, A; Oberndorf, Landkreis Cuxhaven.
Oberneisen Oberneisen wurde 790 erstmals in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Nasongae urkundlich erwähnt.
Oberneukirchen Das siedlungsmäßige und schließlich dörfliche Leben dürfte im Bereich der Gemeinde Oberneukirchen vermutlich im 12. Jahrhundert begonnen haben. Die Ausbreitung und Besiedlung der Waldrodungsflächen und die religiöse Betreuung der Ansiedler machten bald einen Kapellen- bzw. Kirchenbau erforderlich. Nach Behauptungen früherer Geschichtsforscher bestand zuerst eine „Kapelle zur hl. Maria und Ottilia“ (1292), dann eine „Kapelle zur Ehre der hl. Cäcilia“ (1475) und schließlich (die damals natürlich kleinere) Anfangsform der 1899–1901 zu ihrer Gegenwartsgestalt vergrößerten Jakobus-Pfarrkirche.
Obernfeld Die Entstehung des Ortes Obernfeld fällt wohl in die Zeit um 800. Damals entwickelte sich das Dorf in der Siedlungsform eines Haufendorfes mit Kern. Die älteste urkundliche Erwähnung fällt dagegen in die Jahre 1184–1203, als die Äbtissin Agnes II. von Quedlinburg dem Stift, durch Veräußerung und Verpfändung abhandengekommene Güter, wieder zurückkaufte. Wahrscheinlich gehörte Obernfeld auch zu jenen Orten, die Otto I. 947 dem Stift Quedlinburg verlieh.
Obernheim Der älteste Nachweis reicht in das Jahr 1140 zurück. Gozbertus de Obernheim, freien Standes (also hochadelig), unterzeichnet neben Burkard von Lautlingen als Zeuge in Schwenningen bei Villingen für das Kloster Gengenbach. Danach konnte sich Obernheim aufgrund der schwierigen Bedingungen beim Ackerbau erst spät zum Dorf entwickeln.
Obernheim-Kirchenarnbach Von der ehemaligen Kirche zu Kirchenarnbach ist nur noch eine Ruine aus vergangener Zeit bis heute erhalten. Diese befindet sich gegenüber der neuen Kirche auf der linken Talseite. Sie hatte den Namen „St. Johann Baptist“. Vorhanden ist noch der Chor mit Altar und Fresken, die Sakristei, die Kirchhofsmauer zur Eckstraße und der Friedhof vor der Kirchenruine mit wenigen Grabsteinen. Anhand der Fresken in Chor stufte das Amt für Denkmalspflege den Zeitraum dieser Kunstrichtung auf 1260 — 1320 ein. Hieraus kann geschlossen werden, dass damals schon eine Pfarrei bestand, was 1309 durch eine Aussage bei Gericht des Presbyter (Pfarrer) Johannes schriftlich bestätigt wurde.
Obernhof
Obernholz Der Name kommt von dem im Zentrum gelegenen Flurstück Obere Holz. Aus diesem Namen entstand Obernholz.
Obernkirchen Um 1167 Klostergründung durch Bischof Werner von Minden, 1181 Marktrecht der Klostersiedlung, ab 2. Hälfte 14. Jahrhundert Sandsteinabbau nachweisbar (Export von „Obernkirchener“ oder „Bremer Stein“ nach Holland, Skandinavien, Russland), 1498 erste Erwähnung von Steinkohleabbau, 1615 Stadtrecht, 1647 zu Hessen-Kassel. 1167 in Overenkerken [Original], 1621 zu Oberkirchen [Original]. Bildung mit dem Grundwort -kirchen und mittelniederdeutsch o ̄ver(e) ‘oben, oberhalb, darüber (liegend); obere’ in flektierter Form, also ‘zur oberen, oberhalb gelegenen Kirche’. Benennungsmotiv war die Lage des Klosters am Bückeberghang.
Obernzell Der Ort, hervorgegangen aus einer Mönchszelle, war zunächst Besitz der Herren von Griesbach und gehörte seit 1217 zum Hochstift Passau. Als Griesbach am niederen Markt oder Niedergriesbach in der Zell bildete es weiterhin eine Einheit mit Untergriesbach. 1283 besaß es eine Pfarrei, 1359 erhielt es das Marktrecht.
Obernzenn Obernzenn wurde wahrscheinlich im 8. Jahrhundert gegründet. Es wurde als „Cenne“ im Urbar des Klosters Lorsch, das im Zeitraum von 830 bis 850 entstand, erstmals schriftlich erwähnt. Seit 1260 wurde es „Oberencenne“ genannt zur Unterscheidung von Unternzenn und Langenzenn. Der Ortsname leitet sich vom Flussnamen Zenn ab. Dieser kann auf die indogermanische Wurzel *(s)ten (donnern, rauschen) zurückgeführt werden.
Oberöfflingen Der Ort wurde im Jahr 785 als Uffeningen erstmals urkundlich erwähnt.
Ober-Olm Im Jahr 97 n. Chr. ließ der ehemalige Konsul Vejento in der Nähe seines Klein-Winternheimer Grundbesitzes, einer reich ausgestatteten römischen Siedlung im Ober-Olmer Katastralgebiet Villalenkeller, einen Tempel für die Waldgöttin Nemetona errichten. Ober-Olm selbst entstand im 6. Jahrhundert als fränkische Siedlung und wurde 994 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name „Ulmena Superior“ aus dem Jahr 1190 wurde früher mit Ulmen in Verbindung gebracht, wobei Ulme das neuhochdeutsche Wort für diesen Baum war; Allerdings wurde dieses Wort erst im 12. Jahrhundert aus dem Lateinischen (Ulmus) ins Deutsche entlehnt. Typisch für einen Bachnamen ist die Bildung des Ortsnamens Ulm und einer Endung –ena, die häufig auch als Ortsnamen verwendet wurde. Man kann davon ausgehen, dass Ulmena der Name war, den die germanischen Siedler zwischen Ober-Olm und Nieder-Olm den Selz gaben. Die wenigen verbliebenen Römer nannten den Bach noch immer Salusia, und dieser Name blieb ihm erhalten. Ulmena blieb jedoch ebenfalls bestehen und verband sich mit beiden Zentren, die nun Olm als Teil ihres Namens trugen.
Oberoppurg
Oberostendorf Die Gemeinde wurde erstmals 890 als Ostrindorf urkundlich erwähnt und gehört damit neben Waal zu den ältesten Orten der Gegend.
Oberotterbach In Otterbach im Speyergau schenkte der damalige König Otto III. 992 dem Kloster Seltz im Elsass (zwischen Wissembourg und Hagenau) seine hiesigen Güter (Regesta Imperii II,3,1054). Diese Schenkung gilt als die erste urkundliche Erwähnung von Ober- und Niederotterbach.
Oberottmarshausen Das Hochstift Augsburg hatte im Ort reichen Besitz, den es im 13. Jahrhundert als Lehen an verschiedene Augsburger Bürger vergab wie z. B. die Familien Langenmantel und Schongauer.
Oberpframmern Bereits um 790 n. Chr. wird von einer Marienkirche am Ort berichtet.[4] Mit der Schenkung einer Kirche im Ort „Phrumari“ an die Freisinger Domkirche im Jahr 806 wird der Ortsname Pframmern schon sehr früh urkundlich erwähnt. Dem Namen liegt das aus dem Lateinischen entlehnte Wort pfrūma, „Pflaume“, zugrunde. Er bedeutet „bei den Pflaumenzüchtern“
Oberpierscheid Der Ort in der heutigen Form ist vermutlich bei den späten mittelalterlichen Rodungsphasen entstanden, worauf die Ortsnamensendung „-scheid“ hinweist. Die erste urkundliche Erwähnung als „Pereschet“ stammt aus dem Jahr 1408.
Oberpleichfeld
Oberpöring
Oberraden Der Ort Oberraden wurde erstmals 1139 in einer Bestätigungsurkunde des Papstes Innozenz II. mit der Bezeichnung „Hadenhagen“ als Besitztum der Abtei Laach erwähnt. Im Jahre 1147 wurde der Hof zu Niederraden erstmals von Papst Eugen III. als Laacher Eigentum erwähnt. Der Ort begegnet fortan unter wechselnden Schreibweisen: Adinhan, Adenhan, Adenhayn, Adenowe, Hadenhaga und Hadenhagen. Die Herren von Aden gaben dem Ort auch den Namen (Ober-Aden). Der Laacher Abt Fulbert (1152–1177) übergab 1155 den Ort Folcholderoth (Wüstung bei Anhausen) dem Ruthard von Adenhagen (Oberraden), mit dem sich bereits der Ortsadel (derer von Aden) herausgebildet hatte. Die Hofleute in Hadenhagen werden künftig häufiger angetroffen, wenn durch die Herrschaft das sogenannte Kindgedinge (Aufteilung der Kinder) vollzogen wird. Hen von Oberraden nennt sich 1475 einen Frei-Schultheiß.
Ober-Ramstadt, das schon Siedlungsspuren seit der Jungsteinzeit aufweist, wird vermutlich zuerst um 1190 genannt im HN eines Cu ̊nrath de Ramestat, erhält 1310 das Stadtrecht. 1959 Erneuerung des Stadtrechts, 1972 und 1977 Eingliederung von Rohrbach, Modau und Wembach-Hahn. Um 1190 Ramestat [Original] (Lokalisierung unsicher), 1194 Ramestat [Original], 1310 Ramstat (Kopieum 1430), 1338 Oberramstatt (Druck 1744), 1403 Großen Ramstad (Kopieum 1430). Das Bestimmungswort führt zurück auf althochdeutsch raban, Genitiv rabanes oder (durch Assimilation und Kontraktion) ram, rammes oder die swach Flexionsvariante rabo, raben ‘(Kolk-)Rabe’. Doch ist der Ortsname wohl nicht mit der Vogelbesitzt selbst gebildet, sondern mit dem mit ihr identischen PN. Die Verwendung von Raban in Personennamen ist im Westnord. und Westfränkisch-Hd. besonders häufig und hat (wie bei anderen theriophoren Personenname) ursprünglich mythologische Gründe. Auch die Kurzform (zu Rufnamen gewordenen ursprünglich Beiname) Raban und abo begegnen in der althochdeutsch Überlieferung. War der Personennamen des Bestimmungsworts von Ramstadt einst Raban > Ram, dann ist das Genitiv-es mit dem Grundwort-Anlaut verschmolzen, war der Personennamen Rabo, dann ist Raben zu Ram(e) kontrahiert worden. Grundwort -stat. Bedeutung: ‘Wohn-(Stätte) des Raban (oder Rabo). So Ranstadt (ursprünglich Ramstat), Wetteraukreis, Ramberg, Landkreis Südliche Weinstraße.
Oberreichenbach (Mittelfranken) Der Ort wurde 1109 als „Richenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsche Wort rîche (=reich) ist. Es sollte wohl damit der Fischreichtum des Baches bezeichnet werden. Aus dem Grundwort –bach kann geschlossen werden, dass diese Gegend nicht vor dem 10. Jahrhundert besiedelt wurde, da bis dahin Gewässer mit –aha bezeichnet wurden. 1501 ist erstmals die Form „Obernreichenpach“ bezeugt. Das Präfix Ober- dient zur Unterscheidung des in der Nähe gelegenen Unterreichenbach.
Oberreichenbach (Schwarzwald) Ursprünglich gehörte Oberreichenbach den Grafen von Calw. 1303 kam der Ort an das Kloster Hirsau und blieb dort als Vogtei bis ins 18. Jahrhundert.
Oberreidenbach
Oberreute
Oberried Die Stiftsdamen des Klosters Günterstal ersuchten in einem waldigen Tal bei dem Flecken Oberried ein Filialkloster errichten zu dürfen.
Oberrieden 1620 wurde in Oberrieden die erste Schule gegründet.
Oberriexingen
Oberrod
Oberroßbach Oberroßbach wurde 1440 als Obern Rospach erstmals urkundlich erwähnt.
Oberroth Oberroth hieß um 780 Rota. Im Jahr 898 wurde es in einer kaiserlichen Urkunde genannt.
Oberscheidweiler
Oberscheinfeld Das obere Scheinefeld wurde wahrscheinlich bereits während der fränkischen Landnahme im 6. Jahrhundert von ripuarischen Franken besiedelt. Seinen Namen verdankt Oberscheinfeld vermutlich einem fränkischen Edelfreien namens Scego oder Skago, der die Ansiedlung oberhalb des Zusammenflusses der beiden Gebirgsbäche Krettenbach und Prühlbach gegründet hat. Ein in circa eineinhalb Kilometer nordöstlich des Marktfleckens gelegener Bergsporn des Steigerwaldes wurde bald nach 1100 dazu ausersehen, eine neue Burg zu tragen, weil das Gelände am Fuß des Berges von hier aus gut einzusehen und leicht zu verteidigen war. Deshalb bestand an dieser Stelle bereits im frühen Mittelalter eine Art Festung. Hier residierte im 12. Jahrhundert nachweislich das Frankengeschlecht derer von Scheinfeld unter den unterschiedlichen Namen wie Scegevelt (1114), Segefelt (1151), oder Sheigenvelt (um 1186) u. a. m.
Oberschleißheim Gegen Ende des 16. Jahrhundert Bau des Alten Schlosses, dessen Erweiterung im 17. Jahrhundert, 1701 Grundsteinlegung zum Neuen Schloss. Undifferenzierte Namensformen, die auch zur Siedlung Unterschleißheim im selben Landkreis gehören können, sind 775 (Kopie von 824) Sliuuesheim, circa 1040 Sliwisheim, 1168/69 Slibesheim, 1281 Sleibsheim, 1305 Sleyshaim, 1390 Sleyshaim, 1608 Schleißhaim, Oberschleißheim: nach 1215 Slîbeshaim ... curiam ante portam et molendinum et beneficium, quod dicitur swaîge, 1429 Schleisham ... Brüder Schleisham und circa 1583 Schleishaim minus ... Schleishaim maius (jeweils beide Orte); 1517 Pruderschleishaim, 1606 Schwaig Khlein Schleißhaim, 1640 Hof: Neuen Schleißhaimb, 1738–1740 in arce electorali Neuen-Schleisshaimb seu Fürstenhaimb, 1832 Oberschleißheim. Als Grundwort ist althochdeutsch *haim,-heim zu erschließen, das wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter‘ Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist; Bestimmungswort ist der Personennamen Sliu. 808 sind ein Sliu diaconus ‘Diakon’ und ein Sliu presbiter ‘Priester’ in der Gegend bezeugt. Zur Unterscheidung von Unterschleißheim im selben Landkreis diente 1429 der Zusatz Brüder, der sich wohl auf die Prämonstratenser des Klosters Neustift b. Freising, die hier Besitz hatten, bezieht, circa 1583 und 1606 die Bezeichnung der geringeren Ausdehnung, später die des Alters und zuletzt die der Höhenlage. Der Alternativname im Beleg 1738–1740 weist auf das kurfürstliche Schloss. So Unterschleißheim, Landkreis München.
Oberschlettenbach Der Ort wurde im Jahr 1313 als Slethebach erstmals urkundlich erwähnt.
Oberschneiding Oberschneiding wurde erstmals 790 n. Chr. urkundlich erwähnt. Der „Brevivarius Urolfi“, eine im Kloster Niederaltaich verfasste Urkunde, nennt ein Dorf namens „Snudinga“. Dieser Name geht – wie alle bayerischen Städte, die auf „ing“ enden – auf den Anführer des Clans zurück, der die Siedlung gründete, Snudo. Der Name änderte sich in den folgenden Jahrhunderten von Snudinga zu „Schneiding“. Welcher Ort in der Urkunde erwähnt wurde, ist heute nicht mehr ganz klar, da es zwei Siedlungen namens „Schneiding“ gibt: Oberschneiding (=oberes Schneiding) und Niederschneiding (=unteres Schneiding).
Oberschöna Oberschöna wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde von 1185, in der die Grenzen der östlich gelegenen Besitzungen des Klosters Altzella beschrieben werden, wird auch der vier Eckhardschen Dörfer gedacht. Später schlussfolgerte man sicher, dass Oberschöna, Linda, aber auch Wegefarth und vermutlich St. Michaelis zu diesen Dörfern gehörten.
Oberschönau Oberschönau zählt zu den jüngeren Orten der Umgebung und entstand um die 1555 Canzlersmühl genannte Schneidmühle, die bereits im 15. Jahrhundert belegt ist. Der Standort der Mühle wurde 1548 erstmals Öbern Schonau genannt. 1585 ist erstmals ein Dorf an jener Stelle bezeugt.
Oberschönegg Die Burg Altenschönegg war Sitz eines bedeutenden Reichsministerialengeschlechts.
Oberschwarzach
Oberschweinbach Oberschweinbach gehörte mit Schloss Spielberg von 1640 bis 1820 den Freiherren von Lerchenfeld.
Obersdorf, (Arn) 1076 Bleisa superior, 1174 de Pleysa superiori.
Obersimten
Obersinn Das Grundwort im Namen geht auf den den Ort durchfließenden Fluss Sinn zurück. Der Zusatz Ober wurde verwendet, um Obersinn von den nahegelegenen Dörfern Mittelsinn und Niedersinn (heute Burgsinn) zu unterscheiden und weist auf die Lage im Tal hin.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1309 Sinne, 1319 Obernsinne, 1364 Obern Synne, 1542 Obersynn, 1695 Obersinn.
Obersöchering Die dort ansässige keltisch-romanische Bevölkerung ging in dem neugebildeten bayerischen Stamm auf. Der Ortsname soll auf die Ansiedlung der Sippe eines Sahker oder Sigher zurückgehen.
Ausgrabungen in der Marienkirche (Frauenkirche) aus den 1970er Jahren ergaben, dass an ihrer Stelle schon um das Jahr 700 eine kleine Holzkirche stand. Als „Secheringen“ wurde der Ort erstmals um 750 erwähnt.
Obersontheim Obersontheim hat eine interessante Vergangenheit als ehemalige Residenz der Schenken von Limpurg. Sie haben von 1541 bis 1713 die Geschicke des Ortes gelenkt und während dieser Zeit wesentliche Teile des historischen Ortskerns erbaut. Schloss, Rathaus und Kirche sind noch heute sichtbare Zeichen ihres Wirkens. Für den Ort wurde von ihnen damals auch das Marktrecht und das Hochgericht erwirkt.
Oberspay, (Koblenz) 874 Ouerspeion.
Oberstadion Um 1270 benannte sich das wohl aus Graubünden stammende, hier ansässige Adelsgeschlecht Stadion nach dem Ort. Am 13. Mai 1270 ist es mit dem Ritter „Waltherus de Stadegun“ nachweisbar. Das Schloss Oberstadion wurde nach 1352 errichtet und 1756–77 unter Graf Johann Philipp von Stadion in Teilen neu erbaut.
Oberstadt Im Jahr 1317 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Oberstadtfeld Die erste urkundliche Erwähnung von „Stadevelt“ datiert vom 17. Oktober 1016. Nach einer Urkunde von Kaiser Heinrich II. gehört der Ort zum Kollegiatstift Prüm. In einer Teilungsurkunde zwischen dem Grafen von Daun und dem Kloster Himmerod, aus dem Jahre 1241, wird erstmals Ober-Stadevelt genannt. Aus dem Jahre 1392, 1447 und 1460 stammen weitere Urkunden über Pachtverträge mit den Herren der Burg Pyrmont. Um das Jahr 1500 wurde in Oberstadtfeld eine zweischiffige Kirche mit Mittelstütze errichtet.
Oberstaufen In einer Beurkundung des Klosters St. Gallen vom 20. Dezember 868 wird der Ort Stoufun erstmals erwähnt. Der Name ist auf den Hausberg Staufen zurückzuführen und leitet sich vom althochdeutschen Wort für Kelch (= stouf) ab. Im Jahr 1453 erhielt Staufen das Marktrecht.
Oberstaufenbach
Oberstdorf Vordeutsche Siedlung erschließbar, 1141 Kirchenweihe, 1495 Markt, Gericht Oberstdorf als Teil der hochstiftischen Pflege Rettenberg-Sonthofen, 1802 zu BY. Ab Mitte des 19. Jahrhundert Entwicklung des Fremdenverkehrs Wintersport-, Alpenkurorts, Skiflugwoche. 1350 Obrostdorf [Original], 1394 Oberstorf, 1465 Oberßdorff; Oberstdorf (1584). Grundwort -dorf, Bestimmungswort: zu althochdeutsch obaro ̄sto, mittelhochdeutsch oberst ‘oberst, höchst’. Gesamtbedeutung: ‘das oberste Dorf ’ (im Illertal).
Oberstedem
Obersteinebach Er wurde „bald um 1250“ bzw. gegen Ende des 13. Jahrhunderts in den Heberollen des Herforder Marienstifts erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf bzw. „die Huben zu Ober- und Niedersteinebach“ gehörten zum Territorium des Kurfürstentums Trier.
Oberstein, (Idar-Oberstein) 1075 Steina, 1139 Petra, 1142 Steine.
Oberstenfeld Um 1016 Gründung eines Stiftes Oberstenfeld, nach der Reformation Umwandlung in ein evangelisches adliges Frauenstift, im 1546/47 Anschluss an den Ritterkanton Kocher. 1016 (F. 12./13. Jahrhundert) Oberestenuelt, 1244 Oberstenvelt [Original], 1462 Eberstenfelt [Original]. Dem Ortsname liegt ein Flurname zugrunde, bestehend aus althochdeutsch -feld, mittelhochdeutsch velt hier: ‘waldfreies, relativ ebenes, für den Ackerbau geeignetes Gelände’ und dem Superlativ althochdeutsch obaro ̄st, mittelhochdeutsch oberest ‘das oberste’. Der Name bezieht sich auf die Lage ganz oben am Anfang des Bottwartales. So Obernfeld, Landkreis Göttingen.
Oberstreit Am 23. Oktober 1305 wurde Oberstreit als „Ebenstryt“ erstmals in einer Urkunde des Abtes Werner vom Disibodenberg erwähnt als ein Hof, dessen Besitzer (Jakob von Ebenstrit) ihn durch Schenkung dem Kloster Disibodenberg übertrug.
Oberstreu Der Name Oberstreu leitet sich vom die Gemeinde durchfließenden Fluss Streu ab, welcher der Fränkischen Saale bei Heustreu zufließt. Der Zusatz Ober sollte das Dorf von gleichnamigen, südwestlich liegenden Orten unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 800 „Streuu“, 1010 „Strewe“, 1143 „Strovve“, 1150 „Strowe“, 1230 „Stou“, 1256 „Obernstew“, 1319 „Obernstrow“, 1333 „Obernsteuwe“, 1441 „Oberstreu“, 1615 „Oberstrey“, 1801 „Oberstrew“, 1820 „Oberstreu“.
Obersülzen Die älteste erhaltene Erwähnung von Obersülzen stammt von 773.
Obersüßbach Im Jahre 814 vermachte ein adeliger Abt Richpald 14 Meierhöfe in „Sezpah“ und vier in „Niuuinhusen“ (Neuhausen) dem Kloster St. Emmeram in Regensburg. Aus dieser Zeit stammt auch eine Gründungsurkunde, im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München. Am 28. Oktober 814 kam ein Mönch mit Namen Ratolf als Seelsorger nach Sezpah. Um 935 wurden Obersüßbach, Obermünchen und Niedermünchen in einem Verzeichnis des Klosters Tegernsee erwähnt. Von etwa 1060 an war die Familie Kärgel bis 1615 in Sießbach und Furth ansässig und bestimmend.
Obersulm Entstehung des Ortes 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler bei Weinsberg und Willsbach sowie 1975 der Gemeinte Sülzbach. Benennung durch Namensübertragung vom Flussname Sulm. Die früheste Erwähnung hat Eschenau aufzuweisen (780 villa Esginaha), während die übrigen Orte im 13. und 14. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt wurden. Im Mittelalter hatten hier das Koster Schöntal, der Johanniterorden, die Grafen von Löwenstein u.a. adlige Häuser Besitz. Seit dem 17. Jahrhundert sind jüdische Gemeinte und Synagogen in Affaltach und Eschenau belegt. Spätestens seit 1805 waren alle Orte württembergisch. Das Grundwort Sulm ist identisch mit dem Namen der Sulm, der früh nur im Landschaftsnamen 771 Sulman[achgowe] belegt ist. Zugrunde liegt germanisch *swul-man‘Wasserschwall’, von der Schwundstufe des Verbs germanisch *swella‘ schwellen’ abgeleitet und zum feminin Flussname Sulmana umgebildet. Bestimmungswort Ober nach dem Oberlauf der Sulm, an dem die Gemeinte liegt. So Neckarsulm, Landkreis Heilbronn.
Obertaufkirchen Um das Jahr 790 scheint die Gegend um Obertaufkirchen zum ersten Mal in den schriftlichen Quellen auf. Das Erzbistum Salzburg nennt in den Breves Notitiae an der Ornau drei Kirchen mit sieben Höfen sein Eigen, ohne allerdings konkrete Ortsnamen anzuführen.
Oberteuringen
Oberthal Oberthal bestand ursprünglich aus den drei Orten Imweiler, Linden und Osenbach. Imweiler wurde 1335, Linden ab dem 13. Jahrhundert und Osenbach 1263 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gab es ein Rittergeschlecht, das die Burg Linden als Stammsitz besaß.
Oberthulba Der Name Oberthulba leitet sich vom die Gemeinde durchfließenden Fluss Thulba ab, welcher der Fränkischen Saale bei Hammelburg zufließt. Der Zusatz Ober und zeitweise Dorf sollte den Ort vom gleichnamigen, südwestlich liegenden Dorf unterscheiden.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1234 „Obertulbe“, 1277 „Oberntulbe“, 1378 „Dorftulbe“, 1455 „Obertolbe“, 1574 „Oberdulba“, 1657 „Oberthulb“, 1700 „Oberdull“, 1747 „Ober-Tulba“, 1801 „Oberthulba“.
Obertiefenbach
Obertraubling 1972 Entstehung der Groß Gemeinte Obertraubling durch Zusammenschluss mit einigen Nachbarsiedlungen (u. a. Niedertraubling, Oberhinkofen, Gebelkofen). Auf dem Gebiet des in den 1930er Jahren errichteten und im Weltkrieg zerstörten Militärflughafens Obertraubling entstand die heutige Stadt Neutraubling. 826/40 in loco ... Traubidinga (Vermerke 10. Jahrhundert Troubidingun, 10./11. Jahrhundert Troˇbidinga), Anfang 11. Jahrhundert Kopie1175/77 Droubalinga,1175Troˇbelingen [Original];Traubling(um 1190/1220). Der mit -ing-Suffix gebildete Siedlungsname zeigt eine auffällige Varianz in den frühen Schreibungen: Für das 9. Jahrhundert ist von Traubidinga auszugehen, Droubalentstand im 11. Jahrhundert dissimilatorisch. Haubrichs vermutet in Traubideine romanisierte Form des althochdeutsch Personennamen Traga-bot(o). Aus lautlichen Gründen dürfte allerdings eher ein gallischer Beiname *Trougo-bitus ‘der ein trauriges Leben hat’ (bezeugt ist das antonyme Dago-bitus) vorliegen, der als *Troubi¬ ins Deutsch übernommen wurde. In der weiteren Entwicklung blieb der Diphthong vor /b/ unumgelautet, der i-Mittelvokal schwand nach Ausweis der Schreibungen um 1200. Seit dem 14. Jahrhundert ist eine Differenzierung in Oberund Niedertraubling festzustellen, vgl. zudem Neutraubling.
Obertrebra
Obertrubach Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1007 im Zusammenhang mit der Gründung des Bistums Bamberg. Dem neuen Bistum schenkte König Heinrich II. am 1. November 1007 den alten Königshof Vorchheim (Forchheim) im Radenzgau mit allem Zubehör im weiten Umkreis und allen Hörigen Forchheims wie „Truobaha“ (Trubach) und „Tuoisbrunno“ (Thuisbrunn).
Vorher gibt es nur kärgliche Nachrichten aus der Zeit Karls des Großen (786–814). 794 tauchten zum ersten Mal die Namen der Orte „Trobach“ und „Herzewin“ (Herzogwind) auf.
Obertshausen Ersterwähnung in einem Zinsregister des Klosters Seligenstadt. Eine Burg, deren Reste bei Ausgrabungen gefunden wurden, wird bereits 1130 unter dem Mainzer Erzbischof Adalbert I. genannt. Später sind die Herren von Eppstein im Besitz des Ortes, der 1425 wieder an Mainz gelangte, das 1664 Obertshausen zusammen mit dem benachbarten Hausen an den Amtmann zu Steinheim (Graf Philipp Erwein von Schönborn) verkaufte. 1806 mit dem Amt Heusenstamm an Isenburg-Birstein, 1816 an das Großherzogtum Hessen. 1977 Zusammenlegung von Obertshausen und Hausen zunächst unter dem Namen Hausen, gleich danach (1978) umbenannt zu Obertshausen. Verleihung der Stadtrechte 1979. Obertshausen: um 1000 (Kop.) Oberolueshuson, 1109–1137 Oberoldeshusen, 1282 Oberoldeshusen, 1446 Obertzhusen. Hausen: 1069 [Original] villa Hvson, 1223 Husen apud castrum Steynheim, 1339 HuSiedlungsname hinter der Sonnen. Bestimmungswort des Ortsname Obertshausen ist – trotz des anderslautenden Erstbelegs, der auf einen Personennamen *Oberolf schließen lässt – der singulär überlieferte Personennamen Oberolt, der in der Lorscher Überlieferung des Jahres 782 erscheint. Es handelt sich somit um einen patronymischen-hausen-Namen. Im Ortsname Hausen erscheint das überwiegend als Zweitglied von Ortsname gebrauchte-hausen als Simplex. Wegen der zahlreichen Orte dieses Namens traten wechselnde unterscheidende Zusätze an den Namen.
Oberuckersee
Oberursel (Taunus) Spätestens seit der fränkische Landnahme im 6./7. Jahrhundert ununterbrochen besiedelt. Frühe Erwähnungen seit 791: sie bezeugen eine königlich sowie private Schenkungen in Ursel v.a. an die Klöster Lorsch und Fulda, 1444 Stadtrecht, 791 Vrsella, 800 Ursalla (beide Kopie Ende des 12. Jahrhundert), Anfang 9. Jahrhundert Vrsele (Kopie um 1160), 1297 in monte Vrsele [Original]. Der schwer deutbare Ortsname beruht vermutlich auf einem schon vordeutschen Flussnamen. Als dessen Basis wird meist die indogermanisch Wz. *uer(u.a. in altindisch va ̄r ‘Wasser’) angesehen, mit -s-Erweiterung (uer-s-, u.a. in altindisch varˇsá‘Regen’) und in der Schwundstufe (urs-), an die das in Flussname häufige Suffix -ella angefügt wurde. Dabei wird aus lauthistor. Gründen eine illyrische Zwischenstufe postuliert, die aus vorgeschichtlicher Sicht nicht überzeugt. Vielleicht kommt als Basis auch indogermanisch *u ̄r(Ablaut von *u ̄er-, dazu altnordisch u ̄r ‘Regen’, althochdeutsch u ̄r ‘Auerochse’) mit s-Erweiterung ( ? ) oder alteuropäisch -s-Suffix in Frage. Im Mittelhochdeutsch kommt es zur Abschwächung der Nebensilbenvokale -e> -ə-, -a > -ə und Grundform mundartlich Kürzung des u ̄vor r + Konsonanten. Seit dem Mittelalter wird der Ortsname auf die Heilige Ursula als Schutzpatronin gedeutet, was in Siegel und Wappen nachwirkt. Das Differenzierungsglied zuerst lateinisch 1297, seit dem 14. Jahrhundert: superior Ursel, Obernursel gegenüber Niederursel (schon 1222 in inferiori Ursela) und † Mittelursel. Zum Zusatz (Taunus) Königstein im Taunus, Hessen. So † Urtella, alter Name des Sensbaches /Odenwald; Urbach, Nebenfluss der Rems, BW; Bad Urach, Landkreis Reutlingen.
Oberviechtach Der Name des im bayerischen Nordgau gelegenen Ortes wurde zum ersten Mal 1237 als „Viehta“ urkundlich erwähnt. Im Jahr 1272 wurde er als „Vichta“ bezeichnet, um etwa 1285 als „Vihtach“, kurz nach 1301 als „Viehtach“, 1326 als „Vihtah“ und 1360 als „Viechtach“. Mit dem Namenszusatz „Ober“ wurde er zum ersten Mal 1488 genannt, als er als „Obern Viechtach“ bezeugt wurde. Es folgten weitere Nennungen in ähnlicher Form, bis schließlich 1665 die heute gültige Schreibweise zum ersten Mal verwendet wurde. Der Ortsname geht auf den mittelhochdeutschen Begriff „viehtach“ zurück, der „Fichtenwald“ bedeutet. Das Adjektiv „Ober“ dient dazu, um den Ort von der im Landkreis Regen gelegenen niederbayerischen Stadt Viechtach zu unterscheiden.
Im Jahr 1337 erhielt der Ort als „Viechtach“ Marktrechte.
Oberwallmenach Oberwallmenach wurde im Jahr 1260 erstmals urkundlich erwähnt.
Oberwambach 1464 wird Oberwambach in einem Vertrag zwischen den Grafen von Sayn und den Grafen von Wied als Ouerwanenbach erstmals schriftlich erwähnt. Über u. a. 1565 Offerwanbach und 1576 Oberwainbach entwickelte sich der heutige Name.
Oberweid Erstmals wurde Oberweid im Jahr 795 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt.
Oberweiler (Eifel) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Wilre iuxta Ham“ (‚Wilre nahe bei Ham‘) stammt aus dem Jahre 1257, wobei dieser Name zusammen für die heute getrennten Orte Ober- und Niederweiler stand. Der Ortsname alleine konnte für 1473 nachgewiesen werden, als er noch als „Oberwiller“ firmierte.
Oberweiler im Tal Oberweiler wurde im Jahr 1290 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Verwaltungskomplex Eßweiler Tal.
Oberweiler-Tiefenbach Oberweiler wurde im Jahr 1290 erstmals urkundlich erwähnt. Zur Unterscheidung des nahegelegenen Oberweiler im Tal wurde es zeitweise auch Unterweiler genannt. Im Jahre 1316 wurde Tiefenbach erstmals erwähnt.
Oberweis, Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort Oberweis im Jahre 798/799 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Echternach. Oberweis hieß zu jener Zeit Wis an der Prüm oder wie in der Urkunde auf Lateinisch genannt Wis quod situm est super fluvio Prumia. Bereits im 9. Jahrhundert wird Oberweis in Bitburger Urkunden als einer Pfarrei zugehörig beschrieben.
Oberweißbach
Oberwesel, ende 300? (Vo)solvia, 365 Vosauia, 1153 Wesela. Der frühe Ortsname „Vosavia“ soll aus der Zeit um 50 v. Chr. stammen und wird auf das Volk der Kelten zurückgeführt, die etwa seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert große Teile Westeuropas besiedelt hatten.
Kurz vor der Jahrtausendwende (13/12 v. Chr.) fielen die linksrheinischen Gebiete Germaniens an die römischen Eroberer. Im Zuge der Sicherung dieser Gebiete legten die Römer Militärlager an, neben denen sich im Laufe der Zeit Orte oder gar Städte entwickelten. So entstand zur Zeit des Drusus (um 12. v. Chr.) aus Vosavia eine nun „Vosolvia“ genannte Militärstation an der wichtigen Römischen Rheintalstraße zwischen Mogontiacum (Mainz) und Confluentes (Koblenz) entlang des Rheins. Diese frühe Bezeichnung der Stadt ist auch auf der Peutingerschen Tafel, eine Nachzeichnung einer römischen Straßenkarte, als Vosavia eingezeichnet. Kurz nachdem im Jahr 966 das Hofgut (Ober)Wesel – in den Urkunden als „curtis Weslia“ bezeichnet – mit allem Zubehör als Kronland dem Sachsenkönig zuerkannt worden war, schenkte Otto es dem Mauritiuskloster in Magdeburg, welches zwei Jahre später zum Domkapitel des Erzbistums Magdeburg avancierte. Ob diese Schenkung allen Grundbesitz in „Weslia“ umfasste, ist auch heute noch unklar. Eine Marienkirche im frühen Oberwesel wurde erstmals 1213 und erneut 1219 in Urkunden des „Weseler“ Burggrafen Otto von Schönburg angeführt (in einer anderen Quelle als v. Schonenburg und der Bezeichnung „ministerialis regis“, also königlicher Hofbeamter, in denen der Pleban Peter dieser Kirche (Petrus sacerdos plebanus ecclesie s. Marie), und in der Urkunde von 1219 zusätzlich ein Kaplan erwähnt wurde.
Oberwiera Oberwiera wurde erstmals 1254 n. Chr. erwähnt.
Oberwies Oberwies (ursprünglich Eberwies) kam im 14. Jahrhundert zum „Vierherrischen“ Gericht auf dem Einrich.
Oberwiesen
Oberwiesenthal Der heutige Stadtteil Oberwiesenthal des Kurorts Oberwiesenthal wurde als Wyssenthal am 19. März 1527 von Herzog Georg von Sachsen für eine Zeit von sechs Jahren mit Bergfreiheiten ausgestattet, nachdem seit 1525 im oberen Zechengrund Silbererz gefunden wurde.
Oberwinter, (Koblenz) 1131 in Eintere minori, 1156-58 Wintre. Siehe Königswinter.
Oberwörresbach
Oberwolfach 1275 wurde Oberwolfach als superioris Wolfach erstmals urkundlich erwähnt. 1409 taucht es als Ober-Wolfach und 1482 als obern Wolfach auf. Daneben wurde es auch als veteri Wolfach, Alt-Wolfach bzw. Altwolfach oder – auch heute noch – im Wolftaler Dialekt als alde Wolfe bezeichnet.
Oberzent Oberzent ist traditionell die Bezeichnung für den südlichen Teil des hessischen Odenwaldkreises mit Beerfelden als Hauptort. Der Name leitet sich von der hoch, also oben, gelegenen Zent, dem mittelalterlichen Gerichts- und Verwaltungsbezirk, ab. Zeuge dieses Zentgerichts ist der Beerfelder Galgen, der größte und besterhaltene im Bundesgebiet.
Oberzissen Der Name Zissen wird mit unterschiedlichen Begründungen auf keltische Ursprünge zurückgeführt.
Zissen wird in einer Schenkungsurkunde aus dem Copiarium des Bonner Stifts St. Cassius und Florentius, die von Levison auf das achte Jahrhundert datiert wurde, erstmals erwähnt. Erstmals exakter datierbar ist der Ortsname durch eine Tauschurkunde des Stifts St. Stephan in Mainz aus dem Jahr 1008.
Obhausen n einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Obhausen als zehntpflichtiger Ort Hubhusa im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.
999 wurde die Gemeinde als Upphusun morcha urkundlich erwähnt.
Obing
Obrigheim (Baden) Im Lorscher Codex wurde 773 die Schenkung eines gewissen Reginhard von Gütern in Ubracheim an das Kloster Lorsch erwähnt. Obrigheim wurde abermals im Jahr 976 im Zusammenhang mit der Verleihung des Stifts Mosbach an Worms durch Kaiser Otto II. erwähnt. Die erste Erwähnung des Ortsteils Mörtelstein datiert um das Jahr 1000, die des Ortsteils Asbach um 1100.
Obrigheim (Pfalz) Die ältesten erhaltenen Zeugnisse zum Hauptort stammen von etwa 1250. Das Suffix -heim weist auf fränkischen Ursprung hin. Ein Ortsadeliger namens Ulricus de Obernkeim wurde 1352 in einer Verordnung des Rates der Reichsstadt Speyer erwähnt; er könnte aus Obrigheim gestammt haben.
Ochsenfurt Die Siedlung entstand im 8. Jahrhundert an einer Furt. Um circa 740 Gründung eines Klosters auf der rechten Mainseite (später das Dorf Kleinochsenfurt). Bis 1972 Kreisstadt. 980–1017 (Kopie) Ohsenfurt, 1193 Ossenvurt, 1288 Ohsenvurd, 1317/18 in maiori Ohssenfurt. Kleinochsenfurt: 9. Jahrhundert Ohsonofurt, 11. Jahrhundert Ohsnofurt, 1317/18 in campis inferioris Ohssenfurt. ‘Siedlung an der für Ochsen gangbaren Furt’; Grundwort-furt. Bestimmungswort althochdeutsch ohso ‘Ochse’, vgl. neuenglisch Oxford. Der Beleg des 9. Jahrhundert zeigt mit ohsononoch den voll erhaltenen althochdeutsch Genitiv Plural Die unterscheidenden Zusätze (maior, inferior) beziehen sich auf die namentliche Trennung der beiden gegenüberliegenden Orte und haben sich lediglich im Falle Kleinochsenfurts erhalten.
Ochsenhausen 1093 Stiftung des Klosters als Priorat der Benediktinerabtei St. Blasien, 1803 Säkularisierung des Klosters, 1806 an Württemberg, 1950 Stadt. Benediktinerkloster, ehemalig Reichsabtei des Ordens, Krummbach, Klosterapotheke, Scharfrichterhaus. Um 1100 (Kopie 12. Jahrhundert) OhsinhuSiedlungsname [Original], 1127 (Kopie 12. Jahrhundert) Hossenhusen, Hossehusen. InderVerbindungmitdemGrundwortmittelhochdeutsch-hu ̄sen, Neuhochdeutsch-hausen, dem alten Dativ Plural von althochdeutsch mittelhochdeutsch hu ̄s, ist das Bestimmungswort vermutlich nicht althochdeutsch ohso, mittelhochdeutsch ohse, osse ‘Ochse’; sondern der darauf – in der Bedeutung ‘Zuchtstier’ – zurückgehende Personennamen Ochso: ‘Siedlung des Ochso’.
Ochtendung Der Name des Ortes Ochtendung leitet sich aus dem Wort Thing, Ding, (Ochtendung von „of demo dinge“) ab. Ein Thing war zu früheren Zeiten der Begriff für ein Gericht, oder genauer gesagt: für den Ort, an dem Gericht gehalten wurde. Kaiser Karl IV. verlieh Ochtendung am 8. Januar 1354 Frankfurter Stadtrecht. Im Jahr 1563 umfasste die Ortschaft unter dem Namen Ochtendunk 75, in 1683 64 Fuerstellen.
Ochtersum Das Dorf wird erstmals 1132 urkundlich erwähnt.
Auf einem Hof in Westtochtersum steht eine sehenswerte Kirche, erbaut zwischen 1260 und 1270. Es ist dem Heiligen Maternus oder Maternianus gewidmet.
Ochtrup 1134 Ohthepe [Original], um 1150 Uhtepe, 1294 Ochtorpe. Bildung mit dem Grundwort-apa ‘Wasser, Fluss’ auf der Basis der indogermanischen Wurzel *ap und einer Labialvariante *ab-. Es handelt sich also zunächst um eine Gewässerbezeichnung, die dann auf die dort liegende Siedlung übertragen worden ist. Die starke Veränderung des Grundwort im 12. und 13. Jahrhundert (-epe, -appen, -ope, -upo, -ope) hat offensichtlich dazu geführt, dass das Grundwort nicht mehr verstanden und zu -torpe, später mit Metathese -trup (also einem Grundwort -dorp,-dorf), umgedeutet worden ist. Bestimmungswort ist eine Bezeichnung für die Himmelsrichtung (Nord-)Osten, die auf der tageszeitlichen Angabe ‘frühe Morgenzeit, zeitig’ beruht. Im appellativischen Wortschatz sind gotisch u ̄hteigs ‘zeitig’, altenglisch u ̄th(a), altsächsisch u ̄tha ‘frühe Morgenzeit’ belegt. Ob das so benannte Gewässer im (Nord-)Osten einer Siedelstelle lag oder ob mit dem Bestimmungswort ein Hinweis auf die Fließrichtung gegeben ist, kann nicht entschieden werden. Die Identifizierung des Erstbelegs aus dem Jahr 1134 mit Ochtrup hat verschiedentlich zu Diskussionen geführt; eine schlüssige Alternative hat sich jedoch nicht ergeben.
Oberzwergen, (Zwergen) 1015-25 Ouoranduergain.
Ochtendung, (Koblenz) 1052 Obtimetdinc, 1103 Oftenmedenc. Germanisch Uftamodinga, die Leute des Uftamod. (H die Hause von Uftinga + moda, Mut, Gemüt)?
Ockenfels
Ockenheim, Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 823. 835 Ucckenheim, 886 Uckenheim, 1210 Occhehneim. Germanisch Ukkon haim, Wohnung des Ukko.
Ockfen, 1037 Occheuen.
Ockholm
Odderade
Odelzhausen 814 (Kopie von 824) Otolteshusir, 1158 (Kopie von 1175) Otolteshusen, 1171 Otoltshusen, 1315 Otolshausn, 1376 Oteltzhausen, 1561 Odeltzhausen, 1796 Odelzhausen. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch hûs ‘Haus, festes Gebäude’, -hausen, Bestimmungswort der Personennamen Otolt.
Odenbach, Die älteste erhaltene schriftliche Nennung des Ortes stammt vom 20. Mai 841 („Uotenbach“). Der Name geht wahrscheinlich auf einen Personennamen zurück. 1222 Odenbahc.
Odendorf, (Köln) 1051m Odendorf, 1197 Odindorp. Germanisch Audon porpa, Siedlung des Audo.
Odenhausen, (Berkum (1174) Vdenhusen.
Odenheim, (Nbad) 1203 Odenheim.
Odenkirchen, (Rheydt) 1028 Hvdenkirchen, 1106 Udenchirchen. Germanisch Udon kirika, Kirche des Udo.
Odenthal Durch Rodungen fränkische Siedler im 10. Jahrhundert entstandene Streusiedlungen, Odenthal vielleicht Gründung eines Grafen Udo, Pfarrkirche aus dem 12. Jahrhundert, Stammsitz der Grafen von Berg im Ortsteil Altenberg, dort 1133 Gründung des gleichnamigen Zisterzienserklosters, Botenamt im bergischen Amt Porz. 1150 de Vdindar, 1156 (Dittmaier 1956) beziehungsweise 1157 Udendarre, ebenso 1205. Aus dem Personennamen Udo und dem Grundwort darre, althochdeutsch darra, aus germanisch *3⁄4arzo ̄ ‘Horde zum Trocknen von Obst uswach’; nach Dittmaier vielleicht auch auf die Läuterung von Erzen im Darrofen zu beziehen. Wann der Wechsel zum heutigen Grundwort -t(h)al erfolgte, ist nicht bekannt. So Attendorn, Kreis Olpe.
Oderaue
Oderberg Die Archäologie konnte eine älterslawische Burganlage auf dem „Albrechtsberg“ und einen jüngerslawischen Burgwall unter der späteren Festung „Bärenkasten“ feststellen; das slawische Dorf hieß Barsdyn. Der askanische Markgraf Albrecht II. von Brandenburg, so berichtet die Märkische Fürstenchronik ohne Jahresangabe, errichtete die erste deutsche Burg auf einer Anhöhe; die landesgeschichtliche Forschung geht von 1214 aus. Unterhalb der Burg entstanden am Ost- bzw. Südhang des Berges die ersten deutschen Ansiedlungen. Die erste urkundliche Erwähnung von Oderberg erfolgte im Jahr 1231, als Vogtei. Civitas (Stadt) wird Oderberg erstmals 1259 genannt. 1231 wurde in der slawischen Siedlung Barsdin eine Stiftung des Prämonstratenserordens ins Leben gerufen. Die Abtei erhielt den Namen Civitas Dei – Gottesstadt.
Odernheim am Glan. Odernheim am Glan ist eine frühfränkische Siedlung, die erstmals 976 durch Erzbischof Willigis von Mainz urkundlich erwähnt wurde. Man geht davon aus, dass Odernheim im 5. oder 6. Jahrhundert von den Franken gegründet wurde. 1108 wurde auf dem Disibodenberg bei Odernheim am Zusammenfluss von Nahe und Glan ein Benediktinerkloster gegründet und 1112 Jutta von Sponheim (~1092–1136), Hildegard von Bingen (1098–1179) und ein Mädchen, dessen Name unbekannt ist, betrat eine Frauenzelle im Benediktinerkloster, die speziell für sie gebaut worden war. Ungeachtet ihres Beinamens „von Bingen“ lebte Hildegard am Disibodenberg bei Odernheim am längsten an einem Ort. Im Jahr 1147 hatte Hildegard eine Vision, die sie dazu veranlasste, an der Mündung der Nahe, wo diese bei Bingen in den Rhein mündet, auf dem Rupertsberg ein Kloster errichten zu lassen. Die Zahl der Nonnen in Hildegards Schwesternschaft wuchs stetig, und 1150 zog sie mit 18 anderen Nonnen vom Kloster Disibodenberg in das neue Kloster auf dem Binger Rupertsberg.
Odersbach, 881 Odinesnach. Germanisch Audines baki,- Bach des Audin.
Oderwitz Wann genau und von wem Oderwitz gegründet wurde, ist nicht bekannt, allerdings deutet der ursprüngliche Name des Ortes, Wudrijecz, auf slawischen Ursprung hin.
Der Sage nach entstanden neben Oderwitz die Dörfer Eibau und Hörnitz sowie die böhmischen Städte Kreibitz und Windisch-Kamnitz.
Die erste urkundliche Erwähnung von Oderwitz stammt vom 15. Mai 1324,[14] das Dorf hatte damals noch den Namen Odrowitz. Da Oderwitz 1384 in einem Zehntenverzeichnis der Prager erzbischöflichen Bibliothek für das Zittauer Dekanat mit der höchsten Summe von 28 Groschen genannt wird, kann davon ausgegangen werden, dass es schon zu dieser Zeit sehr bedeutend war. Dafür spricht auch, dass bereits 1350 zwischen Ober- und Niederoderwitz unterschieden wurde.
Odisheim Der Name des Ortes geht vermutlich auf vorchristliche und damit vorkarolingische Zeit zurück und bedeutet wohl Odins Heim. Die erste urkundliche Erwähnung fand jedoch erst 1325 statt. Von 1388 bis etwa 1484 gehörte das Kirchspiel Odisheim, zusammen mit den Kirchspielen Steinau, Oster- und Wester-Ihlienworth und Wanna (die „Fünf Kirchspiele“) zur Vogtei Bederkesa. In Dokumenten des 16. Jahrhunderts findet sich die Namensform Odeßhem neben der „christianisierten“ Form Gadeshem („Gottsheim“).
Oebisfelde-Weferlingen Weferlingen. Zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1239 als Bleck war die Ortschaft in ihrer Siedlungsentwicklung schon vergleichsweise weit fortgeschritten. Oebisfelde wurde zwischen 1014 und 1073 als Ysfelde erstmals urkundlich genannt. Zu dieser Zeit handelte es sich noch um ein Dorf. 1226 wird von einem Wolbertus de Ousfelde berichtet, 1263 ist die Rede von einem castrum (Burg). In dieser Zeit wird auch die planmäßige Stadtanlage vermutet. Damals wurde auch die St.-Katharinen-Kirche errichtet.
Oedekoven, (Köln) 1148 Vdenchoven. Germanisch Udingo hofum, zu den Höfen der Leute des Udo.
Oebisfelde-Calvörde Verwaltungsgemeinde im Landkreis Börde, Gebildet aus der Stadt Oebisfelde, dem Flecken Calvörde und weiteren Gemeinte der Umgebung. Oebisfelde: 1205–1215 Owesuelde, 1212 W. de Ouesuelde, 1262 Oysuelt, 1475 Oveszfelde. Calvörde: 786 (F. 12. Jahrhundert) Callenuorde, 1196 Kallenvorde, 1352 Calvorde. Oebisfelde ist mit dem Grundwort -felde gebildet. Das Bestimmungswort ist schwierig zu bestimmen. Aus morphologischen Gründen kann nicht altsächsisch ewi, öuwi ‘Schaf’ vorliegen. Möglich wäre einem Personennamen *Ouwi (zu germanisch *a(g)wjo ̄ ‘Wasserland’) im Genitiv *Ouwis-. Der Ortsname Calvörde geht zurück auf ein Syntag Mittelalter*bi der kalen forde ‘bei der kahlen Furt’, aus mittelniederdeutsch kale ‘unbewaldet, nicht bewachsen’ und mittelniederdeutsch vorde ‘Furt, seichte Stelle zum Überqueren eines Gewässers’, -furt. Die Burg von Calvörde lag auf einer leichten Erhöhung in der Ohreniederung. SOEuskirchen, Kreisstadt in NRW (1054 Ouweskirike); Kalefeld, Landkreis Northeim (1254 Caleuelde).
Oechsen
Oederan Etappenort an alter böhmische Straße vor 1150, nach 1180 Siedlung deutsche Bauern und Bergleute, Stadtgründung um 1250. 1286 Oderen, 1378 Odren, 1404 Odran. Die Grundform lässt sich schwer feststellen. Vielleicht zu altsorbisch *Odran-, zum Verb *odrati ‘abreißen’ für eine Rodungssiedlung, eventuell auch zu *odr ‘Brettergerüst, Pfahl’. So Ödernitz, Ortsteil von Niesky, Oderwitz, beide Landkreis Görlitz.
Oedental, (Lüdenscheid) 1100 Odincdala. Germanisch Audinga dala-, Tal der Leute des Audo.
Oedt, 1170 Hude.
Oederquart
Oedheim Der heutige Ort Oedheim wurde aufgrund seiner Lage an einer Talflanke und der Endsilbe -heim vermutlich im Zuge der fränkischen Landnahme gegründet. Der Ortsname bezeichnet den Ort als Sitz des Sippenführers Odo. In Urkunden ist erstmals um 1235 von Odehein die Rede. Bereits damals erschien mit Ruodigerus de Hoedehain (Oedheim) mit dem Beinamen Capplanus ein Vertreter der Familie Capler als Dienstmann der Herren von Weinsberg.
Die älteste Siedlung ist der Weiler Willenbach, der bereits 803 urkundlich belegt ist. Willenbach (damals Willenheim) war vermutlich die zunächst bedeutendste Siedlung, könnte aber bei den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert zerstört worden sein, woraufhin das durch seine Talflankenlage besser geschützte Oedheim entstand oder ausgebaut wurde.
Oelde. Stadt im Kreis Warendorf. 1804 Stadt. Um 890 Ulithi [Original], 1277 Olede; Oelde (1364–79). Namenbildung mit dem Suffix -ithi zur Beschreibung einer Geländestelle. Die Basis beruht auf der indogermanischen Wurzel *el-/*ol‘modrig sein, faulen’, so dass mit dem Namen also eine ‘modrige Stelle’ bezeichnet wird. O tritt im Anlaut seit dem 13. Jahrhundert vereinzelt, ab dem 14. Jahrhundert regelmäßig auf. Der wohl schon früh eingetretene Umlaut war in der Orthographie zunächst nicht markiert, ist in der heutigen Form des Ortsnamens aber berücksichtigt.
Oefte, (Kettwig) 820 Uuiti, 841 silua Uuiti.
Oekoven, 1079-89 Hudenchouon. Germanisch Udingo hofum, zu den Höfen der Leute des Udo.
Oelde, (München) 1000 Ulithi, Ulidi.
Oerlinghausen, 1036 Uralanchuson.
Oespel, (Dortmund) 1000 Tospelli, mitten 1200 Tospelle.
Oesterholz, 1015-25 Astanholte. Germanisch austana,- östlich + holta, Wald.
Oestinghausen, mitten 1200 AEsnichinchuson.
Oestrum, (Bergheim) 1000 Ostarhem, Aostarhem. Germanisch austra-, östlich, + haima, Wohnung.
Oetringen, 803-04 Otringas.
Oevinghausen, (Waltringen, 1036 Ouinghuson, germanisch Ubingo husum, zu den Häusern der Leute des Ubo.
Ofden, (Alsdorf) 1116 Affeden, 1137 Affethen.
Offheim, (Würzburg) 1174 Ufheim.
Öfflingen=Niederöfflingen und Oberöfflingen. (Trier) 785-97 Officinus resp. Uffeninge, 817-18 Uffeninge.
Ohl, (Moers) 10-1100 Ola, ende 1200 Ole.
Ohlenhard, (Koblenz) 855 Mulinart.
Ohmbach, (Herchen, Köln) 1218 Othinbach.
Oidtweiler, (Aa) 1153 Otwilre.
Olbrück, 1112 Oreburch.
Öhningen Zu Ehren der Heiligen Peter, Paul und Hippolyt stiftete 965 Graf Kuno von Öhningen ein Benediktinerkloster in Öhningen und übertrug ihm eine beachtliche Grundausstattung mit Besitzungen in vielen Orten des Hegau. Die Urkunde von 965, mit der Kaiser Otto I. angeblich die Stiftung Öhningens bestätigte, ist wahrscheinlich in allen Teilen eine Fälschung des 12. Jahrhunderts.[4] Öhningen ist eines der vielen frühen Klöster an Rhein und Untersee, die diese Region zu einem Zentrum des geistlichen, aber auch künstlerischen, wirtschaftlichen und politischen Lebens jener Zeit machten. Die Propstei wurde 1378 mit Augustiner-Chorherren besetzt, die bis zur Aufhebung des Klosters 1805 in Öhningen blieben. 1395 wurde die Burg Oberstaad erstmals urkundlich nachgewiesen.
Öhringen Erste Besiedlungen in geschichtlicher Zeit lassen sich durch die Römer nachweisen, die am Limes zwei Kastelle errichteten.
einen inschriftlich überlieferten Namen, Vicus Aurelianus, erhielt der Ort höchstwahrscheinlich zu Ehren des römischen Kaisers Mark Aurel.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt und ihr Chorherrenstift im auf das Jahr 1037 datierten Öhringer Stiftungsbrief als Oringowe (Gau an der Ohrn) erwähnt, später wurde der Ort als Orngau und ab 1472 mit Ö(h)ringen bezeichnet. Als erster Siedlungsort wird der Bereich beim Kirchbrunnen angenommen, eine weitere Siedlung wird in der Altstadt vermutet. Der Stiftungsbrief beurkundet die Gründung des Chorherrenstifts Öhringen durch den Regensburger Bischof Gebhard III. an der Pfarrkirche in der „villa oringowe“.
Ölbronn-Dürrn Die älteste bekannte Nennung Elebrunne stammt von 1244, die Bedeutung des Ortsnamens ist unbekannt. Möglicherweise handelt es sich bei Ölbronn um eine planmäßig angelegte, hochmittelalterliche Nachfolgesiedlung des abgegangenen Mühlhausen. Dies könnte die für die Region seltene angerartige Siedlungsanlage erklären. Mühlhausen lag im Bereich der heutigen Flur Brühl, Nennungen sind aus dem 8. und 9. Jahrhundert bekannt. Kieselbronn und Dürrn besaßen einen gemeinsamen Schultheiß, und für das 15. und 16. Jahrhundert ist die Bezeichnung Kieseldürrn belegt.
Die älteste bekannte Nennung Thurri stammt von 1240 und bedeutet Turm (möglicherweise ein Hinweis auf eine lokale Burg oder auf die Gemarkungsgrenze zwischen Kieselbronn und dem abgegangenen Mühlhausen).
Oelde Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt.
Oelixdorf
Öllingen Öllingen wurde im Jahre 1143 erstmals urkundlich unter dem Namen Elingen, später Ellingen erwähnt.
Oelsberg
Ölsen Ölsen wurde erstmals am 13. Juni 1292 in einer Urkunde des Klosters Marienstatt erwähnt. Der Ort Ölsen war einst die Heimat für das Rittergeschlecht derer von Udolfshusyn, wie die Urkunde aus dem Kloster Marienstatt vom 13. Juni 1292 belegt. Ein Rokil von Ölsen (damals Udilshusen) wurde 1359 Schöffe in Altenkirchen. Dort war auch ein Heinrich von Ölsen ab 1430 Richter.
Oelsnitz/Erzgebirge Stadt im Erzgebirgskreis, am Südrand des Erzgebirgischen Beckens, w Stollberg. Deutsches Bauerndorf des ausgehenden 12. Jahrhundert an gleichnamigem Bach mit Herrensitz, Entwicklung zur Stadt seit 1843, Stadt seit 1923. 1219 de Olsniz, 1297 de Olsnicz, 1438 Olsnicz. Übertragen vom Gewässername Ölsnitz auf den Ort, dieser beruht auf altsorbisch *Oleˇsnica‘Erlenbach’ zu ol’ˇsa ‘Erle’. Die deutsche Namenform mit Umlaut Ö wird erst seit dem 16. Jahrhundert bezeugt. So Oelsnitz/Vogtland sowie Ortsteil von Weißig, Landkreis Meißen.
Oelsnitz/Vogtland Deutsches Rodungsdorf bei der um 1240 erbauten Burg Voitsberg, zwischen 1327 und 1356 planmäßige Anlage der Stadt, Stadtrechte seit 1357, im 14. Jahrhundert Textilhandwerk und Bergbau. 1200 Olsniz, 1328 Olzeniz, 1397 Ölsnycz. Oelsnitz/Erzgebirge. So Oelsnitz/ Erzgebirge.
Oepfershausen
Öpfingen Möglicherweise schon im Laufe des 4. Jahrhunderts gründete ein alemannischer Anführer namens Apfo oder Epfo eine solche Ansiedlung.
Öpfingen wurde im Jahre 1127 erstmals urkundlich erwähnt.
Oerel Die evangelisch-lutherische St.-Gangolf-Kirche in Oerel stammt größtenteils aus dem 12. Jahrhundert. An der Stelle dieser Kultstätte könnte früher eine von Saint Willehad im 8. Jahrhundert gegründete Kirche gestanden haben. Das Dorf Oerel selbst, über das praktisch keine historischen Details von mehr als lokaler Bedeutung erhalten sind, wird erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 937 als Urhala erwähnt.
Oer-Erkenschwick Kirchdorf Oer und Bauerschaft Erkenschwick im kurfürstlich-kölnischen Vest Recklinghausen. Oer: 1160 Ora, 1204 U°re, 1278 Hu ̊re, 1281 Ore. Erkenschwick: Um 1150 Erkeneswic, 1275 Erkenswic. Dem aus nur zwei Lauten bestehendem Wortkörper Oer entspricht (1.) o ̄ra ‘Ohr’. Weniger in Frage kommt (2.)*o ̄r, entsprechend altnordisch aurr‘ sandiger Boden’, ‘Kiesbank’, im Altniederdeutsch nicht belegt. Nicht völlig auszuschließen sind auf Grund der Belege mit u (3.) das Präfix ur als betonte Form des Präfixes er in Nominalbildungen, das noch im Althochdeutsch als selbständiges Wort mit der Bedeutung ‘aus’, ‘heraus’ vorkommt. (4.) der Tiername u ̄r ‘Auer(-ochse)’, (5.) das wegen altenglisch und nordisch Belege auch für das Altniederdeutsch anzunehmende *u ̄r ‘Regen’, ‘Feuchtigkeit’. Eine Festlegung ist nicht möglich. Am nächsten liegt der Gedanke an eine ohrartige Geländeform. Im Ortsname Erkenschwick ist der germanisch Kosename Erkan im Genitiv auf -es flektiert als Bestimmungswort zusammengesetzt mit dem Grundwort-w ̄ı k (etwa) ‘eingezäunte Einzelsiedlung’. Die Silbengrenze ist zur Ausspracheerleichterung verschoben worden: Erken-s(ch)wik. So Braunschweig (< Bruneswik), Stadt Braunschweig; Erkensruhr, Kreis Aachen.
Oering
Oerlenbach Die erste urkundliche Erwähnung als „Ornebach“ erfolgte im Jahr 953, allerdings wurde der Gemeindeteil Ebenhausen bereits im Jahr 788 urkundlich erwähnt.
Oerlinghausen 1203 Erwähnung der Kirche St. Alexander, Mittelpunkt eines Kirchspiels im Grenzraum Ravensberg / Paderborn / Lippe, 1436 landesherrliche Zollstelle, 1474 landesherrlicher Richter, 1926 Stadtrecht. 1036 (Kopie um 1160) Uralanchuson, 1213–1215 Orlinchusen, 1235 in Horlinchosen; Oehrlinghaußen (1616/1617). Bildung mit dem Grundwort-hausen. Da der auffällige Erstbeleg nicht ohne Weiteres mit allen anderen überlieferten Formen vermittelbar ist, wenn hier etwa eine-ing-Ableitung von einem Kosename auf -ilo zum Personenname-Stamm Erla (zu germanisch *erl-a-, altenglisch eorl, altnordisch jarl, as. erl ‘vornehmer Mann’) oder zum Personenname N-Stamm Ura-/Uru (zu u ̄ r ‘Ur, Auerochse’) angenommen würde, wird eher eine Verbindung mit einem im altsächsisch oder mittelniederdeutsch Wortschatz sonst nicht überlieferten Appellativum anzunehmen sein, das vor dem Hintergrund englisch Ortsname und wfl. Namenelemente verständlich wird. Uralanc/ Orlinckönnen Varianten eines Determinativkompositums sein, das im Grundwort -lanc zu altenglisch hlenc ‘hill-side’, Lench in englischen Ortsnamen wie Moorlinch, Sticklinch, Sandlin, Standlynch, altsächsisch althochdeutsch (h)lanca Feminin ‘Lende, Weiche, Niere; Leiste; Seite’, wfl. lanke Feminin ‘Seite’ zeigt (vgl. germanisch Adjektivisch *hlanka ‘gebogen’ zur indogermanisch Wurzel *kleng-/*klenk‘ biegen, winden, zusammendrehen’) und leicht von verwandtem -linc zu altenglisch hlinc, wfl. link abgelöst und später mit einer -(l)ing-Bildung vermischt werden konnte. Das Bestimmungswort urentspricht altenglisch o ̄ra Maskulinum ‘Rand, Kante, Ufer’ und ist auf germanisch *o ̄sáz (zu indogermanisch Wz. *o ̄us-, əus‘ Mund, Mündung, Rand’, lateinisch o ̄ra, o ̄s, altslawisch usta ‘Mund’) zu beziehen. Anlautendes U des Erstbelegs steht für germanisch o ̄und in der Kompositums fuge ist sekundär -aals Sprossvokal vor -l des Grundwort eingetreten. Uralanc-, Orlinc bezeichnet die Biegung einer (Berg-) Kante. Der Ortsname kann mit ‘bei den Häusern an beziehungsweise auf der Biegung der Bergkante’ paraphrasiert werden, was genau den topografischen Bedingungen Oerlinghausens am Hang des nach Nordwesten abfallenden Tönsberges entspricht.
Oersberg
Oersdorf Der Ort wurde 1496 erstmals als Oygeestorpp erwähnt.
Oeschebüttel Oesche- bedeutet keinen Personennamen, sondern kommt von Esche, heißt also Eschenbüttel.
Oesterdeichstrich
Oesterwurth
Oestrich-Winkel In Oestrich lag der kirchliche und weltliche Schwerpunkt. Es erscheint in der Urkundlich des Erzbischof Konrad von Mainz von 1189 als Teil von Winkel und noch nicht als Dorf mit eigener Gemarkung; Zusammenschluss der Gemeinte Oestrich, Mittelheim und Winkel zur Stadt Oestrich-Winkel mit gleichzeitiger Stadterhebung am 1. 7. 1972, spätere Eingliederung von Hallgarten (1977); katholisch Pfarrkirche (romanisch Turm 12. Jahrhundert), Schloss Reichartshausen (barocke Dreiflügelanlage), Rhein kran (1754 erbaut), das Graue Haus (Burgsitz aus der Mitte des 12. Jahrhundert), Schloss Vollrads (ehemalig Wasserburg der Herren von Winkel). Oestrich: 1189 in Ostrich, 1211 Osterich, Ostrich; Winkel: um 850 Winkela, 991 Vvinkile, 1128 Winkelo, 1293 in Winkil, 1297 in Winkele. Oestrich: Kompositummit dem Grundwort -rich zu althochdeutsch r ̄ıhhi, hier wohl in allgemeinerer Bedeutung ‘Gebietsteil, Landstrich, Landschaft’. Das Bestimmungswort ist an das Adjectivisch althochdeutsch o ̄star ‘östlich, gen Osten’ anzuschließen, da Oestrich ö von Winkel liegt; vgl. Westrich im Saargebiet oder Namen wie Westerwald, Suderburg uswach; Winkel: Simplex zu althochdeutsch winkil, mittelhochdeutsch winkel st. Maskulinum ‘Winkel, Ecke, Ende, abseits gelegenen Raums’. Es handelt sich vielfach um einen Formnamen für spitz zulaufende, von einer Wegoder Flussbiegung begrenzte Flurstücke (Winkel liegt als geschlossene Siedlung in der Rheinuferzone ö des Elsterbaches). Daneben tragen auch weit abgelegene oder verborgene Stellen häufig den Namen Im Winkel. Es kann sich um einen ursprünglichen Flurnamen handeln, aber auch um einen primären Siedlungsnamen. So Winkel, Ortsteil der Gemeinte Lindenfels.
Östringen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Östringen im Jahre 768 im sogenannten Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch. 769 fand in diesem Codex auch Odenheim als Otemheim seine Erstnennung.
Ötigheim Das „Telldorf“ wurde im Jahre 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist somit über 1200 Jahre alt. Seit dem 1. Oktober 2023 führt Ötigheim auch die offizielle Zusatzbezeichnung „Telldorf“.
Ötisheim Laut Karl Weller ist Ötisheim ein alemannisches Urdorf, da Dörfer, welche auf -heim enden, allgemein zu den ältesten Orten zählen. Der Sippennamen, der dem alemannischen Urdorf zu eigen war, ist verloren gegangen. Doch wird vermutet, dass ein Mann mit dem Namen Autines den früheren Sippennamen verdrängte, da Ötisheim als Autinesheim urkundlich erwähnt wurde. Demnach kann die Entstehung von Ötisheim zwischen dem 2. Jahrhundert und dem 4. Jahrhundert datiert werden. Anderen Quellen hingegen, weisen auf ein fränkisches Dorf hin, da viele alemannische Dörfer mit -ingen endeten, was bei Ötisheim nicht der Fall ist. Nach dem Sieg der Franken gegen die Alemannen, um 496, gab es eine fränkische Nachbesiedelung. In dieser Zeit entstand ein Fronhof, welches das erste Gebäude von Ötisheim war und zu einem Dorf heranwuchs. Die Flurnamen, wie Großer Brühl, Hofäcker oder Hofwiesen waren Bestandteile des Fronhofes und sind typisch für Dörfer, welche aus einem Fronhof entstandenen sind.
Ötisheim (lokalen Dialekt: Aize) wurde erstmals 783 als Autinesheim im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Ötisheim hatte mehrere Ortsnamen hinter sich, nach Autinesheim war der Ort 1236 als Autesheim bekannt, dann 1246 Outenesheim, 1295 Outensheim, 1312 und 1316 Othensheim, 1356 Oetinsheim und 1370 Oettisheim. 1774 schrieb der dort tätige Pfarrer Christian Gottfried Nicolai, dass Ötisheim vermutlich früher Eidexheim hieß, da sich damals viele Eidechsen in der Gegend aufhielten, von daher soll der Name Aize, mundartlich von Eidechse, abstammen. Die Bezeichnung Aize lässt sich jedoch aus den frühesten schriftlichen Überlieferungen des Ortsnamens ableiten. Das „-heim“ von Autinesheim wurde mundartlich schon früh zu einer Reduktionssilbe „e“ geändert. Der voralthochdeutsche Diphthong „au“ wurde im Laufe der Jahrhunderte hochsprachlich zu „ö“ weiterentwickelt, während es im Schwäbischen zu „ai“ kam. So wird neben Öttisheim oder Ötteßhaim auch von Aittes(s)haim geredet. Es wird vermutet, dass das Heim des Autines in Vergessenheit geraten ist und daraus ein Heim der Eidechsen wurde.
Oettern Der Ort wird im Jahr 1376 im Zusammenhang in einer Urkunde des Ritters Rudolf von Kühnhausen für Kloster Berka erstmals erwähnt.
Oettersdorf
Oettingen in Bayern Seit 1141 Sitz der Grafen und späteren Fürsten von Oettingen, 13./14. Jahrhundert Entwicklung zur Stadt. Nach 760? (Kopie Mitte 12. Jahrhundert) Otingen, Otinga, 822–842 (Kopie um 1160) Otingen, Ottingen, 893 Otingam, 1031Ottingen, 1037 (Kopie 1887) in Comitatu Öttingensi descriptum, 1060 Ottingun, 1057–1075 Otingun, 1138–1141 Oetingin, um 1141 Otingin, 1141 Otingen, 1142 Otingin, 1142 Ötingin, 1180 Ottin(h)en, Ottingen, Oetingin, Oetingen, 1191 Oettingen, 1203 Oettingen, 1274 Oettingen. Die Erwähnungen von 760 sind Fälschungen Eberhards mit dem Zweck, königlich Rechtstitel auch für andere riesgauische Besitzungen des Klosters zu schaffen. Man kann von dem Personennamen Oti, Oto, Otto ausgehen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing(en) abgeleitet wurde. Das -i des Suffixes -ingen bewirkt den Umlaut von O. Seit 1912 Zusatz i. Bay.
Ötzingen er Name ist vom althochdeutschen Uitzingen abgeleitet und bedeutet wohl so viel wie „Nachkommen des Uitzo, bzw. Utz“. Die Endung „-ingen“ lässt vermuten, dass zur Zeit der Landnahme dieses Gebiet schon gerodet war oder kein Wald vorgefunden wurde. Somit kann die Entstehungszeit der Siedlung zwischen das Ende des 6. und das 11. Jahrhundert eingeordnet werden.
Um 1362: Ozingen, Um 1385: Oezingin, Um 1386: Oitzingen, Um 1417: Oytzingen, Um 1476: Uitzingen, Ober-Otzingen. Um 1589: Oezingin.
Oevenum
Oeversee 1452 Owertze [Original], 1472 Auersee, 1536 im ... kerspell Ouerßee. Vom dän. øver æ sø abstammend, was im Norddeutsch öwer de see heißt. Demzufolge bedeutet der Ortsname ‘über dem See’. Gemeint ist damit eine Lageangabe des Ortes von Norden aus gesehen, über dem Sankelmarker See.
Offenau Anlässlich einer Schenkung an das Klosters Lorsch wurde Offenau als „Offenheim“ erstmals 767 in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt.
Offenbach am Main Ersterwähnung 977 im Zusammenhang mit der kaiserlichen Bestätigung von Schenkungen u.a. in Offenbach an die Frankfurter Salvatorkapelle. Eingemeindung von Bürgel (1908), Bieber (1938) und Rumpenheim (1942; dort ein Schloss der Landgrafen von Hessen-Kassel). 977 Ouenbach, 1428 Ofenbach. Bieber: 791 (Kopie) Biberhahen, um 1290 Byberahe. Bürgel: 790 (Kopie) Birgelen, 793 (Kopie) Bergilla. Rumpenheim: 770 (Kop.) Rumphenheim. Der Ortsname Offenbach zum Personennamen Offo, der in der Lorscher Überlieferung bezeugt ist. Der Ortsname Bieber mit Grundwort-ach1 zum Gewässername Bieberbach (althochdeutsch bibar ‘Biber, Otter’). Der Ortsname Bürgel zu althochdeutsch *bergil ̄ı ‘Berglein, Hügel’. Der Ortsname Rumpenheim zum Personennamen *Rump(h)o, vgl. die Wüstung Rumpheshusen (819, Kopie; Odenwaldkreis), der ebenfalls einem Personennamen zum gleichen Stamm zugrunde liegt.
Offenbach an der Queich Spuren von Besiedlung und Weinbau aus der römischen Zeit. Die Gemeinte Offenbach wurde urkundlich schon im 8. Jahrhundert, (Ober und Nieder-)Essingen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhundert als Ossingen und schließlich Hochstadt und Bornheim im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt. 763 in Offenbaci (Kopie um 860); Offenbach (10. Jahrhundert). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Offo, Genitiv Singular Offen-, das Grundwort ist-bach. Der Ortsname kann als ‘Siedlung am Bach des Offo oder Offos Siedlung an einem Bach’ gedeutet werden. So Offenbach am Main, Offenbach (Mittenaar), Lahn-Dill-Kreis, beide Hessen; Offenbach-Hundheim, Landkreis Kusel.
Offenbach-Hundheim Nach Dolch und Greule geht das Bestimmungswort Offen- auf einen Personennamen Offo oder Uffo zurück. Demnach habe es sich um eine frühere Siedlung am Bach des Offo oder Uffo gehandelt. Zum ersten Mal erscheint der Name in einer Urkunde von 1150 als Offenbach. Bei der gleichlautenden Nennung von 1135 handelt es sich um eine Fälschung aus dem 13. Jahrhundert. Weitere Namensformen sind: Ophimbach (1215), Ovphenbach (1255), Uffinbach (1259), Offembach (1343).
Die Ortsnamenforschung nimmt an, dass der heutige Ortsteil Hundheim der Ortsgemeinde Offenbach- Hundheim ursprünglich Glana oder Glene hieß, vielleicht Neuenglan im Unterschied zu Altenglan. Jedenfalls wird der Ort in einer Urkunde von 870, überliefert in einer Kopie aus dem 10. Jahrhundert, als Glena bezeichnet. Der Name Glene erscheint dann in einem (verschollenen) Urbar (Güterbuch) von Prüm aus dem Jahre 893, von dem u. a. eine Abschrift von 1222 erhalten geblieben ist. Eine Namensveränderung vollzog sich im 12. Jahrhundert insofern, als Glene-Hundheim Sitz eines Untervogts wurde, im damaligen Sprachgebrauch als „Hun“ bezeichnet. Entsprechend erscheint in der Urkunde des Reinfried von 1150 (Vgl. Offenbach) der Name „Huntheim“, während der Ort in einer Urkunde von 1310 noch immer als Glana bezeichnet ist. Demnach hat sich die Namensumwandlung nur allmählich vollzogen. Weitere Nennungen sind Huntheym (1363), Hontheim (1436), Hundtheim (1480), Hontum (1515). Der ursprüngliche Name Glene bezog sich also auf den keltischen Gewässernamen Glan, der spätere und heute noch gültige Name Hundheim hingegen ist als ein Ort mit dem Verwaltungssitz des Hun zu deuten.
Offenberg
Offenbüttel Offenbüttel ist eine alte, selbständige Bauerschaft, die durch den noch vorhandenen auf 1714 datierten Bauernstock symbolisiert wird.
Offenburg entstand Anfang des 12. Jahrhundert als Marktsiedlung der Zähringer, nach deren Aussterben an Friedrich, der Offenburg um 1235 zur Stadt erhob, seit 1956 Große Kreisstadt. Weinbau, Dreifaltigkeitskirche, Heilig Kreuz-Kirche. Circa 1130–1140 Offenburc [Original]. Es kann sich, wie im Ortswappen festgehalten, bei der Bildung mit dem Grundwort-burg um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch offan, mittelhochdeutsch offen ‘offen’ im Sinne einer „offenen Burg“ handeln. Möglich ist allerdings auch die Verbindung mit dem Personennamen Offo. So Offenbach, Hesen; Offenberg, Landkreis Deggendorf.
Offenhausen Im Nürnberger Land sind Orte mit der Endsilbe -hausen relativ früh, gegebenenfalls bereits im 8. Jahrhundert entstanden. Der Name Offenhausen geht wahrscheinlich auf den ersten bayerischen Siedler, namens Offo zurück. Die erste urkundliche Erwähnung von Offenhausen erfolgte jedoch erst später durch den Eichstätter Bischof Gundekar II. um das Jahr 1058. Andere Orte des jetzigen Gemeindegebietes wurden Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt (Kucha 1241, Egensbach 1241, Breitenbrunn 1248).
Offenheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Offenheim stammt von 768. Damals schenkten Accuratus und Unsula ihr Eigentum in der Offenheimer Gemarkung dem Kloster Lorsch. Am 26. März 771 wurde der Ort abgekürzt Offenh. erneut erwähnt, als ein Mann namens Glimmund dem Kloster einen Weinberg schenkte. Die Urkunde erwähnt die Lage Maronoberge, es ist eine der ersten Nennungen einer Weinlage in Deutschland. Eine weitere Urkunde vom 5. März 775 erwähnt Offenheim ohne Abkürzung und ebenfalls bereits in der heutigen Schreibung. Später wurde der Ort auch Uffinheim (1295) und Offinheim (1357) geschrieben.
Offingen Offingen ist, wie sich aus der Namensendung „-ingen“ herleiten lässt, die Gründung einer alemannischen Sippe. Der Ortsname leitet sich von einem Sippenführer Offo ab. Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde vom 4. September 1186. Papst Urban III. bestätigte darin unter anderem den Ort als Besitz des Augsburger Bischofs Udalschalk.
Offstein
Ofterdingen
Ofterschwang
Oftersheim Wohl im 7. Jahrhundert auf Kirchheimer Mark entstanden, später bis auf die Schwetzinger Hardt, im 12. Jahrhundert und Ende des 13. Jahrhundert alle Herrschaftsrechte bei der Pfalz, zum Oberamt Heidelberg und zur Zent Kirchheim gehörig, 1803 an Baden. Kurpfalz-Halle, Rose Saal, Oftersheimer und Sandhäuser Dünen. 767 (Kopie 12. Jahrhundert) Offtresheim. Vermutlich handelt es sich um eine -heim-Bildung mit einem Personenname, der auf *Oft-r ̄ıt zurückführt und zu althochdeutsch ofto’ mittelhochdeutsch ofte ‘oft’ < ‘reichlich’ gehört. So Ofterdingen, Landkreis Tübingen.
Oggelshausen
Ohlenhard Ohlenhard wurde erstmals im Jahre 1481 urkundlich als „Olenhart“ erwähnt. Es hat sich vermutlich aus einer Ansammlung von Köhlerhütten gebildet.
Ohlsbach Die erste bekannte Nennung des Ortsnamens datiert aus dem Jahre 1234. Sie lautet Olespach und wird nach dem Bach als Aalbach oder nach dem ersten Siedler als Bach des Olo gedeutet.
Ohlstadt
Ohlweiler Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Alwilre im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Ohmbach Ohmbach entwickelte sich aus den ursprünglich selbstständigen Gemeinden Ober- und Niederohmbach (ehemals Weitersbach).
Beide Dörfer sind fränkischen Ursprungs und wohl im 7. und 8. Jahrhundert entstanden. Benannt wurden die beiden Orte vermutlich nach den Sippenältesten, so Witharisbach nach Witharis, aus dem sich später Weitersbach entwickelte, und Ohmbach nach Bach des Ovo bzw. Bach des Obo. Hieraus wurde über die Jahrhunderte 977 Ovenbach bzw. Ouenbach, 1256 Ovinbach, 1410 Obinbach, 1477 Obenbach, 1585 Ombach und seit 1592 das heutige Ohmbach. Hierbei ist zu beachten, dass die unterschiedlichen Schreibweisen auf die Unwissenheit fürstlicher Schreiber zurückzuführen sind. Ernst Christmann leitet den Namen vom althochdeutschen auwa, mittelhochdeutsch ouwe, neuhochdeutsch Aue, ab und deutet ihn als durch Auen fließender Bach.
Ohmden Der Ortsname Ohmden leitet sich von dem althochdeutschen Ausdruck âmat und bezeichnet die Öhmd, den zweiten Grasschnitt. Er wies im Laufe der Geschichte zahlreichen Varianten auf, beispielsweise Amindon, Ameden, Aymden, Ombden. Im Jahre 1125 wird Ohmden erstmals unter dem Namen Amindon im Rotulus San Petrinus, einer Pergamentrolle des Klosters St. Peter im Schwarzwald urkundlich erwähnt.
Ohne Der Ortsname wurde 1213 erstmals in einsilbiger Form „ON“ erwähnt. Die Gründung des Dorfes „Oen“ (Ohne) erfolgte durch fränkische Einwanderer in der Karolingerzeit. Es ist ein Haufendorf, das zugleich als Wehrdorf diente.
Ohorn
Ohrdruf Altthüringisches Dorf, in dem Bonifatius 725 eine Missionsstation (cellula) einrichtete; im 12./13. Jahrhundert Marktflecken mit Burg; Stadterweiterung Mitte 14. Jahrhundert; (725) Abschrift 11. Jahrhundert in loco que dicitur Ordorf, 777 in Ordorf, 961 Ordorp, 1137 Ordorf; Ohrdruf (1500). Der Ort wurde benannt nach seiner Lage als ‘Dorf an der Ohra’. Der Gewässername lautete (725) 11. Jahrhundert flumen ... Oraha, 1276 Hora, 1378 Ora, und gehört als Bildung von indogermanisch *h3er‘sich in (Fort-) Bewegung setzen’ zur verbreiteten alteuropäischen Hydronymie. Voreinzelsprachlich *Ora entwickelte sich lautgesetzlich zu germanisch *Aro ̄ und diese Form zu altsorbisch *Ora. Der Gewässername erhielt in althochdeutsch Zeit den verdeutlichenden Zusatz -aha (-ach1) als Oraha, wodurch wieder leicht verständlich wurde, dass es sich um eine Gewässerbenennung handelt. Die mundartliche Umstellung des |r|in -dorf > -druf. Ende 15. Jahrhundert ist fest geworden. So Orla Gewässername (Neustadt a. d. Orla); Ohre links zur Elbe und Magdeburg, Gewässername, ad 780 ubi Ora confluit in Albia, Ohrdorf, Ortsteil von Wittingen, 11. Jahrhundert Ordorp, Landkreis Gifhorn, Wilsdruff, Landkreis Sächsische Schweiz, 1259 Wilandestorf.
Ohrenbach Der Ort wurde 1290 als „Orenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab (heute Bodenwiesgraben genannt), dessen Bestimmungswort Ohorn (fränkisch für Ahorn) ist. Es wurde demnach ein mit Ahornbäumen gesäumter Bach bezeichnet.
Öhringen. Große Kreisstadt (seit 1994) und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Hohenlohekreis, In römisch Zeit zwei Kastelle sowie eine Siedlung (vicus aurelianus) aufgrund der Lage am Limes. 1037 Gründung eines Chorherrenstifts, im 13. Jahrhundert an die Grafen (später Fürsten) zu Hohenlohe, 1677 deren Residenzstadt. 1806 als Oberamtsstadt an Württemberg. 1938 Sitz des gleichnamigen Kreises.
1037 in villa Oringowe, 1157 Orengovve, 1230 in Orengowe, 1351–1375 Orenge, Orengeu, 1525 Oringen, Öringen. Der Ortsname ist identisch mit dem Landschaftsnamen, dessen Grundwort althochdeutsch gouwi ‘Gau’ und dessen Bestimmungswort der Flussname (die) Ohrn (zum Kocher zum Neckar) ist: 795 (Kopie12. Jahrhundert) Oorana fluvius, 13151 in e der Oren, um 1357 in der Oren, 1544–1550 die Ore. Der Flussname kann über althochdeutsch *O ̄ rana/*O ̄ rina auf germanisch *Aurana/-ina zurückgeführt und als Ableitung mit dem Suffix -ana/-ina von germanisch *auraz (altwestnordisch aurr ‘sandiger Boden, Kies im Sand’, altenglisch ear ‘See, Ozean’) erklärt werden. Es ist möglich, dass germanisch *Aurina eine Eindeutung des römisch Namens der Siedlung ist, deren Name auf Inschriften als AVRE und AVREL erscheint und als Civitas *Aurelia (Aurelianensis) ergänzt wird.
Ohrum
Olbernhau „Stadt der sieben Täler“ im Tal der Flöha und ihrer Nebentäler, am Steinhübel. Deutsches Bauerndorf des ausgehenden 12. Jahrhundert, 1902 Stadt. Seit dem 16. Jahrhundert Bergbau nachweisbar. 1434 Albernhau, 1497 Olbernhaw, 1555 Ulbernhain, 1791 Olbernau. Zum Personennamen Albero mit schwacher Flexion und dem Grundwort-hau, somit Bezeichnung einer Rodungssiedlung wie andere Ortsname im Erzgebirge, z.B. Schellerhau. Ursprünglich -a wurde zu -o-, sogar zu -u-, gehoben; gelegentlich wurden die Grundwort-hain und-au ein gedeutet.
Olbersdorf 1319 wird Olbersdorf das erste Mal als „Albertsdorf“ (‚Dorf eines Albert‘) urkundlich erwähnt. Die Schreibweise „Olbersdorf“ tritt erstmals 1429 auf. 1323 Albertsdorff, 1346 Olbrechtsdorf, 1350 Albrechtsdorf, 1791 Olbersdorf. Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem Personennamen Albrecht, demnach ‘Dorf des Albrecht’.
Olbersleben Um 1264 wurde der Ort erstmals als Albrechsleybyn und Albrechtisleiben urkundlich erwähnt.
Olching 1052–1055 (Kopie des 13. Jahrhundert) Olchingen, circa 1150 Ollichingen, Olchingen, 12. Jahrhundert (zu nach 760) Ollichingen, circa 1279–1284 Olchingen, 1311 Olching. Es ist wohl der Personennamen *Ollicho zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Oldenborstel
Oldenbüttel Die Ortsnamenendung -büttel stammt aus dem Niederdeutschen bzw. dem älteren Germanischen und hat etwa die Bedeutung von „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“. „Büttel-Ortschaften“ haben ihre Verbreitung ausschließlich in Nordwestdeutschland. Als Wurzel des Wortes „Büttel“ wird das indogermanische *bhu (bauen, sein) mit der Bedeutung „Haus, Anwesen, Wohnsitz“ angesehen. Eine weitere Ableitung erfolgt vom altsächsischen bodal (siehe auch Odal) mit der Bedeutung „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“. Gebräuchliche abgewandelte Formen sind altsächsisch -gibutli, -gibudli, -butli, mittelniederdeutsch -bütle, -bötle und schließlich neuniederdeutsch -büttel, -bötel. Das Bestimmungswort vor der Endung „-büttel“ ist meist – soweit feststellbar – ein Personenname, zum Beispiel für Adenbüttel (Adenebutle) „Ado“ oder für Ribbesbüttel (Ricbaldesgebutile) „Ricbald“.
Oldenburg (Niedersachsen) Ob die um 1080 genannte Omersburch mit Oldenburg identifiziert werden kann, ist unsicher; um 1150 Sitz der Grafen von Oldenburg; 1345 Bremer Stadtrecht; kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Grafschaft, später des gleichnamigen Großherzogtums, wenn auch nicht immer Residenz. Um 1108 Aldenburg [Kopie 14. Jahrhundert], 1237 Aldenborch, 1242 Oldenborg. Bildung mit dem Grundwort-burg und dem im Dativ Singular stehenden adjektivisch mittelniederdeutsch o ̄lt ‘alt’ als Bestimmungswort Der Anlaut zeigt den vor -ld statt findenden Übergang des -a zu -o-.
Oldenburg in Holstein mitten 1200 Haldenburgensis. Oldenburg war der Hauptort der Wagrier, eines der slawischen Völker, die im oder nach dem 6. Jahrhundert bis zur Elbe nach Westen wanderten, auch Wenden und Obotriten genannt. Sie kamen um 700 n. Chr. an und der pommersche/kaschubische (slawische) Name war Starigard oder Stargard, was „alte Siedlung“, „alte Burg“, „alte Stadt“ bedeutet; Der deutsche Name Oldenburg ist plattdeutschen Ursprungs und hat die gleiche Bedeutung. Die Obotriten waren Verbündete Karls des Großen. Kaiser Otto I. errichtete unter Adaldag, Erzbischof von Hamburg, das Bistum Oldenburg.
Bei den nordgermanischen Wikingern war die Stadt als Brandehuse bekannt, d. h. „die verbrannten Häuser“, was auf die kriegerischen Zeiten hinweist.
Oldendorf (Holstein) 1076 erstmals erwähnt, 1235 Lübisches Stadtrecht, in der Folgezeit versandete die Bucht und Oldenburg verlor seine Stellung als Hafenstadt, bis 1970 Kreisstadt. Sankt-Johannis-Kirche, Wall-Anlage. 11. Jahrhundert Aldinburg civitas [Original], 1154 Aldenburc, 1245 Oldenborch. Die mittelniederdeutsch Wendung to der alden/olden borch ‘zur alten Burg’ zeigt die Bedeutung des Ortsname als ‘Siedlung bei der alten Burg’. Als Benennung für alte Burgund Wallanlagen war die Bezeichnung Oldenburg, teilweise auch vom altpolabisch Starigard abgeleitet, vielfach verbreitet und ist es auch h. noch (Ortsteil Oldenburg auch u. a. in Lauenburg und Schleswig). So Oldenburg, NI.
Oldendorf (Landkreis Stade) Um 1100 Kirchspiel und der alte Mittelpunkt der Börde Oldendorf im Ostegau. 1100 Aldenthorp [Kopie 15. Jahrhundert], 1254 Oldenthorpe, 1330 Oldendorpe; Oldendorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem im Dativ Singular flektierten adjektivisch altsächsisch ald, mittelniederdeutsch o ̄lt ‘alt’. Außer der Entwicklung des anlautenden - azu -o vor -ld und dem neuzeitlichen Eintreten von hochdeutsch -dorf für norddeutsch -dorp(e) zeigt der Name keine Veränderungen. Das Benennungsmotiv ist vermutlich in dem gegenüber den umliegenden Siedlungen höheren Alter zu sehen.
Oldendorf (Luhe)
Oldenburg, 1200 Aldenburch. Germanisch aldom burg, zur alten Burg.
Oldendorp, mitten 1200 Haldenburgensis.
Oldenhütten
Oldenswort
Oldersbek
Olderup
Oldsum Oldsum wurde erstmals 1462 als Uluersum erwähnt. Im 17. und 18. Jahrhundert waren Oldsum, Klintum und Toftum wichtige Walfangdörfer. Eine Volkszählung im Jahr 1787 ergab, dass insgesamt 211 Einwohner der drei Orte Seefahrer waren. Einer der erfolgreichsten Walfänger, Matthias Petersen (1632–1706), lebte in Oldsum. Im Laufe seines Lebens konnte er 373 Wale fangen, sein Grab kann noch heute auf dem Friedhof der St.-Laurentii-Kirche in Süderende besichtigt werden.
Olef, (Schleiden-Eifel) 1218 Olfe.
Olfen Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1820 Stadt. 889 Ulfloa, 1142 Vlflon, 1166 Olffen. Kompositum mit dem Grundwort-loh, dem appellativisch altsächsisch *lo ̄(h), mittelniederdeutsch lo ̄h ‘(Nieder-)Wald, Buschwerk, Gebüsch, Gehölz’ zugrunde liegt. Das Bestimmungswort kann nicht, wie verschiedentlich vermutet, auf der Tierbezeichnung‘Wolf’ aus altsächsisch wolf, mittelniederdeutsch wolf beruhen, da nur Belege mit U-, V oder O-Anlaut überliefert sind. Vielmehr ist von einer indogermanischen Wurzel *uel(e)u ‘drehen, winden, wälzen’ in einer schwundstufigen Bildung auszugehen, die appellativisch in gotisch -waljan ‘wälzen’ oder angelsächsisch wielwan ‘wälzen, rollen’ vertreten ist. Verschiedene germanisch Gewässername Ulvana, Ulvena, Ulvina sind auf diese Wurzel zurückzuführen. Zu ihr gehören auch Appellativa, die auf eine Wölbung hinweisen wie altnordisch valr ‘rund’, altirisch valitá‘gewendet, gebogen’. Im Falle des Ortsname Olfen handelt es sich wohl um die Bez. für eine gegenüber dem Umland erhöhte (gewölbte) Stelle an oder in einem Wald (-loh). Motivierend für die Benennung mag die Lage Olfens am Ostrand des heutigen Naturparks Hohe Mark gewesen sein. Die nur geringfügig erhöhte Lage b Ortsteil auch Schutz vor Überschwemmungen der Lippe und Stever. Der Name liegt seit dem 12. Jahrhundert als Pluralbildung im Dativ vor. Die jüngeren Namenformen mit O-Anlaut beruhen auf Senkung von -zu u -o-. So Olfen, Ortsteil von Beerfelden, Odenwaldkreis.
Ölgarten, (Hennef) 1144 silua Vethelgarde. Germanisch opila-, Erbgut. + gardon, Gehege.
Olk, (Trier) 1023-47 Vlcam, Anfang 1300 Olke. Romanisch ulca, Weingarten.
Olkenbach, (Trier) 1075 Olkebach, 1098 Olchebach.
Ollheim, (Köln) 1064 Vlma, 1064 Olma.
Ollmuth, (Trier) 1220 Olmeit. Romanisch ulmetum, Kollektiv zu Ulmus, Ulme.
Olpe. Kreisstadt (seit 1819) im gleichnamigen Kreis. Entstanden bei einer Pfarrkirche möglicherweise des 8. Jahrhundert an der Mündung der Olpe in die Bigge an der Kreuzung zweier Fernwege. 1311 Stadtrechte. Seit dem Mittelalter Metallverarbeitung, Teilnahme am Hansehandel über Attendorn. 1120 Olepe [Original], 1220 Olepe 1280 Olpe. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort-apa und beruht somit auf dem noch existierenden, gleichlautenden Gewässername. Das Bestimmungswort ist an die in alteuropäischen Gewässername belegte Wurzel indogermanisch *el-/*ol‘ fließen, strömen’ anzuschließen. Indogermanisch *-o> germanisch *-a ist vor Liquid zu -o verdumpft. Die Motivation des Gewässername als ‘fließend, strömend’ passt gut zur Olpe, deren Verlauf ein erhebliches Gefälle aufweist.
Olsberg Eisenerzabbau (1448 bezeugt), Hütte und Metallgewerbe. Um 1285 Olsberg, 1338 Olsberg(e), 1540 Olsbern. Das Grundwort-berg wird in einigen frühneuzeitlichen Quellen zu -bern (in Westfalen mehrfach belegte Variante von -born) umgedeutet. Erstglied ist wahrscheinlich der Personennamen Oli (vgl. auch die altsächsisch Personennamen Ola, Olika) im st. flektierten Genitiv Singular, der um 1000 in den Werdener Urbaren bezeugt ist. Seine Etymologie ist nicht sicher geklärt. Eine Verbindung mit dem in wfl., rheinisch und hessisch Ortsname und Flurname bezeugten Ohl (auch Auel, -l-Ableitung zu althochdeutsch ouwa ‘Land am Wasser’, vgl. Neuhochdeutsch Aue) ist wegen der Flexion unwahrscheinlich, -sist hier weder als Suffix zur Bildung eines Gewässername/einer Stellenbezeichnung oder als sekundär eingedrungener Gleitlaut zu erweisen. Benannt wurde die Siedlung also nach der Lage beim ‘Berg des Oli’.
Olsbrücken m Mittelalter wurde Olsbrücken das erste Mal nachweislich erwähnt. Es wurde mit dem Namen Alsbrucken, dann Holszbrücken und dann Olszbrücken bezeichnet, was darauf hindeutet, dass es wohl Aale in der Lauter gab.
Olsdorf, 1166 Alesdorp.
Olten Stadt und Bezirkshauptort im Bezirk Olten, an der Aare bei der Einmündung der Dünnern. Vicus, spätrömisches Castrum als Brückenkopf, römisch Gutshof, spätrömische und frühmittelalterliche Gräber. Hauptort der Landgrafschaft Buchsgau, die 1080 dem Bischof von Basel geschenkt wurde. 1201 de Oltun [Original], 1261 de Olton; Olten (1275). Primärer Siedlungsname, gebildet aus dem vordeutschen Flussnamen der Dünnern, der *Ola ̄ oder *Olos gelautet haben muss, und dem Grundwort keltisch du ̄non ‘Zaun, Wall, Festung, Stadt’. Als ursprünglich Form kann *Olodu ̄non ‘Festung an der *Ola ̄/am *Olos’ angesetzt werden.
-oog. Mittelniederdeutsch o ̄/o ̄ch/o ̄geF eminin‘(kleinere)Insel’, auch ‘feuchte Wiese’, ist mit althochdeutsch ouw(i)a, mittelhochdeutsch ouwe, mittelniederdeutsch ouw(e) verwandt (au[e]) und begegnet in Namen für ostfriesisch Inseln, z.B. Langeoog.
Olzheim, 900 de Vlmezo, 1103 Ulmizo, 1222 Olmuzze. Olzheim wird 801 im Liber aureus Prumiensis als Ulmezum erstmals erwähnt. 1330 wird erstmals Olzheim als selbständige Pfarrei erwähnt. Der Hof Olmuzze wird schon im Güterverzeichnis der Abtei Prüm im Jahre 893 genannt.
Ommersheim, 1223 Omersheim, +1225 Homersheim. Germanisch Audamaeris haim, Wohnung des Audamaer, (auda-, Reichtum + maeri, Berühmt)
Ondrup, (Selm) 1059 Aldenthorpa, germanisch aldon porpa-, zum alten Dorf. Oder Aldom porpa-, Dorf des Aldo.
Ondrup, Seppenrade) 889 Anrapun, mitten 1200 Anerepe.
Onsdorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1030 als Omestorff.
Opfenbach Der Ort wurde 872 erstmals urkundlich genannt („in marcu villule … Offinbach“).
Ophoven, (Aa) 1200-05 Uphouen. Germanisch upa-, hoher liegend + hofum, zu hofa, Hof.
Opitter, 1143 Iteram, 1200 Ittera.
Opladen, +1150 Vpladhin, 1189 Upladhen.
Opladen, (Elten) 1021-24 Upladii, de Ubladio.
Opmünden, (Arn) 1000 Upmenni. Germanisch upa-, hoher liegend + manjo-, Flussnamenbestandteil wozu siehe Dortmund.
Oppendorf, (Lipp) 1222 Obendorpht.
Oppach Oppach, als Waldhufendorf angelegt, wurde im Jahr 1336 durch die Erwähnung eines Zeugen namens Johann de Opach in einer Urkunde des Löbauer Ratsarchivs erstmals nachweislich erwähnt. Die Entstehung des Ortsnamens geht nach einer Variante wohl auf den Namen des Beiersdorfer Wassers zurück: „Oberhalb des Baches“ – „Oberbach“ – „Obbach“ – „Oppach“.
Oppenau Im 12. Jahrhundert bildete eine landwirtschaftliche Siedlung das Dorf Noppenouwe, das bis 1218 dem Haus Zähringen unterlag. Die 1192 in Lierbach gegründete Allerheiligenabtei brachte zu dieser Zeit großen politischen, kulturellen und religiösen Einfluss nach Oppenau.
Oppenheim Die erste urkundliche Erwähnung des fränkischen Dorfes erfolgte 765 im Lorscher Codex im Zusammenhang mit einer Schenkung Karls des Großen an das Kloster Lorsch. Im Jahr 774 kamen weitere Oppenheimer Anteile zur Stiftung hinzu. Im Jahr 1008 erhielt Oppenheim das Marktrecht. Im Oktober 1076 erlangte Oppenheim im Investiturstreit besondere Bedeutung. Auf der Fürstensitzung von Trebur und Oppenheim forderte die Prinzessin König Heinrich IV. auf, den „Zug nach Canossa“ zu unternehmen. Nachdem Oppenheim 1147 an das Reich zurückgegeben wurde, wurde es 1225 unter der Herrschaft des staufischen Kaisers Friedrich II. zur Freien Reichsstadt. Zu dieser Zeit war die Stadt wichtig für ihre Reichsburg und die dort lebenden Burgmänner.
Oppenweiler Aufgrund der Ortsnamen und der geschichtlichen Zusammenhänge nimmt man an, dass Oppenweiler und die umliegenden Orte in karolingischer Zeit entstanden sind. Die erste Erwähnung Oppenweilers datiert auf das Jahr 1114.
Oppershausen
Oppertshausen Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1285. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Opreshusin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Oppum, (Krefeld) 1072Vpheim, 1148 Vbheim. Germanisch upa-, hoher liegend + haima, Wohnung.
Oppurg
Oranienbaum-Wörlitz Der Ort trug ursprünglich den Namen Nischwitz. Er wurde 1179 erstmals im Besitz des Klosters Nienburg erwähnt.
Im Jahre 1660 ging Nischwitz in den Besitz von Prinzessin Henriette Catharina von Oranien-Nassau, der Frau des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau, über. Sie ließ 1669 eine Glashütte errichten. Im Jahre 1673 erhielt der Ort dann in Erinnerung an die Herkunft der Fürstin den Namen Oranienbaum.
Wörlitz, eine ehemals slawische Burganlage, kann auf eine mehr als 1000jährige Geschichte zurückblicken. Zur Förderung des kirchlichen Lebens stiftete Albrecht der Bär eine Kirche, ursprünglich im romanischen Stil erbaut und im Jahre 1200 geweiht.
Oranienburg Ursprünglich slawische Dorf Bötzow, seit etwa 1200 markgräflich-brandenburgische Burg, Burgflecken, Städtchen (1350 stedeken). 1650 kam das Amt Bötzow an die brandenburgische Kurfürstin Luise Henriette von Oranien; Neubau des Schlosses (Oranienburg) mit Stadterweiterung (Neustadt mit Kolonisten besetzt); im 19./20. Jahrhundert stark industrialisiert. 1216 Bothzowe, 1450 oppidum Botzow, 1595 Bötzow; Oranienburg (1652). Der ursprünglich slawische/altpolabisch Ortsname ist eine Bildung mit dem possessiv Suffix -ovzum Personennamen *Bod(e)ˇs, einer mit dem Suffix -ˇs gebildeten Kurzform aus Vollname auf Bowie Bogumil. Wenig wahrscheinlich ist eine Ableitung von *boˇc ‘in Holz gefasster Brunnen, Quelle’. Auf Veranlassung der Kurfürstin 1652 in Oranienburg (nach dem Namen des Schlosses) umbenannt. So Oranienbaum, Landkreis Wittenberg.
Orbis
ören, (Kloster in Trier) 633 Orrea, 902 Horreum, 1000 Horriense coenobium.
Orenhofen, 634 Ornaua. 902 Orneua. Bereits im Jahre 953 wird Orenhofen als Besitz der Abtei Oeren (St. Irminen genannt) urkundlich erwähnt.
Orfgen Orfgen wurde erstmals 1427–1430 im Mirakelbuch der Kirche zu Hilgenroth schriftlich erwähnt. Woher der Ortsname genau kommt, ist unbekannt. Der Name von Orfgen hat sich seitdem mehrfach geändert: Orffe (1452), Orffge (1470, 1523), Orffgen (1576), Orfgen (1675) – andere Formen sind bekannt.
Orlamünde Der Ursprung der Stadt war die Grenzburg Orlamünde, die Stammsitz der Grafen von Orlamünde war. Die Burganlage Orlamünde war im 11. Jahrhundert errichtet und schon im 15. Jahrhundert aufgegeben worden.
Orlenbach Schloßheck, der größere Ortsteil von Orlenbach, wird erstmals in einer Urkunde von 1516 erwähnt. Das namensgebende Orlenbach ist zwischen 1544 und 1621 in der Beschreibung des Bannes Oberlauch beurkundet.
Ormont, 900 de Aurimuncio, 1222 Ormunte. Romanisch aurimontium, Goldberg. Es wird oft angenommen, dass der Name Ormont französischen Ursprungs sei (oder = „Gold“; mont = „Berg“), aber das ist nicht so. Im Liber Aureus, dem „Goldenen Buch“ der Stadt Prüm, findet sich eine Grenzbeschreibung für die Zentren Olzheim und Ormont. Hier wird das Dorf im mittelalterlichen Latein Aurimuncio genannt. Dennoch hat dies die gleiche wörtliche Bedeutung wie die angebliche französische Ableitung (aurum = „Gold“; mons/montem = „Berg“). So oder so bedeutet der Name der Gemeinde also „Goldberg“.
Orsbach, (Laurensberg) 1219 de Orlosberge.
Orsbeck, (Aa) 1142 Horsbech, 1212 Orsbeche. Germanisch hrusse-, Pferd + baki-, Bach.
Orsoy, 1197 Orsoie, 1209 Orssoge. Germanisch hrussa, - Pferd + augjo. Fruchtbares Alluvial Land an einem Fluss.
Ornbau Ornbau wurde erstmals 838 in einer Urkunde erwähnt. Der Name wechselte im Laufe der Jahrhunderte von „Arenburen“ (1057/75) über „Arenbur“ (1229/48), „Arenbure“ (1293) bis hin zur heutigen, seit 1800 gebräuchlichen Bezeichnung. Das Grundwort des Ortsnamens ist das althochdeutsche Wort „būr“ (= Wohnung) und das Bestimmungswort ist der Personenname „Aro“. Der Ortsname bedeutet also zur Wohnung, die von Aro gegründet wurde. Jacobi leitet den Namen von „ara“ = Wasser, also Bau am Wasser ab. Heinrich Haas erkennt in Ornbau das „Altimoin“ welches der heilige Gumbertus dem Bistum Würzburg schenkte, oder gar das feste Alcimoennis, welches Claudius Ptolemäus nannte.
Orsfeld 1563 umfasste die Ortschaft unter dem Namen Orßfeld zehn, 1684 acht Feuerstellen.
Orsingen-Nenzingen Die Endung -ingen weist allerdings auf eine alamannische (Neu-?)Gründung hin, die im 6./7. Jahrhundert stattgefunden haben dürfte.
Am 21. April 839 wurde Nenzingen als Nancingas in einer Urkunde des Klosters Reichenau erstmals erwähnt.
Am 27. Dezember 1094 wurde Orsingen erstmals urkundlich erwähnt.
Ortenberg (Hessen) Stadt im Wetteraukreis, im Tal der Nidder am sw Vogelsbergausläufer. 1166 Ersterwähnung: ein Wernerus nennt sich „de Ortenberg“, d.h. nach der damals schon bestehenden Burg, die vermutlich von den Herren von Büdingen (Ortwin von Büdingen?) oder einer (durch Werner vertretenen) Seitenlinie gegründet wurde und eine wichtige Rolle im staufischen Burgensystem spielte. Burg und Siedlung (letztere besaß 1266 schon Stadtrecht) kamen seit dem Spätmittelalter unter häufig wechselnde Herrschaften. 1972 wurde Ortenberg durch Zusammenschluss mit weiteren zehn Gemeinden Stadt. 1166 Orthenberch [Original], 1276 Ortenberg [Original]. Bestimmungswort ist die einstämmige Personenname- Kurzform althochdeutsch Orto im swach Genitiv, die von einem zweigliedrigen Personennamen Ort-, vermutlich Ortw ̄ın, mit-o-Suffix (daher swach flektiert) gebildet ist. Das -th ist seltene graphische Variante von -t-, besonders in Namen und unter lateinisch Einfluss. Grundwort: -berg / -burg. Das -ch dürfte Schreibvariante für auslautverhärtetes -g (= k), kaum Reflex mundartlich Spirantisierung sein. Bedeutung: ‘Burg des Orto’. Damit ergibt sich ein möglicher Bezug zum eventuell Gründer Ortwin von Büdingen. Jellinghaus’. So Ortenburg, Landkreis Passau.
Ortenberg (Baden) Das Dorf wurde im Jahre 1148 erstmals urkundlich erwähnt, damals trug es noch den Namen Dottenwiler/Tatenwilre. Erst Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Name der Burg, die bereits 1233 als castrum Ortinberg bezeichnet wurde, auch für das Dorf verwendet.
Ortenburg Der im Wolfachtal liegende Markt Ortenburg kann auf eine etwa 900-jährige Geschichte zurückblicken. Etwa 1120 ließen sich die Grafen von Ortenburg nieder. Die Grafen von Ortenburg, welche dem Hause der Spanheimer entstammen, errichteten hingegen über dem Ort ihre Stammburg, welche später der Mittelpunkt ihrer reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg wurde.
Ortrand Ortrand entstand am Schnittpunkt zweier Handelswege. Im Zuge der deutschen Ostkolonisation entstanden möglicherweise bereits eine Jakobskirche und eine Kaufmannssiedlung. Auffällig ist, dass sich um Ortrand ein deutsches Siedlungszentrum ohne slawisches Fundgut entwickelte. Die Stadt Ortrand wurde vermutlich zum Ende des 12. Jahrhunderts gegründet, die einzelnen Siedlungsteile Burgviertel, Kaufmanns- und Marktsiedlung mit Jakobskirche wurden zusammengelegt. Die zentrale Lage des Marktes lässt eine geplante Anlage der Stadt erkennen, die die Nord-Süd-Handelsstraße einschließt. Der Name Ortrand weist auf die Grenzlage der Stadt zwischen den Gauen Daleminzi, Lusizi und Milzeni hin, die an der Grenzpulsnitz aneinanderstießen.
Seine erste schriftliche Erwähnung fand das oppidum Ortrant in einem Vergleich zwischen dem Naumburger Bischof Engelhard und Heinrich dem Erlauchten, Markgraf von Meißen, vom 26. November 1238.
Osann-Monzel Dennoch geht man davon aus, dass sowohl Osann als auch Monzel bereits im 7. oder 8. Jahrhundert gegründet wurden. Zumindest gilt als sicher, dass diese Orte spätestens im Jahr 950 entstanden sind. Dies geht aus einer damaligen Bestandsaufnahme der Abtei St. Martin in Trier hervor, in der Osanna und Muncele Villam genannt werden. Diese erste urkundliche Erwähnung wurde auf das Jahr 1008 datiert.
Erzbischof Balduin von Trier belehnte 1323 den Grafen von Saarbrücken-Nassau mit Monzel und Osann.
Osburg Osburg stammt aus Ostburg; diese Burg stand östlich des Dorfes. Von der Burg ist heute ein Turm erhalten, der als Glockenturm der Kirche dient.
Oschatz Altsorbisch Burgwall mit Burgsiedlung vor 929, danach wohl deutsche Herrensitz; um 1150 Ansiedlung deutsche Handwerker und Kaufleute und zur gleichen Zeit Altmarktanlage; um 1200 Erweiterung durch den Markgrafen von Meißen. 1200 de Ozzetz, 1219 Ozcethz, 1350 Osschecz, 1358 Oschacz. Zu altsorbisch *osˇeˇc‘durch einen Verhau geschützter Ort’, eventuell auch Rodungssiedlung; das palatale -ˇcstand neben -kim verwandten Appellativum osˇek, vgl. Ossek, slawische Name für Großenhain. Eindeutung von Neuhochdeutsch Schatz wie in den Namen Mannschatz und Mobschatz in Sachsen. So Oschätzchen, Ortsteil von Bad Liebenwerda.
Oschersleben (Bode) Frühmittelalterliche dörfliche Siedlung am Bodeübergang, 1235 als Stadt genannt, von 1816–2007 Kreisstadt. 994 Oscheresleuo [Original], 1010 Oskeresleuo, 1234 Oschersleve. 1083 ist von zwei Orten, 1211 erstmalig von parvo Oschersleve die Rede, dem heutigen Klein Oschersleben. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort-leben, in dessen Bestimmungswort deraltsächsisch Personenname*Ansg ̄er (ausgermanisch*Ans-‘heidnischer Gott’ und -g ̄er zu as. g ̄er ‘Speer’) steht, demnach ‘Hinterlassenschaft des *Ansge ̄r’. *Ansg ̄er entwickelte sich im Altsächsisch mit Schwund des -nvor -sund Ersatzdehnung sowie Hebung des Vokals zu O ̄sg ̄er. Nach -s wurde das palatal gesprochene spirantische -g stimmlos, die Stimmhaftigkeit blieb im -s erhalten. Dieser palatale stimmlose Spirant wurde dann mit -ch-, -k wiedergegeben.
Osdorf
Osloß Der Ortsname Osloß wird vom adligen Geschlecht Uslefs abgeleitet, die hier um 800 n. Chr. eine Burg oder ein Schloss besaßen. 1274 erscheint Osloß unter der Bezeichnung Osleue, 1309 heißt es Uslussen und um 1566 wird es Osselesse genannt.
Osnabrück Seit 780 Bischofssitz (Karl der Große), Hochstift bis 1803; durch Privilegien Barbarossas begünstigt rasche Entwicklung zu einem Zentrum Westfalens, Hansestadt seit dem 13. Jahrhundert, bis in das 17. Jahrhundert reichsunmittelbare Stadt. Osnabrugki, Osnabrukgensi, 851 Osnabrugga, 921 Osnobroggae, 998 (Kopie 11. Jahrhundert) Asnebrugiensis, 1025, 1039 Asnabrug(g)ensi, 1170 Osanbruge, 1228 Ossenbrucke, 1543 Osnabrugk. Der Name ist von der den Ort h. durchfließenden Hase und auch von norddeutsch Osse ‘Ochse’ zu trennen, denn die ältere Überlieferung zeigt mit dem Wechsel zwischen - ound -a-, dass von altem *-au auszugehen ist. Zugrunde liegt ein Kompositum, in dessen Grundwort norddeutsch brugge ‘Brücke’ ( -brück / -bruck / -brücken) steht. Im Bestimmungswort ist ein alter Name der Hase zu vermuten. Aufgrund der Überlieferung lässt sich der ursprünglich Teilabschnittsname des Flusses relativ sicher als *Ausana oder *Ausena rekonstruieren, denn eine Alternative wie *Ausna hätte wohl zur Assimilation des -sn führen müssen, eine Form *Ausina aber zum Umlaut. Somit liegt ein alter Gewässername vor, der gut in das Netz der alteuropäisch Hydronymie eingefügt werden kann. Die Gewässername gehören zu indogermanisch *av(au-) ‘Quelle, Flusslauf’, auch ‘Wasser, Nässe, Kot’, wobei aus einem Ansatz *Av-s-a ein Ausa werden musste. Diese Sippe ist zu vermuten u.a. in altindisch aváni‘ Lauf, Bett eines Flusses, Strom, Fluss’, avatáh ‘Brunnen’, lettisch avuots ‘Quelle’, altnordisch aurr ‘Wasser, Nässe, Kot’, altenglisch ̄ear‘ Woge, Meer’, griechisch an-auros ‘ohne Wasser, wasserlos’ (demnach aur= ‘Wasser’). So Ausa, Fluss zum Adriatischen Meer (bei Rimini), Oos(bach), links zur Murg, Nebenfluss des Rheins, mit dem Ortsname Oos, seit 9. Jahrhundert Osa, später auch Ose; Oos(bach), r. Nebenfluss zur Kyll, Nebenfluss zur Mosel u.a.
Ossum-Bösinghoven, 1186 Osnam. Germanisch uhsan-, Ochse + hamma, Landzunge vorspringend in Überschwemmungsgebiet. Liegt an einer ehemaligen Rheinkrümmung.
Oßling Der Ortsname „Oßling“ kommt aus der sorbischen Sprache von Wosling, was so viel wie Steinberg bedeutet. Die Namensgebung dürfte sich auf den Oßlinger Berg beziehen, an dem schon in Frühzeiten Grauwacke abgebaut wurde. Der Ortsteil Trado wurde im Jahr 1374 erstmals als Matei Tradow erwähnt. Der Name dürfte vom Sorbischen tradacz stammen und bedeutet so viel wie „Mangel“.
Der Ortsteil Skaska fand sein urkundliche Erwähnung erstmals 1383.
Der Ortsteil Döbra wurde im Jahr 1374 erstmals als Dobry (was so viel wie „gut“ bedeutet) urkundlich erwähnt.
Der Ortsteil Liebegast wurde im Jahr 1408 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist auf den Ortsgründer Lubogost zurückzuführen. Später wurde der Name dann zu Liebegast eingedeutscht.
Ostbevern Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster. 1088–1093 in Beverne, 11. Jahrhundert to Bervarnon, 1279 in parrochia Ostbeveren. Der Ortsname mit den späteren orientierenden Zusätzen Ost (altsächsisch, mittelniederdeutsch o ̄st ‘Ost, östlich gelegen’) und West(altsächsisch, mittelniederdeutsch west ‘West, westlich gelegen’) ist auf den Gewässername Bever zurückzuführen, für den zwei Deutungen möglich sind. Bei Anschluss an die Tierbezeichnung altsächsisch bever, mittelniederdeutsch biber ‘Biber’ ist von unflektiertem feminin *Bevera als Gewässername ‘die Biber’ im Sinne von ‘Fluss mit Bibern’ auszugehen. Daraus ist der Ortsname im Dativ Plural gebildet worden (*Beveron ‘bei der Biber’, also ‘bei dem Fluss mit Bibern’). Möller 1998 bietet für den Gewässername Bever aber auch eine Erklärung als Bildung aus dem Verb beben mittels -r-Ableitung an, so dass der Gewässername als eine Stellenbezeichnung mit beben aufgefasst werden kann, und zwar unter Bezugnahme auf den schwankenden Boden des „den Fluss begleitenden breiten Sumpfgürtel[s]”. Eine Deutung des Gewässername auf dieser Grundlage würde also etwa ‘die mit schwankendem Uferbereich, Fluss mit schwankendem Uferbereich’ lauten. Auch in diesem Fall ist eine ON-Bildung *Beveron im Dativ Plural aus dem Gewässername anzunehmen. Der Erstbeleg Beverne ist als Form im Dativ Singular mit ausgefallenem unbetonten und zuvor abgeschwächten -e (aus *Beverene) zu verstehen. Die Teilung in die Kirchspiele Ost und Westbevern erfolgte zwischen 1246 und 1279. So Diverse Gewässername Bever und Siedlungsname Bevern in Niederlande.
Ostbüren, (Arn) mitten 1200 Buren, germanisch burium, zu burja, Kote.
Osteel Die Ortschaft Osteel soll nach 1164, als das Küstenland durch die Julianenflut verwüstet wurde, gegründet worden sein.
Ostelsheim Der Ort ist eine alemannische Gründung vermutlich aus dem 4. Jahrhundert n. Christus. Im Jahre 1357 kam der Ort von den Pfalzgrafen von Tübingen zusammen mit Böblingen an die Grafschaft Württemberg und blieb bis 1810 dem Amt Böblingen unterstellt.
Osten Die erste Erwähnung des Dorfes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1220, aus der hervorgeht, dass es damals vom Bischof von Bremen als Lehen gegeben wurde. Die dem Petrus geweihte Dorfkirche wurde 1746 als Ersatz für eine ältere Kirche erbaut.
Ostenfeld (Nordfriesland) Der Ortsname Ostenfeld (Østerfjolde) ist 1352 erstmals schriftlich dokumentiert. Er beschreibt vermutlich die Lage des Ortes als östlich von Viöl (*østen æ Fjolj), wobei sich Fjolj/Fjolde (Viöl) nicht nur auf den Ort, sondern auch auf den Landstrich beziehen kann. Die Endung -feld zeigt eine frühe dt. Umdeutung des Grundwortes, anders als im heutigen dt. Ortsnamen Viöl. Fjolde selbst bedeutet etwa Außenmark, unkultiviertes Gebiet. Zum Teil wurde unter Verweis auf die mundartlich-jütländische Form von Ostenfeld (mdän. Øssenfjylj bzw. Østenfjolj) auch eine Verbindung zu Ochsen (Yssen) hergestellt.
Der Ortsname Rott (Rød) ist 1438 erstmals dokumentiert worden. Es könnte sich um eine Übernahme der dänischen Form für Rodung (altdän. *Ruth oder *Roth, mdän. *Roj) ins Niederdeutsche mit entsprechender Auslautverhärtung handeln, die aber auch in rein niederdeutschen Ortsnamen auftritt.
Der Ortsname Schmöl (Smøl) ist erstmals Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert. Er ist auch mehrfach nördlich der Grenze verbreitet und bezeichnet wahrscheinlich eine Brandrodung. Möglich ist auch eine Ableitung von altnord. smár- (≈klein, gering) und -bøl (≈Siedlung) für kleine Siedlung.
Drellborg (im Dt. auch Drellburg) ist erstmals 1570 dokumentiert und bedeutet Sklavenburg zu altnordisch þræll und altdänisch thræll für Unfreier, Sklave, Knecht. Ähnliche Namen lassen im gesamten skandinavischen Raum nennen (vgl. þrælaborg bei Oslo oder Trelleborg in Skåne). Im heutigen Dänemark findet sich der Name etwa dreißigmal. Angenommen wurde auch eine metaphorische Bezeichnung von thrræl(l) für einen gebogenen Balken oder Pfeiler. Der Ortsname steht somit vermutlich mit einer früheren Burg in Verbindung, die jedoch noch nicht sicher nachgewiesen werden konnte.
Ostenfeld (Rendsburg) Der Ortsname tauchte erstmals schriftlich erwähnt im Kieler Stadtbuch auf, in den Jahren 1264 oder 1265 als Herkunftsbezeichnung de Ostenvelde. Ursprünglich bedeutet der Name wohl eine Lagebezeichnung im Sinne von „östlicher Teil des Feldes“.
Das knapp 60 km weiter nordwestlich gelegene Ostenfeld (Husum) wurde abweichend in alten Urkunden dänisch-mundartlich in Ostenfiold beschrieben und kann so eindeutig vom Rendsburger Ostenfeld unterschieden werden.
Ostenfelde, (München) 1000 Astonfelde, mitten 1200 Osteruelde, Osteherueld. Germanisch austana-, östlich + feldu, öde Ebene.
Osterfeld, (Oberhausen) 1047 Osteruelde, mitten 1200 Ostenuelde. Germanisch austra-, östlich + feldu, öde Ebene.
Osterberg
Osterbruch Erstmals urkundlich erwähnt wird Osterbruch 1207 unter dem Namen Osterbrok, als die Kirche von Erzbischof Hartwig II. von Bremen dem Domkapitel Bremen geschenkt wurde. Diese Kirche ist St. Petrus geweiht.
Osterburg 1157 de Osterburch, 1160 Osterburg, 1196 Osterborch. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort-burg. Im Bestimmungswort steht Oster‘ Osten’, demnach bedeutet er ‘die im Osten gelegene (Grenz)burg’, hier gemeint als Grenzposten gegen die Slawen. So Osterwieck, Landkreis Harz; Osterfeld im Burgenlandkreis.
Osterburken Osterburken war ein wichtiges Limeskastell und Kohortenlager des 2. Jahrhundert mit späterer Erweiterung für Hilfstruppen, später Königsbesitz, Stadtturm, Kilianskirche. 823 Burchaim [Original], 837 Burgheim [Original]; Osterburken (1309). Der ursprünglich Name Burg-heim ist als ‘Heim beim Römerkastell’ zu deuten und zeigt die westoberdeutsche Kürzung von-heim > -en wie in Buchen (Odenwald), Neckar-Odenwald-Kreis, Baden-Württemberg, < Buchheim. Der häufige Name wird durch den Zusatz Oster (althochdeutsch o ̄star, mittelhochdeutsch o ̄ster ‘im Osten, östlich’) verdeutlicht. So Burkheim am Kaiserstuhl, Ortsteil von Vogtsburg im Kaiserstuhl, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Neckarburken.
Osterby (Hüttener Berge) Osterby wurde erstmals am 7. Oktober 1528 unter dem Namen Osterbuj urkundlich erwähnt. Der Ort war eine jütische Siedlung (dänisch: by für Dorf, Siedlung) am östlichen Rand eines großen Waldes zwischen Eider und Schlei.
Osterby (Schleswigsche Geest)
Ostercappeln Kirchhofsburg in Höhenlage am Südrand des Wiehengebirgskammes auf den Grundstücken eines Einzelhofes; seit dem 16. Jahrhundert Entwicklung zum Weichbild (Flecken); seit 13. Jahrhundert Gogericht; 1556–1807 und 1814–1852 Sitz einer Vogtei des Amtes Hunteburg. Um 1200 Ostercappelen [Original], 1244 Capelen, 1402 Ostercappele; Ostercappeln (1808). Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch kappel(l)e ‘Kapelle, kleine Kirche’, dass durch mittelniederdeutsch o ̄ster ‘östlich (gelegen)’ erweitert wird, um es von dem im Kreis Steinfurt gelegenen Westerkappeln zu unterscheiden. So Westerkappeln, Kreis Steinfurt.
Ostereistedt Der Name des Dorfes Ostereistedt leitet sich von Ostereichstedt ab, dem östlichen Ort, an dem Eichen wachsen. Mittlerweile ist Osterei jedoch die deutsche Bezeichnung für ein Osterei. Es ist eine Tradition entstanden, dass Kinder bis eine Woche vor Karfreitag dort Briefe an Hanni Hase, den Osterhasen, in Ostereistedt verschicken können. Als Gegenleistung erhalten sie einen besonderen Ostergruß. Zu diesem Zweck hat die Deutsche Post in Ostereistedt eine eigene Postfiliale eingerichtet.
Osterfeld Die Geschichte der Stadt reicht bis ins Mittelalter zurück. Am Standort der Burg Osterfeld ist eine slawische Wallburg aus dem 6. Jahrhundert nachgewiesen. Der alte Burgfried (im Volksmund Matzturm), die Umfassungsmauern und Wallreste sind erhalten geblieben. Die Burg war Sitz der Grafen von Osterfeld, die mit Hermann I. im Jahr 1215 erstmals erwähnt werden. Nach Ansicht von Gerhard Genz war Osterfeld davor Zentrum des Gaues Butzin und unterstand Wiprecht von Groitzsch. Auf der Bezeichnung des Gaues soll der Name des heutigen Stadtteiles Pitzschendorf beruhen.
In einer am 14. September 1114 ausgestellten Urkunde wird erstmals der heutige Stadtteil Lissen als „Lizni“ benannt.
1198 erfolgt in einer Urkunde von Markgraf Dietrich von Meißen für das Kloster Lausnitz die Ersterwähnung Osterfelds, abgeleitet vom Namen des in dem Dokument benannten Volkramus de Ostervelt. Burg und Burgkapelle, in welcher der Probst von Lissen Gottesdienst verrichten soll, wurden erstmals 1280 genannt. 1335 wurden die Stadt und die Burg, Castrum et oppidum Ostirvelt, in einer Naumburger Urkunde gemeinsam genannt.
Pitzschendorf findet 1349 erstmals als „Buczendorf“ urkundliche Erwähnung, in anderen Dokumenten dieser Zeit ist ferner die Bezeichnung „Butkindorf“ enthalten.
Osterhever
Osterhofen Im 8. Jahrhundert herzogliche Pfalz, im 11. Jahrhundert Gründung eines Chorherrnstifts, 1259 Markt. Nachdem in unmittelbarer Nähe einer älteren Siedlung 1378 eine neue Stadt gegründet worden war, wurde der Name darauf übertragen, und die frühere Siedlung erhielt den Namen Altenmarkt. Ursprüngliche Siedlung: 833 (Kopie des 12. Jahrhundert) Ostrehoua, 836 Ostrenhoua, 885 (Kopiedes 12. Jahrhundert) Osternhoua, 1110–1130 Osterhoven, circa 1123 (Kopie des 14. Jahrhundert) Osterhofen. Neue Siedlung: 1382 im Alten marcht zu Osterhouen, 1427 in dem Altenmarkcht bey Osterhouen. Latinisierungen des Namens sind 1512 Osticuria, mittellateinisch curia ‘Hof, Königshof ’ und 1519–1521 Austravia. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch -hof ‘umgrenzter Platz, ländliches Anwesen, Bauernhof, Wirtschaftshof ’. Aventin deutete 1541 den Namen: Austerau, ein wisen und au gegen Osten, das ist gegen aufgang; wir sprechen Osterhofen. Auf einer falschen Erklärung mittels mittelhochdeutsch ôster ‘Ostern’ beruht jedoch das seit dem 15. Jahrhundert begegnende Stadtsiegel, das ein Osterlamm mit der Kreuzfahne zeigt. In Wirklichkeit ist das Bestimmungswort althochdeutsch o ̄star ‘östlich, im Osten’, Ost-; es handelt sich nämlich um einen Richtungsnamen, wohl von Langenisarhofen und Buchhofen ausgesehen.
Osterholz-Scharmbeck Das bremische Scharmbeck wurde dem 1185 gegründet Benediktinerkloster Osterholz als Dotalgut übergeben; in Scharmbeck entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein Manufakturwesen, während sich im Klosterdorf Osterholz erst im 19. Jahrhundert Industrie ansiedelte; seit 1833 waren beide Flecken als eine Land Gemeinte zu behandeln, die 1929 zur Stadt erhoben wurde. Osterholz: 1182 Osterholte [Kopie16. Jahrhundert], 1322 Osterholte. Scharmbeck: 1043 Scirnbeki [Original], 1188 Schermbecke [Kopie 16. Jahrhundert]; Scharmbeck (1791). Der Name Osterholz enthält das Grundwort -holz, zunächst in norddeutsch Form, und als Bestimmungswort das Adjektivisch mittelniederdeutsch o ̄ster ‘östlich (gelegen)’. Der Name Scharmbeck ist mit dem Grundwort-be(e)ke gebildet und enthält als Bestimmungswort das im Dativ Singular stehende Adjektivisch altsächsisch sc ̄ıri, mittelniederdeutschs ch ̄ır‘ hell, licht, rein’.Vor -r-Verbindung wird das -i zu -e und später zu -a gesenkt. Der Nebentonvokal des Bestimmungswort fällt früh aus, und -n wird an das folgende-b-zu-m-assimiliert. So Scharnebeck, Landkreis Lüneburg.
Osterhorn
Osterhusen, (Au) 1000 Ostahusun, Hosterhusun. Germanisch austra-, östlich + husum, zu husa, Haus.
Ostern (Jetzt Niederkirchen bei Deidesheim) 880 in Osteren, 882 in Hosteren aha. Germanisch austron, zu austra, ostlich + ahwo, natürlicher Wasserlauf.
Osternienburger Land 1205 Hosternienburch [Original], 1331 (1355) Osternyenburch, 1392 Ostirnyginburg [Original]. Zu norddeutsch n ̄ı ‘neu’ und-burg. Das Attribut mittelniederdeutsch o ̄ster ‘östlich’ bezieht sich auf die 20 km nw gelegene ehemalige Reichsabtei Nienburg an der Saale. Dass deren Name im Zuge von Siedlungsmaßnahmen auf den weiter östlich gelegenen Ort übertragen wurde, ist möglich, aber nicht unmittelbar nachzuweisen. So Nienburg/ Weser, NI; Naumburg, Burgenlandkreis, ST; Neuburg a. d. Donau.
Osterode am Harz, Burg bei Osterode seit 1153 in welfischem Besitz; Nebenresidenz der Grubenhagener Herzöge; die stattliche Siedlung (1152 villa opulentissima) spätestens 1239 Stadt, 1293 Goslarer Stadtrecht; zunächst vor allem Handel und Handwerk (Tuchu und Wollproduktion), 1719 Kornmagazin für den Harz. 1136 Osterrode [Original], 1143 Hosterroth; Osterode (1617). Bildung mit dem Grundwort-rode und unflektiertem altsächsisch o ̄star(o), mittelniederdeutsch o ̄ster ‘östlich (gelegen)’ als Bestimmungswort Selten erscheint anlautendes H-, das den Vokaleinsatz kennzeichnet.
Oster-Ohrstedt Der Ort wurde 1438 erstmals erwähnt. Der Ortsname geht auf altnordisch ārr in der Bedeutung Bote, Engel oder altnordisch arðr (altdänisch arthær) in der Bedeutung Pflug zurück, Ohrstedt hieße demnach Stätte des Boten oder Pflugstätte.
Osterrade
Osterrönfeld Der Ort wurde im Jahre 1330 erstmals urkundlich erwähnt, und zwar durch die Errichtung einer Kapelle vor den Toren der Stadt Rendsburg mit den dazugehörigen Ländereien und Häusern.
Der Name 'Osterrönfeld' ist aus der Lage des Ortes am Ostufer der sogenannten Rinne oder Rönne entstanden. Gemeint ist damit die heutige Wehrau, die ihren Namen dadurch erhielt, dass in kriegerischen Zeiten dieser kleine Fluss zur Verteidigung der Stadt Rendsburg aufgestaut werden konnte.
Osterspai, 634 Speia, 1074 Orientalis Speio.
Osterstedt
Osterwald Der Name Osterwald taucht erstmals in Urkunden des 14. Jahrhunderts auf.
Osterwieck Osterwieck-Fallstein. Verwaltungsgemeinde im Kreis Harz (seit 1. 7. 2007), mit Verwaltungssitz in der Stadt Osterwieck, an der Ilse im Harzvorland. Die Stadt entstand an der Fernstraße Halberstadt Braunschweig und war vom Ende des 8. Jahrhundert bis 804 kurzzeitig Bistumssitz. Seit dem 10. Jahrhundert Markt-, Münz und Zollrecht. Im späten Mittelalter verlagerte sich der Fernhandel von Osterwieck weg; ab 1648 brandenburgisch (1807–1813 Westfalen). 780 Sali(n)genstede, 974 Saligenstat, 992 Saligestat, 994 Saliganstedi, 1002 Saligestat, 1073 Ostrewic, 1108 (H)osterwich, 1112 Osterwic, 1178 Osterwic, 1194 Ostirwich, 1262 in Osterwich; Osterwieck (1564). Alter Name als-statt/-stedt/-stätten/-stetten-Bildung mit dem Bestimmungswort altsächsisch sa ̄lig ‘fromm, glücklich, selig’ beziehungsweise dessen Substantivierung. Der Name dürfte auf die Funktion des Ortes als Missionsstützpunkt anspielen. Der Verlust dieser Funktion – Anfang des 9. Jahrhundert wurde das Bistum nach Halberstadt verlegt – kann den im 11. Jahrhundert stattgefundenen Namenwechsel noch begünstigt haben. Der neue Name, eine Bildung mit dem Grundwort-wik/-wiek, bezieht sich auf die relative Lage des Ortes im Osten (altsächsisch osta ̄r ‘im Osten, östlich’) und geht wohl auf die Ansiedlung von Kaufleuten zurück, die in Osterwieck einen neuen Handelsplatz fanden. Fallstein ist der Name eines Höhenzugs. So Seligenstadt im Landkreis Offenbach, Hessen; Osterburg im Landkreis Stendal, und Osterode am Harz.
Osterzell Osterzell war die „östliche Zelle“ des Klosters Kempten, daher der Name.
Ostfildern Altes Pfarrhaus, Fruchtkasten, St.-Blasius-Kirche. Ostfildern (1975). Der neugebildete Ortsname knüpft an den Landschaftsnamen Filder und die Lage im östlichen Fildertal an. So Filderstadt, Landkreis Esslingen.
Osthausen-Wülfershausen
Ostheim vor der Rhön Die fränkische Siedlung Ostheim vor der Rhön wurde vermutlich um 525 gegründet und 804 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Jahr 836 wurde das Königsgut Urspringen von dem Kaiser Ludwig dem Kloster Fulda übertragen.
Ostheim, (Velbert) mitten 1200 Ostheim.
Ostherzfeld, (Herzfeld) mitten 1200 Ostheredfelde, Ostheritfelde.
Osthofen Eine Burg stands des Ortes auf einem Hügel, auf dem sich heute die Remigiuskapelle befindet.. Im 14. Jahrhundert ist das Kloster Hornbach im Besitz von Dorf und Gericht. 784 Ostowa, Ostova, 838 Osthouen, 1194–98 in Hostoven, in Osthoven, 1496 Osthoffen. Unsicher ist die Erwähnung von 765 Hostoven im Wormsgaue in der Histoire de Lorraine II von 1748 (Widder, J.G.: Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der Kurfürstlichen Pfalz am Rheine, Frankfurt, Leipzig 1786). Fränkische Ortsname mit Richtungsangaben verdanken ihre Bildung dem systematischen Landesausbau und sind häufig in der Nähe von Königspfalzen zu finden, wobei der Bezugsort für unser Bestimmungswort Ost unsicher bleibt. Das Grundwort ist-hofen, zu althochdeutsch ho ̆f ‘Hof ’, das die alte Form des Dativ Plural der a-Deklination bewahrt hat. Die Deutung wäre demnach ‘zu einem im Osten (von einem bestimmten Ort) gelegenen Hof’. So Westhofen, Landkreis Alzey-Worms.
Ostingersleben, mitten 1200 in orientali Ingereslove, in Ingereslove orientali.
Östrich, (Erkelenz) 966 Hostrich, 1100 Ostrich.
Östrich, (Gahlen) 1106 Osteruuic, mitten 1200 Osteruuik. Germanisch austra-, östlich + wika, Tochtersiedlung.
Otensel, (Neviges) miten 1200 Othersele. Germanisch Audahari Sali-, einraumiges Haus, des Audahar. (auda, Reichtum, + harja, Heer)
Ostrach Die älteste urkundliche Erwähnung von Ostrach datiert aus dem Jahr 851, wenn sich auch hier bereits aus der Kupferzeit Metallfunde zeigten.
Ostramondra
Ostrau Ostrau, welches am Bach Riede liegt, wurde 1125 erstmals urkundlich erwähnt, als Conradus M. Graf zu Wettin, späterer Markgraf von Meißen, dem Kloster auf dem Petersberg die Capella Ostrowe schenkte. Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen Ostrov für „Insel“ ab.
Ostrhauderfehn Ab 1769 durch Kolonisierung im Hochmoorgebiet als Fehnsiedlung angelegt; seit 1970 in mehreren Stufen Zusammenschluss mit anderen Gemeinte 1806 Rauder Oster-Vehn, 1823 Rhauder Osterfehn. Der erstmals 1806 belegte Ort steht im Zusammenhang, mit dem ebenfalls in dieser Zeit belegten (West-)Rhauderfehn. Der Ortsname enthält als Grundwort das Appellativum altsächsisch fen(n)i, mittelniederdeutsch venne, ven ‘(mit Gras bewachsenes) Sumpfland’, das speziell in Nordniedersachsen häufig für Moorkolonistensiedlungen verwendet wurde. Das Bestimmungswort besteht aus dem Ortsname Rhaude im adjektivisch verwendeten Gen. Plural auf -er. Dieser ist 1409 als Rawide und 1484–94 als Rauwede belegt. Er enthält ein in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegtes Grundwort Wegen der späten Überlieferung ist das Bestimmungswort nicht sicher zu bestimmen. Eventuell liegt ein in mittelniederdeutsch ra ̄‘Segelrah’ und verwandtem schwed. raga ‘dünner langer Wurzelschössling’ belegtes Appellativum vor, das sich auf die Gestalt der Bäume bezieht. Oder aber es ist das als Grundwort häufige Element -rode anzusetzen. So Rhauderfehn, Landkreis Leer.
Östringen. Östringen gehörte zum Lorscher Grundbesitz, 1071 in Besitz des Klosters auf dem Heiligenberg, Herrschaftsrechte vor 1250 an das Bistum Speyer, 1803 mit dem Amt Kislau an Baden. Rathaus, St. Cäcilia, Zopfkapelle. 768/776 (Kopie 12. Jahrhundert) Ostringer marca, 870 (Kopie 12. Jahrhundert) Ostrincheim, 1161 Osteringen [Original], 1420 Ostringen [Original]. Es handelt sich um eine-ing(en)-Bildung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch o ̄star, mittelhochdeutsch o ̄ster ‘östlich’. Der alte Markenname (‘zur östlichen Mark gehörig’) wurde auf den Ort, zunächst wohl als Ostring-heim ( -heim), übertragen. So Ostrach, Landkreis Sigmaringen.
Ostritz Ostritz wurde möglicherweise im Jahre 1007 erstmals als castellum Ostrusna erwähnt, der Name kann sich aber auch auf andere Befestigungen, wie den Rotstein bei Sohland beziehen. Der Name geht auf das altsorbische Wort Ostrožn - ostrog Pfahl zurück und bezeichnet eine mit Palisaden umgebene Siedlung.
Ostrohe
Ostseebad Heringsdorf (Usedom) Der nicht mehr exakt nachweisbaren Legende nach soll von Bülow den König um einen Namen für die Ansiedlung gebeten haben. Der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. schlug den Namen „Heringsdorf“ vor. Als Gründer Heringsdorfs wird auch Willibald Alexis genannt, dessen bürgerlicher Name Häring im Ortsnamen weiterlebt. Die Seebad Heringsdorf AG ließ von 1891 bis 1893 die Kaiser-Wilhelm-Brücke mit zunächst 400 m langem Seesteg bauen, der 1903 auf fast 500 m verlängert wurde.
Oststeinbek 1255 erstmals erwähnt, seit 1948 zum Amt Glinde, 1974 amtsfreie Gemeinte 1255 in Osterstenbeke [Original], 1570 tho Ostersteinbecke; OstSteinbek (1856) Steinbek bezieht sich auf die geogriechische Lage an einem steinigen Bach. Der Zusatz Oststellt eine Beziehung zum w gelegenen Hamburger Kirchsteinbek her.
Othfresen, 1015-25 Atfriteshem. Germanisch Audafripis haim, Wohnung des Audafrip, (auda-, Reichtum, + fripu, Frieden)
Ottenbach Ottenbach wurde im Jahr 1275 in dem Steuerregister liber decimationis des Bistums Konstanz erstmals urkundlich erwähnt.
Woher der Name „Ottenbach“ stammt, ist bis heute nicht klar bestimmt. Man vermutet, dass er von „Aucht“, das bedeutet „Nachtweide“, abgeleitet wird.
Ottenbüttel Etymologisch zählt Ottenbüttel zu den Büttel-Ortschaften.
Die Ortsnamenendung -büttel stammt aus dem Niederdeutschen bzw. dem älteren Germanischen und hat etwa die Bedeutung von „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“.
Ottendorf (Achterwehr) Achterwehr wurde erstmals 1375 im Urkundenbuch der Stadt Lübeck erwähnt. Der Ortsname ist plattdeutsch und bedeutet „Hinter dem Wehr“.
Ottendorf (Thüringen) Am 27. Dezember 1199 wurde der Ort Ottendorf erstmals urkundlich erwähnt.
Ottendorf-Okrilla Seit 1921 zusammengeschlossen aus Ottendorf, Groß und Kleinokrilla sowie weiteren Dörfern. Ottendorf: 1357 Ottindorf, 1413 Ottendorf. Okrilla: 1453 die Okryll (Heide), 1528 der Okrull, 1683 Ockrylla. Ottendorf: Bildung mit dem Personennamen Otto und dem Grundwort-dorf. Okrilla: zu altsorbisch *okrugły ‘rund’, ursprünglich Flurbezeichnung (Wiese, Feld, Hügel o. ä.). So Ottendorf, Saale-Holzlandkreis, Attendorf, Ortsteil von Waldhufen, Landkreis Görlitz, Ottengrün, Ortsteil von Bösenbrunn, Vogtlandkreis, beide SN; Ottenbach, Landkreis Böblingen, Ockrilla, Ortsteil von Niederau, Landkreis Meißen; † Okrill bei Mühlberg/ Elbe.
Ottenheim, (Lommersum) 856 Ottenheim, 1213 Otthinheim.
Ottleben, mitten 1200 Otenloue.
Ottenhöfen (im Schwarzwald) Der namensgebende Otto-Hof wurde erstmals 1479 erwähnt. Aber erst 1817 wurde aus der dortigen Ansiedlung eine eigene Gemeinde.
Ottenhofen n den Freising’schen Chronika, die um 1700 erstellt wurden, wird der Ort Ottenhofen als „Outinhuni“ in Zusammenhang mit einer Schenkung im Jahre 1083 erwähnt. Der Name könnte „an“ oder „vor den Hügeln“ bedeuten. In der Broschüre „Sammlung zur Geschichte der Expositur und der Hofmark Ottenhofen“ aus dem Jahre 1910 wird vermutet, dass „Outanhofen-Outinhofen“ eine Ortschaft „bei den Höfen des Uto (Otto)“ bedeutet haben könnte. Aus dem Adelsgeschlecht der Ottenhofer ist aus den Berichten aus dem 11. Jahrhundert Ezzo von Outanhouen oder Ezzo de Outanoven (1078–1085) bekannt.
Ottensoos
Ottenstein Die Burg Ottenstein und der Flecken wurden 1182 erstmals urkundlich erwähnt; gegründet wurden sie offenbar von Otto VIII. von Everstein. Im Schutze der Burg begann der Zuzug und auch die planmäßige Umsiedlung aus den Dörfern Hattensen und Bergfelde.
Otter Die älteste bekannte Urkunde, in der der Name „Otter“ steht, erschien 1319. Im Schatzregister von 1497 wurde es aus unbekanntem Grund „Otther“ geschrieben. In anderen Urkunden heißt es immer Otter.
Otterbach 1143 Otterbach (Kopie 15. Jahrhundert); Ottirburg et Otterbach (1217), Otterbach (1824). Der Gewässername des Otterbachs, der durch den Ort fließt und hier in die Lauter mündet, wurde auf den Ort übertragen. Das Bestimmungswort geht auf althochdeutsch ottar ‘Fischotter’ zurück, das Grundwort ist -bach. Somit könnte der Name als ‘Siedlung am Otterbach, einem Gewässer mit (vielen) Fischottern’ gedeutet werden.
Otterberg Seit dem 10. Jahrhundert eine die (heute verschwundene) Otterburg umgebende Siedlung. 1144 Gründung eines Zisterzienserklosters mit großer Abteikirche. 1579 Zuzug durch reformierte Glaubensflüchtlinge aus Frankreich und Belgien, die Textilverarbeitung begründeten. 1581 Stadtrecht. 1144 ecclesiam in antiquo castro Oterburc sitam, 1600 Otterburg, 1672 Oterberg oder Oterburg; Otterberg (1824). Der Ortsname steht als Klammerform (*Otterbachburg) in enger Verbindung mit den Namen des durch den Ort fließenden Otterbachs sowie des unweit bachabwärts sich befindenden Ortes Otterbach, deren Bestimmungswort auf althochdeutsch ottar ‘Fischotter’ zurückgeht, deren Grundwort-bach ist und die als ‘Bach mit (vielen) Fischottern’ beziehungsweise ‘Siedlung am Otterbach’ gedeutet werden können. Das Grundwort für Otterberg war zunächst -burg, das sich dann mit dem im Mittelalter formal-semantisch ähnlichen-berg abwechselte. In beiden Fällen ist der Name als ‘Burg am Otterbach, einem Gewässer mit (vielen) Fischottern’ zu deuten.
Otterfing Otterfing wurde erstmals 1003 in einem Traditionsbuch des Klosters Tegernsee als „Otolvinga“ urkundlich erwähnt. Nach vielen verschiedenen Schreibweisen wird der Ort bereits 1568 in den bayerischen Landtafeln von Philipp Apian Otterfing genannt.
Otterndorf Otterndorf entstand aus einer Wurtsiedlung. Die erste urkundliche Erwähnung Otterndorfs stammt von 1261, als „Godefridus, plebanus (Pfarrer) in Otterentorpe“ in einer Urkunde erwähnt wird.
Ottersberg Flecken im Landkreis Verden. Entstehung des Ortes an einer 1225 zerstörten Burg, 1285 wiederaufgebaut, bildete zusammen mit Thedinghausen und Langwedel ein Festungsdreieck gegen Braunschweig-Lüneburg; später zum Hochstift Verden gehörig; (1221) castrum Otterenberge, Otterenberche, (1226, Kopie 15. Jahrhundert) castri Otterberg, in castro Otterberg, castrum Otterberg, Otterbergh, 1305 Datum Otterberge, 1677 die ... Ottersberger, 1699 Ottersberg, 1709 Ottersberg. Bildung mit dem Grundwort d., -berg und einem zweigliedrigen Personenname, der am wahrscheinlichsten als Od-her-, germanisch *Auda-hari, angesetzt werden darf. Allerdings spricht der Beleg von circa 1221 (Annales Stadenses) dagegen, denn er scheint auf einen schwach flektierenden Personennamen zu verweisen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Form kann man auch versucht sein, mittelniederdeutsch otter ‘Otter’ in dem Ortsnamen zu vermuten, zumal die Fuge in Ottersberg bereits früh keine Spur eines Flexionselements des Bestimmungsworts zu zeigen scheint und das -s erst spät auftritt. Jedoch wäre im Fall, dass die Tierbezeichnung zugrunde liegt, wohl doch eher mit einer – durchgehend – pluralischen Bildung, etwa Otternberg, zu rechnen. Der zugrunde liegende Personenname ist früh bezeug und enthält auda, altsächsisch o ̄d ‘Besitz, Gut’ und -hari ‘Heer, Kriegerschar’.
Ottersheim (Donnersbergkreis) Urkundliche Erwähnungen finden sich erstmals im Lorscher Codex für das Jahr 772.
Ottersheim (Südpfalz) Der heutige Ort Ottersheim wurde während der Fränkischen Landnahme um das Jahr 500 gegründet, als dem Krieger Udomar und seiner Sippe das heutige Gemarkungsgebiet zugeteilt worden sein soll. Der Ort wurde nach heutiger Kenntnis erstmals 768 im Lorscher Codex als Udomarsheimer marca (Ottersheimer Gemarkung) urkundlich erwähnt. Über Hudamareshaim, Hoteresheim, Othersheim hat sich dann bis zum Jahre 1318 der bis heute gültige Name gebildet.
Otterstadt Otterstadt wurde erstmals am 7. April 1020 in einer Urkunde des Speyerer Bischofs Walther erwähnt, aber wahrscheinlich bereits im 7./8. Jahrhundert von den Franken gegründ. Die erste urkundliche Erwähnung von 1020 spricht von „Odderstaterumarcha“, was Alfons Schreiner in seiner Ortschronik als „Otterstadter Mark“ übersetzt.
Aus Odderstat wurde im Laufe der Jahrhunderte Otterstatt, auch Otterstat und zuletzt das heutige Otterstadt. Dennoch lassen sich unterschiedliche Vermutungen anstellen, wie Otterstadt zu seinem Namen gekommen sein könnte: Rührt der Name von der Lage des Ortes im Rheingebiet her, wo es viel „odder“ gab, die frühere Bezeichnung für Schlamm oder Wasser?
Lässt sich der Ortsname auf einen Vasallen des fränkischen Königs Chlodwig (466 – 511 n.Chr.) zurückführen, der den Namen Other (oder auch Otar, lateinisch Authari) trug und dem für treue Dienste ein Stück Land verliehen wurde, das daraufhin seinen Namen trug? Die Wohnstatt eines Other: Otherstatt als fränkische Gründung?
Wurde Otterstadt nach einem verdienten „Otto“ benannt, einem durchaus häufigen Namen Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Jahrtausends? Man denke an Otto den Großen (* 912; † 973) und seine Nachkommen Kaiser Otto II und III. Verdankt Otterstadt seinen Namen einem Otto, Ottmar oder Ottfried dieser Zeit?
Kann man die Bedeutung herleiten, in dem man den urkundlich erwähnten lateinischen Namen zerlegt in „Odd – Statum – Archa“ und diese mit „Abseits – Handelsplatz – Gemarkung“ übersetzt? Die ursprüngliche Bezeichnung wäre somit die Beschreibung für einen Ort als „Abseits gelegener Handelsplatz“ mit seiner Gemarkung. Thomas Horn hat dazu eine interessante Theorie aufgestellt.
Ottersweier 1774 verlegte die Markgräfin-Witwe Maria Viktoria Pauline von Arenberg ihren Wohnsitz von Baden-Baden nach Ottersweier, um im ehemaligen Residenzhaus der Jesuiten eine Klosterschule der Augustiner-Chorfrauen einzurichten.
Otterwisch Das Straßendorf Otterwisch wurde 1269 erstmals als Oterwash schriftlich erwähnt. Welche Bedeutung der Ortsname hat, kann mit Sicherheit nicht bestimmt werden. Es ist anzunehmen, dass Otter von der deutschen Bezeichnung für den Fischotter abgeleitet ist, aber der zweite Teil des Namens lässt sich nicht genau erklären. Wahrscheinlich stammt er von Wische = Wiese ab.
Otting
Ottmarsbocholt, (München) 1000 Atmarasbokholte. Mitten 1200 Otmarsbukholte. Germanisch Audomaeris bokhulta, Buchenwald des Audamaer. (auda, Reichtum, + maeri-, berühmt)
Ottobeuren Unterallgäu, berühmte Benediktiner-Klosteranlage, Lage im Tal der westlichen Günz. 764 Klostergründung, ab 972 Reichsstift mit fortschreitender Herrschaftsbildung, 1835 Wiedereröffnung des Klosters. Zu 764 Ottinburra, 830 Uttinbue rra, 1324 Ottebeurren, 1340 Uotenbuerun; Ottobeuren (1698). Grundwort-beuren; Bestimmungswort: Personennamen Uto, Utto, zeitweise scheint der Personennamen Uoto eingedeutet worden zu sein. Gesamtdeutung: ‘Häuser des Utto’.
Ottobrunn Als erstes Gebäude wurde im Jahr 1902 in dem früher ausgedehnten Waldgebiet ein Wirtshaus mit dem Namen Waldschlößchen gebaut. Nachdem in den folgenden Jahren dort weitere Häuser gebaut worden waren, wurde am 20. 1. 1910 von den Besitzern ein Antrag betreffs der Benennung der neuen Waldkolonie gestellt. 1910 Waldlust, 1911 Kolonie Ottohain, 1912 Waldfrieden Ottohain, 1912 Neubiberg, ... führt zu vielfachen Verwechslungen mit der gleichnamigen Kolonie in der Gemeinde Unterbiberg ... Waldschlößl, Waldlust, Ottohain, ... Neuhaching, Waldkolonie Unterhaching, 1913 Ottobrunn, 1914 Waldhaching; Ottobrunn (amtlich 1921). Der ursprünglich beantragte Name Waldlust geht auf ein Wort zurück, das die Freude am Forst ausdrückt und sich bei romantischen Dichtern des 19. Jahrhundert wie Lenau und Freiligrath verwendet findet. Der auch zur Diskussion gestandene Namensbestandteil-hain bezeichnet meist den ‘kleinen, gehegten und gut gepflegten Lustwald’. Das ebenfalls vorgeschlagene Grundwort -kolonie geht auf lateinisch colonia ‘Bauerngut, Ansiedelung’ zurück. Das Bestimmungswort des heutigen Namens bezieht sich auf den König Otto von Griechenland, Sohn Ludwigs I., der hier von seinem Vater Abschied genommen hatte. Das Grundwort wurde im Anklang an das der benachbarten Orte auf-brunn gewählt.
Ottrau m Jahr 775 wird Ottrau erstmals als „Otraho“ in jener Urkunde genannt, mit der das Kloster Hersfeld zum Reichskloster erhoben wird. In den folgenden Jahrhunderten ist es als „Ottraha“ für 782 (in einer Fälschung aus dem 11. Jahrhundert), „Oteraha“ 1057, „Ottra“ 1232 und „Ottrauw“ um 1660 belegt.
Eine „aecclesia“ ist im Jahr 1057 belegt. Das ursprüngliche Patrozinium der Kirche ist unbekannt.
Ottstedt (am Berge) Die erste urkundliche Erwähnung als Odestat stammt aus dem Jahr 876, fand im Ingelsheimer Protokoll statt und erfolgte im Zusammenhang mit dem Zehntstreit zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Kloster Fulda. Weitere Namen des Ortes waren: Odenstat, Odenstet und Utstete. Der Zusammenhang mit dem germanischen Gott Odin liegt sehr nahe.
Ottweiler Keltisch Besiedlung, römisch Straße zwischen Metz und Trier, 871 Klostergründung Neumünster durch die Bischöfe von Metz. 1550 Stadtrechte und Residenzstadt. 893 Kopie in quondam villare quod est aspiciens ad villam que dicitur Vuibilischirica, 1378 Otwilre [Original]; Ottweiler (1552 [Original]). Althochdeutsch *Ottenw ̄ıla ̄ri. Der Name ist ein Kompositum mit dem Personennamen althochdeutsch Otto (zu germanisch *aua ‘Besitz, Reichtum’) als Bestimmungswort und dem Grundwort-weiler.
Otzberg In einer Urkunde aus dem Jahr 1231 bestätigt der Mainzer Erzbischof Siegfried III. als Treuhänder der Abtei Fulda dem Pfalzgrafen Otto II. eine Vereinbarung zur Mitbenutzung der Burg Otzberg. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung einer Burg auf dieser Bergkuppe.
Otzenrath, (Hochneukirch) 1100 Osrotha, mitten 1200 Ozenrothe. Germanisch Audtson ropa-, Rodung des Audtso.
Otzing
Otzweiler, 1095 Odeswilre. Germanisch Audes wilari, von latinisch villare, Gehöft des Aud. Aus dem Früh- und Hochmittelalter weiß man wenig über Otzweiler. Im 14. Jahrhundert gehörte Otzweiler zur Herrschaft der Wildgrafen auf der Kyrburg. Im Jahr 1375 teilten die Wildgrafen Otto und Friedrich von Kyrburg Güter und Rechte, die sie im „Amt Otzweiler“ (u. a. mit Hundsbach, Schweinschied, Löllbach) besaßen, unter sich auf.
Ovelgönne Im 12. Jahrhundert befand sich in der Nähe der heutigen Dörfer Oldenbrok und Moorriem (in der heutigen Gemeinde Elsfleth) ein Dorf namens Linebrok mit einer gleichnamigen Burg. Während der St.-Marcellus-Flut (1362) wurde dieses Dorf bis auf die Kirche vom Meer verschluckt. Nach der Urbarmachung entstand hier das Dorf Großenmeer.
Graf Johann V. von Oldenburg und Delmenhorst (1460–1526) ließ im Juli 1514 am Südwestufer des Wezerarms Lockfleth eine Burg namens Oevelgünne oder Ovelgönne errichten. Nachdem er die Friesen von Butjadingen und Stadland, damals noch durch das Lockfleth vom Festland getrennte Inseln, unterworfen und unter die Herrschaft seiner Grafschaft Oldenburg gebracht hatte, brauchte er hier einen Militärstützpunkt. Die Burg befand sich auf dem einzigen natürlichen Hügel inmitten von Sumpf- und Torfgebieten, die regelmäßig überflutet wurden.
Overath Wohl im 10. Jahrhundert schon besiedelt, im 12. Jahrhundert Kloster Siegburg Grundherr, seit 1311 zum bergischen Amt Steinbach, Stadt seit 1997, 1064 Achera, 1121 Achera superiori, 1197 erstmals Oberode, 1338 Overrroyde quod Achera superior dicitur. Ältere Benennung nach dem Flussname Agger, wohl zu ach(e) Feminin ‘Wasserlauf’, das mit lateinisch aqua aus indogermanisch *akw a ̄ herzuleiten ist. Der jüngere Name Overath stellt im Bestimmungswort wohl eine Übersetzung von superior ‘ober(halb)’ und im Grundwort einen Wechsel zu-rod(e) dar.
Overberge, (Lichtendorf) 962-71 Ouerberge.
-o(w). Das sehr produktive slawische Zugehörigkeitssuffix -ov erscheint im Deutsch als -au, dazu als -o(w) oder vereinzelt als -a. Die einschlägigen Ortsname sind vorwiegend von Personennamen abgeleitet (Bützow, Landkreis Güstrow), seltener von Tier ( Güstrow) oder Stellenbez. (Glauchau, Landkreis Zwickau). Mittelhochdeutsch ouwe, mittelniederdeutsch ouw(e) / ow(e) hat bei der Eindeutschung eine Rolle gespielt.
Owen Da viele Orte in Süddeutschland ähnliche Namen hatten, kann die erste urkundliche Erwähnung erst 1261 sicher auf Owen bezogen werden. Diese Erwähnung handelt von einem Dienstmann der Herren von Teck namens Übelritter. Die Forschung nimmt an, dass spätestens Mitte des 13. Jahrhunderts oberhalb des alten Dorfs über der Lauter die heutige Stadt gegründet wurde, eine ungefähr rechteckige Siedlung mit drei größeren Toren und der Bernhardskapelle am Marktplatz. Die Straße wurde durch die Stadt geführt. Die Kirche des alten Dorfs außerhalb der Stadtmauer, die Marienkirche (1267 schriftlich belegt), war die Grablege der Herzöge von Teck.
Owingen Die erste urkundliche Erwähnung Owingens befindet sich in der Petershauser Chronik von 1134. Die Gegend wurde jedoch schon im 5. Jahrhundert durch die Alemannen besiedelt. Der Ortsteil Taisersdorf wurde erstmals 1155 urkundlich erwähnt.
Owschlag Der Ort wurde um 1500 erstmals als to Osslachte erwähnt.
Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Burg auf dem Berg Oybin verknüpft. Im Jahr 1290 wurde die Burg als Moybin erstmals urkundlich erwähnt. Schon vorher war der Berg besiedelt und auch befestigt.
Oybin Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Burg auf dem Berg Oybin verknüpft. Im Jahr 1290 wurde die Burg als Moybin erstmals urkundlich erwähnt. Schon vorher war der Berg besiedelt und auch befestigt.
Oy-Mittelberg Oy ist abgeleitet von Aue, also einem vom Wasser umflossenen Stück Land oder einer wasserreichen Wiese. 1200 wurde der Ortsname noch Ad Mittilberc in der Owi geschrieben, spätere Schreibweisen waren auch Eǒ, Ew und Ewen.
Oyten 1189 in Oita, 1204 Oythe, Anfangs 14. Jahrhundert Oiten. Die späte Überlieferung erschwert die Deutung des Ortsname, jedoch kann dieses durch Einbeziehung von offensichtlichen Parallelen ausgeglichen werden. Der Name ist nicht zu trennen von Oythe bei Vechta sowie von Friesoythe und dem benachbarten Altenoythe, 947 in Oete, um 1000 de Oidi, um 1000 (Kopie1479) in Ogitdi, 11. Jahrhundert de Oidi, 1150 Oythe, 1185 Oyte. Daher darf auf eine-ithi-Bildung geschlossen. In der Ableitungsgrundlage ist offensichtlich ein Konsonant geschwunden, da im Norddeutsch ein Diphthong kaum ursprünglich sein kann. Bei der Bestimmung schwankt Udolph 2001b, ob von *Awithi zu einem Wort für ‘Schaf’ oder von *Oi(g)-ithi zu germanisch *awjo ̄ ‘Land am Wasser’ auszugehen ist, jedoch überzeugt die Beobachtung, wonach ‘alle genannten Orte, auch Oyten, Landkreis Verden, auf trockenen Inseln in der Umgebung von ausgedehnten Mooren liegen’, sodass germanisch *awjo ̄ ‘Land am Wasser’ vorzuziehen ist. So Oythe, Ortsteil von Vechta, Landkreis Vechta; Friesoythe mit dem Ortsteil Altenoythe, Landkreis Cloppenburg.
Padenstedt
Paderborn Schnittpunkt alter Wegtrassen (sog. Frankfurter Weg und Hellweg), Sächsische Siedlung an über 200 Quellen der Pader (l. Nebenfluss zur Lippe von nur 4 km Länge), 776 karolingische Pfalz (Karlsburg), 777 erste Reichsversammlung mit Synode (weitere 780, 782, 783, 785), 799 (Papst Leo in Paderborn), seit 9. Jahrhundert Hauptort des Bistums Paderborn, seit spätestens 1028 Markt-, Münz und Zollrecht, 1222 Stadtsiegel, 1238 Stadtrat, 1279 Rathaus, seit 1294 als Hansestadt bezeugt, 1327 Gerichtsbarkeit der Stadt (Oberhof Dortmund), Durch die Eingliederung umliegender Gemeinte 1969 und 1975 neben Bielefeld zweites Oberzentrum Ostwestfalens. 1975 neuer Landkreis Paderborn (aus den Altkreisen Paderborn und Büren). 777 ad Patrisbrunna, zu 777 (Kopie 9./10. Jahrhundert) Padrabrunno, Padresbrunnon, 790 Pathrafons, 822 in loco quid dicitur Paderbrunno, 840 Patherbrunnen, [917–935] Padarbrunensis, 927 Bodarbrunnensis, 2. Hälfte 9. Jahrhundert de fonte Patris, 1025 Paderborna, 1148 Paderborne, 1222 capitulum Padelburnense ... Palburnense, 1280 Palborne. Bildung mit dem Grundwort-brunn / -bronn /born (auch in lateinisch Übersetzung Pathrafons). Varianz des Ortsnamens im 13./14. Jahrhundert kann hier nicht annähernd abgebildet werden. Die ältesten Belege zeigen mit -brun Neuhochdeutsch Formen des Grundwort Der Name bezeichnet die Siedlung nach ihrer Lage im (sumpfigen) Quellgebiet der Pader. Der Flussname Pader ist bislang nicht sicher gedeutet. In der Diskussion ist grundsätzlich zu fragen, ob hier ein alteuropäisch Gewässername vorliegt(vorgermanisch*Potra ̄>germanisch *Paþ-(a)ro ̄), der die 1. Lautverschiebung nur in Teilen durchlaufen hätte [Bewahrung von indogermanisch p im Anlaut, Verschiebung von indogermanisch t > germanisch þ/; Übernahme nach Wirksamkeit der 1. Lautverschiebung; Verbindung mit italienisch Po, Padua, griechisch ‘Fluss’] und in südd. Gewässername wie Pfatter, Pfettrach oder Pfedelbach Entsprechungen hätte. Dabei ist der semantische Anschluss an indogermanisch *bat-/*bot oder indogermanisch *bada‘ Wasser’, indogermanisch *bat‘ schwellen’ zu bedenken (einschließlich akustischem Aspekt einer schwellenden Wassermenge, eines Wasserschwalles) neben indogermanisch *but-/bud‘ schwellen’ als einer dentalerweiterten Wurzel zu indogermanisch *b(e)u-, *bh(e)u‘ aufblasen, schwellen’. Andererseits ist der Name auch als germanisch Gewässername eingestuft worden, der als Kollektivableitung mit -r-(oder -l-)Suffix von germanisch *path-ag ebildet wäre, deren etymologische Anschluss wiederum umstritten ist. Dazu ist neben einem appellativisch nicht gesicherten Sumpfwort eine Verbindung zu dem in westgermanisch Sprachen belegten Wort Neuhochdeutsch Pfad ‘(Fuß-)Weg, Straße’ (niederdeutsch, niederländisch pad, mittelniederdeutsch pat, paet, altenglisch paD, engl. path < germanisch *paþaz) hergestellt worden, das auch als Entlehnung aus keltisch *bat-os angesehen worden ist. Da die westgermanischen Appellative eine frühe Polysemie ‘Pfad, Tal, Sumpf ’ zeigen, die sich semantisch ausgehend von einer primären Bezeichnung für einen Wasserlauf (vielleicht auch Sumpfgebiet) zur Benennung für einen Wasserweg > (schmalen) Weg im/am Wasser einerseits und zur Benennung für einen Wasserweg > (schmalen) Weg im/am Wasser in Tallage andererseits entwickelt haben könnte, wären germanisch Appellativum und Gewässername vermittelbar.
Padergau, (Gau an der Pader) 1001 Patherga.
Pachten, (Dillingen) +1095 Pahta, 1143 Patberg.
Padingbüttel Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand dann 5. März 1365 statt. Zur Ortsnamenendung siehe -büttel.
Pähl
Pätow-Steegen
Pahlen Im frühen Mittelalter sollte Pahlen Bischofssitz werden. Adam von Bremen berichtet um 1065 in seinen Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, dass der erste von zwölf Bischöfen, die der Hamburger Erzbischof Adalbert von Bremen aussandte, nach Palmis an der Eidermündung, wie Pahlen früher hieß, geschickt werden sollte. Dieser sollte dort für die Westküste zuständig sein.
Die Tielenburg, eine mittelalterliche Wehranlage, liegt im heutigen Gemeindegebiet.
Painten Um etwa 1150 wird der Ortsname als „Piwente“ und von etwa 1150 bis 1160 als „Piunten“ in den Literalien des Klosters Prüfening erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1293 wurde der Ort „Peinten“ genannt und 1584 schließlich „Painten“. Der Name des Ortes geht auf den Flurnamen „biunta“ bzw. „piunte“ zurück, der im Althochdeutschen so viel wie „eingehegtes Grundstück“ bedeutete.
Paitzdorf Am 13. April 1290 wurde Paitzdorf erstmals urkundlich erwähnt.
Paffendorf, (Köln) 1148 Paphendorph, 1135-80 Paphendorp.
Paffenholz, (Broichweiden) 1191 Pafenholz.
Paffrath, (Bergisch-Gladbach) 1156-60 Pafferodhe, +1220 Paffenrode.
Palenberg, (Übach-Palenberg) 867 Palembach.
Pallien, (Trier) 1098 Palagenna, Anfang 1300 Palegenna.
Palmersdorf, (Bruhl) 962 Palmeresthorp.
Palling In der Notitia Arnonis (788/790), in welcher der Salzburger (Erz-)Bischof Arn die Schenkungen der Agilolfingerherzöge und des niederen Adels von Karl dem Großen bestätigt haben wollte, erfolgte die erste Nennung von Orten der Pfarrei Palling. Es sind dies die Orte Brünning, Palling, Schilding und Tyrlbrunn. Im Jahr 798 werden die Orte Freutsmoos und Heigermoos zum ersten Mal erwähnt. Die Gaue (pagi) waren in der Agilolfingerzeit die wichtigste Organisationsform für Besitz und Verwaltung. Tyrlbrunn lag laut Notitia Arnonis im Salzburggau. 788 wird der Ort Palling erstmals erwähnt als Baldilingas mit eigener Kirche und den Nebenkirchen Brünning und Schilding.
Palzem, 924 in Palatiolo, 1155 Palatiolum. Romanisch palatiolum, kleiner Palast. Urkundlich wird Palzem im Jahre 924 als Palatium oder Palatiolum (= kleiner Palast) erwähnt, als der Erzbischof von Trier und Erzkanzler Rudgar die Kirche in Palzem sowie ein Gut mit dazugehörigem Land an einen gewissen Luitfried sowie dessen Familie gab. Dilmar wird erstmals 1036 urkundlich als Dilmere (althochdeutsch für Sumpf oder stehendes Gewässer) erwähnt. Esingen 1258 als Bona de Enselingen (der Name stammt aber vermutlich vom altfränkischen Personennamen Ensilio ab). Helfant (924 urkundlich Helifelt). Kreuzweiler (912 urkundlich Vilare), dessen Siedlungsspuren zurück bis in die Römerzeit reichen und das zeitweise unter luxemburgischer Landeshoheit stand.
Pampow Der Ortsname Pampow stammt aus dem Slawischen und bedeutet nach der Überlieferung tu pampowe, das heißt Ort des Papa. Der Chronist Hermann Wienke vermutet, dass an diesem Ort eine slawische Gottheit angebetet wurde. Aber auch die Übersetzung Schilfort könnte für Pampow gelten.
1180 soll auf dem Standort der heutigen Kirche in Pampow eine Holzkapelle errichtet worden sein. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1265 für den Prediger in Pampow; die Ortsgründung vollzog sich aber schon um 1222.
Panick, (Drensteinfurt) 1000 Panuuik.
Panker Panker wurde erstmals 1433 als „Pankuren“ erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs.
Panketal
Panschwitz-Kuckau Geprägt ist der Ort durch das Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern, das seit seiner Gründung 1248 bis heute in seiner ursprünglichen Bestimmung besteht.
Pantelitz Pantelitz wurde am 13. Januar 1287 erstmals urkundlich erwähnt.
Püttes Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Zimkendorf wurde 1233 das erste Mal urkundlich erwähnt, die Schreibweise begann mit Sumekendorp.
Panten Der Ort wird 1158 in einer Urkunde Heinrichs des Löwen erstmals erwähnt.
Pantenburg
Panzweiler Der Ort wird in den Jahren 1259 und 1276 als Panzwilre genannt und gehörte mit Blankenrath zur Pfarrei Mastershausen.
Papenburg Gegend um Papenburg wurde 1252 von der Witwe Ottos von Ravensburg an das Bistum Münster verkauft, von wo es häufig als Lehen an ostfriesische Adlige gegeben wurde. 1379 erstmals erwähnte nördlichste Befestigung der Bischöfe von Münster; ab 1770 Beginn der Blütezeit der Schifffahrt, seit 1771 Seestadt mit einer Vielzahl an Werften und Reedereien, bis heute bekannt durch die Meyer Werft. 1473 Haye tor Papenborch [Original]. Der Ortsname enthält das Grundwort -borch zu mittelniederdeutsch borch, altsächsisch burg ‘Burg; befestigter Bau’,-burg, das Bestimmungswort Papengehört zu mittelniederdeutsch pape ‘Pfaffe, Weltgeistlicher’ und bezieht sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Errichter der Burg, die Bischöfe zu Münster. Nicht ausgeschlossen werden kann zudem eine Anbindung an das ostfriesische Adelsgeschlecht der Papinga, da diese längerfristig Lehnsnehmer waren. So Papendorf, Gemeinte und Ortsteil in MV und SH; Papenhagen, Landkreis Nordvorpommern.
Papendorf (Vorpommern)
Papendorf (Warnow) n der Zeit zwischen 1150 und 1300 wurden die Dörfer im Gemeindegebiet von deutschen Bauern im Zuge der Ostsiedlung gegründet. Papendorf wurde erstmals 1257 in einer Urkunde erwähnt.
1349 wurde Sildemow mit dem Namen Cyllemowe vom Herzog Albrecht von Mecklenburg dem Rostocker Ratsmann Heinrich Kruse geschenkt. roß Stove war bis Ende 1957 eine eigene Gemeinde. lein Stove gehörte lange dem Heiligen-Geist-Hospital zu Rostock und wurde Stadtgut.
Niendorf wurde 1351 vom Rostocker Ratsherrn Johann Rode an den Pfarrer zu St. Petri, Bertold Rode, und die Ratsmänner Gerhard und Lambert Rode geschenkt. Gragetopshof hat seinen Namen vom Kaufmann Hermann Gravetop, der 1399 vom Hospital St. Georg vor Rostock den Gragetopshof in Erbpacht nahm.
Papenhagen Papenhagen ist dem Namen nach einer frühdeutschen Gründung, die wohl auf das Kloster Neuenkamp (Franzburg) zurückgeht.
Die Historie von Hoikenhagen wurde vormals durch das bestehende Rittergut geprägt. Im geschichtlichen Vorfeld gab es bereits adeligen Besitz am Ort. Die Familie von Küssow besaß ab 1589 mindestens einen Hof in Hoikenhagen. Rolofshagen war ebenfalls eine deutsche Rodungssiedlung, war aber ein Gutsdorf und das Kirchdorf der Gemeinde.
Vormals als Schönwalde geführt ist 1823 ein Hof in Schönenwalde als Privatbesitz bezeugt.
Ungnade. Der Ortsname bezieht sich vermutlich versus im Kontext auf den Papen, den Pastor, mit dessen Nähe sich das alltägliche Leben leichter gestaltete.
Pappenheim Die Gründung der Siedlung Pappenheim lässt sich namenkundlich erst in der Zeit um 750 fassen. Die früheste schriftliche Erwähnung als „Papinhaim im Sualafeld“ enthält eine Urkunde aus dem Jahre 802. Reginsind, die Witwe des Grafen im Thurgau, schenkte damit Vermögen und Besitz „in und um Pappenheim“ dem Kloster St. Gallen. Die im 9. Jahrhundert errichtete Galluskirche ist Zeugnis dieser Verbindung nach St. Gallen und nicht nur Pappenheims ältestes noch stehendes Bauwerk, sondern auch eines der ältesten in Franken.
Papenrode, mitten 1200 Papenrothe. Germanisch Papan ropa, Rodung des Papo.
Parchim Slawische Besiedlung (u.a. Burg). Um 1200 entstand bei der Burg eine Kaufmannssiedlung, 1225/26 Erwähnung als Stadt, 1249 Anlage einer Neustadt, 1282 Vereinigung von Altund Neustadt, wechselnde Herrschaften (Mecklenburg, Sachsen, Brandenburg, Schwerin). 1170 Parchim, 1225–26 Parchem, 1288 Parcheim; Parchim (1170). Der Ortsname liegt ein altpolabisch Kosename oder *Parchom mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Parchom’ rekonstruieren. Weniger wahrscheinlich ist eine direkte Ableitung von *parch ‘Räude’ (in Ortsname n aber zumeist als ‘wüste Feldmark’ zu verstehen). So Parchow, Ortsteil von Wiek, Landkreis Rügen.
Parchtitz Boldevitz: Das Gut befand sich seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Rotermund. Unter Claus von Rotermund entstand um 1600 der Kern des Gutshauses Boldevitz.
Gademow: 1318 als Ghademowe ersterwähnt.
Muglitz: 316 ha verpachtetes Gut, zugehörig denen von der Lancken-Boldevitz.
Neuendorf: Zwischen 348 und 362 ha großes Rittergut der briefadeligen und aus Stralsund stammenden Kaufmanns- und Pastorenfamilie von Richter (1785), deren Nobilitierung zu Wien 1785 in Preußen erst 1879 Anerkennung fand.
Parchtitz: war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen.
Platvitz: gehörte als Gut dem Kloster St. Jürgen vor Rambin in Stralsund.
Reischvitz: Gut der Familien von Barnekow (ab 15. Jahrhundert) und von Platen-Zubzow (1783–1945).
Parkstein ermutlich wurde Parkstein um das Jahr 1000 besiedelt. Der Sage nach war eine kaiserliche Jagdgesellschaft bei der Verfolgung eines Ebers auf den schönen Basaltkegel aufmerksam geworden, so dass einer der Jäger beschloss, dort die Burg Parkstein zu errichten. Die Burg am Ort wird erstmals 1053 urkundlich erwähnt.
Parkstetten Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Parkstetten stammt aus dem Jahre 1216.
Parsau Parsau wurde urkundlich erstmals um 1505 als Barso, 1510 als Persauw, erwähnt. Der Name stammt vom Altslawischen prabû für Staub oder borû für Kiefer, also etwa „Ort beim Kiefernwald.“
Parsberg Geschlecht der Parsberger wohl mindestens seit dem 12. Jahrhundert, Parsberg ab 1224 als wittelsbachische Burgstadt nahe der Verbindung Regensburg – Nürnberg urkundlich fassbar, weitere Entwicklung ohne den für diese Siedlungskategorie üblichen Aufstieg. 1205 Bartesberch [Original], 1224 Parsperch [Original]; Parsberg (1272). Zum Grundwort der unechten Komposition -berg; Bestimmungswort ist der Übername mittelhochdeutsch Bart/altbairisch Part zu mittelhochdeutsch bart ‘Bart’ (weniger wahrscheinlich zur Tierbezeichnung mittelhochdeutsch part ‘Parder, Leopard’) mit Genitiv-Flexiv -es. Der Siedlungsname ist entweder aus einem Flurnamen hervorgegangen oder er bezeichnete ursprünglich eine Siedlung bei einem Berg, dessen Name nicht überliefert ist. Möglich ist auch, dass die Burganlage unmittelbar Anlass für die Namenentstehung war. Die heutige Namenform ist durch Ausfall des -eim Flexiv und Erleichterung der resultierenden Mehrfachkonsonanz -rtsp> -rsp entstanden. Ein weiteres Parsberg, ebenfalls Adelssitz, liegt in Oberbayern, dessen frühe Belege noch bis vor kurzem fälschlich hierher bezogen wurden. So Parsberg, Landkreis Miesbach.
Parsteinsee Die Bezeichnung des namensgleichen Ortes Parstein südöstlich des Sees geht auf die slawische Siedlungszeit zurück. Das Landbuch Karls IV. von 1375 verzeichnet den Ort als Parsteyn (slawisch), übersetzt Siedlung auf staubiger Erde. Dabei könnte der Ortsname laut Reinhard E. Fischer nach dem Seenamen gewählt worden sein, denn in der Gründungsurkunde für das Kloster Mariensee von 1258 findet sich die Bezeichnung stagnum Parsten = See in staubiger Gegend, mit staubigem Ufer.
Partenheim, Partenheim wurde erstmals im Jahr 757 in einer Schenkungsurkunde über einen Weinberg aus der „marca pattenheimo“ (Gemarkung Partenheim) urkundlich erwähnt. 871 Partennesheim.
Partenstein Der Ortsname entstammt der Burg Bartenstein,] die sich heute als Ruine auf einem Felsen über dem Dorf befindet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1233 „Barthenstein“, 1331 „Bartinstein“, 1333 „Bartelsteyne“. 1339 „Barttenstein“, 1342 „Bartinstein“.
Parthenstein Klinga (erstmals 1251 erwähnt), mit dem 1936 eingemeindeten Ortsteil Staudtnitz (erstmals 1186 erwähnt) dürfte wohl der älteste Ortsteil in der Gemeinde sein. Pomßen wurde erstmals im Jahr 1255 und Großsteinberg wurde am 23. Dezember 1308 erstmals urkundlich erwähnt.
Paschel Der Benrather Hof in Paschel ist ein ehemaliges Hofgut der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier. Der Hof ist in einer Talmulde errichtet und an seiner Ost- und Südseite von Weihern umgeben. Er bestand wahrscheinlich schon vor 1306.
Pasewalk Im 12. Jahrhundert pommersche Burg samt Siedlung, bei der Mitte 12. Jahrhundert eine deutsche Kaufmannssiedlung entstand; um 1230 Stadtanlage. Um 1150 (zu 1070?) Posduwlc, 1168 Pozdewolk, 1177 Posdewolc, castro Pozdewolk, 1260 Poswalc, 1276 Poswalk, 1288 Pozewalch; 1302 Pasewalck. Der erste Deutungsversuch stammt von den Verfassern der Pegauer Annalen (Mitte 12. Jahrhundert), worin der Ortsname als urbs Wolfi ‘Wolfsburg’ erklärt wird (zu polabisch *vouk, polnisch wilk, osorbisch wjelk, tschechisch vlk ‘Wolf’). In neuerer Zeit wird der Ortsname eher zu altpolabisch *volk, urslawische *velkti ‘schleppen, ziehen’ (polbabisch *vlåk, polnisch włók, osorbisch włoka ‘Fischernetz, Schleppnetz, Pflugschleppe’ beziehungsweise russ. (pere)voloka ‘Treidelweg oder Weg zwischen Gewässern, auf denen Boote geschleppt wurden’) und somit in eine Reihe mit Ortsname wie 1271 Priszwalck, heute Pritzwald, Ortsteil von Wusterhusen, Landkreis Ostvorpommern; 1314 Pristawalc, 1318 Priszewolk, † Pritzwald, auf der Halbinsel Zudar, Garz/ Rügen; 1323 Posdevolcitz, 1327 Puzdevultz, heute Posewald, Ortsteil von Putbus, beide Landkreis Rügen gesetzt. Der erste Teil des alten Ortsname pozde, pozdu bleibt schwierig, könnte aber zu urslawische *pozdч ‘spät’ gehören, dass zu indogermanisch *pos ‘bei, an; nach’ gesetzt wird.
Paska Die Gründung des Dorfes Paska geht wahrscheinlich auf das 13. Jahrhundert zurück. 1378 wurde der Ort urkundlich erstmals genannt. Im 16. und 17. Jahrhundert führte es den Namen Passeck.
Passade Passade wurde nachweislich 1373 erstmals urkundlich erwähnt, geht aber auf eine wesentlich ältere Wendensiedlung zurück. Die Wendensiedlung Potzade bzw. Putzade, was „Dorf am See“ bedeutet, ist Vorläufer des heutigen Ortes Passade am Passader See.
Passau Keltisch Oppidum, römisch Garnisonsstandort, im 5. Jahrhundert frühchristliche Basilika mit Kloster, seit 739 Bischofssitz, 1225 Stadtrecht. 425–430 (Kopie des 15./16. Jahrhundert) tribunus cohortis nonae Batavorum, Batavis, 511 (zum 5. Jahrhundert, Kopiedes 10./11. Jahrhundert) Batavis appellatur oppidum inter utraque flumina, Aenum uidelicet atque Danuuium, constitutum, 754 (Kopiedes 9. Jahrhundert) Bazzauua, 764–788 (Kopie des 9. Jahrhundert) Pazauuua, 764–790 (Kopie des 9. Jahrhundert) in Batabis ciuitate, 786 (Kopie des 9. Jahrhundert) in civitate Pazauge, 788–804 (Kopie des 10. Jahrhundert) in civitate Pattauiae, 791–800 in Batauue civitate, 791–803 (Kopie des 10. Jahrhundert) in Batauia civitate, circa 1020 (Kopie des 12. Jahrhundert) Patavium vel Interamnis Bazowa, 1329 Pazzau, 1381 Passau. Der Erklärungsversuch, in einer Chronik aus dem Jahre 1493, der auf mittellateinisch passus ‘Bergpass’ beruht, ist irrig. Denn wie aus dem Erstbeleg hervorgeht, leitet sich der Ortsname von der Bataverkohorte ab, die in spätrömischer Zeit hier stationiert war. Im Mittelalter wurde dann althochdeutsch ouwa, -au, ‘Insel’ eingedeutet.
Passee Passee wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt.
Passow (Uckermark)
Passow (Mecklenburg)
Pastetten Pastetten wurde erstmals 957 in einer Urkunde des Bischofs Abraham von Freising Pastetten als „Poustetin“ genannt.
Patersberg Erstmals gesichert urkundlich erwähnt wurde Patersberg als „Padinsaberg“ um 1250 in einer Urkunde der Grafen Diether V. von Katzenelnbogen und seines Bruders Eberhard I. von Katzenelnbogen, in der sie die Leibeigenen in einem Gebiet, in dem auch Patersberg lag, unter sich aufteilen.
Patersdorf as heutige Gemeindegebiet dürfte etwa im 8. und 9. Jahrhundert besiedelt worden sein. Als Hauptbeweis dienen die Ortsnamen auf -dorf, die für diese Rodungszeit typisch sind.
Bereits aus dem 9. Jahrhundert stammen erste Hinweise auf eine Kirche in Patersdorf, mit dem Hl. Martin als Patron.
Eine erste urkundliche Erwähnung findet der Ort im sogenannten Herzogsurbar aus den Jahren 1301 und 1307.
Pattensen Sitz eines mindischen Archidiakonats, eines Gogerichtes und einer frühen Burg; Stadtrechte eventuell durch Grafen von Hallermund im 13. Jahrhundert; später Sitz des welfischen Amtes Calenberg und Nebenresidenz; 1214 Patthenhusen [Original], 1230 Patenhusen; Pattensen (1356). Bildung mit dem Grundwort-hausen und wohl dem schwach flektierten Kurznamen Patto als Bestimmungswort Der Personennamen ist eine Variante mit expressiver Schärfung im An und Inlaut zum Personennamen Bado. Das Grundwort wird im 14. Jahrhundert zu -sen verkürzt. Deutung also: ‘Siedlung des Patto’.
Pattern bei Mersch, 1141 Patterne.
Patzig Patzig war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern.
Paulinenaue Die erste urkundliche Erwähnung der Gemarkung erfolgte im Jahr 1390.
Verkauf im 19. Jahrhundert unter dem Patronat des Pessiner Landadligen Friedrich Wilhelm von Knoblauch (1798–1852) der Ort Paulinenaue. Namensgeberin war 1833 von Knoblauchs Braut Pauline von Bardeleben (1811–1884).
Paunzhausen Die ersten urkundliche Nennung des Ortes stammt vom 9. April 845.
Pausa-Mühltroff Bereits im 10. bis 11. Jahrhundert wurde die Burg Mühltroff vermutlich zur Festigung der Herrschaft deutscher Kaiser, die Ritter zum Schutz gegen die Angriffe der Sorben mit ihren Befestigungen belehnten, gegründet. Die als Angerdorf angelegte Siedlung Muldorf wurde erstmals 1274 erwähnt. Seit 1367 ist Mühltroff als Stadt bezeugt. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Pausa als Pussen datiert von 1263 in einer Urkunde über einen Kauf zwischen dem Deutschherren-Ordenshaus Plauen und dem Kloster Mildenfurth bei Weida (heute Ortsteil von Wünschendorf/Elster). Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1393, die ältesten Stadtstatuten aus dem Jahr 1449. Die neun Dörfer auf dem heutigen Stadtgebiet von Pausa-Mühltroff wurden bis auf Unterreichenau (Ersterwähnung 1281) erstmals im 14. bzw. 15. Jahrhundert erwähnt.
Pechbrunn Erste Siedler ließen sich im 12. Jahrhundert beim Pechofen und beim Brunnen im Walde nieder. 1237 erhielt Heinrich von Liebenstein das Gebiet um den Teichelberg mit der Ansiedlung Grün. Um 1320 wurde die Ortschaft Pechbrunn gegründet.
Groschlattengrün wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Peenehagen
Peenemünde Peenemünde wurde 1282 erstmals in einer Urkunde Herzogs Bogislaw IV. erwähnt, in der er den Ort der Stadt Wolgast schenkte. Genannt nach der Peenestromes in die Ostsee.
Peffingen Im Jahre 789/90 schenkte Reginarda der Abtei Echternach ihre Erbgüter in pago Benese in villa que vocatur Piffingen.[4] Peffingen wird weiter erwähnt 853 als Piffinga im Testament der luxemburgischen Gräfin Erkanfrida.
Pegau zusammengeschlossen aus der Stadt mit zwei weiteren Gemeinten, in der Leipziger Tieflandsbucht, an der Weißen Elster, um 1068 Dorf und Burg des Grafen Wiprecht von Groitzsch, 1091/92 Jacobskloster (Benediktiner), das 1096 geweiht wurde, Burgmarkt seit Ende des 11. Jahrhundert, um 1170/90 Erweiterung um die Neustadt, 1172 Reichskloster. 1080 (um 1150) Bigaugiensis, 1104 Bigowia, 1153 de Bigouwe 1367Pegow, 1425 Pegaw(e). Schwer zu deutender ON, am ehesten zu aso. *Bygava/*Bygovzu *byg ‘Biegung’, mit späterer Entwicklung von altsorbisch b zu p-, zumal Pegau an einer Flussbiegung liegt.
Peddinghausen, ((Waldbauer) mitten 1200 Peddinchuson. Germanisch Paddingo husum, zu den Häusern der Leute des Paddo.
Peffekoven, (Klüppelberg) 1212 Pephuinchoven. Germanisch Papingo hofum, zu den Höfen der Leute des Papo.
Peffingen bei Bitburg, (789-90 Piffegen, 853 Peffinga, Peffingis. Germanisch Papinga, Papingum, die Leute des Papo.
Pegestorf Pegestorf wird im Jahre 840 erstmals urkundlich im Güterverzeichnis des Klosters Corvey mit dem Namen „Perderestorpe“ erwähnt. 1330 wurde der Ort in einer Urkunde der Grafen von Everstein erwähnt.
Pegnitz Entstanden aus zwei Siedlungen, der späteren Altstadt (im 12. Jahrhundert vom Bamberger Bischof an das Kloster Michelfeld übereignet) und der neuen Stadt (Mitte 14. Jahrhundert von den Landgrafen von Leuchtenberg gegründet), Stadtrechte seit 1355. 1119 Fälschung Ende 12. Jahrhundert Begenz, um 1140 Begenze [Original], 1269 Pægenz [Original]; Pægnitz [Original] (1329). Der Siedlungsname Pegnitz beruht auf dem Gewässername Pegnitz, 889 Kopie 16. Jahrhundert Pagniza, 912 Druck 1813 Paginza, 1021 Pagenza. Dieser wird auf *Bagantia ̄ < *Bhogantia ̄, d.h. auf eine Ableitung mit dem bei Flussname häufigen Suffix -antia ̄ von der indogermanischen Wurzel *bhog ‘fließendes Wasser’, zurückgeführt. Da Sekundärumlaut vorliegt (vgl. die Gewässername-Belege mit und die Siedlungsname Belege mit <æ>), kommt als Basis jedoch auch keltisch *ba ̄g< indogermanisch *bha ̄g‘ Buche’ in Betracht. Seit dem 14. Jahrhundert erscheint gesprochenes *-əds (vgl. mundartlich bεŋəds) in den Schreibformen als -itz, wodurch der Name in diesem Bestandteil der zahlreiche eingedeutschte slawische Ortsname auf -itz gleicht. So Gewässername Baganza, Nebenfluss der Parma, und 1377 Begnicz, Bach in der Rhön.
Peine Vor 1215 sind Burg und Siedlung im Besitz der Herren von Wolfenbüttel-Asseburg; durch sie Anlage einer Stadt; seit 1260 Mittelpunkt der Hildesheimer Grafschaft Peine; wichtige Münzprägestätte; 1143 de Pain [Original], 1154 de Pagin; de Peine (1160). Der Ortsname ist nicht sicher zu deuten. Auszugehen ist von einer Ableitung mit -n-Suffix. Eine Verbindung mit indogermanisch *pag ‘festmachen’ (vgl. altsächsisch fak ‘Wand’) würde unverschobene Konsonanten voraussetzen. Überzeugender ist ein Anschluss an eine indogermanische Wurzel mit -s mobile, dessen anlautendes -s erst im Germanisch schwindet. Welche Wz. beziehungsweise welches Appellativum jedoch anzunehmen ist, ist unklar.
Peissen (Holstein) Peissen wurde 1380 erstmals erwähnt.
Peißenberg. Markt im Landkreis Weilheim-Schongau. Flurname: circa 1060 ad medium Pisinperich. Siedelungsname; 2. Hälfte 11. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) castrum Bisinberc, circa 1130 (Kopievon 1521) Bisenberch, 1137–1147 Bisinberc, 1155–1186 Pisinperch, circa 1165/66 Pysenberch, 1270 Peisenberch, 1574 Peißenberg, 1832 Peissenberg (Unter-), Unterpeissenberg, Peissenberg. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch bërc, -berg, ‘Berg’, Bestimmungswort der zu erschließenden Personennamen *B ̄ıso. Die Differenzierung im letzten Beleg bezieht sich auf die Lage unterhalb des Pfarrdorfs Hohenpeißenberg im selben Landkreis.
Peiting In der Römerzeit Villa rustica, circa 1055 Errichtung einer Burg durch die Welfen, 1268 Übergang an die Wittelsbacher. Circa 1063 Pitengouua, 1096–1133 Bitingouue, 1155 Bitengowe, 1263 Peytengo, 1274 Peittengewe, 1326 Beitinggowe , 1468 Beytigä, 1513 Peytingen, circa 1583 Peiting ... olim Peutengaw. Grundwort des ursprünglich Landschaftsnamens ist althochdeutsch geuui, gouuui ‘Gau, Land, Flur’; als Bestimmungswort ist wohl der Personennamen *B ̄ıdo zu erschließen.
Peitz Siedlung mit Burgwall, nach 1300 Städtchen; historischer Altstadtkern. Eisenhüttenwerk (1536 ersterwähnt), 1658 der erste Hochofen der Mark Brandenburg Gerichtet. 1301 Pizne, 1399 Peicze, 1420 Peyczin [Original]; Peitz (1495). Slawische/altsorbisch wahrscheinlich *Picn(o), eine Bildung mit dem Suffix -‘nzu pica aus *pitati ‘nähren, futtern’, vgl. nsorbisch pica ‘Futter’, also ‘an (Vieh)futter reicher Ort’, vielleicht auch als Hinweis auf fruchtbares Land, Viehzucht oder gar hier betriebene Fischzucht zu verstehen. Anfänglich konsequente i-Schreibung, die sich später zum Diphthong -ei entwickelt, spricht gegen die Herleitung von nsorbisch pjec ‘Ofen’.
Pelland, (Homberg-Niederrhein) 1202 de Pellande.
Pellenz. Verwaltungsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz. Pellenz bezeichnet ursprünglich eine Hügellandschaft, die der heutigen bis 1992 Verwaltungsgemeinde Andernach-Land) den Namen gab. Name der Landschaft die Pellenz: 1344 Pelentz, 14. Jahrhundert in die Pellenz, die Pelenze. Grundform *Pelinza, althochdeutsch palinza, pfalinza, mittelhochdeutsch pfalenze, pfalze ‘Fürsten-/Bischofssitz’, entlehnt aus spätlateinisch palantia, lateinisch pala ̄tia (Plural) ‘kaiserliche oder fürstliche Wohnung’(ursprünglich auf dem Pala ̄t ̄ın in Rom).Der Name geht zurück auf die Pfalzgrafen bei Rhein, die in der Pellenz Herrschaftsrechte besaßen; sie heißen Pfalzgrafen, weil sie ursprünglich in der Pfalz des Königs (pfalinza) administrative Funktionen ausübten. So Pellenz, Flur zwischen Treis und Karden (circa1100 in pelenze), Landkreis Cochem-Zell.
Pellingen, 973 Pellinc, 1038 Pallinc, 1147 Pellinch. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 973. Hier bestätigte Kaiser Otto II. der Abtei Oeren (St. Irminen) den Besitz von „Pellinc“ = Pellingen.
Pellworm. Die Alte Kirche mit der Ruine des Kirchturms, auch „Finger Gottes“ genannt; Im Inneren dieses sehenswerten Kirchengebäudes befindet sich eine Orgel von Arp Schnitger aus dem Jahr 1711. Die Kirche liegt etwas abseits der Bebauung an der Straße Klostermitteldeich, auf der Westseite von Pellworm. Am Fuße des alten Kirchturms befindet sich der Heimatlosenfriedhof, auf dem die angeschwemmten Überreste Ertrinkender begraben wurden.
Pelm, 1222 Pellinheym.
Pemfling Von 1267 bis Mitte des 15. Jahrhunderts ist der Ortsadel der Pemflinger nachweisbar.
Penig Fischersiedlung an altem Muldenübergang, Ende des 12. Jahrhundert Anlage des Dorfes Altpenig auf dem Norduferhang, zugleich deutsche Wasserburg im späteren Stadtgebiet, zwischen 1170 und 1329 planmäßige Stadtanlage durch die Burggrafen von Altenburg, 1227 Stadt. Im 15. und 16. Jahrhundert besondere Bedeutung durch Töpferhandwerk (Peniger Steinzeug) und Bierbrauen. 1264 de Penic, Penik, 1314 Penig, 1382 Penek. Am ehesten aus altsorbisch *Pˇenik zu *pˇena ‘Schaum’, vielleicht auch ‘Dunst, Nebel’, mit Bezug auf die Lage an der Zwickauer Mulde mit deutlichem Gefälle und schäumendem Wasser; nicht zu altsorbisch *pen ́ ‘Baumstamm’.
Pennewitz Pennewitz wird im Jahr 1338 in einem Dokument des Klosters Paulinzella unter der Bezeichnung „Penewicz“ erstmals urkundlich erwähnt.
Pennigsehl Hesterberg wurde bereits 1039 in einer Urkunde erwähnt. Pennigsehl wird zum ersten Mal in einem Lehnsregister der Grafen von Hoya erwähnt, die um 1300 geschrieben wurde. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1358 aus einem Kaufvertrag zwischen den Edelherren von Mandelsloh und den Grafen von Hoya.
Pentling Der Ortsname Pentling (auch Pentilingin, Pentilingen oder Pentelingen) erscheint in mehreren Urkunden des Klosters St. Emmeram aus dem 12. und 13. Jahrhundert (erstmals 1187, zur Bezeichnung eines Ackers).
Penzberg Besitz des Klosters Benediktbeuern, 1919 Stadterhebung. 1275 Poe nnensperch, 1293 als Ponnisperge, 1294 als Pve nnesperch, Ponnesperch, 13. Jahrhundert Pue nnesperch, 1371 Pönesperch, 1441 Pönsperg, 1487 Pönnesperg, 1599 Pensperg, 1832 Pensberg, Penzberg, 1867 Penzberg. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch bërc,-berg, ‘Berg’, Bestimmungswort wohl der zu erschließenden Personennamen *Bonin oder *Bunni.
Penzin Penzin wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt.
Der Name stammt vom altslawischen Namen pąk auf dem Lokator bezogen, also Ort des Pęča.
Penzing Die Endung „-ing“ des Ortsnamens zeugt von einem germanischen Ursprung des Dorfes.
Die erste urkundliche Erwähnung des Gemeindeteiles Epfenhausen erfolgte um 1065. Die Gründung Oberbergens, das zu den ältesten Ausbausiedlungen des Landkreises Landsberg zählt, erfolgte im 8. Jahrhundert. Der älteste Nachweis Ramsachs ist eine Urkunde aus dem Jahr 1179. Penzing und Untermühlhausen bestanden bereits bei Gründung des Klosters Benediktbeuern um 740, was aus alten Aufzeichnungen hervorgeht.
Penzliner Land. Amt (Stadt Penzlin mit weiteren elf Gemeinte) im Landkreis Müritz, 7407 Einwohner, zwischen dem Tollensesee und dem Müritz-Nationalpark, circa 15 km sw von Neubrandenburg, MV. Slawische Vorbesiedlung, im 13. Jahrhundert Errichtung einer Burg, 1263 Stadtrecht durch Fürsten von Werle. 1170 Pacelin, 1230 Pentzelyn, 1244 Pancirin, 1283 Pencelin, 1327 Pentzlin. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename*Pa ̨ˇcla mit einem possessiv Suffix -in zugrunde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Pa ̨cˇl(a)’ rekonstruieren. Als Herkunft dieses Personennamens gibt es zwei Möglichkeiten: 1. der Kosename geht auf einen zweigliedrigen Vollnamen mit *Pa ̨tim Erstglied zurück, zu urslawische *po ̨tч, polb. *pa ̨t, poln. pa ̨ ́c ‘Weg; Reise’ (vgl. altpolnisch Kosename Panczek, Pantis, Panten, alle zu altpolnisch Vollname Pantslaus, auch mecklenburgische Kosename Pantze, Pantzk). Das Suffix -la ist als sekundäre Diminutivbildung des Kosenamens zu deuten. Das -o-/-an wurde bei der Eindeutschung zu -ê-/-en gesenkt. 2. (so Eichler/ Mühlner) lässt sich der altpolabischen Personennamen *Pa ̨ˇcla (> altpolabisch Form *Pa ̨ˇclin) aus altpolabisch *pa ̨k (polnisch p ̨eka ́c ‘platzen, bersten’) herleiten.
Penzlin Penzlin ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Am Penzliner Stadtsee befindet sich eine slawische Wehranlage aus dem 10. bis 13. Jahrhundert. Sie wird auch als Englischer Garten bezeichnet.
Der Ort wurde zuerst um 1170 mit dem altpolabischen Personennamen Parcelin erwähnt in der (verfälschten) Bestätigungsurkunde des Klosters Broda. Im 13. Jahrhundert hieß er zunächst Pancilin, dann Pentzelyn und 1263 schließlich Pentzelin.
Historische Stadtmitte (Blick von der Burg Penzlin)
Der deutschrechtliche Ort muss vor 1226 gegründet worden sein. 1263 bestätigt Fürst Nikolaus I. von Werle den „cives“ von Penzlin die Privilegien, die sein Vater Heinrich Borwin II. ihnen gegeben hatte. Seit 1263 ist Penzlin Stadt. In dieser Zeit wurde die Alte Burg gebaut.
Peppenhoven, (Ramershoven) 1054 Bebpinhoue.
Perasdorf Die kleine Hofmark Perasdorf war seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Prämonstratenserabtei Windberg.
Bis 1870 war die offizielle Schreibweise des Ortsnamens Perastorf.
Perbach, (Neukirchen-Vluyn) ende 1200 Perbach.
Perl, 1152-67 Perle, 1200 Peirla.
Perleberg Im Mittelater deutsche Burg mit Burgsiedlung; Stadtgründung nach 1200 (1239 civitas); Herrschaftsgebiet (1275 terra Perleberge). Rolandsfigur (1546), Fachwerkhäuser (17. Jahrhundert). 1239 perleberge [Original], 1294 parleberch [Original]; perleberg (1416). Wahrscheinlich typischer Name der Kolonisationszeit mit heraldischem Motiv, hier offenbar nach perlenverzierten Türmen auf dem Siegel des Stadtgründers Johann Gans von Perleberg. Die Perle galt im Mittelalter als Sinnbild des schimmernden Glanzes. Frühere Schreibungen mit -ar spiegeln die Entwicklung des -ein Verbindung mit – r zu einem sehr offenen Laut wider. Mittelniederdeutsch -berch, hochdeutsch-berg ‘Berg’ im Grundwort in der Bedeutung ‘Burg’. Nach dem sehr spät belegten Bach Perle (zwei km n der Stadt) ist die Stadt nicht benannt.
Perlesreut Reste des ehemaligen Schlosses stammen aus dem 11. Jahrhundert. Perlesreut(h) war seit mindestens 1150 die Urpfarrei für das umliegende Gebiet. Zwischen etwa 1250 und 1350 erfolgte die Anlage des Marktes nach der Markterhebung durch die Bischöfe von Passau, zu deren Hochstift Passau der Ort zusammen mit dem umliegenden Abteiland (ursprünglich des Klosters Niedernburg) seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts gehörte.
Perlin Die urkundliche Ersterwähnung Perlins geht auf das Jahr 1222 zurück. Von 1343 bis 1431 hatten Ludolf, Ludeke und Hans von Blücher Besitz und Rechte in Perlin.
Perscheid Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort 1248 als Dorfschaft Perrischeit.
Persebeck, (Dortmund) 820 Perricbeci, 2 halfte 1100 Perincbeki.
Petersaurach rkundlich wurde der Ort erstmals im Jahre 1212 erwähnt, als Bischof Otto von Würzburg seine Güter in „Urah“ dem Kloster in Heilsbronn vermachte. Das Grundwort des Ortsnamens ist ahe (mittelhochdeutsch „Fluss, Wasser“) und das Bestimmungswort ûr (mittelhochdeutsch „Auerochse“), woraus sich die Erklärung ergibt „Gewässer, an dem sich Auerochsen aufhalten“. Ca. 1300 wurde der Ort erstmals „Pettersaurach“ genannt. Die Ergänzung bezieht sich auf den Patron der Petersauracher Kirche, dem hl. Petrus. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirchengemeinde Petersaurach stammt aus dem Jahre 1390.
Petersberg (Hessen) Gemeinte im Landkreis Fulda, Bergkirche St. Peter (im Jahre 836 geweiht), karolingische Wandmalereien in der Krypta (circa 835), Grabeskirche der Heiligen Lioba (Steinsarkophag um 836). 1174 ecclesie Sancti Petri in Ugesberg, 1212 monasterium s. Petri in Husperc, 1348 Probistye uff Sente Petrus Berge; Petersberg (1612). Der Ortsname steht in Beziehung zu der Benediktinerpropstei, die von Abt Hraban von Fulda 836 gegründet wurde. Der Name ist Zusammensetzung aus dem Grundwort-berg ‘Berg’. Das Bestimmungswort Peterist Kurzform zu lateinisch Petrus ‘Fels’ und geht auf den Namen des Apostels und ersten Papstes zurück, dem zahlreiche Peterskirchen und Bischofssitze geweiht wurden.
Petersberg (Pfalz) Petersberg wurde entweder 1711 oder 1712 von drei Rodalber Bürgern als Annexe des Dorfes Rodalben gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung im Taufbuch stammt aus dem Jahre 1714. Während des 19. Jahrhunderts lautete er offizielle Gemeindename Rodalben und Petersberg.
Petersberg (Saale-Holzland-Kreis) Das Dorf Petersberg im Tal der Wethau verdankt seine Gründung dem Zisterzienserinnenkloster Petersberg in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Schon 1148 soll das Kloster bestanden haben. Das Dorf wurde am 8. September 1259 erstmals urkundlich erwähnt.
Petershagen 1306 Gründung der gleichnamigen Burg durch Mindener Bischof an der Oespermündung in die Weser, 1361/66 Weichbildrecht, 1377 Zollprivileg Karls SO, 1384/98 und 1619 landesherrliche Münzstätte, seit Mitte 16. Jahrhundert Verwaltungssitz des Fürstentum Minden, bis 1611 landesherrliche Residenz, seit spätestens 1652. Stadtrecht, seit 1843 Titularstadt. 1973 Zusammenschluss mit Schlüsselburg und 27 umliegenden Gemeinte Im 19. Jahrhundert Tonindustrie, seit Anfang 19. Jahrhundert Heilbad, 1923 Sanatorium, 1976 Weserlandklinik für physikalische Medizin. 1306 castrum to dem Petershag; Petershagen (1647). Bildung mit dem Grundwort-hagen. Im Bestimmungswort erscheint der im Genitiv Singular flektierte Name des heiligen Petrus (Patrozinium des Mindener Doms).
Petershagen/Eggersdorf In die zweite Phase der frühdeutsch-bäuerlichen Besiedlung der Mark im 13. Jahrhundert entstandene Angerdörfer. Petershagen: 1367 petirshayn, 1375 Petirshagen, Petershagen; Eggersdorf: 1323 Ecbrechtdorff, 1375 Eggebrechtstorf, Egbrechtstorp; Eggersdorf (1775). Zum christlichen Personennamen Peter (Petrus) und dem Grundwort mittelniederdeutsch-hagen. Hagen als Bezeichnung von Rodungs und Walddörfern mit besonderer Flureinteilung und mit eigenem Recht ist für Brandenburg nicht sicher nachzuweisen. Der Personennamen Eg(g)brecht im Ortsname Eggersdorf gehört zu altsächsisch eggia ‘Scheide, Schwert’ und ber(h)t > bre(h)t, brecht ‘glänzend, berühmt’. Zum Grundwort mittelnorddeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’.
Petershausen Um das Jahr 815 wurde Glonnbercha urkundlich erwähnt. Weitere Gemeindeteile wurden im 11. Jahrhundert erwähnt. Der Ortsname Petershausen wurde Im Jahr 1116 erstmals genannt. Der Pertrichhof im Zentrum entstand um 1500 als Taverne.
Peterslahr Der Ort wurde 1314 im „Sayner Teilungsvertrag“ erstmals urkundlich erwähnt. Frühere Namen waren „Laere“ und „Nydernlahre“. Aufgrund einer St. Petrus-Reliquie in der Kirche des Orts bürgerte sich der Name „Peterslahr“ ein, der nachweislich erstmals 1556 in den Kirchbüchern auftritt.
Peternach, (Boppard) 1178-1202 Pedhirnache. Gallo-romamnisch Patriniacum, zu Patrinius gehorig.
Perternacht (Haus in Köln genannt nach dem Kloster Peternach in Boppard. 1180-1200 Pethernache.
Petersacker, (Bacharach) 1211 in sante Petirs ackere.
Petersberg, (Oberdollendorf) 193 de monte sancti Petri.
Petersberg, (Rhens) 1138 mons sancti Petri.
Petersberg, (Zell, Koblenz) 1143 in monte sancti Petri.
Peterstal, (Oberdollendorf) 1199 in ualle sancti Petri.
Petkum, 1000 Pettinghem. Germanisch Patjinga haim, Wohnung der Leute des Patjo.
Pewsum, 1000 Peusheim, Anfang 1100 Puesheim.
Peterswald-Löffelscheid Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1233 als Silva s. Petri. Später auch Petrusdorf genannt.
Petriroda Der Ort wurde 1349 im Lehnsverzeichnis von Landgraf Friedrichals Piczgenrode zum ersten Male urkundlich erwähnt. In Petriroda gab es ein Rittergut.
Petting. Bereits im Jahr 800 soll der Ort eine Kirche gehabt haben, diese wurde jedoch um 900 von den Ungarn zerstört. Auf dem Platz der Kirche stand angeblich die Burg der Adligen von Pettingen. Die Ursprünge dieser Adelsfamilie reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück. Es wird angenommen, dass die folgenden Herren den Namen des Dorfes zu ihrem eigenen machten. Es wird auch angenommen, dass Petting bereits zur Römerzeit existierte und damals den gleichen Namen trug.
Das Dorf wurde erstmals 1048 als „Pettinga“ erwähnt.
Pettstadt Um das Jahr 1070 wurde Pettstadt erstmals als „Betestat“ erwähnt, das damals noch zur Pfarrei Amlingstadt gehörte. Der Name des Ortes geht auf den Personennamen Petto zurück, der um das Jahr 1000 im fränkisch-thüringischen Raum relativ häufig war.
Peuschen Peuschen wurde im Jahr 1408 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1795 erbaute der Schulze Johann Müller aus Laskau inmitten seiner Felder ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude, welches den Ursprung des späteren Ortes Peuschen bildete.
Pfaffendorf, (Koblenz) 1185 Paffendorf, 1198 Paphendorph. Germanisch Papon porpa-, Dorf des Papo.
Pfaffenhausen, 901 Peffunhusa. Pfaffenhausen dürfte aufgrund der Endung hausen in der schwäbischen Siedlungsphase des 8. Jahrhunderts entstanden sein. Als sicher gilt, dass sich der Ort aus drei Frühsiedlungen zusammensetzte. Die Dorfsiedlung um die Pfarrkirche und den sogenannten Maierhof ist der älteste Teil des Marktes. Die Burgsiedlung wurde später an den Ort angegliedert. Die Siedlung bestand aus der Burg und den Wirtschaftsgebäuden, die auf einem kleinen Hügel standen. Erst danach entstand die Marktsiedlung, die mit der Dorfsiedlung verbunden wurde. Die für Dörfer und Märkte untypische Straße wurde vom Ortsherrn wohl absichtlich in dieser Breite angelegt, um später Markttage abhalten zu können. Das Pfaffen von Pfaffenhausen dürfte erst später im Namen aufgetaucht sein, als sich ein Seelsorgegeistlicher, im schwäbischen Pfaffe genannt, im Ort ansiedelte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1167 mit der Ottobeurer Reliquienschenkung des Abtes Isingrim.
Pfaffenhofen (Württemberg) Pfaffenhofen wurde vermutlich zu Zeiten der Christianisierung Deutschlands gegründet. Als Pfaffenhoven wird es am 30. Mai 1279 erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Weiler an der Zaber bestand vermutlich schon um das Jahr 1000. Am 15. Juni 1279 wurde es erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Pfaffenhofen an der Glonn Der Gemeindeteil Unterumbach wurde bereits um 800 erwähnt. Die ersturkundliche Erwähnung Pfaffenhofens stammt aus dem Jahr 1197. Damals beendete Bischof Eberhard von Brixen den Streit um ein Gut in „Phafenhofen“ zwischen dem Stift St. Ulrich in Augsburg und Brixner Kanonikern.
Pfaffenhofen an der Ilm Besitz der Wittelsbacher, im 15. Jahrhundert Stadt. 1139–1168 Pfafenhoven, 1140–1170 (Kopie von 1281) Phaphinhouin, circa 1179/80 Phaffenhouen, 13. Jahrhundert Pfaeffenhofen, 1332 Pfaffenhofen, 1867 Pfaffenhofen a. d. Ilm. Der Ortsname wurde schon 1519–1521 durch Aventin erklärt. Grundwort ist eine Pluralform von mittelhochdeutsch-hof ‘Hof, Ökonomiehof ’, Bestimmungswort phaffe ‘Geistlicher, Weltgeistlicher’, sodass sich als Erklärung ‘bei den Höfen eines oder der Geistlichen’ ergibt. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage an der Ilm. So Pfaffenhofen a. d. Roth, Landkreis Neu-Ulm; Pfaffenhofen a. d. Glonn, Landkreis Dachau; Pfaffenhofen, Landkreis Heilbronn.
Pfaffenhofen an der Roth Ab 5./6. Jahrhundert alemannisch Besiedlung, 1474 Marktrecht, seit 1978 mit Holzheim in Verwaltungsgemeinde. 1284 Phafenhoven [Original], 1349 Pfaffenhouen; Pfaffenhofen (1369). Das Grundwort -hofen steht für ‘Hof, Besitz’, das Bestimmungswort Pfaffen für ‘(Welt-) Geistlicher, Priester’. Der Name ist folglich zu erklären als ‘des Pfaffen Hof ’, wodurch auf Besitzverhältnisse eines der späteren Siedlung zugrundeliegenden Wirtschaftshofes abgehoben wird, oder aber als ‘kirchlicher Besitz’. Die Verwendung des Siedlungsnamens kann auch als Hinweis auf einen Seelsorgbezirk aufgefasst werden. So Pfaffenhofen, Landkreis Pfaffenhofen.
Pfaffenhausen, 901 Peffunhusa.
Pfalzel, (Trier) 732-33 Palociolum, 853 Palacium. Romanisch palatiolum, kleiner Palast.
Pfalzkyll, (Röhl) 1222 Palcenne, Palcenne.
Pfaffen-Schwabenheim Pfaffen-Schwabenheim ist – wie alle rheinhessischen Orte mit der Endung -heim – eine fränkische Gründung des 5./6. Jahrhunderts. Zu Suaboheim finden sich im Lorscher Codex vier Schenkungsurkunden (Nr. 1917–1920) aus der Zeit zwischen 770 und 836. Es ist jedoch nicht geklärt, ob es sich dabei um Pfaffen-Schwabenheim oder Schwabenheim an der Selz handelt. Dies erfolgte erst 1248, wobei die Augustiner-Chorherren namensgebend waren, die nach 1130 vom Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken in das um 1040 von dem Seligen Eberhard VI. von Nellenburg mitgegründete Kloster eingesetzt wurden, so dass das Augustiner-Chorherrenstift Pfaffen-Schwabenheim entstand.
Pfaffenweiler Der Ort wurde möglicherweise erstmals in einer Schenkungsurkunde von Rebland an das Kloster St. Gallen als Openwilare erwähnt: Propterea vernacula terra juris mei in loco, qui dicitur Openwilare, tradimus sancto Galloni viginti juchos, et in Eberingen unum juchum de vinea. Die Urkunde datiert von einem 16. Januar in der Herrschaftszeit des Frankenkönigs Chilperich II., der von Juni 715 bis März 721 regierte, ohne eine Jahresangabe, es wird nur der herrschende König Chilperich (ohne Nummer) erwähnt. Die inneren Verhältnisse des Frankenreiches machen eine Errichtung der Urkunde im Jahr 720 am wahrscheinlichsten, da Chilperich II. erst ab Ende 719 auch das Ostfränkische Reich, in dem sowohl Pfaffenweiler als auch St. Gallen lagen, regierte, davor nur das Westreich. Es erscheint als wenig plausibel, dass man im Ostreich eine Datierung nach einem westfränkischen Herrscher vorgenommen hätte. Die Regierungszeit von Chilperich I. (561–584) scheidet aus, da zu dieser Zeit das Kloster St. Gallen noch nicht bestand. Weitere Chilperichs gab es nicht.
Die Forschung geht allerdings davon aus, dass Openwilare wahrscheinlich nicht Pfaffenweiler oder Öhlinsweiler, sondern ein später aufgelassener Weiler im nördlichen Schneckental zwischen Pfaffenweiler und Wolfenweiler war, im Bereich der heutigen Gemarkungsgrenzen beider Ortschaften. Für das Schneckental sind mehrere solche Weiler für die damalige Zeit belegt.
Pfaffing Im 8. Jahrhundert siedelte sich am Platz ein Mönchspfarrer an, der vom damals benediktinischen Kloster Schlehdorf am Kochelsee gesandt wurde (nach einer Tradition aus späterer Zeit). Diese Überlieferung wird auch durch den Ortsnamen bestätigt. Orte mit dem Suffix -ing stammen aus dem 6.–8. Jahrhundert, das ist die Anfangszeit nach der bajurwarischen Landnahme. Pfaffing bedeutet ‚bei den Leuten des Pfaffen (Pfarrers)‘. 1098 und 1137 wird der Ort erstmals als Phaphingen in Urkunden erwähnt.
Pfaffroda Anfang des 13. Jahrhunderts legten Pfaffen des Klosters Ossegg das Dorf Pfaffroda an. 1445 wurden Pfaffroda und Schönfeld erstmals als Besitz der Herrschaft von Schönberg auf Purschenstein urkundlich erwähnt. Papst Sixtus IV. stellte den Einwohnern für den Bau einer Kirche eigens einen Ablassbrief aus.
Pfaffschwende Pfaffschwende wurde unter dem Namen Pfaffingeswenden im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der nahegelegenen Burg Greifenstein 1399 erstmals urkundlich erwähnt.
Pfakofen Die Hofmark Pfakofen gehörte von 1532 bis 1808 den Grafen von Königsfeld.
Pfalzfeld, Im Jahre 893 wurde der Ort unter dem Namen Palezwelt im Prümer Urbar erstmals urkundlich erwähnt. 1222 Palezuuelt.
Pfalzgrafenweiler 1165 Zerstörung der Burg der Herren von Wilare, später Wiederaufbau, 1421 Verkauf an Württemberg. Luftkurort. Burgruine Mantelberg, Bösinger Wasserhäusle, Hohlenstein, ehemalige Zinsbachkapelle. 1165 (Chronik), Anfangs des 13. Jahrhundert Wilare. Es handelt sich um eine Zuss, mit dem Grundwort-weiler. Die Herren von Wilare gehörten zur Familie der Pfalzgrafen zu Tübingen und waren damit namengebend für das Bestimmungswort Pfalzgrafen.
Pfarrkirchen 874–897 Pharrachiricha, 1196 Pfarrechirichen, 1288 Pharrchirchen, 1460 Pfarrkirchen, 1512 lateinisch Paretium, 1519–1521 lateinisch Parochocircus. Grundwort ist althochdeutsch kirihha, chirihha,-kirchen, ‘Kirche’, Bestimmungswort pfarra, farra ‘Sprengel’, was sich auf die rechtliche Stellung der Kirche bezieht.
Pfarrweisach Der Ort war eine der Urpfarreien der Gegend im Mittelalter mit bis zu 60 Filialkirchen. Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag.
Pfatter Am 15. Juli 773 wurde Pfatter erstmals urkundlich erwähnt.
Pfedelbach Der Ort lag in spätrömisch Zeit am Obergermanisch-raetischen Limes. Ersterwähnung im „Öhringer Stiftungsbrief“ von 1037, 1472 an die Grafen (später Fürsten) von Hohenlohe, die hier Ende 16. Jahrhundert ein Schloss errichten. 1037 Phadelbach, 1270, 1319 Phedelbach, 1353 zu Windischnphedelbach, um 1357 Pfedelbach. Der Ortsname ist identisch mit dem Namen des Pfedelbachs (zum Windischenbach zur Ohrn zum Kocher zum Neckar), um 1357 gen der Pfedelbach. Zusammensetzung (Grundwort-bach) mit dem Bestimmungswort oBand pfedel ‘Fenn-, Bruchland uswach’, Flurname niederländisch Peel, 1192 Pedela, (< westgermanisch *paPila-).
Pfeffelbach Namensgebend für den Ort ist der gleichnamige Bach.
Pfeffenhausen Pfeffenhausen wurde vermutlich im 9. Jahrhundert gegründet. Um das Jahr 857 waren die Grafen von Ebersberg in Pfeffenhausen begütert. Urkundlich erstmals erwähnt wird Pfeffenhusen in einer Stiftungsurkunde um 1040, in der die Grafen von Ebersberg den Sitz Pfeffenhausen dem Kloster Ebersberg vermachten. Der Name wird in einer Landesbeschreibung von 1723 unter Berufung auf das Ortswappen von „Pfaffenhausen“ hergeleitet (phaffe = Geistlicher, Priester). Wolf-Armin von Reitzenstein vermutet aber in seinem Lexikon der bayerischen Ortsnamen, es komme eher der Personenname Beffo bzw. Peffo als Bestimmungswort in Betracht.
Pferdingsleben Wie die anderen auf „leben“ endenden Orte der Region weist der Name Pferdingsleben auf eine Siedlung aus der Zeit um 300 n. Chr. hin. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Pferdingsleben in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Pertikeslebo erwähnt.
Pfinztal 1974 durch Zusammenschluss der Gemeinte Berghausen, Kleinsteinbach, Söllingen und Wöschbach entstanden. Der einwohnerstärkste Ortsteil Berghausen wurde bereits im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Ersterwähnung von Söllingen, dem nach der Fläche größten ort stammt aus dem 11. und von Wöschbach aus dem 13. Jahrhundert Der kleinste Ortsteil Kleinsteinbach wurde im 14. Jahrhundert als Nieder Steinbach erstmals erwähnt. Sitz der neuen Gemeinten ist im Ortsteil Söllingen. Zusammensetzung mit Grundwort-tal und Flussname (die) Pfinz (zum Rhein) als Bestimmungswort Der Flussname ist belegt: 1381 Pfüntz, 1397 die Pfincze und als Bestimmungswort des Landschaftsnamen Pfinzgau, (zuerst) 769 (Kopie 12. Jahrhundert) Phuntzingouue. Er wird auf althochdeutsch *Pfunzina < vorgermanisch/lateinisch *Pontina ‘Brückenort, -fluss’ zurückgeführt (die Pfinz überquerten zwei Römerstraßen). So Pfünz, Landkreis Eichstätt; Langenpfunzen, Landkreis Rosenheim.
Pförring Etwa 1,3 Kilometer nordöstlich der jetzigen Ortschaft stand das Castrum Celeusum, eines der 80 Kastelle, welche den Limes zwischen Rhein und Donau sicherten. Es wurde im Jahre 141 nach Christus errichtet und vermutlich 233 nach Christus in den Alemannenstürmen zerstört. In „loco Faringa“ kreuzte die Fernstraße Paris nach Byzanz die Donau.
Der Ort soll schon im Nibelungenlied erwähnt worden sein. In Pförring, dem alten Faringa oder Vergen soll sich der Hof des Fergen, d. h. des Fährmanns befunden haben, den Hagen erschlug, weil er sich geweigert hatte, die Nibelungen über die Donau zu setzen. Das nahe Marching soll das im Nibelungenlied erwähnte Möringen gewesen sein, in welchem die Nibelungen auf ihrem Zug ins Hunnenland die Donau letztlich überquerten. Andere halten die Ortschaft Großmehring bei Ingolstadt für das im Nibelungenlied genannte Möringen. In Pförring sammelte Karl der Große sein Heer, mit welchem er den abtrünnigen bayerischen Herzog Tassilo III. besiegte, und überquerte hier die Donau.
In späterer mittelalterlicher Zeit wurde Pförring als „Faringa“ im Jahr 787 von Einhard erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Kelsgau. Der Name „Faringa“ wird als Siedlung an der „far“, d. h. an der Überfahrt erklärt.
Pfofeld Die erste urkundliche Nennung von Pfofeld berichtet von einem Ortsadelsgeschlecht. Um 1180/90 war Dietericus de Pfaluelt (u = v) einer der Zeugen, als der Edle Adelold von Pfraunfeld und Adelheid ihr Gut in Pfraunfeld der Kirche des heiligen Johannes des Täufers in Rebdorf gestiftet haben.
Pfofeld trägt seinen Namen durch die Verbindung mit dem Limes. Pfofeld bedeutet so viel wie „Feld am Pfahl“, wobei Pfahl eine im Volksmund verbreitete Bezeichnung für den Limes ist. Vor der Steinmauer wurde die Grenze mit einer Holzpalisade, also mit Pfählen gesichert. Entsprechend besteht das Ortswappen symbolisch aus drei miteinander verbundenen Holzpfählen.
Pforzen Wappenbegründung: Der Doppelspringer ist dem Wappen der Herren von Pforzen entnommen, die schon im 12. Jahrhundert genannt werden. Auf das nach Pforzen eingemeindete Ingenried und seine Sebastianskapelle soll der Pfeil als Attribut des hl. Sebastian hinweisen.
Pforzheim Frühe römisch Besiedlung (1./2. Jahrhundert n. Chr.), fränkische Reihengräber aus der Merowingerzeit, 11. Jahrhundert Marktrechte, um 1200 Stadtrechte, 13.–15. Jahrhundert Sitz der Markgrafen von Baden, traditionelles Zentrum der deutschen Schmuck und Uhrenindustrie („Goldstadt Pforzheim“. Oberzentrum, Geburtsstadt des Humanisten Johannes Reuchlin (1455– 1522). 244–47 A PORT(u ̄) L(eugas) V [Original], 1067 Phorzheim [Original], 1347 Pfortzheim [Original], 1450 Pforzen [Original]; Pforzheim [Original] (1512). Das vermutlich Ende des 1. Jahrhundert n. Chr. an der Straße von Ettenheim nach Bad Cannstatt entstandene römische Portus (wohl zu ergänzen *Antiae beziehungsweise *Antiensis ‘(an) der Enz’) ist inschriftlich auf dem sog. Meilenstein von Friolzheim für 244–47 als A PORT(u ̄) L(eugas) V (‘von Portus fünf Leugen entfernt’) bezeugt. Das Bestimmungswort Pforzist auf lateinisch portus, hier höchstwahrscheinlich in der Bed . ‘Verladestation an einem Fluss, Stapelplatz’ wohl im Sinne eines Warenumschlagplatzes, bezogen auf den Fluss Enz, zurückzuführen. Durch Übernahme ins Deutsche vor dem Ende der althochdeutschen Lautverschiebung unterlag die ursprünglich römische Ortsbezeichnung Portus der Lautentwicklung von P zu Pf und -t zu -(t)z-, sodass sich unter Wegfall der lateinisch Kasusendung -us aus Portus schließlich Pfor(t)zentwickelte. Das auf althochdeutsch *heim ‘Wohnung, Wohnstätte, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ zurückgehende Grundwort -heim wurde in der Mundartform Pforze des Siedlungsname im Laufe der Zeit zu -e verschliffen. Die ursprüngliche Bedeutung des Siedlungsname Pforzheim kann somit als ‘Wohnstätte, die nach einer Verladestation/einem Stapelplatz an der Enz benannt wurde’ erschlossen werden. So Pfortz, Landkreis Germersheim, und Pforzen, Schwaben.
Pfreimd Der Name Pfreimd leitet sich von den sorbischen Wörtern „pri“, was bei oder an bedeutet und „mut“, getrübte Flüssigkeit, ab. Daraus ergibt sich die Erklärung: Fluss mit trübem Wasser. Der Fluss Pfreimd, welcher der Naab zufließt, gab der Stadt Pfreimd ihren Namen. Alternativ lässt sich das germanische Hydronym *Frīma rekonstruieren, woher sich das im 11. Jahrhundert belegte Toponym *Frīmida ableitet. Diese Grundform des Fluss- und Ortsnamens wurde in das Slawische als *Primьda übernommen, das Etymon des tschechischen Přimda.
Seit dem Jahre 1118 ist Pfreimd erstmals urkundlich nachweisbar, die Burg Pfreimd als zentraler Verwaltungsplatz gesichert. Der Ursprung von Pfreimd lag in einer bäuerlichen Ansiedlung bei der Wasserburg Pfreimd, wie aus einer Urkunde von 1311 hervorgeht (Pfreimd .. ipso fluuio Pfreimd circumdante castrum).
Pfronstetten Graf Heinrich von Veringen verkaufte 1287 dem Kloster Bebenhausen ein Gut zu Tigerfeld. 1297 schenkte er gemeinsam mit seinem Sohn Wolfrad dem Kloster Bebenhausen weitere Güter in Tigerfeld.
Pfronten, 1289 Pfronten [Original], 1290 castrum in Phronten; Pfronten (1316). Schreibvariationen weiterhin häufig. *fronto ̄ne, Ableitung zu lateinisch frons, frontis ‘Stirne, Rand, Vorderseite’ (des Gebirges). Gesamtdeutung: ‘Siedlung am Gebirgsrand’.
Pfullendorf 1220 verleiht Friedrich Pfullendorf staufische Stadtrechte. Stadtpfarrkirche St. Jakob, Wallfahrtskirche Maria Schrey, Oberes Tor, Gremlichhaus, um 1080–1084 (Chron. Mitte 12. Jahrhundert) Pfullindorf; Pfullendorf (1152). Als ‘Siedlung des Pfu ̄llo’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -dorf, althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’, mittelhochdeutsch dorf ‘Dorf ’ und dem Personennamen *Pfu ̄ llo, dessen Stammvokal vor Doppelkonsonanz gekürzt und daher mundartlich nicht zu -ü umgelautet wurde. So Pfullingen, Landkreis Reutlingen.
Pfullingen Bodenfunde und Flurname (Weil, Auf der Mauer) zeugen von römisch Gutshöfen. Die Edelfreien von Pfullingen bewohnten die obere Burg, die vor 1521 abgebrochen wurde. Schlössle, Klarissenkloster, Schönbergturm. 937 in pago Pfullichgouue, 1089 (Chronik 1. H. 12. Jahrhundert, Kopie 16. Jahrhundert) Phullingin; Pfullingen (1278). Der Name ist zurückzuführen auf eine-ing(en)Ableitung zu dem Personennamen *Pfu ̄llo und bedeutet ‘bei den Leuten des Pfu ̄ llo’. Der Stammvokal -u ̄ wurde vor Doppelkonsonanz gekürzt und daher nicht zu -ü umgelautet. So Pfullendorf, Landkreis Sigmaringen.
Pfungstadt Der Ort – mit Bodenfunden seit der Jungsteinzeit, besonders fränkisch Reihengräbern – dürfte im 7. Jahrhundert von den Franken (neu)besiedelt worden sein. Bis zum Hochmittelalter war er unter der Herrschaft der Reichsabtei Lorsch, die hier von 785 bis ins 12. Jahrhundert viele Schenkungen erhielt. 785, 804, 837 Phungestat, 836 Pungestat (alle Kopien 12. Jahrhundert), 1113 Fungestat, 1321 Pungestadt, um 1400 Pungstadt, 1487 Püngstadt, 1519 Pfingstat, 1777 Pfüngstatt /Pfungstatt [alles Original]. In CL ist Phunge„ Normschreibung“ (13x so, nur 1x Punge-), wobei ph in eine aus der Vorlage stammende, romanisch beeinflusste „Sondergrafie“ für (unverschobenes) germanisch /p/ist (Haubrichs), wie es auch die Mundartlich hat. Noch bis ins 15. Jahrhundert wird P geschrieben (mit ganz seltenen oBand beeinflussten Ausnahmen wie 1113), erst seit dem 16. Jahrhundert gilt hoch und schriftsprachliches Pf-. Bestimmungswort ist wohl – wie öfter bei-stadt Namen – ein Personenname, hier wohl Punning, eine Ableitung mit dem Zugehörigkeitssuffix germanisch-ing vom Kurznamen Punno = anlautverschärftes Bun(n)o, im Genitiv Plural: *Punningo‘(Siedlungsstätte) der Leute des Punno’. Das -ingo im Nebenton wurde dann früh (auch durch den n-Schwund vor g) zu -g(e). Der (im Mitteldeutsch auch vor Nasal + Konsonant eingetretene) Umlaut von u wurde, wie üblich, erst im 15./16. Jahrhundert bezeichnet, später aber wohl als mundartlich unter oBand Einfluss aufgegeben. So Pinkofen, Ortsteil von Schierling, Landkreis Regenburg.
Philippsburg Zunächst zu Lorsch, 1615 Ausbau der Burg zur Festung durch Bischof Christoph Philipp von Sötern, Philippsburg (1615) Namengebend für den zunächst Udenheim – 784 Hiutenheim (Kopie 12. Jahrhundert), um 800 Utenheim (Kopie 12. Jahrhundert) – genannten Ort ist die Festung Philippsburg, die 1615 vom Speyerer Bischof Philipp Christop von Sötern gegründet wurde. So Phillipsthal, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Phillipsheim, Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Philippsheim Bereits in fränkischer Zeit besiedelt, wurde das erste Haus erst 1721 erbaut, der Ort selbst 1772 gegründet. Die ältere Geschichte des Gebietes dokumentieren jedoch die Ruine Pfalzkyll, die auf römischen Grundmauern steht, und ein Hofgut gleichen Namens.
Philippsreut. Das Dorf wurde 1692 von Johann Philipp von Lamberg, Bischof von Passau, ursprünglich unter dem Namen Kleinphilippsreut („Kleine Philippslichtung“) gegründet, der bis 1936 Bestand hatte. In der Gründungszeit befand sich hier eine Trinkstation am Mittelarm des sogenannten „Goldenen Steigs“, einem wichtigen mittelalterlichen Handelsweg zwischen Bayern und Böhmen.
Philippsthal (Werra) Im Jahr 1191 wurde Philippsthal erstmals urkundlich in einem Schutzbrief von Papst Coelestin III. an die Abtei Hersfeld erwähnt. In diesem Jahr gründete die Abtei ein Benediktinerkloster und benannte es nach der lebenden Ritterfamilie von Cruceburg, nach der dann auch die wachsende Gemeinde Kreuzberg benannt wurde.
Picher was mentioned in 1291 for the first time as "Pychere" and initially belonged to the County of Dannenberg, but by the 14th century it had become part of the County of Schwerin. A church in 13th century Picher is mentioned 1319 for the first time.
Pickließem, 1127 Liezheim, 1204 Lizheim. Der Ort wurde im Jahre 1226 als Linzesheim erstmals urkundlich erwähnt.
Piding Ende des 7. Jahrhunderts begann die Missionierung im Herzogtum Bayern, und Herzog Theodo (vermutlich Theodo II. (* vor 665; † 15. Oktober um 717)) übergab um 700 (wahrscheinlich schon 696) u. a. das Dorf als Schenkung an den Bischof Rupert von Salzburg (um 650–718), vermutlich auch, damit er über den Salzhandel zu Wasser und zu Lande verfügen konnte. Diese Übergabe ist in der Notitia Arnonis festgehalten. Darin wird Piding erstmals erwähnt. Zugleich wird Piding darin als erster Ort im Gebiet des heutigen Rupertiwinkels ausgewiesen, in dem das Salzburger Bistum Güter besaß.
Der Ortsname lautete um 700 Pidinga, 790 Pidingen und ab 1294 Piding. Der bairische Zugehörigkeitssuffix -ing deutet auf eine Entstehung zur Landnahmezeit der Baiern hin. Aus dem Ortsnamen lässt sich der Personenname Pido erschließen, so dass sich vermutlich ein Anführer dieses Namens dort niedergelassen hatte. Somit bedeutet der Ortsname in etwa „bei den Leuten des Pido“.
Pier, (Aa) 874 Pirnam, 922 Pirina.
Piesau 1621 erteilte Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg die Genehmigung zum Bau einer Glashütte mit 12 Ständen im Waldgebiet östlich von Lauscha und Schmalenbuche (Neuhaus am Rennweg). Dort werden bereits seit 1597 bzw. 1607 Glashütten betrieben. 1622 errichteten dann die Glasmachermeister Hans Heinz, Peter Bock, Hans Dietz und Georg Schott eine Glashütte und die ersten Wohnhäuser. Bereits am 30. August 1622 wurde das erste Glas geschmolzen. Maßgeblich für den Standort waren das reichlich vorhandene Wasser und Holz für die Glasherstellung. Die Gründung des Ortes Piesau erfolgte jedoch erst 5 Jahre später, am 14. Juni 1627, durch die Überreichung des Erblehensbriefes.
Piesport, Es ist davon auszugehen, dass es an der Stelle des heutigen Ortes in römischer Zeit eine Furt durch die Mosel gab, durch die bei niedrigem Wasserstand Wagen fahren konnten. Diese Furt war dem Mercurius Bigentius, einer lokalen Gottheit, geweiht, woraus sich der Name Porto Pingontio ableitete, aus dem allmählich Piesport wurde.
Dem Bigentius war auch ein Heiligtum geweiht, das am nördlichen, linksseitigen Ufer am Berghang stand und an das heute nur noch das Kapellenhäuschen erinnert, das im Volksmund auch Michelskirch genannt wird (♁Lage→). In christlicher Zeit wurde es durch ein dem Erzengel Michael geweihtes Gotteshaus abgelöst, das im Jahre 1350 als matrix ecclesia („Mutterkirche“) bezeugt wurde. 996-77 ad porto Pigontio, 1098 Pizport. 1195 Piezport.
Pillig, 1051 Pulecho, 1212 Poliche. 1563 umfasste Pillig unter dem Namen Pülich 47, 1683 38 Feuerstellen. Landesherrlich gehörte die Ortschaft, ehemals Pillich genannt.
Pingsdorf, (Bruhl, Köln) 1149 Pinnestorp, 1158 Pinnesdorp.
Pingsheim, (Köln) 1195 Pinsheim.
Pilsach Die erste gesicherte Nennung des Ortes erfolgte in der Zeit von 1148 bis 1156, als er als „Bilbesahe“ urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1282 wurde er als „Bibesach“ bezeichnet, 1286 als „Pilbsach“, 1349 als „Pylbsach“, 1352 als „Pilzach“, 1437 als „Pillsach“ und 144 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Beim Grundwort dieses Namens handelt es sich ursprünglich um einen Gewässernamen, das auf die mittelhochdeutsche Bezeichnung „ahe“ zurückgeht, was so viel wie „Fluss, Wasser“ bedeutete. Beim Bestimmungswort des Namens wird vermutet, dass dieses von „bilwiz“ bzw. „pilbis“ (= „Kobold“) abgeleitet wurde, was im Zusammenhang mit dem Korndämon Bilwis steht. Es wird allerdings auch nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass es sich dabei um einen gleichlautenden Personenbeinamen handeln könnte.
Pilsting Im Jahre 889 wurde Pilsting in einer Urkunde als „ad Pilistingon“ als Besitz der Grafen von Frontenhausen erwähnt.
Pinneberg, an der Pinnau (ältere Flussname *Ütristina, *Aue to Ueterst, SH). 1351 erstmals urkundlich erwähnt, bis 1640 zur Grafschaft Schauenburg-Pinneberg, anschließend unter dän. Verwaltung, 1867 zu Preußen und Sitz der Kreisverwaltung, 1875 Stadtrechte und Kreisstadt. Wasserturm, Deutsches Baumschulmuseum. 1351 in Pinnenberghe [Original], 1451 to ... Pynnenberge; zu Pinneberg (1622). Der Ortsname birgt eine veraltete norddeutsch Wendung in sich, mit der ein mit Pinnen ‘Pflöcken’ befestigter Berg bezeichnet wird. Dieser war ein im Norddeutsch nicht selten vertretener Flurname. Hier ist derjenige Berg gemeint, auf dem ursprünglich eine Burg der Schauenburger Grafen von Holstein stand, in der deren Drosten saßen. Der Ortsname spiegelt also die Bedeutung ‘Siedlung am mit Pflöcken befestigten Berg’ wider. So Pinnebergerdorf, Ortsteil von Pinneberg.
Pintesfeld Der Endung des Ortsnamens „-feld“ nach ist der Ort vermutlich in der mittelalterlichen Rodungsphase im 11.–12. Jahrhundert entstanden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Pintesfeld 1364 als „Pientsfelt“.
Pinzberg Als Pinzberg im Jahre 1062 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, trug es den Namen "Binezberc". Später liest man im Jahre 1397 "Pinzberg", woraus im Jahre 1520 daraus "Pintzperg" entstand. 1734 änderte sich der Name zu "Pinsberg". Der Name bedeutet: "Zum Berg, an dem Binsen wachsen". Im althochdeutschen wird "Binse" als "binuz" oder "pinuz" bezeichnet, im mittelhochdeutschen als "binez" oder "binz".
Pirk Der Ort wurde 1092 erstmals urkundlich erwähnt.
Pirmasens Die Siedlung wird erstmals als Landbesitz des Klosters Hornbach, das Pirminius gegründet hat, in dessen Vita aus der 1. Hälfte 9. Jahrhundert erwähnt. 1769 volles Stadtrecht. Um 820 in loco, qui nunc vocatur Pirminiseusna (Kopie10. Jahrhundert), 1225 de Birmesensen, de Pirmesessen, 1436 Pirmesens; Pirmasens (1672). Das Bestimmungswort ist der Heiligenname Pirminius, der sich lautlich von Pirminisü ber Birme(n)s zu Pirma(n)s entwickelte. Das Grundwort wird durch althochdeutsch *einasna ‘Einzelanwesen’ gebildet, das einen Wandel von *-einasna über -einesse/-e(n)se(n) zu -esse beziehungsweise -ens zeigt. Daraus ergibt sich als ursprünglich Bedeutung ‘Eremitage, Einsiedelei des Heiligen Pirminius’.
Pirna „Tor zur Sächsischen Schweiz“. Altsorbisch Burgwall und Burgsiedlung an alter Elbefurt, um 1200 planmäßige Stadtanlage durch die Markgrafen von Meißen, Stadtrecht um 1250. 1233 Perne, 1245 Pirne, dass im 14. Jahrhundert vorherrscht, 1413 Pyrna. Am ehesten zu altsorbisch *py ́r ‘Brandstelle’ mit einer Grundform *Py ́rno, die jedoch auch noch ältere (indogermanisch?) Formen fortsetzen könnte. Volkssprachlich an Birne angelehnt, 1413 Pyrna deutet auf die Kanzlei-Endung -a.
Pissenheim, (Berkum) 770 in Pisinhaimo marcha. 853 Pissanheim.
Pissighofen. 922 Pischingehoua. Germanisch Piskingo hofa, zum Hof der Leute des Pisko.
Pittenbach Die Namensendung -bach lässt auf eine Entstehung des Ortes im 9. und 10. Jahrhundert schließen. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1422 als Peeten- oder Poetenbach. Die Abtei Prüm war dort begütert. 1523 erscheint er als Putenbach.
Plaidt, Plaidt wurde erstmals 895 in einer Schenkungsurkunde als Bleide erwähnt. 894-95 Bloide, 915-28 Plaida, 1147 Bleida.
Planebruch Namensgebend ist der Fluss Plane, der das Gemeindegebiet im Südwesten durchfließt.
Planegg Während Martinsried bereits im 12. Jahrhundert und Steinkirchen im 13. Jahrhundert in den Urkunden der Klöster Dietramszell bzw. Benediktbeuern erwähnt werden, ist Planegg wohl der jüngste Ortsname des gesamten Würmtals. Er wurde erstmals 1409 in einer Verkaufsurkunde an den bayerischen Herzog Wilhelm III. erwähnt.
Planetal Die durch den Ort fließende Plane gab der Gemeinde ihren Namen.
Plankstadt 1165 unter pfälzischer Oberherrschaft kam der Lorscher Besitz an das Tochterkloster Neuburg und 1173 an das Kloster Lobenfeld, 1254–1259 Kauf des gesamten Grundbesitzes durch die Schönauer Zisterzienser, 1803 an Baden. 771 Blanckenstat, 804 Planckenstat, 1369 Blangstat, 1381 Planckstat. Es handelt sich wohl um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch, mittelhochdeutsch -stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’ und dem Bestimmungswort althochdeutsch blanc ‘fahl, weiß, glänzend’. So Bad Blöankenburg, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt; Blankenhain, Landkreis Weimarer Land.
Plascheid Der erste bekannte urkundliche Nachweis stammt aus dem Jahre 1450. Der Ortsname ist in den Formen Planischit, Plonscheid, Plainscheid, Plainscht zurückzuverfolgen und geht vermutlich auf das lateinische Wort planus (= weit, eben, offen) zurück. Spuren des Orts weisen bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Platten, 1084 Platana, 1212 Plattena.
Plattenberg, (Werden, Essen) 1063-66 Plettonbrath. Sie Bracht.
Plattenburg Namensgebend für das vorherige Amt und die neue Gemeinde ist die im Gemeindegebiet liegende Wasserburg Plattenburg.
Die Burg wurde wahrscheinlich vor 1200 angelegt.
Plattling Besitz des Klosters Metten und der Grafen von Bogen, im 13. Jahrhundert Übernahme durch die Wittelsbacher, 1320 Markt. 868 Platlinga, 1162 Blaedeling, 1198 Plaedlingen, 1222 Pladling, 1254 Plaedling, 1811 Plattling. Es liegt wohl der zu erschließenden Personennamen *Bladilo zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitetist.
Plau am See Slawische Vorbesiedlung mit nahegelegener Burg, die um 1200 den Fürsten von Werle gehörte, 1225 durch diese planmäßige Anlage einer neuen Siedlung, 1235 als Stadt bezeichnet, seit 1994 Zusatz: am See. 1235 ciues in Plawe, 1254 Plawe, 1296 sito extra ciuitatem Plauue, 1323 Plawis. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname *Plavy (Plural) mit der Bedeutung ‘Flößplatz, Flößort’ zugrunde, der auf das Appellativum *plaw (vgl. poln. spławi ́c ‘schwemmen, flößen’, russ. splavit’ ‘flößen’, ukranisch plav ‘niederes Ufer’) zurückgeht und sicher mit einem Platz am Ufer des Plauer Sees in Verbindung steht. Die unbetonte Pluralendung -y wurde in den mittelalten Urkunden als -ew iedergegeben und ging bei der Eindeutschung verloren. So Plauen, Vogtlandkreis; Plaue, Ilm-Kreis; Plaue an der Havel, Ortsteil von Brandenburg; Plöwen, Landkreis Uecker-Randow.
Plaue Im 10. oder 11. Jahrhundert erhielt der Ort von weit nach Westen vorgedrungenen Wenden seinen Namen. Darauf deutet der ursprünglich slawische Name Plawy hin. Plawy oder Plawe ist der altpolabische Flurname für den Ort, wo evtl. Holz geflößt wurde (plav = schwimmen, flößen, schwemmen). In alten Aufzeichnungen heißt die „Wilde Gera“ „wendisch Ger“, was auch ihren Namen erklärt und dessen wendischen Ursprung zeigt. Der heute als „Zahme Gera“ bezeichnete Fluss hieß früher „Alte Gera“. 1008 errichteten slawische Christen eine Taufkapelle. Um 1200 entstand die Wehrkirche Kleinbreitenbach. Die erste urkundliche Erwähnung Plaues datiert auf das Jahr 1273.
Plauen 1122 deutsche Burg mit Burgsiedlung, Stadtgründung um 1220/30 durch die Reichsvögte von Gera, Weida und Plauen, Residenz der Vögte, altes Zentrum für den Handel mit Süddeutschland und Böhmen. 1122 Plawe, ebenso im 13. Jahrhundert, 1360 Plawen. Zu altsorbisch *płav als Bezeichnung einer Schwemme an der oberen Weißen Elster, wahrscheinlich eher für das Flößen, weniger für eine Pferdeschwemme. Die Endung -en setzt sich erst im 14. Jahrhundert durch, analog zu anderem Ortsnamen auf -en (Treuen uswach). So Plau am See, Landkreis Parchim, Plaue, Ilm-Kreis.
Pleckhausen Der Ortsname Pleckhausen lässt zweierlei Bestandteile vermuten: Die Herkunft vom alten deutschen Wort blecken im Sinne für blicken machen, bezogen auf die freie Lage des Ortes mit seinen Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Nutzung; ergänzt durch die Nachsilbe -hausen, die Rückschlüsse auf den Entstehungszeitraum des Dorfes zulässt. Die meisten der auf -hausen endenden Orte gelten als ursprüngliche Einzelhöfe, die im Umland alter Siedlungsräume (Neuwieder Becken) im Zeitraum vom 6. bis 11. Jahrhundert entstanden sind. 1397 wurde Pleckhausen als Bleckhusen in einer Zehntfestlegung zusammen mit anderen Orten der Region erstmals erwähnt.
Pleidelsheim Der Ort selbst geht auf eine fränkisch-alemannische Gründung des 6./7. Jahrhundert zurück. Namensgeber ist ein gewisser Blidolf, dessen Gehöft auf dem heutigen Gemeindegebiet lag (im Bereich der heutigen Mundelsheimer Straße). In alten Chroniken und Karten lautet der Ortsname deshalb zumeist „Blidolvsheim“ (genau: 972 Blidoluesheim, 12. Jahrhundert Blidelssheim, 1300 Blidolfishain).
Pleidelsheim wurde anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals im Jahre 794 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt als Blidolvesheim.
Plein Die erste schriftliche Nennung Pleins (Plyn) in einer Urkunde im Archiv der Fürsten von Metternich, Nr. 553, datiert auf den 27. November 1288.
Pleinfeld Der Ort entstand rechts der Rezat und damit im bayerischen Nordgau, während sich im Mittelalter der heutige Ortskern links der Rezat entwickelte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Pleinfeld 770/780 in einer Schenkungsurkunde. Darin übereignete Kunigund von Blienfeld dem Kloster Fulda Besitztümer in Ettenstatt. Im 12. Jahrhundert wurde Wolfram von Eschenbach als „mein Freund von Bleienfelden“ bezeichnet, wodurch Pleinfeld als möglicher Geburtsort des Parzivaldichters in Frage kommt.
Pleis=Niederpleis und Oberpleis. 948 Pleisa, 1064 Bleysa, 1132 Bleise.
Pleiserhorn, (Oberpleis) 1218 Hain.
Pleizenhausen, (Koblenz) 1098 Blicenhusa.
Pleisweiler-Oberhofen Nach der Schlacht von Zülpich wurde das Gebiet von den Franken besiedelt. Wahrscheinlich war Blidineswilare eine der ältesten Siedlungen in der Region. Oberhofen wurde erstmals im 9. Jahrhundert als Gutshof des Klosters Klingenmünster erwähnt.
Pleitersheim Der Ort wurde im 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. "Heim des Blithen".
Pleizenhausen Pleizenhausen wurde im Jahre 1098 erstmals urkundlich erwähnt: Kaiser Heinrich IV. bestätigte dem Simeonstift zu Trier alle seine Besitzungen und führte namentlich mehr als sechzig Güter und Berechtigungen auf.
1251 hatte König Wilhelm von Holland ein Heerlager zu Pleizenhausen, von wo er nach Boppard weiter zog.
Pleß Mittelpunkt eines Agrargebietes des Oberschlesischen Industriegebiets, in der Niederung der Pszczinka (nur 1890: Plesser Wasser) // Pszczynka, Plural 1327 als Stadt erwähnt, seit 1447 Sitz der Standesherrschaft. In der Umgebung ist ein Wisentgehege, Schloss mit Museum. 1302 Plisschyr, 1325 Plessina, 1425 Blissczyna, 1444 Blssczina, 1511 Pssczyna, 1845 Pleß, poln. Pszczyna. Der Ortsname knüpft an den Flussnamen an; dieser ist 1423, als floss und wassir genant Plessen belegt (h. Pszczynka). Herkunft des Flussnamens ist strittig: 1) Ursprünglich *Blszczyna zu altpolnisch bleszczy ́c ‘glänzen, leuchten, schimmern’ zum altslawisch *blцsk‘Aufleuchten, Glanz’, also ‘glänzendes, helles Wasser’. Auf diese Deutung weisen die Erwähnungen aus dem 15. Jahrhundert hin. 2) *Plszczyna zu *pleszcz, altslawisch plцsk‘ spritzen, plätschern’ mit der Bedeutung ‘spritzendes, plätscherndes Wasser’. Die heutige Form des Ortsnamens entstand durch Vereinfachung der schwer auszusprechenden Konsonantengruppe Plszczzu Pszcz-. So Bleszcze, Ps ́cinno, beide Plural.
Plessa 1395 Ples, 1456 Blesße, Plesse, 1540 Blesse, Plessaw; Plessa (1583). Slawische/altsorbisch *Ples(o), ein einfacher Name zu *ples(o) ‘See’, eventuell ‘offene und breite Stelle eines Flusses, Untiefe’, motiviert durch die Lage an der Schwarzen Elster. Das auslautende -a ist ein typisches Merkmal für Ortsname; kommt besonders häufig in Siedlungsname vor; im N Brandenburgs wurde in derselben Funktion-ow angefügt.
Plettenberg Um 1070 Plettonbrath, 1311 in Plettinbreght, 1392 to Plettenberg, 1463 van Pletemert. Die Schreibung -berg ist erst seit 1400 einigermaßen fest. Im mündlichen Gebrauch bleibt es noch lange bei einer Ableitung von -bracht mit -r-Metathese und Wandel von -nb->-mb->-m-. Das Flur und (sekundäre) Siedlungsnamen-Grundwort -bracht ist bislang nicht gedeutet. Das Bestimmungswort Pletten wird von Müller zu platt ‘flach’, auch ‘unbewaldet’, beziehungsweise zu Platte ‘kleine Hochfläche’ gestellt. So Zwei Flurname Plettenberg in Süd-Westfalen.
Pleystein Urkundlich wurde die Siedlung zuerst 1242 erwähnt, jedoch stand zu dieser Zeit bereits die Burg auf dem Quarzfelsen inmitten der Siedlung.
Pliening Unter dem ostgotischen König Theoderich fanden sie Schutz und Aufnahme in Rätien. Unter Führung von Pleon (Pleonunc), aus der Sppe der Pleoniden, die vom Neckar stammten, ließen sich im heutigen Gemeindegebiet nieder. Pleon ist der Namensgeber von Pliening. Aus der Zeit des Pleonunc sind bis in die heutige Zeit die drei Urhöfe Sellmayr, Wunsam und Wolfram erhalten.
Um 700 n. Chr. wurde das Gemeindegebiet christianisiert. Die erste Kirche wurde etwa im 11.–12. Jahrhundert errichtet. Es handelte sich hierbei um eine Holzkirche in Schwellenbauweise. Über den Resten dieses Gebäudes befindet sich die heute noch genutzte Kirche.
Pliening wurde vom Urbarshof zu Gelting (heute: Zehmerhof) aus gegründet. Bis etwa ins 14. Jahrhundert wurde es zur Unterscheidung vom älteren „Kirchpliening“ „Moospliening“ genannt. Die Plieninger Kirche wurde um 1000 n. Chr. erbaut. Im Laufe der Zeit wurde der Ortsname „Pliening“ nur mehr für den westlichen Ort verwendet.
Pliezhausen 1092 an das Kloster Allerheiligen, später, eventuell zusammen mit Urach im 13. Jahrhundert an Württemberg. Zwei-Eichen-Turm, Römerstraße, 1092 Plidolfeshu Siedlungsname [Original], 1291 Blidolzhusen [Original], 1526–35 Pliezhusen. Eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Bl ̄ıdolf und dem Grundwort mittelhochdeutsch -hu ̄sen, Neuhochdeutsch-hausen als alter Dativ Plural von althochdeutsch mittelhochdeutsch hu ̄s: ‘Siedlung des Bl ̄ıdolf’. Da die -hausen-Namen auf dem Grundwort betont werden, wurde der Stammvokal - ̄ı gekürzt und deshalb nicht zu -eidiphthongiert. Der zweite Bestandteil des Personennamens ist infolge seiner schwachtonigen Mittelstellung im Ortsname geschwunden.
Plittershagen, (Arn) 1100 Blitheriahagon. Germanisch Blipiharis hagana, Einfriedigung des Blipihar.
Plochingen Ab 1331 mehrheitlich zum Spital Esslingen. Hundertwasserhaus, Weinbergtürmle, Ottilienkapelle, Haus Gablenberg. 1146 Blochingen [Original], 1157 Plochingin. Da kein zugehöriger altdeutscher Personennamen überliefert ist und auch nicht plausibel rekonstruiert werden kann, geht Reichardt von einem der in Baden-Württemberg seltenen Fälle der Verbindung von -ing(en) + Appelativ aus. In einer Ableitung von althochdeutsch bloh ‘Holzblock’, mittelhochdeutsch bloch ‘Klotz, Bohle, ungespaltener, unbehauener Baumstamm’, könnte -ing(en) zur Bildung von Ortsname nach charakteristischen Merkmalen des Wohnortes, hier wohl der Blockbauweise der Siedler, gedient haben.
Plön 1236 Lübisches Stadtrecht, ab etwa 1623 Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Luftkurort, Schloss Plön. 11. Jahrhundert Plunie civitas [Original], 1221 in Plone; Plöen (1649). Der Ortsname stammt vom altpolabisch Wortstamm plon ab, was ‘eisfreie Fläche im See’ bedeutet. Damit ist auf die alte slawische Burg Plön auf der Insel Olsborch im Großen Plöner See verwiesen.
Plößberg Nach dem Salbuch des Pflegamts Floß von 1580 hat die Gutsherrschaft Plesberg 39 mannschaft, die Ödungen zu Dreyen Höfen 3 mannschaft und eine Mühl, die Winkelmühl genannt, 1 mannschaft, summa 43 mannschaft. Unter mannschaften versteht man die einzelnen, auf einem lehengute sitzenden lehenholde samt ihren Familien, also hof- und grundbesitzende Untertansfamilien.
Der Beschreibung des Pflegamts Flossenbürg von Christoph Vogel zu Folge ist Plößberg um 1600 ein Hofmarch, Pfarr und Dorff, in deme ein Breuhauß, Taffern, Schmidt, Badt und Edlmannßsiz. In Plößberg finden sich 47, Dreihöf 4, Neumühl 3, Geismühle 2 und Winkelmühle 1 Herdstätte (Haushalt).
Plötzkau Plötzkau wurde im Jahr 1049 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg Plötzkau gab der Grafschaft Plötzkau den Namen.
Plöwen Das Bauerndorf entstand im 13. Jahrhundert und gehörte zum Herzogtum Pommern, Teile der Gemeinde zwischenzeitlich zur Uckermark. 1472 schenkte Markgraf Achillis die Burg Löcknitz mit den dazugehörigen Ländereien – dazu gehörte Plöwen – dem Adligen Werner von Schulenburg.
Plothen Der Ortsname Plothen stammt nach alten Überlieferungen aus dem slawischen Wort Plotina. Das bedeutet Sumpf oder Teich, vielleicht auch von Plot für Hecke. Der Plothenwald wurde erstmals 1349, das Dorf 1378 als „Villa Plote“ erwähnt. Der aus den Teichen kommende Plothenbach soll früher Blutenbach geheißen haben. Die Sage berichtet von einer heidnischen Opferstätte, von der das Blut der Geopferten so stark geflossen sei, dass die Farbe des Bachwassers ganz rot davon wurde. Im Volksmund heißt es noch heute Bluten und Blutenbach. Der Hinweis auf eine ehemalige Opferstätte ist nicht widerlegt.
Der Bach, bereits 1264 als „Plotawasser“ aufgeführt, hat seinen slawischen Namen Blotna (Sumpfbach) wohl auf den Ort übertragen.
Plüderhausen 1253 als Zubehör der staufischen Herrschaft Waldhausen an Württemberg. Altes Rathaus, St. Margaretenkirche, Herz-Jesu-Kirche. Um 1100 (Kopie 16. Jahrhundert) Bliderhovsun, Bliderhusen, 1278 Bliderhusen [Original], 1421 Blyderßhusen; Plüderhausen (1552). Wohl eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Bl ̄ıder und dem Grundwort mittelhochdeutsch -hu ̄sen, Neuhochdeutsch -hausen: ‘Siedlung des Bl ̄ıder’. Da den meisten Belegen das Genitiv-s fehlt, das sonst in der Regel in der Kombination Personennamen + -hu ̄sen erhalten ist, vermutet Reichardt eine frühe volksetymologische Neumotivierung durch das Adjektiv althochdeutsch bl ̄ı di, mittelhochdeutsch bl ̄ı de ‘froh, heiter, freundlich’ als: ‘Siedlung des Fröhlichen/Freundlichen’. Da die -hausen Namen auf dem Grundwort betont werden, wurde der Stammvokal - ̄ı gekürzt und nicht zu -ei diphthongiert. Der seit dem späten 15. Jahrhundert bezeugte Umlaut -ü ist eine hyperkorrekte Schreibung vor dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von ü zu i.
Plüschow Schloss Plüschow ließ Phillip Heinrich von Stenglin 1763 bauen.
Friedrichshagen wurde durch den deutschen Kolonisten Fredebern (Wredebern) um 1230 gegründet. Der Name Vredeberneshagen wandelte sich in Frebbershagen und in Friedrichshagen.
Plütscheid, Der Name „Plütscheid“ ist auf das Wort Plotiacum zurückzuführen, das ebenfalls auf eine erste Siedlung in keltisch-römischer Zeit hinweist. Auf dem „Hardberg“ wurden Funde aufgetan, die eine römische Siedlungstätigkeit bestätigen.
Die erste urkundliche Erwähnung als „Pluzei“ fand 1220 im Maximiner Urbar statt. Anfang 1300 Plutsey.
Pluwig, Dass Pluwig zumindest eine römische Ansiedlung war, bezeugen römische Namen im Ortsbereich: So steckt im Flurnamen Auf Kastert das römische Wort castrum (Heerlager).
Dort, wo heute der Pluwiger Friedhof liegt, befand sich der urkundlich erwähnte Hof Pluvei. Der Bethstein bei Pluwig könnte eine vorkeltische Bedeutung haben, siehe Die drei Beten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 981, in dem Pluwig als Bubiacum benannt wird. 1211 Pluuei.
Pockau-Lengefeld Der Fluss Pockau wurde 1292 in einer Urkunde des Klosters Hersfeld erstmals urkundlich erwähnt. Die erstmalige Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1365 als „Packaw“. Tschechisch Černá, auch Schwarzwasser genannt.
Pocking Klosterbesitz, seit dem 13. Jahrhundert Dorfherrschaft der Grafen von Ortenburg. 820 (Kopie des 9. Jahrhundert) Pochingas, 1180–1200 Pochingen, 1287 Poching, 1317 Pokking, 1471 Pocking. Es liegt wohl der Personennamen Bocco zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Podelzig Der slawische Name „Podolzk“ deutet auf eine vorherige slawische Besiedlung, vermutlich mindestens seit dem 8. Jahrhundert.
Das Dorf Podelzig wurde zuerst 1354 urkundlich erwähnt; zugleich mit dem Städtchen Lebus wurde Podoltzgk von Markgraf Ludwig II. an Bischof Heinrich II. übergeben.
Pöcking Der Ortsname ist im 14. Jh. als Peking ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Becco/Pecco zugrunde.
Pöhl Der ursprüngliche Ort Pöhl, der wegen des Baus der Talsperre Pöhl aufgegeben wurde, wurde erstmals im Jahr 1288 erwähnt. Der Ordensbruder Nicolaus aus Pöhl wurde in einer Schenkungsurkunde für das Haus des Deutschen Ordens in Plauen als „frater Nicolaus des Bele“ genannt.
Pohlheim. Stadt im Landkreis Gießen, am Nordrand der Wetterau, sö Gießen, Reg.-Bez. Gießen, Hessen. Entstehung der Gemeinte Pohlheim durch Zusammenschluss von Dorf-Güll, Garbenteich, Grüningen, Hausen, Holzheim, Watzenborn-Steinberg (31. 12. 1970); Name der Wüstung Pohlheim als Erinnerungsname, Stadtrecht 1974; romanisch Kirche in Garbenteich (12. Jahrhundert), Reste des römischen Limes und frühgotisch Pfarrkirche (mit Flachdecke von 1669) in Grüningen, barocke Saalkirche in Holzheim (1631–32). 793 (–796?) (Kopie 1183–95) in Logenehe in Falheimer marca, 1247 Cunrado de Palheim, 1307 in villa Palheym, 1466 zu Pholheim. Kompositummit dem Grundwort -heim ‘Wohnsitz, Haus, Wohnstätte’. Für das Bestimmungswort wurde bisher ein Anschluss an althochdeutsch pha ̄l ‘Pfahl’ versucht und damit eine Beziehung zum Limes hergestellt, der damals wie h. in der Mundart palus, pol heißt. Das Wort Pfahl, althochdeutsch pha ̄l, mittelhochdeutsch pha ̄l wurde früh aus lateinisch pa ̄lus ‘Pfahl’ (hauptsächlich als Bestandteil von Befestigungswerken) entlehnt. Im Anlaut bleibt p mittel und rheinfränkisch unverschoben. Mit diesem Ansatz stellt sich allerdings die Frage, wie die Erstnennung der Mark aus dem CL (793 (–796? Kopie 1183–95, Falheimer marca) und der Wechsel anlautend F> P zu erklären ist. Anlautend F erscheint anstatt P hauptsächlich in alemannisch Textdenkmälern; in bairisch und fränk. Quellen finden sich hingegen nur vereinzelte Belege für den Auslaut. Eine andere Deutungsmöglichkeit ergibt sich, wenn man vom Erstbeleg ausgeht, also Fala nstatt Pal für die weitere Deutung zugrunde legt. Das Bestimmungswort würde dann einen Anschluss an germanisch fal‘ eben, flach’ finden (vermutlich auch in Ost und Westfalen); zu vergleichen ist schwedisch fala ‘Ebene, Heide’. Die Formen mit P-, die erst im 13. Jahrhundert erscheinen, sind dann entweder als Lehnform oder als Umdeutung zu interpretieren. Das Grundwort zeigt im Beleg von 1307 die graphische Variante -y für -i-. Der Stammvokal ist konstant als -a überliefert; im 15. Jahrhundert wird -a ̄zu -o ̄labialisiert (Rundung). Für den Ortsname Pohlheim ergeben sich zwei Deutungsmöglichkeiten als ‘Siedlung am Pfahl (Limes)’ oder als ‘Siedlung an der flachen Stelle, auf der Ebene’. So † Pohlheim, Wetteraukreis; Pohl-Göns, Wetteraukreis;
Poing. Gemeinte im Landkreis Ebersberg, 859–875 Piuuuingun, 977–981 Piuuinga, 1155–1206 Puingen, 14. Jahrhundert Pewing, Peuing, 1539 Poying, 1796 Poing. Es ist einem Personennamen*Piuwo zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Polch, (Koblenz) 1052 Pulicha, 1052 Pulecha, 1147 Pulcha.
Pölchow Das als Rundling angelegte „Polchowe“ wurde 1275 erstmals erwähnt, die Ortsteile „Hukestorpe“ (Huckstorf) 1314 und „Wardestorpe“ (Wahrstorf) 1337.
Pölich, 633 Polih, 1140 Polichae, Anfang 1300 Poliche. Pölich gehörte wie viele andere Orte an der Mosel der Trierer Abtei St. Maximin. In einer Urkunde von 1140 bestätigt Papst Innozenz II. der Abtei den Besitz. An diese Zeit erinnert der Kanzlerhof in der Hauptstraße.
Pöling, (Enniger, München) mitten 1200 Pulincge.
Poll, (Kalk, Köln) 1003 Polla. Germanisch polla-, aus dem Wasser auftauchende, niedrige Anhöhe.
Polle, (Estringen) mitten 1200 Polle.
Polsum, (München) 1144 Polsheim. Poltersdorf, (Ellenz-Poltersdorf) 1096 Polterstorp.
Pömbsen, 1015-25 Pummisum.
Pommern, (Koblenz) 922 in loco Pumeri uocat, +1050 Pomerium, 1107 in Pomerio. Romanisch pomarias, Apfelgarten.
Pölitz Pölitz war seit 1472 ein Lübsches Stadtstiftsdorf und mit seinen dreizehn Voll-, fünf Halb-, sieben Viertelhufen und elf Katen das größte Dorf im Besitz des Lübecker Heiligen-Geist-Hospitals.
Pölzig Pölzig wurde 1184 erstmals schriftlich erwähnt. Der Ort entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung und wurde auch in einer Urkunde an die Wettiner vom 15. Mai 1328 als Städtlein erwähnt, mit natürlichen Wallanlagen zur Befestigung dieser.
Pörmitz Pörmitz wurde 1310 erstmals urkundlich erwähnt.
Pörnbach Pörnbach gehörte den Grafen von Toerring-Gronsfeld. Das Toerring’sche Schloss wurde erstmals 1558 urkundlich erwähnt.
Pöschendorf Als typisches karolingisches Hufendorf hat Pöschendorf seinen Ortsnamen vermutlich um 811 n. Chr. von fränkischen Eroberern erhalten. Charakteristisch für Ortsgründungen im frühen Mittelalter ist die Aufteilung der Felder in so genannte Fränkische Hufe. Diese streng festgelegten langen und relativ schmalen Agrarflächen sind noch heute auf Satellitenbildern von Pöschendorf deutlich zu sehen. Unmittelbar am Krinkberg befand sich bis in die Neuzeit eine verkehrsgeografisch wichtige Kreuzung des westlichen Ochsenweges. Dieser zentrale Verkehrspunkt soll zu Ostern ein Sammelplatz der ersten Christen in Holstein gewesen sein. Nach einer Theorie leitet sich davon der Ortsname ab: Das christliche Osterfest hieß im norddeutschen sowie romanischen Sprachgebrauch früher Paschen, skandinavisch Påske, plattdeutsch PÂÖschen (Diphthong aë, ao, aö). Anderen Theorien zufolge war Papst Paschalis I. der Ortsnamengeber, diskutiert wird aber auch die Ableitung von Esch. Bis ins 19. Jahrhundert sind in der Literatur verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens zu finden: Paeschendorf, Paschendorf, Päschendorf, Pöschendorf etc. Erst seit 1867, als Schleswig-Holstein preußische Provinz wurde, ist die offizielle Schreibweise Pöschendorf.
Pösing Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich der Ortsname von Besinga (896), Pesinge (1194), Pesingen (1243), Pesing (1301) über Poysing (1484) zu Pösing (ab 1499).
Die erste urkundliche Nennung (ausgestellt in Regensburg) Pösings erfolgte am 2. August 896 als Königsgut (sechs bäuerliche Anwesen) im Rahmen einer Schenkung des ostfränkischen Kaisers Arnulf von Kärnten an die Pfalzkapelle mit Kollegiatstift in Roding.
Pößneck Die erste Erwähnung fand Pößneck 1252 in einer Saalfelder Klosterurkunde. Als Stadt wurde es zum ersten Mal 1324 bezeichnet.
Pöttmes Heinrich von Gumppenberg erhielt am 16. Oktober 1324 durch Kaiser Ludwig den Bayern die Marktrechte für Pöttmes verliehen.
Poggensee Die Ersterwähnung der Gemeinde erfolgte im Jahr 1230.
Pohl Der Ortsname "Pohl", in dem das Dialektwort "Pohl" (= "Pfahl") erkennbar ist, leitet sich - möglicherweise als einziger Ortsname am Limes - direkt vom römischen "Pfahlgraben" ab. Die Schreibweise des Ortsnamens war dabei ständigen Wechseln unterworfen. Aktenkundig sind beispielsweise: "Palo" (Anfang 13.Jahrhundert), "Paell" (1247), "Pael" (1247), "Pale" (1260), "Payle" (1346), "Payl" (1365), "Pail" (1402), "Paile" (1420), "Phale" (1448), "Pfohl" (1560), "Poill" (1568), "Pohl" (1710), "Pfol" (1750). Ab 1770 hat sich die heutige Schreibweise "Pohl" durchgesetzt. Auch die Nähe zum lateinischen Wort „palis“ (= „Pfahl“) ist auffällig und erinnert an die Limes-„Palis“aden, die sich durch unsere Wälder und Gemarkungen zog.
Pohle ist sehr alte, älteste schriftliche Erwähnung im Jahr 850 als Padlo.
Pohlheim Der Name Pohlheim lässt sich auf das ehemalige Dorf „Pfahlheim“ zurückführen, was wiederum auf den Limes hinweist („Dorf an den Pfählen“).
Der Name Garbenteich lässt sich auf „Garwards Eich“ zurückführen.
Holzheim wurde 790 erstmals urkundlich erwähnt, Grüningen und Dorf Güll 799, Hausen 886 und als jüngste Garbenteich und Watzenborn („Wazenburne“) im Jahr 1141. Grüningen hatte bereits im Mittelalter – als einzige der früheren Einzelgemeinden – seit dem Jahre 1400 Stadtrechte.
Pohnsdorf Pohnsdorf wurde erstmals 1286 als Ponathesthorp erwähnt.
Poing Der ursprüngliche Ortsname Piuuuingun leitet sich von einer Person namens Piuwo ab. Die Endung „ing“ weist auf die altbayerische Herkunft hin. Direkt übersetzt bedeutet der Ortsname bei den Leuten des Piuwo. Erstmals wurde Piuuuingun in den Aufzeichnungen des Hochstifts Freising in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erwähnt. Im Laufe der Zeit änderte sich der Ortsname mehrfach (Biuwingun, Pivingen, Puingen, Pewing, Poying). Der heutige Name Poing ist seit 1813 im Gebrauch.
Polch Polch wurde erstmals 1052 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Eberhard erwähnt.
Ursprünglich war Polch ein Reichsgut mit eigener Gerichtsbarkeit und wurde von den „Erben von Polch“ verwaltet.
Polle Die erste urkundliche Erwähnung von Polle erfolgte im Jahre 1285. Der Ortsname beruht wahrscheinlich auf der Lage an einer Weserschleife, in die ein vorspringender Poll im Sinne von Kopf oder Spitze ragte.[2] Darauf entstand die Burg Polle.
Pollenfeld Einer Sage nach hat ein Mann mit Namen Pollo die Reliquien des hl. Papstes Sixtus II. und andere Heiligtümer aus Rom an diesen Ort gebracht, wodurch sich die Siedlung zu einem Ziel von Wallfahrern entwickelte. Der Name Pollenfeld ist wohl auf diesen Mann zurückzuführen.
1250 war Pollenfeld Sitz eines Edelgeschlechts und Sitz eines Geistlichen, der auch die umliegenden Orte seelsorgerisch betreute.
Um 1420 wurde die Kirche im gotischen Stil ausgebaut und 100 Jahre später (1520) der Hochaltar (im Altarschrein mit Sixtus, Laurentius, Willibald und Walburga sowie Maria mit dem Kinde) eingeweiht.
1552 verlor Pollenfeld nach einem Raub der Reliquien seine Bedeutung als Wallfahrtsort.
Pollhagen Durch Rodung im 13. Jahrhundert erhielt der Ort seine Gemarkung und wurde 1410 erstmals genannt.
Polling (Oberbayern) Der Legende nach wurde Polling um das Jahr 750 gegründet. Herzog Tassilo III. von Bayern (geboren 741) jagte in der Gegend eine Hirschkuh. Diese blieb auf einmal stehen und scharrte am Boden. Dort fand man dann drei Holzkreuze. An dieser Stelle errichtete Herzog Tassilo dann das Benediktiner- und spätere Augustiner-Chorherrenstift Kloster Polling.
In der Klosterkirche befindet sich tatsächlich ein Holzkreuz, das aber nach Untersuchungen frühestens aus dem 9. Jahrhundert stammt. Gemäß Benediktbeurer Quellen soll aber die Gründung des Klosters durch Mitglieder der Huosi, einer einheimischen Adelsfamilie stattgefunden haben. Die ersten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem 11. Jahrhundert.
Polsingen Die erste urkundliche Erwähnung von Polsingen ist auf das Jahr 1298 datiert.
Polzow Die Ortschaft wurde im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erstmals urkundlich als Poltzow erwähnt.
Pommelsbrunn Als „Paumolsprunne“ wurde der Ort im Salbuch des Klosters Engelthal von 1312 erstmals erwähnt. Paumol leitet sich von Paumold ab und bedeutet Baumwald, Prunne deutet auf Brunnen oder Quelle hin.
Pommerby Pommerby wurde 1409 erstmals erwähnt und gehörte als Meierhof zu Gut Rundhof (Grumtoft) im Herzogtum Schleswig (Südjütland). Kirchlich gehörte es zum Kirchspiel Gelting. Die Ortsteile Gammeldamm und Niedamm gehörten zum Gut Düttebüll (Dyttebøl), Börsby zu Gut Buckhagen (Bukhavn).
Pommern Erste Ansiedlungen auf dem Martberg dürften um das 4. und 1. Jh. v. Chr. stattgefunden haben. Um 500 v. Chr. siedelten die Treverer, ein Volksstamm der Kelten auf dem Martberg. Der Ort wird als Ponieries villa erstmals im Jahre 936 in einer Urkunde Ottos I. erwähnt.
Pommersfelden Der Ort wurde 1297 als „Wumarsuelden“ erstmals urkundlich erwähnt. Benannt wurde der Ort nach dem Personennamen des Gründers Uuinimar, Wonamar. 1319/1320 wurde es erstmals „Pomersvelden“ genannt.
Poppenbüll Der Ortsname bedeutet vermutlich die Siedlung des Poppo, wobei der Wortteil „-büll“ dem Dänischen entlehnt ist. Er bedeutet ‚Wohnplatz‘. Poppo, möglicherweise ein gebürtiger Nordstrander, wirkte von 960 bis 970 in dieser Gegend als Apostel. Der Johanniskoog wurde vermutlich im 12. Jahrhundert eingedeicht (Caspar Danckwerth nennt unter Hinweis auf Peter Sax das Jahr 987) und 1113 in Poppenbüll eine Kirche errichtet
Poppendorf Poppendorf wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt.
Poppelsdorf, (Bonn) 1166 Popelstorp. Germanisch Poppiles porp,- Siedlung des Poppil.
Poppenhassel, (Selm) 889 Punpon hasla.
Poppenhausen (Unterfranken) Am 8. Dezember 1223 wurde Poppenhausen erstmals urkundlich erwähnt.
Poppenhausen (Wasserkuppe) Erstmals erschien die Örtlichkeit als „Bifang“ (Rodungsgut) samt 13 „Unfreien“ am 1. Februar 826 in einer Schenkungsurkunde des fränkischen Gaugrafen Poppo I. an das Kloster Fulda. Diese Urkunde gilt jedoch nach den strengen Regeln des Hessischen Staatsarchivs nicht als Ersterwähnung, da der Ort nicht als „villa“ bezeichnet ist. Dies ist erst in einem zwischen 1155 und 1165 entstandenen Urbar (Güterverzeichnis) des Klosters Fulda, dem sogenannten Codex Eberhardi der Fall.
Poppenricht Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes Poppenricht fand im Jahr 1150 statt.
Porta Westfalica 1020 erstmals erwähnte Schalksburg; seit 12. Jahrhundert Burg Hus tom Berge (1019/20), 1215 Henricus de Monte, 1650 Hauß zum Berg, 1723 Abbruch der Burg, ehemalig Burgflecken Hausberge unterhalb der Burg. Seit Anfang 19. Jahrhundert Fremdenverkehr, 1896 Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Wittekindsberg (l. der Weser). Sandsteinabbau bis circa 1912, Eisenerz ab Mitte 19. Jahrhundert Dienstleistungsgewerbe. 1973 Zusammenlegung der Stadt Hausberge mit 13 Nachbar Gemeinte; heutiger Name amtlich seit 1973. 1796 Westphälische Pforte, Porta Westphalica, 1800 die Porta Westphalens, Porta Westfalica, Porta Westphalika, 1829 Westphälische Pforte. Die Stadt wird mit der lateinisch Namenform der sog. Westfälischen Pforte,Porta Westfalica, nach dem durch die Weser gebildeten Taleinschnitt zwischen Wiehengebirge und Wesergebirge benannt (die gelehrte Namenbildung erscheint vermutlich zuerst bei Frölich 1796; vgl. Hoche 1800).
Poseritz Datzow: Die Ersterwähnung ist mit 1314 belegt, unter Datsowe.
Groß Stubben: Die Ortshistorie ist eng mit der Geschichte des Gutes verbunden, welches über viele Generationen der alten rügischen Adelsfamilie von Gagern gehörte.
Luppath wird 1730 zunächst als Stralsundischer kleiner Hof betitelt und „ist vom neuem wieder erbauet“, dann als gutsherrliches Vorwerk bezeichnet.
Poseritz war ein langjähriges Gut der Familien von Zuhm und von Ahnen. Die Marien-Kirche aus Backstein entstand als einschiffiges Langhaus bis 1325, das Kreuzrippengewölbe, der Chor und der Turm bis um 1450.
Puddemin wurde erstmals 1314 erwähnt.
Renz: 1582 ließ Erich von Kahlden, der Gutsbesitzer von Groß Schoritz in Renz das Renaissance-Herrenhaus erbauen.
Swantow: Die St.-Stephanus-Kirche wurde seit dem 14. Jahrhundert aus Back- und Feldsteinen gebaut; bis 1469 der Chor, danach das Langhaus und um 1500 der Fachwerkturm.
Üselitz wurde 1311 als Uselitze erstmals urkundlich erwähnt.
Pößneck. Stadt, Saale-Orla-Kreis, s Jena, ö Saalfeld, an der Kotschau in der Orlasenke, Altsorbisch Dorf im frühmittelalterlichen deutsch Königsgutbezirk Saalfeld (9.–11. Jahrhundert) mit der Altenburg; an alter Straße von Saalfeld nach Gera, im 12. Jahrhundert Entwicklung zum Burgmarkt (alde stat 1425); Stadterweiterung im 13. Jahrhundert (1324 stat und hus); im Mittelalter Tuchmacherei und Gerberei. 1252 de Pesnitz, 1303 Pesnic, 1354 Peznik, 1423 Peßnig; Pösneck (1725). Ursprünglich altsorbisch Ortsname *P ̆e ́snik zu altsorbisch *p ̆e ́snik ‘sandiger Ort, Sandgrube’. Eine altsorbisch Stellenbezeichnung wurde zum Ortsname, der etwa im 10. Jahrhundert ins Deutsch gelangte. Im 17./18. Jahrhundert wird amtlich im Deutsch -e hyperkorrekt zu -ö i Ortsname. So Pösneck, Ortsteill von Wünschendorf, Landkreis Greiz, 1419 Pessenig.
Postau m Jahre 1280 wird ein Ort namens Owe erstmals erwähnt, 1332 lautet der Ortsname Aewe, woraus 1395 Au und erst 1820 Postau wurde.
Postbauer-Heng Um das Jahr 1000 wurde Heng das erste Mal erwähnt.
1068 wurde mit der Kirche St. Jakobus in Heng das älteste Bauwerk der Gemeinde erbaut.
Von 1283 bis 1805 war der Deutsche Orden mit einem Schloss in Postbauer vertreten.
Posterstein Am 14. April 1191 wurde Posterstein erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert besaß die Familie Puster die Burg „Stein“, von ihr stammt der heutige Name.
Postfeld er Ort entstand aus den Walddörfern des Klosters Preetz, in dessen Besitz sie von 1224 bis 1325 waren. Der Ort hieß ursprünglich Porsvelde. Die Walddörfer waren durch Rodungen in der Isarnhoe, dem undurchdringlichen Wald, entstanden.
Postlow Görke wurde als Görike 1172 erstmals urkundlich genannt, 1183 als Gorka. Es war eine altslawische Siedlung, der Name wird von Gora = Berg abgeleitet.
Seit 1779 wurde Görkeburg erwähnt, ist dann aber um 1960 namentlich und gemeindlich mit Görke verschmolzen. Der Name leitet sich von dem östlich davon gelegenen großen Burgwall ab.
Tramstow wurde 1305 als „Trambistowe“ erstmals urkundlich erwähnt. Der slawische Name bedeutet wohl „Hornbläser“.
Postlow wurde erstmals 1305 als „Pustelowe“ urkundlich genannt. Der slawische Ortsname wird mit „Stuhl oder Sessel“ gedeutet.
Postmünster Der Ort lag vermutlich an einer alten Römerstraße, die von Massing bis zur Mündung der Rott verlief. Der Ortsname begründet sich vermutlich auf einen Poso, der hier im 8. Jahrhundert ein Eigenkloster gründete. Es ist erstmals im 9. Jh. als cellula qui vocatur Rota (‚kleines Kloster, das Rota genannt wird‘) erwähnt. Erst 1038 ist der Name Possinmunsturi erstmals verschriftlicht. Danach werden die Adeligen von Postmünster häufig erwähnt, bei denen es sich um Ministerialen des Hochstifts Passau handelte.
Potsdam Im Frühmittelalter slawische Wallburg mit Fischersiedlung, später Burg der Markgraf von Brandenburg; Anwachsen zum Städtchen (1317 oppidum, 1323 städeken); im 18. Jahrhundert Ausbau zur Residenz der Könige von Preußen und Anlage von Schloss und Park Sanssouci (1721 Neustadt). Schlösser und Gärten von Potsdam sind Weltkulturerbe. 993 Poztupimi [Original], 1317 postamp, 1345 postam [Original], um 1500 Potstamp [Original]. Im Erstbeleg entnasalierte Form: sorbisch, da Urkunde in Merseburg ausgestellt oder durch zeitliche Schwankungen a ̨/u im altpolabisch Grenzgebiet erklärbar. Wahrscheinlich slawische/altpolabisch *Posta ̨pim’, eine possessive Bildung mit dem Suffix -j zum unechten Vollname Posta ̨pim (zur Präposition po ‘an, bei’ und dem Verbalstamm sta ̨p‘ treten’), direkte Vergleichsnamen fehlen. Die eingedeutschte Form für das 12. Jahrhundert wäre *Postampem, das auslautende -em fiel infolge der Dissimilation ab. Möglich ist auch eine Bildung mit der Präposition pod ‘bei, unterhalb’ und sta ̨p ‘Stampfe’, das -m ist Endung des Instrumentals Plural oder Singular, also ‘Ort bei der beziehungsweise mit der Stampfe’.
Pottenstein Die Geschichte Pottensteins lässt sich bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 918 zurückverfolgen. Die Burg Pottenstein wurde ca. 1060 von Graf Boto von Pottenstein erbaut. 1323 erhielt der Ort Stadtrechte.
Pottum Im Jahre 1062 wurde Pottum, oder Patheim später Pothump, erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund der Namensendung, bei der es sich um eine Abwandlung der Silbe -heim handelt, wird Pottum, wie mehrere -heim-Orte in der Umgebung, als fränkische Gründungen von vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. angesprochen. Jedoch ist diese Datierung keineswegs gesichert.
Poxdorf (Oberfranken) Die Besiedlung Poxdorfs dürfte mit der Erschließung und Besiedlung des Forchheimer/Nürnberger Waldes zwischen 1007 und 1062 bzw. um 1150 erfolgt sein.
Poxdorf (Thüringen) Entlang des mittleren Saaletals entstanden bei Jena, Tautenburg, Dornburg/Saale, Camburg und anderen Orten seit dem 10. Jahrhundert Burgen und Befestigungsanlagen, die das Zurückdrängen der Slawen in der Regierungszeit der deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. belegen. Auch bei Poxdorf entstand eine kleinere Burganlage – Hausen – genannt.
Pracht 1166 Braht, siehe Bracht, Brecht. Der Ort Pracht wird in Urkunden bereits um 1300 erwähnt.
Prackenbach Prackenbach wurde 1280 als Edelsitz urkundlich erwähnt.
Pragsdorf Pragsdorf wurde erstmals 1381 als Lehnsgut der Familie Helpte urkundlich erwähnt.
Prasdorf Der Ort wurde 1240 erstmals erwähnt.
Prath, 922 villa Prata nuncupata, mitten 1000 Prata. Germanisch von romanisch prata, Heu wiese.
Pratteln. Gemeinte im Bezirk Liestal. Viele Funde aus der Römerzeit lassen auf dichte römisch Besiedlung schließen. Das Dorf selbst geht auf einen Dinghof des Klosters St. Alban und auf Besitz der Herren von Eptingen zurück. Diese errichteten im 11. oder 12. Jahrhundert die Burg Madlen und im späten 13. Jahrhundert das Weiherschloss. 1384 wurde das Dorf von den Baslern verbrannt und 1468 im Sundgauerkrieg von den Eidgenossen verwüstet. 1525 erwarb Basel alle Güter und Rechte der Eptinger in Pratteln. Während der Basler Herrschaft war Pratteln dem Münchensteineramt zugeteilt. 1102/03 Bratello [Original], 1146 Bratella. Der Ortsname ist zu spätromanisch *pradella ‘kleine Wiese(n)’ zu stellen, offenbar ein ehemaliger Flurname. Pratteln bedeutet folglich ‘der bei der kleinen Wiese gelegene Ort’. Der Name dürfte erst etwa im 8. Jahrhundert in die deutsche Sprache gelangt sein. Wäre er vorher übernommen worden, müsste Pratteln nach den Gesetzen der althochdeutsch Lautverschiebung Pfratzelen lauten.
Praunheim, (Frankfurt am Main) 826 Promhem.
Prebitz Der Ort wurde 1280 als „Predwitz“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der slawische Personenname Prěda zugrunde
Preetz (Schleswig-Holstein) Amtsfreie Stadt im Kreis Plön, 1185 erstmals urkundlich erwähnt, 1211 Gründung des Benediktinerklosters Preetz, Luftkurort, Druckgewerbe. Ende 12. Jahrhundert Porokensis [Original], 1216 Porez; dat Blyck Pretze (1513). Vom altpolabisch porˇeˇce als Zusammensetzung aus der Präposition po ‘an, bei’, rˇeka ‘Fluss’ und dem Possessivsuffix -‘e abstammend bedeutet der Ortsname also ‘Ort am Fluss’, womit auf die Lage an der Schwentine verwiesen ist.
Preetz (Vorpommern) 1185 wird die Gemeinde Poretz erstmals von Ecbrecht Procensis in den Versus de Vicelino erwähnt. Der Name der Stadt entwickelte sich ab 1216 aus dem Wendischen von po rece (am Fluss) über Poretzie (1221) und Pretze (1442) zu dem heutigen Preetz.
1210 entstand eine erste Kirche. 1211 gründete Graf Albrecht von Orlamünde das Kloster Preetz des Benediktinerinnenordens.
Preisch, (Nieder-Rentgen) 963 Brisichi.
Preischeid Auf eine Entstehung des Ortes bei den spätmittelalterlichen Rodungen deutet die Endung „-scheid“ des Preischeider Ortsnamens hin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er als „Prinscheit“ im Jahr 1290.
Preist Erstmals genannt wird der Ort unter dem Namen Bristiche in einer Verkaufsurkunde, nach der die Trierer Abtei St. Irminen 1283 einen Anteil am Zehnten erwarb.
Premnitz Frühmittelalterliche slawische Burg mit Burgsiedlung; deutsche Burg und Marktflecken (1188 castrum cum foro); neue Stadtanlage 1234/34. 1187 Stephanus sacerdos Prinzlauiensis, 1188 Prenczlau, 1234 Prencelaw, 1237 Premizlawe, 1432 premszlow; Prenzlau (1706). Slawische/altpolabisch *Premyslav’, eine Bildung mit dem possessivischen Suffix -j zum Vollname Premyslav, also ‘Ort (Burg) des Premyslav’. Der Personennamen ist eine Weiterbildung mit dem sehr produktiven Zweitglied – slav (zu slava ‘Ruhm, Ehre’) vom Vollname Premysl (zu Präposition pre ‘durch, aus, wegen, für’ und zu mysliti ‘denken’). Das - nin dem Ortsname lässt sich als Assimilation von -m an -s erklären. Auslautendes -aw wurde an zahlreiche-ow aus-au(e)-Namen angeglichen. So † Prinzlow, sw von Neustadt (Dosse), Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Prenzlau er Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Siedlung eines Mannes namens Premyslaw“. Zwischen dem 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gibt es Belege sowohl für die Schreibweise Prentzlau/Prenzlau als auch für Prentzlow/Prenzlow/Prenzlo.
Pressath Eine Urkunde aus dem Jahre 1124 erwähnt den bereits 200 Jahre alten Besitz der Pressather. Pressath besaß das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten und war seit 1280 Sitz eines Unteramtes des Amtes Waldeck-Kemnath.
Presseck 1362 wurde der Ort in einem Wegerechtsvertrag zwischen Fürstbischof Lupold von Bamberg und dem Ritter Hans von Waldenfels als „Pressek“ erstmals schriftlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt das slawische Wort presěka zugrunde, das Ausrodung bedeutet.
Pressig Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 1326 und 1328 geschrieben wurde, als „Prezzekk“ erwähnt. Der Ortsname leitet sich von presěka ab (slawisch für Rodung). Demnach ist Pressig eine Rodungssiedlung.
Pretzfeld Die Entstehung von Pretzfeld wird in das 8. Jahrhundert datiert. Wie viele Orte, die auf -feld enden, war es vermutlich ein Zulieferer für den nahen Königshof Forchheim. Spätestens in die Regierungszeit von Ludwig dem Deutschen (840–876) fällt die Gründung der Pretzfelder Kirche als Urpfarrei.
Im Jahre 1145 wurde der Ortsname erstmals in einer Urkunde als „Bretevelth“ erwähnt.
Preußisch Oldendorf Mittelpunkt eines karolingischen Kirchspiels an alter Heerstraße, 996 Kirche St. Dionysius, Freigericht in Wimmer, Gogericht und weitere Gerichtsstätten. 1973 Zusammenschluss mit weiterer Gemeinten. 969–996 Aldenthorpe, 1188–1300 Oldendorpe, 1585 Oldendorp, 1658 Olderdorp, 1719 Oldendorff; Preuß. Oldendorf (1806). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Der Name ist aus einer lokativisch Wendung im Dativ Singular wie *to dem alden thorpe ‘bei dem alten Dorfe’ mit früh hinzugesetztem Adjektivisch altsächsisch mittelniederdeutsch ald, old ‘alt’ entstanden, nach Übergang an Preußen mit dem differenzierenden Zusatz Preußisch in Abgrenzung zu Hessisch Oldendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont.
Priborn Priborn ist eine slawische Gründung (Stamm der Abodriten). Der Name leitet sich aus „Pryborn“ = „Mitkämpfer“ ab. Der Ort wurde am 26. Mai 1239 erstmals anlässlich der Verpachtung der Wassermühle urkundlich erwähnt.
Prichsenstadt An der heutigen Stelle könnte bereits im 8. oder 9. Jahrhundert eine Siedlung entstanden sein. Die Franken begannen damals das von ihnen erschlossene Land systematisch auszubauen und zu besiedeln. Dabei gaben sie den neuentstehenden Siedlungen häufig das Suffix -dorf. Vor der Stadterhebung wurde Prichsenstadt Briesendorf genannt. Eine Volkserzählung geht darauf ein, dass die Siedlung sich aus einem Schafhof, dem sogenannten Briesenhof entwickelt habe. Diese Geschichte kann allerdings nicht durch Quellen gestützt werden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Briesendorf im Jahr 1258.
Prien am Chiemsee Auf dem Boden eines Maierhofs neben einem Übergang über die Prien entstanden, um 1200 Pfarrei, später Gerichtssitz und Markt, Haupthafen der Chiemseeschifffahrt, Luft und Kneippkurort. 1177-circa 1200 de Priene, 1184–1200 Prienne, vor 1189 Priene, circa 1196–1226 Prien, circa1200 Brienne. Namen gebend war der Fluss Prien (circa1130-circa1150 iuxta Briennam riuolum, 1135 brienna rivulus, um 1198 super fluvium ... Priena), der bei Prien in den Chiemsee mündet. Keltisch *Brigesna ̄ ‘die vom Berg Kommende’ entwickelte sich zu bairisch *Prigenna, später Prienne und Prien. So Bregenz, Vorarlberg, A; Brixen, Trentino-Südtirol, Brig-Glis, Kanton Wallis.
Priestewitz Priestewitz ist urkundlich erstmals 1350 als Pristanewicz erwähnt. Der Name ist vermutlich von dem altsorbischen Pristańovica, pristań „Anlegestelle“, also „Siedlung bei einer Anlegestelle“ zu deuten. Möglich wäre auch die Ableitung eines Personennamens. Dann wäre die Deutung von der Grundform Pri/Prestanovici als „Siedlung des Pri/Prestan“ zu verstehen. Weitere Formen des Ortsnamens waren 1350 Pristanewicz, 1378 Prystinwicz und Prystenewicz, 1406 Brostelwicz, 1418 Brestenewicz, 1420 Prüstewicz, 1535 Pruschtewitz, 1547/1551 Brostewicz und 1648 Pristewiz und Bristytz. Ab 1791 wurde der Name Priestewitz verwendet.
Prinzenmoor Prinzenmoor wurde 1761 im Rahmen der Geestkolonisation gegründet. Der Ort war eine der ersten Geestkolonien und wurde nach dem Sohn des dänischen Königs Friedrich V. benannt.
Pripsleben Pripsleben wurde erstmals als „Prebeslave“ im Jahr 1245 in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Der Ort ist wahrscheinlich nach dem Lokator Pribislaw benannt. Eine Benennung nach Namen des mecklenburgischen Fürsten Pribislaw ist eher unwahrscheinlich. Später wurde der Ort auch Pribislaw, Pribislav oder Pribeslave genannt.
Prisdorf Die erste urkundliche Nennung von Prisdorf datiert aus dem Jahre 1342 mit Villa Britzerdorpe. Der Peinerhof wurde erstmals urkundlich 1477 mit Peyne erwähnt.
Prislich Prislich wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt. Im Flurnamenatlas des südlichen Südwestmecklenburg wurde der Ort im Jahr 1424 als Prirtzwelke geführt. Weitere Schreibweisen im Laufe der Jahre waren Prytzlick (um 1500), Pritzellecke, Pritzlick (um 1545) und Pryslych, was so viel wie „kleine Siedlung nahe der Stadt“ bedeutete.
Prittriching Möglicherweise können die Ortsgründungen mit der Endung -ing auf frühe germanische Besiedlungen zurückgeführt werden. Da sich die lokalen Orte mit der Endung -ing ganz grob am Verlauf der beiden alten Römerstraßen, der Via Claudia Augusta und der Brennerstraße orientieren, könnte es nach dem Rückzug des römischen Militärs an geeigneten Plätzen zu Neubesiedlungen entlang der alten Trassen gekommen sein.
Eine erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1096 zurück. Brigirchinga wurde damals in einer Güterbeschreibung der Domdekanei Augsburg verzeichnet.
Pritzier Im Jahr 1302 schenkte Graf Nikolaus von Schwerin der Stadt Crivitz das Eigentum am Dorf Pritzier zur Vergrößerung ihrer Feldmark.
Pritzwalk Altslawisch Dorf; mit deutsche Zuwanderung Entwicklung zum Marktflecken, Stadtanlage durch die Herren von Putlitz nach 1200; Stadtrecht 1256 durch den Markgraf von Brandenburg. Stadtmauerreste, Pfarrkirche St. Nikolai (Mitte des 13. Jahrhundert), Fachwerkhäuser (nach Stadtbrand 1821). 1256 Pritzwalk, 1300 prizcewalc [Original], 1373 Pristualke. Wahrscheinlich ein slawische/altpolabisch zweigliedriger Bewohnername *Prestavolky zu prestati ‘aufhören’ und volk ‘Wolf’, dessen Bedeutung nicht genau zu ermitteln ist. Möglicherweise ein Scherzname, für Leute die im Wald wohnten und mit Wölfen zukämpfen hatten. Dieser Namentyp ist in der Gegend mehrfach vertreten. Möglich ist auch eine Erklärung
als *Prezvolk zu prez ‘durch, über’ und volk ‘Landzunge zwischen Flüssen, Schleifstelle’. Der Ausfall
von -t in einer durch Kontraktion entstandenen Lautgruppe -stw ist im Mittelniederdeutsch möglich, dann -s als Affrikate aufgenommen. Doch ist auch die Aufnahme eines intervokalischen -st durch Affrikate denkbar. Die ungewöhnliche Wiedergabe von volk durch -walk ist wahrscheinlich durch die Betonung zu erklären. So Pritzwald (1314 Pristavalc), Ortsteil von Zudar, Landkreis Rügen und Pritzwald, Ortsteil von Wusterhusen, Landkreis Ostvorpommern.
Probstei Amt im Kreis Plön, Zusammenschluss von zwanzig Gemeinden (darunter Probsteierhagen), zwischen Kieler Förde, Ostsee und Selenter See, SH. Bis 1542 wurde Probsteierhagen durch den Probst des Klosters Preetz verwaltet. 1515 uth der Prowestye [Original], 1550 in der Prowstie. Der Name des Amtes geht auf historisch Umstand zurück, dass die gleichnamige Landschaft von Laboe bis Stakendorf ursprünglich zum Kloster Preetz gehörte und von dessen Pröbsten verwaltet wurde.
Probsteierhagen Die deutsch christliche Besiedelung Ostholsteins begann in der Zeit um 1138/1139 unter den Schauenburger Grafen. Neben dem Adel übernahm die Geistlichkeit die Rolle als Siedlungsträger. Daher finden sich die ersten schriftlichen Überlieferungen zur heutigen Gemeinde Probsteierhagen in den Stiftungsurkunden und Kirchenverzeichnissen des Bistums Lübeck und des Klosters Preetz. 1259 wurde die Kirche in Probsteierhagen erstmals schriftlich erwähnt und zwar im handschriftlichen Verzeichnis der Kirchen und Klöster des Bistums Lübeck. Im Registrum Capitula I. Fol. 4 wird die Kirche und das Kirchdorf Indago (1276 Kersenhagen, später Probsteierhagen) aufgeführt. Als um 1250 das Kloster von Lutterbek zurück nach Preetz verlegt wurde, errichtete man eine Parochialkirche in dem Dorf Indago. Somit muss die Gründung des Dorfes zusammen mit der Errichtung der Kirche in die Zeit der Rückverlegung des Klosters nach Preetz fallen.
Weitere Schreibweisen des Kirchdorfes Probsteierhagen finden sich in den Urkunden des Klosters Preetz: 1286 Kercenhagen, 1320 Kerzenhaghen, 1463 Carstenshagen, 1506 Kerstenshagen, 1513 Karstenshagen,1524 Carstenhagen, 1618 Habener Carspel sowie Hagenn, 1789 Probsteyer Hagen.
Probstzella m Jahr 1012 schenkte König Heinrich II. die Reichsdomäne Saalfeld und den Orlagau dem lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried (Ezzo). Zum Orlagau gehörten damals auch die Gebiete südwestlich von Saalfeld bis zum Gebirgskamm und somit auch Probstzella.
1071 wurde das Benediktinerkloster St. Peter und Paul in Saalfeld gegründet und mit Mönchen aus Köln besetzt. Diese sollten die meist slawische Bevölkerung (aber auch thüringische und fränkische Siedler) zum Christentum bekehren und das umliegende Waldgebiet urbar machen, was um 1300 zu umfangreichen Rodungen im Umland Saalfelds führte. In diesem Zusammenhang wurde 1116 die Propstei Zella gegründet. Die Zelle, anfangs ein kleines Bethaus, entwickelte sich dank zahlreicher Stiftungen zu einer reichen Propstei. Aus dieser Zeit sind noch Flurbezeichnungen wie Kreuzacker und Hofau erhalten.
Prötzel Der Name des Ortes dürfte vom wendischen Preczel = Grenze herrühren. Erstmals erwähnt wird er im Landbuch von 1375.
Prohn Erwähnt wird Prohn erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1240, in der der slawische Fürst von Rügen die Stadtrechte an Stralsund verleiht. Benannt wurde Prohn wahrscheinlich nach dem slawischen Gott Perun.
Pronsfeld Der Ort ist wahrscheinlich in der fränkischen Rodungsperiode im 9./10. Jahrhundert entstanden. Der Ortsname, im Mittelalter bezeichnet als Prumizveld, erklärt sich aus der Lage und bedeutet wohl „Feld an der Prüm“. Die älteste Erwähnung des Ortsnamens Pronsfeld (Prumizuelt oder Prumizvelt) findet sich in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Poppo aus dem Jahr 1045 oder 1046. In dieser wurde dem Grafen Cadelo und seiner Ehefrau Irmingard eine frühere Übertragung ihres Besitzes zu „Prumizuelt“ an die Trierische Kirche bestätigt.
Prosselsheim Prosselsheim wurde im Jahr 752 erstmals urkundlich erwähnt.
Pruchten Pruchten wurde erstmals im Jahr 1278 und Bresewitz erstmals im Jahr 1302 urkundlich erwähnt. Beide Orte sind slawischen Ursprungs.
Prüm 721 Gründung der Reichsabtei Prüm, 1016 Marktrecht, 1222 wird das Gebiet um Prüm zum Fürstentum erhoben. 720 Prumia, 1195 Prume, 1428 Proeme, 16. Jahrhundert Prümb, 1747 Prumm. Identisch mit dem Flussname die Prüm, 4. Jahrhundert (Kopie 10. und 12. Jahrhundert) Proneê (lies Prómeae), 762 (Kopie 10. Jahrhundert) in Prumiam, 777 (Kopie 11.–12. Jahrhundert) in fluuio Prumia, 778 (Kopie 11.–12. Jahrhundert) in Brumia fluuio; Grundform FlN. (vspr.) *Pro ̄mia ̄, Ableitung mit -m-Suffix von der o-Stufe des Verbs indogermanisch *pr ̄e‘ anblasen, anfachen, spritzen’. Wegen des anlautenden P kein keltischer Name. Benennungsanlass (‘spritzendes Gewässer’) könnten die Prümer Wasserfälle gewesen sein.
Prum, (Seppenrade) 1000 Prunhem.
Prummern, (Immendorf) 1154 Brumeram, 1166 Prumere.
Prümzurlay, 801-02 Prumia. Im Jahre 798/802 n. Chr. wurde der heutige Ort Prümzurlay erstmals in einer Schenkungsurkunde der Abtei Echternach als „Prumia“ erwähnt.
Der Name „Prümzurlay“ wurde von dem den Ort durchfließenden Fluss „Prüm“ sowie dem Moselfränkischen Wort „Layen“ geprägt. Der Begriff „Layen“, oder in der Einzahl „Lay“, bezeichnet die eindrucksvollen Sandsteinformen in der Umgebung Prümzurlays. Am bekanntesten ist hier die Teufelsschlucht (Eifel), etwa 3 km von Prümzurlay entfernt. Der Name des Ortes war im Laufe der Geschichte vielfältigen Veränderungen unterworfen. Wurde Prümzurlay ursprünglich als „Prumia“ erwähnt, veränderte sich dies unter anderem über „Proeme zur Leyen“ und das französische „Prume sur Leyen“, bis der Name die heutige Form annahm. Andererseits gibt es auch eine mögliche und einfache sprachwissenschaftliche Begründung für den Ortsnamen. Das altdeutsche Wort lei/ley/lay bedeutet Felsen, was dem Felsenreichtum des Ortes sowie seiner Umgebung entspricht. Durch den Ort fließt der Fluss Prüm. Alles zusammen ergibt: Der Fluss Prüm bei den Felsen, Prüm zur Layen, Prümzurlay.
Prutting Es wird vermutet, dass eine Person namens Prutto dem Ort den Namen gab. Erstmals wird die Ortschaft 924 als Pruttinga in einer Salzburger Urkunde erwähnt. Der heutige Name Prutting taucht erstmals Ende des 13. Jahrhunderts auf.
Puchheim 948–957 Puohheim, 11. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Bu ̊cheim, 11. Jahrhundert (Kopie des 13. Jahrhundert) Pucoheeim, 1171 Pucheim, 12. Jahrhundert Pochaeim, 1319 Puchaim, 1494 Puchaim, ca. 1583 Puechaim, 1877 Pucheim. Als Grundwort ist althochdeutsch ‘haim, -heim’, zu erschließen, das heim ‘Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort ist’. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch ‘buohha, ‘Buche’, mitelhochdeutsch Buoch ‘Buchenwald’, sodass sich die Bedeutung [Wohnsitz im Onder am Buuchenwald ergibt.
Pudagla Urkundlich erstmals erwähnt wurde das Dorf Pudagla im Jahr 1270 als „Pudgla“, auch „Putglow“ geschrieben. Dies ist eine Umschreibung des slawischen pad glowe (= am Berg) und bezieht sich auf den heutigen Glaubensberg südlich des Ortes am Schmollensee. Dieser Hügel erhielt seinen Namen abgeleitet von „glowa“ - plattdeutsch = „Glaube“.
Puderbach 1256 erste Erwähnung einer Kirche und eines Kirchspieles Puderbach, im Mittelalter Gerichtsort, im 14. Jahrhundert Errichtung der Burg Reichenstein. 1969 Eingemeindung der Gemeinte Haberscheid, Niederdreis, Reichenstein und Richert. 1256 in parrochia Puderbag (lies: Puderbach). Im Unterschied zu Puderbach (Bad Laasphe, 1307 Puderbach), ist Puderbach (Landkreis Neuwied), am Holz-Bach (zur Wied, Neuwied) gelegen, kein primärer Gewässername. Das Grundwort-bach meint hier eine Siedlung an einem Gewässer. Das Bestimmungswort charakterisiert das Gewässer an der Siedlungsstelle; Puder (< *po ̄Par-) ist eine Variante zu oBand pfu ̄del, pfuttel, norddeutsch pu ̄del (<*po ̄Pal-) ‘wassergefülltes Erdloch, Pfuhl, Pfütze’. So Puderbach, Ortsteil von Bad Laasphe, Kreis Siegen-Wittgenstein, Porbeck in Hattingen, Ennepe-Ruhr-Kreis.
Puffendorf, (Aa) 1153 Pophemdorp, 1217 Puffendorp.
Pulheim, (Köln) 1067 Polheim. Auch ein Haus in Köln, 1197-1215 Poylheim, Poilheim.
Püning, (Alverskirchen) 1000 Puningun.
Pürgen Pürgen bildete im 12. Jahrhundert eine Hofmark. Die ersten Besitzer waren die Pfetten, ein noch heute lebendes Adelsgeschlecht.
Pusselbüren, (Ibbenbüren) mitten 1200 Pusilemburen.
Püttlingen Herrschaft der Bischöfe von Metz, die den Ort zunächst dem Hause Forbach, 1365 den Grafen von Kriechingen (Créhange/Moselle, F) zu Lehen gaben, Sitz eines Amtes. 1968 Stadtrechte, 1974 Zusammenschluss mit der Gemeinte Köllerbach. 1224 Puthelingen [Original], 1224 Putelingen [Original], 1232 Puttelingen [Original]; Pytlingen 1448 (Kopie 1492). Gebildet mit dem Ableitungssuffix-ingen aus germanisch -inga(s), das die Zugehörigkeit zu Personen oder Sachen zum Ausdruck bringt. Als Basis eines Siedlungsname bezeichnet das Suffix den Verband der Bewohner dieser Siedlung, die wiederum nach ihrer Zugehörigkeit zur leitenden Persönlichkeit, z. B. dem Grundherrn, benannt wurden. Zugrunde liegt die orm *Puttil-ingas ‘bei den Leuten des Put(t)ilo’ (Personenname mit expressiver Anlautverschärfung zu Butilo). Vor nachfolgendem [i] wurde der Stammsilbenvokal u zu ü umgelautet, das zunächst durch u verschriftet wurde. Die Verschriftung mit y gibt die dialektale Entrundung von ü zu i wieder. Unbetontes i im Personennamen wurde in den frühen Belegen zu e abgeschwächt und schließlich (in der Form Pytlingen) synkopiert.
Pulheim Römisch und fränkische Besiedlung, Grundherren im Stadtgebiet mehrere Kölner Stifte und Klöster und die 1024 gestiftete Abtei Brauweiler, 1981 Stadtrechte. 1067 Polheim [Original], Anfangs 13. Jahrhundert Polhem. Althochdeutsch pfuol, mittelniederdeutsch po ̄l,pu ̄l aus westgermanisch*po ̄laM.‘Sumpf, Morast, Pfuhl’ mit unverschobenem anlautendem p-, und Grundwort -heim. Typischer mittel fränkische -heim-Name mit appellativischem Bestimmungswort. So Bornheim, Rhein-Sieg-Kreis.
Pullach im Isartal Circa 790–circa 800 (Kopie des 12. Jahrhundert) unam silvam, que ad Puoch, 806 (Kopie des 12. Jahrhundert) Puoloch, Puelocham, 1185–1187 Boloch, 1315 Pu ̊chloh, 1399 Pulach, circa 1583 Puelach pag(us), templ(um) in monte ad Isaram, 1716 Pullach, 1964 Pullach i. Isartal. Die Namensform des Erstbelegs ist zu althochdeutsch buohha, pohha ‘Buche’ zu stellen; es liegt wohl das Kollektivum im Sinn von ‘Buchenwald’ vor, das mittelhochdeutsch als buoch ‘Buchwald, Waldung’ belegt ist. Wenig später begegnet das Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch lo ̄h,-loh(e), ‘Hain’ beziehungsweise mittelhochdeutsch lô(ch) ‘Wald, Gehölz’; im Kontext des Erstbelegs findet sich übrigens bereits ein Hinweis darauf. Der ursprüngliche Flurname ist somit als ‘(lichter) Buchenwald’ zu erklären.
Pullenreuth Der Ort Pullenreuth wurde zum ersten Mal im Jahr 1244 als „Pulenrvth“ urkundlich erwähnt. Man geht davon aus, dass der Ort schon mindestens seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts existierte. Im Jahr 1228 wurde der Ort als „Bulenrut“ bezeichnet, 1244 als „Pulenrevte“, um etwa 1285 als „Pulnr(iut)“, 1311 als „Polenrivt“, 1326 als „Altenpulenriut ... Pulenriut“, 1329 als „Pulenrut“, 1377 als „Pulnrewt“, 1438 als „Polnreut“ und 1596 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens.
Puls Der Ortsname Puls wurde erstmals im 7./8. Jahrhundert als damalige Ansiedlung mit Feldmark erwähnt.
Pulsnitz Um 1200 entstandenes deutsche Bauerndorf mit Herrensitz, 1375 Stadtrecht. Gewässername Pulsnitz: 1228/41 Polsniza, Polzniza, 1384 Polsenicz. Ort: 1225 de Polseniz, 1399 zu der Pulsenicz. Altsorbisch *Poł ́znica zu *połza ́c ‘schleichen’, vom Gewässer:‘langsam dahin fließen’.Die osorbisch Namenform wurde offenbar an osorbisch polca, Deminutiv pólˇcka ‘Brett’ angeglichen.
Puschendorf Der Ort wurde 1348 in Steuerakten des Bistums Bamberg erstmals als „Puschendorf“ erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist wahrscheinlich der Familienname Busch, möglicherweise auch das althochdeutsche Wort „busc/pusc“ (= Wald).
Puschwitz Puschwitz wurde erstmals 1245 als Herrensitz des Balduwinus de Bisziz („Balduin von Puschwitz“) erwähnt.
Putbus Die Stadt Putbus wurde 1810 von Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus gegründet, der seinen Heimatort als Planstadt im klassizistischen Stil so ausbauen ließ, dass das Stadtensemble zu Schloss und Schlosspark passte. Mit Gründung des ersten pommerschen Seebades 1816 bei Lauterbach und der Errichtung des Badehauses Goor hielt die Bäderarchitektur auf der Insel Rügen Einzug.
Von den weiß gestrichenen Häusern der Rügener Fürstenresidenz leitet sich der Name Weiße Stadt her. Putbus wird aber auch Rosenstadt genannt, weil Malte I. den Erwerb der Wohnhäuser mit der Verpflichtung verknüpfte, vor den Häusern stets Rosenstöcke zu pflanzen, was bis heute akzeptiert wird. Der Name Putbus stammt aus dem Slawischen epod boz und bedeutet hinter dem Holunderbusch.
Putgarten Der Name Putgarten leitet sich etymologisch vom polabischen püd, pud für „unter“ und gard, gord für „Burg“ im Sinne von „Unter der Burg“ her. Dies bezieht sich auf die Jaromarsburg. Putgarten gehörte bis zu deren Zerstörung zu dem dortigen Svantovit-Heiligtum.
Putlitz Der Name Putlitz stammt aus dem Slawischen. Er setzt sich zusammen aus der Präposition po (an, bei), dem Substantiv uta (Wasser, großes Wasser) – diese Bestandteile sind zu einer Silbe zusammengezogen – sowie dem Substantiv litz (Dorf) und bedeutet demnach so viel wie Dorf am großen Wasser, Großwasserdorf.
Pützfeld, (Koblenz) 1222 Buzzenswelt, Buczinsuuelt.
Putzbrunn Die Urkunden des Hochstifts Freising nennen im Jahre 770 einen gewissen Puzzi, dessen Sippe höchstwahrscheinlich aus dem Hachinger Tal stammte. Urkundlich wird Putzbrunn erstmals im Zeitraum 976–991 als Puzeprunnin in den Urkunden des Erzbistums Salzburg erwähnt. Der Name bedeutet also in etwa „Brunnen des Puzzi“. In der Gegend südöstlich von München auf der Münchner Schotterebene musste das Trinkwasser aus mehreren Metern Tiefe geholt werden, und um die jeweiligen Brunnen entstanden Ansiedlungen.
Pyrbaum Pyrbaum gilt als ältester Ort der heutigen Gemeinde Pyrbaum und wurde erstmals 1130 urkundlich erwähnt als Besitz des Türinhart von Pirbown (Schenkungsurkunde Kloster Weihenstephan - Türinhart von Pirbown schenkt Gut in Dasswang dem Kloster Weihenstephan).
Pyrmont, (Roes) 1125 castrum Pirremont.
Quaden, ((Paderborn) 1015-25 Cudian, 1036 Quadin.
Qualburg, (Schneppenbaum) +390 Quadriburgium.
Quakenbrück Unsicher ist in seiner Zeitstellung ein Beleg [1188?] Quakenbrucgen; 1235 wurden hier durch Bischof Konrad von Osnabrück ein Säkularkanonikerstift und eine Stiftsburg gegründet; um diese herum entwickelte sich eine befestigte und planvoll angelegte Siedlung (1261 oppidum) mit städtischen Rechten. 1235 Quakenbrugge [Original], 1263 Quakenbruke; Quackenbrück (1667). Bildung mit dem Grundwort-brücke. Das Bestimmungswort enthält kein Personenname, sondern ist mit dem in altenglisch cwacian, cweccan ‘zittern, bewegen’, neuenglisch quake ‘Erdbeben’ belegten Appellativum zu verbinden. Vermutlich liegt eine alte Stellenbezeichnung zugrunde, die entweder auf einen Gewässername (< *Quakana) oder das sumpfige, d. h. sich bewegende Land an dem Gewässer bezogen ist.
Quarnbek Das adlige Gut Quarnbek wurde 1282 erstmals erwähnt.
Flemhude verdankt seinen Namen flämischen Händlern, die hier ihre Waren, die sie auf der Eider transportierten, auf Wagen umladen mussten. Von ihnen wurde die St.-Georg-und-Mauritius-Kirche um 1240 aus Feldsteinen an einem strategisch günstigen Ort direkt am Flemhuder See errichtet. Auf dem Dachboden lagerten vermutlich die Kaufleute ihre Waren. 1316 erstmals erwähnt, blieb das Kirchenäußere bis heute fast unverändert.
Quarnstedt m Jahre 1248 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Quarnstedt leitet sich ab von dem niederdeutschen Begriff „quern“ oder „quarn“, der die Handmühle bezeichnet. Somit bedeutet der Ortsname wohl Mühlenplatz.
Quaschwitz Der Ort wurde 1350 urkundlich erstmals erwähnt.
Quedlinburg Namensträgerin ist die alte Burg auf dem ö der Stadt gelegenen Burgberg, die 919 unter Heinrich I. zur Königspfalz ausgebaut wurde. Nach dessen Tod (936) gründete seine Witwe Mathilde auf dem Burgberg ein Damenstift, das bis 1803 bestand und nach dem Ende der ottonischen Kaisermacht die Herrschaft über die Stadt ausübte. Im Schatten des Burgbergs wuchsen 3 Siedlungen zur Altstadt heran; 994 Markt, Münze und Zoll; ab 1384 Mitglied im niedersächsischen Städtebund, ab 1426 Hansestadt. 922, 927, 929 Quitilingaburg, 944, 956 Quidilingaburc, 995 Quitiliniburg, 1085 Quitelineburch, 1257 Quedlingeburg; Quedlinburg(k) (1320). Senkung des Stammvokals im 13. Jahrhundert Der Ortsname leitet sich von der hiesigen Burg ( -burg) beziehungsweise dem Königshof ab, dessen Name (961 curtis Quitilinga) auf dem Sippennamen Quitlilinga beruht. Dieser Sippenname ist als patronymische Bildung mit dem Suffix-ing aufzufassen. Zugrunde liegt ein Kosename mit -l-Suffix, der sich an altsächsisch quëthan ‘reden, sprechen’, altsächsisch quithi ‘Spruch, Rede’ anschließt.
Querenburg, (Bochum) 1000 Quernberga, mitten 1200 Quernberge. Germanisch kwirna,- (Hand) Mühle + berga-, Berg.
Queidersbach Die Gemeinde wurde 976 als Quideredesbach erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Otto II. seinem Vasallen Biso Land am Quideresbach schenkte. Der Name leitet sich wohl von einem romanischen Personennamen *Gwīderēd und der Endung -bach ab.
Quendorf Aus dem Jahr 1197 stammt die erste urkundliche Erwähnung als „Quenethorpe“. Der Name stammt entweder vom Wort „Querne“ (Bezeichnung für eine halbmechanische Mühle) oder vom westfälischen „Quene“ für ein junges Rind. Eine andere Deutung sieht den Ursprung im „Quenna“-Titel für eine hohe Frau.
Querenhorst Im Jahr 1203 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Querfurt Seit dem 9. Jahrhundert Marktflecken an einer Straße von W über die Furt durch die Querne nach Merseburg, Halle und Naumburg, im Schutze der auf dem Berg gelegenen Burg. Stadtrecht vor 1198. Die Burg war Stammsitz der Edelherren von Querfurt, Burggrafen von Magdeburg, und entwickelte sich im Mitelalter zu einer der mächtigsten Festungen im mitteldeutschen Raum.. 979 Quernuordiburch, 1002 Quernevorde, 1120 Quer(e)nforde, 1320 Querfurd. Das Bestimmungswort gehört zu altsächsisch quërn, mittelniederdeutsch quërne, althochdeutsch quirna, Bezeichnis für die Mühle beziehungsweise den Mühlstein. Wie gotisch qairnus, englisch quern, schwedisch kvarn geht das Wort auf indogermanisch *gwer-n ‘schwer, Gewicht, Masse’ zurück. Grundwort-furt, altnordisch vorde ‘Furt, Durchgang’. Das Kompositum ist als ‘Furt an der Mühle’ zu deuten, könnte aber auch direkt mit dem Flussname Querne (Flussname der Weida vor dem 18. Jahrhundert) verbunden werden. Für Querne fehlen zwar alte Belege, aber *Querna(ha) ‘Mühlbach’ ist denkbar. So Kürnach, Landkreis Würzburg; Flussname Kürnbach, bei Bretten.
Quernheim. Heim, Wohnung und quern Mühle.
Quickborn (Dithmarschen) Quickborn wurde zum ersten Mal am 25. Januar 1323 urkundlich erwähnt.
Quickborn (Kreis Pinneberg), 1323 erstmals urkundlich erwähnt, 1640 an Dänische Krone, 1974 Stadtrechte. Torfabbau (das Himmelmoor ist das größte Hochmoor in SH). 1369 in ... villis Quicborne [Original]; zu Quickborn (1564). Der Ortsname setzt sich zusammen aus den beiden Teilen quick‘ lebhaft, schnell’ und-born ‘Quelle’, so dass der Ort als ‘Siedlung bei der schnell sprudelnden Que
lle’ bezeichnet wurde. So Quickborn, Kreis Dithmarschen.
Quettingen, (Opladen) 1209-15 Quettingheim.
Quiddelbach, namensgebende Quiddelbach.
Quierschied Beginn der Kohleförderung in der frühen Neuzeit, Ort der frühesten Kohlegewinnung im SL. 1974 Gründung der heutige Gemeinte Quierschied. 999 Quirneiscet (Nachzeichnung des Original Ende 11. Jahrhundert), 1227 Quirineschit (Kopie 16. Jahrhundert), 1324 Quirscheit [Original]; Quirschit [Original] 1423. Bildung mit dem Grundwort -scheid, das verwandt ist mit althochdeutsch gi-sceid ‘Grenze, Abschnitt, Scheidung’ und auf sceidan ‘scheiden’ zurückgeht. Ursprünglich bezeichnete es keine Siedlung. Die Grundbedeutung in Siedlungsname ist nicht eindeutig, in Frage kommen etwa ‘Grenze’, ‘Grenzwald’, ‘Wasserscheide’, ‘Höhenrücken, bewaldete Erhöhung’. Im Erstbeleg erscheint Quirneiscet zusammen mit einem Königsforst namens Warenta ‘das zu Wahrende’, sodass für -scheid hier (wie häufig in Flurnamen und Siedlungsname der Saar-Region) die Deutung ‘abgegrenzter Wald, Forst’ nahe liegt. Die Nebenform -schied ergibt sich durch Abschwächung des unbetonten -scheid. Das Bestimmungswort leitet sich her von althochdeutsch quirn ‘Mühle, Handmühle’, nicht vom Personennamen Quirinus, wie teilweise aufgrund der Variante Quirineschit vermutet, deren Entstehung sich jedoch durch das Auftreten eines Sprossvokals zwischen r und n erklärt. Demnach meint Quierschied einen ‘Forst mit Mühlen’. Noch 1227 handelte es sich eindeutig um einen Wald, in dem der Graf von Saarbrücken Weiderechte verschenkte; spätestens 1323, als erstmals ein Zehnt in Quierschied erwähnt wird, muss auch eine Siedlung dieses Namens existiert haben. Die Form Quirscheit u.ä. ohne [n] erklärt sich durch Erleichterung der Dreikonsonanz.
Quinheim, (Grimlinghausen) 1116 Quineheim.
Quintenach, (Halsenbach) 1109 Quintinachen. Gallisch-romanisch Quintiniacum, zu Quintinius gehorig.
Quirnbach bei Küsel, 1203 Quirenbahc. Germanisch kwirnu-, Muhle + bak, Bach.
Quirrenbach, (Oberpleis) 948 Quirbeichi gespringun. Idem.
Quirla Quirla wurde erstmals 1525/26 urkundlich erwähnt, Dorna am 24. August 1300.
Quirnbach (Pfalz) Quirnbach wurde im Jahr 1152 als Querenbach erstmals urkundlich erwähnt, Liebsthal wurde 1349 als Lybestatt erstmals genannt.
Quirnbach (Westerwald) m Jahre 1462 wurde Quirnbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Quirenbach nach Querenbach zu Quirnbach.
Quirnheim Am 22. Mai 771 wurden Quirnheim und die Kirche St. Maria und St. Martin erstmals urkundlich im Lorscher Codex erwähnt; die ab dem 16. Jahrhundert protestantisch genutzte Kirche gilt als älteste des Landkreises. Der heutige Ortsteil Boßweiler ist bereits am 11. Mai 767 als „villa Buchsolare“ bzw. „Buchrolare“ im Codex diplomaticus des Klosters Fulda zu finden. Im zehnten Jahrhundert wird Königsgut in der Wormsgau erwähnt, diese beiden Königshöfe lagen bei Bossweiler; der Hertlingshäuserhof geht auf einen davon zurück.
Quitzdorf am See Der Ortsteil Kollm wird als dorffe zu Kollme im Jahr 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs und dürfte Ort am Hügel bedeuten. Wenig später wurden Petershain (1390) und Sproitz (1399; als Sprewicz) erstmals urkundlich erwähnt. Erst über 100 Jahre später erfolgte die Ersterwähnung Steinölsas im Jahr 1528 (als Steinöllß).
Die Gemeinde entstand am 1. März 1994, als sich die Gemeinden Kollm und Sproitz (mit dem Ortsteil Steinölsa) zur Gemeinde „Quitzdorf am See“ zusammenschlossen. Der Name wurde bewusst gewählt, um an das alte Quitzdorf zu erinnern. Quitzdorfs erste belegte Nennung fällt ins Jahr 1404 unter dem Namen Quittensdorff. Bis ins Jahr 1521 sind mindestens sechs weitere Nennungen mit leicht variierter Schreibweise bekannt, die letzte davon als Quitzdorf. Der Ortsname ist ein deutsch-sorbischer Mischname, der ‚Dorf eines Kwětan‘ bedeutet.
Raa-Besenbek Die Geschichte des Ortes über die Jahrhunderte ist gekennzeichnet durch den Kampf gegen die Sturmfluten von der Elbe und gegen die Wassermassen aus den Mooren. Deiche und Entwässerungskanale wurden gebaut, nach Deichbrüchen ausgebessert, dann wieder verlegt oder ganz neu angelegt.
Die erste Besiedlung erfolgte im 12. Jahrhundert. Friesen siedelten in Groß Besenbek, Flamen im Raa. Die ersten Deiche wurden gebaut und die bestehenden Wasserläufe reguliert. 1366 wurde der Name Raa erstmals schriftlich erwähnt.
Raadt, (Mülheim an der Ruhr) 10-1100 Rotha, 1098 Rothen. Germanisch ropa-, Rodung.
Rabel Im Jahre 1519 wurde Rabel erstmals erwähnt, es hatte damals jedoch zwei Dörfer gegeben, die nebeneinander gelegen haben: Alt-Rabel und Neu-Rabel. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Grundwort büll, dänisch bøl für Siedlung und entweder dem Bedeutungswort auf dänisch rå für Stange, Pfahl, Grenzpfahl oder auf rå für Reh. Die Bedeutung wäre demnach Siedlung am Pfahl oder Siedlung, wo Rehe sind. Möglich ist auch eine Deutung auf altnordisch rā für Land, Boden, Grenzfeld als Umschreibung für eine an einer Grenze befindliche Siedlung.
Gut Buckhagen (dan.: Bukhavn) gehörte zum Angler Güterdistrikt. Der Name des Guts bedeutet vermutlich umfriedetes Weidestück für Schafe.
Rabenau (Sachsen) Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort indirekt als „Rabinowe“ im Jahr 1235. Nach Schöttgen kommt diese Namensform aus dem Sorbischen. Als Kolonisten gelten fränkische Siedler unter dem burggräflich-dohnaischen Dienstadligen Burchhardus de Rabinowe, der wohl mit dem 1206 erwähnten Burkhard von Kaitz identisch ist.
Rabenholz Rabenholz wurde 1462 erstmals als Rauenholt (Rabenwald) erwähnt.
Es wird vermutet, dass der Name des Guts ursprünglich Wald des Pris bedeutet hat.
Rabenkirchen-Faulück Der Ort Rabenkirchen wurde erstmals in König Waldemars Erdbuch 1231 als Rafnækyaer erwähnt. Im Jahre 1403 findet sich die Form Ravenkier, 1509 Rauenkar und 1528 Ravenkarken. Der Ortsname setzt sich zusammen aus Rabe (dänisch ravn, altnordisch hrafn, niederdeutsch Råf) und dänisch -kær für Kratt, Bruch. Zweiter Namensteil wurde im Deutschen später zu -kirchen (mnd. kerke, nnd. kark) umgedeutet.
Der Ort Faulück wurde 1231 als Fughælwich erwähnt, 1554 findet sich Fauvelck. Bei Mejer 1641 heißt es bereits Fagelluick. Der Name geht auf die altdänischen Worte für Vogel (altdänisch foghl, mitteldänisch fovl) und für Bucht (altdänisch wik) zurück. Seine ursprüngliche Bedeutung ist damit Vogelbucht. Aus ursprünglich Fughælwwik wurde auf Grund der Assimilation des w an das vorhergehende l sowie die Senkung und Rundung des i zu ø Fovlløk(ke) (mda. Fovllyk). Obwohl der Ort nicht unmittelbar an der Schlei liegt, ist er vermutlich nach einer Bucht an der Schlei benannt.
Der Namensbestandteil Kar- in Karschau steht entweder für das dänische karse für Kresse oder geht auf das altnordische kjarr für Krat, Buschwerk zurück. Der zweite Bestandteil -schau steht für Wald (dänisch skov).
Die St.-Marien-Kirche, eine romanische Feldsteinkirche, wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Im 15. Jahrhundert wurde der romanische Chor abgebrochen und durch einen größeren spätgotischen Bau aus Feld- und Backsteinen ersetzt.
Raben Steinfeld Raben Steinfeld wurde erstmals urkundlich am 11. Januar 1410 erwähnt, aber bereits 1160 befand sich hier eine deutsche Burg. Der Name setzt sich aus „Raben“ von der Familie von Raben und „Steinfeld“ von den sehr steinigen Feldern der Umgebung (Endmoräne) zusammen.
Rachtig, (Zeltingen-Rachtig) 1067 Rafthecha, 1079-89 Rafdecho.
Racksen 1653 wird ein Philipp Röder von Nassen erwähnt, der die „Alpenroder Mühle“ in Alpenrod-Hirtscheid pachtete. Es besteht schon seit langem eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde Isert, mit der die beiden heutigen Ortsteile von Racksen 1860 ein gemeinsames Schulhaus gebaut hatten: das sogenannte „Haus in der Sonne“, heute in Privatbesitz und als Wohnhaus genutzt.
Rackwitz Die Gegend von Rackwitz war früher slawisch bewohnt. Der Ortsname Rackwitz stammt vom sorbischen rak für „Krebs“, der sich auch im Wappen wiederfindet. Der Ort Rackwitz entstand aus den Orten Rackwitz und Güntheritz. Der heutige Ortsteil Podelwitz gilt als ältester Teil der heutigen Gemeinde. So wird es um 1250 erstmals erwähnt. Seit 1349/50 finden sich Schriftstücke, in denen Zschortau und Rackwitz erwähnt werden. Seit 1547 wird auch Brodenaundorf genannt.
Radbruch Eine erste Erwähnung des Ortes befindet sich 1252 im Urkundenbuch des Verdener Domkapitels als „Rotersbrug“.
Ein weiterer urkundlicher Hinweis auf den Ortsnamen enthält die Chronik Memorabilia Historiae Luneburgicae von 1269. Die darin auftauchenden „Radebrokii“ dürften in der Radbrucher Gegend beheimatet gewesen sein. Der Stammsitz der Familie Radbruch war Anfang des 15. Jahrhunderts möglicherweise befestigt.
Rade (bei Hohenwestedt) Der Name Rade deutet auf die Rodung von Waldgebiet hin. Die erste urkundliche Erwähnung der im Dorf befindlichen, königlichen Wassermühle erfolgte 1568, das Dorf selbst wurde jedoch erst 1602 erwähnt.
Rade (bei Rendsburg) Rade wurde 1487 erstmals als Dorp thom Rade erwähnt.
Radeberg Ende des 12. Jahrhundert d. Bauerndorf mit Rittersitz, 1344 Städtchen. 1222 Radeberch, 1350 Radeberg. Die Erklärung des Bestimmungsworts ist nicht eindeutig: einerseits könnte ein Rad als Symbol im Namen der Ritterfamilie von Radeberg vorliegen, andererseits auch mitteldeutsch Rade für Rode ‘Rodung’, häufig als Grundwort -rode, -roda (Freiroda uswach). Auch ein Mühlrad könnte gemeint sein.
Radebeul 1349 Radebul, 1412 Radebule, 1528 Radebeul. Altsorbisch possessivischer Ortsname zum Personennamen *Radobył, der mit einem -j-Suffix erweitert wurde, Grundform *Radobyl’ ‘Ort des Radobyl’. So † Radebol bei Dahlen, Landkreis Nordsachsen.
Radeburg Nach 1150 deutsche Bauerndorf mit Herrenhof an einer Furt durch die Röder, 1289 oppidum. Geburtsort von Heinrich Zille. 1248 de Radeburch, 1289 Radeburg. Die Erklärung des Bestimmungsworts ist nicht eindeutig: einerseits könnte ein Rad als Symbol im Namen der Ritterfamilie von Radeberg vorliegen, andererseits auch mitteldeutsch Rade für Rode ‘Rodung’, vgl. Radefeld, Ortsteil von Schkeuditz, Landkreis Nordsachsen, häufig als Grundwort -rode, -roda (Freiroda uswach). Auch ein Mühlrad könnte gemeint sein. Keine Beziehung zum Namen der Röder, an der der Ort liegt. So Radeberg, SN.
Raderbroich, (Korsenbroich) 1170 Rudebruch.
Radevormwald Als Rodungsort wohl vor 1000 entstanden, 11. Jahrhundert erwähnt, wohl zwischen 1309 und 1316 Stadtrechte, 1363 als bergische Stadt genannt, Befestigung im 17. Jahrhundert geschleift. Circa 1050 Rotha, 1253 Rodte, 14. Jahrhundert Roide vur deme Walde. Aus dem althochdeutsch Appellativum rod Neutrum ‘Rodung’ gebildeter ON, der durch Zusammenrückung mit dem präpositionalen Attribut vor dem Walde entstand. Zum hier als Simplex auftretenden Rode/Rad(e) und seiner sprachgeografischen Variation vgl.-rade bis -rod(e).
Radibor. Radibor wurde im Jahre 1359 erstmals urkundlich erwähnt. Jedoch bestand bereits um 1220 eine Pfarrgemeinde. Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht abschließend geklärt, in jedem Fall stammt er aus dem Sorbischen. Ausgehend von der ältesten bekannten Erwähnung als Ratibor halten Etymologen heute eine Zusammensetzung aus rat (Krieg) und boriti se (sich streiten, kämpfen) für wahrscheinlich. Für Theorien, die von dem Namen eines Helden, der „gerne kämpft“, ausgehen, finden sich in der restlichen Lausitz keine Parallelen.
Radolfshausen. Samt Gemeinte im Landkreis Göttingen, Um die Burg beziehungsweise den Amtssitz Radolfshausen entwickelte sich ein Ort, der um 1400 wüstgefallen ist; das den Namen weitertragende Forstamt Radolfshausen wurde 1973 namengebend für die Samt Gemeinte , die aus 5 Mitglieds Gemeinte besteht. 1022 Rotholueshusen [F. 12. Jahrhundert], 1324 Radelveshusen; Radolfshausen (1616). Bildung mit dem Grundwort -hausen und dem stark flektierenden Personennamen Radolf im Genitiv Singular Der Erstbeleg zeigt ein -oim Erstglied des Personennamens, was für einen anderen Personennamen (Rodolf) spräche. Da die Belege sonst -a aufweisen, ist jedoch eher Radolf anzusetzen. Deutung also: ‘Siedlung des Radolf‘.
Radolfzell am Bodensee, 826 aus einer von Bischof Ratold von Verona gestifteten Zelle entstanden, wohl Dotationsgut des Klosters Reichenau, 1415–1455 Reichsstadt. Münster, Österreichisches Schlösschen, Obertor, ehemalige Burg. 830 (Kopie 10. Jahrhundert) Ratoltescella, 1100 (Kopie15. Jahrhundert) Ratolfiscella, villa Ratolfi, 1161 Ratholfscelle; Radolfzell (1429). Es handelt sich um eine Zusammensetzung; das Grundwort ist althochdeutsch cella ‘Zelle, Kloster’, eine Entlehnung aus lateinisch cella, als Bestimmungswort erscheint der Personennamen Ratold. Namengebend war der Stifter Bischof Ratold von Verona. So Eberhardszell, Landkreis Biberach.
Räbke Erstmals urkundlich erwähnt wird Räbke als Ridepe in einem auf Burg Gatersleben unterzeichneten Dokument des Bischofs Ulrich von Halberstadt, als er am 2. Dezember 1153 die Besitzungen des Klosters St. Johannes bestätigte. In weiteren urkundlichen Erwähnungen wird Räbke 1225 als Redepe, 1333 als Rideppe und 1399 als Redepke genannt. Der damalige Ortsname basiert auf dem Begriff rid-apa, was Rietwasser bedeutete. Das Riet steht dabei für Riede, womit ein kleiner Bach gemeint ist. Wahrscheinlich basiert die Benennung auf der Schunter, die rund 1 km nach ihrer Quelle den Ort passiert und dort ein kleines Gewässer ist.
Räckelwitz Räckelwitz wurde im Jahr 1280 als Rokolewicz erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem Jahr 1304 befand sich hier ein Rittergut.
Raesfeld mehrere aufeinander folgende Schlossbauten mit Freiheitsbezirk, zuletzt um 1650, 10. Jahrhundert Hrothusfeld, um 1150 in Rathesvelde, 1259 in Rasvelde. Der Wechsel des Vokals -o zu -a setzt ein kurzes -o voraus. Somit kommt hro ̄D ‘Ruhm’ für das Erstglied, das zudem in Deutschland nur in Personennamen erscheint, nicht in Frage. HroD mit kurzem -o ist nur für das Altnordische belegt. Dort gibt es ein passendes Wort der -i-Deklination, d.h. mit einem Genitiv auf -s, hroDi, gebraucht für konkrete Sachen wie ‘Kram’, ‘Plunder’, ‘Abfall’, aber auch für Abstracta wie ‘Unruhe’, ‘Hader’, ‘Unfriede’. Es ist möglich, dass es sich um ein im Altniederdeutsch zufällig nicht überliefertes Wort handelt. ‘Hader’, ‘Zwist’, ‘Missgunst’ wird in Namen nicht selten artikuliert. Ungewöhnlich ist der Genitiv, sofern man das -us (10. Jahrhundert) als solchen auffassen darf. Im Grundwort steht-feld. So Zwistnamen: Hadeln (< Haduloha), Landschaft in Altena; Hemer, beide Märkischer Kreis, Twistringen, Landkreis Diepholz.
Raesfeld, (München) 1000 Hrothusfelde.
Rahmede, (Lüdenscheid) 1100 Rammuthe.
Raguhn Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, n von Bitterfeld an der Mulde. Im Kern auf einer Insel zwischen zwei Armen der Mulde gelegene Siedlung, seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert als Stadt genannt, anhaltisches Landstädtchen. 1285 domino Henrico plebano in Ragun, 1351 Raghun [Original]. Der Name ist nicht mit Sicherheit zu erklären. Eine Bildung aus dem Personennamen *Rogun und dem possessivischen Suffix -jist wahrscheinlicher als ein Ansatz von altsorbisch *Ragun zu *rag, das mit russisch ragoza ‘Zank, Streit’ in Verbindung stehen könnte. Das altsorbisch Suffix -un liegt in einer Reihe von endbetonten Ortsname n in der Umgebung vor (Ankuhn, Dabrun), in den meisten Fällen gilt es als Personennamensuffix (Personenname *Dobrun uswach).
Rätzlingen Die Gemeinde wurde urkundlich erstmals im Jahre 1032 unter der Bezeichnung Restinge erwähnt.
Raguhn-Jeßnitz Die erste urkundliche Erwähnung von Jeßnitz erfolgte 1259 unter dem Namen Jeszant. Raguhn wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt.
Rahden 1274 Ersterwähnung des Kirchspiel Rahden, frühes 14. Jahrhundert Burg Rahden, 1351 Burg Mindener Besitz (zumeist verpfändet, 1431/32 zerstört durch Bischof von Osnabrück), Verwüstungen im 16. Jahrhundert. 1973 Zusammenschluss mit sechs Gemeinte [1153–1170] (Kopie Mitte 15. Jahrhundert) molendinum in Roden, 1256 Justacius de Rothe, 1265 Heinricus de Rodhen, 1279 Dethardus de Roden, 1423 in par. Raden. Eventuell ist der Ortsname mit altsächsisch rado, rada ‘Lolch, Hederich’, mittelniederdeutsch rade, rede als Bez. verschiedener Ackerunkräuter (wie Kornrade, Taumel-Lolch) zu verbinden. Vielleicht Rodename zu altsächsisch ro, mittelniederdeutsch r Ortsteil Ntr. ‘Rodung, Rodeland, Neubruch’ im Dativ Singular (vgl. mittelniederdeutsch ro ̄de, ra ̄de Substantiv ‘gerodetes, urbar gemachtes Land(stück)’).
Rain (Lech) Die erste Erwähnung der Stadt in einer Urkunde des Klosters Niederschönenfeld datiert vom 4. Juli 1257, sie wird dort als „civitas nostra“, als herzogliche Stadt, bezeichnet. Mit großer Wahrscheinlichkeit verdankt Rain seine Gründung zwischen 1248 und 1253 dem bayerischen Herzog Otto II., spätestens aber Herzog Ludwig II. vor 1257. Dazu wurde damals der etwas südlicher in Richtung Bayerdilling gelegene Ort Brucklach umgesiedelt. Heute zeugt nur noch die Brucklacher Straße von diesem abgegangenen Dorf.
Rain (Niederbayern) Rain entwickelte sich aus einer Burg des 13. Jahrhunderts, die von der Familie Rainer zu Rain errichtet wurde.
Rain. Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Donau Ries, Im 13. Jahrhundert Stadtgründung durch die Wittelsbacher, Zollstation. 1257 Rein, circa 1279–1284 Rain, 1282 Rayne, 1303 Raien, 1509 (zu 1504) praeter Ranam, 1533 am baierischen rain ligen: Landsperg, Fridperg, Rain, 1616 Rhain in Bayrn, 1749 Rhein. Als Erklärung begegnet 1519–1521 Rain antes sunt et litus ‘Rain bedeutet „die Reihen“ und „Uferrand“’. Es liegt also mittelhochdeutsch rein ‘begrenzende Bodenerhöhung’ zugrunde; dies bezieht sich auf den Höhenzug am Lech, wie es auch im Beleg von 1533 deutlich wird. So Rain, Landkreis Straubing-Bogen.
Rain. Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde zusammen mit Aholfing, Atting und Perkam im Landkreis Straubing-Bogen, Reg.-Bez. Oberpfalz. 13. Jahrhundert Burg, geschlossene Hofmark, 1820 Patrimonialgericht. 891/94 Kopie 2. Hälfte 10. Jahrhundert ad Reinna, um 1112/15 de Raine, um 1180/90 de Rain. Wegen <nn> im Erstbeleg ist bei Rain nicht – wie oft behauptet – an althochdeutsch rein stark Maskulinum ‘Rain, Grenze; Schutzwehr’ anzuknüpfen, sondern an einen wesentlich in Namen bezeugten ja-Stamm althochdeutsch *reini. Dieser ist durch das frühe Nebeneinander von -reini Nominativ und -reinne Dativ in der Regel gut von althochdeutsch rein zu unterscheiden. Später tritt Degeminierung ein. Die Endung -a im Erstbeleg ist vermutlich ein spät-altbairisch Dativ Singular (als Kopie des 10. Jahrhundert überliefert!). Im Verlaufe des 12. Jahrhundert wird sie abgeschwächt und apokopiert. So Unterm Rain, 1301/07 dev mvel vnder dem Rayn (Straubinger Straßenname). Kosename Ram(o), Genitiv Singular Ram(m)es-. Die aufeinanderstoßenden s-Laute vor dem Grundwort-stein sind zusammengefallen. Der Ortsname bedeutet ‘Fels des Hraban beziehungsweise Ram(o)’, da es hier nachweislich keine Burg gegeben hat. Das Bestimmungswort im Ortsname Miesenbach ist den althochdeutschen Personennamen *Manso, Genitiv Singular *Mensin-. Die Vokal-Nasal-Verbindung wurde durch langes -iersetzt: Mensinbach/ Minsenbach > Mîsenbach. Das Grundwort ist-bach. Somit könnte der Name als ‘Siedlung am Bach des Manso oder Mansos Siedlung an einem Bach’ gedeutet werden.
Rainau Während Dalkingen 1136 erstmals urkundlich erwähnt wurde, folgte Schwabsberg 1147.
Auf der römischen Seite, welche vom Limes abgegrenzt wird, liegt der Ort Buch. Dort befindet sich das Römerbad in der Nähe des Bucher Stausees.
Raisting Der Ort wurde schon 776 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Raitenbuch Raitenbuch wurde 867 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als König Ludwig der Deutsche dem Kloster Metten auch Güter in "Rehtinbooh" schenkte.
Ralbitz-Rosenthal Ralbitz.Der Ort wird erstmals 1264 als Radelwiz erwähnt. Die heutige Ortsnamensform ist seit 1791 verzeichnet.
Der Ort wurde erstmals um 1350 als Rosental, später auch als Rosintal erwähnt.
Die Wallfahrtskirche Rosenthal trägt das Patrozinium Heilige Maria von der Linde. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert ist Rosenthal Wallfahrtsort.
Ralingen (an der Sauer) Der Ort Ralingen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur luxemburgischen Herrschaft Rosport.
Rambin Rambin wurde erstmals 1246 als Rabyn erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs. Der Stralsunder Ratsherr Godeke von Wickede stiftete 1334 hier ein Hospital und Siechenhaus.
Ramersdorf, (Beuel) 966 Rameresdorf.
Ramsdorf, (München) 899 Hramesthorpe, 1 Hälfte 1100 Hramastorpa. Germanisch Hrabnes porpa-, Siedlung des Hraban.
Ramhusen Das Gemeindegebiet wurde im Laufe der Zeit verschiedentlich geändert. Das eigentliche Dorf Ramhusen ist eine um 1200 entstandene Reihensiedlung.
Ramin Ramin war eine slawische Ortsgründung und nannte sich Rambyn und Rambin (wahrscheinlichste Deutung: slawisch ramen für Bauholz).
Das Gutsdorf war seit dem 14. Jahrhundert über mehr als 600 Jahre Stammsitz des pommerschen Adelsgeschlechtes von Ramin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde 1188 ein Unon von Ramin. 1280 fand sich der Name Otto de Rambyn auf einem Siegel einer Urkunde.
Die Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Rammelsbach Rammelsbach gehörte zum sogenannten Remigiusland und wurde in einer Urkunde des Grafen Heinrich II. von Veldenz aus dem Jahr 1364 erstmals erwähnt.
Rammenau Der Ortsname leitet sich entweder von Ramm (Widder, Schafbock), Ramo bzw. Ramjen (Eigenname) oder einem Wort, welches so viel wie sumpfiges bzw. feuchtes Land bedeutet, ab. Eine andere Deutung führt den Namen auf das altsorbische Wort rame(n) (Arm), im übertragenen Sinne also „Dorf am Wasserarm“, zurück.
Rammenau, ein Waldhufendorf, wurde gegen 1150 in sumpfigem Gelände von thüringisch-fränkischen Siedlern gegründet und 1213/1228 erstmals in der Oberlausitzer Grenzurkunde unter dem Namen Ramnou bzw. Ramnow als Herrensitz erwähnt.
Rammingen (Unterallgäu) Das Licht der geschriebenen Geschichte trifft Rammingen im März 1094, als Herzog Welf IV. mit seiner Gemahlin Judith dem Kloster Weingarten Güter in „Rammungun“ schenkt.
Die erstmalige Erwähnung des Adelsgeschlechts der Herren von Rammingen (Ramunger) erfolgte 1147. Knapp ein halbes Jahrhundert zuvor tauchte die Gegend um Rammingen erstmals in einer Besitzschrift des Reichsstifts Weingarten auf.
Rammingen (Württemberg) Im Jahre 1127 trug der Ort noch den Namen Rammungun und gehörte damals zur Grafschaft Albeck. Rammingen (mit dem Weiler Lindenau) wurde erstmals 1286 erwähnt, als die Herren von Rammingen helfensteinische Vasallen waren.
Ramsau bei Berchtesgaden Nachdem ab 1201 dem Klosterstift Berchtesgaden in geistlicher Hinsicht die Pfarrei Berchtesgaden inkorporiert wurde, kam bald darauf Ramsau als eine ihrer Filialen hinzu, die jedoch erst 1512 mit der Kirche St. Sebastian als eigenem Filialkirchengebäude ausgestattet wurde. Ein Kaufvertrag mit Propst Johann Sax von Saxenau von 1295, laut von Koch-Sternfeld „die erste teutsche Urkunde von Berchtesgaden“, verweist auch auf einen „Heinrich von Ramsau (im Hinterberchtesgaden)“ als einen von mehreren Zeugen dieses Vertrags.
Ramsen Die Gemeinde entstand im Mittelalter aus dem dort entstandenen Kloster Ramsen (Ramesa, Rammessum), das 1146 gegründet wurde.
Ramsla Die Ersterwähnung Ramslas erfolgte 1119 als Rameslahe in einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert von Mainz. Ab 1211 erscheint der Name in den Urkunden als Ramsla.
Ramstedt Ramstedt wurde 1378 erstmals erwähnt.
Ramshövel, 1000 Hramashuuila. Germanisch hrabnas hubila-, Hügel des Raben.
Ramstein-Miesenbach, Seit dem 14. Jahrhundert kurpfälzisch. 1969 Zusammenlegung aus bis dahin selbst. 1991 Stadtrechte. Ramstein: 1215 Ramestein, 1219 Ramstein, 1309 Ransten, 1601 Rambstein. Miesenbach: 1194–98 in Mensebach unum mansum (Kopie 1250), 1255 villam de Mensinbach, 1309 Mesinbach, 1355 Johanne de Mysenbach. Der althochdeutsch Personenname-Stamm Ram im Bestimmungswort des Ortsname Ramstein gehört zum Personennamen Hraban, althochdeutsch (h)raban ‘Rabe’.
Ramsthal Das Grundwort im Namen Ramsthal ist das mittelhochdeutsche Wort tal, das Tal bedeutet. Als Erklärung des Bestimmungswortes werden zwei mögliche Theorien genannt: Möglicherweise steckt die kontrahierte Form des alten Personennamens Rhaban im Ortsnamen. Als Erklärung ergibt sich daraus Tal des Rhaban.
In Frage kämen auch die mittelhochdeutschen Genitivformen von Widder oder rams (Bärlauch). Als Erklärung würde sich hieraus Widdertal oder Bärlauchtal ergeben.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1150 „Ramestal“, 1386 „Ramstal“, 1412 „Ramsthal“.
Randeck, (Neuhemsbach) 1202 Randeke.
Randerath, (Aa) 1094 Randenrothe, 104 Randenrode. Germanisch Randon ropa-, Rodung des Rando.
Randersacker, 1157 Randersacke, (lies -ackere) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Randersacker im Jahr 1123, allerdings berichtet die Würzburger Markbeschreibung vom 14. Oktober 779 weitaus früher über die Grenzverhältnisse Randersackers.
Die Schreibung des Ortsnamens variiert in den Quellen: 1219 „villa Randersachere“, 1222 „Randesacker“, 1244 „Randesacher“, 1259 „Randersachere“, 1369 „Ransacker“, 1377 „Ranszacker“, 1440 und bis heute „Randersacker“. Im Jahr 1451 wurde Randersacker das Marktrecht verliehen.
Randowtal Eickstedt wurde 1271 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Ortsname ist mit Dominus Fredericus de Ecstede und der verzweigten Familie von Eickstedt verbunden.
1239 wurde Schmölln, 1288 Schwaneberg und Ziemkendorf erstmals urkundlich erwähnt.
In slawischer Siedlungszeit wurde die u. a. durch Löcknitz fließende Randow auch als „Lochnitza“ (slawisch für „Fluss der Pfützen“, „Sumpfloch“ oder „Grubenniederung“) bezeichnet. In einer Schenkungsurkunde von 1216 wurde der Fluss zum ersten Mal mit diesem Namen erwähnt, ein weiteres Mal 1288 in einer Urkunde, die die Grenzen der Uckermark beschreibt. Für den Fluss setzte sich um 1700 dann jedoch die Bezeichnung Randow durch. Der Name leitet sich vermutlich von slawisch *rąd- „fruchtbarer Boden“ ab.
Rangen, (Laar) 1015-25 Rangun.
Rangendingen Rangendingen wurde schon 795 urkundlich erwähnt. Das Schriftstück ist eine Schenkungsurkunde, verfasst vom Priester Audacar für einen gewissen Heriker, der zu seinem Seelenheil der Peterskirche zu „Rangodinga“ alles schenkte, was er hier besaß.
Rangsdorf 1375 Rangenstorp, Ranginstorff, 1472 Rangenstorff, Ragerstorff; Rangensdorf oder Rangsdorf (1775). Nach einem Mann mit dem d. Personennamen Rangher (wohl zu mittelniederdeutsch rangen, wrangen ‘zanken’ und altsächsisch heri ‘Herr’) benannt. Das Grundwort ursprünglich mittelniederdeutsch -dörp,-dorf ‘Dorf ’.
Ranis Der Ort Ranis wurde 1167/80 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ersterwähnung des Stadtrechtes findet sich in einer Urkunde vom 30. September 1381. Es ist unklar, worauf das Wort Ranis zurückzuführen ist. Es könnte vom slawischen Wort „[G]ranzia“ stammen, was so viel wie „Grenze“ bedeutet und eventuell auf eine sorbische Grenzfeste verweist. Vorstellbar ist auch, dass der Name auf den Personennamen Ranišj („Sitz eines Sorben namens Hraniš“) zurückgeht.
Zudem gibt es die Hypothese, der Name komme von der Rosszucht der Toringer (5. Jh. n Chr.) und mit dem Suffix -is habe das Wort für „Hengstweide“ gestanden. Zahlreiche Funde von Pferdegräbern, Reitutensilien und Pferdeknochen sprechen für diese Vermutung.
Rankweil Marktgemeinde im Bezirk Feldkirch. Alte Wehr und Wallfahrtskirche Liebfrauenberg am Römerweg, der längs der Nafla über Valduna ins Oberland führt. 817 † infundo Uinomna ... su[b]tus sanctu Petru; 821 in vico Vinonna [Original]; 920 in Vinomna in mallo publico, circa 820 Rangvuila (dorsal), 1057 decimas ... in Ranquil. Abgegangenes Vinómna ist sicher vorrömisch, mehrdeutig (ligurisch? etruskisch?), vielleicht zum Volksnamen der Vennones; dafür im 9. Jahrhundert Rankweil, gebildet mit d. Lehnwort villa ‘Dorf’ + Personennamen Renco (romanisiert; 852 Zeuge!) oder fränkisch *hring ‘Versammlung, Gericht’ als Bestimmungswort > romanisch Ranguíla, alemannisch Ránk(we)l. Name vom Sprachwechsel bestimmt wie Feldkirch.
Rankwitz Grüssow wurde 1310 als „Gurssow“ erstmals urkundlich genannt. Der slawische Name wird als „brennen“ oder „heiß“ gedeutet.
Krienke. Der Ort wurde unter der slawischen Bezeichnung „Crinisitz“ 1270 erstmals urkundlich erwähnt.
Liepe wurde erstmals 1187 als Lipa urkundlich genannt. Der Name wird als „Linde“ gedeutet.
uilitz wurde erstmals 1317 als „Quyltze“ urkundlich genannt. Diese Urkunde wurde im Nachherein als unecht erkannt, wie so viele Urkunden des Klosters Pudagla.
So ist eine Nennung von 1421 mit dem Namen „Quiltze“ als die wirklich erste urkundliche Erwähnung anzusehen. Dieser slawische Name wird als Wehklage gedeutet.
Reestow wurde erstmals urkundlich als „Redesowe“ 1270 erwähnt. Der Name wird als Entwicklung aus einem Personennamen gedeutet.
Rankwitz. Als „Rankevytz“ wurde der Ort 1317 urkundlich erwähnt. Darin soll Herzog Wartislaw IV. dem Kloster Pudagla die Generalkonfirmation erteilt haben.
So ist eine Nennung von 1421 mit dem Namen „Rankeuitze“ als die wirklich erste urkundliche Erwähnung anzusehen.
Rannstedt Das Dorf wurde erstmals urkundlich zwischen 822 und 842 erwähnt.
Rannungen Die erste urkundliche Erwähnung Rannungens als „Hrannunga“ erfolgt in karolingischer Zeit: Im Jahre 772 vermacht Alwalah, ein Geistlicher aus dem Adelsgeschlecht der Mattonen, seinen Besitz in Rannungen in einer Schenkungsurkunde dem Kloster Fulda.
Ransbach-Baumbach Das Gebiet gehört Mitte 10. Jahrhundert überwiegend zu einer Ransbacher Grundherrschaft, deren Grenzen schon im Jahre 959 erwähnt werden. Der Ort Ransbach selbst wird erst im 14. Jahrhundert genannt. Ransbach: 1346 Romespach, 1371 Rainsbach; Ransbach (1376). Baumbach: 1376 Babenbach, 1727 Bombach. Das Bestimmungswort des ersten Ortsname enthält den althochdeutsche Personen Stamm Ram-, der als Kosename Ramo zu den Personennamen Hraban oder Ragan gehört. Auch ein chattischer feminin Personennamen Ramis würde hierher passen. Vergleichbar sind Rambach, Ramesbach. Die Deutung des Ortsname wäre demnach ‘Siedlung am Bach eines Ramo oder Ramis’. Baumbach hieß ursprünglich Babenbach, in dessen Bestimmungswort der althochdeutsch Personennamen Babo, Genitiv Singular Babin-, steckt. Das Grundwort lautet für beide Ortsname -bach. Somit könnte der Name als ‘Siedlung am Bach des Babo oder Babos Siedlung an einem Bach’ gedeutet werden. Nicht auszuschließen sind auch Übertragungen von hessischen Ortsnamen: Ransbach und Baumbach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Ranschbach Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte in der Schreibweise „Ranspach“ 1299.
Ranstadt Die älteste erhaltene Erwähnung von Ranstadt findet sich als Ramstat in einer Urkunde des Klosters Fulda, die zwischen den Jahren 750 und 802 entstand.
Ransweiler Ransweiler wurde 1190 erstmals urkundlich erwähnt.
Rantzau 1649 erwarb der königlich dänische Statthalter Ritter Christian Rantzau den n Teil der Grafschaft Schauenburg (ehemalig Amt Barmstedt), die als neue Grafschaft seinen Namen erhält, 1867 entsteht der Kreis Pinneberg, dem Rantzau eingegliedert wird. 1592 mein Haus Barmstedte [Original]; auf das Haus Ranzau (1711). Als Amtssitz wurde zuerst die Benennung Haus Barmstedt gewählt, die sich dann nach dem Grafengeschlecht in Haus Rantzau wandelte. Der Wortstamm Rantzau stammt vom altpolabisch Ranˇsov ab, das aus einer Zusammensetzung des Personennamen Ranec und dem Possessivsuffix -ov,-o(w), besteht. So Rantzau, Gemeinte im Kreis Plön.
Ranzel. (Lülsdorf) 1100-31 Ransleithe 1198-1206 Ranslede. Germanisch hrabnes, zu hrabna-, Rabe + siehe Schleiden.
Rasseln, (Hardt) 1135 Racsleide, 1170 Rachesleiden.
Rassenhövel, (Herzfeld) mitten 1200 Rashouele.
Raschau-Markersbach Die Besiedlung des Gebietes um Raschau erfolgte wahrscheinlich bereits in der Zeit um 1185, worauf ein dendrochronologisch untersuchtes Holz aus der Dorfkirche Raschau hindeutet. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts – frühestens im Jahre 1206 – wurde eine steinerne Dorfkirche in Form eines kleinen Apsidensaales errichtet. Die erste sichere urkundliche Erwähnung Raschaus fällt in das Jahr 1240, als es mit neun umliegenden Dörfern dem damaligen Kloster Grünhain geschenkt wurde. Eine etwas ältere Urkunde des Naumburger Bischofs Engelhardt aus dem Jahre 1217 kann nicht sicher auf das erzgebirgische Raschau bezogen werden.
Raschau wurde als typisches Waldhufendorf angelegt. Wenig später muss auch die erste Mühle entstanden sein, denn bereits 1240 wird die heutige Süß-Mühle urkundlich erwähnt.
Rascheid Nach einer Urkunde von 980 haben Dorf und Kirche zum Stift St. Paulin in Trier gehört.
Rasdorf Der Sachsenmissionierung zur Zeit der Karolinger verdanken das Kloster Fulda und das Nebenkloster Rasdorf seine Existenz. Abt des Baugulf (779–802) erhielt als Gegenleistung 781 „Haunfeld“ (Hünfeld) sowie die Ortschaft Rasdorf mit all ihren Fluren.
Der Ort Rasdorf muss bereits vor 781 bestanden haben. Ein Nebenkloster Rasdorf wird 815 erwähnt. 32 bis 34 Mönche und etwa 20 Klosterschüler sind im 9. Jahrhundert im Nebenkloster Rasdorf nachgewiesen. Im Jahre 845 trafen sich der Fuldaer Abt Rabanus und König Ludwig der Deutsche zur Aussöhnung in Rasdorf.
Rastatt Um 1100 (Kopie 16. Jahrhundert), 1177 Rasteten, 1363 Rasteden, 1431 Rastetden. Es handelt sich wohl um eine ursprüngliche Zusammensetzung Rast-steti; das Bestimmungswort gehört zu althochdeutsch rasta, mittelhochdeutsch raste ‘Ruhe, Rast’, das Grundwort zu althochdeutsch mittelhochdeutsch stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’ (-statt): ‘Raststelle (an einem Flussübergang)’.
Rastede Das im 11. Jahrhundert gegründete Kloster Rastede war ein kultureller Mittelpunkt der Grafschaft Oldenburg, hier entstand eine der vier Bilderhandschriften des Sachsenspiegels. 1059 Rittirstidi [Kopie 14. Jahrhundert], 1059 Rastede [Kopie14. Jahrhundert], 1124 Radestad [Kopie 14. Jahrhundert], 1158 Rarstath, 1202 Rarstad, 1237 Rastede. Bildung mit dem Grundwort-stedt. Die originale Überlieferung zeigt als Bestimmungswort zunächst Rar-, dessen zweites -r im 13. Jahrhundert schwindet. Die Rittir und Rade aufweisenden Belege entstammen alle späteren Abschriften. Die Deutung hat also von Rar auszugehen und das Bestimmungswort mit altsächsisch ro ̄ri-, mittelniederdeutsch ro ̄r ‘Schilfrohr’ zu verbinden, dessen-o ̄-auf germanisch*-au- zurückgeht und auch als -a ̄ realisiert werden kann. Deutung also: ‘Siedlung am Schilf’.
Rastenberg Die Ersterwähnung der Stadt findet sich bereits im Jahre 1070. In diese Zeit fällt vermutlich der Bau der Raspenburg durch die Ludowinger.
Rastorf Der Gemeindename entspringt dem gleichnamigen Gut. Erstmals erwähnt wurde der Ort als Radesthorp (Rodungsdorf) im Jahre 1224; 1232 wurde er als Rosendahl erwähnt.
Rastow Rastow und Kraak wurden 1227, Fahrbinde im Jahre 1333 erstmals urkundlich erwähnt. Kraak war einst Sitz der Komturei Kraak des Johanniterordens. Die Johanniterkirche Kraak stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Ratekau 1163 in Ratgowe [Original], Ende 12. Jahrhundert in ... Rathecowe, 1338 in parrochia Radekowe. Vom altpolabisch Wortstamm Rad-(k-) abstammend, ist dies eine Bildung aus dem Personennamen Radek und dem Possessivsuffix -ov,-o(w). Somit spiegelt Ratekau die Benennung als ‘Siedlung des Radek’ wider.
Rath bei Nörvenich, 1166 Rodhe, 1178 Rode.
Rath, (Brauweiler) 1136 Rode.
Rath, (Düsseldorf) 1199 Rode.
Rath, (Kalk) 1199 Rode.
Rath, (Süchteln) 1220 Rhode.
Ratheim, (Hückelhoven-Ratheim) 1166 Rotheim, 1202 Rotheym. Germanisch ropa-, Rodung + haima, Wohnung.
Rathen Rathens Ursprung ist sagenumwoben. Der Ort entstand wohl gleichzeitig mit den Burgen Altrathen und Neurathen. Der älteste schriftliche Nachweis ist eine Urkunde aus dem Jahre 1261, in der ein gewisser Theodericus de Raten erwähnt wird. Burg Altrathen, erstmals 1289 als Steinburg erwähnt, liegt auf einem Felssporn über dem Elbtal und der heutigen Siedlung Niederrathen.
Rathenow Burgwall mit Burgsiedlung an Havelübergang; markgräflich-brandenburgische Burg mit Burgflecken, planmäßige Stadtanlage (1288 civitas); im 18. Jahrhundert Neustadt entstanden. Stadtmauerreste mit Rundturmstumpf, Quartier am Schleusenplatz mit barocken Typenhäusern. 1216 Ratenowe [Original], 1288 Ratenow [Original]; Rathenow (1295). Slawische/altpolabisch *Ratenov-, eine Bildung mit dem possessiv Suffix -ov zum Personennamen Raten, also ‘Ort eines Mannes namens Raten’. Der Personennamen ist eine mittels des Suffixes -en gebildete Kurzform aus Vollnamen wie Ratibor, Ratislav (zu ratiti s ̨e ‘kämpfen’, rat ‘Kampf’ im ersten Glied).
Rathmannsdorf Im Jahre 1445 wurde Rathmannsdorf erstmals urkundlich erwähnt (Rademsdorff) und wurde in Form eines Waldhufendorfs errichtet.
Rathskirchen Rudolphskirchen wurde im Jahr 1221 und Rathskirchen 1382 erstmals urkundlich erwähnt.
Rathsweiler Wann genau der Ort gegründet wurde, lässt sich nicht exakt bestimmen, sicher ist er wesentlich älter als die Ersterwähnung von 1364 annehmen lässt. Von Anfang an lag er innerhalb des Remigiuslandes, über das ab 1246 die Grafen von Veldenz die Vogtei ausübten. Nach Michael Frey erscheint der Name bereits 1362 im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Veldenz und den Rheingrafen. Offensichtlich sind die Originalunterlagen zu diesen Begebenheiten verloren gegangen, denn nach Dolch/Greule wird der Ort erstmalig in der Urkunde von 1364 erwähnt, nach der die Bewohner des Unteramtes Altenglan -Brücken für den Unterhalt des jungen Ehepaares Heinrich und Lauretta aufzukommen hatten, das auf der Burg Lichtenberg wohnte. Bei Heinrich handelte es sich um den nachmaligen Grafen Heinrich III. von Veldenz, der von 1371 bis 1389 die Grafschaft regierte.
Ratingen Nach 836 de Hretinga, in Hratuga, (1000) in Ratingon, 1165 in uilla Razzinga [Original]. Ableitung mit Suffix-ing (Variante -ung, die wohl für den fehlenden Umlaut verantwortlich ist; g ist Schreibung für /ŋ/) von einer Basis mit germanisch t, die im norddeutschen Gebiet, in dem Ratingen liegt, unverschoben bleibt, während die Kölner Überlieferung (1165 und öfter) die Zweite Lautverschiebung aufweist. Basis der Ableitung kann nicht das im Stadtwappen auftretende Rad sein (germanisch *raþa-n wird zu altsächsisch rath, mittelniederdeutsch rat, plural ra ̄de), aber vermutlich auch kein Personennamen (so jedoch Kaufmann 1973), da ein t aus expressiver Verschärfung von -d (altsächsisch Hrad-) in einer -ing-Ableitung ungewöhnlich wäre. Auch die Lautverschiebungsbelege in der hochdeutsch Überlieferung weisen auf germanisch t. Vielleicht liegt als Basis altniederfränkisch ra ̄ta (< germanisch *hræ ̄t-), althochdeutsch ra ̄ a ‘Honigwabe’ zugrunde, dass in niederländisch raat fortlebt. Der Ortsname ist somit vielleicht durch die Bienenzucht motiviert: ‘zur Honigwabe gehörige Stelle’.
Ratshausen Die älteste bekannte Nennung stammt aus einer Urkunde vom 26. März 1335 und lautet zu jener Zeit Rolzhausen (wahrscheinlich abgeleitet vom Personennamen Rolz oder Ralz) Jedoch handelt es sich bei Ratshausen (und auch Kernhausen) um eine Siedlung der älteren Ausbauzeit, spätestens des 8. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Name von Rolzhausen, zu Ralzhausen (1455), Radolzhausen (1598) und seit ungefähr 1680 vorwiegend Raz-, Raths-, bis zum heutigen Ratshausen.
Rattelsdorf (Oberfranken) Urkundlich erwähnt wurde „Ratolfestor“ erstmals im Jahr 783 und am 3. Februar 800.
Rattelsdorf (Thüringen) 1412 wurde Rattelsdorf erstmals urkundlich erwähnt.
Rattenberg Die Herkunft des Ortsnamens Rattenberg hängt mit den ältesten Schreibweisen zusammen und lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Eine Ableitung vom alten Personennamen „Rapoto“ (Rado, Rato oder auch Raido) dürfte jedoch zutreffend sein. Die Nennung eines „Rapoto“ von Rattenberg und dessen Schwester „Erga“ um das Jahr 1139 ist nachgewiesen. Die sich im Laufe der Zeit entwickelten Schreibweisen Rogitinperge, Rodunchberga, Raitenperg, Ratenperg u. a. sind mit ziemlicher Sicherheit nur verderbte Formen des ursprünglich angenommenen Namens. Nicht ganz ausgeschlossen erscheint auch eine Ableitung vom Verbum „roden/reuten“. Vielleicht ist Rattenberg auch nur eine durch sprachliche Verstümmelung und lange Überlieferung verdorbene Form von „Ramsperg“.
„Notum sit universe posteritati....“, so beginnt eine Schenkungsurkunde des Klosters Oberalteich, die in die erste Hälfte des Jahres 1105 datiert werden konnte. Der ganze Urkundentext lautet sinngemäß in deutscher Übersetzung wie folgt: „Es sei hiermit für die gesamte Nachkommenschaft aufgezeichnet, dass unser Vogt Friedrich und dessen Ehefrau Luitgard sowie Bruder Ulrich und Sohn Friedrich zum Altar des heiligen Petrus und den dortigen Brüdern für ihr und ihrer Eltern Seelenheil ein Gut letztwillig vermachen, das gelegen ist in Rogitinperge“. Der mit den Grafen von Bogen sehr nahe verwandte Regensburger Domvogt Friedrich III., seine Gattin sowie sein Bruder und sein Sohn vermachen demnach mit dieser Urkunde „zum Altar des heiligen Petrus und den dortigen Brüdern“, also dem Kloster St. Peter in Oberalteich, einen Hof („unum curtile“) in „Rogitinperge“.
In „Rogitinperge“ entstand nach der Ansiedlung des ersten Hofgutes nach und nach eine kleine Bauernsiedlung, die sich im Laufe der Zeit zunächst, wie zahlreiche andere kleinere altbayerische Siedlungseinheiten „Gemain“, also „Gemain ze Rottnperg“ nannte.
Ratzeburg 1062 erstmals urkundlich erwähnt, 1060 bis 1554 Bistum Ratzeburg, 1261 Stadtrecht, romanisch Backsteindom (1170–1220). 1062 castellum Razesburg, Ende 11. Jahrhundert civitas Razispurg [Original], 1188 ad Racesburch; Ratzeborg (1649). Der Name dieser Stadt geht zurück auf den altpolabisch Personennamen Ratibor, womit wohl der Polabenfürst Ratibor gemeint ist, der im 11. Jahrhundert in Ratzeburg residierte. Damit ist Ratzeburg als ‘Burg des Ratibor’ zu verstehen.
Ratzert Der Ort Ratzert wird 1270 zum ersten Mal erwähnt. Man trifft zu dieser Zeit ebendort den Ludwig von Ratzert (Razerode), der die Richtigkeit einer Urkunde bezeugt.
Raubach In einer um das Jahr 1000 zugeordneten Urkunde wurde die mit einem Zehntbezirk ausgestattete Kirche in „Rouchbach“ erstmals genannt.
Raubling 778–783 (Kopievon 824) Rupilinga, 836 Rupilingas, 1126/27 Rubelingen, circa 1165 Rublingen, 1168/69 Ru ̊blingen, 1289 Raubling. Es ist einem Personennamen *Ru ̄pil(o) zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Rauschendorf, (Stieldorf) 1117 Rvzenthorp.
Rauda Im September 1219 wurde Rauda urkundlich erstmals erwähnt.
Rauen Der Ort wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Rauen (von Ruwen) bedeutet am Berghang und auch stiller, heiliger Ort.
Rauenberg Im Spätmittelalter Vereinigung von Rauenberg und Wedersweiler zu einem Kondominium, St. Peter und Paul, Winzermuseum im ehemals fürstbischöflichen Schloss. 1303 Rûchemberg, 1360 Ruhenberg, 1531 Rawenberg. Das Bestimmungswort der Zusammensetzung mit dem Grundwort -berg geht auf althochdeutsch ru ̄h ‘rauh, stachelig, struppig’, mittelhochdeutsch ru ̄ch ‘haarig, struppig, zottig, rauh’ zurück. Die daraus hervorgegangene Bedeutung ‘bewaldet’ hat sich in Landschaftsnamen erhalten wie Rauhe Alb ‘bewaldetes Weideland’. Gelegentlich wird aber auch eine ungünstige klimatische Lage als ‘rauh’ bezeichnet. Der Name wurde von einer benachbarten Burg auf die Siedlung übertragen. So Rauenstein, Ortsteil von Effelder Rauenstein, Landkreis Sonneberg.
Rauhenebrach Der Gemeindename leitet sich von dem Flüsschen Rauhe Ebrach ab, an deren Oberlauf die meisten Orte liegen.
Raumbach Die erste urkundliche Erwähnung von Raumbach findet sich in einer Urkunde des Grafen Heinrich I. von Veldenz aus dem Jahre 1293.
Raunheim Laut einer verfälschten Urkunde soll Erzbischof Hatto von Mainz im Jahre 910 sein Gut in der Raunheimer Mark an das Kloster Fulda übertragen haben. 1966 Verleihung der Stadtrechte. 910 (Kopie) in Ruwenheimere marca, 1211 Runheim, Ruenheim, Ruhenheim, 1275 Ruhinheim, 1313 Ruwinheim, 1542 Rawenheym. Bestimmungswort ist ahd *ru ̄h, mittelhochdeutsch ru ̄ch ‘rau, stachlig, herb’. Möglicherweise war für die Benennung nicht ein raues Klimat Mittelalter ausschlaggebend, sondern das Adjektivisch wurde in der Bedeutung ‘unfruchtbar, mit Buschwerk besetzt’ verwendet. Zugrunde liegt der Namensbildung eine syntaktische Fügung*zedemoru ̄henheim’. Das intervokalische -h zeigt den Übergang zu -w-, wohl beeinflusst durch althochdeutsch *ruowa, mittelhochdeutsch ruowe ‘Ruhe’. Im Erstbeleg erscheint der Insassenname Ruwenheimer im Genitiv Plural ‘in der Mark der Raunheimer’. Für die Ansetzung eines Personenname, der *Riuwo / *Ru ̄wo gelautet haben müsste, fehlen Belege im bekannten Namensbestand. Die Vermutung, wonach ein Kloster dem Ort seinen Namen als ‘Ort der Reue’ (vgl. althochdeutsch riuwa, mittelhochdeutsch riuwe ) gegeben habe, ist Spekulation.
Rauschenberg Schon um das Jahr 1000 wurde im heutigen Gebiet von Rauschenberg die Burg Rauschenberg erbaut, in deren Schutz sich dann die Siedlung entwickelte. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte unter dem Namen Ruschenberg im Jahr 1254 in einer Urkunde des Klosters Haina.
Rauschwitz Rauschwitz wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Ortsteile (urkundliche Ersterwähnung) der Gemeinde sind: Döllschütz (1145), Karsdorfberg (1378), Pretschwitz (1230), Schmörschwitz (1145)
Rausdorf (Holstein) Im Jahre 1259 wurde die Gemeinde erstmals erwähnt.[2] Der heutige Name leitet sich von Rowedderstorp ab, was wohl Dorf Rowedders bedeutet.
Rausdorf (Thüringen) Rausdorf geht auf eine vermutlich slawische Siedlung zurück, die am 7. September 1378 als Ruwinsdorf erstmals erwähnt wurde.
Ravengiersburg Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 974. Der Name stammt von dem Grafen Rabangar, der seinerzeit auf dem steilen Felsen über dem Simmerbach eine Burg erbaute. Die Gründung des Augustiner-Chorherren-Stifts Ravengiersburg geht auf das Jahr 1074 zurück. Das Kloster wurde an Stelle der salischen Burg der Grafen im Trechirgau gegründet. In der Schenkungsurkunde von Ländereien an das Kloster wird zum ersten Mal der Hundesrucha, der Hunsrück erwähnt.
Ravensburg Herzog Welf verlegte wohl aus Gründen der militärischen Sicherheit seinen Wohnsitz auf das Ravensburg, 1191 nach dem Tod des Herzogs an die Staufer und deren Verwaltungszentrum in Oberschwaben, nach der Trennung von Burg und Stadt wurde erstere Sitz des königlichen Landvogts in Schwaben, Veltsburg, Obertor, Mehlsack, ehemalige Abteikirche Weißenau. 1088 Ravenspurch, 1122 Ravenespurc, 1231 Ravensberc; Ravensburg (2. H. 18. Jahrhundert). Es handelt sich um einen ursprünglichen Burgname, der auf den Ort übertragen wurde. Der Wechsel von -berg und -burg ist in ON-Belegreihen häufig. Das Bestimmungswort führt vermutlich auf althochdeutsch raban, mittelhochdeutsch rabe ‘Rabe’ zurück, es kann aber auch der gut bezeugte Personennamen Raban vorliegen. So Ravenstein, Neckar-Odenwald-Kreis.
Ravenstein Namensgeber ist das in Ballenberg gelegene Gelände Rabenstein.
Ravengiersbrug, (Koblenz) 1072 Rebengeresburc. 1075 Reuengeresburch. Germanisch Hrabnagaires burg-. Burg des Hrabnagair. (hrabna=, Rabe + gaiza, Speer)
Ravensberg, (Cleve) 1187 Rauenberg. Germanisch hrabnas berga-, Berg des Raben.
Raversbeuren Eine erste Erwähnung findet sich in einer Urkunde von 1324 (Ravengisburen), wahrscheinlich als eine Außensiedlung des Klosters Ravengiersburg. Der Turm der evangelischen Kirche ist aus dem 13. Jahrhundert, ebenfalls die dort vorhandene kleine Glocke mit der Umschrift „Maria werde ich gerufen“ in großen gotischen Buchstaben.
Rayerschied n einer Stiftungsurkunde der Kirche in Mörschbach aus dem Jahre 1006 wird Heriradessneida (althochdeutsch für: Waldgrenze des Herirad) erwähnt. Dieser Ort wird von manchen Historikern mit Rayerschied identifiziert. Andere Historiker sehen in dieser Bezeichnung eine reine Waldgrenze und keinen Hinweis auf eine Siedlung. In der in Bezug auf Rayerschied oftmals genannten Schenkungsurkunde des Heinrichs von Dycke an das Kloster Kumbd aus dem Jahre 1204 wird der Ort nicht explizit erwähnt. Im Jahre 1420 erwarb Pfalzgraf Stefan das Gebiet um Rayerschied von Bertram von Vilvil, der den Besitz durch seine Frau Else von Reiffenberg erhalten hatte, sowie von Eberhard von Schonenberg. Rayerschied wird in den zugehörigen Urkunden Reussraid bzw. Reuspraid genannt.
Ravenstein, (Uckerath) 1157 Rauenstein.
Rayen, (Neukirchen-Vluyn) 1197 Rodhe. Germanisch ropa-, Rodung
Rech, 1100 Reche. Im Jahr 1408 findet die erste urkundliche Erwähnung Rechs in den Regesten der Fürsten von Metternich statt.
Rechede, (Olfen) 1106-1200 Rehtgethe.
Rechberghausen Der Ort wurde 1245 erstmals urkundlich erwähnt.
Rechenberg-Bienenmühle Die Geschichte des Ortes Rechenberg-Bienenmühle reicht bis zur erstmaligen Erwähnung im Jahre 1200 zurück, als die dreiteilige Holzburg Schanze Rechenberg durch die slawischen Herren von Riesenburg mit Wällen und Grabensystemen errichtet wurde; der Ortsteil Clausnitz entstand nach Waldrodungen bereits im 12. Jahrhundert. Der Name Rechenberg verweist auf den Heurechen aus dem Wappen der Familie Hrabischitz, der Landesausbau der Hrabischitz erfolgte dabei von ihren böhmischen Ursprungsorten im Norden aus. Rechenberg-Bienenmühle wurde besonders geprägt durch die Burg Rechenberg mit Wehranlage, die als Stammburg derer von Rechenberg (Hrabischitz eingedeutscht) gilt.
Rechlin Der Ort Rechlin wurde 1374 erstmals urkundlich erwähnt.
Rechtenbach Rechtenbach wurde am 18. August 1522 in einer Urkunde des Grafen Philipp von Rieneck erstmals erwähnt und war eine Industriesiedlung, in der bis 1791 Flachglas für die Spiegel der Lohrer Staatsmanufaktur hergestellt wurde.
Rechtenstein Die Burg Rechtenstein wurde als Sitz der Familie vom Stain erstmals 1331 urkundlich erwähnt, als Berthold vom Stain die Burg bewohnte und sich zur Abgrenzung von anderen Stainschen Linien den Beinamen vom Rechtenstein zulegte.
Rechterfeld. (Visbek) 1000 Rehfresfelde.
Reckelsum, (Seppenrade) 889 Ricolfasheim.
Recklinghausen, (München) 1047 Riclenghuson.
Rechtmehring Mehring wurde als Moringa erstmals im Jahre 803 in einer Schenkungsurkunde an das Reichskloster Mondsee schriftlich erwähnt.
Rechtsupweg Die Gemeinde entstand 1769 als Moorkolonie. Der Ortsname „Rechtsupweg“ beruht auf einem Stichweg der Gemeinde Upgant-Schott in das Moor.
Recke 1189 in ecclesia Rike [Original], 1220 in Reke; Recke (1243). Der Ortsname liegt als Simplex aus einem ursprünglichen Flurnamen vor. Toponymische Bildungen mit (-)rike(-) sind in westfälischen Flurname häufig vertreten und gehören zu einer etymologisch uneinheitlichen Gruppe. Sie umfasst zum Beispiel: mittelniederdeutsch r ̄eke (Feminin) ‘Reihe, Ordnung, Strecke, die im freien Feld sich hinziehende lebendige (Dornen-)Hecke, niedriges Gebüsch’, mittelniederdeutsch recke ‘Strecke (Weges), Hecke’, sodann recke (Neutrum) und rik (Neutrum) ‘lange, dünne Stange’, wfl. Rek (Neutrum), rekke (Feminin) ‘Einfriedung, Gitter, Vorrichtung zum Aufhängen schwerer Dinge’, rieke (Feminin), rikke (Feminin) ‘Hecke’, mittelhochdeutsch ric, ricke (Männlich) ‘waagerechtes Gestell, Latte, Stange; Gehege, enger Weg’. Im Altsächsisch ist *riki ‘Strecke, Hecke, Gebüsch’ lediglich aus Ortsname zu erschließen. Die Vieldeutigkeit des Appellativs lässt für die Deutung einen gewissen Spielraum. Ein Fokus liegt auf den Aspekten von ‘Einfriedung’ und ‘Reihe, Landstreifen’.
Reckendorf Eine nachweisbare Ersterwähnung lässt sich auf das Jahr 855 datieren.
Reckenroth Reckenroth wurde im Jahr 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Weitere Ortsnamen lt. Nassauische Annalen 1991: 1213 Reckenrode apud Nahstedten, um 1260 Rekerod, 1313 Reckerode, 1536 Reckart, 1579 Reckert, 1629 Reckenroda. In der hessischen Mundart wird Reckenroth heute noch Reckert genannt. Der Ortsname setzt sich wahrscheinlich aus „Rodung des Recco“ zusammen.
Reckershausen Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1072.
Recklinghausen Kirchdorf auf einem Hof des Erzbischofs und Kurfürsten von Köln, 1235 Stadt (oppidum), Mittelpunkt des kurfürstlich-kölnischen Gerichtsbezirks „Vest Recklinghausen“ zwischen Emscher und Lippe, 1316–1618 Mitglied der Hanse, 1017 (Kopie 15. Jahrhundert) Ricoldinchuson, 1047 Riclenghuson, um 1150 in Riclinchuson, um 1150 de Riclinchusen. Ortsname auf-inghausen mit dem zweigliedrigen germanisch Personennamen R ̄ıkwald: ‘(bei) den Häusern der R ̄ıkwald-Leute’. Die Senkung des -a vor - list ein im Niederdeutschen gewöhnlicher Vorgang. Vor -a-/-o-/-un schwindet im Zweitsilbenanlaut nach Schlusskonsonat der Erstsilbe sehr regelmäßig das -w-. Vgl. auch Berht-wald > Bertold. Seltener ist die Assimilation von -ld> -l(l)-.
Rednitzhembach Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Rednitzhembach 1370 unter dem Namen Retzenhennbach. In schriftlichen Quellen erschien der Fluss Rednitz erstmals im 8. Jahrhundert mit der lateinischen Bezeichnung Radantia. Im 11. Jahrhundert wurde der Name des Flusses als Ratenza bezeichnet. Die Deutung des Namens ist unsicher. Möglich ist eine Verwandtschaft mit den indogermanischen Verben *red-e- „graben“ oder *radh- „strahlen, glänzen“.
Redwitz (an der Rodach) Die erste urkundliche Nennung erfolgte 1231 mit Lisa von Kurzewind, „uxor Cunradi de Redewitz“. Das Adelsgeschlecht derer von Redwitz wurde erstmals im Jahr 1250 mit „Erchinpert de Redewitz“ erwähnt.
Rees Münzstätte bis Ende 13. Jahrhundert 1075 in Ressa [Original in Empfängerausfertigung?], 1079–1089 in Resa [Original]; 1144 de Rese [Original]. Kaufmann 1973 erklärt der Ortsname als ursprünglich Gewässername mit -isa ̄Suffix in Analogie zu Resse (Ortsteil von Gelsenkirchen), für das in der Werdener Überlieferung 10./11. Jahrhundert in Rædese, 974–83 in Redese belegt ist; -ss beruht hier auf Assimilation von d an s nach Synkope des nichthaupttonigen -e-. Das Basiswort ist jedoch kaum mittelniederdeutsch r ̄et ‘Ried’, da in der Essener Überlieferung der Diphthong und im 10. Jahrhundert auch hr zu erwarten sind (altsächsisch hriad‘ Ried’). Außerdem heißt Resse noch um 1150 Redese. Eine andere Möglichkeit bietet der Anschluss des Ortsname Rees an mittelniederländisch reese ‘Rispe’. Diese Ben. könnte metaphorisch die ursprüngliche Siedlungsform bezeichnen. Eine vergleichbare Bildhaftigkeit zeigt wfl. Drubbel, wo die Traube als Bildspender dient. Eine ähnliche Erklärung könnte auch für andere Ortsname mit dem Element Res(s)e des niederländisch-niederrhein.
Redinchausen, (Mengede) mitten 1200 Reddinchusen.
Reesdorf Urkundlich wurde Reesdorf das erste Mal 1420 erwähnt.[3] Am 17. Januar 1930 wurde "Räsdorf" in Reesdorf umbenannt.
Reeßum Im Ortsteil Clüversborstel wurde 1478 an der Wieste die Burg Clüversborstel errichtet.
Regen durch die Rodungstätigkeit der Mönche von Rinchnach im 11. und 12. Jahrhundert entstandene Siedlung, vor 1270 Markt. 1148 Regn, 1239 Regen. Die Stadt ist nach dem Fluss, an dem sie liegt, benannt. Der aus römerzeitlichen Erwähnungen der Stadt Regensburg als *Reginos erschließbare Name des Flusses wird gewöhnlich als indogermanisch-voreinzelsprachlich, mit n-Suffix gebildeter Name zu der unsicheren indogermanisch Verbalwurzel *reg‘ fließen, tropfen’ gestellt. So Regensburg.
Regensburg 179 n. Chr. errichtetes römisches Lager Castra Regina, Sitz der bairisch Herzöge, seit 788 Königspfalz, Vorzugsresidenz der deutsche
Karolinger, 1245 Freie Reichsstadt, 1663–1806 Sitz des „Ewigen Reichstags. 3. Jahrhundert n. Chr. (Kopie 7./8. Jahrhundert) Regino, 425–430 (Kopie 15./16. Jahrhundert) Castra Regina, 772 (Kopie 9. Jahrhundert) Reganespurch uswach Aus römerzeitlichen Quellen ist als Vollform des Namens Regino (castra) zu erschließen, welche den Platz des Lagers gegenüber der Einmündung des Flusses Regen, römisch *Reginus (Regen), in die Donau angibt. Die altbairische Namensform Reganesburg, -purg ist eine Lehnübersetzung von Regino castra, in welcher der Lokativ durch einen Genitiv übersetzt wurde und der Flussname bereits an althochdeutsch regan ‘Regen’ angelehnt ist. Zuerst in aus Freising stammenden Schriften des 8. und 9. Jahrhundert wird der bairisch Herzogssitz Radaspona genannt. Radaspona kann als spätkeltisch Name *Rataso-bona ‘Wohnsitz eines Ratasos’ erklärt werden, ohne dass klar ist, auf welche Weise dieser Name bis ins Mittelalter überdauern konnte.
Regenstein, 1200 Regensteyn.
Regenstauf 1326 Markterhebung. 1135 Kopie vor circa 1170 comes de Stowfe, 1147/55 Kopie 1203/04 Reginstôf; Regenstauf (1313). Der Siedlungsname Stauf beruht auf der für Höhenburgen gebräuchlichen Bezeichnung mittelhochdeutsch stouf ‘Kelch; hochragender Fels’, die unschwer von einer Geländeerhebung auf die darauf gelegene fortifikatorische Anlage, eine zur Kontrolle des Regentals erbaute Pabonenburg des 12. Jahrhundert, metonymisch übertragen werden konnte. Der unterscheidende Zusatz Regen-, durch den der Ort von Donaustauf (Landkreis Regensburg) kompositionell differenziert wurde, ist erstmals in den 1150er Jahren nachweisbar. So Donaustauf (894/930 Kopie 2. Hälfte 11. Jahrhundert castellum quod dicitur Stufo), Landkreis Regensburg, (unkomponierte Belege sind mitunter nicht eindeutig einem der beiden Orte zuzuweisen).
Regesbostel Auf einer 1651/52 erstellten und von Christina von Schweden beauftragten Karte wurde der Ort als Rehsböstel erwähnt
Regis-Breitingen Im Jahre 929 nannte Robert Wolfram in seiner Ergänzung zur Chronik der Stadt Borna die Burg Regis. Regis lag zu der Zeit im Gau Plisni. Um 1100 wurde Regis eine der „vornehmsten Städte im Gau Plisni“ neben Altenburg, Zwickau, Leisnig, Colditz u. a. genannt. 1186 trat ein „Albertus de Riguz“ – Albert von Regis – in einer Urkunde des Bischofs Berthold II. als Zeuge auf. Auch im Heimatbuch „Das Altenburger Land“ wird in diesem Jahr Regis erstmals als Riguz erwähnt. 1208 wurde das Pleißner Land vom Hofgericht Altenburg verwaltet. Es erfasste auch Regis, wo die Sorben die erwähnte Burg erbaut hatten. In der Bulle des Papstes Gregor IX. von 1228 wurde ein „castrum et oppidum Riguz“, also Burg und Ort Regis genannt. 1265 wurde ein Kaufvertrag zwischen dem Landgrafen von Thüringen und dem Bischof von Merseburg in campo Bredingin, dem Gut Breitingen, abgeschlossen. Dies gilt als Datum der Ersterwähnung von Breitingen.
Regnitzlosau Der Name Regnitzlosau leitet sich von der in die „Sächsische“ Saale fließenden Regnitz und vom Namen des Adelsgeschlechts von Lasan ab.
Regnitzlosau wurde 1234 erstmals in einer lateinischen Urkunde erwähnt. „Cunradus, Arnoldus und Ciban de Lasan“ (von Losau) bezeugen darin eine Stiftung des Cunradus von Kotzau an das Kloster Speinshart.
Rehau Seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Burggrafen von Nürnberg, 1427 Markt mit Stadtrechten, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Rehau. 1246 Chronik 1773 Resawe (unsicherer Beleg), 1376 Resaw [Original], um 1390 Kopie 1. Hälfte 15. Jahrhundert Resau ... Resa; Rehaw [Original] (1497) Dem Siedlungsname slawische Grundform*Rˇezov- zugrunde, eine Ableitung mit dem adjektivierenden Suffix -ov-, deren Basis am ehesten das Appellativum *rˇezч ‘Schnitt, Schneide, Schärfe’, hier wohl mit der toponymischen Bedeutung ‘Einschnitt (im Gelände)’ oder ‘Rodung’, sein dürfte. Nicht auszuschließen ist daneben der Ansatz eines Personennamens (Übernamen) *Rˇezч zum eben genannten Appellativum, wobei es sich dann um einen possessivischen Siedlungsname (‘Siedlung des Reˇzч’) handeln würde. Offenbar wurde Res im 15. Jahrhundert als Genitiv des d. Appellativum Reh ausgelegt, was die Rückbildung einer Form Reh-au ermöglichte. o Rhäsa (1334 Resow), Ortsteil von Ketzerbachtal; Riesa (1119 Reszoa), beide Landkreis Meißen.
Rehborn Zu Beginn des 7. Jahrhunderts bildete sich zwischen den fränkischen Siedlungen Odernheim und Meiseheim eine neue Kleinsiedlung, Rehborn. 1128 wird sie unter dem Namen "Robura" erstmals urkundlich erwähnt. Erzbischof Adalbert von Mainz bestätigt dem Kloster Disibodenberg nochmals jene Rechte, die es bereits zur Zeit seines Vorgängers Willigis (975-1011) besaß. "Robura" entstammt dem althochdeutschen ror = Schilf und bur = Haus. Dieses "Haus am Schilf' stand auf dem Gebiet der heutigen Anwesen Karl Neumann, Erhard Wendel, Karl Kerch. Flurnamen geben davon noch Zeugnis: "Brühl" (nasses Wiesengelände in unmittelbarer Nähe des Herrschaftshofes"), "Hinner de Hufstatt" (Gärten vom Brühl bis zum Hüttenbach).
Obwohl der Ortsname weder mit einem Born (Brunnen) noch einem Reh in Verbindung steht, setzte sich die sprachliche Umbildung auf "born" bereits Mitte des 16. Jahrhunderts fest.
Rehburg-Loccum 13. Jahrhundert Bau der welfischen Grenzburg, bis 1331 im Besitz des Klosters Loccum, 1648 Stadtrecht. Loccum: Frühmittelalter Niederungsburg der Grafen von Lucca, 1163 Gründung des h. zu den besterhaltenen mittelalter Klosteranlagen Niedersachsens zählenden Zisterzienserklosters durch Graf Wilbrand von Hallermunt, 1252 freies Reichsstift. Rehburg: 1320 Reborgh [Original], 1331 vppe de Reheborg, von der Reborg [Original]; Loccum: 1129 Burcardus de Lucca (Druck 17. Jahrhundert), 1240 Lukken [Original], 1283 Locken [Original], 1594 Lockum [Original]. Rehburg: Bildung mit dem Grundwort -burg und altsächsisch hriod, mittelniederdeutsch r ̄et ‘Schilf, Ried’ als Bestimmungswort, Volksetymologie. Eindeutung von Reh, da Schwund des Dentals vor -b-. Die Burg wurde inmitten von Moorgebieten auf dem Rehhorst, einem nur durch einen Knüppeldamm zu erreichenden Landrücken, errichtet. Loccum: Die Endung -um entstand aus der Interpretation der Flexionsendung -en als reduziertes Grundwort -heim (oft abgeschwächt zu -em, -en, -um). Der Ortsname liegt wahrscheinlich ein alter Gewässername *Luka aus indogermanisch *leug-, *lug‘ biegen’ zugrunde, was die Lage des Ortes an einer Ausbuchtung der Fulde unterstützen würde, möglich ist aber auch indogermanisch *leug-, *lug‘ schwärzlich; Sumpf, Morast’.
Rehden Der Ort Rehden ist sehr alt; denn bereits in der Zeit von 854 bis 877 hatte hier ein Edler namens Belo Besitz. Auch das Kloster Corvey unterhielt in sehr früher Zeit in diesem Raum Stellen. In alten Urkunden wird Rehden im 9. und 11. Jahrhundert Redun, in den späteren Jahrhunderten stets Rehden geschrieben. Der Name Rehden ist aus dem altniederdeutschen „hriod“ und dem mittelniederdeutschen „red“ – das heißt Ried, Schilf oder Röhricht – abzuleiten.
Rehe Der Ort wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Für die Zeit um 1440 ist eine eigene Kapelle nachgewiesen.
Reher Die Herkunft des Namens Reher ist nicht einwandfrei geklärt. So führt Franz Michaelsen in seiner Arbeit Orts- und Flurnamen des Kreises Steinburg den Namen Reher auf Reiher zurück. Eine andere Deutung findet Wolfgang Laur. In seinem Artikel Die Ortsnamen in Schleswig-Holstein, veröffentlicht in Band VI der Gottorfer Schriften 1960, heißt es u. a.: „Mit einem r-Suffix (Nachsilbe) ist vielleicht Reher gebildet - 1756 Reder - (intervokalisches d geworden zu h ), vielleicht wie Rheide zu Reet, Ried gehörend“. Auch die Familiennamen Reher, Reherbrook, Rehrknöll oder Rehder in Westfalen führt der Verfasser auf Reet oder Ried zurück. Auf alle Fälle handelt es sich um eine Bezeichnung für eine siedlungsgeschichtlich alte Ortschaft.
Rehfelde Rehfelde wurde 1247 das erste Mal in einer Urkunde der Markgrafen Johann I. und Otto III. von Brandenburg als Revelde erwähnt und gehörte zum Kloster Zinna in Jüterbog. Im 13. Jahrhundert errichteten die Bewohner die Kirche Rehfelde. Der Ort erschien 1375 als „Renefeldt“ im Landbuch Karls IV. Aus diesem Jahr ist auch die Existenz eines Kruges bekannt. Die ehemals selbstständigen Dörfer Werder und Zinndorf wurden erstmals 1309 beziehungsweise 1375 urkundlich erwähnt.
Rehlingen-Siersburg Spuren eisen und römerzeitlicher Besiedlung. Im Mittelalter Rehlingen Kirchort im Erzbistum Trier, in Siersburg Burg des 12. Jahrhundert. 1974 Bildung der heute Gemeinte aus der Selbständige Gemeinte Rehlingen und den 9 Gemeinte des Amtsbezirks Siersburg. Rehlingen: 1183, 1189 Rolingen [Original], 1251 Rolingin [Original], 1378 Rolingen bii Sirsperch [Original]. Siersburg: 1. 1169/83 Siersberg [Original], 1178 Sigersberg. 2. 1137 Sigisberg [Original], 1147/51 Sisberch [Original]. 3. um 1200 Sigeberch, 1233 Siberg [Original]. 4. 1342 Sirstorf [Original], 1477/78 Sirstorff [Original]. Rehlingen: Ableitung mit -ing-Suffix vom Personennamen Rol(l)o (romanisiert < Hro ̄d-ilo); lautliche Entwicklung mit Umlaut [o] vor [i] > [ø] sowie Dehnung und Entrundung > [e] (1361 Relingen [Original]). Siersburg: Im Mittelalter stehen vier zu trennende Etymologien Mittelalter nebeneinander, wovon (1) bis (3) primär auf die Burg Siersburg zu beziehen sind, (4) auf die Siedlung am Fuße des Burgberges: (1) *Sigiheres-berg und (4) *Sigiheres-dorf, beide zum Personennamen Sigi-heri; (2) *Siges-berg, zum Personennamen Sigi, Kurzform zu Sigiheri; (3) *Sigi-berg als Volksetymologie. Umdeutung des Burgname mit Anschluss an althochdeutsch sigu, sig(i) ‘Sieg’. Als Ortsname durchgesetzt hat sich die auf (1) beruhende, sekundäre Umbildung Siersburg (1334), Sirsburg (1398) mit bei Burgname häufig anzutreffender Ersetzung des Grundwort-berg durch-burg.
Rehna Anfangs 12. Jahrhundert slawische Burg samt Siedlung, um 1200 eingedeutscht, 1236 Klostergründung (1552 aufgehoben. 1791 Stadtrecht, 1230 Rene, 1365 Reene, 1385 Rena. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname *Rˇen(y) mit der Bedeutung ‘Sandbank; sandiger Ort’ zugrunde, vermutlich zunächst mit einer Pluralendung -y, die in den Urkunden als -e wiedergegeben und schließlich bei der Eindeutschung zu einem -a umgewandelt wurde.
Rehweiler Die älteste erhaltene Nennung von Rehweiler stammt von 1322. Es entstand im 12. Jahrhundert aus der Aufteilung des am anderen Glanufer liegenden Reichardsweiler.
Reichartshausen Reichartshausen wurde im Jahre 1100 in Sinsheimern Jahrbüchern als Richardshusen erstmals urkundlich erwähnt, die Gründung des Ortes datiert vermutlich jedoch in alemannische Zeit zurück.
Reichelsheim (Wetterau) Man vermutet, daß ein fränkischer Siedler namens Richolf der Begründer von "Richolfesheim" gewesen sein soll – unter diesem Namen wird der Ort 817 urkundlich erwähnt. Es gibt zwar Angaben zu einer früheren Erwähnung unseres Ortes, jedoch sind keine Urkunden aus dieser Zeit überliefert. Urkundlich belegt ist, daß im Jahre 817 Kaiser Ludwig der Fromme 187 Mansen in der Wettereiba an die Abtei Fulda vertauschte - darunter auch Richolfesheim. Damit war Reichelsheim einer von 11 Ortschaften in der sogenannten Fuldischen Mark.
Im Jahre 852 wird erstmalig eine Hälfte von Reichelsheim an die Herren von Münzenberg, dem seinerzeit mächtigsten Rittergeschlecht in der Wetterau belehnt, woraufhin dieses Jahr von einigen Ouellenforschern als das offizielle und eindeutig nachweisbare „Geburtsjahr“ von Reichelsheim betrachtet wurde.
Reichelsheim (Odenwald) Trotz seiner späten Ersterwähnung (1303) scheint der Ort aufgrund seiner Namensform als patronymischer -heim-Ortsname bedeutend älter zu sein. Unter den im Zuge der Gebietsreform eingemeindeten Orten sind Erzbach und Gersprenz (am gleichnamigen Fluss) früh bezeugt und namenkundlich von Interesse. Reichelsheim: 1303 (Kopie) Richelinsheim, 1307 Richoltsheim, circa 1312 Richolfsheim, 1321 Rycholsheim. Erzbach: 795 (Kop.; hierher oder die in der Nähe gelegenen Erzgruben?) Arezgrefte, 1324 Erczbach. Gersprenz: 786 (Kopie) ad Caspenze, um 1012 (Kop.) in Gaspenza, 1437 Gerßbrencze. Der Ortsname Reichelsheim zum Personennamen R ̄ıholf oder Personennamen R ̄ıholt. Das Zweitglied des Personenname, das wegen der voneinander abweichenden Belege 1307 und 1312 nicht eindeutig zu bestimmen ist, kann entweder mit althochdeutsch wolf ‘Wolf’ oder althochdeutsch -walt(an) ‘walten, herrschen’ identifiziert werden. Das Erstglied ist zu althochdeutsch r ̄ıhhi ‘Herrschaft, Herrscher’ zu stellen. Der Ortsname zeigt lautgesetzlich zu erwartendes -ei< - ̄ı-. Das Bestimmungswort des Ortsname Erzbach ist althochdeutsch *aruzzi ‘Erz’. Das Grundwort -grefte zu althochdeutsch graban ‘graben’, zu dem mittels -ti-Suffix ein Abstraktum althochdeutsch *grafti ‘das Ausgegrabene, die Grube’ gebildet wurde. Dem Ortsname Gersprenz liegt ein Gewässername keltisch *Caspantia zugrunde. Dieser ist wohl zu indogermanisch *kas‘ grau’ (mit -bho-Erweiterung) und -nt-Suffix zu stellen. In diesem Falle ist allerdings anzusetzen, dass im Althochdeutsch der Anlaut die unverschobene Form zeigt.
Reichenau, 1170-90 Richwinistein, 1215 Ricwinstein. Germanisch Rikiwinis taina-, Stein= Brug des Rikiwini (rikja- mächtig + wini, Freund)
Reichenbach (Baumholder) Der Ort liegt am gleichnamigen Reichenbach.
Reichenbach (Oberfranken) Der Ort wurde 1190 als „Richebach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bedeutung starker Bach ist.
Reichenbach (Oberpfalz) 945 Rihinbahc. Kienleiten ist ein Gemeindeteil der Gemeinde. mundartlich: khüi(n)laitn/kinleitn; seit '1555. Frühere Ortsnamen: Khuenleuthen oder Khienleiten. Erklärung des Ortsnamens: Althochdeutsch hilta, lita, mittelhochdeutsch lite die Leite, der Berghang. Das Wort chien (althochdeutsch) bedeutet Kiefernharz, die Kiefer, die Kienföhre. Wie es eine Bach- oder eine Birkenleite gibt, so hier eine „Kienleite“, eine Siedlung an einem Berghang, der mit Kiefern bestanden ist.
Heimhof ist ein Weiler, Gemarkung Tiefenbach. mundartlich: haimhof; seit ca. '1125. Frühere Ortsnamen: 1125 Heiminghoven; 1378 Heimhof; 1668 Haimbhoff; 1670 Heimhof. Erklärung des Ortsnamens: „Bei den Höfen, bzw. beim Hof eines Heimo, Haimo.“
Windhof ist ein Weiler, Gemarkung Tiefenbach, seit '1249'. Früherer Ortsname: 1667 Windahoff. Erklärung des Ortsnamens: Der Hof liegt an der Höhenbedachung vom hochgelegenen Roßbach nach dem Regen zu, die den Winden jeder Art vollkommen offensteht. Windhof ist also ein Hof an einer den Winden besonders ausgesetzten Stelle.
Kaltenbach ist eine Einöde, seit '1270'. Früherer Ortsname: 1270 Chaltenbach, 1378 Die Lo des Kaltenbachs. Erklärung des Ortsnamens: Der Name entstand durch den Bachlauf „Kaltenbach“, der aus dem Walderbacher Forst entspringt und westlich von Reichenbach in den Regen mündet. Die Siedlung am kalten Bach.
Hochgart ist eine Einöde, Gemarkung Reichenbach. Von Althochdeutsch gart „eingefriedetes Grundstück, eingefriedetes Landgut“, aber auch „Einfriedung, der Garten“. „Hoch“ deutet auf die hohe Lage auf dem gegen das Regental verlaufende Pfaffenstein hin. Siedlung bei einem durch Umzäunung geschützten Garten oder Siedlung auf einem durch Zaun geschützten Landgut. Hochgart dürfte wegen seiner unmittelbaren Nähe beim Kloster Reichenbach einst ein Teil des unter eigenem Betrieb stehenden Klostergutes gewesen sein.
Linden ist ein Weiler, Gemarkung Tiefenbach, seit '1249'. Frühere Ortsnamen: 1249 Linda; 1498 Linter velder und gründt: Der Baum- und Waldbestand der früheren Wälder gab vielfach den Fluren und Siedlungen ihre Namen, so auch dem Ort Linden. Noch heute steht dort eine sehr alte Linde, so dass das Walderbacher Taufbuch 1646 den Ort richtig mit „ab der Linden“ nennt.
Reichenbach (Thüringen) Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte als Richenbac im Jahre 1160. Die Ortslage Reichenbachs ist als mittelalterliches Reihendorf angelegt. Der Ort ist noch heute landwirtschaftlich geprägt. Von Bedeutung war auch der nördlich angrenzende Hardt-Wald.
Reichenbach am Heuberg Reichenbach am Heuberg wurde im Jahre 793 erstmals urkundlich erwähnt.
Reichenbach an der Fils 1150 wahrscheinlich in Besitz des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen, 1299 an Württemberg. Mauritiuskirche, Michaelskirche, Brühlhalle, St.-Savine-Brücke, Otto-Munz Steg. Kopie um 1150 Richenbach, 1268 Richenbach, 1532 Rychenbach. Der der Ortsname zugrunde liegende Gewässername mit dem Grundwort-bach (zu althochdeutsch r ̄ı hhi, mittelhochdeutsch r ̄ı ch ‘reich, mächtig’) ist vermutlich eine Benennung nach dem temporären Wasserreichtums des Baches. Der häufige Name wird durch die Lageangabe an der Fils (aus germanisch *felusa zu felu‘ Sumpfwald’) verdeutlicht. So U.a. Reichenbach im Vogtland, Vogtlandkreis, Reichenbach am Heuberg.
Reichenbach im Vogtland Ursprünglich deutsche Bauerndorf, nahe der Burg Mylau, um 1240 planmäßige Stadtanlage, 1240 Stadt-
recht. 1140 in Richenbach, ebenso im 13. Jahrhundert, erst im 15. Jahrhundert Reichenbach. Der Bachname Reichenwurde auf den Ort übertragen. Zu mittelhochdeutsch r ̄ıch ‘reich’ und dem Grundwort-bach. So Reichenbach/O.L., Landkreis Görlitz sowie Reichenbach als Ortsteil von Großschirma, Callenberg.
Reichenbach/Oberlausitz Zu Beginn des 13. Jahrhundert gegründete Stadt mit Vogtei des böhmische Königs, heute Sitz der Verwaltungsgemeinde. 1239 Richenbach, 1346 stat Richinbach, 1400 Reichenbach. Bildung mit dem Grundwort-bach und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch r ̄ıch(e)‘stark, mächtig ,reichan’,demnach‘ Siedlung am (wasser-, fisch-)reichen Bach’.
Reichenbach-Steegen BDie einzelnen Ortsteile haben ihre eigene Geschichte. Die erste urkundliche Erwähnung konnte für Reichenbachsteegen im Jahr 1269, für Albersbach und Fockenberg-Limbach im Jahr 1393 nachgewiesen werden. Reichenbach kann mit einer ersten urkundlichen Erwähnung. Bei einem oder mehreren Stegen über ein Gewässer entstanden in Deutschland rund 40 Siedlungen fast gleichen Namens. Davon hießen 23 kurzweg Steg oder Steeg, 10 Stegen und 4 Steegen. Zur Unterscheidung wurden Beinamen hinzugesetzt. So entstanden die beiden pfälzischen Ortsnamen Reichenbachsteegen und Theisbergstegen.
Reichenberg (Unterfranken) Die Familie von Wolfskeel war seit 1378 im Besitz der Burg Reichenberg. Das ehemalige Dorf Hattenhausen übernahm 1693 den Ortsnamen vom Schloss Reichenberg.
Reichenberg (Mittelrhein) Die erste urkundliche Erwähnung fand 1319 im Zusammenhang mit der Baugenehmigung für die Burg statt. Die Stadtrechte wurden 1324 verliehen.
Reichenow-Möglin m Jahre 1412 wurden die von Pfuel mit dem Ort Reichenow durch Friedrich I. belehnt. Im Ortsteil Möglin bestand das Rittergut Möglin; hier gründete Albrecht Daniel Thaer die Landwirtschaftliche Akademie Möglin.
Reichenschwand Reichenschwand wurde erstmals (wenn auch fälschungsverdächtig) 1225 urkundlich erwähnt. Von 1310 liegt eine als echt anerkannte Urkunde vor. Die Ministerialenfamilie von Strahlenfels legte auf der Pegnitzinsel im Hochmittelalter eine Wasserburg an, deren Stelle nach mehrfachen Zerstörungen heute das Schloss Reichenschwand einnimmt. Der Name deutet auf eine Rodungssiedlung hin: Reicholswant bedeutete die Rodungsstelle eines Richold oder Richolf, mit schwenden bezeichnete man das Roden von Unterholz zur Gewinnung von Acker- und Weideland.
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Reichenwalde Kolpin. 1445 wurde Colpinichin erstmals urkundlich erwähnt und erschien in den Folgejahren 1448 als Colpyneken und 1485 als Colpinchen bzw. Culpinichen im Jahr 1506. Der Name leitet sich möglicherweise aus dem slawischen colpa für Schwan ab.
Dahmsdorf. Das Gebiet um die Stadt Storkow herum gehörte ab dem 6./7. Jahrhundert zum Siedlungsraum slawischer Völker. Die Gründung des heutigen Dorfes Reichenwalde erfolgte während des 12. oder frühen 13. Jahrhunderts im Zuge der Ostkolonisation durch deutsche Zisterziensermönche des Klosters Dobrilugk. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes befindet sich in den Kirchenartikeln des Bistums Meißen aus dem Jahr 1346, in denen ein Ort Domßdorff genannt wird. Der Name geht nach Reinhard E. Fischer auf den Personennamen Thomas zurück, was ebenfalls auf eine deutsche Ortsgründung hinweist. Dieser Name wurde wiederum von der im Ort errichteten Dorfkirche St. Thomas übernommen. Da die Meißner Bistumsurkunden nur in einer 1495 angefertigten Kopie erhalten sind, wird in der Geschichtsschreibung häufig auch das Jahr 1376 als Ersterwähnung angenommen, in dem die Gebrüder Queiss durch den Adelsherr Reinhard von Strehla mit den Gemarkungen von Dahmsdorf, Wendisch Rietz, Groß Schauen und Görsdorf belehnt wurden.
Reichersbeuern Ortsnamen sind oder waren: Rihherispuira, Richerispuira, Richerispurun, Richarburon, Richerispuren, Richerspaira, Richerspuern, Richerspuren, Richersbueren, Richerspeyrn, Reicherspawren, Reicherspewrn, Reichspeyrn, Reicherspeurn, Reigersbeuern; seit 1903 Reichersbeuern. Reichersbeuern nennt das Jahr 1020 als Datum der ersten urkundlichen Erwähnung. Lange Zeit war Reichersbeuern unmittelbar mit dem (Heiligen römischen) Reich (deutscher Nation) verbunden.
Reichertshofen Im 13. Jahrhundert Übernahme der Burg durch die Wittelsbacher, nach 1505 Pfleggericht des Fürstentums Pfalz-Neuburg. Circa 1100 Rikershouen, 1158 Rihgershouen, 1156 Richkerishouen, 1180–1183 Richershoven, 1284 Reichartshouen, 1310 Reichkershofen, 1522 Reychertshofen, 1796 Reichetshofen. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch-hof ‘ländliches Anwesen, Bauernhof, Wirtschaftshof ’, Bestimmungswort der Personennamen Ricger, Rihger.
Reichling Nach dem Ende der römischen Herrschaft im 5. Jahrhundert gründeten alemannische Sippen um einen Richilo den Ort Reichling. Ludenhausen entstand im Zuge der ersten Ausbauphase im frühen Mittelalter.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Reichling 1080 als Richilingen.
Reichmannsdorf Der Ortsteil Gösselsdorf wurde erstmals 1275 erwähnt.
Reichshof Denklingen und Eckenhagen entstanden, als geschlossenes Gebiet 1167 von Kaiser Friedrich I. dem Kölner Erzbischof geschenkt, im Mittelalter Zentrum des bergischen Bergbaus, 1404 Dencklyngen [Original]; 1167 Eckenhagen [Original]. 1969 Reichshof. Kunstname Reichshof nach der ursprünglichen Funktion des Areals um Eckenhagen als kaiserlicher Hof, das h. 118 Dörfer umfasst. Denklingen ist aus dem germanisch Personennamen Thankilo und dem Suffix-ingen gebildet. Eckenhagen ist ebenfalls mit einem germanisch Personennamen Ekko gebildet, das Grundwort ist-hagen.
Reichstädt Im Juli 1256 wurde das Dorf Reichstädt erstmals urkundlich erwähnt.
Reichsthal Reichsthal wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt.
Reichweiler Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1273, als Gräfin Elisabeth von Blieskastel und Bitsch, die Tochter des letzten Grafen von Blieskastel, das Dorf dem Kloster Wörschweiler schenkte.
Reidenhausen Um 1310 wird Reudinhusin urkundlich erwähnt. Reidenhausen (zeitweise auch Rodenhausen), das mit Blankenrath eine Gemeinde bildete.
Reifenberg Eine Burg bestand mindestens seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Ort Reifenberg wurde 1447 erstmals erwähnt, als Herzog Stephan von Pfalz-Zweibrücken diese und benachbarte Ortschaften von den Grafen von Homburg erwarb.
Reiff Reiff wurde erstmals 1501 urkundlich erwähnt.
Reiffelbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Reiffelbach stammt von 1293 und findet sich in einer Urkunde des Grafen Heinrich I. von Veldenz für den Ritter Eberhard von Odenbach, der ein Drittel des Zehnten zu Reiffelbach als Veldenzer Lehen besaß
Reifferscheid bei Adenau, 875 Riferesceith. Reifferscheid wurde erstmals 975 in einer Urkunde der Abtei St. Maximin in Trier erwähnt.
Reifferscheid, (Hellenthal) 1173 Riferscheit.
Reil, 1006 Rila, 1051 Rile, 1095-99 Rigele, Richela. In einer Urkunde König Heinrichs II. aus dem Jahre 1008 wurde Reil zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Sie dokumentiert einen Tauschvertrag mit dem der Erzbischof Willigis von Mainz der Kirche des Heiligen Stephanus zu Mainz ein Hofgut in Reil (damals Rigula) im Tausch gegen einen anderen Hof in Büchenbach (damals Buochinbah) übergibt. Während des Mittelalters befand sich auf der gegenüberliegenden Moselseite ein wichtiger Wallfahrtsort, Reilkirch genannt, dessen romanischer Turm und frühgotisches Kirchenschiff im 19. Jahrhundert vollständig abgerissen wurde.
Da Reil im Mittelalter auch Rile oder Ryle hieß, wird häufig behauptet, dass der erste Baumeister des Kölner Domes, Gerhard von Rile, aus dem Ort stammte. Ein Adligengeschlecht, aus dem Meister Gerhard gestammt haben könnte, wird in Urkunden jedoch erstmals im Jahre 1285 genannt.
Reilingen 1286 wurde Reilingen als „Villa Reitling“ erstmals urkundlich erwähnt. In unmittelbarer Nähe stand die Burg Wersau, eine Wasserburg in der Kraichbachniederung, die 1155 erstmals genannt und 1622 bzw. 1689 zerstört wurde. Zum Herrschaftsgebiet der Burg gehörten Reilingen und Hockenheim.
Reimerath Reimerath wurde erstmals in einer Urkunde vom 25. Mai 1216 als „Recinroth“ erwähnt, als Graf Gerhard von Are der Pfarrkirche zu Adenau die Stiftung des Anniversars seines Vaters Ulrich bestätigte. Der Ortsteil Bruchhausen wurde im Jahre 1409 erwähnt.
Reimershagen Das als Rundling angelegte Dorf Reimershagen tauchte erstmals 1303 urkundlich auf.
Reimlingen ie erste Erwähnung Reimlingens findet sich in einer Besitzurkunde des Klosters Fulda aus der Zeit um 780. Auch das Kloster Lorsch hatte frühe Besitzungen in Reimlingen, eine entsprechende Urkunde datiert auf das Jahr 868. Das Kirchdorf Unterreimlingen findet seine erste Erwähnung erst rund 500 Jahre später, am 1. Juli 1277 als „inferior villa Rumelingen“. In verschiedenen Epochen findet sich unter anderem die Ortsbezeichnung Riumlingen, Rumheringen, Rumeringa, Rumelingen und Reimblingen.
Reimsbach, (Beckingen) + 1160 Rumesbach.
Reinbek Die Orte Schönningstedt (1224), Ohe (1238) und Hinschendorf (1238) bilden heute die Stadt Reinbek, 1226 Errichtung des Klosters Reinbek (Zisterzienserinnen), Ersterwähnung der Siedlung 1238, 1572 Errichtung des Schlosses Reinbek, 1952 Stadtrecht. Mit Glinde gemeinsames Gewerbegebiet Reinbek-Glinde, Reinbeker Schloss. 1238 ville Reinebec [Original], 1466 tome Rynenbeke, 1649 Reinbeck. Das Adjectivisch rein als Bestimmungswort deutet auf ein Kloster hin (parallel dazu etwa das französisch Kloster Clairvaux vom lateinisch clara vallis ‘klares, reines Tal’). Der zweite Teil -bek(e) verweist auf die Lage an einem Bach beziehungsweise Fließgewässer. So Reinsbek, Kreis Segeberg, Reinfeld.
Reinersen, (Beberbeck) 1020 rechinherishusun. Germanisch Raginaharis husum, zu den Häusern des Raginahari.
Reinig, (Wasserliesch) 1098 Riniche.
Reininghausen, (Lüdenscheid) 1100 Reninchuson. Germanisch Raginingo husum, zu den Häusern der Leute des Ragino.
Reinsdorf bei Helmstedt, 1033-50 Renoldasthorpa, mitten 1200 Reinoldesthorpe. Germanisch Raginawaldas porpa, Siedlung des Raginawald.
Reinsfeld, (Trier) 981 in Reinonis campo.
Reinshagen, (Much) 1166 Reginshagin. Germanisch Ragines hagana-, Einfriedigung des Ragin.
Reinfeld (in Holstein) 1186 Gründung des Zisterzienserklosters Reynevelde auf Veranlassung von Graf Adolf von Schauenburg. 1925 Eingemeindung der Gemeinte Steinhof und Neuhof zu Reinfeld, 1926 Verleihung der kleinen Städteordnung. Staatlich anerkannter Erholungsort, „Karpfenstadt“. 1189 in locum qui dicitur Reyneuelt [Original], 1208 de Reineuelde, 1544 thom Reineuelde; Reinfeldt (1634/35). Wie auch bei Reinbek deutet das erste Zusammensetzungsglied rein auf ein Kloster hin (parallel dazu etwa das französisch Clairvaux vom lateinisch clara vallis ‘klares, reines Tal’). Der zweite Teil deutet auf die Gründung der Siedlung auf planer Fläche, Feldern. So Reinfeld, Ortsteil Glückstadt, Kreis Steinburg, Reinbek, Kreis Stormarn.
Reinhardshagen In der Talbucht um Vaake und Veckerhagen bestanden urkundlich erwähnt im 12. Jahrhundert weitere acht Kleinsiedlungen, die noch vor dem Dreißigjährigen Krieg entweder wüst fielen oder in den Gemarkungen angrenzender Orte aufgingen und heute noch in Flurnamen wieder zu finden sind. So befanden sich nördlich von Veckerhagen Haltmerden und Herboldessen, zwischen Veckerhagen und Vaake Kaltenhof und südlich von Vaake Horode, Hottenhausen, Renebeck, Niederhagen und Altmünden.
Das Staatsarchiv Marburg gelangte 1978 zu der Feststellung, dass die Ersterwähnung Vaakes zwar in den Corveyer Traditionen nicht genau datiert sei, das Datum aber von dem Witzenhäuser Historiker Karl August Eckhardt mit ausreichender Genauigkeit auf 866 errechnet worden sei. Der Ortsname Veckerhagen lässt die Annahme zu, dass die Gründung des Ortes in eine Rodungsperiode des ausgehenden 13. Jahrhunderts fällt, in der die meisten Dörfer mit der Endung Hagen entstanden sind.
Reinhardtsdorf-Schöna Reinhardtsdorf ist ein bereits 1368 erwähntes Waldhufendorf, mit ehemals vorwiegend landwirtschaftlicher Prägung.
Das alte Waldhufendorf, 1379 erstmals erwähnt, besteht u. a. aus kleinen Häusleranwesen und alten Dreiseitbauernhöfen. Kleingießhübel wurde 1379 erstmals als Gizobel erwähnt.
Reinheim, das Bodenfunde von der Jungsteinzeit bis in die fränkische Zeit aufweist, wurde bald nach 1260 durch die Grafen von Katzenelnbogen (neu-) begründet und planmäßig angelegt; 1276/77 wird es als municio [Befestigung] Rinheim erstmals erwähnt, schon 1300 als oppidum. 1971 um 3, 1977 um 1 Gemeinte erweitert. (1276–1277), 1286, 1300, 1326 Rinheim, 1493 Rynheym, 1516 Reinheim [jeweils original]. Der Ortsname findet sich in enger Nachbarschaft mit anderen -heim-Namen, die meist wohl auf die fränkische Landnahme zurückgehen und oft Personennamen als Bestimmungswort haben. Für Rin gibt es (abgesehen von lautgeschichtlich unhaltbaren Deutungen) zwei Erklärungsmöglichkeiten: 1. die Rückführung auf eine Personenname Kurzform *R ̄ıno, zu einem etym. noch ungeklärten Personen Stamm R ̄ın (in althochdeutsch Namen wie Rinbald, Rinb Ortsteil?), wobei das unbetonte Genitiv-en (wie oft) geschwunden wäre (so Christmann zu Reinheim, Orsteil von Gersheim, Saarpfalz-Kreis). 2. (weniger wahrscheinlich) als ursprünglich Gewässerbez. (für die Gersprenz?), vergleichbar mit Flussnamen wie Rhin(a), Landkreis Fulda, HE, Rein(städt) < Rin(stede), Saale-Holzland-Kreis, TH, oder Rein(ach) < Ryn(ach), Gemeinte im Kanton AG, CH, die auf Übertragung des Namens des Rheins (zunächst als Appellativum) beruhen oder mit diesem auf ein dem Keltisch und Germanisch noch gemeinsames Appellativum *reinos (< indogermanisch *rei‘ fließen’) in der Bedeutung ‘Bach, Fluss’ zurückführen.
Reinholterode Der Ort geht vermutlich auf die Rodung eines Reinhold zurück, die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1238.
Reinsberg Reinsberg entstand im 12. Jahrhundert. Die Gründung des Ortes steht in Verbindung mit der Gründung des von Zisterziensermönchen errichteten Klosters Altzelle und dem Auffinden von Silbererzen im Raum Freiberg. Ab 1168 wurden die meisten dörflichen Siedlungen in dieser Region angelegt.
Reinsbüttel Reinsbüttel liegt auf einer Dorfwurt, was zeigt, dass es ursprünglich nahe am Meer lag und von Sturmfluten bedroht war. Erst mit der Eindeichung von Büsum 1585 verlor es den direkten Anschluss ans Meer.
Reinsdorf (Sachsen) Gemeinte im Landkreis Zwickau, 8294 Einwohner, am Fuße des Westerzgebirges, ö von Zwickau. Mittelaltes Waldhufendorf an frühdeutscher Wallanlage, über Jahrhunderte landwirtschaftlicher Charakter, seit 1810 Wachstum der Bevölkerung durch Steinkohlebergbau. 1314 de Rywinsdorff, 1344 von Rybanstorff, 1445 Reymerstorf, 1791 Reinsdorf. Im Bestimmungswort steckt der mittelhochdeutsch Personennamen R ̄ıchwin, dann R ̄ıwin, angelehnt auch an Rei(n)mar uswach, schließlich im Genitiv Reins-. So Riemsdorf, Ortsteil von Klipphausen, Landkreis Meißen.
Reinsdorf (Thüringen) Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Reinsdorf in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Reginhardesdorf urkundlich erwähnt.
Reinsfeld Die älteste Erwähnung des Ortes geht auf eine Abschrift oder Rekonstruktion einer verloren gegangenen Schenkungsurkunde des Trierer Erzbischofs Egbert von 981 zurück, die aus dem Jahr 1207 („Egbert-Fälschung“ stammt und über den Wechsel der Besitzungen des Kollegiatstifts St. Paulin zu Trier handelt. Darin wird „Reinonis campus“ als eine Siedlung genannt, die Erzbischof Hetti (814–847) bereits im 9. Jahrhundert aus seinem Privatbesitz („de suo indominicato subtrahendo“) dem Stift übertragen hatte. Wenn es sich bei dem Dokument von 1207 um eine Abschrift eines Originals handeln sollte, ist „Reinonis campus“ die ursprüngliche Bezeichnung des Ortes und lässt sich übersetzen als „das Feld des Reno oder Raino“. Wer Reno oder Raino war, ist unbekannt. Entstanden ist Reinsfeld möglicherweise um das Jahr 800. In verschiedenen Originalurkunden aus dem 12. und 13. Jahrhundert finden sich unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamens: „Reynsvelt“ (1190), „Reinsuelt“ und „renesuelt“ (1215), „Reinisvelt“ und „Reinesvelt“ (1252), „Reynsvelt“ (1298), später begegnen „Reinfelt“ (1330), „Reyntzfelt“ (1463), „Reinſsfeldt“, „reinsfeldt“ und „Rheinsfeld“ (1546), „Rainsfelt“ (1570), „Reinßfeldt“ (1625), „Rheinsfeldt“ (1668 und 1689), „Reinsfelt“ (1702), „rheinsfelt“ (1724), „Reinsfeldt“ (1739) und seit 1755 in der jetzigen Schreibweise.
Reinstädt Für Reinstädt wurde 1083 bis 16. Februar 1084 als urkundliche Ersterwähnung im Mainzer Urkunden I 365 nachgewiesen.
Über die einst zur Kemenate gehörende Burg ist sehr wenig bekannt. Sie bestand schon im 10. Jahrhundert als Adelssitz. 1083 wurden Adlige nach dem Ort genannt.
Reinstorf Reinstorf besteht seit fast 900 Jahren, denn bereits am 27. September 1124 wurden der Ort und die St.-Vitus-Kirche in einer Urkunde des Papstes Calixt II. als Bestätigung des Besitzes des Klosters Rastede im Oldenburgischen genannt.
Reipeldingen Der Ort wurde urkundlich erstmals im Jahr 1326 erwähnt. 1624 hatte „Ripendingen“ sechs Wohnhäuser.
Reipoltskirchen In der Gemarkung, die seit 750 an dem fränkischen Nahegau zugehörig war, stiftete der Franke Richbaldes – möglicherweise bereits im 8. Jahrhundert – eine Kirche. Um diese herum bildete sich im Lauf der Jahre eine Siedlung, die Richbaldeskirchen genannt wurde.
Der Ort, 1198 erstmals urkundlich erwähnt, war Hauptort und Amtssitz der unmittelbaren Reichsherrschaft Reipoltskirchen.
Reisbach Im frühen Mittelalter Herzogsgut, 1438 Übergang an die Wittelsbacher. Circa 775–circa 785 (Kopie von 1521) Rispach, 800 (Kopie von 824) Rispah, 1139 Risbach, 1267 Reispach, 1795 Reisbach. Grundwort des ursprünglich Gewässername ist althochdeutsch-bach, pach, pah ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort r ̄ıs ‘Zweig, Ast’, hier wohl in der Bedeutung ‘Strauchwerk’.
Reischach Reischach ist als Kirch- und Pfarrort seit 930 (Riskah) beurkundet. Im Althochdeutschen heißt risc „Binse“, entsprechend bedeutet der Name “Ort, wo viele Binsen wachsen”.
Reiskirchen 1238 Richoluiskirchen [Original], um 1290 (Kopie 15. Jahrhundert) Richolveskirchen, (14. Jahrhundert) Richelskyrchen, 1305 Ricolfiskirchen, 1319 Richolskirchin, (1383) Richelffiskirchen, 1489/91 Richeskirchenn, 1501 Ryßkirchen, 1504 Riskirchen. Kompositummit dem Grundwort -kirchen aus althochdeutsch kirihha, kilihha, mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche’. Die Überlieferung erscheint mit dem Merkmal einer st. Genitivflexion -e Siedlungsname der Fuge. Für das Bestimmungswort ist damit von einem Personennamen auszugehen, den man mit dem zweigliedrigen Maskulinum Personennamen Richolf angeben kann (Vorname mit dem Stamm rîcja ‘rex, tyrannus’ und dem Stamm vulfa, althochdeutsch wolf ‘Wolf’). Die Entwicklung des Bestimmungsworts zu der heutigen Form Reis erklärt sich durch Assimilation und Kontraktion. Dabei wird -lfis> -ls(1319), der Vokal des zweiten Rufnamenstammes fällt aus (14. Jahrhundert), -ls wird zu -s assimiliert (1489/91), Riches( 1489/91) wird zu Ryß kontrahiert (1501) und R ̄ıs verändert sich über Diphthongierung zu Reis-. Wahrscheinlich weist der Name auf eine grundherrliche Eigenkirche hin. So Reiskirchen, Ortsteil der Gemeinte Hüttenberg, Lahn-Dill-Kreis (975 Richolueschiricha).
Reisweiler, (Reisbach) 1212 Reiswilre.
Reit im Winkl Reit im Winkl soll von den Herren von Neuburg-Falkenstein gegründet und erstmals in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1160 genannt sein, wobei nach heutigem Stand der Forschung eine Ersterwähnung als „St. Pankraz am Eck“ um 1215 angenommen wird.
Der Ort änderte mehrmals seinen Namen, wobei der Bezug zum Winkel oder zur Entstehung durch Rodung immer bestehen blieb.
Reitwein 1316 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde als Ruthewyn genannt. Nach Heinrich Berghaus ist der Name wahrscheinlich abgeleitet von dem slawischen Wort Rutewina für Weg durch den Morast. Der Name lässt sich aber auch vom Wort rudowina = Raseneisenstein herleiten.
Reitzenhain Reitzen ist auf "Richizo" zurückführbar, das sich an "richi", die althochdeutsche Bezeichnung für Herrscher anlehnt. "Reiks" wiederum ist die gotische Bezeichnung für König. "Hain" kommt von "Hagen", ist mittelhochdeutsch und steht für einen umhegten Wohnplatz. Auch Reitzenhain erfuhr über die Jahrhunderte hinweg die verschiedensten Schreibweisen: 1436 Riczenhain, 1478 Reytzenhain, (die genannte Wüstung), 1490 wüstung uff dem Reytzenhain, 1527 wuste Dorffschaft Reitzenhain, 1528 Reytzenhain und schließlich 1538 Reitzenhain.
Reken = Großreken und Kleinreken. 889 Recnon, 10. Jahrhundert Regnun, 1173 Rekene. Das Spektrum der Lautformen um rek(e)und der Gebrauchsweisen beziehungsweise Bedeutungen dieser Lautfolgen in westfälischen (Mikro-)Toponymen ist von Müller dargestellt worden. Es ist nicht möglich, für den Namen Reken eine Entscheidung zwischen ‘Reihe’, ‘Ordnung’, ‘Strecke’ einerseits und ‘Hecke’, ‘Einfriedigung’, ‘Zaun’, ‘Gerüst’ andererseits zu treffen. Es handelt sich entweder um einen in Nordwestdeutschland gewöhnlichen, durch Nasalsuffix gebildeten Siedlungsnamen oder um eine Dativ-Plural-Form. So Recke, Kreis Steinfurt.
Rellingen 1140 erstmals urkundlich erwähnt, 1974 Zusammenschluss von Egebüttel und Rellingen. U. a. Baumschul und Saatgutbetriebe (im größten geschlossenen Baumschulengebiet der Welt). Um 1140 in Reinlage [Original], 1255 in villa Reinlinghe, 1314 to Rellingge. Der Ortsname setzt sich zusammen aus rein-, was entweder aus dem Mittelniederdeutsch kommt und ‘Rain, Grenze’ bezeichnet oder vom auch heute gebräuchlichen adjektivisch rein für ‘sauber’ abzuleiten ist. Aufgrund der Bedeutung des zweiten Wortteiles -lage ‘freie, offene Fläche zwischen Wäldern’ scheint die Bedeutung des ersten Wortteils als Grenze passender, so dass Rellingen etwa die ‘Siedlung auf dem offenen Land an der Grenzfläche zwischen verschiedenen Wäldern’ meint.
Rellinghausen, (Essen) 947 Ruoldinghus, 943 Rolinghuson. Germanisch Hropilinga husum, zu den Häusern der Leute des Hropilo. (hropi-, roem)
Relsberg Die älteste erhaltene Erwähnung von Relsberg stammt von 1432/1462.
Remagen Ersterwähnung 755, im 4./5. Jahrhundert Ende des römisch Truppenstandortes, 1110/1117 Ansiedlung von Mönchen, „Großes Stadtsiegel“ von 1221, ab dem 14. Jahrhundert Wallfahrtsort bis zur Auflösung des Klosters 1803. 3. Jahrhundert (Kopie) Rigomagus, um 390 (Kopie) in Rigomagum, 755 (Kop.) Rigomo, 770 (Kopie) Rigimago, 856 (Kopie) Regamaga, 1003 (Fälschung) Rigemaga, 1140 Riemage, 1143 Rimagen, 13. Jahrhundert Remagen. Keltisch *R ̄ıgo-magos ‘Königsfeld’, Kompositum mit keltisch *r ̄ıg‘König’ als Bestimmungswort und keltisch *mag-es-/-os ‘Feld, Ebene’ als Grundwort. So Brumath (Brocomagus), Elsass, F; Dormagen (Durnomagus), Rhein-Kreis. Neuss, NRW; Limmat (*Lindomaga), Fluss, CH; Neumagen (Noviomagus), Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Remchingen 1160 de Remichingin [Original], 1255 de Remechingen [Original]; de Remchingen [Original] (1257). Der Siedlungsname wurde 1973 im Zuge der Vereinigung der Dörfer Wilferdingen und Singen für die neue Einheitsgemeinde festgelegt. Dabei griff man auf einen seit dem 12. Jahrhundert bezeugten mittelalterlichen Namen für eine im 18./19. Jahrhundert endgültig abgegangene Burg(siedlung) nw von Wilferdingen in der Talaue der Pfinz beziehungsweise für das gleichnamige Adelsgeschlecht zurück. Es handelt sich dabei um eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutschen Personennamen *Ramicho. Die Endung -en geht zurück auf die althochdeutsch Dativ-Plural-Endung -un, die bereits zum Mittelhochdeutsch hin zu -en abgeschwächt wird und einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei ...’ ausdrückt, sodass für die anzusetzende althochdeutsch Ausgangsform *Ramich-ing-un eine ursprüngliche Bedeutung ‘bei den zu einer Person namens *Ramicho gehörigen Leuten’ erschlossen werden kann. Das -i im Kosesuffix -ich(o)dem Personennamen beziehungsweise im darauffolgenden Ableitungssuffix -ingun bewirkte regulär einen Sekundärumlaut des Stammvokals -a in Ram zu -ä-, der sich in der Überlieferung durchgehend mit e-Schreibungen im Schriftbild zeigt. Diese konsequente graphische Realisierung des Sekundärumlauts ä mit ̨e ist nicht nur vor dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung des Umlauts zu e zu sehen, sondern in Handschriften des nicht an das Bairische angrenzenden alemannischen Sprachgebiets durchaus zu erwarten.
Remda-Teichel Die ältesten urkundlichen Erwähnungen reichen, im Zusammenhang mit Schenkungsurkunden des Klosters Fulda, ins Jahr 750 zurück. Remda erhielt 1286, Teichel 1417 Stadtrecht.
Remlingen (Niedersachsen) Im Jahr 1022 wird der an der Südspitze der Asse gelegene Ort Remlingen zum ersten Male in der schriftlichen Überlieferung erwähnt, und zwar als Remninge. In den nächsten Jahren erscheinen immer wieder mal andere Schreibweisen des Ortes, wie beispielsweise Ramnigge, Remnigge, Remmelinghe, Remminghe usw. Im Jahr 1359 tritt die heute übliche Schreibweise Remlingen auf.
Remlingen (Unterfranken) Dem Namen Remlingen liegt ein Personenname zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet wurde. Die Endung -ingen weist auf eine alamannische Siedlung hin. Wegen der divergenten Überlieferung lässt sich dieser Personenname nicht mit Sicherheit bestimmen. Es kommen Romenus und Ramin infrage.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 839 „Romininga“, 1156 „Remeningen“, 1286 „Ramelingen“, 1297 „Remelingen“, 1303 „Remlingen“.
Remptendorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Remptendorf stammt aus dem Jahre 1325, damals noch als Reinbotindorf.
Remlingrade, (Radevormwald) 1183-93 Remelinkrode, Remelinrode.
Remscheid, 1168–91 ecclesiam Remscheit, 1217 de curia Remissgeide [Original]. Der Erstbeleg in einer Urkundlich des Grafen Engelbert I. von Berg für den Johanniterorden ist nur in Kopie des 17. Jahrhundert bewahrt, die der Ortsname sprachlich modernisiert hat. Grundwort-scheid ist motiviert durch die Lage auf einem Bergrücken (‘Wasserscheide’). Im Bestimmungswort ist entweder die Kurzform eines Personennamen (Remi aus Namenglied Rim-?) oder die Pflanzen bezeichnest mittelniederdeutsch r ̄emese ,ra ̄mese‘ Bärlauch’< *hramisia, Suffix variante neben *hramusia, wie in Remsede (Ortsteil von Bad Laer, Landkreis Osnabrück), einer -ithi-Ableitung zu diesem Etymon, Ende 11. Jahrhundert (Freckenhorster Heberegister) van Hramisitha.
Remse as Benediktiner-Nonnenklosters Rother Stock soll zehn Jahre nach Stiftung des Mutter-Klosters Bürgel bei Jena im Jahre 1143 nördlich von Glauchau gegründet worden sein. Eine Schenkung des römisch-deutschen Königs Konrad III. von 100 Königshufen Land rechts und links der Zwickauer Mulde sollte ein Beitrag zur wirtschaftlichen Festigung sein. Wenig später entstand der Ort Remse als zugehöriges Klosterdorf. Für das Kloster ist ab 1216 der Name Remse belegt. Die Kirche des Orts Remse wurde erstmals 1254 erwähnt.
Remseck am Neckar Entstehung des zunächst Aldingen am Neckar genannten Ortes 1975 durch den Zusammenschluss derGemeinte Aldingen, Hochberg, Hochdorf, Neckargröningen und Neckarrems, Umbenennung 1977 in Remseck am Neckar nach gleichnamiger Burg beziehungsweise Schloss. Seit 2004 Stadtrecht und Große Kreisstadt. Früheste urkundlich Erwähnung eines Ortsteil im 9. Jahrhundert (806 Gruonincheim), weitere Ortsteil werden im 12. Jahrhundert (Almendingen) und im 13. Jahrhundert (Hohenberg, Rems) erstmalig erwähnt. 1955 entstand Pattonville als neuer Ortsteil für die Angehörigen der US-Armee, deren Stützpunkt jedoch 1992 aufgelöst wurde. Seitdem gehört die Siedlung zu einem Teil zu Remseck und zu einem anderen Teil zu NachbarGemeinte 1850 Remseck. Ursprünglich Burgname mit Grundwort-eck und dem Flussname (die) Rems (zum Neckar), 1274 Ræmse, 1292 Rámse, 1298 Rames, um 1350 uf der Remse. Die Ausgangsform es Flussname ist althochdeutsch *Ra ̄misa, eine Ableitung mit dem Suffix -isa von althochdeutsch, mittelhochdeutsch ra ̄m ‘Schmutz’. Germanisch Flussname mit -s-Suffix kommen im Flussgebiet des Neckars öfter vor, vgl. Bibers, Fils, Glems, Jagst. Zu Neckar Neckargemünd, So Neckarrems, Ortsteil von Remseck am Neckar, Landkreis Ludwigsburg; Waldrems, Ortsteil von Backnang, Rem-Murr-Kreis.
Remshalden Entstehung des Ortes 1974 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Geradstetten und Grunbach, die bereits 1972 Rohrbronn, Hebsack und Buoch eingemeindet hatten. Von den nunmehr fünf Ortsteil wurde Grunbach bereits Mitte 12. Jahrhundert, die anderen vier Ende 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt. 1444 an der Ramßhalden. Ursprünglich Flurname mit dem Grundwort (im Dativ Plural) althochdeutsch halda ‘Abhang, Anhöhe, Abgrund’, mittelhochdeutsch halde ‘Bergabhang’ und dem Flussname Rems (Remseck) als Bestimmungswort.
Renchen Renchen wurde erstmals urkundlich 1115 erwähnt. 1326 wurden Renchen die Stadtrechte verliehen.
Rendsburg Die Stadt wurde 1150 gegründet und 1199 erstmals urkundlich erwähnt, 1252 Stadtrecht, 1460 unter dänische Krone, 1665 Garnisonsstadt, 1867 zu Preußen, 1970 Gründung des Kreis Rendsburg-Eckernförde mit Rendsburg als Sitz der Kreisverwaltung. Um 1200 castrum Renoldesburch, 1328 to Rendesborch, um 1245 binnen Rendesborg, 1600 zu Rendesburgh. Setzt zich zusammen aus de Personennamen Reinhold und der Fruheren Form fur -brug, -borch. Somit wurde ursprünglich Die Burg des Reinhold als Reinoldesburcht bezeichnet ein Ortsteil de heutige Form Rendsburg.
Renen, (Haffen) 2 Hälfte 1100 Rene. Germanisch hrainja-, bei hraini, sauber mit Mitwirkung van de Name Rhein.
Rengsdorf Zeit zum Engersgau. Bis 1532 hatte das Stift St. Castor hier Patronatsrechte, seit 1570 war der Graf von Wied Landesherr. Ende des 19. Jahrhundert wurde die Gemeinte Rengsdorf Kurort, der auch „Nizza des Westerwaldes“ genannt wird. 847–868 in uilla Re[g]ngeresdorf ... ad Rengeresdal (Kopie Ende 10., Anfangs 11. Jahrhundert), 1252 ecclesiam de Rengesdorph, 1264 Rengistorf; Rengsdorf (1404). Das Bestimmungswort enthält einen althochdeutsch Kosename von Ragin-, Reginbald, -bold, die als Personennamen im 9. und 10. Jahrhundert mehrfach auftauchen, so z.B. Reginbolt in derselben Urkundlich aus der Mitte des 9. Jahrhundert, in der auch der Ortsname das erste Mal erwähnt wird. Das Grundwort ist-dorf. Die Deutung des Ortsname wäre demnach ‘Siedlung des Regin(bold)’.
Renkenberge Die Gemeinde entstand ab 1932 im Rahmen der Emslandkultivierung aus den Neusiedlungen Kluse und Melstrup-Siedlung und wurde 1934 zu einer selbständigen Gemeinde erklärt, die zunächst den Namen Kluse trug. Mit Wirkung zum 1. Oktober 1938 erhielt die Gemeinde Kluse den neuen Namen Renkenberge, um den häufigen Verwechslungen mit dem benachbarten Ortsteil Kluse der damaligen Gemeinde Ahlen vorzubeugen. Der Name Renkenberge wurde abgeleitet von einer Anhöhe („Berg‘).
Rennau m Jahre 1022 wurde die Gemeinde erstmals in einer bischöflich-hildesheimischen Urkunde erwähnt.
Rennerod Im Mittelalter in der Nähe einer wichtigen Salzhandelsstraße. Großen Einfluss und Besitztümer hatten hier zunächst die Grafen von Diez und seit dem 15. Jahrhundert verschiedene nassauische Linien. In Rennerod befand sich ein Gerichts-, seit dem 18. Jahrhundert ein Amtssitz. 1969 wurden Emmerichenhain und Rennerod vereinigt, die neue Gemeinte erhielt 1971 Stadtrechte. 1100 Reidenrode, 1217–35 Reynderode, 1300 Reynenrode, 1362 Rendenrode; Rennerod (um 1585). Wahrscheinlich ursprünglich *Reinhardesrode oder *Reinenrode, in dem der althochdeutsch Personennamen Rein(h)ard zu Raginhard oder auch davon die Kurzform *Reino als Bestimmungswort stecken. Bei gleichzeitiger Kürzung des Stammvokals wurde -nd durch Angleichung zu -nn-. Das Grundwort ist-rod(e). Zu deuten wäre dieser Ortsname als ‘Rodung/Rodungssiedlung eines Reinhard oder Reino’.
Renlewessen, (Wolfhagen) 1015-20 Rainlefessun. Germanisch `Raginalaibes husum, zu den Hausern des Raginalaib. ( ragina- Rat + laiba, Sohn)
Renneberg, (Linz) +1217 Rennenberg.
Rennertshofen Der Ort ist eine wahrscheinlich um das 7. Jahrhundert entstandene alemannische oder bajuwarische Gründung. Am 31. Oktober 1335 erhielt Rennertshofen das Marktrecht.
Renningen Im 12. Jahrhundert in Besitz des Klosters Hirsau, um 1300 gehörte der Ort den Grafen von Hohenberg, die ihn wohl 1306/07 an Reinhard von Neuenbürg vertauschte. Rathaus, Ettermauer, Petruskirche, Germanuskirche, Bonifatiuskirche, Martinuskirche. Um 860 (Kopie um 1280) Raantingen, Anfangs 12. Jahrhundert (Kopie 12. Jahrhundert) Randingen, 1266 Rendingen; Renningen (um 1350). Renningen ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu *Ra ̄ndo, einer langvokalischen Variante des bezeugten Personennamen Rando: ‘bei den Leuten des Ra ̄ndo’. Durch Assimilation von -nd zu -nn entsteht die heutige Namenform.
Rentgen=Niederrentgen und Oberrentgen, 1225 Runneke. Rentinkhausen (Bad Lippspringe) 1036 in marchiis...Renghitinchusorum.
Renquishausen Im Jahre 1092 wurde Renquishausen erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald erwähnt. In dieser Urkunde heißt es: Ein Mann namens Harpreht gab Gott und St. Georgen sein ganzes Eigentum, das er in „Rentwigeshusen“ besaß, sowie den sechsten Teil der Kapelle in demselben Ort.
Der Ortsname setzt sich aus dem Personennamen „Reginwic“ und dem althochdeutschen Wort „hus“ (Haus) zusammen.
Renthendorf Am 7. September 1358 wurde Renthendorf erstmals urkundlich genannt.
Rentweinsdorf Die Familie von Rotenhan war schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung von Rentweinsdorf 1248 im Ort nachweisbar.
Repelen, (Rheinkamp) 1000 in Rapilaro hesi, in Rapilara hesi.
Reppel, 726 Replo, 855-56 Replo.
Resse, (Buer) 10-1100 Raedese, 974-83 Redese.
Retersdorf, (Königswinter) 866 Raterestohrp, 922 Raterestorp.
Retterath, (Koblenz) 931-56 ad sartem Ratheri, 1052 Rethoroth. Germanisch Raedaharis porpa-. Rodung des Raedahari.
Reppenstedt Die erste schriftliche Überlieferung des Ortsnamens als Repinstid entstammt einer Urkunde von 1197, bevor bereits 1234 hieraus Reppenstedt wurde. Das Dorf bestand ursprünglich aus mindestens vier Vollhöfen und einem adeligen Gutshof.
Rerik Rerik hieß ehemals Ol Gartz, also Alt Gaarz. Der Name geht auf das slawische Wort „Grad“ zurück und bedeutet „alte Burg“.
Alt Gaarz wurde erstmals am 18. Oktober 1230 urkundlich erwähnt.
Die Burg wurde vermutlich durch ein Sturmhochwasser zerstört.
Mit der Verleihung des Stadtrechts am 1. April 1938 eine Umbenennung des Ortes Alt Gaarz nach der damals hier vermuteten ehemaligen Wikingersiedlung Reric in Rerik.
Rethem (Aller) Im Jahr 1200 gab es die erste indirekte Erwähnung, bis 1239 die erste direkte Erwähnung erfolgte.
Rethwisch (Steinburg) Das Wappen von Rethwisch ist vorwiegend auf den Namen der Gemeinde bezogen. Auf den zweiten Namensbestandteil (-wisch = Wiese) bezieht sich die grüne Schildfarbe, auf den ersten die drei „im Reifezustand“ gezeigten Pflanzenhalme. Reet ist bis heute ein beliebter Baustoff für ebenso reizvolle wie wärmeschützende Hausbedachung.
Rethwisch (Stormarn) Rethwisch wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Rethwisch, früher auch Redewisch, bedeutet Schilfwiese (red = Schilf, wisch = Wiese).
Retschow Blasonierung: „Unter fünffach gezinntem rotem Schildhaupt in Grün eine gestürzte eingeschweifte goldene Spitze, belegt mit einem schreitenden schwarzen Hahn; vorn und hinten je eine schräg nach außen liegende goldene Ähre.“
Der rote Himmel versinnbildlicht das Feuer in Neubukow und den Brand, durch den die Burg zerstört wurde. Die vier Zinnen erinnern an die Ritterburg, die im 14. Jahrhundert zerstört wurde, und an den Zusammenschluss der vier Ortsteile Retschow, Fulgenkoppel, Stülow und Glashagen zur Gemeinde Retschow. Der schwarze Hahn krähte 1729 mitten in der Nacht angesichts des roten Himmels vom Großfeuer in Neubukow. Der hiesige Pastor alarmierte die Retschower, die nun als erste Auswärtige helfen konnten, das Feuer zu löschen und die Ähren symbolisieren den slawischen Ortsnamen Retschow von Rezhecow = Roggenort (rez = Roggen).
Rettenbach (Oberpfalz) Bei der Rodung des Vorwald- und Wildbachgebietes entstand eine Verbindung von Wörth nach Falkenstein. Dort, wo es über Ried und Bach ging, hieß es Ober Ried und Bach nach Falkenstein. Von Ried und Bach hat die Ansiedlung ihren Namen, obwohl man Rotinbach als Rodung am Bach übersetzen kann, was zutreffend für die Zeit der Besiedlung und Rodung ist. Der bayerische Dialekt hat das gebräuchliche „Rejnbo“ gemacht, während die später zur Ausführung kommenden Urkunden von „Rotinpach“, später Röttenbach und dann von Rettenbach sprechen.
Erstmals erwähnt wird der Ort in den Jahren 912 und 914. Im Jahr 912 erhielt Bischof Tuto von Regensburg durch eine Schenkung den Thumbstaufer Forst. Danach setzte die Rodung des Gebietes ein und im Jahr 914 schenkte König Konrad I. den Wald zwischen der Donau und dem Regen dem Hochstift Regensburg.
Rettenbach (Schwaben) Rettenbach war zu einem Teil Lehen des Hochstifts Augsburg, zum anderen der Markgrafschaft Burgau. Die Herren von Riedheim konnten 1446 das hochstiftische Lehen und 1517 die beiden Anteile des burgauischen Lehens und somit die Ortsherrschaft erwerben.
Rettenbach am Auerberg Da die Provinz Raetia möglicherweise in den Jahren 10–12 n. Chr. unter der Verantwortung des späteren Kaisers Tiberius eingerichtet wurde, hat C. Sebastian Sommer angenommen, dass die Ansiedlung auf dem Auerberg im Zusammenhang mit diesen Verwaltungsmaßnahmen als neuer Provinzhauptort errichtet wurde. Die Aufgabe des Ortes folgte den Grabungsergebnissen nach jedoch bereits nach wenigen Jahrzehnten, vermutlich relativ bald nach 40 n. Chr. Dafür könnte verantwortlich gewesen sein, dass mit der Sicherung und Erschließung des Alpenvorlandes in der Zwischenzeit die geschützte Lage des Ortes nicht mehr von Bedeutung und die schlechte Erreichbarkeit nur noch ein Nachteil war.
Rettenberg Der Ortsname leitet sich vom Gestein Nagelfluh ab. Dieses Gestein wird durch Eisenoxid rötlich verfärbt. Einst hieß dieser Ort auch Rötenberg (von Roter Berg).
Rettenberg war Sitz der Herrschaft Rettenberg. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Tod Heinrichs von Rettenberg um 1350 waren die Herren von Rettenberg eine der einflussreichsten Familien im Oberallgäu. Ihr Besitz umfasste dort weite Teile östlich der Iller. Ihr Stammsitz war die Burg Rettenberg.
Die Bezeichnung Rettenberg stand ursprünglich für zwei etwa fünf Kilometer entfernte Orte. Zur Unterscheidung wurde der Name des heutigen Ortes Rettenberg mit dem der Pfarrei zu Stephans-Rettenberg ergänzt und das andere Dorf mit Rettenberg vor der Burg bezeichnet. Daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert der Name Vorderburg, der seit 1905 die amtliche Bezeichnung ist.
Retterath Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich in den Urkunden des trierischen Erzbischofs Ruotbert († 956).
Rettersen Die ältesten schriftlichen Belege über das Dorf finden sich im Mirakelbuch zu Hilgenroth. Hier sind in den Jahren 1426-1481 Opfergaben mit den Namen von Spendern eingetragen. Einer davon war die Henne Maich von Rethershoven ca. 1428. Der Ort hieß damals noch Rettershoben oder Rethershouven. In seiner Geschichte änderte sich der Ortsnamen mehrmals. Neben den bereits erwähnten ist noch Rettersheme und Rödersen bekannt. Im Achtzehnten Jahrhundert bis etwa 1850 hieß, wie heute auch noch im Volksmund genannt, der Ort Retterschen.
Rettershain Eine erste urkundliche Erwähnung findet Rettershain um 1160.
Rettert Rettert wurde im Jahr 1250 erstmals genannt.
Retzow Retzow, im Jahre 1289 noch Vresowa geschrieben, wird slawischem Ursprung zugeordnet.
Die erste nachweisliche schriftliche Erwähnung von Retzow stammt vom 17. Februar 1269 als Rizzowe. Bei Moritz Wilhelm Heffter 1840 wird die Erwähnung Rizzowe dem »Dorfe Riez« zugeordnet, was jedoch andere Werke widerlegen
Retzstadt Der Name Retzstadt leitet sich vom Bach Retz ab, der in Retzbach in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 809 Rezzistat, 820 Rezestat, 891 Rezistat, 948 Rizzestat, 1114 Recistat, 1183 Retzstat, 1633 Retzstadt.
Reudelsterz Reudelsterz (um 1350 Rodensteyrezz) gehörte zur Großpfarrei und zum Kurtrierischen Stadtgericht Mayen.
Reuland, 1148 Rulant, 1166 Rugelant. Germanisch rugi, rau. Mit Gestrüpp bewachsen, + landa-, Land.
Reurieth Reurieth wurde urkundlich 1117 erstmals erwähnt.
Die Burgruine der 1171 urkundlich genannten Herren von Reurieth steht am Rande des Dorfes in der Nähe der Kirche.
Reußenköge Der Deichschluss des Sophien-Magdalenen-Kooges wurde 1741 vollzogen. 1742 wurde das Land bereits zum Verkauf gestellt. Nachdem Graf Gyldensteen und Graf Desmercières gemeinsam den Oktroy erhalten und die Eindeichung finanziert hatten, überließ Graf Gyldensteen den neuen Koog seinem Sohn, der als Verwaltungsfachmann alles geplant und geleitet hatte, als Alleinbesitz. Der Koog wurde in sieben Hofstellen aufgeteilt und von dem Landmesser Heinrich Hemsen aus Niebüll vermessen. 1754 wurde eine Karte gezeichnet, die heute noch erhalten ist. So wurde also der Sophien-Magdalenen-Koog zur Keimzelle der späteren Gemeinde Reußenköge.
Im Jahr 1767 erfolgte die Eindeichung des nach seinem Erbauer benannten Desmerciereskooges. Im weiteren Verlauf kamen die beiden Reußischen Köge (1789 der Reußenkoog und 1799 der Louisen-Reußen-Koog) hinzu. Der Übergang des Deichbaurechts auf Graf Heinrich XLIII. Reuß zu Köstritz, den Sohn von Desmercières’ Nichte, erfolgte nach dem Tode des Grafen Desmercières per Fideikommiss.
Reute. Reuth (Eifel) Im Jahr 1335 übertrugen die Grafen von Blankenheim die Stadt Kyle (zu der auch Reuth gehörte) an König Johann von Böhmen, woraufhin sie umgehend damit belehnt wurden. Weniger als ein Jahrhundert später befand sich Reuth jedoch im Jahr 1423 in den Händen der Grafen von Loen.
Reuth bei Erbendorf Das Adelsgeschlecht der Trautenberger war von 1337 bis 1601 Besitzer der Burg Reuth bzw. der Gutsherrschaft Reuth.
Reutlingen Um 1240 Stadtgründung ausgehend von Kaiser Friedrich, Ehemalige Stadtmauer, Nikolaikirche. 1089 (Chronik 1335–37) Rutelingin, 1145 Rudelinge [Original], 13. Jahrhundert Riutelingen [Original], 1262 Revtlingen [Original]. Reutlingen ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutschen Personennamen *Riutilo, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Riutilo’. Der vorauszusetzende Stammvokal althochdeutsch -iu wurde vor -izu -ü ̄kontrahiert, in der Schrift erscheint dafür <iu> oder <u>. Durch die Neuhochdeutsch Diphthongierung von -ü ̄zu -eu bildet sich die heutige Namenform.
Rhade, 1003 Rothe, 1100 Rotha, 1096 Rode. Germanisch ropa-, Rodung. Die drei Silberkugeln sind im Familienwappen der Freiherren von Rahden enthalten, die im 12. bis 14. Jahrhundert eine Wasserburg als Stammburg in Rhade besaßen.
Rhauderfehn 1973 schlossen sich 10 Gemeinte unter dem Namen Rhauderfehn zusammen, wobei diese neu gebildete Gemeinte ihren Namen nach der 1769 durch Kolonisierung im Hochmoorgebiet als Fehnsiedlung gegründeten Gemeinte Westrhauderfehn erhielt. 1806 Rauder Wester-Vehn, 1823 Rhauder Westerfehn. Der erstmals 1806 belegte Ort steht im Zusammenhang mit dem ebenfalls in dieser Zeit belegten Ostrhauderfehn. Der Ortsname enthält als Grundwort das Appellativum altsächsisch fen(n)i, mittelniederdeutsch venne, ven ‘(mit Gras bewachsenes) Sumpfland’, das speziell in Nordniedersachsen häufig für Moorkolonisten siedlungen verwendet wurde. Das Bestimmungswort besteht aus dem Ortsname Rhaude im adjektivisch verwendeten Genitiv Plural auf -er. Dieser ist 1409 als Rawide und 1484–94 als Rauwede belegt. Er enthält ein in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegtes Grundwort Wegen der späten Überlieferung ist das Bestimmungswort nicht sicher zu bestimmen. Eventuell liegt ein in mittelniederdeutsch ra ̄ ‘Segelrah’ und verwandtem schwed. raga ‘dünner langer Wurzelschössling’ belegtes Appellativum vor, das sich auf die Gestalt der Bäume bezieht. Oder aber es ist das als Grundwort häufige Element-rode anzusetzen. So Ostrhauderfehn, Landkreis Leer.
Rhaunen Im 8./9. Jahrhundert Klosterbesitz, erwähnt in Lorscher und Fuldaer Klosterdokumenten. Später Sitz eines wildgräflichen Hochgerichts. Vom 14. bis Ende 18. Jahrhundert teilten sich die Wildgrafen das Gebiet der heutigen Verwaltungsgemeinde mit Kurtrier. 8.–9. Jahrhundert (Kopie 12. Jahrhundert) De Runu, in Runu, 841 (Kopieum 1160) ad Hruna, 1271 de Rune, in Rune, 1460 Runen, 1515 Raunen. Der Ortsname beruht auf dem Flussname (althochdeutsch) *Ru ̄na, heute Raunelbach (zum Hahnenbach zur Nahe) < *Raunenbach. *Ru ̄na entspricht dem Feminin des vom indogermanischen Verb *reuH ‘aufreißen’ abgeleiteten Adjectivisch indogermanisch*ruH-nó-s>*ru ̄nos beziehungsweise *ru ̄na ̄ ‘reißend’. Der Flussname ist somit nicht aus einer indogermanisch Einzelsprache erklärbar. So Raun, Vogtlandkreis.
Rheda-Wiedenbrück Rheda entstand nach 1221 bei einer Wasserburg (1191 an die Edelherrn zur Lippe) am Ems übergang der Wegtrasse Münster-Paderborn, 1355 Stadtrecht. Wiedenbrück entstand um die im 8. Jahrhundert errichtete Kirche (St. Aegidius), 803 zum Bistum Osnabrück, 952 Markt-, Zoll-, Münzrecht durch Otto I., 1196 Stadtrecht, 1249 Neustadt mit Marienkirche. 1970 Vereinigung der Städte Rheda und Wiedenbrück mit weiteren vier Gemeinte, Doppelname. Rheda: 1088 Retha, 1170 de Reden, 1184 de Riethen, de Riedi, 1219–38 in Rethen, 1244 Rethe castrum, 1250 Rithe, 1263 Redhe, 1288 Rede, 1457 (Kopie 16. Jahrhundert) Reede. Wiedenbrück: 952 Vuitunbruca, 985 (Kopie16. Jahrhundert) Widenbrugga, Ende 11. Jahrhundert de Uuidanbrucki, de Uuidenbruggon, 1189 Widenbrukke, 1213 Widenbruge, 1221 Widenbruke, 1535 Widennbrugge.
Rheda: Der Ortsname von Rheda bezieht sich auf einen Flurname für eine um 1000 n. Chr. am alten Handelsweg Münster-Kassel liegende Turmhügelburg im Ried einer Emsschleife (zu altenglisch hr ̄eod, altsächsisch hrio ‘Ried’, mittelniederdeutsch r ̄et,reit(reet,reydt,rooth, r ̄ıt,riet,ryth) Neutrum ‘Schilfrohr, Ried, Röhricht’, althochdeutsch (h)riot, mittelhochdeutsch Riet; westgermanisch *hreuda, indogermanisch *kreudh-, *kreut-). Formen mit -en können sich auf eine Dativ-Plural-Form *Riaþun ‘Siedlung am, im Ried’ beziehen. Die heutige Form Rheda bewahrt altes hyperkorrektes kanzleisprachiges -a (als Anlehnung an lateinisch -a oder vermeintlich ältere Formen mit-aha).
Wiedenbrück: Bildung mit dem Grundwort -brück. Das Bestimmungswort ist in Verbindung zu altsächsisch uuia, stark, swach feminin, althochdeutsch w ̄ıda, mittelniederdeutsch w ̄ıde ‘Weide(nbaum)’ beziehungsweise einem davon abgeleiteten Adjektivisch gesehen worden und entsprechend als ‘Brücke, wo Weiden stehen’ beziehungsweise als Bezeichnens für einen durch Weidengeflecht befestigten Knüppeldamm erklärt worden. Nach den älteren Formen ist aber mit dem im Dativ Singular flektierten altsächsisch adjektivisch w ̄ıd ‘weit, breit, ausgedehnt; weit entfernt’ zu rechnen. Der Ortsname ist aus einem lokativisch Syntag Mittelalterwie *to der vu ̄ıdun bruccon ‘bei der weiten (= langen) Brücke’ entstanden. Die bezeichnete Brücke ermöglichte im Bereich eines ursprünglich wichtigen Übergangs des frühmittelalter Handelsweges von Soest nach Bremen eine Überquerung der Ems. So Rheydt, Ortsteil von Mönchengladbach; Rhede, Kreis Borken, Wiedenbrügge bei Bad Rehberg.
Rhede (Ems) Urkundlich erwähnt wurde Rhede erstmals 829. Noch 853 wurde auch Borsum erwähnt. Brual ist jüngeren Datums (10. Jahrhundert), war jedoch von großer Bedeutung, da hier die Ems als Wasserstraße gesperrt werden konnte. Der Rheder Markt ist seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt.
Rhede (Münsterland) Gemeinte im Kreis Borken. Kirchdorf auf einem Hof der Abtei Werden im Fürstbistum Münster, Burg, dann Schloss mit Freiheitsbezirk, und die niedersächsischen Ortsname bücher für die nicht vor 1189 belegten Namen † Retburg, Rethen, Reden u.a. gehen von altniederdeutsch hriod‘ Ried’ aus. Das ist für Rhede nicht ohne Weiteres zulässig, da das anlautende hv or -ri oder -re nur selten um 1050 bereits geschwunden ist, und auch das -ion och als -ie erhalten sein müsste. Somit bleibt der Anschluss entwederan altniederdeutsch rethi‘ Rede’oder an altniederdeutschr ̄ede‘bereit’, ‘fertig’, das im Gotischen als (ga)raiths ein -th (wie 1050 Rethe) aufweist und in der Form Reede ‘Schiffsliegeplatz vor der Küste’ auch als Substantiv erscheint. Somit kann es sich bei dem Namen um die Bezeichnung einer Einrichtung im Rahmen einer (Land-)Wirtschafts-Verwaltung oder Produkterzeugung handeln.
Rheidt, (Köln) 992 Raithe, 1109 Reithe.
Rheinau Rheinau entstand im Rahmen der Gemeindereform durch Vereinigung der Stadt Freistett mit den Gemeinte Hausgereut, Helmlingen, Holzhausen, Honau, Linx, Memprechtshofen und Rheinbischofsheim, die sich zuerst unter dem Namen „Freistett-Rheinbischofsheim“ zusammenschlossen und 1975 schließlich in „Rheinau“ umbenannten. „Heidenkirchl“, St. Nikolauskirche, Kirche Rheinbischofsheim. Rheinau (1975). Der Ortsname Rheinau ist ein Kunstwort, das auf die landschaftliche Lage am Rhein verweist und Bestandteile der Gemeindenamen Rhein-bischhofsheim (zu keltisch r ̄enos, mir. r ̄ıan ‘Meer’) und Hon-au (zu althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’, -au) aufgreift und miteinander verbindet. So Rheinau, Ortsteil von Mannheim. Rheinau, (Koblenz) 1185 in Rinowe.
Rheinbach Rheinbach im 7. Jahrhundert gegründet, 762 erstmals urkundlich bezeugt als Besitz des Klosters Prüm, 1178–1349 Ritter von Rheinbach auf der gleichnamigen Burg Rheinbach, agrarisch geprägte Kleinstadt mit Resten der mittelalten Stadtmauer, Hexenturm (intensive Hexenverfolgung 1631–36), 1862 Stadtrechte, 1969 mit weiteren Orten zusammengeschlossen. 762 Reginbach, 943 und 1066 ebenso, 1140 Reinbach. Wohl nicht aus dem Bestimmungswort Regen Maskulinum ‘Regen’, sondern eher mit einem Genitiv reg-in des germanisch Personennamen Rago (Kaufmann) und dem Grundwort-bach gebildet. Die Kontraktion von -egiz u -ei erfolgt schon im Mittelalter, die Anpassung der Schreibung an den Namen des Rheins ist neuzeitlich.
Rheinberg 1233 Erhebung zur Stadt. 1003, 1106 [Original] Berke, 1590 Rhein-Berck. Unterscheidender Zusatz seit Ende des 16. Jahrhundert belegt. Das Grundwort ist mit Kaufmann 1973 von Neuhochdeutsch-berg getrennt zu halten, das am Niederrhein nicht mit k auftreten kann (mundartlich [bεɐ]). Dennoch zieht er weiterhin dieses Wort zur Erklärung heran, da er eine Vorform *Bergheim konstruiert, aus der das k zu erklären sei. Die historischen Belege geben jedoch keinerlei Hinweise auf ein derartiges Grundwort, das zu Beginn des 11. Jahrhundert nicht zu -e „geschrumpft“ sein kann. Folgerichtig haben in der Deutzer Urkundlich des Erstbelegs von 1003 die-heim-Namen Mehrum und Stockum die zu erwartenden Formen Merheim und Stocheim. So wird es bei der Motivierung von Berke bei der Baum bezeichnest Birke (mittelniederländisch berke) bleiben müssen, nach Ausweis des frühen Belegs offenbar in unsuffigierter Form, aber vermutlich im lokativischen Dativ: ‘(Ort) bei der Birke’. Die Baumbezeichnus ist im Germanisch durch *berkjo ̄ und *berko ̄ vertreten, wodurch sich verschiedene Haupttonvokale ergeben.
Rheinböllen Zentrum einer historisch pfalzgräflichen Herrschaft auf dem Hunsrück. Im „Vertrag zu Pavia“ von 1329 wird die Zugehörigkeit zur Pfalz ausdrücklich erwähnt. 1542 wird eine Festung Rheinböllen genannt. Bekannt ist Rheinböllen durch die „Puricellische Stiftung“, ein ehemaliges Waisenhaus, heute Pflegeheim. 1309 Rinbulle, 1314 villa Rynbuhel, 1316 oppidum Reynbullen, 1318 Rymbul, 1329 Rinbüll; Reinböllen (1542). Das Grundwort geht wie auch der Ortsname Böhl (779/80 in Buhilo) auf althochdeutsch buhil ‘Hügel’ zurück. Mit dem, vielleicht unterscheidenden, Namenszusatz vom Gewässername Rhein wäre ‘Hügel am oder in der Nähe des Rheins’ zu lesen. So Böhl-Iggelheim, Rhein-Pfalz-Kreis.
Rheinbreitbach, 966 Breitenbach, 1143 Breitbach. Germanisch braidon, zu braida-, breit + baki, Bach. Rheinbreitbach wurde vermutlich in fränkischer Zeit gegründet, aber erst 966 erstmals als „Breitenbach“ urkundlich erwähnt. „Rheinbreitbach“ heißt der Ort seit 1604.
Rheinbrohl, Rheinbrohl selbst wurde erstmals urkundlich am 3. Mai 877 in einem Schreiben König Karls des Kahlen erwähnt und gehörte seinerzeit zum Stift Nivelles im Herzogtum Brabant. 1202 Brule, 1209 Brula.
Rheindahlen, (Mönchen-Gladbach) 867 Dalon. Germanisch dalum zi dala-, Tal.
Rheindorf, (Grau-Bonn) 1131 Rindorp. Liegt am Rhein.
Rheindorf, Schwarz_ (Neuel) 1156 Rindorf, 1170 Rindorp. Idem.
Rheindorf, (Leverkusen) 1199 Rindorp. Idem.
Rheindorf, (Sechtem) 1140 Rinchedorb, 1176 Rinkedorp. Germanisch hringa-, Ring, Kreis.
Rheineck, (Koblenz) 1129 Rinecke, 1131 Rinekke. Germanisch Flussname Rhein + agjo, Spitze= Bergspitze.
Rheine Karolingische villa, Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1327 Stadtrecht, 838 villa Reni [Original], 1002 Hreini, 1292 de Reyne. Simplex auf der Grundlage eines germanischen Stammes *ren zu dem Bezeichnen einer ‘Erhebung’. Appellativisch vergleichbar sind etwa norwegisch rane ‘Spitze, hervorragender Felsen’, norwegisch rind(e), rande ‘Bergrücken, Erdrücken, Bank’, althochdeutsch rono ‘Baumstumpf ’ oder althochdeutsch rone (Feminin) ‘Narbe’. Die Namengebung als Siedlung ‘auf einer Anhöhe’ erfolgte aufgrund der Lage auf einem Höhenzug aus Muschelkalkgestein links der Ems oberhalb einer Furt. Als Stammvokal ist wohl – a anzusetzen, das zu -e umgelautet worden ist, und zwar durch Einfluss der Flexion im Dativ Singular in lokativisch Funktion mit -i als Flexionsendung. Die teilweise mit h anlautenden Formen des Ortsname finden sich nur in Kaiserurkunden. So Rhene, Ortsteil von Baddeckenstedt, Landkreis Wolfenbüttel.
Rheinfelden Baden, 1922 Rheinfelden. Die Siedlung Badisch-Rheinfelden, die erst im 19. Jahrhundert entstand, wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert nach der Stadt Rheinfelden auf der gegenüberliegenden Rheinseite in der Schweiz benannt. Zunächst waren das neu entstandene Industriegebiet und die dazu gehörige Siedlung Teil der Gemeinte Nollingen. 1922 änderte die Gesamtgemeinde mit der Erlangung des Status einer Stadtgemeinde ihren Namen von Nollingen in Rheinfelden. Zur Unterscheidung von der Schweizer Stadt erhielt sie 1963 den Zusatz Baden, der in Klammern nach dem eigentlichen Ortsname geführt wird. Seit 1975 ist der Ort Rheinfelden (Baden) Große Kreisstadt. So Rheinfelden, AG, Schweiz.
Rheinfelden Stadt und Hauptort des Bezirks Rheinfelden. Gegründet um 1130 durch die Zähringer, 1290 Stadtrecht, 1330 an Habsburg-Österreich, 1803 zum Kanton Aargau. 1057 de Rinvelden [Original], 1143 de Rinuelde, 1175 de Rinuelden; Reinfeld, Reinfelden (1415 Kopie). Sekundärer Siedlung Name, gebildet aus dem Dativ/Lokativisch Plural des Grundworts -feld und dem Flussname R ̄ın ‘bei den Feldern am Rhein’. Das badische Rheinfelden hat den Namen der älteren Schwesterstadt übernommen. So Rheinweiler, Ortsteil von Bad Bellingen, Landkreis Lörrach; Rheinzabern, Landkreis Germersheim, Birsfelden, Entfelden, Weinfelden.
Rheingönheim, (Ludwigshafen a Rhein) 831m Geginheim, 1222 Geinheym, Geginheym.
Rheingrafenstein, (Bad Kreuznach) 1157 Petra.
Rheinhausen, ende 1100 Rinthusen, Rinhusen. Germanisch hrinpiz-, Rind + husum, zu husa, Haus. Später beeinflusst von Namen es Rheins, an dessen Ufer Rheinhausen liegt.
Rheinheim, (Duisburg) 1072 Rinheim. Liegt am Rhein.
Rheinkassel, (Worringen) 1180-85 Rinkassele. Latinisch castellum, Burg, am Rhein.
Rheinmünster -Lichtenau, Lichtenau wurde vom Straßburger Bischof Konrad von Lichtenberg gegründet, 1395 zu einem Viertel an die Kurpfalz verpfändet, von 1399 bis nach dem Bauernkrieg zu Straßburg, 1803 an Baden. Rheinmünster entstand 1974 durch Zusammenschluss der Gemeinden Schwarzach, Greffern, Stollhofen und Söllingen. Münster, Beinhaus, Altarstein, Weinbrenner-Kirche. Lichtenau: 1239 (Chron. 14. Jahrhundert) 1300 Lichtenowe. Rheinmünster: 1974 Rheinmünster; RheinmünsterLichtenau (1975). Während der Ortsname Rheinmünster ein modernes Kunstwort ist, das auf die landschaftliche Lage am Rhein verweist und aus den Bestandteilen Rhein-(zu keltisch r ̄enos, mir .r ̄ıan‘ Meer’)und -münster (zu althochdeutsch munistiri, mittelhochdeutsch münster ‘Kloster’) besteht, handelt es sich bei Lichtenau um eine alte Bildung mit dem Grundwort-au (althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’). Der erste Bestandteil enthält das Bestimmungswort Lichtendes Namens des Stadtgründers Bischof Konrad von Lichtenberg. So Lichtenau, Landkreis Ansbach.
Rheinsberg Von den Grafen von Ruppin zum Schutze der Grenze zu Mecklenburg angelegte Wasserburg (älter als die erste Erwähnung) mit Burgflecken, im 18. Jahrhundert ausgebaut zum Wohnsitz des Kronprinzen Friedrich, des späteren Königs Friedrich und seines Bruders, des Prinzen Heinrich. 1910 Sommeraufenthalt des Dichters Kurt Tucholsky (1912 Roman „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“). 1291Gerhardus de Rynesberge, 1335 Rynesperg, 1414 Rynsberghe; Rheinsberg (1799). Nach der Lage am Rhin (r. Nebenfluss der Havel) benannt. Zum Grundwort -berg in der Bedeutung ‘Burg’. Der Gewässername Rhin (1238 Renus, 1298 Rhyn) gehört wahrscheinlich zu der ältesten, indoeuropäischen Namensschicht und ist als ‘Fluss, Strom, Wasserlauf’, zu indogermanisch reinos, germanisch r ̄ın, zu erklären. Übertragung vom Rhein ist kaum anzunehmen, da in Brandenburg Gauch alle anderen größeren Nebenfluss der Havel und der Spree vorslawische Namen tragen. Die Diphthongierung ̄ı > ei erfolgte durch hochdeutsch Einfluss beziehungsweise in Anlehnung an den Namen des Rheins.
Rheinstetten Der Ortsname Rheinstetten ist ein Kunstwort, das auf die landschaftliche Lage am Rhein verweist und aus dem Bestimmungswort Rhein (zu keltisch r ̄enos, mir. r ̄ıan ‘Meer’) und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’(-statt) besteht, hier im Dativ Plural -stetten.
Rheinzabern, +300 Tabernis, 355 itenerarium Antonini +390 Tabernas. Gegründet wurde der Ort unter dem Namen Tabernae als Raststätte an der römischen Fernstraße von Italien über Basel nach Mainz.
Im 12. Jahrhundert wurde der Ort als Zabern genannt. Im 14. Jahrhundert erhielt der Ort, zur Unterscheidung vom ursprünglich ebenfalls nur Zabern genannten Bergzabern seinen heutigen Namen Rheinzabern.
Rhens 941, 945 Reinsa, 962, 989 in Renso, 1110 Reinse, 1136, 1138 Rense, 1471 Reynsze, 1772 Rens oder Rees. Ursprünglich Flussname vorgermanisch *Reginsa > Reinsa, Ableitung mit -s-Suffix von *Regin wie in Regino (Regensburg) und *Reginika (Renchen, Baden-Württemberg), indogermanisch *reg‘ lenken, richten, leiten’.
Rheydt, mitten 1200 Reithe, Reide bald nach 1116.
Rhoden, 1015-20 Rothen, 1015-25 Rothun. Germanisch ropum, zu ropa-, Rodung.
Rheurdt Die Gemeinde Rheurdt wurde zum ersten Mal 1294 als Rurde oder Rorde erwähnt.
Rhinow Im Zuge der feudalen Ostexpansion wurde um 1200 eine slawische Burg übernommen und zur Sicherung des Übergangs über den Rhin weiter ausgebaut (spätere Mühlenburg). Unterhalb der Burg entwickelte sich daraufhin eine deutsche Ansiedlung. Eine slawische Siedlung bestand daneben im benachbarten Dorf Kietz. Die erste urkundliche Erwähnung als „Rinowe“ datiert auf den 28. Dezember 1216, als der Brandenburger Bischof Siegfried II. bei seiner Amtsübernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestätigte. 1333 wurde Rhinow das erste Mal als Stadt bezeichnet.
Rhodt unter Rietburg Vermutlich fand eine erste Besiedelung von Rhodt zu Zeiten der römischen Herrschaft im 1. bis 4. Jahrhundert statt. Ein erstes belegtes historisches Datum ist mit dem Bau der Rietburg (Rippburg) von 1200 bis 1204 verbunden. Die Einwohner von Rhodt (damals Rode) werden auch in den Urkunden des Klosters Eußerthal erwähnt. Zwischen circa 1300 und 1603 gehörte Rhodt zu Württemberg und erhielt den Beinamen unter Rietburg, da es damit von den drei württembergischen Rhodts unterschieden werden konnte.
Rhönblick In den Ortsteilen Bettenhausen, Hermannsfeld, Seeba und Stedtlingen gab es von 1603 bis 1681 Hexenverfolgungen. Insgesamt wurden in diesen Hexenprozessen 41 Personen angeklagt und 21 hingerichtet.
Rhöndorf, (Honnef) 970 Roonthorp, 1102 Roendorp. Germanisch Rauhon porpa-, Siedlung des Rauho.
Rhynern, 1000 an Rinherre. Germanisch? + haru, sandiger Hugelrucken.
Rhumspringe Erstmals erwähnt wurde Rhumspringe in einer Schenkungsurkunde für die örtliche Pfarrkirche St. Sebastian aus dem Jahre 1250. In den folgenden Jahren wird der Ort des Öfteren erneut in Urkunden angeführt, was unter anderem am Fischreichtum der Rhume sowie an der Landwirtschaft lag.
Ribnitz-Damgarten Der heutige Doppelname geht erst auf das Jahr 1950 zurück, als sich die früheren Grenzstädte Ribnitz (Mecklenburg) und Damgarten (Pommern) zusammenschlossen. Ribnitz: Bei einer slawischen Burg mit Burgflecken wurde durch das Mecklenburger Herrscherhaus Anfangs des 13. Jahrhundert planmäßig eine Stadt gegründet, die 1233 erstmalig urkundlich erwähnt wird.
Damgarten: Auf der ö Seite der Recknitz und mit der Absicht der Stärkung der Grenzbefestigung gegenüber Mecklenburg verlieh der Rügenfürst Jaromar 1258 dem Ort Stadtrecht. Der Handel zwischen Stralsund einerseits und Rostock/Lübeck andererseits bestimmte lange Zeit das Bild beider Städte, Bernsteinverarbeitung und -museum.
Ribnitz: 1210 Rybenitz, (1225) Ribnicze (beide Gewässername), 1233 Rybeniz, 1274 civitatis Ribenitz; Ribnitz (1286).
Damgarten: 1225 uillam Dammechore, 1258 ab ipsa ciuitate Damgur, 1267 Dammae Gorae, 1286 Dambagora, 1321 in Damgar, 1359 in Damgarden; to Damgarten (1536). Ribnitz: Dem Namen des mecklenburgischen Ortes liegt ein altpolabisch Gewässername *Rybnica mit einem Suffix -ica,-itz, zugrunde, mit dem das adjektivisch Grundwort *rybny ‘Fisch-; fischreich’, zu ryba ‘Fisch’, erweitert wurde. Das auslautende, unbetonte -a ging bei der Eindeutschung verloren. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Fischerort’ oder ‘Ort am fischreichen Gewässer’ rekonstruieren, und bezieht sich vermutlich auf den Ribnitzer See (s Teil des Saaler Boddens), vielleicht aber auch auf die Recknitz oder einen nicht mehr existenten Bach im Sumpfgebiet des Recknitztals. Damgarten: In die Bestandteile des zweigliedrigen Namens des vorpommerschen Ortes wurde mit dem Aussterben der slawischen Sprache in diesem Gebiet mittelniederdeutsch dam ‘Damm’ und mittelniederdeutsch garde ‘Garten’ ein gedeutet. Ursprünglich bestand der Ortsname jedoch aus altpolabisch *da ̨b, *da ̨ba ‘Eiche; Eichen-’ und *gora ‘Berg’, wobei das -b bei der Eindeutschung verloren ging. In einer Reihe mit diesem Ortsname stehen auch 1241 Lipegora ‘Lindenberg’, heute Liepgarten, Landkreis Uecker-Randow, 1230
Brezegore ‘Birkenberg’, heute Bresegard, bei Eldena, Landkreis Ludwigslust.
Richtenberg Richtenberg wurde erstmals in der Gründungsurkunde des Klosters Neuenkamp (heute Franzburg) vom 8. November 1231 erwähnt. Es ist der älteste urkundlich bekannte Ort der Region. In der Stiftungsurkunde des rügischen Fürsten Wizlaw I. wurde dem Kloster neben dem Patronat über die Richtenberger Kirche auch eine örtliche Salzquelle zugesprochen.
1231 hieß der Ort noch Richeberg, dann Rikenberg (1242), Rychenbergk (1352) und um 1508 Richtenberghe. Das niederdeutsche riko für reich könnte dem Namen zugrunde gelegen haben, aber auch das altpolabische Rikenbrega für Seeufer. 1297 wurde Richtenberg erstmals als oppidum, also als städtische Siedlung genannt. Die Einwohner der kleinen, sehr langgestreckten Siedlung bauten in der Mitte des 13. Jahrhunderts aus Feld- und Backsteinen eine frühgotische Pfarrkirche an der höchsten Stelle des Ortes.
Rickenbach Rickenbach und seine Ortsteile können auf eine Siedlungsgeschichte zurückblicken, die meist bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückreicht.
Der Ort Rickenbach wurde erstmals 1257 erwähnt und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Orte des südwestlichen Hotzenwaldes.
Rickert Der Ort selbst wurde 1470 erstmals erwähnt.
Richerzhagen, (Bechen) 1144 Richezehagon.
Richrath, (Langenfeld) ende 1100 Ruchrothe.
Richrath, (Neviges) mitten 1200 Ricrothe.
Richterich, (Aa) 1100 Rihterche, 1109 Ritherche.
Rickelrath, (Wegberg) 966 Ricolferod. Germanisch Rikiwulfes ropa-, Rodung des Rikiwulf.
Riedbach er Gemeindename wurde 1978 vergeben. Er leitet sich vom Riedbach, einem rechten Zufluss der Nassach, ab. Der Gewässername bezeichnet einen mit Riedgras umsäumten Bach.
Riede er Name Riede kommt von den Talsandflächen der Weserniederung. An deren Nordrand wurde Riede gegründet. 1058 wurde ride erstmals urkundlich erwähnt. Die gotische St.-Andreas-Kirche in Riede wurde um 1270 aus Backstein erbaut.
Rieden, (Koblenz) 1112 Reyde.
Riedelberg Die älteste erhaltene Erwähnung von Riedelberg stammt von 1295.
Rieden (Eifel) er Ortsname Rieden geht auf die Bezeichnung Riden(as) sartus zurück, die in den ältesten Dokumenten verzeichnet ist. Weitere Namen waren Reithe, Reyde, Reide, Rede, Ride oder Riden. Die Bezeichnung Ridenas ist verwandt mit dem althochdeutschen ruit, ruiten was so viel wie urbar machen oder urbar gemachtes Stück Land bedeutet. Experten vermuten, dass der Ort auf eine Rodung aus Karolingerzeit zurückzuführen ist. Weitere, mundartliche Wortformen wie reut, rod, ried oder rath unterstützen diese These. Flurnamen, wie zum Beispiel die Fluren Rottheck, Finkenroth oder Brandeich erinnern an diese Form der Gründung.
Rieden (Schwaben) Die erste urkundliche Erwähnung von Rieden stammt aus dem Jahr 1242.
Rieden am Forggensee Rieden am Forggensee gehörte zum Hochstift Augsburg. Als Sitz eines bischöflichen Amtmannes entwickelte sich der Ort zum Dorf.
Riedenberg Der ursprüngliche Flurname Riedenberg besteht aus dem alten Personennamen Ritto und dem mittelhochdeutschen Wort bërc, das Berg bedeutet. Als Erklärung ergibt sich daraus „Rittos Berg“. Der Name ging von der Flur auf den Ort über.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1425 „Rittenbergk“ (nur Flurname), 1490 „Rittenberg“, 1502 „Riedenberg“, 1537 „Ridenberg“, 1555 „Rittenberg ahn der Sin“, 1605 „Riedenbergk“, 1747 „Riedenberg“.
Riedenburg Die früheste schriftliche Nennung des Ortes stammt aus einer Urkunde des Jahres 1111, in der ein „Otto Rittenburgensis“ erwähnt wurde. Im Jahre 1129 wurde der Ort als „Rittenburc“ und „Rittenburch“ bezeichnet, 1179 als „Rietpurc“, um etwa 1190 als „Rietenburch“, 1319 als „Ritenburch“ und 1504 schließlich als „Riedenburg“. Zwischen 1519 und 1521 wurde außerdem die latinisierte Form „Ritoburgium arc et vicus“ (Riedenburg Burg und Dorf) verwendet.
Auf dem Kirchfelsen nördlich des Ortsteils Obereggersberg befinden sich die Reste der Burg Eggersberg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde.
Als Markt erscheint der Ort erstmals nach 1231 und wurde 1329 erstmals als Stadt genannt.
Riedenheim Die erste urkundliche Erwähnung von Riedenheim liest man im „Codex Hirsaugiensis“ vom 18. Januar 1103. Im Jahre 1119 schenkte der Freie Gumpert von Ekkeburgehofen seine Güter in Riedenheim an das Benediktinerkloster St. Stephan in Würzburg, wie dies Bischof Erlung beurkundete. 1150 bestätigte der Bischof Siegfried von Truhendingen von Würzburg Schenkungen an die St. Michaelskapelle in villa Rietheim.
Riederich er heutige Ort wurde vermutlich von den Alemannen gegründet; urkundlich wurde Riederich erstmals 1097 erwähnt, dessen Gemarkung damals im Herzogtum Schwaben lag.
Riedhausen Riedhausen wurde erstmals 1083 urkundlich erwähnt. Von 1179 bis 1380 ist das Ministerialengeschlecht der Herren von Riedhausen als Ortsadel nachgewiesen. 1179 wird Berthold von Riedhausen als Zeuge für den Welfen Welf VI. und den Herzog von Schwaben, den Staufer Friedrich V., in einer Urkunde erwähnt.
Riedlingen Oberhoheit spätestens im 13. Jahrhundert bei den Grafen von Veringen, 1255 Stadt. Schloss Zwiefaltenhof, St. Georgskirche, Renaissancegarten, Ackerbürgerhaus. 835 Hruodininga, 1247 Ruodelingen. Es handelt sich um eine -ingen-Bildung mit dem Personennamen Hruodin: der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Hruodin’. Die Entwicklung von althochdeutsch uo zu heutigem ie erklärt sich durch Umlaut und mundartlich Entrundung. So Riedhausen, Landkreis Ravensburg.
Riedstadt Crumstadt: 1248 [Original] Crumbstat, 1261 Crummestat, 1394 Krumstad. Erfelden: 778–784 (Kop.) Herifelder marca, 779 (Kop.) Erifeldon, 1313 Eruelden. Goddelau: 834 (Kopie) in terminis Gotalohono, 1128 Godelohen, 1123 Godeloch, 1426 Godelauwe. Leeheim: 766 (Kopie) Leheim, 910 (hierher?) in Lichsamense marcirca Wolfskehlen: 1184 [Original] de Wolveskelen, 1252 Wolveskele, 1344 Wolffkeln. Der Ortsname Crumstadt zu althochdeutsch *krumb, mittelhochdeutsch krump ‘krumm, gekrümmt, gewunden’. Bezug genommen wird damit entweder auf den Flusslauf des vorbeifließenden Sandbachs oder den benachbarten Altrheinarm. Der Ortsname Erfelden wohl zu althochdeutsch heri, mittelhochdeutsch here ‘Heer’. Die Bedeutung als altes königlich Heerfeld stimmt auch mit dem Umstand überein, dass noch 1024 in der Nähe von Erfelden bei dem Ort Camben Konrad nach einer großen Reichsversammlung zum König erhoben wurde. Das Bestimmungswort des Ortsname Goddelau ist der Personennamen Goda, das Grundwort zu althochdeutsch lo ̄h ‘Lichtung, Gehölz, Wald’ ( -loh(e)). Im circa 15 km südwestlich gelegenen Wintersheim schenkte 788 eine Goda Besitzungen an das Kloster Lorsch. Das Grundwort -lo ̄h wurde im Spätmittelalter über -la ̄ und eine falsche Abtrennung vom Personennamen zu -au umgedeutet. Das Bestimmungswort des Ortsname Leeheim enthält althochdeutsch l ̄eo, mittelhochdeutsch l ̄e ‘(Grab)hügel’. Der Name Wolfskehlen (Kompositumaus Wolf und mittelhochdeutsch kel(e) ‘Schlund, Schlucht’) ist mutmaßlich von der sö des Ortes gelegenen, nicht mehr erhaltenen Burg auf die Siedlung übergegangen. Der Ortsname Riedstadt verweist auf die Lage im Hessischen Ried (-ried-statt).
Riegel am Kaiserstuhl ie urkundliche Ersterwähnung geschah unter dem fränkischen König Karl (Karl der Große) im Jahr 781, indem Hildegunt dem heiligen Märtyrer Nazarius im Kloster Lorsch ihren ganzen Besitz, welchen sie in Reigula (Riegel) hatte, als Gabe vermachte: Ich, Hildegunt, reiche im Namen Gottes dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Gabe. Der Leib des Heiligen ruht im Lorscher Kloster, dessen Vorsteher der ehrwürdige Abt Helmerich ist. Ich schenke alles, was ich in dem oben genannten Gau (Breisgau), im Dorf Reigula (Riegel nw. Freiburg) besitze, nämlich Hofreiten, Weingärten, Wohnhäuser und Wirtschaftsbauten, Pflanzland und Brachland, Wiesen und Wälder, gemäß nachfolgender Fertigung. Geschehen im monasterio laur(ishamensi = im Lorscher Kloster) am 13. Juli im 13. Jahr (781) des Königs Karl.
Riegelsberg Riegelsberg, ursprünglich auf der Gemarkung von Güchenbach, wurde 1939 durch Zusammenlegung der ehemalig selbstandige Gemeinte Güchenbach, Hilschbach, Überhofen als Groß Gemeinte gebildet. Die erste Siedlung entstand hier vermutlich erst um 1760; 1854 Schlafhäuser für Bergleute und Steigerhäuser ‘auf dem Riegelsberg’. Der Ortsteil Walpershofen wurde 1293 (de Walpershoven [Original]) erstmals urkundlich erwähnt. 1974 wurden die beiden Gemeinte zu einer neuen Einheit zusammengeschlossen. Flurname: ab 1634 Reylsberg, Reuelsberg, Reilsberg, 1737 biß uffm Riegelsberg, 1844 Riegelsberg, aufm Riegelsberg, hinter(m) Riegelsberg, Vor dem Riegelsberg; Wohnplatzname: 1768 (ex) Reilsberg, 1776 (Johann Nikolaus Lackes vom) Regelsberg, 1776 Riegelsberg; Amtsbez.: um 1875 Bürgermeisterei Sellerbach zu Riegelsberg, 1936 Amt Riegelsberg, offiziell: Amtsbürgermeisterei Riegelsberg in Güchenbach-Riegelsberg; Gemeindename: 1939 Riegelsberg. Bildung mit dem Grundwort -berg (mittelhochdeutsch berc, althochdeutsch berg), teilweise Schwund des intervokalischen -g im Bestimmungswort Der Name der Groß Gemeinte geht auf den Namen einer Anhöhe zurück, die w einer von Saarbrücken über Lebach nach Trier führenden Landstraße liegt. Die Einwohner sagen noch heute „uff’m (auf dem) R.“ statt „in R.“ Wegen der späten Bezeugung ist das Bestimmungswort nicht eindeutig bestimmbar: a) mittellateinisch regale, rigola ‘Rinne, (Abzugs)graben’, d. h. ‘bei einem solchen Graben gelegener Berg’, vgl. französisch rigole; b) als ‘Bergriegel’ (mittelhochdeutsch rigel, althochdeutsch rigil, mittelniederdeutsch regel) gedeutet, der das Saartal gegen das Köllerbachtal „abriegelt“, im Ortswappen durch den goldenen Schrägbalken symbolisiert. So Regeler Höhe (Quierschied); Gewässername 1734 Rickelsborn, 1737 Riegelsbornfloß (Riegelsberg).
Riegenroth Der Ort heißt in der zum moselfränkischen Dialekt gehörenden Riegenrother Mundart Riescherd. Der Name deutet darauf hin, dass Riegenroth eine mittelalterliche Rodungssiedlung des Rudich war. Erwähnt wird der Ort als Rudichenrode in einer Urkunde, in der dem Ritter von Milwalt 1275 der Zehnte zugesprochen wird, sowie in einer Urkunde des Stiftes St. Martin von (Ober-)Wesel von 1245. Bald wird der Ortsname zu Riescherd verschliffen.
Riegsee Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Riegsee geht auf das Jahr 1150 zurück.
Riekofen Riekofen wurde 878 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Taimering wurde, obwohl das Dorf wesentlich älter ist, erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt.
Rielasingen-Worblingen Freiburg, Rielasingen gehörte zur Herrschaft Rosenegg, 1610 an den Bischof von Konstanz, Worblingen war früher Besitz des Klosters Kreuzlingen, 1806 an Baden. Gründung der Gemeinde Rielasingen-Worblingen am 1. 1. 1975. Pfarrkirche St. Stephan. Rielasingen: 1155 Ro ̆leizingen. Worblingen: 1192 Wormelingen, 1240 Wormingen, 1425 Warblingen, 1483 Wurmlingen; RielasingenWorblingen(1975). Beide Namen sind -ingen Bildungen mit einem Personennamen als Bestimmungswort: Rielasingen enthält den Personennamen Hruodleoz, Ruodleoz und bedeutet ‘bei den Leuten des Ruodleoz’. Die Entwicklung von althochdeutsch uo zu heutigem ie erklärt sich durch Umlaut und mundartlich Entrundung; die schwachtonigen Silben des Personennamens werden verkürzt. Worblingen enthält den Personennamen Wormili, Wurmilo und bedeutet ‘bei den Leuten des Wormili’.
Riehl, (Nippes) 1150-65 Rile.
Riemke, (Bochum) 1000 Rinbeki. Reinbeki.
Riepensell, (Drensteinfurt) 1000 Ripanseli.
Rieneck Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes Rieneck stammt aus dem Jahr 790.
Riesa Dorf auf der Elbterasse, seit 1150 mit deutsche Zusiedlung und 1119/1170 mit Benediktiner beziehungsweise Augustinerkloster, im 16. Jahrhundert Marktflecken, 1623 Stadt, seit 19. Jahrhundert Entwicklung zum Elbhafen. 1119 in Reszoa, 1170 Riezowe, 1189/90 de Rezowe, 1234 in Ryzowe, 1445 Rysa. Am ehesten wie Rhäsa zu altsorbisch *Rˇezov-: *rˇez ‘Einschnitt’, vor allem im Gelände, doch sind auch andere Bedeutungen möglich, da die Wurzel *rˇez‘ schneiden’ (*rˇezati) vorliegt. Der im D. unbekannte altsorbisch Vokal -ˇe-, der zwischen – e und -i stand, wurde als -e-, -ie wiedergegeben, das Suffix -o v dagegen als -e o.ä. und dann kanzleisprachlich als -a umgesetzt. So Rhäsa bei Nossen, Landkreis Meißen.
Riesbürg Riesbürg ist ein Kunstname, der sich auf das nahegelegene Nördlinger Ries bezieht. Die Silbe Bürg knüpft den Bezug zu ehemaligen Burgen und Festungen im Ortsteil Utzmemmingen. Noch heute gibt es dort die Alte Bürg.
Rieseby Rieseby wurde erstmals im Jahre 1352 im registrum capituli slesvicensis erwähnt und als Rysbyharret (Riesebyharde) dort aufgeführt. Bereits im registrum capituli von ca. 1407 wurde der Ort Rysebu genannt, im Jahre 1641 liest man auf der Schwansenkarte des Kartographen Johannes Mejer die Namen Riesebuy beziehungsweise Rießbuy. Wann sich die heute gültige Schreibweise herausgebildet hat, ist bislang noch nicht ermittelt. Der Ortsname bedeutet etwa Ort im oder am Busch. Er setzt sich aus dem altdänischen Wort ris (Busch, Wald) und by (Dorf, Siedlung) zusammen.
Rieste Über die Entstehung des Ortsnamens gibt es verschiedene Deutungen. In einer Deutung wird der Silbe ste die Bedeutung von „Stätte“ zugeschrieben, während die erste Silbe Rie, Ri oder Ry so viel wie Bodensenke heißt und in Flurbezeichnungen wie witten Rie, brunen Rie und gäerlen Rie in der Gemarkung Rieste zu finden ist. Frühere Schreibweisen wie Riste, Ryste oder Ryst sind unter diesem Gesichtspunkt zu sehen. Die Namenserklärung für Rieste wäre eine „Stätte an/in einer Rie“, womit auch die große Bodensenke der Haseniederung, in der Rieste liegt, gemeint sein kann.
Riesweiler In der Schenkung einer Gertrudis de Honrein (Horn) an das Kloster Ravengiersburg aus dem Jahre 1135 wird Riesweiler erstmals urkundlich als Runeswilre erwähnt. Die Urkunde gilt als Fälschung des Archivars Georg Friedrich Schott.
Rietberg Siedlung im Bereich einer 1100 erstmals genannten Burg der Grafen von Werl-Arnsberg, 1237 eigenständige Herrschaft, 1289 Stadt, die Bez. steht danach für Stadt, Grafenhaus, Burg und Grafschaft mit 12 Bauerschaften, Waldungen, Jagdschloss Holte und 5 Kirchspiel 1562 an friesisch Haus Cirksena, ab 1601 Rekatholisierung, 1699 an mährisches Grafenhaus Kaunitz, 1808 Aufhebung der Grafschaft und an Westfalen, 1815 an Preußen. 1843 Titularstadt, Amt Rietberg, 1970 Groß Gemeinte 1100 de Rietbike, 1188 Ritthenberc, 1237 in Retberg, 1238 de Rytberch, 1240 de Ritberg, [nach 1240] Rehtberg, 1247 Ridberg, nach 1259 Rehtberg, 1256 Rihtberg, 1266 de Rethberg, 1269 Reideberge. Bildung mit dem Grundwort-berg, das nach 1150 älteres -bike (zu altsächsisch beki) ablöst. Das Bestimmungswort zeigt allein in der 1. Hälfte 13. Jahrhundert vielfältige Variation. Nach den ältesten Formen ist mit ursprünglich Anschluss an altsächsisch (h)riod, althochdeutsch (h)ri Ortsteil ‘Schilf(rohr)’ zu rechnen, dem gegenüber Verbindungen mit reht ‘Recht, Gericht’ etc. sekundär sind. So Rheda-Wiedenbrück,
Rietheim-Weilheim 86 wurde Rietheim erstmals anlässlich einer Schenkung an das Kloster Sankt Gallen erwähnt.
Im Mittelalter stand Weilheim unter der Herrschaft, die von den Inhabern der Burg Konzenberg ausging.
Riethgen Erstmals wurde der Ort im Jahr 786 im Güterverzeichnis der Abtei Hersfeld urkundlich erwähnt.
Riethnordhausen Im 12. Jahrhundert bildete Riethnordhausen zusammen mit dem benachbarten Mittelhausen eine „kleinere Grafschaft“.
Wappen. In Silber auf einem mit einem liegenden goldenen Rohrkolben belegten gebogenen grünen Schildfuß eine blaubedachte Kirche.“
Rietschen Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes, 1362 als Reczicz, deutet auf eine ursprünglich slawische Siedlung am Fluss (sorbisch rěka), dem Weißen Schöps.
Rietz-Neuendorf Das Angerdorf Groß Rietz wurde erstmals im Jahr 1346 als Kirchdorf in den Meißner Bistumsartikeln unter dem Namen Ryetz urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist von dem niedersorbischen Wort „rěcka“ abgeleitet, was so viel wie „Bach“ oder „Fließ“ bedeutet. Seit 1468 führt der Ortsname den Zusatz Groß, dieser dient der Unterscheidung zu den in der näheren Umgebung gelegenen Dörfern Rietz-Neuendorf, Klein Rietz und Wendisch Rietz.
Rimbach (Niederbayern) Das Kloster Rimbach geht auf die Agilolfinger-Zeit zurück und war somit eines der Urklöster Bayerns. So war es im 9. Jahrhundert als Rindpah, zum Hochstift Passau gehörend, in eine Karte eingetragen.
Rimbach (Oberpfalz) Die Burg Lichteneck war ursprünglich der Mittelpunkt einer Hofmark, zu der große Teile des heutigen Gemeindegebiets gehörten. Die Pelkofen ließen unterhalb des Burgruine ein neues Schlössl und 1719 die örtliche Pfarrkirche erbauen. Im Jahr 1808 wurde Rimbach zum ersten Mal Gemeinde.
Rimbach (Odenwald) Gemeinte im Landkreis Bergstraße. Frühe Besitzung des Klosters Lorsch am Oberlauf der Weschnitz.1972 Eingemeindung von Lauten-Weschnitz, Mitlechtern und Zotzenbach, deren Ersterwähnung enebenfalls in das 8./9. Jahrhundert zurückreichen. Rimbach: 800 (Kopie) Rintbach, 1383 Rympach, 1398 Rintpach; Lauten-Weschnitz: 805 (Kopie) parvum Ludenwiscoz, 1414 Ludewisches;
Mitlechtern: 805 (Kopie) Mitdeerisch Dorf und Gemeinte im Kanton Zug, am lecdrun, 1419 Mittelechtern;
Zotzenbach: 877 (Kopie) Zozunbach, 1321 Zotzinbach.
Rimbach: Bestimmungswort althochdeutsch rind ‘Rind’, Grundwort-bach; Lauten-Weschnitz: Zusammengesetzt aus dem Gewässername Weschnitz und einem differenzierenden Adjektivisch althochdeutsch hlu ̄t ‘laut (schallend), dröhnend’. Wiscoz ist zu deuten als Kompositumaus althochdeutsch *wisa ‘Wiese’ und althochdeutsch giozo ‘Fluss’. Mitlechtern: wie das in der Nähe gelegene Altlechtern zeigt (um 1094 Kopie Aldenlehter), ist von einem Grundwort Lechtern auszugehen, das durch einen differenzierenden Zusatz (Mittel-) näher bestimmt wird. Jenes ist vermutlich zu althochdeutsch lioht ‘hell, glänzend’ zu stellen. Zotzenbach: Einem nicht bezeugten Personennamen *Zoza beziehungsweise *Zozo als Bestimmungswort ist unwahrscheinlich. Eher ist an das althochdeutsch Adjektivisch suozo ‘süß, mild, ruhig’ zu denken. Anzusetzen wäre daher eine Form althochdeutsch *ze demo suozen bah ‘beim ruhigen Bach’.
Rill, (Menzelen) 1184 Rele.
Rindern, (721-22 Rinharim, Rinhari, Ringaros, Rinharun. Germanisch Rin, zu Rhein + haru, zu harum, sandiger Hugelrucken.
Rimpar Über die Grafen von Rieneck, die im 14. Jahrhundert Lehensträger im Ort waren, gelangte Rimpar an die Herren von Wolfskeel-Grumbach, die hier eine jüngere Nebenlinie begründeten (1603 ausgestorben). 11. Jahrhundert Rintburi, 1126 Rimpure, 1156–1162 Rintbure, 1444 Rimper, 1465 Rimpar. Grundwort althochdeutsch bu ̄r (-beuren/-beuern /-büren). Bestimmungswort althochdeutsch (h)rint ‘Rind’. In der Dreierkonsonanz -ntb Schärfung des -b> -p-, Ausfall des -tu nd partielle Assimilation des Nasals -n> -m-. Der Beleg von 1444 zeigt die Abschwächung der Endsilbenvokale. Die seit dem späten 15. Jahrhundert häufiger auftretende Form -par ist als Kanzleischreibung für das nicht mehr verstandene Grundwort zu bewerten.
Rimsberg Der Ort wurde im Jahr 1269 als Rummersberg erstmals urkundlich erwähnt.
Rinchnach Im Jahre 1011 erfolgte die Gründung des Klosters Rinchnach durch den hl. Gunther, einen Benediktinermönch vom Kloster Niederalteich, als erste Siedlung des mittleren Bayerischen Waldes. Die Geschichte des Ortes ist eng mit dem des Klosters verbunden. Die Einheimischen nennen ihren Ort auch heute statt Rinchnach einfach nur „Kloster“.
Ringe Urkundlich erwähnt wird Ringe erstmals 1329. In einem Schriftstück heißt es in lateinischer Sprache „… sitam in legione Righe in parrochia Emnynchem“, zu deutsch „… gelegen in der Bauerschaft Righe (Ringe) im Kirchspiel Emnynchem (Emlichheim)“. Ringe war schon im Mittelalter in die Ortschaften Großringe und Kleinringe eingeteilt.
Ringelai Das Dorf wurde 1312 zum ersten Male genannt, zugehörend dem Kloster Niedernburg (Passau). Damals trat ein Christian von ring Laib bei einem Hofverkauf als Zeuge auf. Der merkwürdige Ortsname ist schwer zu deuten, wahrscheinlich bezeichnet er den „Verleib“ (althochdeutsch: laiba), den Aufenthaltsort, die Ansiedlung eines Ringolo.
Ringelsdorf, (Gladbeck) 1000 Rengeresthorpa.
Ringen, (Koblenz) 840 Ringoven.
Ringenberg, 1223 Rinkkellenberg.
Rinkhoven, (Sendenhorst) mitten 1200 Rinchoue.
Ringgau Bis zum 13. Jahrhundert war das Gebiet thüringisch, wechselte dann in dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg zwischen Hessen und Thüringen hin und her, bis es dann endgültig im Jahr 1436 zu Hessen kam.
Ringleben (Kyffhäuserkreis) Die erste urkundliche Erwähnung Ringlebens (Rinkelebo) datiert bereits aus dem Jahre 786. Es wird vermutet, dass der Ort zu dem Zeitpunkt schon 400 Jahre existierte.
Ringleben (Gera-Aue) Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Ringleben in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Ringelebo erwähnt. Die Burg in Ringleben wurde 1290 durch König Rudolf I. zerstört.
Ringsberg Ringsberg wurde 1438 als „Ringhesberge“ erstmals erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist nicht bekannt.
Ringsheim, (Schweinheim) 1191 Rimindeshem. Erste Siedlungsspuren gibt es aus dem 7. Jahrhundert. Aus dieser Zeit wird auch die Namensgebung vermutet: „Ringos Heim“. Der Bischof von Basel Adalbero verlieh 1002 das Marktregal an Ringsheim im Breisgau. Bereits 1226 wird es als „Ringishein“ zum ersten Mal in einer Bulle von Papst Honorius III. urkundlich erwähnt.
Rinnthal on 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Rinthal – so die damalige Schreibweise – in den Kanton Annweiler eingegliedert und unterstand der Mairie Wilgartswiesen.
Rinteln Um 1230 planmäßige Neugründung Graf Adolfs von Holstein-Schaumburg zur Sicherung des Weserübergangs, Verlegung des Zisterzienserklosters Bischoperode nach Altrinteln, 1238 erste Erwähnung der Marktkirche, 1239 Stadtrecht, 1621 Gründung der Universität durch Fürst Ernst von Schaumburg in den Gebäuden des Klosters Sankt Jakobi (Aufhebung 1809), 1153/1170 in Rinctelen [) r) Rinteln, 1235 Rintelenen. Bildung mit Grundwort Asa, til(a), mittelniederdeutsch Ti;e, tel(e) ‘eile, Reihe’. (vgl. mittelhochdeutsch zil(e), Neuhochdeutsch Zeite, gerade und gekrummte Reihe, Linie. Im Dativ Plural Und dem Bestimmungswort Asa, hring, mittelniederdeutsch Rinc, Ring, Kreis, wohl in der Bedeutung ‘tingformige Baum-Strauchreihe, Einzaunung.
Rinzenberg Der Ort wurde im Jahr 1269 als Ritzeberg erstmals urkundlich erwähnt.
Riol, +107 Rigodulum, 633 Regiodola, 1140 Riola. Im Jahre 1497 wurde die Riolsburg als Besitz des Grafen Sebastian von Sayn erstmals erwähnt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gehörte die Burg den Husmann von Namedy, die sich danach auch Freiherren von Riolsburg nannten.
Ripsdorf, (Aa) 1121 Ripestorf.
Rißbach, (Traben-Trarbach) 1144 Respa, 1195 Respe.
Riswick, (Schneppenbaum) 1143 Riswich. Germanisch hrisa-, Reis + wika, Tochtersiedlung.
Rithem, (Werl) 1000 Hridhem. Germanisch hreuda-, Rohr + haima, Wohnung.
Rippershausen Bis 1513 stand auf dem spornartigen Ausläufer des Tannenberges eine Burg. Der Nachfolgebau ist ein schlichtes ehemals umwalltes Gebäude. Der 1183 genannte Gottfried Solz war im Dienst der Grafen von Henneberg und bestätigt somit die Existenz der Burg.
Ritschenhausen Der Ort wurde im Jahre 906 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes ist vom Frauennamen Ruothswinda abgeleitet.
Ritterhude Ritterhude ist der Stammsitz (und Wohnsitz bis zum Aussterben 1774) des ursprünglich ministerialischen Rittergeschlechtes der von Hude; um den Ort bildete sich ein Patrimonialgericht heraus, dass 1850 mit dem Amt Osterholz vereinigt wurde. 1182 Huda [Kopie 16. Jahrhundert], 1321 Huda [Druck 18. Jahrhundert], 1540 tor Hude [Kopie19. Jahrhundert], 1580 Ridderhude. Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch hu ̄de ‘Fährstelle, Holzlager-, Stapelplatz an einer Wasserverbindung’ und bezieht sich auf die Lage an der Hamme. Zur Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten wird im 16. Jahrhundert als Bestimmungswort Ridder, Ritter vorangestellt, was sich auf das dort ansässige Rittergeschlecht bezieht. So Hude, Ortsteil von Elstorf, Landkreis Stade; Hude, Landkreis Oldenburg,
Rittersdorf (Eifel), 962 Ratheredorf, 1023 Rateresdorf. Germanisch Raedaharis porpa-, Siedlung des Raedahari. ( raeda-, Rat + harja, Heer) Rittersdorf wurde erstmals im Jahre 962 urkundlich erwähnt, als Kaiser Otto I. der Abtei St. Maximin deren Besitzungen bestätigte. Damals wurde der Ort „Ratheresdorf“ genannt. Im Laufe der Zeit hat sich der Name in Rittersdorf geändert.
Rittersdorf (Thüringen) Der Ort ist eine um 1150 erfolgte fränkische Gründung. Am 25. August 1311 war die urkundlich dokumentierte Ersterwähnung des Ortes.
Rittersheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt aus der Zeit um 900.
Ritzerau Die Edlen von Ritzerau wurden 1222 erstmals erwähnt. Das Zehntregister des Ratzeburger Bischofs nennt im Jahr 1230 auch den Ort Ritzerau (Ritzerow).
Rittinghausen, (Lüdenscheid) mitten 1200 Rikidinchuson.
Ritzerfeld, (Herzogenrath) 1121 Rucelenfelt.
Ritzerow Ritzerow war altes Domanialkirchdorf und verfügte 1276 bereits über eine eigene Pfarre.
Rivenich, Rivenich wurde erstmals 748 als Riveniacus urkundlich erwähnt. 1222 Riuenihc.
Riveris, 1217 Ruverisse. Der Name und damit auch der Ort Riveris haben vermutlich römischen Ursprung. Erwähnung findet es in einer Pfandurkunde an Erzbischof Theoderich von Trier (1212 bis 1242), als die Gerichtsbarkeit im erzbischöflichen Dorf „Ruverisse“ an diesen verpfändet wurde.
Röbel-Müritz Stadt und gleichnamiges Amt (mit weiteren 24 Gemeinte) im Landkreis Müritz. Im 12. Jahrhundert slawische Burg samt Siedlung, Ende 12. Jahrhundert Alt-Röbel bezeugt. Die auf der anderen Seite der Burg errichtete Kaufmannssiedlung (Neu-Röbel) erhielt 1250 durch die Grafen von Werle Stadtrecht. 1261 Stadtrecht für die nun vereinten beiden Stadtteile, bis 1362 Sitz der Werleschen Herrschaft, Ackerbürgerstadt mit relativem Wohlstand, u.a. durch Fischfang, 1840 Ausbau eines Stadthafens. 1995 Ersetzung der Schreibform des Stadtnamens Röbel (Müritz) durch Röbel/Müritz. 1239 Robele, 1255 tho Robell, 1330 Noua Robbele; Röbel (1285? 1335). Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename oder Ziedlungsname *Robol, *Rob(o)la mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort (der Leute) von Robol, Robla’ rekonstruieren, der Kosename beziehungsweise Ziedlungsname geht auf das Appellativum *rob, *rab ‘Sklave; Dienstmann, Knecht’ zurück (vgl. poln. robota, russ. rabota ‘Arbeit’). Dem Namenszusatz Müritz liegt ein altpolabisch Gewässername *Morica (mit einem Suffix -ica,-itz) zugrunde, mit dem das Appellativum *more ‘Meer, See’ erweitert wurde. Das auslautende, unbetonte -a ging bei der Eindeutschung verloren, aus -o ̄wurde hyperkorrekt -ü-. Die Bedeutung lässt sich als ‘kleines Meer’ rekonstruieren, wenn die Endung als Diminutivsuffix gebraucht wurde. So Röbel, Ortsteil von Süsel, Kreis Ostholstein.
Röbbeck, (Rottberg, Velbert) 1033-50 Rotbeki.
Rockel, (Darfeld) mitten 1200 Ruklo. Germanisch hruko-, Ackerkrähe, + lauha, Wäldchen auf Sandhugel.
Rochau as Dorf wird im Jahre 1238 erstmals als villa Rocgawe (vel Roggau) oder villa Rotgawe erwähnt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschrieb. Im Jahre 1349 wurde eine Wiese inter villas rogghow et Scynne an den Pfarrer von Schinne verkauft. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Rochow aufgeführt. Weitere Nennungen sind 1687 Rochow und 1804 Dorf Rochau mit Schmiede und Windmühle.
Rochlitz Zentrum eines altsorbisch Kleingaues, seit Mitte des
10. Jahrhundert mit deutsche Königsburg und Burgsiedlung. 968 (F. 13. Jahrhundert) ripa Rochelinze, 1012/18 Rocholenzi, Rochelinti, 1068 Rochlezi, 1289 Rochelez, 1300 Rochlicz. Am ehesten zu einem altsorbischen Personennamen *Rochol ̧eta, dessen -t zu deutsch -c verschoben wurde. Die Zeugnisse auf -enzi uswach können darauf hindeuten. Der Personennamen kann zum produktiven Personenname-Stamm *Rod zu slawische *rod ‘Geschlecht’ gehören, gekürzt mit dem Suffix -ch und erweitert mit -l sowie - ̧eta. Einige Unklarheiten der Deutung bleiben jedoch.
Rockenberg Rockenberg wurde erstmals 1191 als Roggenberch urkundlich erwähnt.
Von der Ritterfamilie, die sich nach Rockenberg benannte, kommen folgende namentlich in Urkunden vor: Henricus de Rocgenberc, 1229. 1237. Johannes de Rochenburg 1324–1326. Herr Johann von Rockenberg, der Vater des Ritters Wernher von Rockenberg, 1329. 1334.
Die umfriedete Burg war Zentrum des Ortes. Errichtet wurde sie von Johannes von Bellersheim um das Jahr 1317.
Rockenhausen Rockenhausen gehörte im Mittelalter den Raugrafen, erhielt 1332 erstmals die Stadtrechte und fiel 1457 an die Kurpfalz. Der Ortsteil Reichsthal gehörte unter den Karolingern zum „Reichsland“, Marienthal und Sankt Alban sind Klostergründungen. Ruppertsecken (um 1200 erbaut) ist eine von fünf Burgen, die (mit strategischer Bedeutung) den Donnersberg im Mittelalter umgaben. 897 Rogkenhuson (Kopie Mitte 12. Jahrhundert); Rockenhausen (um 1600). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personennamen Rocho, Rokko zum Stamm (H)Roc-, Genitiv Singular Rokken-. Die Verdoppelung steigerte die Expressivität. Die Verschlusslaute -g-, -k-, -ch sowie geminierte Formen wechselten häufig in mit Kosenamen gebildeter Ortsname. Das Grundwort ist-hausen. Somit könnte der Name als ‘bei/zu den Häusern des Rocho/Rokko’ gedeutet werden. So Bobenheim-Roxheim, Rhein-Pfalz-Kreis.
Rockeskyll Eine Urkunde des Kaisers Heinrich IV. aus dem Jahre 1098, in der er dem Trierer Stift St. Simeon seine Besitzungen bestätigt, wurde neben anderen Ortschaften auch 'kila' erwähnt. Dieses 'kila', wie auch ein bereits 1084 urkundlich erwähntes 'kila', ist nach Auffassung regionaler Heimatforscher mit hoher Wahrscheinlichkeit das heutige Rockeskyll. Der Historiker Heinrich Beyer ordnete die Urkunde aus dem Jahre 1098 dem Ort Stadtkyll zu.
Rockhausen Die Herkunft des Ortsnamens Rockhausen ist nicht gesichert. Der Ort wurde am 16. Januar 1194 und am 16. Oktober 1194 im Mainzer Urkundenbuch 2/588 unter dem Namen Rockhusen erstmals genannt und ist damit genau so alt wie der der adligen Familien von Rockhausen. 1257 hieß der Ort dann Rockhusen, 1259 Rochhusin, 1277 dann Rogehusen, ab 1302 Ruchhusen, 1309 Rochusin, später Rockhusin und um 1506 wird er als Roghusen erwähnt. Vermutlich war der Ort eine von den Franken angelegte Siedlung, welche zu einem System von Wachstationen gehörte. Nach der ältesten urkundlichen Form könnte der Name von den Rugiern abgeleitet sein. Nach seiner Namensendung „-hausen“ wäre Rughusen altfränkisches Königsgut gewesen, was darauf hindeutet, dass die Franken ostgermanische Rugier hier ansässig gemacht haben. Wahrscheinlich ist später der Ortsname Name des Adelsgeschlechtes von Rockhausen geworden. Die Adelsfamilie von Rockhausen saß auf einer vor 1240 errichteten Wasserburg, dem heutigen „Freigut“, das sich noch an der Nordwestseite des Dorfes befindet.
Rockstedt Der Ort Rockstedt ist über 1000 Jahre alt. Otto I. schenkte seine Besitzung im westlichen Rockstedt 956 dem Erzbistum Magdeburg. Otto II. bestätigte diese Schenkung 973.
Röckinghausen, (Batenhorst) 1015-25 Rokinchusun. Germanisch Hrukingo husum. Zu den Hausern der Leute des Hruko.
Röcklingen, (Herchen) 1138-40 Rukelingin.
Rodalben Im Mittelalter mit der Burg Gräfenstein bei Merzalben in Besitz der Leininger Grafen und Ende 17. Jahrhundert Verwaltungssitz des Gräfensteiner Amtes. 1963 Stadtrechte. 1237 villa Rothalbin, 1362 Rodealben; Rodalben (1381). Das Bestimmungswort gehört zu althochdeutsch rod ‘Rodung, gerodetes Land’. Das Grundwort ist der vorgermanisch Gewässername *Alba, der vermutlich von einer „Ur-Alb“ im Westrich übertragen worden ist und vom Quellgebiet s von Pirmasens († Rodalben) zum Unterlauf wanderte. Gedeutet werden kann der Name als ‘Siedlung auf dem gerodeten Land an der Alb(a)’. So Waldfischbach-Burgalben, Merzalben, Rodalberhof, eingemeindet in Lemberg, Wallhalben, alle Landkreis Südwestpfalz.
-rod(e). Die Namen auf -rod / -rode (Dativ Singular) und seltener -roden (Dativ Plural) gehören neben denen auf -reut(h) / -reit(h) und -ried mit zahlreichen Varianten zu den häufigsten regional unterschiedlich verbreiteten Rodungsnamen, mehrheitlich mit einem Personennamen als Bestimmungswort Sie sind von Verben abgeleitete Substantiv mit der gleichen Bedeutung ‘urbar gemachtes Land durch Rodung und Beseitigung der Wurzelstöcke’: mittelniederdeutsch / norddeutsch / mitteldeutsch roden im Ablautverhältnis zu althochdeutsch / mittelhochdeutsch riuten, Neuhochdeutsch (oBand) reuten ‘urbar machen’, dazu mittelhochdeutsch rieten ‘ausrotten, vernichten’ > mittelhochdeutsch rod, mittelniederdeutsch rode; althochdeutschriuti Neutrum/*riut ̄ı(n)Feminin, mittelhochdeutschriute Feminin/ Neutrum.; althochdeutsch *reod / riod, mittelhochdeutsch riet Ntr. Letzteres konkurriert mit früh bezeugtem formgleichen Ried ‘Schilf(gebiet), Sumpfgras’; die damit gebildeten Namen können mit Hilfe der Realprobe auszusondern versucht werden.
r o d e -Namen begegnen vorwiegend im Rheinland, in Hessen, Thüringen und ST (Gernrode, Landkreis Harz), verstreut kommt die Nebenform -rad(e) vor ( Herzogenrath, Landkreis Aachen, NRW), auch in Erstposition ( Radevormwald, Oberbergischer Kreis, ursprünglich Simplex Rade). Typisch für Thüringen ist die Kanzleiform -roda (Stadtroda, Saale-Holzland-Kreis). Ferner begegnen die Sonderformen -ert, -art, -rott oder die Kollektiva -gerod, -gerad, -gert. Häufig ist am Harz, vereinzelt in seinem Umland, in Westfalen und im Bergischen die Mischform -i(n)gerode
( Wernigerode, Landkreis Harz, ST), die den auch sonstnicht seltenen Kombinationsformen wie z.B. -inghausen ( -heim) entspricht.
r e u t (h) begegnet vorwiegend im OBand ( Bayreuth), daneben das Kollektiv -gereut / -kreut oder besonders in Österreich -reit(h) / -roit / -ret / -rat (teilweise als Simplex).
r i e d kommt hauptsächlich im OBand vor (Biebelried, Landkreis Kitzingen, BY), häufig nur in Bayerisch Schwaben, im Bayerisch Wald und in der Oberpfalz, wo im w Teil die amtlich-hyperkorrekte Form -richt erscheint. Die verschiedenen Formen grenzen sich vielfach regional aus, wobei sich eine Form auf Kosten anderer durchsetzen konnte. Diese Rodungsnamen erscheinen zwar schon seit der Karolingerzeit, werden aber erst seit dem 10./11. Jahrhundert und dann besonders im 12./13. Jahrhundert produktiv, was auch den hohen Anteil an Wüstungsnamen erklärt.
Rodde, (Rheine rechts der Ems) 1000 Rotha. Germanisch ropa-, Rodung.
Rodder, 975 Rodoron.
Rodeberg Struth war ein fränkisches Königsgut. Im Jahr 1273 verkaufte es Heinrich von Treffurt für 24 Mark Silber an das heute auf Gemeindegebiet liegende Kloster Zella, das das Dorf bis 1772 auch pfarrlich betreute.
Auch Eigenrieden gehörte zum Besitz des Klosters Zella.
Roden Der Name Roden ist ein Rodungsname und bedeutet gerodetes Land.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1299 Rode, 1319 Roden, 1348 Rodin, 1421 Rodan.
Rodenäs 436 wurde der Goldene Ring genannte erste Deich um die Wiedingharde errichtet.
Der Westteil der auf einer Warft im Ortsteil Oldorf stehenden spätromanischen Kirche wurde aus Resten der untergegangenen Kirche zu Rickelsbüll errichtet, die in der Großen Schadensflut vom 1. Dezember 1615 mitsamt dem Dorf untergegangen war.
Der Rickelsbüller Koog ist nach diesem Dorf benannt.
Rodenbach (bei Puderbach) Rodenbach wurde 1382 als Roudenbach erstmals erwähnt.
Rodenbach (Main-Kinzig-Kreis) Besteht (seit 1970) aus den ehemalig Gemeinte Nieder und Oberrodenbach. Ersterwähnung Rodenbachs 1025 (so die allgemeine Auffassung, anders Philippi), wobei keine genauere Zuordnung zu einem der beiden Orte möglich ist; Reimers angeblich frühere Nennung (Anfangs 9. Jahrhundert in Rotenbeche in Kopieum 1160) ist wohl auf Rodenbach im Wetteraukreis zu beziehen. Niederrodenbach gehörte wohl schon seit dem 13. Jahrhundert den Herren von Hanau, Oberrodenbach zum St.-Peterbeziehungsweise Erzstift Mainz, es fiel 1803 an Hessen-Darmstadt, 1816 an Hessen Kassel (wie 1813 Hanau mit Niederrodenbach); 1866 kamen beide an Preußen, 1945 an Hessen. 1025 Rodunbach [Original, Deperditum], 1222 Rodinbach (Kopie 13. Jahrhundert), 1241 Rotenbach, 1338 in Rodenbach inferiori, 1344 zu ̊ Nydir Rodenbache, 1365 zu ̊ Obernrodenbach [sämtlich Oiginal]. Das Bestimmungswort des dem Ortsname zugrundeliegenden Gewässername auf -bach ist zweifellos das Adjectivisch althochdeutsch ro ̄t‘rot’. Es hat im Erstbeleg noch die reguläre swach feminin Flexionsform im lokativisch Dativ (-bach ist weithin im Mitteldeutsch und OBand Feminin!). Später zeigt sich die ubliche Abschwachung des Nebenssilbenvokals, wobei unbetontes e (wie sonst) oft I geschrieben wird. Der neue Ortsname zeigt ein haufiges Bildingmunster. Rodenbacht Kaiserlautern.
Rodenbach (Westpfalz) Rodenbach gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum kurpfälzischen Gericht Weilerbach. Im Mittelalter besaß das Kloster Otterberg hier eine Gülte. Der Name Rodenbach hat mit der außergewöhnlichen Rotfärbung des gleichnamigen Baches zu tun. Bei Regen färbt sich der Rodenbach aufgrund des hohen Lehm-Anteils im Boden stark rot, weshalb der Ort anfangs Rotenbach, später dann Rodenbach genannt wurde.
Rodenbek Die Gemeinde Rodenbek entstand 1951, als sie sich von Mielkendorf trennte, die erste urkundliche Erwähnung eines ihrer Ortsteile erfolgte jedoch bereits 1469.
Rodenberg, Landkreis Schaumburgr, nw des Deisters, Reg.-Bez. Hannover (bis Ende 2004). Ältere Burg (um 930) wohl w der Stadt auf dem Alten Rodenberg, Zentrum einer Grafschaft der Herren von Roden, Ende 13./ Anfangs 14. Jahrhundert Wasserburg durch Graf Adolf von Holstein-Schaumburg, vor 1375 Fleckenrecht, 1615 Stadtrecht, eisenhaltige Quellen, 1647 zu Hessen-Kassel, 1662–1842 Heilbad mit Badehaus und Parkanlagen, 1974 Zusammenschluss der Stadt mit den Gemeinte Apelern, Hülsede, Lauenau, Messenkamp und Pohle. 1216 Rodenberge [Original]. Aufgrund der eisenhaltigen Quellen ist eine Deutung des Ortsname als ‘zu dem roten Berg’ aus einer Zusammensetzung mit dem flektierten Appellativum altsächsisch ro ̄d, mittelniederdeutsch ro ̄t‘rot’und dem Grundwort-berg möglich, die sich auf die rötliche Färbung des Gesteins bezog. Es kann sich aber auch um einen alten Burgname handeln, dessen Bestimmungswort den Namen der Herren von Roden enthält. Ein Schwanken zwischen -berg und-burg in Ortsname beziehungsweise die synonyme Verwendung von -berg in Burgname ist häufiger zu beobachten.
Rodenbusch, (Bettenfeld) 1152 Rodesbuch. Germanisch raudon, zu rauda, rot + busku-, Busch.
Rodenkirchen (Rondorf) 989 Rodenkyrichon. Germanisch zu roter Kirche.
Rodershausen Eine Kapelle zu Ruterszhusen wurde in einem Visitationsbericht des Jahres 1570 aufgeführt.
Rodewald Rodewald wurde im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts durch die Grafen von Wölpe mit Billigung des Mindener Bischofs als Diözesan gegründet. Die Gründung war Teil eines größeren Landesausbaus in ihrem Herrschaftsbereich. 1221 und 1223 tritt ein Christianus de Rodelwolde in zwei Urkunden als Zeuge auf. Durch eine planmäßige Ansiedlung entstand entlang eines Weges der erste Abschnitt, der zu einem großen Teil mit der heutigen unteren Bauerschaft identisch ist. Der damit verbundenen Waldrodung verdankt das Dorf wahrscheinlich seinen Namen, das nach seiner Form ein hochmittelalterliches Hagenhufendorf ist.
Rodensell, (Bochum) 1000 Hrodingseli. Germanisch Hropinga Sali-, ein räumiges Haus, der Leute des Hropi. (hropi-, Ruhm)
Roder, (Wahlen) 1222 Rodenre.
Rodewisch Um 1200 angelegtes deutsche Bauerndorf, 1834 Marktflecken, 1924 Stadt. 1411 Redewisch, 1450 Radewischs,1531 Rodwisch, Rodewisch. Möglicherweise genitivischer Name *Radewigs, Red(e)wigs, wobei offenbar früh deutsche roden und Wisch ‘Bündel Heu, Stroh, Büschel, Wedel, Besen’ eingedeutet wurden.
Rödingen, (Aa) 847 Hrodinga, 1141 Ruthing. Germanisch Hropinga, die Leute des Hropi.
Rodgau Namengebend war der im Jahre 1314 erstmals genannte Gauname Rotgau, 1345 Roitgau, 1497 Rodgau, der wohl nicht auf die Rodungstätigkeit in diesem Gebiet verweist, sondern eher aus dem Gewässername Rotaha gebildet ist. Die Herren von Hainhausen gelten als die Vorfahren der Eppsteiner. Dudenhofen: 1278 [Original] Dudenhoven, 1303 Totenhofen, 1407 Dudinhoffen. Hainhausen: 1108 Haginhusen, 1278 Hanhusen, 1465 Heynhusen. Jügesheim: 1261 [Original] Guginsheim, 1464 Jugißheym, 1479 Jogeßheim. Nieder-Roden: 791 (Kop.ie in Rotahen inferiore, 1303 Nidirn Rota, 1371 Nidern Rodauw. Weiskirchen: 1287 Wichenkirchen, 1305 Wizzinkirchin, 1542 Weißkirchen. Der Ortsname Dudenhofen zum Personennamen Dudo, der Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens wie etwa Liutold oder Liudolf. Der Ortsname Hainhausen zum Personennamen Hago, der Kurzform eines Namens mit Erstglied Hag (zu althochdeutsch *hag ‘Einfriedung, Gehege, Stadt’). Der Ortsname Jügesheim zum Personennamen *Guging, wohl eine romanisierte Form zu germanisch *hug(u)‘Geist, Sinn’ mit-ing-Suffix. Im anlautenden Jder späteren Belege zeigt sich die spirantische Aussprache des mittelhochdeutsch g. Der Ortsname Nieder-Roden ist vom Flussname Rotaha (althochdeutsch ro ̄t ‘rot’+-ach1) übertragen (Rödermark, Landkreis Offenbach). Für den Ortsname Weiskirchen zeigen die Belege zwei unterschiedliche adjektivisch im Bestimmungswort. Der Erstbeleg ist zu althochdeutsch *w ̄ıh ‘heilig’ zu stellen, die spätere Überlieferung zeigt althochdeutsch mittelhochdeutsch w ̄ız ‘weiß’.
Roes, (Koblenz) 1121 Roseda.
Roding Siedlungsgründung an einer Kreuzung wichtiger Fernstraßen bei einer alten Regenbrücke, 896 als Kirchort und Platz einer königlichen Kapelle, um 1285 als Markt genannt, Stadt seit 1952, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Roding. 844 Rotachin [Original], 896 Rotagin [Original], 1274 Roting [Original]; Roding [Original] (1484). Dem unechten -ing-Namen liegt das Adjektivisch althochdeutsch *rotag (vgl. mittelhochdeutsch rotec ‘rostig’) zu althochdeutsch r Ortsteil ‘Rost’ in der Dativ-Singular Form der swach Flexion zugrunde. Als Bedeutung der Grundform althochdeutsch *(za dëmo) rotagin (+ Subtantiv) der elliptische Ortsname kann ‘bei dem rostfarbenen Gelände, Feld o.ä. ’ erschlossen werden. Durch Zusammenfall von -egen/-igen (12. Jahrhundert Rotegen, Rotigen) und -ing in dialektal *-iŋ/-eŋ war seit dem 13. Jahrhundert die Voraussetzung für die Verschriftung mit -ing gegeben. Gegen die mitunter vertretene Herleitung von einem Adjektivisch *rotag zu althochdeutsch rod ‘Rodung’, -rod(e), spricht die Tatsache, dass im Bairisch zur Bezeichnung einer Rodung nicht rod (beziehungsweise *rot) verwendet wurde, sondern althochdeutsch *riod (> mittelhochdeutsch riet),-ried, *riut und riuti,-reut(h). So Roding im Landkreis Schwandorf, Reg.-Bez. Oberpfalz.
Roduchelstorf m Jahr 1237 tauchte der Ortsname erstmals in einer Urkunde auf.
Röbel (an der Müritz) Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Robole“ im Jahr 1227. Der Name tauchte vorher in der Gründungsurkunde des Bistums Havelberg 946/48 für das heutige Dorf Räbel auf. Ein weiteres Röbel befindet sich bei Süsel in Schleswig-Holstein. Der altpolabische Personenname Robola könnte von Arbeit oder Knecht abgeleitet sein. Am 10. März 1995 erfolgte die Änderung der Schreibweise von Röbel (Müritz) in Röbel/Müritz.
Röckingen Der Ort wurde 1053 als „Rochingen“ erstmals urkundlich genannt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Rocco zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname bedeutet also Bei den Leuten des Rocco. Spätestens seit dem frühen 17. Jahrhundert sah man im Ortsnamen einen Bezug zum Roggenanbau.
Röckwitz Röckwitz wurde im Jahr 1286 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Reinfeld bei Lübeck erwähnt. Der Ort wurde mit Radekennice, Rekeritz und Radekevitz bezeichnet. Der Name könnte mit Freudenberg übersetzt werden, möglich wäre auch eine Benennung nach dem slawischen Gott Radegast.
Rödelhausen Seit dem 12. Jahrhundert war der Ort ein Teil der Grafschaft Sponheim. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Redelnhusen im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Rödelsee n der Karte des Claudios Ptolemaios (die Geographike Hyphegesis) die um 150 n. Chr. entstand, wurde der Schwanberg als Bergium erwähnt.
Vermutlich unter der Führung von Rodilo oder Rotel dürfte in Rödelsee bereits zur Zeit der fränkischen Landnahme eine Siedlung entstanden sein. Ausgehend von dessen Namen entwickelte sich die Ortsbezeichnung.
Zum ersten Mal wurde der Ort im Jahr 1040 erwähnt. Kaiser Heinrich III. schenkte dem Kloster Kitzingen das Dorf Rotiense.[5] Graf Hermann II. zu Castell tauschte 1271 „einen Weinberg in Rödelsee am Swaneboum gegen einen Weinberg des Klosters Ebrach am Blozenbuhel.
Rödental Name eines Flusstales für die aus 6 früheren Gemeinte (darunter Mönchröden), die größtenteils am Unterlauf der Röden liegen, neugebildete Verwaltungseinheit. Der Gewässername ist auch im Namen des ehemalig Pfarrdorfs mit Kloster Mönchröden enthalten, der 1108 (Kopie 12. Jahrhundert) als Rotina, 1171 als Rotene, 1339 (Kopie 16. Jahrhundert) als Moenchroethen und 1512 als Mönchröden bezeugt ist. Wegen der konstanten frühen -o-Schreibungen in Verbindung mit mittelalter rüədn bietet sich der Ansatz germanisch *Raudina an – -n-Ableitung von germanisch *rauda ‘rot’, die sich lautgesetzlich über althochdeutsch *Ro ̄tina zu mittelhochdeutsch Röten und (mit schriftsprachlicher Anzeige des mittelalter -d-) zu Röden entwickeln konnte. Der rote Sandstein am Eichberg bei Sonneberg und die roten Sandböden bei Mönchröden bedingten wohl die Namengebung. Wegen der frühen Rot Schreibungen dürften demnach der semantisch fragwürdige indogermanisch Stamm *reudh‘ roden’, der ganz unsichere Stamm *reuH‘ aufreißen’ oder der appellativisch nicht nachgewiesene Stamm *redh‘ fließen’ als Ableitungsbasis ausscheiden. So Röttenbach, Landkreis Erlangen-Höchstadt, Landkreis Roth sowie Ortsteil von Bechhofen, Landkreis Ansbach.
Röderaue Frauenhain wurde erstmals 1228 als villa und 1350 als castrum erwähnt. Das Straßenangerdorf auf Gewannflur hatte einen Ortsteil Lautendorf. Im Ort gab es ein Rittergut sowie eine Pfarrkirche. Das altschriftsässige Rittergut wurde 1551 genannt.
Röderland Die erste urkundliche Erwähnung Saathains ist für das Jahr 1140 in einem Vertrag des Bischofs Udo von Naumburg mit dem Markgrafen Konrad von Meißen nachgewiesen. Die ursprünglich castrum Sathim genannte Burg ist eine der ältesten bekannten Wehranlagen an der Schwarzen Elster.
Ebenfalls im Jahre 1140 wurde Prösen urkundlich erstmals erwähnt.
Im kleinsten Ortsteil der Gemeinde Röderland, dem 1346 erstmals urkundlich erwähnten Würdenhain, gab es wie in Saathain nachweislich eine befestigte Anlage in Form einer Burg oder eines Schlosses, die vermutlich im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts entstand.
Das nördlich gelegene Haida gehörte ursprünglich zur Herrschaft Würdenhain. Der Ort wurde 1349 urkundlich erstmals als „Heyde“ erwähnt und entstand im früher vielarmigen Flussgebiet der Schwarzen Elster um einen heute immer noch zu erkennenden dreieckigen Dorfanger.
Im kleinsten Ortsteil der Gemeinde Röderland, dem 1346 erstmals urkundlich erwähnten Würdenhain, gab es wie in Saathain nachweislich eine befestigte Anlage in Form einer Burg oder eines Schlosses, die vermutlich im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts entstand.
Das nördlich gelegene Haida gehörte ursprünglich zur Herrschaft Würdenhain. Der Ort wurde 1349 urkundlich erstmals als „Heyde“ erwähnt und entstand im früher vielarmigen Flussgebiet der Schwarzen Elster um einen heute immer noch zu erkennenden dreieckigen Dorfanger.
Das 1335 als „Rychinheim“ urkundlich erwähnte Reichenhain gehörte ursprünglich wie Haida zur Herrschaft Würdenhain. Die erste urkundliche Erwähnung des benachbarten Stolzenhain stammt aus dem Jahr 1406. Ursprünglich gehörte das Dorf zur Herrschaft Saathain.
Ebenfalls 1406 wurde das am Schraden gelegene Wainsdorf erstmals urkundlich erwähnt.
Rödermark Entstanden 1977 aus dem Zusammenschluss von Ober-Roden (mit den 1957 beziehungsweise 1970 eingemeindeten Messenhausen und Waldacker) und Urberach (mit der Siedlung Bulau). Verleihung der Stadtrechte 1980. Der neu gewählte Name soll an die im Mittelalter bestehende Markgenossenschaft im Bereich der Rödermark (786, Kop., in marcha Raodora) beiderseits des Fluss Rodau (Rotaha) erinnern. Die älteste Siedlung und früherer Hauptort der Mark ist Ober-Roden, in dem das Kloster Lorsch ab 790 mehrere Schenkungen erhielt. Hier gab es auch ein im 8. Jahrhundert errichtetes und nur bis zum Beginn des 10. Jahrhundert nachzuweisendes Frauenkloster. Ober und Unter-Roden gehörten im Hochmittelalter zu den Herren von Eppstein, während der Frühen Neuzeit meist zum Erzbistum Mainz. Unter-Roden kam 1706 an Isenburg-Büdingen. Ober-Roden: 791 (Kopie) in Rotahen superiore et inferiore, 1303 Obir Rota, 1550 Ober Roden. Urberach: 1275 Orbruch, 1303 Urbruch, 1652 Orberach. Messenhausen: 1300 Messelhusen, 1303 Messilhusin. Der Ortsname Roden wurde vom Gewässername Rodau (Rotaha), bestehend aus althochdeutsch ro ̄t ‘rot’+-ach1 übertragen (Rodgau, Landkreis Offenbach). Der Ortsname Urberach ist ein Kompositumaus althochdeutsch ubar, obar ‘über’ und althochdeutsch *bruoh ‘Bruch, Sumpf, Moor’. Das Bestimmungswort zeigt Kontraktion Obar> Or-, das Grundwort einen Sprossvokal -br> -ber sowie Umdeutung des nicht verstandenen bruch> -ach-. Das Bestimmungswort des Ortsname Messenhausen geht möglicherweise auf den Personennamen althochdeutsch *Massilo, eine Kurzform zum belegten Namen Masso, zurück. Denkbar ist auch eine Übertragung vom benachbarten Messel (800, Kopie Massila), dessen Name als Diminutiv zu lateinisch massa ‘Eisenklumpen’ gestellt wird und auf den dort früh bezeugten Bergbau verweisen soll, Grundwort-hausen.
Rödersheim-Gronau Rödersheim ist eine fränkische Gründung aus dem 6./7. Jahrhundert, die zum ersten Mal 858 in einem Dokument von König Ludwig dem Deutschen in der Form „Ratherisheim“ beurkundet wurde.
Gronau. Der ehemalige Namensbestandteil Alsheim bezieht sich auf den von den Franken im 6./7. Jahrhundert gegründeten Ort, der erstmals 778 im Lorscher Codex als „Alasheim“ erwähnt wurde.[3] Mit Gronau wurde die ehemalige Burg bezeichnet, die nordöstlich des Ortes lag und deren Entstehung im Dunkel liegt.
Alsheim, zunächst Teil des fränkischen Stammesherzogtums, dann des deutschen Königslandes behielt seinen reichsunmittelbaren Status bis 1331.
Die Burg Gronau wurde zum ersten Mal 1341 erwähnt bei dem Verkauf durch den Ritter Heinrich Knebel von Katzenelnbogen an die Pfalzgrafen.
Rödinghausen 1147 Rothinghusen, Ende 12. Jahrhundert Rothinchusun, [1230–1232] Rothinchusen, 1281 Rembertus de Rodinchusen, 1292 Rothinghosen, 1361 Roddinchusen, 16. Jahrhundert Rodinkhusen. Bildung mit dem Grundwort-hausen. Im Bestimmungswort liegt eine patronymische Bildung mit-ing-Suffix vor, die von einem Kosenamen wie z.B. Hro ̄do (zu altsächsisch hro ̄th, ‘Ruhm’) abgeleitet ist und auf einen zweigliedrigen germanischen Personennamen mit diesem Erstglied wie z.B. Hro ̄dhard, -dag, -ma ̄r, -ulf etc. bezogen werden kann.
Röfingen Röfingen liegt historisch in der Markgrafschaft Burgau, die von 1301 bis zum Frieden von Preßburg im Jahr 1805 dem Haus Habsburg gehörte.
Roggendorf, (Kirdorf) 1109 Rakenthorp.
Roggendorf, (Mechernich) 1140 Rochendorf, 1222 Rochendorpth. Germanisch Hrukon porpa-, Siedlung des Hruko.
Rögling Rögling gehörte seit 1505 zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Graisbac.
Rögnitz Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort rogŭ oder rakyta für Horn ab und bedeutet so viel wie Horndorf.
Röhl, 634 wird Röhl, sowie die Orte Welschbillig, Newel und Sülm mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Herrschaft: 622 bis 638, Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier. 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier (Bischof von 977 bis 993) erwähnt. Röhl wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen „Rula“ genannt. 981 Rore.
Rohr, (Aa) 1222 Rore.
Rohr, (Koblenz) 1144 Rora, 1196 Rore.
Rohrbach, 1181 Rorbach. Germanisch rauza-, Rohr, + baki, Bach.
Rohrsheim, mitten 1200 Rvthwardesheim. Germanisch Hropiwardes haim, Wohnung des Hropiward, (hropi Ruhm + warda, Huter)
Roisdorf, (Bornheim) 1113 Ruchestorp, 1204 Rustorp. Germanisch Hrukes porpa-. Siedlung des Hruk.
Roitzheim, (Köln) + 1200 Rukesheim. Germanisch Hrukes hai, Wohnung des Hruk.
Röhrig Röhrig wird 1536 erstmals als „Roorich“ urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom niederdeutschen Wort „Röhrig“ für Schilfrohr ab.
Röhrmoos Der Ort Röhrmoos verdankt seine erste urkundlich belegte Erwähnung im Jahre 774 einer Mordtat als Sippenfehde. Ein anscheinend recht wohlhabender Mann namens Onolf, mit Besitz in „Roraga mussea“ (Röhrmoos), Glonn und Allach, hat durch „räuberische Nachstellung“ seinen Sohn Keparoh verloren. Zum Seelenheil seines ermordeten Sohnes schenkt er sein eigenes Betkirchlein zu Röhrmoos und anderen Besitz der Kirche in Freising.[4] Der ursprüngliche Name Roraga mussea bedeutet so viel wie Moossumpf mit Röhricht.
Im Jahre 1424 wurde die Pfarrei Röhrmoos gegründet.
Röhrnbach Das 1170 erstmals erwähnte Röhrnbach lag am Bergreichensteiner Ast des Goldenen Steiges.
Röllbach Seinen Namen hat Röllbach vom gleichnamigen Röllbach, der in Röllfeld in den Main fließt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1181 Rolebach, 1260 Rollebach, 1283 Rolbach, 1291 Röllbach.
Rolandswerth, (Oberwinter) 1126 Rvleichswerd, 1158 de insula Rheni Rulecheswerde. Germanisch Hropilaikes waripa-, Flussinsel des Hropilaik, (hropi-, Ruhm, + laika, Tanz)
Röllinghausen, (Recklinghausen) mitten 1200 Rolinchuson. Germanisch Hropilingo husum, zu den Häusern der Leute des Hropilo.
Rölsdorf, (Beuel) 1142 Rvligestorph. Germanisch Hropilaikes porpa-, Siedlung des Hropalaik.
Rolshoven, (Kalk) 1003 Rvleshouan. Germanisch Hropiles hofum, zu des Hofen des Hropil.
Rolstedt, (Ohrleben) mitten 1200 Rothelstede.
Römerberg 1969 Vereinigung der drei selbstandige Gemeinte Berghausen, Heiligenstein (hier Sitz der Gemeindeverwaltung) und Mechtersheim als erster freiwilliger Zusammenschluss in RP. Am frühesten wurde 1036 ein Klostergut Mechtersheim erwähnt. Ende 12. Jahrhundert werden Heiligesten als Dorf des Domkapitels von Speyer und ein Berchusen genannt. In der Gegend dominieren Weinund Obstbau. 1136 Mechtersheim, 1190 Heiligesten, 1192 Berchusen; Römerberg (1969). Für das Bestimmungswort wurde der Völkername Römer gewählt, das Grundwort ist-berg. Der Name der neuen Einheits Gemeinte wurde 1969 im Hinblick auf römerzeitliche Funde sowie die Lage an einer römisch Straße gewählt.
Römershagen, (Arn) 1100 Rumfritisgahen. Germanisch Rumafripis hagana-, Einfriedigung des Rumafrip.
Römhild Römhild ist wahrscheinlich der älteste Ort des heutigen Bundeslandes Thüringen. Vermutlich erfolgte die erste Erwähnung im Jahre 150 n. Chr. durch den griechischen Mathematiker und Philosophen Claudius Ptolemäus als Keltisches Oppidum Bikourgion.
Die Erwähnung des „locus Rotmulte“ (latinisch: Ort Rotmulte) erfolgte im Jahre 800 als Besitz des Klosters Fulda. Der Name „villa Rotemulti“ (mittelhochdeutsch) bedeutet rote Erde.
Rommelfangen, (Trier) 1158 Rameluengen. Germanisch Hrabnawulfingum, bei den Leuten des Hrabnawulf. (hrabna-, Rabe + wulfa-, Wolf)
Rommelsdorf, (Nümbrecht) 832 Rumeldestorp.
Rommelsheim, (Binsfeld) 1185 Rumbensheim.
Römmerscheid, (Heiligenhaus) mitten 1200 Rimerschethe, Rimmerschethe. Germanisch Rimomairis skaipjo-, Wasserscheide des Rimamaer.
Rommersdorf, (Heimbach bei Engers) 1107 Rumeresdorp, 1198 Romersdorph. Germanisch Rumaharis porpa-, Siedlung des Rumahari.
Rommersheim, (Trier) 720 de Romairo uilla. Germanisch Rumaharis haim, Wohnung des Rumahari.
Rommerskirchen, 1106 Rumeschirche.
Römnitz Römnitz wurde im Mittelalter gegründet und wurde früher auch als „Dorf des lustigen Volkes/Dorf der lustigen Brüder“ bezeichnet. Bereits 1194 wurde Römnitz als Rodemozle im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischer Herkunft.
Roes Der Ort wurde im Jahr 928 erstmals urkundlich erwähnt. In einer Schenkungsurkunde Kurtriers von 1121 heißt der Ort noch „Roseda“ (latinisch: roseturn = Hecke wilder Rosen).
Rondorf, (Köln) 922 Rumenthorp. Germanisch Rumon porpa-, Siedlung des Rumo.
Rönneter, (Mönchen-Gladbach) 1225 Rinmortere. Germanisch? + romanisch mortarius, Pfuhl.
Röslau Der Ort Rößlein wurde erstmals 1398 im Lehensbuch des Nürnberger Burggrafen Johann III. genannt.
Rösrath Die ersten Siedlungsspuren finden sich also auf den Forsbacher Höhen. Erst später wurden die sumpfigen Sülzniederungen Volberg und Rösrath trockengelegt und besiedelt. Der Name Forsbach geht nicht auf einen Bach zurück, sondern ist vermutlich der missglückte Versuch, die alte Ortsbezeichnung Forsbich (Vo’eschbich) ins Hochdeutsche zu übersetzen. Die Silbe „bich“ bedeutet „Berg“. Forsbach wäre demnach der „vorderste Berg“.
Das heutige Hoffnungsthal wurde früher Volberg genannt. Die erste urkundliche Dokumentation von Vogelberhc (Volberg) findet sich im Prümer Urbar von 893, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm in der Eifel.
Der Name Hoffnungsthal geht zurück auf ein Hammerwerk mit der Bezeichnung Hoffnungsthaler Hammer. Aufgrund der hoffnungsvollen industriellen Entwicklung, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzte und die der bitterarmen Sülztalbevölkerung Brot und Arbeit vermittelte, wurde Volberg in Hoffnungsthal umbenannt.
Der Name Hoffnungsthal geht zurück auf ein Hammerwerk mit der Bezeichnung Hoffnungsthaler Hammer. Aufgrund der hoffnungsvollen industriellen Entwicklung, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzte und die der bitterarmen Sülztalbevölkerung Brot und Arbeit vermittelte, wurde Volberg in Hoffnungsthal umbenannt.
Rösrath wurde zum ersten Mal im Jahr 1356 erwähnt und umfasste zu dieser Zeit nur ein paar Höfe. Volberg ist also wesentlich älter als der für die Stadt namengebende Ortsteil Rösrath. Der Name Rösrath spiegelt die Entstehungsgeschichte des Ortes wider. Die Silbe „ros“ steht für ein feuchtes, sumpfiges Gelände. Die Endung „-rath“ deutet auf eine Rodung hin. So ist Rösrath wahrscheinlich eine durch Rodung entstandene Siedlung im ehemals sumpfigen Sülztal.
Roetgen 1475 (Kopie1649) zu dem Roettgen, 1516 dat Roytgen [Original]. Substantivische Ableitung vom Verb Neuhochdeutsch roden, in der ripuarischen, dem Mittelniederdeutsch und Mittelniederländisch parallelen Lautgestalt des Verbs, mit Diminutivsuffix Neuhochdeutsch -chen in der regionalen Schreibform (Lautwert [ç], nicht [g]), ‘kleine Rodung’. Die Buchstaben -e beziehungsweise -yz eigen Umlaut des Basisvokals an und sind nicht wie oft im älteren regionalen Schreibgebrauch Längensignale. Die älteren hochmittelalterlichen „Rode-Namen“, mit rath, -rode, sind in der Region eher als Komposita gebildet wie etwa Simmerath.
Rorichum, (Au) 1000 Rarughem. Germanisch rauzug-, röhrig + haima Wohnung.
Rorup, (München) 1047 Ruotepa. Germanisch ropupo-, Gewässername, zu ropa (althochdeutsch ruod, Gebrüll, mittelhochdeutsch rueden, lärmen)
Rosbach, (Köln) 1138-40 Rospen, 1210 Rospe. Germanisch Gewässername rausapo-, zu rausa, Rohr.
Rosberg, (Sechtem) 1067 Ruethenesberch. Germanisch Hropines berga-, Berg des Hropin, (hropi-, Ruhm)
Rosdorf, 1051-25 Rastherpe, Liegt an der Rase.
Rösebeck, 1115—20 Rasbike. Germanisch rausa-, Rohr, + baki, Bach.
Roßbach, (Koblenz) 962 Ruosbah.
Roßwag. 1192 Roswac.
Rotenberg, (Bärental) 1138-76 Rodenberc.
Rotenkircherhof, (Kirchheim-Bolanden) 1222 Rodenkirgen. Germanisch, zur roten Kirche.
Roth bei Kastellaun, 1200 Roda, germanisch ropa-, Rodung.
Rothwesten, 1015-20 Rotwardeshusun. Germanisch Hropiwardes husum. Zu den Häusern des Hropiward.
Rott, (Hennef-Sieg) 1144 Roden. Germanisch ropa-, Rodung.
Rottberg, (Velbert) 10-1100 Hrodberga.
Rötgesbüttel Rötgesbüttel besteht schon seit mehr als 770 Jahren. Erstmals wurde „Rotlekesbutle“ 1226 urkundlich erwähnt. Folgt man der Ortsnamenforschung zur Entstehung der „Büttel“-Orte (vergleiche Samtgemeinde Papenteich), so ist das Dorf vermutlich sogar noch einige Jahrhunderte älter.
Rötha Rötha wurde erstmals im Jahr 1127 urkundlich erwähnt. Da jedoch keine Gründungsurkunde vorliegt, ist die genaue Zeit, in der sich die Stadt gebildet hat, unklar. So war zum Beispiel die Erwähnung vom 31. März 1292, als Rötha erstmals als Stadt genannt wurde, der Anlass für die 700-Jahr-Feier 1992.
Röthenbach (Allgäu) Im Jahre 861 n. Chr. wurde Röthenbach erstmals urkundlich erwähnt.
Röthenbach an der Pegnitz Röthenbach wurde urkundlich am 16. März 1311 erstmals erwähnt, als Konrad von Beerbach seine Besitzungen und die Mühle am Röthenbach dem Katharinenkloster in Nürnberg vermachte.
Röthlein Der Name Roumfeld wandelte sich über die Jahrhunderte zu Rheinfeld und war die gemeinsame Bezeichnung für die drei Orte Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld und Oberrheinfeld (Oberndorf). Schließlich wurde vom Namen Rheinfeld „Rothrheinfeld“ für Röthlein abgeleitet.
Der Name Röthlein erschien in Urkunden erstmals 780 als „Rodungen“ und 1168 als „Rodranfeld“. Als 1179 das Würzburger Domkapitel Rheinfeld erwarb, wurde Röthlein als „Rhoneueld et Roth“ genannt. 1387 wurde die Bartholomäuskirche am rechten Mainufer als Mutterkirche zu „Ranvelt“ erwähnt, bestehend aus den Orten „Bergranvelt“ (Bergrheinfeld), „Grevenranfelt“ (Grafenrheinfeld), „Oberranveld“ (Oberndorf) und „Rodranvelt“ (Röthlein).
Rötsweiler-Nockenthal Nockenthal wurde 1324 als Nockendail erstmals urkundlich erwähnt, Rötsweiler im Jahr 1429 als Rezwiler.
Röttenbach (bei Erlangen) 1177 wurde der Ort als „Rotenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort das Adjektiv rot ist; es wird also Bezug genommen auf die rötliche Färbung dieses Baches. Das Grundwort –bach bei Gewässernamen ersetzte ab dem 10. Jahrhundert das bis dahin übliche Grundwort –aha. Demnach kann angenommen werden, dass etwa um das Jahr 1000 Siedler auf der Suche nach Land in die waldreiche, hügelige Landschaft, welche die Ausläufer des Steigerwaldes bilden, kamen. Sie ließen sich an diesem Bach nieder, rodeten Teile des Waldes und machten das Land urbar.
Röttenbach (Landkreis Roth) Röttenbach entstand vermutlich um das Jahr 1000 als Rodungssiedlung. 1109 wurde der Ort als „Rvottenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, der roter Bach bedeutet. Um 1200 weihte der Eichstätter Bischof Otto im Ort eine Marienkirche.
Röttingen Die genaue Gründungszeit der Stadt liegt im Dunkeln. Erst im späten 5. Jahrhundert dürfte die alemannische Sippe der Ruoter Röttingen (Ruotingen) gegründet haben. Die erste sichere urkundliche Überlieferung stammt aus dem Jahr 1103 Januar 18. Seit 1275 besitzt Röttingen Stadtrechte.
Rotthausen, (Gelsenkirchen) 1000 Rohhuson. Germanisch ropa-, Rodung + husum, zu husa, Haus.
Rottmersleben, Anfang 1100 in Hrodmarasloa.
Rötz Die eigentliche Geschichte von Rötz begann mit einer indirekten urkundlichen Erwähnung des Kaisers Heinrich II. vom 28. April 1017. Jahre später, um 1050, wurde erstmals das Geschlecht der Schwarzenburger erwähnt, die für diese Region eine wichtige Rolle spielten. 1255 wurde in einer Urkunde des Bistums Regensburg die Pfarrei Rötz erstmals genannt. 1299 wurde Rötz („Rehtz“) als Markt (forum) erwähnt.
Rövershagen Die Stadt Rostock erwarb den Grund und Boden der Rostocker Heide und somit des späteren Rövershagen am 25. März 1252 von Fürst Borwin für einen Betrag von 450 Mark. Es wird angenommen, dass die über eine Quadratmeile große Waldfläche noch urbar gemacht werden musste. Bald nach der Rodung des späteren Hagendorfes Purkshagen im Jahre 1267 „nahm aber die Waldrodung unter der Initiative der beiden Rövers, Arnold und Eberhard, von denen der letztere Ratsherr in Rostock war, einen kräftigen Aufschwung“.[4] Rövershagen und seine Kirche wurden erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1305 als „iuxta ecclesiam nouam in Rouershagen“ erwähnt.
Rövenich, (Köln) 1140 Rouenich, Gallo-romanisch Rubiniacum, zu Rubinis gehörig.
Rogätz König Konrad III. erwähnte in einer 1144 in Magdeburg ausgestellten Urkunde Rogätz erstmals in schriftlicher Form. Die damals verwendete Ortsbezeichnung Rogatz kehrte später in den Versionen Ragusti, Ragusy, Rugusura, Ragetz oder Rögetz wieder. Die Entzeltsche Chronik erwähnt Rogätz im Zusammenhang mit Kaiser Karl dem Großen anlässlich seines Krieges gegen die Sachsen um 800. Nach der „Topographie von Alvensleben“ muss Rogätz danach lange wüst gelegen haben, denn erst nach dem Sieg von König Heinrich I. 929 wurde der Ort wieder aufgebaut.
Roggenburg. Der Überlieferung nach wurde das Kloster Roggenburg um 1126 von drei Brüdern aus dem Geschlecht der Grafen „von Bibereck“ gestiftet: Berthold, Graf von Bibereck; Konrad, Bischof von Chur; und Siegfried, ein Domherr in Augsburg.
Roggendorf Roggendorf wird im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 als Rotgentorp erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche ist im Ratzeburger Zehntregister von 1230 aufgeführt.
Roggenstorf Rankendorf: 1220 wurde die Familie von Both als Besitzer von Rankendorf genannt.
Roggentin Roggentin wurde urkundlich erstmals 1219 mit dem Namen Rokentin als Besitz des Klosters Sonnenkamp in Neukloster genannt. Der Name stammt aus dem Altslawischen. Er weist auf eine Person mit Namen Roketa oder Rucheta hin. Roggentin bedeutet demnach „Ort des Ruketa oder Rucheta“.
Rohlstorf Die spätromanische Kirche im Ortsteil Warder wurde um 1200 erbaut.
Rohr (Mittelfranken) Die erste nachweisliche geschichtliche Erfassung des Gebietes um Rohr befindet sich als „Mark des heiligen St. Emmeram“ um das Jahr 800 in einer Niederschrift des Abtes Richolt des Klosters Sankt Emmeram in Regensburg.. Die erste genauer datierbare Erwähnung stammt aus den Jahren 1166 und 1168. Bischof Otto aus Eichstätt weihte damals eine neue Kirche in Rohr („in Rore“). Der Ortsname Rohr leitet sich von Rohr ab, zurückzuführen auf den Schilfrohrbewuchs am Ufer der Schwabach. Wahrscheinlich gab es bereits eine Siedlung auf der nördlichen Bachseite, bevor Rohr gegründet wurde. Der alte Name der Siedlung „Am Sande“ ist nicht bekannt. Adelige Grundherren (de Rore) sind zwischen 1265 und 1412 nachgewiesen.
Rohr (Thüringen) Rohr wurde 815 erstmals urkundlich erwähnt mit der Gründung eines Benediktinerklosters. Während das Kloster nur kurze Zeit bestand, entwickelte sich im Ort ein Reichshof, der wiederholt Aufenthaltsort deutscher Könige war. Auf einem Reichstag in Rara (d. i. Rohr) übergab 984 Heinrich von Bayern (der Zänker), der nächste männliche Verwandte der herrschenden Dynastie, der deshalb Ansprüche auf die Vormundschaft und Regentschaft erhob, den schon zum König gekrönten unmündigen dreijährigen Otto III. an Theophanu.
Südlich des Dorfes entstand 1206 ein Benediktinerinnenkloster.
Rohrbach (Baumholder) Rohrbach gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken. Im Jahr 1790 lebten 24 Familien im Ort.
Rohrbach (Hunsrück) Vermutlich wurde Rohrbach zu Beginn des 11. Jahrhunderts gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 27. September 1304 in den Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim.
Zwei weitere urkundliche Erwähnungen finden sich aus dem Jahr 1317, als Graf Emich von Sponheim, Archidiakon der Lütticher Diözese und Titularpfarrer zu Kirchberg, in zehn Dörfern zum Unterhalt der Kapläne Pfründen stiftete, sowie 1340, als Johann von Dhaun dem Ritter von Sötern ein wildgräfliches Mannlehen, das sogenannte Torsengut (kreis- bis ellipsenförmige Fläche) von Rohrbach, übertrug.
Rohrbach (Pfalz) Der Ort ist 693 erstmals urkundlich belegt.
Rohrbach (Thüringer Wald) Rohrbach wurde erstmals im Jahr 1370 urkundlich erwähnt.
Rohrbach (Weimarer Land) Das Ackerbaudorf wurde im Jahr 1248 erstmals urkundlich erwähnt.
Rohrbach an der Ilm Rohrbach wurde erstmals im Jahr 869 urkundlich erwähnt.[4][5] Damals übergab die Nonne „Peretkund“ dem Freisinger Bischof Anno ihren Besitz „ad rorpahe“. Im 11. Jahrhundert ist eine „Oza de Rohrbach“ belegt. Sie gehörte zum Geschlecht der Herren von Rohrbach, die auch als „Rorbekher“ bezeichnet wurden.
Rohrberg (Altmark) Rohrberg wurde erstmals 1248 als Rorberge urkundlich erwähnt, als die Grafen von Dannenberg drei Hufen, die die von Bardeleben von ihnen zu Lehen trugen, dem Heiliggeiststift bei Salzwedel übertrugen. Das Dorf ist aber früher gegründet worden, denn die Kirche wurde schon in der zweiten Hälfte 12. Jahrhundert erbaut.
Im Jahre 1252 wurden civibus de Rorberge (Bürger aus Rohrberg) erwähnt, wie einer Urkunden-Abschrift von Simon Friedrich Hahn aus dem Jahre 1724 zu entnehmen ist. Der Historiker Adolph Friedrich Riedel nennt für die Urkunde das Jahr 1212 und zitiert Johann Friedrich Pfeffinger, der wiederum auf Hahn verweist und ihn erstmals falsch zitiert, wie bereits Siegmund Wilhelm Wohlbrück nachwies. Aus heutiger Sicht sieht es so aus, als hätte Pfeffinger bei Hahn die römische Jahreszahl MCCLII als 1212 gelesen. Und so kam es, dass im Jahre 2012, mit 40-jähriger Verfrühung, das 800-jährige Bestehen des Ortes gefeiert wurde.
Rohrberg (Eichsfeld) Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes war vor dem 1. September 1055[3] im Rahmen einer Übertragung von 4½ Hufen Land und einer Mühle in Roriberch durch Erzbischof Luitpold an das Stift Nörten. Ein weiteres Mal wurde der Ort 1189 mit Hartmann und Konrad von Rohrberghe genannt. Seit 1209 ist Rohrberg Sitz einer Pfarrei.
Rohrdorf (Heckengäu) Rohrdorf wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt. Es entwickelte sich um eine Burg herum.
Rohrdorf (Inn) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rohrdorf 788 in der Notitia Arnonis, einer Aufstellung aller Güter und Besitzungen der Kirche Salzburg auf herzoglich-bayerischem Gebiet anlässlich der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich Karls des Großen. Darin genannt sind auch die beiden heute eingemeindeten Dörfer Höhenmoos und Lauterbach, die seinerzeit ebenfalls bereits Kirchdörfer waren. Die damaligen Ortsbezeichnungen lauteten: Rordorf, Huinmos beziehungsweise Lutrinpah.
In einer 924 in Rordorf ausgefertigten Tauschurkunde wurde Rihina, der aus dem Geschlecht der Luitpoldinger stammenden vormaligen Gemahlin des amtierenden Salzburger Erzbischofs Odalbert, ein Drittel der kirchlichen Einkünfte in Selihoba (Söllhuben) und Piecinga (Pietzing) zugesprochen, die dafür auf die Domäne Seeon und anderen Besitz verzichtet.
Rohrenfels Die Kirche zu Rohrbach (erst ab ca. 1300 als Rohrenfels bezeichnet) wurde 1214 erstmals erwähnt.
Rohr in Niederbayern Um das Jahr 1000 ließen sich vermutlich die ersten Nachkommen von Graf Babo in der Region nieder. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1097/98.
Rohrsen Die Gemeinde liegt an der Weser. Durch den Schilfbewuchs nannte sich die Hufe schon in frühester Zeit „Rohrsen“ (eine Kombination von „Rohr“ und „Hausen“). Sie wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt, als die Gemeinde an den Herzog von Braunschweig, Otto der Strenge, verkauft wurde.
Roigheim m 8. Jahrhundert gehörte Roigheim als Königsgut zum Jagstgau (Cent Möckmühl). Während der Ära der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Kaiser Konrad II. (1024–1039) soll den Cent Möckmühl an das Bistum Würzburg belehnt haben. 1110 wurde Roigheim als Rohinkheim erstmals erwähnt.
Roklum Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 1159 urkundlich als Rokele erwähnt. Diese Form blieb mit leichten Abwandlungen bis 1542 erhalten, wo der Ort als Rockel erwähnt wird. Der Zusatz -um zeigte sich erst ab dem 18. Jahrhundert (Rocklum 1754), mit Vorstufen im 17. Jahrhundert (Rockelm, 1630). Zur Deutung des Bestimmungsworts gibt es zwei Ansätze: Einer geht von einer altgermanischen Wurzel *hrauk- aus, die so viel wie 'kegelförmiger Haufen' bedeutet und in Kombination mit dem Diminutiv -el 'kleiner Hügel' bedeutet. Eine Alternative geht von einer Zusammensetzung aus hrok für 'Saatkrähe' und -loh für 'Wald' aus.
Rollshausen Am 9. November 1141 findet Rollshausen seine erste Erwähnung. Erzbischof Markolf von Mainz bestätigte damals in einer teilweise gefälschten Urkunde dem Northeimer Kloster St. Blasien Besitzungen in einem Ort, welcher unter dem Namen „Rotholwishusen“ genannt wird.
Rollwitz amerow. Gutsbesitz der Familie von Winterfeld seit Ende des 16. Jahrhunderts.
Rollwitz. Als Rullenwitze wurde der Ort im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 erstmals urkundlich erwähnt.
Züsedom wurde 1367 als Gutsdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Rom Rom wird 1310 Villa Rome, 1320 Roma, 1329 Rome und 1621 Rohm genannt. Der Name stammt aus dem slawischen und bezieht sich auf den Lokator. Am 7. Januar 1310 verliehen Nicolaus und Johann als Fürsten von Werle dem Heiligen-Geist-Haus in Parchim das Dorf Rome als ihr Eigentum.
Als ältestes Dorf der Gemeinde Rom wurde Lancken am 4. Juni 1229 erstmals urkundlich erwähnt.Darze, auch Drögendasse, wurde erstmals am 5. Februar 1370 urkundlich als Dertze erwähnt. Pächter, auch Pensionäre genannt, des Klosteramtes: erwähnt 1800 Rohnfeld.
Rommersheim Der Ortsname ist evtuel römischen Ursprungs: „Heim des Romar (Hruomar)“. Aus der vorkarolingischen Zeit sind Urkunden nicht im Original erhalten, sondern nur in späteren Abschriften. Erstmals urkundlich erwähnt wird Rommersheim in einer Schenkung König Pippins, die im Liber Aureus des Klosters Prüm enthalten und in den Regesta Imperii abgedruckt ist (RI I., Nr. 95, datiert 13. August 762).
Rommerskirchen 1107 de Rumeschirche [Original], 1193 Rumischirchen [Original], 1279 Rumerskirghen [Original]. Grundwort zu althochdeutsch kirihha swach Feminin ‘Kirche’, die Form mit -n im ON-Dativ (‘bei der Kirche’), -kirchen. Die ch-Schreibung vor i sichert die k-Aussprache. Im Bestimmungswort erscheint wohl der Genitiv eines Personennamens, und zwar die stark flektierte Kurzform zum Namenglied germanisch *Hro ̄m. Die Namenform mit Erstglied Rumers ist jünger überliefert, könnte aber auf der lebendig gebliebenen zweigliedrigen Vollform (z. B. Rumheri) beruhen. Ein entsprechendes Bestimmungswort bieten etwa Rommersdorf (im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis), 1107 de Rumeresdorp [Original], 1472 genannte Orte.
Romrod Der Ort Rumerode entstand an der Kreuzung der zwei Altstraßen Diotweg (später Diebsweg, bedeutet Volksweg) und der Heerstraße durch die Kurzen Hessen. Die erste Burg wurde im 11. Jahrhundert im Antrifttal gebaut. Somit existierte möglicherweise schon eine Siedlung, da Talburgen oft an bereits bewohnten Orten gebaut wurden.
In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die alte Wasserburg gebaut. Ihre Erbauer waren vermutlich die Vorfahren des Adelsgeschlechts derer von Romrod, die im Jahre 1197 zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurden, als Ludwig von Romrod als Zeuge in einer Urkunde der Abtei Fulda auftaucht.
Ronneburg (Thüringen) Der Ursprung des heutigen Namens Ronneburg ist umstritten und konnte bis zum heutigen Zeitpunkt nicht eindeutig geklärt werden. Eine Version besagt, dass die Bezeichnung der Stadt aus der Lage der „Gesse“, eines kleinen Baches, der am Schloss entlang fließt, entstand. Früher war das Schloss Ronneburg noch kein Schloss, sondern eine Burg. Da das Gewässer an der Burg entlang floss, entstand der Ausspruch „Burg an der Rinne“ (mit Rinne war der Bach gemeint). Daraus entwickelte sich nach und nach erst Rinneburg und dann das heutige Ronneburg. Eine Alternative dazu ist, dass der Name aus den Teilen „Ronne“ („rona“ – mittelhochdeutsch für Baumstamm, Wurzel oder Klotz) und -burg oder auch -berg (vom Wort „bergen“, Bezeichnung für etwas „schützen“ oder „verbergen“) besteht und somit eine frühe Palisadenbefestigung, aus der die Burg entstand, beschreibt.
Ronneburg (Hessen) Im Mittelalter und früher Neuzeit bedeutender Gerichtssitz; in der Neuzeit wichtiger Abbauort für Kalisalze; 1975 Stadtrecht. 1073–80 Runiberc [Original], 1153–70 Runneberg, um 1200 Rennenberge; Ronnenberg (um 1460). Bildung mit dem Grundwort-berg und der Basis *Run‘ Einkerbung, Einschnitt’, die zu Neuhochdeutsch Rune, altsächsisch ru ̄na ‘Geheimnis, geheime Schrift u. ä.’ gehört. Der Stammvokal wird zu -o gesenkt und sekundär ein -n vor dem Grundwort eingefügt. Teils findet Umdeutung zu rennen statt. Der Name bezieht sich auf die Lage an einer Erhebung. So Rüningen, Stadt Braunschweig.
Ronnenberg Frühe schriftliche Zeugnisse finden sich im 9. Jahrhundert zu Empelde. Im Westfälischen Urkundenbuch wird Ronnenberg 1073 erstmals als Runiberc erwähnt. 1121 wird es als Runeberchen bezeichnet. Der namengebende Stadtteil Ronnenberg erlangte in dieser Zeit auch Bedeutung als Kirchenzentrum und Gerichtsstätte. Die Michaeliskirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet, an ihrer Außenwand wurde das Portal der ehemaligen Bonifatiuskapelle mit merowingischen und langobardischen Stilelementen eingebaut, die 1078 belegt ist.
Ronsberg Auf dem Ronsberg erbauten die Herren von Ursin um 1130 nach ihrer Übersiedelung ihre neue Stammburg.
Ronshausen as erste Mal wurde Runteshuson im Jahre 1061 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt.
Rorodt n einer Urkunde von 1136 wird der Ort als Roveroth erstmals urkundlich erwähnt.
Rosa Die urkundliche Ersterwähnung von Rosa erfolgte 803 bis 817. Sie stand in Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Fulda. Der Ort wurde 1317 als Lehen an Bertold von Wildprechtroda ausgegeben. 1350 wurde Rosa an Johann Schenk von Lichtenberg verkauft.
Es wird angenommen, die Kirche zu Rosa ist aus einer befestigten Wehranlage oder aus einem Herrensitz hervorgegangen. 1456 wird eine Kemenate erwähnt, die neben der Kirche gestanden haben soll. Der quadratische Kirchturm weist einen Wehrcharakter nach. Auch die Schießscharten in der Friedhofsmauer lassen darauf schließen.
Rosbach vor der Höhe Nahe dem Limes und dem Kastell Kapersburg, gegründet wohl beim fränkisch Landesausbau im 6./7. Jahrhundert, Ersterwähnung 884: Karl schenkt Besitz in Rosbach an Fulda. Seit dem 14. Jahrhundert werden Ober und Nieder-Rosbach unterschieden. Ober-Rosbach bleibt trotz Stadtrecht (1663) nur Marktflecken, wird erst 1970 durch Zusammenschluss mit Nieder-Rosbach zur Stadt (mit oben genanntem Namen) erhoben, 1972 um eine Gemeinte vergrößert. 884 Rosbach (Kopie um 1160), 1316 Oberen Rospach [...] Niden-Rospach [Original]. Bestimmungswort: wohl auf althochdeutsch (h)ros ‘Pferd’ rückführbar (so FO u.a.). Anders Blecher (dem Bach folgt): Da die Mundartlich das Appellativum Ross nicht kenne und das Bestimmungswort mit Langvokal spreche, gehöre dieses zu mittelhochdeutsch roeze ‘Grube zur Flachsbereitung’ (zu roezen, ro ̄zen ‘(Hanfstengel) faulen lassen’); zudem heiße der Bach in Rosbach Flachsbach, was auf einen früheren Flussname Ro ̄so der Roesbach (dessen Bestimmungswort ungebräuchlich geworden und ersetzt worden sei) hindeute, von dem dann der Ortsname stamme. Problematisch erscheint hier das bloße Postulat eines Flussname-Wechsels; auch spricht mit Blick auf das Alter des Ortsnamens mehr für das in Ortsname häufig verwendete und in den althochdeutsch Mundartlich noch allgemein verbreitete (h)ros als für das in Ortsname seltene roeze. Ob ursprünglich Lang oder Kurzvokal vorliegt, lässt die Schreibung nicht erkennen: bis ins 14. Jahrhundert findet sich nur Ros-, erst seitdem vereinzelte Belege mit Längezeichen (Rois-); sie dürften die in südwetterauischer mundartlich erfolgte „Diphthongierung“ von mittelhochdeutsch -o> - oəvor Dentalen spiegeln. Dies und die Verdrängung des Appellativum Ross durch Gaul in der Mundartlich dürften einen volksetymologie Anschluss an ‘Rose’ bewirkt haben, der seit dem 17. Jahrhundert auch das Ortswappen beeinflusst hat. Grundwort: -bach, zu p Butzbach; zu vor der Höhe Bad Homburg. So Roßbach, Ortsteil von Hünfeld, Landkreis Fulda, Roßdorf, Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Roschbach Erstmals wurde der Ort im Jahre 769 in einer Schenkungsurkunde des fränkischen Edlen Marzolf an das Kloster Lorsch erwähnt.
Rosche Mit dem Roscher Ortsteil Prielip zeigt sich durch den zugebauten Rundling, dass dort Slawen siedelten.
Im Jahre 1130 wurde Rosche zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Roscheid Roscheid hat seine Ursprünge in den mittelalterlichen Rodungsphasen, worauf die Ortsnamensendung „-scheid“ hinweist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Roischeit“ im Jahr 1451.
Rosdorf (Niedersachsen) Gemeinte im Landkreis Göttingen. Stammsitz der Herren von Rosdorf; das Mittelalter Dorf gehörte zu den sog. Stadtdörfern Göttingens; die 1973 gebildete Groß Gemeinte Rosdorf umfasst 11 Ortschaften; seit 2007 hier zentrale JVA für Südniedersachsen. 1004 Rasthorp, 1144 Rostorp; Rosdorf (1675). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Das Bestimmungswort zeigt im Vokal ein Schwanken zwischen -o und -a-, weshalb es auf *Raus zurückzuführen ist. Neben mittelniederdeutsch ro ̄r, althochdeutsch, mittelhochdeutsch ro ̄r ‘Schilfrohr’ zeigen gleichbedeutendes gotisch raus und mittelniederländisch ro ̄s eine -s-haltige Form, die keinen grammatisch Wechsel aufweist. Das zunächst lange -o ̄wird in geschlossener Silbe gekürzt. Der Name der durch Rosdorf fließenden Rase (1308 Rosa, 1369 Rose, 1588 Rase) ist nicht namengebend für den Orstname, enthält aber das gleiche Appellativum sowie ein Grundwort-ach1 (-aha).
Roseburg Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Rosenau Um die christliche Mission sicherzustellen, verfügte um 950 der spätere Kaiser Otto I. für Gebiete östlich der Elbe die Gründung des Bistums Brandenburg. Mit dieser Maßnahme war eine Eingliederung der slawischen Gebiete in den Reichs- und Kirchenverband beabsichtigt.
Zitz ist der datiert älteste Ortsteil Rosenaus. Das Dorf wurde erstmals als „Zitzouue“ in einer Urkunde des Kaisers Otto II. vom 10. Mai 974 erwähnt, mit der dieser „seinen Hof Barby mit Zubehör in Zitz“ seiner Schwester Mathilde, der ersten Äbtissin von Quedlinburg schenkte. Es handelte sich bei Zitzouue um ein Fischerdorf am Rande des zu dieser Zeit noch nicht trockengelegten Fiener Bruchs.
Rosenbach Der Ort wurde 1204 als „Rossebach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort Ross ist. Es wurde also ein Bach bezeichnet, an dem Pferde getränkt wurden. Als im 19. Jahrhundert eine Siedlung an der Bahnstation entstand, wurde diese im Volksmund Rosenbach genannt und der ursprüngliche Ort Oberrosenbach.
Rosenberg (Baden) Rosenberg wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt.
Rosenberg (Württemberg) Rosenberg wurde 1344 erstmals im Gültbuch der Propstei Hohenberg urkundlich erwähnt. Da die Gegend über sehr quarzhaltigen Sand und großen Holzreichtum verfügt, entstand eine Glashütte, die vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis 1876 bestand. Einige Ortsteile sind jedoch älter, so z. B. Hochtänn, das bereits im Jahr 1024 erstmals erwähnt wurde.
Rosendahl Um 1378 domum to Dale [Original], 1508 Aleke Rosendaels. Flurname mit mittelniederdeutsch dal ‘Tal, langgestreckte Einsenkung mit Gefälle in der Erdoberfläche; Schlucht, tiefste Stelle’, zunächst als Simplex, dann als Grundwort in einem Kompositum in Verbindung mit dem Bestimmungswort mittelniederdeutsch ro ̄se ‘Rose’. Das Grundwort -tal wird zunächst, insbesondere, da es sich um ein Simplex handelt, Bezeichnung für eine Bodensenke gewesen sein, kann aber auch als „Metapher für die Erde“ verstanden werden. Metaphorisch kann der Flurname Rosendahl als Bezeichnens für das Paradies oder einen angenehmen Aufenthaltsort (z.B. im Gegensatz zu einem Flurname Jammertal) aufgefasst werden. Er ist in der ehemaligen Darfelder und Osterwicker Mark zu lokalisieren.
Rosendorf Rosendorf wurde erstmals am 4. Oktober 1209 unter dem Namen Hungersdorf urkundlich erwähnt. Erst im 17. Jahrhundert erhielt das Dorf seinen heutigen Namen. Die erste urkundliche Erwähnung von Zwackau erfolgte mit der Bezeichnung Cwackow (Cwakow) in einem Lehensregister des Jahres 1378.
Rosenfeld m Mittelalter war Rosenfeld der namengebende Ort der Herrschaft Rosenfeld, die den Herzögen von Teck gehörte. 1244 wurde die Alte Apotheke errichtet, das älteste erhaltene Haus aus Stein in Süddeutschland. In der Gründungsphase Rosenfelds diente dieses Steinhaus als Wehrbau und Adelssitz. 1317 verkaufte der Herzog von Teck die Herrschaft Rosenfeld mit der seit 1274 ummauerten Stadt an den Grafen von Württemberg.
Rosengarten (Harburg) Der Landschaftsname Rosengarten war zunächst namengebend für die Schäferei, das herzogliche Vorwerk und die Försterei, dann 1972 für den Zusammenschluss von 17 Gemeinte. 1456 Rosengarden [Original], 1462 Rozengharden; Rosengarten (um 1600). Der Name beruht wohl auf dem Simplex mittelniederdeutsch ro ̄senga ̄rde(n), das entweder metaphorisch als ‘sorgenfreier Aufenthaltsort’ oder als ‘eingefriedetes Landstück (für Versammlungen, Festlichkeiten) ’ zu verstehen ist. So Rosendahl, Kreis Coesfeld.
Rosengarten (Schwäbisch-Fränkischer Wald) Seit dem 16. Jahrhundert gehörte das heutige Gemeindegebiet mit Rieden, Uttenhofen und Westheim weitgehend zum Amt Rosengarten der Reichsstadt Schwäbisch Hall.
Rosenheim (Oberbayern), Burg der Grafen von Wasserburg, im 13. Jahrhundert Übernahme durch die Wittelsbacher, 1273 Markt. Circa 1230 Chvnradus Rósenhaemaer, 1232 Rosinheim, 1241 Rosenhaim, 1267 Rosenheim, 1616 griechisch Rhodopolitanus. Grundwort ist mittelhochdeutsch-heim ‘Haus, Heimat’; als Bestimmungswort ist wohl ein Personenname mit dem Stamm Ro ̄s-anzunehmen. Der Ansatz von *Ro ̄sinheim beziehungsweise *Ro ̄sunheim würde dann ‘die Wohnstätte eines Roso’ beziehungsweise ‘die Wohnstätte einer Rosa’ bezeichnen. Mittelhochdeutsch rôse beziehungsweise griechisch ..‘Rose’ dagegen liegt dem Bestimmungswort im Beleg von 1616 zugrunde. So Rosenheim, Landkreis Altenkirchen.
Rosenheim (Westerwald) Rosenheim hieß früher Kotzenroth, was auf den althochdeutschen Vornamen Cozo aus der Zeit der Rodungen zurückzuführen ist. Die Umbenennung wurde von den Einwohnern beantragt, nach vielen Jahren Streit wurde der Name Rosenheim 1963 von den Behörden akzeptiert. Namensgeber ist der durch Rosenheim fließende Rossbach, ein Bach der in die Kleine Nister mündet. Mundartlich wird der Ort auch heute noch – vor allem von älteren Bewohnern – Kotzert genannt.
Rosenkopf Die Anfänge des Dorfs lassen sich zeitlich ziemlich genau bestimmen: Um 1715 etablierten sich einige Wiesbacher Bauern „auff dem Rosenköpffgen“, um auch diese bisher wohl vernachlässigte und verwilderte nordwestliche Ecke der Wiesbacher Gemarkung zu rekultivieren.
Rosenow Die Familie Rosenow ist deutschen (niedersächsischen) Ursprungs und nahm den Familiennamen um die Zeit der Gründung der Stadt Sternberg in Mecklenburg (ca. 1250) nach dem bei Sternberg gelegenen und von ihr besessenen Dorf Rosenow (-Rosenau) an.
Rosenthal Der Kernort Rosenthal wurde um 1327 vom Mainzer Erzbischof Matthias von Buchegg als mainzischer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen und die Grafschaft Ziegenhain gegründet, mit einer (um 1800 abgerissenen) Burg bewehrt und so zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amtes ausgebaut. Das Gericht Bentreff wurde nach Rosenthal verlegt und bereits 1343 wurde Rosenthal erstmals als Stadt (Oppidum) erwähnt.
Rosenthal am Rennsteig Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschlüsse der Gebietsreform 2019 verständigten sich die sieben Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Saale-Rennsteig auf eine Fusion zum 1. Januar 2019.
Rosenstein. Gemeindeverwaltungsverband im Ostalbkreis, circa 13 km wsw Aalen, Reg.-Bez. Stuttgart. Der Gemeindeverwaltungsverband Rosenstein wurde am 18. 2. 1972 im Zuge der Gemeindereform aus der Stadt Heubach und den Gemeinte Bartholomä, Böbingen an den Rems, Heuchlingen und Mögglingen gebildet. Schloss in Heubach, Rosenstein, Blockturm, Felsenmeer, Naturschutzgebiet Weiherwiesen. Rosenstein (1972). Rosenstein (1282 Rosenstain) ist zunächst der Name einer wohl im 13. Jahrhundert errichteten Burg oberhalb von Heubach. Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus der Pflanzenbezeichnung althochdeutsch ro ̄sa, mittelhochdeutsch ro ̄se ‘Rose’ mit dem für hochmittelalterliche Burgen typischen Grundwort -stein. Das Grundwort kann an ein heraldisches Motiv anknüpfen oder an die mittelalterlichen Rosengarten-Sagen. Der Name wurde später auf den gesamten Burgberg, dann auf den Gemeindeverwaltungsverband übertragen.
Rosenthal-Bielatal Erstmals erwähnt wurde Rosenthal im Jahr 1356. Der Ortsteil Hermsdorf ist seit 1410 bekannt, während die Siedlung Reichstein aus einem 1492 erstmals erwähnten Eisenhammer östlich der Biela („hammer zum Reichensteyn an der Bile bey Pirne“) entstand.
Rositz Rositz wurde erstmals 1181 urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde als Rundling angelegt. Der Ortsname, um 1200 Rosiz, um 1215 Rodesicz, ist möglicherweise sorbischen Ursprungs.
Rossau Der „Rozzow“ genannte Ort Rossau wurde erstmals im Jahr 1378 erwähnt. Zu dieser Zeit wurde noch nicht zwischen Ober- und Niederrossau unterschieden. Belege für die Erwähnung der beiden Orte gibt es u. a. für Niederrossau aus dem Jahr 1551 als „Rossaw Nieder Gemeynn“ und ab 1791 als „Ober Roßau“ und „Nieder Roßau“. Die denkmalgeschützte Rossauer Kirche im heutigen Niederrossau entstand im 12/13. Jahrhundert als Wehrkirche. Sie ist somit eine der ältesten Kirchen in Sachsen.
Die deutsche Ansiedlung erhielt daraufhin den Namen „Groß“ Rossau und der slawischen wurde der Zusatz „Klein“ beigefügt. So oder mit den Zusätzen „Deutsch“ und „Wendisch“ war es in der gesamten Altmark üblich, in der Einheitsgemeinde Osterburg gibt es mit Groß und Klein Ballerstedt ein weiteres Beispiel dafür.
Roßbach (Westerwald) In der Mitte des 9. Jahrhunderts entstand nördlich von Roßbach, auf dem Gebiet von Oberdreis oberhalb vom Grebersbach eine Motte, deren Überreste heute noch zu sehen sind. Die Umgebung gehörte zum Besitz der Abtei St. Maximin in Trier und so wurde bereits im Jahr 876 eine erste Kirche in Roßbach – wahrscheinlich ein schlichter Fachwerkbau – vom Trierer Erzbischof Bertholf geweiht. Die erste Steinkirche wurde um das Jahr 1000 errichtet und diente etwa 150 Jahre als Gotteshaus. Zwischen 1150 und 1260 erfolgte dann der Bau der dreischiffigen Pfeilerbasilika.
Roßbach (Wied) Erstmals erwähnt wurde Roßbach im Jahr 1307 als ein Hof der Waldbreitbacher Niederlassung des Deutschen Ordens.
Roßdorf (bei Darmstadt) Der Ort (zu dem seit 1977 auch Gundernhausen gehört) weist Siedlungsspuren seit der Jungsteinzeit, besonders der Römerzeit, auf und dürfte spätestens im 6./7. Jahrhundert (neu) gegründet worden sein. Seit dem 9. Jahrhundert ist er unter der Lehnshoheit der Reichsabtei Fulda, seit dem 13. Jahrhundert (wie Gundernhausen) im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen; 1479 fällt er an die Landgrafschaft Hessen, 1567 an Hessen Darmstadt, 1918 und 1945 an Hessen. (9. Jahrhundert) Rostorferemarca, (9. / 10. Jahrhundert) Rostorf (beide Kopie um 1160), 1250 Roßedorph (Kopie 16. Jahrhundert), 1321 Rosdorf, 1403 Roßdorff [beide Original]. Der Ort ist früh in der
Fuldaer Überlieferung bezeugt, wobei nur beim 1. (weniger beim 2.) Beleg noch gewisse Zweifel bestehen, ob nicht Roßdorf Hanau (heute Ortsteil von Bruchköbel) gemeint sein könnte. Bestimmungswort ist das Appellativum althochdeutsch hros ‘Pferd’, das in Ortsname – häufig mit dem Grundwort -bach – auch dort vorkommt, wo mundartlich heute aul oder Pferd gilt, aber im Althochdeutsch (althochdeutsch Mundartlich) offenbar noch (h)ros galt (vgl. Reichardt zu † Rossbach, Vogelsbergkreis). Grundwort: -dorf; früheres tist phonetische Schreibung, die den Stimmtonverlust des d nach stl. -s wiedergibt. So Roßdorf, Landkreis Schmalkalden-Meiningen; Rosbach v. d. Höhe, Wetteraukreis.
Roßdorf (Thüringen) Erstmals wird der Ort im Jahr 781 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda urkundlich erwähnt. Man kann davon ausgehen, dass zu dieser Zeit sich bereits ein fester Herrensitz in „villa Rosthorphe in pago Tolliveldum“ (Dorf Roßdorf im Gau Tullifeld) befunden hat.
Roßhaupten Um 895 wurde in der Magnuslegende der Ort der Drachentötung „caput equi“ genannt. Diese lateinische Ortsbezeichnung (übersetzt Haupt des Pferdes) dürfte die Erklärung für den späteren deutschen Namen „Roshoubet“ sein, der erstmals im Jahr 1206 urkundlich erwähnt wurde.
Roßleben Die erste urkundliche Erwähnung von Roßleben geht auf das 9. Jahrhundert zurück. In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld (Hersfelder Zehntverzeichnis) wird Roßleben als zehntpflichtiger Ort „Rostenleba“ im Friesenfeld erstmals urkundlich genannt. 1140 stifteten Graf Ludwig von Wippra und seine Gemahlin Mathilde ein Augustinerchorherrenstift samt der Andreaskirche. Die Bestätigung durch Papst Innozenz II. erfolgte 1142. Im Jahre 1177 nennen die Quellen „Rusteleva“ (Erbgut eines Rusto). Der Rote Hof, die heutige evangelische Pfarre, wird hiermit in Zusammenhang gebracht.
Rösrath. Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis, 27021 Einwohner, 20 km sö Köln an der Sülz, Reg.-Bez. Köln. Bereits mittelsteinzeitliche Besiedlungsspuren, 893 Volberg (seit 1898 Hoffnungsthal) als Hauptort des Gebietes erwähnt, Rösrath erst 1356 als bergischer Besitz im Amt Löwenberg und Lülsdorf, 1672 Augustinerkloster St. Nikolaus von Tolentino, Erzbergbau in Volberg bis 1978, in Rösrath vor allem Landwirtschaft und Handwerk. Rösrath: 1356 Royzeroyde, 1363 Reusroyde, 1550 Ruissrath. Volberg: 893 (Kopie1222) Vogelberhc, 1155 Vugelberg. Rösrath ist ein typischer Rodungsname, gebildet wohl aus einem germanischen Personennamen *Rauzo, *Raudizo und dem Grundwort-rod(e). Volberg ist eine kontrahierte Form aus den appellativischen Subtantiv Vogel Maskulinum, althochdeutsch fogal, germanisch *fugla‘ Vogel’, und-berg als Grundwort Zu weiteren Ortsname, Flussname, Hofnamen im Gebiet von Rösrath.
Roßtal Frühmittelalterliche Ortsgründung mit Kastell, vermutlich Königshof an der Fernstraße Nürnberg–Ansbach, 1050 Bamberger Meierhof unter der Vogtei des Grafen von Abenberg, 1281 Schenkung des bambergischen Besitzes an den Nürnberger Burggrafen, 1292 auch der Teil der Herren von Heideck burggräflich; 1328 Stadtrecht, 1355 Blutgericht, 1503 Bezeichnung als großes Dorf mit Burghut, 1821 Rückgabe der Stadtrechte. Zu 953 (Annalistik 10. Jahrhundert) Rossadal, zu 954 (Annalistik 10. Jahrhundert, Kopie11./12. Jahrhundert) Horsadal (urbs), 1048–1051 Rossestal [Original]; Roßtal (1392). Das Grundwort -tal, worauf die überwiegende Mehrzahl der Belege deutet, ist mit althochdeutsch ros, hros ‘Pferd’ im Genitiv Plural verbunden, oder der Name stellt eine mittels Fugenvokal -a verbundene Stammzusammensetzung dar. Der Beleg Horsadal steht in der altsächsisch Schreibtradition des Widukind. Ähnlich u. a. zahlreiche Ortsname auf-bach,-berg und-brunn. So Roßbach, Landkreis Rottal-Inn; Roßhaupten, Landkreis Ostallgäu.
Roßwein Altsorbisches Fischerdorf des frühen Mittealters, seit 12. Jahrhundert eingedeutscht, mit Herrensitz, markgräflich-meißnische Stadtanlage vom Ende des 12. Jahrhundert. 1220 Rossewin, 1286 Russewyn, um 1500 Russewein. Altsorbisch *Rusavinzum Personennamen Rusava, im Deutsch an Roß und Wein angelehnt, ‘Siedlung eines Rusava’. So Raußlitz, Ortsteil von Ketzerbachtal, Landkreis Meißen.
Rostock Im 12. Jahrhundert slawische Burg samt Siedlung ö der Warnow, um 1200 auf der w Warnowseite deutsche Ansiedlung mit Stadtrecht (1218) von Mecklenburger Fürsten, 1265 Vereinigung der inzwischen drei Teilstädte, Mitglied der Hanse, 1419 Gründung der Universität, Seehandel und Brauereiwesen waren wichtige Erwerbszweige; Fischerei, Schiffbau und Hafenwirtschaft (Fähren nach Dänemark, Schweden, Finnland); 1952–1990 Bezirksstadt, Zusatz: Hansestadt seit 1990. 1160 Urbem quoque Rostock, um 1165 Rozstoc, 1177 Rostoc/ Rozstoc, 1189 Rotstoc/Rotstoch, 1244 Rodestock. Dem Namen des größten mecklenburgischen Ortes liegt ein altpolabisch Gewässername *Roztok, *Rostok mit einer substantivischen Ableitung von *tekti ‘fließen, strömen’ und einem Präfix *roz-, *ros‘ zer-, auseinander-’ (vgl. tschechisch und polnisch roz-, russ. raz‘ auseinander’) zugrunde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘an einem Gewässer, das auseinanderfließt’ rekonstruieren, was sich auf die Mündung der Warnow (über die Unterwarnow) in die Ostsee bezieht.
Rotenburg (Wümme) Der heutige Ort entstand im Schutz der Burg Rotenburg, angelegt um 1195 von Bischof Rudolf I. von Verden; seit dem 16. Jahrhundert zentralörtliche Funktion Rotenburgs, Sitz einer Amtsverwaltung. 1566 Umbau der Burg zu einem Schloss;. Seit 1866 innerhalb der Provinz Hannover, weshalb der Ort die Bezeichnung Rotenburg in Hannover erhielt; 1867 Amt Rotenburg im Landkreis Rotenburg (gebildet aus den Ämtern Rotenburg und Zeven), seit 1885 im Reg.Bez. Stade, Neuordnung des Kreises Rotenburg aus den Ämtern Rotenburg und Soltau (teilweise), Umbenennung in den Landkreis Rotenburg, , 1934/35 Stadtrechte. Am 16. Mai 1969 wechselten Stadt und Landkreis ihren Namen von Rotenburg in Hannover in Rotenburg (Wümme), 1978–2004 zum Reg.-Bez. Lüneburg. 1226 Rodenburg, 1231 Rodenborg, 1269 Rodenenborch. Kompositum mit dem Grundwort-burg, norddeutsch -borg, mundartlich -borch. Im Bestimmungswort steht das mittelniederdeutsch Adjektivisch rod ‘rot’, hier in flektierter Form Roten-, wohl aus der Wendung to, bi der roden Borg. Das Benennungsmotiv dürften nach Scheuermann 1966 die roten Ziegel gewesen sein, aus denen die Burg errichtet worden ist. So Rothenburg ob der Tauber, Landkreis Ansbach; Rothenburg im Saalekreis.
Rotenburg an der Fulda Errichtung einer Burg (Rodenberg, 2 km n der Stadt) Mitte des 12. Jahrhundert durch die Landgrafen von Thüringen auf Hersfelder Lehenbesitz in der Gemarkung des wüst gefallenen hersfeldischen Dorfes Breitingen, 1248 als civitas bezeichnet, 1340 Gründung einer unbefestigten Neustadt, 1370 Bau einer Stiftskirche, seit dem 15. Jahrhundert Schlossbauten durch die Landgrafen von Hessen, 1627–1834 Residenz der Nebenlinie Hessen-Rotenburg (Rotenburger Quart), 1971 anerkannter Luftkurort. 1170 Wigandus de Rodenberc [Original], 1248 Rotenberg, 1266 Rodenberg, 1295 Rodenberch, 1343 Rotenburg, 1386 Roydinberg, 1343 Rotenburg, 1433 Rodinberg. Das Bestimmungswort ist althochdeutsch mittelhochdeutsch ro ̄t ‘rot’. Der Burgname (‘beim roten Berg’) ist ein typischer Modename (vgl. Weißenberg, Schwarzenberg) des 12. Jahrhundert, der auf den Ortsname überging. Eine Zuordnung zu althochdeutsch riuten, mittelniederdeutsch roden ‘roden’ ist ebenso unwahrscheinlich wie die Ansetzung eines Personennamens (H)rodo (eingliedrige Kurzform zu althochdeutsch hru Ortsteil ‘Ruhm’) im Bestimmungswort Das Grundwort ist zunächst-berg und wird erst im 14. Jahrhundert zu-burg.
Rotenhain Die Endung -hain deutet auf eine Gründung des Orts im frühen 11. Jahrhundert hin. Das Martinspatrozinium der Kirche kann auf einen Ursprung im spätkarolingischen Königsgut des 10. Jahrhunderts hindeuten, vermutlich aber als Feldkirche ohne benachbarte Siedlung. Die fassbare Ersterwähnung Rotenhains stammt aus dem Jahr 1289 und weist den Ort als Teil der Grafschaft Diez aus.
Roth (bei Prüm) Bereits um 800 war eine auf der Gemarkung Heilknipp befindliche Mineralquelle als „Hielandesbrunnen“ bekannt. Erste gesicherte urkundliche Erwähnung findet Roth 1352 als „Rodde“.
Roth (bei Stromberg) Der Ort wurde 1187 erstmals urkundlich erwähnt.
Roth (Hunsrück) Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Roda im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Roth (Landkreis Altenkirchen) Der Ort Roth wurde erstmals 1487 im Mirakelbuch von Marienthal erwähnt.
Roth (Mittelfranken), Im 12. Jahrhundert Besitz des Eichstätter Domkapitels, 1346 Erstnennung als Markt und 1363 als Stadt. 1057–1075 Rote, 1251 Rot, 1363 Roth. In einer Landesbeschreibung des Jahres 1656 findet sich folgende Information: R Ortsteil ... Ein Markgrae ffisch Ohnspachisch Stae dtlein ... am Wae sserlein R Ortsteil / so daselbsten in die Rednitz kommt. Ausgangspunkt für den Siedlungsname ist demnach das gleichnamige Gewässer, das wohl nach dem roten Gestein des Flussbettes benannt ist. Es liegt also das althochdeutsch Adjektiv ro ̄t ‘rot’ zugrunde. So Roth, Landkreis Altenkirchen.
Roth (Rhein-Lahn-Kreis) Der Ort ist eine mittelalterliche Rodung.
Roth an der Our 1154 wurde der Ort in einer Besitzbestätigung des Papstes Hadrian IV. für das Simeonstift in Trier erstmals urkundlich erwähnt. Damals war er noch ein größeres Landgut. Für eine ältere Geschichte spricht der Umstand, dass Roth bereits vor diesem Datum Sitz einer Pfarrei war und die romanische Basilika angeblich auf eine Gründung des hl. Willibrord von Echternach (8. Jh.) zurückgeht.
Rothemühl Die erste bekannte Erwähnung von Rothemühle datiert auf das Jahr 1196. Ein in Klein Schwülper aufgestellter Gedenkstein erinnert daran.
Rothenbach Rothenbach wurde 1403 erstmals erwähnt. 1677 wurde eine Mühle im Ort errichtet und 1899 die Kirche Herz Jesu.
Himburg wurde erstmals Ende des 13. Jahrhunderts genannt. Der Name kann als Hinweis auf eine karolingische Straßenbefestigung gedeutet werden.
Obersayn wird erstmals 1525 erwähnt, scheint aber im 18. Jahrhundert seine Eigenständigkeit verloren und in dieser Zeit eher dem Nachbarort Arnshöfen zugeordnet gewesen zu sein. In der Dorfgemarkung gab es 1525 eine Mühle, die wohl im Dreißigjährigen Krieg untergegangen ist.
Pfeifensterz wurde erstmals 1334 erwähnt.
Röthenbach a. d. Pegnitz. Stadt im Landkreis Nürnberger Land, an der Einmündung des Röthenbachs in die Pegnitz, nö von Nürnberg, Reg.-Bez. Mfr., 1311 erstmals urkundlich erwähnt; eine Pulver und Papiermühle bestand spätestens ab 1499. Seit 1504 gehörte Röthenbach zum Gebiet der Freien Reichsstadt Nürnberg, 1806 bayerisch; zur Stadt erhoben 1953. 1394 Rötempach. Der Siedlungsname ist von dem Gewässername abgeleitet; dessen Grundwort ist-bach, sein Bestimmungswort wird als das Farbadjektiv r Ortsteil gedeutet.
Rothenbuch Der ursprüngliche Name Rodenboychen besteht aus den althochdeutschen Wörtern rod und poiche und bedeutet Rotbuche.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1318 Rodenboychen, 1342 Rodenboich, 1477 Rottenbuch, 1511 Rotenbuch.
Rothenburg ob der Tauber Im 11. Jahrhundert Errichtung der Burg durch die Grafen von Komburg, im 12. Jahrhundert Übergang der Siedlung an das Benediktinerkloster Komburg und die Staufer, 1274 Bestätigung der Reichsfreiheit, bis 1803 Freie Reichsstadt. Circa 1079 (Kopie des 12. Jahrhundert) Rotenburc, 1085 (Kopie des 12. Jahrhundert) Rotenburc, 1099 Rotenburg, 1144 Rodenburch, 1188 (Kopie des 12. Jahrhundert) castrum Rotenburch, 1213 Rotinburc, 1240–1256 (Kopie des 14. Jahrhundert) Rodenborch, 1287 Roteburg, 1328 Roetenburg, 1347 die stat zu ̊ Rotenburg in dem bystu ̊m ze Wirtzeburg gelegen, 1349 Rotemburg in Franken, die stat ze Rotenburch die gelegen ist uf der Tuber, 1378 Rotenburg uff der Tuber, 1383 Routenburg, 1387 Rothenburg, 1386 Rotenburg uff der Tauber, 1396 Rotenburg an der Twber, 1518 Rottenburg/Tauber, circa 1530 a Rubro castro uulgo Rotenburg ... iuxta amnem Tuberam, 1527 Rothenburg ob der Tauber, 1621 lateinisch Rotenburgo-Tuberanus, 1677 griechisch Erythropolis. In einer Landesbeschreibung des Jahres 1656 heißt es: Es hat aber die Stadt Rotenburg den Namen nicht von den rothen Ziegeln / oder Schilten: dann sonsten andere Stae dt auch also mue sten genennet werden; sondern von den dreyen Burgen / die der Enden / ... und die Mittelste vor der Stadt / die rothe Burg genannt / gestanden. Und weil diß Castell oder Burg / mit der Stadt umbfangen / hat dahero auch die Stadt den Namen (und ohne zweiffel / auch obgedachtes Wappen) bekommen / und behalten. Die mittelhochdeutsch Präposition obe, ob ‘oben, oberhalb’ erklärt sich durch einen späteren Satz derselben Quelle: Diese Stadt ... ligt auff einer Seiten gegen Niedergang / da die Burg gestanden / sehr hoch auff einem Berg / darunter im Thal das Wasser / die Tauber genannt. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist demnach mittelhochdeutsch burc, -burg, ‘umschlossener, befestigter Ort, Burg, Stadt’, Bestimmungswort das Adjektivisch rôt ‘rot’. Dem entsprechen die griechischen Bestandteile im Beleg von 1677 « ‘Burg, befestigte Stadt’ und "« ‘rot’. Zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten wurde die Lokalisierung im Bistum Würzburg, in Franken und am Fluss Tauber hinzugefügt. So Rothenburg/ O.L., Landkreis Görlitz.
Rothenburg/Oberlausitz Ehemalig deutscher Rittersitz mit Siedlung, um 1250 Stadtanlage. Standort des Flughafens Rothenburg/ Görlitz. Sitz der Verwaltungsgemeinde ist Rothenburg/O.L. 1268 Rotenberg, 1305 Rothenburch, 1380 Rothinburg, 1791 Rothenburg. Bildung mit dem Grundwort-berg,-burg und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch ro ̄t ‘rot’, ‘Siedlung an der roten Burg, am roten Berg’.
Rothenfels. Marquardt II. von Grumbach, Vogt des Klosters Neustadt, errichtete auf dem Hügel, auf dem heute die Burg steht, ein „Jagdschloss“. Allerdings war das Land Eigentum der Abtei und die Nachbarn fühlten sich durch die Befestigung bedroht. Der König bat den Fürstbischof von Würzburg, den Konflikt beizulegen. Durch seine Vermittlung erhielt Marquart im Jahr 1150 das Land als Lehen, musste jedoch eine jährliche Pacht an die Abtei zahlen. Um 1200 wurde die Burg umgebaut und der Bergfried aus großen Buntblöcken auf quadratischem Grundriss hinzugefügt.
Die Siedlungen, die unter dem Schutz der Burg Rothenfels entstanden, waren die spätere Stadt im Tal und das spätere Gut Bergrothenfels. Im Jahr 1333 starb Graf Ludwig V. von Rieneck-Rothenfels und es kam zu einem Erbstreit. Nach längeren Rechtsstreitigkeiten verloren die Grafen ihr Territorium an das Erzbistum Mainz, den Fürstbischof von Würzburg und die Herren von Hanau. Rothenfels kam nach Würzburg. In einer Urkunde aus dem Jahr 1342 wird Rothenfels als Stadt erwähnt.
Rothenklempenow 1295 wurde das von den Herren von Eickstedt (Ritter Friedrich von Eickstedt † 1309) gegründete castrum clempenowe erstmals urkundlich erwähnt. Das castrum hat roten Farbschichten. Clempenowe war eine der nördlichen Grenzburgen entlang des Randowbruches.
Rothenstein u Beginn des 9. Jahrhunderts wird Rothenstein im Verzeichnis Breviarium Sancti Lulli der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Rodostein erwähnt.
Eine spätere Urkunde des Klosters Fulda von 874 nennt die Siedlung Citem rotenstenni. Eine urkundliche Erwähnung findet der Ort Oelknitz als Oblocewicz erst im Jahre 1283, obwohl anzunehmen ist, dass die slawische Siedlung östlich der Saale bereits längere Zeit bestand.
Rothselberg Rothselberg wurde im Jahr 1377 erstmals urkundlich erwähnt.
Rott (Oberbayern) Der Ort wird als Rota erstmals 1078 erwähnt und leitet sich vom Rottbach ab, der oberhalb des 1510 angelegten Engelsrieder Sees entspringt und diesen speist. Der Name könnte aus germanischer Zeit stammen und sich auf die rotbraune Farbe des Flusswassers beziehen. Rota lässt sich aber auch indogermanisch als ‚eilendes Wasser‘ deuten.
Rott (Westerwald) Rott gehörte zum Kirchspiel Flammersfeld in der Grafschaft Sayn und wurde in den Urkunden des Kirchspielgerichts erstmals im Jahr 1478 genannt.
Rottach-Egern Rottach-Egern wurde unter Eberhardt I., der von 1002 bis 1003 Abt des Klosters Tegernsee war, erstmals urkundlich in den Traditionen des Klosters Tegernsee erwähnt.
Rott am Inn Rott am Inn ist benannt nach dem Flüsschen Rott, das östlich von Feldkirchen in den Inn mündet. Die Urkundenform „ad Rota“ (769) und „flumen qui dictur Rota“ (773) sowie die mundartliche Form Roud verweisen auf „Rotaha“, was so viel wie „roter Bach“ bedeutet. 1081 wurde die Gründung des Benediktinerklosters durch den Pfalzgrafen Kuno I. und dessen Ehefrau Uta von Dießen urkundlich erwähnt. Für das 12. Jahrhundert ist der Bau einer romanischen Basilika belegt, 1142 erhielt das Kloster von Papst Innozenz II. das Recht auf freie Abtwahl.
Rottenacker Rottenacker wurde im 6. bis 7. Jahrhundert vermutlich als fränkische Siedlung gegründet und wurde erstmals 1085 als apud Rotenakere und 1116 als Rotinakkier erwähnt, das laut neueren Forschungen womöglich „Platz, wo die Gemeinde zusammentritt“ bedeutet.
Rottenbuch Der Ortsname rührt von einer Buchenrodung her, da die Anfänge des Ortes und des Klosters auf eine Rodung zurückgehen. Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1073, als Welf IV. dem schon bestehenden Kloster Rottenbuch große Ländereien zu beiden Seiten der Ammer schenkte. Schon ab ca. 950 sollen aber einzelne Einsiedler in Rottenbuch klosterähnlich zusammengelebt haben.
Rottenburg am Neckar Vorgängersiedlung der Stadt und Burg wohl Sitz der Edelfreien von Rottenburg des 12. Jahrhundert, um 1170 Rechtsnachfolge durch die Grafen von Hohenberg, die die Stadt gründeten, 1381 Verkauf an Österreich, 1410–54 an die schwäbischen Reichsstädte, 1806 an Württemberg. Weinbau, Dom St. Martin, Stiftskirche St. Moriz, Karmeliterkloster, Weilerburg, Wasserturm. 1264 Rothenburch [Original], 1295 Rottinburg [Original]; Rottenburg (14. Jahrhundert). Das Rotenburg bei Weiler und Rottenburg am Neckar tragen den gleichen Namen. Da nicht zu entscheiden ist, ob die Burg am Rammertrand oder die Burg im Neckartal die ursprüngliche Burg der Herren von Rotenburg war, ist eine Übertragung des Namens in beide Richtungen möglich. In beiden Fällen ist von einem Bestimmungswort althochdeutsch, mittelhochdeutsch ro ̄t ‘rot’ auszugehen. Ist die Burg am Rammertrand die ältere, bezieht sich das Farbadjektiv wie zahlreiche Flurname der Region auf die rote Farbe des Keupers und damit auf die Geländebeschaffenheit. Ist die Burg im Neckartal die ursprünglich und damit namengebend für das Geschlecht und den heutigen ON, dann bezieht sich r Ortsteil auf die Farbe ihrer Ziegelsteine. Die für das Frühneuhochdeutsche charakteristische -tt-Schreibung setzt sich im 16. Jahrhundert durch und ist in älterer Zeit ohne phonetische Bedeutung.
Rottenburg an der Laaber Im 13. Jahrhundert Herrschaftszentrum der Grafen von Moosburg, circa 1284 Übergang an die Wittelsbacher, 1378 Marktrecht, 1971 Stadterhebung. 1173/74 Rotenburch, 1352 Rotenburg, 1590 Rottenburg, 1888 Rottenburg ... (Rottenburg a./Laaber). Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch burc,-burg, ‘umschlossener, befestigter Ort, Burg’, Bestimmungswort wohl das Adjektiv rôt ‘rot’. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage an der Laaber. So Rottenburg am Neckar, Landkreis Tübingen.
Rottendorf Rottendorf, ursprünglich „Rotendorf“ oder „Rodendorf“, wurde um 1025 erstmals urkundlich erwähnt.
Rotterode Im Moosbachtal stand bereits im 12. Jahrhundert die Moosburg, die den Thüringer Landgrafen von der Wartburg zur Kontrolle des Handelsweges Hohe Straße und zur Sicherung des Grenzgebietes diente. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zerstört, der Sage nach gründete ein Rest der Rotte das Dörfchen Rotterode
Rotthalmünster Unter Bayernherzog Hugbert (724–736) gründete ein Adeliger aus dem Geschlecht der Wilhelminer, mit dem Namen Wilhelm ein Nonnenkloster an einem Ort namens Chirihpah. Eine Traditionsnotiz des Hochstifts Passau unterrichtet über den Gründungsvorgang. Das Kloster wurde dann an seine Tochter Irminswind mit der Oblation übergeben, sich einer klösterlichen Institution zu unterstellen. Auf ihrem Sterbebett rief sie den Passauer Bischof Waldrich und Männer aus ihrer Verwandtschaft und bekundete in dieser Runde, die Zelle ihrer Nichte, der Nonne Sapientia, zu übergeben. Nach deren Tod sollte die Leistung des Klosters die Nonne Imma übernehmen. Zugleich unterstellte sie alle Nonnen des Klösterchens dem Bistum Passau. Ihre Verwandten sollten diese Verfügung Karl dem Großen anzeigen und dessen Zustimmung einholen. Dieses älteste adelige Eigenkloster Bayerns, das sich vermutlich an der Stelle des heutigen Kühbach (etwa drei Kilometer von Rotthalmünster) befand, wurde nicht (nachgewiesenerweise) in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts infolge der Ungarnstürme zerstört.
Der Ort Rotthalmünster gehörte um 1150 den Grafen von Vornbach und Neuburg.
Rottweil Seit 771 kann der Fiskus Rottweil als Zentrum königlich Verwaltung nachgewiesen werden, seit 1230 Reichsstadt. Schwarzes Tor, Münster Heilig Kreuz, Burgruine Bernburg, Hochturm, Hochbrücke. 771 (Vita 8. Jahrhundert) Rotuvilla, 889 Rotunvilla, 902 Rotunila, 1158 Rothwilo; Rottweil (1840). Der zweite Namenbestandteil-weil, mittelhochdeutsch -wilo, -wile geht auf lateinisch v ̄ılla ‘Hof, Landgut’ zurück. Das Bestimmungswort ist vermutlich althochdeutsch, mittelhochdeutsch ro ̄t ‘rot’: ‘Siedlung bei dem römischen Gutshof aus roten Ziegeln’. So Rothweil (bis 1906), seither Oberrotweil (mit Niederrotweil), Ortsteil von Vogtsburg im Kaiserstuhl.
Roxheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als Hrocchesheim, ist von 773 überliefert.
Rubkow Bömitz wurde erstmals 1340 als Bömitz, später als Bömetze und mit anderen Schreibweisen genannt.
Der Ort Buggow wurde schon in der heutigen Schreibweise 1433 erstmals urkundlich erwähnt. Der slawische Ortsname bedeutet Rotbuche.
Daugzin wurde erstmals 1453 als Doewczin urkundlich genannt. Erst 1792 wurde die aktuelle Schreibweise verwandt. Der slawische Name wird mit „Jungfrau“ übersetzt, aber nicht weiter gedeutet.
Krenzow ist eine slawische Gründung. Der Name leitet sich vermutlich aus den slawischen Worten „Kren“ (die Pflanze Wegerich) und „Ow“ (die Aue, der Bach) ab.[18] Die Schreibweise variierte über die Zeit: Krensow, Krentzow, Crentzow, Crenzow. Auf der Lubinschen Karte wurde der Ort 1618 als Krensow verzeichnet.
Rubkow wurde erstmals 1257 als „Robechowe“ urkundlich genannt. Der Name der slawischen Gründung soll sich von „hauen“ oder „Wurm“ ableiten.
Wahlendow wurde erstmals 1344 als „Wolendowe“ urkundlich genannt. Der Name ist nicht gedeutet.
Zarrentin wurde 1467 erstmals unter dem aktuellen Namen urkundlich genannt. Der Name wird als Heide oder Waldgegend gedeutet.
Rudelzhausen Rudelzhausen wurde 778 als Hrodolfeshusir erstmals urkundlich erwähnt.
Ruderatshofen Der Ort wurde 839 erstmals urkundlich als Ort im Keltensteingau als „Hruodoldishoua“ erwähnt.
Rübenach (Koblenz) 888 Ribanacha, 993 Riuanacha.
Rüber, (Koblenz) 964 Ruueri.
Rüblinghofen, (Neukirchen bei Grevenbroich) 793 in Hrodbertngia houa. Germanisch Hropiberthinga hofa-, Hof der Leute des Hatopibertht.
Ruchenhausen, (Kappel) 1072 Ruochenhusum. Germanisch Hrokon husum, zu den Häusern des Hroko.
Rudersberg Rudersberg gehörte zur Herrschaft Waldenstein und kam mit ihrer Mitte des 13. Jahrhundert an Württemberg, nach 1450 Zusammenfassung der Orte der Herrschaft Waldenstein zum Amt Rudersberg. Burg Waldenstein, Michelauer Ölmühle, Johanneskirche, Petruskirche. 1245 (Druck 1595) Rudolfesberg, 1245 (Kopie 15. Jahrhundert) Rudelsperg; 1552 Rudersperg. Ein Kompositum mit dem Personennamen Ruodolf und dem Grundwort -berg, das mit Abschwächung und Verkürzung der schwachtonigen Mittelsilbe und hyperkorrektem -r statt -l über Rudelszu Rudersführt: ‘Siedlung des Ruodolf’.
Rudersdorf Der Name Rüdersdorf ist eine Abwandlung des älteren Rudolfsdorf. Der genannte Rudolf war Abt des Klosters Zinna zum Zeitpunkt der Dorfgründung.
Rüddesheim, (Euskirchen) bald nach 1160 Rudinsheim. germanisch Hropines haim. Wohnung des Hropin.
Rüdelsheim, (jetzt Ludwigshohe) 835 Rodulfisheim, germanisch Hropiwulfes haim. Wohnung des Hropiwulf.
Rüdesheim, (Koblenz) 1210 Rudenksheim. Germanisch Hropinges haim, Wohnung des Hroping.
Rüdesheim am Rhein. 1171 Rudinsheim, 1187 Rudenesheim. Germanisch Hropines haim. Wohnung des Hropin.
Ruderting m Indizienverfahren wurde die Namensableitung des Dorfes „Rudert“-ing erfolgreich durchgeführt. Das Ergebnis zeigt den Edelmann „Rudbert oder Rudpert von Hals“ (fälschlicherweise meist als „Rupert“ erwähnt) als Namensgeber und Initiator der Ansiedlung Rud(b)erting. Rudberts Lebenszeit um das Jahr 1100 gilt damit nach der plausiblen Rechtfertigung als Gründungsjahr des heutigen Ortsteiles Ruderting. Ruderting wurde 1311 erstmals urkundlich erwähnt, einige Ortsteile bereits 1280.
Rudolstadt Altthüringische Siedlung, seit 11./12. Jahrhundert deutsche Burg mit Burgflecken; Neustadtanlage um 1300 (1326 stat), seit 16. Jahrhundert fürstliche Residenz bis 1918 (Schloss Heidecksburg); seit 1760 Porzellanmanufaktur. (775/786) 1150/65 Rudolfestat, 1154 Rodolvestat, 1217 Rudolvestat, 1348 Rudelstat; Rudolstatt (1743). Der Ortsname ist gebildet mit Personennamen Rudolf und Grundwort althochdeutsch -stat, also ‘Ort eines Rudolf ’. Das unbetonte Zweitglied des Personennamens ist im Ortsnamen ebenso wie dessen dritte Silbe durch Abschleifung im 13./14. Jahrhundert zu Rudelverkürzt worden. So Rudelsdorf, Ortsteil von Ziegra-Knobelsdorf, Landkreis Mittelsachsen, 1352 Rudolsdorf; Rudelswalde, Ortsteil von Crimmitschau, Landkreis Zwickau, 1282 Rudolfswalde, 1289 Rudelswalde.
Rüber Rüber wird erstmals 964 als Ruveris erwähnt. Im Jahr 1563 umfasste die Ortschaft unter dem Namen Rüweren 26, 1683 27 Feuerstellen.
Rückeroth m Grenzgebiet des Engersgaues entstand schon früh eine Rodung; Rückeroth dürfte nach seinem Grundherren, einem Ruker von Wide (1100–1131) oder einem anderen Ruker aus dem Haus von Bilstein, benannt worden sein. Der Ort wurde im Jahre 1259 erstmals urkundlich erwähnt.
Rückersdorf (Mittelfranken) Das Grundelement des Wappens – Schwarz-Silber mit aufspringendem Windhund – ist das Familienwappen des Stifters der Rückersdorfer Kirche, Eberhard Peringerstorfer († 1447). Der kleine rote Schild mit dem silbernen Schrägbalken ist das Siegel eines „Albertus de Rukerstorf“. Dieser stammt aus einem Reichsministerialiengeschlecht des 13. Jahrhunderts, welches sich nach seinem Sitz – Rückersdorf – benannte.
Rückersdorf (Niederlausitz) Rückersdorf wurde im Jahre 1234 erstmals urkundlich erwähnt und war somit eine der ersten Besitzungen des Klosters Dobrilugk.
Rückersdorf (Thüringen) 457 wurde Rückersdorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Man nimmt an, dass sich der Dorfname von einem Siedler namens Rüdiger ableitet. Der Ort liegt in einem germanisch-slawisch-frühdeutschen Besiedlungsgebiet, daher wird die Flur unter dem Namen „Zedlitz“ bezeichnet.
Rückholz Rückholz war im Mittelalter Sitz einer Herrschaft, die seit 1474 dem Kloster St. Mang gehörte.
Rückweiler Der Ort wurde am 5. März 1332 als Rickwilre erstmals urkundlich erwähnt.
Rüdenau er Name Rüdenau besteht aus dem Personennamen Wipertus Rude (Wipert Rüd) und dem mittelhochdeutschen Wort ouwe, das Aue bedeutet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1285 Miles Wipertus Rude de Rudenawe, (Ritter Wipert Rüd von Rüdenau), 1302 Rudenowe, 1389 Rüdenawe, 1698 Rüdenaw, 1757 Rüdenau.
Rüdenhausen ie urkundliche Ersterwähnung Rüdenhausens ist in der Forschung umstritten. Besondere Rolle spielt für die erste urkundliche Nennung die Abtei Münsterschwarzach. Nach einer Traditionsnotiz des Klosters gehörte Rüdenhausen zu den Orten, die im Rahmen der mattonischen Schenkung im Jahr 892 durch den Kommendatarabt Dracholf an das Benediktinerkloster am Main gelangte. In der Bestätigungsurkunde jener Schenkung, die König Konrad I. im Jahr 918 vornahm, tauchte das Dorf allerdings nicht mehr auf. Im Jahr 1150 soll außerdem Graf Hermann von Castell seinem Bruder Albrecht zwei Güter in Rüdenhausen übergeben haben. Auch diese Nennung ist allerdings lediglich einer Chronik zu entnehmen.
Die erste gesicherte Erwähnung von „Rvdenhusen“ erfolgte erst im Jahr 1250, wobei der Ort lediglich als Namensbezeichnung für einen Urkundenzeugen Erwähnung findet. „Fridericus de Rvdenhusen“ tauchte als Zeuge einer Urkunde auf, die das benachbarte Kleinlangheim betraf. Der Ort selbst wurde erstmals im Teilungsvertrag zwischen den Grafenbrüdern Heinrich I. und Hermann I. zu Castell im Jahr 1258/1266 genannt.
Rüdersdorf bei Berlin Ursprünglich Klosterdorf mit Hof, von dem aus Kalksteinbruch betrieben wurde; seit 1855 Zementherstellung. Dorfkirche von 1598; Saalkirche von 1686 im Ortsteil Tassdorf. 1308/1319 Roderstorp, 1375 Ruderstorff, 1471 Rüderstorp; Rüdersdorf (1805). Benannt nach einem Mann mit dem deutsche Namen Rodher, der zu altsächsisch hro ̄th ‘Ruhm’ und altsächsisch heri ‘Heer’ gehört. Zum Grundwort mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’. Der Zusatz bestimmt die Lage zu Berlin.
Rüdershausen Die erste Erwähnung von Rüdershausen fällt in das 13. Jahrhundert. Damals, in einer Urkunde aus dem Jahr 1227, wird ein Sifridus aus Rothwicheshusen schriftlich erwähnt.
Rüdesheim (Nahe) Im Mittelalter Zugehörigkeit zur sog. „Vorderen Grafschaft“ Sponheim. 1334 wird Rüdesheim im Konflikt der Sponheimer mit Kurtrier zerstört. Bis Anfang 18. Jahrhundert befand sich die Region um Bad Kreuznach unter der Herrschaft gleich mehrerer Häuser, die sich das Erbe der Sponheimer teilten. 1128 de Rudensheim, 1194–1198 Rudensheim, 1210 Ru ̊denksheim, 1210 von Rudersheim, 1217 curtim in Rudensheym; hof te Ruedesheym (1334). Das Bestimmungswort gehört zum althochdeutsch Personenname-Stamm Ruodi-, Hrôthi und geht entweder auf den Kosename Ruodîn oder ein patronymisches Ruoding (dazu die Erwähnung von 1210) zurück. Voll und Kurzformen der Personennamen sowie VatN können in der Überlieferung für einen Ort nebeneinander auftreten, wie auch die Person selbst meist zwei Namensformen hatte. Das Grundwort ist-heim. Möglich wäre also eine Deutung als ‘Wohnstätte des Ruodîn’.
Rüdesheim am Rhein 864 Hruodinesheim, 1017 Rudenesheim, 1031 Rudensheim, 1090 Rudenesheim, 1108 Ru ̊dinesheim, 1128 Rov densheim, 1212 Rudhensheym, 1302 Rudinsheim, 1334 Ruedesheym, 1379 (Kopie 16. Jahrhundert) Rudeszheim, 1487 zu Rüdessheim, 1489 zu Rüdeszheim. Kompositummit dem Grundwort -heim ‘Wohnsitz, Haus, Wohnstätte’, ‘Siedlung, Niederlassung’, dass in der Überlieferung konstant mit den graphischen Varianten -i und -yüberliefert erscheint. Die stark Genitivflexion -e Siedlungsname der Fuge spricht für einen Personennamen im Erstglied. Dieser gehört zu einer Form Hrodin, Hruodin, zu dem Stamm hrothi, gotisch hrôths, altsächsisch hrôdhr, angelsächsisch hrêdh ‘Ruhm, Sieg’. Das H im Anlaut schwindet, -uo wird zu -u ̄monophthongiert (864 Hruodinesheim > 1017 Rudenesheim); i-Umlaut bewirkt die Veränderung des Stammvokals zu -ü-. Die Lautkombination -in-/-e nim Bestimmungswort passt sich assimilatorisch der starken Flexion in der Fuge an und fällt schließlich aus (Hruodines> Rudens> Rudes-). Zusammenfassend bedeutet Rüdesheim ‘Siedlung des Hruodin’. So Rüdesheim (Nahe).
Rüdnitz rstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1367, ein Pecze Rudenicz tritt als Zeuge in einer Strausberger Urkunde auf. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf das slawische Wort Ruda zurück, was so viel wie „roter Raseneisenstein“, „rote Erde“ oder „Erdschlamm“ bedeutet. Im Landbuch Karls IV. wird der Ort 1375 als Rydentz by Bernowe (Bernau) genannt.
Rügge Der Ortsname ist erstmals 1460 schriftlich dokumentiert und geht zurück auf dän. ryg bzw. altnordisch hryggr für Rücken, was hier einen langgestreckten Hügel meint. Blick steht vermutlich für einen Bleichplatz (vgl. altnordisch blik für Glanz und bleikja für bleichen). Frauland bedeutet in einer poetischen Bedeutung Frauenhain zu dänisch frue und lund.
Rügland Der Ort wurde 1137 als „Rugelandum“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Flurnamen ab. Das Grundwort ist lant (mittelhochdeutsch für nutzbares Land, Feld), das Bestimmungswort ruog (mittelhochdeutsch für Streit). Als Erklärung ergibt sich somit Siedlung bei den Streitäckern.
Rühen Der Ort Rühen wurde bereits 1366 als Rughinghe urkundlich erwähnt. Erst ab 1658 ist Rühen geläufig. Die Bedeutung des Namens ist umstritten. Vermutlich bedeutet der Name „Salweidenstand“.
Rühn Der Name des Ortes stammt wahrscheinlich vom altpolabischen Personennamen Runo ab oder ist von einem alten Flurnamen Runo gleich Fließ abgeleitet.
Mit der Gründung des Zisterzienser-Jungfrauenklosters durch Bischof Brunward von Schwerin im Jahr 1232 wurde auch der Ort Rühn (als Run) erstmals genannt.
Ruhne, (Arn) 10-1100 Rune.
Ruhrberg, (Werden) 2 Hälfte 1100 Rurberge.
Ruhrgau (Gau an der untern Ruhr) 803 in pago Ruricho.
Rühstädt Der Name des Dorfes Rühstädt geht vermutlich auf das Wort Ruhestätte zurück und hängt damit zusammen, dass sich in der Krypta der Dorfkirche die letzte Ruhestätte der alten märkischen Ritterfamilie derer von Quitzow befindet, die im Spätmittelalter eine wichtige Rolle in der Geschichte der Mark Brandenburg spielte.
Rülzheim Einer der ältesten Orte der Pfalz, der in Folge der fränkische Landnahme an einem alten N-S-Verkehrsweg auf dem Hochufer des Rheins entstand und im 10. Jahrhundert an das Bistum Speyer kam. Vom 13. bis 18. Jahrhundert hatte der Deutsche Orden der Zehnt und Patronatsrecht. 774 Rod-, Rotlehesheimer marca (Kopie um 1190), 780–802 Ruadleicheshaim, 1249 Ruligisheim, 1300 Rulgesheim, 1455 Rulgßheim; Rültzheim (1824). Das Bestimmungswort geht auf den althochdeutsch Personennamen Ruod-, Ruad-leih (1234 Kosename Ruodil), Genitiv Singular auf -es, zurück, das Grundwort ist-heim. Das Bestimmungswort veränderte sich durch Abschwächung von -leizu -liund Assimilation -dl zu -ll-: Ruadleiches zu Ruligis-. Dabei steht die Schreibung -g für -ch-. Spätere Vereinfachung zu Rülßheim und Einschub eines Übergangslauts -t-. Zu deuten ist der ursprüngliche Name als ‘Wohnstätte des Ruod-/Ruadleih oder Ruodil’.
Rümmelsheim (Burg Layen) 1125 wurde Rümmelsheim noch unter dem Namen Rimilisheim erstmals urkundlich erwähnt.
Rümmingen Rümmingen wurde erstmals im Jahre 767 als Romaninchova in einem Kaufvertrag, mit dem das damalige Dorf zusammen mit sechs weiteren Dörfern an das Kloster St. Denis bei Paris verkauft wurde, urkundlich erwähnt. In der Folgezeit wird der Ort unter diversen Namensformen [Romaningahoba (790), Romaninchoven (1064), Rümikun (1310), Rümichon (1321), Rümikon (1344)] in Urkunden erwähnt. Der Name wird auf eine Person namens Roman zurückgeführt.
Rümpel Der heutige Kernort Rümpel wurde 1342 erstmals schriftlich erwähnt.
Der Ortsteil Höltenklinken wurde als Adliges Gut gegründet. Die Bauern des heutigen Hauptortes Rümpel waren dem Gut dienstpflichtig. Bereits 1593 ist eine Papiermühle als Wassermühle an der Beste nachgewiesen.
Rohlfshagen war ein gottorfisches Domanialgut, das 1767 in 13 Erbpachtstellen aufgeteilt wurde, von denen der Rohlfshagener Hof mit mehr als einem Drittel der Gesamtfläche die größte war. Der Ort wurde 1402 zuerst schriftlich erwähnt.
Rüscheid Die älteste urkundliche Erwähnung von Rüscheid geht auf eine Urkunde aus dem Jahre 1280 zurück. Darin vermacht die Begine Jutta von Rusthinscheit der Abtei Rommersdorf ihre Güter im Kirchspiel Anhausen.
Rüsselsheim am Main Erste Erwähnung im Zusammenhang mit Besitzungen des Klosters Lorsch als Teil des Reichsforstes Dreieich. Später bei den Herren von Münzenberg und Heusenstamm als Lehen der Grafen von Katzenelnbogen. Nach deren Aussterben 1479 zur Landgrafschaft Hessen, die Rüsselsheim zu einer Landesfestung ausbaute. Verleihung des Stadtrechts 1437. Eingemeindung von Haßloch (1951), Königstädten (1956) und Bauschheim (1970). Eine außergewöhnliche wirtschaftliche Entwicklung wurde durch Adam Opel (1837–1895) in Gang gesetzt, der seit 1862 in Rüsselsheim zunächst eine Nähmaschinenwerkstatt betrieb. Seine Söhne begannen 1899 mit der Automobilproduktion. Rüsselsheim: 830–850 (Kopie) Rucile(n)sheim, 1211 Ruzzelnsheim, 1275 Rue zelsheim. Bauschheim: 830–850 (Kop.) Buuinesheim, 1269 Buwensheim, 1527 Bischeim, 1529 Baußheim. Hassloch: 1158 (Kop.) villa Haselah, 1393 Haseloch. Königstädten: 830–850 (Kop.) Stetin, 1325 Kue ningesteden. Das Bestimmungswort des patronymischen -heim-Namens Rüsselsheim ist der Personennamen Ruozilin > Ruezelin. Dieser ist mit Diminutivsuffix -il ̄ın gebildet zu althochdeutsch Ruozo, einer Kurzform mit althochdeutsch -z-Suffix eines zweigliedrigen Personennamens der germanisch *hro ̄(d)‘Ruhm’ im Erstglied enthält. Das -id er Folgesilbe bewirkte den Umlaut. Der Ortsname Bauschheim zum Personennamen Bodwin, Bu ̄twin > *Bu ̄win. Das Erstglied des Personennamens wurde volksetymologisch umgedeutet. Der Ortsname Haßloch ist ein Kompositum aus althochdeutsch hasal(a) ‘Hasel(strauch)’ und althochdeutsch *lacha, mittelhochdeutsch lache ‘Lache, Sumpf ’. Für letzteres spricht auch die durch den Ort fließende Horlache (zu althochdeutsch horo ‘Schlamm, Schmutz’). Der Ortsname Königstädten mit dem Grundwort -statt nimmt Bezug auf die durch Kaiser Ludwig den Deutschen verfügte Schenkung der Pfarrkirche in Königstädten zur königlich Salvatorkapelle in Frankfurt sowie auf einen Königshof.
Rumpenheim, (Offenbach am Main) 1202-12 Rumpinheim.
Rumscheid, (Arn) 1100 Rumensetha.
Rüngsdorf, (Bad Godesberg) 804 Rinigiso villa.
Rüssingen Die älteste erhaltene Erwähnung von Rüssingen stammt von 773 und findet sich im Lorscher Codex. Für das Ende des 8. Jahrhunderts sind dort mehrere Grundstücksschenkungen an das Kloster Lorsch verzeichnet. Die Bedeutung des Ortsnamens ist nicht sicher zu klären, alternativ wird er als „Platz an dem es viele Rosse gab“ oder „Platz bei den Leuten des Hrusso“ gedeutet.
Rüthen Stadtgründung um 1200 durch die Erzbischöfe von Köln beim nahegelegenen Altenrüthen. Eine der Hauptstädte des kölnischen Herzogtums Westfalen, Beistadt Soests in der Hanse. 2. Drittel 12. Jahrhundert in Ruethe [Original], 1200 Ruden, 1653 Rüthen. Der Name wurde von Altenrüthen (zu 1072 [12. Jahrhundert] Ruothino, 1124/25 Ru ̊din) übertragen, der unterscheidende ZusatzAlt(en)ist seit 1232 als norddeutsch Alden belegt. Der Ortsname liegt ein Simplex altsächsisch *riudi ‘riedbewachsene Stelle’ zugrunde. Der Ortsname steht im lokativischen Dativ Plural; der Erstbeleg zu Altenrüthen zeigt Buchstabenvertauschung -no < *-on. Altsächsisch -iue rscheint zu Beginn der Überlieferung monophthongiert; die Schreibungen deuten den durch die Flexionsendung bewirkten Umlaut zu -u ̄> -uan. Ein ‘Rode’-Name ist lautlich auszuschließen; hinzuweisen dagegen auf niedersächsische Parallelen. So Rühme, Ortsteil von Braunschweig; Klein Rhüden, Ortsteil von Seesen, Landkreis Goslar.
Rüthnick Rüthnick wurde erstmals im Jahre 1422 erwähnt, der damalige Name war „Ruthenicke“. Der ursprüngliche slawische Name geht auf Ruda zurück, das bedeutet Raseneisenstein, der in der Umgebung des Ortes gefunden wurde.
Rüting Rüting: Das Straßendorf entwickelte sich an der Landstraße. Durch Aufsiedlung entstanden in den 1930er Jahren die Ortsteile Siebenhausen und Vierhausen. Die Wassermühle Rüting aus dem 18. Jahrhundert wurde bis Ende der 1950er Jahre betrieben.
Diedrichshagen wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt.
Rugendorf er Ort wurde 1245 als „Ruchendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Rucho, der Personenname des Siedlungsgründers.Die Familie von Waldenfels erbaute Schloss Rugendorf.
Ruhla Erste Siedlungen Glasbach und Alte Ruhl (heute wüst). Urkundlich Ersterwähnung 1360–66. Zeitweilige Teilung des Ortes auf Grund der territorialen Zersplitterung Thüringens. Im Mittelalter Eisenerzabbau sowie Beginn der Werkzeugund Waffenherstellung, Spezialisierung im 16. Jahrhundert auf Messerherstellung, 1739–1981 Pfeifenschnitzerei. Seit 1896 Stadt. 1994 wurden Thal und Kittelsthal als Ortsteil eingemeindet. Seit 2004 staatlich anerkannter Erholungsort (Luftkurort). 1360–66 rula, 1378 in der Rula, 1512 dorf Rull, die Rwhla. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf einen Gewässername von althochdeutsch *rollo ̄n, mittelniederdeutsch rollen, rullen ‘sich drehen, sich (drehend) bewegen’ zurück: ‘Ort am sich bewegenden/drehenden Bach’.
Ruhland Im Mittelalter deutsche Burg und Dorfsiedlung, Stadtanlage (1397 hus und stat). 1317 Rulant, 1363 Ruland, 1476 Ruelandt, 1511 Roland. Der Name ist unklar. Versucht wurde, den Namen als ‘Ort zum Roland’ (Ruland war früher eine geläufige mitteldeutsch und oBand Form von Personennamen Roland, der sich aus althochdeutsch Hro ̄d ‘Ruhm’ und -land zusammensetzt) zu deuten, doch sind d. Ortsname vom Typ „Personenname ist gleich Ortsname“ ungewöhnlich für das hohe Mittelater.
Ruhmannsfelden m 1100 stand hier eine feste Burg, die von den Dienstmannen der Grafen von Bogen bewohnt war. Arnold von Ruhmannsfelden kämpfte 1165 in einem Turnier in Zürich, und Gebo von Ruhmannsfelden erschien zwischen 1184 und 1194 in einer Überlieferung von Kloster Oberalteich als Zeuge.
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand um die Burg eine Ansiedlung.
Ruhpolding Der Name Ruhpolding leitet sich aus dem bajuwarischen „Rupoltingin“ ab und bedeutet bei den Leuten des berühmten Starken (Ru(d) = berühmt, pold = stark bzw. kräftig, ingin = Leute des).
Ruhstorf an der Rott Der Ort wurde bereits 795 als „Ezzinpah“ erwähnt unter Bezugnahme auf einen Bach, der dort in die Rott mündet. Im 12. Jahrhundert erschienen verschiedene Formen des heutigen Namens, 1188 „Ruzsdorf“ und bereits um 1230 „Ruhstorf“. Der Name bezieht sich auf die Lage des Dorfes an der Rott.
Rukieten Rukieten wurde erstmals 1306 in einer Pfandurkunde als „Rukitne“ erwähnt. Der Ortsname bedeutet "Sanddorn" (Polnisch: "rokitnik"). Zu Rukieten gehört seit den 1950er Jahren der Ort Göldenitz, der bereits 1259 erstmals in einer Urkunde auftaucht.
Rullstorf Um das Jahr 1150 wurde der Ort Rullstorf als Rundling gegründet
Rumbach on der ersten Hälfte des 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Rumbach zum Pfalz-Zweibrücker Amt Wegelnburg.
Rumohr Die erste Nennung erfolgte 1245. Der Ortsname leitet sich vom rauhen Moor ab. In diesem Jahr bestätigte Gottschalk, zu der Zeit Overbode von Holstein, eine Übertragung mehrerer Bauernhöfe durch die Brüder von Ehndorf an das Kloster Neumünster. Einer der Zeugen der Beurkundung dieses Vorganges war ein Scacco de Rummore (auf Deutsch: Schack von Rumohr.
Runkel Stadtrechte um 1315, ab 1462 Residenz der Grafen von Wied; Burg (12.–16. Jahrhundert; angelegt zur Sicherung der dortigen Lahnfurt), erneuerte Altstadt mit Fachwerkhäusern (17./18. Jahrhundert); Burgmuseum; Weinbau seit dem Mittelalter. 1159 Runkel, 1191 Runckele, 1209 Runcgel, Runkiel, Runkella, 1212 Rungelle, 1223/5 Runckel, 1229 Rungel, 1255 Ronkel, 1361 Runkeln, 1593 Roncalia; Runkel (1159). Ableitung mit -l-Suffix an einer Basis Runk-. Bisherige Deutungsversuche mit Anschluss an keltisch run-kall ‘Bergfels’, lateinisch runca, mittellateinisch runcus ‘Rodung’ oder einem Bezug zu der Schlacht auf den „Ronkalischen Feldern“ konnten kaum überzeugen. Zugrunde liegt eine indogermanische Wurzel *u reng zu angelsächsisch wrencan ‘drehen, winden, betrügen’, wrincle ‘Runzel’, althochdeutsch birenkit ‘verrenkt’, mittelhochdeutsch renken ‘drehend ziehen’, mittelhochdeutsch ranc, Plural renke Maskulinum ‘Drehung, Krümmung, schnelle Bewegung’, Neuhochdeutsch verrenken, Rank ‘Ränke’, neuschwedisch vrinka ‘verstauchen’, litauisch rìnga ‘ein krumm Dasitzender’. Das oBand rank meint eine ‘Krümme, Biegung, Wendung’, schweiz. rank ‘Ort, wo die Straße einen Winkel bildet, Krümmung, selbst auch in einem Flusse’. Aus unserer heute gesprochenen Sprache ist Ranke, ranken, (ver-)renken uswach zu vergleichen. Die Lage von Runkel an einer deutlich erkennbaren Biegung der Lahn spricht für diesen Ansatz. Der Name ist seit mittelhochdeutsch Zeit mit verschiedenen graphischen Varianten überliefert. Der Stammvokal -u erscheint ab 1255 als -o(mitteldeutsch Senkung von u > o vor Nasal). Inlautend wechseln -g-, -k-, -c-, -cg-, -ck als graphische Varianten, auslautend wird teilweise -a, -e oder -en angefügt. Die Form Roncalia (1593) ist als Umdeutung zu interpretieren. Der Ortsname Runkel nimmt Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten und erklärt sich als ‘Siedlung an einer Flusskrümmung’.
Ruppach-Goldhausen ie Entstehungszeit der Siedlungen Ruppach und Goldhausen schätzt man auf 1100 n. Chr. 1097 sprach das sich im Besitz der Herren zu Merenburg befindliche Hubengericht Potenhain Recht, das später auch als Potenhain-Ruppach bezeichnet wird. Der Ort Ruppach wird aber 1347 erstmals erwähnt.
In Urkunden des 13. Jahrhunderts kann man über die „Adligen von Gulthusen“, erstmals 1289, nachlesen und 1362 ist „Junker von Robach“ erstmals erwähnt. Seit dem Dreißigjährigen Krieg haben die Orte den heutigen Namen.
Rupperath, (Köln) 1054 Rubolderode. Germanisch Hropibaldes ropa-, Rodung des Hropibald. (hropi-, Ruhm, + balpa, kuhn)
Ruppertsberg Die älteste erhaltene Erwähnung von Ruppertsberg stammt von 1040.
Ruppertsecken Ruppertsecken wurde 1401 in einer Urkunde von König Ruprecht – zugleich Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz – erstmals genannt.
Ruppertshofen (Ostalbkreis) Dass Ruppertshofen in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1344 erstmals erwähnt wird, konnte 2019 von Klaus Graf als Irrtum erwiesen werden. Ein Lehenbucheintrag über die Waibelhube 1344 nennt den Ortsnamen noch nicht, erst ein weiterer Lehenbucheintrag um 1369. Beide sind heute nicht mehr im Original vorhanden, da das württembergische Lehenbuch A im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurde. Die älteste erhaltene Originalurkunde stammt aus dem Jahr 1380.
Ruppertshofen (Taunus) Ruppertshofen wurde im Jahr 1364 als im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen urkundlich erwähnt.
Ruppichteroth 1131 im Besitz des Bonner Cassiusstiftes, seit 16. Jahrhundert Kollationsrecht der Herzöge von Berg, mittelalter Burganlagen: Rennenburg und Burg Herrnstein im Gemeindeteil Winterscheid, 1969 zur Gemeinte Ruppichteroth zusammengeschlossen. 1121 Rupprettesrode, 1131 Ruoprehtrothe. Typischer bergischer Rodungsname, aus dem germanisch Personennamen Hroprecht, Ruprecht und dem Grundwort -rod(e) zusammengesetzt. Die zahlreichen bergischen Rode-ON entwickeln verschiedene Varianten, neben -roth auch -rath und -ert.
Ruschberg Ruschberg gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war der Schultheißerei Baumholder im Oberamt Lichtenberg zugeordnet.
Rust Der Ort Rust wurde das erste Mal im Jahre 762 im sogenannten Eddo-Testament erwähnt.
Rustenfelde Der Ort entstand am Fuß der bereits 1123 urkundlich erwähnten mainzischen Burgruine Rusteberg.
Rüste, (Alt Schermbeck) 799 Ruscethe. Germanisch ruskipja-, Kollektiv zu ruskjon. Binse.
Rüssingen, 842 Hrotkinsingas.
Rüttenscheid, (Essen) 2 Hälfte 1100 Rodonsceth. Germanisch Hropin skaipjo-, Wasserscheide des Hropi.
Rutesheim 767 erhielt das Kloster Lorsch hier Besitz, das Kloster Hirsau erstmals im spätern 11. Jahrhundert, weitere Schenkungen an Hirsau erfolgten um 1100 und um 1170 von der nur hier belegten Familie von Rutesheim, 1302 bis 1318 an Württemberg, im 15. Jahrhundert Witwengut der Erzherzogin Mechthild, Wasserturm, Rathaus, Ev. Johanneskirche. 767 (Kopie 1183–95) Rothmaresheim, vor 1077 (Kopie12. Jahrhundert, Kopie16. Jahrhundert) Ruthmaresheim, 1287 Ru ̊tmarsheim [Original]; Rutesheim (1852). Ein Kompositum mit dem Grundwort -heim. Dem Bestimmungswort liegt der Personennamen Ruotma ̄r mit Abschwächung und Verkürzung der schwachtonigen Mittelsilbe zu Grunde: ‘Siedlung des Ruotma ̄r’.
Ruthweiler Der ursprünglich aus Niederruthweiler und Oberruthweiler bestehende Ort wurde im Jahr 1271 als Nyderrudewilre erstmals urkundlich erwähnt.
Rutsweiler am Glan Rutsweiler wurde im Jahr 1303 erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Georg von Veldenz seine Zustimmung zur Überschreibung von Gütern in der Gemarkung durch Ritter Heinrich von Zweibrücken als Wittum für dessen Ehefrau gab.
Rutsweiler an der Lauter Rutsweiler wurde erstmals im Jahr 1257 urkundlich erwähnt und gehört zu den ältesten Siedlungen im Lautertal. In der Gemarkung existierte früher ein Ort Allweiler, der etwa 1275 untergegangen ist.
Ruttersdorf-Lotschen Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte von Ruttersdorf 1216 und von Lotschen 1406.
Rützkausen, (Wülfrath) 875 Hrotsteninghuson. Germanisch Hropistainga husum, zu den Häusern der Leute des Hropistain.
Saal (Vorpommern) Die erste Erwähnung Saals finden wir in einer Urkunde der Stadt Barth von 1255. Zu jener Zeit existierte schon eine verlassene slawische Burganlage an der Mündung des Saaler Baches in den heutigen Saaler Bodden. Bei der Burganlage dürfte es sich um die Stekeborg oder Stekenborg handeln.
Saal an der Donau Im Jahre 1002 wurden dem Reichsstift Niedermünster in Regensburg von König Heinrich II. schriftlich Königsschutz, Immunität und Wahlrecht verliehen. Somit gingen Besitz und Rechte an einem Gebiet, das von Kelheim bis Einmuß reichte an das Reichsstift Niedermünster. Es ist dies auch die erstmalige, urkundliche Erwähnung der späteren Gemeinde.
Saal an der Saale n Waltershausen steht die Kirche St. Georg. Diese wurde von 1484 bis 1485 vor dem Schloss anstelle einer früheren Kirche erbaut.
Saalburg-Ebersdorf Die eingemeindete Stadt Saalburg wurde urkundlich 1216 erstmals als Ort und als Stadt 1313 erwähnt. Zur Kontrolle des Saaleübergangs der alten Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig errichteten die Lobdeburger 1216 in Saalburg eine Burg. Dieses Datum ist auch die Ersterwähnung von Saalburg.
Saaldorf-Surheim Urkundlich erstmals erwähnt wurden Saaldorf und Surheim im Jahre 788 in der Notitia Arnonis.
Saaleplatte Im frühen Mittelalter, zur Zeit der fränkisch-deutschen Ostkolonisation, bildeten sich die heutigen Siedlungsstrukturen aus. Entlang der Alten Leipziger Straße, eines wichtigen Fernverkehrswegs zwischen Thüringer Becken und Leipziger Tiefland, wurden stückweise neue Bauerndörfer gegründet. Einer vermutlich älteren, von Westen kommenden fränkischen Besiedlung (Ortsnamen auf –stedt oder –städt) folgte wohl im 9. und 10. Jahrhundert eine von Osten ausgehende slawische Besiedlung (slawische Ortsnamen: Stobra, Kösnitz und zahlreiche Wüstungen). Die Siedlungsweise des Rundlingsdorfs, welches vor allem für deutsch-slawische Durchdringungszonen typisch ist, hat sich mancherorts noch erhalten.
Saalfelder Höhe Bernsdorf. Der Ort wurde erstmals 1414 erwähnt.
Birkenheide. Der Ort wurde 1317 erstmals urkundlich genannt.
Braunsdorf. Erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1441 zurück.
Burkesdorf. In einer Urkunde vom 19. November 1370 wurde der Ort erstmals mit dem Namen „Burkirsdorf“ und „Burghardtsdorf“ erwähnt. Als Gründer wird ein Burghart vermutet. Im Jahre 1371 wurde der Ort „Borckersdorf“ und 1465 „Burskersdorf“ genannt. Es ist anzunehmen, dass der Ort sich bereits vor 1370 entwickelt hat, wovon allerdings keine Aufzeichnungen vorhanden sind.
Dittrichshütte. Der Ort wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt.
Eyba.Urkundliche Ersterwähnung: 1332 oder 1348.
Hoheneiche. Urkundliche Ersterwähnung: 1071.
Unterwirba. Urkundliche Ersterwähnung: 1074 in einer Dotationsurkunde des Benediktinerklosters Saalfeld.
Volkmannsdorf. Die erste urkundliche Erwähnung von Volkmannsdorf geht in das Jahr 1348 zurück.
Saalfeld/Saale Alte thüringische Siedlungsregion, seit 9. Jahrhundert Königshof und Sitz des karolingischen Herzogs der Sorbenmark (Grenzmark); an Altstraße von Bamberg nach Merseburg mit Saaleübergang, Burg als Zentrum von ausgedehntem Reichsgutkomplex, 1074 Benediktinerkloster, frühstädtische Entwicklung im 11. Jahrhundert (1074 mercatus); planmäßige Stadtgründung nach 1170 (1208 civitas); Ende des Mittelalter Silber und Kupferbergbau. Ad 899 Salauelda (curtis), 942 Salauelda, 979 actum Salaveldun, 1012/18 ad Saleveldun, 1199 villa regia Salvelt; Saalfelt (1350). Ursprünglich Name der Landschaft an der Saale, gebildet mit althochdeutsch Form für die Saale, 782 Sala (fluvius), und althochdeutsch feld ‘Feld, Ebene, Fläche’ (vgl. hochdeutsch Gefilde), also etwa ‘Gefilde an der Saale’. Die -uelda-Schreibungen sind als [felda] zu lesen. Die Ortsname-Formen mit -on, -un beruhen auf dem althochdeutsch Dativ Plural (‘zu den Saalfelden’). Der Flussname ist vorgermanisch und gehört zu indogermanisch *salo‘ wogend’, vgl. altpreußisch salus ‘Regenbach’ und lateinisch salum ‘unruhiger Seegang’. So Saalfelden in der Flussebene der Saalach, 8. Jahrhundert Salvelt super Sala, 798 Salafelda.
Saalgau, (Gau an der fränkischen Saale. 717 in pago Saluense.
Saalstadt Der Ort wurde am 10. August 1411 als Salstat erstmals urkundlich erwähnt.
Saara Großsaara. Am 24. Dezember 1387 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.
Kleinsaara. Am 4. September 1533 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.
Geißen. Am 9. November 1121 wurde der Ortsteil erstmals urkundlich erwähnt.
Saarbrücken Keltisch, römisch und fränk. Siedlungsreste, 999 erste Erwähnung der Saarbrücker Königsburg in einer Schenkungsurkundlich Ottos für die Bischöfe von Metz. Seit dem 12. Jahrhundert Zentrum und Residenz einer gleichnamigen Grafschaft 1321 Stadtrechte für die Doppelstadt Saarbrücken und St. Johann. 1909 Zusammenschluss mit St. Johann und Malstatt-Burbach zur Großstadt. 999 castello Sarabruca (Nachzeichnung des Original Ende 11. Jahrhundert), 1065 castellum Sarebrucca (Kopie 12. Jahrhundert), 1126 Sarebrugge [Original]. Entstanden aus einem frühalthochdeutsch *Sara-bruggja, gebildet mit dem Grundwort Brücke ( -brück), mittelhochdeutsch brücke, brucke, althochdeutsch brugga < frühalthochdeutsch *bruggja in der Bedeutung ‘Brücke’, aber auch ‘Landungssteg, Pier’. Das [u] wurde vor dem bereits im späten 8. Jahrhundert schwindenden [j] der Endsilbe zu [ü] umgelautet. Bei dem Bestimmungswort Saar, um 370 latinisiert Saravus, im 6. Jahrhundert ad Saram, 802 Sarowa, handelt es sich um einen vorgermanisch Gewässername, der sich ableitet von indogermanisch *Sarawa, eine Bildung aus der indogermanischen Wurzel *sor‘ strömen’ (Variante *sar-) mit dem Suffix -ava. Die heutige Form des Siedlungsname mit Endung -en erklärt sich aus dem mittelhochdeutsch Dativ Singular *bî der Sarebrücken ‘bei der Saarbrücke’. Da die ursprünglich Brücke über die Saar beim Übergang der alten Römerstraße über den Fluss am Fuße des Halbergs nach St. Arnual lag, muss der Siedlungsname entweder im Mittelalter weiter flussabwärts zu der jüngeren Siedlung am Fuß des Burgfelsens gewandert sein, auf dem vor 999 die Burg Saarbrücken errichtet wurde, oder der Siedlungsname ist durch einen ‘Landungssteg an der Saar’ motiviert worden.
Saarburg 964 Errichtung der Feste Saarburg, 1291 Stadtrecht, 1698–1760. 964 (Kopie Mitte 14. Jahrhundert) monticulum qui antea vocabatur Churbelin (Churbelun) nunc autem Sarburg (Sareburch). Der Name Saarburg bezieht sich auf den bis h. eine Burg tragenden Berg (monticulum) an der Saar ( Saarbrücken). Der Altname Churbelun/Churbelin entstand aus romanisch *curvello ̄ne ‘Krümmung, Eck’; gemeint ist der Winkel, der am Zusammenfluss von Leukbach und Saar liegt.
Saarlouis 1680 bis 1686 nach Plänen von Vauban auf lothringischem Territorium als französisch Festungsstadt errichtet, Lisdorf und Picard zur heute Stadt (bis 1945 unter dem Namen Saarlautern); 1680 Sarrelouis, 1695 SarLouis, 1712 Saarlouis. Zusammensetzung aus dem Gewässername Saar, französisch Sarre, und dem Namen des französisch Königs Louis XIV (Ludwig XSO). Mit dem Bezug auf den königlichen Bauherrn hat der Name Parallelen in den Namen der fast gleichzeitig entstandenen französisch Festungen Fort Louis im EL, Mont-Louis in den Pyrenäen, beide F, und Mont Royal bei Traben-Trarbach an der Mosel, Landkreis Bernkastel-Wittlich. Wie in diesen französischen Bildungen ist auch im Namen Sarrelouis das Erstglied Determinatum, d.h. der Gewässername ist nicht lokalisierend auf die Lage der Festung am Saarufer bezogen, sondern steht als Pars pro Toto für ‘die Saarlande’. Mit dem Sinn ‘[Festung für] Ludwigs Saar(provinz)’ ist der Ortsname also Reflex der 1679/80 in vollem Gang befindlichen französisch Annexionen im Raum an der Saar. Im Zuge der französischen Revolution wird der Name des Königs 1793 aus dem Namen der Festungsstadt getilgt, die nun bis 1810 Sarrelibre (zu französisch libre ‘frei’) heißt, danach wieder Saarlouis. 1935–45 temporäre Umbenennung in Saarlautern durch Kreuzung mit dem Namen des Stadtteils Fraulautern. Dieser hieß im Mittelalter zunächst Lutre (1154), Lutera (um 1160), Luthra (1183) < Gewässername *Lu ̄tra ‘die Saubere’, zu althochdeutsch lu ̄tar ‘rein, sauber’, dann zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten der Region nach dem dortigen Frauenkloster Vrouwen Luteren (1333).
Saarn, (Mülheim an der Ruhr) 10-1100 Sarnon. Siehe Kirchsahr.
Saarwellingen Spuren eisen und römerzeitlicher Besiedlung. Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, verschiedene Herrschaften, 1659 freie Reichsherrschaft. 1764–66 Bau des Schlosses. 1974 Bildung der heute Gemeinte aus den Orten Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach. 1131/53 Wellinga, 1211 Wellinge [Original], 1296 Wellinga [Original]. Ableitung mit-ing-Suffix vom Personennamen Waldo; lautliche Entwicklung mit Umlaut [a] vor [i] > [e] und Assimilation [ld] > [ll] von *Wald> *Weld> Wellingen (1377). Im Spätmittelalter erhält der Ortsname zur Unterscheidung von gleichlautenden Orten der Region (Niedvelling, Kanton Bouzonville, F; Wellingen, Stadtteil von Merzig, SL) den Gewässername Saar als Zusatz (1478 Sarwellingen [Original]), der hier, da der Ort 6 km von diesem Fluss entfernt liegt, im Sinne von ‘Saargegend’ steht.
Sabershausen, (Koblenz) 1200 Sauereshusen.
Sachsen bei Ansbach 1303/1304 wurde der Ort im Würzburger Lehenbuch als „Sahsen“ erstmals namentlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt eine Pluralform des Stammesnamen Sachse zugrunde. Wie bei den übrigen Orten, die so heißen, handelte es sich um eine Zwangsansiedlung von Sachsen, die von Berowelf, Bischof von Würzburg, Ende des 8. Jahrhunderts durchgeführt wurde.
Sachsenbrunn Sachsenbrunn. Das Dorf wurde 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Sachsendorf. Das Dorf wurde 1317 erstmals urkundlich erwähnt.
Sachsenhagen Siedlung an 1248 von Herzog Albrecht von Sachsen begründeter Wasserburg, 1647 zu Hessen-Kassel, 1650 Stadtrecht, 16. Jahrhundert Schloss als Residenz Graf Ernsts von Schaumburg, 1974 Zusammenschluss der Stadt mit den Gemeinte Auhagen, Hagenburg und Wölpinghausen. 1253 in castro Sassenhagen (Kopie), 1527 cum castro Sachsenhagen [Original]. Bildung mit dem Grundwort -hagen und dem mittelniederdeutsch Appellativum Sasse ‘Sachse’ (nach dem Erbauer der Burg, Albrecht von Sachsen) in flektierter Form als Bestimmungswort.
Sachsenhausen Im Jahr 1250 wird Sachsenhausen als Sassenhausen in einer Verkaufsurkunde des Klosters Wechterswinkel für das Kloster Pforta erstmals erwähnt. Eine Pfarrei ist im Jahr 1288 zum ersten Mal nachweisbar.
Sachsenheim 877? (Kopie 1110–25) Sahsenheim, 1161 Sachsenheim [Original], 1240 Sachszenheim (1138–52). Die Zusammensetzung mit dem Gw -heim enthält als Bestimmungswort entweder den Personennamen *Sahso und bedeutet ‘Siedlung des Sahso’ oder aber den Volksnamen Sahso. Der Name bedeutet dann ‘Siedlung der (Nieder)Sachsen’ und stünde in Zusammenhang mit der Umsiedlungspolitik Karls des Großen nach den Sachsenkriegen. Solche Ortsgründungen sind in der mittelalterlichen Literatur bezeugt und durch weitere Sachsen und Wenden-Namen belegt. Das Adelsgeschlecht der Herren von Sachsenheim ist dagegen erst seit dem 12. Jahrhundert nachgewiesen und hat seinen Namen vom älteren Siedlung und Burgnamen übernommen.
Sachsenkam Der Name lässt auf Siedler aus Sachsen oder einen Ortsgründer namens Sahso o. ä. schließen. Eine Urkunde von 1035 belegt eine frühe Zugehörigkeit zum Kloster Tegernsee.
Saerbeck Die erste namentliche Erwähnung Saerbecks kreist um den Zeitraum um 1100. So fand sich unter den angesiedelten Bauernhöfen, die Naturalabgaben an das entfernte Stift Freckenhorst abgeben mussten, auch ein „sarbikie Hoio“. Erstmals urkundlich wird Saerbeck 1122 als „curtis sorbecke“, des Oberhofes Saerbeck, dem Kloster Cappenberg als Besitz zugewiesen. Die Nennung einer Kirche mittels Besitzbestätigungsurkunde durch Kaiser Friedrich I. im Jahre 1161 und eine urkundliche Nennung einer Pfarrei im Jahre 1196 gehören weiterhin zu den ersten dokumentieren Quellen von Saerbeck.
Saeffelen, (Aa) 112-15 Saphere.
Saffenburg, (Mayschoß) 1079-89 Safenberc. Germanisch Sapon berga,- Berg des Sapo.
Sage, (Großenkneten) 1000 Sege.
Saffig Der Ortsname „Saffig“ ist nach jüngsten sprachwissenschaftlichen Untersuchungen keltischen Ursprungs und weist möglicherweise auf eine Gewässerstruktur hin. Die Ausgrabungen erlauben es, die Anfänge einer Saffiger Dorfgemeinschaft um rund 700 Jahre zurück zu datieren, denn urkundlich erwähnt wird die Gemeinde als „Saffge“ erst 1258.
Sagard Sagard wurde erstmals im Jahr 1250 als Zagard erwähnt. Der Name Sagard stammt aus dem Slawischen und bedeutet Einfriedung oder Burgort. Dies deutet auf den ehemals hier befindlichen aber eingeebneten slawischen Burgwall aus dem 12. Jahrhundert hin.
Sahms Das Dorf wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name Sahms entstand aus der slawischen Benennung Sabenize ("Froschbach").
Sailauf Wovon sich der Name Sailauf tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen zwei mögliche Theorien: Dem Siedlungsnamen liegt der alte Personenname Sigelouf zugrunde. Der Name stammt vom Bach Sailauf ab,der im Gemeindegebiet der Laufach zufließt. Da es diesen Bach gleichen Namens gibt und sich in der Region oft Ortsnamen aus Gewässernamen entwickelten, ist diese Etymologie wahrscheinlicher.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1189 Sigilovf, 1229 Sigeloufe, 1245 Sigelof, 1279 Sygeloufen, 1281 Sigelofe, 1283 Sigelowen, 1312 Sylauf, 1370 Sylaff, 1489 Seyloff, 1626 Seillauff, 1820 Sailauf.
Salach 1275 wird Salach in dem Steuerregister Liber decimationis des Bistums Konstanz erstmals schriftlich erwähnt. Zu dieser Zeit bestand bereits eine Pfarrei.
Salching Der Ort wurde urkundlich erstmals um 883/887 erwähnt.
Saldenburg Die Saldenburg wurde im Jahre 1368 von Heinrich Tuschl von Söldenau im Auftrag der Grafen von Hals errichtet, um den Handelsweg "Gulden Stras", einem Konkurrenzweg zum Goldenen Steig zu sichern.
Salem (Baden) Gemeinte im Bodenseekreis, größtenteils im Salemer Tal gelegen und von der Aach durchflossen, Älteste Siedlungsspuren aus der Bronzezeit, 1134–1595 Gründung des Zisterzienserklosters Salem, mit der Aufhebung des Klosters 1803 badisch. Die neue Gemeinte Salem entstand 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinte Stefansfeld, Mimmenhausen, Neufrach, Buggensegel, Mittelstenweiler, Tüfingen, Rickenbach und Weildorf. Schloss Salem, Affenberg, Pfahlbautenmuseum. 1140 Salemanneswilare, 1140 Salem, 1273 Salmannswiller, 1286 Salêm, 1302 Salmansweiler, 1682 Salmanswiler. Es handelt sich ursprünglich um eine Zusammensetzung, wohl mit dem Personennamen Salaman und dem Grundwurt -weiler:‘ Siedlung des Salaman’. Allerdings wird in südd. Urkunden des 12. Jahrhundert wiederholt ein zu althochdeutsch sala ‘Übergabe (eines Gutes) ’ gehöriges Appellativum salmann erwähnt, das eine Person bezeichnet, die bei Grundstücksgeschäften in Erscheinung tritt. Nachdem der Ort 1134 dem Zisterzienserorden gestiftet wurde, erhielt die dort 1137 errichtete Abtei den geistlichen Namen Salemannisch Dieser Name erscheint bereits im Alten Testament als Sitz des Königs Melchisedech und wird als Name der Stadt Jerusalem interpretiert. Zugleich gewährleistet er eine klangliche Kontinuität zum Ortsname. Erst in der Neuzeit wurde der Klostername auf den Ort übertragen. So Salem, Kreis Herzogtum Lauenburg, Salem, Oregon.
Salem (Lauenburg) Die Geschichte des Ortes geht auf die Ritter von Salem zurück, die zu den herausragendsten Vasallen der 1154 entstandenen Grafschaft Ratzeburg gehörten. Im Mittelalter befand sich hier am Westrand des heutigen Naturschutzgebietes Salemer Moor die Müggenburg mit dem Dorf Klein-Salem, das bereits im Ratzeburger Zehntregister von 1230 erwähnt wurde.
Sallgast Friedrich Graf von Brehna führte in einer Urkunde vom 19. Juli 1208, in der er die Schenkung der Güter in Ockersdorf und Löbersdorf zugunsten des Klosters St. Peter (bei Halle/Saale) bestätigt, als Zeugen unter anderem den Ritter Wernerus de Salegast an. Hier erscheint erstmals der Name Sallgast in einem Schriftstück.
Wie viele andere Ritter seiner Zeit nannte sich auch Werner von Salegast nach dem Ort seines Wohnsitzes. Zum Ortsnamen selbst gibt es mehrere Deutungen. Möglicherweise leitet er sich vom wendischen Załgózdz / Za ługom gwózdz (niedersorbisch Załgosć ab, was so viel wie der trockene Wald / der Hart hinter dem Lugk (Wiesenbruch/Grassumpf) bedeutet.
Salm Das Dorf Salm wurde erstmals im Jahre 1225 in einer Urkunde der Abtei Himmerod erwähnt.
Salmtal Wenngleich es auf dem Gemeindegebiet römische Siedlungsfunde aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus gibt, erfolgte eine erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens Salmrohr als Rore bei Seleheim (vgl. auch Sehlem) erst im Jahre 1007. Im Jahr 1250 wurde der Ortsname Dörbach erstmals schriftlich als Derinbach (dürrer Bach) erwähnt. Gemeint war wohl der ortsprägende heutige Bendersbach.
Salz (Unterfranken) Salz war fränkisches Königsgut und Sitz einer von fünf Königspfalzen aus der Karolingerzeit, die im Jahre 790 von Karl dem Großen besucht wurde. Es wurde erstmals 752 als „salce“ in einer Schenkungsurkunde von König Pippin erwähnt.
Salz (Westerwald) Aktenkundig wurde Salz im Jahr 1150 als Kirchspiel und seit dem späten Mittelalter auch als Gerichtsstandort mit seinem Zehntgericht.
Salzatal Die amtliche Bezeichnung wurde vom gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet abgeleitet, das sich über weite Teile der Einheitsgemeinde erstreckt. Das namensgebende Flüsschen Salza durchfließt die Gemeinde von Süden nach Norden und mündet bei Salzmünde in die Saale.
Salzbergen 1172 fratribus de Saltesberch [Original], 1183 Saltesberge, 1263 Soltesberg. Bildung mit dem Grundwort-berg. Im Bestimmungswort ist das Appellativum altsächsisch salt, mittelniederdeutsch solt ‘Salz’ enthalten, das, anders als bei anderen Ortsnamen, die es unflektiert zeigen, im Genitiv Singular steht. Der Ortsname zeigt die im Mittelniederdeutsch übliche Senkung von -a zu -o vor -l und Dental, die Umsetzung des Bestimmungswort Salte s zu Salz sowie den Eintritt der Pluralform -bergen für älteres -berg(e). Namengebend war offenbar der salzhaltige Untergrund. So Salzberg, Kreis Hersfeld-Rotenburg.
Salzburg Neugründung im 7. Jahrhundert als Bischofssitz, seit Ende 8. Jahrhundert Sitz eines Erzbischofs und politisches Zentrum eines Erzbistums in Bayern, 1287 ältestes bekanntes Stadtrecht, Dompfarre zu den Heiligen Rupert und Virgil. Circa 755 Salzpurch, Salzburch. Der Ortsname Salzburg ist wie der Flussname Salzach infolge einer bewussten Umbenennung durch die Bayern entstanden und hat die durch die Kelten und Römer tradierten voreinzelsprachlichen Namen Iuvavum beziehungsweise Iuvarus/*Isonta verdrängt. Salzburg erscheint zum ersten Mal in der Vita Bonifatii (circa 755) als Salzpurch beziehungsweise Salzburch und ist ein Kompositum aus althochdeutsch salz ‘Salz’ + Grundwort-burg ‘Stadt, besiedelter Ort’; ob es eine Klammerform aus *Salzachburg ist ( -ach1), lässt sich aufgrund eines dies bezüglichen fehlenden Beleges nicht ermitteln.
Salingen, (Dortmund) mitten 1200 Salehe. Germanisch Gewässername Salhahwo-? (salho-, Salweide + ahwo-, Wasser)
Salvatorberg, (Aachen) 1222 in monte Saluatoris.
Salwey, (Eslohe) mitten 1200 Salwegge.
Salzgitter Seit dem 11. Jahrhundert sicher Gewinnung von Salz nachweisbar, wovon auch der Landschaftsname Salzgau abgeleitet ist; im 15. Jahrhundert Entwicklung eines Fleckens um Gitter und die Wüstung Vepstedt; im 16. Jahrhundert unter Braunschweiger Herrschaft Umbenennung in Salzliebenhall; nach 1643 Siedlung (Salz-)Gitter hildesheimisch und die Saline braunschweigisch; 1942 Gründung der Stadt Watenstedt-Salzgitter als Standort der Reichswerke Hermann Göring; 1951 Umbenennung in Salzgitter; wegen der Erzvorkommen bedeutender Bergbaustandort. 8./9. Jahrhundert Geizheres [Kopie 12. Jahrhundert], 1007 Gaeteri, 1290 salinam Getere; Saltzgitter (1523). Ableitung mit -r-Suffix von altsächsisch, mittelniederdeutsch gat ‘Öffnung, Loch’. Der Stammvokal -a wird durch den präsuffixalen Vokal -i zu -e umgelautet und später durch Einfluss des vorausgehenden -g zu -i-. Der Erstbeleg ist eine Verhochdeutschung. Die Lage (Salz-)Gitters in einer Vertiefung zwischen Gitter-Berg und Salzgitter-Höhenzug ist das Benennungsmotiv.
Salzhausen Der Ort war als Sitz eines Archidiakonats, eines Go und eines Amtes vom Mittelalter bis in die Neuzeit ein bedeutender Verwaltungsmittelpunkt. 1205 Solceneshusen [Kopie 16. Jahrhundert], 1231 Salceneshusen [Kopie 14. Jahrhundert], 1244 ecclesie Salzenhusen; Saltzhausen (1791). Bildung mit dem Grundwort -hausen. Das Bestimmungswort ist unklar. Es liegt ein Genitiv Singular vor. Ein naheliegender Personennamen lässt sich nicht ermitteln. Er wäre als *Sal(a)kin(i) anzusetzen, wobei das -k durch nachfolgendes -i palatalisiert wird, der zweite Vokal ausfällt und dann -a vor -l-Verbindung zu -o wird. Auch ein Flurname (eventuell Gewässername) als Ableitung mit einem -n-Suffix lässt keinen überzeugenden Anschluss zu.
Salzhemmendorf Bei dem schon im 9. Jahrhundert in der Überlieferung erscheinenden Hemmendorf ist sicher seit 1169 die Nutzung von Salzquellen nachweisbar; um die Saline entwickelte sich im 13. Jahrhundert eine eigenständige Siedlung; 1986 staatlich anerkannter Solekurbetrieb. 826–876 Hemmonthorpe [Kopie 15. Jahrhundert], 997 Hemmondorp, 1169 salinarum iuxta Hemmendorpe; Saltzhemmendorff (um 1616). Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem schwach flektierten Kosename Hemmo im Genitiv Singular als Bestimmungswort Aus dem die Saline bezeichnenden Syntag Mittelalter solte to Hemmendorpe entwickelte sich die Form Solthemmendorp beziehungsweise später hochdeutsch Salzhemmendorf. Deutung also: ‘Siedlung des Hemmo’.
Salzkotten Frühe Salzsiedesiedlung (up den Küthen), Ersterwähnung 1160, Befestigung und Stadt 1247 (durch Bischof von Paderborn), bis etwa 1250 zur Pfarre Vielsen, 1256 Teilung mit Erzbischof von Köln, kölnischer und paderbornischer Stadtrichter (1256), Stadtrat (1264) und Bürgermeister (1273), 1294 an Paderborn, 1293–1307 paderbornische Münze, 1317 Markt. 1816 zum Landkreis Büren, 1975 Zusammenschluss mit neun Gemeinte 24 paderbornische Salzwerke.. 1160 (Kopie 17. Jahrhundert) [mansus] tres ad coquendum in Saltcoten, 1183 Saltkoten, [1217–1239] Saltkoten, 1247 Salcotten, 1254 Salzcotten. Bildung mit dem Grundwort -kotten, das auf eine Form des lokativisch Dativ Plural von mittelniederdeutsch ko ̄te, kotte Maskulinum ‘(kleines) Haus, Hütte’ zurückgeht. Das Bestimmungswort Salz (zu gotisch altenglisch altnordisch altsächsisch salt ‘Salz’, mittelniederdeutsch salt, solt, Neuhochdeutsch Salz) ist motiviert durch die am Ort eingerichteten mittelalter Salzsiedereien.
Salzwedel Siedlung mit Burg seit dem 9./10. Jahrhundert, an alter Salzstraße von Lüneburg nach Magdeburg, Stadt um 1190, 1247 Gründung der Neustadt, seit 1713 vereinigt. Mitglied der Hanse von 1263–1518. Historische Fachwerkaltstadt, Lage an der Straße der Romanik und der Deutschen Fachwerkstraße, seit 2008 Zusatz Hansestadt. 1112 Saltwidele, 1160 Saltwidele, 1219 Soltwedele. Der Ortsname ist eine Bildung aus altsächsisch salt, mittelniederdeutsch solt ‘Salz’ und dem Grundwort -wedel, das auf altsächsisch widil(a) ‘Furt’ zurückzuführen ist, eine Ableitung zu mittelniederdeutsch waden, Neuhochdeutsch waten. Das norddeutsch Solt ist im Neuhochdeutsch durch hochdeutsch Salzersetzt worden. So Wedel, Landkreis Stade (1004 Widila).
Salzweg n Urkunden des Hochstifts Passau werden 1209 ein Olricus Salzweger und 1222 ein Ulricus Salzweger als Zeugen erwähnt.
Spätestens seit dem 10. Jahrhundert holten die böhmischen Slawen in Passau das lebenswichtige Salz, das ihrem Land fehlte. Am 19. April 1010 schenkte König Heinrich II., der spätere Kaiser, dem kleinen, reichsunmittelbaren Nonnenkloster St. Maria zu Niedernburg in Passau unter anderem die gesamten Zolleinnahmen des Warenverkehrs nach Böhmen. Diese urkundliche Erwähnung ist die erste zuverlässige Nachricht vom Bestehen eines Handelsweges von Passau durch den „Nordwald“ nach Böhmen, der aber vermutlich weit älteren Ursprungs ist. Im Passauischen hieß dieser Weg, der ein Saumsteig und keine Fahrstraße war, im 13. Jahrhundert „via Boemorum“, „Salzweg“ oder auch „Schefweg“. Damit war der Weg zu den Schiffen gemeint, mit denen das Salz von Reichenhall bzw. Hallein nach Passau transportiert wurde.
Samerberg Die Bezeichnung Samerberg geht auf einen wichtigen historischen Erwerbszweig dieser Region zurück: Über den Samerberg führte seit dem Mittelalter ein Saumweg, über den Säumer (bairisch: Samer) auf Saumrossen (Packpferden) Salz aus Berchtesgaden, Traunstein und Reichenhall sowie Getreide, Wein und andere Güter beförderten. In einer lateinischen Schenkungsurkunde der Propstei Berchtesgaden aus dem 12. Jahrhundert heißt der Samerberg Rossoltesperge (etwa ‚Rösselsberg‘).
Samern Das Samerrott ist ein Wald, der seit dem Mittelalter im genossenschaftlichen Gemeinbesitz von den sogenannten Malbauern selbstverwaltet wird. Im Zentrum des Samerotts stand bis ins späte 19. Jahrhundert der Legenden umwehte Rabenbaum. Darin soll sich 1535 ein Täufer aus Münster versteckt haben – und von den Malbauern vor den Häschern des katholischen Bischofs gerettet worden sein. Noch heute wird der beeindruckende Durchmesser des Rabenbaums durch einen Ring aus Eichenstücken markiert.
Der Wachtturm Mansbrügge, im Volksmund „Piggetörnken“ genannt, war angeblich eine ehemalige gräfliche Münzstätte aus dem 14. Jahrhundert.
Samtens Samtens wurde erstmals im Jahr 1318 als „Samtensze“ erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie einsam.
Gut Frankenthal, vormals wohl als Finkenthal geführt, war lange ein Gut des rügischen Adelsgeschlechts der von Gagern. Die Familie bildete genealogisch eine eigene Linie Frankenthal heraus.
Sand (am Main) Die ersten Sander waren vermutlich Nachkommen germanischer Vorfahren. Der Flurname „Aschwinge“ geht vermutlich auf einen vorchristlichen Kultplatz zurück und ist auch Ort einer mittelalterlichen Wüstung. Mit einer Schenkung an das Kloster Michelsberg in Bamberg im Jahre 1139 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Sandau (an der Elbe) n einer spätestens 1192 ausgestellten Urkunde wird ein Dorf Sandau als Villa Sandowe erstmals erwähnt. Im Jahre 1272 wurde der Stadt Sandow eine freie Fähre verliehen. In diesem Jahr wurde Sandau zum ersten Mal als „Stadt“ erwähnt. Weitere Nennungen sind 1282 Sandow, 1284 Zandow, 1308 consules civitatis Sandow (Rat der Stadt Sandau).
Sandberg Sandberg entstand erst 1691 als Rodung durch Siedler aus dem überbevölkerten Schmalwasser.
Sandbostel Die Ritter von Stinstedt erbauten im 14. Jahrhundert eine 1341 erstmals erwähnte Burg am rechten Ufer der Oste im heutigen Ortszentrum von Sandbostel. Nach deren Aufgabe wurde um 1400 auf dem Burggelände ein Meierhof errichtet.
Sande Die älteste Quelle für die Erwähnung von Sande stammt aus dem Jahr 1168. Die heute zu Sande gehörenden Ortsteile sind deutlich abweichenden Alters: Altgödens wird bereits um 785 erwähnt, während die Entstehung von Dykhausen im Jahr 1175 in etwa mit der von Sande fällt. Neustadtgödens wird erst nach dem Ende des Mittelalters um 1544 erwähnt, Mariensiel um 1570 und Cäciliengroden gar erst im Jahre 1938. Im Mittelalter befand sich auf dem Gemeindegebiet das Kirchspiel Seediek, dass nach der Antoniflut im Jahre 1511 aufgegeben wurde.
Sandersdorf-Brehna Ursprünglich ländliches Dorf, jedoch mit der Industrialisierung der Region seit dem späten 19. Jahrhundert Entwicklung zu einer bevölkerungsreichen Arbeiterwohnsiedlung. 1382 Sanderstorff [Original], 1436 Sanderstorff [Original]. Die Namenbildung erfolgte mittels des Grundwortes-dorf aus einem Personennamen; entweder Sandra ̄t (heute ungebräuchlich) oder aber Sander, das eine Kurzform aus Alexander ist. Sandersleben, Landkreis Mansfeld-Südharz.
Sandesneben-Nusse 2008 Vereinigung mit dem Amt Nusse, das 1158 erstmalig urkundlich erwähnt wird. Sandesneben: 1230 Zanzegnewe, 1465 van dem dorpe Santzkeneue, 1649 Sandisneben; Sandesneben (1856). Sandesneben leitet sich vom altpolabisch Personennamen Sa ̨dzignˇev ab und meint damit den ‘Ort des Sa ̨dzigneˇv’; Für den Ortsname Nusse ist die Herleitung der Bedeutung ‘Nase, Landzunge, Landvorsprung’ aus der indogermanischen Wurzel *nas ‘Nase’, altpolnisch *nosy (Plural) zu nos ‘Nase’, mittelniederländisch nesse, nes ‘Landzunge’ wahrscheinlich, denn die Region war nach der Eiszeit eine große Seenlandschaft.
Sandhausen Ausbauort des hohen Mittelalters, seit 1803 badisch. Ehemals als Hopfengemeinde bekannt, Christuskirche, Lège Cap-Ferret-Platz, ehemaliges Wasserwerk. 1262 Sandhusen, 1351 Santhusen, 1514 Santhußen. Es liegt eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-hausen und dem Bestimmungswort althochdeutsch sand, mittelhochdeutsch sant ‘Sand’ vor. Der Name bezieht sich auf den Sandboden der Schwetzinger Hardt beziehungsweise eiszeitliche Sanddünen, die an den Ort angrenzen. So Sandhausen, Ortsteil von Delmenhorst.
Sangerhausen Altthüringische dörfliche Siedlung an alter Ost-West-Straße, 1194 Stadtrecht, seit dem Mittelalter Silber und Kupferbergbau, nach 1990 Einstellung des Kupferbergbaus; größte Rosensammlung der Welt im Europa-Rosarium mit über 8300 Rosenarten und -sorten. 780/802 Sangerhus, 991 Sangirhuson, 1110 Sangerhusen. Bildung mit dem Grundwort-hausen, und mittelniederdeutsch -hu ̄s(en). Im Bestimmungswort liegt althochdeutsch sanga ̄ri vor, eine Personen Bezeichnung zu althochdeutsch sengan ‘abbrennen, roden’. Die Bedeutung ist demnach als ‘Siedlung der Brandroder’ o.ä. zu erfassen.
Sandebeck, 1031 Sannanabiki. Germanisch sandina-, sandig + baki, Bach.
Sandkaul, (Köln) 1159-69 Santculen. Germanisch sanda-, Sand + kulon, Grube.
Sange, (Attendorn) 1100 de Sangu. Germanisch sango-, durch Sengen gerodet Wald.
Sanitz Sanitz wurde als „Zaniz“ (= „Hasenort“, slawisch) im Jahr 1256 erstmals als Kirchdorf urkundlich erwähnt (als Nachweis der Zuweisung der Dorfkirche Dänschenburg als Sanitzer Tochterkirche). Erneute Erwähnung fand die Kirche Sanitz anlässlich eines Vertrages vom 2. Juni 1291, in dem Heinrich von Werle dem Bischof von Schwerin gegenüber seinem Mündel Nikolaus von Rostock das Patronatsrecht sicherte, das seitdem vom Landesherrn gehalten wurde.
Sankt Alban Sankt Alban wurde von Mönchen gegründet. Das Kloster Otterberg besaß seit 1254 das Patronat über die Pfarrkirche, die dem Kloster ab 1290 auch gehörte.
Sankt Aldegund, 1097 apud Sanctam Aldegundam. St. Aldegund wurde erstmals am 11. Juli 1097 urkundlich als „Sanctam Aldegundam“ erwähnt, als der trierische Erzbischof Egilbert eine Schenkung von Gütern an das Stift St. Simeon bestätigte. 1143 wurde der Ort „S. Aldegunde“, 1193 „S. Aldegundem“, 1208, 1295 und 1692 „Sankt Aldegund“ genannt. Namensgeberin des Ortes ist die merowingische Fürstentochter und Äbtissin Aldegundis, die im 7. Jahrhundert in Maubeuge lebte und wirkte und kurz nach ihrem Tod heiliggesprochen wurde.
Sankt Annen Die Geschichte von Sankt Annen als eigenständiger Siedlung begann 1500 mit dem Bau der Sankt-Annen-Kirche. Drei Familien aus dem Geschlechterverband der Russebellingmannen im östlichen Kirchspiel Lunden hatten gelobt, eine Kapelle zu bauen, wenn ihnen die Eindeichung eines neuen Koogs, des Bosbüttelerkoogs gelang. Bis 1499 wurden die Kinder in der Schwabstedter Kirche getauft, eine Reise mit angesichts der Strömung der Eider, dem Wechsel der Gezeiten und eventuell auftretenden Sturmfluten ungewissem Ausgang.
Sankt Augustin Durch die Gemeindereform in Nordrhein-Westfalen 1969 entstandene, mit einem Kunstnamen versehene neue Stadt aus dem Zusammenschluss mehrerer Orte, u. a. Hangelar, Menden, Niederpleis, Birlinghoven, Meindorf, seitdem neues Stadtzentrum als St. Augustin-Ort gegründet, Stadtrechte 1977, Stadtge
biet weitgehend identisch mit französisch Mairie und preußisch Amt Menden. 1314 de Hangelere; 1064 Menedon, Mendene; 859 ad Pleisam superiorem, 1064 in pleisa inferiore; 1117 Bertelinghouen; 1064 Meimendorf. 1969 Sankt Augustin. Die Stadt wurde 1969 durch Mehrheitsbeschluss im Rat des Amtes Menden nach dem Patrozinium der Kirche der Steyler Missionare benannt, die seit 1913 im heutigen Ort St. Augustin angesiedelt sind. Hange-larmit dem Grundwort -lar und einem unklaren Bestimmungswort; Menedon aus Men‘ Landweg’ und -thinne ‘Ausdehnung, Tal’ zusammengesetzt, nach Dittmaier vielleicht vordeutscher Name; Nieder-pleis nach dem Gewässername Pleis, der wohl auf die alteuropäisch Wurzel *pel-/plneben *plei-, *pleu‘ fließen, rinnen, gießen’ zurückführt; Birl-inghoven aus germanisch Personennamen Berhtilo und dem Grundwort -inghofen; Mein-dorf wohl aus der Kurzform Maimo des germanisch Personennamen Meimbold, Maginbald und dem Grundwort -dorf. Die urkundlich Ersterwähnung der Stadtteile Menden, Meindorf, Mülldorf und Niederpleis erfolgt in der sog. Gründungsurkunde der Abtei Siegburg von circa 1070, bei Dittmaier 1956 und weiterhin 1064 als Datierung.
Sankt Bernhard Am 25. Mai 956 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.
Sankt Egidien St. Egidien wurde vermutlich in der Zeit zwischen 930 und 968 (Stiftungsjahr des Bistums Zeitz) als „Tilling“ gegründet. Der Ort wurde um 1150 von fränkischen Bauern besiedelt. Sie erbauten im Niederdorf (heute: „Am Berg“) eine steinerne Kirche, die dem Heiligen Ägidius geweiht war. Die bis heute bestehende Kirche „Unserer lieben Frauen“ wurde im 13. Jahrhundert als kleine Wallfahrtskapelle errichtet.
Sankt Englmar Der Name des Ortes geht der Überlieferung nach auf den Einsiedler Engelmarus zurück, der 1060 im Lüftlhof bei Passau geboren und nach einer Ausbildung beim Bischof eine Einsiedelei donauaufwärts errichtete. Er war sehr beliebt bei der Bevölkerung und wurde als Heiler der Tiere geschätzt. Wohl wegen seiner Beliebtheit wurde er im Winter des Jahres 1100 von seinem ihn neidenden „Gefährten“ erschlagen und im Schnee begraben. Erst zu Pfingsten fand ein Priester namens Ruodbertus den Toten, der noch immer leuchtend und frisch ausgesehen habe. Er ließ ihn zu Tal bringen und bestatten. Über seiner Grabstelle wurde 1131 eine „steinerne Kirche“ erbaut. Erst später wurde die Talschaft besiedelt und der Ort Sankt Englmar entstand.
1188 wurde Engelmarus seliggesprochen und nach Errichtung einer Pfarrei 1296 entwickelte sich Sankt Englmar zum Wallfahrtsort.
Sankt Gangloff Erstmals wurde der Ort 1266 urkundlich erwähnt. Eine dem Heiligen Gangloff (oder Gangolf) geweihte Wallfahrtskapelle gab dem Ort seinen Namen.
Sankt Goar Verwaltungssitz in der Stadt Oberwesel, am linken Ufer des Oberen Mittelrheins gegenüber dem Loreleyfelsen. Neben den beiden namengebenden, ehemals selbstandige Städten noch sechs Gemeinte Keltisch-römisch Besiedlung der Region an einem wichtigen Verkehrsweg mit Herbergsstation an jener Stelle, wo sich heute Oberwesel befindet. Mitte 6. Jahrhundert baute der Einsiedler Goar am Rhein eine Mönchszelle, an deren Stelle im 8. Jahrhundert ein Kloster mit Siedlung entstand. Im 12./13. Jahrhundert errichteten die Grafen von Katzenelnbogen hier Burg und Herrschaft, die im 15. Jahrhundert an Hessen kamen. Oberwesel wurde 1220 freie Reichsstadt, kam aber 1309 bereits wieder an Kurtrier. 1815 zum preußisch Kreis Sankt Goar. Sankt Goar: 820 ad cellam Sancti Goar (Kopiecirca 920), 1326 Sente Gewer, 1383 Sante Gower. Oberwesel: um 365 Vosavia (Kopie 13. Jahrhundert), 820 Wasalia, 973 Wesila, 1112 Wesela, 1180 Wesele; Wesel (seit 13. Jahrhundert). Ortsname konnten im Lateinisch gebildet werden, indem sie mit Personenname, wie etwa dem Heiligennamen Sankt Goar, gleichgesetzt wurden. Dieser könnte die romanisierte Form des gotischen Personennamens *Gauja-harjis, germanisch *Gawi-ha ̆rja, sein. Die Bedeutung des keltisch Ortsname Volsovia bleibt im Dunkeln, doch könnte ein Gewässername zugrundeliegen. Der Zusatz Ober ist vor allem amtlich und unterscheidet den Ort von Wesel am Niederrhein.
Sankt Goarshausen Urkundlich erwähnt wird Sankt Goarshausen erstmals im Jahr 1222, bekam 1324 durch König Ludwig IV. die Stadtrechte. Die über der Stadt liegende Burg Katz (eigentlich Burg Neu-Katzenelnbogen) wurde um 1371 durch Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen als Reaktion auf den Bau von Burg Maus (damals unter dem Namen Burg Peterseck) durch die Trierer Erzbischöfe erbaut.
Sankt Johann (Rheinhessen) Das typische rheinhessische Weindorf hieß im Mittelalter Weiler Megelsheim und wurde im Jahr 1220 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Sankt Johann (Vordereifel) Sankt Johann findet seine erste Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1348, allerdings unter dem Namen „Oberbürresheim“, welcher sich von der nahegelegenen Burg Bürresheim herleitet bzw. der gleichnamigen Herrschaft, zu der Sankt Johann bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde im Ort eine Kirche errichtet, die Johannes dem Täufer gewidmet war und die schließlich auch dem Ort seinen neuen Namen gab: 1473 taucht der Ortsname „Sankt Johann“ zum ersten Mal urkundlich auf.
Sankt Julian Die Gemeinde Sankt Julian wurde am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Eschenau, Gumbsweiler und St. Julian neu gebildet.
Das Wahrzeichen von Sankt Julian ist die bedeutende, im Rundbogenstil erbaute evangelische Pfarrkirche.
Von der mittelalterlichen Kirche wurde nur der seitlich stehende schlanke Turm aus dem 12. Jahrhundert beim Neubau der Kirchenschiffes 1880/81
Sankt Katharinen (Nahe) Landkreis Nieuwied.
Erste urkundliche Erwähnungen datieren aus der Zeit um das Jahr 1201, als das bei der Burg Rennenburg gelegene adelige Damenstift abbrannte und Gerhard von Rennenberg und seine Frau Benedikta von der Neuerburg zur Stiftung bzw. der Gründung des Klosters St. Katharinen im Jahre 1257 veranlasste. Die Klosterkirche wurde 1238 gebaut.
Bei Bad Kreuznach.Der Ort geht auf das Zisterzienserkloster Sankt Katharinen zurück, das hier vom frühen 13. Jahrhundert bis 1574 bestand.
Sankt Kilian St. Kilian wurde 1187 erstmals als Kapelle zu Erla, die zum Kloster Veßra gehörte, urkundlich erwähnt. Sie befand sich beim Dorf Raasen, am Breitenbach gelegen, und entwickelte sich zu einem Kirchhügel mit Chorturmkirche, Pfarrhaus, Spital und weiteren Nebengebäuden sowie mit einem Friedhof.
Sankt Märgen Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters St. Märgen. Das Kloster St. Märgen ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift in St. Märgen im Schwarzwald, das um 1118 unter der Bezeichnung Cella Sanctae Mariae gegründet wurde. Die deutsche Form des Namens, „Maria-Zell“, wandelte sich im Lauf der Jahrhunderte über Marienzell, Sante Merien und St. Mergen zum heutigen Kloster- und Ortsnamen St. Märgen. Die barocke Klosterkirche Mariä Himmelfahrt ist heute katholische Pfarrkirche von St. Märgen und eine der bedeutendsten Marien-Wallfahrtskirchen des Erzbistums Freiburg.
Sankt Margarethen Sankt Margarethen wurde 1344 erstmals als Elredeluete urkundlich erwähnt. Das Dorf hieß vormals Elredefleth, wurde aber von der Strömung der Elbe so sehr bedroht, dass man es abriss und an die heutige Stelle verlegte. Eingeweiht wurde das neue Dorf im Juli 1500 am Margarethentag.
Sankt Martin Die Gegend ist seit der Römerzeit besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte jedoch erst 1149.
Sankt Michaelisdonn, Erste Aufzeichnungen über den Ort, unter seinem heutigen Namen, wurden im Jahre 1367 in einer geborgenen Bürgerzählung dokumentiert. Dem Schriftstück zufolge wurde die Stadt von einem Erik Michael Grigorius im Jahre 1267 gegründet.
Sankt Oswald-Riedlhütte Im Jahr 1875 wurde der Name von Oswald in Sankt Oswald geändert. Im Jahre 1450 entstand am Ort eine der ältesten Glashütten des Bayerischen Waldes, die Riedlhütte.
Sankt Peter Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald wurde 1093 vom Zähringerherzog Berthold II. als Hauskloster und Begräbnisstätte gegründet.
Sankt Peter-Ording Sankt Peter-Ording setzt sich aus mehreren ehemals getrennten Ortsteilen zusammen. Der Name des Dorfes St. Peter geht erstmals aus einer urkundlichen Erwähnung von 1373 hervor. Zuvor hieß der Ort Ulstrup. Der Name der Kirche St. Peter wurde später als Ortsname verwendet, weil Ulstrup durch Versandung viel Land verloren hatte. Es ist belegt, dass bereits die Friesen und Wikinger in diesem Bereich siedelten. Süderhöft/Böhl gab seine Eigenständigkeit nach der Sturmflut von 1553 auf und wurde mit Sankt Peter vereinigt. Der jetzige Ortsteil Ording wird als „Urden“ 1445 in einer Streitschrift erwähnt.
Sankt Sebastian Der Name des Ortes geht auf den heiligen Sebastian zurück, einen christlichen Märtyrer aus dem 3. Jahrhundert, der Schutzpatron der katholischen Pfarrkirche in Sankt Sebastian ist.
Der Historiker Franz-Josef Heyen datiert die erste urkundliche Erwähnung des Ortes auf das Jahr 1150. In der Gründungsgeschichte der Abtei Rommersdorf wird hierzu berichtet, dass der Abt Heinrich die curtis Engersche trans Rhenum cum ecclesia quae ad ipsam pertinet (das Hofgut Engers jenseits des Rheins mit Kirche, die zu diesem gehört) erworben hat. Dieser Kauf wurde im Zusammenhang eines Besitzstreites in einer Liste des Papstes Viktor IV. am 11. September 1162 urkundlich beglaubigt.
Sankt Thomas Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 973. Ursprünglich wurde der Ort Ernistburen oder Ernistbura, später dann Erlenburen bzw. Erlesbura genannt. Erst später nahm der Ort den Namen des Klosters Sankt Thomas an. Die drei historischen Ortsteile sind der Klosterbering, die Klostermühle jenseits der Kyll und die Bebauung um den östlichen Brückenkopf der Kyllbrücke, welcher südlich von Klostermühle und Kloster gelegen ist.
Sankt Wolfgang Der Ort verdankt seinen Namen dem Heiligen Wolfgang, der um 976 als Bischof von Regensburg in seinem Eigenkloster Mondsee Zuflucht suchte. Das Kloster war 748 von Odilo, dem Bayernherzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, gegründet worden. In vielen Legenden (Beilwurf und Quellwunder am Falkenstein) sind der eigenhändige Bau der ersten kleinen Kirche am Abersee und die damit verbundenen Wunderheilungen erwähnt.
Nach der Heiligsprechung Wolfgangs 1052 trugen zahlreiche Wundertaten und Heilungen wesentlich zur Verbreitung und Bedeutung der Volksfrömmigkeit und des Wolfgangkultes bei. Das Stift Mondsee als Eigentümer dieser Region stellte sich in den Dienst der Bekanntmachung und Verbreitung der Verehrung in und um St. Wolfgang. Ein erster romanischer Kirchenbau wurde 1183 von Papst Lucius III. bestätigt. Für das Jahr 1291 gibt es urkundliche Berichte von Wallfahrten zum Kirchlein im Wolfgangland. 1314 bis 1318 errichtete man ein großes Pilgerhaus, das im 15. Jahrhundert prächtig ausgebaut wurde, da die vielen Gläubigen aus verschiedenen Ländern darin nicht mehr genug Platz fanden. Unter den Äbten Simon Reuchlin, Benedikt Eck und Wolfgang Haberls, der 1515 den kunsthistorisch bedeutenden Pilgerbrunnen (Wolfgang-Brunnen) vor der Kirche aufstellte, erfuhr St. Wolfgang eine rege Bautätigkeit.
Sargenroth Der Ort gehörte im Mittelalter zum Gerichtsbezirk der Nunkirch und damit zum Propsteigebiet des Klosters Ravengiersburg. 1408 geriet der Ravengiersburger Gebietskomplex mit Sargenroth an die Pfalzgrafen.
Sarlhusen Sarlhusen wurde 1465 erstmals als Tzerlinghusen urkundlich erwähnt.
Sarmersbach 1563 umfasste Sarmersbach zehn, 1684 sechs Feuerstellen.
Sarnow Panschow wurde 1403 als „Pantzkow“ erstmals urkundlich genannt. Gedeutet ist der Name nicht, es soll eine Ableitung aus einem Personennamen sein.
Sarnow wurde 1235 als „Szarna“ urkundlich erstmals erwähnt, aber 1267 schon mit dem aktuellen Namen Sarnow. Das bedeutet im slawischen „Schwarz“ oder auch „Reh“.
Wusseken wurde im Jahr 1243 erstmals urkundlich als „Wocek“ erwähnt. Der Ort ist slawischen Ursprungs. Der Ortsname wird mit „durch Verhau geschützter Platz“ gedeutet, das kann man mit dem nachgewiesenen und vermuteten archäologischen Burgwall in Verbindung bringen.
Idasruh. Dieser Ort ist ein ehemaliges Forstgehöft. Das einstöckige Forsthaus wurde vor ca. 150 Jahren von Ernst Baron von Schimmelmann, Forstmeister der Grafen von Schwerin, Vater der Gräfin Ida von Schwerin, wahrscheinlich für sie als Alterssitz errichtet, daher auch der Name. Der Ort wurde überwiegend „Wendfeld“ genannt. Die Nennung „Wendfeld“ bezieht sich wohl auf das nahe gelegene und wüst gefallene ehemalige Vorwerk.
Wendfeld. Dort soll ein früheres wendisches Dorf (pagus slavicalis) gelegen haben, das 1570 wüst gefallen ist. Wendfeld wurde als „Wentfelt“ 1698 erstmals urkundlich genannt.
Sarow Vom 5. März 1266 ist die älteste Erwähnung des Ortes Sarowe erhalten. In einem Schreiben bestätigte der Herzog Barnim I. von Pommern dem Kloster Dargun, alle von seinen Vorfahren und ihm selbst übertragenen Besitzungen und Rechte „In Villa Sarowe Duo mansi“ (im Dorf Sarowe zwei Hufen). Im Jahr 1331 wurde das Schloss Sarow in einem päpstlichen Lehnbrief an die pommerschen Herzöge erwähnt.
Sarresdorf, (Gerolstein) 762 Sarabodis uilla. Germanisch Sarubodes porpa-, Siedlung des Sarubod.
Sarstedt Der Ort gehört seit Einführung des Christentums (815) zum Bistum Hildesheim. 1221–1225 Bau einer Burg, 1296 Stadtrechte, curtis Scersteti, Scerstete, 1196 Stardethe (lies: Scardethe), 1221 Scharzstede,1225 Zerstede, 1225 (Kopie15. Jahrhundert) Cherstedhe, (1221–1246) Zerstede, Scherstede, 1242 Zterdede, 1246 Chyarstide, 1250 Chiarstede, 1251 Tserstede, 1252 Actum Zchiarstede, 1256 Tserstede, 1486 Reyneken Sersteden, 1593 Sarstedt. Gegenüber dem Ansatz *Kerstede, wird jetzt eine Bildung mit dem Suffix -ithi bevorzugt. Die Belegentwicklung spricht am ehesten für einen Ansatz *Skard-ithi, später durch Umlaut des -i verändert zu Skerd-ithi, zumal dann der dem Einfluss des Zetazismus unterzogene Anlaut erklärt werden kann. Der Übergang Sker-, Scher> Schar-, Sar enthält den im Mittelniederdeutsch häufigen Wandel -er> -ar-. Die Ableitungsgrundlage skardkann verbunden werden mit altisländisch skarr ‘beschädigt, verstümmelt, verringert’, altsächsisch skard ‘zerhauen, verwundet’, althochdeutsch, mittelhochdeutsch scart, schart ‘zerhauen, schartig’, deutsch Scharte, altenglisch sceard, altfriesisch skerd ‘Schnitt, Stück’, altnordisch skard, wahrscheinlich besteht Verwandtschaft zu den für geographische Namen vor allem heranzuziehenden baltischen Wörtern wie litauisch skardùs ‘steil’, skarÓdis ‘steiles Ufer’ (wozu dann auch baltische und balkanische Namen wie Scordus mons, Scardona, SkarÓdis, Skardupe gezogen werden können). Im Wesentlichen wird man wohl folgen können, der unter einem Lem Mittelalter Skard2 „althochdeutsch scart, altsächsisch scard, verletzt, verstümmelt und mittelhochdeutsch schart, Einschnitt, scherde, Felsbruch“ nicht nur Sarstedt nennt, sondern auch Scharten, Oberösterreich, A; Schardenberg bei Brakel nahe Höxter, NRW; Scardove im Département Pas-de-Calais, und auch Scharzfeld, Landkreis Osterode.
Sarzbüttel Siedlungshistorisch gehört Sarzbüttel zu den Büttel-Ortschaften. Auf der Feldmark von Sarzbüttel lag ehemals ein Dorf namens Oldendorp. Anfang des 17. Jahrhunderts befand sich in der Nähe von Oldendorp ein adeliger Hof, der mit einem Wall geschützt wurde. Dieses Dorf wuchs, verlagerte sich und schloss sich mit anderen Bauernhof- und Siedlungsgebieten zusammen.
Sasbach (in der Ortenau) Historische Schreibweisen des Ortsnamens sind unter anderen Sahspach, Sachspach, Saspach, Saßsbach, Sahenspach.
Bereits um 750 muss die Siedlung Sasbach an der ehemaligen Römerstraße (Furt durch den Bach Sasbach beim heutigen Gasthaus Ochsen), die das Lager Straßburg mit dem Badeort Baden (-Baden) verband, bestanden haben, denn 776 starb der Straßburger Bischof Heddo, der das Kirchspiel Sasbach am Ort einer der drei großen Markgenossenschaften der Ortenau im Bereich der Diözese Straßburg gegründet hatte. Auf das 8. Jahrhundert deutet auch das Patrozinium der hl. Brigida der Pfarrkirche St. Brigitta hin, ebenso auf einen früheren Einfluss des Klosters Honau, das bis zum Jahr 1348 Rechte (Zinsgefälle) in Sasbach behielt.
1070 gelangten die Ullenburg und Ländereien im vorderen Renchtal und in der weiteren Ortenau, darunter Sasbach, durch Schenkung in das Eigentum des Bischofs von Straßburg.
1136 erschienen „ecclesia“ und Zugehörungen in Sasbach im Besitz des Klosters Schuttern. Zu folgern ist, dass das Kloster Schuttern im Mittelalter Patronatsherr der Sasbacher Kirche war.
Sasbach am Kaiserstuhl Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt jedoch aus dem Jahre 839.
Jechtingen. Die Endung „ingen“ zeigt, dass sich nach dem Abzug der Römer Alemannen niederließen. Urkundlich erwähnt wurde der Ort im 13.
Jahrhundert.
Der Ort Leiselheim ist altes fränkisches Königsgut, die Bewohner genossen hier im Mittelalter mehr Freiheiten als anderswo. Die Nähe zur mittelalterlichen Burg Sponeck, der Rheinübergang und auch die römischen Funde zeigen, dass die Umgebung schon seit mehr 2000 Jahren besiedelt ist und von großer Bedeutung war.
Sasbachwalden Sasbachwalden wurde 1347 erstmals urkundlich erwähnt.
Sassen. Der Name der Gemeinde, Sassen, leitet sich vom deutschen Wort „Ansassen“ oder „Beisassen“ ab, mit dem einst Menschen bezeichnet wurden, die nicht vor Ort waren, sondern von anderswo herkamen, um sich niederzulassen. Die Gegend um Ülmen und Ürsfeld war bereits besiedelt, als andere kamen, um sich in dem Dorf niederzulassen, das heute Sassen heißt.
Eine andere Erklärung ist jedoch, dass der Name auf umgesiedelte Sachsen zurückzuführen ist, die Karl der Große in die Eifel gebracht hatte. Ein Kartäusermönch schrieb in einem Bericht, dass Karl der Große im Rahmen seiner Kampagne, den sächsischen Widerstand ein für alle Mal zu brechen, auch Franken aus der Eifel in die Heimat der Sachsen vertrieb.
Sassenberg 1305 Sassenberg [Original], 1315 Zassenberghe, um 1378 castripheodum in Sassenberge. Der Ortsname Sassenberg geht auf den Namen einer Burg an gleicher Stelle zurück und ist eine Bildung aus einem Grundwort-berg mit appellativischer Grundlage in altsächsisch berg, mittelniederdeutsch berch ‘Berg, Höhe, Geländeerhebung; Grabhügel’. Bestimmungswort ist mittelniederdeutsch Sasse ‘Sachse’, im Plural als der Volksname der Sachsen verwendet. Das Grundwort kann sowohl auf einen Berg als auch auf eine Burg bezogen werden. Bei Sassenberg stand aber wohl die Burganlage im Vordergrund, da keine als Berg zu bezeichnende Erhöhung im Gelände vorhanden ist. Der Name, der im 12. Jahrhundert entstandenen Burg ist als Festung der Sachsen (gegen Gegner) zu verstehen. Die Belegreihe zeigt eine äußerst konstante Lautung und Schreibung des Namens; nur im 14. Jahrhundert treten einige graphische Varianten auf.
Sassenburg ein Ort mit dem Namen Sassenburg existiert nicht – wurde 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform in Niedersachsen aus den Gemeinden Blomberg, Eversmeer, Nenndorf, Neuschoo, Ochtersum, Schweindorf, Utarp und Westerholt gebildet. 1972 Sassenburg. Der junge Ortsname wurde in Anlehnung an eine gleichnamige Fluchtburg, die offenbar 1,6 km nw von Dannenbüttel s der Aller lag und auf die sich ein Flurname Sassenburg bezieht, geschaffen. Der Name ist ein Kompositum aus norddeutsch Sasse ‘Sachse’ und-burg.
Sassnitz Ursprünglich slawische Besiedlung in zwei Fischerdörfern (Crampas und Sassnitz), seit circa 13. Jahrhundert eingedeutscht, 1906 unter Namen Sassnitz vereinigt, 1889–1912 Errichtung des Hafens (u. a. Verbindungen nach Dänemark, Schweden), 1957 Stadtrecht, heute regelmäßiger Fährbetrieb (Schweden, Dänemark, Litauen), Bis 1993 Saßnitz amtliche Schreibform. Seit 1998 Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“. 1654 Sassinitz, 1695 Sassenitz; Sassnitz (1777). Der Ortsname liegt vermutlich ein altpolabischer Flurname *Sosnica mit einem Suffix -ica,-itz, zugrunde, mit dem das Appellativum *sosna ‘Kiefer, Föhre’ erweitert wurde. Das auslautende, unbetonte -a ging bei der Eindeutschung verloren. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort mit Kiefern’ rekonstruieren. Eichler/Mühlner halten auch eine Ableitung von altpolabisch *sas, aus norddeutsch sasse ‘Sachse’ für möglich. Fehlende frühere und sicher zuzuordnende Überlieferungen (1300 Syrzycz?) ermöglichen keine eindeutige Herleitung.
Sassenhof, (Köln) 1135-42 in Sasinhouin. Germanisch Sahsono hofum, zu den Höfen der Sachsen.
Saterland 11./12. Jahrhundert friesisch Neubesiedlung, 1400 zum Niederstift Münster, eigene Verfassung und Gerichtsbarkeit, isolierte Lage: von Hochmooren umschlossener schmaler Sandrücken am Ufer der Sagter Ems, bis ins 19. Jahrhundert nur auf Wasserweg zu erreichen, 1974 Zusammenschluss der Gemeinte Ramsloh, Scharrel, Sedelsberg, Strücklingen unter dem Ortsname Saterland. 1400 Sagharderland, Sagherderland, Sagelterland [Original], 1554 Sagterland [Original], 1600 Saterlandt [Original]. Der erst seit 1400 in vielfältigen Formen überlieferte Name Saterland ist bisher trotz vieler Deutungsversuche ungeklärt (vgl. Kramer). Schon im 18. Jahrhundert verband man ihn mit dem emsländischen Ortsname Sögel (um 1000 Sugila [Original]), gegründet auf der Gleichsetzung einer im Jahr 1238 als Morgengabe erwähnten cometia Sygeltra (1252 Sigheltra [Original]) mit Sögel. Nachweise für diese Verbindung gibt es nicht, ebensowenig dafür, dass Sygeltra tatsächlich die Vorform des Namens Saterland ist; die sprachliche Herleitung bereitet große Schwierigkeiten. Eine zufriedenstellende Deutung des Ortsnamens steht noch aus. Die Form Sagharderland ist bisher noch gar nicht beachtet worden. Das Grundwort ist altsächsisch land, mittelniederdeutsch lant ‘Festland, Erdboden, Gebiet’. Bei Sagharder kann es sich um die mit -er abgeleitete adjektivisch Form eines Örtlichkeitsnamens *Saghard(e) mit dem Grundwort -hard(e) zu althochdeutsch hard ‘bewaldeter Höhenzug; fester Sandboden, Heide’, mittelniederdeutsch harde ‘guter, trockener Boden’ handeln. Das Bestimmungswort erinnert an den Ortsname Sage (872 Sega, 1000 Saga), Kreis Oldenburg, in erhöhter, trockener Lage, der möglicherweise mit indogermanisch *sek‘ schneiden’, altnordisch segi ‘Stück, Stumpf’, altschwedisch saghi ‘abgeschnittenes Stück’ zu verbinden ist. Der Örtlichkeitsname *Saghard(e) würde sich auf den durch Moor und Gewässer abgeschnittenen schmalen Sandrücken beziehen. Weiterhin ist an eine Grundform *Sagard mit dem Grundwort -ard ‘Siedlung, Wohnplatz’ zu altsächsisch ard ‘Aufenthaltsort’, ardon ‘wohnen, bleiben’ zu denken. Das Bestimmungswort könnte ein mit mittelniederdeutsch segge ‘Riedgras, Schilf ’ (aus germanisch *sagjo ̄) verwandtes Wort *saga (aus germanisch *sago ̄) enthalten. Der Ortsname bedeutet dann ‘Siedlung am Schilf’. Das Grundwort wurde in unbetonter Position zu -(h)erd abgeschwächt, durch Dissimilation von -r zu -l entstand die Form Sagelt-, die weitere Abschwächung führte zu Sagt-, Sat-. So Seggerde, Landkreis Börde.
Satow 1219 schenkte Fürst Borwin I. dem westfälischen Kloster Amelungsborn das Gut Satow. Die Zisterziensermönche errichteten 1219 bis 1224 eine Kirche in Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik.
Gerdshagen wurde 1224 erstmals urkundlich erwähnt. Es war ein Dorf, das durch Waldrodungen entstand, deshalb die Endsilbe Hagen.
Gorow wurde als slawischer Ort erstmals 1340 als Asowsches Gut erwähnt.
Hanstorf wurde 1270 erstmals als Johannestorpe urkundlich erwähnt.
Matersen gehörte nach dem 6. Oktober 1326 mit seinen Einkünften und der Mühle nach Verleihung durch Fürst Heinrich zu Mecklenburg teilweise zum Besitz des Klosters Dobbertin.
Miekenhagen wurde 1224 erstmals urkundlich genannt.
ustohl befand sich 1464 im Besitz der Familie Bibow.
Radegast war als Gut u. a. im Besitz der Familien von Plessen (ab 1703), von Lepel (ab 1742) und von Restorff (ab 1809).
Rederank: Gut u. a. der Familien von Bülow (16. Jh.).
Rosenhagen wurde 1224 als eines von vier Hagendörfern urkundlich erwähnt (hag = eingehegt von Hecken).
Steinhagen: Gutsbesitzer war die weit verzweigte Familie von Liebeherr. 1731 erhielt diese in Wien den Reichsadelsstand und kommt zunächst in den Besitz von Gut Schaltkow.
Satteldorf Die frühe Geschichte Satteldorfs war geprägt von der Grundherrschaft und niederen Gerichtsbarkeit verschiedener Adelsfamilien. Die Frage nach der Zuständigkeit der hohen Gerichtsbarkeit war bis um das Jahr 1700 mehrfach strittig, jedoch konnten sich hier letztlich die Markgrafen von Ansbach durchsetzen, die auch die Landesherrschaft ausübten.
Sauensiek Sauensiek setzt sich aus drei Gemeindeteilen zusammen. Neben dem Hauptort Sauensiek, zu dem auch Löhe, Bredenhorn und Bockhorst gehören, sind dies die Dörfer Wiegersen und Revenahe-Kammerbusch.
Für die Herkunft des Namens Revenahe gibt es verschiedene Erklärungen. Die in alten Urkunden zu findende Schreibweise "Revenha" weist mit der Nachsilbe "ha" auf eine Höhe hin, hier wohl eine Erhebung aus dem umliegenden Moor. Eine andere Schreibweise, "Revena" oder auch "Revenah", deutet mit den Nachsilbe "a" oder "ah" auf Wasser oder einen Fluss hin. Hiermit könnte der Bach Steinbek gemeint sein, der nahe Revenahe entspringt. Nach einer dritten Deutung hat Revenahe seinen Namen von der alten Bezeichnung für den benachbarten Forst Harselah erhalten. Dieser hieß früher "Deppenrehmen" oder auch kurz "Rehmen". Die im Plattdeutschen heute noch gebräuchliche Bezeichnung "Remnoh" würde dann einen Ort bezeichnen, der dem Rehmen nahe liegt.
Der Name "Kammerbusch" rührt vermutlich von der bildhaften Beschreibung einer von auffallendem Gebüsch und Bäumen umstandenen Ansiedlung auf einer Geestinsel im Moor her.
Sauerlach Sauerlach selbst wurde als Sulagaloh erstmals um 799/800 nach Christus in den Traditionen des Hochstifts Freising urkundlich erwähnt.
Sauergau, (Gau an der Sauer) 795-96 in pago Surense.
Saulheim=Obersaulheim und Niedersaulheim. 1183 Sowelenheim.
Sayn, (Bendorf) 1139 Seine, 1162 Seyne. Nebenfluss des Rheins, bespült Sayn.
Sauerthal 1291 wurde der Ort „Surenburn“ beim Verkauf von Rechten und Gütern der Grafen von Sponheim an die Pfalzgrafen erstmals erwähnt. Um 1355 erbaute Pfalzgraf Ruprecht die Sauerburg, die 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. zerstört wurde.
Sauldorf Sauldorf, Rast und Roth waren bis 1803 Geistliches Territorium. Sie gehörten zur Benediktinerabtei Petershausen bis zu deren Auflösung und unterstanden dem petershausischen Obervogteiamt Herdwangen.
Saulgrub Saulgrub, damals sulgrain genannt, wurde 1280 erstmals urkundlich erwähnt.
Saulheim Saulheim wurde Ende des 7. Jahrhunderts als Sowelenheim erstmals urkundlich erwähnt. Der fränkische Hausmeier Pippin der Mittlere († 16. Dezember 714) schenkte Güter in den drei Orten Wörrstadt, Armsheim und Saulheim an die St. Nikomedeskirche zu Mainz.
Saustrup Der Ortsname wurde erstmals 144 schriftlich dokumentiert. Der Name ist zusammengesetzt aus altdänisch thorp und saxi und bedeutet etwa Dorf des Saxi.
Sauzin Der Ort Sauzin wurde am 12. August 1230 als „Zobesino“ erstmals urkundlich erwähnt. Darin bestätigt Bischof Konrad II. von Cammin der Kirche von Buckow den Zehnten u. a. aus Sauzin. Der slawische Name wird als „dunkel“ gedeutet.
Saxler axler gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Amt Daun des Kurfürstentums Trier.
Sayda Zavidowe, d. h. Ort des Zavid, ist bereits seit 1196 nachweisbar und wird urkundlich erstmals 1207 in der Stiftungsurkunde des Zisterzienserklosters von Ossegg erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Sayda die älteste Ansiedlung im oberen Erzgebirge. Es gehörte bereits im Jahre 1196 dem Grafen von Bilin und Kämmerer des Königs von Böhmen, Slauko V. von Riesenburg. Slauko stiftete 1196 das Kloster Ossegg und übergibt diesem Kloster das Patronatsrecht und den Zehnten von Zoll und Gericht in Zavidowe (auch Seydowe) und ordne dabei an, dass auf seine Kosten der Wald jenseits des Klosters gerodet werde und die Hälfte der Direkteinkünfte der dort gegründeten Dörfer der Kirche zu Ossegg zufließen solle. Höchstwahrscheinlich war Sayda damals schon eine befestigte Stadt. Genannt wird das „castru et civitas“ (Burg und Befestigung) aber erstmals im Jahre 1289.
Schaafheim Schaafheim ist erstmals schon Anfangs des 9. Jahrhundert in der Überlieferung der Reichsabtei Fulda bezeugt, die hier Schenkungen erhielt. Unter der Lehnshoheit Fuldas, später der Pfalzgrafen, kommt der Ort ab 1326 dauerhaft in den Besitz besonders der Herren von Hanau, erhält 1368 das Stadtrecht, 1971/ 77 um 3 Gemeinte (mit teils anderer Geschichte) erweitert. (Anfangs 9. Jahrhundert) Scofheim (Kopie um 1160), 1272 Schaffheim (Kopie 1391 in Druck von 1785), 1326, 1355, 1368 Schafheim, 1398 Schaffheim, 1492 Schoffheym, 1538 Schoffem, Schaaffheym [sämtlich Original]. Das Bestimmungswort ist nach dem Erstbeleg offenbar auf althochdeutsch scopf, scof zu beziehen, dass ‘Schuppen, Vorhalle, Vorbau’, in seltenen Fällen aber auch ‘unfruchtbares Land, Ödnis’, lateinisch tescua, bedeutet und das im Appellativum Schopf (in oBand und schwzd. Mundartlich für ‘Wetterdach, Vorhalle’) und in Ortsnamen wie Schopfheim fortlebt. Die weiteren Belege und auch die heute Lautung fügen sich nur schwer in diese Deutung, besonders deswegen, weil seit altersher Vokallänge vorliegt, wie durchaus auch die frühneuhochdeutsch ff-Grafie bestätigt (!). Sie fügten sich nur, wenn man annähme, dass das Bestimmungswort eine (im Althochdeutsch selten belegte) Variante mit Langvokal (scôpf) vertritt und dass die a ̄-Grafie und (danach) -Lautung eine Hyperkorrektur des mundartlichen Wandels von althochdeutsch a ̄ > südhessisch/rhfr. ô darstellen. Viel plausibler ist die Annahme (auch angesichts des unveränderten f, nicht pf! im Auslaut), dass sich (unter dem mundartlich Einfluss) eine frühe (volksetymologische?) Anlehnung an althochdeutsch sca ̄f, mittelhochdeutsch schâf ‘Schaf’ vollzog; die - oSchreibungen spiegelten dann dessen mundartlich Lautung. So Schopfheim, Landkreis Lörrach; Niederschopfheim, Ortsteil von Hoberg, Ortenaukreis; Schafstädt, Ortsteil von Bad Lauchstädt.
Schaalby Der Ortsname Schaalby (Skålby) ist 1361 erstmals als Scoleby dokumentiert worden. Der Name kann auf altnordisch skáli für alleinstehendes Haus, Hütte bzw. Hauptgebäude eines Gehöfts (vgl. andere nordische Ortsnamen wie Skálavík) oder auf altdänisch skole bzw. neudänisch skål für Schale zurückgehen, in letzterer Deutung etwa Dorf, Siedlung in einem schalenförmigen Terrain. Das Suffix -by steht in beiden Deutungen für Dorf, Siedlung.
Der Ortsname Füsing (Fysing) ist erstmals 1462 dokumentiert worden. Der Name kann entweder vom altnordischen und altdänischen fúss (bzw. adverbial fúsliga, vgl. althdt. funs) für willig, eifrig, eilig, bereit oder vom dänischen fuse für hervorstürzen, hervorströmen abgeleitet sein. Im letzteren Fall könnte Quellwasser oder schnell vorbeiziehendes Wasser beschrieben sein. Der Name bezieht sich eventuell als älterer Gewässername auf die Füsinger Au. In beiden Deutungen bezeichnet das Suffix -ing eine (germanische) Stellenbezeichnung. Der Ortsname hat Parallelen sowohl im süddeutschen als auch im nordischen Raum (vgl. Fusa in Norwegen).
Der Ortsname Moldenit (Moldened) ist 1352 erstmals dokumentiert. Der Name könnte sich auf altdänisch *mjald als Ablautform zu altdänisch mold, neudänisch muld, angeldän. mól für Erde, Grus, Sand beziehen.
Winning (Vinding) ist erstmals 1462 schriftlich dokumentiert und ist eine Zusammensetzung vom altdänischen *winnæ (≈ erwerben, bearbeiten) und dem Suffix -ing in der Bedeutung bearbeitetes Land. Möglich ist auch eine Deutung nach altnordisch vindr für Wind, evtl. in der Bedeutung einer erhöhten Stelle. Kahleby (Kalleby) ist 1196 dokumentiert worden und bedeutet Dorf des Kali zu altdänisch -by für Dorf, Siedlung und Kali, vermutlich als Koseform zu Karl, altnordisch für Mann bzw. für einen einfachen, aber freien Bauern. Kalhebygaard mit dem Suffix -gaard für Hof ist für 1854 dokumentiert. Klensby ist 1196 erstmals dokumentiert und bezeichnet die Siedlung des *Klen, ein Personenname, der evtl. aus dem Niederdeutschen stammt (ndt. kleen für klein, vgl. aber auch Klenshyttan in Dalarna, Schweden). Tolkwade ist 1649 erstmals dokumentiert und bezeichnet eine Furt (dänisch vad, mitteldänisch vaj, ndt. watt) bei Tolk.
Schacht-Audorf Der Ortsteil Schacht wurde 1330 erstmals als Schachte urkundlich erwähnt, Audorf zehn Jahre später als Ovdorpe.
Schachtebich Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1201. 1209 wird Schachtebich als Pfarrfiliale von Rohrberg urkundlich genannt.
Schackendorf Der Ort wurde 1216 erstmals urkundlich erwähnt.
Schäftlarn Um 762 wurde das Benediktiner-Kloster Schäftlarn durch Waltrich, einen Freisinger Domkleriker, gegründet. Der Ort Hohenschäftlarn wurde erstmals 778 erwähnt, er gehörte als geschlossene Hofmark zum Kloster. Zell ist um 1160 bezeugt, aber mit Sicherheit weit älter. Ebenhausen erscheint urkundlich frühestens 1130 unter dem Namen Emmenhusen. Neufahrn wird erstmals 1140 erwähnt (frühere Daten sind unsicher).
Schachtrup, (Herzfeld) 1000 Scafthorpe. Germanisch skafta, Pfahl + porpa, Dorf.
Schafhausen, (Aa) 1217 Schaphusen. Germanisch skaepa, Schaf, husum, zu husa, Haus.
Schafporze, (Köln) 1159-80 ante ouinam (ovina, Schaf) portam.
Schafflund Ersterwähnung 1477, Besiedlung um die Wassermühle (14. Jahrhundert). Das jetzige Amt 1970 wurde gebildet. Wassermühle. 1477 Schaftling [Original], 1543 Schaftelinge; zu Schafftlund (1598). Der Ortsname stammt wahrscheinlich vom altnordisch skafl in der Bedeutung von ‘hohe, steile Schneeverwehung mit einer spitzen Kante (als Verweis auf eine Binnendüne)’ ab und würde dann die Siedlung ‘bei dieser steilen Düne’ bezeichnen. In der dänischen Umdeutung Skovlund steht das erste Glied skov für ‘Wald’ und würde damit ‘Waldlichtung’ bedeuten.
Schafstedt Die Ortsbezeichnung Schafstedt, niederdeutsch „Schapestede“ in der Bedeutung „Stätte der Schafe“, könnte auf den wirtschaftlichen Wert hinweisen, den das Schaf bzw. die Schafhaltung für diesen Ort früher hatte. Eine andere, volkstümliche Deutung des Ortsnamens geht zurück auf „Skafa“, bedeutungsgleich mit Schiff, und könnte sich auf die Verkehrsverbindung über die Holstenau, Wilsterau und Stör in die Elbe (vor dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals) beziehen, auf der angeblich aus dem Schafstedter Raum Torf auf dem Wasserwege nach Hamburg gebracht wurde.
Schagern, (Horstmar) 1000 Scagahornon. Germanisch skagan-, Gebüsch + hurna, zu hurnum, Vorsprung höheren Landes ins Sumpfland.
Schalbeden, (Trier) Anfang 1300 Scalbeda.
Schale, (München) 1000 Scaldi. Germanisch skaldja,- Kollektiv zu skaldu-, Iris.
Schalksburg (=Jetzt Jakobsberg) 1020 castellum Scalcaburg.
Schandorf, (Menslage) 1000 Scononthorpe. Germanisch skaunin, zu skauni, schon + porpa, Dorf.
Schalkau Schalkau wurde 1011 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1362 war die Verleihung der Stadt- und Marktrechte.
Schalkenbach Schalkenbach und Vinxt gehörten zu dem Teil der Herrschaft Landskron, welche die Familien von der Leyen und Waldbott von Bassenheim besaßen.
Schalkenmehren Die erste Erwähnung der Gemeinde war am 25. November 1287 in einer für das Kloster Himmerod ausgestellten Urkunde.
Schalkham Schalkham war ursprünglich ein Königsgut der Karolinger.
Schalkholz Die nahe an der dänischen Grenze gelegene Gemeinde Holt (Quelle Wikipedia) leitet ihren, erstmals im Jahre 1451 als „to Holtte“ dokumentierten Ortsnamen vom altnordischen Wort holt ab (germ. *hulta, altdänisch holti, mittelnorddeutsch holt, dänisch holt) und beschreibt damit sowohl einen mit Wald bewachsenen Hügel, als auch ein Gehölz. Im südjütländischen Vokabular des Sønderjysk steht er im Wortsinn für einen Wald. Der Begriff „Schalk“ geht auf das Wort „skalk“ zurück, was so viel wie „Knecht, Sklave oder Unfreier“ bedeutet.
Schalksmühle 1407 iuxta Schalcksmollen, 1526 Hensken ther Schallickmoelen, 1645 zur Schalcksmühlen. Bildung mit dem Grundwort -mühle und einem Bestimmungswort, das entweder eine Berufsbezeichnung oder ein (Bei-)Name ist und jedenfalls im Genitiv Singular flektiert erscheint, also: ‘Mühle eines Knechtes’ oder ‘Mühle eines Mannes mit dem (Bei-)Namen Schalk’. So Schalksburg, Kreis Minden-Lübbecke.
Schallbach Schallbach wurde 1240 erstmals in einer Urkunde des Klosters Sankt Blasien erwähnt.
Schallodenbach Die Ritter und Herren von Schallodenbach stammen wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. 1202 wurde der Ort erstmals im Zusammenhang mit der Burg Schallodenbach urkundlich erwähnt.
Schallstadt In einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch 779 erstmalserwähnt. 1971 Zusammenschluss der Gemeinte Schallstadt und Wolfenweiler zur Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler, die 1977 in Schallstadt überging. Schneeburg. 779 (Kopie 12. Jahrhundert) Scalcstater marca, 1093 Scalhstat [Original], 1193 Scalstat. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-stadt enthält als Bestimmungswort das Substantiv althochdeutsch scalk, mittelhochdeutsch schalk ‘Knecht, Diener, Leibeigener’, hier wohl im Sinne von ‘Dienstmann’. Bei einer Bildung mit dem Personennamen Scalco wären Formen wie *Scalhen-stat zu erwarten. Die Konsonantengruppe -lcst wurde durch Ausfall des -c schon früh erleichtert. So Schalksmühle, Märkischer Kreis.
Schankweiler Die erste namentliche Erwähnung des Dorfes Schankweiler (Crenchovilare) zeigt eine Schenkungsurkunde von 721, in der Bertrada und ihr Sohn Charibert ihren geschlossenen Besitz Crenchovillare im Bedgau an der Prüm dem Kloster Echternach schenken.
Schapen, 1000 Scapham, Scapaham. Germanisch skaepa-, Schaf = hamma, Landzunge vorspringend in Überschwemmungsgebiet. (zumal van Flüssen)
Scharmede, 1015 Scarheim.
Schaprode Granskevitz: Das Rittergut mit der Burg war ursprünglich im Besitz der Familie von Platen. Um 1427 setzt die genealogische Reihe dieser Familie mit Wilken von Platen ein.
Lehsten: Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels gehörte Lehsten zuletzt zum Rittergut Granskevitz des Carl (Karl) von Schultz (1880–1945).
Neuholstein: Im Zuge einer Umbenennungswelle fand die Namenserwähnung von Neuholstein 1939 statt.
Poggenhof: Das Gut war im Besitz der Familie von Platen (ab 1420). Streu: Gutsbesitzer waren u. a. die Familien von der Osten (frühe Zeit).
Udars wurde urkundlich im frühen 14. Jahrhundert erwähnt.
Scharbeutz 1271 erstmals urkundlich erwähnt, bis 1937 zu Oldenburg, anschließend zu Preußen, seit 1970 staatlich anerkanntes Seeheilbad, 1974 Gründung der Gemeinte durch Zusammenschluss zweier Gemeinden. Tourismus, Gut Garkau. 1271 de tota villa Scorbuce [Original], 1433 Scarbutze; Scharbeutze (1650). Vom altpolabisch Wortstamm Skorobyc’ abstammend, ist der heutige Ortsname als eine Bildung aus dem Personennamen Skorobyt und dem Possessivsuffix -j zu verstehen, so dass mit Scorbuce die ‘Siedlung des Skorobyt’ bezeichnet wurde.
Scharfbillig Die erste urkundliche Erwähnung als „charpilge“ erfolgte im Jahr 1273.
Scharnebeck In den Ort wurde 1253 ein in Steinbeck gegründetes Zisterzienserkloster verlegt, das nach der Reformation (1529) aufgelöst wurde; Scharnebeck war zugleich Amtssitz des Fürstentums Lüneburg; heute steht hier ein bedeutendes Schiffshebewerk. 1197 Scherembike [Original], 1231 Scerenbeke, 1321 Schermbeke, 1533 Scharnbeck. Bildung mit dem Grundwort-be(e)ke. Wie bei Scharmbeck enthält der Ortsname als Bestimmungswort das im Dativ Singular stehende adjektivisch altsächsisch sc ̄ıri, mittelniederdeutsch sch ̄ır ‘hell, licht, rein’. Vor -r-Verbindung wird das -i zu -e und später zu -ag esenkt. Der Nebentonvokal des Bestimmungswort fällt aus und -n wird zeitweilig an das folgende -b zu -m assimiliert. Jünger tritt -e als Sprossvokal vor das Grundwort. So Osterholz-Scharmbeck, Landkreis Osterholz.
Schashagen Der Gutsbezirk Brodau, auf dem einige Dörfer in Schashagen liegen, wurde 1526 von Heinrich Rantzau († 1538) auf Helmstorf angelegt.
Schauenburg Entstanden aus dem Zusammenschluss der w von Kassel beim Habichtswald gelegenen Gemeinte Breitenbach (1408 Breydenbach), Elgershausen (1123 Egelmarshusen), Elmshagen (1334 Elwinehagin), Hoof (1308 daz nuwe hus vor Schowenburg) und Martinhagen (1074 Meribodonhago) im Jahre 1972. Namengebend wurde die beim Ortsteil Hoof liegende Schauenburg, Stammburg der gleichnamigen Grafen. 1089 de Scouwenborg, 1108 Scoumburg, 1123 de Scowinburc. *ze der schouwenden burc ‘bei der von weithin sichtbarer Burg’ beziehungsweise ‘bei der Burg mit der weiten Aussicht’. Im Namen des ältest bezeugten Ortsteil Martinhagen finden sich der Personennamen Meriboto und-hagen; Elgershausen geht auf den Personennamen Egilmar und-hausen zurück, Elmshagen auf den Personennamen Adalwin / Edelwin oder Agilwin /Egilwin und -hagen.
Schauenstein Im Jahre 1230 wurde Schauenstein erstmals urkundlich erwähnt. 1291 erfolgte die Stadterhebung unter den Rittern von Wolfstriegel.
Schauerberg Schauerberg wurde im Jahre 1732 erstmals urkundlich erwähnt, damals in der Schreibweise „Scheuerberg“.
Schaufling Schaufling wurde vom nahe gelegenen Kloster Niederalteich aus besiedelt und im Jahr 1298 erstmals urkundlich erwähnt.
Schauren (Cochem-Zell) Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1442. 1475 wird ein Gut urkundlich erwähnt, welches sich in Waldenhuysen und Schuren befinde und von Friedrich von Pyrmont an Friedrich Zandt von Merl verkauft worden sei.
Schede, (Wetter) 1100 Scethe.
Schede, (Herdecke) 1000 Scethe. Germanisch skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken.
Schechen Schechen wurde erstmals 1311 als Schehen in einem Kaufvertrag zwischen dem Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg und dem Benediktiner-Kloster Ebersberg erwähnt.
Schechingen Das Ortsadelsgeschlecht derer von Schechingen wurde 1289 erstmals genannt. Die alte Burg der Herren von Schechingen befand sich nördlich des alten Dorfkerns, am ehemaligen Schlossweiher.
Scheer Der Name „Scheer“ leitet sich vom keltischen Wort „scera“ ab und bedeutet Felsen, die hier die letzten Ausläufer des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische Alb bilden. Damit sind die Kalkfelsen gemeint, auf denen heute das Schloss Scheer, die Pfarrkirche St. Nikolaus und die Burg Bartelstein stehen. Damit gehört Scheer zu den ältesten Orten der Gegend.
Scheeßel Eher unwahrscheinlich ist die Annahme, dass der im Diedenhofener Kapitular von 805 genannte Ort Schezla mit Scheeßel identisch. 1205 als Archidiakonat, im 13. Jahrhundert als Gografschaft des Bistums Verden genannt. Um 1200 Schiesle, (1205, Kopie) Scesle, (1231, Kopie14. Jahrhundert) in Scesle, 1267 in Sceslo, 1271 (Kop.) in Scesle, 1274 (Kopie15. Jahrhundert) in Schesle, 1288 (Kopie14. Jahrhundert) Scesle. Bei norddeutschem Ortsnamen auf -el und -leist fast immer fraglich, ob sich dahinter -lo(h) ‘Wald’ oder eine -l-Bildung verbirgt, so auch bei Scheeßel. Einige Formen scheinen für -lozu sprechen, so dass von einem Kompositum mit diesem Waldwort-loh ausgegangen werden kann. In jedem Fall bleibt der erste Teil, die Ableitungsgrundlage oder das Bestimmungswort, schwierig. Es spricht einiges für einen Ansatz *skes-, aber auch *skeus ist möglich. Sichere Anschlüsse scheinen zu fehlen, indogermanisch *(s)keus bei Pokorny zeigt gerade im Germanisch kein Anlaut, sondern nur *keus-, etwa in hus, Haus. Der Ortsname bleibt vorerst unklar.
Scheidsberg, (Kirchdaun) 1117 silua Scheide.
Scheidweiler= Ober- und Niederscheidweiler. 1193 Scheicewilre.
Scherf, (Odenthal) 1218 Scherve.
Scherfede,1015-25, Scerue.
Scherfhausen, (Glehn) 1166 Schetershusun. Germanisch Skadaharis husum, zu den Häusern des Skadahari.
Schefflenz Schefflenz wird erstmals im Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung durch einen Lentrich im Jahr 774 als Scaflenze urkundlich erwähnt.
Scheggerott Wann genau Scheggerott gegründet wurde, ist unklar. Das Dorf wurde aber schon im Waldemar-Erdbuch 1231 erwähnt.
Scheibenberg Nach den ersten Schürfarbeiten am Scheibenberg kündigte am 4. Mai 1522 der Bergmeister Michael Zechendorfer im Auftrag der Grundherren Wolf und Ernst von Schönburg die Verleihung von Hofstätten für Bergbauwillige an, die am 19. Mai erfolgte. Am 20. Mai 1522 gewährte der albertinische Landesherr Herzog Georg auf Bitten von Ernst von Schönburg der Scheibenberger Knappschaft erste Vergünstigungen.
Scheibenhardt Scheibenhardt und die französische Nachbargemeinde Scheibenhard bildeten ursprünglich eine Gemeinde.
-scheid. Das von althochdeutsch sceidan, mittelhochdeutsch scheiden / sch ̄ıden ‘(ab)trennen, scheiden’ abgeleitete Substantiv Scheide erscheint in Siedlungsname und Flurname als -scheid / -schied, Neutrum oder Maskulinum, in SH Feminin Dieses Bildungselement benennt (Wasser-)Scheiden, Höhenrücken, Grenzlagen oder auch durch Rodung ausgesondertes Land, wobei auf Letzteres bezogene Namen eher Personennamen als Bestimmungswort enthalten (Lüdenscheid, Märkischer Kreis). -scheid-Namen begegnen hauptsächlich im Westmitteldeutsch und s Westfalen in teilweise dichter Streuung.
Scheid Der Ortsname wird von Wasserscheide abgeleitet.
Scheidegg Scheidegg wurde jedoch infolge Urkundenverlustes erstmals 1255 in St. Gallen erwähnt.
Scheiditz Der Ort wurde erstmals 1339 erwähnt.
Scheinfeld 776–796 (789–794?) in Scegifeldum, 1146 Skegeuelt, 1151 Segefelt, 1258 Scheievelt, 1270 Scheinvelt, 1303 Scheinfelt, 1382 Scheinfeld. Das Grundwort ist konstant -feld. Das Bestimmungswort entwickelt sich lautgesetzlich aus althochdeutsch skegi im Mittelhochdeutsch durch Kontraktion zu schei-, an das dann -n antritt. Althochdeutsch skegi steht völlig isoliert und kann nicht gedeutet werden. Die vorgelegten Deutungen beachten das Fehlen des -n in den ältesten Belegen nicht oder erklären es als Schreibfehler; sie knüpfen an dem altnordisch Verb skaga ‘hervorstechen’ an, erfinden ein althochdeutsch Adjektivisch skag ̄ın und konstruieren ein Syntag Mittelalter*ze d ̄em skagino ̄m feldum ‘zu den spitz zulaufenden Feldern’, dass weder der Realprobe standhält noch sprachlich zu den belegten Namenformen führen konnte. Auch die Annahme eines Personennamens *Skago als Bestimmungswort im Genitiv Singular *Skagin ist eine bloße Annahme, die ebenfalls den n-losen Frühbelegen widerspricht. Unberücksichtigt blieb bei der Erklärung bisher der Name des Baches Scheine, an dem der Ort liegt.
Scheitenkorb Erstmals erwähnt wurde der Ort 1480 als Schytenkorff.
Schelklingen Schalklingen war um 854 Teil der Swerzenhuntare. Die ursprünglichen Inhaber des Dorfes und der Burg Schelklingen waren freie Herren von Schelklingen, vermutlich verwandt mit den Herren von Steußlingen, Justingen etc.
Schellerten Der Ort gehört schon früh zum so genannten Kleinen Stift des Fürstbistum Hildesheim, im 14. Jahrhundert Amtsdorf des Amtes Steuerwald; 1235–1261 Scelerten, 1244 Schelerthe, 1268 Scelerthe, 1307 Schelerte, 1321 (Kopie 15. Jahrhundert) Schellerten, 1335 Schelerten. Der Ortsname ist zunächst als -ithi-Bildung aufgefasst worden, ein Kompositum mit -tun wurde zu Recht abgelehnt, aber auch -ithi überzeugt nicht. Viel besser steht es mit einer Trennung in *Skel-ard und einer Zuordnung zu den inzwischen mehrfach behandelten -ard-Bildungen wie Reppner, Name eines Ortsteil von Salzgitter, Diemarden, bei Göttingen, Ganderkesee, 860 (Kopie1 1./12. Jahrhundert) Gandrikesarde. Dem Wort kann eine ursprüngliche Bedeutung ‘Wohnplatz, Siedlungsstelle’ zugeschrieben werden. Im ersten Teil des Kompositums darf *skel vermutet werden, das mit altisländisch skilja, mittelniederdeutsch schelen ‘trennen, unterscheiden’, mittelniederdeutsch schele ‘Unterschied, Grenze’ verbunden werden kann, aber auch mit indogermanisch *(s)kel‘ biegen, krumm, verkrümmt, Biegung’, z.B. in norddeutsch scheel ‘schief, krumm’, englisch to shelve ‘abschüssig sein’, vielleicht hierher auch altisländisch skjalfa ‘zittern, beben’, skelfa ‘schütteln, schwingen’, althochdeutsch biscilban ‘wanken’. In Ortsnamen kann man diese Wurzel gut erwarten, sei es als Bezug auf schräge Lage oder zitternden Boden. Eine Entscheidung ist aber kaum möglich.
Schellweiler Schellweiler wurde 1277 als „Schulrebure“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Jahre 1446 hieß es dann „Scholwijlre“ und bereits 1460 „Schelwilre“, woraus dann bald „Schellwiller“ entstand, wie die mundartliche Form noch heute lautet.
Schemmerhofen Schemmerhofen entstand 1972 aus den ehemals eigenständigen Gemeinte Aufhofen und Langenschemmern; 1974 wurde Schemmerberg eingemeindet, 1975 Alberweiler, Altheim, Aßmannshardt und Ingerkingen. Käppele, Pfarrkirche St. Mauritius, Pfarrkirche St. Michael, Burg Langenschemmern, Burg Schemmerhofen, Burg Aufhofen, Wasserburg Langenschemmern. 851 Scammara, 1. Hälfte 12. Jahrhundert (Kopie16. Jahrhundert) Scamare, 1267 Schammerberg, 1361 Langenschamar. Es handelt sich um eine Neubildung aus dem alten Ortsname Schemmern (in Langenschemmern) und dem Ortsname Aufhofen. Der neue Name ist wohl als Zusammensetzung aus althochdeutsch skam ‘kurz’ und dem Grundwort-hofen zu betrachten. Das Adjektivisch zeigt im Ortsname vermutlich eine ältere Bedeutung, die in altnordisch skammr ‘nicht lang, nicht weit’ erhalten ist. Dem alten Ortsname Scammara liegt daher wohl ein Bergname zugrunde (1372 als Obern Schemern).
Schenefeld (Mittelholstein) Gemeinte und gleichnamiges Amt im Kreis Steinburg, in der Nähe Itzehoes.1046 erstmals urkundlich erwähnt, Bonifatiuskirche. 1046 Scanafeld [Original], 1538 mit dem kerspil Schonefelde; zue Schenefelde (1576). Der vorliegende Ortsname hat nicht, wie vielleicht anzunehmen, die Bedeutung ‘schönes Feld’ ( -feld), sondern stammt vom altsächsisch skaho als verwandte Form zum rhein. schache ‘Landzunge, Vorsprung’. So ergibt sich die Bedeutung des Ortsname als ‘Siedlung auf dem Feld auf der bewaldeten Landzunge’.
Schenefeld (Pinneberg) Um 1070 Hauptort des sächsische Holstengaus, 1256 erstmals urkundlich erwähnt, 1972 Stadtrechte. Nahrungsmittelindustrie. Ende des 11. Jahrhundert Scanafeld [Original], 1281 in Sconeuelde; zue Schenefelde (1576). Eine erste Vermutung der Bedeutung ‘schönes Feld’ (-feld) ist aufgrund etymologische Untersuchungen nicht mehr haltbar. Neuere Ansätze sehen die Herkunft im Wortstamm skaha, der seine Entsprechung im rheinländischen schache ‘Landzunge, Vorsprung, zungenförmiges Waldstück’ findet. Aufgrund einer Palatalisierung des /k/ und der Umlautung des /a/ zum /e/, finden wir h. den Wortstamm Schenevor. Der Ortsname bezeichnet somit die ‘Siedlung auf dem Feld, das sich auf einer Landzunge befindet’. So Schenefeld, Kreis Steinburg.
Schenkelberg Schenkelberg wurde erstmals 1219 als Schenkelenberg erwähnt und führt nach mehreren geringfügigen Schreibveränderungen seit 1624 seinen heutigen Namen.
Schenkenberg (Uckermark) 1256 wird der Ort als Schenkenberc urkundlich erstmals erwähnt.
Schenkendöbern Der Ort Krayne wurde im Jahr 1465 erstmals urkundlich erwähnt. Im selben Jahr ist auch von einem Ort namens Schenkendobir die Rede. Die Bezeichnung setzt sich aus „Schenken“ und dem sorbischen „Döbern“ (Dubrawa, deutsch: Eichenwald) zusammen, was auf die Lage des Orts in einer feuchten Talmulde an einem Waldstück hindeutet. Unklar ist, ob „Schenken“ auf ein wohlhabendes Geschlecht der Schenken von Landsberg zurückzuführen ist. Der Ort war mit einem aus dem Mittelalter stammenden Schloss verbunden, das zur Herrschaft Schenkendorf gehörte, die wiederum im Besitz der Herren von Wesenburg stand.
Schenkenzell Im Jahre 1244 wurde ein Schenk von Celle erstmals als Zeuge in einer Urkunde der Grafen von Freiburg erwähnt.
Schenklengsfeld Der Ort Schenklengsfeld wurde um das Jahr 800 als Lengesfeld in Thuringia im Breviarium Lulli des Klosters Hersfeld bekanntermaßen das erste Mal erwähnt und entwickelte sich schnell zu einem Amtsort mit Vogtei, Gericht und Amtmann.
Schermbeck 798/799 in Scirenbeke, 10. Jahrhundert ad Scirinbeki, 1417 to Scherenbeeck. Zu altsächsisch sk ̄ır(i) ‘glänzend, lauter’ und altsächsisch beki ‘Bach’ (-beke) im (lokativischen) Dativ Singular: ‘(Siedlung) am klaren Bach’. Die heutige Namenform beruht auf Kürzung des Langvokals vor r + Mehrfachkonsonanz und partieller Assimilation von n an den Labial b. Zahlreiche Parallelbildungen im norddeutschen Sprachgebiet.
Schermbeck, 799 Scirenbeke, 1100 Scirinbeki. Germanisch skirin, zu skiri, hell, weißlich, + bak, Bach.
Scherpenseel, (Übach-Palenberg, bald nach 1116 Scarpenseile. Germanisch skarpa-, scharf, + Sali ein räumiges Haus.
Schernfeld Der Gemeindeteil Birkhof wurde 1186 erstmals urkundlich erwähnt als Birchach.
Scherstetten Die nicht mehr vorhandene Burganlage war im Besitz der Ritter von Scherstetten, Ministerialen des Augsburger Bischofs, die bis 1370 ihren Sitz hier hatten.
Scheßlitz Eine erste urkundliche Erwähnung von Scheßlitz im sogenannten Diedenhofener Kapitular Karls des Großen von 805 ist fraglich. Scheßlitz gehört aber dennoch zu den ältesten Siedlungen im weiten Umkreis und besitzt seit 1230 Stadtrechte.
Konkrete Hinweise auf die Geschichte der Stadt lassen sich aus dem Codex Eberhardi entnehmen, in dem verzeichnet ist, dass ein Graf Bernhard und dessen Frau Ratbirg um das Jahr 800 ihre Besitzungen auf der Gemarkung der heutigen Stadt Scheßlitz an das Kloster Fulda vermachten. Diesen Hinweis griff die Stadt auf und beging im Jahr 2005 ihr 1200. Stadtjubiläum.
Als gesicherter Nachweis für das Bestehen einer Pfarrei Scheßlitz gilt die Unterzeichnung eines Protokolls über die Bamberger Synode 1059 durch Arnold de Sieslice.
Scheuerfeld Die erste urkundliche Erwähnung Scheuerfelds wird auf das Jahr 1100 datiert. Im Kopialbuch der Propstei Coburg des Benediktinerklosters Saalfeld befindet sich eine Abschrift des Textes einer Urkunde aus dem Jahr 1100. Mit dieser übereigneten ein Sibot und seine Gemahlin Hildegunt mehrere Güter von Scheuerfeld und Umgebung dem Kloster St. Peter zu Saalfeld, unter anderem eine Kapelle und sieben Zinsgüter in „Schirunuelt“ (Scheuerfeld).
Scheuern Die erste urkundliche Erwähnung Scheuerns entstammt dem 12. Jahrhundert, der Ort wurde wahrscheinlich von Mönchen der Abtei Prüm gegründet.
Scheuren, (Bombogen) 1107 Scura.
Scheven, (Homberg-Bracht-Bellenscheid) 1072 in Sceueno.
Schickelsheim, mitten 1200 mitten 1200 Scikkenberge.
Schickenberg, (Wülfrath)
Scheuring Die Gemeinde Scheuring wird urkundlich unter Herzog Heinrich IX. unter dem Namen Sciringen (Schyringen) erstmals 1130 erwähnt.
Scheyern Wahrscheinlich kommt der Name „Scheyern“ vom germanischen Volksstamm der Skiren, die um 500 durch die Wirren der Völkerwanderung hier gesiedelt haben sollen.
Nach dem Renaissance-Geschichtsschreiber Aventin soll sie bereits im Jahr 508 als Herrschersitz errichtet worden sein; sicherlich eine Legende. Die neuere Forschung (Karl Bosl) vermutet, dass der bayerische Pfalzgraf Arnulf II. die Burg um 940 erbaut haben könnte.
Um 1060 brachte vermutlich Gräfin Haziga die Burg, auf der sie geboren worden war, in die zweite Ehe des Freisinger Vogtes Otto ein. In der Folge nannten sich die Nachkommen beider Grafen von Scheyern (comes de Skyrum) und wurden das Ursprungsgeschlecht der Wittelsbacher.
Schieder-Schwalenberg Lage am Fuße einer mittelalter Burganlage (9./10.–11.–13. Jahrhundert) am Westhang des Kahlenberges. 1906 Stadt. 1970 Zusammenlegung der Stadt Schwalenberg mit Schieder und fünf weiteren Gemeinte; amtlicher Doppelname seit 1975. 822–826 (Kopie 1479) Scitrai, 889 Schidara, circa 970–972 (Kopie1479) in Scidiri marcu, 997 curtem Sidri (< *Sigdri?), 1005 civitatem Scidere, 11. Jahrhundert, de Scithri, 1250 (Kopie 15./16. Jahrhundert) de Schitere, 1350 (Kopie) Schydere, 1484 Schyder, 1627 Schyer oder Schydra; Schieder (1590). Schwalenberg: 1127 de Sualenbergh, 1131 (Kopie 15. Jahrhundert) de Swaluenberch, 1248 de Swilemberch, um 1451 (Kopie 15./16. Jahrhundert) Swalenborch; Schwalenberg (1237 Kopie). Schieder: Ableitung mit indogermanisch -r-Suffix, das in Toponymen germanisch Provenienz noch produktiv ist (z.B. Erder, Kreis Lippe; Dinker, Kreis Soest). Die Ableitung ist Grundlage in wenigstens drei morphologisch unterschiedlich strukturierten Toponymen der näheren Umgebung, wobei die Identifizierung mit einem der infrage kommenden Ortspunkte nicht immer sicher ist. Die zu 784 (Kopie ab 9. Jahrhundert) genannte Skidrioburg in pago Waizzagawi super fluvium Ambra in villa Liuhidi (Varianten z.B. Skidroburg, Skidronburg, Kidrioburh) wird sich auf die eisenzeitliche Wallanlage der Herlingsburg (seit 2. Hälfte 15. Jahrhundert; sw Lügde, nö Schieder) beziehen, die in den Einhardannalen auch als castrum Saxonum bezeichnet wird. Davon ist der Name der vorkarolingischen Wallanlage und mittelalter Befestigungsanlage am Westhang des Kahlenberges ö des heute Schieder (Wüstung Alt-Schieder) zu unterscheiden. Das älteste Zeugnis für den ehemals karolingischen Königshof dürfte nach der Lagebeschreibung in den Trad. Corb. überliefert sein (in pago Hwetigo super fluuium Embrine in uilla nuncupata Scitrai). Die Form Scitrai entspricht dem hier ebenfalls überlieferten Tuistai (h. Twiste). Beide Toponyme sind als -ahi-Bildung (< germanisch *agwjo ̄-, indogermanisch *aku -a ̄‘Insel, Land im Wasser’,-ach2) mit Ausfall des intervokalisch artikulierten -h anzusehen, wobei das -t in Scitrai als Rest älterer -th-Graphie (< *Scithr-ahi) gewertet werden kann. Mit Scitrai kann der von zwei Flussarmen der Emmer umgebene ehemalige Werder der Emmertalaue gemeint sein (später Barkhof). Als Basis der -ahi-Bildung kann ein alter Abschnittsname der Emmer angenommen werden, den Schidara von 889 zeigt. Benannt wäre damit der Teil der Emmer, der den langgezogenen Gebirgsrücken bei Schieder durchschneidet. Vielleicht zeigen Belege des 10. Jahrhundert und von 1005 aber auch eines alten Gebiets bezeichnet. (vgl. Corveyer Überlieferung mit Burgiri, Helderi, Balgeri, Wawuri), deren Basis ebenso an germanisch *skidra‘ getrennt, unterschieden’ (indogermanisch *skid-ró-, altindisch chidrá‘ durchlöchert’, griechisch ‘dünn’, mittelhochdeutsch schiter, scheter) anzuschließen wäre. Seit dem 15. Jahrhundert fällt intervokalisches -daus (Schyr, Schyer, Schier). Schwalenberg: Bildung mit dem Grundwort-berg. Das traditionell mit mittelniederdeutsch swa ̄le ‘Schwalbe’ verbundene Bestimmungswort (vgl. auch das ‘redende’ Wappen mit einer Schwalbe) geht auf eine Hochmittelalter Umdeutung zurück. Der heute Name ist von einer älteren Burg bei Marienmünster auf die ‘neue’ Burg übertragen worden. Grundlage der alten Burgbez. kann eine Wendung *to deme swalen berge sein, in der ein germanisch Adjectivisch *swala‘ kühl’ (vgl. altnordisch svali Maskulinum ‘Kälte; Unglück’, svala ‘abkühlen’, svelja ‘kühl sein’) vermutet werden kann, das etymologisch mit germanisch *swela‘ schwelen’ verbindbar ist (vgl. altenglisch swelan ‘(ver)brennen, sich entzünden’, swol Neutrum ‘Hitze, Brand, Flamme, Glut’, althochdeutsch swelan, Neuhochdeutsch schwelen, mittelniederdeutsch swelen ‘ohne offene Flamme brennen, schwelen’, swalm ‘Qualm, erstickender Dunst’, lettisch swelt ‘sengen’ etc.). Die überlieferte Form Sualen (vgl. auch altenglisch swæ ̄ lan ‘verbrennen’, altisländisch svæla ‘räuchern,(durch Rauch) ersticken’; zu indogermanisch*su- ̄el-) kann damit auf ein im Genitiv Singular oder Plural flektiertes altsächsisch Substantiv *swa ̄la oder * swa ̄lo ‘Qualm, Rauch’ führen (vgl. norddeutsch Schwehle Feminin).
Schierensee Schriftlich erwähnt wurde Schierensee erstmals 1470, als der auf Gut Bossee ansässige Gosche von Ahlefeld (1400–1475), dem das Land rund um den Westensee gehörte, das Dorf Groß-Schierensee und die Rottenburg an das Kloster Bordesholm verkaufte.
Schierling Schierling wurde im Jahre 953 anlässlich der Belagerung Regensburgs unter König Otto I. erstmals urkundlich erwähnt.
Obwohl Schierling im Mittelalter als „Markt Schirling“ erwähnt wurde, ist Schierling erst zur 1000-Jahr-Feier im Jahr 1953 offiziell zum Markt ernannt worden.
Schiersfeld, Der Ort wurde 962 als Sceringesfelt erstmals urkundlich erwähnt. 1140 Scheringesuelt.
Schierstein, (Wiesbaden) 1098 Scerestein. Germanisch skarda-, zerhauen, beschädigt + staina-, Stein.
Schievenhövel, Ludinghausen) 1000 Scionhuuile. Germanisch skifon, zu skifa, schief + hubila-, Hugel.
Schiffenberg, (Gießen) 1129 Schiffimburg.
Schiesheim chiesheim wird erstmals in einer Urkunde erwähnt, die auf dem 9. November 879 datiert und heute nicht mehr im Original vorhanden ist.
Schiffdorf 1139 Schipthorpe [Original]. Bildung mit dem Grundwort-dorf. Das Bestimmungswort ist nicht altsächsisch skip, mittelniederdeutsch schip ‘Schiff ’, wie auch das Ortswappen vermuten ließe. Schon die Lage im Land in 5 km Entfernung von Bremerhaven auf einer Geesthöhe widerspricht dieser Deutung. Vielmehr lässt sich das Bestimmungswort auf eine germanische Basis *skip‘schief, schräg’ zurückführen, die zur indogermanischen Wurzel *sk ̄e ̆i-b(h)‘schief’ gehört; die Lage des Ortes war namengebend. So Schiplage (um 1200 Sceplage, 1342 Sciplage), Ortsteil von Melle, Landkreis Osnabrück; † Schiphorst (Mitte 12. Jahrhundert Sciphurst) in Bocholt.
Schifferstadt Groß Schifferstadt war im 10./11. Jahrhundert in salischem Besitz, wurde 1035 als Lehen an die Benediktinerabtei Limburg vergeben und kam schließlich an das Hochstift Speyer. Klein-Schifferstadt (die heute Langgasse) gehörte zur Kurpfalz. 1709 wurden die Gemeinte vereinigt. 1817 Recht auf Selbstverwaltung, 1950 Stadtrecht. 1835 wurde der bronzezeitliche Goldene Hut gefunden, der älteste und erste Fund dieser Artikel. 868 Sciffestadt, 1035 Schiuerstad, 1036 Sciferstat; Schifferstat (1272). Das Bestimmungswort beruht auf einem althochdeutschen Personennamen *Skifheri, Genitiv Singular *Skifheris-, mit der Kurzform *Skiffo, Genitiv Singular *Skiffes-. Das Grundwort ist-statt/-stedt/-stätten/-stetten, wobei -sim Ausund Anlaut zusammenfallen. Die Bildung mit einem berufsbezeichnenden Gattungswort ist unwahrscheinlich, da dieses Wort erst in der mittelniederdeutsch Form schipper, schepper ins Mittelhochdeutsch gekommen ist. Zudem werden pfälzische beziehungsweise mitteld. Ortsname auf -statt, -stadt überwiegend mit einem Personennamen gebildet. Bevorzugt wird deshalb die Deutung des Ortsname als ‘Siedlungsplatz des Skifheri’. So Grünstadt, Landkreis Bad Dürkheim, Dannstadt, Mutterstadt.
Schiffweiler 893 (Kopie 16. Jahrhundert) Stufines uillare, verlesen aus *Scufines uillare, 1276 Siffvilre [Original], 15. Jahrhundert Schiffwiller [Original]. Althochdeutsch *Scufinesw ̄ıla ̄ri. Erstelement ist der Personennamen althochdeutsch Scufino in Verbindung mit dem Grundwort-weiler. Das u des Stammvokals wurde durch nachfolgendes i zu ü umgelautet und später zu i entrundet. Als Zwischenform ist mit Synkope des auslautenden e *Schifinsw ̄ı ler anzusetzen. Das auslautende ns des Grundworts wurde zu s assimiliert, die in der erneut synkopierten Form *Schifsw ̄ıler entstandene Mehrfachkonsonanz fsw zu fw erleichtert. Die anlautende Graphie sch gibt ebenso wie die mittelhochdeutsch Graphie s den aus der Verbindung sk entstandenen stimmlosen postalveolaren Frikativ ʃ wieder.
Schilda Schilda wurde im Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt.
Schildetal adow: Die neogotische Dorfkirche stammt von um 1847. Das Gut war von 1700 bis 1945 im Besitz der Familie von Döring.
Renzow wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt. 1384 ist der slawische Name Rantsowe überliefert.
Schillingen Bis Ende des 18. Jahrhunderts bildete Schillingen zusammen mit Waldweiler und dem halben Dorf Heddert eine eigene reichsunmittelbare Herrschaft unter der Landeshoheit des Trierer Domkapitels.
Schillingsfürst 1000 Xillingesfirst (steht wohl für *Scillingesfirst, offensichtliche Verschreibung), 1129 (Kopie von 1514) Stillingesfirst (Verschreibung), 1151 Scillingisfirst, 1156 Schillingisfirst, 1184 Schillingesvirst, 1370 Schillingsfirst, 1395 (Kopie des 14. Jahrhundert) Schyllingsfurst, 1401 (Kopie) Schillingsfürst. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist althochdeutsch first ‘First, Gipfel’, im Sinn von ‘Bergrücken’, Bestimmungswort wohl der Personenbeiname Schilling.
Schillingskapellen, (Heimerzheim) siehe Kapellen.
Schillingstedt Das Dorf wurde am 19. April 1227 erstmals urkundlich erwähnt als Silgenstat. Von 1498 bis 1554 fand der Bau der Kirche Sankt Andreas statt.
Schillsdorf Der Ortsteil Busdorf wurde 1284 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Ortsteile von Schillsdorf sind um Außenstellen des Gutes Bothkamp entstanden.
Schiltach Im Kinzigtal finden sich auffällig viele Orte mit der Endung -ach. Orte mit dieser Endung sind jeweils an Flüssen gelegene Ortschaften. -ach geht zurück auf das althochdeutsche aha, gotisch awa, im lateinischen aqua = Wasser. Somit bedeutet Schiltach so viel wie „Schild am Wasser“. Ortsnamen mit der Endung -ach finden sich neben anderen besonders in Süddeutschland. Diese Orte sind bereits sehr früh durch Rodung entstanden. Schiltach entstand im 11. Jahrhundert als Pfarrei für die umliegenden Höfe, welche älter sind als Schiltach selbst. In der Umgebung der heutigen evangelischen Stadtkirche, im Bereich des heutigen Vorstädtle, entstand eine Ansiedlung, die der Ursprung von Schiltach ist, welche nach dem Fluss Schiltach benannt war. Vermutlich zur Mitte des 13. Jahrhunderts gründeten die Herzöge von Teck zur Sicherung ihrer Gebiete die Stadt Schiltach (erste Erwähnung 1275), eine ummauerte Stadt mit Toren und die darüber liegende Burg Schiltach zu ihrer Verteidigung.
Schiltberg Überregionale Bekanntheit erlangte der Ort und das Holzland durch die ehemalige Burg auf dem Hofberg (um 1000 bis ca. 1450), in der zeitweise die einflussreichen Marschalken von Schiltberg residierten.
Schimberg 1071 wurde Martinfeld, 1169 Ershausen, 1318 Rüstungen als „Rystinen“ und Wilbich, 1479 Misserode als „Mißenrode“ und 1522 Lehna erstmals urkundlich erwähnt.
Schindhard Der Ort wurde 1445 erstmals als „Schinthartt“ urkundlich erwähnt. Die beiden Namensteile beziehen sich auf „schinden“ im Sinne von „zu Tod quälen, hinrichten“ und „Hartt“ für „Wald“ oder „Berg“; dies könnte auf eine Richtstätte hindeuten, die sich nahe der Siedlung im Wald beziehungsweise am Berg befand.
Schinkel Gut Rosenkranz hieß bis 1828 Gut Schinkel. Der damalige Besitzer Robert Weber (1798–1876) benannte es nach seiner Frau Axeline von Rosenkrantz, der er seinen Titel Freiherr von Rosenkranz verdankte.
Schiphorst, mitten 1200 Schiphurst.
Schipkau 1332 Tschipko, 1418 Sczibekaw, 1551 Schipko, Zipko, Schipka, Schipicke. Wohl slawische/altsorbisch Bildung mit dem possessiv Suffix -ov-. Der dem Ortsnamen zugrunde liegende Personennamen lässt sich jedoch nicht sicher erschließen. Möglich sind die Personennamen Sˇibek (zu altsorbisch ˇsibati ‘peitschen, werfen’, abgeleitet mit dem Suffix -ek) oder Cˇibek (eventuell eine Kurzform aus Vollname wie altpolnisch Czcibor, zu urslawische *ˇcцstiti ‘ehren’). Bedenklich ist der Personennamen Sˇˇcipek, Sˇˇcipka (zu altsorbisch ˇsˇcipati ‘kneifen, zwicken’, eine Ableitung mit dem Suffix -k-), weil man für altsorbisch -ˇsˇcsonst -stals Lautersatz erwartet.
Schippmannshof, (Borbeck) mitten 1200 Schippen.
Schirick, (Dülken) 1166 Schidreke.
Schirgiswalde-Kirschau Im Jahr 1376 wurde das Dorf Schirgiswalde als Scherigiswalde erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1352 wurde Kirschau in Zusammenhang mit der Zerstörung der Burg Körse erstmals urkundlich erwähnt.
Schirmitz Schirmitz wurde im Jahr 1223 erstmals urkundlich erwähnt, als „Marcward von Schirnwitz“ als Zeuge in einem Rechtsstreit zwischen Diepold von Leuchtenberg und Heinrich von Ortenburg-Murach auftrat.
Schirnding Der Ort Schirnding wurde erstmals am 8. Oktober 1377 zusammen mit der Familie von Schirnding urkundlich erwähnt.
Schkeuditz Burgwall und Burgsiedlung an Elsterfurt, seit Mitte des 10. Jahrhundert mit d. Burg, Stadtgründung um 1200. 1012/18 Scudici 1118fortfolgend de Zcudice, 1220 de Zcudiz, 1269 Zkudiz, 15. Jahrhundert Schkeitz, 1562 Schkeuditz. Gesichert ist die altsorbische Grundform *Skudic-, die entweder direkt zum Adjektivisch skudy ‘dürftig, karg, ärmlich’ oder zu einem dazu gebildeten Personennamen *Skud, *Skuda gehört. Eine vorslawische Grundlage liegt nicht vor, auch keine Beziehung zum Landschaftsnamen Chutici (Leipziger Raum), zumal intervokalisch -d und -t in der Überlieferung streng getrennt werden.
Schkölen Die Burg erlangte im 12. und 13. Jahrhundert überregionale Bedeutung. Während das Gebiet zunächst nur locker besiedelt war, entwickelte sich mit der Burg der Ort zur Stadt. Um 900 war Schkölen die Ostspitze des Dornburger Reichsgutes und diente mit seinen Befestigungen Dornburg zum Schutz. 1031 wurde ein Burgwart Szoln in einer Urkunde Kaiser Conrads II. erwähnt. Neben anderen Burgen und befestigten Königshöfen wurde 1158 in einem Tafelgüterverzeichnis des königlichen Reichslandes Pleißenland unter Friedrich Barbarossa der Hof Schkölen urkundlich erwähnt. Zwischen 1197 und 1253 hielten die Markgrafen von Meißen einen Landtag in der Stadt ab.
1036 wurde der Ort und 1156 die Stadt urkundlich erwähnt.
Schkopau Vermutlich bestand an der Stelle der im Jahre 1215 erstmals erwähnten Burg Schkopau schon im neunten Jahrhundert eine karolingische Befestigung. Erstmals erwähnt wird der Ort Schkopau im Jahre 1177. Eine Urkunde, die am 4. Oktober 1177 in Merseburg ausgestellt wurde, erwähnt einen Albert von Schapowe als Zeugen. Die älteste belegte Namensform von Burg und Stadt lautet Scapowe.
Schladen-Werla Im Ort oder nahen lag der Wirtschaftshof der Königspfalz Werla; seit 1086 hildesheimisch und später Sitz der Grafen von Schladen, nach deren Aussterben wieder beim Hochstift Hildesheim (1523–1643 allerdings wolfenbüttelsch); Mittelpunkt des Amtes Schladen. 1110 Scladheim [Original], 1129 Sledem, 1151 Sleden; Schladen (1458). Bildung mit dem Grundwort -heim, das früh ohne anlautendes -h erscheint und im 16. Jahrhundert zu -en wird. Bestimmungswort ist mittelniederdeutsch sla ̄t ‘moorige Vertiefung, sumpfiger Ort’. Die Lautkombination Sl entwickelt sich im Norddeutsch jünger zu Schl-. Das -Scl des Erstbelegs entspricht einer verbreiteten Schreibung für Sl-.
Schladt, vor 1300 ex Slade. Die erste Erwähnung eines Müllers in Schladt erfolgte 1478 im Abgabenbescheid der Grafschaft Manderscheid.
Schlagsdorf Erstmals wird der Ort als Zlavti in der auf das Jahr 1158 datierten Dotationsurkunde Heinrich des Löwen über die Ausstattung des Bistums Ratzeburg mit Ländereien genannt. Im Ratzeburger Zehntregister von 1230 wird das Kirchdorf als Slaukestorp erwähnt. Ebenfalls aufgeführt sind dort die heutigen Ortsteile Schlagbrügge als Slaubrize und Schlagresdorf als Ratistorp. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Bezeichnungen zu den heutigen Namen abgeschliffen.
Schlaitdorf Der Namen Sleitdorf wird einerseits als rutschig (Lehmboden) gedeutet, das Altdeutsche Namenbuch von Ernst Förstemann allerdings sieht sleit als Bergabhang.
Aufgrund des Namens lässt sich durch die Ortsnamenforschung die Entstehungszeit Schlaitdorfs auf 500 bis 700 n. Chr. datieren.
Mittelalter
Im Jahre 1088 wurde Schlaitdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Diese erste namentliche Erwähnung findet sich im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach und in ihr ist nicht von Schlaitdorf an sich die Rede, sondern von seinem Herren, dem Albericus de Sleithdorf, der als Zeuge bei einer Schenkung fungierte.
Schlammersdorf Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark der Freiherren von Gravenreuth (Schlammersdorfer Linie), vorher der Familie von Schlammersdorf, deren Sitz Schlammersdorf war. Es gab drei Adelssitze in Schlammersdorf. Einer davon war das Schloss nächst der Brauerei Püttner, das restauriert wurde und als Wohnhaus genutzt wird; früher beherbergte es die Schule.
Das Adelsgeschlecht der von Schlammersdorf wurde 1309 mit einem „Chvnrad Slamerstorf“ erstmals in einer Ensdorfer Klosterurkunde erwähnt. Der Ort selbst ist schon bedeutend früher in historischen Schriften belegt.
Schlangen 826–876 (Kopie 1479) in Lengi, [1015] (Kopie um 1160) in Lanchel, 1211 Ostlangen, 1365 Westlanghen, 1435 to Austlangen, 1545 Ouslangen; Schlangen (1590). Ein früher Beleg des 9. Jahrhundert (Lengi, Lokativisch Singular auf -i eines Maskulinum ntr. Subtantiv *lang; vgl. altsächsisch furlang; Advektiv mittelhochdeutsch langes, Neuhochdeutsch längs) ist in seiner Verbindung mit Schlangen nicht sicher. Lanchel der Vita Meinwerci wird als -l-Ableitung von der Basis lang (vgl. Suntal, Brecal) einzustufen und keine Variante zu-lo ̄h sein, das inder Vitanurals -la(n), -lon oder -lohun vorkommt. Der Name zeigt ein altes Gebiet bezeichnest und wird ursprünglich eine langgestreckte Fläche bezeichnen. Erst im 13. Jahrhundert sind Namenzeugnisse auf -langen (abgeschwächte lokativisch Dativ Plural-Formen < altsächsisch *-langum, -langun, -langon) direkt mit Schlangen zu verbinden. Die zeitweise Unterscheidung durch Zusätze Ost und West wird sich auf die jeweilige Richtung von einem Ausgangspunkt aus beziehen und womöglich nicht zwei verschiedene Siedlungen bezeichnen. Beide Namen Ostlangen und Westlangen haben einen artikulatorisch bedingten Lautwandel erfahren (Schwund des dentalen Verschlusslautes -t zwischen dentalem Reibelaut -s und lateralem Liquid -l-). Ein im Anlaut Rest Haft bewahrtes -s’ langen und eine ausdrucksseitige Stütze durch mittelniederdeutsch slange ‘Schlange’ führt zur heute Namenform (vgl. auch das ‘redende’ Wappen, das eine Schlange zeigt).
Schivelberg, (Bei Zülpich) 1166 Sciule.
Schlangenbad Im gesamten Mittelalter war das mittlere Tal der Walluf (Fluss) völlig unbesiedelt und unerschlossen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich an der Stelle des heutigen Schlangenbads ein einziges Gebäude: Die Warme Mühle am Warmen Bach, einem Zufluss der Walluf, der einen ganzjährigen Mühlenbetrieb erlaubte. Im Jahre 1687 überbaute der Amtmann von Hohenstein einen Teil der Schlangenbader Quellen mit einem einfachen Holzbau – der Beginn der Geschichte des Schlangenbader Bades.
Schlat Urkundlich wurde Schlat erstmals 1139 erwähnt.
Schleching In Schenkungsurkunden der Klöster Baumburg bei Altenmarkt und St. Peter in Salzburg sowie vom Domkapitel Salzburg aus der Zeit von 1122 bis 1147 wurde der Ort Slehingin zum ersten Mal erwähnt.
Schlechtsart Der Ort wurde erstmals 1260 urkundlich erwähnt.
Schlehdorf Der Name kommt von (althochdeutsch) sleha Schlehdorn (Prunus spinosa) = ein Platz, an dem Schlehen wuchsen.
Die erste urkundliche Erwähnung in einer Gründungsurkunde des Klosters Schlehdorf-Scharnitz stammt vom 29. Juni 763.
Schleich, 1030 Sleiche.
Schleicherbusch, (Schleich) Anfang 1300 Slicherbusch.
Schleid (Eifel) Urkundlich wurde der Ort erstmals 893 im Prümer Urbar als „Vuerscleite“ erwähnt.
Schleid (Rhön) Das Dorf wurde im Jahre 1186 als Sleitaha erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen sind Sleyta (1442) und Schleida.
Schleiden Ursprung der Siedlung ist eine Höhenburg der Herren von Schleiden (seit 1602 Reichs Grafschaft) auf einem Bergvorsprung zwischen Olef und Dieffenbach, aus der ein befestigter Talrechtsort (1343 bezeugt) hervorging; Zentrum der mittelalter Eisenverhüttung des Schleidener Tals (bis Mitte 19. Jahrhundert), Kreisstadt 1829–1971. 1198 (Kopie 15. Jahrhundert) de Sleyda, 1218 de Schleyden (ältere Belege sind in der Identifizierung fraglich). Zum Subtantiv Schleide (Feminin) ‘Abhang’ (zum starken Verb mittelhochdeutsch slîten ‘gleiten’), weitgehend nur noch in rheinischen Flurnamen bezeugt. Benennungsmotiv ist die Lage der Burg am Abhang zum Talgrund.
Schleiden-Eifel, 1215 Sleida, 1220 Sleidhe, 1222 Sleiden.
Schleidweiler, (Trier) 902 Sceletoni uilla.
Schlenderhan, (Quadraht-Ichenhof) 1051 Slenderhagen.
Schlickum, (Hochdahl) 10-1100 Slikon, Slicon, Slicheim. Germanisch slikum, zu slika, Schlick, Schlamm.
Schliekum, 1 halfte 1100 Sclikon. Idem.
Schliestedt. Mitten 1200 Sclistede, germanisch sli, Schlick, Schlamm + stadi Statte.
Schlingensiepen, (Wülfrath) Mitten 1200 Sliginsipe, germanisch slingan, sich schlingen + sipan- Bergflüsschen.
Schleife Schleife wurde am 21. Januar 1272 erstmals als Slepe urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war der Siedlungsprozess, der in der Schleifer Region wahrscheinlich im 12. oder frühen 13. Jahrhundert durch Sorben aus der Niederlausitz begann, in vollem Gang.
Schleifreisen Am 13. August 1351 wurde Schleifreisen erstmals urkundlich genannt.
Schleiz Dorf des 10./11. Jahrhundert wurde im 12. Jahrhundert zu städtischer Anlage (Altstadt) an alter Straße; im 13. Jahrhundert Burg und Neustadt (1297 civitas); im Mittealter Landwirtschaft und Handwerk. 1232 Slowizc, 1273 Slowiz, 1284 Slewicz, 1516 Sleutz, wenig später Schlaitz, Schlei(t)z. Altsorbisch Ortsname *Słavici, gebildet zu einem Personennamen *Słava mit dem Suffix -ici, das die enge Beziehung zu einer mit Personennamen benannten Person anzeigte, also etwa ‘Leute des Slava’, ein sog. patronymischer Ortsname. Die lautliche Entwicklung zeigt frühe Verdampfung von a > o in Ost-TH. Im 13./14. Jahrhundert ist der Ortsname im deutschen Sprachgebrauch durch Abschleifung der zweiten Silbe allmählich einsilbig geworden. Durch Schwächung von intervokalischem |w| und eingetretener Diphthongierung sowie mundartlich Entrundung von -eu> -ei ist schließlich Schleiz entstanden. Diese deutsche mundartlich Form des Ortsnamens wurde amtlich. So Schlaben bei Neuzelle, Landkreis Oder-Spree, 1370 Slawen; Schlawin, heute Słowino, Kreis Sławno, Poln.
Schlemmin Schlemmin ist slawischen Ursprungs. An der Stelle des jetzigen Schlosses befand sich im Mittelalter eine Wasserburg.
Das im 14. Jahrhundert aus dem Lüneburgischen zugewanderte Adelsgeschlecht von Thun siedelte sich 1320 hier an und wirkte ununterbrochen fast 600 Jahre.
Schlepzig Der Ort wurde 1004 in einer Schenkungsurkunde von Heinrich II. an das Kloster Nienburg erstmals urkundlich als Zloupisti erwähnt. Im 12./13. Jahrhundert kam das Dorf zur Burggrafschaft Lübben. Von 1374 bis 1492 gab es im Schlepzig ein Hammerwerk. In dieser Zeit änderte sich die Schreibweise zu Slepck im Jahr 1408. Weitere Schreibweisen waren Slepsk (1447), Schlepczig (1502) und Schlepzk (1534).
Schlesen Schlesen wurde im Jahre 1304 erstmals erwähnt.
Schleswig 804 erstmals erwähnt, um 1250 Stadtrecht, 1544 Residenzstadt der Herzöge Schleswig-Holstein-Gottorf, 1711 Zusammenschluss von Siedlungen zur Stadt. Schleswiger Dom, Schloss Gottorf. Anfang 9. Jahrhundert Sliesthorp und Sliaswich, Anfang 11. Jahrhundert ad Sleswic, 1253 de Sleswich; von Schleswig (1695). Bis zur Zerstörung Haithabus 1066 bezeichnete der Ortsname wohl diese Siedlung, in deren Nachbarschaft um 1000 eine zweite Siedlung entstand, auf welche der Ortsname übertragen wurde. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Verweis auf die Lage an der Schlei, vom altsächsisch Wortstamm slia und der altsächsisch Bezeichnung für ‘Handelsplatz, Dorf ’, -wik. Der Ortsname bedeutet also ‘dorfähnlicher Handelsplatz an der Schlei’.
Schlettau Zum Schutz des Überganges über die Zschopau und als Wegestation zum Preßnitzer Pass ließen die Landesherren um 1100 ein Kastell anlegen. Am 13. März 1351 erhielten Friedrich und Bernhard von Schönburg Hassenstein (Hasištejn), Preßnitz und Schlettau, das in der Urkunde erstmals überhaupt Erwähnung findet (unter dem Namen Sleten oder Slatin), als Lehen.
Schleusegrund Lebensgrundlage war die Holz- bzw. Forstwirtschaft. Bei Biberau begann die Sächsische Landwehr, ein mittelalterliches Grenzschutzsystem. Im Ort Langenbach wurde 1525 mit der ersten Glashütte die Glasindustrie des Thüringer Waldes gegründet.
Schleusingen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schleusingen im Jahre 1232 als villa Slusungen. Graf Poppo VII. von Henneberg ließ als Amtssitz und Befestigung in der Zeit von 1226 bis 1232 die Bertholdsburg erbauen.
Schlieben Eine Schenkung Kaiser Ottos I. von 956 an das Moritzkloster in Magdeburg, die sich auch auf Schlieben beziehen könnte, wird vielfach als älteste Nachricht zur Ortsgeschichte Schliebens angesehen. Erstmals erwähnt wird Schlieben in einer Urkunde vom 5. Juni 973, in der Kaiser Otto II. die Schenkung von 956 über Honigzehnt „in provinciis ... Zliuuini, Lusice“ bestätigte. 1181 testierte ein Gumbertus de Zliv. Um 1200 erbauten Zisterziensermönche die Martinskapelle. Priester Waldvogel wirkte 1228 als erster Geistlicher in Schlieben. Wahrscheinlich im 13. oder 14. Jh. erfolgte der Bau der Kirche St. Martin. Ebenfalls im 14. Jh. datiert der Bau des Schlosses und des Vorgängerbaus der Kirche in Lebusa.
Schliengen Weinbau seit dem 12. Jahrhundert Schloss Entenstein. 820 Sliingas [Original], 1278 Sliengen [Original]; Schliengen (Ende 15. Jahrhundert). Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Sl ̄ı u. Damit ist als althochdeutsch Ausgangsform *Sl ̄ı -ing-un anzusetzen. Der Siedlungsname Schliengen, eine ursprüngliche Dativ-Plural-Konstruktion, bedeutete also ‘bei den Leuten das Sl ̄ıu’. Der Personennamen Sl ̄ıu geht auf den Stamm *Sl ̄ıwa zurück. Dieser gehört wohl zu westgermanisch *sl ̄ıwa‘ schleimig, glitschig’, hier möglicherweise ‘glatt, weich, glänzend’. So Schleibing, Ortsteil von Kirchberg.
Schlier m Jahr 861 berichtet eine Urkunde aus St. Gallen erstmals über den zu diesem Kloster gehörenden Weiler Kehrenberg in der heutigen Gemeinde Schlier.
Die Alamannen gelangten seit dem 8. Jahrhundert unter fränkische Herrschaft. In der jüngeren Ausbauzeit des 9. bis 12. Jahrhunderts entstanden, gehörte der Ort im 13. Jahrhundert den Herzögen von Teck.
Im Jahr 1275 wird Schlierbach im liber decimationis, einem Steuerverzeichnis, erstmals urkundlich erwähnt.
Schlierbach Die Alamannen gelangten seit dem 8. Jahrhundert unter fränkische Herrschaft. In der jüngeren Ausbauzeit des 9. bis 12. Jahrhunderts entstanden, gehörte der Ort im 13. Jahrhundert den Herzögen von Teck.
Im Jahr 1275 wird Schlierbach im liber decimationis, einem Steuerverzeichnis, erstmals urkundlich erwähnt.
Schlierschied Eine erste urkundliche Erwähnung in einer Ravengiersburger Urkunde stammt aus dem Jahr 1335.
Schliersee In einer Urkunde des Hochstifts Freising vom 21. Januar 779 wird bestätigt, dass fünf Brüder am „Slyrse“ eine klösterliche Zelle samt einer kleinen vom Bischof Arbeo geweihten Kirche gegründet haben. Dieses Kloster lag auf dem Kirchbichl nördlich der heutigen Gemeinde. Während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert wurde es vermutlich vernichtet, von Bischof Otto von Freising aber im Jahre 1141 am Ort der heutigen Kirche St. Sixtus in Schliersee neu gegründet und um 1260 in ein Kollegiatstift umgewandelt.
Schlitz Mitte 14. Jahrhundert Stadtrecht, Herren von Schlitz (als Vögte vom Kloster Fulda eingesetzt; 1116 erstmals erwähnt) gründeten im Hohen Mittelalter die bis 1803 bestehende Herrschaft Schlitz, die sich mit dem Dreißigjährigen Krieg aus der fuldaischen Herrschaft löste; geschlossenes mittelalter Stadtbild mit Mauerring und vier Stadtburgen, Hallenburg (Barock, 1755), klassizistische Veränderungen außerhalb des mittelalter Stadtkerns; 812 (Kopie um 1160) ecclesia in Slitise, 12. Jahrhundert de Slitese, (1011) (F. 12. Jahrhundert) in Slytisam, 1344 Slitse, 1379 des sloßis an Slidesen, 1440 Slitz; Schlitz (1613). Der Name der Siedlung leitet sich von dem Flussname Schlitz, links Zfl. der Fulda, her (1012 in Slidesa [Original], 12. Jahrhundert in Slitese fluvium, um 1160 in Slitesa). Ableitung mit -s-Suffix, das v.a. in Gewässername erscheint und von dem man diminuierende Bedeutung annimmt. In der Überlieferung des Flussnamens ist das Suffix als -esa, abgeschwächt als -ese, in der des Ortsname mit der Variante -isa überliefert. Die Basis erscheint konstant als slid-/slit und kann an eine indogermanische Wurzel *sleidh‘ schlüpfrig, gleiten’ angeschlossen werden, zu der auch angelsächsisch sl ̄ı dan und mittelhochdeutsch sl ̄ı ten ‘gleiten’ gehört. Inlautend wird -d> -t verschoben. Der Stammvokal althochdeutsch, mittelhochdeutsch - ̄ı erhält sich als Monophthong mit Quantitätswechsel. Das Suffix schwächt sich später zu -se (1344 Slitse) ab; seit dem 15. Jahrhundert -e-Ausfall (Apokope); die Phonemfolge /t/ + /s/ wird wie die Affrikata realisiert (1440 Slitz).
Schlöben Urkundlich wurde Schlöben am 18. Februar 1190 erstmals erwähnt.
Schloen-Dratow Groß Dratow wurde 1284 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Schloen wurde 1218 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche aus den Anfängen des 13. Jahrhunderts steht an der Stelle einer ehemaligen Wallburg.
Schwastorf: Gutsbesitzer waren u. a. die Familien von Schuckmann (um 1803–1869).
Schloßböckelheim Die alten Namensformen von Wald-, Schloß- und Talböckelheim werden auf ein „uilla Beccchilenheim“ zurückgeführt, das in einer Urkunde von 824 überliefert ist. Der Name Schloßböckelheim kommt erst im 17. Jahrhundert auf. Im 19. Jahrhundert setzte sich der Name Thalböckelheim durch. Im Jahr 1910 beschloss der Gemeinderat, den Namen Schloßböckelheim einzuführen. Als wichtige Gründe für die Namensänderung wurden die geschichtliche Bedeutung von Schloßböckelheim und der schon um 1900 große Bekanntheitsgrad Schloßböckelheims im Weinbau und im Weinhandel genannt. Ein Erlass vom April 1911 genehmigte den Antrag der Gemeinde. Seitdem sind die beiden Ortsteile Thalböckelheim und Schloßböckelheim unter dem einheitlichen Ortsnamen „Schloßböckelheim“ vereint.
Schloß Holte-Stukenbrock Ehemalig Siedlungskern im Bereich von 1153 zuerst genannten Höfen (in brehtme, in synethe, in gokesterteshusen, in lindbike, in ebbekenhusen, in godeslo), seit 1558 in fürstbischöflich Vogtei Paderborns. Schloss Holte im 15. Jahrhundert als Haus zur Holte des Grafen von Rietberg (bei Liemke) erbaut, seit 1839/41 Eisenverarbeitung (Tenge; bis 1966). 1970 entstand durch Zusammenschluss der Gemeinte Stukenbrock, Teilen der Gemeinte Sende und Schloß Holte (bis 1965 Liemke) die heutige Gemeinte. 2003 Stadt. Freizeitpark. Stukenbrock: 1153 in Brehtme, 1279 cultores novalium ... in Brehtmen, 1281 deci Mittelalterveteris Brechmen (Brechtmen), 1281 Bregmen, 1485 Brehtmen, 1531 Vaigeth im Stuykenbroicke, 1584 Brechman, 1596 im Stuckenbroch, 1665 Hof Brechmann; Stukenbrock (1672). Schloß Holte: 1153 Lindbike, 1300 in Lynbeke,1345 over den Limbeke, 1554 up deme Limeke; 1529 [jenseits der] Holte, 1541 ein Hauß, die Holte genannt, 1672 Holte, 1789 Holte. Stukenbrock: Bildung mit dem Grundwort -bruch / -bro(c)k (Herzebrock-Clarholz). Das Bestimmungswort gehört zu mittelniederdeutsch stu ̄ke Maskulinum Feminin ‘(ausgerodeter) Baumstumpf’ (vgl. mittelniederdeutsch stu ̄ker Maskulinum ‘Arbeiter, der Torf zum Trocknen aufschichtet’; stu ̄ke ‘Bund Getreide; zum Trocknen aufgestellte Flachsbündel’). Der h. Ortsname wird zuerst in Verbindung mit dem alten Vogthof (Hof im Stukenbrock) überliefert und löst im 16. Jahrhundert (da weitere Neuansiedlungen) früheres Brehtmen ab, dass noch im Hofnamen Brechmann und im Flurname des benachbarten Brechmer Holzes bewahrt ist. In Brehtmen liegt vielleicht ein Grundwort -menni ‘Erhebung’ (zu germanisch *mend-/*mund< indogermanisch *ment-/ *munt-/*mnt-; vgl. lateinisch mo ̄ns, montis ‘Berg’) vor, mit dem ursprünglich die durch Stukenbrock ziehende Erhebung (Lehmboden) bezeichnet worden wäre. Das Bestimmungswort bre(c)ht (Umlautvariante zu bracht feminin, später mit sekundärem Ausfall des -t in Vereinfachung der Mehrfachkonsonanz) erscheint in frühen Ortsname und zahlreichen wfl. Flurname ist etymologisch mit germanisch *(gi)brahjan ‘einkerben, markieren’ verbunden worden und kann morphologisch als -ti-Abstraktum auf germanisch *braht i oder *brahtjo ̄bezogen werden. Aus verschiedenen Bezeichnungsfunktionen (Bez. für z. T. größere (markierte?). Schloß Holte: Der Name bezieht sich auf das im 15. Jahrhundert errichtete Schloss des Grafen von Rietberg. Der seit dem 12. Jahrhundert überlieferte ältere Bauerschaftsname Liemke wird im 16. Jahrhundert durch den Schlossnamen abgelöst.
Schloßvippach Das erste Mal wurde der Ort 793 urkundlich erwähnt. In den Besitzverzeichnissen des 8. Jahrhunderts vom Kloster im Erfurter Land wird das Dorf zweimal erwähnt. Diese Schriften sind nicht wirklich datiert, gehören aber genau in den Zeitraum 780 – 802. Schloßvippach ist aus zwei Siedlungen entstanden, aus dem Unterdorf und aus dem Oberdorf.
Schlotfeld Im Jahre 1303 wird die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Etymologisch hergeleitet, bedeutet der Name wohl Feld am Graben.
Schlotheim Altthüringisches Dorf; seit 9./10. Jahrhundert Königshof; später im 12. Jahrhundert Herrensitz; planmäßige Stadtanlage ö der Burg Anfangs 13. Jahrhundert, 1277 Stadt .(civitas (802/817) 1150/65 Sletheim, 876, 975 Sletheim, 1174 Slatheim, 1271 Slatheym; Schlotheym (1506). Der Ortsname ist gebildet aus der altsächsischen Form zu mittelniederdeutsch sla ̄t ‘moorige Vertiefung, sumpfiger Ort’, vgl. auch mittelhochdeutsch sla ̄te ‘Schilfrohr, Sumpf ’, und-heim, also etwa ‘Wohnstatt in sumpfiger Umgebung, wo Schilf wächst’. Die Formen mit
Schluchsee n den alemannischen Dialekten der Region lautet der Name des See Schluechs [ʃluˑəχs] oder Schlues [ʃluˑəs]. Auch die historischen Belege zeigen einen Diphthong: 983 lacus Sluochse, 1095 Schluochsee, 1125 predium Sluocse, 1312 der sê ze Sluoze.[3] Der Name kann somit nicht wie vielfach behauptet von mittelhochdeutsch slûch ‘Schlauch’ (alemannisch Schluuch) kommen, da in diesem Fall in der heutigen Mundart und den historischen Quellen kein Diphthong vorhanden wäre. Albert Krieger leitet den Namen von mittelhochdeutsch sluocht ‘Schlucht’ her. Sicher ist aber auch diese Deutung nicht.
Schlüchtern Ersterwähnung des vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet Benediktinerklosters wohl schon 819. Im 10. Jahrhundert Eigenkloster des Hochstifts Würzburg, kam es im 14. Jahrhundert unter den Einfluss der Grafen von Hanau, die es im 17. Jahrhundert nach seiner Säkularisierung ganz in Besitz nahmen. Der schon um 1300 selbständige Kloster-Ort wurde Mitte des 16. Jahrhundert Stadt, kam (mit Kloster) 1736 mit Hanau an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. (819) Sculturbura (Deperditum in Druck 1629, Druck 1636), 788 Sluohderin (F. vermutlich vor 993, in Kopieum 1278), 993 Sluohderin, 999 Sluohterin, 1003 Sluderin, 1278 Slu ̊hteren, 1383 Sluchtern [alles Original]. Der wohl auf Schlüchtern zu beziehender Ortsname von 819 (s.o.), von dem nur fehlerhaften Varianten vorliegen (daher Becker mit obiger Konjektur!) ist kaum deutbar. Grundwort ist wohl althochdeutsch bu ̄r Maskulinum‘ Haus’; im Bestimmungswort (einer Variante) könnte (!) althochdeutsch scult(i)[ ! ]ra ‘Schulter’ anklingen, aber die Bedeutung ‘Häuser an der Bergschulter’ (Metzner) ist fraglich, da vergleichbare Ortsname nicht vorkommen. Sluohderin ist (s. Bach) anzuschließen an angelsächsisch slo ̄h, slo ̄htre, mittelniederdeutsch slo ̄ch ‘Sumpf, Morast’, mittelniederdeutsch slüchter, mittelhochdeutsch sluoche, wazzersluocht ‘(Wasser)-Graben’. An die Wz. konnte also ein Dentalsuffix und noch ein -r-haltiges Suffix antreten; das mit präsuffixalem i oder als Lehnsuffix *-arja Umlaut bewirken konnte, so bei Schlüchtern. Dabei wurde der lange nicht eigens bezeichnete Umlaut von uo im Frühneuhochdeutsch monophthongiert und (da vor ht) gekürzt. Wegen des -(e)r Suffixes dürfte ein Insassenname vorliegen, im lokativisch Dativ Plural und zuerst noch mit rhfr. - dfür -t-: ‘bei den Leuten am sumpfigen Wasser(graben)’. Die Annahme, der Ortsname beruhe auf frühalthochdeutsch *sluhtiwarim ‘bei den Hütern des Schlachtfeldes’, ist allzu spekulativ (wegen des unbezeugten Substantiv *sluht(i), der Isoliertheit eines solchen Ortsname uswach). So Schlicht, Ortsteil von Vilseck, Landkreis Amberg-Sulzbach; Schlichter (Wald im Landkreis Groß-Gerau).
Schlüsselfeld Der Ort wurde 1315 als „Slüsselfeld“ erstmals urkundlich erwähnt.[8] Zu dieser Zeit wurde er von Konrad II. von Schlüsselberg planmäßig angelegt. Am 10. Juni 1336 erhielt Schlüsselfeld von Kaiser Ludwig dem Bayern die Marktrechte.
Schmalenberg Der Ort entstand als sogenannte „Rodungsinsel“. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er im sogenannten 'Weistum von Fischbach' von 1369, in dem ein Schöffe und ein Zeuge aus 'Smalenberg' genannt werden.
Schmalensee Die bisher erste urkundliche Erwähnung Schmalensees erfolgt am 21.10.1296: Adolf und Johannes, Grafen von Holstein, stiften eine Kirche zu Sconeborne und statten diese mit vier Hufen aus. Der Inhalt berührt Schmalensee nicht. Aber abschließend heißt es „Datum et Actum, Smalense, Anno Domini MCCXCVI, vndecim milium virginum." Ist die Urkunde am (Versammlungsort auf dem Vier) oder in Schmalensee ausgestellt worden?
Eine Urkunde, die Schmalensees Existenz eindeutig nachweist, wird am 25.01.1343 ausgestellt: Die Grafen Hinrich und Nicolaus schenken ihre Oberherrlichkeit über Schmalensee an das Kloster Preetz.
Untrennbar ist Schmalensee mit der Geschichte des Nachbarortes Bornhöved verbunden. Der Kirchspielort samt der im Jahr 1149 geweihten Vicelin-Kirche bildete stets einen Mittelpunkt, an dem sich die umliegenden Dörfer ausrichteten und wo das zentrale gesellschaftliche und politische Leben spielte.
Schmalfeld Ab 700 n. Chr. breitete sich ein sächsischer Volksstamm nördlich der Elbe aus, um aus dichtem Urwald Land zu kultivieren. Dabei erhielt jeder ein gleich gutes, gleich großes Ackerland, das zur Zeit der Karolinger (um 800 n. Chr.) oft in schmale Ackerbeete aufgeteilt war. Daher soll der Ort seinen Namen haben.
Schmalkalden Altthüringisches Dorf, seit 12. Jahrhundert Burg; Ende 12. Jahrhundert stadtbeziehungsweise Neumarktgründung (1227 civitas); seit 14. Jahrhundert Eisenerzabbau und Kleineisenindustrie; (Ad 874) 12. Jahrhundert villa Smalacalta, 1057 Smalekaldun, 1195 fortfolgend Smalkalden, Smalkaldin, noch 1519 Smalkalden; Schmalkalden (1537). Der Ort wurde benannt nach seiner Lage an dem Fluss: (1039) F. 12. Jahrhundert Smalachaldon, 1330 Smalkalde. Dieser Gewässername ist gebildet mit althochdeutsch altsächsisch smal ‘klein, gering, schmal’, vgl. engl. small ‘klein’, und altsächsisch kald ‘kalt’, also ‘kleine Kalte’ für das Gewässer. Der Oberlauf heißt h. noch das Kalte Wasser. So Gewässername die Kahl, zum Main, bei Hanau, 1298 Kalda, 1352 Kalde, Hessen; Gewässername Schmalnau, sö Fulda, (9. Jahrhundert) 1150/65 in Smalenaha, Hessen; Schmalbach bei Mittweida, (1428) Smalbach.
Schmallenberg Nahe einer um 1200 errichteten Burg entstanden, die bis 1244 Jahrhundert aufgegeben wurde und deren Funktion als Festung der Erzbischöfe von Köln und des Klosters Grafschaft die Stadt übernahm. 1228 Smalenburg [Original], 1244 Smalenburg, 1301 Smalenberg; Schmallenberg (1669). In der Überlieferung stehen, wie häufig bei diesem Namentyp, die Grundwort -burg (auch in den norddeutsch Varianten -borg, -bor(i)ch) und-berg nebeneinander; -berg setzt sich seit der 1. Hälfte des 14. Jahrhundert durch. Das Bestimmungswort ist mittelniederdeutsch smal ‘schmal, eng’ im Dativ Singular Heutige Aussprache und -ll-Schreibung zeigen, dass die zu erwartende Dehnung des – a in offener Silbe unterblieb oder zu einem nicht genau feststellbaren Zeitpunkt mundartlich rückgängig gemacht wurde. Der Name, zu umschreiben mit ‘(auf dem) schmalen Berg’ ist von der Lage der Siedlung auf einem schmalen, von drei Seiten von der Lenne umflossenen Bergrücken motiviert.
Schmatzin Schmatzin ist dem Namen nach einer slawischen Gründung und bedeutet so viel, wie Tannenbusch. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1168 als Spacenitz im Lande Gozchowe (Gützkow). In einem Bestätigungsbrief des Camminer Bischofs Konrad I. von Salzwedel wurde es als Besitz des Klosters Grobe auf Usedom erwähnt. Im Jahr 1175 wurde dieser Besitz nochmals durch Herzog Kasimir I. bezeugt. Eine deutlichere Nennung des Namens erfolgte erst 1426 als Smertzin und dann 1657 als Schmatzin.
Schmedeswurth Der Name ist wohl aus der „Wurth“ (Warft) eines „Schmieds“ entstanden.
Schmeheim Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 914. Im 13. und 14. Jahrhundert waren hier die Ritter von Schmeheim ansässig.
Schmelz Stellenbezeichnung/Wohnplatzname: 1782 auf der Schmelz, 1790 Auf der Bettinger Schmelz; Gemeindename: 1937 Schmelz. Der Name der heute Groß Gemeinte wurde 1937 in Erinnerung an eine bis zum Jahr 1869 an der Prims betriebene Eisenschmelze gewählt, als sich Bettingen, das schon seit dem 18. Jahrhundert mit Goldbach vereint war, und Außen zu einer neuen Gemeinten zusammenschlossen. So Schmelz/ Smelz, 1620 bey der inner Schmëlzhütten, 1885 Schmelz.
Schmerhöfel, (Nordbögge) mitten 1200 Smerhuuele. Germanisch smerwa-, Schmer, Fett + hubila-, Hügel.
Schmidtberg, (Hubbelrath) Anfang 1100 Smerilikki. Altgermanisch smerwalikja-, zu smerwa, Schmer, Fett.
Schmidburg, (Hausen bei Rhaunen) 1075 Smideburch. Germanisch smipjon=, Schmiede + burg, Burg.
Schmidtheim, (Aa) 857 Smideheim. Germanisch smipjon, Schmiede + haima, Wohnung.
Schmintrup, (Werne an der Lippe) mitten 1200 Smithikinckthorpa. Germanisch Smipikingo porpa-, Dorf der Leute des Smipiko. (smipa-, Schmid)
Schmitthausen, (Unterrath) ende 1100 Smithuson.
Schmidgaden Ein Herr von Schmidgaden wurde erstmals 1123 unter den Diepoldinger Landgrafen urkundlich erwähnt. Die Bedeutung des Namens ist nicht völlig klar; er könnte sich von Schmiede ableiten. Ein Schmied wäre somit der erste Grundherr gewesen.
Schmidmühlen Der Ort wurde erstmals 1010 erwähnt. 1270 erschien Schmidmühlen in einem Salbuch Herzog Ludwigs des Strengen als Markt.[5] Wirtschaftlich war der Ort im Mittelalter als Hafen am Zusammenfluss von Lauterach und Vils sowie als Standort eines der größten Hammerwerke der damaligen Zeit von Bedeutung.
Schmidthachenbach Der Ort wurde im Jahr 1572 als Hachenbach erstmals urkundlich erwähnt.
Schmiechen Schmiechen war vor 1800 Amtssitz und eine geschlossene Hofmark der Grafen Fugger-Kirchberg.
Schmiedefeld am Rennsteig Der Ort wurde 1406 erstmals urkundlich uf dem Smidfeldt erwähnt, somit geht die Ortsgründung auf die Gewinnung und Weiterverarbeitung von Eisenerz zurück.
Schmiedehausen Schmiedehausen wurde 1132 in der Lausnitzer Chronik und urkundlich erstmals 1166 durch die Adligen Rupert und Conrad de Smidehusen genannt. Der Ort ist wahrscheinlich an der Wende vom 11. zum 12. Jh. entstanden, da die Güter eine Schenkung aus dem Jahr 1090 in „Stubi“, was mit dem benachbarten Stöben gleichgesetzt wird, später in der Flur von Schmiedehausen auftaucht, so dass Stöben ursprünglich eine größere Flur umfasste, die auch Schmiedehausen und Teile von Camburg einschloss. Die Kirche wurde im Jahre 1219 erstmals genannt.
Schmieritz Schmieritz wurde erstmals 1319 als Smiricz, Traun 1378 und Weltwitz 1257 urkundlich erwähnt.
Schmilau Mit der Schlacht bei Schmilau wurde Schmilau 1093 erstmals urkundlich als Smilov erwähnt. Der Name Smilov ist wendischen Ursprungs. Der Bau der Schmilauer Kirche wurde 1210 begonnen und spätestens 1230 fertiggestellt.
Schmißberg Schmißberg wurde im Jahr 1438 erstmals urkundlich erwähnt.
Schmitshausen Der Ort wurde im Jahr 1685 erstmals urkundlich erwähnt.
Schmitt Der Ortsname Schmitt leitet sich ab von der alten Berufsbezeichnung Schmied. In der Zeit vor 1750 gab es im Großraum der südlichen Eifel eine bedeutsame Eisenerzgewinnung.
Schmitten (Hochtaunus)1399 ist unterhalb der Burg Hattstein (heute Ruine) erstmals eine „Waldschmiede“, im 15/16. Jahrhundert eine vermutlich auf sie zurückgehende und zunächst ebenso, dann (spätestens ab 1541) nur noch als „Schmitten“ bezeichnete Dorfsiedlung erwähnt, in der Eisen aus den nahen Erzlagerstätten gewonnen und verarbeitet wurde.. Seit 1972 Groß Gemeinte nach Vergrößerung um 8 Gemeinte 1441 under der waltsmitten, 1595 Schmitten [beide Original]. Sprachhistor. liegt ein lokativisch Dativ Singular des mittelhochdeutsch feminin smitte (< althochdeutsch smitta, germanisch *smiPjo ̄ ‘Schmiedewerkstatt’) in der Bedeutung ‘beider Schmiede’ vor, der bald (wie häufig bei Ortsname) nur noch als Nominativ Singular Neutrum fungiert. Im Anlaut wurde (ebenso wie im Appellativum) sm> ʃm-, ein Lautwandel schon des 13. Jahrhundert, der orthografisch erst im Frühneuhochdeutsch – durch sch– wiedergegeben wurde. Andererseits blieb der mittelhochdeutsch Kurzvokal erhalten. Ihn hat zwar noch die Mundartlich (Appellativum Schmidd(e), auch Flurname Off der Schmitt), in der Hochsprache dagegen gilt seit dem 18. Jahrhundert Langvokal (Schmiede), in Anlehnung an Schmied, wo aufgrund der Neuhochdeutsch Dehnung lautgesetzlich (in den Kasus mit offener Silbe) beziehungsweise analogisch (bei geschlossener Silbe) Langvokal eingetreten war. So Unter und Oberschmitten, Ortsteil von Nidda.
Schmittweiler Möglicherweise entstand der Ort ursprünglich bei einer Schmiede. Ältere Namensformen sind u. a.: Schmidwilr (Ersterwähnung 1438), Smydewilr (1456), Smidwiler (1475). Die heutige Namensform erscheint zuerst um 1600.
Schmölln Bei altsorbisch Waldbauerndorf um 1040 Gründung von Benediktinerkloster, 1138/40 nach Pforta bei Naumburg verlegt; um 1200 Burg und Stadtanlage an alter Straße (1331 hus und stat); 1066 [Original] abbatia Zmvlna, 1147 in loco qui dicitur Zmolne, 1331 Smolne, 1445 Smoln, 1753 Schmöllen. Altsorbisch *Smolцno, später *Smol’no, o.ä., gebildet mit altsorbisch *smoła ‘Harz, Pech’ und dem Suffix -цno für eine Ortskennzeichnung, also ‘Harz-/Pechort’ für Siedlung, in der Harz oder Pech gewonnen wurde. 1066 zeigt der Ortsname eine wohl mundartlich bedingte Hebung im D. von o > u, geschrieben als
Schmölln-Putzkau Der Name Schmölln ist slawischen Ursprungs und leitet sich von smola ab, was so viel wie Teer bedeutet, da das Schmelzen von Teer ein wichtiger Erwerbszweig der Schmöllner im frühen Mittelalter war. Somit ist der Ort etymologisch namensverwandt mit deutschen Orten gleichen oder ähnlichen Namens, wie etwa der Kleinstadt Schmölln in Thüringen, aber auch beispielsweise mit dem Smolny-Palast in Sankt Petersburg oder der westrussischen Großstadt Smolensk.
Die erste Ortsnennung Putzkaus erfolgte im Jahre 1344 in einem Gerichtsprozess. Das älteste Gebäude des Ortes ist die Kirche, die ab 1386 nachweisbar ist.
Schmogrow-Fehrow 1362 wurde Fehrow in einer Urkunde erstmals erwähnt. Vom wendischen Begriff smogor für Torf rührt der Name Schmogrow her. Die Schreibweise des Ortes änderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals, 1400 Smogro, später Schmogero und Smogorow, ab 1652 Smogrow.
Schmorda Schmorda wurde im Jahre 1525 erstmals urkundlich erwähnt. W. Kahl ermittelte die urkundliche Ersterwähnung aus dem Jahr 1379.
Schnabelwaid Die Herren von Künsberg waren seit 1410 im Besitz der Burg und des Ortes.
Schnackenburg Der Ort Schnackenburg wurde erstmals indirekt 1218 erwähnt, als ein gleichnamiges Niederadelsgeschlecht in den Schriftquellen belegt ist. Der Ort entstand bei der namensgebenden Schnackenburg an der Mündung des Aland in die Elbe und erhielt 1373 Stadtrecht. Die Bedeutung des Ortes lag im Elbzoll, der hier von Schiffern zu entrichten war. Der deutsche Name Schnackenburg scheint sich aus dem niederdeutschen Snaak oder Snack „Schlange“ (Mehrzahl Snaken oder Snacken) und Borg „Burg“ gebildet zu haben. Ein polabischer Name für Schnackenburg wurde um das Jahr 1700 als Godegord (geschrieben als Godegür) erwähnt, wahrscheinlich als Übersetzung des deutschen Namens von god (< slawisch *gadă) „Schlange“ und gord (< slawisch *gordă) „Burg“.
Schnaitsee Der Name Schnaitsee bedeutet „Grenzsee“ und kommt wohl von der Lage des Dorfes zwischen den ehemaligen Grafschaften Kling und Trostberg. Laut anderen Quellen steht der Name für Schneid (= Wasserscheide), bezogen auf die Moorseen an der Wasserscheide unterhalb des Ortes. Schnaitsee wird erstmals 924 im „Codex Odalberti“ erwähnt. Im Jahr 950 war Schnaitsee (Sneideseo) Sitz eines Grafen Sighard, der verwandt mit den Karolingern war.
Schnaittach 1011 Sneitâha, Ende 15. Jahrhundert Schneittach, 1832 Schnaittach. Der Ort verdankt seinen Namen dem Bach. Grundwort des Gewässername ist-ach1, althochdeutsch -aha; das Bestimmungswort wird mit mittelhochdeutsch sneite ‘durch den Wald gehauener Weg’ identifiziert, das hier ‘Grenze’ bedeuten soll. Die Deutung als ‘Grenzbach’ soll dadurch motiviert sein, dass hier zwei verschiedenartige Landschaften aneinanderstießen, die auch schon frühzeitig politisch getrennt waren. Nachweisbar reichte in früherer Zeit der Nürnberger Reichswald bis an die Schnaittacher Ortsflur heran.
Schnaittenbach Am 23. April 1271 trat Schnaittenbach erstmals urkundlich in Erscheinung. In der Urkunde, mit der die Grafen von Ortenburg-Murach ihre Rechte und Besitzungen rund um den Buchberg an den wittelsbachischen Herzog Ludwig II. verkauften, wird auch das aus den beiden Ortsteilen Obernsneitenbach und Nidernsneitenbach bestehende Dorf Schnaittenbach erwähnt. Die beiden Ortsteile waren nach ihrer Lage am Ehenbach benannt worden. Unter den verkauften Orten befanden sich auch die heute zum Stadtgebiet gehörenden Orte Sitzambuch, Mertenberg, Döswitz und Trichenricht.
1285 erfolgte die zweite urkundliche Nennung Schnaittenbachs und daraus ist zu erfahren, dass in Obernsneitenbach zwei Höfe und in Nidernsneitenbach neun Lehen und eine Mühle, die später mit dem Namen Angermühle auftauchte, existierten. Der bisherige Ortsteil Nidernsneitenbach hatte in der letztgenannten Urkunde wieder den Namen Sneitenbach angenommen, aus der er entstanden war.
Schnakenbek Die erste überlieferte urkundliche Erwähnung von Schnakenbek erfolgte 1230 im Ratzeburger Zehntregister als Snakenbeke. Der Ortsname geht nach Wolfgang Laur auf einen niederdeutschen Gewässernamen mit der Bedeutung „Schlangenbach“ zurück.
Schneckenhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Schneckenhausen findet man Ende des 12. Jahrhunderts als „Sneggohof“. Der Name geht vermutlich zurück auf den Klosterknecht „Sneggo“, der die dort ansässigen Fischweiher versorgte, im Rahmen seiner Tätigkeit im Kloster Otterberg. Mit dem Wachsen der Siedlung wurde aus „Sneggohof“ später „Sneggohusen“ und ab 1775 Schneckenhausen.
Schneckenlohe Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1326 bis 1328 angefertigt worden sein muss, als „Snekkendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist der Personenbeiname Snekke.
Schneeberg (Erzgebirge) 1453 uff dem Sneberge, 1476 auff dem Sneeberg, 1449 (lateinisch) mons Nivis, 1529 Schneberg. Der Bergname Schneeberg mit dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch sn ̄e ‘Schnee’ und dem Grundwort-berg wurde auf den Ort übertragen. Er wurde so benannt, da der Schnee lange liegen blieb. Berg und Ortsbezeichnung lassen sich oft nicht voneinander scheiden. So Schneeberg, Ortsteil von Beeskow, Landkreis Oder-Spree; Bergname Schneekoppe, im Riesengebirge, Tschechien; Schneekopf, im Ilm-Kreis.
Schneen, Groß und Klein. 1015-25 Sneun.
Schneppendale, (Gennebreck) mitten 1200 Szeppindale. Germanisch sneppo-, Schneppe + dala,- Tal
Schneeberg (Unterfranken) Zur Zeit der ersten Rodungen und der Besiedlung des Marsbach-, Morre- und Muththales im achten oder neunten Jahrhundert hieß Schneeberg noch Sneiteberc. Die erste urkundliche Erwähnung von Schneeberg war im Jahr 1237, wodurch die damaligen Besitzverhältnisse dokumentiert wurden.
Schnega Urkundlich 1263 erwähnt.
Schneizlreuth 1285 wurde erstmals ein Landgut Schnaezenreut genannt, auf dem 1590 die erste Poststation (heute: Gasthaus Schneizlreuth) eingerichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Weißbach war am 1. August 1349.
Schnelldorf Der Ort wurde 1361 als „Snellendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Snello.
Schneppenbach Der Name Schneppenbach leitet sich von dem gleichnamigen Bach Schneppenbach ab, welcher dem Westerbach im Ortsgebiet zufließt.
Schneverdingen Im Mittelalter Stiftshof der Bischöfe von Verden in Schneverdingen; 1976 Stadtrecht. 1231 Snewordinge [Kopie 14. Jahrhundert], 1237–46 Sneverdinge [Kopie 16. Jahrhundert], 1322 Snewerdinghe. Ableitung mit dem Suffix-ing(en). Basis der Ableitung ist der Personennamen Sneward, der möglicherweise auf Snelward zurückgeht. Der Personennamen zeigt im Zweitelement teils die übliche Entwicklung zu -word, teils Abschwächung zu -werd, das sich durchsetzt. So † Schneringhausen, Kreis Soest.
Schnorbach Die erste urkundliche Erwähnung ist um 1200 datiert.
Schnittert, (Ohligs) 1224 Snittert.
Schnürpflingen Aus dem Namen und der Lage des Ortes lässt sich schließen, dass er zu den ältesten im Alb-Donau-Kreis gehört, denn die Ortsnamen mit der Endung -ingen stammen in der Regel spätestens aus der Karolingerzeit.
Die bekannteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1572 von Christoph Fugger und Eitel Hans Besserer.
Schoden, Zur Zeit Ludwigs des Frommen wurde im Jahre 816 der Ort als Scoda erwähnt und im Jahre 953 wurde Scodam als Besitz der Trierer Abtei St. Irminen (Oeren) genannt, die den Anbau von Reben pflegten. An die Präsenz der Irminen in Schoden erinnert noch heute die landläufige Bezeichnung Irminerwald für das Waldgebiet oberhalb der Ortsgemeinde. 902 Scoda.
Schöffengrund Der Name Schöffengrund rührt von einem alten Gerichtsbezirk her, dem sogenannten „Quembacher Gericht“, das seine „Malstatt“ auf dem „Stein“ bei Oberquembach hatte.
Schöfweg Schwefweg, ein früher Besitz des Hochstifts Passau. Im Halser Salbuch wird es 1395 als Scheffweg erwähnt und gehörte damals bereits wieder dem Hochstift.
Schöllkrippen Circa 1290 (Kopie 15. Jahrhundert) Schelkrippen, 1400 Schelkripfen, 1516 Schelkropfen, 1562 Schöllkrippen. Die Belege des Grundworts zeigen ein Schwanken in der Wiedergabe von voralthochdeutsch -pp-, das in der zum mitteldeutsch Hessischen gehörenden örtlichen mundartlich nicht verschoben ist, im angrenzenden oBand Ostfränkisch aber als -pf erscheint. Mittelhochdeutsch krippe, kripfe bedeutet nach Maskulinum Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch I, u. a. ‘ein in das Wasser eingebautes Holzwerk, dessen Binnenraum mit Erde und Steinen ausgefüllt wird’ oder auch ‘ein in das Wasser eingeschlagenes Pfahlwerk’; das Bestimmungswort könnte vielleicht mit mittelhochdeutsch scholle ‘Eisscholle’ identifiziert werden, das auch in der Form schelle belegt ist; denkbar wäre auch ein Zusammenhang mit mittelhochdeutsch schelch ‘Kahn’; diese Anknüpfungen erscheinen im Zusammenhang mit der Mühle und der Lage am Fluss einleuchtender als die bei v. Reitzenstein herangezogene Identifizierung mit schele ‘Zuchthengst’ und krippe ‘Futtertrog’.
Schöllnach Die Gemeinde wurde erstmals im Jahre 865 in einer Urkunde von Kloster Niederaltaich erwähnt. König Ludwig der Deutsche bestätigte hierin dem Kloster den Besitz von Scellinaha. Der Name dürfte eine Kombination des althochdeutschen „scellan“ (schallen, rauschen) und „aha“ (Wasser, Bach) darstellen. Im 12. Jahrhundert hieß es Schelnahe, im 13. Jahrhundert Schellenach, Anfang des 14. Jahrhunderts Schellnachkirchen, danach Schellnach und schließlich Schöllnach.
Schömberg (Schwarzwald) Schömberg wurde vermutlich durch den Grafen von Zollern nach 1255 erbaut und erstmals 1269 bezeugt. 1255 Shonberc. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch sco ̄ni, mittelhochdeutsch sco ̄ne ‘schön’ und dem Grundwort -berg. In vielen Fällen bedeutet das Bestimmungswort in Bergnamen nicht ‘schön’ im herkömmlichen Sinne, sondern verweist auf einen Berg, der morgens zuerst und abends zuletzt noch beleuchtet ist. Ein Wechsel von n und m ist trivial und auch in anderen Belegreihen von Schön-Namen sichtbar, ein konkretes Motiv ist aber hier nicht erkennbar. So Schömberg, Zollernalbkreis.
Schömberg (Zollernalbkreis) Der 768 erwähnte Ort Altheim ist wohl eine Vorgängersiedlung von Schömberg und ist in Schömberg aufgegangen. Im Stadtteil Schömberg liegen die Wüstungen Holzheim, Nordheim und Unterschömberg. Holzheim wurde 785 als Hoolzaim erstmals erwähnt und ist nach 1328 abgegangen. Nordheim ist vermutlich im 13. Jahrhundert abgegangen. Beide Orte gehörten wohl zu einer größeren Gruppe von -heim-Orten. Unterschömberg war eine Häusergruppe im Schlichemtal, zu der Mühlen, eine Hammerschmiede und Waschhäuser gehörten. Der Ort wurde 1739 erwähnt und ist um 1750 abgegangen. Im Stadtteil Schörzingen lag die Burg und Stadt Hohenberg und das 1090 erwähnte Starzila, das in der Nähe von Hohenberg vermutet wird. Schömberg wurde erstmals im Jahre 1255 erwähnt: Graf Friedrich VI. von Zollern verlieh seinem Freund Konrad von Tierberg „auf dem Felde bei Schömberg“ (Campo oput Shonberc) die Kirche in Balingen.
Schömerich Der Ort wurde im Jahr 1574 unter dem Namen Schombrig erstmals urkundlich erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurde er Schönberg genannt .
Schönaich Siedlung der jüngeren Ausbauzeit, zunächst im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen, 1286 an das Kloster Bebenhausen, 1363 an Württemberg. Linde in Schönaich. 1275 Schoennaich, Schoe nenaych, 1285 Schoenaich; Schönaich (1495). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch sco ̄ni, mittelhochdeutsch sco ̄ne ‘schön’ und dem Grundwort mittelhochdeutsch eich ‘Eiche’ oder *eich ‘Eichenwald’ (analog zu mittelhochdeutsch buoch ‘Buchenwald’). Der Name bedeutet daher entweder ‘Siedlung beim ertragreichen Eichenwald’ oder ‘Siedlung bei der (eindrucksvollen) Gerichtseiche’. Da schön in Flurnamen und Ortsname meist den konkreten wirtschaftlichen Ertrag oder die gute Bearbeitbarkeit eines Geländes meint, ist die erste Bedeutung wohl wahrscheinlicher. Ein Zusammenhang mit dem Gewässername Aich ist in der Verbindung mit schön unwahrscheinlich. So Schöneichebei, Berlin, Landkreis Oder-Spree.
Schönau (Odenwald) Die dokumentierte Geschichte Schönaus beginnt mit der Gründung des Klosters Schönau durch das Bistum Worms im Jahre 1142.
Schönau (Pfalz) Schönau wurde im Jahr 1129 erstmals urkundlich erwähnt.
Schönau (Rottal) Stadt und (mit Heddesbach, Heiligkreuzsteinach und Wilhelmsfeld) gleichnamiger Gemeindeverwaltungsverband im Rhein-Neckar-Kreis. Die Siedlung entsteht in engem Zusammenhang mit der Errichtung einer Zisterzienserabtei, seit Ende des 12. Jahrhundert pfälzisches Hauskloster, bis 1600 allmähliche Entwicklung zur Stadt, seit 1803 badisch. Historische Altstadt, ehemaliges Klostertor. 1142 Schonaugia [Original], 1196 Schonawe, 1490 Shonaw. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch sco ̄ni, mittelhochdeutsch sco ̄ne ‘schön’ und dem Grundwort -au. Während benediktinische Abteien meist nach dem Namen der jeweiligen Kirchenpatrone benannt wurden, beziehen sich die Namen zisterziensischer Klöster vor allem auf die sie umgebende Landschaft: „die schöne Au“. Der Beleg von 1142 ist nur in latinisierter Form erhalten, daher enthält er im Auslaut -gia. So Schönau im Schwarzwald, Landkreis Lörrach.
Schönau am Königssee Im Zuge des 1377 ausgestellten Landbriefs von Propst Ulrich Wulp[10] wurde Schönau mit den bis 1817 namenlosen acht „Gnotschaftsbezirken“ Faselsberg, Königssee, Hinterschönau, Oberschönau I, Oberschönau II, Schwöb, Unterschönau I und Unterschönau II vermutlich schon ab Ende des 14. Jahrhunderts zu einer der acht „Urgnotschaften“ des Berchtesgadener Landes.
Schönau-Berzdorf (auf dem Eigen) Der Ortsteil Schönau auf dem Eigen wird im Jahr 1264 und Berzdorf auf dem Eigen wird im Jahr 1280 erstmals als Besitz des Klosters St. Marienstern urkundlich erwähnt.
Der Ortsteil Kiesdorf auf dem Eigen wird um das Jahr 1200 (nach seinem Anführer Kezeling benannt) gegründet. Im Jahr 1264 wird es als Besitz des Klosters St. Marienstern erstmals urkundlich erwähnt.
Schönau im Schwarzwald, (Struth) +1212 Schonowe. 1213 Sconaugia. Germanisch skauni-, schon, + agwjo-, fruchtbares Alluvialland an einem Bach.
Schönbach (Eifel) 186 Skenoia, 1105 Schenowa, 1222 Sconouhe.
Schönbach (Sachsen) Am 1. Mai 1306 wurde Schönbach als „Sconenbuch“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „schöne Buchen am Bach“.
Schönbeck Das namengebende Dorf wurde 1298 als Schonebeke (niederdeutsch „schöner Bach“) zum ersten Mal erwähnt.
Schönberg (Holstein) Zwischen 1245 und 1250 gründete der Klostervorsteher des Klosters Preetz, Probst Friedrich, den Ort Sconeberg, was „schöner Berg“ bedeutet. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1259.
Schönberg (Hunsrück) Baubeginn der Burg war in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ob durch den Magdeburger Erzbischof oder als Reichsburg, ist nicht gesichert. 1149 taucht sie in den Quellen auf als Lehen des Hermann von Stahleck, der seinen Rivalen um die Pfalzgrafschaft bei Rhein, Otto II. von Rheineck, auf dieser Burg ermorden ließ.
Schönberg (Lauenburg) Im Jahre 1391 wurde der Ort erstmals urkundlich als Besitz derer von Scharffenberg erwähnt.
Schönberg (Mecklenburg) Schönberg wurde 1219 als Sconenberge erstmals urkundlich erwähnt.
Schönberg (Niederbayern) Verwaltungsgemeinde (seit 1978) des Marktes Schönberg mit den benachbarten Gemeinden Eppenschlag, Innernzell und Schöfweg. Ende 13. Jahrhundert Marktrechte, seit 1983 staatlich anerkannter Luftkurort. Circa 1300 Kopie 14. Jahrhundert Schoenberch, 1376 Schönnberkch [Original], 1415 Schönnberg; Schönberg (1424). Bestimmungswort der für den Ortsname anzusetzenden Ausgangsform (früh)mittelhochdeutsch *Schœnen-berge ist das Adjektivisch mittelhochdeutsch schœn(e) ‘schön’, hier wohl im Sinne von ‘gut nutzbar’, Grundwort ist mittelhochdeutsch berc ‘Berg, Anhöhe oder Bodenerhebung im Gegensatz zu tiefer gelegenem flachen Gelände oder zu einem Tal’ ( -berg). Der Ortsname dürfte aus der Stellenbezeichnung mittelhochdeutsch *(ze/b ̄ı deme) schœnen berge mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem schönen/gut nutzbaren Berg’ hervorgegangen sein. Die ursprüngliche Namensform *Schœnen-berge entwickelte sich dann durch mittelhochdeutsch Synkope beziehungsweise Apokope der unbetonten Nebensilbe -en beziehungsweise Endsilbe -e zu *Schœnberc. So Gleichlautende Parallelnamen u.a. mehrfach in den Reg.-Bez. Oberbayern, Mittelfranken, sowie im Reg.-Bez. Stuttgart.
Schönberg (Oberbayern) Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 928.
Schönberg (Sachsen) Der Ort Schönberg wurde im Jahr 1390 als „Schönberg“ erwähnt.
Schönberg, (Trier) Anfang 1300 Sconeberg. Germanisch skauni, schön, + berga, Berg.
Schönberg, (Ve) +1219 Sconenberch, 1222 Sconeberch.
Schönberg, (Oberwesel) 1200 Sconenburch.
Schönberger Land. Amt im Landkreis Nordwestmecklenburg, 18223 Einwohner, mit Sitz der Amtsverwaltung (für die Stadt Dassow und neun Gemeinte) in der Stadt Schönberg. Um 1200 dörfliche Siedlung, 1327 verlegten die Bischöfe von Ratzeburg ihren Sitz nach Schönberg und errichteten eine Wasserburg, 1648 an Mecklenburg (1701 Mecklenburg-Strelitz), 1822 Stadtrecht. 1219 in Sconenberge, 1264 Sconeberg, 1326 Schoneberch. Der zweigliedrige Ortsname ist typisch für jene Zeit und dieses Gebiet. Die Namengebung sollte eine positive, lobende, auch werbende Wirkung haben oder allgemein das empfundene Landschaftsbild wiedergeben. Der Ortsname besteht aus einem Bestimmungswort mittelniederdeutsch schone ‘schön’ und dem Grundwort-berg. So Schöneberg, Landkreis Uckermark; Schönberg, Landkreis Zwickau; Schönberg, Salzlandkreis.
Schönborn (Hunsrück) ie urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1290. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Szoninbornin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Schönborn (Katzenelnbogen) Der Name des Adelsgeschlechts der Grafen von Schönborn geht auf das Dorf Schönborn im Rhein-Lahn-Kreis bei Diez an der Lahn zurück. Aus einer Urkunde des Jahres 1284 geht hervor, dass es „am schönen Born“ im Niederlahngau, bereits eine Ansiedelung gegeben haben mag, zu der auch eine Kirche gehörte.
Schönborn (Niederlausitz) ie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1234.
Schönborn (Pfalz) Schönborn gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts zur reichsunmittelbaren Herrschaft Reipoltskirchen.
Schönbrunn (Baden) Schönbrunn wurde 1262 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort wurde vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert als Rodungssiedlung im staufischen Reichsland um Wimpfen gegründet. Die aus Unter- und Oberschönbrunn bestehende Doppelsiedlung stammt vermutlich aus der Zeit der Siedlungsgründung.
Allemühl findet sich erstmals im pfälzischen Zinsregister ("Heidelberger Zinsbuch") von 1370 als „Alle Mulen“. Dort ist nochmals 1447 von Allemüllen die Rede und 1467 erstmals von Allemühl. 1560 findet sich der Name Allemühl in einem Zentvertrag zwischen der Kurpfalz und den Ortsherren der Reichartshauser und Meckesheimer Zent.
Haag im Tal des Wimmersbachs wurde erstmals 1416 genannt. Der Ort bestand ursprünglich aus zwei getrennten Siedlungskernen (Ober- und Unterhaag), die jedoch inzwischen zusammengewachsen sind. Die Rodungsbesiedlung („hac“ bedeutet Weideplatz) geht wie bei Schönbrunn auf die Staufer zurück.
Moosbrunn wurde 1319 erstmals als „Mosbrunne“ erwähnt und ist vermutlich ebenfalls eine staufische Rodungssiedlung.
Schönbrunn im Steigerwald Der Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erwarb 1280 Schloss und Dorf Schönbrunn.
Schönburg,Die Burg Schönburg wurde 1137 erstmals urkundlich erwähnt. Im Wesentlichen 1175 bis 1250 erbaut, soll sie nach einer Sage durch Ludwig den Springer gegründet worden sein. Die adligen Familien von Schönberg und von Schönburg leiten ihre Abstammung hier ab.
Schöndorf (an der Ruwer) Im Jahre 634 wurde im Grimo-Testament der Ort als „fidivis“ erwähnt. Im Jahre 1228 wird durch Erzbischof Theoderich II. dem Stift St. Paulin die Zugehörigkeit der Kirche in Schöndorf bestätigt.
Schönebeck (Elbe) Schiffer und Ackerbürgerstadt, seit 13. Jahrhundert Salzhandel.. Heutige Stadtfläche durch Eingemeindung umliegender Orte, u.a. der Städte Frohse (961 Frasa) und Salzelmen (1124 Elmen). 1194 Sconebeke, 1264 Schonebeck, 1352 Schonebecke. Werbende Kompositabildung mit-be(e)ke/-beck zu altsächsisch sco ̄ni ‘schön’. Das Grundwort legt nahe, dass der Ortsname nicht auf den Hauptstrom oder einen Nebenarm der Elbe Bezug nimmt und zu einer Zeit gebildet wurde, als die Elbe in ihrem alten Flussbett lag. Namenstiftend dürfte ein anderes, kleineres Gewässer gewesen sein, etwa der von Zackmünde kommende Röthegraben.
Schöneberg (Westerwald) Die älteste Urkunde über den Ort Schöneberg ist aus dem Jahr 1240, in der die Kirchgemeinde zu Schöneberg („ecclesiam de Shoninberch“) erwähnt wird.
Schöneck (Hessen) Entstanden 1971 durch Zusammenschluss von Büdesheim (ehemalig Kreis Friedberg), Kilianstädten und Oberdorfelden. Die Orte (mit Bodenfunden seit dem Neolithikum) sind erstmals 802–817, 839 und 768 bezeugt, aber wohl schon spätestens im 7. Jahrhundert von den Franken (neu) besiedelt worden. Seit dem Hochmittelalter gerieten Oberdorfelden und Kilianstädten unter die Herrschaft der Herren von Hanau; Büdesheim gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Freigericht Kaichen, mit diesem seit dem 16. Jahrhundert zur Reichsburg Friedberg und kam mit dieser 1806 an Hessen-Darmstadt, 1945 an Hessen. Schöneck (1971). Der Ortsname suggeriert, ein alter einheimischer ON, am ehesten ein Burgname, zu sein. Denn als Burgname begegnet Schöneck mehrfach, besonders in Süddeutschland, Ch und A, wobei das (auch mit anderen Bestimmungswort vorkommende) Grundwort ursprünglich ‘Felsnase, Bergabschnitt (mit Burg)’ und dann soviel wie-burg,-fels,-stein (Reichardt) bedeutet.-eck findet sich auch in Bergname (Schöneck im Steinernen Meer) oder Flurname (zur Bez. von Geländeecken und -winkeln). Doch hat dieser neue ON, anders als fast alle anderen Reformnamen, keinen historisch-heimatkundlichen Hintergrund, allenfalls einen emotionalen: er wurde, wohl in der Bedeutung des umgangssprachlichen „eine schöne Ecke“, durch eine Bürgerbefragung ermittelt. So Schöneck/Vogtland, Vogtlandkreis; Schönecken, Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Schöneck (Vogtland) +1200 Sconecken, 1222 Sconecche. Germanisch skauni, schön, + agjo, Spitze, Bergspitze. Die Besiedlung von Stadt und Burg Schöneck als mittelalterlicher Herrensitz begann vermutlich im Zeitraum zwischen 1180 und 1200. Als erster Besitzer von Burg (castrum Schoennecke) und Ort Schöneck wurde im Jahr 1225 Albertus de Schoenegge schriftlich erwähnt.
Schönecken 762 schenkte König Pippin der Abtei Prüm den Hof Wetteldorf. Schutzvögte der Abtei wurden die Grafen von Vianden.
933 wurde erstmals „Schöneck“ im Zinsverzeichnis des Prümer Abtes genannt, und mit dem Aufstieg der Prümer Abtei gewann auch der Raum Schönecken an Bedeutung.
Die weitere Geschichte des Ortes Schönecken ist vor allem durch die Erbauung und die Besitzverhältnisse der im 12. Jahrhundert errichteten Burg „Clara Costa“ geprägt.
Schönefeld, 1352 Schönenuelt, 1375 Schonenvelde; Schönefeld (1775). Mit dem Adjektivisch schön gebildete Ortsname zählen zu den sog. Wunsch
Namen mit einem positiven Ausdruck, um Siedler anzulocken, sehr beliebt zur Zeit der mittelalter d. Ostsiedlung. Zum Grundwort mittelniederdeutsch -velde, hochdeutsch-feld ‘Feld’.
Schönfeld, (Zemmer) 1513 Bellum campum, 1157 Belcamp. 1190 Schoneuelt.
Schöneiche bei Berlin Ursprünglich Dorf, Rittergut; seit 18. Jahrhundert industrialisiert (Wachsmanufaktur). Barocker Schlossneubau 1765 (1949 abgebrannt), dazu Orangerie und Park. 1375 Schoneyke, Schoneyche; Schöneiche (1541). Eine Zusammensetzung mit dem Adjectivisch schön als Benennungsmotiv und dem Grundwort mittelniederdeutsch -̄eke ‘Eiche’, also eine ‘Ansiedlung zur schönen Eiche’. Der Zusatz bestimmt die Lage zuBerlin. Vgl. weitere Ortsname Schöneiche, z.B. Ortsteil von Sellendorf, LandkreisDahme-Spreewald.
Schönenberg Im Jahr 1682 wurde der Grundstein für die Kirche durch Johann Christoph von Freyberg (Bischof von Augsburg) gelegt.
Schönenberg-Kübelberg Sieben Gemeinte in der Urlaubsregion Ohmbachsee-Glantal, im sog. „Kuseler Musikantenland“ sowie im Kohlbachtal, das auch „Kirschenland“ genannt wird. Der namengebende Ort wurde 1969 aus vier ehemalig selbstständigen Gemeinte gebildet. Die Gemeinte Brücken ist das pfälzische Zentrum der Diamantenschleiferei. Schönenberg: 1419 Heyncze von Schonenberg (Kopie um 1430); Schönenberg (1797). Kübelberg: 1018 Kebelinbach (Kopie12. Jahrhundert), 1263 apud Keyvelberch, 1425 Kibelnberg, 1526 Kybelnburg, 1557 Kübelburg. Die Ortsnamen werden mit dem Grundwort-berg und zum einen mit mittelhochdeutschschœne ‘schön, ansehnlich’ und zum anderen mit einem germanisch Gewässername *Kaila gebildet, der im Dativ Singular steht (956 Cheuilunbahc, Die Urkunden Konrads I., Heinrichs I. und Ottos I.) und vermutlich wie einem Personennamen *Kebilo, *Kevilo, Genitiv Singular *Kebilen-, behandelt wurde. Der Gewässername wurde auf die Uferanhöhe (*Kebilenberg) und später auf Burg und Ort übertragen. Das Grundwort-berg wechselte sich mit dem im Mittelalter formal-semantisch ähnlichen-burg ab. Der Ortsname unterlag im Weiteren dem Ausfall unbetonter Vokale sowie der hyperkorrekten Rundung von -e-/-i zu -ü-. Die Deutungen der beiden Ortsname sind zum einen ‘Siedlung auf einer schönen Erhebung’ und zum anderen ‘Siedlung/Burg auf einer Erhebung an der Ka ila’, was später zu ‘Siedlung/Burg des Kebilo auf einer Erhebung’ umgedeutet wurde.
Schöningen, Anfang 1100 Sceningi.
Schönrath, (Kalk) 1208 Sconrode, 1210 Schonrode. Germanisch skauni, schön, + ropa, Rodung.
Schönermark Erstmals wurde Schönermark im Jahr 1365 erwähnt.
Schönewalde Das um 1200 von deutschen und flämischen Kolonisten gegründete Angerdorf entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt und erhielt 1474 die Stadtrechte. 1346 wurde der Ort als Schonewalde benannt, später auch Schonwalda. Der Name ist deutschen Ursprungs und bedeutet Dorf im/am schönen Walde.
Schönewörde Die Gemeinde wurde 1318 als Sconenworden erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehört zu den Siedlungen der jüngeren Rodeperiode (800–1200). In der Entwicklung wurde sie wahrscheinlich durch den Zuzug aus Wüstungen, wie Große Wöhrde und Kleine Wöhrde, beeinflusst, die in der Gemarkung lagen.
Schönfeld (Demmin-Land) Der Ort Schönfeld wurde im Jahr 1255 erstmals urkundlich erwähnt.
Klenz wurde wesentlich später gegründet und fungierte im vorigen Jahrhundert mit 94 ha Größe als eigenständiges Vorwerk eines landwirtschaftlichen Einzelbetriebes in der Hand einer bürgerlichen Familie.
Trittelwitz wird in Urkunden des 13. Jahrhunderts Tritterwitz genannt, längere Zeit hielt sich auch die Betitelung Trittelfitz.
Schönfeld (Landkreis Meißen) m Jahr 1216 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung. Tammo de Sconevelt wird als Zeuge bei der Übertragung des Dorfes und der Kirche Zadel durch den Markgrafen Dietrich an das Kloster Altzella genannt.
Schönfeld (Uckermark) Das Dorf wurde im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 als Sconenvelde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte Siedlung auf einem schönen Felde, Landstück bedeuten, ein typischer Name aus der Kolonisationszeit.
Schongau. Stadt im Landkreis Weilheim-Schongau, 1268 Übergang an die Wittelsbacher, im 13. Jahrhundert neu gegründete Siedlung. 1227 Schonengov, 1238–1250 in oppidum Scongev ... predicti oppidi Scongov, 1312 Schongaw, Schongaue, 1392 Schongo, 1553 Schongau. Der Name wurde vom heutigen Pfarrdorf Altenstadt im selben Landkreis übernommen. Als die neue Siedlung Schongau im 13. Jahrhundert gegründet wurde, musste der Name differenziert werden. So erscheint in einer Urkunde von 1253 (Kopie von 1766) die lateinische Bezeichnung ad veterem civitatem Schongau, ebenso 1289 in antiqua ciuitate Schongaw und übersetzt 1312 ze der Alten Stat zu Schongave. Im selben Jahr kommt der Name bereits selbstständig als ze der Alten Stat vor, aber 1345 heißt es noch in der alten und der niwen stat ze Schongawe . 1474 findet sich die Schreibung Altenstatt und 1543 Altenstadt. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus althochdeutsch sco ̄ni‘ schön, herrlich, angenehm’ und gouue ‘Gau, Land, Flur’; es besteht wohl ein Zusammenhang mit dem Namen des durch den Ort fließenden Gewässers Schönach.
Schöngeising Die urkundliche Erstnennung von Schöngeising erfolgte im Jahr 763 als Kisingas, was so viel wie „bei den Leuten des Giso“ bedeutet, und steht im Kontext der Gründungsausstattung eines Klosters in Scharnitz. Der Zusatz „Schön“ kam erst später hinzu, um den Ort vom sumpfigen Kottgeisering zu unterscheiden. Der Jexhof wurde erstmals 1433 erwähnt, der Zellhof 1314.
Schöngleina 190 wird der Ort erstmals urkundlich als Gleina (auch Glyne oder Glina) erwähnt (Andere Quellen berichten von einer Ersterwähnung 1228). Ebenfalls 1190 wird ein Otto von Glina, vermutlich der Stammvater des gleichnamigen Adelsgeschlechts, den Herren von Glina genannt.
Schönhagen (Eichsfeld) Schönhagen wurde 1323 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit wurde der Ort Schornbrandshagen oder Schornbrandshayn genannt. Seit 1589 heißt er Schönhagen.
Schönhausen (Elbe) Schönhausen wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts vom Bischof von Havelberg gegründet. Ältestes Gebäude des Ortes ist die 1212 geweihte romanische Backsteinkirche.
Schönhausen (Mecklenburg) Im Jahre 1266 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Schönheide ls erster Siedler im Schönheider Gebiet gilt Urban Männel, der 1537 das erste Haus errichtet haben soll.
Schönhorst Der Ort Sconehorst wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt als Adolf IV. (Schauenburg und Holstein) die Zehnten dem Kloster Neumünster verlieh.
Schöningen Wirtschaftliche Bedeutung durch Salzvorkommen und Lage an der Rhein-Elbe-Straße, 1120 Umwandlung eines Kanonissenstifts in das Augustiner Chorherrenstift Sankt Laurent 747 Scahaningi (Kopie 9. Jahrhundert), 995 Scenigge [Original], 1383–1385 Schonynghe [Original]. Ableitung mit dem Suffix-ingen von der Basis *Skahan-, aus indogermanisch *skok mit Nasalerweiterung, verwandt mit altnordisch skagi ‘Landzunge’, skaga ‘hervorragen’, norwegisch dialektal skagge ‘Zipfel, Saum’, althochdeutsch scahho, mittelhochdeutsch schache ‘(bewaldete) Landzunge, Vorgebirge, Vorsaum eines Waldes’, altnordisch sko ̄gr, schwedisch skog ‘Wald’. Namengebend war die Lage von Schöningen an einem vorspringenden und steil abfallenden Bergsporn des Elms. *Skahanw urde zu *Skan kontrahiert, der Suffixvokal bewirkte Umlaut des Stammvokals, Sk ging in Sch über, im 14. Jahrhundert wurde -e zu -ö gerundet, wohl durch Eindeutung von mittelniederdeutsch schö ̄n ‘ansehnlich, herrlich, schön’. So Schoningen, Ortsteil von Uslar, Landkreis Northeim.
Schönkirchen Zu Beginn des 13. Jahrhunderts erreichte die deutsche Kolonisierung nach dem Wendenkreuzzug den Raum des heutigen Schönkirchen; der Ort selbst wurde in einer Urkunde von 1294, dem Codex Cismariensis, erstmals erwähnt.
Schönsee 1329 taucht der Ortsname Schönsee, damals im Nordgau gelegen, in einer Besitzurkunde der Herren von Hostau im Zusammenhang mit der Stadt Hostau (Hostoun) als ein Ort in Erbuntertänigkeit auf, als im Böhmerwaldgebiet im Siedlungsgebiet der westslawischen Choden seit ca. 200 Jahre deutsche Neusiedler Ortschaften gründeten.
Schönstedt 852 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Schöntal Das Zisterzienserkloster Schöntal wurde im Jahre 1157 gegründet. Zwischen 1708 und 1736 wurde die Klosterkirche errichtet.
Schönteichen Die erste urkundliche Erwähnung einzelner Dörfer der Gemeinde erfolgte am 19. Mai 1225. Die Orte und Ortsnamen sind teils sorbischen, teils deutschen Ursprungs. Die Dörfer Cunnersdorf und Petershain wurden wahrscheinlich nach ihren Gründern benannt.
Schönthal Schönthal gehörte dem vor dem Jahr 1263 gegründeten Kloster Schönthal.
Schonungen. Gemeinte im Landkreis Schweinfurt, circa fünf Kilometer ö von Schweinfurt in der Talweitung der Steinach bei ihrer Mündung in den Main. Die Gründung der Siedlung wird in die vorfränkische Zeit gelegt und den Thüringern im 5. Jahrhundert zugeschrieben, wohl weil die-ungen-Variante des-ingen-Suffixes thüringisch sein soll. 1182 Sconunge, 1194 Sconungen, 1383 Schonungen. P. Schneider legt dem mit -ungen-Suffix abgeleiteten Namen den Personennamen Scono zugrunde; Personennamen mit dem Adjektiv althochdeutsch scôni ‘schön’ als Erstglied sind bezeugt, sodass auch eine Kurzform Scono denkbar ist; ein historisch Träger des Personennamens ist aber im Zusammenhang mit der Siedlung nicht bezeugt. Es wird auch erwogen, dass das Adjektivisch selbst zugrunde liegt (‘schöne, stattliche Siedlung’). Der Hinweis auf mittelhochdeutsch schônunge ‘Schonung’ ist abwegig, da das Wort ‘Verschonung’ bedeutet.
Schönwald (Brandenburg) Die ehemals wendische Siedlung Schönwalde wurde erstmals am 20. Januar 1345[3] als Sonwald urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet in etwa Siedlung am schönen Wald. Im Laufe der Zeit änderte sich der Ortsname mehrfach. 1414 wurde der Name Schoenenwald, 1431 Schoenenwalde und 1473 der Name Schonwalde genannt. Der heutige Ortsname wurde erst 1905 erstmals erwähnt.
Schönwald (Oberfranken) Die Bedeutung des Stadtnamens ist nicht abschließend geklärt. Naheliegend ist die Bedeutung schöner Wald. Schon 1316 ist der Name als „Scho(e)nwalde“, 1360–1370 als „Schoenenwald“, 1418 als Schönwaldt und 1421 als Schönwald überliefert. Wolf-Armin von Reitzenstein schließt daraus, dass es sich tatsächlich auch im Mittelhochdeutschen um einen schönen Wald, also um einen gut nutzbaren Wald gehandelt hat. Eine andere Auslegung bezieht sich auf die Bezeichnung des Ortes als „Schonwald“ in frühen Jahren, bzw. als „Schonwalde“ in den Jahren 1412, 1437 und 1442 sowie als „Schonnwaldt“, „Schonwald“ und „Schonwalt“ im Landbuch der sechs Ämter von 1499. Ein Erklärungsversuch ist die Errichtung eines Hofes am Waldesrand des Großen Kornbergs im Zuge von umfangreichen Rodungen, der von einem Waldaufseher zur Schonung des Waldes besetzt wurde. Ebendieser Hof wurde wahrscheinlich „Zum Schonwalde“ genannt; bei Schönwald handele es sich also um eine Siedlung beim geschonten Wald.
Schönwalde (Vorpommern) Entlang der heutigen Hans-Beimler-Straße entstanden bereits ab 1937 verschiedene Kasernenbauten. Im Frühjahr 1968 wurden die ersten drei Wohnblöcke im Karl-Liebknecht-Ring montiert. Anfangs wurde das Quartier als Südstadt II bezeichnet.
Schönwalde am Bungsberg Der Ort und die Kirche wurden 1240 erstmals erwähnt.
Schönwalde-Glien Schönwalde und sein Ortsteil entstanden als Straßenangerdörfer. 1437 Schonenwalde, 1540 Schonewalde; 1833 Vorwerk Glien. Eine Zusammensetzung mit dem Adjektivisch schön als Benennungsmotiv und dem Grundwort -wald, also ‘Siedlung am schönen Wald’. Das ehemalig Vorwerk Glien erhielt wegen seiner Lage an der Südgrenze des Ländchen Glin (zu altpolabisch *glina ‘Lehm’) seinen Namen.
Schopfheim. Stadt und gleichnamige V erwaltungsgemeinde mit den Gemeinte Hasel, Hausen (Wiesental) und Maulburg im Landkreis Lörrach. Verleihung der Stadtrechte um 1250, in der Folge Errichtung einer Ringmauer mit Türmen und Graben und eines Schlosses, während des 30-jährigen Krieges zerstört. 807 Scofheim [Original], 1130 Scopfheim [Original], 1258 Schophein [Original]. Wie beispielsweise der Name Kirchen ( EfringenK irchen) gehört auch Schopfheim zu einer Gruppe schematisch gebildeter Siedelungsname die fränkische Siedler für neu gegründete oder bereits bestehende Orte verwendeten. Das Grundwort-heim wird durch das Bestimmungswort Scof näher bestimmt. Dieses geht auf das althochdeutsch Substantiv scopf, scof ‘Schuppen, Scheune’ zurück.
Schöppenstedt Die 1051 bezeugte Pfarrkirche war Halberstädter Archidiakonatssitz, in ev. Zeit Superintendentursitz; seit 14. Jahrhundert Weichbildrecht, kein formales Stadtrecht. 1051 Sciphinstete [Original], 1196–97 Schepenstide, 1606 Schöppenstidt. Bildung mit dem Grundwort-stedt. Das Bestimmungswort enthält wohl nicht den schwach flektierten Personennamen Sceppo im Genitiv Singular, sondern eher eine aus mittelhochdeutsch schipfes ‘quer’ zu erschließende Variante germanisch *skip(p)a ‘schief’, die neben mittelniederdeutsch sch ̄ef (< *skaifa) steht. Das Bestimmungswort erscheint im Dativ Singular Jünger wird das -e das Bestimmungswort zu -ö labialisiert. Namengebend ist die Lage Schöppenstedts an einem Hang. So Scheppau, Ortsteil von Königslutter, Landkreis Helmstedt; Schiplage, Ortsteil von Melle, Landkreis Osnabrück; Schepelse, Ortsteil von Eicklingen.
Schöppingen Kirchdorf, zunächst Stockum im „Gau“ Schöppingen, dann Schöppingen, auf einem Hof der Abtei Herford im Fürstbistum Münster, seit dem 15. Jahrhundert zeitweilig „Stadt“, dann „Freiheit“. 838 Stochheim (...) in pago (...) Scopingus, 995 Stochheim (... [in pago].) Scopingon, 12. Jahrhundert Scopingon. Es hat ein Namenwechsel stattgefunden. Stochheim ist gebildet mit einem Bestimmungswort altniederdeutsch stok ‘Lodenausschlag um den Stumpf eines gefällten Baumes herum’ (Trier), dann auch ‘Stumpf’ selbst und – davon abgeleitet – ‘Grundstock, fester Bestand an (z.B.) Vieh oder anderem Material’ (vgl. englisch stockyard, livestock, stockpile). Grundwort ist die norddeutsche Form von-heim. Der „in pago“-Name Scopingon hat sich schon im 11. Jahrhundert an die zentrale Kirchensiedlung Stockum (heute Name einer Bauerschaft nördlich der im Jahre 838 dem Kloster Herford geschenkten St.-Brictius-Kirche) geheftet. Die Errichtung der Kirche über einer Felsenquelle, dem (!) Well, die im Gegensatz zu dem wenige Kilometer nördlich gelegenen, wichtigen Gerichtsplatz zum Sandwelle als *zum Steinwelle bezeichnet worden sein mag, sowie die regionale Redensart „an de well hebbt se’t seggt (an der Quelle [in Schöppingen] haben sie es gesagt, also ist es wahr!)“ geben Anlass zu der Vermutung, dass der Name durch ein möglicherweise rituelles Schöpfen (schöpping ‘Schöpfen’) bei Gelegenheit von gerichtlichen Urteilsweisungen motiviert ist: ‘Ort, an dem Schöpfen stattfindet’. Die Verdrängung des wohl aus dem häufigen -as verderbten -us-Formans durch -en, dass scheinbar einen Dativ Plural anzeigt, mag Systemzwang geschuldet sein. So Stockum, Kreis Soest, Stockheim, Kreis Düren.
Schöppelenberg, (München) 1000 Scopingun.
Schöps Schöps wurde am 21. Februar 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Die Existenz des Ortsteils Jägersdorf ist schon für den 28. November 1228 urkundlich datiert.
Schöpstal Die erste urkundliche Erwähnung findet der Ortsteil Girbigsdorf 1282, Ebersbach 1285, Kunnersdorf 1319 und Liebstein 1330. Die Dörfer Girbigsdorf, Ebersbach und Kunnersdorf wurden allerdings wohl bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der Deutschen Ostsiedlung als Waldhufendörfer angelegt.
Schollbrunn Der Name Schollbrunn geht aus dem Wort scholle und mittelhochdeutsch brunne hervor. Es bedeutet Erdscholle und Quelle oder Brunnen. Als Erklärung ergibt sich daraus „eine Quelle, die aus Erdschollen entspringt“. Zeitweise wurde wohl das Wort schal, für lautes Getöse oder Schall, eingedeutet; die Quelle also nach ihrem Geräusch benannt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1282 Scholbrunne, 1285 Schalbrunnen, 1311 Schalbrun, 1314 Schoelbrun, 1328 Schalbruennen, 1329 Schalbrunne, 1359 Schollbrunnen, 1373 Schalbrunnen, 1470 Scholbrun, 1474 Scholbronne, 1475 Scholbron, 1480 Schellbronne, 1802 Schollbrunn.
Schollene, Einige früher wendisch besiedelte Orte der Gemeinde tauchten erstmals im Jahre 948 in der Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg auf: Nierow als Niecerim und Mahlitz als Malici.
Schollehne selbst wird 1146 als ad prouinciam Schollene, also als Provinz, erstmals erwähnt.
Die Erwähnung von Scolene oder Scoleve aus dem Jahre 964 im Codex diplomaticus Anhaltinus bezieht sich auf eine heute unbekannte Wüstung, die wohl an der Bode lag. Die Erwähnung von Scolin im Jahre 1097 bezieht sich auf Schkölen in Sachsen, 1172 Schollene iuxta fluuium Bodam bezieht sich offenbar auch auf die Wüstung an der Bode.
Schonach (im Schwarzwald) Der Name des Ortes stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet hell fließendes Gewässer. Urkundlich erstmals erwähnt wurde er 1275, eine Besiedlung wird aber seit Beginn des 12. Jahrhunderts vermutet.
Schondorf am Ammersee Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schondorf im Jahr 751, als ein Graf Engildeo aus dem Adelsgeschlecht der Huosi unter anderem seine Güter in „Scondorf“ dem Kloster Benediktbeuern übergab. Dieser Besitz ging im Laufe der Zeit wieder verloren. Darauf folgend gab es einen Ortsadel derer von Schondorf. Diese ließen um 1150 die Jakobskirche in Unterschondorf errichten. Die Kirche in Oberschondorf schenkte der bayerische Herzog 1284 dem Kloster Dießen.
Schondra Seinen Namen hat Schondra vom gleichnamigen, die Marktgemeinde durchfließenden Fluss Schondra, welcher der Fränkischen Saale bei Gräfendorf zufließt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 802 Scuntru, 812 Scuntra, 839 Scundera, 840 Scundra, 1303 Schunter, 1326 Schůntern, 1466 Schontra, 1555 Schondra.
Schongau Der Ursprung Schongaus ist das jetzige Altenstadt, ein großer Teil der Bewohner zog im 13. Jahrhundert nur wenige Kilometer weiter in die auf dem Lechumlaufberg gegründete Siedlung am Lech und nahm den Ortsnamen mit. Die Hügellage war bei weitem besser zu verteidigen.
Schonstett De erste Erwähnung Schonstetts findet sich in einer Urkunde König Heinrichs IV. aus dem Jahre 1077. In diesem „Privilegium Henrici IV imperatoris“ wird der Ort als einer aus der Gründungsschenkung von Herzog Tassilo III. an das Kloster Frauenchiemsee genannt. Die Schenkung hatte 780 stattgefunden und wurde bei der Einweihung des Klosters durch den Salzburger Bischof Vigil im Jahre 782 erwähnt. Somit ist Schonstett bereits über 1200 Jahre alt. Die alte Burg stand damals auf dem heutigen Kirchberg, wovon der massive Kirchturm und die alte Schlosskapelle aus dem 12. Jahrhundert noch zeugen. Vom alten Schlossturm, einem exponierten Schauturm, hat der Ort wohl auch seinen Namen.
Schonungen, Schonungen wurde wohl im 5. Jahrhundert gegründet. Der Name besagt entweder, dass es eine schöne, stattliche Siedlung war (sconi = ansehnlich, schön) oder die Niederlassung einer Sippe des Schön (Scono = Personenname) Erste bekannte Erwähnung ist in einer Urkunde vom Jahre 1194 zu finden, mit der Kaiser Heinrich VI. Schenkungen bestätigte.
Schopfheim Der Name Schopfheim wurde erstmals im Jahre 807 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Der freie Bauer Himini mit seinen Söhnen schenkte seine Güter in „Villa Scofheim“ dem Kloster.
Schopfloch (Mittelfranken) Die erste schriftliche Erwähnung des Orts findet sich in Schenkungsurkunde vom 11. März 1260, in der als Zeuge der Name „Ulricus de Schopfloch“ erwähnt ist. Später wurde das Adelsgeschlecht derer von Schopfloch dort ansässig. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „lôch“ (mittelhochdeutsch für Gebüsch, Wald, Gehölz) und dessen Bestimmungswort „schopf“ (mittelhochdeutsch für Scheune) ist und demnach Gehölz bei einer Scheune bedeutet.
Schopfloch (Schwarzwald) Schopfloch wurde 772 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt.
Schopp Der Ort wurde 1345 erstmals urkundlich erwähnt.
Schorfheide Die Gegend wurde von Slawen besiedelt, eine erste urkundliche Erwähnung über die Ukranen ist von 934 bekannt. Die Ukranen siedelten östlich der heutigen Schorfheide, die Redarier nördlich und Rezanen westlich. Das Gebiet wurde damals Ukerschewolt genannt. Zwischen 1547 und 1720 wurden 109 „Ordnungen, Edicte, Patente, Declarationen und Verordnungen über den ordnungsgemäßen Umgang mit Jagdt-, Forst-, Holtz und Mast-Sachen“ der heutigen Schorfheide erlassen. Ab dem 13. Jahrhundert häufen sich urkundliche Erwähnungen des Waldgebietes, es wurde als Große Heide, Große Werbellinsche Heide, Grosse Werbellin Heyde, Magna merica Werbelin, Kienheide, Eichheide, Hasenheide oder ähnlich aufgeführt. Die Bezeichnungen waren nie einheitlich, wurden von den Autoren auch nach Gutdünken und dem örtlichen Sprachgebrauch geprägt. Die nord- und ostdeutschen Waldkomplexe werden bis heute eher mit ‚-heide‘ bezeichnet, im Westen und Süden ist ‚-wald‘ gebräuchlicher. Markgraf Johann bestätigte in einer Urkunde am 24. Dezember 1315 der Stadt Biesenthal: „Überdies sollen sie in der großen Heide Werbellin freie Grasnutzung und Schweinemast und den Gebrauch des Lagerholzes haben […]“ Kurfürst Friedrich der Eiserne bezeichnete das Waldgebiet 1447 als „vnser groszen heyde, dy werbelinsche heyde genannt“. Kurfürst Joachim I. bezeichnete das Gebiet am 9. Mai 1501 als „Schonenbeckischen heiden“. 1592 wird erstmals ein Wildzaun von der Havel bis zur Oder erwähnt, in diesem Dokument von Nicolaus Leutinger wird der Name Grimnitzsche Heide erwähnt.
Schorndorf (Oberpfalz) Die im 7./8. Jahrhundert entstandene Siedlung kam Mitte des 13. Jahrhundert an die Grafen von Württemberg, ist seit 1250 Stadt und seit 1967 Große Kreisstadt. Burgschloss, Haus auf der Mauer. 1235 Shorendorf [Original], 1262 Schorndorf, 1280 Scordorf [Original], 1291 Schorndorf [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-dorf. Das Bestimmungswort enthält wohl den Personennamen Scoran beziehungsweise den Beinamen Scoran im Sinne von ‘der Geschorene, Priester, Mönch’. Schorndorf gehört damit zum Namentypus Pfaffenheim, -dorf, -hofen, der seit dem 9. Jahrhundert bezeugt ist. Eine Verbindung mit althochdeutsch scorro ‘Felsen, Klippe’, mittelhochdeutsch schor, schorre ‘schroffer Fels, felsiges Ufer’ ist nicht möglich, da sonst (nirgends bezeugte) Formen wie *Schorendorf, Schoredorf zu erwarten wären. Dies gilt auch für althochdeutsch scora, mittelhochdeutsch schor ‘Schaufel, Spitzhacke’, das zum Motiv des Stadtwappens passt. Das Wappen ist aber ebenso wie der auf mittelhochdeutsch schor bezogene Beleg von 1280 volksetymologisch. So Schorndorf, Landkreis Cham.
Schorndorf (Schurwald) Im 8. Jahrhundert entwickelte sich dann auf überschwemmungssicherem Gelände südlich der Rems, auf einem Schwemmsandkegel im Bereich der heutigen Stadtkirche, eine neue dörfliche Ansiedlung „uff dem Sand“ als Ursprung des mittelalterlichen Schorndorfs. Einen Hinweis auf eine Datierung gibt möglicherweise das Patrozinium der Kirche, welche den Heiligen Basilides, Cyrinus, Nabor, Nazarius und Celsus geweiht war. Dies lässt die Gründung der Kirche in der Zeit nach 765 n. Chr. annehmen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1235. In einer Urkunde, laut der ein Heinrich von Waldhausen und seine Frau Grundstücke in Urbach und Hülben an das Kloster Lorch gegen zwei lebenslängliche Pfründen übertragen, wird als Zeuge neben Anderen ein „Dietericus de Shorendorf“ aufgeführt. Derselbe taucht als „Dieterico de Sordorf“ in einer weiteren Urkunde des Klosters Adelberg von 1236 wiederum als Zeuge auf. Diesmal wird er als „ministerialis imperii“, also als (staufischer) Reichsdienstmann bezeichnet. Als dessen Dienstsitz (Ministerialenburg) wird der Vorgängerbau des heutigen Schlosses angenommen.
Schornsheim Der Name Schornsheim, 782 Scoronishaim, 815 Scornesheim, ca. 836 Scoranesheim, ca. 1230 Schornesheym, ca. 1520 Schornsheim ist mit dem Grundwort -heim gebildet, wie die meisten rheinhessischen Ortsnamen. Sein Bestimmungswort stellt jedoch eine Besonderheit dar, da es kein traditioneller germanischer Personenname oder ein Wort für eine naturräumliche Gegebenheit, sondern eine Standesbezeichnung und erst im übertragenen Sinn ein Personenname ist. Scoran („der Geschorene“, von der Tonsur herrührend) ist ein Wort für Priester oder Mönch und wurde als Name solchen Knaben gegeben, die für den geistlichen Stand bestimmt waren. Die Tonsur hatte seit langem als Zeichen geistlichen Standes gegolten. Der Name wird auf die Gründung eines Geistlichen zurückgeführt, der neben einer Kirche das Servitenkloster Schornsheim gegründet haben soll. Es ist anzunehmen, dass eine oder mehrere fränkische Siedlungen im Bereich der späteren Gemarkung Schornsheim bereits bestanden.
In der Urkunde Karls des Großen vom 28. Juli 782 nennt der König die Kirche und den Fiskus von Schornsheim sein Eigentum. Als Fiskus bezeichnete man damals die Gesamtheit des königlichen Vermögens oder eine Untereinheit davon.
Schorssow Schorssow wurde 1372 erstmals urkundlich genannt, gleich als Moltzansches Lehen. Die zerstörte Wüste Kirche stammte aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Schortens 1158 erstmals im Zusammenhang mit dem Bau der St.-Stephans-Kirche, der ältesten Kirche des Jeverlandes, bezeugt. Der wirtschaftliche und demografische Aufschwung erfolgte im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Marinewerft Wilhelmshaven und der Fertigstellung der Eisenbahnlinie nach Jever, 2005 Stadtrecht. 1124 Scrotinh, Scrotinghe, 1317–1320 ecclesia in Scortenze, 1359 Scortens. Auszugehen ist von einer ursprünglichen Form *Scrotingi, und der Ortsname enthält den Personennamen Scrot(h), Scroto in Verbindung mit der Endung -ing. Im Friesisch verzeichnen wir einen Wandel der ursprünglich Endung -ingi zu -endse und letztlich zu -ens. So Ellens, Gemeinte Zetel, Gödens, Gemeinte Sande, Pakens, Gemeinte Wangerland, alle Landkreis Friesland; Bauens, Ortsteil von Wilhelmshaven.
Schuld, (Koblenz) 975 Scolta.
Schotten, Luftkurort, Stadtrecht 1354; ev. Stadtkirche mit großem Westbau (14. Jahrhundert), Flügelaltar (gegen 1400) als bedeutendes Werk mittelrheinischer Malerei, Eppsteiner Burg mit gotisch Schlossbau (um 1400; im 19. Jahrhundert erneuert), Altenburg (um 1515), Fachwerkrathaus (um 1520), Fachwerkhäuser (17.–19. Jahrhundert); 1310 villa Schotten, 1327 (Kop.) Schottin; Schotten (1310). Simplex auf -en; Namen im Dativ Plural bezeichnen die naturräumlichen Gegebenheiten. Die bisherige Deutung als Kirchengründung iroschottischer Möche ist daher abzulehnen. Der Name gehört in den Zusammenhang von indogermanisch *skeud-/ *skeut‘ schießen, schnellen’ zu mittelniederdeutsch schott ‘(vorgeschobener) Riegel, Verschluss’, schutten ‘abdämmen, hindern, schützen’, mittelhochdeutsch schüt(e) ‘Anschwemmung, die dadurch gebildete Insel’, mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch schützen, hochdeutsch abschotten, Schott, schützen, Schutt. Die Wortsippe steht in engem Zusammenhang mit Bezeichnungen für Absperrungen, hauptsächlich von Wasser. Dazu gehören u.a. spätmittelhochdeutsch schützen ‘dämmen, stauen, schützen’, bairisch aufschutzen ‘ein fließendes Wasser in seinem Lauf hemmen, aufstauen’, mittelniederdeutsch sch Ortsteil ‘Falltür bei Schleusen und Sielen’, mittelniederländisch sch Ortsteil ‘Absperrungswand, hölzerne Scheidewand, Riegel’. Damit nimmt der Ortsname Bezug zur Lage an der Einengung der Nidda.
Schozach-Bottwartal. Gemeindeverwaltungsverband im Heilbronn, bestehend aus den Gemeinte Abstatt, Beilstein, Ilsfeld und Untergruppenbach, zwischen 10 und 15 km sö Heilbronn teilweise von der Schozach sowie der Bottwar durchflossen. Der Gemeindeverwaltungsverband entstand im Zuge der Gemeindereform im Jahre 1973. Burg Hohenbeilstein, Burg Stettenfels, Weingärtnerhaus, Bartholomäuskirche, Burg Wildeck, Pfarrkirche St. Stephan. Schozach: 1275 aput Schozam, 1312 von Schothzach. Bottwar(tal): (um 750–802) (Kopie 1150–65) in ... Boteburon, 873 villa Bodibura, (um 1260) villam ... Minus Botebor, 1304(–1316) In Botbor, 1495 Botwar. Schozach: Ausgangsform Flussname althochdeutsch *Skozaha < voralthochdeutsch *Skuttaha, Kompositummit dem Grundwort althochdeutsch -ach1 (-aha) und dem Bestimmungswort westgermanisch *skutta-, norddeutsch Schott Ntr. ‘wasserdichte, mit wasserdicht schließenden Türen versehene Wand im Innern eines Schiffes’, mittelniederdeutsch sch Ortsteil ‘Falltür bei Schleusen und Sielen’, Ableitung vom Intensivstamm *skuttzu germanisch *skeut‘schießen’. Benennung nach einer in die Schozach eingebauten Wasserabsperrung. Bottwartal: Benennung nach dem von der Bottwar (um 1260 fluvium ... Botebor) durchflossenen Tal. Der Flussname ist vom Ortsname Bottwar < althochdeutsch *Bo ̄tenbu ̄r, Kompositummit dem Grundwort althochdeutsch bu ̄r ‘Wohnung, kleines Haus’ und dem Genitiv des Personennamens althochdeutsch *Bo ̄to (*Bo ̄ten-) als Bestimmungswort, übertragen. Nach der Synkope entwickelte sich *Bo ̄t(en)bu ̄r durch Assimilation und Abschwächung der Nebensilbe zu *Bo ̄twer, Bottwar, mundartlich /’ba ̄odmər/.
Schraden Die ersten Vorwerke im Bereich der heutigen Gemeinde Schraden waren Ende des 17. Jahrhunderts entstanden. Das Vorwerk Oberbuschhaus und das Vorwerk Rothes. Mitte des 19. Jahrhunderts taucht dann auch das Vorwerk Buschhaus auf den Landkarten auf. Aus dem Buschhaus wurde später das Huthaus und schließlich das Kaupen-Vorwerk
Schramberg 1293 Schrannenberg. Der Name ist vermutlich als Zusammensetzung mit dem Grundwort -berg und dem Bestimmungswort althochdeutsch skranna, skranno ‘Tisch, Bank’, mittelhochdeutsch schranne ‘Gerichtsbank, Gericht’ zu deuten und identifiziert Schramberg als mittelalterlichen Gerichtsort.
Schraplau In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld (Hersfelder Zehntverzeichnis) wird Schraplau als „zehntpflichtiger Ort Scrabanloch im Friesenfeld“ urkundlich erwähnt. In der Stadt befindet sich die Burg Schraplau.
Schrecksbach Im Jahre 1140 ging der zu diesem Zeitpunkt erstmals urkundlich erwähnte Ort Schrecksbach in den Besitz des Klosters Fulda über.
Schretstaken Schretstaken wurde 1407 gegründet.
Schriesheim Siedlung aus dem 6. Jahrhundert. Strahlenburg, Steg, Madonnenberg, Altes Rathaus, Römerkeller. 764 (F. 12. Jahrhundert) Scriezesheim, 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Scrizzesheim, 1002 Scriezesheim, 1231 Schriesheim. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim enthält als Bestimmungswort den allerdings sonst bisher nicht bezeugten Personennamen *Scriez: ‘Siedlung des Scriez’.
Schrobenhausen Im 11. Jahrhundert Besitz des Benediktinerklosters Hohenwart, 1310 Markt der Wittelsbacher, 1373 Stadtrecht. 790–794 (Kopie von 824) Scropinhusun, 855 (Kopiedes 12. Jahrhundert) Scrophinhusen ... Schrophinhusen ... Scrophinhusin, 1178–1190 (Kopiedes 15. Jahrhundert) Schrobenhausen, 1182/83 Schrofenhusen, 1192 Scrobenhusin, circa 1207–1214 (Kopiedes 15. Jahrhundert) Schrofenhawsen, 1391 Schroffenhausen, 1393 Schrobenhausen. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch hûs ‘Haus, festes Gebäude’, -hausen; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Scropo zu erschließen.
Schrozberg Der Ort Schrozberg wurde erstmals 1249 urkundlich erwähnt. Aus dem Jahr 1054 stammt eine Urkunde, nach der Kaiser Heinrich III. den Grafen Emehard von Rothenburg mit dem Ort Riedbach belehnte. Bartenstein wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt und war seit 1686 Residenzstadt der Grafschaft und seit 1743 des Fürstentums Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
Schrum Dithmarschen. Wie viele andere Gemeinden Dithmarschens ist auch Schrum in den Klageschriften von 1447 erwähnt. Hier kann aus der Aufstellung des Textes das Jahr 1402 genannt werden. Es lautet dort, „… als man schrieb vierzehnhundert in dem anderen Jahre, des Mittwochs nächst vor dem ehrenhaften Feste, geheißen das Fest Christi Leichnam, …“, woraus sich der 24. Mai 1402 ergibt.
Schrum. Hambergen wurde als kleines Gut Ambergen im Besitz des Erzbischofs von Bremen erstmals 1056 urkundlich erwähnt. Die Flurbezeichnung Up den Eddelhofe ist noch ein aktueller Hinweis auf das Gut. Hier war der Kern des alten Dorfes.
Schuby Der Ort wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt vom dänischen „Skovby“, also Walddorf.
Schüller Die Ursprünge des Ortes liegen angeblich bei einer römischen Militärstation namens Scolinaria an einer Straße, die zwischen Steffeln über Glaadt bis nach Köln führte. Diese Station diente wohl als Vorposten des römischen Kastells Icorigium (heute Jünkerath). Erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort am 19. September 855 als Sconilare.
Schülp (Dithmarschen) In Schülperaltensiel findet sich der älteste Deich der Region. In seinem Kern besteht er seit dem frühen 12. Jahrhundert. Der Deich war Teil des ersten Deichbaus der Dithmarscher. Die Deiche ermöglichten erstmals Landwirtschaft im größeren Stil. Vorher war sie wegen der Flut- und Sturmflutgefahr auf enge Bereiche um die älteren Wurten herum begrenzt.
Schülp bei Nortorf Der Ort wurde 1286 als Schullebvi oder Sculleby erstmals erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist nicht endgültig geklärt, soll aber so viel wie „Dorf am Schilf“ heißen.
Schülp bei Rendsburg Der Chronist Helmold von Bosau (etwa vor 1120 bis nach 1177) berichtet in seiner Slawen-Chronik, dass sich um 1149 der holsteinische Graf Adolf II. bei Schülp eine Schlacht mit Dänen und Dithmarschern lieferte. In der Chronik wird der Ort Schülp als Scullebi erwähnt. Er bedeutet wahrscheinlich „versteckte Biegung, Krümmung“.
Schulzendorf. Gemeinte im Landkreis Dahme-Spreewald, 7617 Einwohner, sö Berlin. Ehemalig ritterlicher Landbesitz. Dorfkirche neogotisch, erbaut 1865/66. 1375 Scultendorf, Schultendorpp, 1624 Schultzendorff. Eine Zusammensetzung zu mittelniederdeutsch schulte ‘Dorfschulze, Ortsvorsteher und Bauernrichter’ und dem Grundwort mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’, also benannt nach einem Schulzen.
Schüller, (Trier) 855 Sconilare. Germanisch skauni-, schon, +hlaeri, waldiges Sumpfland.
Schüpf= Oberschschüpf und Niederschüpf. 1210 Schippe.
Schurzelt, (Laurensberg) 896 de Cirsoli. Romanisch ceresiolum, zu ceresia, Kirsch.
Schürdt Vor über 600 Jahren rückte das Dorf Schürdt mit der ersten bekannten schriftlichen Erwähnung in der Urkunde vom 7. August 1411 ins Licht der Geschichte. Alle Namensformen deuten darauf hin, dass es sich bei Schürdt um einen Rodungsort handelt. Solche Orte sind in unserer Region etwa im 9. Jahrhundert entstanden. Der Platz für die Siedlung musste erst durch das Roden der Wälder geschaffen werden. Offensichtlich hängt der Name mit dem altdeutschen zusammen, das so viel, wie mit der Schaufel arbeiten bedeutet.
Schürensöhlen Der im 13. Jahrhundert gegründete Ort hieß erst Schönborn und besaß eine eigene Wallfahrtskirche.
Schüttorf Die Etymologie des Namens Schüttorf ist nicht genau geklärt und verschiedenen volkstümlichen Erklärungsversuchen ausgesetzt. Die verbreitetste Erklärung bietet die Sage, dass die Vechte erst 1295 durch den Bau eines Dammes um Schüttorf geleitet wurde, bei dessen Bau die Bürger ihre Handkarren auf das Kommando Schütt’t d’r up entleert hätten. Diese Sage erklärt allerdings nur einen Anklang auf die neuzeitliche Schreibweise von Schüttorf .
Die frühesten Formen des Ortsnamens Schüttorf sind Scuhtthorp, Scutorpe, Scuttorpe und Scotdorpe auf Urkunden aus dem Jahr 1154; auf einer Münzprägung aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts findet sich die Schreibweise SCOTOR(p)E.
Hermann Abels vertritt die Ansicht, dass sich der Ortsname aus dem niederländischen schut (Bretterwand, Staudamm, Schleuse) ableitet, was der volkstümlichen Deutung sehr nahe kommt, historisch aber wohl zu kurz greift, weil es die bereits gestaute Vechte bei der Entstehung des Ortsnamens voraussetzt und alle Formen von Scot- unerklärt lässt, die entsprechend vom niederdeutschen Schott (Trennwand im Stall) abgeleitet werden müssten.
Eine andere Erklärung leitet den Ortsnamen von Vechteschuten ab; eine Schute ist ein flaches Schiff mit sehr wenig Tiefgang, das verwendet wurde, um den Bentheimer Sandstein zu verschiffen. Die Vechte ist ab Schüttorf mit solchen Schuten schiffbar, und es ist bekannt, dass hier Stein verladen wurde. Diese Erklärung setzt allerdings eine intensive Flussschifffahrt bei der Ortsgründung voraus.
Eine ganz andere Deutung ist die, dass der Name Schüttorf von Scutthorpe oder Scuttrop stammt, was Schutzdorf bedeutet und der Burg Altena in der Stadt entlehnt ist. Historisch greift aber auch diese Erklärung zu kurz, da die Burg Altena nicht von Anfang an in der Stadt existierte.
Eine moderne Erklärung leitet den Ortsnamen vom plattdeutschen Scuit (Ire) ab. Der mittelalterliche Name Irlands war Scoti oder Scotti. Im gälischen gibt es zahlreiche Dialekte, die die Vokalvarianten o und u beinhalten und erklären. Zudem weisen bei Ausgrabungen um Schüttorf gefundene irische Ringkreuze und Fächerkreuze auf die Anwesenheit irischer Mönche in der Gegend hin.
Schuld Schuld beging 1975 seine 1000-Jahr-Feier und gründete dieses Jubiläum auf die sogenannte „Reifferscheider Urkunde“ aus dem Jahre 975. In diesem Schriftstück, einer Grenzbeschreibung der Pfarrei Reifferscheid, wird Schuld als „… et inde usque terminationem scolta“ erwähnt, ein Indiz dafür, dass Schuld schon damals ein eigener Pfarrbezirk war. Eine weitere wichtige Quelle ist das Weistum des Schulder Hochgerichts von 1368. Hier wird von den „Vier Honschaften“ von Schuld gesprochen, zu denen auch die Honschaften Dümpelfeld, Insul und Niederadenau gehörten. Schuld war der Verwaltungs- und Gerichtssitz dieser Honschaften. Der Begriff „Honschaften“ (Hundertschaften) stammt aus fränkischer Zeit; man kann annehmen, dass Schuld schon im 8. oder 7. Jahrhundert bestand.
Schulendorf Schulendorf und Bartelsdorf wurden mit jeweils fünf Hufen erstmals im Jahre 1230 im Ratzeburger Zehntregister urkundlich erwähnt. Sie hießen „Sculenthorp“ und „Bertoldestorp“ und sind wohl deutsche Namensgebungen. „Schulen“ heißt so viel wie „sich verbergen“. „Bartels“ ist ein Rufname, der „glänzend, waltend (herrschend)“ bedeutet.
Schulzendorf Der Ort wurde erstmals 1375 im Landbuch Karls IV. als Schultendorpp und Scultendorf urkundlich erwähnt.
Schuttertal Während der Ortsteil Schuttertal einst, wie die benachbarte Gemeinde Seelbach, zum herrschaftlichen Einflussbereich der Herren von Geroldseck und später zur Grafschaft Hohengeroldseck gehörte, waren Dörlinbach und Schweighausen Teil des weltlichen Gebietes des Klosters Ettenheimmünster bzw. des Hochstifts Straßburg (des heutigen Erzbistums Straßburg).
Schutterwald Schutterwald wurde im Jahre 1268 erstmals urkundlich erwähnt.
Schutzbach Bereits 1370 wird eine Schutzbacher Hütte erwähnt und damit ein Hinweis auf Erzbergbau und -weiterverarbeitung gegeben.
Schwaan Vorbesiedlung, um 1170 Burg der Fürsten zu Werle, seit Ende 12. Jahrhundert d. Besiedlung, durch geschützte Lage und die Nähe zur Via Regia wichtige Rolle für den Handel, 1276 als Stadt bezeichnet. 1232 in Syuuan, 1243 und 1269 Sywan, 1279 Suan, 1329 Sowane, 1333 Schwan. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename *Zˇivan mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Zˇivan’ rekonstruieren, der Kozename geht vermutlich auf Zˇivom ir oder einen anderen zweigliedriger Vollname mit Zˇiv im Erstglied, zu slawische *ˇziti ‘leben’, *ˇziv Ortsteil ‘Leben’, zurück, ist allerdings durch Eindeutung des Vogelnamens Schwan umgeformt worden.
Schwaara Das Dorf Schwaara entstand als sorbische Siedlung und wurde urkundlich erstmals 1307 als Squwaara erwähnt.
Schwabach 1364 an Burggrafen von Nürnberg, um 1375 Stadt. 12. Jahrhundert (Druck 1775) Suabach, 1138 (Druck 1775) Swaba, 1153–1167 (Kopie 1200) Suabach, 1182 Suaba, 1348 Swabach, 1464 Schwabach. Schwabach liegt an der Mündung des Flusses Schwabach (circa 800, Kopie11. Jahrhundert, Suapahe) in die Rednitz. Der Gewässername besteht aus dem Grundwort althochdeutsch aha (-ach1) ‘Fließgewässer’. Für die beliebte Erklärung des Grundwort Schwab‘ Gewässer, an dem Schwaben (=Alemannen) wohnen’ fehlen sprachliche und historische Indizien. Ungezwungen ist die Verbindung von Schwabmit dem germanisch Stamm *swab-, expressiv *swabb(in norddeutsch swabbeln, Neuhochdeutsch schwappen) mit der Bedeutung ‘(vom Wasser) hin und her schlagen, wogen’.
Schwabbruck Der Ortsname wurde erstmals 1126 durch die Erwähnung eines welfischen Dienstmannengeschlechtes "von Brugge" fassbar. Der Ansitz dieser Familie lag in der Flur "Brucksteller" (von Burgstall) nordwestlich des Ortes. Die Burg entstand um 1100 zum Schutz einer damals errichteten Brücke über die Schönach, nach der die Wasserburg und das Dorf benannt wurden.
Schwabenheim an der Selz, 962 Suaueheim, 1023 Suabheim, 1140 Suapeheim. Germanisch Swaebo haim, Wohnung der Schwaben. Schwabenheim wird urkundlich möglicherweise erstmals im Jahre 766 als Suaboheim im Lorscher Codex erwähnt. Ob damit aber dieses oder das in der Nähe von Bad Kreuznach gelegene Pfaffen-Schwabenheim gemeint ist, lässt sich nicht bestimmen. Auch in Fuldaer Urkunden kommt ein Suaboheim im Wormsgau vor. Im Jahr 962 bestätigte Kaiser Otto I. die Rechte und Besitzungen des Abtei St. Maximin bei Trier über verschiedene rheinhessische Orte, darunter auch „Suaveheim“. Eine weitere Erwähnung findet sich 1280 durch den römisch-deutschen König Rudolf von Habsburg.
Schwabhausen (Oberbayern) Der Ortsname „Schwabhausen“ ist quellenmäßig erst um das Jahr 1135 belegbar. Im Jahre 1180 wurde Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Quellen aus dieser Zeit legen eine Straße von München über Dachau und Schwabhausen weiter nach Friedberg und Augsburg in ihrem Mittelabschnitt über wittelsbachisches Allodialgut im Wittelsbacher Land verlief. Die „Obern Tafern“ in Schwabhausen etwa war zunächst herzogliches Lehen, ein deutlicher Beweis für die Bedeutung derartiger „Stationen“ entlang der Straßen.
Schwabhausen (Thüringen) Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Schwabhausen in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 860 wird der fränkische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt. Dieser gilt auch als Gründer und Namensgeber von Erfurt. König Ludwig der Deutsche hatte ihm den Ort Tonna übergeben. Allerdings starb das Geschlecht mit Erphold im gleichen Jahr aus. Kurz vor seinem Tod soll er seine Besitztümer im Grabfeld und im oberen Eichsfeld der Abtei Fulda und dem Hochstift Würzburg geschenkt haben. In dieser Urkunde wird auch Schwabhausen (Suvabahusun) genannt.
Schwabmünchen Der Ort wurde der Überlieferung nach von Karl dem Großen dem Augsburger Bischof geschenkt.
In Schwabegg, einem Ortsteil von Schwabmünchen, finden sich die Reste einer ehemaligen Fluchtburg aus der Zeit der Ungarneinfälle. Man datiert sie etwa auf das Jahr 950 nach Christus und sie hat den Namen Haldenburg. Schwabmünchen wurde erstmals 954 als castellum Mantahinga in einer Biografie des Bischofs von Augsburg, dem Hl. Ulrich, erwähnt. 1562 wurde der Ort von Kaiser Ferdinand I. zur Marktgemeinde erhoben und erhielt ein Marktwappen.
Schwabsoien Schwabsoien wird erstmals im Jahr 1249 urkundlich erwähnt. Der Name „-soien“ (Sewen, Soya, Soyen, Soien) nimmt Bezug auf nicht mehr existente Seen. Ein noch 1589 erwähnter See ist verlandet.
Schwabstedt 1318 wird der befestigte Bischofssitz erstmals als Swauestath bezeichnet. Die Bischöfe bauten das Schloss und auch den dabei liegenden Ort aus. Mittelalterliche Siegel deuten darauf hin, dass Schwabstedt sogar Stadtrechte besaß. Eine entsprechende Urkunde ist aber nicht überliefert. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte des Swawi, zusammengesetzt aus -stedt (altdänisch stath, neudänisch sted, mittelnorddeutsch stede, neunorddeutsch Sted) und dem Rufnamen Swawi, der ähnlich wie Frank oder Saxo auf einen Stammesnamen zurückgeht, die Schwaben/Sweben. Möglich ist auch eine Deutung zu altnordisch svāf für Speer (Svafastaðir ≈ Stätte des Speers).
Schwäbisch Gmünd Wahrscheinlich relativ frühe Siedlung, die zum frühen Besitz der Staufer gehörte, schon bei der ersten Erwähnung 1162 als Stadt bezeichnet, äußere Stadtmauer, Fünfknopfturm, Königsturm, Glockenturm des Heilig-Kreuz-Münsters, St. Salvator. 782 (Frankreich Mitte 9. Jahrhundert) Gamundias, 1162 (Kopie 15. Jahrhundert) Gimundin, 1188 Gemunde [Original], 1498 bi Swebischen Gemind [Original]. Gemünd geht auf althochdeutsch gimundi ‘Mündung’ zurück, bezieht sich auf die Einmündung mehrerer Seitenbäche in die Rems. Der am Ende des 15. Jahrhundert aufkommende Namenbestandteil Schwäbisch war bis 1805 amtlich und erneut seit 1934 und dient zur Abgrenzung von zahlreichen weiterem Gemünd Namen. So Neckargemünd, Rhein-Neckar-Kreis.
Schwäbisch Hall 1100 villa, sicher seit 1226/31 urkundlich als Stadt bezeichnet, seit 1960 Große Kreisstadt. St. Michael, Urbanskirche, Johanniterhalle, St. Katharina, 1037 (Kopie1090/1100) Halle superior, 1190 Halla in Suevia, 1228 Halle, 1434 Schwebischen Halle; Schwäbisch Hall (1934). Der alte Name Halle gehört zu mittelhochdeutsch hall ‘Salzquelle, Salzwerk, Saline’, althochdeutsch hall in halasalz ‘Steinsalz’, hallhu ̄s ‘Salzbergwerk’ und weist auf schon in frühgeschichtlicher Zeit ausgebeutete kontinentale Salzvorkommen hin, die auch sprachlich von Meersalz unterschieden werden. Umstritten ist nur die Herkunft des Appellativs. Die oft erwogene Beziehung zu althochdeutsch halla, mittelhochdeutsch halle ‘Halle’ im Sinne von ‘Salzhalle’ ist sprachlich möglich, überzeugt aber semantisch nicht. Frühneuzeitliche Komposita wie salzhalle sind angesichts der althochdeutschen Beleglage eher volksetymologische Verdeutlichungen. Das Wort führt wohl wie d. Salz auf indogermanisch *sal‘ Salz’ zurück und lautet auch im Keltischen sal. Nur im Inselkeltischen findet sich mit britischer Lenisierung im Anlaut hal, bretonisch auch holen ‘Salz’; dies kann aber nicht direkt auf die (süd-) deutsche Ortsname eingewirkt haben. Vorgeschlagen wurde auch eine Herkunft aus dem Griechischen, eingebürgert hat sich die Bezeichnung vielleicht durch Vermittlung von mittelalter medizin-lateinisch halitum violaceum ‘Steinsalz’. Der im 15. Jahrhundert aufkommende Namenbestandteil Schwäbischwar bis 1802 amtlich und erneut seit 1934. Er dient zur Abgrenzung von zahlreichen weiterem Hall-Namen und markiert zunächst die Einbeziehung des Orts in den staufischen Machtbereich, im 15. Jahrhundert die Abgrenzung zu dem für das Herzogtum Franken zuständigen Landgericht Würzburg. So Halle (Saale); Halle (Westf.), Kreis Gütersloh.
Schwafern, (Bei Haaren) 1036 Suafharon.
Schwafheim, Moers) 1000 Suabhem, 1097-1105 Suafheim. Germanisch Swaebo haim. Schwabensiedlung.
Schwalbach=Burgschwalbach. 709 Squalbach, 1222 Sualbahc.
Schwaförden Schwaförden wurde erstmals 1025 in einer Schenkungsurkunde von dem Grafen Mito von Minden an die Herren zu Hoya erwähnt.
Die gotische Kirche Schwafördens wurde zwischen 1200 und 1500 errichtet.
Schwaig Schwaiger Schloss aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert, ehemalig Wasserschloss im Ortsteil Malmsbach, Tucher-Schloss, ein Barockschloss im Ortsteil Behringersdorf. 1304 Swaig, 1504 Schwaig. Von Chr. Beck mit althochdeutsch sweiga ‘Weideplatz’ identifiziert.
Schwaigen Die Gemeinde gehörte bis zur Aufhebung des ehemals reichsunmittelbaren Klosters Ettal.
Schwaigern Ort der Merowingerzeit, im 12. Jahrhundert gleichnamige Adelsfamilie, 1372, Schloss Schwaigern, Hexenturm, Schlosskapelle, Alte Stadtkelter, 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Suegerheim, 787 (Kopie 12. Jahrhundert) Sueigerheim, 976 (Kopie 18. Jahrhundert) Suueigera. Nach Ausweis der frühen Belege handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt althochdeutsch sweigari ‘Rinderhirte, Pächter’, mittelhochdeutsch sweiger ‘Bewirtschafter eines Viehhofs’ zugrunde. So Schwaigern, Ortsteil von Frankenmarkt.
Schwaikheim Zunächst im Besitz des Klosters Lorsch, Mitte des 13. Jahrhundert Besitzungen durch das Stift Backnang, die 1453 an Württemberg verkauft wurden. Alte Schmiede, Alte Scheuer. 853 (Kopie 12. Jahrhundert) Suenincheim, 12. Jahrhundert (Kopie 16. Jahrhundert) Sweicheim, 1293 Sweikhein [Original], 1442 Sweyckheim [Original]. Schwaikheim ist mit dem Suffix-ingheim vom Personennamen Swein/*Sweino abgeleitet und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Swein/Sweino’. Es ist daher von einer ursprünglichen Form *Sweiningoheim auszugehen, deren Genitiv-Plural -oregelhaft ausgefallen ist. Der Konsonant -k entsteht durch Zusammenziehung von -ingheim wie etwa -kofen aus -inghofen. Dabei kann die volksetymologische Anlehnung an mittelhochdeutsch sweige ‘Rinderherde, Viehhof ’ eine zusätzliche Rolle gespielt haben.
Schwalbach (Saar) Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, 1982 Bildung der heute Gemeinte aus den Gemeinte Elm, Hülzweiler und Schwalbach. Seit Mitte des 18. Jahrhundert Kohleförderung. Schmiede und Schlossermuseum. 1131/53 Swalpach, 1237 Sualpach [Original], 1311 Swalpach [Original]. Ursprünglich Gewässername auf-bach mit erst mittelhochdeutsch belegtem swal ‘Schwall, hohes Wasser’ als Bestimmungswort. So Schwalbach am Taunus.
Schwalbach am Taunus Zahlreiche Schenkungen im Ort an das Kloster Lorsch sind bereits im 8. Jahrhundert nachgewiesen. Verleihung des Stadtrechts 1970. 781 (Kopie) Sualbach, 782 (Kopie) in Sulbacher marca, 1300 Schwalbach. Zu mittelhochdeutsch swal ‘Schwall, Quelle’, dem ein althochdeutsch *swal neben *swellan (germanisch *swal-jan), mittelhochdeutsch swellen ‘schwellen’ zugrunde liegt.
Schwall Der Ort wurde 1300 unter dem Namen „Swalle“ erstmals urkundlich erwähnt.
Schwallungen Der Hauptort Schwallungen ging aus einer fränkischen Siedlung hervor und wurde 788 als Swollunga erstmals urkundlich erwähnt. Gaugraf Matto verschenkte 788 Eigengüter in Swollunga an das Kloster Fulda. Der Ortsname Swollunga bedeutet nach örtlicher Überlieferung so viel wie „Wohnort der Sippe am schwallenden Wasser“. Im Jahr 795 schenkten auch Egilof als ein freier Bauer und im Jahr 874 die adelige Kunihild weitere Grundstücke an dieses Kloster. Die Schenkungsurkunde Kunihilds von 874 erwähnt neben Schwallungen auch Wasungen und Schmalkalden.
Schwalenberg, (Münsterbrock) 1134 Sualemberg. Germanisch swalwon-, Schwalbe + berga, Berg.
Schwalmstadt Entstanden 1970 durch den Zusammenschluss der Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden Dörfern. Treysa im 9. Jahrhundert als Hersfelder Besitz nachgewiesen. Später Hersfelder Lehen der Grafen von Ziegenhain, welche die Stadtbildung (Mitte 13. Jahrhundert) fördern. In Ziegenhain wird eine Burg Mitte des 11. Jahrhundert errichtet. Diese ist Sitz der 1144 erstmals genannten Grafen von Ziegenhain. Um 1240 Ausbildung der Burgsiedlung zur Stadt. Seit 1821 Kreisstadt des neugebildeten Kreises Ziegenhain (bis Ende 1973). Treysa: 9. Jahrhundert Treise, 1270 Trese, 1276 Treyse, 1317 Treiss, 1420 Treisa. Ziegenhain: 1144 de Cigenhagen [Original], 1149 Czegenhagen, 1308 Ciginhan, 15. Jahrhundert Czigenhain. Ortsname Treysa eventuell zu althochdeutsch treis, mittelhochdeutsch tris, mittelniederdeutsch dr ̄esch ‘ruhender Acker’. Da es sich bei dem zahlreichen Ortsnamen auf Dreis/ Treis/ Trais um Ableitungen von Gewässername handelt, dürfte hier eine Anknüpfung an dreis ‘Sauer-, Mineralwasser wahrscheinlicher sein. Bestimmungswort im Ortsname Ziegenhain zu althochdeutsch ziga, mittelhochdeutsch zige ‘Ziege’. Mit der um 1050 genannten Siggenbrucca (heute Flurname Seckenbrücke südlich von Ziegenhain) besteht kein etymologischer Zusammenhang. Dieser Name geht auf einen Personennamen Siggo zurück. Zum Grundwort vgl.-hagen und-hain. Der Ortsname Schwalmstadt zum Flussnamen, der zu althochdeutsch swellan ‘(an)schwellen’ zu stellen ist. Grundwort -statt.
Schwalmtal (Hessen) Schwalmtal liegt am Oberlauf der Schwalm am Nordrand des Vogelsberges.
Schwalmtal (Niederrhein) Gemeinte im Kreis Viersen, Reg.-Bez. Düsseldorf. Die Gemeinde ist 1970 durch Zusammenschluss von Amern und Waldniel entstanden. Flussname 1322 tuschen der Masen, der Sualmen ende der Netten [Original]. Der Ortsname ist nach dem Typ Wuppertal, Nettetal, Ennepetal auf der Grundlage des Flussnamens gebildet. Namengebend ist die Schwalm, niederländisch Swalm, die bei Swalmen (Ende 12. Jahrhundert de Sualmo, 1239 in Swalmene [Original]), Der Flussname ist wie das Appellativ früh Neuhochdeutsch schwalm ‘Strudel’ offenbar mit dem Suffix -ma von der Basis germanisch *swell(ablautend *swall-) ‘anschwellen’ gebildet, wobei der Doppelkonsonant in der Wortbildung verkürzt wurde. Bezeichnet wird so ein Gewässer, das stark anschwillt/anschwellen kann. Zahlreiche Parallelen sein dar. So Schwalmtal, Vogelsbergkreis, Reg.-Bez. Gießen.
Schwanau Schwanau entstand im Jahre 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinte Allmannsweier, Nonnenweier, Ottenheim und Wittenweier. Handwerksund Dienstleistungsbetriebe, Hightechunternehmen, Pfarrkirche, Fachwerkhäuser. Schwanau (1972). Die neu gebildete Gemeinte nahm den Namen der ehemaligen linksrheinisch gelegenen Burg Schwanau (Gemeinte Gerstheim, Département Bas-Rhin, Elsass) an. Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch swan, swano, mittelhochdeutsch swan, swane ‘Schwan’ und dem Grundwort-au.
-schwand / -schwend. Das von althochdeutsch swenden (swantjan), mittelhochdeutsch swenden ‘vernichten, ausreuten, schwinden machen’ (= Kausativ zu althochdeutsch swintan, mittelhochdeutsch swinden, Neuhochdeutsch schwinden) gebildete Subtantiv althochdeutsch / mittelhochdeutsch swant Maskulinum, althochdeutsch swent ̄ı, mittelhochdeutsch swende Feminin begegnet auch gutturalisiert als -schwang / -schweng(i) sowie als Kollektiv -geschwand / -geschwend und ist fast nur im OBand, besonders im Alemannisch sehr verbreitet. Damit wurde offenbar eine bestimmte Rodungsart bezeichnet: ‘die Bäume durch Abschälen der Rinde zum Absterben bringen beziehungsweise danach eventuell abbrennen’. Es scheint dann auch direkt in der Bedeutung ‘abbrennen’ oder ‘roden’ gebraucht worden zu sein. Damit vergleicht es sich mit den Namen auf -sang / -seng / -aseng, die auf das von althochdeutsch bisengen, mittelhochdeutsch sengen ‘verbrennen’ abgeleitete Substantiv althochdeutsch *sang Feminin/ a ̄sang Maskulinum, mittelhochdeutsch Dativ Singular senge Feminin / a ̄sanc Maskulinum zurückgehen. Es dürfte sich dabei um Brandrodung von Niederwald beziehungsweise Buschwerk zur Gewinnung von Nutzland gehandelt haben (Sangerhausen, Landkreis Mansfeld-Südharz). Schließlich gehören hierher auch die mit Brand/ -brand gebildeten Namen (Brandenburg an der Havel).
Schwandorf 1234 Sitz eines wittelsbachischen herzoglichen Amtes, 1286 Sitz eines Dekans, 1299 städtische Verfassung, Mitte 15. Jahrhundert vollständige Stadtrechte. Stadtmuseum, historischer Felsenkeller. Circa 1006 Suainicondorf, 1010–1020 Suueinicandorf, 1472 Swaingdorf [Original]; Schwandorf [Original] (circa 1600). Grundwort der anzusetzenden Ausgangsform althochdeutsch *Sweinikk-in-dorf ist althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Häusergruppe von mehreren Gehöften’ (-dorf). Als Bestimmungswort kann man wohl den Personennamen *Sweinikko erschließen, der im Genitiv schwach flektiert auf -in (dieses genitivische Flexionselement wird bereits in spätalthochdeutsch Zeit abgeschwächt und daher u.a. auch mit -o und -a verschriftet) an das Grundwort gefügt wird und bereits in der Erstbelegform zu einfachem -k (hier in der Schreibvariante -c-) reduziert erscheint. Die -u beziehungsweise -uu chreibungen stehen für -w-. Mittelhochdeutsch s vor w wird zum Neuhochdeutsch hin regelkonform zu sch palatalisiert. Durch die mittelhochdeutsch Abschwächung bis hin zum teilweisen Ausfall der unbetonten Nebenbeziehungsweise Mittelsilben erklärt sich die Belegform Swaingdorf. Von solchen im Bestimmungswort verkürzten Ortsnamen-Formen ausgehend konnte vor dem Hintergrund der mundartlichen Entwicklung von ei zu a im Nordbairischen später leicht die (fr)Neuhochdeutsch Gänsevogelbezeichnung Schwan in den Namen eingedeutet werden. Der Ortsname Schwandorf ist somit ursprünglich als ‘Gehöft/Landgut/Häusergruppe von mehreren Gehöften, das/die nach einer Person namens *Sweinikko benannt ist’ zu deuten.
Schwanebeck Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1062 zu datieren. 1270 wird Schwanebeck erstmals das Stadtrecht zugesprochen.
Schwanewede 1203 de Suanewede [Original], 1278 de Swanewede, 1539 van Swanewede [Kopie16. Jahrhundert]; Schwanewede (1791). Bildung mit einem in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegten Grundwort Da der Ansatz von altsächsisch swan ‘Schwan’ in Verbindung mit dem Grundwort auf semantische Probleme stößt und altenglisch sva ̄n, altsächsisch sv ̄en ‘Schweinehirt’ anderen Vokalismus aufweist, ist vermutlich von einem zu altsächsisch swan gehörenden Frauennamen Swana im Bestimmungswort auszugehen.
Schwanfeld Schwanfeld wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt. 1234 wurde das Kloster Heiligenthal gegründet.
Schwangau Mit Beginn der Christianisierung im 8. Jahrhundert fehlen dann in den Gräbern Grabbeigaben. In diese Zeit fällt die Gründung der Kirche in Waltenhofen im Jahre 746 und die Toten wurden von da an dort begraben. Sie war die erste christliche Kirche rechts des Lechs und wurde von den Heiligen Magnus und Tosso erbaut.
Die erste urkundliche Erwähnung von Schwangau als „Castrum Swangowe“ erfolgte im Jahre 1090. Damit war die Doppelburg Vorder- und Hinterschwangau gemeint, auf dem Felsen des heutigen Schlosses Neuschwanstein.
Schwanheide Der Name leitet sich von der Lage am westlichen Rand der historischen Schwanenheyde ab.
Schwanheim, 880 Suenheim, 882 Sueinheim. Germanisch swanas, zu swana, swainja-, Hirt, Knecht + haima-, Wohnung.
Schwansbell, (Lunen) 10-1100 Suanasbugila, germanisch swanas, zu swana, Schwan + bugila, Hügel.
Schwadorf, (Bruhl, Köln) 1109 Svauenthorp, 167 Suaendorp. Germanisch Swaebon porpa-, Siedlung des Swaebo.
Schwafern, (bei Haaren) 1036 Suafharon.
Schwafheim, (Moers) 1000 Suabhem, Suafhem. Germanisch Swaebo haim. Schabensiedlung.
Schwalbach=Burgschwalbach. 790 Squalbach, 1222 Sualbahc.
Schwalenberg, (Münsterbrock) 1134 Sualemberg. Germanisch swalwon-, Schwalbe + berga, Berg.
Schwanheim, (Frankfurt am Main) Suenheim. Germanisch swaina, Hirt, Knecht.
Schwanstetten Erstmals erwähnt wurde der heutige Gemeindeteil Schwand im Jahre 1186, der Gemeindeteil Leerstetten im Jahre 1194.
Schwarme Schwarme wurde erstmals 1214 mit dem Bau einer Kapelle urkundlich erwähnt. Die Kapelle war der Kirche von Lunsen unterstellt. Ein adeliges Gut (Rittersitz oder Edelhof) ist ab 1250 nachweisbar. Das Eyterbruch, ein aus Eichen und Erlen bestehender Urwald, wurde 1033 urkundlich erwähnt.
Schwarmstedt Die Ländereien in Schwarmstedt zunächst im Besitz des Hochstifts Minden, später welfisch; Kirchspielort und Herkunftsort eines adligen Geschlechtes. 1153–67 Svarmenstide [Original], um 1200 Swarmeste, um 1260 Swarmestede [Kopie]; Schwarmstedt (um 1600). Bildung mit dem Grundwort-stedt. Als Bestimmungswort ist nicht altsächsisch, mittelniederdeutsch swarm ‘Schwarm, Menge’ anzusetzen, da dieses stark flektiert. Vermutlich dürfte ein nicht mehr erhaltener Gewässername anzusetzen sein, der mit -n-Suffix abgeleitet ist und entweder mit altsächsisch swarm ‘Schwarm, Menge’ (vgl. auch altnordisch svarmr ‘Taumel’) etymologisch zusammengehört (zu indogermanisch *suer‘ surren, tönen’) oder mit anlautendem -szu einer -m-Erweiterung von indogermanisch *uer‘ drehen, biegen’ gehört.
Schwartbuck Schwartbuck, das ursprünglich „Suarzepouc“ hieß geht auf eine slawische Gründung zurück. Der Ort wurde 1216 erstmals erwähnt.
Das Gut Schmoel, wurde 1433 erstmals erwähnt.
Schwarz Die Schwarzer Geschichte ist mit der von Lärz eng verbunden, beide gehörten seit Mitte des 13. Jahrhunderts zum Dobbertiner Klosterbesitz. Der Name ist dem slawischen „svrici“ entlehnt. Schwarz wurde auch Zwertitz, Swertz, Suirtitz, Swertze und Schwärtz geschrieben. Urkundlich wurde Schwarz erstmals am 23. November 1237 erwähnt.
Schwarza Die erste urkundliche Erwähnung Schwarzas („Suwarzes muor“ = Schwarzes Moor) stammt von 827 aus Fulda. Ob damit aber tatsächlich Schwarza gemeint ist, bleibt fraglich. 948 wurde der Ort als Reichsgut erwähnt, das in diesem Jahr an das Kloster Hersfeld übertragen wurde.
Schwarzbach, (Hasselbeck-Schwarzbach) mitten 1200 iuxta amnem Svacepe.
Schwarzach (Niederbayern) Ab 1150 traten Dienstmannen aus Schwarzach nach verschiedenen klösterlichen Notizen als Zeugen auf. Nordöstlich von Schwarzach hatten die Herren von Degenberg ihre Stammburg, die 1468 im Böcklerkrieg niedergebrannt wurde. Nach 1473 baute Hans von Degenberg in Schwarzach das neue Schloss Oberschwarzach.
Schwarzach (Odenwald) Schwarzach wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt.
Schwarzach am Main, Besondere Bedeutung für das Schwarzacher Becken hatte die Gründung des Klosters Münsterschwarzach im 8. Jahrhundert. Die kirchliche Institution bildete etwa 1000 Jahre den Mittelpunkt der Region. Alle Entscheidungen und Handlungen der Mönche wirkten sich indirekt auch auf die Orte der Umgebung aus. Direkter war der Zugriff auf die sogenannten Klosterdörfer, in denen die Äbte Untertanen und Grund besaßen. Die Abtei Münsterschwarzach erhielt durch zwei Schenkungswellen im Jahr 918 Rechte in verschiedenen Dörfern, zu denen auch „Gerlachshausen“ und „Tullstatt“ gehörten
Schwarzach bei Nabburg Der Gemeindeteil Wölsendorf wurde 1015 erstmals erwähnt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
In Schwarzach bestand auch ein Eisenhammer, der vom Wasser der Schwarzach betrieben wurde.
Schwarzbach (Lausitz) Schwarzbach wurde 1455 erstmals erwähnt.
Schwarzbach (Thüringen) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwarzbach im Jahr 1378.
Schwarzburg Die Geschichte des Fürstentums geht auf das Geschlecht der Grafen von Schwarzburg zurück, die erstmals 1123 ihren heutigen Namen führten. Durch verschiedene Erbteilungen und Erwerbungen veränderte die Grafschaft Schwarzburg bis zum 16. Jahrhundert häufig ihre Gestalt.
Schwarzenburg, (Lockweiler) 1217 de Nigro monte. Germanisch swarton, zu swarta, schwarz + berga, Berg.
Schwarz(en)-. Das Farbadjektivisch schwarz erscheint, wie besonders auch weiß, rot, blau oder -grün, meistens im Dativ Singular -en und nimmt Bezug auf augenfällige Farbgebungen in der Natur, z.B. auf die Lage im dunklen Wald ( Schwarzenberg/Erzgebirge, Erzgebirgskreis), auf einen hellen Sandsteinfelsen ( Weißenfels, Burgenlandkreis,), auf rote Mauersteine ( Rothenburg ob der Tauber, Landkreis Ansbach), auf einen Gewässername ( Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis) oder auf eine Wiesenniederung (Gronau (Westfalen), Landkreis Borken; Gronau (Leine), Landkreis Hildesheim). Zu beachten ist, dass gelegentlich nicht Farbbez., sondern Personennamen als Bestimmungswort vorkommen (Grünstadt, Landkreis Bad Dürkheim).
Schwarzlosen, Groß und Klein. Mitten 1200 Svatesele. Germanisch swarta-, schwarz + Sali, ein räumiges Haus.
Schwarzen Die erstmalige Erwähnung 1259 findet sich in einer Urkunde des Wildgrafen Konrad und des Grafen Gerlach von Veldenz. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Swarzin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Schwarzenbach (Oberpfalz) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwarzenbach im Jahre 1285.
Schwarzenbach am Wald Die erste urkundliche Erwähnung von Schwarzenbach datiert vom 14. Dezember 1388.
Schwarzenbach an der Saale Ortsgründung vor unklarem herrschaftsgeschichtlichem Hintergrund (vermutlich Haus Andechs), bis 1373 unter Vögten von Weida, danach unter Burggrafen von Nürnberg beziehungsweise Markgraf von Brandenburg-Kulmbach / (seit 1603) 1844 Stadtrecht. 1322 Swertzenbach [Original], 1430 Swarczenbach; Schwarzenbach an der Saale (1797). Gewässername beziehungsweise Siedlungsname zu althochdeutsch swarz-schwarz und-bach; differenzierende Erweiterung mit Gewässername Saale. Unser Erstbeleg (wie auch weitere Schreibungen mit -e im 14. und frühen 15. Jahrhundert) indiziert einen Sekundärumlaut und somit eine Namensbildung vor 900. So Schwarzenbach a. Wald, Landkreis Hof.
Schwarzenbek 1291 erstmals urkundlich erwähnt, 1953 Stadtrecht. 1291 de Swartenbeke [Original], 1335 Swartenbeke, 1429 unse hove ... unde Zwartenbeke; Schwarzenbek (seit der Rechtschreibreform Ende 19. Jahrhundert). Die Ortsbezeichnung ist maßgeblich geprägt durch die Lage der Siedlung an einem Gewässer, dem Schwarzen Bek. Die mittelniederdeutsch Wendung to deme swarten beke ‘zum schwarzen Bek’ weist den Ortsname n Schwarzenbek als denjenigen Ort aus, der am schwarzen Bach liegt. So Schwartenbek, Ortsteil Kiel.
Schwarzenberg (im Erzgebirge) Im 12. Jahrhundert als Befestigungsanlage zum Schutz eines Handelsweges angelegt, Stadtgründung um 1300, Städtchen bis zum 19. Jahrhundert. 1282 Swartzenbergk, 1464 Swartzenberg, um 1460 Swarczenburck, 1533 Schwaczenbergk. Offenbar alter Burgname mit dem Grundwort-burg, in dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsch Adjectivisch swarz ‘schwarz’, mit Bezug auf den dunklen Erzgebirgswald, steht. Dieses ist auch enthalten im Bachnamen Schwarzwasser, das in Altsorbisch, * Cornicao zu ˇcorny ‘schwarz’ genannt wurde (1118 Scurnica). So Schwarzbach, Landkreis Greiz, und Landkreis Oberhavel, Schwarzenreuth, Ortsteil von Neusorg.
Schwarzenborn (Eifel) Schwarzenborn gehörte seit dem Spätmittelalter zur Herrschaft Oberkail im Herzogtum Luxemburg.
Schwarzenborn (Knüll) Aus dem 12. Jahrhundert stammt die Benennung einer Flur als „Suarcenbrunnen“, 1311 ist „Swarzenburnen“, vermutlich damals schon jene Ansiedlung, die 1329 in einer Urkunde des Klosters Immichenhain als „oppidum“ „Svarcinburrin“ belegt ist. Die planvolle Stadtanlage geschah vor der ersten urkundlichen Nennung durch die Grafen von Ziegenhain, die hier gleichzeitig eine Burg als östlichen Standort ihres Territoriums errichteten. Mit dem Bau der Pfarrkirche wurde zur selben Zeit begonnen; bereits 1311 ist ein Pleban als Geistlicher bezeugt, und ein Friedhof wird 1364/67 genannt.
Schwarzenbruck Seit dem 11. Jahrhundert bezeugte Siedlung am Übergang einer alten Handelsstraße, an der später auch Nürnberg entstand, über die Schwarzach. 1025 (Kopie 14. Jahrhundert) Swarzahapruca, (Kopie12. Jahrhundert) Suarzabruccirca Grundwort des Namens ist -bruck, -brück/bruck/-brücken, die oBand umlautlose Form von Brücke; das Bestimmungswort ist aus dem Gewässername Schwarzach verkürzt. Die Namengebung ist durch den Flussübergang motiviert.
Schwarzenfeld 1015 Suarzinvelt [Original], circa 1140–1160 Swarcenvelt, 1326 Swærtzenuelt; Schwarzenfeld (1350 Kopie1696). Bestimmungswort der für den Ortsname anzusetzenden Ausgangsform althochdeutsch *Swarzin-felde ist das Adjektivisch althochdeutsch swarz ‘schwarz’, Grundwort ist althochdeutsch feld (> mittelhochdeutsch velt) ‘Ebene, Flachland; ebenes, offenes, anbaufähiges Land, Feld; Kampfplatz, Kampffeld; Fläche, Ausdehnung’ ( -feld). Der Ortsname dürfte aus der Stellenbezeichnung althochdeutsch-bairisch*(za/ze/b ̄ıdemo) swarzinfelde mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem schwarzen Feld’ hervorgegangen sein. Die ursprüngliche Namensform althochdeutsch *Swarzin-felde entwickelte sich durch die mittelhochdeutsch Abschwächung der unbetonten Nebensilbe von -in zu -en und Apokope der auslautenden Dativ-Singular-Endung -e regulär zu mittelhochdeutsch *Swarzenvelt. Mittelhochdeutsch s vor w wird zum Neuhochdeutsch hin regelgemäß zu sch palatalisiert. Die Schreibung -u im Erstbeleg steht für -w-. Der u.a. in der Belegform von 1326 bezeugte Sekundärumlaut -æ-, der später in Anlehnung an das (nicht umgelautete) Adjektivisch (fr)Neuhochdeutsch schwarz wieder beseitigt wird, lässt den Schluss zu, dass der Ortsname wahrscheinlich bereits vor dem 10. Jahrhundert entstanden sein muss, da in Nordostbayern die phonetisch-phonologischen Umlautbedingungen etwa ab dem 10. Jahrhundert durch die allmähliche Abschwächung unbetonter Nebenbeziehungsweise Mittelsilbenvokale nicht mehr gegeben waren. So Schwarzenwang, Reg.-Bez. Stuttgart.
Schwarzerden Den Ortsnamen der Soonwaldgemeinde Schwarzerden deuten Namenforscher als Siedlungsgebiet mit dunkelfarbigem, humusreichem Boden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1325, als der Trierer Erzbischof Balduin Rechte und Güter an der Siedlung von dem Ritter Friedrich von Steinkallenfels erwarb. Im Jahre 1334 wurde ein Wald „Schwartzerdyn“ „propre castrum Coppenstein“ (nahe der Burg Koppenstein) erwähnt, den der Trierer Erzbischof ebenfalls kaufte.
Schwarzheide Der Name der Stadt entstand im Zuge der Germanisierung von Ortsnamen aus der freien Übersetzung des aus dem Sorbischen stammenden Namen des Ortes „Zschornegosda“ (čorny = schwarz, gozd = Heide, Wald).
Der erste schriftliche Nachweis von Naundorf (als Nuwendorff) stammt aus einer Verpfändungsurkunde aus dem Jahre 1421. Zschornegosda wurde erstmals 1449 (als Cschörnegast) in der Lehensurkunde des Herzogs Friedrich von Sachsen urkundlich erwähnt.
Schwarzhofen Der Ort Schwarzhofen und mit ihm das Kloster Schwarzhofen (heute in Privatbesitz) wurden erstmals urkundlich im Jahre 1237 erwähnt. Bereits 1099 wurde der Ort Zangenstein und 1211 der nahe gelegene Ort Schwarzeneck mit der Burg des Zengers von Schwarzeneck schriftlich erwähnt.
Schwasdorf Schwasdorf. Das Gut war u. a. im Besitz der Familien Schröder (1814–1845) und Kortüm (1855–1945).
Poggelow, ein Gutsdorf, wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt.
Remlin wurde 1361 als Remmelyn erstmals urkundlich genannt.
Schwebheim, Der Ort wurde im 9. Jahrhundert als „Suabheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Gemäß dieser Urkunde schenkte eine Reginsuint dem Kloster Fulda ihre Besitzungen im Rangau, zu denen auch dieser Ort zählte. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Suābo.
Schwedelbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Schwedelbach stammt von 1342.
Schwedeneck In der heutigen Gemeinde siedelten sich vermutlich die ersten Bewohner an der Küste an. An der Mündung des Baches Jellenbek wurde im gleichnamigen Ort die erste Kirche errichtet. Dieser Ort wurde wegen der Küstenerosion um 1650 aufgegeben.
Einer Legende zufolge soll der Name Schwedeneck von einem im Ortsteil Dänisch-Nienhof befindlichen Schwedenfriedhof abgeleitet sein, der entstand, nachdem schwedische Truppen in das damals noch dänische Herzogtum Schleswig einfielen, während Dänemark und Schweden im Nordischen Krieg ab 1700 um die Vormacht in Nordeuropa kämpften. Einer anderen Erklärung zufolge wurden hier 1749 an der Maul- und Klauenseuche verstorbene Rinder vom Gut Dänisch-Nienhof begraben, so dass das Areal den Namen „Karkhoff“ (Kirchhof, Grabstätte) erhielt. Da seinerzeit alles Negative mit den Schweden verbunden wurde, bürgerte sich unter der Bevölkerung langsam der Name Schwedeneck ein, der sich anfangs auf den heute als Stiftseiche (Eiche heißt auf Niederdeutsch Eek) bekannten Baum bezog.
Schwedt/Oder Eine slawische (pommersche) Burg mit Burgsiedlung an altem Oderübergang; Stadtgründung durch die Markgraf von Brandenburg (1256 civitas); seit 1689 Residenz derselben (Schloss Monplaisir). 1265 Scwet, 1321 Zweth [Original]; Schwedt (1775). Slawische/altpolabisch *Svˇet, ein einfacher Name zu svˇet ‘Licht’, urslawische *svˇetiti ‘scheinen, leuchten’, in Brandenburg ein häufiger Gewässername, als ‘helles, blankes Gewässer’ zu erklären; hier Ben. nach einer Odererweiterung oder einer Lichtung im Gegensatz zum Wald. Der Zusatz bestimmt die Lage an der Oder, Frankfurt (Oder), Vgl. Schwedtsee an der uckermärkischen Grenze.
Schwegenheim In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 985 wurde die Gemeinde Suaebechenheim als Besitz des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt.
Schweich 752 (Kopie 11. Jahrhundert) Soiacum, 762 (Kopie 10. Jahrhundert) Soiacum, 1103 (Kopie) Sueche, 1136 (Kopie) in Sueche, Mitte 12. Jahrhundert [Original] Suueche, 1212 [Original] Sweicha, 1222 Sueyghe, suueghe, 13. Jahrhundert (Kopie) apud Sueiche, 1291 Sueche, 1330 Sweych, 1569 Schweich. *So[g]iacum, ‘Praedium des Sogius’, galloromanisch Ableitung von Personennamen *Sogius mit Suffix -ako-.
Schweickershausen Der Ort wurde erstmals 1317 als Schwichershusin erwähnt. Bereits ab 1340 wurde die Gemeinde Schweickershausen genannt. Es ist anzunehmen, dass schon damals eine Burg oder ein Schloss im Ort existierte.
Schweigen-Rechtenbach Schweigen war seit einem unbekannten Zeitpunkt Teil des Territoriums der Stadt Weißenburg, welche seit 1306 Reichsstadt war. Rechtenbach gehörte im Mittelalter zu den Ländereien des Klosters Weißenburg.
Schweighausen Schweighausen wird bereits 1255 als Besitz von Burg und Hof Nassau erwähnt.
Schweighofen Schweighofen liegt auf dem Mundat-Gebiet, das Pippin der Jüngere um 760 dem Kloster Weißenburg schenkte. Der Name des Ortes geht auf den Begriff der Schweige zurück, mit dem man früher einen Viehhof, den dazu gehörigen Weideplatz oder die Rinderherde selbst bezeichnete. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1311.
Schweinfurt Seit dem 7. Jahrhundert nachgewiesene Siedlung, vom 12. Jahrhundert bis 1802 Reichsstadt, danach kreisfreie Stadt im bayerischen Bezirk Ufr. Circa 720 Suinuurde, 791 in Suuinfurtero marcu, 1033 Suinvurt, 1352 Sweinfurt, 1508 Schweinfurt. Das Grundwort -furt weist auf die Lage der Siedlung bei einem Übergang über den Main. Das Bestimmungswort zeigt Diphthongierung zu -ei und führt daher auf eine Form althochdeutsch sw ̄ın mit Langvokal, die mit der Tierbezeichnung sw ̄ın st. ‘Schwein’ identifiziert wird oder auch an das starke Verb althochdeutsch sw ̄ınan ‘schwinden, abnehmen, kleiner werden’ angeschlossen worden ist. Beide Anschlüsse ergeben keine überzeugende Deutung. Gegen die Deutung ‘Schweinefurt’ ist eingewandt worden, dass Schweine nicht durch Furten getrieben werden; eine Deutung als ‘schwindende Furt’ im Sinne von tiefer werdendem Wasser erscheint als gezwungen.
Schweinheim, (Kalk) 1199 Suenheim.
Schwelgern, (Duisburg) mitten 1200 Sualengeron. Germanisch swalwon-, Schwalbe + gaizan, spitzes Landstuck.
Schwemlingen, 1100 Svaemedinga.
Schönberger Land. Amt im Landkreis Nordwestmecklenburg, 18223 Einwohner, mit Sitz der Amtsverwaltung (für die Stadt Dassow und neun Gemeinte) in der Stadt Schönberg. Um 1200 dörfliche Siedlung, 1327 verlegten die Bischöfe von Ratzeburg ihren Sitz nach Schönberg und errichteten eine Wasserburg, 1648 an Mecklenburg (1701 Mecklenburg-Strelitz), 1822 Stadtrecht. 1219 in Sconenberge, 1264 Sconeberg, 1326 Schoneberch. Der zweigliedrige Ortsname ist typisch für jene Zeit und dieses Gebiet. Die Namengebung sollte eine positive, lobende, auch werbende Wirkung haben oder allgemein das empfundene Landschaftsbild wiedergeben. Der Ortsname besteht aus einem Bestimmungswort mittelniederdeutsch schone ‘schön’ und dem Grundwort-berg. So Schöneberg, Landkreis Uckermark; Schönberg, Landkreis Zwickau; Schönberg, Salzlandkreis.
Schönborn (Hunsrück) ie urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1290. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Szoninbornin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Schönborn (Katzenelnbogen) Der Name des Adelsgeschlechts der Grafen von Schönborn geht auf das Dorf Schönborn im Rhein-Lahn-Kreis bei Diez an der Lahn zurück. Aus einer Urkunde des Jahres 1284 geht hervor, dass es „am schönen Born“ im Niederlahngau, bereits eine Ansiedelung gegeben haben mag, zu der auch eine Kirche gehörte.
Schönborn (Niederlausitz) ie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1234.
Schönborn (Pfalz) Schönborn gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts zur reichsunmittelbaren Herrschaft Reipoltskirchen.
Schönbrunn (Baden) Schönbrunn wurde 1262 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort wurde vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert als Rodungssiedlung im staufischen Reichsland um Wimpfen gegründet. Die aus Unter- und Oberschönbrunn bestehende Doppelsiedlung stammt vermutlich aus der Zeit der Siedlungsgründung.
Allemühl findet sich erstmals im pfälzischen Zinsregister ("Heidelberger Zinsbuch") von 1370 als „Alle Mulen“. Dort ist nochmals 1447 von Allemüllen die Rede und 1467 erstmals von Allemühl. 1560 findet sich der Name Allemühl in einem Zentvertrag zwischen der Kurpfalz und den Ortsherren der Reichartshauser und Meckesheimer Zent.
Haag im Tal des Wimmersbachs wurde erstmals 1416 genannt. Der Ort bestand ursprünglich aus zwei getrennten Siedlungskernen (Ober- und Unterhaag), die jedoch inzwischen zusammengewachsen sind. Die Rodungsbesiedlung („hac“ bedeutet Weideplatz) geht wie bei Schönbrunn auf die Staufer zurück.
Moosbrunn wurde 1319 erstmals als „Mosbrunne“ erwähnt und ist vermutlich ebenfalls eine staufische Rodungssiedlung.
Schönbrunn im Steigerwald Der Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erwarb 1280 Schloss und Dorf Schönbrunn.
Schönburg,Die Burg Schönburg wurde 1137 erstmals urkundlich erwähnt. Im Wesentlichen 1175 bis 1250 erbaut, soll sie nach einer Sage durch Ludwig den Springer gegründet worden sein. Die adligen Familien von Schönberg und von Schönburg leiten ihre Abstammung hier ab.
Schöndorf (an der Ruwer) Im Jahre 634 wurde im Grimo-Testament der Ort als „fidivis“ erwähnt. Im Jahre 1228 wird durch Erzbischof Theoderich II. dem Stift St. Paulin die Zugehörigkeit der Kirche in Schöndorf bestätigt.
Schönebeck (Elbe) Schiffer und Ackerbürgerstadt, seit 13. Jahrhundert Salzhandel.. Heutige Stadtfläche durch Eingemeindung umliegender Orte, u.a. der Städte Frohse (961 Frasa) und Salzelmen (1124 Elmen). 1194 Sconebeke, 1264 Schonebeck, 1352 Schonebecke. Werbende Kompositabildung mit-be(e)ke/-beck zu altsächsisch sco ̄ni ‘schön’. Das Grundwort legt nahe, dass der Ortsname nicht auf den Hauptstrom oder einen Nebenarm der Elbe Bezug nimmt und zu einer Zeit gebildet wurde, als die Elbe in ihrem alten Flussbett lag. Namenstiftend dürfte ein anderes, kleineres Gewässer gewesen sein, etwa der von Zackmünde kommende Röthegraben.
Schöneberg (Westerwald) Die älteste Urkunde über den Ort Schöneberg ist aus dem Jahr 1240, in der die Kirchgemeinde zu Schöneberg („ecclesiam de Shoninberch“) erwähnt wird.
Schöneck (Hessen) Entstanden 1971 durch Zusammenschluss von Büdesheim (ehemalig Kreis Friedberg), Kilianstädten und Oberdorfelden. Die Orte (mit Bodenfunden seit dem Neolithikum) sind erstmals 802–817, 839 und 768 bezeugt, aber wohl schon spätestens im 7. Jahrhundert von den Franken (neu) besiedelt worden. Seit dem Hochmittelalter gerieten Oberdorfelden und Kilianstädten unter die Herrschaft der Herren von Hanau; Büdesheim gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum Freigericht Kaichen, mit diesem seit dem 16. Jahrhundert zur Reichsburg Friedberg und kam mit dieser 1806 an Hessen-Darmstadt, 1945 an Hessen. Schöneck (1971). Der Ortsname suggeriert, ein alter einheimischer ON, am ehesten ein Burgname, zu sein. Denn als Burgname begegnet Schöneck mehrfach, besonders in Süddeutschland, Ch und A, wobei das (auch mit anderen Bestimmungswort vorkommende) Grundwort ursprünglich ‘Felsnase, Bergabschnitt (mit Burg)’ und dann soviel wie-burg,-fels,-stein (Reichardt) bedeutet.-eck findet sich auch in Bergname (Schöneck im Steinernen Meer) oder Flurname (zur Bez. von Geländeecken und -winkeln). Doch hat dieser neue ON, anders als fast alle anderen Reformnamen, keinen historisch-heimatkundlichen Hintergrund, allenfalls einen emotionalen: er wurde, wohl in der Bedeutung des umgangssprachlichen „eine schöne Ecke“, durch eine Bürgerbefragung ermittelt. So Schöneck/Vogtland, Vogtlandkreis; Schönecken, Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Schöneck (Vogtland) +1200 Sconecken, 1222 Sconecche. Germanisch skauni, schön, + agjo, Spitze, Bergspitze. Die Besiedlung von Stadt und Burg Schöneck als mittelalterlicher Herrensitz begann vermutlich im Zeitraum zwischen 1180 und 1200. Als erster Besitzer von Burg (castrum Schoennecke) und Ort Schöneck wurde im Jahr 1225 Albertus de Schoenegge schriftlich erwähnt.
Schönecken 762 schenkte König Pippin der Abtei Prüm den Hof Wetteldorf. Schutzvögte der Abtei wurden die Grafen von Vianden.
933 wurde erstmals „Schöneck“ im Zinsverzeichnis des Prümer Abtes genannt, und mit dem Aufstieg der Prümer Abtei gewann auch der Raum Schönecken an Bedeutung.
Die weitere Geschichte des Ortes Schönecken ist vor allem durch die Erbauung und die Besitzverhältnisse der im 12. Jahrhundert errichteten Burg „Clara Costa“ geprägt.
Schönefeld, 1352 Schönenuelt, 1375 Schonenvelde; Schönefeld (1775). Mit dem Adjektivisch schön gebildete Ortsname zählen zu den sog. Wunsch
Namen mit einem positiven Ausdruck, um Siedler anzulocken, sehr beliebt zur Zeit der mittelalter d. Ostsiedlung. Zum Grundwort mittelniederdeutsch -velde, hochdeutsch-feld ‘Feld’.
Schönfeld, (Zemmer) 1513 Bellum campum, 1157 Belcamp. 1190 Schoneuelt.
Schöneiche bei Berlin Ursprünglich Dorf, Rittergut; seit 18. Jahrhundert industrialisiert (Wachsmanufaktur). Barocker Schlossneubau 1765 (1949 abgebrannt), dazu Orangerie und Park. 1375 Schoneyke, Schoneyche; Schöneiche (1541). Eine Zusammensetzung mit dem Adjectivisch schön als Benennungsmotiv und dem Grundwort mittelniederdeutsch -̄eke ‘Eiche’, also eine ‘Ansiedlung zur schönen Eiche’. Der Zusatz bestimmt die Lage zuBerlin. Vgl. weitere Ortsname Schöneiche, z.B. Ortsteil von Sellendorf, LandkreisDahme-Spreewald.
Schönenberg Im Jahr 1682 wurde der Grundstein für die Kirche durch Johann Christoph von Freyberg (Bischof von Augsburg) gelegt.
Schönenberg-Kübelberg Sieben Gemeinte in der Urlaubsregion Ohmbachsee-Glantal, im sog. „Kuseler Musikantenland“ sowie im Kohlbachtal, das auch „Kirschenland“ genannt wird. Der namengebende Ort wurde 1969 aus vier ehemalig selbstständigen Gemeinte gebildet. Die Gemeinte Brücken ist das pfälzische Zentrum der Diamantenschleiferei. Schönenberg: 1419 Heyncze von Schonenberg (Kopie um 1430); Schönenberg (1797). Kübelberg: 1018 Kebelinbach (Kopie12. Jahrhundert), 1263 apud Keyvelberch, 1425 Kibelnberg, 1526 Kybelnburg, 1557 Kübelburg. Die Ortsnamen werden mit dem Grundwort-berg und zum einen mit mittelhochdeutschschœne ‘schön, ansehnlich’ und zum anderen mit einem germanisch Gewässername *Kaila gebildet, der im Dativ Singular steht (956 Cheuilunbahc, Die Urkunden Konrads I., Heinrichs I. und Ottos I.) und vermutlich wie einem Personennamen *Kebilo, *Kevilo, Genitiv Singular *Kebilen-, behandelt wurde. Der Gewässername wurde auf die Uferanhöhe (*Kebilenberg) und später auf Burg und Ort übertragen. Das Grundwort-berg wechselte sich mit dem im Mittelalter formal-semantisch ähnlichen-burg ab. Der Ortsname unterlag im Weiteren dem Ausfall unbetonter Vokale sowie der hyperkorrekten Rundung von -e-/-i zu -ü-. Die Deutungen der beiden Ortsname sind zum einen ‘Siedlung auf einer schönen Erhebung’ und zum anderen ‘Siedlung/Burg auf einer Erhebung an der Ka ila’, was später zu ‘Siedlung/Burg des Kebilo auf einer Erhebung’ umgedeutet wurde.
Schöningen, Anfang 1100 Sceningi.
Schönrath, (Kalk) 1208 Sconrode, 1210 Schonrode. Germanisch skauni, schön, + ropa, Rodung.
Schönermark Erstmals wurde Schönermark im Jahr 1365 erwähnt.
Schönewalde Das um 1200 von deutschen und flämischen Kolonisten gegründete Angerdorf entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt und erhielt 1474 die Stadtrechte. 1346 wurde der Ort als Schonewalde benannt, später auch Schonwalda. Der Name ist deutschen Ursprungs und bedeutet Dorf im/am schönen Walde.
Schönewörde Die Gemeinde wurde 1318 als Sconenworden erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehört zu den Siedlungen der jüngeren Rodeperiode (800–1200). In der Entwicklung wurde sie wahrscheinlich durch den Zuzug aus Wüstungen, wie Große Wöhrde und Kleine Wöhrde, beeinflusst, die in der Gemarkung lagen.
Schönfeld (Demmin-Land) Der Ort Schönfeld wurde im Jahr 1255 erstmals urkundlich erwähnt.
Klenz wurde wesentlich später gegründet und fungierte im vorigen Jahrhundert mit 94 ha Größe als eigenständiges Vorwerk eines landwirtschaftlichen Einzelbetriebes in der Hand einer bürgerlichen Familie.
Trittelwitz wird in Urkunden des 13. Jahrhunderts Tritterwitz genannt, längere Zeit hielt sich auch die Betitelung Trittelfitz.
Schönfeld (Landkreis Meißen) m Jahr 1216 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung. Tammo de Sconevelt wird als Zeuge bei der Übertragung des Dorfes und der Kirche Zadel durch den Markgrafen Dietrich an das Kloster Altzella genannt.
Schönfeld (Uckermark) Das Dorf wurde im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 als Sconenvelde erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname könnte Siedlung auf einem schönen Felde, Landstück bedeuten, ein typischer Name aus der Kolonisationszeit.
Schongau. Stadt im Landkreis Weilheim-Schongau, 1268 Übergang an die Wittelsbacher, im 13. Jahrhundert neu gegründete Siedlung. 1227 Schonengov, 1238–1250 in oppidum Scongev ... predicti oppidi Scongov, 1312 Schongaw, Schongaue, 1392 Schongo, 1553 Schongau. Der Name wurde vom heutigen Pfarrdorf Altenstadt im selben Landkreis übernommen. Als die neue Siedlung Schongau im 13. Jahrhundert gegründet wurde, musste der Name differenziert werden. So erscheint in einer Urkunde von 1253 (Kopie von 1766) die lateinische Bezeichnung ad veterem civitatem Schongau, ebenso 1289 in antiqua ciuitate Schongaw und übersetzt 1312 ze der Alten Stat zu Schongave. Im selben Jahr kommt der Name bereits selbstständig als ze der Alten Stat vor, aber 1345 heißt es noch in der alten und der niwen stat ze Schongawe . 1474 findet sich die Schreibung Altenstatt und 1543 Altenstadt. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus althochdeutsch sco ̄ni‘ schön, herrlich, angenehm’ und gouue ‘Gau, Land, Flur’; es besteht wohl ein Zusammenhang mit dem Namen des durch den Ort fließenden Gewässers Schönach.
Schöngeising Die urkundliche Erstnennung von Schöngeising erfolgte im Jahr 763 als Kisingas, was so viel wie „bei den Leuten des Giso“ bedeutet, und steht im Kontext der Gründungsausstattung eines Klosters in Scharnitz. Der Zusatz „Schön“ kam erst später hinzu, um den Ort vom sumpfigen Kottgeisering zu unterscheiden. Der Jexhof wurde erstmals 1433 erwähnt, der Zellhof 1314.
Schöngleina 190 wird der Ort erstmals urkundlich als Gleina (auch Glyne oder Glina) erwähnt (Andere Quellen berichten von einer Ersterwähnung 1228). Ebenfalls 1190 wird ein Otto von Glina, vermutlich der Stammvater des gleichnamigen Adelsgeschlechts, den Herren von Glina genannt.
Schönhagen (Eichsfeld) Schönhagen wurde 1323 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit wurde der Ort Schornbrandshagen oder Schornbrandshayn genannt. Seit 1589 heißt er Schönhagen.
Schönhausen (Elbe) Schönhausen wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts vom Bischof von Havelberg gegründet. Ältestes Gebäude des Ortes ist die 1212 geweihte romanische Backsteinkirche.
Schönhausen (Mecklenburg) Im Jahre 1266 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Schönheide ls erster Siedler im Schönheider Gebiet gilt Urban Männel, der 1537 das erste Haus errichtet haben soll.
Schönhorst Der Ort Sconehorst wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt als Adolf IV. (Schauenburg und Holstein) die Zehnten dem Kloster Neumünster verlieh.
Schöningen Wirtschaftliche Bedeutung durch Salzvorkommen und Lage an der Rhein-Elbe-Straße, 1120 Umwandlung eines Kanonissenstifts in das Augustiner Chorherrenstift Sankt Laurent 747 Scahaningi (Kopie 9. Jahrhundert), 995 Scenigge [Original], 1383–1385 Schonynghe [Original]. Ableitung mit dem Suffix-ingen von der Basis *Skahan-, aus indogermanisch *skok mit Nasalerweiterung, verwandt mit altnordisch skagi ‘Landzunge’, skaga ‘hervorragen’, norwegisch dialektal skagge ‘Zipfel, Saum’, althochdeutsch scahho, mittelhochdeutsch schache ‘(bewaldete) Landzunge, Vorgebirge, Vorsaum eines Waldes’, altnordisch sko ̄gr, schwedisch skog ‘Wald’. Namengebend war die Lage von Schöningen an einem vorspringenden und steil abfallenden Bergsporn des Elms. *Skahanw urde zu *Skan kontrahiert, der Suffixvokal bewirkte Umlaut des Stammvokals, Sk ging in Sch über, im 14. Jahrhundert wurde -e zu -ö gerundet, wohl durch Eindeutung von mittelniederdeutsch schö ̄n ‘ansehnlich, herrlich, schön’. So Schoningen, Ortsteil von Uslar, Landkreis Northeim.
Schönkirchen Zu Beginn des 13. Jahrhunderts erreichte die deutsche Kolonisierung nach dem Wendenkreuzzug den Raum des heutigen Schönkirchen; der Ort selbst wurde in einer Urkunde von 1294, dem Codex Cismariensis, erstmals erwähnt.
Schönsee 1329 taucht der Ortsname Schönsee, damals im Nordgau gelegen, in einer Besitzurkunde der Herren von Hostau im Zusammenhang mit der Stadt Hostau (Hostoun) als ein Ort in Erbuntertänigkeit auf, als im Böhmerwaldgebiet im Siedlungsgebiet der westslawischen Choden seit ca. 200 Jahre deutsche Neusiedler Ortschaften gründeten.
Schönstedt 852 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Schöntal Das Zisterzienserkloster Schöntal wurde im Jahre 1157 gegründet. Zwischen 1708 und 1736 wurde die Klosterkirche errichtet.
Schönteichen Die erste urkundliche Erwähnung einzelner Dörfer der Gemeinde erfolgte am 19. Mai 1225. Die Orte und Ortsnamen sind teils sorbischen, teils deutschen Ursprungs. Die Dörfer Cunnersdorf und Petershain wurden wahrscheinlich nach ihren Gründern benannt.
Schönthal Schönthal gehörte dem vor dem Jahr 1263 gegründeten Kloster Schönthal.
Schonungen. Gemeinte im Landkreis Schweinfurt, circa fünf Kilometer ö von Schweinfurt in der Talweitung der Steinach bei ihrer Mündung in den Main. Die Gründung der Siedlung wird in die vorfränkische Zeit gelegt und den Thüringern im 5. Jahrhundert zugeschrieben, wohl weil die-ungen-Variante des-ingen-Suffixes thüringisch sein soll. 1182 Sconunge, 1194 Sconungen, 1383 Schonungen. P. Schneider legt dem mit -ungen-Suffix abgeleiteten Namen den Personennamen Scono zugrunde; Personennamen mit dem Adjektiv althochdeutsch scôni ‘schön’ als Erstglied sind bezeugt, sodass auch eine Kurzform Scono denkbar ist; ein historisch Träger des Personennamens ist aber im Zusammenhang mit der Siedlung nicht bezeugt. Es wird auch erwogen, dass das Adjektivisch selbst zugrunde liegt (‘schöne, stattliche Siedlung’). Der Hinweis auf mittelhochdeutsch schônunge ‘Schonung’ ist abwegig, da das Wort ‘Verschonung’ bedeutet.
Schönwald (Brandenburg) Die ehemals wendische Siedlung Schönwalde wurde erstmals am 20. Januar 1345[3] als Sonwald urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet in etwa Siedlung am schönen Wald. Im Laufe der Zeit änderte sich der Ortsname mehrfach. 1414 wurde der Name Schoenenwald, 1431 Schoenenwalde und 1473 der Name Schonwalde genannt. Der heutige Ortsname wurde erst 1905 erstmals erwähnt.
Schönwald (Oberfranken) Die Bedeutung des Stadtnamens ist nicht abschließend geklärt. Naheliegend ist die Bedeutung schöner Wald. Schon 1316 ist der Name als „Scho(e)nwalde“, 1360–1370 als „Schoenenwald“, 1418 als Schönwaldt und 1421 als Schönwald überliefert. Wolf-Armin von Reitzenstein schließt daraus, dass es sich tatsächlich auch im Mittelhochdeutschen um einen schönen Wald, also um einen gut nutzbaren Wald gehandelt hat. Eine andere Auslegung bezieht sich auf die Bezeichnung des Ortes als „Schonwald“ in frühen Jahren, bzw. als „Schonwalde“ in den Jahren 1412, 1437 und 1442 sowie als „Schonnwaldt“, „Schonwald“ und „Schonwalt“ im Landbuch der sechs Ämter von 1499. Ein Erklärungsversuch ist die Errichtung eines Hofes am Waldesrand des Großen Kornbergs im Zuge von umfangreichen Rodungen, der von einem Waldaufseher zur Schonung des Waldes besetzt wurde. Ebendieser Hof wurde wahrscheinlich „Zum Schonwalde“ genannt; bei Schönwald handele es sich also um eine Siedlung beim geschonten Wald.
Schönwalde (Vorpommern) Entlang der heutigen Hans-Beimler-Straße entstanden bereits ab 1937 verschiedene Kasernenbauten. Im Frühjahr 1968 wurden die ersten drei Wohnblöcke im Karl-Liebknecht-Ring montiert. Anfangs wurde das Quartier als Südstadt II bezeichnet.
Schönwalde am Bungsberg Der Ort und die Kirche wurden 1240 erstmals erwähnt.
Schönwalde-Glien Schönwalde und sein Ortsteil entstanden als Straßenangerdörfer. 1437 Schonenwalde, 1540 Schonewalde; 1833 Vorwerk Glien. Eine Zusammensetzung mit dem Adjektivisch schön als Benennungsmotiv und dem Grundwort -wald, also ‘Siedlung am schönen Wald’. Das ehemalig Vorwerk Glien erhielt wegen seiner Lage an der Südgrenze des Ländchen Glin (zu altpolabisch *glina ‘Lehm’) seinen Namen.
Schopfheim. Stadt und gleichnamige V erwaltungsgemeinde mit den Gemeinte Hasel, Hausen (Wiesental) und Maulburg im Landkreis Lörrach. Verleihung der Stadtrechte um 1250, in der Folge Errichtung einer Ringmauer mit Türmen und Graben und eines Schlosses, während des 30-jährigen Krieges zerstört. 807 Scofheim [Original], 1130 Scopfheim [Original], 1258 Schophein [Original]. Wie beispielsweise der Name Kirchen ( EfringenK irchen) gehört auch Schopfheim zu einer Gruppe schematisch gebildeter Siedelungsname die fränkische Siedler für neu gegründete oder bereits bestehende Orte verwendeten. Das Grundwort-heim wird durch das Bestimmungswort Scof näher bestimmt. Dieses geht auf das althochdeutsch Substantiv scopf, scof ‘Schuppen, Scheune’ zurück.
Schöppenstedt Die 1051 bezeugte Pfarrkirche war Halberstädter Archidiakonatssitz, in ev. Zeit Superintendentursitz; seit 14. Jahrhundert Weichbildrecht, kein formales Stadtrecht. 1051 Sciphinstete [Original], 1196–97 Schepenstide, 1606 Schöppenstidt. Bildung mit dem Grundwort-stedt. Das Bestimmungswort enthält wohl nicht den schwach flektierten Personennamen Sceppo im Genitiv Singular, sondern eher eine aus mittelhochdeutsch schipfes ‘quer’ zu erschließende Variante germanisch *skip(p)a ‘schief’, die neben mittelniederdeutsch sch ̄ef (< *skaifa) steht. Das Bestimmungswort erscheint im Dativ Singular Jünger wird das -e das Bestimmungswort zu -ö labialisiert. Namengebend ist die Lage Schöppenstedts an einem Hang. So Scheppau, Ortsteil von Königslutter, Landkreis Helmstedt; Schiplage, Ortsteil von Melle, Landkreis Osnabrück; Schepelse, Ortsteil von Eicklingen.
Schöppingen Kirchdorf, zunächst Stockum im „Gau“ Schöppingen, dann Schöppingen, auf einem Hof der Abtei Herford im Fürstbistum Münster, seit dem 15. Jahrhundert zeitweilig „Stadt“, dann „Freiheit“. 838 Stochheim (...) in pago (...) Scopingus, 995 Stochheim (... [in pago].) Scopingon, 12. Jahrhundert Scopingon. Es hat ein Namenwechsel stattgefunden. Stochheim ist gebildet mit einem Bestimmungswort altniederdeutsch stok ‘Lodenausschlag um den Stumpf eines gefällten Baumes herum’ (Trier), dann auch ‘Stumpf’ selbst und – davon abgeleitet – ‘Grundstock, fester Bestand an (z.B.) Vieh oder anderem Material’ (vgl. englisch stockyard, livestock, stockpile). Grundwort ist die norddeutsche Form von-heim. Der „in pago“-Name Scopingon hat sich schon im 11. Jahrhundert an die zentrale Kirchensiedlung Stockum (heute Name einer Bauerschaft nördlich der im Jahre 838 dem Kloster Herford geschenkten St.-Brictius-Kirche) geheftet. Die Errichtung der Kirche über einer Felsenquelle, dem (!) Well, die im Gegensatz zu dem wenige Kilometer nördlich gelegenen, wichtigen Gerichtsplatz zum Sandwelle als *zum Steinwelle bezeichnet worden sein mag, sowie die regionale Redensart „an de well hebbt se’t seggt (an der Quelle [in Schöppingen] haben sie es gesagt, also ist es wahr!)“ geben Anlass zu der Vermutung, dass der Name durch ein möglicherweise rituelles Schöpfen (schöpping ‘Schöpfen’) bei Gelegenheit von gerichtlichen Urteilsweisungen motiviert ist: ‘Ort, an dem Schöpfen stattfindet’. Die Verdrängung des wohl aus dem häufigen -as verderbten -us-Formans durch -en, dass scheinbar einen Dativ Plural anzeigt, mag Systemzwang geschuldet sein. So Stockum, Kreis Soest, Stockheim, Kreis Düren.
Schöppelenberg, (München) 1000 Scopingun.
Schöps Schöps wurde am 21. Februar 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Die Existenz des Ortsteils Jägersdorf ist schon für den 28. November 1228 urkundlich datiert.
Schöpstal Die erste urkundliche Erwähnung findet der Ortsteil Girbigsdorf 1282, Ebersbach 1285, Kunnersdorf 1319 und Liebstein 1330. Die Dörfer Girbigsdorf, Ebersbach und Kunnersdorf wurden allerdings wohl bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der Deutschen Ostsiedlung als Waldhufendörfer angelegt.
Schollbrunn Der Name Schollbrunn geht aus dem Wort scholle und mittelhochdeutsch brunne hervor. Es bedeutet Erdscholle und Quelle oder Brunnen. Als Erklärung ergibt sich daraus „eine Quelle, die aus Erdschollen entspringt“. Zeitweise wurde wohl das Wort schal, für lautes Getöse oder Schall, eingedeutet; die Quelle also nach ihrem Geräusch benannt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1282 Scholbrunne, 1285 Schalbrunnen, 1311 Schalbrun, 1314 Schoelbrun, 1328 Schalbruennen, 1329 Schalbrunne, 1359 Schollbrunnen, 1373 Schalbrunnen, 1470 Scholbrun, 1474 Scholbronne, 1475 Scholbron, 1480 Schellbronne, 1802 Schollbrunn.
Schollene, Einige früher wendisch besiedelte Orte der Gemeinde tauchten erstmals im Jahre 948 in der Stiftungsurkunde des Bistums Havelberg auf: Nierow als Niecerim und Mahlitz als Malici.
Schollehne selbst wird 1146 als ad prouinciam Schollene, also als Provinz, erstmals erwähnt.
Die Erwähnung von Scolene oder Scoleve aus dem Jahre 964 im Codex diplomaticus Anhaltinus bezieht sich auf eine heute unbekannte Wüstung, die wohl an der Bode lag. Die Erwähnung von Scolin im Jahre 1097 bezieht sich auf Schkölen in Sachsen, 1172 Schollene iuxta fluuium Bodam bezieht sich offenbar auch auf die Wüstung an der Bode.
Schonach (im Schwarzwald) Der Name des Ortes stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet hell fließendes Gewässer. Urkundlich erstmals erwähnt wurde er 1275, eine Besiedlung wird aber seit Beginn des 12. Jahrhunderts vermutet.
Schondorf am Ammersee Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schondorf im Jahr 751, als ein Graf Engildeo aus dem Adelsgeschlecht der Huosi unter anderem seine Güter in „Scondorf“ dem Kloster Benediktbeuern übergab. Dieser Besitz ging im Laufe der Zeit wieder verloren. Darauf folgend gab es einen Ortsadel derer von Schondorf. Diese ließen um 1150 die Jakobskirche in Unterschondorf errichten. Die Kirche in Oberschondorf schenkte der bayerische Herzog 1284 dem Kloster Dießen.
Schondra Seinen Namen hat Schondra vom gleichnamigen, die Marktgemeinde durchfließenden Fluss Schondra, welcher der Fränkischen Saale bei Gräfendorf zufließt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 802 Scuntru, 812 Scuntra, 839 Scundera, 840 Scundra, 1303 Schunter, 1326 Schůntern, 1466 Schontra, 1555 Schondra.
Schongau Der Ursprung Schongaus ist das jetzige Altenstadt, ein großer Teil der Bewohner zog im 13. Jahrhundert nur wenige Kilometer weiter in die auf dem Lechumlaufberg gegründete Siedlung am Lech und nahm den Ortsnamen mit. Die Hügellage war bei weitem besser zu verteidigen.
Schonstett De erste Erwähnung Schonstetts findet sich in einer Urkunde König Heinrichs IV. aus dem Jahre 1077. In diesem „Privilegium Henrici IV imperatoris“ wird der Ort als einer aus der Gründungsschenkung von Herzog Tassilo III. an das Kloster Frauenchiemsee genannt. Die Schenkung hatte 780 stattgefunden und wurde bei der Einweihung des Klosters durch den Salzburger Bischof Vigil im Jahre 782 erwähnt. Somit ist Schonstett bereits über 1200 Jahre alt. Die alte Burg stand damals auf dem heutigen Kirchberg, wovon der massive Kirchturm und die alte Schlosskapelle aus dem 12. Jahrhundert noch zeugen. Vom alten Schlossturm, einem exponierten Schauturm, hat der Ort wohl auch seinen Namen.
Schonungen, Schonungen wurde wohl im 5. Jahrhundert gegründet. Der Name besagt entweder, dass es eine schöne, stattliche Siedlung war (sconi = ansehnlich, schön) oder die Niederlassung einer Sippe des Schön (Scono = Personenname) Erste bekannte Erwähnung ist in einer Urkunde vom Jahre 1194 zu finden, mit der Kaiser Heinrich VI. Schenkungen bestätigte.
Schopfheim Der Name Schopfheim wurde erstmals im Jahre 807 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Der freie Bauer Himini mit seinen Söhnen schenkte seine Güter in „Villa Scofheim“ dem Kloster.
Schopfloch (Mittelfranken) Die erste schriftliche Erwähnung des Orts findet sich in Schenkungsurkunde vom 11. März 1260, in der als Zeuge der Name „Ulricus de Schopfloch“ erwähnt ist. Später wurde das Adelsgeschlecht derer von Schopfloch dort ansässig. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „lôch“ (mittelhochdeutsch für Gebüsch, Wald, Gehölz) und dessen Bestimmungswort „schopf“ (mittelhochdeutsch für Scheune) ist und demnach Gehölz bei einer Scheune bedeutet.
Schopfloch (Schwarzwald) Schopfloch wurde 772 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt.
Schopp Der Ort wurde 1345 erstmals urkundlich erwähnt.
Schorfheide Die Gegend wurde von Slawen besiedelt, eine erste urkundliche Erwähnung über die Ukranen ist von 934 bekannt. Die Ukranen siedelten östlich der heutigen Schorfheide, die Redarier nördlich und Rezanen westlich. Das Gebiet wurde damals Ukerschewolt genannt. Zwischen 1547 und 1720 wurden 109 „Ordnungen, Edicte, Patente, Declarationen und Verordnungen über den ordnungsgemäßen Umgang mit Jagdt-, Forst-, Holtz und Mast-Sachen“ der heutigen Schorfheide erlassen. Ab dem 13. Jahrhundert häufen sich urkundliche Erwähnungen des Waldgebietes, es wurde als Große Heide, Große Werbellinsche Heide, Grosse Werbellin Heyde, Magna merica Werbelin, Kienheide, Eichheide, Hasenheide oder ähnlich aufgeführt. Die Bezeichnungen waren nie einheitlich, wurden von den Autoren auch nach Gutdünken und dem örtlichen Sprachgebrauch geprägt. Die nord- und ostdeutschen Waldkomplexe werden bis heute eher mit ‚-heide‘ bezeichnet, im Westen und Süden ist ‚-wald‘ gebräuchlicher. Markgraf Johann bestätigte in einer Urkunde am 24. Dezember 1315 der Stadt Biesenthal: „Überdies sollen sie in der großen Heide Werbellin freie Grasnutzung und Schweinemast und den Gebrauch des Lagerholzes haben […]“ Kurfürst Friedrich der Eiserne bezeichnete das Waldgebiet 1447 als „vnser groszen heyde, dy werbelinsche heyde genannt“. Kurfürst Joachim I. bezeichnete das Gebiet am 9. Mai 1501 als „Schonenbeckischen heiden“. 1592 wird erstmals ein Wildzaun von der Havel bis zur Oder erwähnt, in diesem Dokument von Nicolaus Leutinger wird der Name Grimnitzsche Heide erwähnt.
Schorndorf (Oberpfalz) Die im 7./8. Jahrhundert entstandene Siedlung kam Mitte des 13. Jahrhundert an die Grafen von Württemberg, ist seit 1250 Stadt und seit 1967 Große Kreisstadt. Burgschloss, Haus auf der Mauer. 1235 Shorendorf [Original], 1262 Schorndorf, 1280 Scordorf [Original], 1291 Schorndorf [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-dorf. Das Bestimmungswort enthält wohl den Personennamen Scoran beziehungsweise den Beinamen Scoran im Sinne von ‘der Geschorene, Priester, Mönch’. Schorndorf gehört damit zum Namentypus Pfaffenheim, -dorf, -hofen, der seit dem 9. Jahrhundert bezeugt ist. Eine Verbindung mit althochdeutsch scorro ‘Felsen, Klippe’, mittelhochdeutsch schor, schorre ‘schroffer Fels, felsiges Ufer’ ist nicht möglich, da sonst (nirgends bezeugte) Formen wie *Schorendorf, Schoredorf zu erwarten wären. Dies gilt auch für althochdeutsch scora, mittelhochdeutsch schor ‘Schaufel, Spitzhacke’, das zum Motiv des Stadtwappens passt. Das Wappen ist aber ebenso wie der auf mittelhochdeutsch schor bezogene Beleg von 1280 volksetymologisch. So Schorndorf, Landkreis Cham.
Schorndorf (Schurwald) Im 8. Jahrhundert entwickelte sich dann auf überschwemmungssicherem Gelände südlich der Rems, auf einem Schwemmsandkegel im Bereich der heutigen Stadtkirche, eine neue dörfliche Ansiedlung „uff dem Sand“ als Ursprung des mittelalterlichen Schorndorfs. Einen Hinweis auf eine Datierung gibt möglicherweise das Patrozinium der Kirche, welche den Heiligen Basilides, Cyrinus, Nabor, Nazarius und Celsus geweiht war. Dies lässt die Gründung der Kirche in der Zeit nach 765 n. Chr. annehmen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1235. In einer Urkunde, laut der ein Heinrich von Waldhausen und seine Frau Grundstücke in Urbach und Hülben an das Kloster Lorch gegen zwei lebenslängliche Pfründen übertragen, wird als Zeuge neben Anderen ein „Dietericus de Shorendorf“ aufgeführt. Derselbe taucht als „Dieterico de Sordorf“ in einer weiteren Urkunde des Klosters Adelberg von 1236 wiederum als Zeuge auf. Diesmal wird er als „ministerialis imperii“, also als (staufischer) Reichsdienstmann bezeichnet. Als dessen Dienstsitz (Ministerialenburg) wird der Vorgängerbau des heutigen Schlosses angenommen.
Schornsheim Der Name Schornsheim, 782 Scoronishaim, 815 Scornesheim, ca. 836 Scoranesheim, ca. 1230 Schornesheym, ca. 1520 Schornsheim ist mit dem Grundwort -heim gebildet, wie die meisten rheinhessischen Ortsnamen. Sein Bestimmungswort stellt jedoch eine Besonderheit dar, da es kein traditioneller germanischer Personenname oder ein Wort für eine naturräumliche Gegebenheit, sondern eine Standesbezeichnung und erst im übertragenen Sinn ein Personenname ist. Scoran („der Geschorene“, von der Tonsur herrührend) ist ein Wort für Priester oder Mönch und wurde als Name solchen Knaben gegeben, die für den geistlichen Stand bestimmt waren. Die Tonsur hatte seit langem als Zeichen geistlichen Standes gegolten. Der Name wird auf die Gründung eines Geistlichen zurückgeführt, der neben einer Kirche das Servitenkloster Schornsheim gegründet haben soll. Es ist anzunehmen, dass eine oder mehrere fränkische Siedlungen im Bereich der späteren Gemarkung Schornsheim bereits bestanden.
In der Urkunde Karls des Großen vom 28. Juli 782 nennt der König die Kirche und den Fiskus von Schornsheim sein Eigentum. Als Fiskus bezeichnete man damals die Gesamtheit des königlichen Vermögens oder eine Untereinheit davon.
Schorssow Schorssow wurde 1372 erstmals urkundlich genannt, gleich als Moltzansches Lehen. Die zerstörte Wüste Kirche stammte aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Schortens 1158 erstmals im Zusammenhang mit dem Bau der St.-Stephans-Kirche, der ältesten Kirche des Jeverlandes, bezeugt. Der wirtschaftliche und demografische Aufschwung erfolgte im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Marinewerft Wilhelmshaven und der Fertigstellung der Eisenbahnlinie nach Jever, 2005 Stadtrecht. 1124 Scrotinh, Scrotinghe, 1317–1320 ecclesia in Scortenze, 1359 Scortens. Auszugehen ist von einer ursprünglichen Form *Scrotingi, und der Ortsname enthält den Personennamen Scrot(h), Scroto in Verbindung mit der Endung -ing. Im Friesisch verzeichnen wir einen Wandel der ursprünglich Endung -ingi zu -endse und letztlich zu -ens. So Ellens, Gemeinte Zetel, Gödens, Gemeinte Sande, Pakens, Gemeinte Wangerland, alle Landkreis Friesland; Bauens, Ortsteil von Wilhelmshaven.
Schuld, (Koblenz) 975 Scolta.
Schotten, Luftkurort, Stadtrecht 1354; ev. Stadtkirche mit großem Westbau (14. Jahrhundert), Flügelaltar (gegen 1400) als bedeutendes Werk mittelrheinischer Malerei, Eppsteiner Burg mit gotisch Schlossbau (um 1400; im 19. Jahrhundert erneuert), Altenburg (um 1515), Fachwerkrathaus (um 1520), Fachwerkhäuser (17.–19. Jahrhundert); 1310 villa Schotten, 1327 (Kop.) Schottin; Schotten (1310). Simplex auf -en; Namen im Dativ Plural bezeichnen die naturräumlichen Gegebenheiten. Die bisherige Deutung als Kirchengründung iroschottischer Möche ist daher abzulehnen. Der Name gehört in den Zusammenhang von indogermanisch *skeud-/ *skeut‘ schießen, schnellen’ zu mittelniederdeutsch schott ‘(vorgeschobener) Riegel, Verschluss’, schutten ‘abdämmen, hindern, schützen’, mittelhochdeutsch schüt(e) ‘Anschwemmung, die dadurch gebildete Insel’, mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch schützen, hochdeutsch abschotten, Schott, schützen, Schutt. Die Wortsippe steht in engem Zusammenhang mit Bezeichnungen für Absperrungen, hauptsächlich von Wasser. Dazu gehören u.a. spätmittelhochdeutsch schützen ‘dämmen, stauen, schützen’, bairisch aufschutzen ‘ein fließendes Wasser in seinem Lauf hemmen, aufstauen’, mittelniederdeutsch sch Ortsteil ‘Falltür bei Schleusen und Sielen’, mittelniederländisch sch Ortsteil ‘Absperrungswand, hölzerne Scheidewand, Riegel’. Damit nimmt der Ortsname Bezug zur Lage an der Einengung der Nidda.
Schozach-Bottwartal. Gemeindeverwaltungsverband im Heilbronn, bestehend aus den Gemeinte Abstatt, Beilstein, Ilsfeld und Untergruppenbach, zwischen 10 und 15 km sö Heilbronn teilweise von der Schozach sowie der Bottwar durchflossen. Der Gemeindeverwaltungsverband entstand im Zuge der Gemeindereform im Jahre 1973. Burg Hohenbeilstein, Burg Stettenfels, Weingärtnerhaus, Bartholomäuskirche, Burg Wildeck, Pfarrkirche St. Stephan. Schozach: 1275 aput Schozam, 1312 von Schothzach. Bottwar(tal): (um 750–802) (Kopie 1150–65) in ... Boteburon, 873 villa Bodibura, (um 1260) villam ... Minus Botebor, 1304(–1316) In Botbor, 1495 Botwar. Schozach: Ausgangsform Flussname althochdeutsch *Skozaha < voralthochdeutsch *Skuttaha, Kompositummit dem Grundwort althochdeutsch -ach1 (-aha) und dem Bestimmungswort westgermanisch *skutta-, norddeutsch Schott Ntr. ‘wasserdichte, mit wasserdicht schließenden Türen versehene Wand im Innern eines Schiffes’, mittelniederdeutsch sch Ortsteil ‘Falltür bei Schleusen und Sielen’, Ableitung vom Intensivstamm *skuttzu germanisch *skeut‘schießen’. Benennung nach einer in die Schozach eingebauten Wasserabsperrung. Bottwartal: Benennung nach dem von der Bottwar (um 1260 fluvium ... Botebor) durchflossenen Tal. Der Flussname ist vom Ortsname Bottwar < althochdeutsch *Bo ̄tenbu ̄r, Kompositummit dem Grundwort althochdeutsch bu ̄r ‘Wohnung, kleines Haus’ und dem Genitiv des Personennamens althochdeutsch *Bo ̄to (*Bo ̄ten-) als Bestimmungswort, übertragen. Nach der Synkope entwickelte sich *Bo ̄t(en)bu ̄r durch Assimilation und Abschwächung der Nebensilbe zu *Bo ̄twer, Bottwar, mundartlich /’ba ̄odmər/.
Schraden Die ersten Vorwerke im Bereich der heutigen Gemeinde Schraden waren Ende des 17. Jahrhunderts entstanden. Das Vorwerk Oberbuschhaus und das Vorwerk Rothes. Mitte des 19. Jahrhunderts taucht dann auch das Vorwerk Buschhaus auf den Landkarten auf. Aus dem Buschhaus wurde später das Huthaus und schließlich das Kaupen-Vorwerk
Schramberg 1293 Schrannenberg. Der Name ist vermutlich als Zusammensetzung mit dem Grundwort -berg und dem Bestimmungswort althochdeutsch skranna, skranno ‘Tisch, Bank’, mittelhochdeutsch schranne ‘Gerichtsbank, Gericht’ zu deuten und identifiziert Schramberg als mittelalterlichen Gerichtsort.
Schraplau In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld (Hersfelder Zehntverzeichnis) wird Schraplau als „zehntpflichtiger Ort Scrabanloch im Friesenfeld“ urkundlich erwähnt. In der Stadt befindet sich die Burg Schraplau.
Schrecksbach Im Jahre 1140 ging der zu diesem Zeitpunkt erstmals urkundlich erwähnte Ort Schrecksbach in den Besitz des Klosters Fulda über.
Schretstaken Schretstaken wurde 1407 gegründet.
Schriesheim Siedlung aus dem 6. Jahrhundert. Strahlenburg, Steg, Madonnenberg, Altes Rathaus, Römerkeller. 764 (F. 12. Jahrhundert) Scriezesheim, 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Scrizzesheim, 1002 Scriezesheim, 1231 Schriesheim. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim enthält als Bestimmungswort den allerdings sonst bisher nicht bezeugten Personennamen *Scriez: ‘Siedlung des Scriez’.
Schrobenhausen Im 11. Jahrhundert Besitz des Benediktinerklosters Hohenwart, 1310 Markt der Wittelsbacher, 1373 Stadtrecht. 790–794 (Kopie von 824) Scropinhusun, 855 (Kopiedes 12. Jahrhundert) Scrophinhusen ... Schrophinhusen ... Scrophinhusin, 1178–1190 (Kopiedes 15. Jahrhundert) Schrobenhausen, 1182/83 Schrofenhusen, 1192 Scrobenhusin, circa 1207–1214 (Kopiedes 15. Jahrhundert) Schrofenhawsen, 1391 Schroffenhausen, 1393 Schrobenhausen. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch hûs ‘Haus, festes Gebäude’, -hausen; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Scropo zu erschließen.
Schrozberg Der Ort Schrozberg wurde erstmals 1249 urkundlich erwähnt. Aus dem Jahr 1054 stammt eine Urkunde, nach der Kaiser Heinrich III. den Grafen Emehard von Rothenburg mit dem Ort Riedbach belehnte. Bartenstein wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt und war seit 1686 Residenzstadt der Grafschaft und seit 1743 des Fürstentums Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
Schrum Dithmarschen. Wie viele andere Gemeinden Dithmarschens ist auch Schrum in den Klageschriften von 1447 erwähnt. Hier kann aus der Aufstellung des Textes das Jahr 1402 genannt werden. Es lautet dort, „… als man schrieb vierzehnhundert in dem anderen Jahre, des Mittwochs nächst vor dem ehrenhaften Feste, geheißen das Fest Christi Leichnam, …“, woraus sich der 24. Mai 1402 ergibt.
Schrum. Hambergen wurde als kleines Gut Ambergen im Besitz des Erzbischofs von Bremen erstmals 1056 urkundlich erwähnt. Die Flurbezeichnung Up den Eddelhofe ist noch ein aktueller Hinweis auf das Gut. Hier war der Kern des alten Dorfes.
Schuby Der Ort wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt vom dänischen „Skovby“, also Walddorf.
Schüller Die Ursprünge des Ortes liegen angeblich bei einer römischen Militärstation namens Scolinaria an einer Straße, die zwischen Steffeln über Glaadt bis nach Köln führte. Diese Station diente wohl als Vorposten des römischen Kastells Icorigium (heute Jünkerath). Erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort am 19. September 855 als Sconilare.
Schülp (Dithmarschen) In Schülperaltensiel findet sich der älteste Deich der Region. In seinem Kern besteht er seit dem frühen 12. Jahrhundert. Der Deich war Teil des ersten Deichbaus der Dithmarscher. Die Deiche ermöglichten erstmals Landwirtschaft im größeren Stil. Vorher war sie wegen der Flut- und Sturmflutgefahr auf enge Bereiche um die älteren Wurten herum begrenzt.
Schülp bei Nortorf Der Ort wurde 1286 als Schullebvi oder Sculleby erstmals erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist nicht endgültig geklärt, soll aber so viel wie „Dorf am Schilf“ heißen.
Schülp bei Rendsburg Der Chronist Helmold von Bosau (etwa vor 1120 bis nach 1177) berichtet in seiner Slawen-Chronik, dass sich um 1149 der holsteinische Graf Adolf II. bei Schülp eine Schlacht mit Dänen und Dithmarschern lieferte. In der Chronik wird der Ort Schülp als Scullebi erwähnt. Er bedeutet wahrscheinlich „versteckte Biegung, Krümmung“.
Schulzendorf. Gemeinte im Landkreis Dahme-Spreewald, 7617 Einwohner, sö Berlin. Ehemalig ritterlicher Landbesitz. Dorfkirche neogotisch, erbaut 1865/66. 1375 Scultendorf, Schultendorpp, 1624 Schultzendorff. Eine Zusammensetzung zu mittelniederdeutsch schulte ‘Dorfschulze, Ortsvorsteher und Bauernrichter’ und dem Grundwort mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’, also benannt nach einem Schulzen.
Schüller, (Trier) 855 Sconilare. Germanisch skauni-, schon, +hlaeri, waldiges Sumpfland.
Schüpf= Oberschschüpf und Niederschüpf. 1210 Schippe.
Schurzelt, (Laurensberg) 896 de Cirsoli. Romanisch ceresiolum, zu ceresia, Kirsch.
Schürdt Vor über 600 Jahren rückte das Dorf Schürdt mit der ersten bekannten schriftlichen Erwähnung in der Urkunde vom 7. August 1411 ins Licht der Geschichte. Alle Namensformen deuten darauf hin, dass es sich bei Schürdt um einen Rodungsort handelt. Solche Orte sind in unserer Region etwa im 9. Jahrhundert entstanden. Der Platz für die Siedlung musste erst durch das Roden der Wälder geschaffen werden. Offensichtlich hängt der Name mit dem altdeutschen zusammen, das so viel, wie mit der Schaufel arbeiten bedeutet.
Schürensöhlen Der im 13. Jahrhundert gegründete Ort hieß erst Schönborn und besaß eine eigene Wallfahrtskirche.
Schüttorf Die Etymologie des Namens Schüttorf ist nicht genau geklärt und verschiedenen volkstümlichen Erklärungsversuchen ausgesetzt. Die verbreitetste Erklärung bietet die Sage, dass die Vechte erst 1295 durch den Bau eines Dammes um Schüttorf geleitet wurde, bei dessen Bau die Bürger ihre Handkarren auf das Kommando Schütt’t d’r up entleert hätten. Diese Sage erklärt allerdings nur einen Anklang auf die neuzeitliche Schreibweise von Schüttorf .
Die frühesten Formen des Ortsnamens Schüttorf sind Scuhtthorp, Scutorpe, Scuttorpe und Scotdorpe auf Urkunden aus dem Jahr 1154; auf einer Münzprägung aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts findet sich die Schreibweise SCOTOR(p)E.
Hermann Abels vertritt die Ansicht, dass sich der Ortsname aus dem niederländischen schut (Bretterwand, Staudamm, Schleuse) ableitet, was der volkstümlichen Deutung sehr nahe kommt, historisch aber wohl zu kurz greift, weil es die bereits gestaute Vechte bei der Entstehung des Ortsnamens voraussetzt und alle Formen von Scot- unerklärt lässt, die entsprechend vom niederdeutschen Schott (Trennwand im Stall) abgeleitet werden müssten.
Eine andere Erklärung leitet den Ortsnamen von Vechteschuten ab; eine Schute ist ein flaches Schiff mit sehr wenig Tiefgang, das verwendet wurde, um den Bentheimer Sandstein zu verschiffen. Die Vechte ist ab Schüttorf mit solchen Schuten schiffbar, und es ist bekannt, dass hier Stein verladen wurde. Diese Erklärung setzt allerdings eine intensive Flussschifffahrt bei der Ortsgründung voraus.
Eine ganz andere Deutung ist die, dass der Name Schüttorf von Scutthorpe oder Scuttrop stammt, was Schutzdorf bedeutet und der Burg Altena in der Stadt entlehnt ist. Historisch greift aber auch diese Erklärung zu kurz, da die Burg Altena nicht von Anfang an in der Stadt existierte.
Eine moderne Erklärung leitet den Ortsnamen vom plattdeutschen Scuit (Ire) ab. Der mittelalterliche Name Irlands war Scoti oder Scotti. Im gälischen gibt es zahlreiche Dialekte, die die Vokalvarianten o und u beinhalten und erklären. Zudem weisen bei Ausgrabungen um Schüttorf gefundene irische Ringkreuze und Fächerkreuze auf die Anwesenheit irischer Mönche in der Gegend hin.
Schuld Schuld beging 1975 seine 1000-Jahr-Feier und gründete dieses Jubiläum auf die sogenannte „Reifferscheider Urkunde“ aus dem Jahre 975. In diesem Schriftstück, einer Grenzbeschreibung der Pfarrei Reifferscheid, wird Schuld als „… et inde usque terminationem scolta“ erwähnt, ein Indiz dafür, dass Schuld schon damals ein eigener Pfarrbezirk war. Eine weitere wichtige Quelle ist das Weistum des Schulder Hochgerichts von 1368. Hier wird von den „Vier Honschaften“ von Schuld gesprochen, zu denen auch die Honschaften Dümpelfeld, Insul und Niederadenau gehörten. Schuld war der Verwaltungs- und Gerichtssitz dieser Honschaften. Der Begriff „Honschaften“ (Hundertschaften) stammt aus fränkischer Zeit; man kann annehmen, dass Schuld schon im 8. oder 7. Jahrhundert bestand.
Schulendorf Schulendorf und Bartelsdorf wurden mit jeweils fünf Hufen erstmals im Jahre 1230 im Ratzeburger Zehntregister urkundlich erwähnt. Sie hießen „Sculenthorp“ und „Bertoldestorp“ und sind wohl deutsche Namensgebungen. „Schulen“ heißt so viel wie „sich verbergen“. „Bartels“ ist ein Rufname, der „glänzend, waltend (herrschend)“ bedeutet.
Schulzendorf Der Ort wurde erstmals 1375 im Landbuch Karls IV. als Schultendorpp und Scultendorf urkundlich erwähnt.
Schuttertal Während der Ortsteil Schuttertal einst, wie die benachbarte Gemeinde Seelbach, zum herrschaftlichen Einflussbereich der Herren von Geroldseck und später zur Grafschaft Hohengeroldseck gehörte, waren Dörlinbach und Schweighausen Teil des weltlichen Gebietes des Klosters Ettenheimmünster bzw. des Hochstifts Straßburg (des heutigen Erzbistums Straßburg).
Schutterwald Schutterwald wurde im Jahre 1268 erstmals urkundlich erwähnt.
Schutzbach Bereits 1370 wird eine Schutzbacher Hütte erwähnt und damit ein Hinweis auf Erzbergbau und -weiterverarbeitung gegeben.
Schwaan Vorbesiedlung, um 1170 Burg der Fürsten zu Werle, seit Ende 12. Jahrhundert d. Besiedlung, durch geschützte Lage und die Nähe zur Via Regia wichtige Rolle für den Handel, 1276 als Stadt bezeichnet. 1232 in Syuuan, 1243 und 1269 Sywan, 1279 Suan, 1329 Sowane, 1333 Schwan. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename *Zˇivan mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Zˇivan’ rekonstruieren, der Kozename geht vermutlich auf Zˇivom ir oder einen anderen zweigliedriger Vollname mit Zˇiv im Erstglied, zu slawische *ˇziti ‘leben’, *ˇziv Ortsteil ‘Leben’, zurück, ist allerdings durch Eindeutung des Vogelnamens Schwan umgeformt worden.
Schwaara Das Dorf Schwaara entstand als sorbische Siedlung und wurde urkundlich erstmals 1307 als Squwaara erwähnt.
Schwabach 1364 an Burggrafen von Nürnberg, um 1375 Stadt. 12. Jahrhundert (Druck 1775) Suabach, 1138 (Druck 1775) Swaba, 1153–1167 (Kopie 1200) Suabach, 1182 Suaba, 1348 Swabach, 1464 Schwabach. Schwabach liegt an der Mündung des Flusses Schwabach (circa 800, Kopie11. Jahrhundert, Suapahe) in die Rednitz. Der Gewässername besteht aus dem Grundwort althochdeutsch aha (-ach1) ‘Fließgewässer’. Für die beliebte Erklärung des Grundwort Schwab‘ Gewässer, an dem Schwaben (=Alemannen) wohnen’ fehlen sprachliche und historische Indizien. Ungezwungen ist die Verbindung von Schwabmit dem germanisch Stamm *swab-, expressiv *swabb(in norddeutsch swabbeln, Neuhochdeutsch schwappen) mit der Bedeutung ‘(vom Wasser) hin und her schlagen, wogen’.
Schwabbruck Der Ortsname wurde erstmals 1126 durch die Erwähnung eines welfischen Dienstmannengeschlechtes "von Brugge" fassbar. Der Ansitz dieser Familie lag in der Flur "Brucksteller" (von Burgstall) nordwestlich des Ortes. Die Burg entstand um 1100 zum Schutz einer damals errichteten Brücke über die Schönach, nach der die Wasserburg und das Dorf benannt wurden.
Schwabenheim an der Selz, 962 Suaueheim, 1023 Suabheim, 1140 Suapeheim. Germanisch Swaebo haim, Wohnung der Schwaben. Schwabenheim wird urkundlich möglicherweise erstmals im Jahre 766 als Suaboheim im Lorscher Codex erwähnt. Ob damit aber dieses oder das in der Nähe von Bad Kreuznach gelegene Pfaffen-Schwabenheim gemeint ist, lässt sich nicht bestimmen. Auch in Fuldaer Urkunden kommt ein Suaboheim im Wormsgau vor. Im Jahr 962 bestätigte Kaiser Otto I. die Rechte und Besitzungen des Abtei St. Maximin bei Trier über verschiedene rheinhessische Orte, darunter auch „Suaveheim“. Eine weitere Erwähnung findet sich 1280 durch den römisch-deutschen König Rudolf von Habsburg.
Schwabhausen (Oberbayern) Der Ortsname „Schwabhausen“ ist quellenmäßig erst um das Jahr 1135 belegbar. Im Jahre 1180 wurde Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Quellen aus dieser Zeit legen eine Straße von München über Dachau und Schwabhausen weiter nach Friedberg und Augsburg in ihrem Mittelabschnitt über wittelsbachisches Allodialgut im Wittelsbacher Land verlief. Die „Obern Tafern“ in Schwabhausen etwa war zunächst herzogliches Lehen, ein deutlicher Beweis für die Bedeutung derartiger „Stationen“ entlang der Straßen.
Schwabhausen (Thüringen) Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Schwabhausen in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 860 wird der fränkische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt. Dieser gilt auch als Gründer und Namensgeber von Erfurt. König Ludwig der Deutsche hatte ihm den Ort Tonna übergeben. Allerdings starb das Geschlecht mit Erphold im gleichen Jahr aus. Kurz vor seinem Tod soll er seine Besitztümer im Grabfeld und im oberen Eichsfeld der Abtei Fulda und dem Hochstift Würzburg geschenkt haben. In dieser Urkunde wird auch Schwabhausen (Suvabahusun) genannt.
Schwabmünchen Der Ort wurde der Überlieferung nach von Karl dem Großen dem Augsburger Bischof geschenkt.
In Schwabegg, einem Ortsteil von Schwabmünchen, finden sich die Reste einer ehemaligen Fluchtburg aus der Zeit der Ungarneinfälle. Man datiert sie etwa auf das Jahr 950 nach Christus und sie hat den Namen Haldenburg. Schwabmünchen wurde erstmals 954 als castellum Mantahinga in einer Biografie des Bischofs von Augsburg, dem Hl. Ulrich, erwähnt. 1562 wurde der Ort von Kaiser Ferdinand I. zur Marktgemeinde erhoben und erhielt ein Marktwappen.
Schwabsoien Schwabsoien wird erstmals im Jahr 1249 urkundlich erwähnt. Der Name „-soien“ (Sewen, Soya, Soyen, Soien) nimmt Bezug auf nicht mehr existente Seen. Ein noch 1589 erwähnter See ist verlandet.
Schwabstedt 1318 wird der befestigte Bischofssitz erstmals als Swauestath bezeichnet. Die Bischöfe bauten das Schloss und auch den dabei liegenden Ort aus. Mittelalterliche Siegel deuten darauf hin, dass Schwabstedt sogar Stadtrechte besaß. Eine entsprechende Urkunde ist aber nicht überliefert. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte des Swawi, zusammengesetzt aus -stedt (altdänisch stath, neudänisch sted, mittelnorddeutsch stede, neunorddeutsch Sted) und dem Rufnamen Swawi, der ähnlich wie Frank oder Saxo auf einen Stammesnamen zurückgeht, die Schwaben/Sweben. Möglich ist auch eine Deutung zu altnordisch svāf für Speer (Svafastaðir ≈ Stätte des Speers).
Schwäbisch Gmünd Wahrscheinlich relativ frühe Siedlung, die zum frühen Besitz der Staufer gehörte, schon bei der ersten Erwähnung 1162 als Stadt bezeichnet, äußere Stadtmauer, Fünfknopfturm, Königsturm, Glockenturm des Heilig-Kreuz-Münsters, St. Salvator. 782 (Frankreich Mitte 9. Jahrhundert) Gamundias, 1162 (Kopie 15. Jahrhundert) Gimundin, 1188 Gemunde [Original], 1498 bi Swebischen Gemind [Original]. Gemünd geht auf althochdeutsch gimundi ‘Mündung’ zurück, bezieht sich auf die Einmündung mehrerer Seitenbäche in die Rems. Der am Ende des 15. Jahrhundert aufkommende Namenbestandteil Schwäbisch war bis 1805 amtlich und erneut seit 1934 und dient zur Abgrenzung von zahlreichen weiterem Gemünd Namen. So Neckargemünd, Rhein-Neckar-Kreis.
Schwäbisch Hall 1100 villa, sicher seit 1226/31 urkundlich als Stadt bezeichnet, seit 1960 Große Kreisstadt. St. Michael, Urbanskirche, Johanniterhalle, St. Katharina, 1037 (Kopie1090/1100) Halle superior, 1190 Halla in Suevia, 1228 Halle, 1434 Schwebischen Halle; Schwäbisch Hall (1934). Der alte Name Halle gehört zu mittelhochdeutsch hall ‘Salzquelle, Salzwerk, Saline’, althochdeutsch hall in halasalz ‘Steinsalz’, hallhu ̄s ‘Salzbergwerk’ und weist auf schon in frühgeschichtlicher Zeit ausgebeutete kontinentale Salzvorkommen hin, die auch sprachlich von Meersalz unterschieden werden. Umstritten ist nur die Herkunft des Appellativs. Die oft erwogene Beziehung zu althochdeutsch halla, mittelhochdeutsch halle ‘Halle’ im Sinne von ‘Salzhalle’ ist sprachlich möglich, überzeugt aber semantisch nicht. Frühneuzeitliche Komposita wie salzhalle sind angesichts der althochdeutschen Beleglage eher volksetymologische Verdeutlichungen. Das Wort führt wohl wie d. Salz auf indogermanisch *sal‘ Salz’ zurück und lautet auch im Keltischen sal. Nur im Inselkeltischen findet sich mit britischer Lenisierung im Anlaut hal, bretonisch auch holen ‘Salz’; dies kann aber nicht direkt auf die (süd-) deutsche Ortsname eingewirkt haben. Vorgeschlagen wurde auch eine Herkunft aus dem Griechischen, eingebürgert hat sich die Bezeichnung vielleicht durch Vermittlung von mittelalter medizin-lateinisch halitum violaceum ‘Steinsalz’. Der im 15. Jahrhundert aufkommende Namenbestandteil Schwäbischwar bis 1802 amtlich und erneut seit 1934. Er dient zur Abgrenzung von zahlreichen weiterem Hall-Namen und markiert zunächst die Einbeziehung des Orts in den staufischen Machtbereich, im 15. Jahrhundert die Abgrenzung zu dem für das Herzogtum Franken zuständigen Landgericht Würzburg. So Halle (Saale); Halle (Westf.), Kreis Gütersloh.
Schwafern, (Bei Haaren) 1036 Suafharon.
Schwafheim, Moers) 1000 Suabhem, 1097-1105 Suafheim. Germanisch Swaebo haim. Schwabensiedlung.
Schwalbach=Burgschwalbach. 709 Squalbach, 1222 Sualbahc.
Schwaförden Schwaförden wurde erstmals 1025 in einer Schenkungsurkunde von dem Grafen Mito von Minden an die Herren zu Hoya erwähnt.
Die gotische Kirche Schwafördens wurde zwischen 1200 und 1500 errichtet.
Schwaig Schwaiger Schloss aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert, ehemalig Wasserschloss im Ortsteil Malmsbach, Tucher-Schloss, ein Barockschloss im Ortsteil Behringersdorf. 1304 Swaig, 1504 Schwaig. Von Chr. Beck mit althochdeutsch sweiga ‘Weideplatz’ identifiziert.
Schwaigen Die Gemeinde gehörte bis zur Aufhebung des ehemals reichsunmittelbaren Klosters Ettal.
Schwaigern Ort der Merowingerzeit, im 12. Jahrhundert gleichnamige Adelsfamilie, 1372, Schloss Schwaigern, Hexenturm, Schlosskapelle, Alte Stadtkelter, 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Suegerheim, 787 (Kopie 12. Jahrhundert) Sueigerheim, 976 (Kopie 18. Jahrhundert) Suueigera. Nach Ausweis der frühen Belege handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt althochdeutsch sweigari ‘Rinderhirte, Pächter’, mittelhochdeutsch sweiger ‘Bewirtschafter eines Viehhofs’ zugrunde. So Schwaigern, Ortsteil von Frankenmarkt.
Schwaikheim Zunächst im Besitz des Klosters Lorsch, Mitte des 13. Jahrhundert Besitzungen durch das Stift Backnang, die 1453 an Württemberg verkauft wurden. Alte Schmiede, Alte Scheuer. 853 (Kopie 12. Jahrhundert) Suenincheim, 12. Jahrhundert (Kopie 16. Jahrhundert) Sweicheim, 1293 Sweikhein [Original], 1442 Sweyckheim [Original]. Schwaikheim ist mit dem Suffix-ingheim vom Personennamen Swein/*Sweino abgeleitet und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Swein/Sweino’. Es ist daher von einer ursprünglichen Form *Sweiningoheim auszugehen, deren Genitiv-Plural -oregelhaft ausgefallen ist. Der Konsonant -k entsteht durch Zusammenziehung von -ingheim wie etwa -kofen aus -inghofen. Dabei kann die volksetymologische Anlehnung an mittelhochdeutsch sweige ‘Rinderherde, Viehhof ’ eine zusätzliche Rolle gespielt haben.
Schwalbach (Saar) Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, 1982 Bildung der heute Gemeinte aus den Gemeinte Elm, Hülzweiler und Schwalbach. Seit Mitte des 18. Jahrhundert Kohleförderung. Schmiede und Schlossermuseum. 1131/53 Swalpach, 1237 Sualpach [Original], 1311 Swalpach [Original]. Ursprünglich Gewässername auf-bach mit erst mittelhochdeutsch belegtem swal ‘Schwall, hohes Wasser’ als Bestimmungswort. So Schwalbach am Taunus.
Schwalbach am Taunus Zahlreiche Schenkungen im Ort an das Kloster Lorsch sind bereits im 8. Jahrhundert nachgewiesen. Verleihung des Stadtrechts 1970. 781 (Kopie) Sualbach, 782 (Kopie) in Sulbacher marca, 1300 Schwalbach. Zu mittelhochdeutsch swal ‘Schwall, Quelle’, dem ein althochdeutsch *swal neben *swellan (germanisch *swal-jan), mittelhochdeutsch swellen ‘schwellen’ zugrunde liegt.
Schwall Der Ort wurde 1300 unter dem Namen „Swalle“ erstmals urkundlich erwähnt.
Schwallungen Der Hauptort Schwallungen ging aus einer fränkischen Siedlung hervor und wurde 788 als Swollunga erstmals urkundlich erwähnt. Gaugraf Matto verschenkte 788 Eigengüter in Swollunga an das Kloster Fulda. Der Ortsname Swollunga bedeutet nach örtlicher Überlieferung so viel wie „Wohnort der Sippe am schwallenden Wasser“. Im Jahr 795 schenkten auch Egilof als ein freier Bauer und im Jahr 874 die adelige Kunihild weitere Grundstücke an dieses Kloster. Die Schenkungsurkunde Kunihilds von 874 erwähnt neben Schwallungen auch Wasungen und Schmalkalden.
Schwalenberg, (Münsterbrock) 1134 Sualemberg. Germanisch swalwon-, Schwalbe + berga, Berg.
Schwalmstadt Entstanden 1970 durch den Zusammenschluss der Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden Dörfern. Treysa im 9. Jahrhundert als Hersfelder Besitz nachgewiesen. Später Hersfelder Lehen der Grafen von Ziegenhain, welche die Stadtbildung (Mitte 13. Jahrhundert) fördern. In Ziegenhain wird eine Burg Mitte des 11. Jahrhundert errichtet. Diese ist Sitz der 1144 erstmals genannten Grafen von Ziegenhain. Um 1240 Ausbildung der Burgsiedlung zur Stadt. Seit 1821 Kreisstadt des neugebildeten Kreises Ziegenhain (bis Ende 1973). Treysa: 9. Jahrhundert Treise, 1270 Trese, 1276 Treyse, 1317 Treiss, 1420 Treisa. Ziegenhain: 1144 de Cigenhagen [Original], 1149 Czegenhagen, 1308 Ciginhan, 15. Jahrhundert Czigenhain. Ortsname Treysa eventuell zu althochdeutsch treis, mittelhochdeutsch tris, mittelniederdeutsch dr ̄esch ‘ruhender Acker’. Da es sich bei dem zahlreichen Ortsnamen auf Dreis/ Treis/ Trais um Ableitungen von Gewässername handelt, dürfte hier eine Anknüpfung an dreis ‘Sauer-, Mineralwasser wahrscheinlicher sein. Bestimmungswort im Ortsname Ziegenhain zu althochdeutsch ziga, mittelhochdeutsch zige ‘Ziege’. Mit der um 1050 genannten Siggenbrucca (heute Flurname Seckenbrücke südlich von Ziegenhain) besteht kein etymologischer Zusammenhang. Dieser Name geht auf einen Personennamen Siggo zurück. Zum Grundwort vgl.-hagen und-hain. Der Ortsname Schwalmstadt zum Flussnamen, der zu althochdeutsch swellan ‘(an)schwellen’ zu stellen ist. Grundwort -statt.
Schwalmtal (Hessen) Schwalmtal liegt am Oberlauf der Schwalm am Nordrand des Vogelsberges.
Schwalmtal (Niederrhein) Gemeinte im Kreis Viersen, Reg.-Bez. Düsseldorf. Die Gemeinde ist 1970 durch Zusammenschluss von Amern und Waldniel entstanden. Flussname 1322 tuschen der Masen, der Sualmen ende der Netten [Original]. Der Ortsname ist nach dem Typ Wuppertal, Nettetal, Ennepetal auf der Grundlage des Flussnamens gebildet. Namengebend ist die Schwalm, niederländisch Swalm, die bei Swalmen (Ende 12. Jahrhundert de Sualmo, 1239 in Swalmene [Original]), Der Flussname ist wie das Appellativ früh Neuhochdeutsch schwalm ‘Strudel’ offenbar mit dem Suffix -ma von der Basis germanisch *swell(ablautend *swall-) ‘anschwellen’ gebildet, wobei der Doppelkonsonant in der Wortbildung verkürzt wurde. Bezeichnet wird so ein Gewässer, das stark anschwillt/anschwellen kann. Zahlreiche Parallelen sein dar. So Schwalmtal, Vogelsbergkreis, Reg.-Bez. Gießen.
Schwanau Schwanau entstand im Jahre 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinte Allmannsweier, Nonnenweier, Ottenheim und Wittenweier. Handwerksund Dienstleistungsbetriebe, Hightechunternehmen, Pfarrkirche, Fachwerkhäuser. Schwanau (1972). Die neu gebildete Gemeinte nahm den Namen der ehemaligen linksrheinisch gelegenen Burg Schwanau (Gemeinte Gerstheim, Département Bas-Rhin, Elsass) an. Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung mit dem Bestimmungswort althochdeutsch swan, swano, mittelhochdeutsch swan, swane ‘Schwan’ und dem Grundwort-au.
-schwand / -schwend. Das von althochdeutsch swenden (swantjan), mittelhochdeutsch swenden ‘vernichten, ausreuten, schwinden machen’ (= Kausativ zu althochdeutsch swintan, mittelhochdeutsch swinden, Neuhochdeutsch schwinden) gebildete Subtantiv althochdeutsch / mittelhochdeutsch swant Maskulinum, althochdeutsch swent ̄ı, mittelhochdeutsch swende Feminin begegnet auch gutturalisiert als -schwang / -schweng(i) sowie als Kollektiv -geschwand / -geschwend und ist fast nur im OBand, besonders im Alemannisch sehr verbreitet. Damit wurde offenbar eine bestimmte Rodungsart bezeichnet: ‘die Bäume durch Abschälen der Rinde zum Absterben bringen beziehungsweise danach eventuell abbrennen’. Es scheint dann auch direkt in der Bedeutung ‘abbrennen’ oder ‘roden’ gebraucht worden zu sein. Damit vergleicht es sich mit den Namen auf -sang / -seng / -aseng, die auf das von althochdeutsch bisengen, mittelhochdeutsch sengen ‘verbrennen’ abgeleitete Substantiv althochdeutsch *sang Feminin/ a ̄sang Maskulinum, mittelhochdeutsch Dativ Singular senge Feminin / a ̄sanc Maskulinum zurückgehen. Es dürfte sich dabei um Brandrodung von Niederwald beziehungsweise Buschwerk zur Gewinnung von Nutzland gehandelt haben (Sangerhausen, Landkreis Mansfeld-Südharz). Schließlich gehören hierher auch die mit Brand/ -brand gebildeten Namen (Brandenburg an der Havel).
Schwandorf 1234 Sitz eines wittelsbachischen herzoglichen Amtes, 1286 Sitz eines Dekans, 1299 städtische Verfassung, Mitte 15. Jahrhundert vollständige Stadtrechte. Stadtmuseum, historischer Felsenkeller. Circa 1006 Suainicondorf, 1010–1020 Suueinicandorf, 1472 Swaingdorf [Original]; Schwandorf [Original] (circa 1600). Grundwort der anzusetzenden Ausgangsform althochdeutsch *Sweinikk-in-dorf ist althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Häusergruppe von mehreren Gehöften’ (-dorf). Als Bestimmungswort kann man wohl den Personennamen *Sweinikko erschließen, der im Genitiv schwach flektiert auf -in (dieses genitivische Flexionselement wird bereits in spätalthochdeutsch Zeit abgeschwächt und daher u.a. auch mit -o und -a verschriftet) an das Grundwort gefügt wird und bereits in der Erstbelegform zu einfachem -k (hier in der Schreibvariante -c-) reduziert erscheint. Die -u beziehungsweise -uu chreibungen stehen für -w-. Mittelhochdeutsch s vor w wird zum Neuhochdeutsch hin regelkonform zu sch palatalisiert. Durch die mittelhochdeutsch Abschwächung bis hin zum teilweisen Ausfall der unbetonten Nebenbeziehungsweise Mittelsilben erklärt sich die Belegform Swaingdorf. Von solchen im Bestimmungswort verkürzten Ortsnamen-Formen ausgehend konnte vor dem Hintergrund der mundartlichen Entwicklung von ei zu a im Nordbairischen später leicht die (fr)Neuhochdeutsch Gänsevogelbezeichnung Schwan in den Namen eingedeutet werden. Der Ortsname Schwandorf ist somit ursprünglich als ‘Gehöft/Landgut/Häusergruppe von mehreren Gehöften, das/die nach einer Person namens *Sweinikko benannt ist’ zu deuten.
Schwanebeck Die erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 1062 zu datieren. 1270 wird Schwanebeck erstmals das Stadtrecht zugesprochen.
Schwanewede 1203 de Suanewede [Original], 1278 de Swanewede, 1539 van Swanewede [Kopie16. Jahrhundert]; Schwanewede (1791). Bildung mit einem in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegten Grundwort Da der Ansatz von altsächsisch swan ‘Schwan’ in Verbindung mit dem Grundwort auf semantische Probleme stößt und altenglisch sva ̄n, altsächsisch sv ̄en ‘Schweinehirt’ anderen Vokalismus aufweist, ist vermutlich von einem zu altsächsisch swan gehörenden Frauennamen Swana im Bestimmungswort auszugehen.
Schwanfeld Schwanfeld wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt. 1234 wurde das Kloster Heiligenthal gegründet.
Schwangau Mit Beginn der Christianisierung im 8. Jahrhundert fehlen dann in den Gräbern Grabbeigaben. In diese Zeit fällt die Gründung der Kirche in Waltenhofen im Jahre 746 und die Toten wurden von da an dort begraben. Sie war die erste christliche Kirche rechts des Lechs und wurde von den Heiligen Magnus und Tosso erbaut.
Die erste urkundliche Erwähnung von Schwangau als „Castrum Swangowe“ erfolgte im Jahre 1090. Damit war die Doppelburg Vorder- und Hinterschwangau gemeint, auf dem Felsen des heutigen Schlosses Neuschwanstein.
Schwanheide Der Name leitet sich von der Lage am westlichen Rand der historischen Schwanenheyde ab.
Schwanheim, 880 Suenheim, 882 Sueinheim. Germanisch swanas, zu swana, swainja-, Hirt, Knecht + haima-, Wohnung.
Schwansbell, (Lunen) 10-1100 Suanasbugila, germanisch swanas, zu swana, Schwan + bugila, Hügel.
Schwadorf, (Bruhl, Köln) 1109 Svauenthorp, 167 Suaendorp. Germanisch Swaebon porpa-, Siedlung des Swaebo.
Schwafern, (bei Haaren) 1036 Suafharon.
Schwafheim, (Moers) 1000 Suabhem, Suafhem. Germanisch Swaebo haim. Schabensiedlung.
Schwalbach=Burgschwalbach. 790 Squalbach, 1222 Sualbahc.
Schwalenberg, (Münsterbrock) 1134 Sualemberg. Germanisch swalwon-, Schwalbe + berga, Berg.
Schwanheim, (Frankfurt am Main) Suenheim. Germanisch swaina, Hirt, Knecht.
Schwanstetten Erstmals erwähnt wurde der heutige Gemeindeteil Schwand im Jahre 1186, der Gemeindeteil Leerstetten im Jahre 1194.
Schwarme Schwarme wurde erstmals 1214 mit dem Bau einer Kapelle urkundlich erwähnt. Die Kapelle war der Kirche von Lunsen unterstellt. Ein adeliges Gut (Rittersitz oder Edelhof) ist ab 1250 nachweisbar. Das Eyterbruch, ein aus Eichen und Erlen bestehender Urwald, wurde 1033 urkundlich erwähnt.
Schwarmstedt Die Ländereien in Schwarmstedt zunächst im Besitz des Hochstifts Minden, später welfisch; Kirchspielort und Herkunftsort eines adligen Geschlechtes. 1153–67 Svarmenstide [Original], um 1200 Swarmeste, um 1260 Swarmestede [Kopie]; Schwarmstedt (um 1600). Bildung mit dem Grundwort-stedt. Als Bestimmungswort ist nicht altsächsisch, mittelniederdeutsch swarm ‘Schwarm, Menge’ anzusetzen, da dieses stark flektiert. Vermutlich dürfte ein nicht mehr erhaltener Gewässername anzusetzen sein, der mit -n-Suffix abgeleitet ist und entweder mit altsächsisch swarm ‘Schwarm, Menge’ (vgl. auch altnordisch svarmr ‘Taumel’) etymologisch zusammengehört (zu indogermanisch *suer‘ surren, tönen’) oder mit anlautendem -szu einer -m-Erweiterung von indogermanisch *uer‘ drehen, biegen’ gehört.
Schwartbuck Schwartbuck, das ursprünglich „Suarzepouc“ hieß geht auf eine slawische Gründung zurück. Der Ort wurde 1216 erstmals erwähnt.
Das Gut Schmoel, wurde 1433 erstmals erwähnt.
Schwarz Die Schwarzer Geschichte ist mit der von Lärz eng verbunden, beide gehörten seit Mitte des 13. Jahrhunderts zum Dobbertiner Klosterbesitz. Der Name ist dem slawischen „svrici“ entlehnt. Schwarz wurde auch Zwertitz, Swertz, Suirtitz, Swertze und Schwärtz geschrieben. Urkundlich wurde Schwarz erstmals am 23. November 1237 erwähnt.
Schwarza Die erste urkundliche Erwähnung Schwarzas („Suwarzes muor“ = Schwarzes Moor) stammt von 827 aus Fulda. Ob damit aber tatsächlich Schwarza gemeint ist, bleibt fraglich. 948 wurde der Ort als Reichsgut erwähnt, das in diesem Jahr an das Kloster Hersfeld übertragen wurde.
Schwarzbach, (Hasselbeck-Schwarzbach) mitten 1200 iuxta amnem Svacepe.
Schwarzach (Niederbayern) Ab 1150 traten Dienstmannen aus Schwarzach nach verschiedenen klösterlichen Notizen als Zeugen auf. Nordöstlich von Schwarzach hatten die Herren von Degenberg ihre Stammburg, die 1468 im Böcklerkrieg niedergebrannt wurde. Nach 1473 baute Hans von Degenberg in Schwarzach das neue Schloss Oberschwarzach.
Schwarzach (Odenwald) Schwarzach wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt.
Schwarzach am Main, Besondere Bedeutung für das Schwarzacher Becken hatte die Gründung des Klosters Münsterschwarzach im 8. Jahrhundert. Die kirchliche Institution bildete etwa 1000 Jahre den Mittelpunkt der Region. Alle Entscheidungen und Handlungen der Mönche wirkten sich indirekt auch auf die Orte der Umgebung aus. Direkter war der Zugriff auf die sogenannten Klosterdörfer, in denen die Äbte Untertanen und Grund besaßen. Die Abtei Münsterschwarzach erhielt durch zwei Schenkungswellen im Jahr 918 Rechte in verschiedenen Dörfern, zu denen auch „Gerlachshausen“ und „Tullstatt“ gehörten
Schwarzach bei Nabburg Der Gemeindeteil Wölsendorf wurde 1015 erstmals erwähnt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
In Schwarzach bestand auch ein Eisenhammer, der vom Wasser der Schwarzach betrieben wurde.
Schwarzbach (Lausitz) Schwarzbach wurde 1455 erstmals erwähnt.
Schwarzbach (Thüringen) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwarzbach im Jahr 1378.
Schwarzburg Die Geschichte des Fürstentums geht auf das Geschlecht der Grafen von Schwarzburg zurück, die erstmals 1123 ihren heutigen Namen führten. Durch verschiedene Erbteilungen und Erwerbungen veränderte die Grafschaft Schwarzburg bis zum 16. Jahrhundert häufig ihre Gestalt.
Schwarzenburg, (Lockweiler) 1217 de Nigro monte. Germanisch swarton, zu swarta, schwarz + berga, Berg.
Schwarz(en)-. Das Farbadjektivisch schwarz erscheint, wie besonders auch weiß, rot, blau oder -grün, meistens im Dativ Singular -en und nimmt Bezug auf augenfällige Farbgebungen in der Natur, z.B. auf die Lage im dunklen Wald ( Schwarzenberg/Erzgebirge, Erzgebirgskreis), auf einen hellen Sandsteinfelsen ( Weißenfels, Burgenlandkreis,), auf rote Mauersteine ( Rothenburg ob der Tauber, Landkreis Ansbach), auf einen Gewässername ( Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis) oder auf eine Wiesenniederung (Gronau (Westfalen), Landkreis Borken; Gronau (Leine), Landkreis Hildesheim). Zu beachten ist, dass gelegentlich nicht Farbbez., sondern Personennamen als Bestimmungswort vorkommen (Grünstadt, Landkreis Bad Dürkheim).
Schwarzlosen, Groß und Klein. Mitten 1200 Svatesele. Germanisch swarta-, schwarz + Sali, ein räumiges Haus.
Schwarzen Die erstmalige Erwähnung 1259 findet sich in einer Urkunde des Wildgrafen Konrad und des Grafen Gerlach von Veldenz. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Swarzin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Schwarzenbach (Oberpfalz) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwarzenbach im Jahre 1285.
Schwarzenbach am Wald Die erste urkundliche Erwähnung von Schwarzenbach datiert vom 14. Dezember 1388.
Schwarzenbach an der Saale Ortsgründung vor unklarem herrschaftsgeschichtlichem Hintergrund (vermutlich Haus Andechs), bis 1373 unter Vögten von Weida, danach unter Burggrafen von Nürnberg beziehungsweise Markgraf von Brandenburg-Kulmbach / (seit 1603) 1844 Stadtrecht. 1322 Swertzenbach [Original], 1430 Swarczenbach; Schwarzenbach an der Saale (1797). Gewässername beziehungsweise Siedlungsname zu althochdeutsch swarz-schwarz und-bach; differenzierende Erweiterung mit Gewässername Saale. Unser Erstbeleg (wie auch weitere Schreibungen mit -e im 14. und frühen 15. Jahrhundert) indiziert einen Sekundärumlaut und somit eine Namensbildung vor 900. So Schwarzenbach a. Wald, Landkreis Hof.
Schwarzenbek 1291 erstmals urkundlich erwähnt, 1953 Stadtrecht. 1291 de Swartenbeke [Original], 1335 Swartenbeke, 1429 unse hove ... unde Zwartenbeke; Schwarzenbek (seit der Rechtschreibreform Ende 19. Jahrhundert). Die Ortsbezeichnung ist maßgeblich geprägt durch die Lage der Siedlung an einem Gewässer, dem Schwarzen Bek. Die mittelniederdeutsch Wendung to deme swarten beke ‘zum schwarzen Bek’ weist den Ortsname n Schwarzenbek als denjenigen Ort aus, der am schwarzen Bach liegt. So Schwartenbek, Ortsteil Kiel.
Schwarzenberg (im Erzgebirge) Im 12. Jahrhundert als Befestigungsanlage zum Schutz eines Handelsweges angelegt, Stadtgründung um 1300, Städtchen bis zum 19. Jahrhundert. 1282 Swartzenbergk, 1464 Swartzenberg, um 1460 Swarczenburck, 1533 Schwaczenbergk. Offenbar alter Burgname mit dem Grundwort-burg, in dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsch Adjectivisch swarz ‘schwarz’, mit Bezug auf den dunklen Erzgebirgswald, steht. Dieses ist auch enthalten im Bachnamen Schwarzwasser, das in Altsorbisch, * Cornicao zu ˇcorny ‘schwarz’ genannt wurde (1118 Scurnica). So Schwarzbach, Landkreis Greiz, und Landkreis Oberhavel, Schwarzenreuth, Ortsteil von Neusorg.
Schwarzenborn (Eifel) Schwarzenborn gehörte seit dem Spätmittelalter zur Herrschaft Oberkail im Herzogtum Luxemburg.
Schwarzenborn (Knüll) Aus dem 12. Jahrhundert stammt die Benennung einer Flur als „Suarcenbrunnen“, 1311 ist „Swarzenburnen“, vermutlich damals schon jene Ansiedlung, die 1329 in einer Urkunde des Klosters Immichenhain als „oppidum“ „Svarcinburrin“ belegt ist. Die planvolle Stadtanlage geschah vor der ersten urkundlichen Nennung durch die Grafen von Ziegenhain, die hier gleichzeitig eine Burg als östlichen Standort ihres Territoriums errichteten. Mit dem Bau der Pfarrkirche wurde zur selben Zeit begonnen; bereits 1311 ist ein Pleban als Geistlicher bezeugt, und ein Friedhof wird 1364/67 genannt.
Schwarzenbruck Seit dem 11. Jahrhundert bezeugte Siedlung am Übergang einer alten Handelsstraße, an der später auch Nürnberg entstand, über die Schwarzach. 1025 (Kopie 14. Jahrhundert) Swarzahapruca, (Kopie12. Jahrhundert) Suarzabruccirca Grundwort des Namens ist -bruck, -brück/bruck/-brücken, die oBand umlautlose Form von Brücke; das Bestimmungswort ist aus dem Gewässername Schwarzach verkürzt. Die Namengebung ist durch den Flussübergang motiviert.
Schwarzenfeld 1015 Suarzinvelt [Original], circa 1140–1160 Swarcenvelt, 1326 Swærtzenuelt; Schwarzenfeld (1350 Kopie1696). Bestimmungswort der für den Ortsname anzusetzenden Ausgangsform althochdeutsch *Swarzin-felde ist das Adjektivisch althochdeutsch swarz ‘schwarz’, Grundwort ist althochdeutsch feld (> mittelhochdeutsch velt) ‘Ebene, Flachland; ebenes, offenes, anbaufähiges Land, Feld; Kampfplatz, Kampffeld; Fläche, Ausdehnung’ ( -feld). Der Ortsname dürfte aus der Stellenbezeichnung althochdeutsch-bairisch*(za/ze/b ̄ıdemo) swarzinfelde mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem schwarzen Feld’ hervorgegangen sein. Die ursprüngliche Namensform althochdeutsch *Swarzin-felde entwickelte sich durch die mittelhochdeutsch Abschwächung der unbetonten Nebensilbe von -in zu -en und Apokope der auslautenden Dativ-Singular-Endung -e regulär zu mittelhochdeutsch *Swarzenvelt. Mittelhochdeutsch s vor w wird zum Neuhochdeutsch hin regelgemäß zu sch palatalisiert. Die Schreibung -u im Erstbeleg steht für -w-. Der u.a. in der Belegform von 1326 bezeugte Sekundärumlaut -æ-, der später in Anlehnung an das (nicht umgelautete) Adjektivisch (fr)Neuhochdeutsch schwarz wieder beseitigt wird, lässt den Schluss zu, dass der Ortsname wahrscheinlich bereits vor dem 10. Jahrhundert entstanden sein muss, da in Nordostbayern die phonetisch-phonologischen Umlautbedingungen etwa ab dem 10. Jahrhundert durch die allmähliche Abschwächung unbetonter Nebenbeziehungsweise Mittelsilbenvokale nicht mehr gegeben waren. So Schwarzenwang, Reg.-Bez. Stuttgart.
Schwarzerden Den Ortsnamen der Soonwaldgemeinde Schwarzerden deuten Namenforscher als Siedlungsgebiet mit dunkelfarbigem, humusreichem Boden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1325, als der Trierer Erzbischof Balduin Rechte und Güter an der Siedlung von dem Ritter Friedrich von Steinkallenfels erwarb. Im Jahre 1334 wurde ein Wald „Schwartzerdyn“ „propre castrum Coppenstein“ (nahe der Burg Koppenstein) erwähnt, den der Trierer Erzbischof ebenfalls kaufte.
Schwarzheide Der Name der Stadt entstand im Zuge der Germanisierung von Ortsnamen aus der freien Übersetzung des aus dem Sorbischen stammenden Namen des Ortes „Zschornegosda“ (čorny = schwarz, gozd = Heide, Wald).
Der erste schriftliche Nachweis von Naundorf (als Nuwendorff) stammt aus einer Verpfändungsurkunde aus dem Jahre 1421. Zschornegosda wurde erstmals 1449 (als Cschörnegast) in der Lehensurkunde des Herzogs Friedrich von Sachsen urkundlich erwähnt.
Schwarzhofen Der Ort Schwarzhofen und mit ihm das Kloster Schwarzhofen (heute in Privatbesitz) wurden erstmals urkundlich im Jahre 1237 erwähnt. Bereits 1099 wurde der Ort Zangenstein und 1211 der nahe gelegene Ort Schwarzeneck mit der Burg des Zengers von Schwarzeneck schriftlich erwähnt.
Schwasdorf Schwasdorf. Das Gut war u. a. im Besitz der Familien Schröder (1814–1845) und Kortüm (1855–1945).
Poggelow, ein Gutsdorf, wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt.
Remlin wurde 1361 als Remmelyn erstmals urkundlich genannt.
Schwebheim, Der Ort wurde im 9. Jahrhundert als „Suabheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Gemäß dieser Urkunde schenkte eine Reginsuint dem Kloster Fulda ihre Besitzungen im Rangau, zu denen auch dieser Ort zählte. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Suābo.
Schwedelbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Schwedelbach stammt von 1342.
Schwedeneck In der heutigen Gemeinde siedelten sich vermutlich die ersten Bewohner an der Küste an. An der Mündung des Baches Jellenbek wurde im gleichnamigen Ort die erste Kirche errichtet. Dieser Ort wurde wegen der Küstenerosion um 1650 aufgegeben.
Einer Legende zufolge soll der Name Schwedeneck von einem im Ortsteil Dänisch-Nienhof befindlichen Schwedenfriedhof abgeleitet sein, der entstand, nachdem schwedische Truppen in das damals noch dänische Herzogtum Schleswig einfielen, während Dänemark und Schweden im Nordischen Krieg ab 1700 um die Vormacht in Nordeuropa kämpften. Einer anderen Erklärung zufolge wurden hier 1749 an der Maul- und Klauenseuche verstorbene Rinder vom Gut Dänisch-Nienhof begraben, so dass das Areal den Namen „Karkhoff“ (Kirchhof, Grabstätte) erhielt. Da seinerzeit alles Negative mit den Schweden verbunden wurde, bürgerte sich unter der Bevölkerung langsam der Name Schwedeneck ein, der sich anfangs auf den heute als Stiftseiche (Eiche heißt auf Niederdeutsch Eek) bekannten Baum bezog.
Schwedt/Oder Eine slawische (pommersche) Burg mit Burgsiedlung an altem Oderübergang; Stadtgründung durch die Markgraf von Brandenburg (1256 civitas); seit 1689 Residenz derselben (Schloss Monplaisir). 1265 Scwet, 1321 Zweth [Original]; Schwedt (1775). Slawische/altpolabisch *Svˇet, ein einfacher Name zu svˇet ‘Licht’, urslawische *svˇetiti ‘scheinen, leuchten’, in Brandenburg ein häufiger Gewässername, als ‘helles, blankes Gewässer’ zu erklären; hier Ben. nach einer Odererweiterung oder einer Lichtung im Gegensatz zum Wald. Der Zusatz bestimmt die Lage an der Oder, Frankfurt (Oder), Vgl. Schwedtsee an der uckermärkischen Grenze.
Schwegenheim In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 985 wurde die Gemeinde Suaebechenheim als Besitz des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt.
Schweich 752 (Kopie 11. Jahrhundert) Soiacum, 762 (Kopie 10. Jahrhundert) Soiacum, 1103 (Kopie) Sueche, 1136 (Kopie) in Sueche, Mitte 12. Jahrhundert [Original] Suueche, 1212 [Original] Sweicha, 1222 Sueyghe, suueghe, 13. Jahrhundert (Kopie) apud Sueiche, 1291 Sueche, 1330 Sweych, 1569 Schweich. *So[g]iacum, ‘Praedium des Sogius’, galloromanisch Ableitung von Personennamen *Sogius mit Suffix -ako-.
Schweickershausen Der Ort wurde erstmals 1317 als Schwichershusin erwähnt. Bereits ab 1340 wurde die Gemeinde Schweickershausen genannt. Es ist anzunehmen, dass schon damals eine Burg oder ein Schloss im Ort existierte.
Schweigen-Rechtenbach Schweigen war seit einem unbekannten Zeitpunkt Teil des Territoriums der Stadt Weißenburg, welche seit 1306 Reichsstadt war. Rechtenbach gehörte im Mittelalter zu den Ländereien des Klosters Weißenburg.
Schweighausen Schweighausen wird bereits 1255 als Besitz von Burg und Hof Nassau erwähnt.
Schweighofen Schweighofen liegt auf dem Mundat-Gebiet, das Pippin der Jüngere um 760 dem Kloster Weißenburg schenkte. Der Name des Ortes geht auf den Begriff der Schweige zurück, mit dem man früher einen Viehhof, den dazu gehörigen Weideplatz oder die Rinderherde selbst bezeichnete. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1311.
Schweinfurt Seit dem 7. Jahrhundert nachgewiesene Siedlung, vom 12. Jahrhundert bis 1802 Reichsstadt, danach kreisfreie Stadt im bayerischen Bezirk Ufr. Circa 720 Suinuurde, 791 in Suuinfurtero marcu, 1033 Suinvurt, 1352 Sweinfurt, 1508 Schweinfurt. Das Grundwort -furt weist auf die Lage der Siedlung bei einem Übergang über den Main. Das Bestimmungswort zeigt Diphthongierung zu -ei und führt daher auf eine Form althochdeutsch sw ̄ın mit Langvokal, die mit der Tierbezeichnung sw ̄ın st. ‘Schwein’ identifiziert wird oder auch an das starke Verb althochdeutsch sw ̄ınan ‘schwinden, abnehmen, kleiner werden’ angeschlossen worden ist. Beide Anschlüsse ergeben keine überzeugende Deutung. Gegen die Deutung ‘Schweinefurt’ ist eingewandt worden, dass Schweine nicht durch Furten getrieben werden; eine Deutung als ‘schwindende Furt’ im Sinne von tiefer werdendem Wasser erscheint als gezwungen.
Schweinheim, (Kalk) 1199 Suenheim.
Schwelgern, (Duisburg) mitten 1200 Sualengeron. Germanisch swalwon-, Schwalbe + gaizan, spitzes Landstuck.
Schwemlingen, 1100 Svaemedinga.
Siegsdorf 1116–1125 Sieuistorf, circa 1135 Sidesdorf, 1147–1167 Siestorf, 1155 Sigesdorf, 1169 Sichsdorf, 1396 Siechsdorf, 1527 Siegstorff, 1760 Dorf Siegsdorf. Grundwort ist althochdeutsch-dorf, thorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, ländliche Siedlung’; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Siwi zu erschließen.
Siehdichum Erstmals im Jahre 1780 wurde der Name Siehdichum (= Sieh dich um!) erwähnt. Es soll einst ein Schild am Jagdhaus gemahnt haben: Hier sieh dich um!, da die Gegend in einem Sumpf- und Moorgebiet liegt. Man kann jedoch auch die Deutung finden, das Siehdichum eine Ableitung des plattdeutschen Sydikum ist. Auch Sudicum ist aus den Jahren 1587 und 1588 belegt Su Diek ume (= Sieh dich um!). Vermutlich ist der Name des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Albert Südekum gleichfalls diesen Ursprungs. Es war früher durchaus üblich, Vorwerken, Jagdhäusern oder anderen Gütern ungewöhnliche Namen zu geben, um Schaden von ihnen abzuwenden. Eine andere Deutung sieht in dem Namen den Bezug zum 106. Brief des Bernhard von Clairvaux Experto crede: aliquid amplius invenies in silvis, quam in libris. Ligna et lapides docebunt te, quod a magistris audire non possis. (Anmerkung, bedeutet in etwa: Derjenige, der glaubt Erfahrung gemacht zu haben, wird mehr Unterricht in den Wäldern als in Büchern finden. Bäume und Steine werden ihn lehren, was man nicht von Meistern lernen kann.)
Siek 1273 inter villam Wlensike [Original], 1492 thom Zyke, 1536 zum Syke; zum Sieck (1695). Die Bezeichnung sowohl des Amtes als auch der gleichnamigen Gemeinde geht zurück auf das norddeutsch siek ‘sumpfige Niederung mit einem Wasserlauf, feuchtes Land’. SO Siek, Kreis Plön, Siekbüll, Kreis Nordfriesland.
Sielenbach m 12. Jahrhundert noch als Sielepach, Suolempach und Syelenpach bezeichnet, findet man den Ortsnamen Sielenbach bereits 1241. Später tauchten die Formen Sylenpach und Siellenpach auf.
Sien Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens erfolgte im Jahre 1128 als Sinede.
Sienhachenbach Sienhachenbach wurde im Jahre 1508 erstmals urkundlich erwähnt.
Sierck, 1067 Sirke. 1157 Seric.
Siersburg, 1 Hälfte 1200 Sigersberch, 1183 Siersberch. Germanisch Siguharis berga-, Berg des Siguhar. (sigu-, Sieg + harja, Heer)
Siersdorf, (Aa) 1219 Sersdorp, 1220 Sirsdorp.
Sierksdorf Im Jahre 1361 wurde der Ort als Syrekestorpe erstmals erwähnt und ab 1649 bzw. 1652 änderte sich der Name in Sirckesdorp (1824: Sirkstorf), seit 1841 in Sierksdorf.
Sierksrade Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Sierscheid Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1290.
Siershahn Die Endung -hahn lässt eine Gründung vor dem Ende des 10. Jahrhunderts als unwahrscheinlich erscheinen.
Sietow Das ursprünglich slawisch besiedelte Dorf tauchte erstmals im 13. Jahrhundert in einer Urkunde auf. Der Ortsname Sietows leitet sich vom altslawischen Wort „zytko“ ab, was etwa „Getreideort“ oder „Kornaue“ bedeutet.
Sieversdorf-Hohenofen Die erste Nachricht über Sieversdorf stammt aus einer Urkunde von 1334.
Die Geschichte Hohenofens geht zurück auf die Gründung einer Eisenhütte im Jahr 1693, die der in brandenburgischen Diensten stehende Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg hier anlegen ließ.
Sievenich, (Trier) 1016-47 Sueuinicha.
Sievernich, (Aa) 1140 Siuernich.
Sievershütten ievershütten entstand aus einer ehemaligen Glashütte, die erstmals 1483 auf einer Abgabenliste des Amtes Trittau unter der Bezeichnung to der Hutten erwähnt wurde. Um 1700 hieß der Ort bereits Sievertshütten, nach dem Glashüttenbesitzer und Bauernvogt Sievert Steenbuck.
Sieverstedt Sieverstedt ist in der heutigen Form eine noch recht junge Gemeinde. Sie wurde im Jahre 1971 neu gebildet.
Das Dorf Stenderup wurde um 1196 Stenthorp genannt, was wohl mit Steindorf gedeutet werden kann. Im Jahr 1100 entstand die im romanischen Baustil aus Feldstein erbaute St.-Petri-Kirche.
Nach „Jensens Angeln“ sind die auf -stedt endenden Ortsnamen als die ältesten anzusehen. Sie haben ihre Namen, so glaubt man, von dem ersten Siedler, im Falle Sieverstedt also von einem mit dem Namen Sievert. Der Ortsname änderte immer wieder seine Schreibweise. Im Jahr 1472 wird er als Suuetstedt, 1483 als Sunerstede, 1511 als Suderstede und 1670 als Suverstede überliefert. Es kann auch angenommen werden, dass die Dörfer Sieverstedt und Stenderup in früheren Jahren von den Süderschmedebyern als „Suderkaspel“ (also als Suderkirchspiel) bezeichnet wurden und der Name davon abgeleitet wurde.
Süderschmedeby, im Gegensatz zu Norderschmedeby bei Bau nördlich der Grenze, das nur noch Smedeby heißt, wird um 1342 Smedebu genannt. 1472 heißt es Smedeby, 1538 Smeby und 1681 Schmedebui. Namen mit der Endung -by stammen wahrscheinlich aus der späten Eisenzeit oder Wikingerzeit und sind dänischen oder schwedischen Ursprungs. Der Name ist als das Schmiededorf zu deuten.
Siggelkow Die Ortsteile der Gemeinde sind slawischen Ursprungs. Im Jahr 1235 wird Siggelkow erstmals als Siklecowe urkundlich erwähnt. Es folgen Redlin 1307, Klein Pankow 1364, Groß Pankow 1396 und Neuburg 1451. Der Name von Siggelkow stammt vom altslawischen žih ab und deutet auf den slawischen Lokator hin, also Ort des Žichlik.
Auch Pankow wurde nach dem Lokator benannt, Ort des Pąk.
Sigmaringen, Ein seit 1083 nach Sigmaringen benanntes Dynastengeschlecht erbaute die Burg auf dem Steilfelsen über der Donau, ihm folgten von 1170 bis 1275 die Grafen von Spitzenberg-Helfenstein-Sigmaringen, Erhebung zur Stadt in der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert, seit 1850–1945 preußisch. Schloss Sigmaringen, Prinzengarten, Runder Turm, Fidelishaus, Prinzenbau, St. Johann, Mühlberg, 1077 (Chronik Mitte 12. Jahrhundert) Sigimaringin, 1183 Sigemaringen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Sigima ̄r; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Sigima ̄r’. So Sigmaringendorf, Landkreis Sigmaringen; Sigmarszell, Landkreis Lindau.
Sigmaringendorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1249 in einer von Papst Innozenz IV. unterzeichneten Urkunde.
Sigmarszell Um 800 gründete das Kloster St. Gallen im Lindauer Raum drei Pfarreien, eine davon war Sigmarszell.
Silberhausen Silberhausen wurde 1171 erstmals als Silverhusen urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig bestimmbar. Es gibt verschiedene Deutungsmöglichkeiten, wonach der Ort entweder nach einem Feudalherren Eckehart von Silverhusen benannt wurde oder die Ansiedlung eines Silibaro war; auch eine Ableitung vom althochdeutschen Wort Silibar für Silber ist möglich.
Silberstedt Ersterwähnung 1416. Landwirtschaftlich geprägt. 1416 to Suluerstedede [Original], 1554 Suluerstede, 1648 zu Silberstede. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Personennamen Sølwer und der mittelniederdeutschen Entsprechung unserer heutigen (Wohn)Stätte, hochdeutsch-stedt. Somit ist die ‘Siedlung des Sölwer’ gemeint.
Silbitz Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte für Silbitz am 24. September 1217 und für Seifartsdorf 1274.
Silz (Mecklenburg) Im 14. Jahrhundert wurde Silz erstmals urkundlich erwähnt.
Silz (Pfalz) Der Ortsname Silz weist auf ein sulziges, sprich salzig trübes Wasser im Bereich der Ortsgemeinde hin. Tatsächlich befinden sich in Silz mindestens vier solcher salzhaltiger Quellen.
Silzen Im Jahre 1339 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes leitet sich wohl von der adligen Familie von Seltzingen ab, denn er lautete ursprünglich Seltzinghe.
Simbach (Niederbayern) Um 806 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Orts. Im 13. Jahrhundert kam es wahrscheinlich zur Markterhebung.
Silwingen, 1037 Selewingin,
Simbach am Inn Besitz der Grafen von Julbach-Schaumberg, 1382 Übergang an die Wittelsbacher, seit 1858 Pfarrsitz. 927 Sunninpach, circa 1120 Sonenpach, 1165/66 (Kopie des 12. Jahrhundert) Sunnepach, 1179 (Kopie des 13. Jahrhundert) Sunnenbach, kurz vor 1300 Sve nnpach, 1566/67 Sympach, 1676 Sibmpach negst Braunau, 1795 Simpach, 1797 Simbach, 1832 Simbach, Dorf und Hofmark am Inn, 1877 Simbach (a./Inn). Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch -bach, pach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort der Personennamen Suno. Die Lokalisierung bezieht sich auf die Lage bei der Stadt Braunau, heute in Oberösterreich, beziehungsweise am Inn.
Simmelsdorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde Simmelsdorf 1195 als „Sumilidorf“ und 1329 als „Symleinsdorf“, 1360 folgte eine weitere Nennung.
Simmerath 1342 in den hof zo Semenroede [Original], 1516 Semenroide [Original], 1545 Symmeraid [Original]. Bestimmungswort des Kompositums ist der Personennamen Simon mit ripuarischer Senkung des kurzen -iz u -eu nd Abschwächung der Nebensilbe, ‘Rodung des Simon’. Die älteren hochmittelalterlichen „Rode-Namen“ der Region, mitrath, -rode, sind in der Regel Komposita (gegenüber jüngeren spätmittelalterlichen Simplizia) und weisen zugesetzte -e oder -i als Längenzeichen der regionalen Schreibsprache auf. Mit zunehmender Schriftlichkeit im n Rheinland vereinheitlicht zu -rath, mundartlich reduziert zu [-ə t]: [z'emə t]
Simmern (Westerwald) unter Dhaun. 912 Simera, 962 Siemera. Simmern wurde im Jahre 1198 als Sevenburnen erstmals urkundlich erwähnt
Simmern, (Mb) 1216 Syfenburne.
Simmern/Hunsrück 1330 Stadtrechte und Handelszentrum des Hunsrücks. Seit dem 14. Jahrhundert Besitz der pfälzischen Wittelsbacher, die 1410 die Nebenlinie Pfalz-Simmern(-Zweibrücken) gründeten und hier ihre Residenz hatten. Seit 1980 zusätzlich Namensbestandteil Hunsrück zur Unterscheidung von namensgleicher Stadt im Westerwald. 1006 (Kopie 18. Jahrhundert) in Simera, a Simera, 1072 in ... Simeru, 1215 Aldensimmeren, 1283 Aldensymera, 1308 de Symern, 1311 de Symera, 1601 Stadt Simmern. Der Ort ist nach dem Fluss Simmerbach, an dem er liegt, benannt: 1072 in alium rivum ... Simeram, 1281 ex alia parte riui Simeren, 1334 Symern, 1438 an der Semeren, 15.–16. Jahrhundert (Kopie) bey der Bach Simmern. Die Belege mit der ältesten Form Simera lassen mehrere Deutungen zu. Nahe liegt eine r-Ableitung von germanisch *sim(altwestnordisch simi sw Maskulinum ‘Meer’, norwegischer Flussname Simoa), ablautend *saim‘klebrige Flüssigkeit’ (Neuhochdeutsch Seim). Bei der Annahme einer vorgermanisch Ausgangsform *Semira ̄ könnte man der Flussname auch an altirisch sem‘gießen, schöpfen, erzeugen’ (indogermanisch *semH‘ schöpfen’) anschließen und ihn als keltisch erklären. So Simmern, Westerwaldkreis, Simmertal, Landkreis Bad Kreuznach.
Simmersfeld Simmersfeld verdankt seine Entstehung wohl dem Kloster Hirsau. Der Ort wurde um das Jahr 1100 erstmals als „Sigmaresfeld“ in Verbindung mit einem Grafen Sigmar genannt. Im Jahre 1303 heißt er „Sigmarsvelt“. Wer dieser Sigmar war, von dem sich der Ortsname herleitet, ist heute nicht mehr zu ermitteln.
Um 1100 lebte Abt Wilhelm in Hirsau, dem Simmersfeld wohl die Entstehung seiner alten Kirche zu verdanken hat.
Simmershofen Simmershofen besteht aus den beiden mittelalterlichen Dörfern Simmershofen und Holzhausen. Simmershofen wurde 1144 als „Sigemarishouen“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist der Personenname Sigimār. Holzhausen wurde im 11./12. Jahrhundert gegründet. Es saß dort im 13. und 14. Jahrhundert eine Linie des Adelsgeschlechts der Herren von Ehenheim (aus Enheim), die sich hier von Holzhausen nannte.
Simmertal Der Ort wird – ebenso wie Kirn und Rhaunen – schon 841 in einer Urkunde über Einzelbesitzungen des alten Reichsklosters Fulda als „Simera“ erwähnt. Der keltische Ursprung dieses Namens in der Bedeutung von „Wasser“ sowie Funde aus der Römerzeit sind Hinweise auf eine sehr alte Siedlungsgeschichte der „Simera“-Gemarkung.
Simmozheim Simmozheim wurde erstmals 985 in der Namensform Sigemundesheim urkundlich erwähnt.
Simonsberg Simonsberg – eine Gründung des dänischen Königs Olaf I. – gehörte zusammen mit Lundenberg und Padelack und zwei weiteren Kirchspielen zur Lundenbergharde. Diese ehemalige Verwaltungseinheit war bis zu einer Sturmflut im Jahre 1338 mit Alt-Nordstrand verbunden, während sie von Eiderstedt durch den nördlichen Mündungsarm der Eider getrennt war. Weitere Sturmfluten teilten die Lundenbergharde und ließen den südlichen Teil mit Simonsberg.
Simmingen, (Rodemachern) 751-68 Suningen, 842 Sumiga.
Sindelfingen Merowingerzeitliche Siedlung, die im 11. Jahrhundert den späteren Grafen von Calw gehörte, 1263 zur Stadt erhoben und seit 1962 Große Kreisstadt. Klostersee, Goldbergturm, Wasserturm Sindelfingen, Altes Rathaus. Um 1059 (Kopie 16. Jahrhundert) Sindelvingen, Sindelfingen, 1133 (Überlieferung Ende 12. Jahrhundert) villa Sindelvingen, 1155 Sindeluinga [Original]. Es handelt sich um eine-ingen-Bildung mit dem Personennamen Sindolf, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Sindolf’.
Sindelsdorf Der Ort wird in einer Urkunde anlässlich der Gründung des Klosters Scharnitz im Jahr 763 erstmals erwähnt.
Sindlingen, (Höchst, Frankfurt am Main) 830 Suntilinga.
Sindorf. (Köln) 1141 Segendorph. 1166 Segendorp. Germanisch Sigon porpa-, Siedlung des Sigo. (sigu-, Sieg)
Singen (Hohentwiel) Frühe Siedlung mit Grundbesitz des Klosters St. Gallen, 1087–1135 sind Herren von Singen bezeugt, Stadthalle, Hohentwiel, Schloss. 772 Sicginga, 1087 Singin, 1110 Singen. Nach Ausweis des ältesten Belegs handelt es sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Sigi mit Schwund des Konsonanten -gzwischen zwei Vokalen: *Sigi-ingen > *Si-ingen > Singen; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Sigi’. Zur eindeutigen Identifizierung enthält der Ortsname in der amtlichen Form als Zusatz den Namen des Singener Hausbergs Hohentwiehl. Seine Herkunft ist unklar, vielleicht ist er keltischen Ursprungs.
Singhofen Singhofen wurde im Jahr 1139 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Trierer Erzbischof Albero von Montreuil erwähnt, die er Ende Juni 1139 auf einer Trierer Diözesansynode zur Gründung von Kloster Arnstein ausstellen ließ.
Auf dem derzeitigen Stand der Forschung ist man sich sicher, dass sich Singhofen aus zwei Wortteilen zusammensetzt:
a) -hofen: von Hube, evtl. immer als Mehrzahl: tres (drei) huben (aus der Schenkung von 1139)
b) Seng-, Sing-: hier gibt es nach dem deutschen Wörterbuch von Grimm drei Möglichkeiten: Zingel (Singel) = Einzäunung, Umfriedung; Singhofen = eingefriedete Höfe. 2. Singel = kleine runde Kieselsteine (Kiesvorkommen); Singhofen = Höfe auf dem Kies. 3. Seng = Rodung durch Brand (beste Erklärung); Singhofen = Höfe der Brandrodung.
Sinn Urkunden belegen die Existenz aller drei Teilorte seit dem 13. Jahrhundert. Der alte Friedhof mit seinen Grabsteinen spiegelte die Herkunft der in der Sinner Hüttenindustrie beschäftigten „Alt- und Neu-Sinner“ wider.
Sinntal Ersterwähnung der meisten Orte im 9. und frühen 10. Jahrhundert, d.h. Besiedlung spätestens seit der Karolingerzeit. Bis ins Hoch-mittelalter dominiert im Gebiet die Abtei Fulda, seit dem 13. Jahrhundert/ 14. Jahrhundert gerät es zunehmend unter den Einfluss der Herren von Hanau, zu deren Grafschaft Die meisten Orte später gehören; Fulda behauptet nur einen kleinen Teil, der 1803 an Nassau, 1816 an Bayern, später an Preußen fiel. Bestimmungswort: Flussname: (780–796 [789–794]) fluminis Sinna (Druck 1607 aus Vorlage 9. Jahrhundert), 1328/1329 an der Sinne (Kopie nach 1348), 1059
inde in Smalensinna [Original]. Sinntal (1972). Das Bestimmungswortwird nach Pokorny auf ein alteuropäisch-indogermanisch*Sindh-na ̄.
Sinsteden, (Rommelskirchen) 1187 Sentstede.
Sinzig. Verbandsfreie Stadt im Landkreis Ahrweiler, ‘Fluss’–vermutlich mit der Wz.s ̄ei-/s ̄ı-‘tröpfeln, rinnen’ – zurückgeführt, wobei *sindhn> sinn im Kelto-Illyrischen erfolgt sei. Sinntal ( -tal) wurde als schon vorhandener Flur oder Landschaftsname 1972 und erneut 1974 zum Ortsname gewählt, weil die Täler der Sinn und der Schmalen Sinn (< althochdeutsch smal ‘dünn, klein, schmal’) die Landschaft am stärksten prägen und viele Orte verbinden. Zu den Fluss-Tal-Namen der Gebietsreform Maintal, Main-Kinzig-Kreis.
Sinsheim Merowingerzeitliche Siedlung, die zunächst unter Lorscher Grundbesitz stand, 1099 als Speyrer Bischofskloster ausgegliedert und ab 1108 unter königlich Schirmherrschaft, 1067 Marktrecht und seit 1806 badisch. Messestandort, Friedrich der Große-Museum, Burg Steinsberg, Stift Sunnisheim, Straße der Demokratie. 770/774 (Kopie12. Jahrhundert) Sunnisheim, 793 (Kopie 12. Jahrhundert) Sunnincheimerestede, 827 (Kopie 12. Jahrhundert) Sunnenshein, 1157 Sunnensheim, 1257 Siniszheim, 1391 Sue nßheim. Sinsheim führt mit dem Suffix -heim auf eine Grundform *Sunn ̄ınesheim und ist vom Personennamen Sunn ̄ın abgeleitet: ‘Siedlung des Sunn ̄ın’. Das Personenname -Suffix - ̄ın bewirkt Umlaut von u > ü, das später zu i entrundet wurde. Der Beleg von 793 zeigt das Suffix-ingheim. So Sinzheim, Landkreis Rastatt.
Sinspelt Es stand hier ein römisches Landhaus, die „Simonis villa“ (Haus des Simons). Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1435.
Sinzheim Merowingerzeitliche Siedlung zunachscht im Besitz des Klosters Honau. 884 Sunnisheim, 1263 Sunnesheim, 1373 Sunsheim, 1401 Sunzheim, 1588 Sintzheim. Sinzheim fuhrt mtit dem Suffix -heim auf eine Grundfrom Sunnisheim und ist vom Personennamen Sunnin abgeleitet, ‚Siedlung des Sunain.
Sinzig Durch Römer besiedelt, die im heutigen Stadtgebiet Ton verarbeiteten, 762 Ersterwähnung, 1267 Stadtrecht, 1583 und 1758 gewaltige Stadtbrände; Mineralbrunnen. 762 Actum sentiaco palatio, 814 Sintiaco, 828 Sinciacus, 1065 Sinziche, 1154 Sinzech, 1220 Sintzge, 1271 Sinziche, 1368 Synzige. Grundform *Sentiacum ‘Praedium des Sentius’, Ableitung mit dem galloromanisch Suffix -ako von Personennamen *Sentius. So Sinz, Landkreis Merzig-Wadern.
Sintfeld, (Gegend im Kreis Büren) 1011 Sinatfeld.
Sinthern, (Brauweiler) 962 Sintere, 1051 Sentere.
Sinz, 1147 Sencicho.
Sinzig, (Koblenz) 762 Sentiaco, 814 Sintiaco.
Sinzing Sinzing wurde 921 erstmals urkundlich erwähnt. 1031 wurde der Gemeindeteil Eilsbrunn erstmals erwähnt.
Sippersfeld Die älteste erhaltene Erwähnung von Sippersfeld – als „Sipperadesvelt“, nach einer anderen Quelle „Syperadesfeld“ – stammt von 1019. Sie findet sich in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Erkanbald. Sippersfeld wurde der Kirche zu Münchweiler („Minchwillera“) zugewiesen.
Der Name bedeutet „Feld des Sintperath“ beziehungsweise Simprecht, Sindbert oder Simper.
Sipplingen Das Dorf Sipplingen entstand vermutlich zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert. Erstmals schriftlich erwähnt wird der Ort als Sipelingen in einer Urkunde aus dem Jahr 1155, in der Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) die Grenzen des Bistums Konstanz festlegte. Eine Urkunde angeblich aus dem Jahr 965 mit der Nennung von Sipplingen als Sibelingen gilt heute Fälschung aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Sirzenich, (Trier), 981 Serchenich.
Sisbeck, Groß und Klein. 952 Sesbek.
Sittard, (Rheindahlen) 1183 Sithirt.
Sittensen Zusammenschluss der schon früh als Einzelorte überlieferten Gemeinte Groß Sittensen und Klein Sittensen zur Gemeinte Sittensen, 1974 Samtgemeinde Sittensen, u. a. auch unter Einschluss des zu Tiste gehörenden Burgsittensen. (1024–1028) Occidentali Checcinhusen, 1220 Chechinhusen, (1237–1246, Kopie 16. Jahrhundert) Tzittenhusen (mehrfach), 1391 kerspel to Tzittenhuß, 1719 ecclesiae Sittensenalt Der Ort scheint schon früh aus verschiedenen Siedlungskernen bestanden zu haben, dafür sprechen der erste Beleg Occidentali, ‘Westen-, nach Westen liegend’, und die noch heute erkennbare Gliederung in Klein und Groß Sittensen. Burgsittensen, der Ortsteil von Tiste, ist dagegen eine relativ junge Siedlung. Kompositum mit dem Grundwort-husen. Im Bestimmungswort liegt wohl einem schwach flektierenden Personennamen vor, dessen Anlaut zweifelsfrei dem Zetazismus (vgl. etwa Elze, Sarstedt, Selsingen) unterzogen worden ist. Auszugehen wäre daher wohl von *Ke-. Schwierig ist aber auch die Beurteilung der Lautfolge -cc-, -ch-, -tt-. Man könnte erneut mit Zetazismus rechnen, also etwa auf *Kek-in schließen, was auch das -iim Stammvokal als Assimilationsprodukt, verursacht durch das folgende -i-, erklären würde, aber damit ist -ttk aum in Einklang zu bringen. Oder sollten die frühen -cc-, -ch-Schreibungen als -tt-, -thzu lesen sein? Hier bleiben offene Fragen, nur mit großer Vorsicht darf an einen Zusammenhang mit der Vornamensippe um * kid-/gid gedacht werden.
Sitters Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zu Pfalz-Zweibrücken und unterstand dort dem Oberamt Meisenheim.
Sitzweiler, (Sankt Ingbert) 1181 Sizwilre.
Sitzendorf Im 19. November 1370 wurde der Ort in einer Erbteilungsurkunde als Syczedorff erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf einen Grafen Sizzo von Kevernburg zurück, der im 11. Jahrhundert lebte und der als Stammvater des Schwarzburger Grafengeschlechts gilt. Von 1370 bis heute hat sich die Schreibweise des Ortsnamens nur unwesentlich geändert: 1370 schrieb man Syczedorff, 1465 Sictzendorff, 1740 Sizzendorf und seit ca. 1850 Sitzendorf.
Sleidinge, 1220 Scleidingha.
Sobernheim, (Koblenz) 1074 Soberenheim.
Sodingen, (Herne) mitten 1200 Sothinkge. Germanisch Sanpingja, die Gesamtheit der zu Sanpo gehörigen Leute. (sanpa, altenglisch sop, wahr)
Söchtenau Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 924.
Sögel Sögel (alt: Sugila 1000, Soghelen 1150) ist eine uralte Ansiedlung. Sögel wurde um 1000 erstmals im Heberegister des Klosters Corvey erwähnt. Corvey besaß hier im 11. Jahrhundert drei tributpflichtige Höfe. Das Bestimmungswort sugi bedeutet Schwein, Sau. Das Grundwort la, lo, loh steht für Gehölz. Hier befand sich also ein Gehölz für die Eichelmast der Schweine.
Sohland a. d. Spree. Gemeinte im Landkreis Bautzen, im Lausitzer Bergland, mit dem Dorf Sohland, SN. Mittelaltes Bauerndorf an altem Handelsweg zwischen Oberlausitz und Böhmen; im 18. Jahrhundert in Mittel Nieder-, Ober und Wendisch-Sohland erweitert. 1222 Solant, 1361 von dem Soland, Solande, 1495 Solanord. Zu mittelhochdeutsch sallant ‘Herrengut (?); Land, das sich der Gutsherr zur Eigenbewirtschaftung vorbehält’. Die sorbisch Nf. Załom ist spät von Sohland a. Rotstein, Landkreis Görlitz, übernommen, das 1241 als Zalom ‘Ort hinter dem Windbruch’ genannt wird.
Söhlde 1151 in Sulethe, Ende 12. Jahrhundert (Kopie 14. Jahrhundert) in Solethe, in Suledhe, 13. Jahrhundert Solethe, Soledhe, Solide, Solede. Schon sieht man in dem Ortsnamen ein Suffix -ithi und eine Grundlage germanisch *sul‘Morast’. Gegen diese Deutung wurde eingewandt, der Ort liege hoch und trocken und die Verbindung mit *sul‘ feucht, Morast’ könne daher nicht überzeugen. Er erwägt einen Zusammenhang mit „altsächsisch sola < lateinisch solea, mittelniederdeutsch sole ‘Schwellbalken’, vielleicht für die terassenartige Lage, oder aber, weniger wahrscheinlich, zu sole ‘Salzsohle’“. Diese Appellativa überzeugen jedoch nicht, zudem sprechen auch einige, bisher nicht beachtete Straßennamen im Altdorf von Söhlde, vor allem Im Rottenweg, Im Teiche, Im Westerbach für eine feuchte Lage des Orts. Gerade die Flachsbearbeitung (rotten, rösten) verlangt nach nassen, feuchten Stellen, so dass auch von hieraus die alte Etymologie zutreffen dürfte. Die angenommene Grundform findet sich nicht nur in Söhlde, sondern auch in Sölde, NRW, Mitte 12. Jahrhundert de Suelethe, 1176 in Sulede uswach Es geht um germanisch *sul‘ morastig, schmutzig’, das u.a. vorliegt in gotisch bi-sauljan ‘besudelt’, bi-sauljan ‘besudelt werden’, althochdeutsch sol ‘Lache, Tümpel, Suhle’, solaga ‘Saupfuhl’. So Sölde, Ortsteil von Dortmund, Sulithe (13. Jahrhundert Sulethe), in Paderborn, Süllhof, bei Landesbergen (1055/56 Sullethe), Landkreis Nienburg.
Söhrewald Die Gemeinde entstand am 1. Dezember 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Eiterhagen, Wattenbach und Wellerode.
Der waldbedeckte Höhenzug der Söhre, der der neuen Gemeinde ihren Namen gab, erstreckt sich vom Ostufer der Fulda bis zum Stiftswald.
Die Söhre ist ein altes Siedlungsgebiet. Ihr Name leitet sich ab von „soor“ oder „sör“ und bedeutet „trocken“. So mangelte es den ersten Ansiedlern auf den ausgedehnten Hochflächen oft an Wasser, und sie waren bald wieder zur Aufgabe ihrer Rodungen gezwungen. Eine dieser aufgegebenen Siedlungen hieß seit dem 19. Jahrhundert Stückkirchen. Die Siedlung Hessenhain bzw. Hessenhagen ist vermutlich nach dem Seuchenzug, dem „Schwarzen Tod“, zwischen 1347 und 1352 aufgegeben worden.
Solbach, (Friesenhagen) 1100 Salubeki.
Sölde, (Dortmund, Aa) mitten 1200 Sulethe. Germanisch sulipja, Kollektiv zu sula-, Schlamm, Schlammloch.
Solingen, 1067 Solonchon. 1155 Solingen.
Soller, (Aa) 989 Svllere.
Sölten, (Wulfen) 1000 Sulithem. Germanisch sulitja, Kollektiv zu sula, Schlamm, Schlammloch + haima, Wohnung.
Sölden Sölden wurde das erste Mal urkundlich im Jahr 805 n. Chr. als Marca Selidon erwähnt.
Söllingen 965 Solagon, 1067 (?) Solonchon, 1174 de Solingen [Original]. Dativ Plural zu altsächsisch solag ‘Schweinesuhle’, Substantivierung einer Adjectivisch-Ableitung mit Suffix -ag zu der in althochdeutsch altenglisch sol ‘sumpfige Stelle, Suhle’ vorliegenden Basis. Die Gerechtsame für die wirtschaftlich bedeutsame Eichelmast der Schweine im Wald wurden häufig als besonderes Privileg erteilt. Der ursprüngliche Name wurde später an die Bildungen auf-ing(en) angeschlossen. Für das vergleichbare Sohlingen, Stadtteil von Uslar, Kreis Northeim, 963 Sologe[Original], Solog ̨e [Original ]erschließt Kramer eine Zusammensetzung mit sol und altsächsisch ga ̄ ‘Gau’, doch ist -ge, -g ̨e für altsächsisch -go ̄, -ga ̄ (< *auw) sonst unbelegt.
Sömmerda Altthüringisches Siedlungszentrum an alter Unstrutfurt; seit 11. Jahrhundert Rittersitz (Burg) mit Burgflecken (Oberstadt); im 14. Jahrhundert Erweiterung durch Unterstadt; 1459 Marktflecken, 16. Jahrhundert Städtchen (1523 oppidum); 1591 Stadtrecht; lange Ackerbürgerstadt. (876) 1150/65 Sumiridi, 918 Sumerde, 1191/97 Sumirde, 1379 Somerde, 1506 Sommerde, 16. Jahrhundert Sömerda. Der Ortsname ist gebildet mit althochdeutsch altsächsisch sumar, sumer, mittelhochdeutschsumer ‘Sommer’ plus Suffix althochdeutsch -idi ‘versehen mit’ ( -ithi). Der Ortsname liegt offenbar ursprünglich ein Name für die Gegend zugrunde. Die Bedeutung war dabei etwa ‘sommerliche, warme, fruchtbare Gegend’. Der Name für die Gegend ist im Ortsname bewahrt worden. Infolge Anfangsbetonung wurde das Suffix -idi abgeschwächt und verkürzt nur noch -de gesprochen. Diese Auslautsilbe -de wurde im 15./16. Jahrhundert kanzleisprachlich amtlich an anderen Ortsnamen auf -a angeglichen und damit zu -da. Der Umlaut |ö| im Ortsname wurde vom 14. bis ins 16. Jahrhundert oft nur mit
Sommersdorf bei Oschersleben, Anfang 1100 in Sumerasthorpa.
Sonneborn, (Hiltrup) 1000 Sunnoburnon, Sunnobrunnon.
Sonnenberg, (Oberpleis) 948 Sundunberh. Germanisch sunpon, zu sunpa, Süd + berga-, Berg.
Sonsbeck, 1203 Sunnebeke.
Sorethfeld, (Gau um Lichtenau) 1001 pagos... Sorethfelt.
Sönnebüll Der Ort wurde 1462 erstmals erwähnt und bedeutet Siedlung des Sönne. Sönne ist ein Rufname, der dem gotländischen Sunja entspricht. Die Endung -büll entspricht dem dänischen -bøl und dem nordfriesischen -bel und bedeutet Siedlung. Im nordischen Raum gibt es eine Reihe weiterer ähnlicher Ortsnamen (vgl. Sønderlev bei Hørring/Dänemark oder Sunneryd bei Linköping/Schweden)
Sörgenloch Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes Sörgenloch findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1190. Über die Frühgeschichte des Ortes ist recht wenig bekannt, im 13. Jahrhundert besaß das Kloster Sankt Alban in Mainz wohl die Ortsherrschaft über Sörgenloch.
Der Name Sörgenloch hat sich aus der Bezeichnung „Saligenloh“ entwickelt, was auf die Römerzeit zurückgeht und sich zusammensetzt aus lateinisch „salis“ (= Weide) und althochdeutsch „Loh“ (= Wald). Der Name bedeutet also „Weidenwald“.
Folgende Variationen des Ortsnamens waren in der Vergangenheit geläufig: Sulegloch (1190), Surgenloch (1200), Sulgeloch und Sorgenloch (1293) Selgenloch (1432) Ende aus dem Jahr 1190.
Sörup Sörup wurde erstmals 1338 als Sodorp, also als Dorf am See zu adän. -thorp, mnd. -dorp, erwähnt (Dipl. danisch 2, 12), es bezeichnet somit die Lage am Südensee. Es ist jedoch wesentlich älter, was vor allem die imposante Kirche aus dem 12. Jahrhundert belegt.
Soest Siedlungsgünstige Lage durch Lößlehmboden, Wasser und Salzvorkommen. Jungsteinzeitliche Besiedlung, Salinenbetrieb im 6./7. Jahrhundert, frühe Metallverarbeitung, seit 9. Jahrhundert Befestigung. Mittelaltes Handelszentrum mit weitreichenden Fernverbindungen, Hansestadt (1253 im „Werner Bund“); bis zur Soester Fehde (1444–49. 1975 Bildung des neuen Kreises Soest. 836 Sosat, 962 Susato, 1429 te Sost. Trotz vielfältiger Schreibformen, von denen sich das -e als eines von verschiedenem mittelaltem Dehnungszeichen erhalten hat, blieb der lautlich und morphologisch undurchsichtige Ortsname seit Einsetzen der Überlieferung bis auf die Synkopierung des zweiten Vokals unverändert. Es sind zwei wesentliche Deutungsrichtungen festzustellen: 1. die Erklärung aus norddeutsch Appellativen, etwa mittelniederdeutsch so ̄t Maskulinum ‘Quelle; Ziehbrunnen; Salzbrunnen’ und mittelniederdeutsch -sate ‘Einwohner’ oder altsächsisch *swo ̄sat als angenommene Entsprechung zu althochdeutsch swa ̄s ‘vertraut, zugehörig’ und 2. die Deutung als Gewässername mit Dentalsuffix, für dessen Basis verschiedene Wurzelansätze erwogen werden. Die früh einsetzende Überlieferung spricht lautlich gegen die vorgeschlagenen norddeutsch Anknüpfungen. Vor allem ist auf den durch die Graphien und durch mundartlich -auals -o ̄1< germanisch *-o ̄erwiesenen Stammvokal hinzuweisen, der der Erklärung als Gewässername wegen des dann nicht zu erklärenden Stammvokalismus entgegensteht. Gegen die Annahme einer Dentalsuffigierung spricht dagegen nichts. Bisher herangezogene Parallelen (Ortsname Soest, Niederlande, Gewässername Soeste und Söse) erweisen sich nicht als weiterführend. Im WOB I wird deshalb eine Verbindung mit der Wurzel indogermanisch *sed‘ sitzen’ vorgeschlagen. Das Baltische bietet Bildungen mit Ablaut -o (litauisch sodìnti ‘setzen, pflanzen’; altpreußisch saddinna ‘stellt’, altpreußisch sosto f. ‘Bank’) sowie dessen Dehnstufe (urbaltische *so ̄sta‘Sitz’ < *so ̄d-to-; litauisch sóstas Maskulinum ‘Sitz’), die im Ortsname anzunehmen wäre. Auch konsonantisch ist das Litauische vergleichbar. Das Zusammentreffen von indogermanisch *-t (< -t oder < -d-) + *-t ergibt zunächst indogermanisch *-tst-, dieses im Iranischen, Baltischen und Slawische -st-, im Germanisch dagegen *-ss-, das nach langem Vokal vereinfacht wird. Urbaltisch *so ̄sta‘ Sitz’ entspräche also germanisch *So ̄ss> *So ̄s-, worin die gesuchte Basis des Ortsname vorläge. Eine Bildung mit einem Dentalsuffix und nicht-umlautendem Bindevokal *So ̄sat entspricht den ältesten Bezeugungen des Ortsnamens. Geht man aufgrund der einzelsprachlichen Bildungen von der Grundbedeutung ‘Sitz, Ort, Aufenthalt’ aus, ist der Ortsname als elementare Bezeichnung einer Siedlungsstelle zu deuten. Motivation wäre die Funktion des Ortes als früher, zentraler Siedlungsplatz.
Sohland an der Spree Wie genau das Dorf Sohland entstand, ist nicht abschließend untersucht. Für eine sorbische Dorfgründung spricht u. a. der Ortsname, der sich vom sorbischen Załom (Ort am/hinterm Bruch/Sumpf) herleitet und auch für Sohland am Rotstein nachgewiesen werden kann. Andere Autoren gehen dagegen von einer Gründung von böhmischer Seite aus. Dabei soll eine Wehrkirche als eine Art Festung gegen das sich nördlich anschließende Land Budissin gedient haben.
Ein genaues Gründungsdatum des Ortes ist bis heute nicht bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung als Solant stammt aus dem Jahr 1222.
Sohren Erstmals soll der Ort im Jahr 372 von Ausonius in dessen Reisegedicht Mosella erwähnt worden sein.
Das Reichsgut Sohren wurde mit den Ortschaften Hahn, Bärenbach, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Niedersohren, Niederweiler und Wahlenau sowie den heute nicht mehr existierenden Dörfern Litzelsohren, Vockenrode und Niederhoven 1301 mit Erlaubnis von König Albrecht I. dem Grafen Eberhard von Sponheim (Gründer der Neefer Nebenlinie) und seiner Gemahlin Elisabeth übertragen.
Sohrschied Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1428.
Solingen, Die erste Besiedelung auf heutigem Solinger Stadtgebiet erfolgte wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert. In einem Vermächtnis (Testament) des Kölner Erzbischofs Bruno aus dem Jahr 965 n. Chr. erhält die Abtei St. Martin in Köln einen Gutshof namens Solagon. Damit könnte Solingen gemeint sein. Die erste Erwähnung einer christlichen Gemeinde in Solingen findet sich in einer auf den 3. Mai 1019 datierten (allerdings gefälschten) Urkunde des Kölner Erzbischofs Heribert von Köln. In dieser Urkunde wird der Grundbesitz über einen Teil des heutigen Solinger Stadtteils Wald dokumentiert: curtim et ecclesiam que Walda vocatur (Fronhof und Kirche namens Wald). Die nächste namentliche Erwähnung von Solonchon findet sich in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Anno II. aus dem Jahre 1067.
Solkwitz Im Dezember 1074 wurde Solkwitz erstmals urkundlich genannt.
Sollerup Sollerup wurde 1406 erstmals als Soldorpe (Sumpfdorf) erwähnt. Der Ortsname geht auf den dänischen Begriff für Dorf (-rup, adän. thorp, mittelnorddeutsch dorp) und den Begriff *Sol in der Bedeutung sumpfige Stelle, Sumpf zurück. Letzterer Namensbestandteil tritt eventuell als Name eines Landstriches auf, da auch Sollbrück und Sollwitt nicht weit auseinanderliegen. Vermutet wird auch *Sola als alter Name für die Treene.
Sollwitt Der Ortsname geht auf den dänischen Begriff für Wald (altdänisch with, newdänisch ved, übertragen ins Niederdeutsch -witt) und den Begriff *Sol in der Bedeutung sumpfige Stelle, Sumpf zurück. Letzterer Namensbestandteil tritt eventuell als Name eines Landstriches auf, da auch Sollbrück und Sollerup nicht weit auseinanderliegen. Vermutet wird auch *Sola als alter Name für die Treene.
Solms 794 (Kopie 1183–95) in Sulmisser marca, 817 (Kopie 1183–95) in Sulmissa, um 1160 in terminis Sulzmiscen, 1128 Solmesso, 1129 de Sulmese, 1256 de Solmes, 1346 Sulms; Solms (1156). Derivation mit dem Suffix -issa. Der Ortsname liegt ein Gewässername zugrunde, der heute Solmsbach (788 (Kopie 1183–95) in pago Logenehe super fluuio Sulmissa) heißt. Das Suffix -issa scheint Konkretes bezeichnet zu haben; bei Ortsnamen auf -issa wird vermutlich die Zugehörigkeit zum Begriff des Kernwortes ausgedrückt. Die Deutung der Basis zu einem Wort Sole kann wohl aufgegeben werden, denn in der Bedeutung ‘Salzwasser’ ist es erst seit dem 14. Jahrhundert bezeugt. Ein anderer Ansatz wurde über eine indogermanische Wurzel *su-el zu ‘schwellen’ formuliert. Allerdings ist diese Herleitung kritisch zu hinterfragen, da sich die ursprüngliche Bedeutung auf Schwellungen, Erhebungen, Aufblähungen, nicht aber auf das Anschwellen von Hochwasser bezieht. Vorzuziehen ist in diesem Zusammenhang eine gleichlautende indogermanisch Wurzel*su-el-‘in unruhiger Bewegung sein; Unruhigsein, Wellenschlag; plätschern, spülen’. Bei dem vorliegenden Namen Solms < Sulmissa wäre die Schwundstufe indogermanisch *sl-, germanisch *sul zugrunde zu legen, wobei eine Erweiterung mit m-Formans (*sul-mo-) anzusetzen wäre (ebenso die Flussname Sulm und Sülm). Durch die zahlreichen Vergleichsnamen kann der Name zum Bestand der alteuropäischen Hydronymie gerechnet werden. Abschwächung der unbetonten Silbe von -issa > -s. Der Stammvokal wird in der Überlieferung ab dem 12. Jahrhundert von -u> -o gesenkt. So Burgsolms, Ortsteil von Solms; Hohensolms, Ortsteil der Gemeinte Hohenahr; Kraftsolms.
Solnhofen Solnhofen wird in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts unter dem Namen „Husen“ urkundlich erstmals erwähnt. Als Sualo, um dessen Leben sich viele Legenden ranken, am 3. Dezember 794 starb (nach den Fuldaer Totenannalen am 4. Dezember 794), vermachte er den Ort „Solaehofinum“ (so 790 genannt), woraus sich die Bezeichnung Solenhofen/Solnhofen entwickelte, mitsamt der „cella Solnis/Suolonies“ dem Königskloster Fulda. Um 754 gründete der angelsächsische Missionar Sola ein Kloster, das später nach ihm Solnhofen benannt wird. Zu der nunmehr Fuldaischen Propstei Solnhofen, ab 836 als Benediktinerkloster nachweisbar, gehörten im 9. Jahrhundert 20 Höfe. 834 wurde durch den kaiserlichen Hofkaplan Gundram als Propst der Leichnam Solas in einem Hochgrab, einer aus Kalkstein gemauerten Tumba, neu beigesetzt. Nach den Fuldaer Traditionen, von denen der Jesuit Brower 1612 berichtet, wurde Sola aber „auf Anordnung Papst Gregors IV. (Papst von 827/28 bis 844) den Himmlischen zugeschrieben und nach Fulda überführt“. Anstelle der damals errichteten Kirche weihte der Eichstätter Bischof Gundekar II. (reg. 1057–1075) eine neue Kirche, eine frühromanische Säulenbasilika, von der sich noch ein 21 m langes Seitenschiff mit vier Arkadenbögen und der (leeren) Tumba des Heiligen Sola erhalten hat.
Soltau Große Teile von Soltau im Besitz des Reichsstifts Quedlinburg, seit 1304 in dem des Verdener Domkapitels und seit 1479 in dem der Celler Herzöge; 1383 Verlegung des zerstörten Dorfes in die Nähe der um 1304 erbauten Burg; 1388 Weichbildrecht; seit dem Mittelalter Verwaltung und Gerichtssitz. 936 Salta [Original], 1197 Soltowe, 1304 Soltowe; Soltau (1791). Bildung mit dem Grundwort -au(e) und dem unflektierten Appellativum altsächsisch salt, mittelniederdeutsch solt ‘Salz’ als Bestimmungswort Die Belege zeigen den Übergang des -a zu -o vor -l-Verbindung sowie bis in die frühe Neuzeit norddeutsch Grundwort und Bestimmungswort.
Sommerach Die ältere Geschichtsschreibung datiert die Ersterwähnung des Ortes Sommerach auf das Jahr 1075.
Sommerau Die erste, wenngleich indirekte Nennung einer Burg bzw. eines Ansitzes in Sommerau, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1277. Damals gaben der Ritter Gernod von Fechenbach, Vicedom des Erzbischofs zu Mainz, genannt von Sommerau („dictus de Sumerawe“), und dessen Ehefrau Juta dem Kloster Himmelthal, in das ihre Tochter Mechtildis als Nonne eintrat, Abgaben von ihrem Hof in Eschau („Eschehe“). Als eigentlicher Ortsname taucht Sommerau erstmals in einer Urkunde desselben Klosters aus dem Jahre 1354 als „Summerawe“ auf (siehe unten – Pfarreigründung). Er bezeichnet ein im Süden auf der Sonnenseite gelegenes Gelände in der Aue, das heißt im feuchten Wiesengrund.
Sommerhausen Sommerhausen ist schon seit dem Mittelalter eine bedeutende Gemeinde am Main. Sie unterstand nicht dem Fürstbischof von Würzburg. Nach Sommerhausen kamen die Schenken von Limpurg 1413 durch Heirat des Schenken Friedrich mit Elisabetha von Hohenlohe.
Sommerkahl Der Name Sommerkahl geht aus dem mittelhochdeutschen Wort Sumer, was Sommer bedeutet, hervor. Dies bezieht sich auf die sonnige Lage im unteren Talabschnitt. Für den Ursprung des Wortes Kahl siehe Name der Kahl. Der Bach gab dem Ort Sommerkahl seinen Name. Der Name Kahl stammt vom althochdeutschen Wort kaldaha und dem mittelhochdeutschen kalde, was kalt, kühl, klar bedeutet. Die Bedeutung des Grundwortes ging auch auf die Zuflüsse Kleine Kahl, Westernkahl, Sommerkahl (Speckkahl) und Feldkahl über.
Der Name Speckkahl stammt aus einer Zeit, als es im Spessart nur wenige Wege gab. Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts trugen die Sommerkahler ihren Schinken und Speck entlang dieses Bachlaufs und weiter über den Engländer nach Jakobsthal, früher „Knöpphütte“ genannt. Dort tauschten die Bewohner Knöpfe (daher der Name) und Perlen aus Glas gegen die Lebensmittel aus Sommerkahl.
Sommerland Die sehr fruchtbare Elbmarsch war lange unzugänglich und von Hochwassern bedroht, wurde jedoch von Horst aus bewirtschaftet, das auf einer Geestinsel höher gelegen ist. Da das Land nur im Sommer nutzbar war, entstand der Flurname Sommerland. Einige Ortsnamen sind auch holländischen Ursprungs, da die Holländer am Deichbau beteiligt waren.
Sommerloch ie älteste erhaltene Erwähnung, als Sumerlachen in einem Güterverzeichnis des Klosters Rupertsberg bei Bingen, stammt von 1158. Der Name bezeichnet ursprünglich eine feuchte Mulde. Daher hat der Ort, wiewohl zur sommerlichen Saure-Gurken-Zeit aufgrund seines Namens von Medienvertretern aufgesucht, nichts mit einem Loch des Sommers zu tun. Aus Sommerloch stammt auch der älteste schriftliche Nachweis für den Weinbau in der Region: Ein Güterverzeichnis der Herren von Weyerbach nennt einen wingert in Summerlachen.
Sommersdorf (Börde) Sommersdorf taucht 983 erstmals in einer Aufzeichnung des Klosters St. Ludgeri in Helmstedt als Sumarasthorpa auf. Der Ursprung des Namens lässt sich aus dem im Wort enthaltenen altsächsischen meri (= See, Sumpf) herleiten. Dies bezieht sich auf die Wiesen westlich von Sommersdorf – ein ehemaliges Sumpfgebiet, das über die Schöninger Aue zum Großen Bruch hin entwässert wird.
Die Geschichte Sommersdorfs im Mittelalter ist eng mit der Sommerschenburg verknüpft.
Sommersdorf (Demmin-Land) Sommersdorf wurde erstmals im Jahr 1222 urkundlich erwähnt.
Sonderhofen Karlmann, Regent im Ostfrankenreich, stattete das Bistum finanziell aus und vermachte dem Bischof dazu die Marienkirche auf dem Marienberg in Würzburg, das Kloster Karlburg sowie 24 Eigenkirchen, die in den verschiedenen Gauen bereits vorhanden waren. Zu diesen Kirchen gehörte auch die Kirche St. Remigius in „Sundrinhova“ (Sonderhofen) und St. Martin im benachbarten „Chuningishova“ (Gaukönigshofen). Mit Urkunde vom 8. April 923 bestätigte König Heinrich I. dem Bischof sein Zehntrecht in Gaukönigshofen und Sonderhofen.
Sondershausen Altthüringisches Dorf mit fränkische Zusiedlung im 8./9. Jahrhundert; Herrensitz; Ort im 13. Jahrhundert zur Stadt erweitert (1304 oppidum); bis 1918 Residenz der Grafen beziehungsweise Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen; Bergstadt, ältester heute noch befahrener Kalischacht der Welt; Musiktradition, Wirkungsstätte von Max Bruch, Franz Liszt, Max Reger. 1125 Sundershusen, 1144 Su ̊ ndershusun, 1174 Sundreshusun, bis ins 18. Jahrhundert Sundershusen; Sondershausen (1753). Der Ortsname ist gebildet mit einem verkürzten althochdeutsch PersonennamenSundar (zu einem zweigliedrigen Personennamen wie Sundarbert, Sundarhari, Sundarmar, Sundarolf mit der Grundbedeutung des Erstgliedes von ‘besonders, hervorragend’) und dem Grundwort-hausen als ‘Ort des Sundar’, wobei -husun/-hausen einen erstarrten Dativ Plural ‘bei/zu den Häusern’ zeigt. Wohl eine Namensgebung aus der Zusiedlungszeit im 8./9. Jahrhundert. So Sondersfeld, Ortsteil von Freystadt, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, 912 Sundaresfeld.
Sondheim (vor der Rhön) Die fränkische Siedlung Sondheim wurde um 525 gegründet. 789 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Bis 1335 war Sondheim der bedeutendste Ort im Baringau und Sitz des Centgerichtes. 1359 erfolgte die Erhebung zur Stadt, das Stadtrecht wurde jedoch nicht wahrgenommen.
Sonneberg Dorf Röthen im 12. Jahrhundert, Burg Sonnberg um 1200 mit Burgflecken (1317 stetelyn) an Straße von Coburg nach Saalfeld, 1349 Stadt; seit 1500 Abbau von Schiefer, seit 16. Jahrhundert Spielwarenherstellung mit Weltgeltung im 19./20. Jahrhundert Burgname: 1207 Sunnenberg, 1232 Sunnenberch, 1317 daz hus zu Sunnenberg. Ortsname: 1317 daz stetelyn zu Roetin, 1340 Roten vnder Sunberg; Sonneberg (1735). Der Name ist gebildet zu althochdeutsch sunno, mittelhochdeutsch sune ‘Sonne’ und Grundwort -berg, als Name für ‘Burg am sonnenbeschienenen Berg’, also ‘zu der Sonnen Burg’. Die unbetonte Mittelsilbe ist im Sprachgebrauch reduziert worden und zum Teil auch ganz geschwunden. Im 14. Jahrhundert ging der Name auf den Ort über, der ursprünglich benannt war nach dem Bach Röthen, gebildet zu althochdeutsch mittelhochdeutsch ro ̄t ‘rot’, mittelhochdeutsch röten ‘r Ortsteil werden’, wohl nach einer Rotfärbung des Bachgrunds, also etwa ‘am/zum roten (Bach)’. So Sonnenberg, Ortsteil von Braunschweig, 1195 Sunnenberg; Sonnewalde, Landkreis Elbe-Elster, 1255 Sunnenwalde; Rotenbach, bei Heiligenstadt, TH, 1323 Rodenbach.
Sonneborn Der Name Sonneborn, früher auch Sunnenburn, Sunnenbrunne, bedeutet Sonnenbrunnen. Der Ortsname bezieht sich auf die Sumfer genannte Quelle in der Ortslage, sie ist seit Jahrhunderten von einer Mauer eingefasst, liefert gleichwarmes Quellwasser, dessen Temperatur auch im Winter bei etwa 8 °C liegt. Die Quelle soll seit Menschengedenken nie zugefroren oder im Sommer versiegt sein. Diese Besonderheit findet sich auch im Ortssiegel und im heutigen Wappen wieder, das die Sonne darstellt, die über dem Brunnen steht. Nach dem Untergang des Thüringerreiches im Jahre 531 drangen die Franken entlang der Flüsse und Altstraßen in die Siedlungsgebiete der thüringischen Stämme vor. An diese Zeit erinnern beispielsweise auch die Flur- und Ortsnamen Frankenroda, Osthofen und Nordhofen in der Umgebung des Ortes. Im 8. Jahrhundert setzte durch umfangreiche Landschenkungen an die Reichsklöster Fulda und Hersfeld die Christianisierung der Bevölkerung ein. Ein um 780 verfasstes Verzeichnis des Klosters Hersfeld nennt 6 Höfe und 10 Hufen Land in Sonneborn. Bis um das Jahr 1000 vollzog sich der Aufbau der Siedlung, verbunden mit Rodungsarbeiten und der Urbarmachung der Nesseaue. Um das Jahr 1000 entstand in der Ortslage von Sonneborn die erste in Stein erbaute Kirche, sie wurde mit einer steinernen Mauer umgeben, in die sich die Dorfbevölkerung mit ihren Habseligkeiten retten konnte.
Sonnefeld Die urkundliche Ersterwähnung Sonnefelds erfolgte 1252 als „Hofstädten“. Im Jahr 1260 wurde das Zisterzienserkloster „campus solis“ durch Heinrich II. von Sonneberg gegründet und in der Nähe des Dorfes Ebersdorf errichtet.
Sonnen Zwischen 1130 und 1150 übergab ein Eberhardus de Sona einen Hörigen an den damaligen Bischof von Passau.
Sonnenberg Der namengebende Ortsteil Sonnenberg entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der hochmittelalterlichen Ostexpansion und -kolonisation als typisches Bauerndorf deutscher Siedler. Es wurde als Sunnenberg 1318 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Sonnenberg-Winnenberg Die „Doppelgemeinde“, bestehend aus den beiden Ortsteilen Sonnenberg und Winnenberg, liegt an der Nahe.
Sonnenbühl, Erpfingen wurde am 16. November 777 zum ersten Mal urkundlich im Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch als Erphinga erwähnt.
Die Ersterwähnung von Genkingen erfolgte bereits zuvor im Jahr 772 als Gancgingen ebenfalls in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex. Das Dorf gehörte seit dem Mittelalter den Herren von Genkingen, die dort ihre Burg (Burg Genkingen) unterhielten. Sie wurden mehrfach in Schenkungsurkunden an das Kloster Zwiefalten genannt.
Undingen. Schon 806 war Undinga im Besitz des Klosters St. Gallen. 1098 stiftete es Graf Luithold von Achalm dem Kloster Zwiefalten und 1454 wurde Undingen dann württembergisch. Der Name Willmandingen steht auf einer Urkunde vom 10. Juli 772 des Klosters St. Gallen. Darin zeigt ein gewisser Ruotah an, dass er in Willimundincas eine Kirche zu Ehren des heiligen Gallus erbaue und diese mit Gütern und Leibeigenen ausstatte.[7] Er stammt vermutlich von einem alemannischen Stammesführer Willimund aus dem 3. Jahrhundert.
Sonnenstein enannt ist die Landgemeinde nach dem Sonnenstein, einem 486 Meter hohen Berg bei Holungen. Das Gebiet um den Sonnenstein wird in frühen Urkunden als Graseforst bezeichnet, wobei die Flurgegend etwas größer als der Berg war und von der Wenderhütte bis zum Schwarzenberg reicht. 1257 wird der Graseforst erstmals erwähnt, als Albert, Herzog von Braunschweig, dem Kloster Gerode für den Schaden unter anderem den monte vulgariter Grasevorst überträgt.
Sonnewalde Sonnewalde wurde 1255 erstmals in einer Verkaufsurkunde zwischen Johannes von Sunnenwalde und dem Kloster Dobrilugk erwähnt.
Sonnschied Der Ort wurde im Jahr 1336 erstmals urkundlich erwähnt.
Sonsbeck Die Selbständigkeit des heutigen Sonsbecks begann mit der Verleihung der Stadtrechte durch den Grafen Theodor von Cleve am 14. Dezember 1320. Wie lang die Besiedlung des Raumes zuvor angedauert hat, kann nur geschätzt werden; doch dürften es mehr als 200 Jahre gewesen sein. Die frühere Ortsbezeichnung „Suangochesboch“, woraus später „Sungesbeek“ und der heutige Ortsname „Sonsbeck“ entstanden, wurde erstmals um 862 urkundlich erwähnt, so dass auch eine frühere Besiedlung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Bezeichnung als „Suangochesboch“ liefert dazu zweideutige Hinweise, kann sie doch vom lateinischen „sus“ (= Schwein) als „Schweinebach“, also unbewohntes Weideland, gedeutet werden, sowohl als auch über das niederfränkische „soneman“ (= Schiedsmann). Demnach wäre es der Bach, an dem der Schiedsmann, der Richter, wohnte. Eine dritte Möglichkeit ergibt sich aus dem keltischen Wort „seann“ (= alt, lange bestehend). In diesem Fall wäre Sonsbeck der „alte Bach“. Vom namensgebenden Bach, dessen Quelle schon zu Beginn des Mittelalters versiegt sein muss, zeugt heute nur noch ein schmales Tal von der Sonsbecker Schweiz in Richtung der Ortschaft Labbeck, das „Dassental“.
Sontheim (Schwaben) Die gesicherten Ursprünge Sontheims gehen in das 8. und 9. Jahrhundert zurück. Dabei kann man von einer geplanten Besiedlung und christlichen Missionierung durch die Franken vom nördlich gelegenen Erkheim her ausgehen: In dessen Westen wird der Ort Westerheim und im Süden „Sundheim“ gegründet, wobei in beiden Orten Kirchen unter dem Patrozinium des Martin von Tours entstehen. Auch existierte ein fränkischer Meierhof, der wahrscheinlich bei den Lindenhöfen lag.
Die erste urkundliche Erwähnung Sontheims findet sich in einer am 14. Juni 838 von Kaiser Ludwig dem Frommen in der Kaiserpfalz Nimwegen ausgestellten Urkunde, in der Totto, Abt des Klosters Kempten, und ein mutmaßlich im Illergau residierender Graf Waning einen Gebietstausch vereinbarten. Dieser zufolge kamen die Orte „reoda“ und „eitraha“ in Kemptener Besitz, die Orte „plezza“, „pazcinhoua“, „hoorwanc“ und „sundheim“ dagegen unter die Herrschaft des Grafen. Peter Blickle interpretiere die Tatsache der Beglaubigung durch den Kaiser so, dass es sich bei den genannten Orten um Königsgüter gehandelt haben muss.
Im Jahr 1002 kam der neu gewählte Kaiser Heinrich der Heilige im Rahmen des Königsumritts nach Schwaben. Dabei fertigte er am 1. Juli in „Suntheim“ eine Schenkungsurkunde aus. Der gleiche Herrscher schenkte am 1. November 1007 den Ort „Suntheim im Duriagau“ dem Bistum Bamberg anlässlich dessen Gründung. In beiden Fällen ist allerdings nicht endgültig geklärt, ob es sich hierbei tatsächlich um Sontheim in Schwaben handelt.
Sontheim an der Brenz -Niederstotzingen Siedlung der Merowingerzeit, 1007 zum pagus duria, 1448 an die Grafen von Württemberg und seit 1503 württembergisch. Galluskirche, Brenzer Schloss, Georgskirche. Sontheim: 1007 Suntheim, 1209 Suntheim [Original], 1410 Sontheim. Niederstotzingen: 1091 Stotzingen, 1225 Stozingen, 1288 Stotzingen [Original], 1290 in Nydern Stozzingen [Original]. Sontheim wurde von Brenz aus gegründet und war die „Siedlung im Süden von Brenz“. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim gehört daher zu althochdeutsch sund, mittelhochdeutsch sunt ‘Süden’. Der Stammvokal mittelhochdeutsch u wird im Untersuchungsgebiet regulär vor -nd zu o gesenkt. Niederstotzingen enthält den Personennamen Stozzo. Der zu erwartender Umlaut ist fast immer unterblieben, wohl durch den Einfluss von mittelhochdeutsch stotze ‘Stamm, Klotz’, das dem Personennamen zugrunde liegt. Ober und Niederstotzingen wurden seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nach der relativen Höhenlage unterschieden. So Sontheim, Alb-Donau-Kreis; Sontheim im Strubental, Landkreis Heidenheim; Sontheim, Ortsteil von Illesheim, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Sonthofen Am Fuße des Kalvarienberges lag vermutlich eine alamannische Siedlung, mit der die Ortsgeschichte begann. Auf der Kuppe vermutet man eine alte Thingstätte. Hier wurde ab 1120 alljährlich ein Frongericht abgehalten. In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 839 wird erstmals der Ort „Nordhovun in Pago Albegauge“ (Nordhofen) erwähnt, zu dem es vermutlich bereits das Gegenstück „Sunthovun“ (Südhofen) gegeben hat. Nordhofen lag ungefähr im Gebiet zwischen der heutigen B 308 und der Ostrach. Das größere Sunthovun umfasste das Gebiet der heutigen Marktstraße. Mit der wachsenden Population ging Nordhovun in Sunthovun auf und der Ort wurde fortan Sunthoven genannt, welcher 1145 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Aus Sunthoven wurde Sundhof, was bis ins späte Mittelalter blieb und später wurde der Ort zu Sonthofen.
Sontra Das seit circa 1330 landgräflich hessisch Dorf erhielt um 1368 die Stadtrechte. Bedeutender Bergbau (Kupfer, Kobalt, Schwerspat) mit Berggericht und Bergamt. 1232 Suntraha [Original], 1273 Suntra, 1469 Sontra. In der hiesigen Gemarkung liegt auch eine Wüstung Obersontra, die 1288 erwähnt wird (superior Suntrahe). Der Gewässername Sontra ging auf den Ortsname über. Zum Grundwort-aha. Das Bestimmungswort zu althochdeutsch sundar, mittelhochdeutsch sunder ‘südlich’.
Sophienhamm Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Rahmen der Moorkolonisation gegründet und zählt somit zu den sogenannten Kolonistendörfern. Er ist nach Sophie Magdalena, der Tochter von König Friedrich V. von Dänemark, benannt.
Sosberg Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1330 unter dem Namen Soysbergh.
Sottrum Der Ort war immer wieder Streitpunkt zwischen dem Erzbistum Bremen und dem Bistum Verden, noch erkennbar in den Ortsteil en Groß und Klein-Sottrum. Sottrum war seit Jahrhunderten eine Vogtei, um 1700 umfasste diese u.a. die Ortschaften Sottrum, Fährhof, Hassendorff, Botersen, Jeerhof und Mulmshorn. 1929 wurden Großund Klein-Sottrum zur Gemeinte Sottrum zusammengelegt. 1946 erfolgte eine Umbildung der ehemalig Herzogtum Bremen und Verden zum Reg.-Bez. Stade; 1969 Entstehung der Samtgemeinde Sottrum, Umbildung 1974, 1978 Zuordnung zum Reg.-Bez. Lüneburg. 1205 Suthrem, 1219 Sutherhem, 1335 Sutterum, 1350 Sottrum. Zugrunde liegt eine altsächsisch Bildung *Suther-h ̄em ‘die nach Süden liegende Siedlung’, aus altsächsisch suther und -h ̄em ( -heim). Der Bildungstyp ist einschließlich der historischen Entwicklung und der zahlreichen ON-Parallelen ausführlich untersucht worden. Man sieht eine Korrespondenz in dem etwa 9 km n von Sottrum liegenden Nartum, „das um 1320 als ‘zu Nordheim’ überliefert ist“. Gelegentlich angenommener fränkischer Einfluss bei der Namengebung ist abzulehnen. So Sottrum (dazu auch Rosenthal), Ortsteil von Holle; Sorsum, Ortsteil von Elze, beide Landkreis Hildesheim; Sorsum, Ortsteil von Wennigsen, Region Hannover; Sottmar, Landkreis Wolfenbüttel; Sorthum, Landkreis Cuxhaven.
Söven, (Hennef) 1156 Suene.
Soyen Die ersten urkundlichen Aufzeichnungen gehen auf das Jahr 816 zurück.
Spabrücken Die älteste erhaltene Erwähnung von Spabrücken stammt aus dem Jahr 1170 als Spachbrukken. Zur örtlichen Kirche bestand eine Wallfahrt zu einem Gnadenbild der Madonna.
Spahnharrenstätte Die Gemeinde Spahnharrenstätte entstand aus den schon im ersten Jahrtausend erwähnten Orten Spahn und Harrenstätte.
Spaichingen Erstmals anlässlich einer Schenkung an das Kloster St. Gallen genannt, 1381 an Österreich, 1828 Stadtrecht und seit 1805 württembergisch. Dreifaltigkeitsberg, Dreifaltigkeitskirche. 791 Speichingas, 882 Speichingun, 1089 Spechingen. Es handelt sich wohl um eine -ingen Bildung mit dem Personennamen Speicho/Specho, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Speicho/ Specho’. Der Name führt auf althochdeutsch spech ‘Specht’ zurück, ein mundartliches Nebeneinander von e und ei-Formen zeigen auch die Belege für den Namen Spessart (< Spechs-, Speihes-hart).
Spall Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes Spall findet sich im Jahre 1375 mit Spalde in einem Sponheimer Güterbuch. Der Name wird hergeleitet von Einschnitt, Schlitz, Spalte und liegt in seiner geographischen Lage begründet.
Spalt Die Geschichte der Stadt Spalt geht auf das Kloster St. Salvator zurück, das 810 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. 1031 wurden in einer Güterbeschreibung des Klosters erstmals auch Spalt und der Spalter Wein erwähnt. Der Ort selbst wurde ca. 1135 als „Spalte“ erstmals urkundlich bezeugt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab. Mit Spalt wurde der schroffe Taleinschnitt der Fränkischen Rezat bezeichnet.
Spangdahlem Die erste urkundliche Erwähnung für den Ortsteil Dahlem findet sich in einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahr 867. Der Ort wird darin „de uilla dalon“ genannt, später wird der Ort „Dahleim“ genannt (1220). Der Ortsteil Spang wird 1254 als „Spangen“ erstmals erwähnt. Die Brandenmühle findet 1181 ihre erste Erwähnung.
Spangenberg Die ersten nachgewiesenen Siedlungen in und um Spangenberg wurden auf das achte Jahrhundert nach Christus datiert. Es dauerte allerdings noch knapp 200 Jahre, bis Pfieffe 1037 als erste Siedlung im Umland auch urkundlich erwähnt wurde. Bereits 920 nach Christus wurde ein Ort namens Meinbrateshusen erwähnt, ob es sich hierbei allerdings um Mörshausen handelte, ist nicht belegt.
Die älteste im Raum Spangenberg erhaltene Kirche wurde 1150 in Mörshausen erbaut.
Spantekow Dennin wurde 1289 erstmals als Donyn urkundlich genannt. 1698 wurde dann zum ersten Mal die aktuelle Schreibweise angewendet. Der slawische Gründungsname bedeutet „Eichholz“.
Drewelow wurde erstmals 1449 urkundlich als Drevelowe erwähnt, die Schreibweise wurde aber schon 1475 so wie die heutige angewandt. Der slawische Name kann als Holzhauer gedeutet werden, südlich des Ortes sind größere Waldgebiete.
Fasanenhof wurde als Vorwerk zum Gut Drewelow vor 1835 angelegt und auch mit dem Namen „Vorwerk Drewelow“ benannt. Erst 1957 wurde der Name „Fasanenhof“ in die Ortslisten aufgenommen.
Janow wurde 1183 erstmals urkundlich als Chabowe und dann 1267 als Janowe erwähnt.
Japenzin wurde im Jahr 1292 erstmals als Iapentzin urkundlich erwähnt.
Neuendorf B wurde erstmals 1441 als „Nyendorf“ urkundlich genannt. Es ist eine frühdeutsche Gründung als neues Dorf während der Ostexpansion. Mit dem Zusatz B wurde es 1779 versehen, dann aber hieß es Neuendorf bei Janow und erst ab 1957 Neuendorf B.
Rebelow wurde erstmals 1494 als „Röbelow“ urkundlich erwähnt. Der slawische Name bedeutet so viel wie „Sperling‘.
Rehberg wurde 1475 als „Reberge“ erstmals urkundlich erwähnt. Niemeyer nennt als Ersterwähnung erst 1520, aber mit dem gleichen Namen. Der Ortsname war Namenspatron einer genealogischen Familienlinie der von Schwerin, genannt von Schwerin-Rehberg und Schwerin-Rehberg-Wustrau.
Schwerinshorst wurde erstmals 1865 namentlich erwähnt. Es liegt genau 2,3 km südlich der Festung Spantekow im großen Spantekower Forst, das den Schwerinern gehörte und deshalb ihren Namen trug.
Spantekow
Spantekow wurde 1275 als „Spantecow“ das erste Mal und am 12. August 1321 urkundlich erwähnt und ist vom slawischen Namen her mit „starker Recke“ gedeutet. Die Burg Spantekow wurde 1258 als „Castrum Spantecowe“ erstmals erwähnt.
Spardorf Das Bestimmungswort des Ortsnamens leitet sich höchstwahrscheinlich vom mittelhochdeutschen Wort spar(we) (Spatz, Sperling) ab.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Namens Spardorf stammt aus dem Jahr 1305. Im Handlungsbuch der Nürnberger Patrizier Holzschuher steht der Eintrag „Sibito de Spardorf 1305“.
Sparneck Die erste Beurkundung Sparnecks lässt darauf schließen, dass eine Burg erbaut wurde und sich die Besitzer, die Herren von Sparneck, nach ihr benannten. Die Burg wurde allerdings erst 1298 urkundlich erwähnt. Die frühe Bezeichnung des Adelsgeschlechts als Sparrenhecke leitet sich von den roten und silbernen Sparren ab, die das Wappen von Sparneck zieren. Der Zusatz hecke oder eck weist darauf hin, dass sich die Burg auf einem Bergsporn befand.
Die Zeit der Herren von Sparneck
Der Ort Sparneck erschien erstmals in einer Urkunde vom 10. November 1223, als Rüdiger von Sparneck („Rudegerus de Sparrenhecke“), sein Bruder Arnold von Sparnberg und Rüdigers Söhne als Zeugen bei einem Gerichtstag in Eger auftraten.
Spatzenhausen Der Ort wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Spay= Oberspay und Niederspay, 821 wurden Ober- und Niederspay erstmals zusammen mit Brey in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Die oft erwähnte urkundliche Ersterwähnung von 816 war, wie sich später herausstellte, eine Fälschung aus dem Jahr 902. 1143 Speiia, 1222 Speie. In der Eisenzeit folgte die Besiedlung durch die Kelten, auf die nach traditioneller Auffassung der Ortsname zurückgeht. Der Name Spay hätte sich nach dieser Theorie aus der Wurzel „spah“ (für „spähen“) entwickelt, was auf die Lage an einem zum Spähen geeigneten Ort an der dortigen Rheinschleife hinweist. Nach einer neueren wahrscheinlicheren Auffassung liegt der etymologische Ursprung des Ortsnamens im althochdeutschen spia (verwandt mit dem altniederländischen spoy – neuniederländisch spui = Wasserdurchlass / Schleuse). Bevor Mitte des 19. Jahrhunderts Stromregulierungsmaßnahmen vorgenommen, z. B. für die Schifffahrt störende Felsen im Flussbett beseitigt wurden, schäumte der Rhein an der zwischen Spay und dem rechtsrheinischen Osterspai gelegenen Schottel, die mit einzelnen großen Felsen durchsetzt war, und es bildete sich ein starker Sog durch schmale und tiefe Rinnen, durch die sich das Wasser durch „schleuste“. Die rechtsrheinisch gelegene Tiefwasserpassage nannte man auch das Enge Thürchen. Es ist möglich, dass diese Etymologie für alle drei Spay-Orte am Rhein gilt.
Speck, (Neukirchen bei Grevenbroich) 1066-82 de Specca.
Speckhorn, (Recklinghausen) 1047 in Spechurne.
Spechbach Zur Römerzeit lag auf der heutigen Spechbacher Gemarkung eine als Vicus Nediensis überlieferte Siedlung, die eventuell bereits keltischen Ursprungs war und zur Zeit der Römer als hinter dem Limes befindlicher Wirtschaftshof gedient hat. Aus der Zeit nach 250 gibt es keine Zeugnisse mehr über die römische Siedlung, so dass der Ort vermutlich erst zu karolingischer Zeit im hohen Mittelalter wieder neu besiedelt wurde.
Die neuzeitliche Siedlung von Spechbach entwickelte sich am unteren rechtsseitigen Hang des Spechbachtals. Der Ort wurde 1246 mit der Nennung eines Heidelberger Bürgers „Conradus de Spehbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname (1337 Spechbach, 1349 Spehsbach) leitet sich vermutlich vom Specht her.
Speicher 1136 villa que dicitur Spichera, 1293 Spychere, Anfangs 14. Jahrhundert Spicher; Speicher (1569). Der Ortsname liegt das althochdeutsch Lehnwort sp ̄ıhha ̄ri (spätlateinisch sp ̄ıca ̄rium) ‘Speicher, Vorratshaus’ zugrunde. Eser scheint wie auch po ̄ma ̄rium’ Apfel garten’ in Pommern/Mosel, prûmarium ‘Pflaumengarten’ in Guntersblum u. a. in Schenkungsurkunden. Der Name bezieht sich vermutlich auf eine kaiserliche Domäne. Der Eintrag Madalbodi spirarium von 834 mit verschriebenem -r gehört zu Mabompré, B, und geht auf einen keltisch Personennamen Madalbod zurück.
Speichersdorf Speichersdorf wurde erstmals am 15. Mai 1195 urkundlich in einem Schutzbrief des Papstes Coelestin III. für das Kloster Weißenohe genannt.
Speinshart 1145 gründeten Adelvolk von Reifenberg, seine Frau Richenza und seine beiden Brüder das Kloster Speinshart und übergaben es den Prämonstratensern.
Speldrop, 892 Spelthorf.
Spelle Im 9. Jahrhundert bereits als Besitz des Klosters Werden urkundlich bezeugt. 9./10. Jahrhundert Spinoloa, 10. Jahrhundert Spinoloa, um 1000 Spenela, 1280 in Spelle. Der Ortsname enthält das Grundwort-loh(e), im Bestimmungswort könnte altsächsisch ‘Spindelstrauch’ zu finden sein. Das Holz wird in der Drechslerei verwendet.
Spenge 1160 Martinskirche, 1969 Zusammenschluss der Gemeinte des alten Amtes Spenge zur gleichnamigen Stadt. 1160 (Kopie 14. Jahrhundert) de Spenge, 1182 Spenke, 1189 de Speincha, 1194 de Spenga, 1310 Spenghe, 1442 apud altum cippum; Spenge (1189). Der Ortsname wird im Zusammenhang von wfl. spenge (zu mittelniederdeutsch spenge ‘eng’, hessisch ‘sparsam’, dänisch spange ‘Steg, Gangbaum über einen Bach’) zu deuten sein. Noch im 19. Jahrhundert Ortsname mundartlich mit feminin Flexion de Spenge.
Spesenroth Spesenroth wurde 1427 erstmals urkundlich erwähnt.
Spessart, 901 Spehtashart, 1134 Spehtheshart. Germanisch spehtes, zu spitha, Specht + harud, waldiger Höhenzug. Der Spessart war unter den Merowingern als Reichswald ein königlicher Bannforst. Auf dem Michaelsberg in Rorinlacha, dem heutigen Neustadt am Main, soll schon um 640 ein Jagdschloss gestanden haben. Später diente er den römisch-deutschen Wahlkönigen als Jagdrevier, in dessen Nähe sie ihre Königspfalzen Gelnhausen und Seligenstadt errichteten. In der Folge waren lange Jahrhunderte die Mainzer Kurerzbischöfe die Landesherren. Erst ab dem 12. und 13. Jahrhundert duldeten sie die Besiedlung des Spessarts.
Speyer Außerhalb römisch Anlagen entstand eine Ansiedlung, die 346 Bischofssitz und um 600 Zentrum des fränkisch Speyergaues wurde. Erste Stadt mit einer weitgehenden Selbstverwaltung in der Alpen im 12. Jahrhundert und Ort mehrerer Reichstage im 16. Jahrhundert Zwischen 1816 und 1945 Sitz der (königlich-)bayerisch Verwaltung der Pfalz. Der Kaiser und Mariendom ist die weltweit größte noch erhaltene roman. Kirche und zählt seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Um 400 civitas Nemetum, 614 ex civitate Spira Hildericus episcopus, 496/506 Sphira, 9. Jahrhundert civitas Nemetum, id est Spira, 1332 Spyre, Spire, Speyr; Speier (1520). Im frühen Mittelalter Unterscheidung der civitas, mit lateinisch Ortsname Civitas Nemetum ‘Stadt der Nemeter’ und mit keltisch Ortsname Noviomagus ‘Neufeld’, von der villa (Alt Spira); letztere ging in der Stadt auf, gab ihr aber den Namen. Grundlage des ON, dessen Aufkommen sich Ende 5. und Anfangs 6. Jahrhundert erschließen lässt, ist der germanisch Gewässername *Spîra, deshalb Deutung als ‘Siedlung an der Spîra’. Seit 1332 auch diphthongierte Schreibungen, wobei 1825 -e im Zusammenhang mit der Schreibung Bayern amtlich verfügt wurde. So Hochspeyer, Landkreis Kaiserslautern, Speyerdorf, Ortsteil von Lachen-Speyerdorf, eingemeindet in Neustadt an der Weinstraße.
Speyergau, (Gau um Speyer) 762 in pago Spirinse.
Spiel, (Titz) 1146 Spilh.
Spiegelau er Ort, dessen Geschichte mit der Glas- und Holzwirtschaft eng verbunden ist, entstand aus einer Glashütte. 1521 wurde die Glashütte Spiegelau zum ersten Mal urkundlich erwähnt und im Jahr 1568 in der Karte von Bayern des Philipp Apian als Spiegelfabrik eingezeichnet.
Spiegelberg Der Ort geht auf eine im Jahre 1700 im Spiegelberger Ortsteil Jux gegründete Glashütte zurück. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Pächterwechsel wurde im Jahre 1705 im nahen Lautertal eine Schleifmühle zur Spiegelfertigung errichtet. Diese wurde, nach dem erzeugten Produkt, Spiegelberg benannt.
Spiekeroog Die erste urkundliche Erwähnung der Insel erfolgte 1398 unter dem Namen Spiekeroch. Im 15. Jahrhundert tauchte der Name der Insel noch zwei weitere Male in Urkunden auf: In solchen des Herzogs Wilhelm von Bayern und in einer Klage des Häuptlings Ulrich Cirksena, dass die ihm feindlich gesinnten Häuptlinge des Jeverlandes auf der Insel eingefallen seien und den Bewohnern 100 Schafe geraubt hätten.
Spiesen-Elversberg Siedlungsspuren und Funde aus römisch Zeit. 1974 Zusammenlegung von Spiesen und Elversberg zur neuen Groß Gemeinte. Spiesen: 1195 (Kopie 15. Jahrhundert) Spize, 1295 apud Spizzen [Original], 1486 Spiszen [Original]; Spiesen (1490 [Original]). Elversberg: Flurname Elversberg, Im Elversberg, Alter Schlag, der Elversberg. Spiesen: althochdeutsch*(b ̄ıthera)spizzun, Dativ zu althochdeutsch spizza ‘Spitze, Stachel, Palisade, Anhöhe, Gipfel’. Spiesen zählt zu den sekundären Siedelungsname, bei denen Namen, die der Kennzeichnung von Flurstellen dienten, zu Siedlungsname wurden. Elversberg entstand ab 1855 als Bergmannskolonie für die nahe gelegene neue Steinkohlengrube Heinitz. Der Siedlungsname Elversberg gehört ebenfalls zu den sekundären Siedlungsname. Es handelt sich um ein Flurname nach der Mundartform [ εlmɐ bεɐ-] zu urteilen, der Personennamen Elmar ist. Bei der Zusammenführung der vormals selbstständigen Gemeinte Spiesen und Elversberg im Zuge der Gebietsreform wurde als neuer Gemeindename ein Doppelname mit den bisherigen separaten Siedlungsname gewählt.
Spiesheim Das Dorf Spiesheim ist wahrscheinlich um das Jahr 500 entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen „Spizisheim“ ist auf das Jahr 770 datiert und beruht auf eine Schenkung von Weinbergen und Äckern an das Kloster Lorsch.
Spirkelbach Der namensgebende Bach wurde als Spurchinebach 828 erstmals urkundlich erwähnt. Er floss durch zu diesem Zeitpunkt unbewohntes Waldgebiet, das dem Kloster Hornbach geschenkt wurde. Der Ort selbst kann seit 1303 nachgewiesen werden.
Splietsdorf Splietsdorf: Historische Funde belegen bereits eine frühe Besiedlung der Gemarkung.
Quitzin: Der Name veränderte sich von Kučin in Quitsin (1320–1323), Quißin (1618) und Quitzin (seit 1631). Auf eine frühe Besiedlung weist eine in unmittelbarer Nähe des heutigen Schlosses befindliche Burgwallanlage aus dem 13. Jahrhundert hin.
Das Gutshaus wurde erstmals um 1457 erwähnt und 1607 auf dem Gewölbe der Burganlage neu errichtet.
Vorland: Die Kirche Vorland wurde im 13. Jahrhundert errichtet und 1887 restauriert.
Sponheim, 1075 Spanheim, 1144 Spaneheim, 1204 Spainheim. Germanisch spaena=, Holzspan, Schindel (?) + haima-, Wohnung. Die Grafschaft Sponheim (Spanheim) war ein historisches Territorium zwischen Rhein, Nahe und Mosel. Ein angeblich 1044 erwähnter Eberhard galt im 19. Jahrhundert als Stammvater des gräflichen Geschlechts.
Graf Gottfried III. († 1218) erwarb durch seine Gattin Adelheid von Sayn Anrecht auf das Erbe der Grafen von Sayn, das 1247 zum Großteil an Sponheim fiel.
Sponholz Sponholz wurde erstmals 1496 urkundlich erwähnt.
Spornitz Spornitz wurde um 1300 als Sporniz erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort sporŭ für reichlich oder fruchtbar ab. Der Ortsname dürfte auf die fruchtbare Umgebung hinweisen. Möglich ist auch die Herleitung vom Lokator des Dorfes Nachkommen des Zbron.
Spork, 1015-25 Spurca. Germanisch spurko-, Faulbaum, Rhamnus frangula)
Spork, (Schapdetten) 1000 Spurk.
Sprakel, (Groß Stavern) 1000 Spracanlo. Zu altenglisch spraec, westfälisch sprik, Zweig, althochdeutsch sprahhula, Splitter? Siehe englisch Spreakley.
Sprendlingen, 897 Sprendelinga.
Spraitbach Spraitbach, das am 3. Januar 1296 erstmals urkundlich erwähnt wurde, 1425 erscheint der Ort als eigene Pfarrei.
Sprakebüll Der Ort wurde 1498 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet möglicherweise Siedlung des Spragh, kann sich jedoch auch auf die zur Zeit der Ortsgründung sehr waldreiche Gegend beziehen.
Sprakensehl Sprakensehl, früher sprakensele, setzt sich aus den Bestandteilen „-sele“, was so viel heißt wie „kleiner Teich, Tümpel“ und „sprok“, was „Gebüsch oder Gestrüpp“ bedeutet. Daraus ergibt sich die Bedeutung Gebüsch-/Gestrüppteich.
Die erste urkundliche Erwähnung ist auf den 23. Oktober 1246 datiert. In Hildesheim wurden an diesem Tage zwei Urkunden in lateinischer Schrift ausgestellt, in denen der Ortsname sprakensele lautet.
Spreenhagen 1285 sprewenheyne, Spreenhaine, 1435 Sprewenhagen; Spreenhagen (1518). Eine Zusammensetzung zum Gewässername Spree (965 Sprewa) und -hagen, benannt nach der Lage in der Nähe der Spree (l. Nebenfluss der Havel). Der Gewässername gehört zu germanisch *spr ̄ewian, mittelniederdeutsch spraeien ‘stieben’, indogermanisch *spreu‘ streuen, säen; sprengen, spritzen, sprühen’ und wurde ins Slawische als *Sprˇeva oder *Sprˇev’a übernommen, worauf die deutsche Form Spree zurückgeht. In den Belegen ist Schwund von intervokalischen v und g zu beobachten.
Spreetal Außer dem Ortsteil Spreetal liegen alle Ortsteile an der Spree oder der Kleinen Spree, die bei Spreewitz wieder in die Spree fließt.
Spremberg Vermutlich im 10.–12. Jahrhundert altsorbisch Burgbezirk an altem Spreeübergang, im 13. Jahrhundert mit deutsche Burg; planmäßige Stadtanlage (1301 oppidum et castrum). 1272 (?) Sprewenberc, 1292 (Spre)mberc, [Or.], 1301 Sprewenberch [Or.]; Spremberg (1347); 1761 Grodk. Eine Zusammensetzung zum Gewässername Spree, Spreenhagen, und dem Grundwort-berg, hier wohl in der Bedeutung ‘Burg’, benannt nach der Lage an der Spree. Intervokalisches v ist geschwunden. Der jüngere sorbisch Name Grodk ist eine mittels des Suffixes – k gebildete Diminutivform zu neusorbisch /osorbisch grod ‘Burg, Stadt’.
Sprendlingen (Rheinhessen) -Gensingen Im Mittelalter zur Vorderen Grafschaft Sponheim. 1279 geriet die Gegend in eine Auseinandersetzung zwischen Kurmainz und Sponheim, an die noch heute eine steinerne Säule erinnert. Sprendlingen: 8. Jahrhundert Sprendilingen, 877 villam Sprendelingam, 1393 in Sprendelinge. Gensingen: 768 Gantsingen, 870 Genzingas, 1142 in villa Gencingo, 1127 Gentzingen. Der Ortsname Sprendlingenwurde vermutlich mit dem Suffix -ingen vom althochdeutsch Personennamen Sprendilo gebildet, ohne dass ein daraus zu erschließender Personenname-Stamm *Sprand nachweisbar wäre. Ein solcher Personennamen ließe sich als Beiname durch mittelhochdeutsch sprindel, sprundel ‘Lanzensplitter’ oder altsächsisch sprintan, althochdeutsch sprinzan ‘aufspringen’ deuten. Der Ortsname entspräche dann ‘Siedlung der Leute des Sprand’. Gensingen geht auf eine Ableitung mit demselben Suffix-ingen vom althochdeutsch Personennamen Gandso zurück, der einen westfränk. Einfluss aufweist. So ist der Ortsname als ‘Siedlung der Leute des Gandso’ zu deuten. Die Auflösung der Konsonantengruppe -nts erfolgte im 19. Jahrhundert. So Sprendlingen, Ortsteil von Dreieich.
Springe Vor 1007 Helereisprig [Kopie15. Jahrhundert], 1255 Halresprige, 1289 Sprincge, 1430 Hallerspringe; Springe (1791). Bildung mit altsächsisch gispring ‘Quelle, Brunnen’ oder mittelniederdeutsch sprinc ‘Quelle, Brunnen’ und dem Gewässername Haller, der mit den Vokaleinsatz bezeichnendem Hals *Alara/*Alira anzusetzen und mit -r-Suffix von indogermanisch *el-, *ol‘ fließen, strömen’ abgeleitet ist. Seit dem 13. Jahrhundert fällt zunehmend häufiger der Gewässername als Bestimmungswort fort. Im Erstbeleg kann -ei als -egi mit spirantischem -g gelesen werden, so dass gispring anzusetzen wäre.
Springiersbach, (Bengel) 1110 Sprencherisbach.
Springstille Springstille wurde bereits im Jahre 948 erstmals urkundlich unter dem Namen Stillaha erwähnt. Zu Zeiten von Kaiser Otto dem I. gehörte der Ort nebst dem benachbarten Schwarza zur Abtei Hersfeld.1384 wurde der Ort in Stillerspringen umbenannt. In einer Urkunde des Grafen von Henneberg wurde der Ort 1536 als Stilspringen erwähnt.
Sprockhövel 1047 Spu ̊rchhu ̊u ̊ele, 12. Jahrhundert Spurghuuili, um 1150 Spurkhúvelo; Sprockhövel (1620/30). Das Grundwort -hövel ist zu altsächsisch*huvil‘ Hügel’ (althochdeutsch hubil, mittelniederdeutsch hö ̄vel, mittelhochdeutsch hübel) zu stellen und topographisch motiviert. Das Bestimmungswort ist mit althochdeutsch sporah, sporahboum, spurca ‘Wacholder’ verbunden worden. Mit Recht setzt die neueste Forschung jedoch altsächsisch sprocco, mittelniederdeutsch sprok(ke) ‘dürres Holz, Reisig, Leseholz’ an und weist für die frühe Lautentwicklung appellativische und toponymische Parallelen nach. Im Laufe des 13. Jahrhundert tritt r-Umstellung und Senkung des -u zu -oe in. Der Ortsname ist also ein ursprünglicher Flurname für einen ‘Hügel, wo Reisholz gesammelt werden kann. ’
Sprötau Erstmals wurde der Ort 1255 urkundlich erwähnt.
Stade 994 Zerstörung der Burg und Siedlung durch Wikinger; nach 1000 Sitz der Grafen von Stade; im 12. und 13. Jahrhundert zwischen Welfen und Bremer Erzbischöfen umstritten; seit 13. Jahrhundert wachsende Unabhängigkeit der Stadt und Teil der Hanse; das aus dem Hamburger Recht hergeleitete Stader Stadtrecht (1209 und 1259).. 994 Stethu, 1038 Stadun; Stade (1041). Der Ortsname beruht auf dem Simplex altsächsisch staD ‘Gestade, Ufer’. Die frühen Belege zeigen ein Schwanken zwischen Dativ Singular und Dativ Plural Der Beleg von 994 ist durch das Appellativ altsächsisch stedi ‘Stätte, Stelle’ beeinflusst. Die Lage Stades auf einem hochwassersicheren Vorsprung des Geestrandes an der Schwinge führte früh zu einer Hafenanlage, die namengebend wurde.
Staden, (Ro) 1115? Stathen, 1137 Stathes.
Staden, (Hopsten) 1000 Stadun.
Stadtfeld=Oberstadtfeld und Niederstadtfeld. 1016 Stadefelt.
Stadtkyll, (Trier) 1138 Kyle. Liegt an der Kyll.
Stadecken-Elsheim Der Ortsteil Stadecken hat seinen für die Region ungewöhnlichen Namen von der Wasserburg Stadeck, die 1276 erstmals als „Eckburg am Gestade“ urkundlich erwähnt wurde.
Elsheim. Die Anfänge reichen, ähnlich wie Hedesheim, der „Vorläufersiedlung“ Stadeckens, bis in die Zeit der Franken zurück. Elsheim wurde 1144 erstmals als „Ilgesheim“ urkundlich erwähnt.
Stadelhofen Der Ort wurde erstmals 1248 in einer Urkunde erwähnt. Der Ortsname Stadelhofen bedeutet vermutlich zu den Höfen, die mit einem Stadel versehen sind. Eventuell handelt es sich aber auch um einen abgewandelten Personennamen.
Stadland Der Name knüpft an eine alte Überlieferung an. Im frühen Mittelalter gehörte das Stadland zum friesischen Stammesgebiet. Es bildete sich als Teil des Gaues Rüstringen heraus und gehörte zum Bündnis der Friesischen Seelande. Im 14. Jahrhundert erheblicher Landverlust durch Sturmfluten. 1332 populus Stedingorum terre Rustringie, 1355 in Stathlande, 1332 populus Stedingorum, 1345 terre Stedingorum, 1492Buthjadingen unde Stadtland. Historische Beziehungen zu Stedingen und zu den Stedingern erschweren die Zuordnung der einzelnen mit einiger Vorsicht genannten Belege. Der Name ist offenbar von Stedingen aus beeinflusst oder sogar übertragen worden. Nach der Niederlage der Stedinger in der Schlacht von Altenesch im Jahr 1234 flüchteten Überlebende nach Norden in das Stadland. Die Flüchtlinge dürften den Namen und mit ihm auch politische Identität vermittelt haben. Es liegt eine Bildung aus mittelniederdeutsch stade ‘Gestade, Ufer’ und dem Grundwort -land vor.
Stadlern Im Gemeindegebiet liegt die Ruine der Burg Reichenstein. Im 11./12. Jahrhundert erfolgte die Urbarmachung. 1363 ist eine eigene Pfarrei nachgewiesen.
Stadtallendorf Altes Dorf, 782 (Kopie 12. Jahrhundert) villa, 1274 ecclesia, 1960 Stadt Allendorf > Stadtallendorf. 1974 fünf Orte eingemeindet; 782 (Kopie 12. Jahrhundert) Berinscozo, 775 /814 (Kopie 12. Jahrhundert) Berisciza, 1015 Ber(e)schiez, nach 1015 (Kopie12. Jahrhundert) Ber(e)sciezen, 1403 Aldindorf an Berschießen, 1410 Aldendorf in dem Berschießen, 1556 Allendorf. Der Erstbeleg ist ein typischer Ereignisname aus althochdeutsch pero, b ̄er ‘Bär’ und althochdeutsch scuzzo ‘Schütze’ (zu althochdeutsch sciozan ‘schießen’; mittelhochdeutsch schiezen, vgl. Folgebelege), also ‘Schütze eines Bären’. Wahrscheinlich Name einer Nachbarsiedlung, die mit dem „alten Dorf“ > Allendorf verschmolz (Zusammensetzung aus Alt(en)und -dorf).
Stadtbergen 11. Jahrhundert [Original] Perga, 1096–1133 Perga, 1146 Pergen, 1175 Bergen, 1621 StattBergen, 1791 Stadtbergen. Der Ortsname erscheint zunächst bis zum 17. Jahrhundert nur als Simplex, dem althochdeutsch-berg in der Bedeutung ‘Berg, Höhe’ zugrunde liegt. Grafisch zeigen die ersten Belege die Endung -a, was auf einen Dativ Singular hinweist. Schreibungen mit auslautendem -n sind hyperkorrekt, offenbar wurde mundartlich Abschwächung der druckschwachen Silbe -en zum Schwa für das vorliegende Appellativum angenommen und restituiert. Vermutlich durch die große Anzahl an -berg Orten in der näheren Umgebung wurde im 17. Jahrhundert das Kompositum mit dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch stat gebildet. Es nimmt Bezug auf die Lage in der unmittelbaren Nähe zur Stadt Augsburg. Dieser relativ spät zustande gekommene Ortsname spiegelt sich auch in der Aussprache: der Wortakzent liegt auf dem ursprünglichen Simplex und neuem Grundwort.
Stadthagen Um 1220 planmäßige Stadtgründung im Dülwald durch Graf Adolf oder so von Holstein-Schaumburg in verkehrsgünstiger Lage am Helweg, Entwicklung zur Handelsstadt, 1344 Bestätigung des zuvor verliehenen Stadtrechts, 1230 Erwähnung der Stadtkirche, 1224 der Wasserburg, 1544–1606 Residenz und Witwensitz der Grafen von Schaumburg. 1230 de Indagine Comitis [Original], 1304 Grevenalveshagen [Original], 1378 Stadthagen [Original]. Lateinisch indago entspricht dem mittelniederdeutsch Appellativum ha ̄gen (vgl. -hagen). Der Erstbeleg weist mit dem Zusatz comitis ‘des Grafen’ ebenso auf den Gründer hin wie die mittelniederdeutsch Form Grevenalveshagen ‘Hagen des Grafen Alf (Adolf)’. Das Ende des 14. Jahrhundert eintretende Bestimmungswort mittelniederdeutsch stat ‘Stadt’ reflektiert das verliehene Stadtrecht.
Stadtilm ine Erwähnung Stadtilms ist in einer gefälschten Urkunde Heinrichs V. für das Kloster Reinhardsbrunn zu finden, die das Datum vom 14. September 1114 trägt. Diese Urkunde, die wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, spätestens in den 1220er Jahren ausgefertigt wurde, belegt, dass bereits zum Zeitpunkt der Fälschung ein Ort Stadtilm existiert haben muss. Die erste Erwähnung der Bürgerschaft und damit der Stadt Stadtilm basiert auf einer Urkunde vom 13. Mai 1268. Es handelt sich dabei um eine Übereignungsurkunde, in der ein „civis ylmene“ (Bürger von Ylmene) erwähnt wird. Die Urkunde gilt als Beleg für den Status als Stadt, da die Bezeichnung „civis“ in dieser Zeit nur für Einwohner von Ortschaften mit Stadtrecht benutzt wurde. Die Ortschaft bestand aber nachweislich schon länger, da die Kirche bereits 1235 geweiht wurde.
Stadtkyll Der Ort wurde zur Mitte des 13. Jahrhunderts als Kölner Kirchenbesitz erstmals urkundlich genannt. In der Folgezeit (um 1292) gewann Stadtkyll mit seinem Mauerbering und der Burg schnell an Bedeutung. 1310 erhielt Stadtkyll das Stadtrecht und somit auch das Recht, ein Wappen zu führen, welches dem heutigen noch weitgehend entspricht.
Stadtlauringen Eine erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 794 bekannt. 1484 verlieh Fürstbischof Rudolf II. von Scherenberg dem Ort Lauringen, später Niederlauringen, die Stadt- und Marktrechte sowie die Gerichtsbarkeit. Seit dieser Zeit heißt der Ort Stadtlauringen.
Stadtlengsfeld Vermutlich entstand der Name durch die Verbindung des mittelhochdeutschen Wortes „langes, lenges“ (der Länge nach) und dem althochdeutschen „fèld“ (Gefilde: offen, eben, flach, fast baumfrei). Eine Deutung des Namens nach „entlang der Felda, längs der Felda“ erscheint angesichts der Lage von Kaltenlengsfeld oder Schenklengsfeld fraglich, da beide Orte nicht an dem Fluss Felda liegen.
Um 1125 veranlasste das Kloster Hersfeld die Errichtung einer Burg in Lengsfeld, um ihre Besitzungen zu sichern. Die Herren von Lengsfeld übten in der Burg ihre ministerialen Dienste im Auftrage des Klosters Hersfeld aus.
Stadtlohn Kirchdorf Lohn am Nordende eines 6 km langen, quer zur Hauptrichtung in Langstreifen aufgeteilten Gemeinschaftsackers (Esch) auf einem Hof des Bischofs von Münster mit überregional gültigem Hofesrecht, Burgbau um 1150 gegen die „Grafen“ von Lohn (Südlohn), im 14. Jahrhundert Stadt, Namenwechsel zu Stadtlohn um 1388/89, 1803 Fürstentum Salm(-Anholt), 1811 Kaiserreich Frankreich, 1813 Preußen. 1085 Laon, 1092 Lon (Siedlungsraumname für Stadt und Südlohn), um 1150 Northlon. Bildung mit dem Grundwort-lo ̄h, zunächst als Simplex im Dativ Plural, -lo ̄hun: ‘bei den Nutz-’ oder ‘Niederwäldern’. Zur Beschreibung der Lage am Nordende des Eschs und zur Unterscheidung von dem länger dörflich bleibenden Südlohn im 12. Jahrhundert Hinzufügung des mittelniederdeutsch nord-, Ende des 14. Jahrhundert dann Verbindung mit mittelniederdeutsch stad ‘Stadt’ So Iserlohn, Märkischer Kreis, Nottuln, Kreis Coesfeld.
Stadtoldendorf Enge Verbindung zur Burg Homburg und Vorort der Herrschaft Homburg; 1255 Verleihung des Holzmindener Stadtrechtes durch Heinrich von Homburg; nahe nw liegt das bedeutende Zisterzienserkloster Amelungsborn. 1150 Aldenthorp [Original], 1418 stad Oldendorpe, 1553 Stadtoldendorpe. Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem flektierten Adjektivisch altsächsisch ald, mittelniederdeutsch o ̄lt ‘alt’ mit mittelniederdeutsch Übergang des -a zu -o vor -ld-. Möglicherweise bezieht sich die Benennung auf die nahegelegene Homburg. Zur Unterscheidung von anderen gleich benannten Orten tritt nach Verleihung des Stadtrechtes zunehmend lateinisch in oppido, in civitate u.ä. sowie dann die deutsche Entsprechung Stadt vor den Namen und wird zum sekundären Bestimmungswort.
Stadtprozelten Der Name setzt sich aus dem mittelhochdeutschen Wort brat, das Braten oder Fleisch bedeutet und dem althochdeutschen selde für Haus zusammen. Bratselde bedeutet demnach etwa so viel wie Ort, an dem Reisende speisen können; etwa eine Herberge. Der Zusatz Stadt wurde zur Unterscheidung von Dorf- und Langenprozelten hinzugefügt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1127 Bratselede, 1150 Brahtselde, 1200 Bratseleden, 1287 Brotselden, 1379 Brotselden dy stat, 1478 Statpoczselten, 1617 Stattprodtselden, 1625 Stadtprodselden, 1675 Stadt Prozelden, 1832 Stadtprozelten.
Stadtroda Rodungssiedlung Ende des 12. Jahrhundert, Rittersitz und Zisterzienser-Nonnenkloster mit Stadtanlage (Marktrecht 1310, Stadtrecht 1340); 1224 (Probst de) Roda, 1247 monasterium Rode, 1333 stad zcu Rode, 1370 Rode dy stat, 1408 in opidis Lobde [Lobeda] et Roda; erst 1925 Stadtroda amtlich. Der Ortsname wurde gebildet mit-roda beziehungsweise-rode, mittelhochdeutsch ro ̄d, mitteldeutsch ro ̄d(e) ‘Rodung, urbar gemachtes Waldland’, also ‘Ort, der durch Rodung entstand’. Seit 14. Jahrhundert mit attributivem Zusatz Stadt zur Unterscheidung von anderen Rode-Orten. Roda ist kanzleisprachlich geprägte amtliche Form. Wahrscheinlich ging der Name des Ortes auf das Gewässer über. Vgl. zahlreiche Ortsname mit-roda wie Bischofroda, Wartburgkreis, Gräfenroda, Ilm-Kreis.
Staffel, (Koblenz) 1147 Staphela. Germanisch stapula, Pfahl.
Stadtsteinach Am 8. Juli 1151 wurde der Ort als „Steinaha“ erstmals urkundlich erwähnt. Benannt wurde der Ort nach dem Fluss Steinach, später mit dem Zusatz „Ober-“ bzw. „Stadt-“ zur Unterscheidung von anderen Orten gleichen Namens.
Stadt Wehlen Im Jahr 1269 wurde Wehlen erstmals als Wylin urkundlich erwähnt. Die Siedlung entstand im Schutz einer Burg, die Heinrich der Erlauchte 1245 vom böhmischen König Wenzel erhielt. Bereits im Jahr 1346 wurde Wehlen als Stadt (Civitas) genannt.
Stadum Der Ort wurde 1486 erstmals urkundlich erwähnt, tauchte jedoch bereits 1359 in einem Kirchenbuch auf. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte.
Stäbelow Die Bauerndörfer Stäbelow und Wilsen wurden 1177 gegründet. Bliesekow wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt.
Staffhorst Das Kirchdorf Staffhorst erscheint urkundlich erstmals 1069. Der alte Siedlungsname Staffhorst stammt aus vorkarolingischer Zeit, also in die sächsische Zeit vor Karl dem Großen. Vermutlich hat er in Staffhorst einen Freihof anlegen lassen. Mit seiner Verkehrslage westlich von Nienburg an der Weser, der Forstgeschichte und anhand der Siedlungsnamen ist es wahrscheinlich, dass die Örtlichkeit Sitz eines karolingischen Freigerichts gewesen ist.
Das Grundwort Horst mit der ursprünglichen Bedeutung Strauchwerk ist sehr alt und wurde als hyrst bereits unter den Angelsachsen heimisch, die ab dem 5. Jahrhundert nach Großbritannien ausgewandert waren. Wahrscheinlich ist, dass sich das Bestimmungswort Staff von Stab, Pflock, Pfosten, Pfeiler, Pfahl ableitet. Dies könnte schon zu sächsischer Zeit einen Gerichtspfahl bestimmt haben. Dafür spricht auch die Lage des Orts am Kreuzpunkt verschiedener Grenzen und Altstraßen.
Das Kirchspiel Staffhorst wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt vom größeren Sprengel Asendorf abgespalten. Spätestens gegen 1100 legten die Herren von Staffhorst eine Turmhügelburg in der Niederung unweit der Kirche an.
Stafstedt Stafstedt gehört zu den holsteinischen Urdörfern. Das Alter wird auf ca. 900–1000 Jahre geschätzt.
Der Ort liegt am historischen Ochsenweg, einer in Nord-Süd-Richtung durch Schleswig und Holstein verlaufenden bedeutsamen Handelsroute.
Stahl, (Trier) 1042 de Stallae, 1052 Stalle. Germanisch staola, Stall.
Stahlburg, (Steeg) 1154 Stalburk, 1156 Stalburch. Germanisch staola-, Stall + burg, Burg.
Stahleck, (Bacharach) 1140 Staleche. Germanisch staola, Stall + + agjo-, (Berg) spitze.
Stahlhofen (Westerwald) (Mb) 1387 als Stadelhoben, Germanisch staola, Stall + hofum, zu hofa, Hof.
Stahnsdorf Das Teltowdorf (Feldsteinkirche 13. Jahrhundert) entwickelte sich nach 1900 zum Randberliner Siedlungs Gemeinte mit Friedhöfen für die Großstadt Berlin: Südwestfriedhof und Wilmersdorfer Waldfriedhof mit Grabstätten bekannter Berliner Künstler. 1264 Petrus de Stanesdorp [Original.], 1375 Stanstorp, 1450 Stanstorff. Eine Zusammensetzung aus altpolabisch Personennamen Stan oder Staneˇs, einer Kurzform zu Vollnamen wie polnisch Stanisław (zu urslawische *stati ‘stehen, bleiben; werden, beginnen’), und mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’, also ‘Dorf eines Stan(esˇ)’; ein slawische-d. Mischname, wegen der vermutlich slawischen Abstammung des Namenträgers.
Staig Staig wurde im Jahre 1127 als Steiga erstmals urkundlich erwähnt, Altheim folgte 1194. Ältester Ortsteil ist jedoch Harthausen, das bereits 1093 in einer Urkunde auftauchte. Die anderen Ortsteile folgten im 14. Jahrhundert.
Stakendorf Stakendorf wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt.
Stallwang Die Besiedelung erfolgte um das 8. und 9. Jahrhundert durch das Kloster Pfaffenmünster bei Steinach.
Stammbach Marktschorgast, wo sich der Würzburger Altzehnt nachweisen lässt, war der Ausgangspunkt für weitere Siedlungsimpulse. Später kamen die Andechs-Meranier und deren Erben waren kurzzeitig die Grafen von Orlamünde. Ihnen folgten Die Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen. Sie formten im Laufe der Jahrhunderte geschlossene Territorien. Auskunft über die Zeit um 1535 gibt das Landbuch von Stammbach.
Stammham (am Inn) Im Jahr 740 wurde Stammham erstmals urkundlich erwähnt.
Stammham (Oberbayern) 1296 wurde Stammham erstmals in einer Urkunde erwähnt, als Gebhard VII., der letzte Graf von Hirschberg, das Patronatsrecht der Kirche von Stammham dem Kloster Rebdorf im Hochstift Eichstätt übergab.
Stamsried Der Markt Stamsried gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Wetterfeld des Kurfürstentums Bayern. Stamsried besaß mindestens seit 1524 das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten (z. B. Halsgerichtsbarkeit).
Standenbühl Zunächst befand sich die Gemeinde im Besitz des Klosters Münsterdreisen. Aber auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.
Im Zuge dessen Auflösung im Jahr 1553 fiel sie an die Kurpfalz, bei der sie bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts verblieb. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Standebuhl – so die damalige Bezeichnung.
Stangheck Rundhof (dänisch: Runtoft) wurde 1231 als Runaetoft erstmals erwähnt, Stangheck 1607 als Kätnerdorf des Guts. Der Name Rundhof ist eine Verballhornung des dänischen Namens. Er bezieht sich wohl auf einen Personennamen "Rune" und die Endung Toft für ein eingefriedetes Gelände.
Stapelfeld Stapelfeld wurde vermutlich um 1150 gegründet.
Stapelage. (Horste in Lippe) 1100 Stapuloga, germanisch stapula-, Pfahl + lauha-, Wäldchen auf hohem Sandboden.
Stargarder Land. Amt (mit einer Stadt und sieben Gemeinte) im Landkreis Mecklenburg-Strelitz. Slawische Burg samt Siedlung, bei der um 1200 die Stadt entstand, 1259 Stadtrecht, 1929 erwarb die Stadt die Burg und nannte sich Burg Stargard, bis 1952 Kreisstadt. 1170 Stargard, 1244 Staregart, 1273 Stargarden, 1300 St(r)argard; Stargard (1170). Dem Ortsname Stargard, auf den der Amtsname zurückgeht, liegt ein altpolabisch Burgname *stary gard ‘alte Burg’ zugrunde, der das Adjektivisch *stary ‘alt’ und das Appellativum *gard zusammenfasst, das auch in anderen Ortsnamen in der gleichen Bedeutung ‘Burg, befestigter Ort’ in der Slavia verbreitet ist. Der d. Zusatz Burg (seit 1929) diente bis 1945 wohl der Abgrenzung von Orten gleichen Namens in Pommern und anderen Teilen Preußens. Auch der h. Ortsname Oldenburg in Holstein, Landkreis Ostholstein, SH, ist eine Übersetzung des ursprünglich slawischen Namens, wie Helmold von Bosau (um 1167/70) berichtet: „Aldenburg, ea quae Slavica lingua Starigard, hoc est antiqua civitru, dicitur.“ Beide Ortsnamen stehen in einer Reihe mit weiteren slawischen Burgen beziehungsweise befestigten Siedlungen wie Stargard // Stargard Szczecin ́ ski, Woi. Westpommern, Preußisch Stargard // Starogard Gdan ́ ski, Woi. Pommern, beide Plural.
Starkenberg Die benachbarten Orte Starkenberg und Tegkwitz sind Herkunftsorte eines burggräflichen Geschlechts „Erkenbertinger“. Im Jahre 1088 wurde ein Zeuge in einer Naumburger Urkunde erwähnt. Bekannt wurde dann 1143–1171 der Reichsministeriale Erkenbert von Tegkwitz, der zur Erschließung des Erzgebirges beigetragen hat. Im Jahre 1222 bezeichnete sich ein Zweig der Familie als Burggrafen von Starkenberg.
Starkenburg Im Mittelalter war Starkenburg seit 1125 die Residenz der Grafschaft Sponheim für die Hintere Grafschaft; 1350 wurde sie durch die neu errichtete Grevenburg abgelöst. Das Geschlecht der Sponheimer erscheint an der Mosel mit Graf Meginhard von Sponheim urkundlich in Enkirch 1125. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg als „Starkenberg“, in einem Trierer Güterverzeichnis, ist von 1200.
Starnberg Seit dem Mittelalter Verwaltungsmittelpunkt, 1246 Übergang der Burg an die Wittelsbacher, ab dem 15. Jahrhundert Sommerresidenz, 1912 Stadterhebung. Ursprünglicher Siedlungsname: 948–957 Ouiheim ... Ouviheim, 11. Jahrhundert (Kopie des 13. Jahrhundert) Oeheim, 1208–1218 Oheim, 1367 Aehaym, 1440 Eham vndter dem kschloß Starenberg, 1480 Ahaim. Burg: 1225/26 Starnberch. Neuer Siedlungsname 1450 Starenberg dorf, 1548 zu Starnnberg Im Vnnderdorff daselbs, 1762 Starnberg ... oppidum ad caput Wurmsee, 1783 Nieder Starnberg, 1796 Nieder-Starnberg ... unten am Schloßberg, worauf das Schloß Starenberg stehet ... Der Ort hieß ehemals Aham, 1807 Starnberg. Als Grundwort des ursprünglich Siedlungsname ist althochdeutsch -heim zuerschließen, das wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter‘ Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist, als Bestimmungswort kommt althochdeutsch ou, ewi ‘Schaf, Mutterschaf’ infrage. An eine Deutung mittels mittelhochdeutsch ouwe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, die sachlich plausibler ist, dachte Ludwig Steinberger. Nach Erbauung der Burg ging deren Name auf die Siedlung über. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch bërc,-berg, ‘Berg’; Bestimmungswort star ‘Star’. Das Wappen, das einen Star zeigt, ist sekundär.
Staßfurt Altstaßfurt (1868 eingemeindet) entstand am nördlichen Bodeufer beim Flussübergang der Straße von Erfurt nach Magdeburg in der Nähe von Solequellen. Im 12. Jahrhundert bildete sich um die s der Bode gelegene Burg eine neue Siedlung heraus, die um 1265 das Stadtrecht erhielt; 1276 zum Erzstift Magdeburg, 1680 brandenburgisch. 9. Jahrhundert (zu 805) Starasfurt, 970 Stasfurdi, 983 Stesfordi, 997 Stesforde, 1024 Stesfordi, 1035 Stasvurde, 1174 Stasfurthe, Stasforde, 1230 Stasvorde; Stasfurt (1477). Zählt zu den-furt-Namen. Das Bestimmungswort ist ungeklärt. Altsächsisch star, staer st. Maskulinum ‘Star’ ist aus semantischen Gründen, mittelniederdeutsch st ̄er(e) Maskulinum ‘Star’ aus formalen Gründen abzulehnen.
-statt / -stedt / -stätten / -stetten. Germanisch *stadi-, althochdeutsch / mittelhochdeutsch stat, Dativ Singular stati / stete; altsächsisch stedi, mittelniederdeutsch stat / stede Feminin ‘Ort, Platz, Stelle, Stätte’ nimmt im 13. Jahrhundert deutlicher die Bedeutung ‘Wohnstätte, Stadt’ an und löst in dieser Funktion älteres Burg ( -burg) ab. Neben dem Singular Nominativ -statt / Dativ -stett kommen die Dativ Plural-Formen -stätten / -stetten vorwiegend im s Bereich vor, teilweise als Simplex. Die alten beziehungsweise umgelauteten Formen mit -dt (Ballenstedt, Landkreis Harz, ST) setzen sich seit dem 17./18. Jahrhundert allgemein durch. Typisch für Holstein und teilweise Mittel und W-Schleswig sind die 19 -ingstedt-Namen, die entweder Kontaminationen oder Insassen bezeichnet sind (Tellingstedt, Landkreis Dithmarschen). Die meisten der Ortsname auf -statt / -stedt uswach liegen auf ursprünglich waldfreiem siedlungsgünstigem Boden und enthalten sowohl Appellativum als auch alte Personennamen als Bestimmungswort und weisen neben archäologischen Funden und Wüstungsarmut auf früheste mittelalter Entstehung hin. Zur Zeit der d. Ostsiedlung war dieser Bildungstyp nicht mehr aktiv, weshalb er dort praktisch fehlt.
Stauchitz Bloßwitz. Dieser Ortsteil wird im Jahr 1226 erstmals als Herrensitz Blosewitz urkundlich erwähnt. Der Name geht auf den slawischen Lokator Bloz zurück. Dobernitz. Der Ort wird im Jahr 1334 unter dem Namen Dodranwicz erwähnt. Der Name kommt aus dem Altsorbischen und bedeutet so viel wie Guter Ort, abzuleiten von dobry = gut.
Dösitz. Das Dorf wird im Jahr 1261 als Teskuiz erwähnt. Der Name geht auf den slawischen Lokator Utesk zurück.
Gleina. In Gleina als Glynen ist seit dem Jahr 1296 ein Herrensitz belegt. Der Ortsname lässt sich von altsorbischen glina = Lehm ableiten.
Groptitz wird im Jahr 1323 als Gruptiz erwähnt, vom Lokator Grubota abgeleitet.
Grubnitz. Der Ort wird um 1320 als Grobanuwicz erwähnt. Der Name wurde vom Namen Gruban abgeleitet. Im Jahr 1350 wird das Dorf auch als Herrensitz erwähnt.
Hahnefeld erstmals als Hanvelt erwähnt, wurde im Jahr 1296 als Herrensitz erwähnt.
Ibanitz. Im Jahr 1329 als Ywanwicz erwähnt, was so viel wie Dorf des Ivan bedeutet.
Kalbitz. Der Ort wurde im Jahr 1283 als Calewicz erwähnt, die Bezeichnung könnte sich von kal = Sumpf ableiten.
Panitz. Im Jahr 1279 als Panitz erwähnt, was so viel wie Herrendorf (Pan = Herr) bedeutet.
Plotitz wurde als Rundplatzdorf am Hang des Mehltheuerbaches angelegt. Schon vor dem Jahr 1190 gab es hier einen Herrensitz. Der Ortsname dürfte sich vom altsorbischen bloto = Sumpf ableiten.
Pöhsig. Der Ort entstand aus dem ehemaligen Vorwerk des Rittergutes Oberstaucha. Urkundlich erwähnt wird es erstmals im Jahr 1541.
Prositz wird als Prostwicz erstmals im Jahr 1334 erwähnt. Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von Propst ab. Diese Bezeichnung weist auf das benachbarte Kloster Staucha hin.
Ragewitz. Im Jahr 1266 als Roguiz erstmals erwähnt und schon seit dem Jahr 1287 Herrensitz.
Seerhausen. Der Name könnte slawischen Ursprunges sein, vom slawischen Pflanzennamen Zerucha oder Zerus = Hasenfuß, Kresse, Feldblume. Dagegen spricht die deutsche Wortendung -hausen, so dass der Ortsname von seinem vermutlich ersten Besitzer (einer aus dem alten Geschlecht von Seer) herstammt. Das ursprünglich als Wasserfeste an der Jahna gebaute Schloss wurde 1949 gesprengt.
Staucha. Im Jahr 1259 wird Staucha erstmals als Stuchowe erwähnt. Vom ersten Drittel des 13. Jahrhunderts bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts gab es in Staucha ein Nonnenkloster. Durch Teilung des Ortes entstand Oberstaucha. Diese Teilung wurde 1751 wieder rückgängig gemacht.
Stauchitz. Stauchitz wird im Jahr 1428 als Stwchewicz erwähnt. Schon vorher sind aber einige Feudalherren für dieses Gebiet benannt.
Steudten. Im Jahr 1243 als Ztudene erwähnt, was sich wahrscheinlich vom altsorbischen studeny = kalt zurückführen lässt.
Stösitz. Als Stesciz im Jahr 1283 erwähnt, welches sich von Sdech, Stes oder Stas = Kurzform von Stanislaus ableitet. In Stösitz gab es eine Wasserburg, welche wahrscheinlich 1283 als Herrensitz erwähnt wurde.
Treben. Im Jahr 1261 als Trebene, was so viel wie Ort des Treba oder Ort auf der Rodung bedeutet, erwähnt.
Wilschwitz. Der Ort wird als Wilskewicz (altsorbisch für Ort des Vilc(e)k) im Jahr 1334 erwähnt. Seit 1378 ist der Ort auch Herrensitz.
Staudach-Egerndach Der Ort Egerndach wird mit „Gerhart de Egerdach“ 1110/11 ersturkundlich erwähnt, der Ort Staudach 1150 als „Studahe“. Die heutige selbstständige Gemeinde entstand 1817 als Gemeinde Egerndach. Am 13. April 1949 wurde der Gemeindename Egerndach amtlich in Staudach-Egerndach geändert.
Staudernheim Im 5. und 6. Jahrhundert schenkten die Merowinger dem Bistum Mainz Ländereien auf dem Disibodenberg. Ein Franke mit dem Namen „Studaro“ gründete eine Ansiedlung, aus dem sich der Ort seit dem 6. Jahrhundert entwickelte.
Um das Jahr 640 siedelte sich der irische Mönch und Missionar Disibod auf dem später nach ihm benannten Disibodenberg an. Die auf dem Berg von Bischof Bonifatius im Jahre 745 über dem Grab des heiligen Disibod errichtete Taufkirche wurde Ausgangspunkt der Missionierung des Naheraums.
Staudt Die erste urkundliche Erwähnung von Stude resultiert aus einer Urkunde des Florinstiftes aus dem Jahre 1367. Genauer gesagt ging es dort um die Verpachtung von Korn, Hafer und Hühnern innerhalb des Bannes Montabaur, zu dem auch Staudt zählte.
Staufenberg (Hessen) Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Staufenberg erfolgte unter dem Namen Stophenberc in einer Urkunde des Klosters Haina, die in die Zeit 1205–1206 datiert wird. In erhaltenen Urkunden späterer Zeit wurde Staufenberg unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Stophinberg (1226), Stouphenberch (1233), Staufinberg (1315), Stoffenberg (1336), Stoyfenberg (1349), Staufenburg (1369) und Stauffenberg (1409).
Staufenberg (Niedersachsen) Stadt im Landkreis Gießen, Reg.-Bez. Gießen, Hessen. Zusammenschluss der Gemeinte Daubringen, Mainzlar und Treis zur Stadt Staufenberg am 1. 7. 1974, Siedlungskern s unterhalb der auf einem Basaltkegel 267 m hoch gelegenen Burgen; (Ober-)Burg auf dem Gipfel der Felskuppe vermutlich Anfang 12. Jahrhundert von den Grafen von Ziegenhain als Vögten der Abtei Fulda erbaut, geht auf Schenkungen aus dem 8. Jahrhundert zurück, 1273 von Landgraf Heinrich von Hessen zerstört; Stadt 1336. 1226 (Kopie) Stophinberg, 1233 in castro Stouphenberch, 1283 Stoyphenberg, 1315 Staufinberg, 1336 zu Stoffenberg, 1369 (Kopie1590) zu Staufenburg, 1409 uns sloiß Stauffenberg/czu Stauffinberg, 1522 Stauffenburgk. Kompositummit dem Grundwort-berg ‘Berg’, das mit-burg ‘Burg, Stadt’ wechselt. In der Fuge zeigt sich das Merkmal einer swach Genitivflexion mit -en-. Für das Bestimmungswort liegt ein appellativischer Anschluss an althochdeutsch stouf, stouph ‘Becher’, mittelhochdeutsch stouf ‘hochragender Felsen’ vor; vgl. altenglisch steap ‘hoch, ragend’, englisch steep ‘steil’, mittelhochdeutsch stief ‘steil’. Der Berg wird mit einem umgedrehten Becher verglichen. Der Diphthong -ouerscheint in einigen Belegen als Monophthong-o ̄-oder mit Dehnungs -i“(-oy-).So † Staufenburg, Landkreis Osterode; Staufen im Breisgau, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Staufen im Breisgau Anfang des 12. Jahrhundert sind Herren von Staufen bezeugt, 1337 erstmals als Stadt bezeichnet und seit 1806 badisch, Johanneskapelle auf dem Dürenbuck, Burg Staufen, Johann Georg Faust. 770 (Kopie 12. Jahrhundert) Stoufen, 1177 Stoufen [Original], 1240 in castro Stouphen. Der Name gehört als Dativ Pluralform zu althochdeutsch stouf ‘Kelch, Becher’, mittelhochdeutsch stouf ‘Becher, hochragender Felsen’ und bezieht sich auf die Form des Burgberges, der mit einem umgedrehten Becher verglichen wird. Dasselbe Benennungsmotiv gilt für den Burgberg der Burg Hohenstaufen; beide Adelsgeschlechter sind nicht direkt verwandt. So Hohenstaufen, Ortsteil von Göppingen, Landkreis Göppingen, Staufenberg, Landkreis Gießen.
Stavenhagen. Stadt und gleichnamiges Amt (mit zwölf weiteren Gemeinte) im Landkreis Demmin. Slawische Vorbesiedlung, im 13. Jahrhundert Anlage einer Burg durch Ritter von Stove, spätestens 1264 Stadtrecht (1282 Bestätigung), bis 1317 zu Pommern, danach zu Mecklenburg, 1740 Bau des Schlosses. Seit 1949 Zusatz: Reuterstadt (Fritz Reuter 1810 hier geboren). 1230 to deme Stouenhaghen, 1252 Reimbertus miles de Stouen, 1260 Stowenhachen, 1317 Stauenhagen. Dem Ortsnamen liegen ein Flurname, de Stouen, und mittelniederdeutsch-hagen ‘Gehege, gehegter Ort, Einfriedung; Kolonie’ zugrunde. Der Name der Ritter von Stove geht wohl als typischer auf einen Ortsname Stove zurück, für den drei Orte in
Frage kommen könnten: ein Ortsteil von Boiensdorf, ein Ortsteil von Carlow, beide Landkreis Nordwestmecklenburg, MV, sowie ein Ortsteil von Drage, Landkreis Harburg. Im Mittelniederdeutsch bedeutet stove ‘Stube, beheizbarer Raum, Wohnung’; im Altpolabisch ist *stavy Plural als Gewässername beziehungsweise Flurname weit verbreitet und bedeutet ‘Teiche; Ort mit Teichen’ (zu *stav ‘Teich’). Wiewohl die letztgenannte Variante nicht völlig auszuschließen ist, wird eine Deutung des Ortsnamens aus dem Deutschen favorisiert.
Stavern Groß, (Osnabrück) 1000 Stauorun. Hgermanisch stabrum, bei stabra-, Pfahl.
Stedem, (Trier) 1140 Stedeheim, anfang 1300 Stedeheym. Germanisch stadi-, Statte + haima, Wohnung.
St. Blasien Die Geschichte der Stadt ist eng verknüpft mit dem Kloster St. Blasien: ab dem Spätmittelalter war das Benediktinerkloster eines der wichtigsten Klöster im Schwarzwald. Der frühklassizistische Dom wurde 1768–1783 erbaut, der Kuppelbau ist der drittgrößte dieser Art in Europa. Kurort mit der Lungenfachklinik St. Blasien. [vor 936? -nach 1036?] ad sanctum Blasium, 948 sancti Blasii monaster Der Schutzpatron des Klosters, der Heilige Blasius, gab nicht nur dem Kloster seinen Namen, sondern durch Übertragung auch der nebenliegenden Siedlung. Von der Überführung von Reliquien des Heiligen Blasius wird bereits in mittelalten Handschriften berichtet; datiert wird diese Überführung auf die Jahre 850–881. Die Etymologie des Personennamen Blasius ist nicht geklärt. Die Endung -en stellt eine d. Deklinationsform des lateinisch Namens dar. So St. Gallen (CH); Saint Blaise (F); † Bläsiberg, Landkreis Tübingen.
Stebach Um 1135 wurde das vorher von den Benediktinern gegründete und von diesen bald wieder aufgegebene Kloster Rommersdorf von den Prämonstratensern übernommen und wieder besiedelt. Ein Isenburger Ritter namens Revenger trat in der Zeit zwischen 1202 und 1212 in das Kloster ein und schenkte ihm den „curte Stedebach“ (Hof Stebach).
Stechow-Ferchesar Der Ortsteil Ferchesar wurde im Jahr 1438 und der Ortsteil Stechow im Jahr 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name von Ferchesar leitet sich von Ferch am See ab.
Stedesand Im Jahr 1551 erfolgte die Eindeichung des 1403 ha großen Störtewerker Kooges. Dieser ist südwestlich dem Geestrand bei der Rantzauhöhe im Gebiet des Langenberger Forsts vorgelagert. Im Zusammenhang mit der Eindeichung des Marschgebietes kam es zu einer Verlagerung der ehemaligen Nordgrenze der Nordergoesharde.
Stedesdorf Die erste Erwähnung der Ortschaft Stedesdorf findet sich in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adalbero von Bremen. In dieser Urkunde, die im Jahr 1137 abgefasst worden ist, wird dem neugegründeten Prämonstratenserkloster Stade der Betrag von vier Mark aus unserer Kuria Stedesdorpe (quatuor marce den curia nostra Stedesdorpe) zugeeignet. Ob es sich bei Stedesdorpe um Stedesdorf handelt, ist allerdings umstritten. Auch Steddorp im Landkreis Rotenburg (Wümme) könnte in dieser Urkunde gemeint sein.
Steffeln, 943 Stephelin, Stephilines. Erstmals urkundlich genannt wird Steffeln im Jahr 943 als stephilines im Besitz der Abtei Prüm.
Steffenshagen Steffenshagen wurde von deutschen Kolonisten gegründet. 1273 wurde der Ort erstmals urkundlich als Stephaneshaghen genannt. Eine Schadensrechnung des Klosters Doberan aus dem Jahr 1312 nennt deutsche Namen wie Arnold, Wedemann, Kruse, Dietrich und Hildebrand. Steffenshagen wird in mehreren mittelalterlichen Urkunden genannt.
Stegaurach 973 Nendilin Vraha, 1124 Vrahe, 1151 Vra, 1433 Aurach am Steg. Der Zusatz Ste gunterscheidet den Ort von Unteraurach und Oberaurach. Der Siedlungsname ist vom Gewässername übertragen; im Erstbeleg wird die Siedlung als das Aurach eines Nendilo bezeichnet. Grundwort des Gewässername ist althochdeutsch aha ‘Wasser, Fluss’, -ach1, dass in den Belegen auch abgeschwächt als -ahe und -a erscheint, bis h. aber die Form -ach bewahrt hat. Das Bestimmungswort des Gewässername soll althochdeutsch u ̄r ‘Auerochse’ sein, ohne dass die Motivation einer solchen Namengebung hinterfragt würde.
Stegen Der Hauptort Stegen gliedert sich weiter in die Ansiedlungen Stegen, Weiler, Ober- und Unterbirken sowie Rechtenbach. Den ursprünglichen Kern bildete die Herrschaft Weiler, welche eng verbunden ist mit der seit dem 11. Jahrhundert erwähnten Herren von Weiler.
Stehnen, (Niederelter) 1145 in Steina.
Steigra In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Steigra als zehntpflichtiger Ort Stegera im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.
Steinbeck, (Elberfeld) mitten 1000 Steinbechi. Germanisch staina-, Stien- baki, Bach.
Steimbke Um 1300 Stenbeke [Original]. Bildung mit dem Grundwort-be(e)ke und dem Appellativum altsächsisch st ̄en, mittelniederdeutsch st ̄ein ‘Stein’ als Bestimmungswort Dem Ortsname liegt ein Gewässername ‘steiniger Bach’ zugrunde. Das Grundwort wurde in nebentoniger Stellung zu -bke verkürzt, -nbk wurde zu -mk assimiliert. So Steimke in den Landkreis Diepholz, Northeim, Gifhorn, alle NI; Kreis Minden-Lübbecke,
-stein. Germanisch *staina-, althochdeutsch / mittelhochdeutsch stein, altsächsisch / mittelniederdeutsch st ̄en Maskulinum ist, wie-eck und-fels, typisches Grundwort für Burgennamen. Es bezieht sich hierbei auf natürliche Felsen. Doch es benennt auch das feste Steingebäude, was als Siedlungsname erscheinen kann (Lahnstein, RheinLahn-Kreis, RP). Im Übrigen kommt das Lexem sowohl als Simplex als auch sehr häufig als Bestimmungswort in Siedlungsname vor (Steinhagen, Kreis Gütersloh).
Steimel Steimel gehört zu den ältesten Siedlungen in der Verbandsgemeinde Puderbach, erstmals erwähnt 1320 als Steynbule und Steynboll, 1460 Steymbell und ab Mitte des 16. Jahrhunderts Steymel oder Steimel. Der Name wird als „Steinbul“ gedeutet, das Grundwort Bühl bezeichnet einen Hügel.
Stein (Mittelfranken) Stadt im Landkreis Fürth in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt Nürnberg, Reg.-Bez. Mittelfranken. Wohl hochmittelalterliche Gründung bei einer der vier Dingstätten des Kaiserlichen Landgerichts zu Nürnberg, frühzeitige Nutzung der Wasserkraft der Rednitz durch Mühlen und Hämmer, Reichslehen (seit 1465). Seit 1977 Stadt. 1227 (Kopie 15. Jahrhundert) das lantriht zv dem Staine, 1296 (Kopie 1353) daz lantger(iht) zu der steinbruke, 1297 (Kopie 15. Jahrhundert) daz lantding zu der steinin brukke, 1366 in Lapide, 14. Jahrhundert (Kopie 17. Jahrhundert) Butiglerstein, 1431 bey der prucken an der Rednicz zu dem stein genant [Original]; Stein (circa 1504). Primär kann sich der Name auf den dort am Rednitzufer anstehender Fels, auf das Baumaterial der Brücke oder bereits auf einen Gerichtsstein an der Brücke über die Rednitz beziehen. Vor 1972 Stein b. Nürnberg. Ähnlich zahlreiche Siedlungen namens (-)Stein.
Stein (Probstei) Der Ort Stein besteht etwa seit dem Jahre 1240.
Steina 1349 wurde Steina erstmals urkundlich erwähnt. Begonnen hat die Besiedlung mit der Gründung der Kolonistendörfer Weißbach (ursprünglich Wysbach), Niedersteina (ursprünglich Nedirstein) und Obersteina (ursprünglich Oberstein).
Steinach (Niederbayern) er Siedlungsname ist erstmals 934 als Steina (steiniges Wasser, Fluss) im Cartular des Klosters Ebersberg beurkundet. Über Steinaha, Stainaha und Stainach wurde daraus 1452 Steinach.
Steinach (Ortenaukreis) Steinach wurde erstmals 1139 in einer Urkunde von Papst Innozenz II. erwähnt, in welcher der Papst dem Kloster Gengenbach den Besitz von Steinach bestätigt.
Steinach (Thüringen) 1058 wurde der Flussname „Steinacha“ erstmals erwähnt.
Steinalben Das Dorf Steinalben gehörte ursprünglich zum Gericht Waldfischbach in der Grafschaft Pfeffingen, die als kurpfälzisches Lehen im Besitz der Grafen von Hohenburg (Homburg) war. Im Jahr 1451 fiel die Grafschaft Pfeffingen und damit auch der Ort Steinalben an die Pfalzgrafen zurück.
Steinau (Niedersachsen) Erste urkundliche Erwähnung findet Steinau 1370.
Steinau an der Straße Steinau, dass 1969–1974 um 9 Gemeinte erweitert wurde, liegt an der Kreuzung der w-ö Via regia mit der s-n Weinstraße, weshalb es spätestens seit dem 14. Jahrhundert (s.u.) mit dem Attribut „an der Straße“ näher charakterisiert wurde. Der Bach, dessen ursprünglich Name auf den (Ufer-)Ort überging, ist zuerst 900 erwähnt, der Ort wohl zuerst um 950; frühere Steinau-Nennungen betreffen vermutlich andere Orte. Die Urkundlich von 950 bezeugt Gütererwerb durch die Abtei Fulda; diese erbaut wohl die Burg, an der vermutlich erst die Siedlung entsteht. Seit dem Hochmittelalter geriet Steinau unter die Herrschaft der Herren von Hanau (Stadtrecht 1290), die es zur 2. Residenz ausbauten; mit Hanau kam es 1736 an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. Flussname: 900 Steinaha (Druck 1607); ON: um 950 De [...] Steinaha [...] De Steinahu (Druck 1607), 1290 oppidum suum in Steina [Original], 1339 Steyna die stat an der strasze gegin Fulde (Kopie 15./16. Jahrhundert), 1374 Steyna an der straszen, 1380Steynauwer werünge [beide Original]. Der auf den Ort übertragene Gewässername war aus althochdeutsch stein ‘Felsen, Stein’ und-ach1 (<-aha) gebildet. Letzteres wird früh kontrahiert und im 14. Jahrhundert selten, dann immer häufiger durch -auwe (<ouwe) > -au ersetzt, Gründau; Der heute Gewässername Steinaubach, auch Steinebach (ə < aha), hat sekundär angefügtes -bach. So Steinau, Ortsteil von Fischbachtal, Landkreis Darmstadt-Dieburg; Steinau // Kamionka (Nidzica).
Steinbach (Eichsfeld) Der Ort wurde im Jahr 1297 erstmals urkundlich erwähnt.
Steinbach (Hunsrück) Der Bestimmungsname "Stein-" ist als ein Hinweis auf Stein und Geröll zu deuten, möglicherweise auf das Geröll in dem Bachlauf. Der Name erscheint in den alten Urkunden seit 1355 ohne sprachliche Abweichungen. Der Ortsname Frutzweiler deutet mit dem Grundwort -weiler auf eine Kleinsiedlung hin, die wahrscheinlich gegründet von einem Mann mit Namen Fruodi. Der Ort wurde erstmals als "Frutzwilr" in einer Urkunde von 1378 erwähnt. Dieser Ortsname erscheint dann u. a. in folgenden Namensformen: Frutzwilr 1378 und 1391, Frutßwilr 1397, Fritzwilre 1401, Frutschwilr 1402, Frudeßwilre 1411.
Steinbach (Taunus) Nach vorgeschichtlicher und römisch Besiedlung dürfte der Ort im Zuge der fränkische Landnahme seit dem 6. Jahrhundert (neu-)gegründet und benannt worden sein; schon um 800, zuerst 789 und mehrfach später erfolgten Traditionen an die Klöster Lorsch und Fulda, ab 1810 zu Hessen-Darmstadt, seit 1972 Stadt. 780–802 Steinbach (Kopie um 1160); 789 Steinbacher marca (KopieEnde des 12. Jahrhundert). Benannt nach dem gleichnamigen Bach, der im Ort entspringt und 5 km sö in die Nidda mündet. Bestimmungswort: althochdeutsch stein ‘Felsen, Stein’, Grundwort: -bach; Zusatz: Königstein im Taunus. So U. a. Steinbach, Ortsteil von Michelstadt.
Steinbach am Donnersberg Die älteste erhaltene Erwähnung Steinbachs stammt aus dem Lehnbuch Werners II. von Bolanden, in dem ihm von den Grafen von Leiningen mehrere Orte, darunter Steinbach, als Lehnsgut übertragen wurden.[4]:35 Die genaue Datierung des Lehnbuchs ist umstritten, wird aber auf die letzten Jahrzehnte des 12. Jahrhunderts geschätzt. er Name des Ortes Steinbach, von der einheimischen Bevölkerung auch „Schdoabach“ genannt, kann wie bei über 100 gleichen Ortsnamen im deutschsprachigen Raum von einem Gewässer dieses Namens hergeleitet werden. Der namengebende Bach von Steinbach am Donnersberg kommt aus einem felsigen Tal des Donnersberges. Laut einer Literaturangabe von 1887 wird der Bach aus dem Wildensteinertal „die Steinbach“ genannt. Die in früher Zeit enge Verbindung zwischen Steinbach und Standenbühl zeigt auch im Namen eine Verwandtschaft. So hieß es 1787 „Standenböhl“, 1662 „steindte bohell“, 1447 „Steintenbohel“, 1355 „Steinachtenbuel“ und 1293 „Steinechtenbohl“. Dies deutet nach Ansicht von Heimatforschern darauf hin, dass das Dorf anfänglich landschaftlich betrachtet „Bohele“ hieß, was so viel wie Bühel oder Hügel bedeutet, und später den Beinamen des Baches Stan- oder Steinbach Stan- oder Steintebohl trug. Seit 1907 ist die offizielle Schreibweise „Steinbach am Donnersberg“ gebräuchlich.
Steinbach am Glan Steinbach am Glan liegt beidseits des Henschbachs, der hier im Oberlauf alternativ Steinbach genannt wird. Dabei liegt der Ortsteil Steinbach auf dem rechten, der Ortsteil Frutzweiler auf dem linken Seite des Gewässers.
Steinbach am Wald 1190 wurde der Ort als „Steynbach“ erstmals urkundlich erwähnt.
Steinbach-Hallenberg Die Anfänge von Steinbach-Hallenberg sind eng mit der Geschichte der jetzigen Ruine Hallenburg verbunden. Die Besiedlung des Steinbach-Hallenberger Grundes (Haseltal) vollzog sich vermutlich seit dem 12. Jahrhundert. Am 24. Oktober 1303 trennte die damalige Landesherrin von Schmalkalden Markgräfin, Anna von Brandenburg, die Kapelle St. Marie in Steinbach von der Schmalkaldener Mutterkirche. In dieser Urkunde findet das heutige Steinbach-Hallenberg seine erste dokumentierte Erwähnung. Ältere belegte Zeugnisse liegen jedoch von der Hallenburg vor. So wird im Jahre 1228 Reginhard von Hallenberg genannt. Es ist zu vermuten, dass bereits in diesem Jahr eine Siedlung unter der Hallenburg bestanden hat.
Steinberg am See Steinberg hat seinen Namen von dem einige hundert Meter von der Ortschaft entfernten, in dem ebenen steinlosen Bruchgelände besonders auffallenden Felsenhügel. 1185 wird Steinberg in einer Urkunde des Klosters Waldsassen vom Papst Lucius II. erstmals urkundlich erwähnt. Die „Pfarre Stainberg“ wird 1286 im Dekanat Schwandorf erstmals erwähnt.
Steinbergkirche Die Ansiedlung Bredegatt geht auf die bereits im 12. Jahrhundert erwähnte Kirche zurück.
Im Jahre 1963 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde in Steinbergkirche.
Steinberg (Schleswig) Der Ort Steinberg wurde erstmals 1352 als „campo Stenbiert“ erwähnt, ist sicher aber viel älter. Die unweit vom Ort Steinberg gebaute St.-Martin-Kirche gab dem rundum die Kirche heranwachsenden Siedlungsbereich den neuen Namen „Steinbergkirche“, welcher zur Nachbargemeinde Steinbergkirche heranwuchs.
Stein-Bockenheim Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 784 als Buckenheim.
Steinborn Die ersten Aufzeichnungen, in denen der Ort Steinborn namentlich erwähnt wurde, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Johann von Böhmen übertrug Arnold von Blankenheim ein Lehen, zu dem auch Steinborn gehörte.
Steinburg Die Steinburg wurde errichtet als Verwaltungszentrum der seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts eingedeichten und besiedelten Kremper Marsch. Deren neue Siedler waren freie Bauern, die abgabenmäßig, rechtlich, militärisch und politisch der Herrschaft der Grafen von Schauenburg und Holstein unterstanden. So wird 1238 ein Vogt des Grafen Adolph IV mit Sitz auf der Itzehoer Burg erwähnt, der für die Wilstermarsch und die Kremper Marsch zuständig ist.
Steindorf Steindorf gehörte den Grafen Dux von Hegnenberg. Der Ort war ein Teil der geschlossenen Hofmark Hofhegnenberg des Kurfürstentums Bayern. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Steindorf.
Steinebach an der Wied Steinebach an der Wied wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Schmidthahn und Steinebach neu gebildet.
Steinebach/Sieg Steinebach wurde erstmals 1292 in einer Marienstätter Urkunde als „Steynebach“ erwähnt. Spätere Namen sind „Steyntenbach“ (1409), „Stentenbach“ (1471) und „Steynbach“ (1480).
Steinefrenz Steinefrenz wurde im Jahre 959 als Brencede erstmals urkundlich erwähnt.
Steinen (Baden) Gemeinte im Landkreis Lörrach, circa 8 km nö von Lörrach am Steinenbach, der bei Lörrach als Lenkenbach in die Wiese mündet. 1113 Kopie 16. Jahrhundert Steina, 1157 Steina [Original]; Steinen [Original] (1572). Für den Siedlungsname Steinen gibt es mehrere Erklärungsmöglichkeiten. Am wahrscheinlichsten ist er auf einen Gewässername zurückzuführen, der ursprünglich wohl *stein-aha lautete. Dieser setzt sich aus althochdeutsch stein ‘Fels, Stein’ und althochdeutsch aha ‘Wasser, Wasserflut, Wasserlauf, Strömung’ zusammen. Ebenfalls zugrunde liegen können althochdeutsch steina ‘Tiegel, Topf, Kessel’ und althochdeutsch stein als Simplex. Das feminin althochdeutsch steina endet nur im Nominativ auf -a, das st. Maskulinum althochdeutsch stein im Dativ Singular, Nominativ und Akkusativ Plural bedingt durch ihre syntaktische Umgebung stehen Siedlungsname meist im Dativ, was eher für althochdeutsch stein als zugrunde liegendes Appellativum spricht. Allerdings müsste der Name früh fest geworden und so die Abschwächung des auslautenden -a länger als im appellativischen Wortschatz verhindert worden sein. Die Lage der Siedlung an der Mündung des Steinenbachtals in das Wiesental und die Einschränkungen bei der Erklärung des Siedlungsname mit althochdeutsch steina und althochdeutsch stein sprechen für den Gewässername als Ursprung des Siedlungsname. Auslautendes -en in der h. amtlichen Form lässt sich als inverse Schreibung des abgeschwächten Vokals -a erklären.
Steinen (Westerwald) Die Gemeinde Steinen bestand früher aus drei Ortsteilen: Steinen, Straßen und Stahlhofen. Straßen (Oberdorf) und Steinen (Unterdorf) sind heute baulich zusammengewachsen.
Steinenbronn Die erste urkundliche Erwähnung Steinenbronns stammt aus dem Jahr 1348.
Steineroth Steineroth wurde im Jahre 1438 erstmals urkundlich erwähnt.
Steinfeld (Pfalz) In einer Urkunde vom 4. April 1250 wurde Steinfeld erstmals erwähnt.
Steinfeld (Schleswig) (Wahlen, Aa) 1121 Steinueldensis. Germanisch stainja- Kollektiv zu staina-, Stein. Eventuell lag der Siedlungsschwerpunkt ehemals auf der Flur mit dem Namen Hemstrup beim Ortsteil Krock, der sich im oder nach dem Hochmittelalter zum heutigen Ort verlagerte. Eine kontinuierliche Siedlung mit dem Ortsnamen kann sicher ab dem 14. Jahrhundert angenommen werden. Dies folgt aus der ersten schriftlichen Erwähnung im Registrum capituli Slesvicensis um 1450, dem Verzeichnis der Einkünfte des Schleswiger Domkapitels, zu dem Steinfeld grundherrschaftlich fast ganz gehörte.
Steinfeld (Oldenburg) 1187 Gründung der Kirche in Steinfeld durch die Gemeinte, die bis in die Gegenwart das Patronatsrecht behalten hat. 1187 Stenfelde [Kopie 18. Jahrhundert], 1221 Steinvelde, 1298 Stenvelde, 1511 Steinvelde. Bildung mit dem Grundwort -feld und dem unflektierten Appellativ altsächsisch, mittelniederdeutsch st ̄en ‘Stein, Fels’. Worauf sich das Benennungsmotiv konkret bezieht, ist nicht feststellbar. Ein vermuteter Zusammenhang mit Steindenkmälern ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Steinfeld (Unterfranken) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Steinfeld 812; in Urkunden aus der damaligen Zeit wird es als Steinvelt im Waldsassengove (d. h. Waldsassengau) bezeichnet.
Steinforth, (Liedberg) 1166 Steinuurthe. Germanisch staina-, Stein + furdu, Furt.
Steinfurt Im Mittelalter Wasserburganlage und zugehörige Siedlung in der Grafschaft Steinfurt (Bentheim), 10. Jahrhundert adeliges Damenstift in Borghorst, 1975 Zusammenlegung der Städte Burgsteinfurt und Borghorst zur neuen Kreisstadt, Verwaltungsbehörden, 1129 Steinuorde, 1134 Steinuorth, 1285 Borchstenvorde. Kompositum mit dem Grundwort -furt zu altsächsisch ford, mittelniederdeutsch vo ̄rd(e) ‘Furt, seichte (Durchgangs-)Stelle im Wasser’. Als Bestimmungswort treten an das Grundwort -furt selten Personennamen heran, eher Appellative, welche die Beschaffenheit oder Umgebung der Furt charakterisieren. So liegt im Ortsname Steinfurt als Bestimmungswort altsächsisch, mittelniederdeutsch st ̄en ‘Stein’ ( -stein) vor. Der Siedlungsname bezeichnet also eine steinerne Furt, in diesem Fall über die (Steinfurter) Aa. Zur Differenzierung etwa vom gleichnamigen Ort Steinfurt an der Werse (Drensteinfurt) ist der Name um mittelniederdeutsch borch ‘Burg, befestigter Bau’ (-burg) ergänzt worden. Gegen die in älteren Belegen häufig auftretenden Bildungen im Dativ Singular mit lokativisch Funktion zeigt die heutige Namenform einen Nom. Singular. So Drensteinfurt, Kreis Warendorf.
Steingaden Der Ort Steingaden gehörte zur geschlossenen Hofmark des 1147 von Welf VI. gegründeten Prämonstratenserklosters Steingaden.
Steinhagen (Mecklenburg) Steinhagen wurde 1229 erstmals als Name Stenouen in einer Urkunde erwähnt. Der niederdeutsche Name deutet auf eine gerodete Waldfläche (hauen = houen = hagen) und den dadurch gewonnenen steinübersäten Boden hin.
Steinhagen (Vorpommern) Die gotische Backsteinkirche wurde vom benachbarten Kloster Neuenkamp (heute Franzburg) im 13. Jahrhundert errichtet und 1283 erstmals erwähnt.
Steinhagen (Westfalen) Gemeinte im Kreis Gütersloh. 1334 von Dornberg (zu Bielefeld) abgepfarrt;. 1973 Zusammenschluss mit zwei weiteren Gemeinte 1258 Hemminc in indagine moratur Stenhagen, 1334 Stenhagen. Bildung mit dem Grundwort-hagen. Das Bestimmungswort Stein (zu altsächsisch st ̄en, mittelniederdeutsch st ̄ein‘ Stein; (kleiner)Fels’, gotisch stains) wird auf steinige Bodenverhältnisse der Hagensiedlung hinweisen, wenn nicht ein einzelner Stein (etwa als Grenzstein) oder Felsen das Motiv geliefert haben kann (vgl. den Motiven der zahlreichen Stein Namen).
Steinhausen (an der Rottum) Früheste Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, hochmittelalter Kirche Sankt Matthias (erste Anlage 12. Jahrhundert). Seit 1438 Untertanengebiet (Vogtei) der Stadt Zug, 1611 eigene Pfarrei und 1798 selbstständige Gemeinte, 1173 SteinhuSiedlungsname [Original], 1260 Stainhusen [Original], 1283 Steinhusen [Original]. Aus althochdeutsch *stein-hûsun, mittelhochdeutsch *steinhûsen ‘bei den Häusern aus Stein’, mit dem nicht umgelauteten Dativ Plural der althochdeutsch a-Stämme, vgl.-hausen. Das Namenmotiv ist bisher nicht geklärt, entsprechende archäol. Funde etwa in der Umgebung der Pfarrkirche oder auf dem so genannten Schlossberg am Westrand des Dorfes fehlen.
Steinheim (Westfalen) Stadt im Kreis Höxter. 1231 Sitz eines Archidiakonats, 1275 (Nieheimer) Stadtrecht. 1970 Zusammenschluss von Stadt und Amt Steinheim mit Vinsebeck. Circa 970–972 (Kopie 1479) in Steynhem, 1036 (Kopiecirca1160) Stenhem, 1243 in Stenhem, 1280 (Kopie 13. Jahrhundert) Steynheim. Bildung mit dem Grundwort -heim. Im Bestimmungswort erscheint das Appellativ Stein (zu altsächsisch st ̄en, mittelniederdeutsch st ̄ein ‘Stein; (kleiner) Fels’, gotisch stains), eventuell auch Bezeichnens für einen Grenzstein. In Verbindung mit dem Grundwort kann ebenso an die Bezeichnens eines Steingebäudes gedacht werden.
Steinheim am Albuch Siedlung der Merowingerzeit, gehörte bis 1806 zum gleichnamigen Kloster Albuch, seit 1938 zum Landkreis Heidenheim. Klosterberg, Peterskirche, Klosterhof. 8. Jahrhundert (Kopie 1150–65) Steinheim, 839 Steinheim, 1209 Stainhaim [Original], 1490 Sthainhain auf dem Aulbu ̊ch [Original], 1560 zu Steinen [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und dem Substantiv althochdeutsch, mittelhochdeutsch stein ‘Fels, Stein’. Der Ortsname bedeutet ‘Wohnstätte bei dem Felsen’. Die Umsetzung des Bestimmungswort -heim schwankt im Westoberdeutschen. Albuch als Name für ein Teilstück der Alb ist seit 1155 überliefert. Da Steinheim von den Orten Westheim, Nordheim, Ostheim und Sontheim umgeben ist, dürfte die Gruppe Teil des fränkisch Landesausbaus gewesen sein. So U. a. Steinheim, Kreis Höxter.
Steinheim an der Murr Frühe Siedlung, die 832 zunächst Besitzrechte an das Kloster Lorsch, 972 an das Hochstift Speyer abgab, 1609 Marktrecht. Wasserrad, 832 (Kopie 12. Jahrhundert) Steinheim in pago Murrachgouve, 1247 Steinhein; Steinheim an der Murr (1955). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort althochdeutsch, mittelhochdeutsch stein ‘Fels, Stein’. Der Name bedeutet ‘Siedlung beim römischen Steinbruch’ oder ‘Siedlung bei den steinernen Resten des römischen Gutshofs’. Der Gewässername dient der differenzierenden Lageangabe.
Steinheuterode Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1228 zurück, in dem der Ort als „Hauwerterode“ erwähnt wurde. Zur Unterscheidung vom Eichsfeldort Wüstheuterode erhielt der Ort 1619 den Beinamen „Stein“.
Steinhöfel Der Ort wurde vermutlich im 13. Jahrhundert als Steinhobell in Form eines Angerdorfes gegründet und erstmals im Jahr 1401 urkundlich erwähnt.
Steinhöring Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 824.
Steinhorst (Lauenburg) (Ascheberg) 1000 Stenhurst. Germanisch staina-, Stein + hurst, waldiger Hügel in Sumpf Gelände.
Steinhorst (Niedersachsen) Urkundlich wird Steinhorst im Jahr 1244 erstmals erwähnt.
Steinigtwolmsdorf Der Hauptort Steinigtwolmsdorf wurde um das Jahr 1250 gegründet. 1442 erfolgte in schriftlichen Quellen die erste Erwähnung von „Stenychtem Wolffersdorfe“. Nach einer kleinen Holzkapelle im Jahre 1262 wurde im Jahre 1363 die erste Kirche am heutigen Standort errichtet.
Steiningen, 1193 Steguenach. Der Ort wurde in einer Urkunde vom 28. August 1193 erstmals urkundlich erwähnt, in der Kaiser Heinrich VI. dem Kloster Springiersbach seinen Besitz in Steiningen bestätigte.
Steinkirchen (Oberbayern) Für das Jahr 1133 findet sich erstmals ein Hinweis auf den Namen Steinkirchen in einer Urkunde. In einer Moosburger St. Kastulusurkunde wird ein Rüdiger de steininen Kirchen als Zeuge genannt. Ab dieser Zeit finden sich weitere Erwähnungen, so z. B. 1159/61, als die Ministeriale Juditta von Steinkirchen ein Gut zu Grasbrunn dem Hochstift Freising schenkte und Isengrim de Steinenkirchen dabei als Zeuge fungierte.
Steinmauern Die erste urkundliche Erwähnung von Steinmauern erfolgte im Jahre 1239.
Stein-Neukirch er Ort bildete sich vermutlich an der Kreuzung zweier bedeutender Altstraßen, einer Nord-Süd-Route Route zwischen Siegen und Frankfurt, die in etwa dem heutigen Verlauf der Bundesstraße 54 entspricht, und einer Ost-West-Route zwischen Leipzig und Köln. Der Ortsname Stein und das Toponym Salzburger Kopf (von althochdeutsch sal = Haus) deuten auf frühkarolingische Befestigungen hin.
Die Kirche im Ortsteil Neukirch ist 1231 erstmals nachweisbar und wird 1287 erstmals ausdrücklich erwähnt.
Steinrapen, (Recklinghausen) Anfang 1200 Stenrapan.
Steinsberg Steinsberg wurde erstmals am 13. November 1328 urkundlich erwähnt.
Steinsfeld Der Ort wurde 1256 als „Steinsuelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Bestimmungswort wohl der Familienname Stein ist.
Steinweiler Am 10. November 968 fertigte Kaiser Otto der Große eine Urkunde aus, mit der er seiner Gemahlin Adelheid den Hof Steinweiler im Speyergau schenkte. Zugleich mit dem Hof Steinweiler schenkte ihr Otto noch weitere Besitzungen im nördlichen Elsass.
Steinwenden Obermohr wurde bereits im Jahr 987 erstmals urkundlich erwähnt, Steinwenden im Jahr 1180 und Weltersbach im Jahr 1328.
Steinwiesen Der Ort wurde um 1000 gegründet. Im Urbar A des Hochstifts Bamberg, das zwischen 1323 und 1328 als Verzeichnis der Besitzungen und Zinsen entstanden war, wurde es als „Steinnigenwiesen“ mit 9,5 Lehen und einer Mühle, erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem Flurnamen ab, der eine steinige Wiese bezeichnete. Im Jahr 1348 folgte erstmals im Urbar B die Nennung „Steinwisen“.
Stein-Wingert Stein-Wingert gehörte im 12. Jahrhundert zunächst zur Grundherrschaft Nister.
Der Ort wird erstmals 1408 als Wyngenroide erwähnt. Der auf Rodungstätigkeit und wohl einen Personennamen hinweisende Name schliff sich im 18. Jahrhundert zu Wingert ab.
Steißlingen Der Name Steißlingen selbst ist alemannischen Ursprungs. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1155, Steißlingen wird in der so genannten Barbarossaurkunde erwähnt und als Besitzung des Bistums Konstanz ausgewiesen.
Stelle 1197 Stelle [Original], 1252 Stelle [Kopie 16. Jahrhundert]; Stelle (1360). Der Ortsname beruht wohl auf einer -ia-Ableitung von altsächsisch -stal ‘Stall’, mittelniederdeutsch stal ‘Stallung, Gehege’ oder eher altsächsisch stalo ‘Pfosten’, mittelniederdeutsch sta ̄l(e) ‘bestimmte Hölzer, Pfahlwerk im Wasser’. Durch das Suffix wird der Stammvokal umgelautet und der Konsonant geminiert.
Stelle-Wittenwurth Im 1200 erscheint das Dorf Stelle im Güterverzeichnis des Klosters Neumünster-Bordesholm. Woher der Name Stelle-Wittenwurth stammt, ist schwer zu deuten. Um das Jahr 1222 wurden die Orte Stelle und Wittenwurth auf die Namen Sybern de Stella und Boge sowie Ove Wittenstad zurückgeführt. Im Jahre 1329 wurde der Ort Stelle als Stella erwähnt.
Die Stellerburg, die auf Weddingstedter Gemeindegebiet liegt, ist eine sächsische Ringwallanlage, die aus der Zeit vor dem Karl dem Großen stammt und an der strategischen günstigen Stelle zur Verteidigung gegen die Wikinger diente.
Stelzenberg Der Ort wurde im Jahr 1534 erstmals urkundlich erwähnt. Die Stolzenburg in Stelzenberg, die von dem „Herren von Stelzenberg“ errichtet wurde, wurde zum ersten Mal 1293 erwähnt.
Stemmen Der Ort Stemmen ist urkundlich erstmals 1250 erwähnt worden.
Stemwede Seit Ende 10. Jahrhundert Orte im Bereich der heutigen Gemeinte Stemwede nachgewiesen. 1973 Zusammenlegung der Ämter Dielingen, Levern und Wehdem. 1188 (Kopie 1. Hälfte 14. Jahrhundert) prope Stenwede, 1221 de Stamwide, 1235 de Stemwide, 1296 in Stemmwede; Stemwede (1297 Kopie). Bildung mit dem Grundwort -wede (zu altsächsisch widu, mittelniederdeutsch wede ‘Wald; Holz’; vgl. englisch wood). Im Bestimmungswort wird mit mittelniederdeutsch stam(me), stemne (stempne), stemme ‘Stamm als Teil des Baumes; abgehauener Stamm, gefällter Baum’ zu rechnen sein, wenn der Erstbeleg (Kop.) auch mit Stenan altsächsisch mittelniederdeutsch st ̄en ‘Stein’ denken lässt. In dem Fall wäre früh eine Assimilation zu Stem eingetreten.
Stendal Dörfliche altsächsisch Siedlung im frühen Mittelalter, Stadtrecht durch die Markgrafen von Brandenburg um 1160, wichtiger Fernhandelsplatz, im 13. Jahrhundert Gründung der Stendaler Seefahrergilde, 1350–1515 Zugehörigkeit zur Hanse, Geburtsort von J. J. Winckelmann (1717). Sitz der Fachbereiche Wirtschaft und Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg Stendal. 1022 Steinedal, um 1160 Stendale, 1215 Stendal. Bei dem Ortsname liegt eine Bildung mit dem Grundwort -tal und dem altsächsisch Appellativum st ̄en ‘Stein’ vor. Stendal ist demnach der ‘Ort am beziehungsweise im steinigen Tal’. So Steinental, Landkreis Ravensburg (1152 Steininthal).
Stepenitztal Die Gemeinde entstand aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Börzow, Mallentin und Papenhusen am 25. Mai 2014.
Blüssen wurde erstmals am 16. Oktober 1346 urkundlich erwähnt.
Börzow wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt und gehörte zu Mummendorf und war dann ab um 1299 eigenständiges Kirchdorf. Die kleine Dorfkirche Börzow stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Gostorf wurde erstmals 1230 als Villa Gozwini (Dorf des Gozwin) im Ratzeburger Zehntregister erwähnt. 1404 heißt der Ort Gosenstorpe und 1519 Gustorpp.
Kirch Mummendorf wurde 1230 und 1234 erstmals urkundlich erwähnt und war ein Kirchendorf. Die frühgotische Backsteinkirche Kirch Mummendorf stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und wurde vielfach umgebaut.
Papenhusen wurde als Poppenthorp erstmals 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt.
Rodenberg wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Rodenberge erstmals urkundlich erwähnt
Stepfershausen 863 wurde Stepfershausen erstmals als Starcfridershusen erwähnt. Teile der um 1600 erbauten 1200 m langen Dorfmauer sind erhalten geblieben und noch bis zu 5 m hoch. Eine Burg war Vorgängerbau der jetzigen Kirche.
Stephanskirchen Circa 1120 Stevinschircha, 1147–1167 Steuenschirchen, 1159 Stefinskirchen, 1407–1420 Stephanskirchen, 1435 Steffleinskhirchen, 1465 Steffelkirchen, circa 1583 Steffanskirchen pagus et templ(um). Grundwort ist althochdeutsch chiricha beziehungsweise mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’, -kirchen, Bestimmungswort der Name des Kirchenpatrons, des heiligen Stephanus. Bemerkenswert sind die aus der nächsten Umgebung stammenden Schreibungen des 15. Jahrhundert mit der Verkleinerungsbeziehungsweise Koseform des Heiligennamens.
Stephansposching Der Name des echten ing-Ortes stammt aus der Zeit der Bajuwaren. Im Jahre 790 wird Pasuhhinga im Breviarium Urolfi von Kloster Niederaltaich genannt, möglicherweise ist dabei allerdings nicht Stephansposching, sondern Mariaposching gemeint.
Seinen endgültigen Namen erhielt der Ort, als er in den Besitz des Domstifts Passau kam, dessen Kathedralpatron der heilige Stephanus ist. Waltherus de Poschingen um 1155 ist der erste bekannte Passauer Ministeriale in Stephansposching.
Sterley Ursprünglich hieß das Dorf „Stralige“, abgeleitet von dem slawischen Wort „streliga“, was „Schießstelle“ bedeutet und auf einen Pfeilschmied hinweist. Das Kirchspiel Sterley wurde 1194 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es bestand aus 40 Hufen und wohl einem selbständigen Gut der ritterlichen Lokatorenfamilie von Sterlei, die zuerst urkundlich um 1230 erwähnt ist.
Sternberg Der Name der Stadt soll auf eine slawische Burganlage zurückgehen. Die Sterne (mittelniederdeutsch: sterne; altslawisch: sterro) sollten Burg und Stadt Glück bringen. Aus Sterneberg (1256) wurde Sterneberghe (1265), Sterneberch (1409) und Sterneberghe (1409). Das älteste Stadtsiegel zeigt einen halben Stern.
Sternenfels In Sternenfels bestand seit dem Hochmittelalter die Burg Sternenfels der Herren von Kürnbach, die diese zu ihrem Stammsitz machten und sich fortan Herren von Sternenfels nannten. Der bei Sternenfels anstehende weiße Stubensandstein wurde bereits als Baumaterial für den Bau der Burg abgebaut und feinere Qualitäten im benachbarten Häfnerhaslach für die Häfner- bzw. Töpferei verwandt. In Sternenfels waren die Steinbrüche wichtiger Erwerbszweig der Bewohner des unter der Burg liegenden Weilers.
Sterup Die spätromanische St.-Laurentius-Kirche wurde 1230 erbaut. Der Ortsname ist erstmals 1352 als Stedorp dokumentiert 1538 findet sich die Form Stederup. Hinsichtlich der Bedeutung gibt es mehrere Deutungen. Der Name könnte sich von dänisch stæth (≈Amboss in übertragener Bedeutung), dänisch stæthi (≈am Ufer, hier am Ufer der Lippingau) oder zu altdän. stæthi (≈Stute) ableiten.
Stetten (Bodensee) Das Dorf wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 752 zugunsten des Klosters St. Gallen unter dem Namen Altstadi erstmals urkundlich erwähnt.
Stetten (Pfalz) Die älteste erhaltene Erwähnung von Stetten datiert auf 835.
Stetten (Schwaben) Stetten war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zur Herrschaft Mindelheim, die im Besitz des Kurfürstentums Bayern war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Stetten am kalten Markt Der aus alemannischer Zeit stammende Ort wurde als „Stetten by Kaltenmark“ im Jahr 799 als Besitz des Klosters Reichenau urkundlich erwähnt und kam im 13. Jahrhundert an die Grafschaft Hohenberg. Im Jahr 1283 wurde Stetten als „befestigter Ort“ bezeichnet (oppidum).
Stettfeld Die früheste Erwähnung des Ortes Stettfeld in den Quellen datiert auf das Jahr 778.
Steyerberg Die 1259 erstmals urkundlich erwähnte Burg Steyerberg war zum Schutz des Territoriums der Hoyaer Grafen vor den Mindener Bischöfen und als Gegenburg gegen die Festung Novum Castrum (Neues Haus) erbaut worden.
Sterkrade, (Oberhausen) 1000 Sterkonrotha. Germanisch starku-, stark + ropa, Rodung.
Stetternich, (Aa) 1171 Steterich.
Stevede, Coesfeld) 800 silua que nuncupatur Steinuuida. Germanisch staina, Stein + widu, Wald.
Steverfeld, (Gau an der Stever) 1000 in Stinarinu. Germanisch Flussname Stibarno + fildja, Kollektiv zu feldu-, öde Ebene.
Stevermür, (Haltern) 1000 Stiuarna muthi. Germanische Flussname Stibarno + munpja, Mundung. Liegt an der Mündung der Stever.
Stevern, (Nottuln) 1000 Stibarnon. Liegt bei der Quelle der Stever.
St. Georgen im Schwarzwald Ursprünglich ein 1083 gestiftetes Benediktinerkloster, 1507 Marktrecht, Astronomische Uhr, Glockenspiel, Klosterhof, Lapidarium, Deutsche Uhrenstraße. 1083 Georgio, 1084 Cella sancti Georgii, 1271 sante Georgien [Original], 1316 s. Gerigen [Original], 1507 s. Jorgen [Original]. Auslöser für die Benennung des Benediktinerklosters war die Georgsverehrung auf der Insel Reichenau. Die Überführung von Reliquien des Hl. Georg in die Klosterkirche führte dann zur Namengebung. Später wurde der Klostername im Dativ Singular auf die Siedlung übertragen und in neuerer Zeit durch den Zusatz im Schwarzwald präzisiert. Die neuzeitliche amtliche Schreibung orientiert sich am Heiligennamen und nicht an der mundartlichen Entwicklung des Ortsnamens.
Stieden, (Elsen) 1036 Stidinan.
Stieldorf, (Köln) 895 Steildorp.
Stintenberg, (Metzkausen) 1198 Stentenberg.
Stiefenhofen In einer Sankt Galler Urkunde aus dem Jahr 868 wird der Ort Stoufun erwähnt. 883 nennt eine andere Sankt Galler Urkunde STIVUNHOVARO MARCHA (=Stiefenhofen).
Stimpfach Stimpfach wurde im Jahre 1024 erstmals urkundlich erwähnt.
St. Ingbert Römisch Siedlungsspuren, der Legende nach lebte hier in der Merowingerzeit ein Heiliger als Einsiedler. Im 9. Jahrhundert gab es auf dem heute Stadtgebiet Königsgut, später Besitz der zum Bistum Verdun gehörigen Abtei Tholey; im 14. Jahrhundert zu Kurtrier. 1179 St. Ingberto, 1264 Sant Ingebrecht, 1536 Sanct Ingwert, St. Ingbert (1828). Ursprünglich 888 Lantolvinga, 1329 Lendelvinga, h. noch im Flurname Lendelfingen erhalten. Der alte Ortsname entstand aus dem Personennamen Landolf < germanisch *Landawulfa und dem germanisch Ableitungssuffix-ingen. Das Suffix drückt die Zugehörigkeit zu der im Erstglied genannten Person aus. Indem eine -ingen Ableitung in den Dativ Plural gesetzt wird, wurde ein lokativisch Bezug hergestellt. Somit entstand ein Siedlungsname mit der Bedeutung ‘bei den Leuten des Landolf’. Wahrscheinlich ist dieser Ort bereits eine Gründung der Merowingerzeit. Sein heutiger Name knüpft an einen Eremiten und Volksheiligen des Waldgebirges des Vosagus (Vogesen) namens Ingobertus an, an dessen Grab möglicherweise bereits in der Merowingerzeit eine Kirche entstand, der selbst freilich erst im 11. Jahrhundert erwähnt wird. Der Heilige Ingobert war noch bis zur Zerstörung der Kirche 1637 der Kirchenpatron. Bereits vor 1300 existieren neben der Form St. Ingebreht auch die erweiterten Varianten Engel-berto (1180), Angel-bertum (1235) und Ingel-bert (1265). Vor dem Zweitglied -bert schwand der zu ə abgeschwächte Fugenvokal bereits früh: Ing-bert, in der Form mit -brecht hält er sich dagegen länger, so z.B. in 1554 S. Ingebrecht. In 1179 St. Inberto (allerdings nur in kopialer Form überliefert) tritt Erleichterung der Dreikonsonanz ngb > nb ein. Später wird der Dentallaut n als m an den Labiallaut b angepasst. Die Formen St. Imbert und Sanct Ingwert sind mundartlich Weiterbildungen. Letztere sind die Voraussetzungen für agglutinierte Formen, die Sankt mit dem Heiligennamen verschmelzen, wie mundartlich Dimbert, Dimwert.
Stinstedt In Sankt Joost bestand eine dem heiligen Jodokus geweihte Wallfahrtskapelle, die 1367 erstmals erwähnt wird.
Stipsdorf Die von Wenden gegründete Siedlung wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt und hieß ursprünglich Stubbekesthorp.
Stipshausen m Mittelalter bestand das Dorf aus zwei Siedlungen: Das 1334 erwähnte Stebeshusen lag links vom Kehrbach und gehörte zum Hochgericht Rhaunen. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich Smer(le)bach, das bereits 1325 urkundlich genannt wird und zusammen mit dem Dorf Asbach ein eigenes Ingericht bildete. Bei der Teilung der Wild- und Rheingrafschaft von 1515 fiel Smerlebach, das auch Ingericht Stipshausen genannt wurde, an die Wild- und Rheingrafen von Kyrburg und gehörte zum Amt Wildenburg.
St. Johann (Schwäbische Alb) Bei St. Johann handelt es sich um einen Patroziniumsnamen, der die Siedlung um eine Kirche, die dem Heiligen Johannes geweiht ist, bezeichnet. Der Ortsname weist eine eigentümliche, wohl aus dem Lateinischen übernommene Betonung Johánn (anstelle des eingedeutschten Jóhann) auf.
St. Leon-R Ortsteil. Gemeinte im Rhein-Neckar-Kreis. Sankt Leon-R Ortsteil wurde 1974 aus den ehemals selbstständigen Gemeinte R Ortsteil und St. Leon gebildet. Die beiden Gemeinte waren bis zum Ende des 14. Jahrhundert schon einmal eine Einheit, ab 1397 werden jedoch wieder zwei Schultheißen bezeugt, 1771 wurden beide Gemeinte dem Amt Phillipsburg unterstellt, seit 1803 badisch. Metallverarbeitung, Heimatmuseum, Harres, Sauerkrautmarkt. St. Leon: 853 ad sanctum Leonem, 1289 von sante Len, 1401 zu sant Lene [Original]. Rot: 1140 Rot, 1284 Rode. Namenspatron von St. Leon war Papst Leo der Große (440–461). Das nördlich der Alpen seltene Leo-Patrozinium wurde eingerichtet, weil der deutsche Papst Leo IX. dort – was urkundlich nicht bezeugt ist – 1049 eine Kirche geweiht haben soll. R Ortsteil ist eine von St. Leon aus angelegte Rodungssiedlung; der Name gehört zu althochdeutsch rod ‘Rodung’ und dem davon abgeleiteten Verb mittelhochdeutsch roden.
St. Katharinen Im Rahmen der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurden auf der Grundlage des am 7. Juni 1969 in Kraft getretenen „Fünften Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ vom 14. Februar 1969 die bis dahin eigenständigen Gemeinden Hargarten, Lorscheid und Notscheid aufgelöst und aus ihnen die neue Gemeinde Sankt Katharinen gebildet. Die Gemarkungen der ehemaligen Gemeinden wurden ebenfalls aufgelöst und bilden seitdem die Gemarkung St. Katharinen. Kloster St. Katharinen. Erste urkundliche Erwähnungen datieren aus der Zeit um das Jahr 1201, als das bei der Burg Rennenburg gelegene adelige Damenstift abbrannte und Gerhard von Rennenberg und seine Frau Benedikta von der Neuerburg zur Stiftung bzw. der Gründung des Klosters St. Katharinen im Jahre 1257 veranlasste. Die Klosterkirche wurde 1238 gebaut.
Stockach Stockach wurde 1222 als villa und 1283 als civitas bezeichnet und wohl in der Mitte des 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben, St. Michael, Schloss Espasingen, Burgruine Nellenburg. Um 1150 (Kopie 16. Jahrhundert) Stocka, 1222 Stocka, 1272 Stocach, 1278 Stoka; Stockach (1288). Der Ortsname liegt wohl der Gewässername Stockach (zu althochdeutsch stock ‘Baumstumpf, Stamm’ und dem Grundwort -ach1) zugrunde. Eine Verbindung mit der Kollektivbildung althochdeutsch stockahi ‘Holzbündel’ ist hier im Sinne von ‘Stockicht, Ort, wo Baumstümpfe stehen’ möglich, aber weniger wahrscheinlich, weil die zahlreichen auf -a auslautenden Namen besser als Gewässername interpretierbar sind.
Stockelsdorf Gut Stockelsdorf in Besitz verschiedener Lübecker Adliger, 1925 Auflösung des Gutes, bis 1937 gehörte der Ort zu Oldenburg. Stockelsdorfer Kirche, Fayencemanufaktur, historisch Ortsteil e. 1303 inter villas ... et Stochghelstorpe, 1334 to Stochelstorpe. Der Ortsname ist sehr wahrscheinlich eine Bildung aus dem Wortstamm Stockelals einem unserem heutigen ‘Stock, Baumstumpf ’ ähnlichen Beinamen. Nicht auszuschließen ist auch eine Herleitung vom altpolabisch Personennamen Stochel abgeleitet und dem mittelniederdeutsch -dorp, hochdeutsch-dorf, so dass sich die Bedeutung ‘Siedlung des Stochel’ ergibt. So † Stochelsdorf, Kreis Herzogtum Lauenburg.
Stockem ie erste urkundliche Erwähnung als „Stochheim“ stammt aus dem Jahre 1132. Die damalige Namensendung „-heim“ lässt auf eine Entstehung des Ortes zur Zeit der fränkischen Landnahme schließen.
Stockhausen-Illfurth Der heutige Ortsteil Stockhausen dürfte aufgrund seines Namens in der Zeit vom 6. bis 11. Jahrhundert gegründet worden sein. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um das Jahr 1500, als Ort, der zum Kirchspielgericht Marienberg gehörte. Illfurth wird erstmals 1438 und um 1490 als Westerburger Hubengericht erwähnt.
Stockheim (Oberfranken) Der Ort wurde 1109 als „Stoccheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort stoc bedeutet Baumstumpf und verweist auf eine vorausgegangene Rodung.
Stockheim (Unterfranken) Stockheim wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 779 erwähnt. Ein gewisser Arndeo gab damals eine Schenkung an das Kloster Fulda, das in dieser Gegend bereits reichen Grundbesitz hatte.
Stockheide, (Laurensberg) 1215 Stockeide. Romanisch stokketa, Kollektiv zu stoc von altgermanisch stukka-, Baumstrunk.
Stockum bei Unna, 1036 Stokheim. Germanisch stukka-, Baumstrunk + haima, Wohnung.
Stockum, (Coesfeld) 1000 Stokhem, Stochem.
Stockum, (Düsseldorf) ende 1100 Stochem, 1193 Stocheim.
Stockum, (Geseke) 1015-25 Stockhim.
Stockum, (Voerde) 1189-91 Stocheim.
Stockum, (Witten) 1000 Stochem.
Stocksee Der See fand im Jahr 1075 in einer Beschreibung des Limes Saxoniae durch Adam von Bremen urkundliche Erwähnung.
Das Dorf wurde 1347 erstmals erwähnt, als der Ritter Nikolaus Splyth sein Gut mit dem Dorf Stocksee an das Kloster Reinfeld verpfändete.
Stockstadt am Main Der Name Stockstadt besteht aus dem mittel- und althochdeutschen Wort stoc, germanisch stukka (Stock, Balken, Baumstumpf), indogermanisch steu (stoßen). Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Im Althochdeutschen bedeutet stoc Haupttrieb einer Pflanze. Im Englischen wird es stock geschrieben, im Spätmittelhochdeutschen stoc, gekürzt aus Wurzelstock.
Das Wort stat bedeutet Stätte. Der Namenszusatz am Main unterscheidet den Ort von Stockstadt am Rhein.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1000 „Stocestat“, 1184 „Stocstat“, 1259 „Stochstad“, 1261 „Stostat“, 1326 „Stocstad“, 1387 „Stoxstad“, 1401 „Stogxstad“, 1408 „Stockstad“, 1625 „Stockstadt“, 1888 „Stockstadt am Main“.
Stockstadt am Rhein Die älteste erhaltene Erwähnung von Stockstadt findet sich im Lorscher Codex. Sie wird auf die Zeit von 830–850 datiert. Stockstadt erscheint dort mit dem Ortsnamen Stochestat. In folgenden Jahrhunderten finden sich unter anderem die Schreibungen Stockestadt (1338), Stocstad (1397), Stogstad (1403), Storstatt (1472) und Stockstatt (1579).
Stockum-Püschen Die erste urkundliche Erwähnung Stockums erfolgte im Jahr 1235. Möglicherweise geht der Name auf das althochdeutsche stoc für Baumstumpf zurück. Der Ort gehörte spätestens ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zum Kirchspiel und Gericht Rotenhain. Aus dem Kirchspiel wurde Stockum 1563 im Zug der Reformation herausgelöst und nach Marienberg umgepfarrt.
Stöckse Eine erste urkundliche Erwähnung zu Stöckse ist in der Güterverzeichnisliste des Klosterstifts Herford von 1180 zu finden. In alten Aufzeichnungen wurden für den Ort auch die Bezeichnungen Stockhausen, Stukenhausen, Stockheim, Stöcksen oder Stöxe benutzt.
Stödtlen Erstmals wird Stödtlen in einer Urkunde vom 5. Februar 1024 genannt. Kaiser Heinrich II. belehnt in dieser Urkunde das Kloster Ellwangen mit dem Forstrecht (Bannforst) im Virngrund. Stedilinum wird als ein Grenzpunkt des Virngrundwaldes aufgeführt. In späteren Urkunden wird der Ort auch Stedelin, Stettlin, Stedtlem, Stedelingen genannt. Im 17. Jahrhundert erscheint dann im Ortsnamen der Buchstabe Ö: Stödtlin, Stöttle, Stödtle und Stödtlin.
Stommeln, (Köln) 962 S t(u)mbele,1094 Stubele. Germanisch stumbalja-, Kollektiv zu stumbala, (althochdeutsch stumbal) Stumpf=Baumstumpf.
Stoppenberg, (Kray) 1073 Stophenberch, germanisch staupon, zu staupa, steil, (altenglisch staep, steil, althochdeutsch stouf, Felsen) + berga-, Berg.
Stördorf Die Gemeinde Stördorf umfasst, neben dem Dorf gleichen Namens, auch das Dorf Honigfleth. Weiterhin werden das Dorf Kathen und die Höfesiedlung Kasener Weg sowie anteilig die Häusergruppe Kasenfleth als Exklaven in Landrecht ebenfalls zur Gemeinde gerechnet.
Störmede, (Arn) 1015-25 Sturmethi.
Stoßdorf, (Hennef) +1150 Stozdorp. Germanisch stuta-, Stotz, Baumstumpf + porpa-, Dorf.
Stotzheim, (Köln) 1215 Stozheim.
Störnstein Die Entstehung der Gemeinde Störnstein ist mit der Geschichte der Burg Störnstein (frühere Schreibform Sternstein) verbunden.
Stößen Im Jahre 968 wurde Stößen erstmals erwähnt. 1287 wurde Stößen urkundlich als „oppidum stosene“ (dt. Stadt Stößen) erwähnt.
Stötten (am Auerberg) Im Jahre 1314 erfolgte die erste Erwähnung Stöttens als Steten auf dem Urberc.
Stoetze Stoetze wurde unter dem Namen Stotensen im Jahre 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname kommt aus dem Polabischen und bedeutet so viel wie „Ort am Staudicht“, also Wald.
Stolberg (Rheinland) Seit Ende 16. Jahrhundert Zentrum der Messingherstellung (Kupfermeister). 1856 Stadtrecht. 1118 Stalburg [Original], 1234 Stailburg, 1324 Stoilburg; Stolberg (1651). Stolberg hat seinen Namen von der Burg, wie dies das Grundwort noch bis in das 14. Jahrhundert anzeigt. Es handelt sich um einen typischen Burgennamen. Das Bestimmungswort Stail-, Stoil (zu althochdeutsch stahal ‘Stahl’) ist substantiviertes Neutrum des Adjektivisch germanisch *stahalam mit der Bedeutung ‘standhaft’. In älteren Nachweisungen ist die Vokallänge noch nicht angezeigt. Dies erfolgt allgemein erst seit dem 13. Jahrhundert Durch nachgestelltes (stummes) -e-, -i oder -y-. Zur gleichen Zeit setzt die Verdumpfung des -azu -oein. In der Neuzeit erfolgt eine Vokalkürzung. Seit dem beginnenden 15. Jahrhundert ist der Grundwort-Wechsel (-burg >-berg) festzustellen. So Stolberg (Harz), Landkreis Mansfeld-Südharz; Stollberg (Erzgebebirge)
Stolk Der Ortsname ist erstmals 1352 schriftlich dokumentiert. Für die Bedeutung des Ortsnamens liegen mehrere Deutungen vor. Möglich ist eine Ableitung von dänisch stald, angeldänisch stold als Bezeichnung für Stall, Stelle, Standort, evtl. in Verbindung mit altdänisch *eki für Eichengehälz als Umschreibung für Eichenholz, wo man Bauholz für einen Stall schlug. Ebenfalls möglich ist eine Ableitung auf dänisch stol im Sinne eines Bischofsstuhls und dige für einen See, so dass der Name einen zum Bischofsstuhl gehörenden See bezeichnen würde.
Stollberg (im Erzgebirge) Deutsches Bauerndorf mit Ritterburg an alter böhmische Straße, Marktflecken, planmäßig zur Stadt ausgebaut nach 1300, 1343 civitas, seit 1910 Kreisstadt. 1210 de Staleburch, 1299 Stalburch, 1495 Stolbergk. Bildung mit dem Grundwort-burg. Im Bestimmungswort steht mittelhochdeutsch sta ̄l ‘Stahl, stählern, standfest’, ganz im Stil der hochmittelalterlichen Burgennamen. Im 15. Jahrhundert ging das Grundwort in -berg über, der Vokal -a wandelte sich zu -o-. So Stolberg (Harz), Landkreis Mansfeld-Südharz.
Stolpe (Holstein) Der Name leitet sich möglicherweise vom altslawischen Wort stlŭpŭ für Säule oder Ständer ab, also vom Fischständer im Fluss, einer Vorrichtung zum Fischfang. Andere Quellen leiten das Wort „von Palisaden geschützter Ort“ ab.
Die erste urkundliche Erwähnung Stolpes fand statt am 6. Februar 1316.
Stolpe (Peene) Dersewitz wurde erst 1618 in der Lubinschen Karte als Deerskevitz erwähnt. Der slawische Name soll so viel wie „der Ruhm Wahrende“ bedeuten. Erst seit 1822 wird der aktuelle Name verwendet.
Südöstlich von Grüttow liegt ein spätwendischer Burgwall, sowie eine gleichzeitige Siedlung, das ist möglicherweise die urkundlich genannte Siedlung „Parpatno“. Grüttow wurde mit einer alten Wüstung mit Namen „Parpatno“ gleichgesetzt, die schon 1182 und bis 1305 urkundlich genannt wurde. Der slawische Name wird mit „Farnkraut“ gedeutet. Grüttow selbst wurde als Gruttecowe 1183 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet im Slawischen „Burg“ oder auch „Wurfspieß“. Der aktuelle Name wurde erst 1779 verwandt.
Neuhof wurde im Jahr 1618 in der Lubinschen Karte als „Nienhave“ erstmals genannt.
Stolpe an der Peene wurde erstmals 1151 als „Stolp“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort stlŭpŭ für „Säule“ oder „Fischständer im Fluss“, was eine Vorrichtung zum Fischfang ist, ab.
Im Jahr 1153 wurde von Ratibor I., Herzog von Pommern das Kloster Stolpe gegründet.
Stolpe auf Usedom Stolpe wurde erstmals 1218 urkundlich als „Stolp“ genannt. In der Urkunde erlaubt Herzog Bogislaw II. den Kauf von Ackerflächen durch das Kloster Grobe. Urkundenzeuge war ein Thomas, Priester in Stolpe. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort stlŭpŭ für Säule oder „Fischständer im Fluss“ ab, einer Vorrichtung zum Fischfang.
Stolpen Die Burg Stolpen wurde im Jahr 1222 das erste Mal urkundlich erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts entstand die nördlich vorgelagerte Burgsiedlung. Nachdem die Meißner Bischöfe im 15. Jahrhundert ihre Residenz von Meißen auf die Burg Stolpen verlegt hatten, entwickelte sich der Ort zur Stadt.
Stoltebüll Die Orte Drült, Schörderup und Stoltebüll wurden 1394 erstmals erwähnt, als sie als Hochzeitsgeschenk an das Gut Rundhof, das heute zu Stangheck gehört, übergeben wurden. Gulde wurde 1497 erstmals erwähnt.
Der Ortsname Stoltebüll geht auf dänisch -bøl für eine Siedlung und stolt zurück und bedeutet etwa Siedlung des Stolte(n). Der Ortsname Schörderup geht auf thorp und entweder auf dänisch skyr (altnordisch: skor) für einen Einschnitt zurück, was hier einen am Dorf vorbeifließenden Bach meint oder auf einen Beinamen zu altdänisch skyrth für Deich, Damm von Stöcken oder älter Ernte. Möglich ist auch eine Erklärung zu altnordisch skȳra für bestimmen, erklären. Der Ort Wittkiel (Hvidkilde) fand erstmals 1357 schriftliche Erwähnung. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung aus dänisch kilde für eine Wasserquelle und entweder dänisch hvid (≈weiß) oder ved (altdänisch with, altnordisch viðr) für Wald. Der Ortsname bezeichnet somit entweder eine weiße Quelle oder eine Quelle am/im Wald. Der Name Schrepperie (dänisch Skræppery(de)) geht auf dänisch skræppe für Ampfer und -ryde für eine Rodung zurück. Drült ist ein schwer zu deutender Ortsname, der evtl. auf altnordisch drȳgja (dänisch drøj) für etwa lang andauernd zurückgeht. Möglich ist auch eine Zusammenziehung von Dyrholt (≈ Tierwald)
Stolzenau Um 1350 Bau der Grenzburg gegen die Schlüsselburg der Mindener Bischöfe, Residenz der Hoyaer Grafen, 1459 Siedlung als Flecken erwähnt, 1974 Zusammen lgung der Gemeinte Anemolter, Diethe, Frestorf, Hibben, Holzhausen, Müsleringen, Nendorf, Schinna und Stolzenau. 1370 thor Stoltenouwe [Original], 1503 Schl Ortsteil Stoltznow [Original]. Bildung mit dem Grundwort-au(e). Das Bestimmungswort geht auf mittelniederdeutsch stolt, in Flurnamen im Sinne von ‘hochragend, steil’, zurück, hier in flektierter Form und ab dem 16. Jahrhundert zu stolz verhochdeutscht. Das ansteigende Weserufer dürfte namengebend gewesen sein. So Stolzbrok (1246 Stoltenbroke), Ortsteil von Bissendorf, Landkreis Osnabrück; Stoltenberg, Ortsteil von Meinerzhagen, Märkischer Kreis; Stoltenberg, Kreis Plön.
Storbeck-Frankendorf Storbeck wurde im Jahre 1691 von zwölf bäuerlichen Familien aus der Schweiz auf dem Vorwerk Storbeck des Amtes Altruppin aufgebaut und steht heute fast an derselben Stelle wie das untergegangene mittelalterliche Dorf gleichen Namens.
Storkow (Mark) Eine deutsche Burg, Ende des 12. Jahrhundert mit slawische Burgsiedlung in zuvor slawische besiedelter Kleinlandschaft; Städtchen (1450 Stadt). 1209 Sturkuowe, 1349 Storkow [Original], 1450 Storgkow. Nach neuester Untersuchung ist slawische/altsorbisch *Storkoveine adjektivisch Bildung mit dem Suffix -ov zu altsorbisch stork aus urslawische *(s)tчrk, vgl. polnisch stark ‘Anstoß, Pfahl, Stachel’, also ‘Ort, bei dem Pfähle (zur Befestigung) verwandt wurden; befestigter Ort’. Frühere Erklärung als ‘Storchaue’ zu mittelniederdeutsch stork ‘Storch’ ist wegen der archäologischen Funde auf dem Burggelände und Ortsname wie Storkwitz, Ortsteil von Delitzsch, Landkreis Nordsachsen, weniger wahrscheinlich.
St. Peter. Gemeinte und (mit Glottertal und St. Märgen) gleichnamiger Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, 7508 Einwohner, circa 14 km ö Freiburg im Mittleren Schwarzwald gelegen, Reg.-Bez. Freiburg. Die Entwicklung der Siedlung erfolgt in engem Zusammenhang mit dem 1093 gegründet gleichnamigen Benediktinerkloster, 1806 wird ein Stabsamt St. Peter eingerichtet, bis durch die Vereinigung der Vogteien Seelgut, Rohr und Oberibental 1813 die neue Gemeinte entsteht. Uhrhandwerk, ehemalige Benediktinerabtei, Pfarrkirche Peter und Paul, Kandelhöhenweg. 1093 monasterium novum s. Petri, 1111 beatus Petrus, 1316 ze sant Peter. Namengebend für das Kloster und die Siedlung Sankt Peter war der Hl. Petrus. So St. Peter-Ording, Kreis Nordfriesland.
Straberg, 1176 Strabruch.
Straelen (1063–66) in Strala, (1079–89) in Stralo [Original], (1193–1205) de Stralin [Original]. Zu altsächsisch stra ̄la st. F. ‘Pfeil’, mittelniederländisch stra ̄l(e) ‘Pfeil, Spitze’, wohl im lokativischen Ortsname-Dativ (so auch Stralo), ab Ende des 12. Jahrhundert mit schwacher Flexion [mundartlich ’ʃtrɔ:lə]. Benennungsmotiv ist vermutlich eine spitzwinklige Flurform, auf der/bei der die ursprünglich Siedlung errichtet wurde. Die Schreibung ae für [a:] bewahrt eine in den Niederlanden und im Rheinland im Mittelalter gängige Längenschreibung.
Stralendorf Rittergut, zu Schwerin. 1334 Stralendorff, 1593 Stralendorff, 1750 Stralendorf. Das Bestimmungswort geht vermutlich auf das Wappenbild der holsteinischen Ortsgründer zurück und enthält mittelniederdeutsch stral ‘Strahl, Pfeil’, das Grundwort ist-dorf.
Stralsund Slawische Vorbesiedlung an engster Stelle zwischen Festland und Insel, um 1200 daneben deutsche Kaufmannssiedlung, 1234 Stadtrecht, Mitte 13. Jahrhundert zwei Klostergründungen, um 1293 Mitglied der Hanse, (Altstadt seit 2002 UNESCO-Weltkulturerbe). Zusatz: Hansestadt seit 1990. 1234 ciuitati nostre Stralowe, 1240 Noue ciuitati in Stralesund, 1261 de Sundis, 1525 Stralsundt; Stralsund (1262). Der Ortsname Stralsund ist ein slawische-d. Mischname. Um 1200 taucht mehrfach die Bezeichnung einer Insel im heutigen Strelasund (apud Strelam, ex aduerso Strele) auf, auch 1240 findet sich erneut insulam Strale. Diesem Namen liegt eine altpolabische Grundform *strˇela ‘Pfeil’ (vgl. altrussisch strˇela ‘Pfeil, Blitz’; slk. strele und poln. strzała ‘Geschoß’) zugrunde, vermutlich weil die Insel heute Dänholm?) eine pfeilartige Form hatte. Denkbar ist, dass diese Inselbezeichnung zunächst auf die Meerenge (um mittelniederdeutsch sund ‘Meerenge, Durchgang’ erweitert) übergeht und die neue Stadt davon ihren Namen herleitet. Eine metaphorische Erweiterung der ursprünglichen Bedeutung von*strˇela zu‘ Meeres-oder Flussarm; Landzunge beziehungsweise Bogen’ ist nicht auszuschließen. Dann hätte die Erweiterung mit bedeutungsähnlichem sund verstärkende Bedeutung. Zeitweilig existierten volksetymologische Deutungen, so z. B. dass das Meer in drei Strahlen auf die Stadt zukomme, dass zwei Fischer (Strahle und Sundke) Namensgeber der Stadt seien oder eine strahlende Sonne (mundartlich angelehnt) die Herkunft des Ortsname bestimme. Eine vorslawische Herleitung ist bei heutiger Quellenlage solid nicht möglich, eine Ableitung vom mittelniederdeutsch stral ‘Pfeil, Strahl’ ist wegen des eindeutig slawischen Suffixes in der ersten Schreibform wenig wahrscheinlich. So Strehla, Landkreis Meißen.
Strande Strande ist auch ein ehemaliger Militärstandort. An der Adresse „Stohler Landstraße 31“ (vormals vermutlich Marienfelder Straße 125) befindet sich ein U-förmiger Gebäudekomplex, der früher unter dem Namen „Anlage Belvedere“ noch bis mindestens Mitte 1998 von der Bundeswehr genutzt wurde.
Strasburg Strasburg ist gebildet aus dem Bestimmungswort Straße und dem Grundwort-berg. Der polnische Ortsname Brodnicawurde aus dem Subtantiv bród ‘Furt’ und dem Suffix -ica (-itz) gebildet.
Straßberg (Zollernalbkreis) Mit einer Urkunde für das Kloster St. Gallen, ausgestellt am 31. Oktober 843, tritt Straßberg als „Burc“ in das Licht der geschriebenen Geschichte. In diesem Diplom schenkte ein Adalhart der Kirche der hl. Verena und anderer heiliger zu „Burc“ im Scherrgau seinen ererbten und erworbenen Besitz in Alamannien sowie in Dürkheim mit Ausnahme von sieben Hufen, jeweils eine in Schörzingen, Reichenbach, Trossingen, Mühlheim, Meßstetten, Storzingen und Ebingen, mit den darauf sitzenden Hörigen sowie dreißig weiterer Höriger, die er selbst oder seine Gattin auswählen sollten. Der Aussteller der Urkunde übertrug dann den Ort „Burc“ mit der dortigen Kirche und den darin befindlichen Reliquien und allem, was er ihr geschenkt hatte, dem Kloster St. Gallen.
Straßenhaus Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließ sich im Raum Honnefeld und Rengsdorf eine Familie Reinhard nieder, die aus der wied-runkelischen Herrschaft kam. Sie erbaute ein Haus in unmittelbarer Nähe des heutigen Marktplatzes. Noch 1817 war Straßenhaus – so genannt, weil an der Horhäuser Straße ursprünglich ein Einzelhaus stand – ein Teil des Ortes Jahrsfeld.
Straßkirchen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Straßkirchen erfolgte im Jahr 1140.
Straßlach-Dingharting Der Name leitet sich von der Römerstraße (Straz) her, die von Oberhaching kommt und auf der Frundsberghöhe die Isar überquert, und dem Wald (Loh), durch den sie verlief.
Im Jahr 819 wird der Ort erstmals erwähnt.
Dingharting wurde als dingherting (=Siedlung des Deginhart) im Jahr 1169 erstmals erwähnt.
Straßfeld, (Köln) 856 Strazfelt.
Straubenhardt Um 1090 Kopie 12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert de Strubenhart, 1186 de Strubenhart [Original], 1418 Dorsualvermerk 15. Jahrhundert von Straubenhart [Original]; von Straúbenhardt [Original] (1597). Der Ortsname wurde 1973 im Zuge der Vereinigung der Dörfer Conweiler, Feldrennach mit Pfinzweiler und Schwann für die neue Großgemeinde festgelegt. Dabei griff man auf einen seit dem 11. Jahrhundert bezeugten mittelalterlichen Namen für eine abgegangene Burg circa 1 km nö von Neuenbürg Dennach beziehungsweise für das gleichnamige Adelsgeschlecht zurück, fürden die Ausgangsform althochdeutsch*Stru ̄binhard beziehungsweise mittelhochdeutsch *Stru ̄ben-hart (mit abgeschwächtem Nebensilbenvokal -e und auslautverhärtetem -t) anzusetzen ist. Bestimmungswort ist die Genitiv-Singular-Form althochdeutsch *Stru ̄bin beziehungsweise mittelhochdeutsch *Stru ̄ben zum Personennamen Stru ̄bo, der zu dem Adjektivisch althochdeutsch stru ̄b ‘sich kräuselnd, struppig’ beziehungsweise mittelhochdeutsch stru ̄be ‘starrend, rau emporstehend, struppig’ zu stellen und als Personennamen beziehungsweise Beiname u.a. auch in württembergischen Quellen des 13. Jahrhundert bezeugt ist. Als Grundwort fungiert althochdeutsch *hard beziehungsweise mittelhochdeutsch hart ‘fester Sandboden, Weidetrift, Wald’ (-hart), sodass für den Ortsname die ursprünglich Bedeutung ‘(Burg an/bei/in dem) Wald, der nach einer Person namens Stru ̄bo benannt ist’ erschlossen werden kann. Es liegt folglich primär ein Flurname vor, der auf die Burg übertragen wurde. Dass in der Belegreihe keine Hinweise auf einen Umlaut des Langvokals -u ̄erkennbar sind, spricht nicht gegen die Möglichkeit des Ansatzes einer althochdeutschen Grundform *Stru ̄bin-hard mit einem üblicherweise Umlaut bewirkenden -ii n der Folgesilbe des -u ̄-, da u ̄ im OBand vor Labialen in der Regel nicht umgelautet wurde. Mittelhochdeutsch -u ̄entwickelte sich zum Frühneuhochdeutsch hin regelkonform zu -au-. Die Schreibung mit -dt stellt eine frühneuhochdeutsch Schreibvariante für -t dar. So Strauben, Reg.-Bez. Stuttgart, und Straubing, Reg.-Bez. Niederbayern.
Stratum, (Krefeld) 1211 Stratheim.
Straubing Umfangreiche vor und frühgeschichtliche Funde (u.a. vier antike Kastelle, Römerschatz, Gräberfelder), 1218 Gründung der Neustadt, 1353–1425 Hauptstadt des Herzogtum Straubing-Holland. 897 Strupinga [Original], 905 ad Strûpingun / Strupinga [Original], 1121 Strubingen [Original], um 1170/75 Strubing; Straubing (1240/45). Dem mit-ing-Suffix gebildeten Siedlungsname liegt ein Beiname altbairisch Stru ̄p zugrunde (germanisch *stru ̄a‘ emporstehend, struppig’). Dabei handelt es sich offenbar um eine Benennung nach der markanten Haartracht des Namensträgers. Ein frühmittelalter Beiname Strupo erscheint im Langobardisch und Altbairisch, eine frühere Vergleichsmöglichkeit bietet inschriftliches STRVBILO SCALLEONIS Genitiv Singular aus Katzelsdorf (bei Wiener Neustadt, A). In den ältesten Nennungen zeigt der Siedlungsname noch die Wirkung der Medienverschiebung, nach 905 herrscht <b> vor. Althochdeutsch /u ̄/ blieb vor dem labialen Konsonanten ohne Umlaut und wurde in mittelhochdeutsch Zeit diphthongiert. Seit dem 12. Jahrhundert erscheint die ursprünglich Dativ Plural-Endung zu -en abgeschwächt. Der auf der Tabula Peutingeriana bezeugte antike Siedlungsname Soruioduro (für das spätantike Kastell bei St. Peter) dürfte am ehesten einen ehemaligen Gewässername *Sorvios enthalten. Bei dem kontrovers diskutierten frühmittelalter locus Simpliccha liegt dagegen kein vordeutscher Siedlungsname vor, sondern ein aus althochdeutsch *sin-blick(i) ‘beständig glänzend’ gebildeter (ursprünglicher) Gewässername. So Ober-/Niederstraubing (849 Strupingas), Landkreis Erding.
Straufhain Die alte Bezeichnung für die Burg war „Struphe“ und später „Strauf“. Die spätere Bezeichnung „Straufhain“ für den die Burg umgebenden Wald (ein Weißbuchen- und Eichenwald) wird heute für den Wald, den Berg und für die Burgruine gleichermaßen benutzt.
Straupitz Der Ort wurde am 30. April 1294 bei der Verleihung der Güter Straupitz, Laasow und Butzen an Dietrich von Yhlow durch den Lausitzer Markgrafen Dietrich erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist von dem niedersorbischen Wort tšup abgeleitet, das mit „Grind“ oder „Schorf“ übersetzt werden kann, die genaue Deutung ist jedoch unklar. Ältere Schreibweisen des Ortsnamens waren Struptzen (1434), Straupcz (1449) und Straupicz.
Strausberg Um 1225 markgräflich-brandenburgischer befestigter Hof (curia); im Anschluss an diesen Stadtanlage; Stiftung des Dominikanerklosters 1254/56; Stadt (1268/84 civitas). Pfarrkirche St. Marien (Mitte des 13. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert umgebaut), Teile der Stadtmauer (nach Mitte des 13. Jahrhundert). 1240 Strutzberch, 1247 Struceberch, 1268/84 Strucesberge; Strausberg (1775). Die Burg und dann die Stadt wurden nach der Lage oberhalb des Straussees (1284 aquam [...] Struz) benannt. Der vermutlich slawische Gewässername ist unklar. Die Namenerklärung als slawische *Struˇc(j)e, eine Bildung mit dem Suffix -je zu altpolabisch/ altsorbisch struk ‘Schote, Hülse’ (zu erwarten wäre altpolabisch stra ̨k, doch sind im Altpolabisch nasale Formen neben entnasalierten belegt, vgl. la ̨g neben lug), die sich möglicherweise auf die langgestreckte Form des Sees bezieht, ist wegen fehlender sicherer Vergleichsnamen nicht überzeugend. Der slawische Name wurde zu mittelniederdeutsch strutse ‘Strauß’ umgedeutet, wodurch sich auch der (Vogel) Strauß im Wappen der Stadt erklärt. Zum Grundwort mittelniederdeutsch -berch, hochdeutsch-berg ‘Berg’, hier in der Bedeutung ‘Burg’.
Straußfurt Unstrut im Thüringer Becken gelegen. Altthüringische Furtsiedlung an alter Fernstraßenkreuzung zwischen den fränkische Königshöfen in Erfurt und Nordhausen; später Herrensitz, Burg, dort 1735 Schloss der Familie von Münchhausen; Landwirtschaft. (780/817) 1150/65 in Stuhesfurte, 876 in Stuchesfurtu, 948 Stuchesuurt (zu lesen: -vurt), 1506 Strusfart. Der Ortsname wurde gebildet mit einem Personennamen Stuch, Stucha o.ä., der wohl wie althochdeutsch stu ̄hha ‘Baumstumpf ’ zu germanisch *stukkam. ‘Stock, Balken, Baumstumpf ’ gehört, und althochdeutsch-furt ‘Flussdurchgang’, also ‘Ort eines Stuch(a) an der Furt’. Eine direkte Bildung zu althochdeutsch stu ̄hha ist sowohl sachlich als auch auf Grund des Genitiv-s unwahrscheinlich. Später wurde der Ortsname nach Diphthongierung von u ̄ > au sekundär kanzleisprachlich an Strauß angeglichen und damit semantisch neu unterlegt. 1506 -fart zeigt mundartlich Wiedergabe. So Stitswert, Provinz Groningen, Niederlande, 10. Jahrhundert Stucciasuurd; Sumpfname bei Coburg: Stuchgras 1162, in Grenzurkunde.
Strehla Strehla wurde 1002 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es lag an der Hohen Straße, die Handelsstraße („Alte Salzstraße“) und gleichzeitig Jakobsweg von Görlitz nach Santiago de Compostela war. Frühzeitig wurde der Flussübergang durch eine Burg gesichert, die nur einen Pfeilschuss von der Furt entfernt war.
Die Herren von Strehla (Strele) werden den Nachfahren Widukinds zugerechnet.
Streithausen Die erste urkundliche Erwähnung trägt das Datum 2. November 1279, als Kunigunde von Streithausen (Strithusin) und ihre Kinder, die aus dem Adelsgeschlecht der Herren von Nister stammten, Güter in dem nahe gelegenen Hailzhausen an die Abtei Marienstatt verkauften.
Strickscheid Auf eine Entstehung des Ortes bei den spätmittelalterlichen Rodungen deutet die Endung „-scheid“ des Strickscheider Ortsnamens hin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er als „Stritschit“ im Jahr 1489.
Strickherdicke. (Arn) mitten 1200 Ostherrike.
Strock, (Lembeck) 10-1100 Stroduuik. Germanisch strodu-, Sumpf mit Dickicht bewachsen + wika, Tochtersiedlung.
Strohn, (Trier) 1193 Struna.
Striegistal Die Mehrzahl der Dörfer wurde im Zuge der deutschen Ostsiedlung unter Markgraf Otto zwischen 1156 und 1162 gegründet. 1162 bestätigte Kaiser Friedrich I., Barbarossa auf Bitten des Markgrafen, dass dieser 800 Hufen Landes, die er „auf seine Kosten roden und urbar machen“ ließ, einem Kloster, dem späteren Kloster Altzella stiften kann. In einer Urkunde aus dem Jahr 1185 werden die Grenzen des Klosters Altzella beschrieben. Danach gehörten von Arnsdorf, Dittersdorf, Kaltofen und Naundorf abgesehen, die Territorien aller anderen Dorfschaften der Gemeinde Striegistal zum Stiftungsgebiet. Obwohl in der Grenzbeschreibung kein einziger Name einer Ortschaft der Gemeinde Striegistal genannt wird, lässt sich vermuten, dass 1162 die Mehrzahl der Dörfer existierte.
Strohkirchen Von der Siedlungsform her ist Strohkirchen ein Straßendorf. Bauern, Büdner und Häusler erbauten ihre Häuser entlang verschiedener Wege. Ein räuberischer Müller namens Strohkark soll dem Ort seinen Namen gegeben haben.
Strohn Im Jahre 1193 wird der Ort unter dem Namen „Struna“ erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich VI. dem Abt Absalon von Springiersbach den Besitz von Äckern und Wiesen in Strohn bestätigt.
Stromberg 1156 kamen Burg Stromberg und Umgebung zur Pfalzgrafschaft bei Rhein und damit im 13. Jahrhundert an die Wittelsbacher. Bereits seit dem 14. Jahrhundert wird Stromberg als Stadt erwähnt. 1084–88 Strumburg, 1131 Stronberch, 1208 Strumberg, 1268 Stromvelth, 1287 Strumborg; Stromberg (1338). Die Urkundlich Heinrichs von 1056 (Berhdolf von Stru(o)mburg) ist eine F. von Anfangs 12. Jahrhundert. Das Bestimmungswort kann wohl als ‘horizontales (metaphorisches) „Umströmen“ des Berges durch Stein oder Erdwälle’ gedeutet werden. Die Annahme, der Guldenbach könnte Namengeber des Berges gewesen sein, ist weniger sinnvoll. Das Grundwort ist althochdeutsch -berg.
Stromberg, (München) 1144 Stroemburg.
Strötgen, (Werden) mitten 1200 Strudhuson. Germanisch strodu, sumpfiges Gebüsch, + husum, zu husa, Haus.
Strotzbüsch, 1097 Stroadesbruch. 1148 Stiouardesbos. Strotzbüsch wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde vom 11. Juni 1097 genannt, in welcher der Trierer Erzbischof Egilbert dem Simeonstift in Trier den Besitz in „Strouadesbusch“ (Strotzbüsch) und „Lutzenroda“ (Lutzerath) bestätigt. Die Schenkung stammte aus dem Besitz des Propstes Poppe. Später wird der Ort auch „Struwertzbusch“ (1360) und „Stroßbusch“ (1476) genannt.
Struckum Das Gemeindegebiet von Struckum erstreckt sich zu beiden Seiten am Übergang der Naturräume Bredstedt-Husumer Geest und Nordfriesische Marsch. Der langgestreckte Siedlungskern bildet eine sogenannte Geestrandsiedlung. Westlich des Dorfes erstreckt sich zwischen der nördlichen Gemeindegrenze zu Breklum und der sogenannten Koogchaussee bis Deichshörn der Breklumer Koog. Ihm südwestlich vorgelagert bis an die Arlau heran befindet sich der Wallsbüller Saatkoog.
Strümp, ende 1100 Streimpeche, in Strempeche.
Strünkede, (Herne) 1142 Strunkethe. Germanisch strunkipja, Kollektiv zu strunka-, Baumstrunk.
Strüth, Rheinland-Pfalz. Der Ort wurde um das Jahr 1277 als „Strůt“ erstmals urkundlich erwähnt. Er war damals unter der Herrschaft der Herren von Schalkhausen-Dornberg. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort struot zugrunde, dass a) Sumpf, Sumpfland oder b) Gebüsch, Gesträuch, Gedicht bedeuten kann.
Strullendorf Zu 1102/39 Annalen (12.) 15. Jahrhundert Strullendorf. Grundwort des Namens ist-dorf; Bestimmungswort soll der Personennamen Strollo sein. Eine historisch Persönlichkeit dieses Namens ist im Zusammenhang mit dem Ort nicht bezeugt.
Stuben, (Neef) 1208 Stupa.
Struppen Bereits 1275 wurde ein im Ort vorhandener ritterlicher Herrensitz als Ztrupin genannt. Ein Bertoldus des Strupin wurde erstmals 1310, der Ort selbst als Strupein 1354 erwähnt.
Struvenhütten Struvenhütten entstand in einer waldreichen Gegend der Geest, in der im Mittelalter bis zur Zerstörung während des Dreißigjährigen Krieges Raseneisenerz verhüttet (daher der Ortsname auf „-hütten“) wurde. Seinen heutigen Namen erhielt der Ort erst im Jahre 1793 nach dem seinerzeitigen Hofbesitzer Major J. F. Struve.
Struxdorf Struxdorf wurde erstmals 1352 schriftlich erwähnt. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dänisch bøl (deutung büll) für eine Siedlung und dem Personennamen Struk, möglich ist auch eine Herleitung aus sønderjysk und niederdeutsch struk für Strauch. Das zur Gemeinde gehörende Dorf Hollmühle (dänisch Holmølle, angeldänisch Hålmøhl) wurde erstmals 1649 erwähnt. Der Ortsname setzt sich aus altnordisch hol(r) für Loch (im heutigen Dänisch hul) und dän. -mølle für Mühle zusammen und verweist auf eine frühere Wassermühle an der Ekeberger Au. Bellig (Balle) wurde erstmals 1457 erwähnt. Der Name geht auf altdän. balghe, bælgæ (neudän. balle) zurück und beschreibt eine Erhöhung. Die St.-Georgs-Kirche in Struxdorf ist ein spätromanischer Bau aus dem frühen 13. Jahrhundert und eines der ältesten Gotteshäuser im Amtsbereich.
Stubben (Lauenburg) Erstmals erwähnt wurde Stubben im Jahre 1408, als G. von Wedege und V. von Zulen den Ort an den Herzog Erich den Älteren verkauften. Zum damaligen Zeitpunkt hieß das Dorf noch „tho den Stubben“.
Die Herkunft des Namens Stubben ist unbekannt. Es wird vermutet, dass der Ort auf einem durch Feuer gerodeten Waldboden entstanden ist, auf dem die Baumstümpfe (= Stubben) stehen blieben.
Stubbendorf Stubbendorf wurde 1371 erstmals als Stubbendorpe erwähnt.
Stubenberg Erste Inhaber der Ortschaft Stubenberg waren die Closen, von denen sich nachweisbar ein Zweig im Jahre 1401 nach Stubenberg benannte.
Stühlingen m Jahr 1252 gelangte Stühlingen mit Umgebung in den Besitz der Herren von Lupfen und bekam 1262 unter Graf Eberhard I. von Lupfen das Stadtrecht verliehen.
Sturzelbronn, + 1212 Sturcelburnen.
Stürzelbach Stürzelbach gehörte zur Grafschaft Sayn und nach deren Teilung im 17. Jahrhundert zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen.
Stützengrün Urkundlich erstmals erwähnt wurde Stützengrün 1546 im Befreiungsbrief von Balthasar Friedrich Edler von der Planitz, dem Sohn von Hans Edler von der Planitz, in dem freie Hutung, niedere Gerichtsbarkeit sowie Brau- und Schankerlaubnis gewährt, aber auch Pflichten wie Dienste auf den Feldern des Grundherrn und bei dessen Jagd sowie jährliche pachtartige Zahlungen auferlegt wurden. Zuvor bereits gab es einige Gehöfte samt einem Brauhaus am Fuße des Kuhbergs, die von der Herrschaft in Auerbach als „Neues Lehen“ vergeben wurden und noch heute den Ortsnamen Neulehn besitzen. Aus Neulehn entstand dann Oberstützengrün.
Stützerbach Im 1506 erfolgte die erste indirekte Erwähnung des Ortes durch die Nennung des Forstortes „Stoczerbach“. Der heutige Name Stützerbach erschien zum ersten Mal am 18. Oktober 1570 und betraf einen herzoglichen Hof „in Stutzerbach“ genannt, der als Gestüt zur Pferdezucht diente. Die bereits durch Köhler und Holzfäller gelichteten Wälder auf der Hochfläche wurden in almartige Wiesen umgewandelt, südlich von Schmiedefeld am Rennsteig erinnern die Flurnamen „Stutenhaus“ und „Hengstwiese“ an weitere Bestandteile dieser einstigen Pferdezucht. Das erste Gebäude im Ort soll Kunerts Mühle gewesen sein, die 1655 der Ilmenauer Papiermacher Hans Meißner aufkaufte.
Stuhr Sitz eines Kirchspiels in moorigem Kolonisationsgebiet; seit dem Mittelalter Zugehörigkeit zum Amt Delmenhorst in der Grafschaft Oldenburg; 1973/1974 namengebend für die neu geschaffene Einheit Gemeinte 1187 in Sture [Kopie 16. Jahrhundert], um 1250 in Stura, 1252 Sture. Der Ortsname enthält den Gewässername Stur, h. Varrel-Bäke (1171 fluvii, qui dicitur Sture, 1290 fluvium, qui dicitur Stura [A. 16. Jahrhundert]), der auf der Substantivierung von altsächsisch sto ̄ri ‘groß, mächtig’ beruht.
Stulln Erste schriftliche Nachrichten zur Ortsgeschichte von Stulln und dessen Nachbarschaft stammen jedoch erst aus der Zeit um 1000 n. Chr. Am 17. April 1015 unterzeichnete Heinrich II. in Merseburg, dem Ort, in dem er zum König gekrönt wurde und vielleicht deshalb beliebter Residenzort, eine Schenkungsurkunde, in der er oben genanntem Kloster „Suarzinvelt und Weilindorf“ (Schwarzenfeld und Wölsendorf) vermachte. Damit dürfte auch Stulln Bamberger Besitz geworden sein, denn im Jahre 1174 übergab Bischof Hermanus II. von Bamberg seine Güter „in Volsendorf et Stulen“ in die Obhut seines Onkels „Hertnido de Ratendorf“. Damit ist Stulln das erste Mal urkundlich erwähnt.
Stutensee Stutensee (1975). Neuer Gemeindename nach dem ehemalig markgräflich-badischen Jagdschloss Stutensee (zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch stu Ortsteil ‘Pferdeherde’ und dem Grundwort-see).
Stuttgart Laut Überlieferung 950 von Herzog Liudolf angelegt, in der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert Stadtrecht, im 14. Jahrhundert zur Grafschaft Württemberg, 1803–1805 Haupt und Residenzstadt des Kurfürstentums Württemberg, 1918–1945 Landeshauptstadt und seit 1952 Regierungssitz Baden-Württembergs. Neues Schloss, Altes Schloss, Schloss Solitude, Residenzschloss Ludwigsburg, Hospitalkirche, Stiftskirche, Domkirche St. Eberhard, Rosensteinpark. Um 1160 (Kopie) Stu ̊karten, 1263 Stu ̊tgartun [Original], 1632 Stuettgardten [Original]; Stuttgart (1745/46). Der Name geht auf mittelhochdeutsch stuotgarte ‘Gestüthof’ zurück und erinnert an Gestüt, das nach sagenhafter Überlieferung bereits durch Herzog Liudolf um 950 angelegt wurde. Der älteste Beleg zeigt Assimilation von -tg zu g beziehungsweise k. Die heutige amtliche Form ist durch Schreibungen des 17. Jahrhunderts mit Doppelkonsonanten als Zeichen für vorausgehenden Diphthong oder Langvokal beeinflusst.
Stuvenborn Der Name Stuvenborn wird gedeutet: „von dem bornigen Land durchwachsen von Erlen und Weiden“. Einige kleine Zeitzeugen sind heute noch in den Lehmkuhlen vorhanden. Aus den Stufen herunter von Kattendorf und Kisdorfer-Wohld, könnte man den Ortsnamen „Stuvenborn“ ableiten. Der Ausbau Brook und Ruhlo entstand mit der Verkoppelung ab 1787 und die Besieldelung der Kalten Weide entstand mit dem Straßenbau nach Sievershütten um 1900.
Styrum, (Mülheim an der Ruhr) 1 Hälfte 1100 Stiarheim. Germanisch steura, Stier + haima, Wohnung.
St. Wendel Der Ursprung der Stadt liegt in einer fränkische Siedlung mit dem Namen Basenvillare im damaligen Bliesgau. 1180 urkundlich Erwähnung der Kirche, die nach dem Heiligen Wendelin benannt ist. 1326 kommen Burg und Dorf St. Wendel an Kurtrier, es entsteht ein Unteramt St. Wendel, 1332 Stadtrechte. Altname Basonisvillare: 916–917 zu 630–648 Basonis villare [Original], 950 Basenvillare, 10. Jahrhundert in basone uillari natale sancti uuandelini confessoris. St. Wendel: 1180 presbiteri de S. Wandalino [Original], um 1200 curtis S. Wandelini, 1292 in sancto Wendelino. Basonisvillare: Bildung mit dem Grundwort -weiler (althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler), das auf das lateinisch beziehungsweise romanisch Appellativum villare zurückzuführen ist. Villare ist seit dem 7. Jahrhundert als Grundwort von Siedlungsname nachweisbar. Bestimmungswort ist der germanisch Personennamen Baso. Reflexe des Altnamens finden sich im Flurname Bosenberg und im Gewässername Bosenbach (1360 basenbach) unweit von St. Wendel, die als Klammerformen aus *Basen(weiler)berg beziehungsweise *Basen(weiler)bach zu interpretieren sind und die die mundartliche Entwicklung von a ̄ zu o ̄ zeigen. St. Wendel: Der heutige Name der Siedlung, der im 12. Jahrhundert den Altnamen ersetzt, hat sich aus dem Namen des Patroziniums der Kirche entwickelt Der Heiligenname Wandelinus setzt sich zusammen aus dem germanischen Stamm *Wand-, der mit dem Suffix -al beziehungsweise mit dem dazu in Ablaut stehenden Suffix -il erweitert ist, und dem Personenname -Suffix - ̄ınus. Wendi st auf den durch das Suffix -il bedingten althochdeutsch Umlaut des a vor folgendem i zurückzuführen. Die Abschwächung beziehungsweise der Schwund der neben und Endsilbenvokale führt zur heutigen Form Wendel.
Süchteln, 1136 Suftele.
Suderburg Als erste Orte der heutigen Gemeinde Suderburg tauchen Suderburg und Bahnsen 1004 im Verzeichnis jener Besitzungen auf, mit der das Kloster Kemnade an der Weser bei seiner Gründung ausgestattet wurde. Der heutige Kirchturm von St.-Remigius in Suderburg galt in der Heimatforschung lange als Rest jener Burg, die Suderburg ihren Namen gab und ebenfalls bereits im Jahre 1004 urkundlich bezeugt ist.
Sudwalde Am 1. März 1974 wurden die bisher selbständigen Gemeinden Bensen und Menninghausen eingegliedert.
Südbrookmerland Besiedlung des Gebietes seit dem späten 12. Jahrhundert Zahlreiche Kirchenbauten in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert Die Gemeinte Südbrookmerland entstand am 1. 7. 1972 durch Zusammenschluss der früheren Gemeinte Bedekaspel, Forlitz-Blaukirchen, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Oldeborg, Theene, Uthwerdum, Victorbur und Wiegboldsbur. Moormuseum Moordorf. 1735 Südbrokemer Land [Original], 1818 Südbrokmerland. Bei der Benennung wurde der Raumname Brokmerland aufgegriffen und durch den Zusatz Süd‘südlich liegend’ von diesem unterschieden, obwohl eher eine sö Lage vorliegt. So Brookmerland, Landkreis Aurich.
Südborchen =Kirchborchen, mitten 1200 Sutburgnon.
Südeichsfeld Das heutige Gemeindegebiet gehörte im Spätmittelalter zum überwiegenden Teil zum mainzischen Amt Bischofstein mit den Orten Diedorf, Heyerode, Hildebrandshausen, Faulungen und Lengenfeld unterm Stein. Teile des Gemeindegebietes wurden erst im Spätmittelalter durch Rodungen erschlossen, die Mehrzahl dieser spätmittelalterlichen Orte wurden durch ertragsarme Böden, versiegende Quellen, Kriege und Plünderungen bald aufgegeben und sind heute noch als Wüstungen bekannt. Zu diesen zählen beispielsweise Heßlingerode, Grünrode und Sifterode bei Katharinenberg sowie die sogar mit Stadtrechten versehene Stadt Stein bei Lengenfeld unterm Stein.
Süderbrarup Ersterwähnung 1231; das Amt entstand 1970. Die Gemeinte Süderbrarup ist anerkannter Erholungsort. 1231 in Syndræbrathorp [Original], 1352 in parochia Sünderbrarup, 1517 tho Suderbrarup. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem altdänischen bra‘Abhang’, dem torp, -dorf, ‘Dorf, Siedlung’ und der Lagebezeichnung Süd-. Somit ist ‘der südliche Teil des Dorfes am Abhang’ mit der Bezeichnung angesprochen.
Süderende Am Südrand des Dorfes steht die Kirche St. Laurentii, ein ursprünglich romanischer Feldsteinbau aus dem 12. Jahrhundert, der nach und nach erweitert wurde.
Süderfahrenstedt Der Ort wurde erstmals 1312 als Farnstethmarck (dänisch Farnstedmark) erwähnt. Der Grundname bedeutet etwa Überfahrtsstelle zu altdänisch farn (altnordisch farning) für Beförderung, Fahrt und -stedt für (Wohn-)stätte (altdänisch stath, newdänisch sted, mittelnorddeutsch stede). Vermutlich beschreibt der Ortsname eine Überfahrtsstelle am Langsee. Während Süderfahrenstedt eine selbstständige Gemeinde bildet, ist Norderfahrenstedt inzwischen mit Böklund zusammengewachsen.
Südergellersen Die Gemeinde Südergellersen wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt.
Süderhackstedt 1352 wurde der Hof Koxbüll als zum Schleswigschen Domkapitel gehörig erwähnt.
Der Name leitet sich von Siedlung des Hakki oder Hakkar ab, ein Beiname, der zu dänisch hak (≈ Einschnitt) gehört. Der Ortsname wurde erstmals 1439 schriftlich dokumentiert.
Süderhöft Am 14. April 1619 wurde Meye Muhl aus Süderhöft in Schwabstedt als Hexe verbrannt.
Süderholz Der Name Süderholz ergab sich aus einem Waldstück (Holz) südlich von Poggendorf.
Süderlügum Der Ort, der am Ochsenweg liegt, wurde 1177 erstmals erwähnt. Der Name Lügum bedeutet „an den Gewässern“ und weist auf den Hafen hin, den der Ort im Mittelalter besaß. (vgl. altdänisch løgh≈Waschwasser in der Bedeutung See, Wasseransammlung). In der südjütländischen Mundart wurde der Ortsname durch die Verengung von /ø/ zu /y/ vor /g/ und durch Ausfall des zwischenvokalischen gh zu Lym. Der Zusatz „Süder“ diente der Unterscheidung der ebenfalls im Herzogtum Schleswig und heute nördlich der Grenze liegenden Orte Norderlügum und Osterlügum. Der Flurname Horsberg (abgeleitet von altnordisch hross bzw. hors für Pferd) verweist wahrscheinlich auf frühere Weideflächen für Pferde, der Ausdruck wurde im südlichen Jütland auch für unbedeutende Erhöhungen der Landschaft verwendet.
Südermarsch Südermarsch liegt in einem moorigen Gebiet, das erst spät erschlossen werden konnte. Auch heute muss das Gebiet entwässert werden. Aus diesem Grund gibt es zwei Schöpfwerke in der Gemeinde.
Süderstapel Laur: 1417 in Sinderstapel, 1447 to Stapel, to Suderstapel; Jensen Süderstapel; Lesser Süderstapel.
Laur deutet den Ortsnamen als südliche (Süder-) Gerichtssäule (-stapel). Süderstapel war also in alter Zeit Gerichtsort.
Süderstapel wurde vermutlich um 1200 gegründet. Die Kirche wurde zum Schutz vor den Dithmarschern als Wehrkirche errichtet und 1402 von diesen abgebrannt.
Suderwich, (Recklinghausen) Anfang 1200 Sytherwik. Germanisch sunpara-, südlich + wika, Tochtersiedlung.
Suderwick, (München) 2 Hälfte 1100. Idem.
Südfeld, (Beckum) mitten 1200 Suthfelde. Germanisch sunpa-, Süd, + feldu, öde Ebene.
Sudheim, (Lichtenau) 1036 Sutheim. Germanisch sunpa-, Süd + haima, Wohnung.
Südlohn Kirchdorf (Pfarrrechte 1231) am Südende eines 6 km langen, in Langstreifen aufgeteilten Gemeinschaftsackers (Stadtlohn) auf einem Hof der „Grafen“ von Lohn, Befestigung 1597, Marktrechte 1617 durch den Bischof von Münster, seitdem Freiheit (Wigbold), heute Gemeinte, 1085 Laon, 1092 Lon (Siedlungsraumname für Stadt und Südlohn), 1231 Suthlon. Namenbildung zunächst als Simplex, später mit Lageangabe ‘südlich(er) gelegen’ zur Unterscheidung vom nördlicher gelegenen Stadtlohn. Grundwort (und ehemals Simplex) ist-lo ̄h, im Dativ Plural, -lo ̄hun, mit lokativischer Funktion: ‘bei den Nutzoder Niederwäldern’. So Iserlohn, Märkischer Kreis. Stadtlohn, Kreis Borken.
Sülen, (Praest) 2 Hälfte 1100 Sulen.
Sülfeld Der Gutsbezirk Borstel, zu dem die Dörfer Grabau, Kayhude, Oering, Seth und Sülfeld sowie die später zu Gut Jersbek gehörenden Orte Bargfeld, Elmenhorst, Mönkenbrook, Nienwohld, Rade, Stegen und Wulksfelde gehörten, wurde 1927 aufgelöst. Früher wurde es auch Borlstede oder Borstelde genannt und Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt.
Sülm, 634 werden Sülm sowie die Orte Welschbillig, Newel und Röhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Herrschaft: 622–638, Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus geschenkt. 981 wird diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier (Bischof von 977 bis 993) erwähnt. Sülm wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen „Sulmana“ genannt und unterstand als Teil des Kurfürstentums Trier dem Erzbischof von Trier. 981 Sulama, 1052 Sulime.
Sülstorf Die erste urkundliche Erwähnung von Sülstorf stammt aus dem Jahr 1217. Hier wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde der Grafen von Schwerin an die Komturei Sülstorf erwähnt.
Sülz, (Köln) 1145 Sulpeze.
Sülz, (Scheiderhöhe) 1066 Sulsa.
Summethof, (Treis) 1051 in prato quod uocatur Summunt.
Sülzetal Die heutigen Ortsteile Sülldorf und Osterweddingen wurden bereits 937 erstmals urkundlich genannt.
Sülzfeld Sülzfeld wurde am 25. März 784 erstmals urkundlich erwähnt.
Sünching wird 773 erstmals urkundlich erwähnt. Das Adelsgeschlecht der Sünchinger ist von Mitte des 12. bis Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbar.
Sünching Sünching wird 773 erstmals urkundlich erwähnt. Das Adelsgeschlecht der Sünchinger ist von Mitte des 12. bis Mitte des 14. Jahrhunderts nachweisbar.
Süpplingen Der Ort Süpplingen wurde Im Jahr 888 erstmals als Sophingi in einer Tauschurkunde erwähnt. Nahe Süpplingen liegt Süpplingenburg, das aus einer mittelalterlichen Burganlage hervorging.
Süpplingenburg Wie der Ortsname sagt, ging Süpplingenburg aus einer Burganlage hervor. Diese entstand im 10. Jahrhundert in der sumpfigen Schunter-Niederung.
Sürst, (Queckenberg) 856 Sursa.
Sürth, (Rondorf) 1067 Sorethe, 1155 Sordin. Germanisch sauripja, Kollektiv zu saura-, dürr, also ausgetrockenete Stelle.
Süsel Am Süseler See befindet sich die Süseler Schanze, die Überbleibsel einer slawischen Wallburg. Süsel war bis ins 12. Jahrhundert einer der Hauptorte der hier ansässigen Wenden. Die feuchten Niederungen wurden ab 1142 von angeworbenen friesischen Bauern kolonisiert.
Die romanische St. Laurentius-Kirche wurde im Rahmen der Missionierung ebenfalls im 12. Jahrhundert errichtet; sie gehört zu den so genannten Vicelinkirchen, deren Weiteren sich in Bornhöved, Bosau und Ratekau befinden.
Süßen 1071 (Kopie 12. Jahrhundert) Siezun, 1241 Siezon, 1267 Siezzen, 1280 Minnern Siessen. Der Name führt wohl – mit späterer Rundung des Stammvokals ie < io – auf althochdeutsch sioza feminin ‘Landgut’ zurück, das in Flurname auch als ‘Weideplatz’ bezeugt ist.
Sugenheim Die Gründung Sugenheims erfolgte auf fränkischem Lehnsgebiet im 9. Jahrhundert. Im Jahr 1298 wurde der Ort als „Subenheim“ erstmals urkundlich erwähnt, seit 1366 ist die heutige Form „Sugenheim“ bezeugt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Subo, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.
Suhl Altthüringisches Dorf an alter Passstraße über den Thüringer Wald; 1445 Flecken, 1527 Stadt; seit 13. Jahrhundert Salzgewinnung und Eisenabbau sowie Verarbeitung von Eisenerz, seit 16. Jahrhundert Waffenherstellung, seit 2005 amtlich „Waffenstadt Suhl“. Ad 1238 (spätere Niederschrift) Sule, 1263 fratres de Sulahe, 1318 by Sula, 1437 Sull, noch 1527 Suhla. Gebildet wahrscheinlich wie andere Suhl-Gewässername mit althochdeutsch sul, sol ‘sumpfige Stelle’ für einen Gewässername, in althochdeutsch Zeit mit Grundwort-aha1, später verkürzt zu -a, also etwa ‘Morast-, Schlammbach’. Es handelt sich dabei wohl um den ursprünglich Name für den Oberlauf der Hasel, der auf den Ort überging. Die Formen Sule und Sull zeigen mundartlich Aussprache. Möglicherweise könnte dem hiesigen Gewässername auch die sonst erst mit früh Neuhochdeutsch sul, sol ‘Salzwasser, Salzbrühe’ bezeugte Bedeutung schon zugrunde liegen, dann etwa ‘Salzwasserquelle, -bach’, was eventuell auch durch die lokale Salzgewinnung im 13. Jahrhundert gestützt wird. 2003 wurde eine hoch angereicherte salzhaltige Quelle neu erbohrt („Ottilienquelle“). So Gewässername Suhl, r. zur Werra, s Eisenach, (780/802) 1150/65 Sulaha, 1061 Sulaha, mit den Ortsname Mark-, Kupfer und Wünschensuhl, (977) Abschrift 1150/65 Sulaho, 1268 Kupersula, 1284 Windischensula; Gewässername Suhl, links zur Werra, s Gerstungen, jeweils TH (mit Ortsname Unter [TH] – und Obersuhl), 1261/1311 Sula.
Suhlendorf Suhlendorf ist ein ehemaliger Rundling und wurde (gesichert) erstmals 1289 vom Kloster Oldenstadt als „Zuilendorpe“ bezeichnet. Ein angeblich für das Jahr 1142 genannter Beleg „Zwelendorpe“ findet sich in einer gefälschten Urkunde, die nach 1240 entstanden, aber noch dem 13. Jahrhundert zuzuordnen ist. Jürgen Udolph hält eine Deutung des Ortsnamens aus dem Slawischen für wenig wahrscheinlich, womit der Ort vermutlich einen germanischen (deutschen) und nicht slawischen Ursprung hat. Die Wissenschaft hat den Ursprung des Ortsnamens mittlerweile gründlich erforscht. Frühere Analysen deuteten auf "Dorf auf der Bodenschwelle" hin. Heute gehen Geschichtswissenschaftler davon aus, das der Name mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine Familie Sulo zurückzuführen ist, die einst in der Region ansässig war und den Ortsnamen geprägt hat. In der Geschichts- und Namensforschung gilt ein schwach flektierter Personenname wie "Sulo" als belegt. Der Ortsname entwickelte sich über Zuilendorpe (1289), Suwendorpe (1541) und Sulendorf (1571). Im Schenkungsregister des Abts Saracho wird Suhlendorf als Besitz des Klosters Corvey aufgeführt. Weil es sich bei diesem Verzeichnis um eine Fälschung handelt, sind Bezüge zu Corvey eher zweifelhaft.
Sukow-Levitzow Vor etwa 1.400 Jahren bestand nahe Sukow eine slawische Fliehburg, die zu den ältesten in Mecklenburg nachgewiesenen zählt. Vor etwa 1.400 Jahren bestand nahe Sukow eine slawische Fliehburg, die zu den ältesten in Mecklenburg nachgewiesenen zählt.
1314 wurde Sukow erstmals in einer Urkunde erwähnt. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Gut im Besitz derer von Blücher. Der Ortsteil Marienhof entstand erst am Ende des 19. Jahrhunderts als Vorwerk.
Levitzow
Der Ortsteil Levitzow taucht 1304 erstmals urkundlich auf. Die Dorfkirche Levitzow ist vermutlich noch 20 Jahre älter, worauf die romanischen Rundbogenfenster schließen lassen.
Sulingen Um den Mindener Villikationshaupthof Sulingen entstand im Mittelalter eine Fleckensiedlung; erst im 15. Jahrhundert kommt der Ort von Minden an die Grafen von Hoya; 1852 Amtssitz, 1884 Kreissitz, Stadtrecht 1929; 1932 Verschmelzung des Kreises mit dem Kreis Diepholz. 1029 Sulegon [Original], 1239 Sulegen, 1301 Sulleghe; Sulingen (1791). Das Erstelement des Ortsnamens beruht auf dem Gewässername Sule. Diese ist zu der in zahlreichen Namen anzusetzenden indogermanisch Wurzel *seu-, *su‘ Saft, Feuchtes’ zu stellen, die auch in altenglisch, althochdeutsch sol ‘Schlamm, Pfütze’ (< germanisch *sul-) bezeugt ist. Als Zweitglied ist trotz der heutigen Form nicht das Suffix -ing(en)anzusetzen, sondern vermutlich eine Nebenform von-lage (mit -e< lagi) im Plural. So Seulingen, Landkreis Göttingen.
Sulz (am Neckar) Siedlung des frühen Mittelalter, die zunächst im Besitz der Grafen von Hohenberg und von Zollern war, 1284/85 Erhebung zur Stadt. Wasserschloss Glatt, Kastell Sulz, Gustav-Bauernfeind-Museum, Stadtkirche. 790 Sulza, 1092 Siulzo, 1099 Sulzo. Der Name führt auf althochdeutsch sulza ‘Salzsohle, Salzquelle’, mittelhochdeutsch sulze, sülze, sulz ‘Salzwasser, Salzsohle’ zurück. Da Heinrich bereits 1064 das Salzsieden in Sulz gestattet hatte und sich am Marktplatz Salzbrunnen und die Siedehäuser zum Eindampfen der Sole befanden, handelt es sich um einen Hinweis auf mittelalter Salzgewinnung und nicht um eine unspezifische „salzige Stelle“. So Sulz, SM; Sulz, NÖ, beide Österreich.
Sulza Die zwischen 881 und 889 in einem Zehntregister des Klosters Hersfeld als Salzacha erwähnte Siedlung als Zuweisung für Bad Sulza ist sehr umstritten. Neuere Forschungen beziehen diese Nennung auf Langensalza oder Salza bei Nordhausen. Ein erster Beleg mit regionalem Bezug stammt aus dem Jahre 1046, in dem ein Burgward Sulza genannt wird. Von der Burg Sulza ist wenig überliefert. Ein Flurname „Altenburg“ deutet noch darauf hin. Auf Grund der strategisch wichtigen Lage an der „via regia“ geht man davon aus, im 10. Jahrhundert durch einen königlichen Burgward mit seinem Gefolge die Königstraße kontrolliert und überwacht zu haben. Auch Wilhelm der III., Graf von Weimar, der sich 1009–1039 als Graf von Sulza und Geisleden bezeichnete, w9ar wohl eher in Salza bei Nordhausen begütert.
Sulzbach (Nassau) Der Ort wird 1255 bei der Nassauischen Landesteilung als „Solzbach“ genannt.
Sulzbach (Taunus) Ersterwähnung im Zusammenhang mit einer Schenkung Kaiser Konrads an das Kloster Limburg an der Haardt. Ab dem 13. Jahrhundert nahm die Reichsstadt Frankfurt die Schirmherrschaft über das Reichsdorf wahr. Seit dem 17. Jahrhundert unterstand Sulzbach auch dem Erzbistum Mainz. 1803 zusammen mit dem Reichsdorf Soden an Nassau-Usingen. 1035 (Kop.) Sulzbach, 1191 Sulzbach. Bestimmungswort ist althochdeutsch sulza ‘Salzwasser’.
Sulzbach am Main Seinen Namen hat Sulzbach vom gleichnamigen Sulzbach, der dem Main im Gemeindegebiet zufließt. Der Zusatz am Main unterscheidet es von weiteren gleichnamigen Orten.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1000 Sulzbahc, 1184 Sulzibah, 1240 Sulatzbach, 1249 Solzpach.
Sulzbach an der Murr 1441 durch Verkauf an die Kurpfalz und 1504 in württembergischem Besitz. Staatlich anerkannter Erholungsort, Kurbetriebe, Schloss Lautereck, Idyllische Straße. 817 (Kopie 16. Jahrhundert, Fälschung) Sultzbach, 1277 Sulzebach, 1295 Sulzbach. Der auf die Siedlung übertragene Gewässername mit dem Grundwort-bach enthält als Bestimmungswort althochdeutsch sulza ‘Salzsohle, Salzquelle’, mittelhochdeutsch sulze, sülze, sulz ‘Salzwasser, Salzsohle’ und bezieht sich vermutlich auf salzhaltiges Wasser. So U. a. Sulzbach/Saar.
Sulzbach-Laufen Im Jahre 816 wurde Laufen am Kocher im Rahmen einer Schenkung des Kaisers Ludwig des Frommen an das Kloster Murrhardt erstmals erwähnt. Sulzbach am Kocher findet sich erstmals 1024 in einer Urkunde benannt, die Kaiser Heinrich II. für das Kloster Ellwangen ausgestellt hatte.
Sulzbach-Rosenberg Burg Sulzbach entstanden als karolingischer Zentralort des Nordgaus, später Stammsitz der Grafen von Sulzbach, frühere politische und wirtschaftliche Bedeutung durch Lage an der „Goldenen Straße“ von Nürnberg nach Prag und durch Bergbau mit Stahlherstellung, 1934 Stadt Sulzbach mit s angrenzender Gemeinde Rosenberg vereinigt. Sulzbach: 1103 Solzbach [Original], 1109 Sulcebach [Original]. Rosenberg: 1253 castrum Rosenberch [Original]; Sulzbach-Rosenberg (1934) Sulzbach: Zum Grundwort des ersten ON-Bestandteils -bach. Das Bestimmungswort althochdeutsch sulza ‘Sülze, Salzwasser’, hier wohl ‘Schlamm, Morast’, kennzeichnet in Gewässername die Wasserqualität. Der wohl ursprünglich Gewässername wurde auf die Siedlung übertragen; er selbst ist nicht mehr im Gebrauch. Ein Gegenstück findet er in dem etwa gleich oft auftretenden Ortsname Lauterbach mit der Bedeutung ‘Bach mit klarem Wasser’. Rosenberg: Zum Grundwort-berg. Beim Bestimmungswort Rosenwäre wegen des mutmaßlichen Adelssitzes ein Bezug zu einem heraldischen Symbol denkbar, doch fehlen dazu Hinweise. Ein ursprünglicher Flurname mit der Bedeutung ‘von Rosen bewachsener Berg’ kann nicht ausgeschlossen werden. Am ehesten scheint eine metaphorische Phantasiebildung vorzuliegen, wie sie bei vielen Burgname zu finden ist. In Bayer existieren 12 Gemeinte beziehungsweise Gemeindeteile mit dem Namen Sulzbach, weitere circa 20 Siedlungsname weisen das Bestimmungswort Sulz auf. Rosenberg erscheint als Name/Namenteil von etwa 10 bayerischen Orten.
Sulzbach/Saar Gründung des Hoch Mittelalter aufgrund der Salzgewinnung. Seit 1549 Grafschaft Nassau-Saarbrücken. 1866 selbstständige Gemeinte verwaltung. 1946 Erhebung zur Stadt. 1359 Solzpach [Original], 1400 Soltzbach [Original]; Sultzbach [Original] 1405. Bildung mit dem Grundwort -bach, althochdeutsch -bah, dass ein kleineres fließendes Gewässer bezeichnet. Das Bestimmungswort sulz stammt vom althochdeutsch sulza ‘Salzwasser’. Der Stammvokal [u] wurde in den früheren überlieferten Formen wegen des folgenden [a] im Grundwort zu [o] abgesenkt. Anzunehmen ist daher eine ältere, nicht früh belegte Form *Sulzbach. Der ursprünglich Gewässername bezeichnete schon zur Zeit der frühesten Erwähnungen eine Siedlung, die möglicherweise wegen der vorhandenen Salzbrunnen angelegt wurde. So Sulzbach, Rems-Murr-Kreis.
Sulzberg Mit dem Ortsnamen "Sulzeberg" 1249 erstmals urkundlich genannt. Um 1400 wurden "Smaltzhuben uff dem Sultzberg" erwähnt, die an den Grafen von Bregenz Schmalz und Käse zu liefern hatten. Im Spätmittelalter wurde Sulzberg selbständige Pfarrei sowie Gerichtsort für das Gebiet Sulzberg-Doren, Riefensberg und Oberlangenegg.
Sulzburg Im Jahr 847 wurde Sulzburg im Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals unter dem Namen Sulzibergeheim erwähnt. 1008 erhielt der Ort von König Heinrich II. das Marktrecht. Die abgegangene Üsenberger-Burg bzw. Burg Sulzburg auf dem Sulzburger Schlössleberg (Schlossberg) beim Klosterwald wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zum Schutz des Bergbaus errichtet. Um 1280 werden in Urkunden erstmals cives de Sulzberch, also Stadtbürger erwähnt, so dass um diese Zeit der Ort das Stadtrecht erhalten haben dürfte.
Sulzdorf an der Lederhecke Der Name bezieht sich auf einen waldreichen Streifen von einigen Kilometern Länge, der Lederhecke genannt wurde und der die Grenze zu den sächsischen beziehungsweise später thüringischen Gebieten darstellte. Für die Bedeutung von „Lederhecke“ gibt es mehrere Theorien, unter anderem „Schlammwasser“ oder „Weidewald“.
Im Jahre 1199 errichtete Heinrich von Sternberg aus dem Geschlecht der Grafen von Henneberg eine Burg am Fuß des „Sterinbercs“.
Sulzemoos Der Ortsname wurde erstmals 820 als Sulzamos urkundlich erwähnt. Das althochdeutsche Wort sulza bedeutet „Salzwasser“ und mos bedeutet „Sumpf“ oder „Moos“, insgesamt bezieht sich der Name also auf den sumpfigen Boden mit saurem Gras.
Sulzfeld (Baden) Im Jahr 1075 wurde Sulzfeld im Hirsauer Codex erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Ravensburg, deren Bau um 1200 begann, und dem Geschlecht der Freiherren Göler von Ravensburg verbunden. Im Jahre 1801 hat eine Gruppe Siedler aus Sulzfeld ein Dorf östlich der damals zu Südpreußen gehörenden Stadt Łódź gegründet, das Neu-Sulzfeld genannt wurde. Heute stellt es unter dem Namen Nowosolna einen Teil von Łódź dar.
Sulzfeld (im Grabfeld) Das Amt Sulzfeld des Hochstiftes Würzburg gehörte ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis.
Sulzfeld am Main Bis 2014 glaubte man, dass die erste urkundliche Erwähnung Sulzfelds aus dem Jahr 915 stammte. Das stellte sich jedoch als falsch heraus, weswegen eine für 2015 bereits geplante große 1100-Jahr-Feier vom Gemeinderat abgesagt wurde. Ältester Nachweis für die Existenz von Sulzfeld ist nun eine kirchliche Urkundenfälschung aus dem Jahre 1007.
Sulzheim (Rheinhessen) Der Ort Sulzheim wurde 766 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt.
Sulzthal Der Name Sulzthal wurde aus den althochdeutschen Wörtern sulzi und dal gebildet. Sie bedeuten Salzwasser und Tal. Als Erklärung ergibt sich daraus „Tal mit Salzquelle“.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 953 „Sulzidal“, 1136 „Sulztal“, 1415 „Solcztal“, 1747 „Salzthal“, 1802 „Sulzthal“.
Sundern Seit dem Mittelalter Nutzung von Wasserkraft (Mühle, Hämmer),. Bereits vor 1314 eingeschränktes Stadtrecht, 1649 erweitert. 1906 Amtssitz. 1310 Sundern, 1368 Sunderen, um 1448 Sundern. Die zahlreichen gleichlautenden wfl. Ortsname beruhen auf mittelniederdeutsch sundere(n) Maskulinum (zu altsächsisch sundar ‘besonders’, mittelniederdeutsch sunder ‘gesondert, für sich befindlich’). Damit wird ein aus der gemeinen Mark herausgenommener ‘Sonderbesitz’ eines Herren, eines Herrenguts oder einer geistlichen Einrichtung bezeichnet, im vorliegenden Fall Besitz der Grafen von Arnsberg als Stadtherren.
Sundhagen Der Name ist ein Kunstwort ohne geschichtlichen Bezug und wurde beim Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden gewählt. Er leitet sich vom Strelasund = Sund ab, an dessen südöstlichem Ende sie sich befindet und der vielen frühdeutschen Hagendörfer = Hagen.
Sundhausen Eine kleine mittelalterliche Niederungsburg stand an der Stelle des jetzigen Herrenhauses. Die Burg war Sitz der Reichsministerialen von Sundhausen.
Surwold Die Gründung der Siedlung „Börger Wald“ geht auf das Jahr 1879 zurück. Die neue Gemeinde Surwold erhielt ihren Namen nach der Sage um das König Surbolds Grab, der zufolge der Friesenkönig Suirboldus dort begraben sei. Er sei der Sage nach einer Verbündeten des Sachsenherzogs Widukind gewesen. Beide waren der Überlieferung nach Gegner Karls des Großen.
Sustrum Das Dorf Sustrum wurde erstmals im 11. Jahrhundert in den Registern des Klosters Corvey erwähnt.
Neusustrum wurde am 17. August 1788 als Moorkolonie gegründet.
Urkundlich wurde Sustrum erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt und war im Lauf der Zeit unter den Bezeichnungen suhtram (12. Jahrhundert), zutgerum oder Zutzerem (1358) bekannt. Seit 1534 scheint der heutige Name üblich zu sein.
Suthfeld Der Name Suthfeld bezieht sich auf eine alte Flurbezeichnung zwischen den drei Ortschaften, südöstlich von Helsinghausen gelegen.
Swisttal Besiedlungsspuren, Bonner und Kölner Klöster sowie der Erzbischof von Köln als mittelalter Grundbesitzer, z. T. in karolingischer Zeit bezeugt, mehrere Burgen und Schlösser: Heimerzheim, Odendorf, Buschhoven. 1074 Heimwordesheim, 1197 Heimersheim; 9. Jahrhundert Odendorp, 893 (Kopie1222) Odendorpht; circa 1113 Bishovenshoven, 1167 Bishoven. 1969 Swisttal. Swisttal mit dem Grundwort -tal und dem Gewässername Swist, der wohl mit mittelhochdeutsch zwist ‘Streit’ und englisch twist ‘sich drehen, winden’ zusammenhängt, die auf die Grundform des Zahl adjektivisch zwei zurückgehen. Heimerzheim ist ein mit dem germanisch Personennamen Heimwart zusammengesetzter typischer-heim-Ortsname, ähnlich wie Odendorf (germanisch Personennamen Odo) als-dorf -Ortsname. Der Ortsname Buschhoven führt im Bestimmungswort zurück auf das Appellativum Bischof, gemeingermanisch Lehnwort aus lateinisch episcopus, und das Grundwort-hofen ‘bei den Höfen des (Kölner) Bischofs’; die Anpassung an Buschmuss neuzeitlich sein. Das Tal der Swist ist eher eine fruchtbare Hochfläche zwischen Eifelanstieg und Abfall des Vorgebirges zum Rhein. Heimerzheim und Odendorf gehören zu den zahlreichen linksrheinischen -dorf und -heim-Namen. In Buschhoven besaß der Kölner Erzbischof eine Burg, später ein Jagdschloss.
Süsingen, (Schremingen) 1221 Susanges.
Süsterseel, (Aa) 1225 Sustersele.
Sydower Fließ Die Gemeinde Sydower Fließ entstand am 27. September 1998 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Grüntal und Tempelfelde. Der Name ist ein Kunstwort und hat bislang noch keinen Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden.
Syke Der Name Sild wurde erstmals um das Jahr 1141 im Schenkungsbuch des Klosters Odense urkundlich erwähnt; im Erdbuch des dänischen Königs Waldemar II. von 1231 findet sich der Name Syld und im Register des Domkapitels zu Schleswig werden im 14. und 15. Jahrhundert die Namen Syld und Sylt verwandt. Dabei wurde in älteren Schreibweisen nicht immer zwischen i und y unterschieden. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die einheitliche und noch heute gültige Schreibweise durch.
Sylt Über die Herkunft des Namens Sylt gibt es verschiedene Theorien. Die erste besagt, dass der Name mit dem englischen Wort sill („Schwelle“) oder dem dänischen Wort syld (altdänisch: syll „Schwelle, Fundamentstein“) verwandt sei; er hätte also die Bedeutung „Landschwelle“.
Eine andere Erklärung deutet den Namen als das urgermanische *Selhiþō („Robbenort“), aus *selha („Robben“; dänisch sæl, englisch seal) und dem Suffix -iþō. Vom selben Ursprung sei der norwegische Inselname Sild (im Hardangerfjord), verwandt sei Sjælland.
Nach einer dritten Erklärung ist der Name von dem alten dänischen Wort sylt („Salzwiese“ oder „Brackwasser“) abgeleitet. Dieser Wortstamm findet sich im skandinavischen Sprachraum in zahlreichen Ortsbezeichnungen wieder, zum Beispiel in: Sylten in Nordostjütland, Syltemade auf Fünen und Syltholm auf Lolland bzw. Hellesylt in Norwegen.
Ein vierter Ansatz geht vom Ursprung des Namens im dänischen/skandinavischen Wort Sild für Hering aus, da die Sylter Seefahrer ehemals sehr aktiv den Heringsfischfang betrieben. Die damals große Bedeutung des Herings für die Insel zeigt sich auch darin, dass er bereits 1668 als Wappentier auf Sylt nachgewiesen ist. Jedoch kam es durchaus auch umgekehrt vor, dass solche Wappenmotive aus einer volksetymologischen Deutung der Landschaftsnamen entstanden.
Um 1270 errichtete Wasserburg mit Vogtei und höherem gräflichen Landgericht; Fleckensiedlung im 15. Jahrhundert nachweisbar, 1885 Kreissitz des Landkreis Syke, 1929 Stadtrecht. Um 1250 Syke [Original], um 1260 Sike; Syke (1387). Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch s ̄ık,s ̄ıke‘ kleiner, langsamer Bach, Rinnsal’. Vermutlich ist nicht die Hache selbst gemeint, sondern ein in sie fließender Zulauf im Ortsbereich.
Nachdem die Allerheiligenflut am 1. November 1436 den Ort Eidum zerstört hatte, gründeten die Überlebenden nordöstlich einen neuen Ort Westerland. Dieser wurde 1462 erstmals urkundlich erwähnt. 1855 wurde das Seebad gegründet, 50 Jahre später erhielt Westerland die Stadtrechte. 1949 wurde es schließlich als Heilbad anerkannt.
Syrgenstein Die reichsunmittelbaren Freiherren von Syrgenstein teilten sich seit 1693 die Landeshoheit sowie das Hochgericht in der Herrschaft Syrgenstein mit dem Herzogtum Neuburg.
Sythen, (Haltern) 889 Situnni.
Taarstedt Der Ortsname ist 1363 schriftlich dokumentiert und bezeichnet vermutlich ursprünglich die Stätte (Kultplatz) des nordischen Gottes Thor oder eines Rufnamens, der mit dem Götternamen gebildet wurde. Der Ortsname setzt sich entsprechend aus Thor (oder dem Rufnamen Thorir) und dem altdänischen Begriff für Stätte oder Wohnstätte (stath, mitteldänisch stej, mittelnorddeutsch stede, newdänisch sted) zusammen.
Taben-Rodt Die erste urkundliche Erwähnung Tabens findet sich im Testament des Diakons Adalgisel Grimo aus dem Jahre 634. Dieses Dokument ist die älteste Urkunde des frühen Mittelalters, deren Inhalt die Rheinlande berührt. Damit gehört Taben-Rodt zu den ältesten Orten der Region.
Eine Schenkung des Frankenkönigs Pippin aus dem Jahre 768 bringt Taben-Rodt in den Besitz des Trierer Klosters St. Maximin.
Tacherting Im 6. Jahrhundert verfiel das römische Weltreich und es kam zur Einwanderung der Bajuwaren, auf die Orte mit der Endung „-ing“ (Tacherting, Taching, Chieming) hinweisen.
Um 735 datiert die wohl erste Erwähnung von Tacherting als „takahartinka“ in einer Schenkungsurkunde an die Domkirche Passau.
Im Jahr 788 wurde „Tahardinga“ in der Notitia Arnonis als dem Erzbischof Arno von Salzburg gehörende Kirche erwähnt.
Taching am See Die ersten schriftlichen Belege aus dem 10. Jahrhundert weisen auf einen Besitz der Sieghardinger hin. Aus dieser Zeit könnte auch die Kirche mit dem Patrozinium des Hl. Petrus stammen.
Tackesdorf Der Ort wurde erst 1904 im Zuge der Kultivierung des Reitmoors besiedelt und ist nach Bruno Tacke benannt, der die Moorkultivierung vorantrieb.
Tännesberg Die erste Erwähnung fand Tännesberg im Jahre 1150 im Traditionskodex des Klosters Reichenbach. Damals übertrug Abt Erchinger die Güter Weidental und den Willhof an Reginger de Tegenisperc zur Verwaltung. In diesem Zusammenhang erschien ein Otto de Tegeninsperc als Zeuge bei der Übertragung.
Tagmersheim Die Wasserburg Tagmersheim im Besitz der Familie von Otting wurde 1523 durch den Schwäbischen Bund zerstört und nicht wieder aufgebaut.
-tal. Das Appellativum althochdeutsch / mittelhochdeutsch tal, altsächsisch / mittelniederdeutsch dal Neutrum. (< germanisch *dala ̄-) ‘(langgestreckte) Vertiefung im Gelände’ gehört weiterhin zum aktiven Wortschatz und wurde und wird wie andere Wörter (z.B. Bach, Dorf, Feld, Hof) zur Namenbildung verwendet. Seit dem Mittelalter hat -tal (neben jüngerem -thal), auch als Simplex (Thale, Landkreis Harz) und Bestimmungswort (Thalheim/ Erzgebirge, Erzgebirgskreis), kontinuierlich in der Ortsname-Gebung eine Rolle gespielt, zur Zeit der d. Ostsiedlung, im 17. Jahrhundert und in der Gegenwart im Zuge der Gemeindereform (Dautphetal, Landkreis Marburg Biedenkopf) in der Regel mit der allgemeinen Bedeutung ‘Siedlung’. Für die relativ späte Produktivität des Bildungstyps spricht, dass -tal praktisch nicht mit-ing(en) kombiniert wurde.
Talheim (Landkreis Heilbronn) Der Ursprung der heutigen Besiedlung Talheims datiert auf das 6. oder 7. Jahrhundert. Die Ortsnamensendung „-heim“ deutet auf eine Gründung im Zuge der fränkischen Landnahme hin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Talheim im Jahr 1230.
Talheim (Landkreis Tttlingen) Talheim wurde im Jahre 973 als Talhan erstmals urkundlich erwähnt.
Talkau Das Dorf, eine slawische Gründung, wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Talling Der Ort gehörte seit 1112 zur Mark Thalfang.
Tambach-Dietharz Das erste Mal erwähnt wurde der Ort 1039 als Dambahc. Tambach ist seit 1251 urkundlich bezeugt. Das Castrum Walinvels (Burg Waldenfels oder Burg Altenfels), auf dem Altenfels am Ende des Schmalwassergrundes (heute Talsperre Schmalwasser) gelegen, könnte eine Zoll- und Geleitstelle gewesen sein.
Die erste urkundliche Erwähnung von Dietharz datiert in das Jahr 1246 als Ditteritz.
Tamm 1304 Gut des Esslinger Spitals, 1634 von den Kaiserlichen niedergebrannt, seit 1807 Oberamt und Landkreis Ludwigsburg. Wassertürme, Bartholomäuskirche. 1287 von Damme [Original], 1293 von Tamme [Original], 1523 Thamm. Der Name geht auf mittelhochdeutsch tam ‘Damm, Deich’ zurück; namengebend war vielleicht ein Knüppeldamm durch sumpfiges Gelände.
Tangerhütte Der Tanger durchfließt das Gebiet in Richtung Tangermünde. 1842 wurde beim mittelalterlichen Dorf Väthen ein Eisenhüttenwerk errichtet. Noch 1922–1928 hieß der Ort Väthen-Tangerhütte. 1233 Vethene, 1375 Veten, 1488 Vethen; Tangerhütte (1928). Der ursprüngliche Ortsname zu altpolabisch *Vˇetin ‘Ort des Veˇta’. Tangerhütte hat im Bestimmungswort den Gewässername Tanger (zu mittelniederdeutsch tanger ‘bissig, kräftig, frisch’) und deutsche Hütte in der Bedeutung ‘Eisenhütte am Tanger’.
Tangermünde Frühmittelalterliche, möglicherweise noch spätgermanisch Siedlung an alter Furt über die Elbe, im 10.–12. Jahrhundert Burgwardmittelpunkt, 1136 Zollstätte, 1200 Stadtgründung durch die Markgrafen von Brandenburg, im 14. Jahrhundert zeitweilig Kaiserpfalz unter Karl, Neustadt seit dem 15. Jahrhundert Ehemalige Hansestadt. Die Altstadt ist ein Denkmal der Backsteingotik, die Stadtbefestigung ist fast vollständig erhalten. 1012–18 Tongeremuthi, 1151 Taggeremunde, 1188 Tangeremunde. Der Ortsname enthält im Bestimmungswort den Gewässername Tanger (zu mittelniederdeutsch tanger ‘bissig, kräftig, frisch’), der im ersten Beleg die dialektale Verdunklung von -a zu -oz eigt. Entsprechend dazu ist bei dem Grundwort -münde (zu altsächsisch mundi, gimundi ‘Mund, Mündung’) der altsächsisch Nasalschwund vor Dental erkennbar. So Orlamünde, Saale-Holzland-Kreis, Ueckermünde.
Tangstedt (Kreis Pinneberg) angstedt ist einer der ältesten Siedlungsplätze in diesem Raum. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1242 im Landesarchiv unter „Tangstede“. Lange nahm man an, dass der Name auf den Eigennamen „Thanco“ zurückgeht. Neuere Erkenntnisse gehen davon aus, dass der Name Tangstedt seine Begründung in für Tangstedt charakteristischen Geländeformationen eines eiszeitlichen Sanders findet, der mehrere kleine Moore umgibt.
Auch die Wulfsmühle ist schon 1382 urkundlich belegt.
Tangstedt (Stormarn) Im Jahre 1475 wurde Tangstedt an Herzog Johann von Sachsen-Lauenburg verkauft und gehörte damit zum Amt Tremsbüttel.
Das erstmals 1342 erwähnte, seit 1345 dem hamburgischen Domkapitel gehörende Dorf Wulksfelde wurde zwischen 1526 und 1533 an Marquardt von Bockwolde auf Gut Borstel verkauft.
Tann (Rhön) Über die ersten Besiedlungen im Bereich der heutigen Stadt Tann gibt es keine urkundlichen Unterlagen. Der Name Thann (ursprünglich mit „Th“ geschrieben) soll auf irische Mönche zurückzuführen sein, die bereits in der Zeit vor Bonifatius in den Altgau Buchonia, das Buchenland, wie die zu dieser Zeit noch ausschließlich mit Buchen bestandene Rhön damals hieß, gekommen waren, um das Christentum zu lehren. Das würde bedeuten, dass es diese von den Mönchen Thonn genannte Siedlung bereits um die Wende des 6. zum 7. Jahrhundert gegeben haben muss. Tann wurde 1197 erstmals als Ort erwähnt. Die erste Burganlage der Herren von der Tann wurde im 11. oder 12. Jahrhundert erbaut. Das Marktrecht erhielt die Stadt im Jahr 1541.
Auch der Name Ulster soll auf die Mönche zurückzuführen sein, die das in ihrer Siedlung vorbeifließende Gewässer nach ihrer Heimatprovinz in Nordirland benannt haben sollen.
Tann (Niederbayern) Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 927, sie steht in Zusammenhang mit dem Salzburger Erzbischof Adalbert II. Die "Edlen von Tann" sind um 1060 urkundlich nachweisbar und in weiteren Urkunden sind in den Jahren 1100–1200 u. a. ein Reimbert von Tann, ein Reginbrecht von Tann sowie ein Hartmann von Tann erwähnt.
Tanna Tanna wurde urkundlich am 22. September 1232 ersterwähnt und besitzt seit 1495 das Stadtrecht.
Tannenberg Aus einer Urkunde von 1162 geht hervor, dass Kaiser Barbarossa den damals unerschlossenen Grenzwald südlich von Freiberg in Besitz nahm und zugleich eine Sicherung der Grenzwege über das Erzgebirge nach Böhmen anordnete. Möglicherweise steht die Errichtung der Tannenberger Burganlage mit dem Paßklausenturm mit dieser Anordnung in Zusammenhang. Der Paßklausenturm, welcher vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet wurde, gilt als ältestes Gebäude des Altlandkreises Annaberg.
Die erste urkundliche Erwähnung des Waldhufendorfs Tannenberg erfolgte 1411.
Tannhausen Schloss Tannhausen. 1215 de Tanhvsen [Original], 1311 de Tanhausen [Original]; Tannhausen (1906). Vermutlich eine Zusammensetzung aus dem Bestimmungswort althochdeutsch *tan (in tan-esil), mittelhochdeutsch tan ‘Tannenwald’ und dem Grundwort -hausen: ‘Siedlung im/am Tannenwald’. Das Bestimmungswort kann ursprünglich auch der Personennamen Tano gewesen sein, doch müsste man dann annehmen, dass die Mittelsilbe der vorauszusetzenden Ausgangsform *Tan-en-hvsen früh geschwunden wäre. So Tannenberg, Erzgebirgekreis.
Tannheim Tannheim dürfte im 5. oder spätestens im 6. Jahrhundert während der alamannischen Landnahme gegründet worden sein und gehört damit zusammen mit weiteren Ortschaften, deren Namen auf „-ingen“ oder „-heim“ enden, zu den ältesten Siedlungen des heutigen Landkreises Biberach.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ortschaft um 1100 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Ochsenhausen, zu dessen Stiftungsgütern Tannheim gehörte. Nach ochsenhausischer Überlieferung hatte ein Adeliger namens Adelbert, Sohn des Ritters Hatto von Wolfertschwenden, seinen Sitz in Tannheim und stiftete spätestens 1093 dem Kloster reichen Besitz in Tannheim und in der näheren Umgebung.
Tantow Die älteste erhaltene Erwähnung von Tantow stammt von 1255.
Tapfheim Tapfheim wurde zwischen 750 und 800 erstmals anlässlich von Güterschenkungen an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt. Der Ort war Sitz eines niederen Adels, der Herren von Tapfheim, das von 1067 bis 1401 bezeugt wird.
Tappenbeck 1495 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt.
Tappendorf Der Name Tappendorf deutet auf einen Personennamen („Tabbe“ oder „Tabbo“) hin und entwickelte sich von der ersten Erwähnung als „Tabbendorp“ 1375 bis heute zu Tappendorf. Das Dorf entstand an einer langgezogenen Dorfstraße mit kurzen Nebenstraßen.
Tarbek Tarbek wird erstmals 1305 in einer Urkunde des Bistums Lübeck "terbecke" genannt. Der Ort liegt an einem ehemaligen kleinen Bach, der als winzige Quelle dem Boden entsprang, nur wenig Wasser führte und bald im Heidesand versickerte. Von dem Bächlein wird der Ort seinen Namen erhalten haben: Ter-tar heißt "Tropfen", also Terbecke – "tropfender Bach".
Tarmstedt Seit ältester Zeit gehörte der Ort zum Bistum und Stift Bremen und Verden. (1237–1246, Kopie 16. Jahrhundert) Tervenstede, 1257 in Tervenstede, 1272 in Tervenstede, 1299 in Tervenstede, 1389 in Tervenstede. Die Überlieferung des Ortsname gibt klar zu erkennen, dass von einer Grundform Tervenstede auszugehen ist. Die heutige Form Tarmstedt entstand erst durch Assimilationen und die für das Niederdeutsche typische Lautveränderung -er> -ar-. Im Grundwort des Ortsname steht erkennbar-sted(t)‘Stätte, Stelle, Siedlungsstelle’; schwieriger ist es, das Bestimmungswort richtig zu bestimmen. Da ein Personennamen Tervo.ä. nicht zu ermitteln ist, dürfte wohl eine Entsprechung zu dem bei Zoder II behandelter Familienname mit Terveen enthalten sein, den dieser aus norddeutsch to der vên erklärt und darin mittelniederdeutsch ven ‘Sumpfland, Torfmoor’ sieht.
Tarnow Bereits 1223 taucht der Ortsname, der aus dem slawischen Wort für Dorn kommt, in einer Urkunde auf.
Tarp Tarp wurde im 13. Jahrhundert erstmals als tadorpp erwähnt.
Tastrup Tastrup wurde erstmals 1423 in Schriften des Königreich Dänemarks erwähnt. Zum Namen „Tastrup“ schrieb der Lehrer J. C. Friedrichsen in seinem Buch Ausdehnung, Bevölkerung und Einteilung Angeln: „Ob endlich noch in einzelnen Namen heidnische Götternamen enthalten sind, ist zweifelhaft. Mit Sicherheit sind solche nur in den von der Natur geschaffenen Örtlichkeiten wie Berg, Holt, Lund nachzuweisen, schwerlich in Menschenwerken, zu denen Stedt, Thorp gehören. Den Namen des Gottes Thor glaubte man in Taarstedt, Torsballig, Tordschell, Torsberger Moor, Tastrup zu finden, doch können dieselben auch von den Personen Thori, Thord, Tosti und Thorsten abgeleitet werden.“
Tastungen Tastungen wurde 1090 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ritter von Tastungen hatten einen befestigten Herrensitz, den sie später als Schloss umbauten
Tauberbischofsheim Die heilige Lioba gründet im 8. Jahrhundert ein Frauenkloster in diesem Ort, der circa hundert Jahre später in der Lebensbeschreibung seiner Schutzpatronin erstmalig beim Namen genannt wird. 1237 an Kurmainz und wohl wenige Jahre später Stadtrecht. 978 Piscofesheim, 1237 Bischovesheim, 1260–1266 Bischoffesheim, 1367 Bischoffesheim, 1383 Bischoffesheim uff der Duber, 1414 Byschofsheim. Die Bildung der Zusammensetzung Tauber-Bischofsheim erfolgte spät, wohl zur Abgrenzung von Neckarbischofsheim. Das Kompositum Bischofsheim (-heim) enthält als Bestimmungswort den Genitiv von Bischof, gemeint ist der Erzbischof von Mainz. Der Flussname Tauber wird zuerst in der Cosmographia des Geographus Ravennas (IV 24), verfasst 496–506 (Kopieum 700, Kopie 13./14. Jahrhundert), als Dubra erwähnt, dann als Bestimmungswort im Landschaftsnamen (800) Tubar-gevvi ‘Taubergau’ und 1060 in tuberam fluuium uswach. Es handelt sich um das Feminin *Du ̄bra ̄ zu keltisch Wort *dubro‘Wasser’, das im ehemals keltischen Sprachgebiet als Grundwort von Fluss und Ortsnamen häufig vorkommt. Ungeklärt ist die Länge des Vokals /u ̄/, die auch im Orts und Talnamen Taufers (Südtirol) begegnet.
Tauberrettersheim 103 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Platze an der Tauber.
Taucha Frühe altsorbisch Siedlung mit Burgwall am Partheübergang, seit Mitte des 10. Jahrhundert d. Burg und Burgward, 1174 Erweiterung zur Stadt. 1012/18 Cothug, Cotuh, 1174–1450 Tuch, 1484 Tauch, 1541 Taucha, 1551 Taucha. Der Name ist schwer zu erklären. Die Formen von Thietmar (1012/18) lassen sich am ehesten auf eine altsorbisch Grundform *Kotuch zurückführen, die vergleichbar mit anderen slawische Sprachen (russisch kotuch) die Bedeutung ‘Stallung, Käfig o.ä.’ hatte und somit wohl auf Viehzucht weist. Der Abfall der Silbe ko hängt offenbar mit der Betonung der Grundform zusammen.
Tauer 1632 wurde die Gemeinde erstmals nachweislich als „Tawern“ erwähnt. Bereits 1652 wurde der Ort „Taurow“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom sorbischen *tur, „Auerochse“, ab.
Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) Vir nobilis Fridaperth übergab 924 dem Salzburger Erzbischof Odalbert (923–935) von seinem Besitz in loco Pettinheima (Pettenham), dafür wies ihm der Erzbischof Besitz zu Troibach bei Aschau an (beurkundet zu Weilkirchen im Jahre 924). Aus dem Codex Odalbert ist zu erfahren, dass der Archidiakon Hasswin dem Erzbischof im Jahr 925 zwei Besitzungen übergab. Dafür überließ ihm der Erzbischof Engilhereshusa und Puotinperch (Engelhausen und Pietenberg) (ausgefertigt zu Chiemsee am 9. Juni 925). Erzbischof Odalbert tauschte 931 mit der sanctimonialis Himildruda Pietenberg. Puotinperch war nach dieser Urkunde, ausgestellt zu Erharting am 2. August 931, bereits Kirchenort.
Als Pfarrort wurde Taufkirchen 1068 erstmals urkundlich erwähnt. Adlwinus wurde als erster Pfarrherr von Taufkirchen genannt.
Taufkirchen (Landkreis München) 1148–1156 Tofchirchen ... Toufchirchen, circa 1180 Tu ̊fchirchin parrochia, 13. Jahrhundert Taufchirchen, 1517 Taufkirchen, 1560 Taufkirchen ... Pat(ronus) s. Johannes ... Hat ain tauf und Taufkirchen. Pat(ronus) Johannes Baptista ... Baptismus ist in aim kruegl, circa 1583 Taufkirchen pag(us), templ(um), 17. Jahrhundert Taufkirchen prope Haching. Grundwort ist die Dativform von mittelhochdeutsch -kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’, Bestimmungswort touf ‘Taufe’; der Name bezeichnet also die Siedlung bei einer Kirche, die das Recht zu taufen hatte. Dieses Pfarrrecht lässt vermuten, dass der Ort im 8. Jahrhundert entstanden sein kann. So Taufkirchen (Vils), Landkreis Erding; Taufkirchen, Ober-und Niedertaufkirchen, Landkreis Mühldorf a. Inn.
Taufkirchen (Vils) Nach 1156 Tofschir(chen), 1185/86 Taufchirchen, 1296 Tauffechirchen, 1524 (Kopievon 1618) parochialis ecclesiae s.Pauli in Taufkirchen, 1560 Pfarr Taufkirchen ... Hat ... taufstain, 1938 Taufkirchen (Vils). Grundwort ist die Dativform von mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’,-kirchen, Bestimmungswort touf‘ Taufe’; der Name bezeichnet also die Siedlung bei einer Kirche, die das Recht hatte zu taufen. Dieses Pfarrrecht lässt vermuten, dass der Ort im 8. Jahrhundert entstanden sein kann. Die Unterscheidung gegenüber gleichnamigen Orten in Bayern erfolgt durch Hinzufügung des Flussnamens Vils. So Taufkirchen, Landkreis München; Taufkirchen, Ober-und Niedertaufkirchen, Landkreis Mühldorf a. Inn.
Taunusstein Kompositummit dem Grundwort -stein ‘Stein, Fels’,vergleichbar mit stˇena‘ Wand, Felswand’. Das Grundwort bezieht sich auf den sog. Altenstein, einen mächtigen Quarzitblock in der Gemarkung des Stadtteils Hahn. Dieser Felsblock ist der Mittelpunkt einer ehemaligen Fliehburg, die als Ringwall mitten in einem h. noch geschlossenen Waldgebiet angelegt war. Der Name Taunus bezeichnet seit Anfang des 19. Jahrhundert den sö Abschnitt des Rheinischen Schiefergebirges zwischen Lahn, Rhein, Main und Wetterau. Früher wurde das Gebirge die Höhe genannt (vgl. Bad Homburg vor der Höhe; 1354 vor der Hohe, 1374 vor der Hühe, 1427 der Höhe, [1433] die Hohe). Der Name Taunusberuht auf einer irrtümlichen Lokalisierung des castellum in monte tauno bei Tacitus. Man vermutet einen Bezug zu dem frührömischen Kastellplatz Friedberg. Das Gebirge wurde schon in vor und frühgeschichtlicher Zeit von Straßen durchzogen, auch wenn der Taunus als Riegel wirkte. Taunus bezeichnet nach Bach eine ‘umzäunte Siedlung’ und habe sich auf die strategisch wichtige und auf steilem Basaltfelsen gelegene Feste Taunum bezogen (vgl. griech. Ar[k]taunon aus lateinisch *Arx Taunon ‘Burg Taunon’ bei dem Geografen Ptolemäus um 150 n. Chr.). Die unverschobene Form im Anlaut erklärt sich dadurch, dass der Name Taunus eine Wiederbelebung der antiken Benennung ist. Der Diphthong -au ist wohl Ablautform zu germanisch *tu ̄-na‘ Zaun, eingehegter Platz’, keltisch du ̄num‘ Burg, Hügel’; zu vergleichen sind ferner angelsächsisch du ̄n Maskulinum feminin ‘Höhe, Berg’, engl. down ‘Sandhügel, Düne’, mittelniederländisch du ̄ne, mittelniederdeutsch düne, daraus Neuhochdeutsch Düne; altisländisch angelsächsisch tu ̄n ‘Stadt’.
Taura Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich vom slawischen „tur“ ab. Das bedeutet so viel wie Ur oder Auerochse. Der Ort wird, obwohl viel älter, erst im Jahr 1378 als Thurowe erstmals urkundlich erwähnt.
Tautenburg Die erste urkundliche Erwähnung der Tautenburg geht auf das Jahr 1223 zurück. Der Name Tautenburg geht wahrscheinlich auf den Erbauer/Vorbesitzer der Burg, Tuto von Hausen, zurück (Hausen, Burgruine zwischen Tautenburg und Bürgel), der sich auch Tuto von Tutinburg nannte. Dieser Tuto ist wahrscheinlich ein Lehnsmann der Herren von Lobdeburg gewesen, die die Herrschaft Tautenburg vor den Schenken vom Reich zu Lehen hatten.
Tautendorf Die urkundliche Ersterwähnung von Tautendorf erfolgte am 10. Juni 1283.
Tautenhain Am 13. Januar 1284 wurde der Ort urkundlich erstmals erwähnt. Oberhalb des Himmelsgrundes 2 km östlich vom Ort auf dem Burgstädel befand sich eine Burg. Es war wohl ein hochmittelalterlicher Herrensitz.
Tawern, 1000 Taberna. Romanisch taberna. Bierwirtschaft. Der Ortsname Tawern kommt vom lateinischen Wort taberna (Geschäft, Laden), was auch die Betonung des heutigen Namens Tawern auf der zweiten Silbe erklärt. Die erste Siedlung wurde vor rund 2000 Jahren von den Römern gegründet, fast zeitgleich mit der römischen Besiedlung in Trier.
Techentin Der Name Techentin kommt aus dem slawischen „teche“ für Trost. Also würde Techentin Ort des Trostes bedeuten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er im Jahr 1219. In der Gründungsurkunde des Klosters Sonnenkamp wurde der Ort „in terra Cutsin in uilla, que dicitur Techutin, XX mansos“ erwähnt.
Das Dorf Below wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch Ansiedlung deutscher Bauern gegründet.
Das Dorf Zidderich wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Brüder de Belowe gegründet.
Tecklenburg Im Mittelalter gleichnamige Grafschaft mit unter anderem Kirchenvogteirechten in den Bistümern Münster und Osnabrück (13./14. Jahrhundert), 1226 Status als Suburbium, 1388 Stadt, 17. Jahrhundert Stadtrecht, 1816/21–1975 Kreisstadt. 1151 Titkelenburg [Original] (lies: Tickelenburg), 1150 de Tekeneburc, 1203 Tyclenburch. Grundwort der belegten Formen ist zwar-burg ‘befestigter Bau’ mit appellativischer Grundlage in altsächsisch burg, mittelniederdeutsch borch ‘befestigter Bau, Burg, Stadt, Anhöhe, Wall’. Es besteht jedoch eine gewisse Austauschbarkeit dieses Grundwort mit dem Grundwort-berg, die auf der sicheren Lage der jeweiligen Siedelstelle und ihrer möglichen Schutzfunktion beruhen mag. Das Grundwort ist wohl ursprünglich als -berg ‘Berg, Geländeerhebung’ zu verstehen. Bestimmungswort ist altsächsisch *tiken, mittelniederdeutsch *teken ‘(kleine) Ziege’, althochdeutsch zick ̄ın, altenglisch ti ́c ́cen ‘Zicklein’, norwegisch ticka ‘Schaf’. An das dem Bestimmungswort zugrunde liegende Appellativum ist noch ein diminuierendes -l-Suffix herangetreten, das im 12. Jahrhundert in den meisten Belegen fehlt (mit Sprossvokal: Tekene-). Es handelt sich also ursprünglich um einen lurname, der dann auf die Burg und die dort liegende Siedlung übertragen worden ist. Worauf das Benennungsmotiv bezogen werden kann (Geländeform, Tier-Vorkommen), ist nicht sicher. So Burg Ziegenberg, Werra-Meißner-Kreis; Tickenhurst, Kent, Tichborne, Hampshire, beide Großbritannien.
Tegau Der Ort Tegau wurde von Sorben gegründet. Seine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1397. W. Kahl weist neuerdings 1071 nach.
Tegelbeck, (alter name der Rellinghausen Bach) 1027 Tugikesbachi. Germanisch Tugiles baki, Bach des Tugil.
Tegernheim Im Jahr 901 wird der Name Tegernheim erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1208 ist der Weinbau belegt. 1381 ist erstmals eine Hofmark Tegernheim erwähnt.
Tegernsee er Name des Sees ist erstmals in der Form Tegarinseo aus dem Jahr 796 überliefert, als die fürstlichen Brüder Oatkar und Adalbert ein Kloster am tegarin seo, das ist althochdeutsch und heißt großer See, gründeten. Ein keltischer Wortstamm mit der Bedeutung Herr oder Fürst kommt infrage, aber auch die bei benachbarten Ortsnamen wie Tegernbach oder Tegerndorf angenommene Herkunft von Lehm-Tiegel. Eine historische Quelle des 19. Jahrhunderts führt den Namen auf das Volk der Tiguriner zurück.
Teichwitz Teichwitz geht auf eine slawische Rundling-Siedlung zurück und wurde in einer Urkunde 1267 erstmals erwähnt. Vor der Erwähnung als Teichwitz hieß dieser Ort Lasan und war ein Vorwerk.
Teinachtal. Gemeindeverwaltungsverband im Landkreis Calw. Gebildet am 1. 7. 1975 aus den Städten Bad Teinach-Zavelstein und Neubulach sowie der Gemeinte Neuweiler. Burgruine Zavelstein, St. Candiduskirche, Besucherbergwerk „Hella-Glück“, Neuweiler Stephanuskirche. Teinachtal (1975). Der Landschaftsname Tainachtal wurde auf den neu gegründeten Ort übertragen. Dabei handelt es sich um eine jüngere Zusammensetzung aus dem Gewässername Tainach (zuerst 12. Jahrhundert, Kopie 16. Jahrhundert Deinaha) als Bestimmungswort und dem Grundwort -tal. Eine Siedlung Tainach wird erstmals 1345 erwähnt.
Teisendorf Im 13. Jahrhundert Bau der Staufenbrücke und Errichtung einer Zollstation durch den Erzbischof von Salzburg, 1344 Markt. Circa 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) Tusindorf, 976 Tiûsindorf, 1155 Tusendorf, 12. Jahrhundert (Kopiedes 13. Jahrhundert) Tuosendorf, 1220 Teusendorf, 1449 Niderntewsendorff, 1451 Täwsendorf, 1484 Teysenndorff, 1488 Teisendorf. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf, ländliche Siedlung’; als Bestimmungswort ist wohl der Personennamen *Tiuso zu erschließen. Der adjektivische Zusatz nidere, nider ‘unter, nieder’ (Nieder-) dient zur Unterscheidung vom Pfarrdorf Oberteisendorf im selben Landkreis.
Teising eising wurde im Jahr 710 als „Tisingen“ erstmals urkundlich erwähnt und ist damit die älteste Gemeinde im Landkreis Altötting; auf der Ortsnamen-Seite ist das Jahr 724 genannt.
Teisnach Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes war 1367, 1430 wird in einer Urkunde die Existenz einer Mühle in Teisnach festgehalten.
Teistungen Teistungen wurde 1090 erstmals als villa Eistungen urkundlich erwähnt. Die Geschichte Teistungens war eng mit dem 1260 als Tochterkloster des Klosters Beuren gegründeten Klosters Teistungenburg verbunden.
Teldau Im Jahr 1209 hatte das heutige Teldau den Namen Teltowe.
Telgte Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1238 Stadt, Mitglied der Hanse, Wallfahrtsort ab 1654, 1802 preußisch, 1806 Großherzogtum Berg, 1813 wieder preußisch. 12. Jahrhundert de Telgoht [Original], 1151Telgeth; Telgte (1629/1630). Telgte ist eine Suffixbildung zu einer Basis mittelniederdeutsch telge ‘Ast, Zweig, Schössling’. ‘Schössling’ kann besonders im Westfälischen auch speziell auf die Eiche bezogen werden. Dies korrespondiert mit dem Stadtwappen von Telgte, das in der Form mit drei Eichenlaubblättern bereits 1255 in einem Siegel nachgewiesen ist. Ableitungselement ist das Dentalsuffix -th zur Kennzeichnung einer (geographischen) Stellenbezeichnung, das mit einem anlautenden Vokal -o versehen ist, der dann zu -e abgeschwächt wird. Dieser schwachtonige Suffixvokal fällt später ganz aus. Flektierte, auf -e auslautende Bildungen des Ortsnamens treten seit dem 14. Jahrhundert vereinzelt auf, die heute amtliche Form des Ortsname seit dem 17. Jahrhundert Bezeichnet wird also eine ‘Stelle, an der Eichenschösslinge wachsen’.
Telgte, (München) 1011—Telgudh. Germanisch telgopu-, Kollektiv zu telga-, Zweig.
Tellegei, (Ahlen) 1000 Telgode, Telgoia.
Tellig Eine urkundliche Erwähnung erfährt der Ort als Tellich im Jahr 1275.
Tellingstedt Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert, Sankt-Martins-Kirche, in der sich die älteste noch spielbare Orgel Schleswig-Holsteins befindet. Circa 1140 Ethelingstede [Original], 1281 in Thellinghestede, 1317 de Tellingstede. Die Bezeichnung der Gemeinte setzt sich zusammen aus dem mittelniederdeutsch stede, hochdeutsch -stedt für Stätte, Wohnstätte, Wohnplatz und dem Zugehörigkeitssuffix -ing, das auf germanisch *-inga/*-unga zurückgeht, zu dem Personennamen Tello, so dass sich die Bedeutung ‘Siedlung des Tello’ erschließen lässt.
Teltow Zentrum der gleichnamigen Landschaft (1232 terra); planmäßige Stadtgründung an alter Fernstraßenkreuzung (1265 civitas). 1232 Teltowe, 1265 Teltowe; Teltow (1375). Erst Landschaftsname, der später auf die Stadt übertragen wurde. Wahrscheinlich slawische, unklar, jedenfalls nicht altpolabisch *Tel ̨etow zu altpolabisch tel ̨e ‘Kalb’. Versuche, den Landschaftsnamen auf den Gewässername Telte zurückzuführen, der aus dem Germanisch erklärt wird, sind nicht überzeugend. Die sehr späten Belege für den Gewässername sprechen eher dafür, dass Telte eine Katasterform für Teltower Bäke ist; also wurde der Fluss nach der Stadt benannt.
Temmels, 634 Tamaltio, 115 ad portam que dicitur Templi. Temmels wurde erstmals 634 als Villa Tamaltio im Testament des Adalgisel Grimo urkundlich genannt, genau wie eine dort befindliche Kirche St. Peter.
Temmen-Ringenwalde Temmen1375 taucht das ehemalige Angerdorf als „Tempne“ erstmals in einer Urkunde auf. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wird zwischen „Alt Temmen“ und „Neu Temmen“ unterschieden, als Neu-Temmen als Vorwerk angelegt wurde.
Die Kirche in Ringenwalde wurde 1280 geweiht, aus dieser Zeit stammt das Kirchenschiff. 1311 wird erstmals ein Ort „Ryngenwolde“ erwähnt; die erste markgräfliche Urkunde ist 1316 belegt.
Temnitzquell Darsikow entwickelte sich als Gutsort in der Hand verschiedener Adelsgeschlechter, teils auch in bürgerlichen Händen der Familie Vielhack oder briefadeliger Familien.
Katerbow und Rägelin gehörten seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin und seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg.
Netzeband wurde erstmals am 2. Mai 1232 urkundlich als Nyzzebant erwähnt.
Temnitztal Garz wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Vichel 1638 durch kaiserliche Truppen unter der Führung des Generals Graf von Gallas abgebrannt. Der Ort befand sich zur damaligen Zeit im Besitz des schwedischen Generals Adam von Pfuel, aus dem alten in der Märkischen Schweiz ansässigen Adelsgeschlecht von Pfuel. Das Rittergut kam durch die Heirat seines Vaters Adam I. von Pfuel (1562–1626), Erbherr auf Jahnsfelde und Wilkendorf, mit der Barbara von Burgsdorff (1569–1622) auf Vichel, in deren Besitz.
Wildberg an der Temnitz wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg um 1214 als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten.
Templin Altslawisch Fischersiedlung; Stadtgründung durch die Markgraf von Brandenburg (1308 stad); seit 1818 Kreisstadt. 1270 Templyn, 1308 Templyn; Templin (1320). Slawische/altpolabisch *Ta ̨plin-, eine Bildung mit dem possessiv Suffix -in zum Personennamen altpolabisch Ta ̨pl(a), der mittels des Suffixes -l(a) vom Adjektivisch altpolabisch to ̧p‘stumpf, stumpfsinnig’ gebildet wurde. Im Deutschen Umlaut von a zu e.
Tengen Als Tengen im Jahre 877 erstmals in einem Brief als Teingon genannt wurde, gehörte es dem Bischof Salomo II. von Konstanz. Die Herren von Tengen erhielten in der Stauferzeit Stadtrechte und Hohe Gerichtsbarkeit.
Teningen 972 im Besitz des Klosters Einsiedeln, im 12. Jahrhundert im Besitz der Klöster St. Peter, St. Ulrich, und St. Georgen, seit dem frühen 14. Jahrhundert zur Markgrafschaft Hachberg, 1809 zum Bezirksamt und Landkreis Emmendingen. Burgruine Landeck, Altes und Neues Schloss, Bergkirche Nimburg. 972 Deninga, 1148 Deningen; Teningen (1179). Es handelt sich um eine -ing(en)-Bildung mit einem Personennamen Dano, der Name zeigt Anlautverschärfung, Umlaut des Stammvokals und bedeutet ‘bei den Leuten des Dano’.
Tensbüttel-Röst Erstmals traten Tensbüttel und Röst im Mittelalter in Erscheinung. Im Jahre 1329 wurden Tensbüttel und Röst erstmals urkundlich erwähnt, nachdem der Erzbischof von Bremen, Johan Grand, verstorben war. Röst, früher auch Rissede, Rushkithi oder Rüste zählt zu den ältesten Ortsnamen im Kirchspiel Albersdorf und stammt aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert. Vermutlich kam der Begriff von Rusch oder Rüsch, ein altes Wort für Binsen.
Die Namensgebung für Tensbüttel wird auf die Zeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert datiert. Tins bedeutet vermutlich andere Seite und Büttel ist mit Ansiedlung auf höherer Stelle zu deuten.
Urkundlich wurde das Kirchspiel Albersdorf, zu dem Tensbüttel und Röst gehörten, in einem Vertrag zwischen Dithmarschen und Hamburg am 7. Mai 1281 erwähnt.
Tensfeld Die Tensfelder Au fließt durch das Gemeindegebiet.
Tering, (Ascheberg) mitten 1200 Terengen, Terrigen.
Ternsche, (Selm) 889 Ternecz, 1000 Ternetsca, Terrunsce.
Teschenmoschel Der Ort liegt an der Moschel. Der Fluss wird um 1350 als Můsselerbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom germanischen *muska- für 'Moos' ab.
Tespe Das Dorf Tespe wird im Ratzeburger Zehntregister von 1230 erstmals urkundlich erwähnt als Toschope. Die Forschung geht davon aus, dass Tespe bereits um das Jahr 1000 von sächsischen Siedlern gegründet wurde. Dem Ortsnamen liegt das altsächsische Grundwort Hop „Haufe“ zugrunde und bezeichnet ähnlich wie Wiershop den Platz, an dem sich etwas zusammenfindet. Das Dorf wurde noch vor der Mitte des 14. Jahrhunderts ebenso wie das Dorf Avendorf in die südlich gelegene Elbmarsch verlegt. Auf dem alten Flurstück des ehemaligen Dorfes wurde später die Zollstelle Tesperhude errichtet.
Tessenow essenows Ortsname stammt vermutlich vom slawischen Lokator Têšen ab, also Ort des Têšen.
Der Ort wurde in mittelalterlichen Quellen bis 1550/1570 nicht erwähnt.
Tetenbüll ie im 12. Jahrhundert mit einem etwa 1,5 Meter hohen Sommerdeich umgebene Marschinsel Eiderstedt wurde ab dem ausgehenden 14. Jahrhundert nach Norden hin erweitert. Nach der verheerenden Zweiten Marcellusflut von 1362 wurden zunächst der Tetenbüller Kirchen- sowie der Tetenbüller Osterkoog im ausgehenden 14. Jahrhundert landfest gemacht.
Tetenhusen Der Ort wurde wohl 1362 nach der Zweiten Marcellusflut von Friesen, die ihre Dörfer verloren hatten, gegründet. Die Vermutung basiert auf den Ortsnamen, der wohl bei Tetens Häusern bedeutet und sich vom friesischen Personennamen Thede oder Thade ableitet.
Teterow Neben einer slawische Siedlung (mit Burgwall im Teterower See) entstand um 1200 eine deutsche Siedlung, um 1235 Stadtrecht, 1326 bis Mitte 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Werle, danach zu Mecklenburg-Schwerin. 1236 in Theterowe, 1272 in Thiterow oppido, 1285 Theterowe; Teterow (1350). Der Ortsname ist vermutlich ein alter Flurname, der mit dem altpolabischen Appellativum *teter ‘Wildhuhn, Auerhahn’ (vgl. russisch téterev ‘Birkhahn’, litauisch tetervas, feminin tetervà) und einem Stellen bezeichnenden Suffix -ov,-o(w), gebildet wurde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘Ort mit (vielen) Wildhühnern’ rekonstruieren. Nicht auszuschließen ist eine Ableitung vom *Teter(a) (vgl. alttschechisch Tetera, tschechisch Personennamen Teterka; expressiv auch hluchy ́tetˇrev‘ blindverliebter Mensch’, russ. teterja ‘Birkhuhn’, mit demselben possessiv Suffix -ov, -o(w).
Tettau (Oberfranken) Der Ort wurde 1269 als „Theten“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem Gewässernamen ab, der 1194 als „Taetin“ erstmals erwähnt wurde. 1670 wurde der Ort erstmals in der heutigen Form erwähnt.
Tettau (Oberlausitz) ettau wurde erstmals im Jahr 1220 erwähnt, als in einer Urkunde der Zeuge Lupoldus de Tettowe genannt wird. Der Ortsname des als Straßendorf angelegten Ortes kann als Auort gedeutet werden, das Dorf lag in der Spitze der Oberlausitz und war Eckposten gegenüber Mückenberg. Der Ortsname entwickelte sich von Tetthaw 1451 über Tetaw 1455 und Tettaw 1499 zu Tetten im Jahr 1590 und Tettau 1604.
Tettenweis Entstehung und Frühgeschichte von Tettenweis liegen vollkommen im Dunkeln. Erstmals wird der Ort Tettenweis im Jahre 1182 auf einer Urkunde als „tetinvis“ (= Flecken oder Dorf des Teto oder Tato) bezeichnet. Neue Siedlungen wurden damals nach dem Gründer benannt. In den Traditionen des Hochstifts Passau erscheint um 790 ein Tato, der als Gründer von Tettenweis in Frage kommen kann. Die Silbe „weis“ vom Ortsnamen Tettenweis kommt vom althochdeutschen „wihs“, das hieß „Dorf“. Durch die neuhochdeutsche Lautverschiebung wurde „wihs“ oder „wis“ zu „weis“. Das Neuhochdeutsche rechnet man etwa ab 1500 und tatsächlich wurde der Name Tettenweis um 1400 noch mit „i“ (Tetenwis) geschrieben.
Die Pfarrei Tettenweis gehörte seit dem 12. Jahrhundert zum St. Ägidien-Spital in der Passauer Innstadt. Das dortige „Innbruckamt“ verwaltete neben der Innbrücke und dem Leprosen-Hospital auch die dem St. Ägidien-Spital inkorporierten Pfarren, die vom jeweiligen „Bruckpfarrer“ zu vergeben waren.
Tettnang 882 Schenkung an das Kloster St. Gallen, um 1260 Teilung des Montforter Grafenhauses, bei der Hugo die Linie Montfort-Tettnang begründete und Tettnang zur Residenz machte. Neues Schloss, Loretokapelle, Altes Schloss, Torschloss. 882 Tetinang, 1154 Tetinanc. Der Ortsname enthält als Bestimmungswort wohl den Personennamen Tatto, Tado mit Umlaut des Stammvokals. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch *wang ‘Feld, Wiese, Weide’, das im Kompositum althochdeutsch holzwang bezeugt ist. Er ist dann als ‘Siedlung beim Weideland des Tatto’ zu deuten. Das anlautende wdes Grundwortes fällt in der Komposition (wie etwa in Backnang) frühzeitig aus. So Backnang, Rems-Mur-Kreis; Tettenwang, Ortsteil von Altmannstein.
Tevenhausen, (Heidelbeck) 1036 Teuinchuson.
Teublitz Die Stadt wurde zum ersten Mal 1231–1234 unter dem Namen „Tivbelitz“ in einer Urkunde erwähnt. Dies geschah in einem Verzeichnis, das Otto II. anfertigen ließ, um einen Überblick über alle Einkünfte aus seinen Gütern und Besitzungen zu gewinnen. Meist wird der Ortsname von Teublitz aufgrund der Endung -itz als slawischer Name angesehen und aus „dupelice“ (= altslawisch dupina, Höhle) bzw. „dziupla“ (polnisch für Baumhöhle) abgeleitet. Dies deutet darauf hin, dass die Siedlung zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung schon einige Zeit bestanden hatte.
Teuchern Teuchern war Hauptort der seit dem 7. Jahrhundert nach und nach angesiedelten Sorben. Wie Tauchlitz, heute im Weißenfelser Stadtgebiet, oder Taucha bei Poserna bedeutet der Name auf altsorbisch feuchter, sumpfiger Ort. Davon leitet sich der Name des Kleinstammes der Tuchari ab, der sich nach der Ansiedlung um Teuchern und entlang der Rippach herausgebildet hatte und deren Hauptort Teuchern war.[3] Es ist zu vermuten, dass die Tuchari auf Befehl karolingischer oder ottonischer Markgrafen oder des Königs selbst eine einfache Ringburg ähnlich Treben bei Dehlitz/Saale anlegten, ein Nachweis existiert jedoch nicht. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 976. Darin schenkt Kaiser Otto II. unter anderem die „in pago Ducharin nominato basilicam“ (die Basilika im Gau Teuchern) der Zeitzer Kirche. Allein die Tatsache, dass Teuchern eine Basilika, also eine feste Kirche besaß, zeigt die Bedeutung des Ortes zur damaligen Zeit.
Teugn Die erste nachweisliche Besiedlung des Ortes erfolgte durch Kelten. Im 9. Jahrhundert wurde Teugn von Anno für das Bistum Freising erworben. Im Jahr 1002 schenkte König Heinrich II. seinen Grundbesitz in Teugn der Bischofskirche von Brixen, die bis 1803 Grundherrin blieb.
Teunz Aufgrund fehlender schriftlicher Quellen sind Einflüsse auf die Besiedlung nur aufgrund der Ortsnamenkunde nachzuweisen. Im Altlandkreis Oberviechtach sind die Orte Gleiritsch und Teunz slawischen Ursprungs und zählen damit zu den ältesten Siedlungen in diesem Gebiet. Der Name Teunz kommt von tync, was so viel bedeutet wie kleine Burg, oder von tyn, der Bezeichnung für Mauer, Zaun oder Umwallung. Da es sich bei Teunz nachweislich um einen slawischen Namen handelt, entstand der Ort vor der Jahrtausendwende. Schriftliche Quellen fehlen. Im Jahre 1280 tauchte der Name „Teinzen“ auf.
Im Jahre 1286 wurde in einem der ältesten Pfarreienverzeichnisse des Bistums Regensburg die Pfarrei Teunz erwähnt.
Teupitz eupitz entstand als slawische Siedlung. Auf der Schlosshalbinsel am Teupitzer See wurde 1307 erstmals eine Burg erwähnt, die in älteren Schriftstücken als Tupcz, Tupzig oder Tupitz bezeichnet wurde. Weitere Schreibweisen waren to dem Tuptez, 1346 Tewptz sive Teypcygk, 1375 Tewptz, 1431 Tupze, 1436 Tupitz, 1442 czum Tupitz, 1555 Teuptz oder bereits Teupitz. Der Name leitet sich vom niedersorbischen Tup ab, was so viel wie stumpf, oder stumpfes Beil (Tupiza) bedeutet.
Teuschnitz Teuschnitz wurde im Jahr 1187 erstmals urkundlich erwähnt, als der Bamberger Bischof Otto II. die auf eine slawische Gründung zurückgehende Einöde „Tuschice“ dem Kloster Langheim übergab.
Teutschenthal er Ursprung des heutigen Ortsteils Teutschenthal liegt in mindestens sieben mittelalterlichen Dörfern, deren Siedlungsnamen auf slawische und deutsche Bevölkerungsanteile schließen lassen. Nach einer Dorfskizze aus dem Jahr 1689 reihten sich die Siedlungen:
Oesnitz (Osniza (9. Jh./11. Jh.), Osnitz (1180), Oznicz (1347), Tutzenthal (1400)), Würden (Wordhem (1219)), Ibitz (Ybitz (1347), Ibiczt (1452)), Bossdorf (Pameluchesdorp (?)), Gottsdorf (Godimesdorf (9. Jh./11. Jh.), Gitistorp (1347), Gotistorf (1347)), Deussen (Dussina (9. Jh./11. Jh.), Dusne (1136), Deussenthal (1363)) und Kusdorf (Cozimensdorp (?), Koischdorf (1452)) von Ost nach West entlang des Würdebaches. Das 1452 in einer Merseburger Gerichtsurkunde erwähnte Nazdorff (auch Natzdorf) ist wahrscheinlich mit dem heutigen Etzdorf bei Steuden identisch und somit nicht als die achte und westlichste der Teutschenthaler Ursprungssiedlungen anzusprechen. Drei der Würdebachsiedlungen, nämlich Dussina (Deussen), Codimesdorpf (Gottsdorf) und Osniza (Oesnitz) wurden bereits im 9. Jahrhundert im Zehntverzeichnis des Wigberti-Klosters Hersfeld erstmals urkundlich erwähnt.
Thaden Als erste urkundliche Erwähnung Thadens gelten Eintragungen aus dem Jahre 1576 im Kirchenbuch der Gemeinde Schenefeld, wohin die Thadener Bauern Getreide und andere landwirtschaftlichen Güter liefern mussten.
Thailen, 1071 Teila. 1125-26 Teilla, Theila.
Thale 935 Einwohner, an der Bode am Nordostrand des Harzes, Kiemzelle der Siedlung ist das vor 840 in karolingischer Burganlage gegründete Frauenkloster am linken Bodeufer, das unter späterer Schutzherrschaft des Stifts Quedlinburg bis 1525 existierte; seit 1445 Eisenerzbergbau, ab dem 16. Jahrhundert Ausbau des Hüttenbetriebs; Stadt seit 1922. 828 Uuinedahusun, 840 Vinithohus, 1046 in Winedhuson, 1181 Wendehuse, 1231 Dal, 1298 villa Vallis, 1311 in dem Dale, 1340 Dahl, 1501 thom Dale, 1556 Thall. Der alte Name gehört zualthochdeutsch Wineda, Wenden, Slawen’ im Genitiv Plural und -h(a)usen. Im 13. Jahrhundert Namenwechsel. Fortan bildet die Lage des Ortes im Tal (mittelniederdeutsch dal ‘Tal’) das Motiv des Ortsname. Doch noch 1544 Winedhausen, welches man itzo nennet Thael. So Windenreute (1094 Winedoriuti) im Landkreis Emmendingen.
Thaleischweiler-Fröschen Thaleischweiler: 1214 predium in Eiswilre, 1334 Eyschwilre, 1560 Eischweiller; Eischweiler im Thal (1792); Fröschen: 1295 Froszauwe daz dorf, 1400 Freschenn, 1470 Froschen, 1564 Fröschen; Thalfröschen (1824). Das Bestimmungswort im Ortsname (Thal-)Eischweiler beruht auf althochdeutsch Personennamen Agi oder *Aigi, Genitiv Singular *A(i)ges-, das Grundwort ist dazu -weiler. Der zweite Ortsname besteht aus dem mittelhochdeutsch Bestimmungswort vrosch ‘Frosch’ und dem Grundwort-au(e), die Dativ-Form *Fröschauwen kontrahierte zu Fröschen. Der Zusatz Thal(-tal) unterschied von gleichnamigen Nachbarorten. Somit ergeben sich ‘Hof, Vorwerk des A(i)gi im Tal’ beziehungsweise ‘bei/zur Wiese, Gewässeraue mit (vielen) Fröschen’. So Höheischweiler und Höhfröschen, Landkreis Südwestpfalz.
Thalfang am Erbeskopf. Als Mark Thalfang seit 1112 Rechtseinheit des Trierer Landes; im 14. Jahrhundert Amt, das bis 1794 bestand, seit 2001 anerkannter Luftkurort. Kurwesen. 633 (Fälschung) Talevanc, 928 villam Talevang, 1140 Thalevanc, 1231 Talevanc, 1233 Dalvangen. 1246 Talvanch, 1277 Talwanch, 1307–54 Talfanck, 1740 Thalfang. Ausgangsform *Talavancum. Da auf der Gemarkung der Thalvanger Bach (zur Kleinen Dhron) entspringt, ist der Ortsname wahrscheinlich vom Namen des Baches *Talau-a mit dem Suffix -nk o (vgl. im Moselland Ortsname Korlingen, 975 Corlanch, Ortsname Maringen, 11. Jahrhundert Marancum) abgeleitet. Der vorgermanische Flussname hat eine Parallele in Talfer, Fluss des Sarntales, 1080 Talauerna; *Talau-a kann als Erweiterung des Adjektivisch *talo zum Verb indogermanisch *teh2‘tauen, schmelzen’ gestellt werden. Bergname Erbeskopf ‘Erbsen-Kopf ’ zu mittelhochdeutsch erweiz, erbeiz ‘Erbse’. So Erbes-Büdesheim.
Thalhausen Thalhausen wurde erstmals im Jahre 1393 als Dailhusen urkundlich erwähnt.
Thalheim/Erzgebirge Ende des 12. Jahrhundert deutsche Bauerndorf, seit dem 17. Jahrhundert Entwicklung der Strumpfwirkerei, 1925 Stadtrecht. 1368 Thalheim, 1539/40 Thalheim. Bildung mit mittelhochdeutsch tal ‘Tal, Einsenkung’ und dem Grundwort-heim, demnach ‘Wohnstatt im Tal’ o.ä. Das Grundwort ist ö der Saale nicht sehr häufig. So Thalheim, Ortsteil von Mittweida, Landkreis Mittelsachsen und von Oschatz, Landkreis Nordsachsen; Waldheim.
Thallichtenberg Im Jahre 1816 kamen Thallichtenberg und Burglichtenberg zum Fürstentum Lichtenberg.
Thallwitz Am 31. Juli 1253 wurde Thallwitz zum ersten Mal in einer Urkunde des Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, als Talvitz erwähnt. Möglicherweise ist Thallwitz aber älter und entstand als slawische Ansiedlung bereits viel früher. Spätestens 1266 ist Henricus de Scof Herr auf Thallwitz und nennt sich fortan Henricus de Talwiz.
Thalmässing Erstmals erschien Thalmässing vermutlich im Jahr 866 als „Talmazinga“ in einer Urkunde.
Thalmassing Die Geschichte der Gemeinde reicht in ihren Anfängen zurück bis in die Zeit der Vor- und Frühgeschichte, wo nachweislich im Gebiet des jetzigen Baugebietes "Scherfeld" eine Siedlung bestanden hat. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts. Der Ort trägt zu dieser Zeit den Namen Talamazzinga (Siedlung des Talamazzo).
Thalwenden Der Ort wird 1055 als Dalewinthun erstmals urkundlich erwähnt. Nordwestlich von Thalwenden liegt auf einem Bergsporn die Burgstelle Winzenburg, ein mittelalterlicher Herrensitz.
Die heutige Schreibweise des Ortes ist seit Anfang des 14. Jahrhunderts geläufig. Der Name bezeichnet eine Ansiedlung der Wenden im Tal.
Thannhausen Bis 1268 staufisches Reichsgut, 1301 Übergang an die Markgrafschaft Burgau, 1348 Markt. 1109–1118 (Kopie von 1175) Taginhusen, 1160 (Kopie von 1495) Tagenhawsen, 1186 Taigenhusen, 1291 Tainhusen, 1302 Tainhousen, 1348 (Kopievon 1500) Tainhawsen, 1412 Tainhawsen, 1435 Danhawsen, 1490 (Kopievon circa 1600) Thainhausen iuxta fluuium Mündel, 1571 Thonhaußen, circa 1600 Thainhaußen an der Mündl, 1670 Thannhausen. Grundwort ist eine Pluralform von mittelhochdeutsch hûs ‘Haus’,-hausen, Bestimmungswort der erschlossene Personennamen *Tago. Später wurde Tann ‘Tannenwald’ eingedeutet.
Tharandt Tharandt wurde erstmals indirekt in einer Urkunde vom 21. Januar 1216 erwähnt, in der ein markgräflich-meißnischer Vasall namens Boriwo de Tharant, benannt nach der dortigen Wehranlage, als Zeuge erscheint.
Thedinghausen Der Ort entstand aus einer Landzollstelle, im 13. Jahrhundert Burg. Die heutige Samtgemeinde Thedinghausen entstand 1972 durch Zusammenschluss von fünf Mitgliedsgemeinden. 1282 Thedighusen, 1290 Thodighusen, 1392 Todinghehusen, 1357 Dedinghußen, 1428 Tedynghusen, Teddingehusen, 1534 Tedinghusen. Es liegt ein -ing(e)h(a)usen-Name vor, dessen Ableitungsgrundlage ja immer einem Personennamen ist. Die Überlieferung zeigt in den ersten Belegen allerdings ein Schwanken zwischen T(h)edi(n)gund T(h)odi(n)g-husen, dass die Bestimmung des Personennamens erschwert. Es ist sowohl ein Personennamen Th(i)edo möglich wie auch Th(e)od-, in jedem Fall geht es aber um einen Zusammenhang mit altsächsisch thiod(a),theod(a) ‘Volk’. Ein dazu gehörender Personennamen Thiod erscheint historisch in mannigfaltigen Varianten, so etwa als Theudo, Teodo, Teoto, Deodo, Thioto, Dioto, Tiedo, Tietho, Tido, Titto, Dido, Duda und Tuto. Allerdings fällt auf, dass der Kurzname Thiod vor allem im norddeutschen Sprachraum mit -o-haltigem Tonvokal und anlautverschärft (-d> -t-) erscheint, etwa 1174/81 Todo, 1270 Thodo Bokinga, 1306 Thode in Stralsund, 1305/15 Todo Cancelarius, 1524 Tode Lüders bei Stade. Daher darf man vielleicht die Vermutung wagen, dass in den Belegen 1290 Thodighusen, 1392 Todinghehusen die mundartlich gefärbte Variante des Theod-Personenname eingedrungen ist, zumal der Ortsname danach wieder zu T(h)edinghusen tendiert. Ein ähnliches Schwanken zwischen Thed und Tod findet sich übrigens auch bei der † Tönnigerode, Landkreis Wolfenbüttel, Thedinga (ohne -husen), Landkreis Leer.
Theilenhofen Erstmals erwähnt wurde Theilenhofen im 13. Jahrhundert.
Theilheim Theilheim (älter auch „Thelheim“) wird in einer Urkunde der Benediktiner-Abtei Würzburg am 13. Mai 1098 erstmals als „Daleheim“ erwähnt.
Theisbergstegen Das östlich des Glan gelegene Deinsberge beziehungsweise Theisberg wurde 992 erstmals urkundlich erwähnt. Am 10. Juli 1715 wurde es mit dem Dorf Stegen vereinigt.
Theisseil Theisseil gehörte zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Floß, das 1777 zu Bayern kam. Das heute zur Gemeinde zählende Roschau war Bestandteil der Gefürsteten Grafschaft Störnstein (Sternstein) und fiel somit erst 1806 an Bayern. 1818 entstanden mit dem Gemeindeedikt in Bayern die Vorläufer der heutigen politischen Gemeinde, die Gemeinden Edeldorf, Letzau und Roschau.
Thelkow In älteren Urkunden wurde der Ort Telekowe oder Telekow benannt. Die Herkunft des Namens wird mit Ort des Telka hergeleitet. Die erste urkundliche Erwähnung fand Thelkow 1358. Ein Bertelstorp de Telekowe und ein Geistlicher namens Jacobus wurden hier genannt. Am 2. Juni 1390 verpfändete ein Knappe Henneke Buk an den Knappen Claus Bassewitz neben mehreren Hebungen aus dem Dorf Kowalz die Schmiede und den Krug zu Thelkow. Um diese Zeit scheinen die Bassewitz ihren lang andauernden Besitz im Ort begründet zu haben.
Themar Der Ort Themar wurde im Jahre 796 als Tagamari erstmals erwähnt.
Theres Erstmals wurde Theres im Jahre 802 urkundlich erwähnt. Das nicht mehr vorhandene Benediktinerkloster wurde um 1045 von Bischof Suidger von Bamberg gegründet.
Thermalbad Wiesenbad Im 12./13. Jahrhundert besiedelten Thüringer und Franken das Gebiet. Die ersten urkundlichen Erwähnungen fanden im 14. Jahrhundert statt. 1381 Schönfeld, 1386 Neundorf als Im neuen Dorf und 1398 Wiesa in Form von Ritter Heiderich von der Wiese. Im heutigen Wiesenbad entstanden die ersten Gebäude 1474 mit der Hochherrschaftlichen Mühle des Ritters zu Wiesa. Der 1. Januar 1956 war die Geburtsstunde der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad, nicht zu verwechseln mit der heutigen Gemeinde, denn erst am 1. Januar 1999 schlossen sich die Orte Neundorf, Schönfeld, Wiesenbad und Wiesa zur Gemeinde Wiesa zusammen, welche am 1. Januar 2005 in Thermalbad Wiesenbad umbenannt worden ist.
Thiendorf Erstmals urkundlich werden 1350 die Dörfer Dammenheim und Timmendorf erwähnt, die sich auf dem Gebiet des heutigen Thiendorf befinden.
Thierhaupten Der Name deutet auf eine ursprünglich germanische Siedlung hin, die wohl Köpfe von Tieren (Tierhäupter → Thierhaupten) aufgestellt hatte. Im Jahr 1776 wurde ein Sandstein-Tierkopf ausgegraben, was als weiterer Hinweis gelten kann.
Einer Sage nach wurde etwa 750 an diesem Ort von dem bayerischen Agilolfinger-Herzog Tassilo III. das Kloster Thierhaupten gegründet. Er soll sich in der Gegend während einer Jagd verirrt haben und einem Gelöbnis nach an dem Ort, an dem er sein Gefolge wiederfand, als Dank ein Kloster erbauen lassen. Der Sage nach wies ihm eine Hirschkuh (Jägersprache: Tier = Hirschkuh) den Weg und daher ist auch noch heute eine Hirschkuh zentral im Thierhauptener Wappen abgebildet.
Thierschneck Die urkundliche Ersterwähnung von Thierschneck ist auf dem 20. Dezember 1372 datiert.
Thiersheim Der Name Thiersheim leitet sich wahrscheinlich ab von Heim des Teor (oder Tior, Tier). Im Jahre 1182 fand Thiersheim erstmals urkundliche Erwähnung in einer von Kaiser Friedrich Barbarossa bestätigten Schenkung des Ortes an das Benediktinerkloster Reichenbach.
Thierstein Der Name Thierstein ist erstmals am 20. März 1340 in einer von Albrecht der Nothaft von Tirstein ausgestellten Urkunde im Kreisarchiv Eger (Cheb) nachgewiesen. Drei Jahre später, am 16. Juli 1343, belehnte Kaiser Ludwig der Bayer Albrecht Nothaft mit der von diesem „auf des Reichß Perg und Poden“ errichteten Burg Thierstein.
Thörlingen Thörlingen gehörte zum sogenannten Gallscheider Gericht. Der Gerichtsplatz lag bei Emmelshausen. 1314 gelangte der Ort mit dem Gericht an Kurtrier.
Tholey Spuren keltisch Besiedlung, so eine Verteidigungsanlage auf dem Schaumberg; aber auch römisch Besiedlung, ein Vicus im Wareswald. Im Jahr 634 Erwähnung eines castellum; im 7. Jahrhundert Errichtung einer Kirche auf römisch Ruinen. Die Abtei Tholey gilt als ältestes Kloster im deutschsprachigen Raum. Um 1200 Schaumburg zum Schutz der Abtei, 1522 Eroberung durch Franz von Sickingen und 1631 Zerstörung durch die Schweden. Auflösung der Benediktinerabtei und Vertreibung der Mönche durch Franzosen. 1815 kommt Tholey an Preußen. Seit 1974 besteht die Gemeinte aus den Ortsteil Bergweiler, Hasborn-Dautweiler, Lindscheid, Neipel, Scheuern, Sotzweiler, Theley, Tholey und Überroth-Niederhofen. 634 (Kopie10. Jahrhundert) Teulegio, Taulegius, Toleio, 853 ad Toleiam, 1157 de Toleia. Der Siedlungsname ist auf romanisch *teguleium ‘Gebäude mit Ziegeldach’ zurückzuführen. Der romanische Schwund von g in der Lautgruppe -egu (vgl. die Simplexform teula < lateinisch tegula in Nordfrankreich, 8. Jahrhundert) und die Entwicklung von eu zu au ist für das späte 7. Jahrhundert/8. Jahrhundert nachgewiesen. Die romanische Monophthongierung von au zu o ̄ erfolgte im Trierer Raum, aus dem die Urkundlich von 853 stammt, im 9. Jahrhundert Die Germanisierung der so genannten Hochwaldromania, der Tholey angehörte, erfolgte spät, nach der Lautverschiebung von /t/ zu /ts/ (geschrieben meist
Thomasburg Thomasburg wurde erstmals 1124 genannt und befand sich im Besitz des Klosters Rastede bei Oldenburg.
Thomm, 1217 Tumben. Romanisch tumba, Grab, von latinisch tumba = Grabhügel. Im ältesten Trierer Stadtrecht um 1190 wird Thomm erstmals genannt. Bewohner von Waldrach, Thomm, Riveris, Osburg, Reinsfeld, Kell, Wiltingen, Kanzem, Filzen, Könen, Konz, Wasserliesch, Reinich, Zewen, Ober- und Niederkirch, Euren, Trierweiler u. a. waren dazu verpflichtet jährlich den Trierer Stadtbach zu reinigen als Gegenleistung für Markt- und Zollerleichterungen.[5] Von etwa 1217 stammt eine undatierte Urkunde, mit der die kreuzfahrenden Ritter Peter von Merzig und Friedrich von der Brücke die ihnen in Osburg, Waldrach, Thomm und Riveris zustehende Hunria-Gerichtsbarkeit an den Trierer Erzbischof Theoderich verpfänden. Thomm wird um das Jahr 1220 auch im Liber annalium iurium des Erzbischofs von Trier genannt. Eine weitere urkundliche Erwähnung erfolgt im Jahre 1329 in einem Lehnsrevers derer von Oeren. Im Folgejahr wird bereits eine Kirche erwähnt in der Taxa generalis des Erzbistums Trier.
Thorn, (Kreuzweiler) 1183 de Turri.
Thörnich, (Trier) 902 Turnich. 1222 Turninge, Turnige.
Thorr, (Heppendorf) 673-90 Torona, 1051 Turre.
Thonhausen Die urkundliche Ersterwähnung fand in der Zeit von 1181 bis 1214 statt.
Thüngen Wovon sich der Ortsname Thüngen tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es werden drei Erklärungen genannt: Der Namen des Ortes Thüngen könnte sich von Thing ableiten. Als Ding, historisierend Thing (germanisch, altnordisch und neuisländisch: Þing, interskandinavisch: Ting, oder Thie bzw. Tie) wurden Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht bezeichnet. Dies würde auf einen Ort hindeuten, an dem solche Versammlungen durchgeführt wurden.
Der Name Thungidi bzw. Tungede ist keltischen Ursprungs oder beruht auf einer ursprünglich römischen Ortsbezeichnung. \Dem Namen liegt das althochdeutsche Wort thung, das „unterirdisches Gemach“ bedeutet, zugrunde. Es wurde durch das Kollektivsuffix -idi abgeleitet.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 788 Tungede, 790 Tungide, 1100 Duengethi, 1135 Tungedin, 1136 Tungeden, 1259 Tungede, 1303 Tungden, 1325 Tuengede, 1345 Tuengen, 1536 Thüngen.
Thüngersheim er Name Thüngersheim besteht aus dem Personennamen Tuninger und dem mittelhochdeutschen Wort heim.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1098 Tuningersheim, 1127 Tunegersheim, 1144 Tunegeresheim, 1282 Tuenegersheim, 1303 Tunegersheim, 1342 Tuenegersheim, 1502 Thüngersheim.
Thür Der Name Thür ist möglicherweise keltischen Ursprungs. Thur bedeutet so viel wie „am Wasser gelegen“. Erstmals urkundlich erwähnt wird Thür im Jahre 1112 in der zweiten Stiftungsurkunde des Klosters Laach, bei der ein Berno von Thure als Zeuge unterschrieben hat.
Thüringenhausen Erstmals erwähnt wurde Thüringenhausen 874; die Schreibweisen variierten in der Vergangenheit zwischen Durinhusen, Doringhusen und Döringhausen. Die Herren von Doringhusen waren ein lokal einflussreiches Adelsgeschlecht, deren bekanntester Vertreter Heinrich von Doringhusen im 15. Jahrhundert Domherr in Erfurt war.
Thürkow Thürkow wurde 1371 als Lehnsgut erstmals in einer Besitzurkunde erwähnt.
Die frühgotische Dorfkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Todendorf wurde 1304 erstmals bezeugt.
Thuine Die Herkunft des Namens Thuine (alt: Thuinun, Thunen, Tune) ist eher unsicher. Hierin könnte das alte, im plattdeutschen noch bekannte Thun gleichbedeutend mit Zaun, Umfriedung (siehe auch niederländisch Tuin für Garten) stecken. In Thuine hat es weit vor der Christianisierung einen uralten Gerichtsplatz gegeben, auf dem Gericht unter Linden gehalten (gehegt) wurde. Dieser Platz wurde umspannt oder durch eine Hecke (niederdeutsch. Hege) begrenzt, eingefriedet. Das heißt, hier herrschte Gerichtsfrieden, auch wenn man sich vorher gestritten hatte. Thuine ist mit Messingen einer der am frühesten erwähnten Orte (bereits 836) im Heberegister der Abtei Werden.
Thum, 1200 Tumbam. Romanisch tumba, Grafhügel. Thum wurde 1389 erstmals urkundlich erwähnt. 1445 wurde die Siedlung als Bergstädtlein bezeichnet.
Thumby Der Ortsname Thumby wurde erstmals 1352 schriftlich genannt und bedeutet Siedlung des Tumi. Die Nachsilbe -by bezeichnet in den nordischen Sprachen eine Siedlung. Die Vorsilbe geht auf einen Rufnamen zurück, der eine Kurzform zu einem Vollnamen wie Thormund darstellt, der wiederum auf den Götternamen Thor (altnordisch Þórr) und das Wort altnordisch und althochdeutsch mund für Schutz (vgl. Munt) zurückgeht. Sieseby wurde erstmals 1267 schriftlich erwähnt und bedeutet Dorf, Siedlung des Sizo, einer hypokoristischen Kurzform zu Vollnamen wie Siegfried oder Siegmund, somit ein aus dem Niederdeutschen übernommener Rufname als Bestimmungswort in einem dänischen by-Ortsnamen. Der Ortsname Schnurrum bezeichnet eine Belegenheit an einer scharfen Wegkrümmung (von dän. Snurre= drehen).
Die romanische Feldsteinkirche in Sieseby stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und ist das älteste Gebäude der Gemeinde. Als Kirchspiel wird das Dorf Siceby (später Ciceby, Tzitzebu; plattdeutsch Siesby, dänisch Siseby) erstmals in einer Urkunde von 1267 erwähnt.
Thundorf in Unterfranken Arnulf von Kärnten erwähnte Thundorf erstmals in einer Urkunde vom 1. Dezember des Jahres 889. Zuvor war es 888 als „Tuomsdorf“ in einer Urkunde/Verfügung Kaiser Karls III. enthalten.
Thune, (Neuhaus) 1036 Tuna.
Thür, (Koblenz) 1112 Thure, 1204 Tore.
Tiedenhoven, (Köln) 948 Thedenhouon. Thiedenhouon. Germanisch Theudon hofum, zu den Hofen des Theudo. (peudo-, Volk)
Thurmansbang Dormannesbanc erscheint urkundlich erstmals 1180, als ein Heinrich de Dormannesbanc beim Kloster Aldersbach als Zeuge erschien. Im Urbar von Niederbayern von Anfang des 14. Jahrhunderts wird Turinspach erwähnt. Es war der Sitz eines herzoglichen Richters. 1386 wird in einer Gerichtsurkunde von Winzer ein Andre Amtmann zu Turmanspankch genannt. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts lautete die Schreibweise der Ortschaft Thurmansbank.
Thurnau Der Ort wurde 1137 als „Durnowa“ erstmals urkundlich erwähnt. Grundwort ist ouwe (mittelhochdeutsch für Wiesenland), Bestimmungswort ist wahrscheinlich durre (mittelhochdeutsch für dürr, mager). Demnach wäre der Ortsname auf einen Flurnamen zurückzuführen, der eine magere Wiesenlandschaft bezeichnet. Erst später kam es zur Umdeutung des Bestimmungswortes zu Turm.
Thyrnau Zwischen 1200 und 1300 wird Turna, Tiena oder Tuna (= Donau) öfters als Ortschaft erwähnt. Im Jahre 1257 wurde ein „Wichard de Tyerna“ erwähnt, 1258 „Wernhardus de Tuna“. Das Lehen des Hochstiftes Passau war um 1400 im Besitz der Thyrnau (auch Tyerna oder Tirna) und der Kienast. Achatius von Tyerna beteiligte sich 1431 an einem Aufstand gegen den Bischof. Um 1450 erschienen neben den Kienast die Pschaechel auf Thyrnau. Weitere Schreibweisen für den Namen der Ortschaft waren 1518 Thürnnen, 1616 Thyma und 1812 Thürnau.
Tiddische Ein Marschalk Tiadde wurde um 825 in der „Tradition Nr. 30“ des Klosters Corvey erwähnt. Der Ort Tiddische wurde offensichtlich nach ihm benannt. In mehreren um das Jahr 1000 verfassten Corveyer Traditionen wurde der Ort als Thiaddagsheshus(un) bezeichnet, etwa „die Häuser des Volks-Guten“, analog zum Ortsnamen Riddagshausen, das heute zu Braunschweig gehört, bzw. Thieddikeshus(un). Möglich ist auch die Bedeutung T(h)iaddagiski liuti (althochdeutsch für „Leute von Tieddegische“). Tiddische wurde 1366 urkundlich als Didgesche erwähnt. Noch heute wird der Ort im Volksmund Titsche oder Ditsche genannt.
Tiefenbach (Bayerischer Wald) Tiefenbach war schon früh im Besitz der Bischöfe von Passau, die es den Grafen von Hals und anderen Adelsfamilien als Lehen überließen.
Tiefenbach (Federsee) Der Name der Gemeinde wird erstmals 1277 als Tiuffenbach urkundlich in Zusammenhang mit einer Familie von Ortsadligen erwähnt. Die Herkunft dieser mehrfach Adligen ist jedoch unsicher und von einer Burg im Ort ist nichts überliefert, so dass die gesicherte erste Erwähnung der Gemeinde 1353 (Tuffenbach) zu datieren ist.
Schon im 15. Jahrhundert wird eine Gemeinde Tiefenbach genannt.
Tiefenbach (Hunsrück) Die Frühgeschichte Tiefenbachs ist verbunden mit der Wildburg, die 1253 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Tiefenbach (Niederbayern) Als Tiufenbach wird es urkundlich erstmals 1136 genannt, 1261 wird eine Zinspflichtige de Teufenbach erwähnt. Über Teuffenpach (1614) und Tieffnpach (1752) setzte sich ab 1811 die Schreibweise Tiefenbach durch.
Tiefenbach (Oberpfalz) (Koblenz) 1044 Diefenbah. 1051 Deifenbah. Germanisch deupon, zu deupa, tief + baki, Bach.
Tiefenbronn Anfangs 12. Jahrhundert Kopie 12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert in Dieffenbrunnen, 1398 ze Tieffenbrunnen [Original], 1550 Dieffenbronn [Original]; Tiefenbronn [Original] (1731). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform spätalthochdeutsch *Tiufen-brunnen mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem tiefen Brunnen’ ist das Adjektivisch althochdeutsch tiuf (> mittelhochdeutsch tief) ‘tief, unergründlich’. Dem Grundwort liegt althochdeutsch brunno (> mittelhochdeutsch brunne) ‘Quelle, Quellwasser; Brunnen’ zugrunde. Im Schwäbisch wurde hier das -u zu -o gesenkt. Schwäbisch bron bezeichnet eine ‘natürliche Quelle’ oder einen ‘künstlichen Brunnen’ ( -brunn/-bronn). Die Endung -en in den frühen Belegen stellt eine mittelhochdeutsch Dativ-Plural-Endung dar, die einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei ...’ ausdrückt und später infolge von mundartlich Abschwächungserscheinungen wegfällt. Der Ortsname dürfte somit aus der Stellenbezeichnung spätalthochdeutsch*(ze/b ̄ıdeme) tiufenbrunnen‘ an/bei dem tiefen Brunnen’ hervorgegangen sein. So Tiefbrunn, Reg.-Bez. Oberpfalz.
Tiefenort Die Ersterwähnung von Tiefenort erfolgte in der Schreibweise Dieffeshart in einer hennebergischen Urkunde vom 13. September 1137. Die Bedeutung des Ortsnamens ergibt sich aus dem Grundwort Hardt, das besonders auch in Mittelhessen Orte auf bewaldeten Abhängen am Rande von Flussauen bezeichnete, das mittelhochdeutsche Bestimmungswort tief (Tyfenhardt, 1280 im Urkundenbuch des Klosters Frauensee), bedeutet, dass der Ort besonders weit unten am Abhang lag. Dazu passt, dass der Ort 1330 eine Brücke bezeichnete (Item villam Vockinrode cum omnibus suis attininencys et prata usque ad pontem Tyffinhart. (sinngemäß: der Hof Vockinrode mit all seinen Nebenanlagen und Wiesen bis zur Tyffinhartbrücke)).
Tiefenthal (Pfalz) m Jahre 1318 wurde der Ort als Dyfendal erstmals urkundlich erwähnt. Es scheint sich hier eine Marienwallfahrtskirche befunden zu haben, welche 1330 vom Wormser Bischof und 1380 vom päpstlichen Legaten, Kardinal Pileus de Prato je einen Ablass verliehen bekam. Am 24. Juni 1362 stifteten die Grafen Friedrich der Ältere und Friedrich der Jüngere von Leiningen zwei ewige Messen auf dem dortigen St. Marien- und dem St. Georgsaltar, wegen der „großen Genade und Aplaz, die man findet in deme Godeshuse Unsrer lieben Frauwen zu Dyefendal hinder der Nuwenliningen gelegen.“
Tiefenthal (Rheinhessen) 1051 Deiffindal. Germanisch deupon, zu deupa, tief,-dala, Tal. Tiefenthal wird erstmals in einer Besitzbestätigung von Papst Leo IX. für das Kloster St. Maximin in Trier vom 16. Januar 1051 als „Daffindal“ erwähnt. Die Urkunde ist zwar wahrscheinlich gefälscht, weist aber als ältestes Zeugnis auf den Ort hin.
Tielenhemme ie Gemeinde entstand ursprünglich aus den drei ehemaligen Eiderinseln Sehebrook, Hulpeshemme und Tielenhemme. An der Nordspitze Tielenhemmes stand eine Burg, die Tielenburg. Hier befand sich auch bis 1500 der Verwaltungssitz der Landschaft Stapelholm.
Tiergarten, (Tier) + 111o Dirgart. Germanisch deura zu deuza, wilde Tier (Rotwild) + gardan-, Garten.
Tilbeck, (Havixbeck) 1000 Tilbeki.
Timmaspe Timmaspe wurde 1320 erstmals als Tymmenaspe erwähnt. Der Ortsname bedeutet Espenort des Timmo. Eine Espe ist eine Zitterpappel.
Timmendorfer Strand Die heutige Gemeinde ist aus dem Bauerndorf Klein Timmendorf entstanden, das um 1260 erstmals urkundlich erwähnt wurde, seit 1880 Seebad, 1945 aus vier, bisher zu Ratekau gehörenden Gemeinte durch die britische Militärregierung gebildet, 1951 Anerkennung als Ostseeheilbad. 1263 in veteri Thimmendorpe [Original], 1433 Tymmendorpe Slauicum, 1650 Lutken Timmendorp; Timmendorfer Strand (1908). Der heutige Ortsname geht zurück auf eine Bildung aus dem Wortstamm Timmo-, abstammend vom Personennamen Timmo als Kurzform zu Dietmar oder Dietrich, und die mittelniederdeutsche Entsprechung unseres heutigen ‘Dorf ’. Timmendorf bezeichnet so die ‘Siedlung des Timmo’, während der Gemeindename ‘der Strand bei Timmendorf ’ bedeutet. So Timmendorf, Landkreis Nordwestmecklenburg; Timmdorf, Ortsteil von Malente, Kreis Ostholstein.
Tintrup, (Werne an der Lippe) 1000 Tidingthorpe. Germanisch Theudinga porpa-, Siedlung der Leute des Theudo. (peudo-, Volk_
Tinningstedt Neben dem namenstiftenden Dorf befinden sich auch die Hofsiedlung Neulandshof, die Häusergruppe Stockholmacker und die Streusiedlung Tinningstedtfeld als weitere Ortsteile im Gemeindegebiet.
Tirpersdorf irpersdorf wurde erstmals im Jahr 1264 als Tirpenstorf erwähnt. Für das Jahr 1267 ist der Ortsname Tyrpenstorf überliefert. Im Jahr 1400 wurde Tirpestorff genannt. Eine andere Namensvariante stammt aus dem Jahr 1445, als Tirpirstorff erwähnt wurde. Für 1557 ist dann Tirpersdorff als geläufige Schreibung des Ortsnamens dokumentiert. Eine Wallfahrtskirche wurde in Tirpersdorf erstmals 1268 erwähnt.
Tirschenreuth Von 1217 bis 1803 im Besitz des Klosters Waldsassen, ab 1306 Wochenmarkt, 1354 als oppidum genannt, seit 1364 Stadt, seit dem späten Mittelalter Tuch und Zeugmacherei, traditionelle Teichwirtschaft. Um 1135 Duorsinruote [Original], 1218 Tursinruoth [Original], 1362 Türsenreut [Original]; Tirshenreuth (1666). Grundwort ist althochdeutsch riuti, mittelhochdeutsch riute, -reut(h), Bestimmungswort der Personennamen spätalthochdeutsch-frühmittelhochdeutsch *Dürso (< althochdeutsch *Duriso), mittelhochdeutsch *Dürse, der zu mittelhochdeutsch dürse, türse ‘Riese’ gehört, im Genitiv *Dürsen. Die Bedeutung der Grundform *Dürsenriüte kann mit ‘Reute (Rodung) des Dürso/-e’ angegeben werden. Der Übergang von Dzu T-Schreibung, der auch beim Appellativum mittelhochdeutsch türse gegenüber althochdeutsch duris festzustellen ist, rührt von der Entwicklung des Personennamens *Dürse zur im 13. Jahrhundert modernen Sprechform Türse her. Die Schreibung -iin der heutigen amtlichen Namenform reflektiert die mundartlich Entrundung ü > i. So Diesendorf (um 1260 Dursindorf), Polnisch Bez. Melk.
Tissa Der Ort wurde am 24. Dezember 1358 erstmals urkundlich erwähnt.
Titisee-Neustadt Entstehung (und Neubenennung mit Doppelnamen) durch den Zusammenschluss von Neustadt im Schwarzwald mit den Gemeinte Rudenberg und Titisee, später weitere Eingemeindungen. Neustadt wurde 1250 durch die Fürsten zu Fürstenberg gegründet und trug seit 1963 den Zusatz im Schwarzwald. Langenordnach, Titisee und Waldau wurden 1111 beziehungsweise 1112 erstmalig erwähnt, Schwärzenbach und Rudenberg erst 1316. Titisee setzt sich aus vier Tälern zusammen und wurde bis 1929 auch Vierthäler genannt. Im 19. und 20. Jahrhundert Uhrmacherhandwerk, heute Kurort, Tourismus und Wintersportzentrum. Titisee: 1111, 1120, 1152–1186, 1179 Titunse, circa1150 (Kopiecirca 1550) Titinsee, 1316 Tittense, 1326 Tittensê, 1365 Titise; Neustadt: 1275 Nova Civitas, 1296 Núwenstatt. Die ältesten Belege deuten auf althochdeutsch *Titu ̄n-s ̄eo, abgeschwächt (mittelhochdeutsch) *Titens ̄e, ‘See, an dem eine Dame Tita wohnt oder Besitz hat’; *Tita ist die weibliche Form des Personennamens maskulin Tito. Neustadt, mittelhochdeutsch (ze der) niuwen stete, im Nominativ niuwe stat. So U. a. Bad Neustadt an der Saale und Neustadt an der Aisch, Kreisstädte in Bayern; Neustadt an der Weinstraße.
Titting Die Silbe -ing im Ortsnamen deutet darauf hin, dass Bajuwaren hier siedelten und diese Siedlung bereits vor der Gründung des Missionsklosters Eichstätt 740 durch den angelsächsischen Benediktinermönch Willibald christianisiert war. Im 12. Jahrhundert ist ein Ortsadel nachgewiesen. So wird für 1130–1147 ein Hartwig von Titting im Schenkungsbuch des Klosterstifts Berchtesgaden genannt.
Tittling Im Jahre 1155 ist der Ort als Adelssitz erstmals urkundlich belegt.
Tittmoning „Titamanninga“ wird erstmals in einem salzburgischen Güterverzeichnis, der Notitia Arnonis, um 788–790 genannt. Ab 1234 ließ der salzburgische Erzbischof Eberhard von Regensberg den Burgberg befestigen, erhob Tittmoning zur Stadt und gewährte Handelsprivilegien.
Titz Erste Erwähnung 1186 im Besitz des Kölner St. Gereonstifts. Am s Rand des Braunkohlentagebaus Garzweiler. 1166 Tyzene [Kopie 15. Jahrhundert], 1315 Titze; Titz (1539). Der Ortsname Titz geht genau wie der Name der circa 6 km sw gelegenen Ortschaft Tetz vermutlich auf den für den linksrheinischen Raum typischen Siedlungsname-Typ der -(i)acum-/-ich- Ortsname zurück. Das galloromanisch Suffix -(i)acum gibt adjektivisch den Besitz oder den Einflussbereich einer Person an. Als Personenname, an den das -(i)acum-Suffix angefügt wurde, wird wegen des T-Anlautes, der sonst zu Z verschoben worden wäre, nicht lateinisch Tittius anzunehmen sein, sondern es ist eher an den im Lateinisch belegten Personennamen Decius zu denken. *Deciacum ‘Besitz des Decius’ wäre dann die Grundlage für den Ortsname Titz. Die Auslautentwicklung zu -ts und -z ist, da bereits früh belegt, als romanisch beeinflusste Umwandlung eines auslautenden -c unter dem Einfluss von nachfolgendem -i-/-j anzusehen. Man vgl. eine ähnliche Entwicklung beim Ortsname Echtz (zu Düren) < *Acutiacum. So Tetz, Ortsteil von Linnich, Kreis Düren.
Toddin Toddin wurde erstmals in dem am 3. April 1194[5] in Ratzeburg ausgefertigten Isfriedschen Teilungsvertrag als Todin erwähnt.
Der Ortsname wird auf einen Personennamen zurückgeführt, wird aber auch vom altslawischen Wort Toda abgeleitet und als Ort des Toda gedeutet.
Todenbüttel Siedlungshistorisch gehört Todenbüttel zu den Büttel-Ortschaften.
Todendorf Im Jahre 1259 wurde die Gemeinde erstmals erwähnt. Der Name leitet sich wohl von dem Eigennamen Todo ab. Damals hieß das Dorf noch Todendorp, später Todendorpe.
Todenroth Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Tadinroit im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Todesfelde Der Ort hieß zunächst Odesfelde, was vermutlich Feld des Ode bedeutet. Ode ist ein nordischer Vorname. Dies wurde im Laufe der Zeit mit der Präposition to versehen. Eine andere Deutung besagt, dass sich Odesfelde auf das niederdeutsche Wort Ode für Sumpf oder Moor bezieht.
Todtenweis Die Gründung des Ortes um das Jahr 650 geht auf den Bajuwaren Tato zurück. Urkundlich erwähnt wurde Todtenweis am 26. Juni 1033 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Konrad II.
Todtmoos Nach einer Legende errichtete der Leutpriester Dietrich von Rickenbach 1255 nach einer Marienerscheinung eine Kapelle auf dem Schönbühl. 1268 wurde an dieser Stelle eine Kirche errichtet, die sofort zur Unserer Lieben Frau (Todtmoos) erhoben wurde. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird Todtmoos 1267, 1275 wird der Ort als Besitz der Habsburger erwähnt. Im Jahr 1300 wurde die Kirche erweitert.
Todtnau Urkundlich erstmals erwähnt wurde Todtnau 1025 in einer Urkunde König Konrads II. Bereits 1283 wurde Todtnauberg erwähnt, das, ebenso wie das 1352 erwähnte Aftersteg, als Bergbausiedlung entstanden war.
Tochtrup, (Werne an der Lippe) mitten 1200 Totthorpe.
Todenfeld, (Köln) 1222 Dodonuuelt, germanisch Dodon feldu-, öde Ebene, des Dodo.
Töging (am Inn) 1041–1060 Teginingun, 1180–1190 Tegingen, kurz vor 1300 Tegnin, 1556 Teging, 1610 Töging, 1964 Töging a. Inn. Es liegt der Personennamen Tagino, Taegino zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Tömmelsdorf Tömmelsdorf wurde 1378 erstmals urkundlich erwähnt.
Tondorf, (Aa) 898 Tondontorp, 1105 Tundenthorph.
Tönisvorst 1380 in loco dicto Osterheide, 1188 sylvam [...] communem, que Osterverde dicitur, 16. Jahrhundert S. Anthonis. Die volkssprachige Form von St. Tönis beruht auf dem Heiligennamen Antónius mit lateinisch Akzentuierung, bei dem die unbetonte Anfangssilbe ausgefallen ist und der Haupttonvokal umgelautet wurde (Sekundärumlaut); in der Umgangssprache ist das Wortende -is aus -jes < lateinisch -ius umgeformt. Vorst ist das in althochdeutsch altsächsisch forst bezeugte Appellativ, ursprünglich Bezeichnung für ein unter besonderem Recht stehendes, ausgesondertes (Waldund Jagd-)Gebiet. Forsthoheit konnte als Privileg vom König auf den Landesherren übertragen werden. Forst ist als Ortsname sehr häufig. Die Bezeichnung von Orten nach Heiligen (meist dem Kirchenpatron) ist weit verbreitet. Eine Parallele im Kreis Viersen bietet Amern-St. Anton (Ortsteil von Schwalmtal, neben Amern-St. Georg, NRW).
Tönning Die Tönningharde (Tunnighen haeret, vgl. Harde) wurde erstmals 1187 erwähnt. Sie war Teil der Uthlande. Bereits 1186 wurde die künftige St.-Laurentius-Kirche gegründet. Die Tonne soll wegen des sprachlichen Gleichklangs (Tonne und Tönning heißen beide auf Niederdeutsch „Tünn“) den Namen der Stadt volkstümlich ins Bild setzen.
Töpen Der Zeitpunkt der ersten Besiedlung Töpens ist unbekannt, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war 1310. Der Name Töpen stammt wahrscheinlich aus dem Mainwendischen und bedeutet etwa ‚feuchte Niederung‘.
Tolk Der Ort ist, wie viele archäologische Funde aus der Stein- und Bronzezeit belegen, schon sehr lange besiedelt und wurde 1192 erstmals erwähnt. Hinsichtlich der Bedeutung des Ortsnamens gibt es divergierende Annahmen. Möglich wäre eine Deutung als Einschnitt, Bucht, Kluft (vgl. altnordisch tálga schnitzen) oder als spitz zulaufender (Grab-)Hügel, zurückgehend auf altdänisch *Tholghøghe, zusammengesetzt aus Stock, Pflok (altnordisch þollr, dänisch told) und Hügel (altdänisch Høgh).
Die Kirche von Tolk entstand im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts.
Tonna Burgtonna verdankt seinen Ortsnamen seiner einstigen Burg und dem Wasserlauf der Tonna. Erstmals wird der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 874 genannt. Nach Reinhardt wandelt sich der Name von Tonnaha und Tunnaha (775) über Thunnaha (845), Grefynthunna (854), Tonnahu (874), Tonnaha (968), Donnaha (10. Jahrhundert) zu Tunna (13. und 14. Jahrhundert) und Thonna (12. und 16. Jahrhundert) Die Endung „a“ ist ein Relikt von „aha“, was auf Wasser, Fluss, Bach, Aue hinweist. Das trifft allerdings nicht auf viele andere Orte mit der Endung auf „a“ zu; diese Endung hat sich aus anderen Endungen entwickelt. So hieß beispielsweise Witterda früher Widerthe (1148) und Aschara im 10. Jahrhundert Asguri. Reinhardt zählt drei verschiedene Deutungen des Wortstamms tonn (thonn, dunn) auf:
Der tonige, schwere Boden der Talmulde, in der Gräfentonna liegt, könnte Namensgeber gewesen sein.
Der erste Ansiedler könnte so geheißen haben.
Der Wortstamm der Orte Gräfentonna, Burgtonna oder Östertonna geht auf dun zurück, die keltische Bezeichnung für Berg oder Bergrücken, Hügel. Das verweist auf die Fahner Höhe, die in die Tonna (ehemahlich „Donnbach“) entwässert.
Anfang des 19. Jahrhunderts machte der Ortsvorstand von Gräfentonna allen Spekulationen über die Namensherkunft ein vorläufiges Ende, indem er eine Biertonne ins Gemeindesiegel aufnahm.
Im Jahre 755, kurz vor seinem Tod durch Erschlagen, wurden dem 80-jährigen Hl. Bonifacius, dem Schutzheiligen des Klosters Fulda, von der Matrone Ara 1 Huf 24 Acker, die zu Tonnahu lagen, geschenkt.
Recherchen beim hessischen Staatsarchiv im Jahre 1994 haben ergeben, dass „Tonna bereits in der Schenkung eines Ymmo, der in der Regierungszeit des Abtes Sturmius zwischen 750 und 779 Güter in Döllstädt und Tonna (in duabus villis Tullenestat et Tunnahe) an Kloster Fulda tradierte.“
Im Jahre 860 wird der fränkische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt. Dieses Jahr gilt derzeit als urkundliche Ersterwähnung; daher wurde auch 2010 die 1150-Jahr-Feier ausgerichtet. Erphold gilt auch als Gründer und Namensgeber von Erfurt.
Die älteste Urkunde, in der der Name Thunnaha vorkommt, datiert vom 18. Juli 845; sie berichtet u. a., dass Tonna in jener Zeit, nachdem es durch Schenkung durch Erphold zu Würzburg gekommen, ein Besitztum des Stiftes Fulda gewesen; durch Tausch ging es auf König Ludwig den Deutschen über, kam aber 874 wieder zu Fulda. Die Website der Verwaltungsgemeinschaft benennt jedoch eine Urkunde aus dem Jahre 779 als erste urkundliche Erwähnung. Im Jahre 860 wird der erwähnte fränkische Adlige Erphold als erster Graf in Tonna genannt. Dieser gilt auch als Gründer und Namensgeber von Erfurt. König Ludwig der Deutsche hatte ihm den Ort übergeben (siehe oben). Allerdings starb das Geschlecht mit Erphold im gleichen Jahr aus.
Tonndorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Tonndorf stammt aus dem Jahr 1314, zu diesem Zeitpunkt war Todendorpe, der ursprüngliche Name des Dorfes, ein für die damalige Zeit großes Dorf mit acht Hufen. Der Name Todendorpe stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Schauenburger Grafen und lässt auf den Ortsgründer, wahrscheinlich einen „Todo“, schließen. Erst im Laufe der Zeit wandelte sich der Name zu Tonndorf.
Topfstedt Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Topfstedt erfolgte im Jahre 842, als ein gewisser Frecholf seine Güter in Topfestat dem Kloster Fulda schenkte. 1333 wurden erstmals die beiden, noch heute existierenden, Ortsteile Niedertopfstedt und Obertopfstedt genannt.
Toppenstedt Der Name Toppenstedt leitet sich ab vom Wappenbaum der Toppe, was gleichbedeutend ist mit Eiche. Da die Region, in der Toppenstedt gegründet wurde, mit vielen kleinen Eichenwäldern übersät war, erhielt das Dorf diesen Namen.
Torgau Frühmittelalterlicher Marktort beziehungsweise Handelsplatz an altem Fernstraßendurchgang durch die Elbe, seit Mitte des 10. Jahrhundert deutsche Burg mit Burgflecken, Burgward. Stadtanlage Ende des 12. Jahrhundert durch den Markgrafen von Meißen. 973 Turguo, 1119 Thurgowe, 1234 Torgowe, 1350 Turgow, Torgow. Die altsorbische Grundform lautete wohl *Turgov/ *Torgovzu slawische *turg / *torg ‘Marktort’: Handelsplatz an der Elbe. So Torga, Ortsteil von Kodersdorf, Landkreis Görlitz.
Torgelow am See Stadt im Landkreis Uecker-Randow. Ursprünglich slawische Fischerdorf, Mitte 13. Jahrhundert deutsche Zusiedlung. Zunächst zu Brandenburg, ab 1493 zum Herzogtum Pommern, 1648 unter schwedische Herrschaft, ab 1720 preußisch, Mitte des 18. Jahrhundert Verarbeitung von Raseneisenerz (Ende 19. Jahrhundert 14 Eisengießereien), 1945 Stadtrecht. 1261 und 1270 Turglowe (Burgname), 1281 Turglowe (Ortsname), 1287 Turiglow, 1288 Thuriglovo, 1312 in antiquo Turglow; Torgelow (1315). Ausgangspunkt ist eine altpolabische Form *Turoglovy Plural, die aus altpolabisch *tur ‘Auerochse’ und altpolabisch *glova ‘Kopf, Haupt’ gebildet sein kann, sodass als Bedeutung ein spöttisch gemeinter Bewohnername ‘Auerochsenköpfe’ angenommen werden könnte. Da Ortsname wie 1314 Glove, heute Glowe, Landkreis Rügen, zeigen, dass glovy plural auch metaphorisch als ‘Erhebungen, Hügel’ gebraucht werden konnte, ist eine Deutung des Ortsname beziehungsweise ursprünglich Flurname als ‘Auerochsenhügel’ eher anzunehmen.
Tornesch Ältester Teil der Stadt Tornesch ist das Dorf Esingen, das 1285 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1930 wird der ursprünglich Flurname Tornesch neue Gemeindebezeichnung und ersetzt somit Esingen, 2005 erhält Tornesch Stadtrecht. Industriebetriebe. 1588 Ternes [Original], 1598 auffm Tornnisch, 1603 beim Törnesch. Bei dem Bestimmungswort handelt es sich wahrscheinlich um eine vom norddeutsch *torn abzuleitende Form für ‘Turm’ und dem *esch, *eesch ‘offenes uneingehegtes (Saat)feld’, so dass sich als Bedeutung eine ‘Siedlung mit dem Turm auf dem Saatfeld’ ergibt.
Tostedt Mittelpunkt eines Kirchspiel und Sitz einer Vogtei; nach neueren Ausgrabungsbefunden ist der erste Vorgängerbau der Kirche in Tostedt in die Zeit um 800 zu datieren. 1197 Totstide [Original], 1262 Tozstede, 1277–95 Totstede [Kopie 16. Jahrhundert]; Tostedt (1791). Bildung mit dem Grundwort -stedt. Das Bestimmungswort enthält den Namen eines nahegelegenen Höhenrückens. Dieser ist mit einem in mittelniederländisch, neuniederländisch toot, mittelenglischtote ‘Spitze’ (vgl. auch isländisch toti ‘Schnauze’) belegten Appellativum zu verbinden und bezieht sich auf die Form der Erhebung. Das vor -sstehende -twird assimiliert. So Todtglüsingen, Ortsteil von Tostedt.
Tosterglope Die Gemeinde wurde 1330 als Toregelop erstmals urkundlich erwähnt.
Tottleben Erstmals 988 wurde die Gemeinde urkundlich erwähnt.
Traben-Trarbach Traben: 1007 Travena, 1098 Travana, 1148 Travina, 1153 Trabana, 1161 Travina, 1212 Traban, 1254 Trabene, 1265 Traven, 1422 Traven, 1512 Traven. Trarbach: 1143 Travendrebach, 1150–1230 Trevinribach, 13. Jahrhundert Travenrebach, 1244 Travenbach, 1272 Traverbach,1350 Tranrebach, 1413 Trarebach, 1490 Traiirbach, 1569 Trarbagh. Traben: Grundform keltisch-lateinisch *Trabena unter dem Einfluss von lateinisch trabs ‘Balken, Haus’, mit -n-Suffix abgeleitet von keltisch *treb‘ Wohnung’. Trarbach: Grundform althochdeutsch *Travenero-bach ‘Bach der Bewohner von Traben’.
Trabitz Die Besiedelung der Gegend erfolgte im 12. Jahrhundert durch Slawen. Der Ortsteil Burkhardsreuth feierte im Jahr 1986 sein 800-jähriges Bestehen.
Train Der Ort entstand um die Jahrtausendwende als „Hittinburg“ und wurde im 13. Jahrhundert in Train umbenannt.
Traisen Sehenswert ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende St.-Laurentius-Kirche.
Tramm (Lauenburg) Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Tramm (Mecklenburg) Settin: Im 16. Jahrhundert war Settin als Hauptlandesgestüt für seine Pferdezucht bekannt.
Tramm: Die spätgotische Dorfkirche Tramm stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Trappenkamp Der Ortsname Trappenkamp kommt von einer alten Flurbezeichnung, die sich aus den beiden Wörtern „Trappen“ (Bodenvögel, die in Grassteppen und in den Feldern leben) und „Kamp“ (eingehegtes Feld) zusammensetzt. Bei der 1936 erfolgten Umbenennung für das Gelände des Marinearsenals in Trappenkamp griff man auf den Namen eines zur Gemeinde Tarbek gehörenden Flurstücks zurück.
Trappstadt Trappstadt war ein Kondominatsort.
Das Ganerbendorf Trappstadt hat eine äußerst interessante Besitzergeschichte. Im 13. Jahrhundert teilten sich die Grafen von Henneberg und die Klöster Theres und Veilsdorf die Güter der Ortschaft. 300 Jahre später waren es bereits zwölf Ganerben, die 1524 eine gemeinsame Dorfordnung erließen. Um 1600 war das Dorf in vier Ganerbenviertel aufgeteilt, deren jedes im Wechsel ein Jahr den Schultheißen stellen durfte.
Trassem Urkundlich wird Trassem als „Sent Erasmen“ erstmals 1337 in einer Lehensurkunde der Freudenburg erwähnt, der Ortsteil Perdenbach als Pertenbach um 1450.
Trassenheide 1779 wurde in der Heide nordöstlich von Mölschow ein Hammelstall genannt, der Schafherden vor einer plötzlichen Überflutung durch die Ostsee oder den Peenestrom schützen sollte. Daraus wurde 1786 eine Ansiedlung. 1824 wurde dann aus Teilen des fiskalischen Waldbezirkes und Teilen der Domäne Mölschow der Ort „Hammelstall“ gegründet.
Traunreut Erst 1949 unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft der Betriebe St. Georgen“ gegründet, seit 1950 mit dem Namen Traunreut, 1960 Stadt. Die Neubildung des Namens nimmt sowohl auf den Gewässername Traun als auch (mit dem Grundwort-reut ‘Rodung’) auf die Tatsache Gehalten. 1977 Zusammenfassung von Trebur mit Astheim, Geinsheim und Hessenaue (als Erbhofdorf 1937 gegründet) zur gleichnamigen Großgemeinde. Trebur: 830–850 (Kop.) Triburen, 874, 882 Triburias, 1239 Tribure. Astheim: 830–850 (Kop.) Askemuntesheim, Askemundestein, 1099 Astehem, 1239 Astheim. Geinsheim: 767 (Kop.) Gemminesheim, 1073 Ginsin, 1248 villa imperii Gense, 1418 Gensheim. Der Ortsname Trebur ist ein Kompositumaus althochdeutsch dr ̄ı ‘drei’ und *bu ̄ r(̄ı ) ‘Haus, Anwesen’ ( -beuren). Das Bestimmungswort des Ortsname Astheim ist der Personennamen althochdeutsch *Askmunt. Über die Kürzung des Personennamens durch Ausfall des Zweitglieds setzte eine Umdeutung des Namens ein. Der Ortsname Geinsheim zum Personennamen *Gemming (Ginsheim-Gustavsburg).
Trarbach, (Traben-Trarbach) 1144 Trauendrebach.
Traunstein Zwar nennen kirchliche Güterverzeichnisse schon um 790 Besitzungen ad Trun, und auch mittelalterliche Wehranlagen (Burgställe) sind ab dem 10. Jahrhundert in der näheren Umgebung nachweisbar (Burg Traunstein, Burgstall Traunstein, Burgstall Hochberg und Burgstall Lenzisburg). Trauwenstain selbst aber wird erstmals 1245 in einer Schrift des Klosters Baumburg erwähnt. Der Name bedeutet Burg an der Traun, und mit einiger Wahrscheinlichkeit befand sich hier der Sitz der Herren de Truna, umgeben von einer kleinen Ansiedlung.
Im Jahr 1120 ließen sich die Edlen ‚von Truna‘, Ministerialen der Grafen von Kraiburg-Ortenburg, im heutigen Stadtgebiet nieder, wohl wegen der strategisch günstigen Lage: Sie erbauten nahe an der Handelsstraße die Burg am Rand des Stadtplateaus, das zum großen Teil vom Fluss umgeben wird. Die Herren „de Truna“ werden zum letzten Mal in Quellen aus dem Jahr 1242 genannt.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Traunstein im Jahr 1245.
Trausnitz Der slawisch klingende Ortsname Trausnitz gehört nicht zu den frühen slawischen Siedlungsnamen wie Hohentreswitz, Köttlitz, Trefnitz oder Gleiritsch. Er bezog sich anfänglich nur auf die Burg Trausnitz und ist als „Traußnit, Trausniht, Trausnicht oder Truwesnicht“ in den Akten zu finden. Das Dorf hatte bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts den Namen Sächsenkirchen oder Sessenkirchen, der Name der Burg ging auf das Dorf über, und es entstand der Name Trausnitz.
Trautskirchen er Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 1057 und 1075 entstand, als „Truteschirchen“ erstmals erwähnt. Bestimmungswort ist der Personenname „Trut“ bzw. „Trūt“, der als Stifter einer Kirche angesehen werden kann, die durch den Eichstätter Bischof Gundekar II. geweiht wurde und das Patrozinium des Erzengels Michael erhielt. 1297 wird die Michaelskirche zur Pfarrei erhoben. Seit dem 14. Jahrhundert ist ein gleichnamiges Adelsgeschlecht auf einem Rittergut bezeugt.
Trautzberg, (Trier) 1193 Druceberch. Germanisch Druhtis berga-, Berg des Druhti, (druhti-, Schar, Gefolge)
Travenbrück Die Gemeinde Travenbrück entstand am 1. Januar 1978 durch die Fusion der ehemaligen Gemeinden Tralau und Travenberg.
Travenhorst Das Gut Travenort (später Gut Kamp genannt) liegt auf einer Landzunge an der Trave und hat auch daher seinen Namen erhalten („ort“ = Landspitze).
Traventhal Im Jahre 1671 hatte der dänische König Christian V. das Amt Traventhal gegründet, in dem kurz darauf ein Jagdschloss und später, am Anfang des 18. Jahrhunderts, eine aufwändigere Schlossanlage gebaut wurden.
Trebbin, Für den Stadtnamen Trebbin sind nach Gerhard Schlimpert zwei Deutungen möglich. Die polabische Form Trebin könnte als Ort des Treba gedeutet werden (vgl. den polnischen Personennamen Trzeba, davon abgeleitet Trzebin, oder tschechisch Třeba, davon abgeleitet Třebin). Möglich ist auch eine polabische Grundform Trebyn- = Siedlung auf der Rodung (vgl. niedersorbisch tŕebiś = reinigen, roden). Die Stadt selbst stützt sich in einer Informationsbroschüre ebenfalls auf den westslawischen Ursprung und leitet es von trzebienie = Rodung ab. 1213 wurde Trebbin erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte Trebbins beginnt namentlich mit Arnoldus de Trebin, der 1213 die Burg Trebbin als Lehen besaß. Am 28. Dezember 1216 erschien der Burgward Trebbin zusammen mit anderen Orten u. a. mit Luckenwalde in einer Urkunde des Bischofs zu Brandenburg. Zur Burg Trebbin gehörte auch ein kleiner Herrschaftsbereich, die Vogtei Trebbin, aus der sich im Spätmittelalter das Amt Trebbin bildete.
Treben Um das Jahr 1100 herum entsteht die deutsche Siedlung Treben neben dem wendischen Rundling, wobei die Besiedlung von Prettin aus erfolgte. So entstand das germanische Reihendorf Treben. Eine Erklärung des Ortsnamens von Treben geht davon aus, dass der Name einen wendischen Ursprung hat. Das altslawische Wort „trebiti“ bedeutet „roden“. Es wurde bereits erwähnt, dass die ersten Ansiedlungen auf einer Rodefläche entstanden. Der Name „Trebni“ oder „Trebin“ würde also „Siedlung auf einer Rodung“ bedeuten. Die Endung „ni“ oder „in“ wurde später verdeutscht, so dass „Treben“ entstand. Diese Bezeichnung wurde bis zum Jahr 1715 verwendet. Danach bezeichnete man den Ort als „Großtreben“.
Trebendorf Der Ort Trebendorf gliedert sich in drei Teile. Neben dem Dorfkern (Straßendorf) sind dies die Streusiedlung Kaupe und das vom restlichen Dorf etwa einen Kilometer entfernte Klein Trebendorf (sorbisch Trjebink; auch Neu Trebendorf genannt). Einen vierten Teil bildete die Streusiedlung (Alt-)Hinterberg, die ab 2008 zugunsten des Tagebaus Nochten umgesiedelt wurde, wobei der Name in einem der neuen Siedlungsstandorte erhalten bleibt. Ein im Jahr 1382 urkundlich erstmals erwähntes Trebindorf ist auf Trebendorf-Wiesengrund zu beziehen. Die erste urkundliche Erwähnung unseres Orts erfolgt im Jahr 1399 in Verbindung mit dem Ort Schleife.
Trebgast Die erstmalige urkundliche Erwähnung Trebgasts stammt aus dem Zeitraum zwischen 1028 und 1040. In dieser Urkunde wurde bestätigt, dass Regenold Walpoto „Trebegast“ dem Bistum Bamberg übergab. Der Ortsname wie auch der Flussname leitet sich vom slawischen Personennamen Trěbgost ab, vermutlich der Name des Siedlungsgründers.
Trebra Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Trebra in einem Verzeichnis der Güter des von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Dribure erstmals urkundlich erwähnt. 874 errichteten Mönche des Benediktinerordens in unmittelbarer Nähe der ersten Ansiedlungen ein großes Gut. 1000 schenkte König Otto III. das Dorf Trebra dem Erzbistum Magdeburg. Später gab es dort eine Adelsfamilie, die sich nach dem Ort von Trebra nannte.
Trebsen (an der Mulde) Trebsen wurde im Jahr 1161 erstmals urkundlich als Herrensitz (curia) erwähnt. In diesem Jahr kommt ein Heinricus de Trebecin vor, der dem heutigen Trebsen zugeordnet wird. Anschließend sind Namensformen wie Trebizin (1172), Trebezin (1206), Trewesen (1427) und Trebessen (1506) überliefert. Um 1533 wurde der Ort erstmals Trebsen genannt. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde neben dem Rittersitz auch ein Vorwerk (allodium) in Trebsen genannt. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort noch ein Dorf (villa), doch 1421 ist Trebsen schon als Städtlein überliefert. Ein Rittergut wurde von 1488 bis 1875 in Trebsen erwähnt.
Trebur, Der Ort Trebur wird 829 zum ersten Mal in einer Urkunde König Ludwigs des Frommen erwähnt. In historischen Unterlagen findet Trebur in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit diesen Ortsnamen Erwähnung: Triburen und Triburi fiscus im Lorscher Codex für die Zeit von 830 bis 850, Triburias in den Jahren 874 und 882, Triburium 1248, Dribure 1273, Trebure 1295, Tribor 1433, Tribber 1469, Trebornn 1516, Trebber 1550 und Trebur ab dem Jahr 1553. 870 Truburias, 877 Tribura. Germanisch prio buri-, drei Kotten.
Trechtingshausen Bei den ältesten erhaltenen urkundlichen Erwähnungen 1122 wird der Name des Dorfes Drodingishusen genannt, 1135 Drohtenhusen, 1328 Dreieckshusen und 1335 Drechlingshusen.
Treene Ehemalig, 1970 aus drei vormaligen Ämtern gegründet Amt im Kreis Nordfriesland. 2008 Umbildung zum Amt Nordsee-Treene mit 27 amtsangehörigen Gemeinden. 1323 erstmals urkundlich Erwähnung des Flussname. Der westlichste Teil der Treene war die Grenze zwischen dän. und sächs. Besiedlung, wobei die Route Eider-TreeneHaithabu als Transportweg zwischen Nordund Ostsee diente. Ökologisch wertvolles Rückzugsgebiet für Zugvögel: „Storchendorf“ Bergenhusen, beliebtes Paddelrevier. 1323 Trea [Original], 1345 de Treya; inn die Treen (1544). Der ursprüngliche Flussname ist zurückzuführen auf das altdänische trægha als Zusammensetzung aus trægh, das in unserem ‘träge’ seine Entsprechung findet und dem neudänischen ̈ ‘Fluss’, sodass der Name Treene einen ‘trägen Fluss’ benennt. Die ursprünglich Namenform hat sich beispielsweise im Ortsname Treia, Kreis Schleswig-Flensburg, erhalten.
Trechergau, (Gau zwischen Koblenz, Mörsdorf und Oberwesel) 820 Trigorium, 1005 Drikeringou.
Trechtingshausen, (Koblenz) 1135 Drotenshusen. Germanisch Druhtines husum, zu den Häusern des Druhtin.
Treffelstein In Treffelstein wird 1387 ein Eisenhammer genannt, der Mitglied in der Oberpfälzer Hammereinigung war („Herman Ödenperger mit dem hamer zu Drefelstain“)
Treffurt 768 wurde von Karl dem Großen der Bau des Klosters Homburg bei Bad Langensalza beauftragt. Er setzte die Herren „von Driefurt“ als Vögte über das Kloster ein. Treffurt wurde 1104 erstmals auf einer Urkunde des Erzbischofs Ruthard von Mainz erwähnt. Darin wird beschrieben, dass der Bischof in der „Zelle“ bei Falken einen Altar weiht, wobei ein „Pilgrim de Trifurte“ als Zeuge erwähnt wird. Friedrich von Treffurt wurde als Berater von Heinrich Raspe IV. verpflichtet.
Treis-Karden reis: um 1100 in villa ... tris, in tris locum, 1121 in villa treis, 1122 de trihis, 1137 in Treis, 1210 thris, 1227 de Trisse, 1234 Triis, 1251–1316 Trîs, 1330 Treys, 1352 Trijs, 1461 Thrîs, 1480 Treiss. Karden: 496/506 (Kopie um 700, Kop.13./14. Jahrhundert) Cardena, 925 in Karadone, 926 Cardonis, 973 Cardena, 11. Jahrhundert Karadonum 1098 de Cardono, 1103 Kardana, 1310 Cardene, 1383 Carden. Aus den Belegen für Treis kann auf die Ausgangsform *Trijis/*Trejis, kontrahiert > mittelhochdeutsch Tr ̄ıs > Neuhochdeutsch Treis, geschlossen werden. Wahrscheinlich enthält der Name (keltisch) tri‘drei’ (germanisiert thri-) und als 2. Kompositionsglied indogermanisch *ies‘ wallen, schäumen’, sodass sich aufgrund der geogriechischen Gegebenheiten keltisch (?) *triies(i)o-/*tre-ies(i)o‘ wo es am Zusammenfluss dreier Flüsse (Flaumbach, Dünnbach, Mosel) wallt und schäumt’, vgl. keltisch *iestu (altirisch ess) ‘Wasserfall’, ergibt. Für Karden lautet die Ausgangsform (spätkeltisch) *Karodu ̄num, romanisch Cardono, ‘befestigte Siedlung an der Mündung des Flusses *Kara’; *Kara ist der abgegangene Name des Brohlbachs (l. zur Mosel), der (1326, 1633) auch Kardenerbach genannt wurde.
Tremsbüttel m Jahre 1302 wurde die Gemeinde erstmals als Tremetesbotle erwähnt. Erster bekannter Besitzer der Burg und des Gutes war Johannes de Tremetesbotle aus dem holsteinischen Uradelsgeschlecht von Wedel, dessen Wasserburg und Stammhof in ihren Überresten heute als Kulturdenkmal gilt. Wahrscheinlich besteht ein Zusammenhang mit den Büttel-Ortschaften.
Trendelburg Die Burg Trendelburg entstand im 13. Jahrhundert (Abschrift aus „Liber vitae“, Kloster Corvey) im Grenzgebiet am Fluss Diemel – hier befand sich eine Furt, an der sich wichtige Handelswege kreuzten – zwischen den Bistümern Paderborn, Mainz und der aufstrebenden Landgrafschaft Hessen. Erbauer war Konrad III. von Schöneberg (1249–1311).
Trennewurth Der Name leitet sich von der alten Wurt her, auf der das Dorfzentrum der Marschgemeinde liegt. Am 1. März 1971 wurde der Name der Gemeinde Trennewurth-Trennewurtherdeich, mit 29 Buchstaben damals einer der längsten Gemeindenamen Deutschlands, amtlich in Trennewurth geändert.
Trent (Rügen) Trent wurde 1311 als Turent erstmals erwähnt. Libnitz: Das Gut war seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Rügenschen Fürsten.
1624 wurde das Gut Vaschvitz eine Pertinenz des Gutes Udars.Venz: Aus slawischer Zeit stammt der Burgwall bei Venz. Er wird für das im Gesta Danorum beschriebene Charenza gehalten. Zubzow: war ab dem 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Platen.
Treplin Die erste urkundliche Erwähnung von Treplin geht auf den 18. April 1341 zurück, als sich die Brüder gherardo & hinrico trepelin presbyteris in einer Appellation finden. Der Name änderte seine Schreibweise in den Folgejahren nur wenig: Treppelyn (1460), Trippelin, Treppelin (1624).
Treuchtlingen Einwohner, an der Altmühl, nahe bei dem 793 errichteten sogenannten Karlsgraben (Fossa Carolina), Reg.-Bez. Mittelfranken. Der Ort liegt in einem schon keltischen und römisch besiedelten Raum, wird selbst aber erst im 9./10. Jahrhundert bezeugt. Um die Mitte des 12. Jahrhundert Errichtung der ersten Burg, 1365 zum Markt erhoben, 1898 Stadtrecht. 9./10. Jahrhundert Trohtlingon, 1095 Truthilingun, 1281 Treuchtlingen. Der zu 893 gestellte Beleg Drutelinga ist spät überliefert und kann keine Herleitung des Namens von einem Personennamen Tru ̄tilo stützen, die zu *Treutlingen hätte führen müssen. Gegen die Herleitung von althochdeutsch truht ‘Schar’, truhtin ‘Herr’ spricht die Neuhochdeutsch Diphthongierung zu eu, die auf mittelhochdeutsch
Treuen Um 1200 gegründet deutsche Rodungsdorf, im 13. Jahrhundert Burg der Vögte von Plauen, 1390 Stadtrecht. 1320 zu Druen, 1359 zcu Drün, 1410 Druyne, 1329 und 1390 Drewen, 1441 Druen, 1558 Treuen. Da der heutige Anlaut Tnach Aussage der Überlieferung sicher auf Dberuht, ergibt sich die altsorbische Grundform *Drev’no zu *drevo ‘Holz, Wald, Baum’. So Drebkau, Landkreis Spree-Neiße, BB, (altsorbisch *Drevko).
Treuenbrietzen Slawische Siedlung, danach deutsche Burg mit Burgward; Stadtanlage durch die Markgraf von Brandenburg (1290 civitas). Marienkirche, Nikolaikirche (13. Jahrhundert), Heiliggeistkapelle (15./16. Jahrhundert). 1209 breszna [Original], 1290 Bricene, 1409 von der getreven Brizen, 1420 truwenbriessen. Slawische/altpolabisch *Brez ́n(a), eine Bildung mit dem Suffix - ́n(a) zu breza ‘Birke’, also ‘Ort, wo Birken wachsen’, im Bezug auf die Flora der Umgebung so benannt. Den Zusatz Treuenerhielt die Stadt, weil sie beim Auftreten des falschen Waldemar die Landesherren die Treue gehalten hatte.
Triberg-Raumschaft. Besiedlung erst im 11./12. Jahrhundert im Zuge des Landausbaus der Herren von Hornberg, 1325 nach dem Aussterben der Herren von Triberg an das Reich zurück. Triberger Wasserfälle, Burg Triberg, Burg Althornberg. 1239 Triberc; Raumschaft Triberg (1972). Der durch den Zusatz Raumschaft als Name eines Gemeindeverbandes gekennzeichnete Ortsname enthält den Namen der Stadt Triberg, der auf einen Burgname zurückgeht. Es dürfte sich um eine Zusammenrückung des Zahlworts althochdeutsch, mittelhochdeutsch dr ̄ı ‘drei’ mit dem Substantiv Berg ( -berg) handeln.
Triebel (im Vogtland) Triebel wurde urkundlich erstmals im Jahr 1303 genannt. Die Entstehung des Dorfes ist vermutlich einem durch den Triebelbach betriebenen Eisenhammer zu verdanken. Um diesen herum wurde durch Rodungen der Ort in Form eines Waldhufendorfes angelegt.
Triefenstein Die im Hochmittelalter gegründete Burg Neuenburg, eine zweiteilige Burg, die aus Turmhügel und Hauptburg besteht, liegt etwa 750 Meter nördlich des Klosters Triefenstein. Das Kloster Triefenstein (mit Rettersheim) is in 1102 gegründet.
Homburg, die Burg hoch über dem Main, 993 erstmals urkundlich erwähnt. Lengfurt, die lange Furt, kam mit der Klostergründung Triefensteins 1102 ins Licht der Geschichte. Rettersheim, vermutlich die frühe fränkische Siedlung eines „Radheri“, wurde 1284 fassbar. Trennfeld, früher Trieffenvelt (das triefende Feld), zählte als Reichsgut zur Grundausstattung des 1007 gegründeten Bistums Bamberg.
Trier 17 v. Chr. Stadtgründung durch Kaiser Augustus, 265 römisch Residenzstadt, 293 Erhebung der Stadt zur Kaiserresidenz des Westreiches, um 1131 Begründung des Trierer Kurstaats, 1473 Gründung der Universität, 1969 Großstadt. 1. Jahrhundert n. Chr. Augusta in Treveris, 212 August(a) Trev(erorum), um 300 ad Treveros, 4. Jahrhundert Treviri, um 575 in urbe Treverica, 633 in Treviris, 766 Treveris, um 1225 Trevir, 1248 Trieren, 1258 Triere, 1337 Trere, 1357 Trire, 1443 Trier, 1463 Treir. Amtlicher römisch Name Colonia Augusta Treverorum, kurz in Treveris ‘bei den Treverern’, zu *Trevere, *Tr ̄ere, Trier.
Trierscheid Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Dryscheid“ erfolgte im Jahr 1378.
Trierweiler, 634 UUilarei, 1026-46 Wilre. Die Entstehung der Ortsteile von Trierweiler vollzog sich in verschiedenen Jahrhunderten. Der Name von Sirzenich findet sich zum ersten Mal 975 als Sarceni, Udelfangen Odolvinga wurde 1030 urkundlich erwähnt. Trierweiler geht auf Villarium in monte (1202) und Fusenich auf Vosene (1259) zurück.
Trifels, (Annweiler) 1184 Triuels.
Triftern Erstmals urkundlich erwähnt wurde Truftara während der Regierungszeit des Bischofs Reginhar von Passau (818–838). Der Name wird von althochdeutsch trufteren (hin- und herschwingen) abgeleitet und findet sich im Wort Trift (Holztransport). Nach Truftrin, Truftiren, Truftern, Trüftern und Trifftern ist Triftern erst ab 1797 bezeugt.
Das Marktrecht wurde dem Ort 1388 verliehen.
Triglitz m Jahre 1407 wurde der Ort unter dem Namen Trygglitze erstmals erwähnt.
Trimbs, Trimbs wird erstmals als Trimizze in einer Urkunde aus dem Jahre 1019 Heinrichs II. zugunsten von Kloster Kaufungen erwähnt. 1173 Trimize, 1198 Trimerze.
Trimport, Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Prümer Urbar im Jahr 893 als Trimparden. 1222 Trimparden.
Trinwillershagen Trinwillershagen entstand im 13. Jahrhundert im Rahmen der deutschen Ostkolonisation und wurde als ein so genanntes Hagendorf angelegt. Der Begriff „Trin“ leitet sich vom althochdeutschen Wort „Tründel“ ab, welches einen Rundling bezeichnete. Karten von 1583 und 1696 zeigen die Rund- bzw. Kreisform des Dorfes, in deren Mitte sich kleine Teiche befanden. Die erste urkundliche Erwähnung fand Trinwillershagen jedoch erst in einer Urkunde vom 4. April 1324 als Nyewillershagen.
Trippelsdorf, (Sechtem) 1138 Treuensthorph.
Trips, (Geilenkirchen) 1172 Tripz.
Tripsrath, (Geilenkirchen)1210 Tripzerode, 1217 Tripezrode.
Trittenheim, (Trier) 1147 Trittlinheim, 1155 Tritenhein.
Trippstadt Trippstadt wurde 1293 als Driebescheit erstmals urkundlich erwähnt.
Triptis Die Kreuzung von Verkehrswegen – von Saalfeld durch den Orlagau zur Weißen Elster bei Gera und von Leipzig nach Nürnberg – war wohl Grund für den Bau einer Wasserburg für die Herren von Lobdeburg in Triptis. Mit der Verlegung eines Benediktinerinnenkloster nach Zwickau wurde Triptis erstmals am 14. Mai 1212 urkundlich erwähnt.
Trittau 1239 Truttowe [Original], 1346 in Trittou, 1521 to Trittow; zu Trittau (1732) Dieser Ortsname geht zurück auf den Gewässername Trittau und entstammt dem altpolabisch Trutov (aus trut ‘Drohne’) und dem Possessivsuffix -ov,-o(w). So ist der Ortsname wohl als Spottname entstanden als ‘Siedlung der „Drohnen“, der Faulen’.
Trittenheim Aus einer fränkischen Siedlung entstanden, wurde Trittenheim erstmals 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt und war lange Zeit kurtrierisches Gebiet. Eine Erwähnung findet sich auch in einer Urkunde Papst Eugens III. von 1148, in der der Abtei St. Eucharius ein Gehöft und die Kirche nebst den zugehörigen Zehntrechten in Trittenheim zugesprochen wurden.
Trochtelfingen Der Name Trochtelfingen lässt auf eine frühalemannische Gründung der ältesten Siedlungsschicht des Ortes und einen damit verbundenen Personennamen schließen. Dieses erste Dorf ist wohl unterhalb der Kirche an der Seckach zu vermuten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Trochtelfingen im Jahre 1161 als Truhdolvingin.
Trockenborn-Wolfersdorf 1457 wurde Trockenborn und am 18. Februar 1414 Wolfersdorf erstmals urkundlich erwähnt.
Tröbitz Am 20. Dezember 1300 fand Tröbitz erstmals urkundliche Erwähnung.
Tröbnitz Im 7. und 8. Jahrhundert begannen die Slawen mit der Besiedlung der Gebiete an der Saale und entlang der Rodaue. Der Ursprung der Gemeinde Tröbnitz liegt höchstwahrscheinlich in einem sorbischen Weiler Anfang des 12. Jahrhunderts. Die erste urkundliche Erwähnung jedoch geht zurück auf den 29. September 1223, nachdem Sorben ein Stück Land, im Umkreis der Einmündung des Rothehofbachs in die Roda, gerodet hatten.
Tröbnitz, galt um 1300 noch als Herrensitz von Otto de Trebnitz.
Tröchtelborn Tröchtelborn liegt in altem germanischem, vorher keltischem Siedlungsgebiet. Der Ortsname ist ebenfalls germanischen Ursprungs (born=Quelle). Er wurde 750–779 erstmals urkundlich erwähnt.
Tröndel Die heutige Gemeinde entstand 1928 im Rahmen der Auflösung der historischen Gutsbezirke. Der Name Tröndel stammt von der niederdeutschen Bezeichnung "Tründel" für eine runde Holzscheibe und erklärt sich wohl aus der Lage auf einem entsprechend geformten flachen Hügel.
Emkendorf, der nach Einwohnern größte Ortsteil, wurde 1268 erstmals als Emkendörp erwähnt. Der Ortsname ist vermutlich auf einen Imeko als Ortsgründer zurückzuführen, dessen Name sich wiederum von ″Irmin″ (″groß″, "gewaltig") ableitet.
Gleschendorf wurde 1433 erstmals im Lübschen Zehntregister als Gleskendorpe erwähnt, benannt nach einem Slawen namens Goleska oder Goliska.
Tröstau „Drosen“ (Tröstau) wurde am 20. Juli 1314 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Trogen Die erste urkundliche Erwähnung von Trogen ist auf den Erbschaftsvertrag der Vögte von Weida vom 21. Dezember 1306 datiert.
Troisdorf Siedlung am Fernweg Köln-Frankfurt, gehörte mit der 1075 genannten Kirche zum Kloster Siegburg, ab 1676 unter bergischer Herrschaft, Aufstieg und Bevölkerungswachstum im 20. Jahrhundert durch die Friedrich-Wilhelms-Hütte und den Sprengstoffhersteller Dynamit Nobel, 1952 Stadterhebung, 1969 Anschluss mehrerer Gemeinte 1076 Truhtesdorf [Original], 1102 Druzdorp, 1147 Trostorph. Personennamen *Druhti mit -i-Suffix zu gotisch drauhts, altsächsisch druht ‘Schar, Gefolge’. Spätere und moderne Schreibung -oi muss als Langvokal gelesen werden.
Troistedt 1241 erfolgte die urkundliche Ersterwähnung eines Heinrich von Drastete, 1250 wurde der Ort selber erstmals in einer Urkunde der Grafen von Berka für das Kloster Oberweimar als Dratsted erwähnt. Ab 1422 ist Drostet verbrieft, und seit 1790 wurde der Ort Troystedt genannt. Der Ortsname bedeutet „Siedlung des Draht“.
Trollenhagen Trollenhagen wurde erstmals 1308 als Hogenhaven urkundlich erwähnt. Der Name dürfte von aus dem Mittelniederdeutschen kommen und bedeutet so viel wie hoge (Höhe) und haven Hof, Besitz. Ab 1496 hieß der Ort Trullenhagen, später dann Trollenhagen.
Trossingen 797 Schenkung an Kloster St. Gallen, 949 gab Otto I. ein Gut an das Kloster Reichenau. St. Anna-Kirche, Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus, Trossinger Türmle, Kesselhaus. 797 Trosinga, 843 Trossinga, 10. Jahrhundert Drossinga. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu einem Personennamen, dessen genaue Bestimmung – vielleicht Droso, Truso – unklar ist.
Trostberg Im 12. Jahrhundert Errichtung der Burg durch die Grafen von Ortenburg-Kraiburg, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher. 1232 (Kopie 1517) castrum Trosperg aedificatur, 1245 Trosperch, 1251 Trosperch, Trostberch, 1253 Trostperch, 1303 Trostberg. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch bërc, berg, ‘Berg’, hier im Sinn von ‘Burg’, Bestimmungswort tro ̄st ‘freudige Zuversicht, Vertrauen, Mut, Ermutigung, Sicherheit’. Der Name erklärt sich somit als ‘Festung, die Zuversicht, Vertrauen gibt’; ähnlich schrieb schon Aventin 1519–1521 zum Jahr 1233: Trostrobergomum a fidendo (‘vom Trauen, Vertrauen’). Eine alte Sage wird in der Landesbeschreibung des Jahres 1721 erzählt: Trostberg ... Soll nach gemeiner Sag daher seinen Namen haben / weilen zur Zeit der Heydenschaft allda ein Statt / oder Grae nitz-Vestung gewesen / vnd die Christen nirgends mehrers / als an disem Orth ihr sichere Auffenthalt genommen / mithin das Orth fuer ihren Trost gehalten / vnd endlich gar Trostberg benambset haben.
Trulben Trulben wurde 1307 als Druhalben erwähnt, der Weiler Imsbacherhof 1404 als Ymesbach.
Trunkelsberg Trunkelsberg hat wahrscheinlich neben Amendingen und Ungerhausen zur Gründungsausstattung des Klosters Ottobeuren Ende des 8., Anfang des 9. Jahrhunderts gehört. Im Jahre 972 beanspruchte Otto I. diese drei Ortschaften wieder als königlichen Besitz.
Tschernitz Erstmals urkundlich erwähnt wurde Tschernitz am 20. Oktober 1283 in einem Schreiben des Meißener Markgrafen Heinrichs des Erlauchten.
Tschirn Der Ort wurde 1276 als „Schirn“ erstmals urkundlich erwähnt. Tschirn, auch „Schirn“, „Zirn“, oder „Zschirn“ geschrieben, ist ein slawischer Name, der vom tschechischen černý (schwarz) abgeleitet ist und etwa Schwarzwald, Fichten- oder Tannenwald bedeutet.
Tuchenbach Der Ort wurde 1284 als „Tuchenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort wahrscheinlich der Personenname Tucho ist.
Tübingen 1081 erste sichere Nennung der Pfalzgrafen von Tübingen, 1294 Verkauf des Fronhofes der Stadtherren an ihr Hauskloster Bebenhausen, 1477 Universität, Schloss Hohentübingen, Kloster Bebenhausen, Hölderlinturm Regierungspräsidium. 1078 (Chronik um 1100) Tuingia, 1078 (Chronik12./13. Jahrhundert) Tuwingen, 1092 Tvwingen [Original], 1360 Túbingen [Original]; Tübingen (18. Jahrhundert). Tübingen ist eine -ing(en)-Ableitung von einem sonst nicht bezeugten Personennamen *Tuwo und bedeutet ‘bei den Leuten des Tuwo’. Die Entwicklung von althochdeutsch u zu heutigem ü zeigt den Umlaut des Stammvokals. Die Herkunft des b statt älterem w ist unklar, nach Reichardt dürfte das b seit dem 14. Jahrhundert mit Schreibern aus dem Nordwesten der Grafschaft Württemberg als hyperkorrekte Schreibung für postvokalisches b, das hier nicht vorliegt, eingedrungen sein.
Tüddern, (Aa) + 170 griechische Kopien, Ptolemaeus. + 300 Teudurum, 1152 Thudre.
Tülau Der Ort Tülau wurde von Wenden gegründet. Die ursprüngliche Dorfform war die eines Rundlings. Der Ortsname stammt vom Altslawischen tulû und bedeutet etwa „Köcher“ bzw. „Ort des (Kriegers) Köcher“. Namentlich wurde Tülau erstmals 1546 urkundlich erwähnt.
Tümlauer-Koog Die Eindeichung des Tümlauer Koogs wurde 1935 abgeschlossen. Der Koog wurde bei seiner Einweihung nach dem späteren Reichsmarschall Hermann Göring benannt und hieß bis 1945 Hermann-Göring-Koog. Er war wie der im gleichen Jahr eingeweihte Adolf-Hitler-Koog (heute: Dieksanderkoog) und der im Jahr 1939 auf Pellworm eingedeichte Bupheverkoog ein Musterkoog im Rahmen der nationalsozialistischen Politik von Blut und Boden.
Türkenfeld Die erste urkundliche Erwähnung von Türkenfeld stammt aus den Breves Notitiae von 749. Die Bezeichnung „Duringueld“ geht zurück auf den Personennamen „Durinc“ und wandelte sich erst unter Einfluss der Türkenkriege zu Türkenfeld.
Türkheim im mittleren Wertachtal, verkehrsgünstige Lage an der Römerstraße Kempten-Augsburg. Spätantike Befestigung auf dem Goldberg. Im Mittelalter Zentrum der Herrschaft Schwabegg, die schon 1268 an Baiern fällt. 1090 (Kopie13. Jahrhundert) Dvrincheim, 1234 Durenkhein, 1431 Dürckhain; Türkheim (1792). Grundwort -heim, Bestimmungswort: der Volksname Thuringi, Duringi. Gesamtdeutung: ‘Heim der Thüringer’. So Ober und Untertürkheim, Stadtbezirke von Stuttgart.
Tünsdorf, 1100 Tvbtinisdorfh.
Tunxdorf. 1000 Tunglasthorpe.
Tüßling Zwischen 711 und 728 wurde Tüßling als „Tuzzilingen“ zum ersten Mal in einem Salzburger Güterverzeichnis genannt.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Mörmoosen finden sich in Schenkungsurkunden aus den Jahren zwischen 748 und 788.
Tüttleben Das Dorf Tüttleben wurde bereits zwischen 822 und 842 erstmals urkundlich erwähnt.
Tützpatz Tützpatz und das Gut gehörten ursprünglich der Familie von Maltzahn.
Schossow. Der Ort und das Gut wurden 1245 erstmals urkundlich genannt.
Tunau Die älteste bekannte Nennung des Ortes datiert von 1352. In einem Berain des Klosters St. Blasien wird der Ort Tunowe genannt. Die Bedeutung des Namens ist ungeklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das Dorf „Im Zuge der Erschließung des hinteren Wiesentales seit dem 10./11.Jh.“
Tuningen uningen wurde im Jahre 797 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Tuntenhausen Der Ortsname Tontinhusa weist auf einen bajuwarischen Ursiedler namens Tonto/Tunti/Tunto hin, dessen Name seit etwa 770 überliefert ist. Die Endung „-hausen“ bezeichnet eine befestigte Wohnanlage oder eine Burg.
Turnow-Preilack urnow entstand infolge der Errichtung der Festung Peitz im 16. Jahrhundert und wurde 1567 unter dem Namen Neue Peiz erstmals erwähnt. Weil viele Einwohner wegen des Festungsbaus ihre Flächen verloren, siedelten sie sich in der Nähe einer Schäferei neu an, woraus zunächst das Vorwerk Turnow entstand. Der Ort Turnow verfügt als Besonderheit über eine gleichlautende deutsche und sorbische Bezeichnung. Zum Ort Turnow gehört die 1858 erbaute Holländermühle. Am Grassumpf oder Wiesengrund gelegen, bedeutet der niedersorbische Name Pśiłuk der 1587 erstmals als Preylangk erwähnten Gemeinde Preilack.
Tussenhausen Die erste Erwähnung Tussenhausens erfolgt im Jahr 943, als König Otto I. den Ort Tuzinhusa mit allem Besitz der Abtei Kempten schenkte.
Tutow Wohl im 13. Jahrhundert ist die jüngere Befestigung zerstört worden. In derselben Zeit entstanden in der Nähe die Orte Kruckow und Tutow (heute: Tutow-Dorf).
Der jetzige Ort Tutow selbst entstand erst in den 1930er Jahren als Siedlung beim Bau des Flugplatzes.
Türnich, (Köln) 1140 Tiuernich. 1181 Teuirnich.
Tuttlingen 797 Schenkung an das Kloster St. Gallen, vor 1377 an Württemberg, 1381. Burgruine Honberg, Evangelische Stadtkirche. 797 Tutilingas, 843 Tuttelingen, 12. Jahrhundert Dudelingen. Tuttlingen ist wohl eine-ing(en)-Ableitung von einem Personennamen Tuotilin und bedeutet ‘bei den Leuten des Tuotilin’. Bei einem Personennamen *Tutilo wäre Umlaut des Stammvokals (*Tüttlingen) zu erwarten.
Tüschen, (Heiligenhaus) 958 Tusscene.
Tüschen, (Hohkeppel) 958 Zussena.
Tüschenbroich, (Wegberg) 1172 Thusinbroc.
Tutzing Im Mittelalter Adelsbesitz, 1519 Hofmarksgerechtigkeit. Circa 980 Tutcingun, 1056 Tuzzingen, 11. Jahrhundert (zu 740) Dutcingun, 1172/73 Totzingen, 1231–1234 Tu ̊tzingen, 1476 Totzing, 1557 Tutzing. Es ist der Personennamen *Tuzo zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Twedt Der Name Twedt bezeichnet einen Ort in Waldesnähe. Orte gleichen Namens sind Twedt bei Tolk in Südangeln, Tved (deutsch: Twedt) im Landkirchspiel Tønder Sogn und Tved (Twedt) im Kirchspiel Dalby im Süden der Stadt Kolding. Welcher Wald gemeint war, ist jedoch unklar. Twedt war ein kleines altes Bauerndorf, das nie aus mehr als vier Höfen bestand. Trögelsby war noch Anfang des 15. Jahrhunderts ein Adelshof im Besitz des Peter Lund.
Die Katendörfer Wasserloos (dänisch Vandløs, süderjütisch Wainlos, niederdeutsch Waterlöck) und Kauslund (dänisch Kavslund) entstanden spätestens im 16. Jahrhundert als Ausbauten von den Twedter Höfen. Auch das noch ältere Kätner- und Fischerdorf Twedter Holz war von Twedt aus gegründet worden.
Twist Sehr junge Gemeinte, erst 1784 sind erste Ansiedlungen auf dem Hochmoor namens Twist zu verzeichnen, 1788 sind die Kolonien Wietmarscher Twist, Heseper Twist und Rühlter Twist bezeugt. Der junge Ortsname ist aus dem Flurname Twist hervorgegangen. Dieser gehört sicher zu norddeutsch twist ‘Zweiung; Zweig, Flußgabel’, eventuell bezieht sich der Name auf eine Gabelung eines Entwässerungsgrabens oder ein gegabeltes Flurstück; denkbar ist auch ein Bezug zur nahegelegenen niederländischen Grenze, vgl. norddeutsch Twistel ‘Zwiesel; etwas, das eine Gabel bildet’, althochdeutsch zwisila ‘gabelförmiger Zweig’, altenglisch twisla ‘Flussteilung’, norwegisch kvisl ‘Flussteilung, -arm’ altnordisch kvistr ‘Zweig’. So Twiste, Ortsteil von Twistetal, Landkreis Waldeck-Frankenberg; Twister Moor, Flurname, Twist.
Twistetal Die älteste bekannte urkundliche Erwähnungen des Ortes Twist finden sich schon vor 1170 Jahren, als Tuistai zwischen 820 und 876 als Besitz des Klosters Corvey genannt wird.
Die seit den Gründungszeiten des Ortes bestehende St.-Veit-Kirche, mit einer Renaissance-Kanzel aus dem Jahr 1602, trägt den Namen des Schutzheiligen Sankt Veit.
Twistringen Um 1250 Thuistringe [Original], 1352 Thuistringhe, um 1370 Twysteringhe; Twistringen (1791). Entweder liegt eine Ableitung mit dem Suffix -ing(en) vor, deren Basis ein in mittelniederdeutsch, mittelniederländisch twist, altnordisch kvistr ‘Zweig, Gabel’ bezeugtes Appellativum ist, das durch -r erweitert wurde. Oder es liegt eine Bildung mit mittelniederdeutsch tw ̄e, twi ‘zwei’ und mittelniederdeutsch stranc ‘Strang, Flussarm, Stück Landes’ im Plural mit Erhöhung des -e zu -i vor Nasalverbindung vor. Worauf sich die Benennung jeweils bezieht, ist nicht sicher bestimmbar. Die Annahme von mittelniederdeutsch twisteringe ‘Streit, Zwiespalt’ als Simplex erscheint unwahrscheinlicher.
Tyrlaching Der Name des Ortes stammt aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme im 6. und 7. Jahrhundert. Er wurde 790 erstmals als Deolekingas urkundlich erwähnt und bedeutet „Bei den Leuten des Deorlaik“. (Deorlaik war der Name des Anführers der damaligen Siedler.)
Überangern, (Wittlaer) 1193 Vuerangeren. Germanisch ufera, über, jenseits, + Flussname Anger.
Ubstadt-Weiher Ubstadt: 1177 Herrenalber Hofbezirk, 1232 Lehen des Pfalzgrafen an Bischof von Speyer, der in der Folgezeit alle Herrschaftsrechte gewann, 1803 an Baden. Weiher: 863 an Lorsch geschenkt, 1282 Verkauf von Burg und Dorf an den Bischof von Speyer, 1803 an Baden. St.-Marcellus-Kirche, St.-Andreas-Kirche, Pfarrberg, Firstständerhaus. Ubstadt: 769 (Kopie 12. Jahrhundert) Hubestater marca, 772 (Kopie 12. Jahrhundert) villa Hubestat, 1161 Obestat [Original],1281U ̊bestat [Original],1366 Ubstatt[Original]. Weiher: 863 (Kopie 12. Jahrhundert) vilare in Ubstadter Marca, 1281 Wilre [Original], 1461 Nyclaus-Wyher; Ubstadt-Weiher (1970). Ubstadt ist vermutlich als ‘Stätte am Bergabhang’ zu deuten und gehört zum Grundwort-statt. Das Bestimmungswort kann zur Wortfamilie von mittelhochdeutsch hübel, hügel ‘Hügel’ gehören, da die Belege mit h-Anlaut aber aus dem Lorscher Codex stammen, ist es wohl sekundär und zeigt romanischen Einfluss. Daher ist Anschluss an althochdeutsch oba, mittelhochdeutsch obe ‘oben gelegen, oberhalb’ wahrscheinlicher. Weiher gehört zu mittellateinisch villare, althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler ‘Weiler, einzelnes Gehöft, kleines Dorf’.
Uchte Vor 1300 Grenzburg der Grafen von Hoya am heutigen Uchter Mühlenbach gegen die Bischöfe von Minden, 1383 Besitz des Bistums Minden, 1520 als Flecken erwähnt. 1974 Zusammenschluss der Flecken Uchte und Diepenau und der Gemeinte Raddestorf und Warmsen. Um 1184 Vechte, 1295 castrum Uchte. Im ersten Beleg ist Veals Umit Dehnungszeichen -ezu lesen. Der Ortsname kann auf ein feminin Subtantiv germanisch *Uhta ̄ zurückgeführt und mit indogermanisch*u-egu--‘feucht, netzen’, mit einer-t-Ableitung der Schwundstufe *ugu--(*ukto ̄), verbunden werden, bezogen auf die Lage im Moorgebiet. Denkbar ist auch germanisch *Unhta ̄ mit -n-Schwund vor -h-, aus indogermanisch *ank-, *onk-, *nk‘ biegen, krümmen’ mit -t-Suffix (*nkto ̄), bezogen auf eine gekrümmte Landschaftsform, möglicherweise die Biegung eines Gewässers. So Gewässername Uchte, Landkreis Stendal.
Uckerfelde Der heutige Ortsteil Falkenwalde – ursprünglich als Angerdorf angelegt – wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Dorf Hohengüstow hieß bis um 1900 Güstrow, es taucht zum ersten Mal 1365 in einer Urkunde auf.
Ückendorf, (Gelsenkirchen) 1027 H(u)chintorp, mitten 1200 Hugincthorpa. Germanisch Huginga porpa, Siedlung des Leute des Hugo. (hugu-, Verstand)
Ukerath, (Köln) 1131 Okenrode, 1166 Okerode.
Ückesdorf, (Röttgen) 1131 Vckenestorp. Germanisch Ukines porpa-, Siedlung des Ukin.
Ückingen. 1224 Vkenges.
Udelenberg, (später Nothberg in Eschweiler) 1223 Vdelenberge.
Udelfangen, (Trier) 1016-47 Odoluinga.
Udenheim Udenheim wurde erstmals mit einer Urkunde vom 12. Juni 773 erwähnt, als Selfniu zwei Weinberge in Udenheim dem Kloster Lorsch schenkte. Eine weitere Schenkung erfolgte 802 oder 803 von Baderich über sieben Morgen Land und einen Weinberg.
Uder ie erste urkundliche Erwähnung Uders erfolgte im Jahre 1089 als Udra. Diese Bezeichnung wechselte mehrmals im Lauf der Geschichte. So wurde der Ort zwischen 1137 und 1158 als Othera bezeichnet, 1162 als Udera, 1205 als Odra oder Odera, 1241 wieder als Udera und 1588 als Ohder.
Udestedt Der Name des Ortes Udestedt leitet sich ab von einer an der Gramme gelegenen germanischen Kultstätte "Odinstatt". 876 wurde zum ersten Mal "Odestat" (latinisch) als dem Kloster Fulda zehntpflichtiges Dorf urkundlich erwähnt. Um 1000 entstand eine kleine Burg in Form einer Hochmotte im Bereich des Tafelbergs. Es gab Herren von "Utstete". Im Hochmittelalter bildete sich ein weiterer Siedlungskern, das Oberdorf, mit Marktsiedlung entlang des künstlichen Mühlgrabens. 1219 war zum ersten Mal ein "Ritter von Rudestedt", nämlich Friedrich von Rudestedt, genannt worden.
Udler, 1300 Odenlar. Udler, früher auch „Odeler“ und „Oudler“, gehörte seit 1357 zum Kurtrierischen Amt Daun.
Übach-Palenberg Erste Erwähnung 1172 Übach, 867 Palenberg als Königsgut. Übach bildete mit dem auf der westlichen Wurmseite gelegenen Ubach over Worms vor 1815 eine Einheit. Seit 1967 Stadt. Übach: 1172 Hubach [Or.] 1332 Ubach; Übach (1841). Palenberg: 867 Palenbach [Kopie 10. Jahrhundert], 1485 Palenbach; Palenberg (1592). Der Siedlungsname des Ortsteiles es Übach wurde nach dem gleichnamigen hier fließenden Gewässer gebildet. Zum Grundwort -bach dürfte das Bestimmungswort auf den westfränk. Personennamen Ubo zurückzuführen sein. Ubo ist als eine romanisierte Form des germanisch Hubo anzusehen. Daher auch noch Hubach in dem Frühbeleg. Im Laufe der Entwicklung schwand das tonlose Genitivmorphem und *Ubinbach wurde zu Ubach. Die Entwicklung des anlautenden U> Ü zeigt den Einfluss des nachfolgenden Labialkonsonanten und ist erst seit dem 19. Jahrhundert nachweisbar. Palenberg ist ursprünglich Palenbach. Der häufig zu beobachtende Grundwort-Wechsel-bach zu -berg ist hier erst seit dem 16. Jahrhundert festzustellen. Grundlage ist somit ein Gewässername, dessen Bestimmungswort zu althochdeutsch pal ‘Pfahl’ steht. Vermutlich befanden sich in dem Gewässer Pfähle zur Grenzmarkierung. Ein Zusammenhang mit einem angenommenen althochdeutsch pal ‘Sumpf’ besteht nicht. So Ubach, Ortsteil der Gemeinte Landgraaf; Ubachsberg, Ortsteil der Gemeinte Voerendaal, beide Provinz Limburg.
Übereisenbach ie drei Orte Ober-, Über- und Untereisenbach, die auch zusammenfassend mit dem Namen Eisenbach bezeichnet wurden, gehörten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Luxemburg und waren Teil der Herrschaft Falkenstein.
Überherrn Im Mittelalter teils Herzogtum Lothringen, teils Grafschaft Saarbrücken, kirchlich zum Bistum Metz gehörig. 1974 Zusammenschluss der Orte Altforweiler, Berus, Bisten, Felsberg und Überherrn zur h. Gemeinte 1293 Uvercaren, 1305 Uverheren [Original], um 1450 Vberheren [Original], 1464 Uberhern [Original]. Zusammensetzung aus der Präposition althochdeutsch ubar, ubir, mittelhochdeutsch über ‘über, jenseits ... gelegen’ und dem häufig in norddeutsch und niederländisch Ortsname belegten Substantiv altniederfränkisch *haru, *heri, dem die Bedeutung ‘sandige Bodenwelle, sandiger (bewaldeter) Hügel’ zugeschrieben wird. Der kopiale Erstbeleg ist entweder verderbt oder
Überlingen, 1211 und 1226 früheste Stadtbezeichnungen, nach 1300 Stadtrecht, ab 1779 Erwerb der hohen Gerichtsbarkeit von der Grafschaft Heiligenberg, 1803 an Baden. Kneippheilbad. Aufkirchner Stadttor, Münster St. Nikolaus, Sylvesterkapelle. Mitte des 7. Jahrhundert Iburninga (Vita 9. Jahrhundert), 770 Iburinga, 1191 Hibirlingen [Original]. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ebur mit Hebung von e zu u vor dem folgenden i des -ing-Suffixes und anschließender Rundung zu ü; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ebur’.
Übersee In den Notitia Arnonis taucht der Name Übersee als „Ubersee“ erstmals um das Jahr 790 auf.
Uebigau-Wahrenbrück Uardenbruke (Wardenbrücke) setzt sich aus der einzigartigen Wortschöpfung Warte, was zum einen „Beobachtung“ heißt oder auch nach dem althochdeutschen warta als „warnen“ und „wahren“ abgeleitet wird und „Brücke“ zusammen. Demnach Brücke bei einer Warte.
Eine erste Burg zur Sicherung von Handelswegen und eines Flussübergangs gab es im Ortsteil, welcher slawischen Ursprungs ist, vermutlich bereits in der Zeit um 1000. Eine erste Erwähnung des Ortes erfolgte 1251 in einer Urkunde als „Vbgowe“. Seit 1303 besitzt Uebigau Stadtrecht.
Üchtelhausen Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Üchtelhausen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert.
Ückeritz Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort am 15. März 1270 als „Vkerz“ oder „Ukerz“, was so viel wie „Grenzdorf“ bedeutet.
Ueckermünde Slawische Vorbesiedlung, Mitte 12. Jahrhundert pommersche Burg samt Siedlung, um 1260 Stadtrecht, 1546 Bau des Schlosses durch Philip I., 1819 Kreisstadt, 2001 Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“. 1178 fluminis Vcrensis (Gewässername), 1223 Vcramund, 1242 in Vkeremunde, 1266 Ukermunde; 1335 Ükermünde, Ueckermünde (1792). Der Ortsname liegt der alte Name des Flusses zugrunde, an dessen Mündung die Stadt liegt. Der Flussname (Vцkra < altpolabisch *Vokara/*Vokra) geht vermutlich auf die indogermanische Wurzel *ˆueik ‘biegen, winden’ zurück und steht damit in einer Reihe mit den Namen Wkra, r. Zufluss zum Narew, Polen; Wigger, zur Aare, CH, oder Wickerbach, zum Main. Der Ortsname ist mit dem Gewässername als Bestimmungswort und dem Grundwort mittelniederdeutsch -munde,-münde(n), gebildet worden. Die Umlautung des Ortsname (u>ue>ü) ist kanzleisprachlich, ursprünglich wies das -e nach u im Namen auf eine Vokallänge hin. So Peenemünde, Landkreis Ostvorpommern, Warnemünde, Ortsteil von Rostock, Travemünde, Ortsteil von Lübeck.
Uedesheim, (Neuss) 1217 Vdensheim. Germanisch Udines haim, Wohnung des Udin.
Uelentrup, (Herzfeld) 1000 Oklingthorpe. Germanisch Ukilingo porpa, Siedlung der Leute des Ukilo.
Ueplingen, (Oschersleben) mitten 1200 Vpppelingen.
Uerdingen, (Krefeld) 1000 Undingi (lies Urdingi) Urdingi.
Uettelsheim. (Rheinkamp) 1000 Tuntilesheim.
Uedem Stadt nach 1311 (Stadtprivileg 1359, Verlust 1798). 866 in Odeheimero marca, 11./12. Jahrhundert de Othehem, 1266 in U ̊ dem [Original], 1378 t Ortsteil Uedem [Original]. Grundwort-heim, im Erstbeleg als Insassenname im Genitiv Plural (‘in der Mark der Odheimer = der Bewohner von Uedem’). Dieses Lorscher Zeugnis zeigt noch undiphthongiertes germanisch /o ̄/, die späteren weisen die fränkische Diphthongierung auf. Der Lautwandel stellt sicher, dass bei diesem Ortsnamen nicht germanisch /au/ zugrunde liegt. Der Umlaut beruht auf einem Bindevokal -i(flexivisches -in, das Dittmaier 1979 als Ursache für möglich hält, ist eine oBand Erscheinung). Im Erstglied steht wohl die Kurzform eines Personennamens, die in der schwach flektierten Form Uod-o gut bezeugt ist, im vorliegenden Fall aber in anderer Bildungsweise auftritt, vermutlich mit KF-Suffix -i. Hingegen rechnet Derks mit Verkürzung aus O ̄thil-, auf dem eine Kurzform *O ̄thi jedenfalls beruhen wird. Möglicherweise ist der Bildungstyp von bereits merowingerzeitlichem Alter. Er ist an den (wohl fiktiven) Bericht im langen Prolog der Lex Salica anschließbar, in dem berichtet wird, dass die Rechtssprecher, die die Bestimmungen der Lex zusammengestellt haben, nämlich Wisogast, Bodigast, Saligast, Widigast aus den Orten Salehaim, Bodohaim, Widohaim stammten, wobei drei der Vollname der Rechtsgelehrten offensichtlich in der Kurzform das Bestimmungswort der heim-Namen wieder auftreten. In paralleler Weise kann in O ̄thih ̄em eine eigentliche Zusammensetzung (also ohne, dass sonst häufige Genitiv-s oder -n) vorliegen, während der zugehörige zweigliedrige Vollname in diesem Fall nicht überliefert ist. Die zahlreichen Odenheim-Belege stellt FO 1, 254–6 meist zu Recht zu germanisch /au/; in FO 1,290 (Othihem) erscheinen Namen aus dem norddeutschen Raum, die wie Uedem beurteilt werden können.
Üfte, (Altschermbeck) 1000 Ufadti.
Üdersdorf Üdersdorf wurde im Jahre 1287 erstmals in einer Schenkungsurkunde urkundlich erwähnt. Darin wurden dem Kloster Himmerod die Einkünfte aus dem Dorf „Oistersdorf“ übertragen.
Uehlfeld Uehlfeld entstand vermutlich im 6. Jahrhundert, also in der Zeit, als sich die Franken nach Osten ausbreiteten und auch den Aischgrund in Besitz nahmen. Die erste urkundliche Erwähnung des Hauptortes datiert aus dem Jahr 1123. Der Ort wurde damals mit „Ölenteuelt“ bezeichnet. Später wurde daraus „Ulletenvelt“ (1127), „Uelevelt“ (1154), „Ulfeldium“ (1158) oder „Ulefelt“ (1181). Der Ortsname enthält als Bestimmungswort den Personennamen Ulito, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.
Ühlingen-Birkendorf Mindestens soll sie bis in die karolingisch/ottonische Zeit (im 9./10. Jahrhundert) zurückreichen, die frühste Urkunde ist aus dem Jahr 816 erhalten.
Uehrde Die Gründung Ührdes liegt vermutlich weit vor dem 12. Jahrhundert. Ührde wird, höchstwahrscheinlich infolge langjährigen, unstreitigen Besitzes, erst relativ spät urkundlich erwähnt, nämlich 1105 erstmals als Utheriche, als Dietrich III. von Katlenburg die Katlenburg in ein Kloster umwandelte und diesem eine Hufe in Ührde stiftete.
Uelitz Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1218.
Uelsby Der Ortsname ist erstmals 1352 dokumentiert. Er setzt sich zusammen aus dän. -by für Siedlung und dem Personennamen des Øleb oder Ølwir – einem Personennamen, der sich aus *ala in der Bedeutung ganz und *wiha in der Bedeutung heilig zusammensetzt. Möglich ist auch eine Ableitung von altnordisch hylr für eine Vertiefung. Nachdem neben der historisch überlieferten Schreibweise Uelsby immer wieder die Schreibweise Ülsby auftauchte, hat die Gemeindevertretung Mitte der 1990er Jahre die Schreibweise Uelsby für den (deutschen) Gemeindenamen beschlossen.
Uelsen Bronze und eisenzeitliche Funde; Ersterwähnung 1131, 1321 gerät Uelsen an Bentheim; um die Mitte des 18. Jahrhundert Aufschwung der Kieselstein-. 1131 in villa que Ulsuen dicitur, 1177 de Uelseten. Der Ortsname stellt eine Ableitung mit -sund -n-Suffix von der Basis *Ul-, wohl zu indogermanisch *ul‘ feucht, modrig’ dar; ein Fugenvokal -i muss vorgelegen haben (*Ulisnen), der zur Umlautung zu Uelsen führte. Der Ort liegt auf von breiten Mooren und Bruchzonen durchzogenem Hügelgrund.
Uelversheim Uelversheim wurde erstmals 766 urkundlich erwähnt.
Uelvesbüll Vor der Zweiten Marcellusflut des Jahres 1362 gehörte der bei dieser Sturmflut untergegangene alte Ort Uelvesbüll zur strandischen Edomsharde.
Uelzen Um 973 Klostergründung durch Verdener Bischof Brun auf Eigenbesitz, zunächst Handelsplatz, um 1250 nach Streitigkeiten mit Grundherrn Verlegung der Siedlung 2 km entfernt an Westufer der Ilmenau, Übertragung des Ortsname, 1270 Stadtrecht, 1374 Mitglied der Hanse, Kloster und einstige Siedlung: 973/974 Vllessen (Kopie 16. Jahrhundert), 1006 monasterium quoddam nomine Ullishusun [Original], 1133/37 villa Ulleshusen [Original], 1142 ville et pontis in Ulessen [Original], 1369 Closter to der Oldenstad [Original]; neue Stadt: 1273 Ullessen [Original], 1296 ciuitatis Lewenwolde, siue noue Vlsen [Original], 1380 Ultzen [Original]. Die Belege von 1006 und 1133/37 legen eine Bildung mit dem Grundwort-hausen, zu -sen reduziert, und einem stark flektierenden Kosenamen*Ul(i) im Genitiv Singular nahe, bei dem es sich um eine sehr früh kontrahierte Form von Uodil(i) handeln könnte. Der Umlaut entstand durch folgendes -i-. Falls der nur in Kopie vorliegende Beleg von 973/74 nicht die spätere Ortsname-Form wiedergibt, wäre allerdings wie bei Uelsen (Grafschaft Bentheim, 1130 Ulsnen [Original]; ein Anschluss an indogermanisch *el-, *ol-, *l‘fließen, strömen; feucht, modrig’ mit -s-Suffix in einer germanischen Grundform *Ulisun im Dativ Plural vorzuziehen. Der zugrunde liegende Gewässername *Ulisa kann ein Abschnittsname der Ilmenau gewesen sein. Der Suffixvokal bewirkte Umlaut des Stammvokals, unbetonte Vokale wurden abgeschwächt.
Uersfeld Uersfeld gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln.
Ürzig Etwa 500 v. Chr. besiedelten die Treverer, ein keltisch-germanisches Mischvolk, von dem sich auch der lateinische Name der Stadt Trier Augusta Treverorum herleitet, die Region um Trier.
Ueß, Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1250 als „Usse“ . 1144 Hussa.
Uetersen Historisch Kloster mit Klosterkirche, größtes Rosenzuchtgebiet Deutschlands, deshalb auch als „Rosenstadt an der Pinnau“ bekannt. Um 1234 in Utersten [Original], 1285 in Vtersten; Closter Ütersen (1596). Die Bezeichnung des Ortes stammt vom Mittelniederdeutsch ab und ist, wie sich in der Wendung in deme ütersten zeigt, als Lagebezeichnung ‘zum/ im äußersten’ zu verstehen, was sich auf die Lage der Stadt im Übergang zwischen Geest und Haseldorfer Marsch beziehen kann, oder aber als Ütersteen und meint damit die ‘Siedlung außerhalb der Steine’, was unwahrscheinlich ist.
Üttfeld Alle Ortschaften in der heutigen Gemeinde gehörten vor 1794 zur Meierei Binscheid in der Herrschaft Dasburg.
Uettingen Dem ursprünglichen Namen Ûotinga liegt der Personenname Uoto zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet wurde. Diese Schreibweise belegt eindeutig den alamannischen Ursprung des Ortsnamens.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 772 Ûotinga. (Schreibweisen um diese Zeit auch Votingen bzw. Otingen) 1319 Vetingen, 1333 Vtingen, 1359 Uetingen, 1437 Uettingen, 1933 Üttingen.
Uetze Herkunftsort des adligen Geschlechtes von Uetze, kurzzeitig Sitz einer Vogtei, 1695 Marktflecken; seit 1974 Hauptort einer Einheitsgemeinde mit 9 Ortschaften, bis 2001 im Landkreis Hannover. 1022 Utisson [F. 12. Jahrhundert], 1273 Uttessen, 1331 Utze; Uetze (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem stark flektierenden Kurznamen Udi als Bestimmungswort Letzterer weist die in Kurznamen häufig zu beobachtende Inlautschärfung auf. Das Grundwort ist nur in der verkürzten Form -sen belegt und wird im 14. Jahrhundert zu -se verkürzt. Der Dental des Personennamens verschmilzt mit dem -s des Grundworts, so dass -tz entsteht. Deutung also: ‘Siedlung des Udi/Uti’.
Üxheim Üxheim wurde erstmals im Jahre 844 urkundlich erwähnt.
Uffenheim 1103 erstmalig urkundlich erwähnt, 1349 Stadtrecht, 1378 an den Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern verkauft. 1103 Offenheim, 1142 Vfenheim, 1233 Offenheim, 1269 Uffenheim. Das Grundwort lautet durchgehend-heim, das Bestimmungswort lautet zunächst lange Offen-, dann Uffen-; auch die Mundartaussprache hat u-. Das Bestimmungswort wird gedeutet als Genitiv des Personennamen Offo, der eine Lallform eines Kurznamens Olfo sei. Ein historisch Träger dieses Namens ist im Zusammenhang mit der Siedlung nicht nachgewiesen.
Uffing am Staffelsee Uffing wurde schon im Jahr 739 als Stiftungsgut Vfinga des Klosters Benediktbeuern erwähnt. Es liegt der bajuwarische Personenname Uffo mit -ing-Suffix zugrunde (‚Siedlung des Uffo‘).
Uhingen Besitz der Grafen von Aichelberg 1318 zunächst durch Verpfändung und 1332/34 vollends durch Verkauf an Württemberg, Uhinger Rathaus, Schloss Filseck, Cäcilienkirche, Berchtoldshof. 1275 (Kopie um 1350) Vìgingen, 1296 Ugingen [Original]; Uhingen (1561). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ugo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ugo’. Das inlautende -gist durch totale Dissimilation geschwunden.
Uhldingen-Mühlhofen (am Bodensee), Oberuhldingen: Kloster Salem erwarb vor 1213 Grundbesitz, vor 1390 Ortsherrschaft bei Kloster Salem, 1803 an Baden. Unteruhldingen: 1179 Verleihung von Schifffahrtsrechten durch Kaiser Friedrich I., Ortsherrschaft bei den Grafen von Heiligenberg. Im 13. Jahrhundert Vogteirecht bei Heiligenberg, 1389 bei Hans Burst zu Überlingen, später Ortsherrschaft wie auch die Landesherrschaft bei Kloster Salem. Uhldingen: 1058 (Chron. um 1150) Ouveltinga, 1222 Uoldingen, 1342 Oberu ̊ldingen [Original], 1358 Unteruldingen. Mühlhofen: 1220 Milnhofen; Uhldingen-Mühlhofen (1972). Bei Uhlingen handelt es sich um eine-ing(en)-Ableitung. Wenn von ouals Anlaut auszugehen ist, dann mit Schwund der unbetonten Mittelsilbe zu einem Personennamen Audovald: ‘bei den Leuten des Audovald’. Milnhofen ist eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Milo und dem Grundwort -hofen.
Uhler Uhler wurde im Jahre 1200 erstmals in einer Urkunde der Reichsabtei St. Maximin in Trier erwähnt. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Owilre im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim genannt.
Uhlstädt-Kirchhasel n Kuhfraß gab es ein Gut derer von Kochberg. Es wurde 1825 durch James Patrick Parry, den Ehemann von Luise von Stein, übernommen. Dieser ließ von 1835 bis 1838 das Jagdschloss Hirschhügel bauen.
Ulm Nach einer gefälschten Urkunde schenkt Karl der Große Ulm 813 dem Kloster Reichenau, vermutlich jedoch handelte es sich dabei nur um die Pfarrkirche samt Zubehör und nicht das ganze Reichsgut Ulms, 1446 erwirbt die Stadt den gesamten Klosterbesitz mit allen zugehörigen Rechten, Pauluskirche, St. Georgs-Kirche, Gänsturm, Metzgerturm. 813 Ulmam ... villam (F. 2. Drittel 12. Jahrhundert), 854 Hulmam [Original], 856 Ul Mittelalter [Original]; Ulm (1334). Der Ortsname liegt ein mehrfach bezeugter Gewässername zu Grunde, der entweder – mit einer innergermanischen Etymologie – zum starken Verb germanisch *walla‘wallen’ gehört, oder – in Anbetracht ähnlich lautender osteuropäischer Gewässername – als vorgermanisches Gewässerwort (zu *el-/*ol-) zu deuten ist. Ein Anschluss an mittelhochdeutsch ulmic ‘von Fäulnis angefressen’ ist sprachlich möglich, weil eine Bedeutungsentwicklung zu ‘sumpfig’ denkbar ist. Der Anschluss erklärt aber die Herkunft der übrigen Ulm-Gewässername nicht. Die Verbindung mit Ulme ist ausgeschlossen, da der Baum im Mittelalter elm(boum) heißt. So Neu-Ulm, Bayern; Ulm, Ortsteil von Greifenstein, Lahn-Dill-Kreis.
Ulmen Ersterwähnung 1074, 1376 Stadtrecht, 1815 aberkannt. 2. 10. 2009 erneut Stadtrecht. 1074 Ulmena, um 1120–62 ulmene, 1253 Ulmen, 1434 Ulmen. Der Name gehört in eine Reihe mit den Ortsname Nieder-/Ober-Olm (bei Mainz), Ulm (Kr. Wetzlar), Ulm (Landkreis Rastatt) und Ulm (Ortenaukreis), die alle an Gewässern liegen und Ulmena/Olmena als Grundform haben. Ulmen (Eifel) liegt am Ulmener Maar. Ulmena, älter *Ulmana, ist mittels n-Suffix von germanisch Adjektivisch *(w)ulma(zu *wula‘wallen’) abgeleitet.
Ülpenich, (Köln) 1140 in Vlpiaco, Vlpech. Gallo-romanisch Ulpiacum, zu Ulpius gehörig.
Ülsen, (Osnabrück) 1131 Ulsnen.
Vacha, So wird am 31. August 786 die Dorndorfer Mark mit einer Grenzbeschreibung an die Abtei Hersfeld übergeben. Hier wird der westliche Grenzverlauf vom Berg Öchsen in nördlicher Richtung bis zur heutigen Wüstung Schwenge (in der Urkunden Uuihingesboumgarto) mit dem Zwischenpunkt des Hofes Badelachen (eventuell Königshof) beschrieben. Demzufolge geht man davon aus, dass es bis in das 12. Jahrhundert hinein keine nennenswerte Bebauung im heutigen Stadtgebiet gab, denn auch die Wildbann-Urkunde von Kaiser Heinrich II. für die Abtei Hersfeld aus dem Jahr 1016 erwähnt Vacha nicht. Eventuell gab es hier ein Vorwerk des Hofes Badelachen, aus dem dann allmählich das Dorf Vacha entstand. Dieses Dorf wird erstmals in einem Servitienverzeichnis (Dörfer, die Naturalien an das Kloster abführen mussten) des Klosters Fulda erwähnt, das zwischen 1155 und 1165 datiert wird.
Vachdorf Erstmals wurde der Ort im Jahr 840 als Fachkedorp in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen erwähnt.
Vachendorf Die Ortschaft Vachendorf wurde erstmals urkundlich in den Breves Notitiae im Jahre 790 erwähnt ("Weifher schenkte seinen Besitz an Vachendorf"). Die erste urkundliche Bezeugung der Pfarrei Vachendorf erfolgte zwischen 1188 und 1191.
Vahlberg Die urkundliche Überlieferung von Groß Vahlberg aus dem Jahre 1093 hat sich als Fälschung erwiesen. Historisch gesichert sind dagegen die Nachrichten über Vahlberg aus dem 13. Jahrhundert, als man schon zwischen Groß und Klein Vahlberg unterschied. Groß Vahlberg kommt zwischen 1237 und 1248 als de medio Valeberke urkundlich vor.
Vahlbruch Die Ortschaft Meiborssen wurde 1508 noch als Meibodessen oder Maybarssen urkundlich erwähnt.
Der Name Vahlbruch findet jedoch schon als „Valebroch“ Erwähnung in der Zeugenliste einer Urkunde der Grafen von Everstein von 1263. Dort ist ein „Domino burgardo militi de valebroch“, also „Herr Burkhard, Lehnsmann von Vahlbruch“, verzeichnet.
Vahlde 1180 erfolgt die erste Erwähnung von Vahlde als Valentlo in einer Urkunde des Bischofs von Verden.
Vahlefeld, (Halver) 1100 Falufelda. Germanisch falwa-, fahl, + feldu, öde Ebene.
Vahnum, (Bislich) 2 Hälfte 1100 Varnhem. Germanisch farran von farzan, Farre, Stier + haima, Wohnung.
Vaihingen an der Enz Im 8. Jahrhundert im Besitz des Klosters Fulda; castrum Vehingen war Sitz eines bis 1175 bezeugten Grafengeschlechts, Anfang des 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben, 1938–72 Kreisstadt. Schloss Kaltenstein, Pulverturm, Haspelturm, Peterskirche. Um 750–802 (Kopie 1150–1165) Fehinge, 779 (Kopie um 828) Feinga, 779 (Kopie 1150–1165) Feingen, 1230 Veihingen; Vaihingen (13. Jahrhundert). Es handelt sich um eine-ing(en) Ableitung zu dem Personennamen Faho mit Umlaut des Stammvokals zu e und Ausfall des intervokalischen h in Fe-inga und Fe-ingen. Offenbar wurden die Schreibungen seit dem 13. Jahrhundert als Fei-ingen, Vei-ingen interpretiert, sodass die späteren Schreibungen h als Hiatustilger nach Diphthong enthalten; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Faho’. Die Lagebezeichnung an der Enz dient der Unterscheidung zu Vaihingen in Stuttgart. So Vaihingen, Ortsteil von Stuttgart.
Vallendar Im Mittelalter zunächst zu Trier, seit 1230 an Grafen von Sayn, die hier eine Burg (heute Marienburg) errichteten. 12. bis 16. Jahrhundert Augustinerinnenkloster Schönstatt (Wallfahrtsort). 1856 Stadtrecht. Seit 1932 anerkannter Luft und Kneippkurort. 1171 Ualendre, um 1187–88 Ualendere, 1189 Ualendra, um 1170–90 in Valinderin, in Valindrin, 1216 Valendre. Ursprünglich Name des Vallendarer Bachs (zum Rhein), der wie mehrere Flurnamen und Siedlungsname in Belgien und Frankreich (Vollanden, Valender, Valendre) mittels des kombinierten Suffixes (germanisch) *-nd-ra von germanisch *fal (in Gewässername) abgeleitet ist.
Valley Der Name der Ortschaft Valley geht vermutlich auf die keltische Göttin Fallada zurück, was Ausgrabungen aus jener Zeit beweisen.
Valwig, In den ersten Urkunden wird Valwig als „Falavoia“" (866 n. Chr.), „Falaveia“ (893 n. Chr.) und „Valefayer“ (1130 n. Chr.) erwähnt. Man geht allerdings davon aus, dass Valwig schon von Kelten und Römern bewohnt wurde. Dafür spricht die kelto-romanischen Bezeichnung „Balbiacum“, was übersetzt „Siedlung des Balbius“ heißt.
Vanikum, (Rommerskirchen) 1109 Vegininkeim, Uegenincheim. Germanisch Faginingo haim, Wohnung der Leute des Fagin. (fagina, froh)
Varbrook, (Niederkrüchten) bald nach1210 Varbruc. Germanisch farna-, Farn, + broka, Sumpf.
Varenrode, (Osnabrück) 1000 Farnrodun, Farnothe. Germanisch farna-, Farn + ropa, Rodung.
Varel Erstmalige Erwähnung 1123 als Vorwerk des Klosters Rastede, bis zum 14. Jahrhundert friesisches Stammesgebiet, dann zu Oldenburg und in der Folgezeit Wittum für oldenburgische Gräfinnen, 1856 Verleihung des Stadtrechtes. 1400 hovetlink to Valren, hovetlink to Varle, 1444 [Original] to Varel. Es handelt sich hierbei um eine Komposition aus altfriesisch fara, altsächsisch faran ‘fahren, gehen’, vgl. norddeutsch fare, nordfriesisch fahre ‘Triftweg’, althochdeutsch far ‘Überfahrtstelle’, in Verbindung mit-loh(e), mittelniederdeutsch lo ̄ ‘Gehölz, Waldung’. Letzteres begegnet in niedersächsischen Ortsname häufig abgschwächt als -el, vereinzelt auch als -la. Letztlich nimmt der Ortsname Bezug auf die Lage der Siedlung an einem Verkehrsweg.
Varlar, (Osterwick) 1184 Varlare.
Varnhövel, (Werne an der Lippe) 1000 Farhubile, Fornhubile. Germanisch farna-, Farn, + hubila, Hügel.
Varrel Der Name Varrel soll aus dem plattdeutschen Begriff fort für Durchfahrt entstanden sein.
Varrel wurde erstmals 1232 urkundlich erwähnt.
Vaterstetten 1104–1122 Uatersteten, 1138–1147 Vatersteten, 1536 Vatterstetten, 1867 Vaterstetten. Grundwort ist mittelhochdeutsch stete ‘Stätte, Wohnstätte’ (-statt), Bestimmungswort der Personennamen Fater, Vadar, sodass sich als Erklärung ‘zu den (Wohn-)Stätten beziehungsweise bei der Stätte eines Mannes namens Vater’ ergibt.
Vechelde 1382 Befestigung des Ortes durch welfische Herzöge, 1392–1671 überwiegend Verpfändung von Amt und Burg Vechelde an die Stadt Braunschweig; 1695 Anlage eines Schlosses. 973 Fehtlon [Original], 1145 Vechtla [Kopie15. Jahrhundert], um 1250 Vechtelde; Vechelde (1318). Die ersten Belege weisen auf ein Grundwort-loh hin. Das Bestimmungswort hat eine Entsprechung im Ortsname Vechta, der nicht überzeugend zu deuten ist. Eventuell bestehteine Verbindung mit indogermanisch*peuk ̧-‘stechen’, das als -t-Erweiterung in altsächsisch fiuhtia ‘Fichte’ belegt ist. Das Bestimmungswort in Vechelde und Vechta würde eine Variante germanisch *feuhta-/*feuhto ̄ mit der Entwicklung des Diphthongs zu - ̄e und späterer Kürzung voraussetzen. Eine Verbindung mit altsächsisch fak ‘Wand’, althochdeutsch fah ‘Mauer, Fischwehr’ würde eine norddeutsch Gutturalvariante (indogermanisch -k anstelle von indogermanisch -g-) voraussetzen. Der Übergang von -la zu -elde erfolgt im 13. Jahrhundert abrupt. So Vechta, Landkreis Vechta.
Vechta Im 12. Jahrhundert Errichtung einer Burg durch Grafen von Calvelage; im späten 13. Jahrhundert Stadt nachweisbar; Osnabrücker Stadtrecht; 1252–1803 zum Niederstift Münster, seit 1803 oldenburgische Aamtsbeziehungsweise Kreisstadt. 1188 prope Vechtam [Kopie 14. Jahrhundert], 1216–20 Vechte; Vechta (1231). Der Ortsname enthält den Gewässername der Vechte, heute Vechtaer Moorbach, deren Name bislang nicht überzeugend gedeutet ist. Ein Anschluss an altsächsisch fehtan ‘fechten, kämpfen’ überzeugt semantisch nicht. Der Ortsname Vechelde enthält offenbar dasselbe Element, hier als Bestimmungswort Eine weitere Parallele ist die bei Coesfeld entspringende Vechte. Es ist ein Grundwortach1 (-aha) zu erwägen. Eine mögliche Verbindung mit der in der Tiefstufe in feucht belegten Wurzel *pen‘ Schlamm, Sumpf, Wasser’ stößt auf Probleme im Vokalismus. Eine Verbindung mit indogermanisch *peuk ̧‘stechen’, das als -t-Erweiterung in altsächsisch fiuhtia ‘Fichte’ belegt ist, würde eine Variante germanisch *feuhta-/*feuhto ̄ mit der Entwicklung des Diphthongs zu - ̄e und späterer Kürzung voraussetzen. Eine Verbindung mit altsächsisch fak ‘Wand’, althochdeutsch fah ‘Mauer, Fischwehr’ würde eine norddeutsch Gutturalvariante (indogermanisch *- k anstelle von indogermanisch *-g-) voraussetzen. So Vechelde, Landkreis Peine.
Vechtel, (Mastholte) 1000 Uahthlari. Germanisch fahti-, Schaffell? + hlari, waldiges Sumpfland.
Vehlingen, 2 Hälfte 1100 Valigge, germanisch Falhingja-, Kollektivität der Leute des Falho. (zum Volksnamen der West- und Ostfalen)
Vehn, (Löhndorf) 1161 Uene, 1168 Vene. Germanisch fanja-, Sumpflache.
Veelböken Passow wurde im Jahr 1230 als Parsowe urkundlich genannt. Der Name stammt vom altslawischen prah ab und deutet auf den slawischen Lokator hin, also Ort des Parš.
Veilsdorf Im Jahre 817 wurde Veilsdorf erstmals in einer Fuldaer Urkunde erwähnt. Es gab verschiedene Namenschreibweisen: „Fiselestorp“, „Filedorff“, „Vilesdorp“, „Veihelsdorff“, „Feielsdorf“ und „Veylsdorf“.
In der Nähe des Ortes gab es ein Benediktiner-Nonnen-Kloster, welches vorher höchstwahrscheinlich eine Befestigungsanlage war und dann dem Erzengel Michael geweiht wurde. 1189 wurde das Kloster erstmals urkundlich erwähnt. 1446 wurde das Nonnenkloster in ein Mönchskloster umgewandelt. Dieses wurde während des Bauernkrieges 1524/25 von Bauern abgebrannt.
Im Nordosten des Ortes gab es eine Burg, die Trigelsburg (Ingilinburg, Friselenburg) und ihr gegenüber – oberhalb der Gottesackerkirche – die Burg, genannt das Steinhaus, die den Rittern und Herren von Veilsdorf als Stammsitz diente.
Veitsbronn Wohl frühmittelalterliche Gründung im unteren Zenngrund, an den alten Fernwegen von Bamberg über Herzogenaurach nach S beziehungsweise von Nürnberg nach Frankfurt/Main, Dorf mit Wehrkirche, seit dem 14. Jahrhundert Besitz der Burggrafen von Nürnberg (spätere Markgraf von Ansbach), Um 1350 Prunn, Mitte 14. Jahrhundert (Kopie 2. Hälfte 14. Jahrhundert) Vites prunne, 1401 (Kopie 1407 oder später) Veiczprunne; Veitsbrunn (1449). Dem Grundwort althochdeutsch brunno, mittelhochdeutsch brunne ‘Quelle, Brunnen, Wasser’ (-brunn) ist zur Unterscheidung später der Name des im hohen Mittelalter sehr beliebten Kirchenpatrons St. Vitus/Veit (im Genitiv Singular) vorangestellt worden. SOoVeitsaurach, Ortsteil von Windsbach, Landkreis Ansbach; Veitshöchheim, Landkreis Würzburg.
Veitshöchheim 1246 Wahlort des thüringischen Landgrafen Heinrich Raspe zum Gegenkönig. Seit dem späten 17. Jahrhundert Sommerresidenz der Würzburger Bischöfe. 1097 (Kopie) Hocheim, 1240 Hoecheim, 1301 Hoecheim ad sanctum Vitum, 1306 Hoecheim czu sand Veit genant, 1350 Sant Veits Hocheim, 1376 Vitshoecheym, 1456 Veits Höcheim. Grundwort-heim. Bestimmungswort das Adjektivisch althochdeutsch ho ̄h ‘hoch; erhaben, ehrwürdig’. Der Umlaut setzt eine flektierte Form *ze demo ho ̄hin heim voraus. Der differenzierende Namenszusatz, der den Ort von dem auf der anderen Mainseite liegenden Margetshöchheim unterscheidet, bezieht sich auf den Kirchenpatron St. Veit. Dieser erscheint im Ortsname zunächst nachgestellt, bevor er stark flektiert vor den nun zum Grundwort gewordenen vormaligen Namen tritt.
Veitsrodt Der Ort wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Rodt erstmals urkundlich erwähnt.
Velbert 875 Feldbrahti, 1. H. 12. Jahrhundert in Velbrehte, 1481 Velbert. Zusammensetzung aus altsächsisch-feld ‘Feld’ und dem auch selbständig als Name vorkommenden Braht das im vorliegenden Namen im Ortsname-Dativ erscheint. Das flexivische -i hat den Umlaut bewirkt. Die heutige Gestalt des Letztglieds erklärt sich aus Metathese des r und Konsonantenerleichterung. Bracht ist ein häufig bezeugter Flurname, der ein aus der gemeinen Mark ausgesondertes Stück Land bezeichnet. Der Wortbildung nach ist es ein -ti-Abstraktum zum Verbalstamm germanisch *brek mit Ablaut *brak‘ brechen’ (vom Umbrechen des Landes oder nach dem Herausbrechen aus der Allmende). Bracht Belege aus dem Niederrhein.-niederländisch Raum.
Velburg Das Dorf Altenveldorf war die Vorläufersiedlung der Stadt Velburg, die zwischen 1231 und 1285 entstand. Die ehemalige Burg Velburg war Ausgangspunkt für die Neugründung. Die genaue Entstehung der Burg liegt im Dunkeln, erstmals wurde sie 1129 genannt.
Velden (Pegnitz) Der Ortsname lässt wie andere Orte mit der Nachsilbe feld im ostfränkisch-bayerischen Grenzraum eine Gründung während der Karolingerzeit vermuten. Dass sich der Raum bis zum Jahr 788 im Besitz der Baiernherzöge befunden hat, wie häufig in heimatgeschichtlichen Darstellungen zu lesen ist, lässt sich nicht belegen und ist aus herrschaftsgeschichtlicher Sicht eher unwahrscheinlich. Die erste urkundliche Erwähnung von Velden stammt aus dem Jahr 889, als der karolingische Kaiser Arnulf von Kärnten auf seiner Reise von Forchheim nach Regensburg dort eine Urkunde ausstellte. Daraus lässt sich ein Königshof an der wichtigen Landverbindung vom Pfalzort Forchheim um das wichtige Herrschaftszentrum Sulzbach nach Regensburg vermuten. Dieser dürfte Mittelpunkt einer großen königlichen forestis, eines Nutzungs- und Forstbezirks in königlicher Hand, gewesen sein. In diese Richtung weist auch die für 912 überlieferte Schenkung einer Kirche in Velden an den Eichstätter Bischof Erchanbald durch den ostfränkischen König Konrad I.
Velden (Vils) Markt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Landshut. Im frühen Mittelalter Mittelpunkt eines Herzogs-, dann Königsgutbezirks, 903 Schenkung an Regensburg, 1410 Marktrechtsverleihung durch den Landshuter Herzog. Flurname (?): 773 (Kopie des 12. Jahrhundert) Feldin. Siedlungsname: 802 (Kopie von 824) Feldum, 818 (Kopievon 824) Felda, 885 (Kopie des 12. Jahrhundert) Ueldan, circa 1182/83 Velden, 1224 Velden. Dem ursprünglichen Flurnamen liegt eine Pluralform von althochdeutsch -feld, veld ‘Ebene, Flachland, Feld, Weideland’ zugrunde. Die Erklärung wird gestützt durch eine Landesbeschreibung aus dem Jahr 1723: Velden ... vmb sich aber ein ebnes Land / von guter Fruchtbarkeit am Getraidt. So Velden, Landkreis Nürnberger Land.
Veldenz, 1136 Ueldenz, 1157 Veldenze. Es wird vermutet, dass Veldenz zwischen dem 6. und dem 9. Jahrhundert ein Allod, d. h. Eigentum des Bistums Verdun wurde. Weil es in keiner der wenigen Urkunden, die sich auf diese Epoche beziehen explizit genannt wird, ist unsicher, wann und wie es zum Bistum Verdun bzw. an das Kloster St. Maria Magdalena in Verdun kam.
Eine Möglichkeit ist, dass das Veldenzer Tal schon ab dem 6. Jahrhundert zum Bistum Verdun gehörte. Bertharius von Verdun beschrieb in seiner um das Jahr 915 verfassten Bistumschronik, dass das Bistum zur Zeit des Bischofs Agericus (Amtszeit 550–588[13]) Ländereien an der Mosel und „Mondium“ vom austrasischen König Childebert II. (Regentschaft 575–596) geschenkt bekommen habe, darunter einige, womit es seinen Bedarf an Wein decken könne und etwas „was unterhalb von Trier“ lag.[14] Der Historiker Crollius sah darin den Nachbarort Mülheim beschrieben, zu dem Veldenz gehört hätte.[15]
Es ist aber auch denkbar, dass das Veldenzer Tal noch im 7. Jahrhundert dem fränkischen Adligen und Großgrundbesitzer Adalgisel, auch Grimo genannt, gehörte, der es mit einem Testament vom Dezember 634 dem Bistum Verdun hinterlassen haben soll. In der aus dem 10. Jahrhundert stammenden Abschrift dieses Testaments ist der am gegenüberliegenden Moselufer gelegene Nachbarort Lieser als Teil seines zu vererbenden Grundbesitzes namentlich genannt.
Nach einer Chronik von M. Merian und M. Zeiller aus dem 17. Jahrhundert, deren Wahrheitsgehalt allerdings infrage gestellt wird, wäre Veldenz nach der Römerzeit eine fränkische Landschaft gewesen, die Karl der Große (Regentschaft 768–814) zu einer erbeigenen Herrschaft gemacht habe. Im Jahr 930 sei Philips Graf zu Veldenz gewesen, der Hofmeister des ostfränkischen Königs Heinrich I.
Der Name von Veldenz erschien erstmals in Urkunden, die im Laufe des 11. Jahrhunderts ausgestellt wurden.
Velen Kirchdorf (um 1200) bei einer Burg der Edelherren von Velen, 1371 Fürstbistum Münster, bedeutender Schlossbau. 10. Jahrhundert Ueliê, 1028 silva, que prae magnitudine sui [!] Vele nuncupatur, um 1050 Felin, 1090 de Velon, 1221 Herman de Velen. Die frühe Überlieferung des Namens ist uneinheitlich. Da die Namenschreibungen in den Werdener Urbaren oft unzuverlässig sind und Velen in den Freckenhorster Quellen später nicht auftaucht, sollte – trotz der räumlichen Nähe zu Gescher (eBand um 1050 Gasgere) – Felin unberücksichtigt bleiben. Das Grundwort -lo ̄hun ‘(bei den) Nutzwäldern’ ( -lo(he)n) der somit zu erschließenden Altformen *Fe[.]oder *F ̄e[.]-lo ̄hun wird durch die – wenn auch nicht belastbare – Erklärung aus dem Jahre 1028 gestützt. Das Bestimmungswort (fe[.]-/f ̄e[.]-) kann wegen des Fehlens der -l-Geminata im Namenwort nicht zu fell ‘Fell’ und wegen des fehlenden -hnur unter Bedenken zu altniederdeutsch f ̄eh ‘bunt’ oder feh(u) ‘Vieh’ gestellt werden. Möglich ist schließlich noch ein Anschluss norddeutsch f ̄el ‘feil’, ‘verkäuflich’ oder an das Wurzelwort indogermanisch *pel des deutsche -feld. Eine verbindliche Erklärung ist nicht möglich.
Velgast Starkow: Die gotische St.-Jürgen-Kirche wurde ab dem 13. Jahrhundert (bis 1250 Langhaus, um 1300 der Chor) errichtet und um 1820 sowie später saniert.
Velgast wurde 1242 erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde in einer Lehensurkunde vom Rüganer Wizlaw I. als Vilegust erwähnt. 1305 hieß die Gemeinde Velegost, 1312 Velegast und 1314 erstmals Velgast. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen velki gast ab und bedeutet in etwa großer Hain.
Vellahn Um 1170 entstand im damals sogenannten Vilan eine romanische Feldsteinkirche. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag.
Banzin wurde erstmals 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag erwähnt und zählt auch zu den im Ratzeburger Zehntregister um 1170 angeführten Dörfern. Der Name Banzin kommt aus dem Polabischen („Ort des Bąča“) und änderte im Verlauf der Geschichte seine Schreibweise. So hieß der Ort 1194 Bansin und 1348 Bantzin.
Bennin wurde als Benin erstmals 1158 urkundlich erwähnt.
Camin wurde 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt.
Gut Goldenbow gehörte zu den Besitzungen des Geschlechts Lützow. Es war Sitz des Hauses Goldenbow.
1230 wurde Marsow als Gut im Ratzeburger Zehntregister genannt. Die Marsowe Wernerus sollen das Dorf schon 1194 besessen haben.
Um 1230 gehörte Melkof zum Kirchspiel Vellahn.
Das Gut ist nach 1752 aus Teilen der Feldmarken von Goldenbow und Marsow als Neuhof gebildet worden und gehörten der Familie von Schilden. Das Herrenhaus mit Reetdach stammt von 1715.
Tüschow wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister als Dorf im Land Boizenburg erstmals urkundlich erwähnt.
Vellberg, Die Familie von Vellberg wird in einer Urkunde vom 3. Mai 1102 mit Heinrich von Vellberg erstmals erwähnt. 1145 Velleberg.
Vellern, (München) mitten 1200 Velhern.
Vellingen, (Hohkeppel) 958 Velegen. Germanisch Falhingum, bei den Leuten des Falho, (zum Volksnamen der Ost- und Westfalen)
Vellmar Entstanden aus dem Zusammenschluss der Gemeinte Nieder und Obervellmar sowie Frommershausen (1967/ 70), Stadt seit 1975. Vellmar: 9. Jahrhundert (Kopie) Filmare in pago Hassorum, circa 1000 Filumari, 1061 Vilemar, 1240 inferior Vellmar, 1299 Ober Vilmar. Frommershausen: 1107 Frumehereshusun [Original], um 1200 Fromershusen, 1296 Vrumershusen. Das Bestimmungswort im Ortsname Vellmar nicht direkt vom Adjektivisch althochdeutsch filu ‘viel’(so Andrießen), sondern zum Personenname.
-Erstglied Filumit derselben Bedeutung. Zum Zweitglied vgl. -mar. Im Ortsname Frommershausen der Personenname Frumiheri+ -hausen.
Velpke Um 1150 Vilebeke [Original], 1385 Velbke [Original]. Bildung mit dem Grundwort -be(e)ke. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich auf altsächsisch filu ‘viel, bedeutend, eine große Menge’ zu indogermanisch *pelu‘ Menge, viel’ als Erweiterung von *pel(ə)‘gießen, fließen, aufschütten, füllen’ zurückzuführen. Möglicherweise handelt es sich um einen alten Namen des Katharinenbachs. Der Stammvokal -i wurde in offener Silbe zu – e gesenkt. Die Vokale im Nebenton schwanden, das Grundwort zeigt die häufig auftretende Entwicklung zu -bke und -pke, da - bim Silbenauslaut stimmlos wurde.
Velten Ursprünglich deutsche Dorf der Herrschaft Kremmen; Stadt seit 1935. 1350 veltem [Or.]; Velten (1355). Namenübertragung von Veltheim (966 Veltheim ‘Siedlung im Felde’), ST, vielleicht durch das gleichnamige Adelsgeschlecht, die Grafen von Veltheim. Zum Grundwort-heim.
Veltheim (Ohe) Der Dorfname Veltheim, früher auch Veltem oder Veltum, bedeutet Heim auf dem Felde.
Die heutigen Besitzer des Gutes, die Familie von Veltheim, werden 1160 erstmals urkundlich erwähnt. Sie erbauten die Wasserburg Veltheim, die später zum Schloss Veltheim umgestaltet wurde.
Vendersheim Im Jahre 741 schenkten der Vollfreie Gunthram und seine Gemahlin Othruda dem Kloster Fulda ihren Besitz in der Gemarkung Vendirdisheim. Der Name bedeutet Heim des Fendiheri (fränkischer Feldherr, zu althochdeutsch fendo „Fußgänger, Soldat zu Fuß/Infanterist“). Die Namensform Fendersheim taucht erst 1426 urkundlich auf (Staatsarchiv Koblenz). Es wurde der Priester Pleban an der St. Martinuskirche in Fendersheim beurkundet. Im Jahr 1443 wurde schließlich der Name „Venderßheim“ in hessischen Urkunden niedergeschrieben. Die spätmittelalterliche Schreibung mit V- hat sich dann durchgesetzt.
Venningen Erstmals wurde der Ort im Jahre 859 urkundlich erwähnt.
Vennhausen (Kapellen) 1000 in Fenikinne. Germanisch fanja-, Sumpflache + husum. Zu husa, Haus.
Vennikel, (Kapellen) 1000 in Fenikinne. Germanisch fanikina, zu fanja, Sumpflache.
Verden (Aller) Königshof Karls des Großen; Bistum, um 814 Bischofskirche, 985 Marktrecht, Münze, Zoll und Immunität. 1235 Ratsverfassung erwähnt, 1259 Stadtrecht; Trennung in Norderstadt und Süderende. 1867 Amt Verden und Landkreis Verden, 1885 Umbildung des Kreises Verden, 1932 Zusammenschluss der Landkreis Achim und Verden zum neuen Landkreis Verden mit Sitz in Verden; 1946 zum Reg.-Bez. Stade, 1978 Reg.-Bez. Lüneburg. 782 (Kopie 9. Jahrhundert) Ferdun, 810 (verunechtet) Ferdi, 849 Ferdi, 874 Feride, 890 Verdi, 932 Ferdiun, 973 (Kopie11. Jahrhundert) Werduun. Die älteren Belege reflektieren die unterschiedlichen Lokalkasus: während 810, 849, 890 Ferdi, Verdi den Dativ Singular enthalten, stehen 782 Ferdun, 932 Ferdiun im Dativ Plural Zugrunde liegt altsächsisch fardi ‘Übergangsstelle’.
Veringenstadt Die Ansiedlung Veringen wurde schon um das Jahr 786 erstmals urkundlich erwähnt. Es leitet seinen Namen von einem gewissen „Fara“ oder „Faro“ ab, hieß also früher wohl „Faringa“, um 1130 Veringin, später immer Veringen.
Die Grafen von Veringen waren eine der begütertsten und angesehensten Dynastenfamilien des 11. und 12. Jahrhunderts im süddeutschen Raum.
Verkel, (Keppeln) 1131 Uerkele.
Verkel, (Mehring) 860-86 in Uerco.
Verne, 1036 Vernethi. Germanisch farnipja-, Kollektiv `u farna, Farn.
Vernich, (Köln) 1145 Vaeuernich.
Versen, (Osnabrück) 1000 Firsni (aus; Frisni) germanisch firsnja, zu firsni, fersno-, Ferse?
Vershoven, (Ollheim) 1197 Verlishovein. Germanisch Fariles hofum, zu den Höfen des Faril.
Verl Entstanden um einen ehemalig Osnabrücker Haupthof im Gebiet der Grafschaft Rietberg, seit 1838 Verwaltung des preußisch Kantons Verl (ab 1843 Amt). 1970 Zusammenlegung mit sechs weiteren Gemeinten, seit 1. 1. 2010 Stadt. 1264 Hinricus de Verlo, 1265 (Kopie18. Jahrhundert) curia Verler, 1380 Verlo. Bildung mit dem Grundwort-loh(e). Das Bestimmungswort ist wegen der relativ späten Überlieferung nicht zweifelsfrei zu sichern. Angesichts vergleichbaren Ortsnamens wie Varloh (1146 Varnla), Varl, Verloh oder Varrel ist eine Verbindung mit mittelniederdeutsch vare, vore ‘Furche, Reihe, Grenze; Triftweg’, altsächsisch faran ‘fahren, gehen’ möglich, aber auch ein Anschluss an althochdeutsch mittelhochdeutsch far, ver Ntr. oder vere feminin, mittelniederländisch veere ‘Furt, Durchgangstelle im Wasserlauf’, oder an mittelniederdeutsch va ̄re feminin, altsächsisch fa ̄re, mittelhochdeutsch va ̄re ‘ursprünglich heimlich Lauern, Gefahr’ oder mittelniederdeutsch v ̄er ‘Stier’ nicht auszuschließen.
Versmold Zeitweise zum Fürstbistum Münster, zeitweise zum Fürstbistum Osnabrück, 1277 zur Grafschaft Ravensberg, später zum Haus Jülich-Berg, 1719 Titularstadt. 1973 Zusammenschluss mit fünf Gemeinte 1068–1088 in Versmele, 1096 in parrochia Fersmel, 1223 in Versmelle, 1279 Versmule, 1284 Versmole, 1483 to Versmoe l, 1607 Verßmolt. Bildung mit dem altsächsisch Grundwort -maþl/-mal (< germanisch *maþla-, vgl. gotisch maþl, altnordisch mál, altenglisch mæDl). Im Bestimmungswort kann vielleicht ein alter Gewässername der Aa vorliegen, wie er etwa im Namen der Verse (Nebenfluss links z. Lenne) oder der Werse gegeben ist und 1598 noch im Hofnamen Verssemeigger anklingt. Für ein Flussname bieten sich Anschlüsse an *Warisa (-isa-Suffix indogermanisch *u- ̄er-/*u-
Er ‘Wasser, Flüssigkeit’) oder an *Fersa (zur -s-erweiterten Wz. indogermanisch *per‘ sprühen, spritzen’) an.
Vestenbergsgreuth Der Ort wurde 1217 als „Rvte“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort riute (=Rodung) zugrunde und verweist auf Landgewinnung durch Rodung. Erst 1469/70 ist die Form „Vestenbergers gereut“ bezeugt. Das Bestimmungswort dient zur besseren Unterscheidung der zahlreichen Orte, die Reuth heißen, und verweist auf die dort begüterten Herren von Vestenberg.
Vetschau/Spreewald Ursprünglich deutsche Burg mit Burgsiedlung des 13. Jahrhundert in älterer sorbisch besiedelter Umgebung; Stadtrecht 1548. 1302 Veczicz (nicht sicher zuzuordnen), 1346 Feczschow, 1421 Fetschow. Wahrscheinlich eine Namenübertragung von Vetschau bei Aachen, NRW, 1215 Vetzou, das auf lateinisch fiscarum ‘zu einem fiscus (Königsgut) gehörig’ beruht. Die slawische/sorbisch Namenform ist entweder eine Sorabisierung oder eine ursprüngliche altsorbisch Namenbildung *Vetoˇso v mit dem possessiv Suffix -ov zum Personennamen Vetoˇs, der zu urslawische *vetч, *vetчchч ‘alt, ehemalig’ gehört, vgl. altpolnisch wioteszka ‘Lumpen’. Der Zusatz bestimmt die Lage im Spreewald, Burg (Spreewald).
Vettelhoven (Koblenz) 1140 Vettelhouen.
Vettelschoß Der Ortsname stammt vermutlich aus der Zeit des späten Frühmittelalters. Die letzte Silbe lautete im 9. Jahrhundert wohl Sciotz, 960 Scoz, das im Althochdeutschen die Giebelseite eines Gebäudes bezeichnet, eigentlich einen schutzgewährenden Vorsprung. Vettel hängt zusammen mit dem gotischen fatha, mittelhochdeutsch vade oder fade für Zaun oder Scheidewand. Demnach könnte Vettelschoß so viel wie „Einhegung, die an der geschützten Seite des Willscheider Berges liegt“, bedeuten. Nach einer anderen Namensdeutung ist Vettel hergeleitet aus dem althochdeutschen Personennamen Wetilo, der gleichbedeutend ist mit Vogteipächter oder Pfandvertrag. In den Kirchenbüchern von Neustadt an der Wied finden sich für Vettelschoß auch die Schreibweisen Feddelschoß, Fettelschoß und Vetelschoß.
Die Flurnamen Beielsberg und Beielswiese, auch Bilsberg, Bilswiese, Bilsteinwiese geschrieben, könnten auf Kunigunde von Bilstein hinweisen. Deren Tochter Hedwig von Gudensberg vermachte um 1100 ihre rheinischen Besitzungen ihrem Gatten Ludwig, unter anderem auch die im späteren Amt Altenwied zu dem Vettelschoß gehörte. Die genannten Flurnamen könnten demnach auf eine Besiedlung um 1100 hinweisen.
Die erstmalige urkundliche Nennung des Ortes stammt aus einem Testament vom 25. Mai 1344, in dem eine Cristina de Vertilschos (= Christine von Vettelschoß) – Inklusin in Dattenberg – ihre Besitztümer verschiedenen Personen und Klöstern vermachte.
Weitere Urkunden, in denen Personen aus Vettelschoß genannt werden, stammen aus den Jahren 1418, 1434 und 1540.
Vettweiß Erste Erwähnung 989. Im Besitz verschiedener Kölner Klöster und Stifte. Stark landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. 989 Wisse [Kopie Ende 12. Jahrhundert], 1215 Wyss, 1377 Vetwys; Vettweiss (1557). Zunächst war allein das Namensimplex als Ortsname ausreichend. Erst in der 2. Hälfte des 14. Jahrhundert kommt als Bestimmungswort Vet(t)auf. Ein Zusammenhang mit dem Namen der keltoromanisch Matronae Vesuniahenae, von denen in Ortsnähe Weihesteine gefunden wurden, wird kaum bestehen. Eher ist für Wisse, Wyss ein Zusammenhang mit althochdeutsch wis, gotisch weihs ‘Ansiedlung’, ‘Hof’ herzustellen; (vgl. u.a. Moselweiß bei Koblenz, RP, 1092 Uissa). Das Differenzierungselement wurde zur Unterscheidung von anderen Weis-, -wis-Ortaname (z. B. Weisweiler, Dürwiss) gewählt. Dieses kann zu Neuhochdeutsch fett als Kennzeichen für die hier besonders ertragreichen Böden gesehen werden. Möglich ist aber auch, dass ein Personennamen Grundlage ist; z.B. Veit, wie im Namen des unmittelbar benachbarten Weilers Veitsheim. So Dürwiss, Weisweiler, beide Ortsteil von Eschweiler.
Viechtach Um 1086/1090–1100/1104 Viedaha ... Vietha [Original], 1100–1104 Vietaha [Original], 1287 Viehtach [Original]; Viechtach [Original] (1305). Anzusetzen ist für den ursprünglich Gewässername eine Ausgangsform althochdeutsch *Fioht-aha mit der Bedeutung ‘Gewässer mit auffälligem Fichtenbestand in der Umgebung’, die sich aus dem Bestimmungswort althochdeutsch fiohta (> mittelhochdeutsch viehte) ‘Fichte’ und dem Grundwort althochdeutsch aha ‘(fließendes) Wasser, Wasserlauf, Fluss’ ( -ach1) zusammensetzt. Die Siedlung Viechtach ist ohne Zweifel nach dem heute Riedbach genannten Fluss benannt worden, der bei dieser Ortschaft in den Schwarzen Regen mündet und früher Viechtach hieß. Dass die Belege des 11. und 12. Jahrhundert den Reibelaut h im Bestimmungswort nicht verschriftlichen, ist dadurch zu erklären, dass im Mittelhochdeutsch h in der Verbindung ht besonders schwach artikuliert, wurde beziehungsweise in der Mundart früh ganz geschwunden ist. Der lediglich temporär bezeugte unterscheidende Zusatz Unter (u. a. 1698 Vnderviechtach [Original]) verdeutlicht die Abgrenzung von dem Namen der Stadt Oberviechtach (Reg.-Bez. Oberpfalz). Ähnlich, jedoch wohl eher mit Kollektivsuffix althochdeutsch -ahi, mittelhochdeutsch -æhe ( -ach2) zu deuten: Oberviechtach, Reg.-Bez. Oberpfalz.
Viehausen, (Werden) 1000 Uehaus. Germanisch fehu-, Vieh, + husum, zu husa, Haus.
Vielsen, (Salzkotten) 1024 Vilis.
Vielbach Im Jahre 1315 wurde Vielbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Villebach nach Vyllebach zu Vielbach.
Vielitzsee Vielitz, Seebeck und Strubensee gehörten seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin.
Vienenburg. Stadt im Landkreis Goslar, Reg.-Bez. Braunschweig (bis Ende 2004), Um 1300 durch Grafen von Wernigerode aus den Trümmern der Harliburg errichtet; Amtssitz und Burg bis 1523 hildesheimisch, bis 1643 welfisch, ab 1643 hildesheimisch, 1813 zu Hannover; Stadtrecht 1935; eine 1921 gegründete Käserei aus Vienenburg machte den Harzer Käse/Harzer Roller bundesweit bekannt; auf dem Stadtgebiet das 1174 gegründete Kloster Wöltingerode. 1306 Vineburch [Original], 1315 Vineborch, 1458 Finenborch; Vienenburg (1823). Bildung mit dem Bestimmungswort -burg, das häufig in der norddeutsch Form borch erscheint. Das Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativum altsächsisch fen(n)i, mittelniederdeutsch venne, ven ‘(mit Gras bewachsenes) Sumpfland’. Der Stammvokal des Bestimmungsworts erscheint stets zu -igehoben und dann in offener Silbe gelängt. Ein -nvor dem Grundwort erscheint erst seit dem 15. Jahrhundert, vermutlich aus Aussprachegründen und in Angleichung an die umliegenden Ortnamen. Der Anschluss an ein nicht belegtes *finna, wie es teils für Vinte, Landkreis Osnabrück, erwogen wird, überzeugt angesichts der Lage Vienenburgs an dem Radau in einem flach gelegenen Feuchtgebiet nicht. Deutung also: ‘Burg am Sumpfland’.
Vierden Vierden wurde in der Zeit zwischen 1015 und 1028 in der ältesten Bischofsurkunde von Verden erwähnt. In ihr wurden Angaben über die Einkünfte des Diakons gemacht, die er aus 15 Orten, darunter Vierden, hatte.
Ippensen. Die erste urkundliche Erwähnung von Ippensen erfolgte 1335 in einem Güterverzeichnis des Buxtehuder Klosters.
Viereth-Trunstadt Viereth gehörte zum Kloster Michelsberg des Hochstifts Bamberg und damit ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Trunstadt hingegen war Eigentum einer Familie von Rieneck und fiel erst 1806 mit der Rheinbundakte an Bayern.
Vierherrenborn Durch das von der in Bonn ansässigen Siedlungsgesellschaft „Rheinisches Heim“ in mehreren Siedlungsphasen durchgeführte Siedlungsprojekt auf den Gemarkungen der Dörfer Hentern, Irsch, Wiltingen und Zerf entstanden insgesamt 42 neue Bauernstellen in einer mittleren Größe von 17 ha.
Der Name Vierherrenborn geht auf einen Brunnen in der Gemarkung zurück, an dem sich nach dem „Wiltinger Scheffenweistum“ im Jahr 1618 vier Vögte trafen, da hier die Grenzpunkte ihrer Einflussgebiete zusammenstießen.
Vierkirchen (Oberbayern) Die Grenzen der Pfarrei Vierkirchen wurden um das Jahr 779 unter Bischof Aribo festgelegt. Der Ort Vierkirchen kann nach geschichtlichen Recherchen im 8./9. Jahrhundert nicht groß gewesen sein. Im Jahre 820 kommt ein Laie namens Reginhelm nach Vierkirchen, wo Bischof Hitto von Freising offenbar eine große Versammlung abhält. Im Jahre 820 kommt ein Laie namens Reginhelm nach Vierkirchen, wo Bischof Hitto von Freising offenbar eine große Versammlung abhält.
Bereits im Februar 823 tritt Vierkirchen schon deutlicher ins Licht: Eine adelige Matrone namens Cozilt erneuert eine Schenkung zu Vierkirchen, nämlich alles, was sie im Weiler (vicus) Vierkirchen gehabt hatte an Mancipien (= unfreien Landarbeitern), an Gebäuden und an Land
Vierkirchen (Oberlausitz) Die Gemeinde Vierkirchen wurde am 1. Januar 1994 aus den Gemeinden Arnsdorf-Hilbersdorf, Buchholz und Melaune im Zuge der Sächsischen Gemeindegebietsreform gebildet. Die vier Kirchen von Arnsdorf, Buchholz, Melaune und Tetta waren hierbei namensgebend.
Vierlinden Die Gemeinde Vierlinden entstand am 26. Oktober 2003 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Diedersdorf, Friedersdorf, Marxdorf und Worin.
Die erste urkundliche Erwähnung von Hedwigshof stammt von 1889. Der Name leitet sich vom Vornamen einer Angehörigen des Besitzers ab.
Viernheim Karl der Große erlaubte 777 dem Kloster Lorsch, das 917 in den Besitz des Königsguts gelangte, einen Weg durch die Viernheimer Mark anzulegen. Ortsherren im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit waren die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz. 777 (Kopie) ad Virnheim, 898 (Kop.) Uirninheim 902, 917 (Kopie) Uirnunheim. Im Bestimmungswort ist das Adjectivisch ahd *firni, mittelhochdeutsch virne ‘alt’ zu vermuten. Auszugehen ist daher von einer syntaktischen Fügung mit dem Grundwort -heim: althochdeutsch *ze demo firnin heim ‘bei der alten Siedlung’.
Viersen 1100 de Virschen, 1185 in Uersene [Original], nach 1196 Virsene. Der Ortsname ist offenbar Ableitung mit -n-Suffix (zur Bezeichnung der Zugehörigkeit) von einem Gewässername, wie er in dem Namen des Lenne Zuflusses Verse erhalten ist (1284 Verse, Barth 1968). Bei Viersen handelt es sich um den alten Namen eines Nebenflusses der Niers. Dieser Flussname ist als -isa ̄-Suffigierung zu germanisch *far(ablautend zu indogermanisch *per‘ sprühen, spritzen’) gedeutet worden. Im Falle von Viersen weist der Vokalismus der Belege eher auf die Ablautform germanisch *fër-; die späteren e-Schreibungen beruhen auf Senkung vor r + Konsonant (mit Vokaldehnung vor dieser Verbindung). Die mittelalten Schreibungen mit-rsch-zeigen die regional durchgängig gültige Weiterentwicklung der -rs-Gruppe, die etwa standardsprachlich von mittelhochdeutsch kirse zu Neuhochdeutsch Kirsche geführt hat. Doch hat sich diese Variante bei dem Ortsnamen nur mundartlich durchgesetzt. Da alle Parallelformen die Folge -ir-, -er zeigen, ist die von Kaufmann 1973 favorisierte Ableitung aus der Metathesenform von althochdeutsch frisc ‘frisch’ wenig wahrscheinlich. So Versen (um 900 Firsni), Stadtteil von Meppen, Landkreis Emsland.
Vilgertshofen Die heutigen Ortschaften gehen auf die bajuwarisch-alemannische Landnahme (-Ing-Endungen: Issing, Mundraching) im 6. Jahrhundert und die darauf folgende erste Ausbauphase (Pflugdorf, Stadl, Vilgertshofen) zurück.
Zunächst im Herrschaftsbereich der Welfen und der Grafen von Dießen-Andechs gelegen, gehören die Dörfer seit dem 13. Jahrhundert zum wittelsbachisch-baierischen Landgericht Landsberg. Stadl und Mundraching zählen später zum Gebiet des Pfleggericht Rauhenlechsberg. Den Klöstern sind die Kirchenbauten in der Gemeinde zu verdanken, allen voran die von Wessobrunn errichtete Wallfahrtskirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ in Vilgertshofen. Die dortige Wallfahrt geht auf eine Wunderheilung im 17. Jahrhundert zurück.
Villingendorf Vermutlich bereits im 8. oder 9. Jahrhundert kam ein Teil des Dorfes zum Kloster St. Gallen, ein anderer Teil zum Kloster Gengenbach. Der Besitz des Klosters St. Gallen in Villingendorf ist urkundlich nur schwer zu fassen. 793 schenkte der alemannische Graf Berthold einen umfangreichen Besitz, darunter auch die nahe Neckarburg, an das Kloster St. Gallen und erhielt diesen Besitz gegen einen jährlichen Zins vom Kloster wieder zurück. Villingendorf wird in dieser Urkunde nicht genannt, dürfte aber zu dieser Zeit zur Herrschaft der nahe gelegenen Neckarburg gehört haben. Das St. Gallus-Patrozinium der Dorfkirche und ein besonderer Zehntanteil, der sog. „Portzehnt“, der an den Pförtner des Klosters St. Gallen ging, belegen jedoch Besitztitel dieses Klosters in Villingendorf.
Vilich, (Beuel) 922 VUilike, 996 Filiche.
Villingen-Schwenningen Villingen: 1218 nach Aussterben der Zähringer Herrschaft über den Ort umstritten, 1326 begab sich Villingen in Schutz der Habsburger, die dieses kauften und 1330 als Reichlehen bestätigt erhielten. Schwenningen: Um 1140 vermutlich Herzoggebiet der Herzöge von Zähringen, 1444/49 Verkauf an Württemberg, Malefizobrigkeit der Landgrafschaft Baar bis ins 19. Jh, Zusammenschluss mit Villingen am 1. 1. 1972. Romäusturm, Blickentor, Stadtkirche, Schwenninger Moos. Villingen: 817 ad Filingas; 999 in Vilingin, 12. Jahrhundert Vilingen. Schwenningen: 895 Suanninga, 1140 Swenningen; Villingen-Schwenningen (1972). Bei Villingen handelt es sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen *Filo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Filo’. Schwenningen gehört dagegen wohl zu dem eher seltenen Typ -ing(en) + Substantiv, hier zu althochdeutsch swano, mittelhochdeutsch swane ‘Schwan’; der Name bedeutet dann ‘(Wohnstätte) bei den Schwänen’. Da zu diesem Appellativ ursprünglich nur Frauennamen gebildet wurden, ist der Typ -ing(en) + Personennamen hier wenig wahrscheinlich. So Villingendorf, Landkreis Rottweil.
Villip, (Köln) 873 Philuppan, 110 Vilippe
Villmar, 1053 Vilimar, 111 Vilmar. Germanisch filu-, viel, + mari, Lache. Der Hauptort Villmar wurde, soweit bekannt, im Jahr 1053 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich III. den Königshof Villmar der Abtei St. Matthias in Trier schenkte.
Vilsbiburg 990–1000 Pipurch, vor 1253 Vilspiburch, circa1261 Vilsepiburch, 1367 Piburg auf der Vilsse, 1473 Vilspiburg. Wie aus der Nennung von 1367 hervorgeht, ist die Stadt aus einer Siedlung um eine Burg an der Großen Vils (zur Donau) hervorgegangen. Die altbairische Namensform im ältesten Beleg entspricht althochdeutsch *bíburg, worin bi‘um, herum’ bedeutet. Der Name der Großen Vils (748, Kopie 9. Jahrhundert secus Uilusam) geht auf germanisch *Feluso ̄ zurück, eine s-Ableitung von (erschlossenem) westgermanisch *felu‘Sumpfwald’, vgl. althochdeutsch fel(a)wa, Neuhochdeutsch Felbe, Felber ‘Weide(nbaum)’. Möglich ist auch die Herleitung aus germanisch *felu‘viel’; *Feluso ̄ würde in diesem Fall auf die relativ große Wassermenge hindeuten, die der Fluss führt. So Vilseck, Landkreis Amberg-Sulzbach; Vilsheim, Landkreis Landshut, Vilshofen an der Donau, Landkreis Passau; Biblis, Landkreis Bergstraße.
Vilseck Im zehnten Jahrhundert gehörte Vilseck zum Nordgau, welchen die mächtigen Babenberger von den Kaisern zum Lehen trugen. n Vilseck befand sich im 14. Jahrhundert ein Eisenhammer, der vom Wasser der Vils betrieben wurde. Dieser war einer der zahlreichen Hammerwerke rund um Vilseck (z. B. der Hammer Neuhammer, der Hammer Langenbruck, der Hammer Heringnohe oder das Hammerwerk Gumpenhof).
Vilsheim Der Erstbeleg des Siedlungsnamens ad Filiso in loco Filzheim dicto, überliefert in den Traditionen des Klosters Freising, entstand zwischen 926 und 937. Der Name bezieht sich auf die Lage an der Kleinen Vils. Über Vilzheim, Filzhaim und Vilshaim entwickelte sich der Ortsname bis 1797 zu Vilsheim.
Vilshofen an der Donau Im frühen Mittelalter Besitz des Klosters Mondsee, im 12. Jahrhundert des Bischofs von Passau, 1262 Übernahme durch die Wittelsbacher. 748–829? (Kopie des 9. Jahrhundert) Uilusa, 1067 (Kopie des 13. Jahrhundert) Uilsehoven, circa 1100 Filschouen, 1111 Filsehouen, 13. Jahrhundert (zu 1206) Vilshoven, 1260 Vilshofen. Aventin erklärte 1519–1521 den Namen: Vilsovia, ubi hostia Vilsi, unde nomen urbi ‘wo die Mündung der Vils, woher der Name für die Stadt’. Während die Siedlung ursprünglich den Namen des Flusses Vils trug, an dem sie liegt, wurde ab dem 11. Jahrhundert das Grundwort-hofen, eine Pluralform von althochdeutsch hof ‘ländliches Anwesen, Besitz, Bauernhof, Wirtschaftshof ’ hinzugefügt.
Ving, (Gymnich) 1178 Vine.
Vingst, (Kalk) 1003 Vinzenza.
Vinn, (Moers) 1000 Fenni. Germanisch fanja-, Sumpflache.
Vinnbusch, (Moers) 1000 in Fenniloa. Germanisch fanja-, Sumpflache + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Vinnum, (Olfen) 1000 Uinhem. Germanisch Finna haim, Siedlung von Finnen.
Vinte, (Osnabrück) mitten 1200 Wienethe.
Vinxel, (Steildorf) 1173 Wnfselde. Germanisch finf, funf, + salipwuw, zu salipwo, Wohnung.
Vinningen Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 1212.
Viöl 1389 in Fiøla [Original], 1461 in Fjolde kerspelle; Vioell (1639). Die heutige Bezeichnung Viöl geht zurück auf das dän. fjolde in der Bedeutung ‘Außenmark, unkultiviertes Gebiet’.
Vippachedelhausen Der Ort wurde erstmals im Jahr 1328 erwähnt. W. Kahl weist die urkundliche Ersterwähnung mit dem 18. Mai 876 nach. Bis ins 16. Jahrhundert hinein hieß der Ort Videlhusen bzw. Fiedelhausen. Der Name leitet sich von Siedlung des Fidelo ab. Eine Wasserburg wird urkundlich 1157 genannt.
Vipperow 1178 taucht Vipperow erstmals in einer Urkunde auf, in der das Bistum Schwerin von Papst Alexander III. bestätigt wurde.
Virneburg 1042 Virneburch, 1052 Uirneburhc. Germanisch firnja, (gotisch fairneis, althochdeutsch firni) alt + burg, Burg.
Visbek Zahlreiche frühgeschichtliche Funde auf der Gemarkung; im 9. Jahrhundert Benediktinerkloster, das nach der Übertragung 855 an Kloster Corvey langsam einging; Visbek war Mutterkirche des Lerigaues und bis 1803 im Besitz von Corvey. 819 Fiscbechi [F. 10. Jahrhundert], 855 Fischboeki, um 1000 Visbechi [Kopie 5. Jahrhundert], 1120 Visbike; Visbek (1349). Bildung mit dem Grundwort-be(e)ke. Nach den ältesten Belegen ist als Bestimmungswort altsächsisch fisk, mittelniederdeutsch visch ‘Fisch’ anzusetzen. Da alle späteren Belege kein -kmehr zeigen, ist entweder von einem Ausfall in interkonsonantischer Stellung auszugehen oder ein anderes Bestimmungswort anzusetzen, das in den Erstbelegen sekundär an Fisch angeglichen wurde. Das in Frage kommende Appellativ fieseln ‘leicht regnen’ ist jedoch in den älteren Sprachstufen kaum nachzuweisen, weshalb ein Anschluss hieran fraglich ist.
Virnich, (Scherfen) 1140 Virnich.
Vischel, (Berg, Koblenz) 949-70 Uiscala.
Vissel, (Bislich) 2 halte 1100 Vissele. Siehe Fischeln.
Visselhövede Der Ort liegt im Quellbereich der Vissel, erstmals erwähnt im 13. Jahrhundert Schon früh Gografschaft im Verdener Bistum, um 1450 Flecken, 1938 Stadt, 1974 Eingemeindung mehrerer umliegender Ortschaften. (1237–1246, Kopie 16. Jahrhundert) in Visselhovede (mehrfach), 1288 (Kop.) Vislehovede, 1296 (Kopie) in Visselhovede. Der Ortsname ist als ‘Quelle der Vissel’ zu verstehen. Im Grundwort steht norddeutsch hoved ‘Haupt’, das auch in anderen norddeutschen Ortsnamen begegnet, z.B. in Bornhöved, SH, Bergeshövede, w Ibbenbüren; hochdeutsch entspricht Haupt, etwa in Seeshaupt an der Südspitze des Starnberger Sees. Der Gewässername Vissel kann auf zweierlei Weise erklärt werden: zum einen als einzelsprachliche germanisch oder auch altsächsisch Bildung zu hochdeutsch fisseln, f ̄ıseln‘ dünn, feinregnen’ im Sinne von ‘ein wenig Wasser führender Bach’ oder aber als voreinzelsprachliche indogermanisch Bildung aus einer Grundform *Pis-ila, schwundstufige Bildung zu indogermanisch *pei-s-, Erweiterung von *pei/ *poi/ *pi‘ von Feuchtigkeit strotzen’, u. a. bezeugt in altindisch pá-yas ‘Saft, Wasser, Milch’, griechisch póa, poía ‘Gras, Wiese’, pidax ‘Quelle’, pínos ‘Schmutz’, litauisch píeva ‘Wiese’, auch in Peene.
Vlotho Seit 12. Jahrhundert Siedlung bei der Burg an der Weserfurt (Fähre bis 1928) nachweisbar, 1168–90 Erwerbung der Burg durch Erzbischof Philipp von Köln, spätestens 1224 an Grafschaft Ravensberg, um 1250 Stadtrecht, 1719 erneut Stadtrecht, ab 1637 Zentralort der Weserschifffahrt bis Bremen. Eingemeindungen 1969 und 1971 von drei ehemals selbst. Gemeinte [1168–1190] Godefridus de Vlotowe, 1186 de Flotuwe, 1240 de Vlotouwe, 1295 castrum Flotowe, 1407 Vlotov, 1501 Vlote, 1581 Vlothowe; Vlotho (1802). Kompositum mit dem Grundwort-au(e). Im Bestimmungswort liegt wohl der Gewässername der mittelalter Vlote (h. Forellenbach) zugrunde (vgl. vlot, vlo ̄z Maskulinum Neutrum, niederländisch althochdeutsch ‘Wasserlauf’; mittelniederdeutsch vlöte ‘Richtung eines Wasserlaufs, Fließgewässer’, zu germanisch *flaut-i). Eine Verbindung mit mittelniederdeutsch vlo ̄t ‘flach, seicht’ (vgl. altsächsisch flat, althochdeutsch flaz) und Erklärung als ‘flache Au’ ist eher nicht anzunehmen.
Vöcklinghausen, (Huttrop-Bredeney) 943 Fugalinghuson. Germanisch Fugalinga husum, zu den Häusern der Leute des Fugal. (fugla, Vogel)
Voerde, (Ennepetal) 1100 Fordi. Germanisch furdu, Furt.
Vögelsen Die erste Erwähnung von Vögelsen datiert auf den 21. Mai 1158 in einer Urkunde aus Verden. In dem Dokument wurde die Abgabenpflicht an das Stift Bardowick festgelegt. Im Mittelalter wird Vögelsen auch unter den Namen Vogelsen, Voghelsen und Voglissen in Urkunden erwähnt.
Unverkennbares Symbol für den einmaligen Namen „Vögelsen“ sollen die Haubenlerchen sein. Dieser heimische Vogel ist hier weit verbreitet.
Vöhl Der Kernort Vöhl wurde erstmals im Jahre 1144 als „Vohulen“ urkundlich erwähnt, bestand vermutlich aber schon viel früher.
Vöhrenbach Vöhrenbach erhielt im Jahre 1244 von den Grafen von Urach als Konkurrenz zu Villingen das Stadtrecht.
Vöhringen (Iller) Vöhringen dürfte bereits im 5./6. Jahrhundert entstanden sein, als die Alemannen von der Donau her die Flusstäler besiedelten. Die Erstnennung Vöhringens (Veringen) erfolgte viel später und zwar in einer Urkunde, ausgestellt am 6. Februar 1148 in Trier für die Benediktinerabtei St. Martin in Wiblingen.
Vöhringen (Württemberg) Stadt im Landkreis Neu-Ulm, an der Iller gelegen. Alemannisch Besiedlung ab 5./6. Jahrhundert, seit 1756 zu Bayern, 1977 Eingemeindung von Illerberg, Illerzell, Thal und zur Stadt erhoben. Der Name lässt sich ableiten aus althochdeutsch far für ‘Überfahrtsstelle’. Die Endung-ingen bezeichnet Gruppenzugehörigkeit (‘die Menschen bei der Überfahrtsstelle’) und wird auf Siedlungsnamen übertragen (‘Ort bei den Menschen an der Überfahrtsstelle’). Der Vokal -ein Veringen/ Feringen ist durch Umlautung voralthochdeutsch a > e zu erklären, die Entwicklung zu Vöhringen ist auf Rundung zurückzuführen.
Volkenrath, (Eschweiler) 1172 Folkenrode. Germanisch Fulkon ropa, Rodung des Fulko.
Volkhoven, (Worringen) 1158-68 Wolchoven.
Völkersweiler Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Oberamt Germersheim und zum Unteramt Landeck, das sich im gemeinschaftlichen Besitz der Kurpfalz und des Hochstift Speyer befand.
Völklingen, Völklingen wurde am 27. Oktober 822 als „Fulcolingas“ (abgeleitet vom germanischen Rufnamen Fulko, neuhochdeutsch Volko) erstmals in einer Urkunde des Durandis, des Vizekanzlers Ludwigs des Frommen erwähnt. Der Bau der Völklinger Kirche St. Martin fällt noch in die Karolingerzeit und bezeugt die Funktion des Ortes als zentralem Kirchplatz. Ein zweites Dokument vom 14. April 999 überliefert, dass Kaiser Otto III. das Gut Fulquelinga zusammen mit der Burg Saarbrücken und dem Warndt dem Bischof Adalbero II. von Metz zu Lehen gab, der wiederum die Grafen des unteren Saargaues damit belehnte. 1212 Volkelinga.
Vollmersbach, (Koblenz) 962 Folemaresbach.
Volmarstein, (Arn) 1047 Folmudestede. Germnaisch Fulkamodes staina, Stein=Burg des Fulkamod. (fulka, Volk, moda-, Mut, Gemut)
Volme, (Kierspe) 1100 Volumanniu.
Volmerswerth, (Düsseldorf) 1173 partem insule que dicitur Volmarswerth. Germanisch Fulkamaeris waripa, Flussinsel des Fulkamaer.
Völpke 1995 erwarb die Gemeinde Völpke den bereits 1570 erwähnten „Nessauischen Hof“ – den letzten in Völpke erhaltenen Vierseitenhof – und baute ihn zu einem Handwerkerhof um.
Völschow Völschow wurde urkundlich 1249 erstmals erwähnt und ist wohl slawischen Ursprungs. Der Name leitet sich vom slawischen Wort für Erle ab (vgl. sorbisch wólša).
Voerde Der Ort ist nach dem Wasserschloss Haus Voerde benannt. 1282 de Uu ̊rde [Original], um 1412 Vorde. Namengebend für das Wasserschloss ist die Lage bei einer Furt, mittelniederdeutsch vo ̄rde, vö ̄rde ‘Durchgang, Furt’. Schon altsächsisch ford zeigt, wie das Englisch und Niederlande, den -o-Vokalismus, der auf Übergang des Wortes in die a-Deklination beruhen wird. Die zu Furt (-furt) gehörigen Ortsname sind ungemein zahlreich. Das Wort ist ursprünglich -u-Stamm (Maskulin). Daneben wird spätestens in mittelhochdeutsch Zeit ein feminin -i-Stamm sichtbar, der die Umlautformen bewirkt hat. Bereits der älteste norddeutsch Orstname-Beleg, 11. Jahrhundert Fori (Voerde, Ortsteil von Ennepetal, Ennepe-Ruhr-Kr., Reg.-Bez. Arnsberg) zeigt den -o-Vokal kombiniert mit dem -i-Flexiv des Dativs.
Volxheim, 1187 Uolkesheim. Germanisch Fulkes haim. Wohnung des Fulk.
Vonscheid, (Mülheim an der Ruhr) 10-1100 Fonscethe. Germanisch fauhon-, Fuchsin + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken.
Vörstetten Zwischen 1111 und 1179 sind die ortsadeligen Herren von Vörstetten belegt, die Ministerialen der Zähringer waren.
Vogelsang Am 25. Juni 1327 erwarb das Kloster Neuzelle fünf Hufen „zume Vogelsange“.[4] Der Ortsname variiert stark, 1345 „der Vogilsang“, 1416/26 „Vogilsangk“, 1547 „Dorff Fogelsangk“, 1562 „Fogelgesangk“ und ab 1654 in der heutigen Schreibweise „Vogelsang“. Der Ortsname lässt auf eine waldreiche Umgebung der Ortschaft mit vielen Singvögeln schließen, zumal es keinen niedersorbischen Ortsnamen gibt.
Vogt Anfangs 13. Jahrhundert vermutlich in Besitz der Herren von Tanne, 1806 an Württemberg. Seit 1975 Verwaltungsgemeinde Gutskapelle Mosisgreut. Vogt: Vogt (1687). Wolfegg: 1219 Wolfegge. Der Ortsname Vogt ist vermutlich eine Kurzform aus *Vogt-wald (vgl. 1687 Stieber vorm Wald, zum Vogt genannt) und vom Flurnamen auf den Ort übertragen. Althochdeutsch fogat, mittelhochdeutsch voget ‘Rechtsbeistand’ bezieht sich in Ortsname gewöhnlich auf einen Ortsrichter, Verwaltungsbeamten oder den Inhaber der Vogtei eines Klosters. Wolfegg (zu althochdeutsch mittelhochdeutsch wolf ‘Wolf’ und althochdeutsch egga, mittelhochdeutsch ecke ‘Schneide, Spitze, Ecke’ ( -eck), frühneuhochdeutsch und in Mundarten auch ‘Felsspitze, Vorsprung, Bergabhang’) ist ein typischer Name für eine spätestens im 12. Jahrhundert entstandene Höhenburg. So Vogtsburg im Kaiserstuhl, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Vogtareuth Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 953 mit der Schenkung des Orts an das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg.
VogteiDie Geschichte der drei Orte Oberdorla, Niederdorla und Langula ist seit der Frühzeit miteinander verknüpft: 1123 richtete der Mainzer Erzbischof in Dorla eine Propstei ein; die landwirtschaftlichen Güter und Besitzungen des Stiftes Dorla wurden in der Vogtei Dorla zusammengefasst, zu der neben einigen Wüstungen die heutigen Orte Oberdorla, Langula und Niederdorla gehörten. Der Wormser Bischof Emmerich von Schöneck († 1318) amtierte ab 1280 hier als Stiftspropst.
Vogtsburg im Kaiserstuhl Am 15. April 1977 wurde der Name der Stadt in Vogtsburg im Kaiserstuhl geändert.[4] Die Namensfrage war lange umstritten, da der Name der Weindörfer ja gleichzeitig auch ein Markenname ist. Die „Salomonische Lösung“ bestand darin, der Gesamtgemeinde den Namen des kleinsten Ortes mit damals nur wenigen Häusern zu geben: Vogtsburg.
Vohburg an der Donau 895 n. Chr. Erstmalige Erwähnung einer „größeren befestigten Hofanlage“ auf dem Burgberg. Diese war im Besitz eines 'Pernhard de Vohapurch'.
911–1081 Die Grafen von Vohburg werden als auf der Burg ansässige Adelige dokumentiert.
Vohenstrauß Ursprünglich Siedlung ist heutiges Altenstadt bei Vohenstrauß, vor circa 1230 wird Vohenstrauß als planmäßige Marktsiedlung an einer alten Handelsstraße nach Böhmen angelegt (wohl von den Staufern), 1378 erstmals als Stadt erwähnt, später auch wieder als Markt genannt, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Vohenstrauß. 1242 Vohendraz [Original], 1301–07 Vohendrætz [Original], 1352 Vohendres [Original]; Vohenstravs [Original] (1550). Der ursprünglich den Nachbarort Altenstadt (um 1155 Kopie15. Jahrhundert zu 1124 ecclesiam Vohendrezensem, Mitte 14. Jahrhundert zu um 1230 in ueteri Vohendr(ez)) bezeichnende Ortsname ist bislang nicht sicher erklärt. Während Vohen meist zu mittelhochdeutsch vohe ‘Fuchs, Füchsin’ gestellt wird, bleibt -draz/-drætz/-dres unklar. Der Sekundärumlaut mittelhochdeutsch ä oder æ (vgl. mundartlich -dra:s) weist auf ursprünglich a oder a . Diese Vokale sind mit dermit unter vertretene Annahme einer Ablautform zu mittelhochdeutsch drozze ‘Schlund, Kehle’ < germanisch *þrut-an/o ̄ nnicht vereinbar. Gegen einen Zusammenhang mit mittelhochdeutsch tratzen, tretzen ‘trotzen; reizen, necken’ sprechen d und -s. Die seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Eindeutung der Tierbezeichnung Strauß gilt nur schriftsprachlich.
Voigtsdorf Die Ortschaft gehörte ursächlich zum Bistum Havelberg.[5] In diesem Kontext wurde Voigtsdorf als Bischofesdorp schon 1267 ersterwähnt.
Voigtstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Voigstedt in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Vocstat urkundlich erwähnt. Auf einer kleinen Insel der Helme stand die ehemalige Wasserburg an der Nordostecke des Dorfes. Ein Heinrich von Vokstete wurde 1200 genannt, der wahrscheinlich Herr der Burg war. 1208 nannte man ein Schloss.
Volkach, bei der Mündung der Volkach in den Main. 906 königlich Schenkung an das Kloster Fulda, 1258 als Stadt urkundlich erwähnt; 1328 zum Teil zum Hochstift Würzburg. 1814 zu Bayern. Mainschleife und Abkürzungskanal. Riemenschneider-Madonna in der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten auf dem Volkacher Kirchberg. 906 Folchaa, 1127 Volkaha, 1322/1333 Volkach. Der Ortsname ist von dem Gewässername übertragen. Dessen Grundwort ist althochdeutsch aha, -ach1, ‘Wasser, Fluss’, dass im Erstbeleg in der verkürzten Form -a erscheint. Das Bestimmungswort wird in der Literatur mit althochdeutsch folk ‘Volk, Schar’ identifiziert. Das Bestimmungswort erscheint auch in dem zugehörigen Gaunamen Volkfeld(gau). Der Kern des Volkfeldgaus ist das Steigerwaldvorland um das Flüsschen Volkach. Eigentlicher Namensgeber sei die Vollburg, ein markanter Steigerwaldberg, in dessen Nähe die Volkachquelle liegt.
Volkenschwand Im Jahre 930 tauchte Volkenschwand in Urkunden erstmals auf. Ein Mann namens Volcholt hat, wohl verbunden mit seiner Rodungsart des Schwendens, dem Ort den Namen gegeben.
Volkerode Volkerode wurde erstmals im Jahre 1227 als „Wacolderot“ urkundlich erwähnt.
Volkertshausen Der Ort Volcholtshusen wurde im Jahre 1250 erstmals als urkundlich erwähnt; weitere Namen waren Volkoltzhusen (1275) und Volkartshusen (1301).
Volkerzen Volkerzen wird erstmals 1473 in einer Urkunde des Klosters Marienstatt erwähnt.
Volkesfeld 1217 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Völklingen. Stadt im Regionalverband Saarbrücken, zu beiden Seiten der Saar, ö des Warndts und an der Grenze zu F, circa 12 km w von Saarbrücken. Im 9. Jahrhundert Königshof, im Mittelater Grafschaft Saarbrücken, in der Neuzeit Grafschaft Nassau-Saarbrücken. 1572 in Geislautern eine der ältesten Eisenschmelzen im SL, 1616 Glashütte in Ludweiler nach Ansiedlung von Hugenotten 1604, seit 1621 Steinkohleförderung, 1995 Aufnahme der Hütte in die Liste der Kulturdenkmäler der UNESCO als industriegeschichtliches Weltkulturerbe. 822 Fulcolingas (Kopie 828–840), 999 Fulkelinga (Nachzeichnung des Original Ende 11. Jahrhundert), 1140/1147 Folkelingen (Kopie 15. Jahrhundert), 1212 Volkelinga [Original]; Folklingen [Original] 1441. Gebildet mit dem Ableitungssuffix -ingen, aus germanisch -inga(s), das die Zugehörigkeit zu Personen oder Sachen zum Ausdruck bringt. Als Basis eines Siedlungsname bezeichnet das Suffix den Verband der Bewohner dieser Siedlung, die wiederum nach ihrer Zugehörigkeit zur leitenden Persönlichkeit, dem Grundherrn, benannt wurden. Zugrunde liegt ein *Fulkil-ingas ‘bei den Leuten des Fulkilo’. Wie das Appellativ althochdeutsch folc, mittelhochdeutsch volk < germanisch *fulkaw ird [u] zu [o] gesenkt. Der Stammsilbenvokal [o] dem Personennamen wurde vor nachfolgendem [i] zu [ö] umgelautet, jedoch – wie vielfach in den Rheinlanden – zunächst durch
Volkmannsdorf Volkmannsdorf wurde erstmals am 22. Februar 1366 urkundlich erwähnt, es entwickelte sich vielleicht um ein Mönchskloster des Benediktinerordens, das dafür sorgte, dass der umliegende Wald urbar gemacht wurde und damit die Grundlage für eine Ansiedlung entstand. Während der Entwicklung des Dorfes wurde es ungefähr viermal umbenannt, Namen waren unter anderem Folschensdorf, Volkersdorf und Folckensdorf.
Volkmarsen Volkmarsen wurde im Jahre 1155 erstmals urkundlich in einer Corveyer Zehntliste erwähnt. In einem Schutzbrief von Papst Gregor IX. wurde Volkmarsen 1233 erstmals als Stadt bezeichnet.
Vollersode Erstmals wurde die Gemeinde 1185 als Valdersha urkundlich erwähnt. Der Name erklärt sich am Wappen, auf dem ein Brunnen zu sehen ist. Sode ist ein anderer Begriff für Brunnen also heißt Vollersode übersetzt Voller Brunnen.
Vollersroda Im Jahr 1262 wurde der Ort Vollersroda erstmals in einer Urkunde des Volrad von Kranichfeld für das Kloster Oberweimar als „Volradshrode“ erwähnt.
Die Herren von Schleidnitz und von Lichtenberg besaßen im 14. Jahrhundert Güter und Rechte in Voylesrode.
Vollerwiek Die Vollerwieker Kirche St. Martin wurde 1113 von Garding aus gegründet.
Vollmersbach Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Oberstein.
Vollmershain m Jahr 1181 wurde das Dorf als Volmarsdorf erstmals urkundlich im Zehntregister des Klosters Posau bei Zeitz erwähnt.
Vollmersweiler Vollmersweiler gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Guttenberg.
Vollrathsruhe Lucowe wurde 1316 im Landesteilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt.
Vollrathsruhe. 1759 erhielt Vollrath Levin II. von Maltzahn den Pfarracker von Kirch-Grubenhagen in Erbpacht.
Grubenhagen wurde nach der Familie von Grube (Vasallen der Fürsten von Werle) benannt, die hier seit dem 13. Jahrhundert ansässig war.
Vollstedt Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Breklum aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Vollstedt.
Volsemenhusen Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Marne aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Volsemenhusen.
Voltlage Bis 1400 gehörte Voltlage zur Grafschaft Tecklenburg.
Volxheim Volxheim ist eine fränkische Gründung des 6. Jahrhunderts. Es gehörte im 8. Jahrhundert zu den Besitzungen des Klosters Lorsch.
Vorbeck Die gotische Backsteinkirche in Kambs wurde um 1260 erbaut. Der quadratische Chor und die Nordsakristei stammen noch aus dieser Zeit.
Vorderweidenthal Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1313.
Vordorf Der Ort Vordorf wird 1022 erstmals urkundlich erwähnt.
Vorra Der Ort Vorra wurde erstmals im Jahr 1011 unter dem Namen Forehun urkundlich erwähnt.
Vorst, (Halver) mitten 1200 Forste.
Vorst, (Rheinhausen) ende 1200 Vorst.
Vossebrechen, (Wipperfürth) mitten 1200 Fussenbreht. Germanisch Fuhson brakti. Berg des Fuhso.
Vreden Vor 839 Gründung eines Damenstiftes, 1252 Anlage einer Stadt durch den Erzbischof von Köln unter Beteiligung des Bischofs von Münster als Landesund Stadtherrn, Mitglied der Hanse, Berkelschifffahrt nach Zutphen an der IJssel und weiter zur Zuiderzee bis etwa 1850. Zu 839 in locum, qui dicitur Fredenna, zu 1016 ad Fretheni civitatem, zu 1024 Frethennam praeclaram. Altniederdeutsch friDu ‘Friede’, ‘Schutz’, ‘Sicherheit’, aber auch ‘Einfriedung’, ‘Umhegung’ besitzt eine Nebenform mit -e (Holthausen). So kann hier die Form freDu angesetzt werden. Nicht möglich ist der Anschluss an neuenglisch frith aus altenglisch fyrhD ‘Wald’. Nah liegt der Gedanke an eine christliche Programm-Namengebung für das Stift im Sinne von ‘die Friedvolle’, der ‘Friedensort’, doch wird es sich wohl (mit Piirainen) bei dem Ortsname aus *freD mit dem Verallgemeinerungssuffix *-ina eher um einen ‘umhegten Bezirk’ handeln, der schon vor der Gründung des Stifts bestanden hat. So Freden (Leine), Landkreis Hildesheim.
Vussem-Bergheim. 1222 Wsheym.
Vynen, (Marienbaum) 2 Hälfte 1100 Vinen. Germanisch finum, zu fino-, (althochdeutsch fina, altenglisch fin) Haufen, Holzhaufen?
Vrees Im Namen Vrees (alt: Weres 948) ist das altfriesische vris = Moor, Moder enthalten, vergl. auch Vrisebeke, Vrisendonk und Friesland. Der Name taucht in jüngerer Zeit erst wieder als Vrees auf.
Waabs Waabs wurde 1382 erstmals als tho der Grøten Wopensee erwähnt, später auch unter den Namen Wapenisse (1462), Wapendsee (1481) und Waabskirch (1641). Der Name ist eine Zusammensetzung von altdänisch wāpæn (neudänisch våben, vgl. altnordisch vápn) für Waffe, Wappen und altdänisch -næs (nd. nis) für Landzunge, wobei offen ist, in welcher Bedeutung wāpæn gebraucht wird. Langholz wurde 1652 als Langholt erwähnt und bedeutet etwa Langes Gehölz. Hökholz wurde 1804/05 als Höckholz erwähnt. Der Namensbestandteil Höck verweist auf dänisch høg für Habicht. Der Ortsname bedeutet daher etwa Wald, Gehölz, wo Habichte sind. Langholz wurde erstmals 1652 genannt.
Waake Urkundlich erstmals erwähnt wurde Waake 1013 als Gutsbesitz des Marienklosters zu Hildesheim.
Waakirchen In der Heilig-Kreuz-Kirche in Schaftlach hängt das Schaftlacher Kreuz, eines der ältesten Monumental-Kruzifixe überhaupt. Bei einer Restaurierung stellte sich heraus, dass das Kreuz auf ca. 970 zu datieren ist.
Waal Im Jahre 890 wurde Waal erstmals in einer Tauschurkunde des Klosters Ottobeuren erwähnt.
Wabern Früher fuldischer Besitz, Vogtei derer von Löwenstein als Mainzer Lehen. 1701–1704 Errichtung des landgräflich hessisch Jagdschlosses Karlshof. Anfang 9. Jahrhundert (Kopie) in Wâbere, 1209 in Waberen, um 1255 in Wabern, 1438 zu Waberner, 1494 Wawern. Wohl zu Wawer ‘schwankender Wiesenboden, Morast’, vgl. Neuhochdeutsch wabern, ursprünglich ‘schnell hin und her bewegen’.
Wachau Im Jahr 1218 wurde der Ort erstmals urkundlich als Wachowe erwähnt. Der altsorbische Name bezeichnet die Siedlung als „Ort eines Vach“. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrfach im Lauf der Zeit, Schreibweisen wie zum Beispiel Wachow (1358), Wacho (1456), Wacha (1459) und Wache (1542) sind überliefert.
Wachendorf, (Köln) 1087 Wakendor, 1182 Wachindorp. Germanisch Wakon porpa-, Siedlung des Wako.
Wachenheim (an der Weinstraße) Die Wachtenburg (auch Geiersburg nach einem der Besitzer), oberhalb von Wachenheim, ist seit Mitte 13. Jahrhundert bezeugt, gelangte mit dem Dorf als kaiserliches Lehen an die rheinischen Pfalzgrafen, ist seit 1689 Ruine und wird als „Balkon der Pfalz“ bezeichnet. Die Burg in Fridelsheim, einer der Gemeinte, wurde zu einem Schloss der Pfalzgrafen mit Orangerie und Parkanlagen umgebaut. Durch Wachenheim, seit 1341 Stadt, verläuft die Weinstraße. Die Verwaltungsgemeinde ist durch Weinbau und Sektkellerei geprägt. 766 Wackenheimer marca (Kopie um 1190), 976 Wachenheim, 1824 Wachenheim an der Haard, 1938 Wachenheim Pfalz. Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Kosename Wacko > Wacho, das Grundwort ist-heim, vermutlich Namensübertragung von Wachenheim an der Pfrimm. Die Verdoppelung steigerte die Expressivität. Die Verschlusslaute -g-, -k-, -ch sowie geminierte Formen wechselten häufig in mit Kosenamen gebildeten Ortsnamen. Gedeutet werden kann der Ortsname als ‘Wohnstätte des Wacko/Wacho’. Der neue Zusatz an der Weinstraße geht auf die Lage an der 1935 entstandenen touristischen „Deutschen Weinstraße“ zurück.
Wachenheim (Pfrimm) Wachenheim wurde erstmals am 29. August 765 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch als Wachanheim urkundlich im Lorscher Codex erwähnt, jedoch ohne nähere Angaben. Insgesamt sind sieben Urkunden bekannt, Nr. 1130, 1298–1303. Die umfangreichste Schenkung erfolgte am 20. März 782 mit Urkunde 1302 über sechs Leibeigene, ein Bauerngut, eine Hofreite mit Wohn- und Wirtschaftsbauten und alles was dazugehört. Frühe Namensformen des Ortes sind Waccanheim, Wacchanheim, Wacchenheim und Wakkenheim.
Wachfort, (Fließem, Trier) 971 UUachenuurde. Germanisch Wakon furdu-, Furt des Wako.
Wachenroth Der Ortsname wurde bereits 815 als „Wachenrode“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort rod (althochdeutsch für Rodeland) und dessen Bestimmungswort der Personenname Wacho, Wahho ist. Es ist anzunehmen, dass von einer Person dieses Namens die Rodung durchgeführt wurde, um Land für eine Ansiedlung zu gewinnen. 1008 wurde der Ort als „Wahhanród“ erwähnt.1434 erhielt Wachenroth das Marktrecht.
Wachstedt Wachstedt wurde 1134 in einer Schenkungsurkunde Ditmars von Kirchberg erstmals erwähnt. Der Name -stedt, altsächsisch „stedi“, lässt eine Entstehungszeit des Ortes im 5. bis 8. Jahrhundert vermuten. Es könnte um eine Stätte der Warte auf der Höhe handeln, in Frage kommt auch eine Verbindung zu einem Personennamen Wacho, wie es bei vielen -stedt-Namen der Fall ist.
Wachtberg Erstbezeugungen oft vor 1000 in karolingischer Zeit, einige Burgen und Schlösser, Großradaranlage in Werthoven (bis 1934 Pissenheim). Wichtigere Orte: Adendorf, Berkum, Nieder-/Oberbachem, Villip. 893 (Kopie1222) Adendorp; 1143 Bercheim; 798 (Kopie 10. Jahrhundert) Bacheim, 893 Bacheym; 882 Filippia, 893 (Kopie 1222) Vilippe. 1969 Wachtberg. Der Gemeindename ist 1969 vom Namen der höchsten Kuppe des Gebietes, dem Wachtberg (258 m), übernommen worden. Adendorf ist ein Kompositum aus dem germanisch Personennamen Atho, Ado und dem Grundwort-heim, wogegen Berkum und Bachem Appellativum als Bestimmungswort haben: Bergund Bach-. Villip ist ein von einem Gewässername übertragener Ortsname: fel-, fil als Bestimmungswort,-apa als Grundwort Nach Dittmaier 1955 bedeutet vel‘ Sumpfwald’, wie er es auch für das linksrheinisch anschließende Waldgebiet der Ville annimmt, an deren Südrand der Villiper Bach fließt. Zu weiteren “neutralen” Kunstnamen im Rhein-Sieg-Kreis, die im Zuge der Gemeindereform in NRW 1969 vergeben wurden, vgl. Swisttal, Sankt Augustin und Windeck.
Wachtendonk 1200 de Wachtindunc, 1206 de Wagtendonck, 1441 van Wachtendonck. Zusammensetzung mit Grundwort -dunk, -donk, das in zahlreichen Ortsnamen im niederrhein. und niederländisch Gebiet auftritt. Es bezeichnet bewohnte Stellen auf erhöhten Plätzen in morastigem Gelände. Im Bestimmungswort tritt wohl mittelniederländisch wachte ‘sicherer Platz’, auch ‘Wachposten, bewachtes Gebiet’ auf.
Wacken Der Ort wurde 1148 erstmals nachweislich erwähnt.
Wackersleben, 1016 Wakeresleuo.
Wackernheim Wackernheim entstand wahrscheinlich schon um 500 v. Chr. Seine erste urkundliche Erwähnung als Vuacharenheim datiert vom 17. Juni 754, in der die Schenkung eines Weinbergs an das Kloster Fulda vermeldet wurde. Weitere Namensvarianten sind Vuacharenberg und Wachernheim. Seit dem Jahr 1200 ist der Name Wackernheim in seiner heutigen Schreibweise bei allen Urkunden und Unterschriften zu finden.
Wackerow Dreizehnhausen wurde nach 1920 als Wackerow Ausbau angelegt. Erst nach 1945 wurde der Name Dreizehnhausen eingeführt, weil damals wohl genau dreizehn Wohnhäuser bestanden haben. Aber erst 1995 taucht der Name dann in den offiziellen Gemeindeverzeichnissen auf. Groß Petershagen wurde erstmals 1285 als „Petereshagen“ urkundlich erwähnt. Es ist eine deutsche Gründung – -hagen bedeutet Wald, also Rodung im Wald.
Immenhorst wurde erstmals 1833 urkundlich genannt, war aber als einzelner Hof bereits 1826/27 im Besitz des Gutes Neuenkirchen der Uni Greifswald. Der Name Immenhorst bedeutet „Bienenzucht im Wald“.
Groß Kieshof wurde erstmals 1343 als Kitzen genannt. Nach vielen verschiedenen Namensvarianten wird der Ort erst 1708 Kieshof genannt und dann 1957 Groß Kieshof. Kitzen oder auch Kietz bedeutet im Slawischen – Hütte, Wohnung oder Haus.
Das Kirchdorf Jarmshagen wurde 1280 erstmals als Germarshagen urkundlich genannt. Dem Namen nach ist es ein frühdeutsches Rodungsdorf. Erst 1696 wurde es als Jarmshagen erwähnt.
Klein Kieshof wurde mit dem Namen erstmals im Gemeindeverzeichnis 1932 genannt. Es scheint als Vorwerk zum Gut Groß Kieshof nach 1835 und vor 1880 angelegt worden zu sein. Namensgebung siehe Groß Kieshof.
Klein Petershagen wurde erst 1884 als solches genannt. Bedeutung und Gründung siehe Groß Petershagen.
Steffenshagen wurde erstmals 1285 als „Stephaneshagen“ urkundlich genannt. Die Grundlage war ein großes slawisches Dorf mit dem Namen „Redos“, das 1249 geteilt und als Hägerdorf von Wackerow abgesondert neu angelegt wurde. Es hieß „indago iuxta Wackerow“. Dies wurde später unter zwei Einwanderer (Stephan und Peter) verteilt. Danach hießen die Anwesen „Stephaneshagen“ und „Petereshagen“.
Wackerow wurde erstmals 1208 als „Wakare“, 1248 als „Waccarogh“ bzw. 1249 als „Wacharogh“ urkundlich erwähnt. Der slawische Name wurde als „verkrüppelter Baum“ gedeutet, es wird aber angenommen, dass der Name nachträglich slawisiert wurde und tatsächlich eine Namensgebung durch dänische Mönche ist.
Wackerdahl wurde urkundlich erstmals 1278 als „Stutienshoff“ genannt. Mit Stuterei wurden früher Schäferei- oder Holländerei-Vorwerke bezeichnet. Erst 1358 wurde der Name „Wackerdahl“ urkundlich. Der Name bedeutet, dass der Ort niedriger (dahl) lag als der Hauptort Wackerow.
Wackersberg Erstmals wird im Jahre 1195 die Siedlung mons, qui dicitur Wakkersberch, als Rodung des Klosters Schäftlarn, urkundlich erwähnt. Erst mit der Säkularisation wird das Bauerndorf unabhängig. Früher noch taucht der Name Vispach (das heutige Fischbach) auf. Das Dorf Arzbach wird erstmals als Ertspach (abgeleitet von Erz) erwähnt. Ein Knecht hatte dort einst an der Probstwand Erz entdeckt und bis ins 16. oder 17. Jahrhundert wurde daher dort nach Erz geschürft.
Arzbach, das ab dem 15. Jahrhundert besiedelt wurde und immer unter der Herrschaft der Herren von Tölz oder Hohenburg stand.
Wackersdorf Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1150 zurück. Der Chronist geht davon aus, dass die Gründung bereits vor der Jahrtausendwende lag.
Die Wackersdorfer Kirche wurde erstmals 1217 genannt, sie soll den Überlieferungen nach die Urpfarrei von Schwandorf gewesen sein.
Wadenheim, (Bad Neuenahr) 992 Vuadenheim. Germanisch Wadon haim, Wohnung des Wado.
Wadersloh, (München) mitten1200 Wardeslo. Germanisch Wardes lauha-, Wäldchen auf Sandhügel, des Ward.
Wadern 802 urkundlich Ersterwähnung eines Ortsteiles der heute Stadt (Büschfeld). Im Mittelalter gehörten Teile des Gebietes zum Kur Fürstentum Trier, zum Herzogtum Lothringen und zur reichsfreien Herrschaft Dagstuhl. Ende 13. Jahrhundert Bau der Burg Dagstuhl, Anfangs 18. Jahrhundert Zerstörung und um 1760 Umbau zum Schloss durch den Grafen von Öttingen-Sötern als Familiensitz. 74 Vergrößerung des Ortes durch Eingemeindungen von zuvor 14 selbst. Gemeinte 1978 Stadtrechte. Mitte 10. Jahrhundert (Kopie) in villa Waderella, 1289 (Kopie) in Uuadre, 1299 (Kopie1488) de Waedrella, 1301 de Wadrelle, in Waderen, circa 1450 zu Waderen [Original], 1454 (Kopiecirca 1689) Wadern, 1486 des dorffs Wadern [Original], 1496 Waedern [Original]. Aus einem vorgermanisch Gewässername entstanden: *Uadra ̄, mit o > a zu indogermanisch *u-od‘ benetzen, fließen’. Der Siedlungsname wurde aus dem Gewässername mit Hilfe einer Flexionsendung gebildet, eventuell alte Dativbildung an der Waderen. Außerdem entstanden Abschnittsname des Wasserlaufs mit dem galloromanisch Suffix -ella ̄ (Waderella ̄) beziehungsweise -ola; ein solcher setzte sich bei dem Ortsteil Wadríll (981 in loco Waderola), mit erhaltener romanisch Betonung, durch, vgl. Gewässername Wadríll (r. zur Prims) und Flurname Wadrillbach (alle SL). So Gewässername Wãdré (Litauen) und Wetter, Hessen, <*Vedra ̄.
Wadersloh 12. Jahrhundert de Wardeslo [Original], 1589 Warslo; Wadersloh (1880). Bildung mit dem Grundwort -loh, das appellativisch auf altsächsisch *lo ̄(h), mittelniederdeutsch lo ̄h ‘Gebüsch, Gehölz, (Nieder-)Wald’ basiert. Bestimmungswort ist der Personennamen Ward, der appellativisch Anschluss hat an altsächsisch ward ‘Wächter’. Als einstämmige Kurzform eines Personennamens ist der Name zwar überwiegend schwach flektierend als Wardo belegt. Die Belegreihe für der Ortsname zeigt aber konsequent einen stark flektierten Genitiv Singular des Personennamens, so dass also Ward anzunehmen ist und der Ortsname mithin als ‘Wald des Ward’ gedeutet werden kann. Vereinzelt ist der unbetonte Vokal der Flexionsendung ausgefallen (z.B. um 1378 Wartslo), auch Formen, in denen zusätzlich das -d des Personenname-Bestimmungswort fehlt, sind belegt (1589 Warslo). Bei der Restituierung der ausgefallenen Silbe hat eine Metathese des -r von der ersten in die zweite Silbe stattgefunden.
Wadgassen Im 10. und 11. Jahrhundert als Königsgut bezeugt; um 1135 Gründung der Prämonstratenserabtei Abtei Wadgassen, die im Mittelalter die geistige, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region prägte; 1792 Auflösung der Abtei im Zuge der französischen Revolution. Seit 1843 Glasproduktion auf dem Abteigelände. In den übrig gebliebenen Abteigebäuden Sitz des Deutschen Zeitungsmuseums der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz sowie ein Glashütte-Museum. 1974 Bildung der h. Gemeinte aus den Orten Differten, Friedrichweiler, Hostenbach, Schaffhausen, Wadgassen und Werbeln. 902 Wadegoz(z)inga, 1080 Wategozingen [Original], 1196 Wadegozingen [Original]. Ableitung mit -ing-Suffix vom Personennamen *Wadu-go ̄z. Die Form des 12. Jahrhundert steht in der Überlieferung noch Jahrhunderte durch. Daneben begegnen ab dem 13./14. Jahrhundert verkürzte (aus dem latinisierten Klosternamen monasterium Wadegociensis rückgebildete?) Formen wie Wadegozen, -gos(s)en, -gazzen, -gassen, -guissen, -giessen oder mit g-Vokalisierung Wadiessen, Wadiassen, aus denen die Volksetymologie an mittelhochdeutsch gazze ‘Gasse’ angeschlossene Variante in die heutige Namenform mündet.
Wächtersbach 1236 Weychirsbach (Kopie 15 und [?] Kopie 14. Jahrhundert), Weichtersbach (Kopie 15. und Kopie 16. Jahrhundert), Wechtersbach (Kopie 16. Jahrhundert), Weterbach (Kopie 14. Jahrhundert), 1324 Wechtersbach burch und dorf [Original]. Das Bestimmungswort ist mittelhochdeutsch wahtaere, wechter (< althochdeutsch wahta ̄ri) ‘Wächter’, Nom. agentis (mit Suffix -aere [althochdeutsch -a ̄ri, -ari] > -er) von wahte (< wahta) ‘Bewachung, Wacht’. Die Varianten Weychirs-, Weter sind völlig isoliert und erklären sich wohl aus Schreiboder Lesefehlern (fehlendes t beziehungsweise ch). Aus der ersteren ein (ursprünglich) Bestimmungswort mittelhochdeutsch wîher, wîger ‘Weiher’ zu postulieren (wie geschieht), ist auch lautgeschichtlich nicht vertretbar. -ey beziehungsweise -ei-, sonst noch nur selten und spät, könnte durch die nicht seltene mitteldeutsch Schreibung -ei-/-eyfür mittelhochdeutsch e oder auch durch mundartlich Diphthongierung von ë > eə vor -ht beeinflusst sein. Der Ortsname liegt vermutlich ein Gewässername ‘Bach des Wächters’ – Wächter als Personennamen oder als Amtsbez. – zugrunde, der auf Burg und Dorf übertragen wurde, wie -bach-Namen (selten) auch als Burgname begegnen. So Wächtersbach, Quellbach der Gersprenz, † Wächtersbach, Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Wäschenbeuren 1271 wurde Wäschenbeuren als Buron erstmals in einer Urkunde genannt. In ihr wurde ein Streit zwischen dem Kloster Lorch und einem Ritter namens „Konrad der Wascher“ beigelegt. Konrad habe auf Gebietsansprüche im Welzheimer Wald verzichtet und dafür das „Hofgut in Buron“ bestätigt bekommen. Der Beiname des Ritters leitet sich wohl vom Waschbach im Welzheimer Wald ab und war Namensgeber für die Wäscherburg. Der Ort war stets Zubehör dieser Burg und ist wohl in der Ausbauzeit des 9. bis 11. Jahrhunderts entstanden.
Waffenbrunn Waffenbrunn gehörte den Herren von Paur. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Waffenbrunn war.
Wagenfeld Der Name Wagenfeld taucht zum ersten Mal um 1280 in einem Verzeichnis der gräflichen ravensbergischen Lehnsgüter auf. Der Name leitet sich von Wakenfeld ab. Waken sind Wassertümpel die in den Morast- und Sumpflandschaften der Moorgebiete vorkommen.
Wagenhausen1193 Waguenhusen. Germanisch Wagon husum, zu den Häusern des Wago.
Wagenhoff Wagenhoff wurde 1927 gegründet und ist nach dem damaligen Landrat des Landkreises Gifhorn Eugen von Wagenhoff benannt.
Waghäusel Stadt im Landkreis Karlsruhe, circa 25 km n Karlsruhe, Reg.-Bez. Karlsruhe. 1472 errichtete Kapelle, seit 1478 Wallfahrtskirche wegen eines 1435 aufgefundenen Muttergottesbildes, 1803 an Baden, ab 1810 Staatsdomäne. Wallfahrtskirche, Schlossanlage Eremitage. 1477 waghusel, wackhusel, wackhuß, 1487 Waghüsell; Waghäusel (1683). Waghäusel ist eine Klammerform aus *Waag(bach)häusel. Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus dem Gewässername Waagbach, der zu althochdeutsch wa ̄g ‘(bewegtes) Wasser, Flut, See’ gehört und dem Gw althochdeutsch hu ̄ s ‘Haus, Gebäude, Tempel’, mittelhochdeutsch hu ̄ s ‘Haus, Wohnung’, das in der Diminutivform erscheint, vgl. frühneuhochdeutsch häuschen ‘Gotteshaus’. Da der Bau der Kapelle und die frühesten Namenbelege zeitlich zusammenfallen, dürften -huß, -husel auch hier die Bedeutung ‘Gotteshaus’ tragen. So Neuhäusel, Westerwaldkreis.
Waghäusel Das Gebiet des heutigen Waghäusel kam durch Schenkungen der Salierkaiser Heinrich III. und Heinrich IV. zwischen 1056 und 1063 an das Hochstift Speyer.
Waging am See 790 (Kopie des 12. Jahrhundert, zu circa 715) Uuaginga, circa 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) Waginga, Wagingen, 1214–1234 Wagin, 1438 Waging, 1949 Waging a. See. Es liegt der Personennamen Wago zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist. Der Zusatz bezieht sich auf den Waginger See.
Wahlbach Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung der Ortschaft erfolgte 1158. Bereits 1135 wird der Adlige Embricho von Wahlbach urkundlich genannt. Diese Urkunde ist eine Fälschung von Georg Friedrich Schott. Nach dem Ort nannte sich ein edelfreies Adelsgeschlecht.
Wahlenau Nach einer Urkunde des Königs Albrecht vom 27. Oktober 1301 besaß Graf Johann II. von Sponheim-Kreuznach das Sohrener Reichslehen, zu dem auch Wahlenau gehörte.
Wahlhausen Die erste urkundliche Erwähnung Wahlhausens datiert aus dem Jahre 1243 als „Waldesa“. Diese überlieferte Urkunde eines „Hartung von Waldesa“ protokolliert eine Schenkung an das Kloster Germerode. Die erste Namensschreibung war „Waldesa“; das bedeutet Waldwasser und leitet sich von dem Bach ab, der durch den Ort fließt. 1336 wird der Ort auch „Wasser-Waldesa“ genannt.
Wahlheim Das Dorf Wahlheim im Kettenheimer Grund, einst Walaheim, gehörte zur Burg Alzey. 1400 kaufte Pfalzgraf Ruprecht III. von dem Burgmann Heinrich Bock von Lonsheim zwei Teile an Dorf und Gemarkung.
Wahlrod 1249 wurde Wahlrod erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Ort hieß früher Waldenrode und ist wahrscheinlich nach einem „Waldo“ benannt, der Abt der Abtei Maximin in Trier war und im 9. Jahrhundert die südlich vom Wahlroder Wald jetzt als Ruine stehende Kirche zu Roßbach gestiftet hat.
Wahlscheid (Bei Siegburg) 1166 Walscheith. Germanisch Walhon skaipjo, Wasserscheide des Walho.
Wahlstedt 1150 erstmals urkundlich erwähnt, 1192 an das Chorherrenstift der Augustiner in Högersdorf, 1953 Ausgliederung der Gemeinte Wahlstedt aus dem Amt Segeberg-Land, 1967 Stadtrecht. 1150 Walstede [Original], 1325 de Walestede, 1650 Waelstede. Der heutige Ortsname setzt sich zusammen aus dem Personennamen Wal ‘der Welsche, Kelte, Romane’ und dem mittelniederdeutsch -stede, hochdeutsch -stedt (‘Wohn) Stätte’, so dass die Siedlung des Wal als Wahlstedt bezeichnet wird.
Wahmbeck, 1031 Wanbeche. Germanisch wana-, unzulänglich, + baki, Bach.
Wahn, (Porz) 1100-31 Wande. Siehe Wanne.
Wahlstorf Die Gemarkung liegt in der historischen Landschaft T(h)ure. Das Dorf Quaßlin wurde um 1300 erstmals Quarcellyn urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt vom slawischen Wort kvasŭ für Mahl ab, also Mahl (Mühlen-)ort oder Ort des Kvasola (Ort des Müllers).
Der Name Wahlstorf leitet sich vom slawischen Lokator des Dorfes ab, also Dorf des Val, ebenso wie bei Tessenow mit Ort des Têšen. Der Name des Ortsteiles Darß leitet sich vom altslawischen Wort dračĭ für Dornenstrauch ab, also Dornort.
Wahnwegen Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1477 als Wanwegen.
Wahrenholz Nach dem Slawenaufstand von 983 hatte sich die Situation im östlichen Niedersachsen verschärft. Bernward von Hildesheim musste nach seinem Amtsantritt als Bischof in Hildesheim vordringlich die Sicherung der Grenzen seiner Diözese vorantreiben. Im Zeitraum von 994 bis 997 erbaute er die Mundburg und die Burg Wahrenholz als Pfahlburgen (castellum) an Aller und Ise, die wohl Teil einer Reihe von Grenzverteidigungsanlagen gegen Einfälle von Slawen waren. In einer Urkunde Heinrichs II. von 1013 wurde ihm der Besitz von Burg und Burgward Wahrenholz (Wirinholt) bestätigt.
Waiblingen Karolingische Pfalz wohl 746 aus konfisziertem alemannisch Herzogoder Hochadelssitz geschaffen, 1080 Übergabe des salischen Eigenguts an Domkirche Speyer durch Heinrich, vor 1253 an Württemberg, 1463–75 Verpfändung an die Kurpfalz. Hochwachtturm, Beinsteiner Torturm. 885 Uueibelingun [Original], 908 Waipilinga [Original], 1080 Uveibelingen [Original]; Waiblingen (1324). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine -ing(en)-Ableitung; das Grundwurt enthält althochdeutsch, mittelhochdeutsch weibel ‘Gerichtsdiener’ oder einen zum selben Stamm gehörigen Personennamen *Waibilo. Da Waiblingen fränkisch Pfalzort gewesen ist und als traditionelles Zentrum der Stauferherrschaft galt (vgl. den Namen Waiblinger und seine italienisch Entsprechung Ghibellinen), hält Reichardt den Anschluss an die Amtsbezeichnung für wahrscheinlicher. So Waibstadt, Rhein-Neckar-Kreis.
Waibstadt Siedlung aus dem 6./7. Jahrhundert, Lorscher und Wormser Besitz, 1241 erstmals als Reichsstadt erwähnt, 1803 badisch. Daisbacher Schloss, Maienkapelle, „Brunnenweible“, Jüdischer Friedhof. 795 (Kopie 12. Jahrhundert) Weibestat, 1241 Weibestat [Original], 1436 Weybstatt [Original]. Der Name ist als ‘Wohnstätte des Weibo’ zu deuten und enthält den Personennamen *Weibo und das Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch-stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’. So Waiblingen, Rems Murr-Kreis.
Waidhaus In rechts- und verwaltungsgeschichtlicher Hinsicht ist Waidhaus als Sitz eines Urbars-, dann eines Richteramtes im Pflegamt Treswitz, belegt und wurde im 17. Jahrhundert als der Flecken Waidhaus, im 18. Jahrhundert auch als Marktflecken bezeichnet.
Waidhofen Die Herkunft des Namens ist unsicher. Nach alter Überlieferung leitet er sich von einem Waidhof (d. h. Jagdsitz) der bischöflich-Freisinger Vögte ab. Eine neuere Theorie geht von einem Zusammenhang des Namens mit der Weidewirtschaft aus.
1033 wurden die schon seit 955 bestehenden Besitzungen des Freisinger Bistums im Gebiet des unteren Ybbstales durch Schenkung von Kaiser Konrad II. (990–1039) bis zur steirischen Grenze ausgedehnt. Die erste Erwähnung des Namens waidhouen und einer capella (Seelsorgestelle) ist 1186 in einer Bestätigungsurkunde von Papst Urban III. (1120–1187) belegt. Im Jahre 1215 wird erstmals der Begriff forum (Markt, Wirtschaftsstandort) für Waidhofen verwendet.
Waigandshain Der Ort wurde im Jahr 1346 als Wiganshen erstmals urkundlich erwähnt.
Waigolshausen Die erste urkundliche Erwähnung als „Witoldeshusen“ ist der Wildbannverleihung des Kaisers Heinrich an den Würzburger Bischof Adalbero von Lambach am 22. Juni 1060 zu entnehmen.
Wain Wain wurde erstmals 1259 urkundlich erwähnt. Es handelte sich vermutlich um eine hochmittelalterliche Rodesiedlung im Herzogtum Schwaben.
Waischenfeld Die Burg Waischenfeld wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt.
Wakendorf (I) Der Ort wurde im Jahr 1249 als Wakendorpe erstmals urkundlich erwähnt.
Wakendorf (II) Der Ort wurde 1314 (möglicherweise schon 1299) erstmals urkundlich erwähnt.
Die Bezeichnung Wakendorf II wurde in preußischer Zeit eingeführt, um den Ort von einer 20 Kilometer entfernten weiteren Gemeinde namens Wakendorf zu unterscheiden.
Walchum Die Herkunft des Namens Walchum (alt: Walkium, Walkiun, später Walinoon, Waleihem, Walchem, Walchum) ist unbekannt. Walchum/Hasselbrock, liegt aber ein chaukisch / friesischer Ursprung nahe. Die Namen friesischer Gründungen enden oft auf „-um“. Beispiele sind: Dornum, Critzum, Pewsum, Petkum, Büsum, Lesum. Die Endigungen ina, ini, ine, inun, enan, enun, um, un, ene, en kommen in zahlreichen Ortsnamen anstelle eines abgeschlissenen Grundwortes vor, ohne dass sich entscheiden lässt, ob sie auf einunddasselbe oder auf mehrere ursprüngliche, alte Wörter zurückgehen. Darin steckt ein allgemeines Grundwort mit der Bedeutung „Siedlung“. Das im Emsland häufige um ist eine jüngere Form, die zum Teile an die Stelle älterer getreten ist, beispielsweise bei Dersum statt Dersinun, Baccum für Baccamun.
Althochdeutsch wald ‘Wald’ ( -wald(e)): ‘am Wald gelegene Siedlung’. Benannt wurde die Siedlung offensichtlich aufgrund ihrer Lage in dem erhöht gelegenen, zerklüfteten, waldreichen Gebiet.
Walbeck, vor 1300 Waldebeke, Waltebeche.
Walbrecken, Lüttringhausen, mitten 1200 Walebreke.
Wald, (Solingen) 1072 Walde. Germanisch Walpu-, Wald.
Wald (Allgäu) Der Ortsteil Barnstein wird bereits 1059 urkundlich erwähnt. Wald selbst wurde im Jahr 1404 noch als Wittisried (Rodung des Witt oder Wittirich) bezeichnet, die Bezeichnung Wald wurde von der im später üblichen Ortsbezeichnung zu den Newen Kirchen in dem Wald abgeleitet.
Wald (Hohenzollern) Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr das Dorf, als der Stauferkönig Philipp von Schwaben die Vogtei Wald für 30 Mark und die Vogtei Hippetsweiler an die Brüder von Fronhofen verkaufte. Dieser undatierte Verkauf muss spätestens im Jahr 1208 stattgefunden haben, denn das war das Todesjahr des Königs.
Waldachtal er in der Zeit der Alamannen entstandene Ort Tumlingen wurde als Villa Tungelingen 782 erstmals erwähnt.
Der Luftkurort Lützenhardt gehörte im Hochmittelalter als Hof den Pfalzgrafen von Tübingen.
Im frühen Mittelalter zur Zeit der Merowinger gegründet, war Salzstetten im Hochmittelalter der Sitz eines edelfreien Geschlechts.
Waldalgesheim Die erste urkundliche Erwähnung im Lorscher Codex stammt aus dem Jahr 790 (oder evtl. 780) mit „in pago Nachgowe, in Alagastesheim“ („im Nahegau, in Waldalgesheim“) anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch.
Der ursprüngliche Name von Waldalgesheim lautete Algesheim. Der Namenforscher Albrecht Greule führt aus, dass durch den Zusatz des Wald- im Ortsnamen zum Namen von Algesheim (Gau-Algesheim), ebenfalls im Kreis Mainz-Bingen, unterschieden werden sollte. Als Bedeutung für den Ortsnamen liegen augenscheinlich nach Greule die männlichen Personennamen Alagast oder Alagwin vor, im Sinn von „Heim des Alagast“ oder das „Heim des Alagwin“.
Waldaschaff Seinen ursprünglichen Namen hat der Ort Aschaff vom Fluss Aschaff, an dem er liegt. Später wurde zur Unterscheidung vom in der Nähe liegenden Ort Aschaff (heute Mainaschaff) der Zusatz Wald, wegen der Lage im Waldgebiet, hinzugefügt. Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1184: Aschapha, 1346: Waltaschaff, 1542: Waldaschaff.
Waldböckelheim, Der Ort wurde am 10. Februar 824 als Becchilenheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Vorsilbe Wald- wurde im 13. Jahrhundert vorangestellt, um sich von Gau-Bickelheim abzuheben. In der Burg Böckelheim wurde im Dezember 1105 Kaiser Heinrich IV. von seinem Sohn Heinrich V. gefangen gehalten.
Waldbreitbach Im 9. Jahrhundert war hier die Grenze eines Zehntbezirks des Koblenzer Castorstifts. Im Wiedtal gab es zwei Orte, die oft unter dem Namen (Tal) Breitbach (auch Grefenbreitbach von Greffier ‘Gerichtsschöffe’) zusammengefasst wurden, wobei zunächst stets der Ort das Waltbreitbach war, wo gerade die Verwaltung beziehungsweise das Hubengericht untergebracht war, daher auch der Namenszusatz. Der Deutsche Orden unterhielt hier eine Komturei. Seit dem späten Mittelalter intensiver Erzbergbau. 847–868 in breitbah, 1219 villae Breitbach, 1279 Bretbach, 1429 Grevenbreytbach, (die beiden) Breytbach. Der Zusatz Wald unterscheidet die benachbarten Breitbach-Orte durch den Hinweis auf den mittelalten Sitz der Verwaltung des Kirchspiels Breitbach, nicht durch Bezug auf natürliche Gegebenheiten. Breitbach ist ein Gewässername mit dem Bestimmungswort Breit-, Grundwort ist-bach. Die Deutung des Ortsname wäre demnach ‘Siedlung an einem breiten Bach’.
Waldbröl Siedlung 1131 im Besitz der Grafen von Berg, Kirche und Zehnt dem Stift St. Cassius in Bonn gehörig, danach zwischen den Grafen von Sayn und denen von Berg strittig, ab 1604 bergisch und zum Amt Windeck gehörig, 1957 Stadt, 1131 Waltprugele. Der Ortsname ist mit dem Namen des Flusses Waldbröl identisch, aus dem Appellativum Waldals Bestimmungswort und dem Flussname Bröl, der nach Dittmaier vielleicht Grenzfluss bedeutet. So Ortsname und Flurname Brühl, Rhein-Erft-Kreis.
Waldbronn Waldbronn (1974). Die Zusammensetzung aus Wald und -bronn (mit r-Metathese aus althochdeutsch, mittelhochdeutsch born ‘Brunnen, Quelle, Wasser’) bezieht sich auf die Lage der Gemeinte in einer wald und wasserreichen Umgebung. So Waldbrunn, Neckar-Odenwald-Kreis.
Waldbrunn (Odenwald) Die in der Gemeinde Waldbrunn zusammengeschlossenen Orte auf der Hochfläche östlich des Neckartals sind Rodungssiedlungen aus der späten Siedlungszeit im hohen Mittelalter. Die meisten, wenn nicht alle der Orte wurden von den Herren von Zwingenberg, die auf der Burg Zwingenberg saßen, gegründet. Ihr Wappen mit den drei Schwanenhälsen findet sich in den Wappen von fünf der sechs Waldbrunner Teilorte. Als Gründer von Schollbrunn kommen eventuell auch Mönche des Klosters Mosbach in Betracht, der Ort Weisbach schließlich könnte auch eine ältere fränkische Gründung sein. Der Ort Mülben geht wohl auf eine abgegangene, östlich des heutigen Dorfes befindliche Mühle zurück.
Waldbrunn (Unterfranken) Der Name Waldbrunn besteht aus den althochdeutschen Wörtern wallen und brunno. Sie bedeuten „sprudeln“ und „Quelle“. Der Ort wurde demnach an einer sprudelnden Quelle errichtet. Als Bestimmungswort kommt aber auch althochdeutsch walt (Wald) infrage. Dabei müsste man den Ausfall des Dentals t wegen der Mehrkonsonanz annehmen.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1164 „Walbrunnen“, 1182 „Walprunnen“, 1208 „Walprunen“, 1465 „Walbrunne“, 1655 „Walbrunn“, 1719 „Waltbrun“, 1791 „Waldbrun“, 1804 „Waldbrunn“.
Waldbrunn (Westerwald) Die Gemeinde Waldbrunn ist weitgehend deckungsgleich mit dem ehemaligen Kirchspiel (Cente) Lahr. Dieses war eins der vier Kirchspiele des ehemaligen Amts Ellar. Das Amt Ellar umfasste neben dem Kirchspiel Lahr noch die Zente Frickhofen, Elsoff und Niederzeuzheim (Vier Centen). Zum Kirchspiel Lahr gehörte bis 1815 noch der Ort Waldernbach (heute Gemeinde Mengerskirchen) und die Wüstungen Wehnaue/Winnau, Wenigen-Reynderroytchen, Brotelbach, Brechtelbach, Gralshofen und Oberhof.
Waldbüttelbrunn Der Zusatz Wald- unterscheidet die Bezeichnung vom Namen Gaubüttelbrunn, den ein ebenfalls zum Landkreis Würzburg gehörender Ortsteil Kirchheims trägt. Im Ortsdialekt wird ohne diesen Namenszusatz von „Bidlbrunn“ gesprochen. Die Wortbildung könnte auf das Verb butteln oder buddelen mit der Bedeutung ‚brodeln‘ zurückgehen. Als Bestimmungswort kommt aber eher butil ‚Diener‘ infrage, daneben auch ein Personenname wie Butilo, einen frühen Siedler an der Quelle benennend.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 988 Butelbrun, 1291 Butelbrunne, 1367 Waltbuttelbronn, 1376 Waltbuetelbruennen, 1791 Waltbüttelbrun, 1820 Waldbüttelbrunn.
Waldburg ie Dienstmannen von Tanne übernahmen Besitz und Ämter des älteren Hauses Waldburg. Höchstwahrscheinlich waren sie mit jenem verwandt. Die von Waldburg und von Tanne gehörten zu den Dienstmannen, also „Ministerialen“ der Welfen. Nach dem Tod Welfs VI. im Jahr 1191 wurden sie Ministerialen der staufischen Herzöge.
Walddorfhäslach Der Ortsteil Walddorf wurde erstmals auf einer Urkunde von Papst Innozenz III. als Waltdorf erwähnt. Entstanden ist Walddorf wohl als Siedlung im 7. oder 8. Jahrhundert, Hinweis hierfür ist die Endung -dorf im Ortsnamen.
Der Name Haselach wird auf 1310 datiert. Lange Zeit war die eigentliche Nennungsurkunde unbekannt und man musste sich auf die Angabe im Werk „Das Königreich Württemberg. Eine Beschreibung nach Kreisen, Oberämtern und Gemeinden“, Stuttgart 1904–1907 (Band II, Seite 582) verlassen, dessen Autoren eine Quellenangabe versäumten. Erst kurz vor dem 700-jährigen Jubiläum Häslachs im Jahr 2010 wurde die Urkunde im Reutlinger Stadtarchiv gefunden.
Heute wird im Allgemeinen angenommen, dass der Ortsname auf eine frühere Stellenbezeichnung zurückzuführen ist, demnach war Häslach die „Siedlung an einem Bach am Haselgebüsch“. Die Zusammensetzung ergibt sich aus den Wortteilen Häsl für Hasel (Haselstrauch) und Ach, einem althochdeutschen Wort für Bach, das auch in anderen Städtenamen vorkommt, wie z. B. Bacharach, Laufach.
Waldeck (Edersee) Die Burg Waldeck wird erstmals 1120 genannt. Diese ist seit den 1170er Jahren im Besitz der Grafen von Schwalenberg. In der Nähe der Burg entstand im frühen 13. Jahrhundert eine Siedlung (Rode), die bereits 1232 als Stadt bezeichnet wird. 1971–1974 im Zuge der Gebietsreform Zusammenschluss von 10 Gemeinden zur Großgemeinde Stadt Waldeck. 1120 Waldekke [Original], 1180 de Waltecke, 1236 Rode ante castrum Waldekke, 1254 Woldeken, 1256 Waltdeke, 1519 Waldecken alias Rodim, 1537 Waldeck. Bestimmungswort des Burgnamens ist mittelhochdeutsch walt ‘der Wald’. Zum Grundwort-eck. Der eigentliche Ortsname Rode verweist auf die Rodungssiedlung bei der Burg. Deren Name ging auf die Siedlung über.
Waldeck (Thüringen) Der Ort wurde am 15. August 1145 erstmals urkundlich erwähnt.
Waldems ls erster der Teilorte wurde Bermbach im Jahre 772 als Barenbach in einer Urkunde des Lorscher Codex erwähnt.
Der Ortsteil Esch geht zurück auf eine Siedlung aus dem 6. Jahrhundert nach Christus. Urkundlich erwähnt ist der Ort Eschze im Zinsregister des Archivdiakons zu Dietkirchen.
Die Entstehungsgeschichte von Niederems kann bis zum Jahre 1274 zurückverfolgt werden.
Reichenbach. 1428 wird der Ort als Richinbach in den Annalen von Nassau-Idstein erwähnt.
Steinfischbach. Urkundlich erwähnt ist das Dorf erstmals im Jahre 1156 unter dem Namen Vispach in einem Dokument des Erzbischofs Arnold von Mainz.
Wüstems wurde als Wosten Emsse 1435 in einer Aufzeichnung von Cuno von Reifenberg erwähnt. Die erste Silbe des Ortsnamens Wüst ist wahrscheinlich von Wüstungen abgeleitet und weist auf eine verlassene Siedlungsstätte oder landwirtschaftlich genutzte Areale hin. Der Bachname Ems ist vom althochdeutschen Ohm abgeleitet.
Waldenbuch 1307 als hohenbergisches Lehen an die Herren von Bernhausen (teilweise auch von Waldenbuch), nach 1340 an Herzöge von Urslingen, die Waldenbuch 1363 an Württemberg verkauften. Schloss Waldenbuch. 1294 Waltenbuch (Kopie 16. Jahrhundert), 1296 Waltenbu ̊ch [Original], 1453 Waltembuch [Original]; Waldenbuch (1851). Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Walto und althochdeutsch buohha ‘Buche’, mittelhochdeutsch buohe ‘Buche; Buchenwald, Wald’: ‘Waltos Siedlung am/im (Buchen-)Wald’. Die Belege des 15.–18. Jahrhundert zeigen reguläre Assimilation von nb zu mb, die aber keinen Eingang in die amtliche Schreibung gefunden hat.
Waldenburg (Sachsen) Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Zwickau, bestehend aus der namengebenden Stadt und zwei weiteren Gemeinte im w mittelsächsischen Bergland, im Tal der Zwickauer Mulde. Um 1170 durch den Reichsministerialen Hugo von Wartha/Waldenburg errichtete Burg als Herrschaftszentrum im Neurodungsgebiet, an altem Muldenübergang der Fernstraße Altenburg-Prag, Stadtentwicklung seit etwa 1300 im W der Burg als planmäßige Gründung, seit dem Spätmittelalter Schloss der Herren von Schönburg-Waldenburg, 1200 (Kopie) de Waldenberc, 1291 Waldenberch, 1336 Waldinberg Stat vnd Burg, 1791 Waldenburg. Bildung mit dem Grundwort-berg, beziehungsweise-burg und dem Bestimmungswort Wald(en)-, mittelhochdeutsch walt ‘Wald, Waldgebirge, Baumbestand, Holz’, ‘Burg, beziehungsweise Berg in den Wäldern’.
Waldenburg (Württemberg) Waldenburg wurde erstmals 1253 urkundlich erwähnt und 1330 als Stadt bezeichnet.
Waldenrath, (Aa) 1165 Waldenrode. Germanisch Waldon ropa-, Rodung des Waldo.
Walderbach Das Kloster Walderbach wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt, als das damalige Augustinerchorherrenstift dem Zisterzienser-Orden gestiftet wurde.
Waldershof Im Jahr 1244 schenkte Gebhard von Leuchtenberg mit Einwilligung seiner Söhne seinen Hof in Masch dem Kloster Waldsassen. 1263 übereignete Landgraf Friedrich von Leuchtenberg die Burg „Waltershove“ gemeinsam mit Wolfersreuth und Meierhof dem Kloster. Die Burg wurde schon 1061 erstmals urkundlich erwähnt.
Waldesch, 1092 Asca. Ende 1200 Esch. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Waldesch 1019 (damals Asch) in einer Schenkungsurkunde. Damals übereignete Kaiser Heinrich II. dem Nonnenkloster Kaufungen den Ort.
Waldfeucht Erste Erwähnung 1240. Führte im Mittelalter die Bezeichnung Stadt und hatte Marktrechte. Bekannt für Schlosser und Schmiedehandwerk. Windmühlen. 1240 Watfuthe [Original], 1477 Vucht, 1513 Waltvucht; Waldfeucht (1804). Bis in die Neuzeit ist das Ortsname-Simplex Vocht, Vucht die geläufige Bezeichnung. Doch zeigt schon der frühest bekannte Beleg ein zweigliedriges Namenkompositum. Das Grundwort steht zu althochdeutsch fûhti, mittelhochdeutsch viuhte, mittelniederländisch voch ‘Feuchtigkeit’. Das Bestimmungswort, zunächst Wat-, ist ebenso ein Feuchtigkeitsterminus und bezeichnet ein flaches Wassergebiet; zu germanisch wado, mittelniederdeutsch wat; vgl. auch Neuhochdeutsch Watt. Waldfeucht liegt in einer ehemals nassen Ebene am Haarener Bach. Es ist anzunehmen, dass das Bestimmungswort Wat-, auch wenn hierfür Belege fehlen, durchgehend bekannt blieb. Erst im frühen 16. Jahrhundert taucht es schriftlich nachgewiesen wieder auf und zeigt dann die falsche Zuordnung zum Appellativum Wald-. So Vucht, Ortsteil von Maasmechelen, Provinz Noord-Brabant,
Waldfischbach-Burgalben Waldfischbach: 1182 Visbach, 1279 Vischpach; Waldtvischbach (1592). Burgalben: 1152 Burgalba; in curiam nostram Burgalben (1184). Der Zusatz Wald(-wald) unterscheidet den Ortsname Fischbach von anderen entsprechend der geogriechischen Lage, im Bestimmungswort steckt mittelhochdeutsch visc, visch ‘Fisch’, das Grundwort ist -bach. Die Deutung des Ortsnamens ist somit ‘Siedlung in einer waldigen Gegend an einem fischreichen Bach’ (wahrscheinlich die Moosalb). Das Bestimmungswort Burg(-burg) im Ortsname Burgalben nimmt Bezug auf die Heidelsburg. Das Grundwort ist der vorgermanisch Gewässername *Alba, der vermutlich von einer „Ur-Alb“ im Westrich übertragen worden ist und vom Quellgebiet s von Pirmasens († Rodalben) zum Unterlauf wanderte. Dieser Ortsname kann deshalb als ‘Burgsiedlung an der Alb(a)’ gedeutet werden. So Merzalben, Rodalben, Rodalberhof, eingemeindet in Lemberg, Wallhalben, alle Landkreis Südwestpfalz.
Waldgrehweiler Der im 7. Jahrhundert als Teil des Nahegaus gegründete fränkische Ort kam 1236 in den Besitz der Grafen von Veldenz.
Waldhambach Im 13. Jahrhundert stand die Gemeinde unter der Hoheit des Leininger Grafen Emich IV.
Waldhausen, (Koblenz) 881 UUalthusa.
Waldhausen, (Mönchen-Gladbach) 1183 Walthusen. Germanisch walpu-, Wald, + husum, zu husa, Haus.
Waldheim Ende des 12. Jahrhundert entstandene deutsche Burg mit Bauerndorf, nach 1200 Burg und Marktflecken am Übergang einer alten böhmische Straße über den Fluss. 1198 Woltheim (Urkundlich ausgestellt im mittelniederdeutschen Gebiet), 13.–15. Jahrhundert stets Waltheim. Bildung mit dem Grundwort -heim, das im Ostmitteldeutsch nicht allzu häufig ist, und mittelhochdeutsch walt ‘Wald’, demnach ‘Wohnstatt im Walde’. Offenbar knüpft der d. Ortsname an einen altsorbisch an: der nahe gelegene Burgward Gozne, genannt im 10. Jahrhundert, führt seinen Namen nach altsorbisch *Gozd/*Gvozd ‘Wald’. So Thalheim/ Erzgeb., Erzgebirgskreis,
Waldhof-Falkenstein Falkenstein wird erstmals 1173 als Burgsitz des Ludovicus de Falcunstein erwähnt. Die Kapelle des Ortes stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Waldhufen Die Gemeinde Waldhufen ist eine Neubildung, die am 1. März 1994 entstand, als sich die eigenständigen Gemeinden Diehsa, Jänkendorf, Nieder Seifersdorf und Thiemendorf zusammenschlossen. Der Name spielt auf die vorhandene Siedlungsform der Dörfer an, die als Waldhufendörfer angelegt sind.
Der Ort Jänkendorf wird als Jenikendorff im Jahr 1346 erstmals urkundlich erwähnt, Thiemendorfs Ersterwähnung war kurze Zeit später im Jahr 1389. Diehsa wurde ebenfalls im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und erhielt im Jahr 1670 das Marktrecht.
Waldkappel Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Waldkappel erfolgte unter dem Namen Capelle im Jahr 1226.
Waldkirch Zwischen 912 und 918 Gründung des Benediktinerinnenklosters Waldkirch, zu dem der Ort ab 1178 gehörte, seit 1431 Kollegialstift, Burgruinen Kastelburg und Schwarzenburg, Katholisch Stadtkirche. 926 (F. 12. Jahrhundert) Waldkircha, 1112 Waltkilche [Original], 1472 Waltkierch [Original]; Waldkirch (1663). Waldkirch, eine Zusammensetzung aus althochdeutsch wald ‘Wald, Wildnis’, mittelhochdeutsch walt ‘Wald, Waldgebirge’ und althochdeutsch kirihha, mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche’, bedeutet ‘Klosterkirche im (Schwarz)wald’. Der Name wurde vom Kloster auf die benachbarte jüngere Siedlung übertragen. So Waldkirch, Kanton St. Gallen.
Waldkirchen (Niederbayern) Wohl von den Passauer Fürstbischöfen ausgehende kirchliche Gründung im 11./12. Jahrhundert, historisch bedeutender Pfarrsitz, 1972 Stadterhebung, Lage am sog. Goldenen Steig, 1203 Walchirchen [Original], 1234 Waltchirchen [Original], 1298 Waltkirchen [Original]; Waldkirchen [Original] (1433). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform mittelhochdeutsch Waltkirchen ist mittelhochdeutsch walt ‘Wald; Waldgebirge; Baumstand, Waldholz’. Als Grundwort fungiert mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’ (-kirchen), das die schwache mittelhochdeutsch Dativendung -en trägt, die entweder einen Örtlichkeitsbezug im Sinne von ‘bei der Kirche’ ausdrücken oder bereits die Funktion des singularischen Nominativs übernommen haben kann. Der Ortsname kann somit entweder als ursprünglich Stellenname beziehungsweise Siedlungsname ‘(Siedlung) an/bei der Kirche am/beim Wald’ oder aber auch als ursprünglich Objektname ‘Kirche am/beim Wald’ gedeutet werden, der auf die bei dieser Kirche gegründete Siedlung übertragen wurde. Der Ausfall des Dentals -d beziehungsweise -tim Erstbeleg (wie auch in der rezenten Mundartform) ist das Resultat des Konsonantenschwundes bei Mehrfachkonsonanz beziehungsweise der Assimilation des Dentals an folgendes k. Beim Grundwort steht in manchen Belegen initiales ch für k-. So Waldkirchen/Erzgebirge, Erzgebirgskreis, und Waldkirchen, Ortsteil von Lengenfeld, Vogtlandkreis.
Waldkraiburg Aus Gebietsteilen der Gemeinte Aschau, Fraham, Heldenstein und Pürten sowie des gemeindefreien Forstbezirks Mühldorf-Hart wurde mit Wirkung vom 1. 4. 1950 eine Gemeinte mit dem Namen „Waldkraiburg“ gebildet. In einem Schreiben des Landratsamts Mühldorf vom 11. 11. 1949 findet sich folgender Vorschlag: Die neue Gemeinde soll den Namen „Waldkraiburg“ erhalten. Die Bezeichnung der neuen Gemeinde wird in erster Linie auf den Namen der auf dem Gebiet der neuen Gemeinde liegenden Bahnstation Kraiburg zurückgeführt ... Das Zusatzwort „Wald“ hat seine Begründung darin, dass hierzu das gesamte Gebiet der neuen Gemeinde inmitten des Hochwaldes liegt. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch burc, -burg, ‘umschlossener befestigter Ort, Burg’, Bestimmungswort krâ, krâe, kraeje, kreie, kreige ‘Krähe’. Der Name erklärt sich also als ‘Burg mit Krähen’.
Waldlaubersheim Waldlaubersheim wurde im Jahr 767 im Lorscher Codex erstmals erwähnt.
Waldleiningen Graf Emich VIII. von Leiningen ließ 1533 an der Nordgrenze seines Oberamtes Falkenburg im Bereich der Brachfläche Frankenweide ein Gebäude bauen, das „Leinhaus“ genannt wurde.
Wald-Michelbach 1238 (Original) Michilnbach, 1430 Waltmichelnbach. Das Bestimmungswort althochdeutsch michil ‘groß’ erscheint mit dem Grundwort -bach als syntaktische Fügung althochdeutsch *ze demo michilin bach ‘beim großen Bach’. Seit dem 15. Jahrhundert wird ein differenzierender Zusatz vorangestellt, um den Ort von dem circa 20 km nördlich gelegenen Michelbach zu unterscheiden.
Waldmansshausen, (Dorcheim) 1123 Wailtmanshusen. Germanisch walpumannes husum, zu den Häusern des Waldmannes.
Waldorf, (Koblenz) +1089 Walendorp. Germanisch Walhon porpa-, Siedlung des Walho.
Waldorf, (Bornheim) 922 VUalathorp.
Waldorf, (Ochtendung) 1206 Waldorf. Germanisch Walho porpa-, Romanen Siedlung.
Waldrach, (Trier) 981 Waltrach.
Waldmohr 1. Hälfte 9. Jahrhundert uilla ... Moraha (Kopieu m 1190), 1257 mul zu More, 1312 dorf Moir, 1418 zu Waltmore; Waldtmohr (1601). Im Bestimmungswort ist althochdeutsch (rheinfränkisch) *môr ‘Lache, Sumpf’, das Grundwort ist -aha, ( -ach1). Die Ähnlichkeit mit anderem Ortsnamen auf -mohr macht den Zusatz Wald(-wald) notwendig, doch schon im 14. Jahrhundert wird die Môraha von der Moraha (Mohrbach) bei Obermohr durch die Kennzeichnung der Vokallänge unterschieden. Der Beleg uilla ... Moraha ist nicht am Mohrbach im Landkreis Kaiserslautern zu suchen. Der Ortsname kann somit als ‘Siedlung an einem morastigen/ sumpfigen Bach’ gedeutet werden. So Morbach, Landkreis Bernkastel-Wittlich, Morlautern, Ortsteil von Kaiserslautern, Ober-, Nieder und Kirchmohr.
Waldmühlen Der Ort wurde 1480 als Walkmohle erstmals urkundlich erwähnt. Will man den Ortsnamen „Waldmühlen“ erklären, so lässt die heutige Schreibweise auf eine „Waldmühle“ schließen. Die ersten namentlichen Erwähnungen des Ortes und die dabei verwendeten Schreibweisen geben eine bessere Erklärung. In alten Urkunden heißt es „von der Walckmohle“ (1480), „Walckmühlen“ (1524) und „Walckmüln“ (1543). Erst 1752 wird die heutige Schreibweise verwendet. Die früheren Nennungen weisen also auf eine Walkmühle und damit zum Gewerbe der Wollweber hin, deren Tuche in der Mühle gewalkt wurden.
Waldmünchen Über die Ortsentstehung existieren mehrere Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass im 10. Jahrhundert unter der Regierung König Heinrichs I. (919–936) die Markgrafen von Cham eine Wehranlage zum Schutz des Arnsteiner Passes, der damaligen Verbindungsstraße nach Böhmen, errichteten. Den Namen Waldmünchen bekam die Siedlung dann wohl deshalb, weil diejenigen Mönche, die die Bewohner seelsorgerisch betreuten, als „Waldmönche“ bezeichnet wurden; vermutlich handelte es sich um Mönche aus dem Kloster Walderbach, doch auch die Klöster Chammünster und Schönthal sind als Bezugspunkte möglich. Die oft genannten genauen Gründungsjahre 910 oder 923 sind keineswegs sicher. Die Stadtverwaltung nennt das Jahr 910.
Waldorf Untersuchungen des Historikers Eugen Ewig ergaben, dass die Geschichte des Ortes bis 646 n. Chr. nachzuweisen ist. Der Ort war erstmals in einer Urkunde vom 1. Juni 960 nachweisbar, in der eine Schenkung des Merowingerkönigs Sigibert III. (630–656) zugunsten der Abtei St. Martin bei Metz beschrieben wurde. Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1033 als Walendorp (= Dorf der Walen) genannt.
Waldrach Der Ortsname ist in seiner Schreibweise im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geändert worden. „Valeriacum“ wird der Ort in Urkunden Karls des Großen (802) sowie Ottos des Großen (949) genannt. Wohl abgeleitet von dem Namen „Valerius“, einer der drei ersten Bischöfe in Trier. Seit der Eckbert-Urkunde von 981 – in der die Pfarrkirche erstmals erwähnt ist – heißt der Ort dann Waltrach (1200 Waltracha, 1212 Waltrache, 1255 Waltrachen, 1323 Waltraco, 1411 Valtrich, 1646 Waltrich) und ab 1841 erstmals Waldrach.
Der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius geht auf das 12. Jahrhundert zurück.
Waldrohrbach Im 13. Jahrhundert stand die Gemeinde unter der Hoheit des Leininger Grafen Emich IV.
Waldsassen 1133 Gründung des Zisterzienserklosters Waldsassen, Ausbau zum Markt bis 1693, 1803 Aufhebung des Klosters, Teil des Klosterkomplexes 1863 durch Zisterzienserinnen erworben, Glashütte, seit 1896 Stadt. Nach 1132 Waltsassen [Original], 1165 in ecclesia Waltsahsensi [Original], 1268 Waltsachsen [Original]; Waldsassen (1399). Der Siedlungsname beruht auf dem Dativ Plural *(za/b ̄ı d ̄en) Sahso ̄n des Volksnamens althochdeutsch Sahso ‘Sachse’, der mit dem Zusatz althochdeutsch wald ‘Wald, Wildnis’ verbunden ist, womit sich die Bedeutung ‘bei den im Wald beziehungsweise in der Wildnis wohnenden Sachsen’ ergibt. Bereits der Erstbeleg zeigt den im OBand seit dem 12. Jahrhundert gut bezeugten Lautwandel -hs> -ss-. Die ältere Herleitung von mittelhochdeutsch sa ̄ e ‘der Sitzende, der Bewohner’ beziehungsweise ‘Sitz, Wohnsitz’ ist mit den ältesten Namenformen nicht vereinbar (-ss-, -hs-, -chs statt zu erwartendem -z(z)-). SO Waldsachsen, Ortsteil von Rödental, Landkreis Coburg, Reg.-Bez. Oberfranken; Waldsachsen, Ortsteil von Schonungen, Landkreis Schweinfurt.
Waldweisdorf, Anfang 1200 Wizenesdorp.
Waldwiese, 1030 Wihsse.
Waldsee Zwei Gemeinte: Otterstadt und Waldsee. Beide fränkische Gründungen im 7./8. Jahrhundert und später im Besitz des Hochstifts Speyer. 1229 Widegowen miles de Walesheim (Kopie1406), 1283 Walhesheim, 1501 Walßheim, 1537 Waltzen, Waltzheim, 1585 Waltsehe; Waldsee oder Waltzheim (1790). Bestimmungswort: althochdeutsch Personennamen Wal(a)h (Übertragung vom Völkernamen Nom. Plural Wal(a)ha ‘die Welschen, Galloromanen’), Genitiv Singular Wal(a)hes-, Grundwort: -heim. Der ursprüngliche Name kann demnach als ‘Wohnstätte des Wal(a)h/des Welschen’ gedeutet werden. Der heutige Ortsname entwickelte sich in mehreren Etappen von Walhesheimüber *Walßen und seit dem 16. Jahrhundert mit dem Übergangslaut -t zwischen -lund -s(Waltzen) zu *Walze, was zu Waldsee umgedeutet wurde. So Bad Waldsee.
Waldshut-Tiengen Anfang des 13. Jahrhundert erbaute Rudolf von Habsburg die Festung Waldshut. 1975 Zusammenschluss der beiden ehemalig selbstständigen Städte zur Stadt Waldshut-Tiengen. Wahrzeichen der Stadt ist das Obere oder Schaffhauser Tor, das auf Fundamenten des 13. Jahrhundert erbaut ist. Vier-Täler-Stadt; der „Lange Stein“ an der Wutach aus der Bronzezeit ist der größte der vier Menhire im Hochrheingebiet; altes Schloss, ehemaliger Wohnturm der Burg Tiengen. Waldshut: 1259 Waldishute, 1276 Waldeshu ̊t [Original], 1298 Waldeshv ̊t [Original]. Tiengen: [858–867] Tu ̊ingen,1275Tuengen[Original]. Das Grundwort des Siedlungsname Waldshut geht zurück auf mittelhochdeutsch huot/huote ‘Schaden verhindernde Aufsicht und Vorsicht, Bewachung, Behütung’ und bezieht sich vermutlich auf die Festung, die Rudolf von Habsburg hier errichten ließ. Dieses Grundwort wird näher bestimmt durch das Bestimmungswort mittelhochdeutsch walt ‘Wald’. Damit ist als Bedeutung für den Ort davon auszugehen, dass es sich um eine ‘Bewachung vor oder bei dem Wald’ handelt. Die Schreibungen -i und -e im Genitivmorphem bezeichnen beide das abgeschwächte /e/, welches schließlich vollständig synkopiert wird. Bei dem zweiten Siedlungsname handelt es sich um eine-ing(en)-Ableitung. Als Ableitungsbasis fungiert entweder der Personennamen *Tuono (belegt sind Tuoni, Tuone, Tuon und Tuona) oder der Personennamen *Tuomo, eine Kurzform zu *Tuom-uuart > Tuouuart zu althochdeutsch tuom ‘Recht’. Die ursprüngliche Dativplural-Konstruktion bedeutete also ‘bei den Leuten des *Tuono oder *Tuomo’. Bei der sprachlichen Entwicklung muss entweder von einer n-Haplologie oder einem Schwund des /m/ in intervokalischer Stellung ausgegangen werden. Aus dem Diphthong /uo/ wird mittels i-Umlaut der fallende Diphthong /üe/; durch Entrundung fällt /üe/ mit mittelhochdeutsch /ie/ zusammen und wird zu [iə]. So Landshut (Bayern).
Wallefeld, (Ründeroth) 1131 Waleuelt. Liegt an Walbach.
Wallen, (Dattenberg) 1210 Walen.
Wallenei, (Essen) 875 UUelanaia.
Wallenstedt, 1019 Wallenstide.
Waldsieversdorf 1253 wurden villam Sifiridisdorp und Buckow in einer Übereignungsurkunde des Erzbischofs von Magdeburg erstmals erwähnt.
Waldstetten (Günz) Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1120 als „Walestat“ („Wohnstätte der Romanen“)
Waldstetten (Ostalbkreis) Waldstetten wird 1275 als Walhstetten erstmals im Liber decimationis des Bistums Konstanz erwähnt, zu dem damals die katholische Pfarrei St. Laurentius zählte (heute Diözese Rottenburg-Stuttgart). Der Ortsname könnte „Siedlung des Wal(a)h“ oder „Siedlung der Welschen“ bedeuten.
Waldthurn Seit 1217 ist Friedrich von Waldthurn urkundlich belegt.
Waldweiler Die ersten Nachweise einer Besiedlung der heutigen Ortslage von Waldweiler stammen aus der Römerzeit, aus der bisher sieben römische Siedlungsstellen lokalisiert wurden.
Walhausen Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 908 als Walahusun (Haus des Wala) im Helmegau.
Walkendorf Walkendorf. Der Ort wurde 1216 erstmals urkundlich erwähnt.Dalwitz. Gutsherren war von 1349 bis 1945 die Familie Graf von Bassewitz.
Stechow wurde 1273 zusammen mit Walkendorf erwähnt.
Walkenried Walkenried wurde im Jahr 1085 erstmals erwähnt. Historischer Mittelpunkt ist das 1127 von Zisterziensern errichtete Kloster Walkenried.
Walkertshofen Walkertshofen wurde im Jahr 775 – andere Quellen sprechen von 784 – im Rahmen einer Schenkung erstmals erwähnt. Ein Mann namens Helmker vermachte in dieser Schenkung seine Besitztümer in Singenbach, Ried bei Markt Indersdorf und eben Walkertshofen der Kirche. Zwischen 937 und 957 vertauschte der als Heiliger verehrte Bischof Lampert den Freisinger Besitz in Walkertshofen an einen Edlen namens Papo. Ab 1099 ist eine Ortsadelsfamilie „de Waltgershoven“ nachweisbar.
Walksfelde Walksfelde wurde erstmals als Walegotsa im Jahre 1158 in einer Urkunde erwähnt, als es Bischof Evermod von Ratzeburg als Teil der Grundausstattung des bischöflichen Tafelguts erhielt.
Wallbach Erstmals wurde Wallbach im Jahr 1230 urkundlich erwähnt.
Walldorf (Baden) Stadt im Rhein-Neckar-Kreis, circa 15 km n Heidelberg, Reg.-Bez. Karlsruhe. Astorhaus, Laurentiuskapelle, Alte Synagoge. 770 (Kopie12. Jahrhundert) Waltdorf, 1063 Waldorf [Original], 1220 Waltorf [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung von althochdeutsch wald ‘Wald, Wildnis’, mittelhochdeutsch walt ‘Wald, Waldgebirge’ mit dem Grundwort -dorf. Der Name bedeutet ‘Ansiedlung im/am Wald’. Die Entwicklung verläuft über die Assimilation von -lt in Walt zu -ll in Walldorf. So (Mörfelden)-Walldorf, Landkreis Groß-Gerau.
Walldorf (Werra) Walldorf wurde erstmals am 1. Oktober 982 erwähnt, als Kaiser Otto II. sein Königsgut Walldorf der Kirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg übereignete.
Walldürn Walldürn wurde anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Jahr 794 im Lorscher Codex erstmals als turninu erwähnt.
Wallenborn Die erste Erwähnung des Ortes unter dem Namen „Wallenburne“ findet sich ein einer Urkunde vom 20. Juli 1225.
Wallendorf (Eifel) Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Vualcheresdorf erfolgte im Jahre 1136 im Zusammenhang mit dem Liebfrauenstift in Prüm. Dabei ist unklar, ob der Name auf vallis (Tal) oder auf einen Römer namens Valo zurückgeht. In späteren Schriften ist dann von Waildorff und Valendorff die Rede.
Wallenfels Wallenfels gehörte ab 1195 zum Hochstift Bamberg. 1248 wurde es als „Waldenvels“ in einer Urkunde des Pfalzgrafen Otto I. erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname lässt sich auf einen Burgnamen zurückführen, dessen Bestimmungswort der Personenname „Waldo“ ist. Im 16. Jahrhundert war der Personenname nicht mehr geläufig, so dass es zur Umdeutung „Wald“ kam.
Wallenhorst 851 Wallonhurst [Original], 1160 Walnhorst, 1223 Walhorst; Wallenhorst (1772). Bildung mit dem Grundwort-horst und dem aus altsächsisch wallon ‘wallen, aufbrausen’, altenglisch wæ ́l ‘Pfuhl’ zu erschließenden altsächsisch *walla ‘Pfuhl, Quelle’. Im ältesten Teil Wallenhorsts, dem östlich des heutigen Zentrums gelegenen Alten Dorf, befand sich wahrscheinlich ein vorchristliches Heiligtum aus dem 8. Jahrhundert. Es lag auf dem Gelände des Meyerhofs, in dessen Nachbarschaft sich weitere Bauernhöfe befanden. Das Fundament des Heiligtums wurde um 800 teilweise für den Bau der Alten St.-Alexander-Kirche genutzt. Erstmals erwähnt wurde Wallenhorst in der lateinischen Legende De miraculis sancti Alexandri als Wallonhurst, wo im Jahre 851 der seines Augenlichts beraubte Wetrih dem christlichen Märtyrer Alexander von Rom entgegenlief und durch ein Wunder seine Sehkraft wiedererlangte: Alter vero vir nomine Weltrih oculorum lumine privatus in eodem itinere in villa Walonhurst sancto martyri Alexandro occurrit meritisque eius adiuvantibus visum recepit. Der „Hörnschen Hof“, der urkundlich seit 1223 nachgewiesen ist, aber vermutlich etwa 200 Jahre älter ist, war ebenfalls ein Meierhof.
Wallerfangen Hallstattzeitliches „Fürstinnengrab“ sowie Überreste einer keltisch Höhenbefestigung, gallo-römisch Quellheiligtum (Ortsteil Ihn), römisch Kupferbergwerk Ortsteil St. Barbara). Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, Turmburg des 9. Jahrhundert (Ortsteil Düren), im Spätmittelalter ummauerte Landstadt im deutsche Bellistum des Herzogtum Lothringen. 1974 Zusammenschluss zur heute Gemeinte mit 10 auf den Höhen des Saargaus gelegenen Orten. 962 Uualderuinga [Original], 996 Waldeleuinga, 1131/53 Walderuinga. Ableitung mit-ing-Suffix vom Personennamen Wald-(w)ulf. Lautliche Entwicklung mit Zentralisierung des Zweitsilbenvokals, Dissimilation der Liquidenfolge [l-l] > [l-r] und Assimilation [ld] > [ll] von *Waldulf> *Waldelf> Walderfingen (1414) > Wallerfingen (1428). Wie bei einigen anderen mit -ing-Suffix gebildeter Ortsname des Raumes (z. B. Gerlfangen, Uchtelfangen) stellen sich im Spätmittelalter Formen wie Walderfangen (1370) mit Senkung des Suffixvokals [i] > [a] vor Nasal + Konsonant ein, die erst spät die Oberhand gewinnen und in die heutige Namenform münden. Französisch Exonym: 1277 Vadreuanges, 1285 Waldrowanges, neuzeitlico Vaudrevange [vodrə'vã] mit romanisch Vokalisierung des [l]. So Wallerfing (9. Jahrhundert Uualdoluinga), Landkreis Deggendorf.
Wallerfangen, 962 UUalderuinga.
Wallerode, (Meyerode) +1200 Waldenrothe. Germanisch Waldon ropa-, Rodung des Waldo.
Wallerfing Wallerfing gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Osterhofen des Kurfürstentums Bayern. Wallerfing war Sitz einer Obmannschaft. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.
Wallersdorf Der Ort wurde im Jahr 1254 als „Wahlhestorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Walh, der sich von dem Volksnamen Walhos, der germanischen Bezeichnung für die Kelten, ableitet. Im übertragenen Sinne wurden damit auch Personen bezeichnet, die fremdländisch aussahen. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen.
Wallersheim, (Trier) 777 UUalamar uilla, 806 UUalamares thorpf. Germanisch Walahamaeris ham, Wohnung des Walhamaer. Der Ortsname Wallersheim leitet sich vermutlich von einer Person „Walamar“ ab. Die Endung „-heim“ ist als Anwesen des Walamar zu deuten. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der „Carta Gisleberti“, eine Schenkungsurkunde an die Abtei Prüm von 777.
Eine weitere Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 852, in einer Urkunde des Kaisers Lothar wurde der Ort mit „Wallimaris in pago Caroscow“ bezeichnet.
Cäsarius nennt den Ort im 13. Jahrhundert „Walmersheym“ und führt die Güter und Lehen auf, welche die Abtei Prüm dort besaß.
Wallersheim, (Koblenz) ende 1200 Wallersheim.
Wallerstein Als Steinheim wurde der Ort urkundlich erstmals 1238 erwähnt. Er und die nahegelegene Burg Wallerstein waren Bestandteil der staufischen Hausmacht.
Wallertheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Wallertheim stammt von 1250.
Wallgau Wallgau wurde erstmals im Jahr 763 als walhogoi in der Gründungsurkunde des Klosters Scharnitz (scarantia) erwähnt. Der „Gau der Walchen“ oder „Welschen“ bot römischen Siedlern und Legionären zur Bewahrung ihrer Tradition nach dem Verfall der Provinz Raetia Zuflucht vor den Bajuwaren.
Wallhalben Bis 1798 waren hier die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, die Herren von Sickingen und die Leininger Grafen. 1279 Walhalben, 1271 Walhalbin; Walhalben (1364). Das Bestimmungswort geht auf den Völkernamen Nom. Plural Wal(a)ha ‘die Welschen, Galloromanen’ zurück. Das Grundwort ist der vorgermanisch Gewässername *Alba, der vermutlich von einer „UrAlb“ im Westrich übertragen worden ist und vom Quellgebiet s von Pirmasens († Rodalben) zum Unterlauf wanderte. Die Wallhalb wird als Grenzfluss im Vertrag von Verdun 843 erwähnt. Die Deutung des Ortsnamens ist entweder metaphorisch ‘Siedlung an der „welschen“ Alb(a)’ oder (favorisiert) ‘Siedlung des Wal(a)h/des Welschen an der Alb(a)’. So Merzalben, Rodalben, Rodalberhof, eingemeindet in Lemberg,Waldfischbach-Burgalben, alle Landkreis Südwestpfalz.
Wallhausen (Helme) Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 908 als Walahusun (Haus des Wala) im Helmegau. 1028 Walahuson. Germanisch Walha husum, zu den Häusern der Romanen oder Walen.
Wallhausen (Hunsrück) Die älteste erhaltene Erwähnung von Wallhausen stammt von 1195. Eine Kirche wurde am 21. Februar 1219 in Wallhausen erwähnt.
Wallhausen (Württemberg) Auf das Jahr 1250 ist eine Urkunde datiert, in der ein Ortsadliger namens Heinrich von Wallhausen („Heinr v. Walnhusin“) einen Handelsvorgang bezeugte.
Wallmenroth In einer Urkunde von 913, in der die Grenze des alten Pfarrsprengels Haiger festgehalten wurde, tauchte Wallmenroth erstmals unter dem Namen Nodenbrath auf. Der Ort erhielt seinen heutigen Namen etwa um 1200, vermutlich durch Aleidis von Freusburg. Diese stammte von der Burg Molsberg bei Wallmerod im Westerwald und gab der zur Burg Freusburg gehörenden Siedlung den Namen Wallmenroth und dem Berg den Namen Molzberg. Der Name Nodenbrath (Nodenberg) blieb aber bis ins 17. Jahrhundert geläufig.
Walmenach= Niederwallmenach und Oberwallmenach. 1138 Walmelach.
Wallmichrath, (Langenberg) mitten 1200 Walbrethincrothe. Germanisch Waldaberthingo ropa-, Rodung der Leute des Waldabertht. (walda-, Herr, + bertha, glänzend)
Wallmoden, (Alt) 1016 Waltmontheim.
Wallmerod Gemeinte im ö Westerwald, nö von Koblenz, durch die im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg führte. Die Erwähnung von 1276 stand mit der Schlichtung eines Streits in Anwesenheit zweie Erzbischöfe und mehrerer Landesherren in Verbindung. Als die ersten Herren über Wallmerod und Umgebung lassen sich die Grafen von Katzenelnbogen erschließen. 1276 Walminrode, Wermelderoyde, 1313 Walmenroyde, 1465 Walmenrode. Die Erwähnung von 1100 in Wernbolderode, aufgrund derer die Zuordnung zum Personen-Stamm Warin wie in Werin(auch Waremoder Werembold) angenommen werden könnte, muss dem nahen Willmenrod zugewiesen werden. Zu Walmin-, Walmen passt der Personennamen *Walahe(l)m, Genitiv Singular *Walahelmen-. Das Grundwort ist -rod(e). Somit ist der Ortsname als ‘Rodung/Rodungssiedlung des Walaho’ zu deuten.
Wallmoden Alt Wallmoden wurde 1016 erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der Kaiser Heinrich II. einen Herrenhof zu Wallmoden (Curtis Walmonthem) der bischöflichen Kirche in Paderborn übertrug. Der Name des Ortes änderte sich später von Walmonthem über Walmuthe, Walmede zum heutigen Wallmoden. 1154 wird mit Tidelinus (Thedel) von Wallmoden, einem Ministerialen (Hofdiener im Verwaltungsdienst des Herzogs) Heinrichs des Löwen, erstmals ein Angehöriger des Adelsgeschlechts, das sich nach dem Ort benannte, erwähnt.
Die südwestlich von Alt Wallmoden gelegene Burg Neuwallmoden (♁Lagekarte) wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut. Diese wurde 1307 erstmals schriftlich als Castrum Novum Walmede erwähnt.
Bodenstein. Das Kloster des in den Hainbergen gelegenen Ortes wurde 1146 durch das Kloster St. Godehardi zu Hildesheim gegründet. In der Gründungsurkunde des Klosterhofs, zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes, wurde neben Bodenstein noch der benachbarte Ort Holthusen erwähnt, auf dessen Grund ein Teil der Klostergüter lagen. Im Jahr 1214 wurde der Name Holthusens noch einmal erwähnt, danach verschwand dieser und der Name Bodenstein stand seitdem für beide Ortsteile.
Das Vorwerk Könneckenrode, war ursprünglich ein Vorwerk des Gutes in Alt Wallmoden. Der Name erscheint erstmals 1154 in einer Schenkungsurkunde, in der Heinrich der Löwe dem Kloster Riechenberg bei Goslar zwei Hufen Land in Kantingerod schenkt.
Wallsbüll Die Kirche St. Christophorus wurde im 12. Jahrhundert als frühromanische Feldsteinkirche errichtet.
Wallscheid Vor 771 wurde Öfflingen und damit auch der heutige Ort Wallscheid dem Kloster Echternach geschenkt.
Wallstawe Im Jahre 1251 wird Bodo de Walstawen in Salzwedel erwähnt.
Die erste urkundliche Erwähnung von Wallstawe stammt aus dem Jahre 1306, als Burchard von Wallstawe in walstawe seine Schenkung an das Kloster Diesdorf beurkundet. Das Adelsgeschlecht von Wallstawe wohnte bis ins 14. Jahrhundert in Wallstawe.
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Valstove und als Walstove aufgeführt.
Walluf=Niederwalluf und Oberwalluf, 1183 Walthaffo. Walluf wurde 770 als „Waltaffa“ erstmals schriftlich erwähnt. Bei der ältesten erhalten gebliebenen urkundlichen Erwähnung als Waltaffa aus dem Jahr 770 ist nicht zu klären, ob Nieder- oder Oberwalluf gemeint ist. Von Nidenwaldoff ist seit dem Jahr 1304 die Rede.
Walow Walow wurde erstmals am 6. März 1255 urkundlich erwähnt, als der Schweriner Bischof Rudolf die Kapelle in Grüssow weihte. Am 2. Juli 1266 verlieh derselbe Bischof dem Magister Erpo in Schwerin zwei Hufen in Walow.
Lexow wurde 1298 erstmals urkundlich erwähnt, als der Schweriner Bischof Gottfried I. von Bülow das Nonnenkloster der Büßerinnen aus der Neustadt Röbel nach Alt-Malchow verlegte.
Walpernhain Walpernhain wurde erstmals 1278 unter dem Namen Walpurgeshain erwähnt, danach 1395 als Walpurgehayn und 1554 als Wallbornheen.
Walpertskirchen Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 749, als ein Amilo von Wulperthusir seinen Besitz an die Kirche zu Freising übertrug. 1130–1139 wird in den Schäftlarner Traditionen ein Wolfbrechtschirchen genannt. Eine Pfarrei besteht nachweislich seit 1215, sie wird auch 1313 in der Konradinischen Matrikel als Pfarrsitz erwähnt.
Walporzheim, (Ahrweiler) 1222 Walpretdesoue. Germanisch Waldaberthe hofum. Zu den Höfen des Waldaberht.
Walschleben Um 300 n. Chr. soll sich hier ein Mönch Walo angesiedelt haben. Urkundlich wurde Walschleben erstmals im Jahre 973 erwähnt.
Walsdorf (Oberfranken) Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht eindeutig geklärt, die Abstammung von dem Wort „Walchen“ oder „Welsche“ erscheint in Bezug auf die Siedlungsgeschichte möglich. Dies war die Bezeichnung der Franken für die „Fremden“, womit die Vorbewohner gemeint waren. Wahrscheinlicher ist jedoch die Rückführung auf die älteste bekannte Schreibweise „Wahlesdorf“. Diese steht in Zusammenhang mit einem damals in der Gegend ansässigen und reich begüterten rheinischen Grafengeschlecht der Alwahalonen namens Walah.
Der Ort gehört zu den ältesten Ansiedlungen im Aurachgrund. Die Entstehung der Pfarrei wird auf die Karolingerzeit datiert. Die Nennung von Lisberg als eingepfarrten Ort um 802 im Klosterarchiv zu Fulda kann jedoch als Indiz dafür gewertet werden, dass Walsdorf schon wesentlich länger besteht.
Walsdorf (Eifel) 806 wurde in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Prüm eine „Villa Wallemaresdorp“ erwähnt. Es ist allerdings umstritten, ob es sich dabei um Walsdorf handelt. 1023 gab es gesichert Güter auf dem Arensberg. 1353 wird eine „Centerei Walsdorf“ erwähnt.
Walshausen Walshausen wurde im Jahr 1463 erstmals als Walshusen urkundlich erwähnt. Das untergegangene Dorf Felsalben wurde als Felsalbia bereits 888 in einer Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Arnulf genannt.
Walsheim Der Name Walsheim wurde nach einer Urkunde des Klosters Lorsch mit dem dabei gelegenen Dorfe Roschbach im Jahre 769 erstmals erwähnt. In der karolingischen Zeit (800–911) hieß der Ort „Walahesheim“.
Walsleben Um 1490 war Walsleben ein Teil der im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin.
Walstedde, (München) 1000 UUelonstede. Germanisch Welon stadi-, Statte des Welo.
Walsrode Die sich um das 986 gegründete Kanonissenstift (seit Anfang 13. Jahrhundert Benediktinerinnen und bis heute als evangelisch Damenkloster) entwickelnde Marktsiedlung erhielt 1388 Weichbildrecht (Braunschweiger Recht. 986 Wale comitis [...] ad monasterium suum Rode nominatum [Kopie 14. Jahrhundert], 1176 Walesrode [Kopie 14. Jahrhundert], 1226 Walsrothe; Walsrode (1438). Der Ortsname beruht zunächst auf dem Simplex-rode. Später wird als Bestimmungswort der Personennamen Wali (Wale) im stark flektierten Genitiv Singular hinzugefügt, um den Gründer und Erbauer des Stiftes zu ehren und den Namen von anderen Rode-Orten zu unterscheiden.
Waltenhausen Im Jahr 1120 wurde Waltenhausen erstmals urkundlich erwähnt.
Waltenhofen 1275 Waltenhoven, 1394 Waltenhofer pfarr; Waltenhofen (1451). Grundwort-hofen, Bestimmungswort ist der Personennamen Walto. Gesamtdeutung: ‘Höfe des Walto’. Dieser Name ist in Ortsnamen und mittelalten Nekrologen der Gegend auffallend häufig.
Walterschen Walterschen gehörte zum Kirchspiel Flammersfeld in der Grafschaft Sayn und wurde in den Urkunden des Kirchspielgerichts erstmals im Jahr 1569 genannt.
Waltersdorf Waltersdorf wurde erstmals 1392 urkundlich erwähnt, der Ort muss aber wesentlich älter sein. Die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert ist zum Mittelpunkt im Dorf geworden.
Waltershausen An Wegekreuzung und Altstraße über Thüringer Wald, seit frühem 12. Jahrhundert Burgsiedlung, nahe Kloster Reinhardsbrunn (seit 1085); Stadtanlage Ende 12. Jahrhundert (1209 villicus ‘Stadtvogt’). Im 15. Jahrhundert Wollweberei, Puppenstadt (seit 1815); Schloss Tenneberg. 1209 Walterishusin, 1289 in Waltershusen; Waltershausen (1514). Der Ortsname ist gebildet aus dem Personennamen mittelhochdeutsch Walter und Grundwort -husen mit späterer Diphthongierung zu-hausen, also ‘Ort (Häuser) eines Walter’. So Waltershausen, Ortsteil von Saal, Kreis Rhön-Grabfeld, Waltersleben, Ortsteil von Erfurt, mehrfach Waltersdorf in TH.
Waltringhausen, 1031 Waldmanninchuson. Germanisch Waldamanninga husum, zu den Häusern der leute des Waldaman.
Waltrop Kirchdorf im kurfürstlich-kölnischen Vest Recklinghausen, 1428 als „Freiheit“ bezeichnet, 1939 Stadt, 9. Jahrhundert (?) Uualthorpe, um 1150 in Waltthorpe, 1274 Woltthorpe. Das Bestimmungswort -wald, zunächst ‘Büschel’, ‘Laubwerk’, dann auch ‘Hochwald’, ist in dem Namen Waltrop wohl noch ein Wort der Niederwaldwirtschaft (Laubheugewinnung). Grundwort ist das norddeutsch -dorp (hochdeutsch-dorf), das eine (kleine) Gruppensiedlung bezeichnet, in der heutigen Form des Namens mit Angleichung des Anlauts dan das seinerseits zu -t verhärtete auslautende -d von wald und mit Metathese des -r-: ‘(kleine) Siedlung im (Nieder-)Wald’. So Walldorf, Rhein-Neckar.
Waltrup, (Liesborn) 1000 UUalthorpe. Idem.
Wambach, (Leverkusen) 1144 Waneblach. Germanisch wana-, unzulänglich + baki, Bach.
Walzbachtal Wössingen wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1024 als Wesingcheimero erwähnt.
Jöhlingen (damals Johannington) kam um 650 an die Hochkirche zu Speyer. Grabungsbefunde aus der Kirche St. Martin in Jöhlingen lieferten auch den Beleg einer frühen Kirche des 7. Jahrhunderts. Durch Otto den Großen kam Johannington um 945 an Graf Konrad den Roten.
Wanderup Der Ort Wanderup wurde erstmals 1377–1484 erwähnt. Das Präfix Wander- leitet sich möglicherweise vom Personennamen *Wambi ab, der sich wieder vom altnordischen vǫmb (entsprechend im Dt. umgangssprachlich Wampe, vgl. älteres Dänisch vom) ableitet, von der Bedeutung her gleicht der Name dem Ortsnamen Vamdrup bei Kolding. Nach einer anderen Deutung kann der Name auf Wasser (dänisch vand) hinweisen. Friesik, schriftlich dokumentiert 1801, setzt sich aus dänisch frøkorn für Samen oder frø für Frosch und -sig bzw. siek für eine sumpfige Niederung zusammen.
Wanderup wurde im 14. Jahrhundert erstmals als Wompsdorf erwähnt. Die Kirche Wanderup ist eine romanische Feldsteinkirche. Sie wurde vermutlich schon im 12. Jahrhundert errichtet.
Wandlitz Eine alte slawische Siedlung; seit Ende der fünfziger Jahre Regierungswohnsitz der DDR; heute Reha-Klinik. 1242 Wandelitz, 1375 Wandelitz, 1441 wandelicz. Slawische/altpolabisch *Va ̨dolica, eine Bildung mit dem Suffix -ica zu va ̨dol ‘Tal, Schlucht’, benannt nach der Lage im Tal oder am gleichnamigen See, 1244 stagnum wandelitz.
Wanfried Wanfried ist eine uralte Siedlung. Als Bonifatius in diese Gegend kam, bestand sie schon und es gab dort auch schon Christen. Er baute die ersten Kirchen, auch auf dem Hülfensberg errichtete er eine Kirche und ein Kloster. Vom Hülfensberg blickend soll er einer Legende nach gesagt haben: „Wann wird endlich Frieden schweben über dieser schönen Aue“. Volksetymologisch erklärte man sich daraus die Ortsnamen Wanfried, Frieda, Schwebda und Aue.
Die Schreibweise Wanfried gegenüber der vormals ebenfalls gebräuchlichen Schreibweise Wannfried wurde per Verfügung vom 15. April 1898 durch den Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Cassel und Wirklich Geheimen Oberregierungsrat Max Clairon d’Haussonville angeordnet.
Als Ort im Grenzgebiet war Wanfried, das schon vor 813 unter dem Namen „In wanen In Riden“ und auch als „Uuanenreodum“ erwähnt wurde, häufig Versatz- und Pfandobjekt der hessischen und thüringischen Landgrafen, deren Interessensbereiche hier aneinander stießen. Der 1035 als Wenefridun erwähnte Ort wurde nach der Schlacht bei Wettin (1264) an Thüringen abgetreten.
Wang Der Ort Wang wurde erstmals 783 urkundlich erwähnt. Älter sind die Orte Bergen, das im Jahr 722 als „Perge“ erwähnt wird und Thulbach, das im Jahr 754 erwähnt wurde.
-wang. Germanisch Wanga ist im Deutsch nur als belegt als altsächsisch wang, althochdeutsch wang / wangun (Dativ Plural) Maskulinum und mit Wange etym. verwandt (althochdeutsch wanga, mittelhochdeutsch wange), woraus sich die Grund Bedeutung ‘Biegung, Krümmung, Abhang’ ergibt. Für die fast nur in Siedlungsname auf abschüssigem Gelände vorkommende ursprünglich Flurbezeichnus lässt sich so oft die Bedeutung ‘Flur auf geneigtem Gelände’ erschließen. Dieser Bildungstyp ist bis ins 10. Jahrhundert produktiv gewesen und kommt vorwiegend im alemannisch und altbairisch Siedelgebiet bis nach Ostösterreich als Simplex (Wangen im Allgäu, Landkreis Ravensburg,), zuweilen auch mit Umlaut als Wenig, und als Grundwort (Ellwangen (Jagst), Ostalbkreis.
Wangelau Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich als „Wankelowe“ erwähnt.
Wangelnstedt Wangelnstedt wurde erstmals als Villa Wanhelist 1251 urkundlich erwähnt.
Wangels tymologisch leitet sich Hansühn von den mittelniederdeutschen Vokabeln han (hoch) und Sühn (Sonne) ab und bedeutet Hohe Sonne, was auf die hohe Lage des Dorfes zurückzuführen ist.
Das Gut Ehlerstorf wurde im späten Mittelalter begründet.
Das Gut Farve existiert seit dem Jahre 1454.
Das Gut Farve existiert seit dem Jahre 1454.
Gut Testorf wurde 1460 gegründet.
Das Herrenhaus des Gutes Weißenhaus und das zugehörige Gutsdorf wurde im Oktober 2005 vom Grafen Platen-Hallermund an den Hamburger Unternehmer Jan Henric Buettner verkauft.
Wangen (Schurwald) Die Besiedlung Wangens geht vermutlich auf eine alemannische oder fränkische Siedlung aus der Zeit nach der Unterwerfung der Alemannen durch Frankenkönig Chlodwig I. (um 496) zurück. (bedeutet Wiesenhang, Feuchtwiese und im Plural Gefilde. Als Zweitglied begegnet es meist in der Form -wang(en) oder -weng(en). Der Ort wurde erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen im Jahr 815 als Wangun erwähnt. Der freie Alemanne Hadubert schenkte damals dem fränkischen Reichskloster ein Bauerngut und einen Wald. Bereits 770 war die Ortschaft Hatzenweiler als Haddinwilare erstmals erwähnt worden, als ein Hadupert, dessen Verwandtschaft mit dem Hadubert der Schenkung von 815 unklar ist, und seine Mutter Teotrada Hatzenweiler dem Kloster St. Gallen überließen.
Wangen im Allgäu Vogtei zunächst bei Udalrichingern, dann 1191 von den Grafen von Pfullendorf an die Hohenstaufen, Verpfändung ans Kloster St. Gallen im 13. Jahrhundert, 1348 Rückkauf der Rechte von Grafen von Montfort und Übergabe an das Reich. Badstube, Eselmühle, Frauentor, Herrenstraße. 815 Wangun, 1217 Wanga, 1267 Wangen; Wangen im Allgäu (1936). Dem Namen liegt althochdeutsch wang ‘Feld’ zu Grunde, seit 1936 mit der differenzierenden Lageangabe im Allgäu. So Wangen, Arrondissement Molsheim, Département Bas-Rhin (Elsass).
Wangerland 787 ac Wanga, 1143 [Original] de Wanga, 1432 [Original] unde Wangen, 1461 (Kopie 16. Jahrhundert) Wangerlant. Der Ortsname geht auf den Namen des mittelalter Gaues Wanga zurück, was der heutigen Bezeichnung Wangerland der Marschgegend um Hohenkirchen entspricht. Der Gau Name basiert auf norddeutsch wang, wank ‘waldlose Hügellehne, offenes Weideland’ zu altsächsisch wang ‘Aue’, vgl. altenglisch vang, vong, englisch dialektal wang, wong ‘ebene Wiese, Feld’. Der Ortsname geht entweder auf eine Form *wang-ga(wi) ‘Wanggau’ zurück oder steht im Dativ (Lokativisch) wanga ‘in der Wiese’ beziehungsweise im Nom. Plur. ‘die Wiesen’. So Wangerooge, Landkreis Friesland; Wangen im Allgäu, Landkreis Ravensburg, sowie weitere gleichnamige Orte.
Wangerooge, Der Name Wangerooge setzt sich zusammen aus dem altgermanischen Wort Wanga für Wiese und dem friesischen Wort Oog für Insel, was sich in direkter Übersetzung als Wieseninsel deuten lässt. Benannt ist die Insel allerdings nach dem Wangerland (Wiesenland), dem die Insel vorgelagert ist. Der Name Wangerooge bedeutet: die zum Wangerland gehörende Insel. Das Wangerland hat wiederum seinen Namen von dem alten friesischen Gau Wanga, der bereits zu Zeiten Karls des Großen erwähnt wurde. Siedlungsfunde in diesem Bereich gibt es schon aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Wangerooge wurde erstmals 1306 in einem Vertrag über Strandrechtsfragen zwischen der Stadt Bremen und dem Gau Östringen urkundlich als Wangarou bezeichnet. Im Jahre 1327 wurde die Insel Wangeroch genannt. Seit etwa 1800 ist die heutige Bezeichnung geläufig. Wangerooge ist die zum Wangerland gehörige Insel (= Oog)
Wankendorf Der Ort wurde 1316 erstmals erwähnt. Sein Name leitet sich von Wanikendhorpe, also Dorf des Waniko ab. Wankendorf wurde durch die Sachsen gegründet.
Wanna Die erste urkundliche Erwähnung hatte der Ort 1139 als „Wanen“. Das St.-Paul-Kloster, vor den Toren Bremens, besaß zu dieser Zeit 1½ Höfe in Wanna. Im 13. Jahrhundert (um 1230) lässt sich eine Kapelle in Süderleda nachweisen.
Wanne-Eickel, mitten 1200 Wande. Siehe Wahn.
Wannweil Der Name Wannweil kommt nach einer Urkunde aus dem Jahr 1275 von dem Begriff Wyle bi Betzingen. Erst 1465 erscheint der Name Wannwyle.
Wanzleben-Börde sehenswert ist die Burg Wanzleben mit dem Bergfried aus dem 10. Jahrhundert an der Straße der Romanik. 893 Uuanzleua, 956 Uuanzleua [Original], 1012–18 Wonclava, 1324 Wantsleve. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort -leben und einem Personennamen *Want oder *Wanzo (zu althochdeutsch wanto ̄n ‘wenden, wandern’ oder zu germanisch *want‘Handschuh’). So Wandersleben, Landkreis Gotha (9. Jahrhundert Wantesleibo), Wansleben, Landkreis Mansfeld-Südharz (9. Jahrhundert Uuenzesleba).
Wapelfeld 1248 wird der Ort erstmals in einer Schrift als waldloses Land am stehenden Wasser erwähnt.
Warberg m Jahr 1202 wurde Warberg erstmals urkundliche erwähnt. Der Ort wird in alten Urkunden auch als „Wereberg“ und „Werberghe“ genannt. Der Ortsname ist auf die um 1200 als Wasserburg entstandene Burg Warberg zurückzuführen, deren Bergfried das weit sichtbare Wahrzeichen des Ortes ist.
Warbeyen, 1122 Werbede.
Warburg Erste Siedlungsspuren des jüngeren Neolithikums im W der heutigen Stadt, im 11. Jahrhundert Siedlung am Fuß der um 1000 erbauten Burg Wartberg, mittelalter Handels und Gewerbezentrum des Bistums Paderborn durch günstige Verkehrslage an der sog. Frankfurter Straße (Tuchproduktion, Getreidehandel, Schmiedehandwerk), seit circa 1280 Handel in den Ostseeraum, seit 1364 als Hansestadt genannt. 1015–1036 in Uuardbergi, 1036 (Kopieum 1160) Vuartberch, 1036 (Kopie um 1160) Wardburg, 1186 Wartberg, 1191 Warthberch, 1260 Wartborg, 1436 der stede Warberg nige unde ould, Wartberg, Warburger Magistrat; Warburg (15. Jahrhundert). Bildung mit dem Grundwort-berg, Bestimmungswort zu altsächsisch uuarda ‘Posten, Wache; Warte, Anhöhe; Wachtturm’, mittelniederdeutsch warde ‘Wartturm’, althochdeutsch warta ‘Warte, Ausguck, Spähplatz’. Seit dem 13. Jahrhundert Wechsel des Grundworts > -borg,-burg. So Burgname Wartburg, bei Eisenach.
Warden, (Höngen) 1223 Werde. Germanisch wardjo-, Nebenform zu wardo-, Warte?
Wardenburg Um die Mitte des 13. Jahrhundert wurde von oldenburgischen Ministerialen eine Burg in Wardenburg errichtet, die 1342 vom Bischof von Münster zerstört wurde; eine um 1250 erbaute Marienkapelle wurde zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte der Region. 1218 Wardenberge [Kopie 14. Jahrhundert], 1268 Wardenborg [Kopie16. Jahrhundert], 1275 Wardenberge [Kopie 14. Jahrhundert]. Bildung mit dem Grundwort -berg, das nach Errichtung einer Burg durch das Grundwort -burg ersetzt wurde. Das Bestimmungswort enthält vermutlich nicht den schwach flektierenden Kosename Wardo, sondern das flektierte Appellativum altsächsisch warda, mittelniederdeutsch warde ‘Warte, Spähplatz’.
Warder Die Gemeinde liegt am Wardersee.
Wardow Wardow wurde 1270 erstmals in einer Urkunde genannt.
Wardhausen, 775-84 Breckera Wetrida (lies; Breonera Warida) germanisch waripa-, Flussinsel + husum. Zu husa Haus.
Wardt, 2 Hälfte 1100. Germanisch waripa-, Flussinsel. Liegt auf einer ehemaligen Rheininsel.
Waren (Müritz) 1218 Warne terrae (Flurname), 1230 kerke to Warne, 1278 Warne, 1315 Warenn; Waren (1333). Der Ortsname ist vermutlich ein alter Flurname, der mit dem altpolabischen Appellativum *varna ‘Krähe’ mit der Pluralendung -y gebildet wurde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich somit als ‘Ort mit vielen Krähen’ rekonstruieren. Nicht auszuschließen ist auch eine Ableitung von altpolabisch *Varin(a) ‘Stelle mit heißem, siedendem Wasser, Quelle’, vgl. *variti ‘kochen’, tschech. vaˇrit, russ. varit’ ‘kochen’. Somit ergibt sich ‘Ort mit siedendem, hier wallendem Wasser’. So Wendisch Waren, Landkreis Parchim; Neukloster-Warin, Landkreis Nordwestmecklenburg.
Warendorf 11. Jahrhundert van Warantharpa, 1139 Warendorpe. Bildung mit dem Grundwort-dorp (heute in hochdeutsch Form-dorf), das seine appellativische Grundlage in altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp hat. Gemeint ist eine Siedlung uneindeutiger Größe und Organisation, die mit Neuhochdeutsch ‘Dorf ’, insbesondere mit der heute unter ‘Dorf’ verstandenen Struktur, nicht exakt wiedergegeben wird. Die zuerst belegte Form -tharpa ist eine Form im Dativ Singular. Als Bestimmungswort kommen verschiedene Appellative in Betracht, die auf dem germanischen Stamm *wer-, abtönend *war‘ Zaun, Flechtwerk, Wehr’ beruhen und auf eine Umzäunung oder Einhegung verweisen. Appellativischen Anschluss bietet zum Beispiel altsächsisch wara ‘Schutz, Obhut; Aufmerksamkeit’ und eine Deutung als befestigte Siedlung. Auf derselben etymologischen Grundlage beruht auch die Deutung von wara im Sinne von ‘gehegter Wald’ zu einem fränkisch-mittellateinisch Appellativum warenna. Darüber hinaus bietet die Deutung auf der Grundlage von wara ‘Fischwehr, Fischzaun’ eine Anbindung an die Emsfischerei an der bei Warendorf gelegenen Emsfurt. Dieser appellativische Anschluss erscheint am überzeugendsten. Das Bestimmungswort erscheint als im Genitiv Plural flektierte Form, so dass Waranthorpa als Zusammenrückung eines nicht überlieferten Syntagmas z.B. *van warono tharpa, *van warana tharpa ‘von der Siedlung bei den Fischzäunen’ zu erschließen ist.
Warin 1178 wurde der Name Warin erstmals urkundlich erwähnt. 1229 begann der Bischof von Schwerin mit dem Bau einer „Sommerresidenz“, vier Jahre später erwähnte Bischof Brunward Warin erstmals als Kirchdorf.
Warlitz Die erste urkundliche Erwähnung im Ratzeburger Zehntregister stammt von 1230. Die Namen der Ortsteile Warlitz und Göldeniz haben einen slawischen Ursprung.
Warlow Warlow wurde 1277 erstmals urkundlich erwähnt.
Warmensteinach Die Nennung der „Zwissel“, des Zusammenflusses von Kalter Steinach (heute Moosbach) und Warmer Steinach, im Lehenbuch des Burggrafen Johann III. aus dem Jahr 1402, gilt als erste urkundliche Erwähnung der Gegend um Warmensteinach.
Warsberg, 1211 Warnsberk. Germanisch Warinas berga-, Berg des Warin.
Warmsen Der Name besteht aus „war“, alte Bezeichnung für „Sumpf“ oder „Moor“, „apa“, alte Bezeichnung für „Wasser“, und „Hausen“, Ansiedlung mehrerer Häuser, was übersetzt „Häuser an einem moorigen Gewässer“ bedeutet.
Im Hoyer Urkundenbuch werden Warmsen 1096, der Ortsteil Bohnhorst 1210, Brüninghorstedt 1289 erwähnt. Im Westfälischen Urkundenbuch wird der Ortsteil Hauskämpen 1234 erstmals erwähnt.
Warmsroth Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes, als Warmsrait, stammt von 1281.
Warnau Der Name Warnau leitet sich aus varna (polabisch) für '(Raben)Krähe' ab. Die Ortsgeschichte reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück.
Warngau Im Jahre 804 wurde Warngau als Uuormgoi erstmals urkundlich erwähnt. 1009 findet sich Worngowe. Es liegen der bajuwarische Personenname Woro und althochdeutsch gouwi zugrunde. Ausgangswort war *Woringouwi in der Bedeutung ‚Landschaft des Woro‘.
Warnkenhagen Warnkenhagen wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammt die Backsteinkirche, die mehrmals restauriert wurde.
Gottin, eine ursprünglich slawische Siedlung, wurde erstmals 1589 genannt.
Tellow ist mit dem Agrarwissenschaftler und Sozialreformer Johann Heinrich von Thünen verbunden, der von 1810 bis 1850 am Gut wirkte.
Warnow (Bützow) Die erste urkundliche Erwähnung des Pfarr- und Kirchendorfes Warnow datiert auf das Jahr 1261.
Warpe Von 1259 bis 1555 hatte das Rittergeschlecht derer von Warpe hier seinen Stammsitz. Auch die Grafen von Hoya besaßen Höfe in Warpe.
Warrenzin Beestland wurde als Bisladon 1178 erstmals urkundlich erwähnt.
Upost wurde 1178 als Turpuriste in einer Urkunde des Schweriner Bischofs Berno erwähnt. Darin wurde der Ort als dem Kloster Dargun zugeordnet erwähnt. Die Bezeichnung des Ortes Turpuriste bedeutet Axtstiel.
Warrenzin bestand als Bauerndorf seit dem 12. Jahrhundert.
Wolkow wurde 1178 erstmals urkundlich erwähnt.
Warsow Gemäß der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1217 war Warsow ein Gut- und Kirchdorf.
Die in der Vergangenheit mehrfach umgebaute Kirche ist ein gotischer Bau aus Granitbruchstein mit Strebepfeilern. Die zwei Glocken der Kirche stammen aus den Jahren 1309 und 1474.
Warstein Zwischen 1275 und circa 1290 vom Kölner Erzbischof bei einer Befestigung auf dem späteren Stadtberg n von Altenwarstein gegründet. Zu 1072 (12. Jahrhundert) Warsten, 12. Jahrhundert Warsten, 1214 Warsten. Bildung mit dem Grundwort -stein. Ein Zusammenhang, mit dem die Stadt durchfließenden Bach Wäster ist ebenso wenig zu erweisen wie eine hypothetische Umdeutung des Grundwort aus einer Suffixbildung. Im Bestimmungswort liegt wahrscheinlich germanisch *war‘ Zaun, Flechtwerk, Wehr’ (in altsächsisch wara ‘Schutz, Obhut; gehegter Wald; Fischwehr’, altsächsisch ward ‘Hüter, Wächter’, altsächsisch waron ‘schützen’) vor. Benennungsmotiv war also eine Einfriedung und die Lage bei oder auf einem Felsen, was topographisch möglich ist. Wegen der Analogie zu anderen Burgennamen auf -stein konnte der Name auf die spätere erzbischöfliche Befestigungsanlage übergehen. So Warendorf, Kreis Warendorf.
Wartenberg (Hessen) er 20. September 812, Datum der ersten urkundlichen Erwähnung im Codex Eberhardi von Angersbach und Landenhausen, gilt als der offizielle Beginn der Ortsgeschichte, wenngleich der Beginn der Besiedlung dieses Gebietes viel weiter bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Wartenberg ist folglich, geht man von dem Jahr 812 aus, fast 1.200 Jahre alt. Aus einer Fuldaer Urkunde des Jahres 1114 gehen die Namen des Heinrich von Landenhausen und dessen Sohn Herold von Landenhausen hervor.
Wartenberg (Oberbayern) Im 12. Jahrhundert Burgbau durch die Wittelsbacher, 1329 Bestätigung der Marktprivilegien. Circa 1116/17 Wartenberc, circa 1130 Wartinperc, circa 1140 (Kopie des 15. Jahrhundert) Wartenberg, 1196 Wartenberg ... Wartenberg. Ursprünglich Burgname. Grundwort ist mittelhochdeutsch bërc,-berg, ‘Berg’; als Bestimmungswort kommt der Personennamen Warto, eher aber mittelhochdeutsch warte ‘Aufseher’, warte ‘Platz oder Gebäude, von dem aus gespäht wird’ oder (am ehesten) eine Partizipform von warten ‘acht haben, spähen, schauen’ infrage. So Wartenberg, Vogelsbergkreis.
Wartenberg-Rohrbach Die im Jahr 1522 zerstörte Burg Wartenberg war der Stammsitz des Adelsgeschlechts Kolb von Wartenberg.
Warth, (Overath) 1071 Werde, siehe Warden.
Warthausen, 1157 Warthusen. Romanisch von germanisch wasu, vase. Warthausen ist eine Siedlung der älteren Ausbauzeit, die aus dem Haufendorf Ober- und dem Straßendorf Unterwarthausen bestand. Eine erste Erwähnung könnte zu Beginn des 12. Jahrhunderts erfolgt sein, wie die Kopie einer Urkunde aus dem 16. Jahrhundert vermuten lässt. Im Hochmittelalter war der Ort Bestandteil des Herzogtums Schwaben und Sitz der freiadligen Herren von Warthausen, die ihre Herrschaft 1167 an den Kaiser Friedrich Barbarossa verkauften.
Wartmannsroth Der Name Wartmannsroth ist ein Rodungsname. Er besteht aus dem Personennamen Wartman und dem mittelhochdeutschen Wort rode.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1165 Wartmandesrot, 1167 Waltmanesroth, 1372 Wartmansrode.
Warwerort Der Ort findet sich erstmals 1521 als werüerorth in einer Urkunde. Bereits auf der Boeckelschen Landkarte von 1559, dort noch als Werven.
Wasbüttel Die Gemeinde wurde 1022 als Wilradesbutile erstmals urkundlich erwähnt (Zur Ortsnamensendung siehe -büttel).
Wasenbach Wasenbach wurde am 13. November 1328 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der damalige deutsche Kaiser Ludwig IV. setzte Johannes und Reinhard von Westerburg zu Gebietsherren der Herrschaft Schaumburg und somit über Biebrich, Cramberg, Habenscheid, Steinsberg, Wasenbach und Wenigenhabenscheid ein. Bei Dörfern, die schon im Hochmittelalter urkundlich erwähnt werden, liegt der Schluss nahe, dass sie bereits länger existierten. Es ist naheliegend, die Gründung Wasenbachs in die Zeit vor 1300 zu datieren, eine Zeit, in der die meisten Dörfer des unteren Lahngebietes zunächst in Talauen – in einer solchen liegt Wasenbach – dann aber auch als Rodungssiedlungen auf den Hochflächen entstanden.
Wassenach, Wassenach wurde im Jahre 1138 erstmals urkundlich erwähnt, als der Ritter Embrico sein Gehöft (Mansum) zu Wassenach (Waszennaco) dem Kloster Laach für sein Seelenheil vermachte. Papst Innozenz II. bestätigte diese Schenkung. Aus dem Jahre 1149 ist ein „Theoduricus de Wassenacho“ nachgewiesen.
Wassenberg 1085 erstmals erwähnt. Seit 1273 und (wiedererteilt) 1973 Stadtrecht. Burgensiedlung. 1085 Guassenberge [Kopie 12. Jahrhundert], 1101 UUassenberch; Wassenberg (1118). Das Grundwort-berg nach der Lage auf dem ö der Rur ansteigenden Steilhang, wobei-berg durchaus auch ursprünglich -burg gewesen sein kann. Der Erstbeleg zeigt anlautend noch die romanisch beeinflusste Substitution des germanisch Wdurch Gu-. Wohl kaum zu mittelhochdeutsch wahs ‘scharf’, ‘spitz’ mit langem Stammvokal. Eher dürfte einem Personennamen in flektierter Form (Genitiv) als Bestimmungswort in Frage kommen. Eine sichere Zuordnung bleibt jedoch schwierig. Es könnte einem Personennamen zum Primärstamm *Wasu die Grundlage sein. Hierzu ist eine Übergangsform mit Dentalentwicklung *Wads oanzusetzen, wie dieser wohl in dem Ortsname Wassegen (belgische Provinz Oost-Vlanderen) vorliegt. In Frage kommt auch der Personenname-Stamm *Waz-, aus dem sich Vollnamen wie Wasso, Wassilo und Wessiedl entwickelten. So Wassenach, Landkreis Ahrweiler.
Wasserburg (Bodensee) Im Jahre 784 tauchte erstmals der Name „wazzarburuc“ in einer Urkunde des Klosters Sankt Gallen auf.
Wasserburg am Inn Im 11./12. Jahrhundert Burgbau durch die Grafen von Wasserburg, seit 1201 Marktrecht, 1248 Besitz der Wittelsbacher. 1085–1088 (Kopie des 12. Jahrhundert) nobilis homo de Wazzerburch, 1087 (Kopiedes 15. Jahrhundert) castrum Wasserburg, 1091–1098 Wazirpurch, 1137 (Kopievon 1150) castrum Wazzerburc ... Hohenowe, Capella in Wazzerburch ... Wazzirburc, circa 1151 Wazzarburch, 1157 (F. des 12. Jahrhundert) Hohenowe, 1205 Hohenowe, 1238 in prefata ciuitate dicta Wasserburgk, 1239 (Kopie von 1505) in ciuitate scilicet Hohenow, 1255 Hohenawe seu Wazzerburg, 1310 Wazzerburch purch und stat, 1527 Wasserburg, 1888 Wasserburg a./ Inn, 1928 Wasserburg a. Inn. Als Latinisierung mittels lateinisch aqua ‘Wasser’ findet sich 1512 ad Oenum anmem ... Aqueburgum. Die Identifizierung wie im Beleg von 1255 begegnet auch in einer Landesbeschreibung von 1589: ad Oenum ... urbs Wasserb(urg) sita, tamquam in peninsula, olim Newen Hochnaw dicta ‘am Inn ... die Stadt Wasserburg gelegen, gleichsam auf einer Halbinsel, einst „Newen Hochnaw“ genannt’. Der Name wurde bereits im Jahr 1721 gedeutet: Wasserburg ... ligt gantz am Yhnstromb ... den jetzigen Namen aber hat sie glaublich von dem vorbey fliessenden Wasser vnd der allhiesigen Burg. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist nämlich althochdeutsch -burg, purch,purc, burc ‘Burg, Stadt, befestigter Ort, mit Mauern umgebene Ansiedlung’, Bestimmungswort wazzar, wazzer ‘Wasser, Gewässer’. Grundwort des früheren Namens der Zivilsiedlung ist mittelhochdeutsch owe, ouwe,-au, ‘von Wasser umflossenes Land’, Bestimmungswort das Adjektivisch hôch ‘hoch, in der Höhe’; letzteres bezieht sich wohl auf die relative Höhe gegenüber Au a. Inn. Lokalisierung und adjektivischer Zusatz im Beleg von 1589 dienen zur Unterscheidung vom Klosternamen Altenhohenau. So Wasserburg (Bodensee), Landkreis Lindau.
Wasserliesch, Der Ortsname Wasserliesch, genauer der Wortteil „Liesch“, ist vermutlich keltischen Ursprungs, denn vor der Zeitenwende siedelten hier die Treverer, ein bedeutender kriegerischer Keltenstamm. Die Römer besiedelten, nachdem sie die Treverer besiegt und in ihr Reich integriert hatten, auch Wasserliesch; sie nannten den Ort „Lutiacum“, „Lusica“ oder so ähnlich. Das Wort „Liesch“ ist auch eine botanische Bezeichnung für Riedgras. Darüber hinaus kennt der Botaniker das Wort „Wasserliesch“ als Name für die Blumenbinse oder Schwanenblume (Butomus umbellatus). Die im Ortswappen abgebildete Wasserpflanze, der breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) war in einem ortsnahen Feuchtgebiet und im Uferbereich der Mosel früher häufiger anzutreffen. Wohl aus diesem Grund bezeichnen die Einwohner seit alters her diese Pflanze mit dem Wort „Liesch“ und meinen damit nicht nur die Pflanze, sondern auch den Ort selbst. Inwieweit die Pflanzen die Entstehung des Ortsnamens beeinflusst haben, ist nicht geklärt.
In alten Urkunden findet man die Namensvarianten Lusichic, Luische, Luysch, Lursch, Lyasch und ähnliche. Sie standen immer für zwei Orte, nämlich für Liesch am Wasser, an der Mosel, und für „Lyasch uff dem Berg“ – Liesch auf dem Berg. Zur besseren Unterscheidung der beiden Orte und wohl auch wegen der einfacheren Schreibweise findet man in historischen Urkunden seit dem 14. Jahrhundert die Namensteile zu einem Wort zusammengefasst, nämlich entweder „Wasserliesch“ oder „Liersberg“; der kleinere heute selbstständige Ort Liersberg liegt auf der gegenüberliegenden Höhe des Igeler Berges und gehört zur Nachbargemeinde Igel.
Der Ortsname Wasserliesch gab dem Liescher Berg, an dessen Nordostflanke der Ort liegt, seinen Namen. Verschiedene Namensformen, wie Lieschem, Lürschem, Linschem oder zuletzt Löschem lassen erkennen, dass der Name des Berges dem Wandel des Ortsnamens nachfolgte. Im Volksmund hat sich der Name Löschem bis heute erhalten: Einheimische nennen den Liescher Berg Löschemer Berg. Daher trägt auch die auf dem Berg stehende Wallfahrtskapelle den Namen Löschemer Kapelle. Der Ort Reinig ist im Jahre 975 zusammen mit Wasserliesch in einem Güterverzeichnis des Trierer Klosters St. Martin urkundlich erwähnt. Dieses Kloster habe damals „16 Hufe Land“ zwischen „Luuische et Riniche“ – (Wasser-)Liesch und Reinig besessen, heißt es darin.
Wasserlosen Am 4. Juli 804 wurde Wasserlosen das erste Mal urkundlich mit dem Namen „Wazerlosum“ erwähnt.
Wasserthaleben Gerhardus von Werthern († 1213) soll den Ort erworben haben. Seine Linie nannte sich fortan Werthern-Thalheim, in deren Besitz sich der Ort bis in die 1660er Jahre befand. Wasserthaleben wurde erstmals 1224 unter dem Namen Talhahem bzw. Thalheim urkundlich erwähnt.
Wassertrüdingen Wassertrüdingen entstand im Hochmittelalter als Wasserburg. Im Gegensatz zu Altentrüdingen, dem Stammsitz der Edelfreien von Truhendingen (Burg Altentrüdingen) und deren später errichteten Burg Hohentrüdingen erhielt diese Neugründung an der Wörnitz den Namen Wassertrüdingen. Als Erbauer der Burg werden die Burgmänner der Herren von Truhendingen die „Fricken von Wassertrüdingen“ genannt.
Wasungen Amt Sand. Wasungen ist eine altthüringische Siedlung; Mitte 12. Jahrhundert Herrenburg mit Burgflecken (1190 castrum cum burgo); im 13. Jahrhundert Stadt (1301 oppidum), 1308 Stadtrecht; seit 1524 nachweisbar Wasunger Karneval; seit 1995 Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand (Ad 874) 12. Jahrhundert (villa) Uuasunga, 1184 Poppo de Wasinge, 1199 Poppo de Waisungen, 1289 in Wasungin. Amt Sand schließt an den Namen für das Gerichtsamt der vorderen Rhöndörfer vom 16. bis 19. Jahrhundert an. Der Ortsname ist gebildet mit althochdeutsch altsächsisch waso ‘Rasen, feuchte Rasenfläche, Niederungs und Flusswiese’, vgl. mittelniederdeutsch wasem ‘Dunst, Wasserdampf’, mittelniederdeutsch wase ‘feuchter Erdgrund, Schlamm, Rasen’, und mit dem in TH häufigen Suffix -ungen, also ‘Ort der Leute auf feuchtem Rasenboden beziehungsweise in Flussaue’. Sand für das Amt bezieht sich auf die sandigen Böden in der Gegenord. So Ortsname mit Wasen sowie regional hochdeutsch Wasen-, Wasemin Flurname, z.B. in Hessen; † Hodelsdorf auf dem Sande, ö Vorstadt von Jena.
Wathlingen Im ländlich geprägten Wathlingen seit dem späten Mittelalter mehrere Rittergüter beheimatet. 1022 Waditlagun. Hälfte 12. Jahrhundert], 1222 Watlege, um 1368 Watleghen; Watlinghen (1428–38). Bildung mit dem Grundwort-lage, das nach Abschwächung des Stammvokals im 15. Jahrhundert den in NI verbreiteten -(l)ingen-Namen angepasst wird. Das Bestimmungswort wird trotz des abweichenden ältesten Belegs, der einer Fälschung entstammt, wohl mit germanisch *waa‘ Furt’, mittelniederdeutsch wat ‘seichte Stelle’ zu verbinden sein.
Wattenbek Es gibt zwei Theorien, wie sich der erstmals 1220 erwähnte Name des Ortes entwickelt haben könnte. Der eine Ansatz geht auf Thietbernus v. Wakenbek zurück, der sich in dem Gebiet des heutigen Dorfes niedergelassen hat. Im Laufe der Zeit wurde dann aus Wakenbek der Name Wattenbek.
Der andere Ansatz für die Namensherkunft geht auf einen Bach (niederdeutsch „Bek“) zurück. „Watten“ bedeutet „seichte Stelle an einem Bach oder Fluss“. Die ersten Siedlungen dieses Ortes wurde also dem Namen nach an einer seichten Stelle am Bach errichtet.
Wattendorf Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1180 zurück.
Wattenheim Die Ersterwähnung von Wattenheim 793 im Lorscher Codex gilt als umstritten. Vermutlich wurde der Ort erstmals 1221 erwähnt.
Waterövel, (Hagen) mitten 1200 Waterhufile. Germanisch watar-, Wasser + hubila, Hügel.
Watern, (Wegberg) 966 Wazzerlar. Germanisch watar-, Wasser + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Wattenscheid, (Arn) 1000 UUattanscethe. Germanisch Watton skaipjo-, Wasserscheide des Watto.
Watzerath er Ortsnamen auf „-rath“ deutet auf eine Gründung zur Zeit der mittelalterlichen Rodungszeit. 1445 wurde der Ort erstmals urkundlich als „Watzenrode“ erwähnt.
Wawern (Eifel) Die erste urkundliche Erwähnung von Wawern erfolgte im Jahr 1068 als Filiale des Hofes Seffern.
Wawern (Saar) Der Name Wawern soll vom treverischen Waberla = wabernde Sumpfwiese hergeleitet sein, wie es diese auch heute noch im Wawerner Bruch gibt.
Waxweiler Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen „Waleswilre“ erfolgte in einem vom Prümer Abt Farabert II. am 15. Juli 943 ausgestellten Prekarie-Vertrag, in dem ein Ramengar und seine Ehefrau Adalgard der Abtei Prüm ihre Güter in Waxweiler zuwendeten. 1222 erwähnt der Prümer Ex-Abt Caesarius den Ort unter dem Namen „Wasvilre“ im Kommentar zum Prümer Urbar.
Weberstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Weberstedt in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1392 gehörten Ort und Rittergut den Herren von Weberstedt.
Websweiler, (Jagersburg) 1152 Wopenswilre.
Weckendorf, (Herbern) mitten 1200 Wikincthorpa. Germanisch Wikingo porpa-, Siedlung der Leute des Wiko.
Weddern, (Dülmen) 1000 UUidrothon. Germanisch wipwo-, Bandweide + ropum zu ropa, Rodung.
Wechselburg Der Ort, als Zschillen (‚Bienenort‘) gegründet, ist eng mit der Gründung des Klosters Zschillen im Jahr 1168 durch Graf Dedo von Rochlitz-Groitzsch für die Augustiner-Chorherren verbunden. Die dazu errichtete Kirche diente auch als Begräbnisstätte der gräflichen Familie.
Weddelbrook Der Ort wurde 1322 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname deutet vermutlich auf eine Furt (altsächsisch: weddel = waten) in einem Fluss oder Feuchtgebiet (brook) hin.
Weddingstedt Wahrscheinlich war Weddingstedt in der Bauernrepublik Dithmarschen Treffpunkt der Bauern aus der Norderdöfft, dem nördlichen Teil der Bauernrepublik.
Nach dem Meldorfer Dom entstand hier die zweite Kirche der Region; sie wurde jedoch 1559 niedergebrannt, als Dithmarschen endgültig seine Unabhängigkeit verlor.
Wedel Seit 1993 lautet der offizielle Stadtname wieder Wedel, nachdem 30 Jahre der Zusatz Holstein geführt wurde. 1212 de Wedele [Original]; in villis ... Wedele (1302). Wedel ist zu verstehen als Ableitung vom germanisch waDa beziehungsweise mittelniederdeutsch wat ‘Furt’, dem ein l-Suffix angehängt ist. Eine Furt ist eine Untiefe in einem Gewässerlauf, an der diese daher schiffbar gemacht werden kann. Im Mittelalter waren solche Standorte zur Ansiedlung prädestiniert.
Wedemark Wedemark ist ursprünglich Landschaftsname. Um 1226 Withe [Original], 1285 Wede; Wedemark (1431). Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’. Im 15. Jahrhundert tritt als sekundäres Grundwort mittelniederdeutsch marke ‘Grenze; Landgebiet, Gemarkung’ hinzu. Ursprüngliches -i des Bestimmungswort wird durch Zerdehnung zu -e-
Weede Der Ort Weede wurde 1447 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort Steinbek wurde 1249 erstmals erwähnt.
Weener Hauptort des linksemsischen Reiderlandes; die um 1000 nachzuweisende Kirche wurde im 13. Jahrhundert Sitz einer münsterschen Propstei; der wichtige Handelsort erhielt 1508 Marktgerechtigkeit und 1929 Stadtrechte. 10. Jahrhundert Uuianheri [Original], 10. Jahrhundert Uuenari, 1409 Wyanere; Wener (1456). Bildung mit einem auf germanisch *herw-, *heru‘ scharf’ (vgl. mittelniederdeutsch ha ̄ren ‘schärfen’) zurückgehenden Appellativum als Grundwort, das in Namen auch die Bedeutung ‘Anhöhe’ hat. Das Bestimmungswort ist vermutlich auf die indogermanische Wurzel *uei‘ drehen, biegen’ zurückzuführen, die mit -n-Erweiterung in altenglisch wining ‘Binde’ und anderen Erweiterungen im Germanisch gut bezeugt ist.
Wees Der Ortsname des Dorfes stammt vermutlich aus der Wikingerzeit und bedeutet sumpfige Wiese. Im Gemeindegebiet befinden sich auch heute noch Moorflächen. Der Name des kleinen Ortes ist wohl erstmals im Jahre 1483 bezeugt.
Weesby Der Ortsname Weesby wurde erstmals 1451 als Wesebu dokumentiert und bedeutet Siedlung bei einem Sumpf zu altdänisch wesa und altnordisch veisa für Sumpf und by für Siedlung oder Dorf. Der Ort Weesbydamm (dänisch Vesbydam bzw. Vestbydam) bedeutet Teich von Weesby und geht auf das dänische Dam (südjütländisch æ dam) für Teich zurück.
Der Ortsname Bögelhuus (dänisch Bøgelhus, jütlandisch Bøl'hus) wurde 1238 erstmals erwähnt und bedeutet Haus an der Böllau (dänisch Bølå). Letzteres geht auf altdänischbekla in der Bedeutung schief treten (vgl. altnordisch bjagleitr für schief) als einem früheren Namen des Scheidebecks zurück. Bögelhuusfeld (dänischBøgelhusmark, jütlandisch Bølhus'mark) wurde 1875 entsprechend als das Feld von Bögelhuus dokumentiert.
Weeze 11./12. Jahrhundert de Wise, 1269 in/de Wese, 1367 van Weze [Original]. Der zweite Konsonant ist, wie die älteren Belege zeigen, ursprünglich ein s. Die z-Schreibung beruht auf der niederländisch Schreibweise für sth. s, hat aber zu der heute standardsprachlichen Aussprache mit [ts] geführt. Mundartlich ist sth. s bewahrt: [ve:z]. Grundlage des Ortsnamens ist vielleicht ein Gewässername, in dem die Basis indogermanisch * u-eis-/*u-is‘ fließen’ auftritt, die in zahlreichen voreinzelsprachlichen Flussnamen erscheint (Krähe). Eine Herleitung aus dem (nur im Deutschen vorkommenden) Wort für Wiese ist allerdings nicht völlig auszuschließen, da das Feminin w ̄ese im Ostmittelniederländisch neben der sonst üblichen, etymologisch zugehörigen k-Ableitung mittelniederländisch wisch, w ̄ısche belegt ist, so im kleverländischen Teuthonista, einem Wörterbuch des 15. Jahrhundert Die althochdeutsch wisa ‘Wiese’ gestellten Namen werden zum Teil ebenfalls dem Gewässerwort zuzuordnen sein.
Wefelen, (Bardenberg) 1191 Wiuelheim. Germanisch wibila-, Wiebel, Käfer + haima, Wohnung.
Wefensleben, 1 Hälfte 1100 in UUifilasluuu, mitten 1200 Wiuleslove, Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1160 im Güterverzeichnis des St. Ludgeri Klosters in Helmstedt.
Wegberg Erste gesicherte Erwähnung 1168/83. Grenzort zwischen den Herzogtümern Geldern und Jülich. Zusammenschluss mit der Gemeinde Beek. Seit 1973 Stadt. 1168/83 de Berche [Kopie 15. Jahrhundert], 1361 Berke, 1428 Weckberck; Wegberg (1806). Die frühen Nachweise zeigen nur das Ortsname-Simplex. Die Urzelle der Siedlung wie auch die alte Pfarrkirche liegen auf einer deutlichen Bodenerhebung, einem Berg. Die auf -e auslautenden Formen geben zu der Vermutung Anlass, dass hier eine der im Rheinland häufigen Abschwächungen des Grundwort-heim vorliegt; (*Bergheim > Berge, Berche). Infolge dieser Entwicklung gelangte Auslaut-g an das Silbenende und verhärtete zu -k. Das sekundäre Bestimmungswort wurde erst ab dem 15. Jahrhundert obligatorisch. Es wurde nach der bedeutenden, schon römerzeitlichen Wegeverbindung gewählt. Diese führte von Neuß über Beeck und Wegberg nach Vlodrop an der Maas. So Zum Grundwort -berg < -berk vgl. Berk.
Wegeleben Die Ortsendung -leben lässt darauf schließen, dass die Besiedelung dann vorrangig durch den Volksstamm der Warnen ab dem 4. Jahrhundert n.Chr erfolge. Um den Einfällen der Magyaren Einhalt zu gebieten, werden in der Region um Wegeleben um 930 mehrere Burgen errichtet, so auch in Wegeleben. Der Ort wird 1020 mit einer Schutzmauer umgeben und verfügt über drei Tore. Die Kirche in Wegeleben wird vermutlich im 11./12. Jahrhundert erbaut. Bis 1288 herrschten in Wegeleben die Askanier, die dann jedoch ihr Lehen in Form von Burg und Stadt an den Bischof von Halberstadt verpfändeten.
Weghaus, (Gladbeck) mitten 1200 Wechuson. Germanisch wega-, weg + husum, zu husa Haus.
Wegscheid Wegscheid wurde an einem wichtigen Handelsweg von Passau nach dem südlichen Böhmen gegründet. Wegisceda (1130) erhielt seinen Namen von den drei hier beginnenden Abzweigungen.
Wehingen, Die erste urkundliche Erwähnung von Wehingen datiert vom 27. März 793 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen. 1030 Wegingen, 1100 Waehinga. Germanisch Wahingum oder Wagingum, bei den Leuten des Waho oder Wago.
Wehnde Wehnde wurde 1238 erstmals urkundlich als Winedhe erwähnt. 1281 übergibt Rudolf von Bodenstein mit Genehmigung des Grafen Albert von Gleichenstein das Patronatsrecht der Kirche in Winedhe an das Kloster Teistungenburg.
Wehl, (Neukirchen bei Grevenbroich) 817 UUeldi.
Wehlen, (Trier) 1121 Welena.
Wehofen, (Walsum) 974-83 Widohoiuue.
Germanisch wipwo-, Bandweide, + hawi-, Schlagholz.
Wehr (Baden) Stadt im Landkreis Waldshut, circa 22 km ö von Lörrach an der Wehra zwischen südlichem Schwarzwald und Dinkelberg, Erstes Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands im Ortsteil Öflingen, Burgruinen Steinegg und Werrach. Altes und Neues Schloss Wehr. Seit 1950 Stadt. 1092, 1112, 1114 de Werra. Für den ursprünglich, einstämmigen Gewässername (1256 Werra) ist voralthochdeutsch *Warja (> alemannisch *Warrja) anzusetzen, dass die indogermanisch Wz. *u-or-, ablautend zu *u-er‘ Wasser’ enthält. Nach erfolgtem Primärumlaut hießen Gewässer und Siedlung im Althochdeutsch Werra. Im Siedlungsname wurde inlautendes -e gedehnt, auslautendes -a wurde zu -e abgeschwächt und schließlich apokopiert. Im Gewässername Wehra hat sich auslautendes -a erhalten. So Gewässername Vaire (Veyre) in Frankreich und Var ̇e in Litauen.
Wehr (Eifel) Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 920. 1196 Were.
Wehrbleck Der Name der über 700 Jahre alten Gemeinde geht auf ein altes Adelsgeschlecht zurück.
Wehr, (Aa) 1144 Were. Germanisch warja-, Fischwehr.
Wehr, (Eifel) 1196 Were.
Wehrheim Der heute Ort (mit Siedlungsspuren aus der Bronze und Eisenzeit) dürfte eine fränkische Gründung spätestens des 7./ 8. Jahrhundert sein. Ersterwähnung 1046: Heinrich III schenkte das Königsgut Wirena, vermutlich altes Reichsgut (!), seiner Gemahlin. Im Hochmittelalter im Besitz der Grafen von Diez (Stadtrechte 1372), seit dem 16. Jahrhundert unter Zweiherrschaft von Kurtrier und Nassau-Dillenburg, 1803/06 zum Herzogtum Nassau, 1866 zu Preußen, 1945 zu Hessen, 1972 Zusammenschluss mit 3 weiteren Gemeinte zur Groß Gemeinte 1046 Wirena, 1216 de Wirhene, 1220 de Wirene, 1339 Weren, 1339 Werheim, 1353 Werhen [sämtlich Or]. Basiert wohl auf der indogermanischen Wurzel *uer-, beziehungsweise ablautend *-uor‘ Wasser, Regen, Fluss’ (u.a. in altindisch *va ̄r ‘Wasser’), von der viele alteuropäisch Flussname abgeleitet sind, v.a. – wie hier – mit Hilfe des alteuropäisch Suffixes -(i)na, das v.a. zur Bez. der Zugehörigkeit (z.B. Nebenfluss zu Hauptfluss) dienen kann. Dem hier zum Ortsname gewordenen Flussname scheint wegen des -i der frühen Belege *uer zugrunde zuliegen: *-e wurde durch das ursprünglich (später zu ə abgeschwächte) -ider Folgesilbe zu germanisch / althochdeutsch -i angehoben. Dieses wurde dann durch die westmitteldeutsche Senkung (seit dem 12. Jahrhundert) wieder zu -e-, das bald die (erst frühneuhochdeutsch durch -h bezeichnete) Dehnung erfuhr. Die tonschwachen Silben -(h)en(e) (in denen -ə syn beziehungsweise apokopiert werden konnte), wurden dann wohl fälschlich als mundartlich verkürztes -heim (wie es oft vorkam) interpretiert, wodurch ein „unechter -heim-Name“ entstand. So Wern, Nebenfluss des Mains (823 Werine); Werne, Kreis Unna (834 Werina), Varenne, Nebenfluss der Mayenne, F; Varenna, w Genua.
Wehringen Zwischen 973 und 993 findet sich die erstmalige Erwähnung Wehringens in der Biografie des heiligen Bischofs Ulrich von Augsburg. Im 11. Jahrhundert war der Baubeginn an der Kirche St. Georg.
Wehringhausen, (Hagen) mitten 1200 Waridingo husum, zu den Häusern der Leute des Warid.
Weibern Weibern wurde im Jahr 865 zum ersten Mal in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt. König Ludwig II. schenkte Prüm die Kapellen zu Güsten und Bachem im Jülicher Land mit ihrem Zubehör. Unter das Zubehör zählte ein Herrenhof (mansum indominicatum) in der villa viveri im Eifelgau. Lateinisch viveris bedeutet Weiher.
Weibersbrunn Der Name Weibersbrunn geht auf die Quelle des Weibersbaches zurück, an der der Ort gegründet wurde. 1713 war das Dorf als am Weibersbron in Landkarten eingetragen. Das mittelhochdeutsche Grundwort brunne bedeutet Quelle. Die Bedeutung des Bestimmungswortes geht vermutlich auf den Namen Wibert zurück.
Der Ort Weibersbrunn wurde 1706 gegründet als Standort eines neuen Betriebes der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur, die bereits Glashütten in Lohr und Rechtenbach unterhielt.
Weichering Nach 500 begann die bairische Landnahme, in deren Zuge auch die in den Urkunden zunächst Wiheringen genannte Gemeinde entstand (‚Siedlung eines Mannes namens Wichari/Wicher‘).
Weichs Im Jahr 807 wurde Weichs erstmals urkundlich erwähnt. Am 16. Mai 807 schenkte die Edle Deotpurc de Wihse (Weichs) Ihren dortigen Grundbesitz der Domkirche zu Freising. Es war die Zeit Karls des Großen, der Bischofssitz Freising war kultureller und administrativer Zentralort Oberbayerns. Der Name des Ortes lässt sich sowohl von gemeingermanisch „wīhsą“ als auch von der lateinischen Bezeichnung „vicus“, einer kleineren Siedlungsform, ableiten, die sich sprachlich über „Wihs“ zum heutigen Weichs entwickelt hat.
In den nächsten Jahrhunderten erschien der Ort Weichs gelegentlich in den Urkunden, häufiger aber eine ritterliche Familie, welche „die Weichser“ oder „von Weichs“ genannt wurde.
Weida Wohl zuerst slawische Dorf, d. Burg etwa Mitte 11. Jahrhundert (17. Jahrhundert Osterburg) mit Burgflecken; nach 1160 Altstadtgründung (1209 civitas); an Flussübergang Neustadt um 1250 (1267 nova et antiqua civitas); zwei Klöster seit 13. Jahrhundert; Töpferei. 1122 de Withaa, (ad 1080) um 1150 territorium urbis Wida, 1209 Wida, 1342 Wyda; Weida (ab Ende 15. Jahrhundert). Ort nach dem Bach benannt: Bisher erklärt als *W ̄ı daha, gebildet mit althochdeutsch w ̄ı da, mittelhochdeutsch w ̄ı de ‘Weide’ (Baum) und Grundwort -aha ( -ach1) ‘fließendes Wasser’, also ‘Weidenbach’. Die sonst mit der Baumbezeichnung gebildeter Ortsname zeigen allerdings die Form Weiden-. Daher kann vielleicht auch ein älterer und nicht mehr erkennbarer slawische Gewässername vorangegangen sein, der eventuell an althochdeutsch witu ‘Holz, Wald’ oder altsächsisch hw ̄ıt, mittelniederdeutsch wit ‘weiß, hell’ angeglichen wurde, also somit zunächst aufgefasst wurde als ‘Waldbach’ oder ‘helles Wasser’ (vgl. die zahlreichen Ortsname Weißbach). Bereits im 12. Jahrhundert muss dann aber mittelhochdeutsch w ̄ıde ‘Weide’ eingedeutet worden sein. Das Grundwort wurde schon im 10. Jahrhundert verkürzt und erscheint als grafisch a und aa, das lange i wurde im 14. Jahrhundert diphthongiert zu ei, im 15. Jahrhundert auch geschrieben. So Weiden i.d. OPf., 1269 Widen; Wieda, Landkreis Osterode, NI, 1248 Wida; ferner zahlreiche Ortsname Weidach; Gewässername Wieda, NI, 1249 aqua Wida.
Weiden (Herrstein) Kreisfreie Stadt, circa 60 km sö von Bayreuth und circa 40 km nö von Amberg an der Waldnaab, Planmäßige Stadtanlage (wohl in spätstaufischer Zeit) am Naabübergang einer Altstraße von Nürnberg nach Böhmen, 1269 als castrum und um 1300 erstmals als Stadt erwähnt, ab 1360 zur böhm. Krone gehörig, 1406 an Wittelsbacher verpfändet, 1421–1714 Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden der Markgraf von Brandenburg und der Pfalzgrafen, Oberzentrum. 1241 Kopie 1772 Weiden, 1269 Widen [Original], um 1300 KopieAnfangs 14. Jahrhundert deu Weide ... der Weiden; datz der Weiden in der stat [Original] (1301–07). Dem Siedlungsname liegt die Dativ-Singular-Form des Appellativums mittelhochdeutsch w ̄ıde ‘Weide’ zugrunde. Auszugehen ist von der Stellenbezeichnung mittelhochdeutsch *ze dër(e) w ̄ıden ‘zu/bei der Weide’ mit Präposition und Artikel. Vereinzelt erscheint daneben mit deu Weide die Form des Nominativ Singular Benennungsmotiv war offenbar ein einzelner, auffälliger Weidenbaum. In mittelhochdeutsch sich der Langvokal ̄ı zum Diphthong ei. Der Zusatz i.d.OPf. (= in der Oberpfalz) dient der Unterscheidung von weiteren Orten gleichen Namens. So Weiden im Landkreis Lichtenfels, Reg.-Bez. Oberfranken.
Weidenbach (Eifel) (Trier) ie erste Erwähnung des Ortes unter dem Namen „Witenbuoch“ findet sich in einer Urkunde des Kaisers Heinrich II. vom 17. Oktober 1016, in der er dem Prümer Abt Urold Besitzungen in Weidenbach („Witenbuoch“), Stadtfeld („Stadefelt“) und Ließem („Liudesheim“) bestätigt.
Weidenbach (Mittelfranken) (Mülheim) +1220 Widenbruch. Germanisch widon, zu wida,-, breit + broka-, Sumpfland. Im Jahre 1229 wurde der Ort als „Widenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Es wurde dort als freies Bauerndorf beschrieben. Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen schon zuvor gebrauchten Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsch „wîde“ (= Weide) bzw. „wîdîn“ (= von Weidenholz). Es handelt sich somit um einen von Weiden bestandenen Bach.
Weidenbach (Nastätten) Weidenbach gehörte zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen und war dem Amt Hohenstein und dem Gericht Diethardt unterstellt. Bis zum Aussterben des Geschlechtes der Grafen von Katzenelnbogen 1479 gehörte es zu deren Besitz.
Weidenberg Wohl hochmittelalterliche Gründung an der Altstraße Forchheim–Eger im Obermainischen Hügelland an der Steinach am Fuß des Fichtelgebirges, seit 1223 Sitz eines Ministerialengeschlechts der Andechs-Meranier, 1339 halbe Veste Weidenberg Lehen des Burggrafen von Nürnberg, 1398 Markt, 1153 (Kopie 17. Jahrhundert) Widenberg, 1241 Widenberch [Original], 1320 Weidenberch [Original]; Weidenberg (1412). Im Ortsnamen verbindet sich das Grundwort-berg mit mittelhochdeutsch w ̄ıde ‘Weide, Weidenbaum’ im Genitiv Plural oder dem Adjectivisch w ̄ı d ̄ı n ‘von Weiden, mit Weiden bestanden’. Das wusste man schon im Jahr 1692: Weidenberg hat einen lustigen mit Popelweiden gezirten Berg. So Weiden i. d. OPf.; Weidenbach, Landkreis Ansbach.
Weidenhahn, ende 1200 Weidenhagen. Germanisch waipjon-, Weide + hagan-, Waldchen. Urkundlich wurde Weidenhahn um 1200 unter dem Namen Weidenhagen erstmals erwähnt. Weitere Namen im Lauf der Zeit sind: Weidenhayn, Wedinhane, Weidinhan, Weidenhayn und Weidenhahn. Die Endung -hahn lässt eine Gründung vor dem Ende des 10. Jahrhunderts als unwahrscheinlich erscheinen.
Weiden in der Oberpfalz Der Name der Stadt leitet sich entweder von dem Vorkommen des Weidenbaumes (althochdeutsch wida, mittelniederdeutsch wide) oder von einem „Ort zum Weiden, Futter suchen“ (althochdeutsch weida, mittelhochdeutsch weitha) ab und bedeutet „Platz bei den Weiden oder Platz zum Weiden“.
Weidenstetten Der Ort gehört nach der Endung seines Namens auf -stetten jedoch erst einer Ausbauphase an. Grabungen in der Petruskirche belegen einen ersten Bau im 10. Jahrhundert.
Weidenthal Der Ort wurde 1247 als „Wydentall“ erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz der Herren von Frankenstein
Weidhausen (bei Coburg) Neuensorg wurde 1195, Trübenbach 1289 und Weidhausen 1225 erstmals urkundlich erwähnt.
Weiding (Oberpfalz) Der Ortsname ist 1301 identisch zur heutigen Form ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Wido mit -ing-Suffix zugrunde.
Weidingen Die Legende besagt, dass der Heilige Willibrord um 730 an der Stelle eines heidnischen Tempels eine Kirche errichtete. Ein über die Jahrhunderte den Verfall überstehendes Marienbild stand in einem Weidenstrauch, von dem sich in der Folge die Namen Weidig, Widen oder Wedingen abgeleitet haben sollen. 1205 ist der Vorgängerbau der heutigen Wallfahrtskirche bezeugt.
Weierhof, (Bolanden) 823 UUillare. 1222 Wilre. Germanisch wilaria von romanisch villara. Gehöft.
Weigendorf Der Ortsname ist 1344 ersturkundlich genannt und geht auf die Ausgangsform Wigindorf zurück. Es liegt der bajuwarische Personenname Wigo zugrunde.
Weigenheim Der Ort wurde 822 als „Wigenheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort des Ortsnamens ist heim (ahd. für Wohnung, Behausung), das durch den Personennamen Wigo bzw. Wīgo näher bestimmt wird. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzusehen.
Weihenzell Weihenzells Geschichte ist eng mit dem Gumbertuskloster in Ansbach verknüpft, Weihenzell gehörte einst neben Wasserzell zu den beiden "Cellen", die von dem Kloster vermutlich zum Zwecke der Jagd und Fischzucht angelegt wurden. Um das Jahr 1060 herum vermuten Historiker die erste Besiedlung, die erste urkundliche Erwähnung ist unter dem 29. Marz 1299 nachgewiesen.
Weiherhammer Weiherhammer war ursprünglich ein Industrieprojekt des frühen 18. Jh.. und gewann seinen zweiten Namensteil von dem Hammerweiher, der vor dem Projekt Beckenweiher hieß. Hammer ist ein altes Wort für ein Hammerwerk. Man errichtete 1717 auf Geheiß der Herzoglichen Räte „zwischen Mandel und Ezersried unweith des Beckhenweyers einen Hochofen“. Man nannte ihn zuerst „der neue Hochofen bei Mandl“, bald darauf folgte „der Weyherhammer“.
Für die Siedlung war im 18. Jh. auch die Bezeichnung Weihersdorf/Weierdorf üblich.
Weihmichl Im 8. Jahrhundert erhielt das inzwischen christianisierte Land eine feste kirchliche Organisation. Neuhausen gehörte seit 814 zum Kloster Sankt Emmeram in Regensburg, Weihmichl wurde 1256 als diesem Kloster zugehörig eingestuft.
Dem Ortsnamen nach war die erste Kirche dem heiligen Michael geweiht, denn althochdeutsch wih bedeutet „heilig“. Urkundlich erscheint der Ort erstmals im Jahre 1060, als der edle Rotperus die Hofhaltung zu Wihenmichel, die er vom früheren Bischof Gebhard zu Eichstätt (seit 1055 Papst Viktor II.) zu leihen erhalten hatte, an das dortige Domkapitel zurückgibt.
Weikersheim Frühe Schenkungen an Kloster Fulda, um 1100 überlässt Wipertus von Weikersheim Güter an das Kloster Comburg, 1345 als Lehen der Fürstabtei Fulda, um 1385 an Mergentheimer Juden versetzt, Pfandherr 1397–1147 Konrad von Weinsberg. Schloss Weikersheim, St. Georg, „Gänsturm“. 835 (?) (Kopie12. Jahrhundert) Uuighartesheim; 9. Jahrhundert Wichartesheim (Kopie 12. Jahrhundert). Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort -heim und als Bestimmungswort der Personennamen W ̄ıghart, mit Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des W ̄ıghart’.
-weil / -wil. Das auf lateinisch villa ‘Landhaus/-gut, Vorwerk’ zurückgehende Wort ist vor villare ( -weiler) als Namenwort entlehnt worden und kommt in Ortsname als Simplex und in Zusammensetzung vor. Diese Namen sind nicht immer eindeutig von den -weiler-Namen zu trennen, da diese entsprechend verkürzt sein können und bereits in der urkundlich Überlieferung Wechsel beider Typen vorkommt ( -weiler).
Weil (Oberbayern) Der Ortsname Weil ist römischen Ursprungs und lautete ursprünglich Villa (Gutshof).
Weil am Rhein 786 Schenkung an Kloster St. Gallen, 1344 Besitz der Klöster St. Blasien und Weitenau, Dreiländerbrücke, „Stapflehuus“, Kandertalbahn. Seit 1972 Große Kreisstadt. 786 in Willa [Original], 1229 Wile [Original], 1246 Wile [Original], 1571 Wiel [Original], 1574 Weyll [Original]; Weil am Rhein (1929). Dem Siedlungsname liegt altes v ̄ılla zugrunde. Lateinisch hv ̄ılla wurde als Lehnwort w ̄ıla ins Althochdeutsch übernommen und bezeichnete zunächst das Gebäude eines Gutshofs, später wohl als Flurname auch das Gelände des ehemaligen Gutshofes. Bei der Diphthongierung (W ̄ıl > Weil) handelt es sich um eine rein schreibsprachliche Erscheinung. Die Mundart weist bis heute undiphthongierten Langvokal [i:] auf. Siedlungskontinuität muss wegen der wohl frühen, römisch Gründung und möglicher zwischenzeitlicher Wüstwerdung nicht vorausgesetzt werden. Der Namenszusatz am Rhein trat erst später hinzu, um den Ort von anderen Siedlungen namens Weil unterscheiden zu können. So (Grenzach-)Wyhlen, Landkreis Lörrach; Gurtweil, Ortsteil von Waldshut-Tiengen, Landkreis Waldshut, Weil der Stadt, Weil im Schönbuch, beide im Landkreis Böblingen, Weilimdorf, Ortsteil von Stuttgart.
Weikersheim, (Württemberg) 1183 Uvichardesheym. Germanisch Wigahardes haim. Wohnung des Wigahard. (wiga-, Kampf + hardu kühn)
Weilar Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahre 1153.[3] In alten Urkunden und Dokumenten aus jener Zeit wird er auch Wyler oder Wylere genannt. Die Burg von Weilar stand an der Stelle des Schlosses Weilar. 1153 wurde auch ein Ministerialengeschlecht Weilar erstmals genannt.
Weilbach Die älteste bekannte Erwähnung von Weilbach erfolgte in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Jakob in Mainz als Wilibach datiert von 1112. Später war die Bezeichnung Niederweilbach üblich, um eine Unterscheidung zum ehemaligen Nachbarort Oberweilbach zu schaffen.
Weilburg, Stadt im Landkreis Limburg-Weilburg, an der mittleren Lahn zwischen Taunus und Westerwald; die Lahn beschreibt hier eine charakteristische Mäanderschleife; der Bogen umschließt einen schmalen Bergsporn, der die ummauerte Altstadt mit dem Schloss trägt, Luftkurort; Burg auf dem Felsen im 10. Jahrhundert erbaut; König Konrad I. gründete um 912 das Walpurgisstift, an das sich die Ortschaft anlehnte. Im 10. Jahrhundert hatten die Bischöfe von Worms das Reichslehen inne. 1295 erhob König Adolf von Nassau den Burgflecken zur Stadt. Erweiterungen der Burganlage (12. bis 14. Jahrhundert), Schlossausbau (16. bis 18. Jahrhundert); ab 1697 planmäßiger Ausbau der Stadt zur barocken Kleinresidenz durch J. L. Rothweil. Die Stadt war bis ins 19. Jahrhundert der Mittelpunkt einer alten Eisenindustrie. Museum Schloss Weilburg. 906 Wilineburch, 906 Wileneburch, 912 (Kopie Mitte des 12. Jahrhundert) Wilinaburg, 1062 Wilenburg, 1127 Wileburg, 1226 Wilburg, Wilburc, 1249 de Vilberg, 1284 Wileborg; Weilburg (1410, Aufzeichnung um 1600). Kompositum mit dem Grundwort -burg ‘Burg, Stadt’; seltener mit dem Grundwort -berg ‘Berg’. Das Bestimmungswort enthält der Flussname, Weil, links Nebenfluss der Lahn (821 Huuilinu, 849 (F.) Wilena, 1213 Wilna, 1265 Wilne, 1276 Wile, 1507 Weiln). Derivation mit dem Suffix -ina. Die -n-Ableitung sind im ganzen europäischen Raum zu finden und treten vielfach in Gewässername auf. Dabei unterscheidet sich der vorliegende Name in der Bildungsweise von anderen Weilbächen (Weilbach r. zum Ardelgraben (Main) < 1091 Wilebach), die als Zusammensetzungen erscheinen. Bisher ist der Name nicht sicher gedeutet. Zu dem Element *Wilgehören wohl Namen wie Wiehl (1131 Wila), Wilp in Breitscheid/ Düsseldorf, Welpe bei Vechta, Oldenburg, up der Welpe (16. Jahrhundert) – Stelle in Bielefeld, Welper/Hattingen, Wilp bei Deventer und Wölf bei Hünfeld. Als alteuropäisch stufte Krahe *Vilantia (> Vilents), Wilstra (> Wilster), *Wilsa (> Wilsau und Wilsebach) und Wiehl (Nebenfluss der Agger) ein. Problematisch an der Zuordnung des vorliegenden Namens zu der Namengruppe Wilist der Wurzelvokal. Durch die Veränderung des Stammvokals durch die Neuhochdeutsch Diphthongierung von - ̄ı> -ei(Wilina > Weil) ist die Quantität des Wurzelvokals lang, während der Vokal bei den übrigen Namen der Gruppe kurz ist. Damit kann vorliegender Name nicht an eine Wurzel indogermanisch*u-el-/ *u-elə-/*u-l ̄e‘drehen, winden, wälzen’ angeschlossen werden. Greule setzt daher älteres *Hwîlina als n-Ableitung von germanisch (althochdeutsch) hwîla ‘Weile’, im Sinne von ‘ruhiger Wasserströmung/Wasserarmut’ an. Geht man von einer Ausgangsform *w ̄ı-laus und betrachtet - lals suffixale Erweiterung, lässt sich möglicherweise ein Anschluss an indogermanisch *u-ei-/*u-e-iə-/*u- ̆ ̄ı‘drehen, biegen’ (vielfach von biegsamen Zweigen, Flechtwerk, Rankengewächsen) finden. Zu dieser Wurzel gehört auch deutsche Weide
Weil der Stadt Um 1160 von Graf Adalbert von Calw und Bertold von Stauffenberg an Kloster Hirsau, 1132 an die Welfen, wohl 1191 an die Staufer, 1376/78 Verpfändung an Württemberg, Storchenturm, Augustinerkloster. 1080–91 (F. zu 1075) ad Wile, um 1075 (Kopie12., 16. Jahrhundert) in Wile, 1334 in Wil zu ̊ der Stadt; Weil der Stadt (1852). Der Name Wile, später, mit Neuhochdeutsch Diphthongierung und Schwund der unbetonten Endsilbe Weil, bedeutet ‘Siedlung bei den Überresten eines römischen Gutshofes’. Er geht auf lateinisch v ̄ılla ‘Hof, Landgut’ zurück und war zunächst zum Flurname für das Gelände des ehemaligen Gutshofes geworden. Daher ist der Ortsname kein Zeugnis für Siedlungskontinuität seit der Römerzeit. Der Namenzusatz der Stadt verweist auf das Stadtrecht und dient der Unterscheidung von Weil am Rhein, Weilimdorf und Weil im Schönbuch. So Weil am Rhein, Landkreis Lörrach, Weil im Schönbuch, Landkreis Böblingen, Weilimdorf, Ortsteil von Stuttgart.
Weil im Schönbuch. Gemeinte im Landkreis Böblingen, 1188 zur Hälfte, zwischen 1287 und 1295 vollends an Kloster Bebenhausen, 1286/7 Zerstörung durch Württemberger und Badener, durch die Reformation an Württemberg. Naturpark Schönbuch, St. Martinskirche. Um 1188 Wile [Original], 1262 Wile sitam prope Holzgeringen [Original], 1286 (Kopie16. Jahrhundert) Wile in Scanbuch, 1398 Weil im Schonbach [Original]; Weil im Schönbuch (1850). Der Name Wile, später, mit Neuhochdeutsch Diphthongierung und Schwund der unbetonten Endsilbe, Weil, bedeutet ‘Siedlung bei den Überresten eines römischen Gutshofes’ und geht auf lateinisch v ̄ılla ‘Hof, Landgut’ zurück. Dem Waldnamen Schönbuch als Lageangabe liegt althochdeutsch *skeginbuoch zu Grunde, ein Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch buoch ‘Buchenwald, Waldung’ und einem Bestimmungswort, das vorliegt in altnordisch skegi ‘Landzunge’, althochdeutsch in der Variante scahho ‘Landzunge, Bergvorsprung, Vorgebirge’. Die heutige Namenschreibung beruht auf volksetymologischer Umdeutung in Anlehnung an schön. So Weil der Stadt, Landkreis Lörrach, Weilimdorf, Ortsteil von Stuttgart.
Weilen (unter den Rinnen) Weilen wurde erstmals als Weiler um 1113 genannt.
Weiler, (Köln) 1140 Wilre. Germanisch wilari-, von romanisch villare, Gehöft.
Weiler bei Bingerbrück) 1184 Wilre.
Weiler=Niederweiler und Oberweiler. Anfang 1300 Wilre.
Weiler=Musweiler oder Bergweiler. 1171 rustici utrisque Uillaris.
Weiler, (Hasselsweiler) 870 Uillare.
Weiler, (Oberpleis) 1218 Wilre.
Weiler, (Worringen) 1218 Wilre.
Weilerhof, (Brohl bei Karden) 1103 Wilre.
Weilerhof, (Lülsdorf) 1100 UUileri.
-weiler. Althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler Maskulinum ist aus vulgärlateinisch villare ‘Gehöft, Vorwerk’ / altfranzösisch viller ‘Gehöft’ entlehnt. Nach den urkundlichen Quellen wurden nicht nur kleine Ansiedlungen, sondern in typischen Ausbaulandschaften auch größere Siedlungen beziehungsweise zum Teil umfangreiche Pfarrzentren entsprechend benannt. Der Bildungstyp begegnet recht häufig als Simplex (Weiler, verscheidene Ortsnamen), häufiger indes als Grundwort (Dudweiler, Ortsteil von Saarbrücken. Die Kombinationen haben in der Regel sehr altertümliche Bestimmungswort, vorwiegend aber Personenname. Sie kommen auf günstigem Siedelland vor und dürften in der ersten Rodungsperiode vom ausgehenden 7. bis circa 9./10. Jahrhundert produktiv, teilweise noch später aktiv gewesen sein (z.B. im Hunsrück). Durch Assimilation konnten besonders nach S hin Endungsverkürzungen von -weiler entstehen, sodass Verwechslungen mit -weil / -wil begegnen. Beide Typen fehlen weithin in Bayern vollkommen in A, NI, SH und im Bereich der deutsche Ostsiedlung. Sie beschränken sich also im Wesentlichen auf das merowingischfränkische Staatsgebilde.
Weilerbach Die älteste erhaltene Erwähnung von Weilerbach findet sich in einer Urkunde von 1214, mit der König Friedrich II. seinem Getreuen Reinhard von Lautern, Ritter von Hoheneck, die Patronatsrechte über die Pfarrkirche zu Ramstein mit den Filialkirchen zu Weilerbach (Wilrebach) und Spesbach (Spethisbach) überließ.
Weiler bei Bingen Erstmals im Jahre 823 wird der Name des Ortes in einer Urkunde Kaiser Ludwig des Frommen erwähnt.
Weiler bei Monzingen Weiler war bis um 1800 reichsritterschaftliche Besitzung und gehörte zuletzt dem Markgrafen von Baden.
Weilersbach Von einer frühen Besiedlung zeugen keltisch Hügelgräber, darunter ein Fürstengrab in Rodenbach und ein ehemalig fränkisch Königshof in Kollweiler. Das ehemalig Reichswalddorf Weilerbach ist die größte Gemeinte, Verwaltungssitz und Mittelpunkt der Verwaltungsgemeinde. Die Gemeinte Eulenbis liegt inmitten eines Landschaftsschutzgebietes und ist anerkannte Fremdenverkehrs Gemeinte. Mackenbach war im 19. Jahrhundert der Hauptort im sog. Westpfälzer „Musikantenland“. 1215 Wilrebach, 1219 Wilerbach, 1592 Weillerbach; Weilerbach (1824). Das Bestimmungswort ist hier mittelhochdeutsch wîler ‘Weiler, einzelnes Gehöft, Vorwerk, kleineres Dorf ’ ( -weiler), das Grundwort ist-bach. Somit kann der Name als ‘Hof, Vorwerk an einem Bach’ gedeutet werden.
Weiler-Simmerberg Am 1. September 1968 wurden die Gemeinden Simmerberg und Weiler im Allgäu (amtlich Weiler i. Allgäu) zur neuen Gemeinde Weiler-Simmerberg zusammengeschlossen. Am 1. Januar 1972 kam Ellhofen hinzu.
Weilerswist Besiedlungsspuren, um 1180 als Swist, dann auch als Swisterberg bezeugte Pfarre, 1310 erstmals als Wilrezwist erwähnt, ab 1302 im Besitz des Kölner Erzbischofs, mehrere Burganlagen. Um 1180 Swist, um 1300 Wilre, 1310 Wilrezwist. Kompositum aus-weiler, das auf das lateinisch Adjectivisch villa ̄ris ‘zu einer Villa (Herrenhof) gehörig’ zurückgeht, und dem Gewässername Swist, der auf mittelniederdeutsch/mittelniederländisch twist ‘Zwist’ zurückführt und zu dem indogermanisch Grundwort für zwei mit verschiedenen Stammbildungen gehört. Überliefert ist der Gewässername in frühmittelalterlichen Gaunamen: zu 771 in pago zucst-ah-gouwe (CL), zu 853 in pago Tustense mit unterschiedlichem Lautverschiebungsstand im Anlaut. Mundartlich Schwös. -weiler ist häufig Zweitglied in südwestdeutschen und mittelfränkischen Ortsnamen. So Badenweiler, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald; Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis Ahrweiler; Swisttal, Rhein-Sieg-Kreis.
Weilheim (Baden) Aus der Zeit der Römerherrschaft (1. bis 4. Jahrh. n. Chr.) stammen wohl die auf einen römischen Wachtturm hinweisenden Baureste, der südöstlich auf der Höhe vor dem Dorf stand. Auf dieser Höhe mit dem weiten Rundblick lag die in einer Urkunde vom Jahre 1279 erwähnte „Burgegge“. Südwestlich der Ortschaft Nöggenschwiel befindet sich ein Menhir.
Die erste urkundliche Erwähnung von Aisperg erfolgte im Jahre 890, Weilheim selbst wurde zum ersten Mal im Jahre 929 als Wilhaim urkundlich erwähnt.
Weilheim an der Teck Seit dem 8. Jahrhundert Schenkungen an Kloster Lorsch, Hoheitsrechte über Ahalolfinger an die Zähringer, deren Haupsitz Weilheim 1060 war, 1334 an Württemberg veräußert. Peterskirche, Kapuzinerhaus. 769 (Kopie 1183–95) Wilheim, 1109 (Kopie Anfangs 13. Jahrhundert) Wilheim, 1560 Weilheim. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim. Als Bestimmungswort erscheint mit Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei lateinisch v ̄ılla ‘Hof, Landgut’, das zunächst ein Flurname bildete: ‘Siedlung bei den Überresten römischer Gutshöfe’. Der Gewässername Teck dient als differenzierende Lageangabe.
Weilheim in Oberbayern Von circa 1080–1312 Herrschaft von Lehensmännern der Andechs-Meranier, 1176 Marktrechte, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher. 1010 Wilhaim, 11. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Wilheim, 1100–1110 Wilheim, circa 1130 (Kopie von 1521) Wileheim, 1237 Weilhaimen, 1298 Weilhaim, 1313 Weilheim. Aventin deutete 1523 den Namen mittels eines antiken Völkernamens: Baelauni, von denen die statt Weilham genant ist. In Wirklichkeit geht aber das Bestimmungswort des Siedlungsnamens auf lateinisch v ̄ılla ‘Landgut’ zurück, wohl über ein althochdeutsches Lehnwort *w ̄ıl(a). Als Grundwort ist althochdeutsch *haim,-heim, zu erschließen, dass wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter ‘Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist. So Weilheim an der Teck, Landkreis Esslingen; Weilheim, Landkreis Lörrach.
Weil im Schönbuch Der Name Weil könnte von der lateinischen villa abgeleitet sein.
Im Jahre 1087 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Breitenstein. Rudolf von Breitenstein war ein Lehnsmann der Pfalzgrafen von Tübingen. 1188 wurde das Dorf als Weyl im Schaienbuch erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde besagt, dass Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen seinen Teil des Dorfes dem von ihm ein Jahr zuvor gegründeten Kloster Bebenhausen schenkte.
Weillen, 1070(?) Waslin.
Weilmünster Bekannter Marktflecken seit 1217, ursprünglich Herrschaftsgebiet der Grafen von Diez, Kirchsatz und Zehnten besaß das Domstift Worms, Bergbau, Handel durch dort seit 1589 ansässige Juden; der Ort verdankte alten Handelsstraßen sein Emporkommen. 1217 Wilmunstre, 1277 Wilemunstere, 1289 Wilenmunstere, um 1292 Wylemunster, 1307 Wylemonstere, 1309 Wylemonstre, 1318 Wilmunstere, 1391 Wilmunster, 1630 Weillmünster, 1706 Weylmünster. Zusammensetzung mit dem Grundwort -münster zu mittelhochdeutsch münster, munster ‘Kloster-, (Stifts-)kirche’, althochdeutsch munistiri, munster, monster Maskulinum ‘Kloster’, entlehnt aus lateinisch monast ̄erium. Das Bestimmungswort enthält den Gewässername Weil. Der Stammvokal - ̄ı wird zu -ei diphthongiert. Der Ortsname erklärt sich als ‘Kloster an der Weil’; zu dem Flussname Weilburg. So Weilburg, Landkreis Limburg-Weilburg.
Weilrod. Erste schriftliche Erwähnung eines Dorfes aus diesem Gebiet ist Mauloff, im Jahr 1156 (Mulefo). Der imposante Rundturm der Burgruine in Altweilnau wird in die Zeit um 1200 datiert.
Weiltingen Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1096 bis 1133 entstand, als „Wilitingen“ erstmals erwähnt. Dem Ortsnamen liegt ein Personenname zugrunde, möglicherweise der weibliche Personenname Wīhilt, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname würde also Bei den Leuten der Wīhilt bedeuten.
Weimar (Lahn) Die Bezeichnung Weimar soll sich aus den altgermanischen Worten wih (heilig, geweiht) und dem althochdeutschen mar (See, Sumpf oder Moor) zusammensetzen.
Allna wurde bereits um 807 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit der am frühesten genannter Ortsteil der Gemeinde. Daneben gelten Kehna, Oberweimar und Niederweimar allein aufgrund ihrer Namen als die ältesten Orte im Gemeindegebiet. Die Gründung der Martinskirche in Oberweimar wird in vorbonifazianischer Zeit, also etwa um 600, zur Zeit der Missionierung durch iroschottische Mönche, angenommen.
Weimar (Thüringen) Vor und frühgeschichtlicher Fundraum, auch früh germanisch besiedelte Gegend; altthüringisches Dorf, seit 8./9. Jahrhundert karolingischer Herrensitz mit Burgflecken; Stadtgründung vor 1250 (1254 civitas); seit 1572 Residenzstadt von Sachsen-Weimar(-Eisenach) bis 1918; 1920–1948 thüringische Landeshauptstadt; Stadt der deutschen Klassik, Hochschulstadt. (9. Jahrhundert) 1150/65 actum Wimares, (ad 984) 1012/18 in Wimeri, 1123/37 Ulrich de Wimare, noch 1506 Wymar; Weimar (1556). Der Ortsname wurde gebildet mit altsächsisch w ̄ıh ‘Heiligtum, Tempel’ und altsächsisch meri, althochdeutsch mer(i) < germanisch *marja ‘Meer’ (-mar), ursprünglich auch ‘Binnensee, Teich, stehendes Gewässer’, vgl. gotisch mari-saiws ‘See’; ursprünglich Bedeutung also etwa ‘Heiligtum-See’ für alte germanisch Kultstätte. Durch Vordringen des hochdeutsch wurde das lange i in der ersten Silbe des Ortsnamens im 14. Jahrhundert diphthongiert zu ei, -meri in mittelhochdeutsch Zeit abgeschwächt zu -mere (vgl. Ortsname Meerane) und auch in Anlehnung an lateinisch mare ‘Meer’ sowie regional althochdeutsch mar(i) schließlich kanzleisprachlich zu -mar. Die einmalige Form mit Endung -s erklärt sich als vom Schreiber verursachte Eindeutung eines zweigliedrigen Personennamens in den Ortsname mit Genitiv-s. Die Schreibung von 1506 zeigt: Der Diphthong -ei im Ortsname wurde in der Schrift sehr lange nicht realisiert, also die ältere Schriftform des Ortsnamens blieb bis ins 16. Jahrhundert oft gewahrt. So Weimar (Lahn), Landkreis Marburg-Biedenkopf, und Weimar, Ortsteil von Ahnatal, Landkreis Kassel.
Weinähr Weinähr wurde erstmals im Jahr 1267 in einer Schenkungsurkunde als Anre erwähnt. Zur Gründung trugen die Weinstöcke bei, die als Wein auch noch im Namen erhalten geblieben sind. Schon im 11. Jahrhundert wurde das Kloster Arnstein urkundlich erwähnt, was die erste Ansiedlung im Gebiet gewesen ist.
Weinbach Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Weinbach erfolgte unter dem Namen Wynbach im Jahr 1344.
Weinbergen Die Gemeinde Weinbergen entstand durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Bollstedt, Grabe, Höngeda und Seebach im Zuge der ersten Thüringer Gebietsreform am 1. Juli 1994.
Weinberg, (Werden) 799 rothum illum quod dicitur UUiduberg. Germanisch widu-, Wald + berga, Berg.
Weinböhla 1350 Bel, 1406 Bele, 1538 Weynbiele. Zu altsorbisch*bˇely‘ weiß, hell’, oder auch zu altsorbisch *bˇel ‘feuchte Wiese’. Zur Unterscheidung von anderen Böhla-Orten erhielt der Name das zusätzliche Bestimmungswort Wein, das auch auf den hier betriebenen Weinbau Bezug nimmt. So Böhla, Ortsteil von Schönfeld, Landkreis Meißen.
Weinfeld, (Schalkenmehren) 1044 Winuelde.
Weingarten (Baden) Herrschaftsrechte wohl von Weißenburg an die Salier und von diesen an die Kraichgaugrafen, 1368 Lehnsherrschaft an die Kurpfalz, 1504–27 Verpfändung an Baden, ab 1803 badisch. Wein und Obstbau. Wartturm, Tulla-Brücke, Walk’sches Haus. 9. Jahrhundert Wingarten, 1181 Wingarden [Original], 1297 Wingartden, 1532 Wyngarten. Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus althochdeutsch, mittelhochdeutsch w ̄ın ‘Wein’ und althochdeutsch garto, mittelhochdeutsch garte ‘Garten’, h. mit der differenzierenden Lageangabe (Baden). So Weingarten (Pfalz), Landkreis Germersheim, Weingarten, Landkreis Ravensburg.
Weingarten (Pfalz) Die erste Nennung erfolgte im Jahre 771 unter dem Namen Wingarda. Im Jahr 985 wurde der Ort Opfer des Salischen Kirchenraubs. Aus der Gemeinde stammt das seit 1226 urkundlich bezeugte und 1685 ausgestorbene Geschlecht der Ritter von Weingarten.
Weingarten (Württemberg) Große Kreisstadt im Landkreis Ravensburg, 23 620 Einwohner, bildet zusammen mit der Stadt Ravensburg und den Gemeinte Berg, Baienfurt und Baindt den Gemeindeverwaltungsverband Mittleres Schussental, Seit dem 8. Jahrhundert fränkisch Reichshof, Mittelpunkt des 816 genannten fiscus Scuzingauue, 1805 an Baden, 1865 Stadterhebung und Umbenennung Altdorfs in Weingarten. Basilika St. Martin, „Schlössle“, Burgruine Wildeneck. Weingarten (1865). Eine Zusammensetzung aus Neuhochdeutsch Wein und Garten, die seit 1865 den alten Namen Altdorf (12. Jahrhundert in Altorfensi villa) ersetzt. Der Name ist erstmals 1055 als Flurname in der Form winigartin bezeugt, Henning Kaufmann geht daher von einem ursprünglichen Personennamen Winigart aus. So Weingarten (Pfalz), Landkreis Germersheim, RP; Weingarten (Baden), Landkreis Karlsruhe.
Weinheim 790 an Kloster Lorsch, 1080 Errichtung der Burg Windeck, 1301 Eroberung durch König Albrecht I., ab 1308 in pfälzischem Eigentum, 1317–1340 als Pfand an Erzbischof von Mainz, 1368 unveräußerlicher Bestandteil der Kurpfalz, 1803 an Baden. Burgruine Windeck und Wachenburg, Peterskirche, Weinheimer Schloss. 755/56 (Kopie 12. Jahrhundert) Winenheim, 764 (Kopie 12. Jahrhundert) Finenheim, 1381 Wynhein; Weinheim (1446). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-heim. Als Bestimmungswort erscheint mit Ersatzdehnung von i vor n und anschließender Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei der schwach flektierte Personennamen Wino: ‘Siedlung des Wino’.
Weinolsheim Auf dem Gebiet des heutigen Weinolsheim lebten um das Jahr 500 Franken. Vermutlich gab es hier ein fränkisches Dorf, das königliche Domäne, also Königsgut, war. Am 22. Oktober 789 wurde Weinolsheim als Winolfesheim in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Das ist die älteste erhaltene namentliche Nennung des Dorfes. Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von einem fränkischen Sippenältesten namens Winolf ab, der den Ort gegründet hat.
Weinsberg Im frühen 11. Jahrhundert in Besitz einer zu den Popponen gehörenden Grafenfamilie, 1450 an die Pfalz, durch Eroberung 1504 an Württemberg. Weinbau, Burgruine Weibertreu, Wachtturm, Johanneskirche. 1147 Winsperc [Original], 1148 Winesberc [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -berg. Als Bestimmungswort erscheint mit Ersatzdehnung von i vor n und anschließender Neuhochdeutsch Diphthongierung von ̄ı zu ei der stark flektierte Personennamen Wini: ‘Siedlung bei den Leuten des Wini’. So Weinsberg // Vinsberg, Ortsteil von Wolsdorf // Volstroff, Département Moselle (Lothringen).
Weinsberg. 1193 Winsberc.
Weinsheim (Bad Kreuznach) Der Ort wurde im Jahre 770 zum ersten Mal urkundlich erwähnt als Wigmundisheim. 868 UUimundasheim, 870 UUihmundesheim. Germanisch Wihamundes haim. Wohnung des Wihamund. (wiha, - heilig + munda Vormund)
Weinsheim (Eifel) Weinsheim wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt, als Hartart von Schönecken seinen Hof zu „Winzheim“ dem Kurfürsten Balduin zu Trier zum Lehen auftrug. Nach einer weiteren Beurkundung des Orts 1343 als „Winsheim“ erschien der Name „Wyntzem“ im Jahr 1570.
Weinsheim, (Trier) 720 ad UUinardo curte. Germanisch Wimihardes haim. Wohnung des Winihard. *wini,- Freuns, +hardu kühn)
Weinstadt Eine Zusammensetzung aus Neuhochdeutsch Wein und Stadt, das namengebende Motiv ist die Lage der fünf Ortsteilen im Weinbaugebiet des Remstales. Das Grundwort-stadt hatte bei Namengebungen im Zuge der Gebietsreform offensichtlich eine gewisse Anziehungskraft (Albstadt, Filderstadt).
Weira Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 31. Juli 1307. Der Ortsteil Krobitz wurde bereits 1074 erwähnt.
Weis, (Koblenz) 1198 Wise. Germanisch wihsa-, Dorf.
Weischer, (Nordkirchen, München) ende 1100 Vuedenscara. Mitten 1200 Wedeschara. Germanisch waipjon-, Weide + skaro-, Anteil, Weideregerechtigkeit.
Weischlitz Weischlitz wurde im Jahre 1274 erstmals urkundlich als Wisols erwähnt.
Weisel Weisel wird als Wizzelo erstmals 1128 in einer Schenkungsurkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. zugunsten des Mainzer Domkapitels erwähnt. Der Ort dürfte aber deutlich früher bestanden haben, da die nun übertragenen Geldeinkünfte noch von Wezilo herrührten, der von 1084 bis 1088 Mainzer Erzbischof war.
Weisen Der Name Weisens kommt aus dem Polabischen und bedeutet „Ort, an dem Schilf/Riedgras wächst“. Weisen wurde 1424 erstmals in einer Urkunde über die Liquidation der aus den Landen der Herzogin Katharina von Mecklenburg in der Mark verübten Beschädigungen erwähnt.
Weisenbach Weisenbach wurde erstmals im Jahre 1336 in einer Urkunde im Lehnsbuch des Bistums Speyer erwähnt.
Weisendorf Der Ort wurde 1288 als „Weizzendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist das Adjektiv wîz (mittelhochdeutsch für weiß). Im Dorf gab es vermutlich auffallend weiße Gebäude.
Weisenheim am Berg Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war im Jahr 771 im Lorscher Codex.
Weisenheim am Sand Der Ort wurde erstmals im Jahre 771 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt und in Schriften des Klosters Wörschweiler (Saar) wurde ab dem Jahr 1209 der Ort als „Wisa“ oder „Wissen“ bezeichnet. Im Jahr 1522 wurde die Bezeichnung „Weißhein uffm Sand“ in diesen Schriften des Klosters verwendet, woraus sich vermutlich der heutige Name abgewandelt erhalten hat.
Weisenau, (Mainz, Ruhr) 1192 Wizenowe. Germanisch hwiton, zu hwita, weiß + agwjo-, Fruchtbares Alluvialland an einem Fluss.
Weiskirchen, 1030 Wiskirche. Rund um die Kirche entstand in fränkischer Zeit ein Straßendorf. Die älteste erhaltene Erwähnung stammt von 1215.
Weismain Weismain wurde im Jahre 800 in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt.
Weiß, (Rondorf) 1143 Wisse.
Weissach Im Mittelalter im Besitz der Grafen von Vaihingen, ab 1150 des Klosters Maulbronn. Entwicklungszentrum des Sportwagenherstellers Porsche seit 1971. 9. Jahrhundert (Kopie 1275–1300) Wizaha, 1196 in Wisahe, 1250 Wizach, 1300 Wisach, 1408 Wissach, 1592 Weyssach, 1679 Weissach. Ursprünglich Name des Strudelbachs (zur Enz zum Neckar), Kompositum mit Grundwort -ach1 und Bestimmungswort althochdeutsch (h)w ̄ız ‘weiß, glänzend’. Weissach ‘der weiße, schäumende Bach’ ist das Antonym zum Flussname Schwarzach (benannt nach dem moorigen Untergrund). So Weissach im Tal, Rems-Murr Kreis, Weißbach, Hohenlohekreis, Weißenbach am Lech.
Weissach im Tal Das Weissacher Tal wurde vermutlich im 8. Jahrhundert besiedelt. In einer Schenkungsurkunde von 1027, mit der Konrad II. dem Würzburger Bischof Wald um Murrhardt überließ, wurde Weissach erstmals als Wizzaha erwähnt. Unterweissach und Oberweissach wurden anlässlich einer Schenkung Papst Innozenz’ IV. an das Stift Backnang 1245 erstmals erwähnt.
Weißbach (Hohenlohe) Weißbach wurde erstmals 1283 urkundlich erwähnt. Weißbach, alt Wysbach, benannt nach dem weißen schäumenden Bach.
Weißbach (Thüringen) Um 1400 ist die urkundliche Ersterwähnung ermittelt worden.
Weißdorf Die erste urkundliche Erwähnung von Weißdorf datiert auf das Jahr 1364.
Weißenberg Die Stadtgründung von Weißenberg an der Via Regia geht auf den böhmischen König Ottokar I. um 1228 zurück. Die damalige Bezeichnung war Wizenburg und verwies auf die weiße Burg des Städtchens.
Weißenborn (Erzgebirge) Das Gebiet von Weißenborn lag inmitten des Grenzwaldes zwischen der Markgrafschaft Meißen und Nordböhmen. Im 12. Jahrhundert erfolgte eine Besiedlung und Rodung des Waldes, in deren Folge auch Weißenborn entstand. Am 7. November 1213 nimmt Papst Innozenz I. das Kloster Altzella mit seinen Besitzungen unter seinen Schutz. In dieser Urkunde ist ein 12 Hufe umfassendes „Wizenburnes“ aufgeführt.
Weißenborn (Holzland) Seit 1196 gibt es eine urkundliche Erwähnung „An der Glashütte“ für die in der Flur Weißenborn liegende Forstabteilung 156.
Weißenborn (Werra-Meißner) Der Ort selbst wurde, soweit bisher bekannt, erstmals 1365 urkundlich erwähnt.
Weißenbrunn Der Ort wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Weißenburg in Bayern Römisch Siedlung vom späten 1. bis zur Mitte des 3. Jahrhundert; seit dem 6. Jahrhundert merowingerzeitliche Neubesiedlung archäologisch erfassbar, erst in der späteren Karolingerzeit erstmals urkundlich bezeugt. Im 11. Jahrhundert ummauerte Stadt, spätestens 1296 Freie Reichsstadt mit weitgehend erhaltener Altstadt. 867 Uuizinburc, 1294 Weizenbvrch, 1461 Weißenburg. Der durch Kastell, Thermen und weitere archäologische Befunde nachgewiesenen römisch Siedlung unter dem heutigen Ort wird der auf der Tabula Peutingeriana überlieferte Stationsname Biricianis zugeordnet, der als von dem Personennamen Biracius abgeleitet gilt. Der deutsche Name entspricht mit dem Grundwort-burg einem verbreiteten Benennungstyp für ehemals römisch Siedlungen (vgl. Augsburg, Regensburg). Das Bestimmungswort wird mit dem Adjektivisch althochdeutsch w ̄ız ‘weiß’ identifiziert und als Benennung nach der Farbe der römisch Ruinen erklärt. Latinisierungen wie Albvm Castrvm und Gräzisierungen wie Leucopurgen belegen dasselbe Namenverständnis.
Weißendorf Erstmalige Erwähnung fand der Ort 1268 unter dem Namen Wizcendorf.
Weißenfels Im späten 12. Jahrhundert von wettinischen Markgrafen von Meißen errichtete Burg, 1185 Stadtgründung, ab 1290 Stadtrat, ab 1428 mit Stadtgericht, 1485 kursächsischer Amtssitz, von 1656 bis 1 746 Hauptstadt des Fürstentums Sachsen Weißenfels. 1190–1197 Comes Theodericus, Ditericus in, de Wizenvels, Wyzenvels, 1203 de Wizinvels, 1212 Wizenveltz, 1445 zcu Weyssenuels, 1562 Weissenfels, 1825 Weißenfels. Offenbar ein typischer hochmittelalterlicher Burgname ‘zur weißen, hellen Felsenburg’, der bei der Stadtgründung, 2. Hälfte des 12. Jahrhundert, auf die Stadt übertragen wurde. Der helle Sandsteinfelsen ist Benennungsgrundlage. So Weißenfels, Ortsteil von Neustadt (Wied), Landkreis Neuwied; Weißenburg Bayern, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Lutherstadt Wittenberg; Wittenburg.
Weißenhorn Besiedlung ab 7. Jahrhundert, 1473/74 Bestätigung des Stadtrechts, ab 16. Jahrhundert unter Herrschaft der Fugger. 1160 Wizenhoren, 1172 Wizzenhorn, 1289 Weizzenhorn, 1344 Weissenhorn; Weißenhorn (1659). Der Name ist aus zwei Bestandteilen zusammengesetzt, dem Grundwort Horn (vgl. mittelhochdeutsch horn: ‘hervorragende Spitze, Vorsprung’) und dem Bestimmungswort Weißen (aus dem diphthongierten mittelhochdeutsch Adjektiv wîz: ‘weiß, glänzend’). Die Rückführung des Siedlungsnamens auf das drei weiße Jagdhörner enthaltende Wappen der Grafen von Marstetten-Neiffen ist ahistorisch, vielmehr ist das Wappen als redendes Zeichen des Ortsnamens aufzufassen. Der Name bezieht sich entweder auf die Farbe des Mauerwerks einer Festungsanlage oder auf die Beschaffenheit des Untergrunds. So Weißenburg, Landkreis Weißenburg Gunzenhausen, Weißenfels, Burgenlandkreis.
Weißenohe Der Name Weißenohe setzt sich zusammen aus dem Grundwort aha, von germanisch und althochdeutsch ache (Wasser) sowie dem Bestimmungswort „wizen“ (weißen) und bedeutet Ort am weißen Wasser bzw. Bach. Orten mit der Endung -aha werden von der Ortsnamenforschung in der Regel ein relativ hohes Alter zugeschrieben.
Weißensberg 1264: Der erste schriftliche Nachweis für die Existenz einer Pfarrei Weißensberg bzw. auch des Ortes Weißensberg findet sich am 20. Mai 1264. In einem Vertrag zwischen der Äbtissin des Damenstiftes und einem Lindauer Bürger wird ein Walter Vicepleban von St. Stephan, wahrer Rektor der Kirche WIZINSBERC, als Zeuge genannt.
1275 tauchte Weißensberg wieder auf, als auch in der Diözese Konstanz, zu der Weißensberg bis zu deren Auflösung im Jahre 1821 gehörte, eine Generalbesteuerung des Klerus wegen eines Kreuzzuges, den Papst Gregor X. geplant hatte, durchgeführt wird.
1284: Ein Magister Berthold war Pfarrer in Weißensberg.
1288: Bruder Hermann Converse brachte seinen Hof zu Wilpoltsweiter (so hieß Grübels früher) als Leibgeding ins Spital ein.
Weißensee Weißensee wurde um 1230 als Straßendorf an der mittelalterlichen Fernhandelsstraße von Berlin über Weißensee, Malchow und Bernau nach Oderberg gegründet. Seinen Namen erhielt es vermutlich vom Weißen See (Wittenze [1313], der zu dieser Zeit auch Großer See genannt wurde), an dessen Ostufer das Dorf von deutschen Siedlern angelegt wurde. Seine indirekte urkundliche Ersterwähnung geht auf eine Nebenurkunde über eine Verpfändung an Conradus von Widense (vermutlich der erste Lehnschulze des Dorfes) aus dem Jahr 1242 zurück.
Weißenstadt er Ort erschien erstmals urkundlich 1299 als „Weißenkirchen“ (latinisch: alba Ecclesia). Die Henneberger hatten das Gebiet um den Rudolfstein aus dem Erbe der Andechs-Meranier übernommen. Nicht lange danach befand sich der Rudolfstein und damit auch der zu seinen Füßen gelegene Ort Weißenkirchen in der Herrschaft des Klosters Waldsassen, das diesen Besitz 1347 an die Burggrafen Johann II. und Albrecht den Schönen von Nürnberg weiterveräußerte. Diese erhoben den Ort wenig später zur Stadt, denn 1368 wurde die Siedlung erstmals Weißenstadt genannt.
Weißenthurm Schon unter den Römern gab es hier eine Siedlung an der wichtigen Rheintalstraße mit einer Brücke über das Weißenthurmer Werth. Im Mittelalter verlief hier die Grenze zwischen den Kurfürstentümern Trier und Köln, die mit einem Wach und Zollturm gesichert wurde. An diesem Turm entstand im 16. Jahrhundert eine Ansiedlung, die 1663 Marktrechte erhielt. 1866 selbst. Gemeinte, die 1934/35 eine Brücke über den Rhein und 1966 die Stadtrechte erhielt. 1318 quod nos mansionem nostram que turris dicitur in Kettiche sitam, 1550 wieße Thorn; Weißenthurm (1663). Das Bestimmungswort enthält das Farbadjectivisch Weiß(en)-, das Grundwort ist Turm, die Deutung demnach ‘Siedlung am Weißen Turm’. Benannt wurde der Ort nach einem Turm, den der Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein 1370 zur Sicherung seiner Grenze zu Köln errichten ließ. Der Turm ist bereits 1298 als Familienname belegt: de Turri.
Weißkeißel Weißkeißel wurde erstmals in einer Urkunde am 21. September 1452 erwähnt, als Wenzel von Bieberstein dem Ort Muskau das Stadtrecht verlieh. Die Ortschaft zählte 32 Seelen und wurde Weißkesch genannt. Die Schreibweise änderte sich im Laufe der Zeit mehrmals, meist waren gleichzeitig mehrere Auffassungen gültig – von Weiszkeusel über Weißkhessel und Weißkeisel bis zum endgültigen Beschluss in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Schreibweise Weißkeißel amtlich zu verwenden, wobei die Schreibweise Weißkeisel auf einigen Ortseingangsschildern noch bis 1987 Bestand hatte.
Weißwasser/Oberlausitz Spätmittelalterliches sorbisch Heidedorf, seit 1872 industrielle Glasproduktion, 1935 Stadt. 1351 Wyzzenwazzer,1459 Weissenwasser, 1552 Weißwasser; sorbisch: 1800 Bjelawoda, 1843 Bjeła Woda. Der d. Ortsname ist gebildet zu mittelhochdeutsch w ̄ız ‘weiß, glänzend’ und dem Grundwort -wasser, das den Weißbach bezeichnet, entsprechend sorbisch bela ‘weiß’ und woda ‘Wasser’. Die Farbenbezeichnung weiß ist in Ortsnamen sehr häufig. So Weißbach, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Weißenberg.
Weisweil Die Rheinwälder und Auen der Gemarkung Weisweil wurden 1998 zur Erhaltung der ehemaligen Überflutungsauen mit ihrem Artenreichtum zum Naturschutzgebiet Rheinniederung Wyhl - Weisweil erklärt.
Weisweiler, (Aa) 1176 Wizwilre. Germanisch hwita-, weiß + wilar von romanisch villare, Gehöft.
Weitefeld, Weitefeld wurde im Jahr 848 erstmals als Witafelde (Weites Feld) urkundlich erwähnt.
Weiten, 634 Fidinis, 981 Videv.
Weitendorf Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.
Weitenhagen (Greifswald) Grubenhagen wurde 1278 erstmals urkundlich mit dem aktuellen Namen genannt. Die frühdeutsche Deutung ist unklar, sie kann als Personennamen „Rodung des Grube“ oder als „Grube = Loch“ gedeutet werden.
Helmshagen wurde erstmals 1274 in einer Urkunde als Helmerichshagen bezeichnet.
Potthagen wurde erst 1736 als solches oder auch als „Pottkrug“ genannt, letzteres wegen des vorhandenen Kruges (Gaststätte). Es ist wie alle Dörfer der Umgebung ein Hagen- = Rodungsdorf als deutsche Gründung. Der Name soll mit dem Auffinden der Urnen (Pötte – niederdeutsch) von 1727 zusammenhängen.
Weitenhagen wurde erstmals im Jahr 1280 in einer Besitzurkunde des Klosters Eldena unter den Bezeichnungen Woytenhagen und Woythenhagen erwähnt. Es treten dann auch die Bezeichnungen Weithenhaghen (1298), Weythenhaghen (1334) und Weittenhagen (1626) auf; aus dem Jahr 1696 ist erstmals der Name Weitenhagen bezeugt. Der Name geht vermutlich auf den Familiennamen Weithe oder Woite zurück.
Zur Ortschaft Weitenhagen gehörte ein Ortsteil mit Namen Merthenshaghen, dieser wurde erstmals 1280. Um 1600 fiel der Ort wüst, er wurde der Feldmark der Stadt zugeschlagen. Der Name hat seinen Ursprung nach der verschwundenen St. Martinskapelle und dem umliegend gerodeten Wald (Hagen).
Weitenhagen (Vorpommern-Rügen) Der Ortsteil Behrenwalde wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Weitersbach Der Ort Weitersbach wurde im Jahr 1200 als Widemarsbach erstmals urkundlich erwähnt.
Weitersborn Der Ort taucht in Quellen des 15. Jahrhunderts als "Wyttersburen" oder „Witersburen“ (1484) auf. 1515 heißt der Ort „Witersborn“, 1531 „Weythersborn“, ab 1555 hat der Ort den heutigen Namen „Weitersborn“. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts ist eine Umdeutung der Endung „buren“ (althochdeutsch buri = Behausung) zu „born“ (Brunnen) erfolgt.
Weitersburg, Urkundlich wird Weitersburg erstmals im Jahr 1202 als „Withersberg“ im Zusammenhang der Stiftung der Prämonstratenser-Abtei Sayn durch die Grafen von Sayn genannt. 1208 Withirsberg.
Weitersheim, (jetzt Gutenberg) 1158 Weithersheim.
Weiterstadt Ersterwähnung 948 im Lorscher Codex anlässlich eines Gütertauschs Ottos I. zugunsten der Reichsabtei Lorsch. 1973 / 1977 um 3 Gemeinte erweitert, Stadtrechte 1983. 948 Widerestat (Kopie. 12. Jahrhundert), um 1180 Widerstad (Kopie 1211), 1252 Witerstat, 1498 Widderstat, 1507 Weyterstet, 1680 Weitterstatt [alles Original]. Das Bestimmungswort dürfte der zweigliedrige althochdeutsch Personennamen Withari oder Witheri (eventuell noch Witbert) sein, wobei im Erstglied hier – wegen des Neuhochdeutsch ei (< althochdeutsch, mittelhochdeutsch ̄ı) – der PN-Stamm germanisch *w ̄ıda-, althochdeutsch w ̄ıt ‘weit, groß, breit’ anzusetzen ist, im Zweitglied germanisch ha ̆rja-, althochdeutsch heri ‘Heer’. In der Verbindung mit-stadt sind die nun unbetonten Silben des Personennamens (im Genitiv) reduziert worden: -h ist (wie oft im Zweitgliedanlaut von Namenkomposita) geschwunden (-heres > -ers), das Genitiv-s verschmolz mit dem Grundwort-Anlaut; das -d ist vermutlich Reflex der schon spätalthochdeutsch Konsonantenschwächung, die später orthographisch (!) wieder rückgängig gemacht wurde. Bedeutung; ‘(Wohn-)stätte des Witheri’.
Weitersweiler Die älteste erhaltene Erwähnung von Weitersweiler stammt von 1120.
Weitmar, (Bochum) 1027 Wetmare. Germanisch waizda,- Waid + mari, See.
Weitnau Weitnau wurde angeblich erstmals im Jahr 726 als Witunavia erwähnt. Gesichert ist die erste Nennung im Jahr 1250 als Witenowe.
Weitramsdorf Weitramsdorf wurde erstmals 1177 urkundlich erwähnt.
Welcherath, 931-56 ad UUerichonis sartem, UUerikenroth/ germanisch Warikon ropa-, Rodung des Wariko. Welcherath wurde erstmals unter dem Namen „Uuerikenroth“ in einer möglicherweise gefälschten Urkunde des Trierer Erzbischofs Ruotbert aus dem Jahre 943 erwähnt.
Welchweiler Welchweiler wurde im Jahr 1320 als Weldichwilre erstmals urkundlich erwähnt.
Welda, 1036 Wallithi.
Welden, Der Ortsname von Welden bedeutet „Siedlung am Walde“. Angelegt wurde der Ort als Rodungssiedlung schon Ende des 9. Jahrhunderts, als das Tal der Laugna von Norden her berodet und besiedelt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand im Jahre 1156 statt. 1110 Wenlines, 1115 UUellines, 1150 Uenlin.
Weldergoven, (Hennef) 1143 Wendelinchouen. Germanisch Wandiligo hofum, zu den Höfen der Leute des Wandilo.
Welgesheim, Der Ort „Wellingesheim“ selbst wird erstmals im Jahr 770 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Im Jahre 874 erscheint es unter dem Namen „Willengisheim“ und 1178 als „Wellengesheim“. 874 Willengisheim, 1187 Wellengesheim. Germanisch Willinges haim. Wohnung des Willing. (germanisch wiljan,- Wille)
Welldorf, (Aa) 1141 Waledorph. Germanisch Walho porpa,- Romanen Siedlung.
Welkenbach Ausgehend vom Ortsnamen mit der Endung „-rod“ könnte die Entstehung des Dorfes bereits um 900 als einer der damaligen Rodungsorte im Engersgau erfolgt sein. Gesichert wird Welkenbach erstmals in einer undatierten Urkunde als Welkemerode erwähnt, in der die 1294 stattgefundene Aufteilung der Grafschaft Sayn zwischen den Brüdern Johann II. von Sayn und Engelbert I. dokumentiert wurde. Im Zusammenhang mit der Zuordnung des Banns Maxsain wird ein Theodor von Welkemerode und dessen Kinder erwähnt. Die Urkunde wird üblicherweise auf das Jahr 1315 datiert, andere Einschätzungen nennen einen möglichen Entstehungszeitraum des Dokuments zwischen 1283 und 1324 mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Jahr 1294. Nach der Erstnennung finden sich zunächst verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens, darunter Wilkenrode (1436), Welckeneroide (1486), Welkenbach (erstmals 1530), Welckmerait (1557) und Welkennich (1589), bis sich der heutige Name durchsetzte.
Welle, 1196 Wella.
Wellen (Mosel) (Tg) Im Jahre 646 soll Wellen zum ersten Male mit dem altfränkischen Wort Vualeheim genannt worden sein. Der Name wandelte sich später in Valem, Welem und schließlich Wellen. Möglicherweise stammt der Name Wellen von dem Personennamen Wale eines fränkischen Siedlers ab, der sich mit seiner Sippe an diesem Ort niederließ. 1158 Wellene.
Wellen, (Trier) 874 Weuelon.
Wellendingen 1258 wurde Wellendingen erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert war der Ort Sitz eines gleichnamigen Adelsgeschlechts.
Wellesberg, (Uckerath) 1117 Weldenesberg. Germanisch Waldines berga-, Berg des Waldin.
Wellheim Die Ursprünge gehen zurück auf das Gut Welheim, das einer gleichnamigen Familie gehörte. 1230 übergab Everhard von Welheim das Gut an den Deutschen Orden.
Welling Der Name der Gemeinde leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen wallum (deutsch Wall) ab. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Welling im Jahre 1247.
Wellingen, 1095 Waltinga. Germanisch Waldingum, bei den Leuten des Waldo.
Wellmich, 1042 Walmichi.
Welmbüttel Wie viele andere Gemeinden Dithmarschens ist auch Welmbüttel in den Klageschriften von 1447 erwähnt. Hier kann aus der Aufstellung des Textes das Jahr 1402 genannt werden.
Welschbillig, Der Namensteil „-billig“ kann durch Quellen auf den galloromanischen Ortsnamen „Billiaco“ (798) zurückgeführt werden. Dieser ist zusammengesetzt aus dem Personennamen „Billius“ und dem Suffix „-acum“. Er bedeutet „Gut des Billius“.
634 wurden Welschbillig sowie die Orte Newel, Sülm und Röhl mit ihren Kirchen und Zugehörungen von König Dagobert I. (Trier-Aufenthalt: 624 bis 625) der Kirche des heiligen Paulinus (Paulinstift Trier) geschenkt. Zu dieser Zeit war Modoald Bischof von Trier. 981 wurde diese Schenkung in einer Urkunde des Erzbischofs Egbert von Trier erwähnt. Welschbillig wird in der genannten Urkunde erstmals unter dem Namen Billike genannt.
798-814 Billiaco, 965-77 Pilliaco, 981 Billike. Gallo-romanisch Billiacum, zu Billius gehörig.
Welschenbach Die Geschichte des Ortes ist geprägt durch die Nähe zur Burg Virneburg, wo die Herren und späteren Grafen von Virneburg ansässig waren.
Welschneudorf Der Ort wurde im Jahre 1453 als Nudorff erstmals urkundlich erwähnt. Das Gebiet gehörte zum römischen Reich, da direkt westlich am Limes gelegen. Wallonische Zuwanderer besiedelten das heruntergekommene Dorf nach dem Dreißigjährigen Krieg und nannten es „nova villa“, woraus allmählich Neudorf und schließlich Welschneudorf wurde.
Welt Das Gebiet um Welt gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten der südlichen Eiderstedter Marsch. Bereits im 9. Jahrhundert lebten hier bäuerliche Siedler. Der Wohnplatz war auf einem sandigen Uferwall im Mündungsgebiet der ehemaligen Süderhever angelegt, die ein Gezeitenstrom war, der einst Utholm vom übrigen Eiderstedt trennte. Teile der Siedlung wuchsen später zu einer Großwarft zusammen.
Ursprüngliche Namen für den heutigen Ort lauteten: Weltum, vel Welt, Welte oder Velt. Eine weit verbreitete archäologisch-historische Erklärung meint, dass Welt von Wehle abgeleitet wurde, zumal sich Welt früher Wehldt schrieb. In Welt existieren mit dem Kornhof, dem Tetenshof und dem Haubarg Windschuur noch drei der für Eiderstedt typischen alten Bauernhäuser, die Haubarge genannt werden.
Im Jahr 1113 wurde von Garding aus eine hölzerne Kapelle erbaut. Die kleine spätromanische Kirche St. Michael zu Welt entstand im 13. Jahrhundert.
Welte, (Dülmen) 1000 UUelithe.
Welterod Etwa im Jahr 1117 übertrug der vermutliche Stammvater des Hauses Nassau, Graf Dudo von Laurenburg, Güter zu Lipporn der Benediktinerabtei St. Salsator in Schaffhausen zur Errichtung eines Konvents in Lipporn.
Weltersburg Im 11. Jahrhundert wurde auf einer 435 m hohen Basaltkuppe eine Burg errichtet, wohl als salische Reichsburg, die zusammen mit der Burg Molsberg und der Burg Hartenfels die Köln-Frankfurter-Straße sicherte.
1220 wurde ein Wigand von Weltersburg (Weltirsberch) als Zeuge in einer Urkunde Heinrichs von Isenburg erwähnt.
Welver Aus den Siedlungskernen Dorfwelver und der beim Kloster Welver entstandenen Siedlung Kirchwelver zusammengewachsen. 1179 Wicboldus de Weluere, 1240 in Welvere, 1253 Welvereburh; Dorp Welver (1438). Ableitung mit -r-Suffix. Die Basis *hwelv‘ Wölbung’ (mit altsächsisch Ausfall des anlautenden hvor Konsonant) ist zu der in altsächsisch bihwelvian ‘verbergen, bedecken’, altsächsisch hwolvo ‘Hohlziegel’, mittelniederdeutsch welve. ‘Gewölbe’, mittelniederdeutsch welven swach Verb ‘wölben’ bezeugten Wortsippe zu stellen. Die Verbindung mit dem Grundwort-burg zur Bezeichnung von Kirchwelver bleibt Ausnahme. Der Ortsname beruht auf einer Bezeichnung für eine ‘gewölbte Stelle’, möglicherweise eine der leichten Geländeerhebungen zwischen Dorfwelver und Kirchwelver.
Welz, (Aa) 1222 Welze.
Welzheim Lage am Ende des Limesabschnittes, ältere (obwohl erst 1269 erwähnte) Burg in Besitz einer staufischen Ministerialenfamile. Luftkurort, St.-Gallus-Kirche. 1181 (Kopie 1243) Wallenzin, 1259 Wallenzin [Original], 1335 Wallenzingen, 1430 Waltzen [Original], 1488 (Kop.) Weltzen; Welzheim (1576). Dem Namen liegt lateinisch *Castra Valentia ̄na ‘Lager des Valentius’ oder *Castra Valentinia ̄na ‘Lager des Valentianus’ zu Grunde. Dieser Name wird gekürzt und zu Wallenzin entstellt. Es folgt dann die Synkope des schwachtonigen e- Lauts, Erleichterung der gesprochenen Mehrfachkonsonanz lntz zu ltz und Umlaut des Stammvokals: Welz-. Die nachträgliche Anknüpfung an die -heim-Namen erfolgt erst Ende des 15. Jahrhunderts.
Welzow Der Name Welzow (Welcze) wird erstmals am 12. Dezember 1547 in den Spremberger Stadtbüchern erwähnt. Oft ist noch fälschlicherweise die Jahreszahl 1280 zu finden, die sich nach wiederholten Überprüfungen als unzutreffend erwies.
Wembach Die Orte des Wiesentals wurden wohl alle zwischen 900 und 1300 besiedelt. Auch Wembach entstand um das Jahr 1000 als alemannische Rodung. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1278 als Wendwak.
Wemding Ab dem 9. Jahrhundert Besitz des Bischofs von Regensburg, ab 1306 Besitz der Grafen von Oettingen, 1467 Übergang an die Wittelsbacher. 793 (Kopie von 824) Uuemodinga, 894–circa 899 (Kopie des 10. Jahrhundert) Wemedinga, 898 Uuemidinga, 1057–1075 Wemedingun, 1158 (Kopie des 14. Jahrhundert) Wemendingen, 12. Jahrhundert (Kopie des 15. Jahrhundert, zum 11. Jahrhundert) Wenndingen, 1217 Windingen, 1240 Wemdingen, 1343 Wendingen, 1465 Wemding, 1529 Wembding, 1752 (zu 798) Wimintingen. Es ist wohl der Personennamen *Wemod zu erschließen, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Wendeburg Die Lage der namengebenden Burg ist nicht gesichert; von 1753–1933 Sitz einer Superintendentur beziehungsweise eines Kirchenkreises. 1196–97 Wenedeburch [Original], 1226 Wenetheborch, 1318 Wendeborch; Wendeburg (1539). Bildung mit dem Grundwort-burg und germanisch *winithi ‘Weide, Grasland’ als Bestimmungswort Dieses ist eine Ableitung mit-ithi von der Basis mittelniederdeutsch winne, gotisch winja ‘Weide(platz), Wiese’. *winithi erscheint häufig in Ortsnamen, sowohl als Simplex wie als Bestimmungswort und Grundwort Der Völkername der Wenden (altsächsisch winid) kommt hier nicht in Betracht, da slawische Ansiedlungen in diesem Gebiet nicht nachweisbar sind. Durch Abschwächung und Ausfall des ersten Suffixvokals entsteht Wende-. Deutung also: ‘Burg an der Wiese, Weide’. So Weende, Ortsteil von Göttingen.
Wenau, (Aa) +1212 W inowe. Germanisch winjo-, Wiese + agwjo,- fruchtbares Alluvialland an einem Fluss.
Wendelsheim Keltische Funde belegen aber schon Siedlungen in vorgeschichtlicher Zeit. Wie bei allen Orten in der Region mit der Endung „-heim“ dürfte es sich um eine fränkische Siedlung handeln.
Die älteste erhaltene Erwähnung von Wendelsheim, als Wendilsheim, steht im Lorscher Codex und stammt aus dem Jahr 766.
Wendelstein (Mittelfranken) Wohl im 11. Jahrhundert Königshof als vorgeschobener Stützpunkt der Nürnberger Reichsburg, circa 1300 im Besitz der Burggrafen von Nürnberg, später des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals und des Markgrafen von Ansbach. 1259 Wendelsteyn, 1283 Wendelstein, 1497 Wendelstain. Dem ursprünglich Burgnamen liegt mittelhochdeutsch wendelstein ‘Wendeltreppe’ zugrunde; als Erklärung ergibt sich demnach ‘zum Turm mit einer Wendeltreppe’.
Wenden, (Jetzt Breden (Ehrsen) 1015-25 Winnithi. Germanisch winnipja-, Kollektiv zu winjo-, Wiese.
Wenden 1151 Wendene, um 1200 Vendene, 1339 Wenden. Während für einige Ortsname mit ähnlichen älteren Belegen eine Verbindung mit dem Völkernamen der Wenden oder mit germanisch *winithi ‘Weideplatz’ (vgl. gotisch winja ‘Weide’) erwogen werden kann, sprechen die Frühbelege für Wenden auf -ene dafür, dass eine Bildung mit Nasalsuffix vorliegt und dass der Gewässername Wende auf die Siedlung übertragen wurde. Für den etymologischen Anschluss der Basis kommt die Wortsippe um Winden und damit eine Benennung nach dem Verlauf des Flusses in Betracht.
Wendisch Baggendorf Gerade bei dem Namen Baggendorf ist dies offensichtlich. Bagge ist das slawische Wort für sumpfig, morastig, Baggendorf heißt demnach: Dorf im sumpfigen Gebiet, oder am Rande des Sumpfes. Eine slawische Siedlung am oder im Trebelsumpf (Bagge) muss es also schon vor der Kolonisierung der Deutschen gegeben haben.
Wendisch Evern Das genaue Gründungsdatum des Ortes ist unbekannt. Angeblich war die Siedlung Evern, mittelhochdeutsch Everinge, die Heimat der Sippe eines Langobarden-Häuptlings Ibur (latinisch „Everardus“ = „Eber“). In den erst sehr viel später aufgeschriebenen Annalen dieses Volkes ist eine entsprechende Sippe aufgelistet. Das Dorf gehört zu einer großen Zahl von Ortspaaren, in denen einer der Orte den Zusatz „Wendisch“ oder „Windisch“ führt. Der Ortsname „Windisch“ ist mehrdeutig: Windisch in der Schweiz ist vermutlich von einem keltischen Personennamen abgeleitet.
Wendisch Rietz Wendisch Rietz wurde 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung dürfte aber schon in slawischer Zeit entstanden sein, wie sich aus dem Ortsnamen schließen lässt. Der Name Rietz lässt sich vom altsorbischen *Rěc ableiten, also Land/Ort am Fluss, was auch der Lage am Storkower Gewässer entspricht.
Wendlingen (am Neckar) Ab der 1. Hälfte des 14. Jahrhundert Herren von Lichteneck Stadtherren, 1390 Öffnung von Stadt und Burg für Württemberg, St.-Kolumban Kirche, Eusebiuskirche, Pfarrhausensemble. 1132 (Kopie 1697) Wendlingen, 1237/38 (Kopie1550) Wendilingen, 13. Jahrhundert Wendelingen [Original]; Wendlingen (1543). Der Name ist zurückzuführen auf eine-ing(en)Ableitung zu dem Personennamen Wandilo, der umgelautet Wendilo lautet; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Wendilo’.
Wendtorf Ein erster Ort an dieser Stelle wurde 1240 erstmals erwähnt. 1440 erhielt der Ort den Namen Wendtorf. 1796 wurden die ersten Häuser in Strandnähe gebaut.
Wene, (Walsum) mitten 1200 Wene.
Weng Die ersten Besitzer des damaligen Schlosses Moosweng nannten sich „von Weng“ und wurden 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Die adelige Familie der Hermstorfer besaß im 15. Jahrhundert alle drei auf heutigem Gemeindegebiet gelegenen Hofmarken Weng, Hinzlbach und Hörmannsdorf, den Namen gebenden Sitz Hörmannsdorf dabei wohl schon seit dem 13. Jahrhundert.
Wengern, (Arn) 1100 Wenengeron.
Wengerohr, (Trier) 1154 Rore.
Wenigern=Niederwenigern. 1166 Wennengeren.
Wennbüttel Siedlungshistorisch gehört Wennbüttel zu den Büttel-Ortschaften.
Wennigsen (Deister) Vor 1224 Gründung eines Augustinerchorfrauenstiftes, im 16. Jahrhundert evangelisch und bis h. bestehend; nach der Entdeckung der Steinkohle im Deister im 17. Jahrhundert ein gewisser wirtschaftlicher Aufschwung des Ortes; 1970 Bildung der Einheitsgemeinde Wennigsen, bis 2001 im Landkreis Hannover. Um 1200 Wenegessen [Original], 1274 Weningesen, 1349 Wenigessen; Wennigsen (1791). Bildung mit-inghausen und dem Personennamen Wano als Bestimmungswort, dessen Stammvokal durch das -ider Folgesilbe umgelautet wird. Das Suffix erscheint meist in der Form -ig-, das Grundwort ist durchweg zu -sen verkürzt. Doppelschreibung des -n zeigt Vokalkürze an. Deutung lso: ‘Siedlung der Leute des Wano’.
Wenningstedt-Braderup or der großen Sturmflut (Zweite Marcellusflut) im Jahr 1362 befand sich nach der Nordfriesland-Karte (um 1240) von Johannes Mejer der Ort „Wendingstadt“, etwa 2 km westlich von der heutigen Westküste von Sylt, der mit der Sturmflut nebst großer Landflächen verloren ging. Die Stammesführer der Angeln, Hengest und Horsa sollen nach alter Überlieferung von diesem Hafen aus mit ihrem Heer nach England aufgebrochen sein. Die Straße Horsatal erinnert an diese Begebenheit.
Wentorf (Amt Sandesneben) Der Ort wurde 1423 als „Wentorpen“ in einer lübischen Urkunde zum ersten Mal erwähnt.
Wentorf bei Hamburg 1217 erstmals urkundlich erwähnt, im Mittelalter zum Kloster Reinbek. 1217 in Wenetdorp [Original], 1372 in villa Wentorpe; Wentorf (16. Jahrhundert). Mit dem enthaltenen mittelniederdeutsch Wortstamm went ‘Wende, Slawe’ widerspiegelt der Ortsname die Besiedlung des Dorfes durch die Slawen, auch als Wenden bekannt. So Wendtorf, Kreis Plön.
Wenzenbach Funde (hölzerne Saalkirche des 9. [?] Jahrhundert), Hochmittelalter Höhenburg „Schönberg“ (vermutlich 13. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert völlig umgebaut), 1504 Schlacht von Schönberg (Landshuter Erbfolgekrieg). 863/82 Kopie 2. Hälfte 10. Jahrhundert Menzinpah, 1260 Menzenbach [Original], 1526 Wentzenbach / Mentzenbach; Wenzenbach(1665). Das Grundwort altbairisch pah (-bach) ist mit dem in althochdeutsch Zeit gut bezeugten Personennamen Manzo komponiert. Wegen der schwachen Genitiv-Endung erscheint das Bestimmungswort Menzin bereits vom Erstbeleg an durchgehend mit Primärumlaut. In mittelhochdeutsch Zeit erfolgte die Abschwächung des Mittelvokals, seit dem 15. Jahrhundert der auch appellativisch vereinzelt nachweisbare Übergang von M zu W-. Vgl. dazu folgenden Beleg für das namengebende Gewässer: 1358 pei dem Mentzenbach [Original]. So Menzenbach, Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm.
Wenzendorf Die Gemeinde Wenzendorf besteht aus den Ortschaften Dierstorf, Dierstorf-Heide, Klauenburg, Wennerstorf und Wenzendorf.
Wenzlow Die Orte Wenzlow, Grüningen und Boecke lagen bis 1571 im Hochstift Brandenburg.
Werbach Die erste urkundliche Erwähnung Werbachs stammt von 1248.
Werben (Elbe) Der Ort erschien als Wiribeni iuxta Albim (Werben an der Elbe) erstmals in den schriftlichen Quellen, und zwar verhandelte dort nach der Chronik Thietmars von Merseburg († 1018) König Heinrich II. mehrmals mit Slawen. Der Bischof nennt dafür kein Datum; die Forschung setzt diese Zusammenkünfte in die Zeit zwischen Dezember 1005 und April 1006.
Werben (Spreewald) Erstmals erwähnt wurde Werben in einer Urkunde vom 14. Mai 1350 als Wirbin. Das Dorf wird auch in der 1346 begonnenen Kirchenmatrikel des Bistums Meißen erwähnt, die jedoch erst ab 1495 nachweisbar belegt ist. Der Name geht auf das sorbische wjerba (deutsch: Weide) zurück.
Werbeln, 1220 Werbele.
Werda Om 12. und 13. Jahrhundert begann die deutsche Besiedlung des Gebiets rund um Werda. Aus dieser Zeit stammen auch die Wasserburg Werda mit einem Ringwall und das daraus hervorgegangene Rittergut. Der spätere Werdaer Ortsteil Kottengrün wurde bereits 1320 ersterwähnt, Werda selbst taucht gut 100 Jahre später im Jahre 1421 zum ersten Mal in Urkunden auf. Die Katharinenkirche wird erstmals 1452 genannt.
Werdau Deutsches Bauerndorf am Ende des 12. Jahrhundert, Ende des 13. Jahrhundert Straßenmarktanlage, im 14. Jahrhundert Zentrum der Tuchmacherei. 1304 Werde, ebenso bis 1411, dann 1474 Werdaw, 1551 Werdau. Zu mittelhochdeutsch werde, -werder, ‘Flussinsel, erhöhtes Land zwischen Gewässern’, das auch als Grundwort in einer Reihe von Ortsnamen enthalten ist, vgl. Bischofs-, Elster-, Hoyers-, Liebenwerda uswach Der Auslaut-au ist sekundär aufgekommen und eventuell durch Städtenamen wie Crimmitschau und Zwickau in Sachsen beeinflusst. So Werdau, Ortsteil von Torgau, Landkreis Nordsachsen, Werda, Vogtlandkreis.
Werder (Altentreptow) Das ritterschaftliche Gut Wodarg war alter Besitz der Familie von Walsleben, dann der von Preen und schließlich gelangte es an die weit verbreiteten von Maltzahn. Letztere besaßen das 900 ha große Gut bis 1945. 1733 wurde das Gutshaus erbaut.
Werder (Eldenburg Lübz) Amt (mit der Stadt Lübz und weiteren 16 Gemeinte) im Landkreis Parchim, Durch Fusion 2004 entsteht der Amtsname Eldenburg Lübz, der durch die 1308 in Lübz gebaute Eldenburg inspiriert und um den Stadtnamen Lübz ergänzt wurde. Lübz. Stadtrecht nach 1456, erst zu Mecklenburg-Stargard, dann zu Mecklenburg-Schwerin, im 16./17. Jahrhundert wurde die Burg zum herzoglichen Witwensitz umgebaut, 1877 wird die bis heute bestehende Brauerei gegründet. Eldenburg: 1308 Eldeburgh, 1310 Eldeneborch, 1315 tu ̊ der Eldenbrve gge, 1324 Eldeneborich; Eldenburg (1348). Lübz: 1224 Lubicz, 1274 Loubze, 1322 Lubcze, 1328 Lubitze, 1342 zu Luptz. Lübz: Dem Ortsname liegt ein altpolabisch Personennamen *L’ubek mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das den Auslaut als -ˇc palatalisierte, welches wiederum bei der Eindeutschung des Namens zum -c umgewandelt wurde. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des L’ubek’ rekonstruieren, der Kosename geht vermutlich auf einen zweigliedrigen Vollnamen mit L’ub im Erstglied zurück, zu slawische *ub‘ lieb’ (in slawische Personennamen und Ortsname sehr produktiv). Das Suffix -ek ist als sekundäre Diminutivbildung des Kosenamens zu deuten. Eldenburg: Enthält als Bestimmungswort den alten Flussname Elde (946 Eldia, 1150 Aldia), darin vermutlich indogermanisch el‘ fließen, strömen’ sowie ein indogermanisch t-Element; als Grundwort-burg. So Lubmin, Landkreis Ostvorpommern, Lützow-Lübstorf, Landkreis Nordwestmecklenburg, beide MV; Lübeck, SH; Löbau, Landkreis Görlitz.
Werden, (Essen) 799 UUerethinum, 700 UUerithina.
Werder (Havel) Altslawisch Burgwall auf einer Havelinsel; markgräflich-brandenburgische Burg mit Burgflecken; Städtchen im 14. Jahrhundert (1317 oppidum). Ausgedehnte Gutsanlage des frühen 19. Jahrhundert: Schloss mit Wirtschaftsgebäuden, Park (1820 von P. J. Lenné). 1317 Werder, 1375 Werder. Ein einfacher Name zu mittelniederdeutsch werder ‘Insel, jedes vom Wasser umgebene Stück Land’, wegen der Lage so benannt. Der Zusatz bestimmt die Lage an der Havel, Brandenburg an der Havel, BB. So Birkenwerder, Landkreis Oberhavel; Werder, Landkreis Demmin.
Werdohl Kirchdorf in der Grafschaft Mark, 1936 Stadt. 1102 in Veerhol, 1120 in Werthol, 1194 Wertole, 1199 Werthole (stets Besitz des Klosters Flechtdorf), 1311 in Werdole. Der Name gehört zu den in Süd-Westfalen (Sauerland) zahlreichen -ohl-Flurnamen, die mehrfach auf Siedlungen übergegangen sind. Das Grundwort -ohl, wie rheinisch -auel, Verkleinerungsform von altniederdeutsch/althochdeutsch ouwa ‘Aue’ ( -au(e)), ist etwa ‘wasserreiches Gebiet’, ‘sumpfige Wiese’. Das Erstglied des Namens ist trotz der frühen -t-Schreibungen (Auslautverhärtung an der Silbengrenze) als werd aufzufassen, darf aber wegen der Enge des Lennetals nicht ohne Weiteres als ‘Werder’, ‘Insel’ verstanden werden, sondern bedeutet mit größerer Wahrscheinlichkeit ‘Einzäunung’ wie bei (Essen-)Werden. Werdohl ist demnach ‘eingezäuntes Gelände (Sondergut) in der Bachoder Fluss-Aue’. So Bamenohl, Kreis Olpe, Freienohl, Hochsauerlandkreis, Haus Gerken-dahl (< -ol), Märkischer Kreis, Ohle, Märkischer Kreis.
Werdum Schon 1191 wurde östlich des Dorfes im Ortsteil Edenserloog eine Burg der Herren von Werdum errichtet, die bis heute bewohnt ist. Laut einer Überlieferung stand schon vorher eine Burg des einflussreichen Häuptlingsgeschlechtes auf der Warft der St.-Nikolai-Kirche. Urkundlich erwähnt wird die auf Warften errichtete Siedlung erstmals 1297. Damals lag Werdum am Meer und besaß einen Hafen. Man vermutet, dass am Ort des heutigen Hofes Kapkehörn das Werdumer Siel gelegen hat. Der Ort Werdumer Altendeich weist darauf hin, dass in der Nähe seiner Reihe von Höfen, vermutlich am Verlauf der heutigen Landstraße, einst ein Deich Werdum vor dem Meer schützte.
Werkhausen Die erste schriftliche Urkunde mit der Erwähnung Werkhausens stammt von 1430, als ein Ludwig von Werkhausen Richter im Kirchspiel Birnbach und Schöffe an der hohen Feste war. 1558 erschien der Name des Ortes als Werickhuisen. Der heutige Ortsteil Leingen wurde 1600 erwähnt.
Werl Besiedlung seit der Jungsteinzeit, Salzgewinnung aus Solequellen seit der Eisenzeit bis 1919. 10./11. Jahrhundert Burg und Sitz des bedeutenden Grafengeschlechts von Meschede, das sich ab 1024 von Werl, später von Arnsberg nennt. Stadtrechte vermutlich im 1. Viertel des 13. Jahrhundert mit Durchsetzung der kölnischen Landeshoheit. Teilnahme am Hansehandel. Seit Mitte des 17. Jahrhundert bedeutender Wallfahrtsort. Zu 1024 Herimanni de Werla, um 1093 Werle, 1200 Werle; Werl (1320). Annahmen über ein eventuell ausgefallenes Grundwort (etwa-ach1 oder-loh(e)) oder eine Suffix-Bildung mit -ila werden durch die Belege nicht gestützt. Wie † Werla, NI, ist der Ortsname als Simplexbildung zu einem nicht weiter belegten Appellativum *werla für ‘erhöhte Stelle, Erhöhung’ zu deuten. Neben Schreibvarianten zeigt der Ortsname lediglich Abschwächung des auslautenden Vokals -a > -e. So † Werla, Landkreis Wolfenbüttel.
Werlte Die Ortschaft Werlte wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich als werlidde bzw. werelithe als Besitzung des Klosters Corvey um 834/854 erwähnt.
Wermelskirchen Besiedlung wohl erst im frühen Mittelalter, in den Rodungsphasen vom 11.–13. Jahrhundert entstanden viele Siedlungen, Wermelskirchen erstmals 1150 erwähnt, zum bergischen Amt Bornefeld gehörig, 1873 Stadtrechte, 1975 mit Dabringhausen (vor 1106 erwähnt) und Dhünn (1189 erstmals erwähnt) zur neuen Stadt Wermelskirchen zusammengeschlossen. Circa 1230 Wernboldskirgen, circa 1300 Wermoltzkirgen. Kompositum aus dem germanisch Personennamen Werinbold und dem Grundwort-kirchen. Ob ein Kölner Dechant Werinbold, 1080 genannt.
Wermsdorf Wermsdorf war eine deutsche Gründung, als die hochmittelalterliche Ostsiedlung bereits abgeschlossen war. Die nahen Burgen Mutzschen und Nennewitz waren leicht erreichbar. Über die Gründung des 638 ha großen Waldhufendorfs als Herrensitz des 1206 erwähnten Henricus de Weenboldisdorf ist nichts bekannt. 1241 mit Burchardus de Werenboldestorp, 1282 mit Wermoldesdorf, 1403 mit Wermelsdorf, 1440 mit Wermesdorff, 1350 wurde der Ort das erste Mal als oppidum bezeichnet.
Wernau Wernau entstand 1938 durch Zusammenschluss der Pfarrei St. Erasmus in Pfauhausen mit der Pfarrei St. Magnus in Steinbach. Besitz der Herren von Wernau in Pfauhausen (1420–1696). Betonwerk, Thermotechnik. Schloss der Freiherren von Palm, Maria Hilf-Kapelle. Wernau (1938). Wernau ist ein ursprünglich Burgenname, der im 13. Jahrhundert zum Namen einer Adelsfamilie (1270 Cunradus de Werdinawe, 1534 Wolf Hainrich von Wernaw), 1938 zum Ortsname wurde. Als Grundwort findet sich -au, als Bestimmungswort der Personennamen Werdo. Der Name zeigt Ausfall des Vokals der Mittelsilbe und anschließende Erleichterung der Dreifachkonsonanz -rdn zu -rn-: ‘Au des Werdo’.
Wernberg-Köblitz Der Name Wernberg-Köblitz ist im Zuge der Gebietsreform aus den beiden früher selbständigen Gemeinden Wernberg und Oberköblitz entstanden. Namensträger des Ortsteils Wernberg war die Burg Wernberg, deren Bezeichnung 1280 erstmals als „Werdenberch“ erkennbar wurde und sich schrittweise über Werdenberg, Wernberch, zu Wernberg entwickelte. Der zweite Teil des Ortsnamens lässt sich erstmals 1277 unter dem Namen Kolbilz nachweisen, der über Chobolst, Choblicz, Koglicz zu Köblitz führte. Durch die zwischenzeitig entstandenen Siedlungen wurde ab Mitte des 14. Jahrhunderts in Ober- und Nieder-, heute in Ober- und Unterköblitz differenziert. Landläufig prägte sich ab dem beginnenden 17. Jahrhundert für den Ortsteil Unterköblitz der Name „am Sand“ ein. Das Bestimmungswort des ersten Namens ist wohl „wert“ im Sinne von „wert, kostbar, herrlich“, wobei auch „wern, weren“ im Sinne von „schützen, verteidigen“ nicht auszuschließen ist. Der zweite Teil des Namens leitet sich vom slavischen Namen *Kobylica, kobyla, „Stute, Gestüt“ ab.
Wernburg Wernburg wurde am 1. Juni 1320 erstmals urkundlich erwähnt.
Werne Entstanden um Haupthöfe des Bischofs von Münster und der Klöster Werden und Cappenberg, 1385 Wigboldrecht, nach 1400 Amtssitz, 1876 Entdeckung einer Solequelle, 1899–1975 Bergbau. 834 Uuerina, 9./10. Jahrhundert Uuerinon, um 900 Uuirinon; Werne (1270). Der Ortsname beruht auf einem Gewässername. Unklar bleibt, ob ein älterer Name der Horne oder ein alter Abschnittsname der Lippe anzunehmen ist. Es handelt sich um eine Bildung mit einem Nasalsufix (-ina). Die Basis ist zur -o-Stufe der Wurzel indogermanisch *wer-/wor-/wr ‘Wasser, Regen, Fluss’ zu stellen, die in einer Reihe von europäischen Gewässername belegt ist. Der Bindevokal -i-, der bis zum 11. Jahrhundert schwindet, bewirkt um 900 noch gelegentlich eine Erhöhung des Stammvokals -e> -i-, die sich jedoch nicht hält. Noch bis ins 13. Jahrhundert wechseln Formen im Singular mit Pluralformen (-on, -en) zur Bezeichnung des Ortes.
Werneck an einem Knie des Flüsschens Wern, ehemalig Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe mit von Balthasar Neumann 1733–1745 erbautem Schloss; 1972 Zusammenschluss von 13 Gemeinden, 1985 Markt; Lebensmittelherstellung. 1223 castrum in Wernecke, 1303–1313 (Kopie 1358) Wernek. Wern-eck bezeichnete die am Wernknie gelegene Burg. So Niederwerrn, Landkreis Schweinfurt.
Wernersberg Wernersberg wurde erstmals in einer Urkunde vom 1. Juli 1283 in der Schreibweise „Wernheresberge“ erwähnt.
Werneuchen 247 Johannes de Warnowe, 1300 Warnow [Original], 1541 Bernauiken [Original]; Berneuchen oder Werneuchen (1775). Ursprünglich slawische/altpolabisch *Varnov-, eine Bildung mit dem possessiv Suffix -ovzum Personennamen Varn, einem aus altpolabisch *varn ‘Rabe’ (Fauna ist ein häufiges Motiv bei Personennamengebung). Eine deappellativische Namenbildung ist möglich, doch ist Fauna als Motiv für Ortsname nicht primär. Der Name wurde schon früh mit dem anders zu erklärenden Namen der Stadt Bernau in Verbindung gebracht und als ‘kleines Bernau’ aufgefasst, wie dies die Anfügung des Diminutivsuffixes -ken, -chen zeigt.
Wernigerode Rodungssiedlung, die Anfang des 12. Jahrhundert in den Besitz eines Grafengeschlechts kam, das sich seit 1121 nach dem Ort nannte. 1229 Stadtrecht, um 1270 Entstehung der nordöstlich gelegenen Neustadt, die bis 1529 mit eigenem Rat und Markt von der Altstadt getrennt blieb; Blüte im 14./15. Jahrhundert durch Fernhandel, ab 1429 zur Grafschaft Stolberg, ab 1714 zu Brandenburg-Preußen. 1121Werniggerode, 1129 Werningerode, 1133 Wirnengerode, 1141 Wereningeroth, 1223 Werningerode; Wernigerode (1259). Der bei Namen auf-ing(e)rode häufige Nasalausfall (-ning> -nig-) wird hier durch dissimilatorische Erleichterungsprozesse noch begünstigt. Die Ableitungsbasis des Ortsname stellt der Personennamen Werin dar, der sich an den Volksnamen der Warnen anschließt.
-werth. Westgermanisch *waruþa-, althochdeutsch warid / werid ‘(Fluss-)Insel’, mittelhochdeutsch wert ‘(Halb-)Insel, erhöhtes wasserfreies Land’ kommt in Siedlungsname und Flurname mannigfach vor, sowohl als Bestimmungswort (Wertheim, Main-Tauber Kreis) wie als Grundwort (Kaiserswerth, Ortsteil von Düsseldorf). Die Variante -wörth ist Schreibung für geschlossenes e (Donauwörth, Landkreis Donau-Ries). Dagegen ist -werder vorwiegend niedersächsisch (Bodenwerder, Landkreis Holzminden, NI), auch als Simplex (Werder (Havel), Landkreis Potsdam-Mittelmark), und hebt sich räumlich von -werth ab.
Werningshausen, Der zweite Namensteil „-hausen“ zeigt eine fränkische Ortsgründung an. Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes stammt aus der Zeit von 750 bis 802: Damals übertrug ein Hadamar ein Gut in „Weremgereshusen“ an das Kloster Fulda. 1047 Werdinghuson, 2 Hälfte 1100 Weridinchuson. Germanisch Waridingo husum, zu den Häusern der Leute des Warid.
Weroth Weroth wurde im Jahre 1322 erstmals urkundlich erwähnt.
Werpeloh Der Ort wurde zum ersten Mal im Jahre 854 in den Unterlagen des Klosters Corvey erwähnt. Er wurde in den Anfangsjahren auch als Wedropla bezeichnet.
Werp, (Lüdinghausen) mitten 1200 Weruelthorpe. Germanisch hwirbila-, Kreis, Scheitel, Wirbel + porpa-, Dorf.
Werpeloh, (Osnabrück) 793 Withorpe.
Werra-Suhl-Tal Die Gemeinden Berka/Werra, Dankmarshausen, Dippach und Großensee wurden seit 1994 in der Verwaltungsgemeinschaft Berka/Werra verwaltet. Im Rahmen der Gebietsreform in Thüringen verständigten sich die vier Kommunen, beim Freistaat Thüringen einen Antrag auf eine Fusion zur Stadt Werra-Suhl-Tal.
Wershofen Es wurde 1395 erstmals erwähnt.
Wertach Der Name Wertach leitet sich von der keltischen Flussbezeichnung Virdo (gesprochen werdda, für kräftig, schnell) ab und spricht für eine Besiedlung durch keltische Stämme. Ab dem 10. Jahrhundert werden die Flussbezeichnung Werthahe und Wertha genutzt.
Wertach wurde bereits im Jahre 955 erwähnt, Bischof Ulrich von Augsburg weihte in diesem Jahre die erste Pfarrkirche, um das Jahr 1000 bestand bereits eine Pfarrei St. Maria.
Wertheim 1142 Grafen von Wertheim besitzen Herrschaftsrecht über Wertheim als würzburgisches Lehen, 1556 an Graf Ludwig von Stolberg-Königstein, ab 1598 in Besitz des Hauses Löwenstein. Burg Wertheim. 1009 Werdheim [Original], 1149 Wertheim [Original], 1192 Werthem [Original], 1490 Werten [Original]. Der Name besteht aus dem Grundwort -heim und dem Bestimmungswort althochdeutsch werid ‘Insel’, mittelhochdeutsch wert, werder ‘Insel, Halbinsel, erhöhtes wasserfreies Land’: ‘Siedlung bei der Landzunge zwischen Main und Tauber’. Die Kürzung -heim > -en in Werten wie in Buchen < Buchheim (Neckar-Odenwald Kreis) oder Bretten < Brettheim, (Landkreis Karlsruhe), hat sich hier amtlich nicht durchgesetzt.
Werrich, (Büderich) bei Wesel) 1085 VUedereke.
Wersch, (Darfeld) 1100 UUiros.
Wersten, (Düsseldorf) 1062 Werstine, mitten 1200 in Wersteine.
Wertheim, 1182 Wertheim, 1195 Werthem.
Werther (Thüringen) er Ort wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Ruthard von Mainz im Jahr 1093 erwähnt. Der Name ist eine Variante des norddeutschen Werder (= Insel), was durch die Trockenlegung des umliegenden Gebietes durch Zisterziensermönche des Klosters Walkenried im 12. Jahrhundert zu erklären ist.
Werther (Westfalen) 1050 van Uuartera, um 1280 prope Wertere, 1284 in Werdhere, 1289 in Wertere, 1295 in Werthere, 1684 Wehrter. Ableitung mit -r-Suffix (Schieder-Schwalenberg). Der früher als erweiterte Form von -werth (zu althochdeutsch warid, werid ‘Insel (in Flüssen, Sümpfen etc.), eingedeichtes Land, Insel’) verstandene Ortsname (verbunden mit dem im norddeutsch, mittelniederdeutsch, ostdeutschen Raum in Finkenwerder, Werder/Havel etc. vorkommenden Namenelement; entsprechend Grundbedeutung ‘gegen Wasser geschütztes, erhöhtes Land’ zur indogermanischen Wurzel *u-
er‘ mit einem Flechtwerk, Schutzwall umgeben, schützen’, zu Neuhochdeutsch wehren, althochdeutsch warian) zeigt in den ältesten Namenzeugnissen keine -th-Schreibung, sondern einfaches -t-, weshalb eher eine Ableitung mit -r-Suffix anzunehmen ist, deren Basis mit germanisch *wartverbunden werden kann als Bez. für eine Geländeerhebung (Dentalerweiterung zu indogermanisch *u-r‘ erhöhte Stelle (auf der Haut, im Gelände); vgl. altsächsisch uuarta, mittelniederdeutsch warte, althochdeutsch warza, altenglisch wearte ‘Warze’; altenglisch wearr ‘Schwiele’).
Wertingen Im Lauf des 13. Jahrhundert durch die Staufer zur Stadt ausgebaut, durch das Konradinische Erbe (1268) an Bayern, 1278 an die Edlen von Hohenreichen, 1348 an die Augsburger Bürgerfamilie Langenmantel, 1467–1700 an die Marschalken von Pappenheim, anschließend Rückfall an Bayern, 1768 Bildung des Landgerichts Wertingen-Hohenreichen, 1972 Auflösung des Landkreis Wertingen. Schloss mit Bauteilen aus dem 14. und 17. Jahrhundert; Verwaltungssitz der Creaton Aargau 1122 Arebonis et uxoris eius Mahtildis de Wertungin, 1219 villa Wertunga, 1274 ciuibus in Wertungun; Wertingen (1476). Ableitung vom Personennamen *Werto oder Warto mithilfe des Suffixes -ungen. Ab Mitte/ Ende des 15. Jahrhundert setzte sich zunehmend die Endung-ing(en) durch.
Werve, (Heeren-Werve) 10-1100 Huuerui, 1106-13 Werbe. Germanisch hwerbja, Kollektiv zu hwerba-, künstlicher Hugel.
Wesel 1241 Erhebung zur Stadt. Klevische Münzstätte bis ins 16. Jahrhundert In preußischer Zeit zur Festung ausgebaut. 10./11. Jahrhundert in UUisilli, 1263 Wesele [Original]. Der in der Literatur für 719–39 aufgeführte Beleg Wesele entstammt einer Fälschung, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert Der tatsächliche Erstbeleg des Ortsnamens zeigt eine Bildung als -ja-Stamm, wohl zur Bezeichnung von Zugehörigkeit. Das -ll wird bereits am Ende des 11. Jahrhundert vereinfacht. Basis der Ableitung könnte ein voreinzelsprachlicher Gewässername sein, wie er im Namen der Wieslauf (r. zur Rems), 1027 Wisilaffa [Original] erscheint, bei dem ein verdeutlichendes Zweitglied (-apa) angefügt wurde. Dieser Flussname ist als -l-Ableitung zu der gut bezeugten Wurzel indogermanisch *u-eis-/*u
Is ‘fließen’ (Krahe) erklärbar. Die jüngeren Belege des Ortsname Wesel zeigen Senkung und Dehnung des Haupttonvokals. Der ursprünglich Sinn wäre somit ‘zum Fluss *Wisil gehöriger Ort’. Stattdessen vermutet Derks als Basis die Tierbez. Wiesel, mittelniederländisch mittelniederdeutsch w ̄esel(e), althochdeutsch wisula, und erklärt den Namen als ‘Ort, wo es Wiesel gibt’. Das würde den Schöpfern des Stadtwappens recht geben, das seit dem 13. Jahrhundert dieses Tier zeigt.
Wesenberg (Holstein) Groß Wesenberg entstand im Rahmen der deutschen Nordostkolonisation als Rodungsdorf im 12. Jahrhundert. Im Jahre 1251 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung, als das Kloster Reinfeld den Ort erwarb.
Wesenberg (Mecklenburg) Dokumente aus dem 13. Jahrhundert berichten, dass der Ort Wesenberg 1252 durch Fürst Nikolaus I. von Werle gegründet wurde, aber bereits 1276 nach einer Schlacht bei Groß Trebbow in den Besitz des Markgrafen Otto IV. von Brandenburg überging. Nur zwei Jahre später wurde das Schweriner Stadtrecht bestätigt, und 1282 errichtete man eine Burg.
Wesendorf Der Ort wird erst spät erwähnt; der Raum gehörte im 12. Jahrhundert zum Besitz der Welfen und später Heinrichs des Löwen; 1267 zu Lüneburg beziehungsweise dem Fürstentum Lüneburg (bis 1885). Der Ort entstand in der Mitte des 16. Jahrhundert wahrscheinlich als Ausbausiedlung von Westerholz (Vogtei Wahrenholz, Amt Gifhorn), 1841 Amt Knesebeck. Von 1867 bis 1885 Kreishauptmannschaft Gifhorn, aus der 1885 die Landkreis Isernhagen und Gifhorn entstanden. Wesendorf kam als südwestlichste Gemeinde zum Landkreis Isernhagen. Vereinigung beider Landkreis 1932 zum Landkreis Gifhorn. 1543 Wesendrauf (Lesung unsicher), 1669 Wesendorf. Junger Name mit dem Grundwort norddeutsch -dorp (-dorf). Im Bestimmungswort kann ein Personenname vermutet werden, doch ist angesichts der jungen Gründung wohl eher wie bei Wesendorf bei Gransee (Uckermark), 1328 Wesendorff, an mittelniederdeutsch wese ‘Wiese’ zu denken.
Weslarn, (Arn) 1000 UUehslaron.
Wesselburen nach der namensgebenden Weser.
Wesseling Auxiliarkastell, Nieder-Wesseling im 9. Jahrhundert dem Kloster Montfaucon (Reims) gehörig, ab 1459 dem Bonner Cassiusstift, später zum Herzogtum Berg; Ober-Wesseling ab 1249 im Besitz von Kloster Sion in Köln, später kurkölnisches Amt Bonn, Stadterhebung 1972, 1975 Stadtteil von Köln, ab 1976 selbstständig. 820 Waslicia, Weslec, 1073 Wessena, 1266 Weslic. Wohl ursprünglich Gewässername *Wa ̄slikki aus dem Bestimmungswort althochdeutsch und altsächsisch Waso, vielleicht gleicher Herkunft wie ‘Rasen’ aus *wraso ̄n, hier ‘feuchte Wiese’, und dem Grundwort likki ‘bruchiger Bach’ zum germanischen Verb *lek-a, althochdeutsch -lehhen, ‘undicht sein’. Wann und wie die Ausbildung des heutigen Namens Wesse-ling (und nicht von Weslich o.ä.) stattgefunden hat, ist unklar.
Wessel, (Stockum) 1000 UUeslaon.
Wessen, (Südkirchen) mitten 1200 Wesnon.
Wesseln Der Name rührt entweder von Tausch oder Kauf her, wahrscheinlich geht er aber auf einen Personennamen zurück. Ebenfalls nicht sicher, aber wahrscheinlich ist es, dass Bauern aus Wesseln das näher an der Nordsee gelegenen Kirchspiel Wesselburen gründeten. (Plattdeutsch: „De Wesselner Buren“, im Lauf der Jahre zu Wesselburen geworden, bedeutet so viel wie „Die Wesselner Bauern“)
Weßling Der Ortsname ist 1217/1218 als Wezzilingen ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Wezil zugrunde.
Wessobrunn Den Namen Wessobrunn trug früher nur das Kloster. Das heute gleichnamige Dorf nannte man hingegen Gaispoint oder Geispoint, 1483 erwähnt als Gayspewnd. 1128 weihte man in Wessobrunn die erste Pfarrkirche. Demnach muss Gaispoint spätestens seit 1100 bestanden haben. Der Name Gaispoint war wie Wessobrunn ursprünglich ein Flurname. Er leitet sich von mittelhochdeutsch geiz für ‚Ziege‘ und biunde für ‚Gehege‘ her und bezeichnet einen eingezäunten Weideplatz für Ziegen.
West, (Albersloh) 1000 UUessithi.
Westenfeld, (Wattenscheid) 1000 UUestanfelda. Germanisch westana-, westlich + feldu-, öde Ebene.
Westendorf (Allgäu) Der Ortsname bedeutet „westlich vom See“; er wurde später auf den See selbst übertragen. Im Zusammenhang mit der ersten Erwähnung der Kirche im Jahr 1253 ist mit Emcko der erste der Ritter von Westensee namentlich genannt. Sein Name ist im Nachbarort Emkendorf erhalten.
Westendorf (Landkreis Augsburg)
Westensee Der Ortsname bedeutet „westlich vom See“; er wurde später auf den See selbst übertragen.
Im Zusammenhang mit der ersten Erwähnung der Kirche im Jahr 1253 ist mit Emcko der erste der Ritter von Westensee namentlich genannt. Sein Name ist im Nachbarort Emkendorf erhalten.
Westerau Westerau wurde erstmals 1310 urkundlich genannt.
Der Name der Gemeinde könnte entstanden sein, weil von Westen her eine Au führt, die das Dorf in zwei Hälften teilt. Karten aus dem 17. Jahrhundert zeigen, dass die Au von vielen Teichen umgeben war.
Westerburg Im Mittelalter zur Herrschaft Westerburg, die anfangs 13. Jahrhundert an die Herren von Runkel kam. Eine Nebenlinie dieses Hauses nannte sich seit 1288 nach dieser Burg und Herrschaft. Im 19. Jahrhundert zunächst an das Großherzogtum Berg, dann an Nassau und schließlich 1866 an das Preußen. 1209 Westerbergh, Westerburg, 1218 de Westerburch, 1220 Westerburg, 1373 Westerbergk; Westerburg (1608). Das Bestimmungswort Weststeht wohl mit dem Landschaftsnamen Westerwald in Verbindung, der erstmals 1048 (Siegener Urkundenbuch. Band I. Herausgegeben von F. Philippi. Siegen 1887) belegt ist und das Gebiet w des Königshofs Herborn bezeichnete. Fränkische Ortsname mit Richtungsangaben verdanken ihre Bildung dem systematischen Landesausbau und sind häufig in der Nähe von Königspfalzen zu finden. Das Grundwort ist-burg und zeitweise auch -berg. Zu deuten wäre dieser Ortsname demnach als ‘westlich (von einem anderen Ort) beziehungsweise im Westerwald erhöht liegender Burgort’.
Westerdeichstrich Die 1824 erstmals urkundlich erwähnte Gemeinde liegt unmittelbar an der Nordsee. Bestimmend im Ortsbild ist die Mühle „Margaretha“.
Westerheim (Württemberg) Im Jahre 861 wurde Westerheim erstmals nachweislich im Stiftungsbrief des Klosters Wiesensteig erwähnt.
Westerhever Westerhever war früher eine Insel. Sie wurde im 12. Jahrhundert besiedelt. Die ersten Menschen errichteten große Dorfwarften wie Sieversbüll, Leikenhusen oder Stufhusen und schützten das Wirtschaftsland der Insel mit einem Ringdeich.
Bei der großen Mandränke (Sturmflut) von 1362 wurde die erste Kirche von 1123 zerstört.
Westerholt, Erstmals wurde Westerholt im Zusammenhang mit der im Ortszentrum stehenden Kirche 1420 als „Weszterholte“ erwähnt. 1555 findet sich die Bezeichnung „van Westerholte“. Die heutige Ortsbezeichnung stammt aus dem Jahr 1589. Der Name bedeutet „westlicher Wald“.
Westerholz Der Ortsname ist erstmals 1699 dokumentiert. Der Name verweist auf den Westteil des ehemals zu Gut Lundsgaard gehörenden Waldes, im Gegensatz hierzu steht Osterholz. Dollerupholz wurde 1607 erstmals erwähnt. Kreiberg wurde erstmals 1758 erwähnt und leitet sich vom Vogelnamen dänisch krage (niederdeutsch Kreih, deutsch Krähe) ab. Knös (Knøs) wurde erstmals 1636 erwähnt und beschreibt eine tlw. waldbewachsene hervortretende Erhöhung. Hörreberg ist 1642 erstmals schriftlich dokumentiert und geht vermutlich auf eine hier ehemals gelegene Ortschaft Hörup (Hørup) zurück. Seeklüft (Søklev) ist erstmals 1710 erwähnt worden und beschreibt die Lage an einer Seekante (Kliff).
Westerkappeln 11. Jahrhundert in Capellun, 1231 Cappele, 1266 in parochia Westercapelen. Ursprünglich Simplex auf der Grundlage des aus dem mittellateinisch capella ‘Kapelle, kleines Gotteshaus’ entlehnten kappel(l)e, flektiert im Dativ Singular Der Wortakzent entspricht dem vom Lateinischen abweichenden germanisch Stammsilbenakzent (capélla > káppel). Zur Abgrenzung vom östlich von Osnabrück gelegenen Ostercappeln wird der Ortsname seit dem 13. Jahrhundert um das orientierende Bestimmungswort mittelniederdeutsch wester ‘westlich gelegen’ (West-) ergänzt, die Siedlung somit mit ‘bei der westlich gelegenen Kapelle’ identifiziert.
Westerland. Stadt im Kreis Nordfriesland, auf der Nordseeinsel Sylt, nördlichste Stadt Deutschlands. 1436 nach Sturmflut neu gegründete Siedlung, 1462 erstmals urkundlich erwähnt, 1855 Anerkennung zum Seebad, 1905 Stadtrecht, 1949 Seeheilbad. Tourismus, Sylt Aquarium, Promenade. 1462 Westerlant [Original], 1509 Westerlanth. Ursprünglich ergab sich der Ortsname wohl aus einem Flurname Westliches Land zur Gemeinte Tinnum, auf deren Gebiet die Siedlung gegründet wurde, nachdem das vormalige Fischerdorf Eytum einer Sturmflut zum Opfer gefallen war. o Westerlund, Kreis Schleswig-Flensburg.
Westerode, (Greven bei der Ems) 1000 UUestarroda. Germanisch westara-, westlich + ropa-, Rodung.
Westerngrund Ihren Namen hat die Gemeinde Westerngrund von ihrer Lage im gleichnamigen Seitental des Kahlgrundes. Der Name des Westerngrundes leitet sich vom Westerbach (Ursprünglich Westernkahl oder nur Western) ab, der ihn durchfließt und in Schöllkrippen in die Kahl mündet. Im Volksmund wird die Gemeinde „Weestern“ genannt.
Frühere Schreibweisen aus diversen historischen Karten und Urkunden. Diese Namensformen beziehen sich auf das Dorf Oberwestern. 1282 Weysluthera, 1310 Wesluther, 1377 Wensluchtern, 1400 Wechsluchten, 1412 Wachslichtern, 1468 Weßlichter, 1498 Wegeßluchter, 1536 Wegeslichtern, 1564 Wegeschluchter, 1625 Weistern, 1820 Western, 1832 Oberwestern.
Westernohe Der Ort wurde im Jahre 1059 als Westernaha erstmals urkundlich erwähnt. Die Endung -aha deutet dabei auf eine sehr alte, möglicherweise bereits vorgermanische Gründung hin.
Wester-Ohrstedt er Ort selbst wurde 1438 erstmals als Westerohrstede erwähnt.
Der Ortsname ist erstmals 1438 schriftlich dokumentiert. Der Name geht auf altnordisch ārr in der Bedeutung Bote, Engel oder altnordisch arðr (altdänisch arthær) in der Bedeutung Pflug zurück, Ohrstedt hieße demnach Stätte des Boten oder Pflugstätte.
Westerrade Der Ort wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt.
Westerrönfeld Der Ort, der an einer Eiderfurt am Ochsenweg lag, wurde 1437 erstmals im Kieler Erbebuch urkundlich erwähnt.
Westerstede Bedeutende mittelalterliche Saalkirche; im Mittelalter eines bischöflichen Sends; seit 1814 Sitz eines oldenburgischen Amtes und Amtsgerichtes, seit 1933 Sitz des Landkreises Ammerland; 1977 Stadtrecht. Um 1280 Westerstede [Kopie 16. Jahrhundert], 1317 Westerstede, 1487 Westerstede. Bildung mit dem Grundwort-stedt und dem Adjektivisch asä westar, mittelniederdeutsch wester ‘westlich (gelegen)’. Möglicherweise bezieht sich die Benennung darauf, dass Westerstede der westlichste der -stedt-Orte der Umgebung ist.
Westerstetten Zahlreiche Ortschaften in der Umgebung von Westerstetten zeichnen sich durch das Suffix -ingen klar als alemannische Gründungen aus (z. B. Tomerdingen). Dagegen bezeichnet das Suffix -stadt oder -stetten ursprünglich nur eine unbewohnte Stätte, z. B. eine Weide oder Tränke. Der erste Teil des Ortsnamens gibt eine Himmelsrichtung an. Das Pendant zu Westerstetten, der kleine Weiler Osterstetten, liegt acht Kilometer östlich. Der Ort Westerstetten wurde zwar erst 1225 urkundlich erwähnt, aber bereits 1094 erfolgt die erste Nennung der Herren von Westerstetten.
Westertimke Der Ort wurde im 14. Jahrhundert als Westertimbeke das erste Mal in einer Urkunde erwähnt.
Westerwalsede Laut alten Überlieferungen hatte der germanische Gott Wotan seinen Waldsitz in Werdanske, dem heutigen Westerwalsede.
Westerwalsede wurde um das Jahr 1230 im Dom zu Verden zum ersten Male urkundlich erwähnt.
Westgreußen Westgreußen wurde erstmals im Jahre 817 in einer Urkunde an das Kloster Fulda erwähnt.
Westhausen (Heldburger Unterland) Die Gemeinde Westhausen, ein fränkisches Haufendorf, wurde 776 schon zu Zeiten Karls des Großen erstmals erwähnt. Der Ortsteil Haubinda wird 1317 als Heuwinden erstmals genannt.
Westhausen (Württemberg) Der Ort entstand wahrscheinlich als frühmittelalterliche Siedlung zwischen 700 und 900 nach Christus und wurde von den Franken gegründet. Westhausen kommt vom Namen Westhusen, was so viel wie „Häuser im Westen“ bedeutet. Die erste urkundliche Erwähnung im Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen stammt aus dem Jahre 1136.
Westheim (Mittelfranken) Weiterhin wurden am Ortsrand von Westheim die Überreste einer kleinen frühmittelalterlichen Kirche entdeckt. Sie wurde um das Jahr 600 gebaut und stellt damit zusammen mit der Sola-Basilika in Solnhofen eine der ältesten Kirchen der Region dar. Um die Kirche befand sich einst wohl die Siedlung, zu der das Gräberfeld gehört haben dürfte. Mit der Einrichtung eines Königshofes in Westheim verlor die ältere Siedlung jedoch an Bedeutung und wurde schließlich zugunsten der Siedlung um die Kirche St. Pankratius aufgegeben.
Westheim (Pfalz) Der heutige Ort wurde mutmaßlich Ende des 5. oder Anfang des 6. Jahrhunderts gegründet. Als erste Erwähnung des Ortes wird die am 21. Januar 976 in Trebur ausgestellte Urkunde des Kaisers Otto II. angesehen, mit der der Kaiser seinem Getreuen Biso mehrere Besitzungen in den Grafschaften Speyergau und Wormsfeld schenkte, darunter auch Westheim.
Westhofen Gemeinte im sog. „Wonnegau“, dass ein volksetymologisch umgedeutetes Wangengau ist, den die Römer nach dem hier ansässigen Stamm der Vangionen so benannten. Westhofen gehörte im Mittelalter zu dem Kloster Weißenburg, erhielt 1334 die Marktrechte und ist seit 1615 kurpfälzisch. Seit dem 19. Jahrhundert zu Rheinhessen. 991 Westhoven, 1283 Westowen, 1329 Westhoben, 1496 Westhoffen. Fränk. Ortsname mit Richtungsangaben verdanken ihre Bildung dem systematischen Landesausbau und sind häufig in der Nähe von Königspfalzen zu finden, wobei der Bezugsort für unser Bestimmungswort Westunsicher bleibt. Das Grundwort ist-hofen, zu althochdeutsch ho ̆f ‘Hof ’, das die alte Form des Dativ Plural der a-Deklination bewahrt hat. Der Ortsname ist also als ‘zu einem im Westen (von einem bestimmten Ort) gelegenen Hof ’ zu verstehen. So Osthofen, Landkreis Alzey-Worms; Nordhofen, Westerwaldkreis.
Westhoven, (Porz) 922 Vuesthoua. Germanisch westa-, west + wika-, Tochtersiedlung.
Westingersleben, (jetzt Alleringersleben) mitten 1200 in occidentali Ingeresloue.
Westum, (Koblenz) 1143 Westenheim. Germanisch westana, westlich + haima, Wohnung.
Westoverledingen Die Gemeinte wurde 1973 aus 12 selbstständigen Gemeinte (mit zahlreichen weiteren Ortsnamen) gebildet; als Bezeichnung wurde der Name der (alten) friesischen terra Overledingerland gewählt, deren w Teil die Gemeinte umfasst. 1346 Overlederelande [Original], 1400 Overladyngherland, 1494 Overledyngerlande. Der Raumname enthält als Grundwort altsächsisch land ‘Land, Gebiet’ und als Bestimmungswort die mittels-ing abgeleitete Einwohner und Raumbezeichnung als Adjektivisch auf -er, die vom Gewässername Leda abgeleitet ist. Diese ist mit mittelniederdeutsch l ̄ede, altenglisch la ̄d ‘Wasserlauf’ zu verbinden. Als weiteres Bestimmungswort tritt norddeutsch over ‘ober’ hinzu und jünger schließlich die Himmelsrichtungsangabe West-.
Wethau Der Ortsname ist vom Fluss 1. Ordnung Wethau abgeleitet worden. Im Jahre 976 taucht der Name Weta auf, zurückzuführen auf das indoeuropäische Wort noid, was gleichzusetzen ist mit „sich winden“. Die älteste urkundliche Nachricht stammt aus dem Jahre 1064. Der Ort selbst wird erst 1146 urkundlich erwähnt, als der Naumburger Bischof Udo dem Kloster Bosau den Neubruchzehnten im Pleißengau und Geragau überträgt und ihn u. a. auch von Heidenreich von Wethau bestätigen lässt
Wethmar, (Altlünen) 1000 UUedmeri.
Wetteldorf, (Trier) 762 UUathilentorp.
Wetten, 1170-90 Wettine, Wettina.
Wetschen Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 1238 urkundlich erwähnt als „Wetdecun“. Zwischen 1238 und 1250 tauchte es als „Weddeschen“ in einer Liste der Einnahmen des Osnabrücker Bischofs vom Haupthof Drebber auf. Im Jahre 1406 erschien es in der Schreibweise „Weddes-schen“. Ein Deutungsversuch ist schwierig.
Es hat auch eine Adelsfamilie (von Weddesche) gegeben, die ihren Namen nach der Ortschaft erhalten hat.
Wettenberg Da alte Belege fehlen, muss auf Vergleichsnamen verwiesen werden. Möglicherweise gehört der Name zu altsächsisch hvat ‘scharf ’ und bezeichnet scharfrandige, steile Bodenerhöhungen. Ein anderer Anschluss wird zu dem Ortsname Wettbergen (Ortsteil von Hannover) diskutiert. Altsächsisch hvat bedeute ‘schnell, mutig’; das althochdeutsch (h)waz ‘scharf, heftig’ beziehe sich aber nicht auf die Form oder Gestalt eines Objektes. Es wird der Versuch unternommen, den Namen an indogermanisch *u-eid‘ drehen, biegen’ zu lateinisch v ̄ıdulus ‘geflochtener Korb’, lettisch v ̄ıdina ̄t ‘flechten’ uswach anzuschließen. Ortsname wie Wettbergen, Wettmar und Weteberg hätten damit Lagebezug zu Biegungen und Krümmungen. Denkbar wäre auch das Bestimmungswort zu Watt in der Bedeutung ‘Erhöhtes’ zu stellen. So † Burg Wettenberg; Wettenberger Ried.
Wettendorf, (Alverskirchen) 1000 Huitingthorpe. Germanisch Hwitinga porpa-, Siedlung der Leute des Hwito. (hwita-, weiss)
Wetterau, (Gau um die Wetter) 673-90 UUatreuia.
Wetter (Hessen) Vor 1233 Stadt, 1015 Gründung eines Kanonissenstifts, vorher hier wohl befestigter Königshof, 11. Jahrhundert Kirche, früh Gerichtsort, seit 13./14. Jahrhundert Stiftsschule. Baugewerbe. 1974 Zusammenschluss von 10 Orten mit Wetter als Zentralort; bis 30. 6. 1974 Landkreis Marburg. Um 850 (Kopie 12. Jahrhundert) Wetrehen, 1107/1235 Wettera, 1211/1216 Wetere, 1318 Wettre, 1371 Wetter. Auszugehen ist von voralthochdeutsch *wedra, geminiert westgermanisch *weddra > althochdeutsch *Wettra, wenn mit Sprossvokal *Wedara > althochdeutsch Wetera; r Ableitung von germanisch *wet-, mit Ablaut *wat‘ Wasser’, vermutlich mit-aha > -a kombiniert; wohl auch ursprünglich Benenning für die Wetschaft.
Wettesingen, 1015-25 Wittisungan.
Wetter (Ruhr) Aus einer Burgfreiheit bei einer Burg der Grafen von der Mark und einem nahegelegenen Pfarrdorf entstanden. 1355 Freiheit und Amtssitz, bis 1808 und ab 1909 Stadt. 1214 de Wettere, 1273 de Wetter, 1274 in Wetthere. Der Ortsname ist eine Ableitung mit r-Suffix. In Betracht kommt eine Deutung als Gewässername (möglicherweise als alter Abschnittsname der Ruhr) oder als Stellenbezeichnung. Die Lage an einer markanten Erhebung spricht dafür, die Basis eher zu altsächsisch hwat‘ scharf, (in altsächsisch menhwat, frevelerisch‘, nidhwat, scharf ‘feindselig’; vgl. althochdeutsch was ‘scharf, spitz’, altenglisch hwæt ‘scharf, lebhaft, kühn’) zu stellen als zu indogermanisch *wed‘ benetzen, befeuchten, fließen’, wie es für gleichlautende Ortsname und Gewässername in HE erwogen worden ist. Somit liegt eine Stellenbezeichnung für eine Anhöhe nach ihrer ausgeprägten Form vor, die zum Ortsname wurde.
Wettlingen, (Trier) Anfang 300 Wetelingen.
Wettringen, (München) 1000 UUeteringe.
Wettrup, (Osnabrück) 1000 UUethonthorp.
Wetterzeube Die erste urkundliche Erwähnung von Wetterzeube erfolgte 1209 als Wetirzibe. Der Name wurde 1287 Wetirsin geschrieben, 1450 Wetterczin und im 16. Jhd. Wetterzeibe. Der Name soll sich ableiten aus den slawischen Worten „vetr“ für Wind und „šibati“ für schlagen, also: „dort, wo der Wind schlägt“ bedeuten
Wettin-Löbejün Löbejün. Im 7. Jahrhundert kam es, sicherlich durch die Franken gefördert, zur Zuwanderung Altsorbischer Siedler. So kommt der Ortsname aus dem Altsorbischen. Der Ort wurde im Jahr 961 als Liubichun im Gau Nudici erstmals urkundlich erwähnt, als er vom König an das Magdeburger Moritzkloster geschenkt wurde.
Wettin. 961 erfolgte die erstmalige urkundliche Erwähnung der Civitas Vitin am Fuße der Burg. Diese kam 985 samt Ort in den Besitz von Dedo, dessen Enkel Thimo von Wettin erweiterte im 11. Jahrhundert die Burg und den Machtbereich der Grafen von Wettin.
Wettingen Das ehemalige kantonale Lehrerseminar wurde zur Kantonsschule ausgebaut. 1045 (Kopie 16. Jahrhundert) Vuettingun, Wettingun, Wettingen, 1227 Wettingin [Original], 1238 Wetigen. Der Name, althochdeutsch *za diem Wettingum ‘bei den Angehörigen des Wetti’, ist gebildet aus dem Personennamen Wetti oder Watto und dem althochdeutsch Suffix -ingum. Der Personennamen muss von Anfang an eingliedrig gewesen sein, sonst wäre die Reduktion von -ingauf -ignicht eingetreten (vgl. Kully, Solothurnisches Namenbuch I). Wettingengehört zu den unzähligen deutschen-ingen-Namen. So Tübingen; Villingen, Ortsteil von Villingen-Schwenningen, Schwarzwald-Baar-Kreis; Zofingen.
Wettringen (Mittelfranken) Der Ort wurde 1100 als „Wateringun“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Watheri zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname bedeutet Bei den Leuten des Watheri.
Wettringen (Münsterland) Gemeinte im Kreis Steinfurt. Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 18. Jahrhundert Kanalhafen. 838 Uuateringas [Original], 995 Vuadiringas; Wettringen (1163). Simplex mit dem Appellativum altsächsisch *wateringa, mittelniederdeutsch weteringe ‘Wässerung, Wasserlauf, Wassergraben’. Dies ist entweder als postnominale Bildung zu altsächsisch, mittelniederdeutsch water ‘Wasser’ oder als postverbale Bildung zu altsächsisch *wataren, mittelniederdeutsch weteren ‘wässern, nass machen, tränken’ zu bestimmen. Benannt wird eine Siedlung ‘bei den Wasserläufen’. Anlass für die Namengebung war offensichtlich die Lage der Siedlung an der Steinfurter Aa und nahe der Vechte. Die Schreibung mit -t ist trotz zweier Belege mit -d (wie 995) fest. Es handelt sich um eine Pluralbildung, die sich auch in der heute amtlichen Schreibung noch zeigt. So Wettringhof, Ortsteil von Lüdenscheid.
Wettrup, In dem Heberegister des Klosters Werden aus dem Jahre 890 erscheint erstmals das Dorf unter dem Namen Wethonthorpe. Zur Herkunft gibt es drei Versionen.
Die eine stammt von Schriever, der eine Geschichte des Kreises Lingen verfasste. Er leitete Wethon vom angelsächsischen Widon ab, was so viel wie weiden bedeutet, und kam so zu der Deutung Weidedorf.
Nach einer weiteren Version ist der Name vom altdeutschen Wort vitu = Weh abgeleitet, das einen leichten Baumbestand bezeichnet, in dem geweidet werden kann.
Schließlich wird Wettrup mit dem angelsächsischen Wort wet, welches niedrig, feucht bedeutet, in Verbindung gebracht. Das Grundwort bezeichnet eine Ansiedlung bzw. ein Dorf. Es könnte also eine Ansiedlung in einem relativ nassen Gelände bedeuten.
Die letzte Deutung erscheint plausibel, weil der Ort niedrig liegt und in der Vergangenheit vielfach von Hochwasser betroffen war. Das höher liegende Nachbardorf Handrup wird durch seinen Namen als hochliegendes Dorf bezeichnet.
Wettstetten Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 821, als der Abt Siegfried von Ilmmünster seine Erbgüter in Wettstetten an St. Emmeram zu Regensburg schenkt. Man nimmt auch an, dass es sich um eine Gründung der Bischöfe des Bistums Eichstätt handelt, das etwa um die Mitte des achten Jahrhunderts entstanden ist.
Wetzlar Entwickelte sich in Anlehnung an das im 10. Jahrhundert gegründet Marienstift unter Friedrich I. Barbarossa, 1180 Reichsstadt; Marienstiftskirche („Dom“, 9. Jahrhundert mit mehreren Um und Erweiterungsbauten), Hospitalkirche zum Heiligen Geist (1755–64), Ruine der staufischen Reichsburg Kalsmunt (um 1180) mit romanisch Bergfried, Palais (1740 erbaut, Vierflügelanlage), (13.–18. Jahrhundert; Goethe-Gedenkstätte Lottehaus); feinmechanisch-optische Industrie (Leica Microsystems AG). 1141 Witflariam, 1180 Weteflare, 1232 de Wepflaria, 1271 Wetflar, 1285 in Wetzflaria, 1332 ze Wephlaren, 1340 Wepflare, 1341 Wetflarn, 1342 Wppelaria, 1344 Weppflarn, 1349 (Kopie) zu ̊ Weczflar, 1363 Wesslar; Wetzlar (1228). Kompositummit dem Grundwort -lar in der Bedeutung ‘offene, waldfreie Stelle (in, an einem Wald) ’. Das Bestimmungswort der -lar-Namen nehmen nie Bezug auf den Menschen, sondern beschreiben immer die natürlichen Charakteristika der Landschaft. Im vorliegenden Fall enthält das Bestimmungswort den Flussname Wetz beziehungsweise Wetzbach als links Zufluss der Lahn. Die Überlieferung des Flussnamens zeigt als Besonderheit sein Erscheinen mit zwei verschiedenen Suffixen (819? (Kopie 1183–95) super fluuio Wettiffa, 819? (Kopie 1183–95) super fluuium Wetuffa, 1250, 1268 supra Wetfam, 1262 Wetsa, 1268 Wetfa, 1271 Wetfe, 1300 Wetzefe, 1347 ripam que vocatur dy Weczfe, 1355 Wetfe, 1357 Weczfe, 1395 Wetzfftbach). Anzusetzen ist vielleicht eine Form *Wad-isa, die sich durch Umlaut zu *Wed-isa entwickelt hat beziehungsweise eine Form *Wed-apa. In diesem Fall könnte man der Flussname zu einer Wortsippe um gotisch wato ̄, altnordisch vatn, vatr, altsächsisch watar, mittelniederdeutsch water ‘Wasser’ aus einem indogermanisch r/n-Stamm *u -édo ̄r, *u-ódo ̄r, udén(i) ‘Wasser’ stellen. Im Bereich des Konsonantismus verschiebt sich -d> -t und -p> -f(-apa > -affa). So Nieder-, Oberwetz, Ortsteil der Gemeinte Schöffengrund, Lahn-Dill-Kreis.
Wevelscheid, (Stiepel, Bochum) mitten 1200 Wiveleescheithe. Germanisch Wibilas skaipjo-, Wasserscheide des Wibil.
Wevelinghoven, 1135 Wiulenchoven. Germanisch Wibilingo hofum, zu den Hofen der Leute des Wibil. (wibila, Weibel, Käfer)
Wewelsfleth Die erste überlieferte Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1238, in der der Ortsname als Weuelesflethe vermerkt ist. Wie bei fast allen Wörtern aus dieser Zeit änderte sich die Schreibweise im Lauf der Jahrhunderte, wie aus nachfolgenden Urkunden ersichtlich wird.
Ortsnamen mit der Endung -fleth sind in den Elbmarschen charakteristisch. Fleete bezeichneten die natürlichen Zuflüsse der Elbe und ihrer Nebenflüsse; allerdings sind diese Wasserläufe durch die Bedeichung im Mittelalter größtenteils verschwunden und nur noch in den Ortsnamen erhalten. An einem derartigen Wasserlauf lag auch das frühere Wewelsfleth.
Die Ortsnamen mit der Endung -fleth sind mit Personennamen oder anderen Hauptwörtern zusammengesetzt. Das Wort Wewel lässt sich wohl zurückführen auf den sächsischen Namen Wibil, sodass der damalige Fleth der „Fleth des Wibil“ war. Aus Wibil ist dann im Laufe der Zeit Wevel und Wewel geworden.
Weyarn Im Jahre 1133 erfolgte durch Graf Siboto von Falkenstein die Gründung des Augustinerchorherren-Klosters in Weyarn, welches aus der ursprünglichen Burg Viare (aus dem lateinischen: cella vivaria = Fischweiher) aus dem 11. Jahrhundert hervorging.
Weyer Die Geschichte Weyers lässt sich in schriftlichen Zeugnissen bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Um 1250 wird „Wilre“ in einem Lehensverzeichnis der Herren von Eppstein genannt, von denen der Ritter Heinrich Bitz ein Viertel der „villa in Wilro“ und die Vogtei dort zu Lehen hatte. Der Ortsname „Wilre“, auch „Wylre“ (1358) und „Weiger“ (1526) geschrieben, weist auf keltischen Ursprung und zählte zu einem Gebiet, das wegen der daran beteiligten Landesherren das „Vierherrische“ genannt wurde.
Weyerbusch Da Weyerbusch an einer Wasserscheide und nicht, wie die umliegenden Gemeinden, an Fließgewässern liegt, dürfte die Besiedlung erst später (als etwa vom benachbarten Hilkhausen) erfolgt sein. Alte Flurnamen wie „In der Hofwiese“ lassen vermuten, dass ein einzelnes Gehöft Ausgangspunkt der Besiedlung war; namensgebend waren Weiher, die aber alle in späterer Zeit zugeschüttet worden sind.
Weyhausen Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1344 als Weydehusen.
Weyhe Seit dem 14. Jahrhundert in Hoyaer Besitz, später welfisch; Kirchspielort (Kirche in Kirchweyhe) und Sitz der Vogtei Weyhe; 1974 Vereinigung der Gemeinte Kirchweyhe, Leese und Südweyhe zur neuen Gemeinte Weyhe. 860 Wege [Original], 1158 Weie, 1277 Kerckweye, um 1300 Suthweige. Vermutlich liegt eine -ia Bildung zu altsächsisch wa ̄c, althochdeutsch wa ̄g‘Woge, hochflutendes Wasser’ vor, das im Erstbeleg bereits Umlaut und dann Schwund des intervokalischen -g zeigt.
Weyher (in der Pfalz). Der Name des 777 erstmals im Lorscher Codex als Wilere erwähnten Ortes leitet sich vom althochdeutschen villare (Weiler) ab. Die Mundart assimilierte Wîlre zu Wîr. In der neuhochdeutschen Diphthongierung wurde daraus Weyher.
Weyer, (Köln) (Aa) 870 Uiueri, 1222 Wiere. Germanisch wiwari-, von latinisch vivarium, Fischteich.
Wichmar 1124 wurde Wichmar urkundlich erstmals erwähnt. Die älteste Überlieferung von Hofbesitzern stammt aus der Zeit von 1421 bis 1425. Unweit der Grümpelmühle auf dem „Rietschke“ soll ein Gräberfeld und eine vorchristliche Opferstätte gelegen haben.
Wickede (Ruhr) 11. Jahrhundert in Vuikki, zu 1036 in Uuikki, 14. Jahrhundert Wychkede; Wickede (1543). Der Ortsname beruht auf einer mit einem -j-Suffix gebildeten Stellenbezeichnung zu altsächsisch *wika ‘Ulme, Rüster’ (vgl. altenglisch wice), also etwa ‘Stelle, wo es Ulmen gibt’. Das -k wird durch das folgende -j geminiert. Ein Suffix -ithi wird erst im 14. Jahrhundert sekundär angefügt, wobei Einfluss der w gelegenen Orte Holzwickede und Wickede bei Dortmund vorgelegen haben kann.
Wicheln, (Müschede, Arn) +1200 Wiglo. Germanisch wikjon-, Bergulme + lauha-, Wäldchen auf hohem Sandbodem.
Wichterich, (Köln) 866 UUIhctracha, 880 UUitracha. 1155 Wihtreche. Gallo-romanisch Victoriacum, zu Victorius gehorig.
Wickenrodt, 961 in UUikenrodero marca.
Wicker, 922 VUikeron.
Wickrath, 1068 Wikerothe, 1118 Wikerode. Germanisch wikjon- Bergulme, + ropa, Rodung.
Widau, (Lohmar) 1156 Widowe. Siehe Wedehofen.
Widdauen, (Langenfeld) 1157 Widehowe. Idem.
Widdendorf, (Heppendorf) 1136 Withenthorpe.
Widdeshoven, (Hoeningen) 793 uilla que dicitur UUidugises houa.
Widdern Widdern wurde 774 im Lorscher Codex als „Witterheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes leitet sich vom Personennamen Wittero oder Witteri – wohl einem der Gründer – her. Die Endung auf -heim weist auf eine frühe fränkische Gründung des Ortes hin. Aus Witterheim entwickelte sich über mehrere Zwischenstufen der Name Widdern. Der heute eingemeindete Ort Unterkessach fand 976 in einer Urkunde Kaiser Ottos II. seine erste Erwähnung.
Wiebelsheim Gegründet wurde der Ort wahrscheinlich während der Fränkischen Landnahme im 6. Jahrhundert. Der Ortsname enthält vermutlich den Personennamen Wibil. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 850 in einer Urkunde des Klosters Lorsch, das dort begütert war.
Wiebelskirchen, 1005 Wibiliskiricha. Germanisch Wibiles kirika, Kirche des Wibils.
Wieblingen, (Heidelberg) 844 UUibilingunt. Germanisch Wibilingum, bei den Leuten des Wibil.
Wieck am Darß Der Name Wieck leitet sich von einem niederdeutschen Wort für Bucht ab (siehe -wik, vergleiche Wyk auf Föhr und Kiel-Wik).
Wied 1461 wurde Wied erstmals in einer Urkunde erwähnt. Ursprünglich hieß Wied Wiede, was so viel wie Weide bedeutete.
Wiedemar Wiedemar wurde erstmals als Villa Wedemar im Jahr 1272 urkundlich erwähnt. Wiesenena wurde erstmals 1242 als Besitz des Ritters Hermann von Wiesenena und Klitschmar und erstmals als Gliczene im Jahr 1349 urkundlich erwähnt. Der Name kommt ebenfalls aus dem Slawischen und dürfte so viel wie „Ort an der Quelle“ bedeuten.
Wieden= Großenwieden und Kleinenwieden, 1031 Withun.
Wiedenau, (Heppendorf) 1051 silua Widehowe.
Wiedensahl Seit etwa 1250 wird Wiedensahl häufiger in Urkunden erwähnt, meistens in der Schreibweise widensole. Widensole bedeutet: „Mit Wasser gefüllte, von Weiden umstandene Senke“, kurz: „Weidenteich“. Die Deutung des Namens als „geweihter See“ beruht offenbar auf einem Lesefehler.
Das Dorf Widensole wurde um 1253 planmäßig als Hagenhufendorf angelegt.
Wiedergeltingen Der bestimmende Namensteil ist der Personenname Widargelt, zusammen mit dem bei den Alemannen in Ortsnamen üblichen Suffix -ingen, was „bei den Leuten des Widargelt“ heißt. Die Gründung der -ingen-Orte in der Gegend wird allgemein in das 6. und 7. Jahrhundert datiert.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert auf den 26. Januar 1172, als Herzog Welf VI. „in domo Welfonis ducis“ – d. h. in der örtlichen Pfalz/Burg – eine Urkunde ausstellt. Welf VI. schenkte um diese Zeit umfangreiche Güter in Wiedergeltingen an das von ihm 1147 gegründete Prämonstratenserkloster Steingaden.
Wiefelstede Die romanische Kirche im Ort ist die älteste im Ammerland und war Sitz eines Sendgerichtes; zur Gemeinte Wiefelstede gehören 22 Ortsteil e. 1059 Wivelunstidi [Kopie 14. Jahrhundert], 1059 Wiuelstede [Kopie 14. Jahrhundert], 1382 Wyvelstede. Bildung mit dem Grundwort -stedt. Das Bestimmungswort enthält der schwach flektierende Kosename*Wivilo. Durch Schwund des Vokals der Flexionsendung entsteht eine Konsonantenhäufung (-lnst-), die zum Verlust des -n führt.
Wiegendorf Die Ersterwähnung des Ortes Wiegendorf erfolgte im Jahr 1216 in einer Urkunde des Burggrafen Dietrich von Kirchberg. Gleichzeitig wurde ein Adelsgeschlecht von Wiegendorf erwähnt.
Wiehe Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Wiehe in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld erstmals erwähnt. Ein Kloster in Wiehe wird in einer Urkunde König Heinrichs I. vom 1. Juni 933 erwähnt. Die überlieferte Urkunde ist eine Anfertigung des 12. Jahrhunderts, scheint aber eine gute Nachzeichnung eines echten Diploms König Heinrichs zu sein, das nicht überliefert ist. Wiehe wurde unter König Heinrich I. Reichsburg und kam 998 an das Kloster Memleben. In der Schenkungsurkunde wurde der Weinanbau im Wiehegau erstmals urkundlich belegt.
Wiehl Eisenzeitliche Besiedlung in Bielstein mit Wallanlage, 1131 zum Bonner Stift St. Cassius, ab 1385 zur Grafschaft Sayn mit der Herrschaft Homburg bis 1806, 1816 Wiehl und Drabenderhöhe (ab 1960 in Bielstein umbenannt) zu einer Bürgermeisterei vereinigt, 1969 mit dem Namen Wiehl, Stadt seit 1971, seit 1966 in Drabenderhöhe größte Siebenbürger Siedlung entstanden. 1131 Wila, 1138 Wiel, 1177 Wele. Nach dem Flussname benannte Stadt. Nach Dittmaier wohl zu niederländisch wiel ‘Rad’ aus einer urgermanischen Form *hwehwla, die auch mittelniederländisch wiel Maskulinum ‘Strudel’ zugrunde liegen könnte.
Wiek Bischofsdorf. Ersterwähnt als Biscoppesdorp und Bysscoppersdorp.
Seit dem 13. Jahrhundert war Bohlendorf Stammsitz der Familie von Bohlen. Dieses Geschlecht gab dem Ort auch seinen Namen.
Fährhof hieß einst Krakewitz und gilt als Stammhaus des gleichnamigen rügischen Adelsgeschlechts.
Parchow war zunächst ein Gut der Familie von Viersen, bis 1561.
Wiek. Der Ort wurde erstmals 1165 als Vikr (also mit altnordischer Wortendung) urkundlich dokumentiert.
Den Wortstamm vik, verwandt mit dem Lateinischen vicus (Dorf, Gehöft) gibt es sowohl in germanischen als auch in slawischen Sprachen. „Vik“ in den nordgermanischen Sprachen und „Wik“ oder „Wyk“ im Friesischen steht für Bucht und deutet ebenso auf Marktstelle oder Handelsort hin, denn diese entwickelten sich an Gewässern und besonders in Buchten. Stadtähnliche Siedlungen in Deutschland wurden vor Erteilung eines Stadtrechts oft als „Weichbild“ bezeichnet. In slawischen Sprachen ist der Namensbestandteil -wiec für einen Ort nicht selten, etwa in Sosnowiec (Kiefernort) und Królewiec (Königsort, der polnische Name für Königsberg). Im Bereich der südlichen Ostseeküste kann „Wie(c)k“ für eine vorbestehende Siedlung stehen, in deren Nähe ein neuer Ort, oft mit deutschen Siedlern, gegründet wurde, z. B. Wendisch Wieck und Denewieck (Dänisch Wieck) bei Greifswald. Somit kann Wiek das ältere Gegenstück zum neuen, christlichen Altenkirchen sein. Da außer diesem fast alle Orte auf der Halbinsel Wittow Namen slawischer Herkunft tragen, kann Medove der slawische Name von Wiek gewesen sein. Die Wortendung -ove, heute zumeist -ow ist bei slawischen Namen sehr verbreitet und kann einen Genitiv Plural oder ein Adjektiv bezeichnen.
Wielenbach Die erste datierte Nennung erfolgte am 1. August 1244, als Herzog Otto II. das Patronat der Pfarrkirche dem Kloster Wessobrunn übertrug.
Wiemersdorf Wiemersdorf wurde 1141 als Wimeresthorpe erstmals urkundlich erwähnt.
Wienhausen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Wienhausen war im Jahr 1052 als Huginhusen.
Wiernsheim Die Gründung der ältesten Ortsteile Wiernsheim und Iptingen geht auf die Zeit zwischen 500 und 700 zurück. Urkundlich erwähnt wurden die beiden Orte erstmals im 12. Jahrhundert und kamen 1504 über das Kloster Maulbronn an Württemberg. Die Ortsteile Pinache und Serres wie auch Perouse bei Rutesheim wurden im Jahr 1699 von Glaubensflüchtlingen (Waldenser) gegründet, denen der Herzog von Württemberg nach deren Vertreibung aus dem Piemont im heutigen Norditalien Land zugewiesen hatte.
Wierschem, Als wigersheim taucht Wierschem im Jahr 1100 im Güterverzeichnis des Stiftes Karden auf. 1200 Wigersheim. Germanisch Wihagaris haim, Wohnung des Wihahar. (wiga-, Kampf + harja, Heer)
Wiersdorf, Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Veresdorph“ erfolgte 893 im Prümer Urbar. Anfang 1300 Wersdorph.
Wies, (Nennig) 811-12 Wisse.
Wiesau Das Gebiet rund um Wiesau im Nordgau wurde vor dem 11. Jahrhundert besiedelt. Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal in der Zeit von 1220 bis 1246 als „Wysa“ urkundlich erwähnt. Im Jahr 1281 wurde er als „Wisa“ bezeichnet, 1438 als „Wisach“, 1622 als „Wisach alias (
Wiesbach, Wiesbach lag im frühen und hohen Mittelalter im Überschneidungsbereich zweier Einflussspähren mit den Hauptorten Hornbach und (Kaisers-)Lautern. Es gehörte zum Bliesgau und zur Diözese Metz, die Abtei Hornbach besaß Rechte in oder um Wiesbach, die in der ältesten erhaltenen Urkunde von 1269 deutlich werden. Dort ist von homines Sancti Pirminii in valle Wisebach (Pirminsleuten, also Hornbacher Leibeigenen im Wiesbachtal) die Rede. Stärker erwies sich der Einfluss des Reichshofs Lautern, auf dessen Initiative wohl (im 9. oder 10. Jahrhundert) die Rodungstätigkeiten zurückgingen, die zur Gründung des Dorfs führten. Germanisch wisu- gut + baki, Bach.
Wiesbaden Römisch Gründung aus der Zeit des Kaisers Caligula (37–41); Kastelle seit claudischer Zeit (Funde auf dem Heidenberg). Thermalanlagen in Tallage, 120 als vicus Mittelpunkt eines kleineren Verwaltungsbezirkes. Sitz eines Königshofs und Mittelpunkt eines Königssondergaus, seit dem späten Mittelalter Ort der Grafen von Nassau, 1242 Reichsstadt, ab 1744 Regierungssitz des Fürstentums Nassau-Usingen; 1806–66 Hauptstadt des Herzogtum Nassau, internationaler Kurort (19. Jahrhundert). 122/123 Aquae Mattiacorum, 829 Wisibada, 882 Wisibad, 965 (Kopie Ende 11. Jahrhundert) Wisibadun, 1043 Wisebadon, 1123 Wisibad, 1215 Wisebaden, 1218 Wisbaden, 1355 zu ̊ Wysebadin, 1379 Wissebaden, 1386 geyn Wesebaden; Wiesbaden (1364). Der Name erscheint als Zusammensetzung mit einem Grundwort -bad(en), zu althochdeutsch bad, altsächsisch bath, mittelhochdeutsch bat (-des), aus germanisch *baþan. ‘Bad’, auch in altnordisch ba ‘Dampfbad’, altenglisch bæþ, altfranzösisch be(i)th. In Ortsnamen bezeichnet das Wort wohl Heilquellen. Der Dativ Plural -baden, -badon entstand vermutlich unter Einfluss von lateinisch aquae feminin plural; die Form markiert den Lokalkasus und benennt die naturräumlichen Gegebenheiten. Auffällig ist, dass der Ortsname Wiesbaden als Komposition und die übrigen Baden-Orte als einfache Bildungen erscheinen (Baden-Baden erst seit Mitte des 19. Jahrhundert). Die Deutung des Bestimmungswort Wisi geht bisher von einem Ansatz althochdeutsch wisa, mittelhochdeutsch wise zu germanisch*wiso ̄n‘ Wiese’ aus und meint ursprünglich wohl ‘feuchte Fläche’. Das -i in der Kompositionsfuge ist möglicherweise durch den Einfluss des vorhergehenden -i entstanden (progressive Assimilation) oder als Kollektiv zu erklären. Der Versuch, das Bestimmungswort von einem Flussnamen *Wisjo ̄ herzuleiten (Greule), scheidet wohl wegen der Akzentverhältnisse aus. Der Typus Flussname + Gattungswort ist immer endbetont (vgl. Osnabrück, Paderborn uswach). Bei dem Ortsname Wiesbaden hingegen liegt die Betonung auf der ersten Silbe. Der ältere römisch Name Aquae Mattiacorum bezeichnet den Ort der Mattiaker. Der Ortsname ist als appellativische Zusammensetzung ‘zu den Bädern im (feuchten) Wiesengelände’ zu deuten.
Wiesbaum 804 UUisibania, 1131 Wisebenne. Der Ort Wiesbaum wurde unter dem Namen Wisebenne erstmals am 31. März 1131 urkundlich erwähnt, als Papst Innozenz II. dem Bonner Cassius-Stift den dortigen Besitz bestätigte.
Wiesdorf. (Leverkusen) + 1150 Westuppe.
Wiesemscheid Vermutlich im 13. Jahrhundert entstanden.
Wiesen Das Grundwort im Namen Wiesen ist eine Pluralform vom althochdeutschen Wort wisa, das Wiese bedeutet, und weist auf die geografische Lage im oberen, unbewaldeten Talabschnitt des Wiesenbaches (heute Aubach) hin.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1057 Wisun (nur Flurname), 1331 Wiesin, 1339 Wiesen.
Wiesenau Eine spätere slawische Besiedlung schlägt sich in den Flurnamen nieder, der „Grodisch“ (altsorbisch Grodišče = Burgstätte) in der Oderaue zwischen Wiesenau und Ziltendorf, zur Flur von Wiesenau gehörend, belegt dies. Hier konnte ein frühslawischer Burgwall ausgegraben werden.
Das Rundlingsdorf „zcu der Krebisguche“ fand seine erste Erwähnung im Jahre 1368.
Wiesenaue Die Gemeinde Wiesenaue wurde am 26. Oktober 2003 im Zuge der kommunalen Neuordnung des Bundeslandes aus den drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Brädikow, Vietznitz und Warsow gebildet.
Wiesenbach (Baden) Wiesenbach (einst Wyzzenbach um 1345, danach Wysenbach) zählte wohl einst zur Urgemarkung des in der heutigen Gemeinde Bammental aufgegangenen Ortes Reilsheim und wurde wohl auch von dort aus als Ausbausiedlung gegründet. Die Ortsgründung könnte bereits um 700 erfolgt sein, ein 1964 aufgefundenes frühmittelalterliche Grabsteinfragment deutet auf einen bereits im 9. Jahrhundert bestehenden Adelshof hin. Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Wiesenbach jedoch erst im Jahr 1152.
Wiesenbach (Schwaben) Der Ortsadel der Wiesenbacher verkaufte seinen Besitz 1398 an die Grafen von Kirchberg.
Wiesenbronn Um 800 wurde „Wisibrunnen“ erstmals in der Urkunde über eine Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt.
Wiesenburg/Mark Der Burgward Wiesenburg wurde 1161 erstmals urkundlich als de burgwardit … Wisenburg erwähnt.
Reetz. Der Burgward Reetz wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt.
Reetzerhütten. Das Dorf wurde 1592 erstmals urkundlich erwähnt.
Arensnest. Die erste Erwähnung der Siedlung stammt aus dem Jahr 1524.
Wiesenfeld Graf Werner I. von Battenberg und Wittgenstein schenkte nach seiner Rückkehr vom Kreuzzug Heinrichs VI. (1197/98) dem Johanniterorden Besitz in Wiesenfeld.
Wiesenfelden Der Ortsname leitet sich vom Bach Wiesent und dem gleichnamigen Ort Wiesent, 5 Kilometer vor der Mündung des Baches in die Donau, ab.
Die erste urkundliche Erwähnung von Wiesenfelden stammt aus dem Jahr 1105.
Wiesengrund Die Gemeinde Wiesengrund entstand im Rahmen der brandenburgischen Gemeindegebietsreform durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Gahry, Gosda, Jethe, Mattendorf und Trebendorf zum 31. Dezember 2001.
Wiesensteig Wiesensteig wird erstmals 861 in einer Urkunde erwähnt, als dort das Benediktinerkloster Wiesensteig gegründet wurd.
Wiesent Der Ortsname dürfte germanischen oder keltischen Ursprungs sein. Erstmals wurde Wiesent im Jahr 780 erwähnt. Ein Ritter „Hito von Wisint“ schenkte seinerzeit dem Kloster Niederaltaich 36 Tagewerk Grund bei dem Weiler Wysunte.
Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich dieser Name: Wisint/Wysunt (780) → Wysenndt → Wisent (1433) → Wissent (1666) → Wiesendt (1700) → Wiesent.
Wiesenthal 795 wurde das Dorf erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt.
Wiesenthau Im Jahre 1062 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Die Herren von Wiesenthau hatten von 1128 bis zu ihrem Aussterben 1814 die Ortsherrschaft inne.
Wiesentheid Im Jahre 918 wurde der Ort als „wiesenheida“ erstmals urkundlich erwähnt.
Wiesenttal Das Wiesenttal im heutigen Regierungsbezirk Oberfranken gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Bayreuth.
Wieseth Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 1183 und 1195 zu datieren ist, als „Wisente“ erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, das seinem Namen dem Wisent verdankt, die wohl den Fluss als Tränke benutzt haben.
Der Ort ist entstanden an der Furt über den Fluss Wieseth, dort stand eine Wallfahrtskapelle (Veitskapelle). Es ist eine Gründungslegende überliefert: Ein Priester verliert beim Übergang über den Fluss eine geweihte Hostie. Diese wird von einem Fisch verschluckt. Als dieser gefangen wird, findet man die unversehrte Hostie im Fisch.
Wiesfort, (Neukirchen-Vluyn) ende 1200 Wisuurth. Germanisch wisu-, gut + wurpi, künstlicher Hügel in Alluvialland.
Wiesloch Gehörte zum Lorscher Besitz, seit 965 Lorscher Markt, ab 1225 an die Pfalzgrafen. Freihof, Wieslocher Schloss, Hohenhardter Hof. 801 (Kopie 12. Jahrhundert) Wezzinloch, 1157 Vvizzenloch [Original], 1231 Wishenloch, 1490 Wislach [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mitdem Personenname Wizzo und dem Appellativ althochdeutsch lo ̄h ‘Hain’, mittelhochdeutsch lo ̄ch ‘Gebüsch, Wald, Gehölz’ ( -loh(e)) Im Auslaut sind -h und -ch reguläre Schreibungen des velaren Frikativs.
Wiesmoor In dem 1806 als Hochmoor überlieferten Gebiet entsteht die junge Siedlung, die als Grundwort-moor enthält. Nö liegen Wiesederfehn und die ältere Siedlung Wiesede (1435 Wisede). Entweder ist diese direkt namengebend oder beide Ortsname enthalten das gleiche Element. Dieses ist zu mittelniederdeutsch w ̄ese ‘Wiese’, althochdeutsch wisa‘ Wiese’ zu stellen, wobei diese mit altnordisch veisa ‘Schlamm’ etymologisch verwandt sind, sodass eine Bedeutung ‘feuchter Erdboden’ zu erschließen ist (vgl. althochdeutsch waso ‘Rasen, Erdscholle’, altsächsisch waso, mittelniederdeutsch wase ‘feuchter Erdgrund, Schlamm; Rasen’).
Wiesthal Der ursprüngliche Name Wiesentau geht auf die mittelhochdeutschen Worte Wisent für Wisent und ouwe für Aue zurück. Demnach bedeutet der Name Bachwiese in der Wiesente leben. Es gab im 14. Jahrhundert einen sinngemäßen Namenswechsel, der den Ort in Wiesen(bach)tal umbenannt hat. Dieser Name hat seinen Ursprung im Tal des Wiesenbachs (heute Aubach) an dem der Ort liegt. Zeitweise taucht im Namen das Adjektiv wüeste für wüst oder verlassen auf, das wohl auf die einsame Lage im Tal hinweist.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1325 Wysintau, 1339 Wisenthau, 1345 Wisentall, 1358 Wisental, 1477 Wüstental, 1525 Wißtal, 1526 Wustenthall, 1637 Wiesental, 1675 Wistall, 1694 Wüsthall, 1810 Wiesthal, 1832 Pfarrdorf am Wiesenbache.
Wiesweiler Der Ort entwickelte sich aus den beiden ursprünglich selbständigen Dörfern Berschweiler, östlich des Glans gelegen, und Wiesweiler, auf der Westseite. Sie wurden 1336 als Winsewilre und 1364 als Bernswilre erstmals urkundlich erwähnt.
Wietmarschen Benediktiner-Doppelkloster Wietmarschen 1152 gegründet, seit 1209 Nonnenkloster. 1152 Witmarschen, 1154 paludem quandam inter villas Backlo et Loen sitam, Withmerss dictam. Der Ortsname stellt ein Kompositum aus dem Bestimmungswort Wietund dem Grundwort -marsch im Dativ Plural -marsch gehört zu mittelniederdeutsch marsch, mersch, vgl. mittelniederländisch maersche, altenglisch mer(i)sc ‘Niederung, flaches feuchtes, morastiges, mooriges Land, fruchtbarer Landstrich’, im Bestimmungswort findet sich entweder mittelniederdeutsch w ̄ı t, w ̄ı de ‘weit, breit, geräumig’ oder mittelniederdeutsch w ̄ıde ‘Weide’ (als Baumart). Der Ortsname benennt demzufolge eine Marsch von großer Ausdehnung (vgl. norddeutsch Flurname wie w ̄ıt-velt, w ̄ıdevelt) oder eine mit Weiden bestandene, feuchte Fläche.
Wietze Bei der kleinen Bauerschaft Wietze sind schon seit der frühen Neuzeit die „Teerkuhlen“ als Öllieferant bekannt, 1859 erste Tiefenbohrung, Um 1226 Witzene [Kopie 14. Jahrhundert], um 1322 Wysen, 1381 Wytzene; Witze (1667). Der Ortsname beruht auf dem Gewässername des Flusses Wietze, der längs des Ortes fließt. Dieser ist eine Ableitung mit -n-Suffix. Basis ist entweder das in altenglisch belegte wice ‘Ulme’ oder der Name gehört wie andere europäische Gewässername zu indogermanisch *ueig-, *ueik‘ biegen, krümmen’, was bei einer -n-Ableitung mehr überzeugt. Ursprüngliches -k wird vor -i palatalisiert, so dass -tz entsteht. Auslautender Vokal und das -n des Suffixes fallen später aus.
Wietzen Ende des 11. Jahrhunderts wurde im Gebiet der Gemeinde Wietzen die Burg Stumpenhusen erbaut.
Wietzendorf Erste urkundliche Erwähnung fand Wietzendorf 1053 in der Gründungsurkunde des Klosters Gozeka. Die Wietzendorfer Kirche wurde 1231 von der Bergener getrennt und damit selbständig. Der Ort wurde 1255 mit der Bezeichnung „Wicenthorpe“ als Kirchdorf in der Amts-Vogtey Bergen urkundlich festgehalten. Wietzendorf ist das Stammhaus und Namensgeber des Adelsgeschlechts von Witzendorff, das mit Johannes de Wizendorpe 1290 erstmals urkundlich erschien.
Wiggensbach Die Gründung des Ortsteils Ermengerst datiert noch vor der ersten offiziellen Nennung von Wiggensbach. Aufgrund des Patrons der Kirche, Johannes der Täufer, wird davon ausgegangen, dass Ermengerst als früher Taufkirchort im frühen Mittelalter entstanden ist. 1037 wurde die Ermengerster Burg als Sitz von Dienstmannen genannt. Der Name Ermengerst stammt vermutlich von einem Erminger, der eine Urkunde mit zeichnete. 1288 eroberte unter anderem ein Ritter von Ermengerst die Feste Iberg.
Der Ort Wiggensbach wurde 1182 erstmals als Witingisbach in der Isnyer Klosterchronik erwähnt. Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass der Name von einem Einsiedler namens Witigo oder Witgouvo stammt, der sich im Jahr 864 im Nibelgau niedergelassen haben soll. Die andere Theorie entstammt der Isnyer Klosterchronik, in der es heißt: „Bei der Erbauung des neuen Klosters zu Isny haben mit Ihren Beiträgen geholfen: der Volkspriester Martin von Wittingisbach mit seiner Gemeinde…“
Wilburgstetten Ab 1261 existierte ein eigenständiger Wilburgstettner Ortsadel: die Familie von Rechenberg. Sie waren Truchsesse des oben genannten Grafen von Oettingen und wohnten auf der Feste Limburg nach der sie sich Truchseß von Limburg nannten. Ein weiterer Zweig der Rechenberger besaß die Burg Wilburg inmitten des Dorfes und nannte sich dach dem Ort Truchseß von Wilburgstetten. Die Wilburg ist die Namensgeberin der Gemeinde.
Die ersten Ansiedlungen entstanden im Umfeld der beiden Festungen diesseits und jenseits des Flusses. Die Burgen sicherten dabei den Übergang der alten Reichsstraße von Dinkelsbühl über die Wörnitz nach Nördlingen und weiter nach Süden. 1311 wurde der Ort als „Wilburcsteten“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der weibliche Personenname Wilburg.
-wik / -wiek. Altsächsisch w ̄ık ‘Wohnstätte, Dorf’, mittelniederdeutsch w ̄ık ‘Ort, Siedlung, (See-)Bucht’, althochdeutsch/ mittelhochdeutsch w ̄ıch Maskulinum ‘Wohnsitz, Stadt’ ist nach Herkunft und Bedeutung kontrovers diskutiert worden. Während die ältere Forschung von einer Entlehnung aus lateinisch v ̄ıcus ‘Quartier / Stadtviertel, Gehöft, Vorwerk, Flecken’ ausging oder mit Bezug auf nordisch v ̄ık ‘Bucht’ die Bedeutung ‘Handels-, Stapelplatz’ annahm, ist w ̄ık neuerlich auf ein mitlateinisch v ̄ıcus wurzelverwandtes germanisch Wort mit der ursprünglich Bedeutung ‘Zaun’ zurückgeführt worden, die sich in verschiedenen Kontexten inhaltlich weiterentwickelte, z. B. zu ‘Herrenhof ’ oder ‘Kleinsiedlung’ bis hin zu ‘Sonderrechts-, Immunitäts-Bezirk’ (mit Bez. wie wikbelde / -greve). -w ̄ık-Namen begegnen in den nordische Ländern, in England, besonders im niederländisch-flämischen Bereich, dazu im niedersächsischwestfälischen Gebiet (Braunschweig) und in SH (Schleswig; Wyk auf Föhr, Landkreis Nordfriesland, beide SH). Dieser Bildungstyp reicht in seiner produktiven Phase wohl in die Zeit des Landesausbaus zurück, in den w Niederlanden war er noch bis ins 12./13. Jahrhundert akt.
Wildau Der Name Wildau ‘wilde Aue’ ist eine Neubildung, da Belege für einen älteren Flurname fehlen. Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes Hoherlehme ist im Landbuch Karls IV. aus dem Jahr 1375 zu finden. Dort ist Hoherlehme mit dem Namen Alta Lomen aufgeführt.
Der Ortsname Wildau wurde am 22. November 1855 erstmals erwähnt, als das Gut Springziegelei den Beinamen Wildau erhielt.
Wildberg (Schwarzwald) Stadt im Landkreis Calw, circa 10 km s Calw, Reg.-Bez. Karlsruhe. 13. Jahrhundert Ministeriale von Wildberg, 1377 Eigentumsrechte an Kurpfalz, Schlossruine, Hexenturm, Kloster Reuthin, Lützenschlucht. 1237 Wilpberg. Wildberg ist eine hochmittelalterliche Burgsiedlung über einer Nagoldschleife. Der Name ist zusammengesetzt aus althochdeutsch wildi, mittelhochdeutschwilde, wilt ‘nicht bebaut, wild’ und dem Grundwort-berg. Das Adjektiv bezeichnet unfruchtbare, unbewohnte Berge. Der Beleg aus dem Jahr 1237 beruht wohl auf Assimilation von -tb zu -pb-.
Wildberg (Vorpommern) Wildberg wurde im Jahr 1249 erstmals urkundlich erwähnt.
Wildeck Der Name der Gemeinde stammt vom Amt Wildeck, dem die heutigen Ortsteile Obersuhl und Hönebach sowie die zu Obersuhl gehörenden Weiler Almushof und Schildhof angehörten und das im Mittelalter der Abtei Fulda unterstand. Der Amtssitz lag auf der Burg Wildeck, die auf dem Schloßberg bei Raßdorf stand.
Wildenberg Hänslin Ebran von Lauterbach erbaute ab 1272 das Schloss Wildenberg.
Wildenbörten Wildenbörten wurde am 24. September 1140 erstmals urkundlich erwähnt.
Wildenfels Die dokumentierte Geschichte des Ortes Wildenfels beginnt im Jahr 1233 mit der erstmaligen urkundlichen Erwähnung, die Entstehung einer dauerhaften Siedlung wird aber noch viel früher vermutet. Bereits 1150 wird eine Wegekapelle zu den Drei Marien am böhmischen Steig im heutigen Ortsteil Härtensdorf geweiht. Auf einem Felssporn liegt das alte Schloss Wildenfels, dem Sitz der Herrschaft Wildenfels, deren Besitzer die Herren zu Wildenfels
Wildeshausen Im Ort ein im 9. Jahrhundert gegründetes Säkularkanonikerstift; das auch bereits im 9. Jahrhundert erwähnte oppidum (10. Jahrhundert villa) nimmt schon im 10. Jahrhundert stark an Bedeutung zu (Zollprivileg) und erhält 1270 Bremer Stadtrecht; seit dem 12. Jahrhundert häufiger Besitzerwechsel (Welfen, Oldenburger, Bremer, Münsteraner), seit 1826 oldenburgisch. 851 Wigaldinghus [Original], 871 Wialteshus [Kopie 14. Jahrhundert], 980 Uuigildeshuson, 1209 Wildeshusen [Kopie 15. Jahrhundert]. Bildung mit dem Grundwort-hausen. Nur der Erstbeleg hat-ing, das nicht zu berücksichtigen ist, da alle weiteren Belege -eszeigen. Das Bestimmungswort enthält den stark flektierenden Personennamen Wigbald. Durch Assimilation des -gb entsteht -g-, das intervokalisch spirantisiert wird (*Wijald-) und später schwindet (Wiald-). Durch Ausfall des – a entsteht bereits früh Wildes-. Deutung also: ‘Siedlung des Wigbald’. So Wickbolsen, Ortsteil von Hessisch Oldendorf, Landkreis Hameln-Pyrmont.
Wildflecken Der Ort wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt.
Wildpoldsried Wildpoldsried wurde erstmals urkundlich im Jahr 1392 (durch einen Verkauf der Burg Wolkenberg) erwähnt.
Wilgartswiesen Wilgartswiesen wurde bereits 828 urkundlich erwähnt, als Gräfin Wiligarta aus dem Geschlecht der Gaugrafen des Bliesgaus, den sogenannten Widonen, Kirche und Hof Willigarttawisa dem Kloster Hornbach schenkte, das fortan die Urbarmachung der Gegend vorantrieb und unter anderem die Annexe Hermersbergerhof gründete.
Wilhelmsburg Friedrichshagen. Auch der Sohn des Königs, Friedrich der Große siedelte Pfälzer Kolonisten im Gebiet an, es entstand der Ortsteil Friedrichshagen.
Wilhelmsburg. Auf eine Anordnung von Friedrich Wilhelm I. wurde 1722 mit der Errichtung einer Glashütte begonnen (Ortsteil Johannesberg). Der König verlieh der Siedlung nahe dieser Glashütte den Namen Wilhelmsburg.
Wilhelmsdorf (Mittelfranken) Der Ort wurde 1361/64 im burggräflichen Salbuch als „Nidern Albach“ erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bezieht sich auf den Gewässernamen „Albach“. Das Bestimmungswort ist mittelhochdeutsch „âl“ (= Aal). Das Präfix „Nidern“ dient zur Unterscheidung von dem bachaufwärts gelegenen Oberalbach. 1632 wurde Unteralbach infolge des Dreißigjährigen Krieges zur Wüstung. 1680 wurden auf Einladung von Markgraf Christian Ernst Brandenburg-Kulmbach 15 Hugenottenfamilien angesiedelt, um den Ort wieder aufzubauen. 1690 wurde der Ort als „Vilemstorf“ erwähnt. Benannt wurde er nach dem 1678 geborenen Bayreuther Erbprinzen Georg Wilhelm.
Wilhelmsdorf (Saale) Die Ersterwähnung der Gemeinde Wilhelmsdorf ist in einer Urkunde aus dem Jahr 1381 nachgewiesen.
Wilhelmsdorf (Württemberg) Gemeinte und (mit Horgenzell) gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Ravensburg, 17 km wnw Ravensburg, Reg.-Bez. Tübingen. Wilhelmsdorf wurde 1823/4 von der pietistischen Brüdergemeinde Korntal aus gegründet; der Baugrund, der der königlichen Hofkammer gehörte, wurde von König Wilhelm I. zur Verfügung gestellt; seit 1850 selbstständige politische Gemeinde. Pfrunger Ried, Betsaal, Marienkapelle, St. Antoniuskirche. Wilhelmsdorf (1823/4) Namengebend war König Wilhelm I. als Stifter des Baugrundes. So Wilhelmsdorf, Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim; Wilhelmsdorf, Saale-Orla-Kreis.
Wilhelmsfeld Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann die Besiedlung von Wilhelmsfeld. Das genaue Jahr ist nicht bekannt. Erstmals schriftliche Erwähnung findet der Ort am 7. Juli 1710, als der Vogt der Kellerei Waldeck für Hans Adam Reinhard und vier weitere Bauern aus dem Steinachtal um die Genehmigung der Siedlung bei Kurfürst Johann Wilhelm ersuchte, der am 23. Dezember auch zustimmte. Der Ort, der nach dem Kurfürsten Wilhelmsfeld genannt wurde (zu Beginn aber zeitweise auch als Neudorf bezeichnet wurde), gehörte zur Kellerei Waldeck des Oberamtes Heidelberg, deren Keller oder Schultheiß in Heiligkreuzsteinach saß.
Wilhelmshaven Wilhelmshaven (1869). Der Plan, einen preußischen Kriegshafen an der Jade einzurichten, wurde 1854 durch Ankauf von oldenburgischen Ländereien bei Heppens und Eckwarden in Angriff genommen. 1869 wurde der Kriegshafen durch König Wilhelm I. von Preußen eingeweiht und ihm zu Ehren Wilhelmshaven benannt; 1873 erhielt der Ort das Stadtrecht und wurde 1937 mit der 1911 gegründeten Stadt Rüstringen vereinigt. Noch heute ist Wilhelmshaven ein bedeutender Marinehafen.
Wilhelmsthal Ursprünglich stand eine mittelalterliche Burg auf einem Hügelsporn an der Oberkante des Hangs über dem Grümpeltal. Wilhelm Gottfried von Marschall gründete 1730 Wilhelmsthal, das seinen Namen trägt, als er wegen zunehmender Verschuldung Ländereien am Südhang des Eichsberges an alle, die sich darum bemühten, veräußerte.
Wilhermsdorf Vermutlich geht die Gründung von Wilhermsdorf auf die Karolinger im 9. Jahrhundert zurück. Erstmals erwähnt wird Regil de Willehalmesdorff in einer Urkunde aus dem Jahr 1096. Im Laufe der Zeit wurde aus Wilhalmsdorf Wilhelmßdorff bzw. Wilhelmsdorf und später Wilhermsdorf. Der Ortsname hat als Bestimmungswort den Personennamen Willihalm, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.
Wilkau-Haßlau Um 1200 deutsche Bauerndorf Wilkau in altsorbisch vorbesiedelter Gegend, seit dem 16. Jahrhundert entstand dicht dabei das Rittergut und Gutssiedlung Haßlau, vor 1850 Zusammenwachsen beider durch Steinkohlebergbau und Industrialisierung. 1934 Stadt. Wilkau: 1432 Wilkaw, 1551 Wilckaw, 1699 Wilcka. Haßlau: 1540 die Hasel, 1555 die Haßel, 1791 Nieder-, Ober Haßlau oder Hasel. Wilkau: Zu altsorbisch *vil’k ‘Wolf’, erweitert mit dem Suffix -ov-, somit Grundform *Vil’kov-; ein an sich möglicher Personennamen *Vil’k, der in vielen slawische Ortsname steckt, ist in diesem Gebiet weniger wahrscheinlich. Haßlau: Zumittelhochdeutsch hasel‘ Haselstrauch’,sekundär ist -au angefügt worden. So † Hasela, bei Wilsdruff, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge; Haselberg, Ortsteil von Wriezen, Kreis Märkisch-Oderland; Haselbrunn, Ortsteil von Plauen; Haselrain, Ortsteil von Triebel, Vogtlandkreis.
Willanzheim Die drei Gemeindeteile haben eine jahrhundertelange, sehr unterschiedliche Geschichte. Willanzheim war von 1628 bis 1803 im Besitz des Domkapitels Würzburg. Die Familie von Seinsheim hatte im Mittelalter Besitz in Herrnsheim und Hüttenheim. Der Deutsche Orden hatte von 1213 bis 1680 eine Niederlassung in Hüttenheim, die zur Ballei Franken gehörte.
Willebadessen Ersterwähnung 1066, 1149 Benediktinerinnenkloster (1473 Bursfelder Reform); 1317 Anlage einer befestigten Stadt (1318 Stadtrecht). 1975 Zusammenschluss mit der Stadt Peckelsheim und elf Gemeinte 1066 Wilbotissun, 1146 Wilbodessun, 1149 Wilbodessin, 1156 Wilbodessen, [1207–1215] in Wilbodesen, 1685 in Wilbasen; Willebadessen (1221). Bildung mit dem Grundwort-hausen. Im Bestimmungswort erscheint der im Genitiv Singular stark flektierte zweigliedrige germanisch Personennamen Willebod (Erstglied zum Personenname-Stamm WILJA zu altsächsisch willio ‘Wille’, althochdeutsch will(i)o; Zweitglied -bod am ehesten zum Personenname-Stamm BOD/BO ̄ D(zu germanisch *baua-, bauiz ‘Gebieter’; sekundär auch nach angelsächsisch altfriesisch boda, altsächsisch bodo, althochdeutsch boto ‘Bote, Gesandter’ umgedeutet; weniger ursprünglich -bad zu altsächsisch -badu ‘Streit’, angelsächsisch beadu, beado). Die stark flektierten Formen sprechen für das hohe Alter des Namens. Der Ortsname bezeichnet die Siedlung als ‘bei den Häusern des Willebad’. So Wilbasen, Wohnplatz bei Blomberg, Kreis Lippe.
Willeberg, (Eich, Koblenz) 1112 Willeberh, 1139 Willeberge.
Willenberg, (Herzfeld) mitten 1200 Willimberga. Germanisch wilpin, zu wilpja, wild + berga-, Berg.
Willenscharen Auf dem Gebiet der Gemeinde Willenscharen wurde von den Sachsen im 9. und 10. Jh. der Wallberg Willenscharen errichtet. Willenscharen wurde historisch auch Wildenscharen und Wildescaren genannt. Der Ritter Otto von Barmstede (1209–1269/70) besaß hier ein Schloss, zu dessen Übergabe ihn 1259 die Hamburger nach einer Belagerung nötigten.
Willich 1152 Wileche [Original], 1186 de Wilike, de Wiliche [Original]. Die von Kaufmann vertretene Auffassung, dass eine zweigliedrige Kurzform einem Personennamen *Wil(l)-ik(o) mit lateinisch Genitiv-Endung vorläge, ist wenig glaubhaft. Keiner der alten Belege zeigt -ll-. Unwahrscheinlich sind ferner lateinisch Genitiv-Formen, zudem für zwei verschiedene Orte, denn der Name erscheint noch einmal für eine Bauerschaft am Niederrhein. Dieses Willich ist nw von Xanten im Kreis Kleve belegt, 1159 in Wileka [Original]. Eine klare Unterscheidung der beiden Willich-Orte in den Quellen ist bisweilen schwierig. Beide liegen im Nichtverschiebungsgebiet; die ch-Graphien entstammen der Kölner Überlieferung. Die Existenz zahlreicher Gewässername mit der Basis Wil. Er lässt eher an einen voreinzelsprachlichen Flussnamen denken, der im vorliegenden Fall mit -k-Suffix abgeleitet ist.
Willingen (Upland) Die Ursprünge der Dörfer um Willingen liegen wahrscheinlich in der Zeit um 1000. Nach der Christianisierung wurde um 870 n. Chr. die erste Kirche in Usseln errichtet. Die große Ringwallanlage der Schwalenburg bei Schwalefeld, die wahrscheinlich zwischen dem späten 8. und 10. Jahrhundert entstand, deutet ebenfalls auf eine Besiedlung hin. Willingen wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt.
Willingen (Westerwald) Der Ort wurde im Jahr 1413 als Wildungen erstmals urkundlich erwähnt.
Willingshausen, 1000 UUillinghausen. Germanisch Willingo husum, zu den Häusern der Leute des Willi. (wiljan, Wille) Dese neue Gemeinde erhielt den Namen Willingshausen, obwohl der namengebende Ort nicht der größte der neuen Gemeinde war und ist und wie alle anderen Ortschaften im Gemeindegebiet auch nicht zentral gelegen ist.
Willingshausen, (Velbert) mitten 1200 Willinchusen.
Willringhausen, (Ennepetal) 1100 Wilgerinchuson. Germanisch Willigairingo husum, zu den Häusern der Leute des Willigair. (wiljan Wille + gaiza, Speer)
Willmars Willmars gehörte den Grafen von Botenlauben, einer Nebenlinie der Grafen von Henneberg. Graf Otto II. von Henneberg-Botenlauben trat den Ort 1230 an das Kloster Fulda ab.
Willmenrod Willmenrod wurde im Jahr 1212 erstmals als Wernbolderode urkundlich erwähnt. Seit 1712 hat es den heutigen Namen. Bei einer früheren Erwähnung aus dem Jahr 879 lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären, ob Willmenrod oder der weiter südöstlich gelegene Ort Wilsenroth gemeint war.
Willmering Die erste urkundliche Erwähnung von Willmering war im Jahr 1135, als Markgraf Diepold „Wiltmaring“ an das Kloster Reichenbach am Regen schenkte.
Wilnsdorf, (Arn) 1185 Willelmesdorf. Germanisch Willihelpes porpa, Siedlung des Willihelm.
Wilsecker, (Trier) 1174 Wildesacker.
Wilshorst, (Heessen) mitten 1200 Wilishorst. Germanisch Willis hurst-, waldiger Hügel in Sumpf Gelände, des Willi.
Wiltingen, (Trier) 1039 Wiltinga.
Willroth Der Name Willroth leitet sich vermutlich durch Lautverschiebung aus einer Bezeichnung für eine Grenze oder einen Grenzort ab. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1338 in einer Urkunde, in der der Graf von Isenburg mit der Herrschaft Horhausen belehnt wird.
Willstätt 1288 als Lehen der Herren von Lichtenberg bezeugt, 1372 Verpfändung an Straßburger Bürger, 1395 teilweise an Kurpfalz, 1450 an die Stadt Straßburg, 1803 an Baden. Barockkirche. 1254 (Kopie circa 1500) Willstetten, 1284 Willstete, 1416 Wilstetten. Es handelt sich um eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Willo und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch-stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’, hier zunächst im Dativ Plural stetten, Neuhochdeutsch -stätt.
Willwerscheid Die Abtei Springiersbach übte um 1507 die Grund-, Lehns- und Gerichtsherrschaft im Ort aus.
Wilnsdorf Eisenherstellung bereits in dem letzten vorchristlichen Jahrhundert, Rittersitz, Bergbau (seit Ende des 13. Jahrhundert bezeugt. 1255 Willandisdorp [Original], 1257 Willandisdorf, 1277 Willantstorph; Wylnstorff (1417–1419). Der Ortsname ist mit dem Grundwort -dorf gebildet. Erstglied ist nach dem Zeugnis der meisten Belege der Personennamen Willand im Genitiv Singular (1264 Hermannus de Willelmestorf ist ein Versehen oder eine Umdeutung zu Willehelm). Da für den Personennamen vor der Kontraktion Willandis> Wilns durchweg -ll-Schreibungen vorliegen, ist der Personennamen als Partizipialbildung mit kurzem Stammvokal zu althochdeutsch willan, altsächsisch willian, gotisch wiljan ‘wollen’ zu stellen. Die häufig angenommene Identität mit dem Personennamen Wieland (Heinzerling) ist unwahrscheinlich, da dieser zu altnordisch vél ‘List, Kunstwerk; Tücke, Betrug’ mit Langvokal gehört.
Wilsdruff Zum Ende des 12. Jahrhundert deutsche Bauerndorf mit Herrensitz, Stadtanlage um 1260. 1259 Wilandesdorf, 1298 Wilansdorf, 1428 Willissdorff, 1466 Wilstorff, 1468 Wilsdruff. Im Bestimmungswort ist der d. Personennamen Wieland, in germanisch Sagen ein Schmied, enthalten, verkürzt zu Wils-. Das Grundwort -dorf unterlag durch die starke Anfangsbetonung des Bestimmungswort Wils der Kürzung und erscheint dann als -druff, ähnlich Ohrdruf (bei Gotha), Mühltroff (bei Plauen).
Wilsecker Der Ort wurde als „Willesacger“ erstmals 893 urkundlich erwähnt.
Wilstedt Wilstedt wurde erstmals in der Schrift "Die Wunderheilungen am Grab Willehads" erwähnt, die der Bremer Erzbischof Ansgar 860 verfasst hat. Eine weitere urkundliche Erwähnung fand 1124 statt, als Papst Calixt II. den Hof in Willenstede dem Kloster Rastede zusprach.
Wilster Bereits 1163 wurde zum ersten Mal eine St.-Bartholomäus-Kirche erwähnt, die wohl auf der Wurt nördlich der Wilsterau lag und zum Mittelpunkt einer Siedlung holländischer Kolonisten wurde.
Wilstermarsch. Amt im Kreis Steinburg mit vierzehn Gemeinte, Verwaltungssitz in der amtsfreien Stadt Wilster, an der Stör, der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal. 1970 durch Zusammenlegung dreier Ämter entstanden. 1139 Wilstra, 1141 Wilstera, 1212, 1319 Wilstria, 1350 a paludensis terre Wylstere [Original]; de Wilstermarsch (1397). Die Bezeichnung des Amtes geht zurück auf den Flurnamen der Marsch an der Wilsterau. Wilster hängt dabei wahrscheinlich mit der Bezeichnung mittelniederdeutsch *wilt ‘öd, wüst’ zusammen, da wilde Seen und Moore die Landschaft prägten. Grundwort-au später hinzugefügt. Stammform *u-il der Flussname nicht mit Sicherheit zu klären. Vorgermanisch -str-Suffix ‘fließen, strömen’ (vgl. Elster, Alster). So Wilster, † Wilstermunde (1408), beide im selben Amt, Kreis Steinburg.
Wilsum n der frühen urkundlichen Erwähnung hieß Wilsum noch Wilshem. Nach Ausführungen von Namenforscher Jürgen Udolph ist die erste Silbe „Wils“ dabei vermutlich als der Genitiv Singular zu dem niederländischstämmigen Personennamen „Wil“ oder „Wilse“, die zweite Silbe „hem“ steht für den Namensbestandteil „heim“ für Siedlung, wodurch der Ortsname vermutlich für Wils/Wilis Siedlung steht.
Wilsum wurde 851 erstmals in der Legende De miraculis sancti Alexandri urkundlich erwähnt.
Wilthen Wilthen entstand vermutlich bereits um 1000 als sorbische Siedlung, die von deutschen Kolonisten zu einem Waldhufendorf umgestaltet wurde. 1222 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten Gebäude wurden an der geschützten Stelle errichtet, wo das Irgersdorfer Wasser ins Butterwasser mündet – dem späteren Niederdorf. Angelehnt an den Namen des ersten Siedlers wurde die Ortschaft damals „Welentin“ genannt. Noch heute erinnert der sorbische Name „Wjelećin“ daran. Bereits zu dieser Zeit verfügte der kleine Ort über eine Kirche.
Wiltingen Erstmals erwähnt wird der Name Wiltingen in einem durch den Trierer Erzbischof Poppo bestätigten Besitzverzeichnis des Mergener Klosters aus dem Jahre 1030.
Wilzenberg-Hußweiler Hußweiler wurde 1344 erstmals urkundlich erwähnt, Wilzenberg im Jahr 1438.
Wimbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wimbach in einer Urkunde des Grafen Gerhard von Are vom 25. Mai 1216. Westlich des Ortes entspringt der für die Ortsgemeinde namensgebende Wimbach.
Windeck Gemeinte im Rhein-Sieg-Kreis. Aus den ehemalig Gemeinte Dattenfeld, Herchen und Rosbach 1969 neu gebildete Gemeinte, Verwaltungssitz Rosbach, mit 67 Ortschaften. 1174 Bestätigung des Lehnsbesitzes der Grafen von Berg an der Burg Windeck, heute mit Dorf und Gemeindeteil Altwindeck, Naherholungsregion im Siegtal. 1167 Windeke; 895 Dateleveld, 1131 Dattenuelt; 1131 Herchlingen, 1256 Herchingen; 1191 de Rosbach, circa 1300 Rospe. Windeck: Appellativisches Kompositum aus dem Grundwort-eck(e) Maskulinum/Feminin ‘Abzweigung, Ecke, Kante’ aus germanisch *agjo ̄ feminin und dem Bestimmungswort Wind. ‘Wind’ aus germanisch *wenda. nach der Lage der Burg. Dattenfeld: Aus einem germanisch Personenname-Stamm Dad und dem Grundwort-feld. Herchen: Aus dem germanisch Personennamen Hericho, *Herichilo und dem Suffix-ingen gebildet. Rosbach: Wohl späterer Grundwort-Wechsel von-apa zu-bach, das Bestimmungswort ist nach Dittmaier 1955 wohl zu althochdeutsch ro ̄r Neutrum, germanisch *rauza ‘(Schilf)Rohr’ zu stellen. Die Ortsnamen sind insgesamt im Bergischen öfter vertretene Typen.
Wimbach, (Koblenz) 1221 Windebach, germanisch windan, sich wenden + baki, Bach.
Wimmelburg Erstmals wurde Wimmelburg in einer Urkunde von 1038 erwähnt. In jenem Jahr wurde am 25. April der sächsische Pfalzgraf Siegfried auf der „Wigmodeburg“ beigesetzt.
Wimsheim Wimsheim wurde erstmals 1229 als Gut des Klosters Bebenhausen unter den Namen Winoldishen, Winmotesheim, Wimesheim und Wimitesheim urkundlich erwähnt.
Wincheringen, Der Ort wurde unter dem Namen Winegringen zuerst im Jahr 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt.
Das Wahrzeichen des Dorfes, das Warsberghaus mit dem ehemaligen Wehrturm, stammt im Ursprung aus dem 11./12. Jahrhundert. 1068 Winechram. 1098 Winehere.
Windach 1157 wurden die Herren von Windach erstmals urkundlich erwähnt.
Windberg, mitten 1200 Wintberge. Germanisch winda-, Wind + berga, Berg. Windberg war ursprünglich Sitz der Grafen von Bogen. Das örtliche Kloster Windberg wurde durch Graf Albert I. von Bogen unter Mitwirkung des Bischofs Otto I. von Bamberg Anfang des 12. Jahrhunderts gegründet.
Windbergen Die Gemeinde gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Meldorf. Als 1495 auf einem Acker eine Messingfigur des gekreuzigten Jesus gefunden wurde, bauten die Einheimischen hier eine Kapelle. Bis zum Einzug der Reformation in Dithmarschen 1533 war die Wallfahrt zum Heiligen Kreuz sehr beliebt.
Windeby um ersten Mal wird Vindeby 1409 erwähnt. Die Endung -by bedeutet im Dänischen heute noch «Stadt», «Ort», im jütischen «Dorf, Siedlung» und ist im Raum Schleswig weit verbreitet. Es gibt mehrere Versionen über den ersten Teil des Namens. Die erste Version besagt, dass das Wort «winde» aus dem alten dänischen «windir» im Sinne der Westslawen stammt. So bedeutet Windeby nichts anderes als «Wendendorf». Nach einer anderen Version leitet sich der Name vom altnordischen Wort «vinda» ab, was «Drehen» bedeutet, oder von «vindr» im Sinne von «Verkantung».
Windeck, 1174 Windeke. Germanisch winda-, Wind + agjo-, Spitze. Die spätere Geschichte Windecks ist mit der Geschichte der Burg Windeck verbunden.
Windelsbach Der Ort wurde 1241 als „Binoltsbach“ erstmals urkundlich erwähnt. 1504 wurde der Ort erstmals „Windelspach“ genannt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort der Personenname Binolt ist.
Winden (Nassau) Urkundlich wurde Winden erstmals im Jahre 1250 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Arnold von Trier erwähnt, laut der er die Kirche zu Winden durch die Gräfin Mechthild von Sayn an das Kloster Arnstein übertragen ließ.
Winden (Pfalz) Der Ortsname „Winden“ wird auf die Siedlung „In den Weiden“ zurückgeführt. Diese Siedlung soll aus drei Höfen bestanden haben, von denen der Rosenhof der größte gewesen sein soll.
Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort im Jahre 1194 als „Wineden“. Im Jahre 1280 erscheint Johann von Scharfeneck als Besitzer des Schlosses von Winden.
Winden im Elztal In einer Urkunde des Papstes Alexander III. aus dem Jahre 1178 sind die Orte „wineden inferius et superius“, Niederwinden und Oberwinden, erstmals als Besitz des Waldkircher Klosters St. Margarethen erwähnt.
Windesheim, Der Ort wurde im Jahr 1019 als Windense erstmals urkundlich erwähnt, die heutige evangelische Kirche erstmals 1147. 1161 Windense.
Worauf der Name Windesheim zurückzuführen ist, ist umstritten. Kaufmann, ein Ortsnamensforscher, leitet den Namen aus dem Fränkischen ab. Danach wäre Windesheim das „Heim eines Franken namens Windin“. König, ein Keltenforscher, ist dagegen der Überzeugung, dass der Name aus dem Keltischen abgeleitet werden muss. Hiernach wäre die Urform „Windon-issa“, was so viel bedeutet wie die Besitzungen eines Kelten namens „Windonis“.
Windgassen, (Lüttringhausen, Remscheid) mitten 1200 Wintgaten.
Windhagen Laut einem Manuskript aus dem Jahre 1613 wurde im 7. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde eine Herrschaft „Wintsan“ erwähnt, die mit Windhagen identifiziert wird. Der Ort ist vermutlich keltischen Ursprungs, in der fränkischen Zeit lag er an der Grenze von Engersgau, Bonngau und Auelgau. Die Gaugrenzen wurden allgemein durch einen Wald, den sogenannten „Wendehagen“ markiert, an dem die germanischen Stämme „umwenden“ (umkehren) mussten.
Windischeschenbach Um 950 entstand durch Mönche des Klosters St. Emmeram aus Regensburg die Missionsstation Windischeschenbach. Der Ort war durch den Eschenbach geteilt.
Windischleuba Eine Wasserburg war für die Sicherung des Pleißeübergangs für die Nordwest-Südost-Verbindung des mitteldeutschen Raumes über Chemnitz mit dem Böhmischen Becken und Prag verantwortlich. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde ein Ritter Heinrich von Luben erwähnt, der höchstwahrscheinlich für diese Burg verantwortlich und vielleicht auch Namensgeber war. Der Ortsname Windischleuba ist entgegen der volksetymologischen Deutung nicht aus der Wurzel „wendisch“ abgeleitet. In der urkundlichen Ersterwähnung von 1244 ist von einem Ort Luben minor (Kleinleuben) zur Unterscheidung von Luben major (Großleuben = Langenleuba) die Rede. Auch in späteren Jahrhunderten existierte noch die Nebenform „Wenigenleube(n)“.
Windorf Windorf wird als Winidorf erstmals im Jahre 1010 urkundlich erwähnt, als es König Heinrich II. dem Kloster Niedernburg übergab.
Windrath, (Neviges) 1033-50 Winthrothe.
Windsbach Nach Georg Rusam erfolgte die Kolonisierung dieses Gebietes Ende des 8. Jahrhunderts. Wegen des sandigen Bodens schritt die Besiedelung nur langsam voran. Im Jahre 1130 wurde der Ort als Windesbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname enthält den Personennamen Winid, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann. 1278 wurden Windsbach die Stadtrechte verliehen.
Wingerode Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte am 24. September 1146 als Wichelderothe. Im Jahre 1174 erwarb Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen das Dorf vom Kloster Volkenroda zum Preis von zwei Hufen Land. Seit dem 17. Jahrhundert war die örtliche Ignatiuskapelle Ziel von Wallfahrten.
Wingst Die Bezeichnung Winx, heute Wingst, wurde erstmals in der Verkaufsurkunde vom 19. März 1301 erwähnt, in der die ehemalige Remperburg am Balksee vom Erzbischof Giselbert von Brunkhorst an die Ritter Erpo von Luneberg und Augustin von Osten überlassen wurde. Der Forst Wingst gehörte zu den bei dem Verkauf inbegriffenen Besitzungen. Hier werden auch die Ortsteile Westerhamm, Oppeln und Kadewisch erwähnt.
Winhöring Bis vor kurzem wurde davon ausgegangen, dass Winhöring als „Uuiniheringa“ zum ersten Mal 953 urkundlich als päpstlicher Besitz erwähnt wurde. In Urkunden der Bischöfe von Freising ist jedoch bereits am 13. Februar 816 eine Schenkung in Winhöring erwähnt.
Winkel, (Eifel) Die erste Erwähnung des Ortes als „Winkela“ findet sich in einer Urkunde vom 1. August 1144, in der König Konrad III. dem Kloster Springiersbach seinen Besitz in Winkel bestätigte. Von Kaiser Heinrich VI. wurde im Jahre 1193 dem Kloster erneut der Besitz bestätigt.
Niederwinkel und das Hofgut Oberwinkel gehörten zusammen mit Filz, Wagenhausen und Wollmerath zur Herrschaft Wollmerath.
Winkelhausen, (Mülheim an der Ruhr) 1100 UUidikinghuson. Germanisch Widukingo husum, zu den Häusern der Leute des Widuk.
Winkelbach Winkelbach wurde im Jahre 1262 erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Winkelhaid Vor wenigen Jahren wurde deutlich, dass der unbekannteste Ortsteil Richthausen vielleicht der älteste ist: Das Dorf „Riuthusen“ wurde voraussichtlich schon im 9. Jahrhundert zur Zeit der Nachkommen Kaiser Karls des Großen gegründet und im 12. Jahrhundert am Ostrand des Ortes (heute REWE) um eine Töpferei erweitert, die wohl bis in die frühe Neuzeit bestanden hat. Von Anfang dürfte das Kirchdorf Penzenhofen an der wichtigen Straße Feucht - Altdorf der bedeutendste Ortsteil gewesen sein. Er tritt im Jahre 1129 in einer Eichstätter Urkunde ins Licht der Geschichte und war damals Sitz der Reichsdienstmannen Turinhart und Hartmann von Penzenhofen.
Die erste urkundliche Erwähnung Winkelhaids stammt aus dem Jahr 1274.
Winkelsett Winkelsett wurde erstmals in den Hoyer Lehnsregistern von vor 1346 als „Wynkelsede“ erwähnt und um 1365 als „Winckelsettern“.
Winklarn Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal 1249 als „Winkilar“ urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1285 wurde er als „Winchlern“ bezeichnet, 1326 als „Wincklarn“ und um das Jahr 1350 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Der ursprüngliche Personengruppennamen geht auf den mittelhochdeutschen Begriff „winkel“ zurück, was so viel wie „Winkel, abseits gelegenen, verborgenen Raums“ bedeutete.
Winnemark Winnemark selbst wurde 1462 erstmals als Windemark erwähnt. Der Ortsname geht vermutlich auf altdänisch windær als Rufname mit Bezug zu den Wenden zurück. Möglich wäre aber auch eine Herleitung von dem altnordischen vinda (≈ wehen, drehen, schwingen) oder vindr (≈ schief).
Winnenden 1277 an die Herren von Weinsberg, die Winnenden 1325 an Württemberg verkauften, 1665 Verkauf des Ordensbesitzes an Herzog Eberhard von Württemberg. Schwaikheimer Torturm, Schloss Winnental, Stadtkirche St. Bernhard. 1181 Wineden [Original], 1189 Winiden [Original], 1210 Windin, 1292 Winidin [Original]; Winnenden (1727). Der Name Winnenden ist ein Siedlername: ‘bei den Winden (Slaven)’. Auch wenn ein archäologischer Nachweis fehlt, so scheint der Volksname der Winden, althochdeutsch winid, winida, mittelhochdeutsch wint, wende ‘Slave’ vorzuliegen. Es handelt sich bei den Winden-Namen in der Regel um Siedlungen slawischer Kriegsgefangener. So Wennenden, Ortsteil von Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis.
Winnerath Die erste urkundliche Erwähnung Winneraths erfolgte im Jahre 1501. Die erste Besiedelung des Ortes fand aber vermutlich weit vorher statt. Die Endung „-rath“ im Namen der Ortsgemeinde ist auf die Zeit der großen Rodungen im 10.–14. Jahrhundert zurückzuführen. Der heutige Name stammt von „Winnenrode“ (die Rodung des Wino oder Winne). Wenn der Wortstamm „winne“ von „wünne“ stammt und daher „Viehweide“ kommt, würde der Name „die Siedlung an der gerodeten Viehweide“ bedeuten.
Winnert
Winnigstedt Erstmals urkundlich erwähnt wurde Winnigstedt 1182 als Winnincstede in einer Urkunde über eine vom Kloster Marienthal eingetauschte Hufe. Um 1220 waren die Edelherren von Meinersen in Groß und Klein Winnigstedt reich begütert.
Winningen. Winningen wurde erstmals in einer Urkunde des Königs Ludwig II. vom 20. Oktober 871 unter dem Namen „Uuidinge“ genannt. Als König Arnulf am 23. Januar 888 der Reichsabtei St. Maximin die „Villa Rübenach“ im Mayenfeldgau mit ihren Zubehörungen schenkte, wurde darunter auch „Uuindiga“ gezählt. Diese Urkunde aus dem Jahr 888 ist möglicherweise verfälscht, aber auch später wurde Winningen stets bei den Maximinischen Gütern genannt: „Windingun“, „Windingis“, „Wendenges“, „Wendengias“.
Güter in Winningen (Windinga) wurden 1016 von Kaiser Heinrich II. dem Nonnenkloster Kaufungen geschenkt. Im Jahr 1320 wird Ritter Hermann von Winningen erwähnt. Er besaß eine der ältesten dokumentierten Weinbergslagen, die er von Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen als Lehen erhielt. Dabei handelte es sich um einen Weingarten zu Winningen im Destil beim Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, einen Weingarten am Wolfspfade und einen Weingarten am Gire.
Winnweiler 891 Wini-dowilary (Kopie 17. Jahrhundert), 1187 Windewiler; Winnweiler (1824). Das Bestimmungswort geht vermutlich auf den Völkernamen Winida ‘Wenden, Slawen’ zurück, das Grundwort ist-weiler. Winnweiler könnte – wie vermutlich auch Winden in Rheinhessen – aufgrund dieses Namens eine slawischeGründung infolge von Umsiedlung und Kolonisierung sein. Der Ortsname könnte somit als ‘Hof, Vorwerk slawische Kolonisten’ gedeutet werden. Ähnlich Winnenden und der Zweitname von Oberhaching (1003–13 Hachinga, que aliter Winidun nuncupatur), Landkreis München. Für Bad Windsheim (791 Winedesheim), Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, dagegen liegt wohl ein Personennamen Winid vor. So Winnenden, Rems-Murr-Kreis. Winden, Rhein-Lahn Kreis.
Winningen, (Koblenz) 870 UUindinge, 962 Windingun.
Winringen is Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Winringen zur Meierei Dingdorf im kurtrierischen Amt Schönecken.
Winseldorf Der Ortsname geht vermutlich auf einen Personennamen zurück und könnte "Dorf des Winziko" oder "Dorf des Winzilo" bedeuten.
Winsen (Aller) Hier Ende des 14. Jahrhundert eine Burg, endgültige Zerstörung 1459; Mittelpunkt der lüneburgischen Vogtei Winsen an der Aller. 1315 Wensen [Original], 1318 Wynsen; Winsen (1392). Bildung mit dem Grundwort -hausen, das im ersten Beleg bereits zu -sen verkürzt wurde, und einem in gotisch winja, altnordisch vin, althochdeutsch, mittelniederdeutsch winne ‘Weide(platz), Wiese’ belegten Appellat. So Winsen (Luhe), Landkreis Harburg.
Winsen (Holstein)
Winsen (Luhe) 1293 Nennung als oppidum, 1299 erste Erwähnung der Burg; 1322 Lüneburger Stadtrecht; Sitz einer Vogtei beziehungsweise eines Amtes. 1158 Winsen [Kopie 17. Jahrhundert], 1233 Winhusen, 1315 Winsen; Winsen-Luhe (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen, das dann zu -sen verkürzt wurde, und dem in gotisch winja, altnordisch vin, althochdeutsch, mittelniederdeutsch winne ‘Weide(platz), Wiese’ belegten Appellativum Deutung also: ‘Siedlung an der Weide, Wiese’. So Winsen (Aller), Landkreis Celle.
Winterbach (Schwaben) Winterbach wurde erstmals im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt.
Winterbach (Pfalz) Der erstmals 1180 erwähnte Ort folgte in seiner Zugehörigkeit stets Pfalz-Zweibrücken. Vom zwölften bis 15. Jahrhundert ist aus Winterbach ein Rittergeschlecht bekannt.
Winterbach (Remstal) Winterbach, im Rems-Murr-Kreis. 1080 Schenkung des salischen Hausguts Winterbach von Heinrich IV an das Domstift Speyer, ab 1101 nicht meghr in speyerischer Hand, in der ausgehenden Stauferzeit von den Staufern an die Grafen von Wurttemberg. 1046 (Kopie1170/75) Winerbach, 1080 Uvinterbach. Winterbach (zu althochdeutsch Wintar, mittelhochdeutsch Winter ‚Winter,‘ für Bache, die den Nordhang hinabfließen) isst der alte Name des Lehnenbachs, der auf die Siedlung übertragen wurde. Winterbach Landkreis, Günzburg.
Winterbach (Soonwald) Der Ort wurde am 8. Juni 1295 erstmals urkundlich erwähnt.
Winterberg 1276 Wynterbergh, 1293 Wyntergerg, 1326 Winterberg. Der Ortsname enthält das Grundwort-berg und das Bestimmungswort altsächsisch wintar, mittelniederdeutsch winter ‘Winter’. Motivation für der Ortsname sind die von Bergen umgebene Lage und die klimatischen Bedingungen der Höhenlage an der Ostseite des Kahlen Asten mit geringer Jahresdurchschnittstemperatur und früh einsetzenden, harten, schneereichen Wintern.
Winterborn 1144 Wintreburon. Germanisch wintru-, Winter + burim, zu burja. Kote. In einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert wurde es Winterbur genannt.
Winterburg Winterburg wurde erstmals im Jahr 1325 urkundlich erwähnt, als Graf Johann II. von Sponheim die Burg Winterburg dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg zu Lehen auftrug. Durch Kaiser Ludwig IV., den Bayern, bekam das Dorf „Wynthirberg“ 1331 Stadtrechte.
Winterhausen Der Markt Winterhausen war ehemals ein Amt der limpurgischen Herrschaft Speckfeld (bzw. deren Erbtöchter von Rechtern), wo von 1540 an die Reformation eingeführt wurde.
Winterlingen Herrschaftliche Rechte um 1200 in Händen der Grafen von Veringen und Nellendorf, vor 1387 an Württemberg, danach mehrmalige Verpfändungen. Pfarrkirche und Wasserturm Benzingen, Winterlinger Winkele. 793 in alia Filisninga (?), 842 Wintarfulinga. Ausgehend vom ältesten Beleg handelt es sich wohl um eine -ing(en)-Ableitung zu einem Personennamen, der von Förstemann als *FiliSiedlungsname angesetzt wird; der Name bedeutet dann ‘bei den Leuten des Filisin’. Vielleicht ist jedoch die Schreibung verderbt und das „andere“ (= in alia) Filisninga bezieht sich auf Villingen (817 ad Filingas: ‘bei den Leuten des Filo’). Beide Ortsname können daher auf den gleichen Personennamen zurückgehen. Der differenzierende Zusatz Wintar gehört wohl zu althochdeutsch wintar, mittelhochdeutsch winter ‘Winter’ im Sinne von ‘der Sonne abgewandt, nördlich’. In der weiteren Entwicklung ist die schwachtonige Mittelsilbe -fu ausgefallen.
Winterrieden Winterrieden gehörte seit dem 12. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss zum Reichsstift Ochsenhausen und wurde darin als gefürstetes Burggrafentum an die Grafen von Sinzendorf gegeben.
Winterscheid, 1131 Winterskeit. In der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes 1304 wird ein Urkundszeuge Hildebrandus de Winterscheid genannt.
Wintersdorf, (Trier) 634 UUinteresdorf, 902 UUinteronis uillam. Germanisch Winidaharis porpa, Siedlung des Winidahari.
Wintersheim Erstmals wurde Wintersheim 766 im Lorscher Codex erwähnt. Am 17. Juni 766 schenkte ein Hairdin dem Kloster Lorsch einen Weinberg mit einem Ertrag von 4 Ohm (Maß 160 Liter) Wein. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche weitere Schenkungen an das Kloster, u. a. Weinberge. Der Weinbau muss demnach in der Wintersheimer Gemarkung des 8. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Winterspelt 1300 Wynterspelt. Winterspelt war der Hauptort einer prümischen Schultheißerei, zu welcher außer Winterspelt selbst auch Eigelscheid, Elcherath, Hemmeres, Ihren und Walmerath gehörten; der heutige Ortsteil Urb gehörte zur Schultheißerei Bleialf. Beide Schultheißereien waren Teile des Amtes Prüm und gehörten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts landesherrlich zum Kurfürstentum Trier. Heckhalenfeld dagegen gehörte zur Meierei Harspelt in der Herrschaft Dasburg und landesherrlich zum Herzogtum Luxemburg.
Wintrich, Wintrich wurde 960 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt, als König Otto I. seinen Hof in Wintrich der Abtei St. Maximin in Trier schenkte. Im Jahre 1098 bestätigte Kaiser Heinrich IV. dem Simeonstift in Trier seinen Besitz in Wintrich (heutige Weinlage Simonsberg). 1098 Wintriche, 2 Hälfte 1200 Winterche.
Wintrup, (Hiltrup) 1000 UUiningthorpe. Germanisch Wininga porpa-, Siedlung der Leute des Wini. (wini, Freund)
Winz, (Arn) 10-1100 Winx.
Winzenburg, 1112 Winzeburch.
Winzer Die erste urkundliche Erwähnung Uuincira (zu althochdeutsch winzüre) stammt aus dem Jahre 1005 und bedeutet Weinbauer.
Wipfeld Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wipfeld am 21. April 918, als der Freisinger Bischof Dracholf den Ort dem Kloster Schwarzach schenkte. Die Namensherkunft ist ungeklärt; als Bestimmungswort wird der Personenname Wipo bzw. Wippo angenommen.
Wipfratal Die Gemeinde Wipfratal wurde am 25. März 1994 gebildet. Die Orte sind teils deutlich über 1000 Jahre alt und von Fachwerkgehöften geprägt.
Wipperdorf Wipperdorf/Oberdorf wurde 1262 erstmals nachweislich urkundlich als „Roldesleiben“ erwähnt. Für 1336 ist die unterschiedliche Benennung der beiden Ortsteile nachweisbar, da das heutige Mitteldorf in einem Zehntbuch als „Roldysleiben inferiori“ geführt wird. Die Benennung in Mittel- und Oberdorf setzte sich erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch.
Wipperfürth Älteste Stadt im Bergischen (Stadtwerdung wohl zwischen circa 1185 und 1283) an einer Kreuzung frühgeschichtlicher Straßen (Köln > Westfalen, Siegerland > Wuppertal), Handelsstadt bis in die Neuzeit. 1131 Weperevorthe, 1222 Wipperfurde. Namengebung nach einer Furt über die Wipper, wie der Fluss Wupper bis heute an seinem Oberlauf heißt. Furt ist auf althochdeutsch vurt wohl Maskulinum, germanisch *furdu-, indogermanisch *prtu‘ Durchgangsmöglichkeit, Zugangsmöglichkeit, Furt’ zurückzuführen. Der Flussname 973 und 1166 Wippere ist wohl zu norddeutsch wippen, mittelhochdeutsch wipfen ‘springen’ zu stellen, das mit lateinisch vibrare ‘zittern, schwingen’ zu vergleichen ist. Die Variante Wupper, Wuppertal, ist nach Dittmaier im 15. Jahrhundert entstanden. Der Umlaut in -fürth findet sich z.B. auch im Ortsname Fürth.
Wippingen ing, ingen bedeutet: herkommend, abstammend von ...‚ scheint aber auch für Häusergruppen verwendet worden zu sein. Wippingen wohl von Wübbe, Kosename für Willibald, was sich auch in Süddeutschland und der Schweiz findet.
Wippingen wurde erstmals 1534 im Pflugschatzungs-Register als burschop tor Wyppinge genannt (Wippingen West); im gleichen Jahr wurden zwei Höfe tor wyppinge in den Renten- und Erbschatzungslisten des Emslandes unter „Hymelingen Werplo Burschop“ (wörtlich: „Hümmling, Bauerschaft Werpeloh“, dem nächstgelegenen Dorf) aufgeführt (Wippingen Ost). Die damals bestehende und vermutlich weit ältere Zweiteilung des Siedlungsgebiets mit der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gerichts- und Amtsbezirken bzw. Kirchspielen sowie – später – Landkreisen blieb über Jahrhunderte bestehen.
Wirdum Wirdum gilt als eines der ältesten Warfendörfer der Region. Erstmals wird es im 8./9. Jahrhundert als Vurtheim urkundlich erwähnt. Während des Mittelalters war Wirdum bedeutender Häuptlingssitz. Ab dem späten 12. Jahrhundert entstand auf dem Uferwall der Meeresbucht der Stammsitz der alten ostfriesischen Häuptlingsfamilie Beninga, deren prominentester Spross der Chronist Eggerik Beninga ist. Bedingt durch die Lage entwickelte sich Wirdum in Folge zu einem regional bedeutenden Handelsort, dessen Anlegestelle für Schiffe größeren Tiefgangs künstlich freigehalten wurde. Mit der Eindeichung der Bucht und die darauf folgende Verlandung des Meereszuganges verlor Wirdum an strategischer Bedeutung.
Wirft Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort als „Wirff“ im Jahr 1254.
Wirfus, 1051 Weuuis, 1051 Werwis. Der Ort wurde im Jahre 1056 erstmals urkundlich erwähnt.
Wirges Das Gebiet gehörte im Mittelalter vor allem zum Erzstift beziehungsweise dann zum Kurstaat Trier. 1975 erhielt Wirges Stadtrecht. 958 Uuidhergis, 1220 in widingis, 1235 Widergis, 1607 Wirgis. Der Ortsname ist schwer zu deuten. Bisher wurde er als Ableitung von einem althochdeutsch Personennamen Withar, Wither(i) und einem PN-Stamm Gis-, zu althochdeutsch gîsal ‘Geisel’, beziehungsweise als Gewässername gedeutet, der mit mittelhochdeutsch gîs, zu althochdeutsch gësan ‘gähren, brodeln, schäumen’, gebildet ist. So Würges, Ortsteil von Bad Camberg, Landkreis Limburg-Weilburg.
Wirsberg Um 1231 wurden „Albert und Eberhard von Wirtesperc“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist wirt (mittelhochdeutsch für Gastwirt, Burgherr, Schutzherr). Der Ort war für das Geschlecht derer von Wirsberg namensgebend.
Wirminghausen, (Waldbauer) miten 1200 Widemerinchuson. Germanisch Widumaeringo husum. Zu den Häusern der Leute des Widumaer. (widu,- Wald, maeri, berühmt)
Wirtzfeld, (Rocherath) +1200 Werceuelt. Germanisch wirti-, Wurze + feldu, öde Ebene.
Wirscheid Erste urkundliche Erwähnung fand das Dorf im Jahre 1547 als Wersched.
Wirschweiler Der Ort wurde sicher im Jahr 1148 als „Wernzvilre“ urkundlich erwähnt. Bei einer Urkunde aus dem Jahr 975, die ein „Werriswillero“ nennt, wird die Echtheit angezweifelt.
Wisch (Holstein) Wisch wurde 1216 erstmals erwähnt. Bereits vor 1260 wurde der Ort jedoch in einer Ostsee-Sturmflut zerstört und anschließend auf einer östlich gelegenen Anhöhe neu errichtet.
Wisch (Nordfriesland)
Wischhafen Die ersten schriftlichen Erwähnungen in Dokumenten von Kehdingen sind von den römischen Geschichtsschreibern Tacitus und Plinius überliefert.
Wismar Vorslawische und slawische Besiedlung, zur Stadt (1266 Bestätigung des Stadtrechts) ausgebauter Marktort, von 1257–1358 mecklenburgische Residenzstadt, Mitglied der Hanse, 1903 volle Eingliederung in Mecklenburg-Schwerin, seit 1990 Zusatz: Hansestadt. 2002 Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. 1211 in portu ... Wissemer, 1229 Wissemariam, 1285 Vysmar, 1294 Huissemaire; Wismar (1258). Die Herleitung des Ortsnamens ist nicht eindeutig zu klären. Der Ortsname liegt vermutlich einem altpolabischen Personennamen *Vyˇsemˇer mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, dass bei der Eindeutschung des Namens verloren Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Vysˇemeˇr’ rekonstruieren. Der Personennamen ist ein zweigliedriger Vorname, der aus *vyˇse‘ höher’, zu *vysoki ‘hoch’, und *-mir ‘Friede, Ruhe’ gebildet wurde. Dem steht entgegen, dass frühere, nicht unmittelbar auf diese Stadtfläche bezogene Erwähnungen mit gleicher Wurzel (z.B. Gewässername 1167 ad aquam Wissemaram) nicht auf den oben abgeleiteten Lokator zurückgeführt werden können. Deshalb ist durchaus auch an eine Herleitung aus germanisch *wisu ‘gut’ und *mari ‘See, Meer’ (in anderem Zusammenhang auch ‘berühmt’) zu denken.
Wissen Ersterwähnung im 11. Jahrhundert als Rodungssiedlung am Rande der Kölner Erzdiözese. Im Mittelalter geteilte Besitzverhältnisse: das links Siegufer gehörte zum Kölner Erzstift, das r. Siegufer einer Nebenlinie der Wildenburger Grafen. 1803 kommen beide Hälften zunächst an Nassau, 1815 an Preußen. 1969 Stadtrecht. 1048 Wisnerofanc (‘der eingehegte Raum der Wissener’), 1299 Wissene, 1550 Wissen. Wissen ist identisch mit dem Namen des h. Wisser-Bach genannten und in Wissen in die Sieg mündenden Flusses (*Wisna > *Wissne > Wissene). *Wisna ist eine n-Ableitung von germanisch *wis(in Flussname), ablautend *waiso ̄n (altwestnordisch veisa ‘Schlamm, Sumpf ’), indogermanisch *u-eis‘ fließen’.
Wißmannsdorf Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortsteils Hermesdorf als Herminesdorf stammt aus dem Jahr 1103. Wißmannsdorfs Erstnennung folgte 1317 unter dem Namen Wissemestorf, im Jahr 1325 lautete die Schreibweise Wysmesdorf. Der dritte Ortsteil Koosbüsch ist dagegen deutlich jünger, da er eine Siedlungsneugründung aus dem Jahr 1832 ist.
Wißkirchen, (Köln) 1166 Wizinkircgin. Germanisch hwiton, zu hwita, weiß + kirika, Kirche.
Wissel, 1167 Wiskele.
Wissersheim, (Aa) 836 UUistrikisheim. Germanisch Hwitarikis haim, Wohnung des Hwitarik. (hwita-, weiß + rikja, mächtig)
Wistedt Die Gemeinde wurde im Jahr 1244 erstmals urkundlich erwähnt.
Witsum Witsum wurde erstmals 1509 erwähnt.
Wittbek
Wittdün auf Amrum Wittdün ist, anders als die übrigen Orte der Insel, ein relativ junger Ort. Er wurde im Jahr 1890 an einem neuen Fähranleger zum Festland als Urlaubsort gegründet. Der Name bedeutet Weiße Düne zu nordfriesisch witj und dün – was darauf hinweist, dass der Süden Amrums bis zum Ende der 1880er-Jahre eine unbesiedelte Dünenlandschaft war.
Hier wurde im Jahre 1889 aus Fertigteilen von Wellblech auf der äußersten Südspitze ein erstes Hotel errichtet, das den Namen »Wittdün« erhielt und damit dem hier bald entstehenden Ort seinen Namen gab. Volkert Martin Quedens war zu seiner Zeit eine dominierende Gestalt auf Amrum.
Wittelshofen Der Ort wurde 1274 als „Witelshoven“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Witold bzw. Witolf. Eine Person dieses Namens ist als Gründer anzunehmen. Wahrscheinlich dürfte die Siedlung schon früher entstanden sein. Dass die am Zusammenfluss von Sulzach und Wörnitz stehende Kapelle dem hl. Martin geweiht war, bietet einen Anhaltspunkt für eine karolingerzeitliche Gründung im 8. Jahrhundert n. Chr.
Wittelsbach=Niederwittelsbach und Oberwittelsbach. 1153 Witelinesbach.
Witten Anfang des 13. Jahrhundert Pfarrsiedlung, seit 16. Jahrhundert Kohlebergbau (bis 1925), 1825 Stadt, 1899 bis 1974 kreisfrei. 1983 Universitätsstadt. 1214 in Wittene, um 1230 de Wittene, 1263 de Witthene; Witten (1308). Der Ortsname ist zu altsächsisch hw ̄ıt, mittelniederdeutsch wit ‘weiß’ zu stellen (vgl. altenglisch hw ̄ıt ‘hell, glänzend’, gotisch eits ‘weiß’; daneben mittelniederdeutsch, mittelniederländisch witte mit wohl erst spät eingetretener Gemination). Die ersten Belege zeigen noch vokalischen Auslaut, was für eine Ableitung mit Nasalsuffix auf -ina spricht. Eine Suffixbildung mit der entgegengesetzten Farbbezeichnung ist Schwerte, rund 16 km ö an der Ruhr gelegen. Bezeichnet wurde somit zunächst ein ‘helles, glänzendes’ Gewässer – dann läge ein alter Abschnittsname der Ruhr vor – oder eine ‘Stelle, an der sich etwas Weißes, Helles, Glänzendes befindet’, dessen Sachbezug nicht mehr zu ermitteln ist. Zu denken wäre etwa an vergleichsweise hell gefärbten Boden. So Schwerte, Kreis Unna.
Wittenbeck Die Gemeinde liegt zwischen der Ostseeküste, dem Höhenzug Kühlung, dem ältesten deutschen Seebad Heiligendamm sowie den Städten Kühlungsborn und Bad Doberan. Zu Wittenbeck gehören die Ortsteile Hinter Bollhagen und Klein Bollhagen.
Lutherstadt Wittenberg Entstehung von Burg und zugehöriger Siedlung wohl im 12. Jahrhundert, 1293 Stadtrecht. Seit dem 14. Jahrhundert Residenzort der sächsischen / askanischen Herzöge und dann Kf., später der ernestinischen Wettiner. Nach der Universitätsgründung 1502 enormer kultureller und wirtschaftliche Aufschwung im Gefolge der Reformation seit 1517, bald wieder zurückgehend, aber bis heute nachwirkend (Bildungseinrichtungen, Tourismus, UNESCO-Weltkulturerbe). Seit 1815 zu Preußen, ab 1873 Entwicklung zur bedeutenden Industriestadt. 1922–1952 kreisfrei. 1187 (12. jahrhundert) Wittenburg, 1190 Wittenberg, 1292 Wittenberch. Bildung aus norddeutsch wit ‘weiß’, also Ort ‘(am) weißen Berg’ oder ‘ (bei der) weißen Burg’, -berg,-burg. Die Benennung wird im Allgemeinen mit sandig-hellen Ablagerungen der nahen gelegenen Elbe in Verbindung gebracht. Im Zusammenhang mit dem Reformationsgedenken wurde dem Namen 1922/38 Lutherstadt als offizieller Namenszusatz vorangestellt, in Namenverzeichnissen daher häufig Einordnung unter Luxemburg Bemerkenswert (und leicht zu Verwechslungen führend) ist die Koexistenz von Wittenberg und Wittenberge sowie des im Prinzip gleichbedeutenden Belgern (aus altsorbisch *bˇeła gora ‘weißer Berg’) an der Elbe. Ähnliche Namen sind häufig wie z. B. Wittenburg, Landkreis Ludwigslust, sowie zahlreiche Orte Weißenberg, z.B. im Landkreis Bautzen, Siedlungsname oder z. B. Weißenburg in hochdeutscher Lautung.
Wittfeld, (Hamborn) 962-71 Weitfelde.
Wittlaer, 1144 Wizelare. Germanisch hwita, weiß + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Wittenberge Vordeutsche Burg an altem Elbübergang aus der Altmark nach Norden; d. Burg der Herren Gans von Putlitz, im dreißigjährigen Krieg zerstört; Stadtanlage errichtet nach 1200 durch den Markgraf von Brandenburg (1264 civitas). Elbschifffahrtplatz und Umschlaghafen; ehemalig Nähmaschinenproduktion, 1239 uittenberge, 1375 Wittemberge; Wittenberg. Eine Zusammensetzung zum. Adjektivisch mittelniederdeutsch wit ‘weiß, leuchtend’ und mittelniederdeutsch -berch, hochdeutsch -berg, hier in der Bedeutung ‘Burg’ (die Stadt liegt nicht auf einer hervorstehenden Erhebung). Ein schmückender Name ‘eine helle, leuchtende Burg’. So Wittenberg.
Wittenbergen Mit Auflösung des Amtes Kellinghusen-Land trat die Gemeinde zum 1. Januar 2008 dem Amt Breitenburg bei.
Wittenborn Der Ort wurde 1139 erstmals als Wittenburna urkundlich erwähnt.
Wittenburg Slawische Vorbesiedlung, ab circa 1150 deutsche Burg samt Siedlung, 1226 als Stadt erwähnt, 1282 Sitz einer selbst. Grafschaft für circa 70 Jahre, 1358 an Mecklenburg, im 16. Jahrhundert Eisenschmelz und Hammerwerke durch Raseneisenerz, 1735–1768 an Braunschweig-Lüneburg verpfändet. 1154 prouinciis ... Wittenburg (Landschaftsname), 1194 de Wittenburgh, 1226 Witenburc; Wittenburg (1230). Der Ortsname ist ein typischer Wunschname aus der Zeit der Besiedlung des Landes ö der Elbe durch deutsche Kolonisten. Das Bestimmungswort geht auf mittelniederdeutsch wit (altsächsisch *hw ̄ıt) ‘weiß, glänzend, leuchtend’ zurück. Das Grundwort ist-burg. So Wittenberge, Landkreis Prignitz; Lutherstadt Wittenberg, Landkreis Wittenberg.
Wittendörp Döbbersen: Nach der Bestätigungsurkunde des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen besaß das Benediktinerinnen-Kloster Zeven 1226 die Kirche und das Dorf Döbbersen.[4] Die Kirche in Döbbersen wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt.
Dodow war seit 1245 Tafelgut der Bischöfe von Ratzeburg und blieb als Teil des Fürstentums Ratzeburg eine zu Mecklenburg-Strelitz gehörende Exklave.
Dreilützow: Das Gut war Eigentum der Familie von Lützow (von 1333).
Drönnewitz, mit spätbarockem Herrenhaus um 1793, kam 1798 an Carl Philipp Graf von Hardenberg.
Luckwitz war u. a. Gut der Familien von Lützow (bis 1725).
Pogreß wurde 1194 als Pogresse im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt.
Püttelkow wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Putlekowe zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es war ursprünglich eine als Rundling angelegte Siedlung.
Raguth wurde 1194 erstmals urkundlich erwähnt.
Tessin wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt.
Wittenförden Die erste schriftliche Überlieferung stammt aus dem Jahre 1217 (vom Schweriner Domkapitel), in der es um den Bau einer Kirche und eines Friedhofes ging. Damals wurde der Ort mit dem Namen Wittenvorde genannt. Die niederdeutsche Ableitung des Ortsnamens Weißer Fjord deutet auf den Neumühler See und dessen geschlängelte Form hin.
Wittgenstein, (Laasphe) 1174 Widechinstein. Germanisch Widukindes staina-, Stein=Burg des Widukind. (widu, Wald, + kinda-, Kind)
Wittlich, (Trier) 1065 in marca Uilliacensi, 1114 Witeliche.
Wittenhagen Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Vorpommern und somit auch der Ort Wittenhagen unter schwedische Herrschaft, nachdem der Ort vorher zum Herzogtum Pommern gehörte. Im Jahr 1815 kam die Gemeinde und Vorpommern zur preußischen Provinz Pommern.
Witterda Für den Ursprung des Ortsnamens Witerde (später Witterda) gibt es zwei Erklärungen. Die germanische Deutung ist Siedlung unter Weidenbäumen (an einer Quelle), wobei das de auf ein hohes Alter dieser Siedlung hinweist. Der Name könnte auch slawischen Ursprungs sein. Das slawische Wort Wit- bedeutet Herr. Witterda würde somit Herrensitz bedeuten.
1144 ist im Copialbuch des Petersklosters Erfurt von einem „Wernhere de Witerde“ als Zeugen die Rede. Herren von Witerde waren wohl Ministeriale, eine Burg im Ort war ihr Stammsitz (eine Anhöhe neben dem Kirchberg heißt noch „die Burg“ oder „Borke“). Unweit davon existiert auch die Bezeichnung „das Schloss“ mit „Herrengarten“.
Die Gemeinde wird erstmals 1233 urkundlich erwähnt, als der Mainzer Erzbischof Siegfried III. die Vogteirechte über Witterda erwarb.
Wittgert Erste urkundliche Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1298 als Widechinrode.
Wittibreut Der Ort wurde erstmals 1190 als Witegorute in einem Grundstücksvertrag erwähnt. Er bedeutet ‚Rodung des Witigo‘.
Wittichenau Die erste Erwähnung fand Wittichenau im Jahre 1248 als Witegenowe in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Marienstern durch die Herren von Kamenz. Im Jahre 1286 wurde der Ort dann erstmals als Stadt, civitatem Witigenhaw, bezeichnet. Als Gründer des Ortes darf der in der Urkunde genannte Witego I. von Kamenz angenommen werden, auf den auch der Name Witegenowe („Aue(nsiedlung) des Wittich“) zurückgeht. Der sorbische Name Kulow leitet sich von kula „Beule, Buckel“ her, ähnlich wie der des Nachbarortes Keula (dort als Diminutivum: Kulowc).
Wittighausen Bis zum Jahre 1803 gehörten fast alle Altgemeinden und heutigen Gemeindeteile zum würzburgischen Amt Grünsfeld und lediglich Poppenhausen zum kurmainzischen Amt Tauberbischofsheim. Im Jahre 1806 fielen alle Orte an Baden. Ab 1813 wurde Poppenhausen dem Amt Grünsfeld zugeteilt und die übrigen Orte gelangten an das Amt Gerlachsheim. Im Jahre 1864 wurde die vier Altgemeinden im Bezirksamt Tauberbischofsheim vereinigt, das 1939 im Landkreis Tauberbischofsheim aufging.
Wittingen Halberstädtisches Archidiakonat, Stadtrechte zu Beginn des 13. Jahrhundert, 1340 in den Besitz der Welfen zu Celle. Verlagerung des Amtssitzes nach Knesebeck, 1859 Zusammenfassung der Ämter Isernhagen und Knesebeck zum Amt Isernhagen, 1885–1932 Landkreis Isernhagen, dann mit dem Landkreis Gifhorn zusammengeschlossen, seit Gründung Niedersachsens 1946 Ort im Landkreis Gifhorn. 1196/97, nach 1209, 1235. Witinge, 1202 (Kopie 13./14. Jhar), 1311, 1369 Witinghe; Gauname (nach Annal. Saxo u.a.): 11./12. Jahrhundert (zum Jahr 781) Witingaos (mehrfach erwähnter Stammesname, Akkusativ Plural) Man wird in der Deutung dem schon von FO II vorgeschlagenen Weg einer-ing(en)-Bildung zu altsächsisch hw ̄ı t ‘weiß’ zustimmen können, zumal entsprechende Ableitungen von Appellativen gerade im ostfälischen Gebiet sehr häufig sind, man denke an Gröningen (zu grön ‘grün’), Hehlingen (zu hel‘schräg’), Hesslingen (zu Haselnuss, Haselstrauch), Liedingen (zu lith ‘Abhang’) u.a. Das Motiv der Namengebung dürfte wie auch bei Gröningen eine bestimmte auffällige Färbung des Bodens oder der Landschaft gewesen sein. Möglich ist auch, dass sich die Namengebung ursprünglich auf eine größere Fläche bezogen hat, wofür der früh bezeugte Gauname sprechen könnte.
Wittislingen Das Grab des Heiligen Ulrichs (890–973, Bischof von Augsburg), das sich in der Basilika St. Ulrich und Afra befindet, spricht dafür, dass Wittislingen spätestens zu dieser Zeit Sitz eines hochadeligen Geschlechtes war, dem auch der heilige Ulrich entstammte. Bezeichnend für diese Annahme ist die Lebensbeschreibung des Heiligen Ulrich in Gerhards Vita, dass der Bischof Ulrich kurz vor seinem Tode im Jahre 973 mit seinen beiden Neffen, den Grafen Richwin und Hubald, einige Tage im Oppidum „quod nominatur Uuittegislingua“ weilte, um einen Erweiterungsbau der dortigen Kirche anzuordnen. Die Gräber seiner Eltern Hubald und Burga, die bei dieser Kirche lagen, sollten nicht länger den Witterungseinflüssen ausgesetzt bleiben, sondern ins Innere der Kirche einbezogen werden.
Wittlich In römisch Zeit befindet sich hier zunächst eine keltische Fliehburg der Treverer und bis circa 350 n. Chr. einer der größten römisch Herrensitzen der Alpen, der dem späteren mittelalter Königshof den Namen gegeben hat. Vom 7. Jahrhundert bis 1794 ist die daraus entstandene Siedlung Teil des Trierer Erzstifts beziehungsweise Kurfürstentums. 1300 erhält Wittlich Stadtrechte. 1969 werden die Landkreis Bernkastel und Wittlich zusammengelegt, Wittlich wird Sitz des neuen Kreises. 1065 in marca Uilliacensi super fluvium Lesuram, 1114 in villa Witeliche; Wittlich (1171). Der Ortsname liegt ein römisch Personennamen Vitelius mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im Akkusativ: ‘zum Hofgut des Vitelius’. Im Beleg von 1065 wird -tl zu -ll angeglichen.
Wittlingen Wittlingen wurde im Jahre 874 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen als Witringhove erstmals erwähnt. In anderen Urkunden tauchten auch die Namen Witelichon und Wittlikeim auf, bevor sich im 16. Jahrhundert der heutige Ortsname durchsetzte.
Wittmar Der Name der 1244 erstmals urkundlich erwähnten Gemeinde Wittmar setzt sich aus dem niederdeutschen Wort „witt“ für Weiß (niederdeutsch) und dem Wort „mär“ (althochdeutsch) für sumpfige Gegend („weißer Sumpf“) zusammen.
Wittmoldt
Wittmund 1454 Vereinigung der Gebiete um Esens, Stedesdorf und Wittmund durch Sibet Attena, Vorsitz des Harlingerlandes, erst ab 1600 Zusammenschluss mit Ostfriesland; 1567 Stadtrecht, später verloren, erneuert 1929. 1400 Wytmunde, 1431 Wytmunde, 1589 Menso van Wytmunde, 1719 Wittmund. Die gelegentlich herangezogenen Belege der Fuldaer Traditionen wie Widimuntheim und frühe Belege des Typs Witmundi u.ä. bleiben fern. Der Ortsname ist bisher nicht überzeugend erklärt worden. Die Annahme, es liege ein Personennamen Widimind zugrunde, kann wegen eines fehlenden Grundwortes nicht überzeugen. Mit Recht wird auch der Versuch zurückgewiesen, eine Verbindung von altfriesisch wedma, wit Mittelalter‘ Wittum, Brautgabe’ mit dem altertümlichen -nt-/-nd-Suffix anzunehmen. Eine weitere Erklärung, im Bestimmungswort norddeutsch witt ‘weiß’ und im Grundwort eine suffixale Bildung zur Wz. *meu/ *mu ̄ / *mu ̆ ‘feucht, modrig; unreine Flüssigkeit’ zu sehen, ist aber ebenfalls sehr strittig. Wichtig ist der Hinweis darauf, dass der Ortsname mit ‘Mund, Mündung’ nichts zu tun haben kann, denn dieses Wort hat im Friesischen eine Form ohne -n (Emden). Man muss daher einen anderen Weg gehen, der Wittmund als Kompositum mit einem Grundwort -mund ansieht. Durch den Vergleich mit Dortmund, Pyrmont, Hedemünden und weiteren Namen ist es inzwischen gelungen, in -mund eine frühe, im Auslaut abweichende Variante zu lateinisch mont‘ Berg’ zu ermitteln. Das Bestimmungswort darf dann mit norddeutsch witt ‘weiß’ identifiziert werden. Die Bedenken, dass in den frühen Belegen anlautendes h erscheinen müsste, sind angesichts der spät einsetzenden Überlieferung unbegründet. Der Ortsname wäre als ‘weißer Hügel’ zu verstehen, seine Lage am erhöhten Geestrand stimmt damit auch vom Motiv her überein.
Wittorf Das Dorf entstand am Ende des ersten Jahrtausends n. Chr. als ein zweihöfiges Gut auf einer Geestinsel an der Mündung der Ilmenau in die Elbe. Die erste urkundliche Erwähnung findet Wittorf in einer Reichsurkunde Heinrichs II. vom 2. November 1004 unter dem Namen Uuitthorp, wo es Hermann Billung († 973) zugerechnet wirt.
Wittstock/Dosse Im 9./10. Jahrhundert slawische Burg, Zentrum des slawischen Stammes der Dossanen; seit etwa 1150 Burg der Bischöfe von Havelberg (bis 1548); 13. Jahrhundert Stadt (1248 civitas). Stadtmauer mit Wiekhäusern, Pfarrkirche (13. Jahrhundert, Anbauten 15. Jahrhundert), Heiliggeist-Kapelle (14. Jahrhundert). 948 (946) Wizoka, 1150 wizoka [Original], 1271 wizstoc; Wittstock (1606). Slawische/altpolabisch *Vysoka, eine einfache deappellativische Namenbildung zum Adjektivisch vysoka feminin ‘hoch’, also ein hoch gelegener Ort, wegen der Lage am Scharfenbergrand über der Dosseniederung so benannt. Früh belegt ist die volksetymologische Angleichung an mittelniederdeutsch stock ‘Stock, Sumpf’ und wit ‘weiß’. Der Zusatz bestimmt die Lage an der Dosse, Neustadt (Dosse). So In Brandenburg sind elf zu altpolabisch vysok-zugehörige Ortsname belegt, z. B. Wittstock, Ortsteil von Schönermark, Landkreis Uckermark.
Witzenhausen Lehen der thüringischen Landgrafen. 1232 in der Auseinandersetzung zwischen Mainz und Thüringen zerstört. Seit 1264 im Besitz der hessischen Landgrafen. Seit 1361 Amtssitz, 1821 gleichnamiger hessisch Kreis, der 1974 mit dem Landkreis Eschwege zum Werra-Meißner Kreis vereinigt wurde. Um 850 Wizzanhuson (F.), 1225 Witczenhusin, 1231 Wezenhusen, 1270 Wizinhusen, 1271 Wittinhusin, 1320 Wyssenhusen, 1575–1585 Witzenhausen. Zum Grundwort-hausen. Bestimmungswort ist der Personennamen Wiz(z)o, eine Ableitung mit dem Suffix althochdeutsch -(i)zo zu einem Personennamen mit Widu (zu althochdeutsch witu ‘Holz, Wald) beziehungsweise Wig (zu althochdeutsch w ̄ıg ‘Kampf, Streit, Krieg’) im Erstglied. Wegen der Kürze des Stammvokals kommt eine Anknüpfung an althochdeutsch, mittelhochdeutsch w ̄ız ‘weiß, glänzend’ nicht in Betracht.
Witzhave Witzhave wurde 1248 erstmals erwähnt.
Witzleben Zwischen 822 und 842 wurde Witzleben urkundlich erstmals erwähnt, in einem Verzeichnis von Schenkungen an das Kloster Fulda, im Codex Eberhardi.
Witzleben ist der Herkunftsort des einst mächtigen Rittergeschlechts derer von Witzleben.
Witzmannsberg 1310 ist Witzmannsberg als Adelssitz Wismansperig nachgewiesen. In der Landkarte des Philipp Apian von 1568 ist es als Witzmansperg eingetragen. Es liegt der bajuwarische Personenname Wiziman oder Wismar (aus althochdeutsch wisan ‚führen, leiten‘) zugrunde.
Witzwort Die Gemeinde Witzwort wurde erstmals 1352 urkundlich erwähnt. Witzwort bedeutet etwa „Wurt des Wido“.
Wobbenbüll Möglicherweise wurde Wobbenbüll von Einwohnern der Uthlande gegründet, die ihre Heimat in der Zweiten Marcellusflut von 1362 verloren hatten.
Der Ort wurde 1438 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet möglicherweise Siedlung des Wobbe.
Wöbbelin 1333 wurde Wöbbelin als „Wopelyn“ erstmals erwähnt.
Wöhrden Die Besiedelung der Wurt, der Wöhrden seinen Namen verdankt, erfolgte vermutlich um 800. Um 1000 entstand ein Siddeldeich, der später als erste wegbare Landverbindung, genannt Pehrsenweg, genutzt wurde, und um 1100 entstand der erste Seedeich von Hochwöhrden über Wackenhusen, Wöhrden, Großbüttel, Reinsbüttel, Wesselburen usw., bis hinter Hemme wieder an den Geestrand
Wolf, (Trier) 1185 Woluen.
Wolfsberg, (Tönisberg) 1158 Woluesberge. Germanisch wulfas berga-, Des Wolfes Berg.
Wölferlingen Die Gemeinde wurde urkundlich (beiläufig) erstmals 1315 erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte. 1349 wurde Wölferlingen als Wulferinc urkundlich erwähnt. 1359 heißt es Wolfferingin, später Wölfringen, Wolffryngen, Wulffringen, Wolfringen und seit 1622 Wölferlingen. Im Jahre 1399 wurde an der Stelle, wo heute die Kirche steht, eine Kapelle gebaut.
Wölfershausen (Grabfeld) Der Ort wurde als „Uulfricheshus“ 825 erstmals urkundlich erwähnt.
(Heringen) Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Jahre 1397 mit dem Ortsnamen Wulfirshus.
Wölfersheim 1128 Ersterwähnung, doch vermutlich bei fränkische Landnahme im 7./8. Jahrhundert gegründet; im Mittelalter im Besitz der Herren von Falkenstein (die den Ort wohl um 1300 zur Stadt erhoben, was aber ohne Bedeutung blieb. 1970/71 Eingliederung weiterer 4 Gemeinte 1128 Vulfersheim, 1141 Weluersheim, 1142 Woluersheim, 1525 Wolfferßheim [alles Original]. Die Belege 1 und 3 zeigen ein Schwanken zwischen -u und -o-, das wohl noch mit der althochdeutschen Brechung (*wulfa-z > wolf) zusammenhängt, die in diesem wie anderen Fällen orthografisch nicht immer durchgeführt wurde. Das bis ins Frühneuhochdeutsch dann dominierende -o dürfte für den im Mitteldeutsch im Allgemeinen nicht eigens gekennzeichneten Umlaut -ö stehen (ebenso wie das -u des Erstbelegs für -ü-). Dass der h. Umlaut alt ist, dafür spricht gelegentliches -e, das wohl als Reflex der mundartlich Entrundung -ö (! ) > -e-, die sich schriftsprachlich nicht durchsetzen konnte, anzusehen ist. Daher wäre als Bestimmungswort der Personennamen Wolffrid(es) (-frid ‘Friede’) oder Wolfr ̄ıt (-r ̄ıt ‘der Reitende’) /rheinfrankisch. -d(es) (jeweils mit umlautbewirkendem -i-) anzusetzen, wobei das vor dem Grundwort-heim tonschwach gewordene flektierte Zweitglied zu -res > -ers [r-Metathese] kontrahiert wurde. Bedeutung: ‘Heimstätte eines Wolffrids (-r ̄ıts)’. So Uelversheim, Landkreis Mainz-Bingen; Wolfersheim, Ortsteil von Blieskastel, Saarpfalz-Kreis.
Wölfis Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Wölfis in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Wolfduze erwähnt.
Um das Jahr 1378 hatte Cyzelo von Wiegleben ein Gut zu Wölfis.
Wöllstadt, Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 790 im Lorscher Codex. 1143 Wllendstad, 1158 Wllenstede.
Wolkenburg, (Königswinter) 1125 Wolkenburh, +1150 Wolkinburg, germanisch Wulkon burg, Burg des Wulko.
Wollmerath, (Koblenz) 1153 Wolmersrotde. Germanisch Wolamaeris ropa-, Rodung des Wolamaer.
Wöllstein Acht Gemeinte im sog. „Wonnegau“, dass ein volksetymologisch umgedeutetes Wangengau ist, den die Römer nach dem hier ansässigen Stamm der Vangionen so benannten. Im frühen Mittelalter entstanden hier einige fränkische Königshöfe. Großen Einfluss hatten hier Kurmainz und die Kurpfalz. Seit 1815 sind die Gemeinte Teil Rheinhessens. 855 Welthistein (Kopie 12. Jahrhundert), 1023 Weldinstein, 1140 Wildestein, 1375 Wellnstein, 1421 Wellstein. Das Bestimmungswort ist mit dem fränkische Personennamen *Wilthio > Wildo, Genitiv Singular Wilthin> Wildin-, Weldin gebildet worden, dem der althochdeutsch Personenname Stamm *Wilþja-, zu germanisch wilþja‘ wild’, zu grunde liegt. Das -n der Kasusendung konnte vor anlautendem -st ausfallen. Puhl führt die Personennamen Welti, Welto an, die ebenfalls dem Bestimmungswort zugrunde liegen konnten. Das Grundwort ist-stein (Puhl denkt hier an ein römisch Burgus). Der ursprüngliche Ortsname bedeutete demnach ‘Burg des Wildo’.
Wölmersen Die Gründung der Siedlung wird im 8./9. Jahrhundert vermutet. Die älteste urkundliche Erwähnung Wölmersens stammt aus dem Jahr 1413, als frühe Version des Ortsnamens ist Wilmershuißen belegt. Die ursprüngliche Siedlungsform lässt sich mit den Gewanndörfern vergleichen, wie sie im 9. Jahrhundert angelegt wurden.
Wölpe, (Erichshagen) 1200 Willepa.
Wolperath, (Neunkirchen, Koblenz) 1166 Wolpenderode.
Wolfsfeld, (Trier) 794-95 Wolfsualt.
Woltzeten, anfang 1100 UUaltsation. Germanisch walpusaetjum, bei den Waldanwohnern.
Wönkhausen, (Radevormwald) 1100 Vohinchuson.
Worm, (Merkstein) 1116 Worm.
Wormersdorf, (Köln) 1054 UUrmeresdorp, 1139 Wormesdorph.
Wormsgau, (Gau um Worms) 823 in pago UUarmacinse.
Wölpinghausen Als älteste dörfliche Siedlung der Gemeinde Wölpinghausen wird Bergkirchen angesehen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Berkerken“ 1174 in einer Urkunde des Bischofs von Minden.
Wölpinghausen 1246 als „Welpinghusen“ erstmals urkundlich erwähnt wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Hagenhufendorf angelegt. Im 16. Jahrhundert entstand nach weiteren Rodungen die Siedlung Schmalenbruch. Die kleine Straßensiedlung Windhorn entwickelte sich aus einem Einzelhof im Osten von Schmalenbruch in der Niederung unterhalb von Bergkirchen.
eit 1238 existierte in Wiedenbrügge ein Solebrunnen, der ab 1730 für die Salzgewinnung genutzt wurde und im 19. Jahrhundert Sole ins benachbarte Bad Rehburg lieferte.
Wörnersberg Wörnersberg wurde im Jahre 1364 erstmals urkundlich erwähnt, 1487 wurde eine Kirche gebaut.
Wörnitz Der Ort wurde 1357 als „Nydern Werntzze“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen, die Gemeinde durchfließenden Fluss Wörnitz ab.
Wörrstadt Im Mittelalter ist hier sowohl weltlicher als auch kirchlicher Besitz belegt. Schließlich wurde Wörrstadt als Vogtei der nördlichste Vorposten der Wildbeziehungsweise als deren Erben der Rheingrafen.. 772 Wesistater marca, 774 Werstat, 788 Wasistat, 784–804 Wesistat, 963 Weristat, 1140 Werstat. Die Grundform ist wohl *Wasinstat mit dem althochdeutschen Personennamen *Wa ̆so als Bestimmungswort Der Genitiv Singular auf -in bewirkte den Umlaut - azu einem -e-, das später zu -ö gerundet wurde. Zwei aufeinander folgende Silben mit anlautendem -s verursachten die Dissimilation zu *Werin-, das -n der Kasusendung konnte vor anlautendem -st ausfallen. Das Grundwort ist-statt. Eine Deutung als ‘Siedlungsplatz des Wa ̆so’ wird favorisiert. Wenn die Erwähnungen o. J. Wergestatt, Wergistatt zu einem „Werstatt“ in Widder, J.G.: Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der Kurfürstlichen Pfalz am Rheine, Frankfurt, Leipzig 1786) zu unserem Ortsname gehören, dann wäre zu überlegen, ob nicht die Deutung zu Ortsname wie Wirges, Westerwaldkreis, gehört. Dazu würde auch 774 Werstat besser passen. So Wallmerod, Westerwaldkreis.
Wörschweiler, 1225 Werniswilre.
Wört
Wörth (Oberbayern) Wörth wurde im Jahre 788 zum ersten Mal als „Weride“ erwähnt (althochdeutsch für‚ wasserumspültes Land‘).
Wörth am Main Ursprünglich hatte Wörth den Namen Erlebach. Zur Unterscheidung vom auf der anderen Mainseite liegenden, heutigen Erlenbach am Main wurde ein Namenszusatz hinzugefügt, so dass der Ort zeitweise den Namen Erlebach auf’m Wörth trug. Dem späteren Namen liegt das althochdeutsche uuerid (für Flussinsel; verwandt mit Werder) zugrunde. Der heutige Zusatz am Main unterscheidet es von weiteren gleichnamigen Orten.
Die gleiche Namenswurzel steckt im Ortsnamen Wertheim.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1248 Erlebach, 1257 Werde, 1341 Werde an dem Moene, 1420 Werde, 1455 Wird, 1483 Werdt am Meyne, 1489 Werth, 1594 Wertha, 1820 Wörth, 1877 Wörth a. Main.
Wörth am Rhein 1628 wurde das Mittelalter Wörth durch das Rhein-Hochwasser weggespült und 1651 anstelle einer Wüstung aus dem 30-jährigen Krieg wiederaufgebaut. 1977 Stadtrechte, 1979 Vereinigung der Gemeinte einer aufgelösten Verwaltungsgemeinde mit Wörth zur verbandsfreien Stadt auffreiwilliger Basis.1280 Cu ̊nratmullervon Werde, 1309 in Werde, um 1600 Werth; DORFF WÖRTH AN VORLACH (ein Siegel von vor 1750). Der Ortsname liegt mittelhochdeutsch wert ‘Insel, Halbinsel, Ufer’ (-werth, -wörth) zugrunde. Durch das anlautende W wurde der Vokal gerundet. Mit diesem Simplex ist demnach eine ‘Siedlung auf einer Halb-, Insel, einem Werder’ gemeint. Es existieren mehrere Städte und Gemeinte mit dem Namen an Donau, Isar, Main und Sempt, an der Lafnitz und am Wörthersee (beide A) sowie im Elsass (F). Hierher gehören außerdem Ortsname mit-werth, Werth, -werd, Werd,-werder, Werder und Warder.
Wörth an der Donau Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich der Ortsname: Uuerid (althochdeutsch) → Werid → Werd → Wert → Werth → Woerth → Wörth.
Der Ortsname bedeutet: Vom Wasser eingeschlossenes Land, also Halbinsel oder Insel. Die Donau hatte einst ihr Flussbett durch alte Donauarme unmittelbar im südlichen Teil von Wörth (Hoher Rain und ehemaliger Ortsteil Sand). Kies und Sandablagerungen belegen dies. Ein Teil der heutigen Altstadt um die Pfarrkirche, westlich des Schlossbergs gelegen, war seinerzeit sumpfiges Gelände. Nördlich davon befand sich in der Talmulde zum Herrnberg ein großer Weiher, der im Lauf der Jahrhunderte aufgefüllt wurde. Der letzte Rest dieses Gewässers wurde erst 1926 endgültig eingefüllt. Es ergibt sich somit eine einstige Insellage des Schlossbergs mit der Schlossstraße und dem Petersplatz, den ältesten Teilen von Wörth.
Wörth an der Isar Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1339, als ein Streit der Pfarrer von Hüttenkofen und Kirchberg über die Pfarrzugehörigkeit Wörths vom Regensburger Domkapitel zugunsten Hüttenkofens entschieden wurde.
Wörthsee Seinen Namen hat der See von der 12 ha großen Insel Wörth, die sich in ihm befindet. Das mittelhochdeutsche Werth bedeutet Insel oder Uferlage.
Wörlitzer Winkel. Verwaltungsgemeinde im Landkreis Wittenberg mit Sitz in Oranienbaum, ö von Dessau, dicht s der Elbe. Wörlitz zunächst slawische Burg, seit dem 11. Jahrhundert in askanischem Besitz und ab dem 15. Jahrhundert als Stadt bezeugt. Unbedeutend, dann aber im 18. Jahrhundert von Fürst Franz initiierte Parkanlagen, die schnell europaweite Berühmtheit erlangten und zum Vorbild der mitteleuropäischen Landschaftsparks im englischen Stil wurden. 1004 Vuerlazi [Original], 1196 Worgelez [Original], 1323 in Worlicz [Original]. Der Name ist nicht mit Sicherheit zu erklären und bietet verschiedene Ansatzpunkte zur Deutung: von einem altsorbischen Personennamen *Vorg-lothringisch ä, altsorbisch *vredlo ‘Quelle’ u.a. oder altsorbisch *Ve ́rchaˇc-, gebildet aus *ve ́rch ‘Hügel, Erhebung’ und *aˇc‘ Krümmung, Schlinge’. Hierfür spräche auch die Lage in der Talauenlandschaft der Elbe mit zahlreichen Flusswindungen und Altarmen. Ein neuer plausibler Vorschlag geht von altsorbisch *Verchłazy aus. In der Bedeutung ‘(Siedlung der) nach oben Kletternden’ steht dies in Verbindung mit der im slawische Frühmittelalter verbreiteten Waldbienenzucht, indem die Kletterer den Honig sammelten. Später erfolgte eine lautliche Angleichung an die in der Umgebung nicht seltenen Namen auf-itz, und in die somit ursprünglich slawischen Namen wurden möglicherweise deutsche Worte wie mittelhochdeutsch wergel ‘Würger’ hineininterpretiert, was aber undeutlich bleibt. Die heutige Bezeichnung Wörlitzer Winkel, schon im 18. Jahrhundert belegt, bürgerte sich nach der Kreisgebietsreform von 1994 ein, als die ursprünglich anhaltischen Orte um Wörlitz und Oranienbaum zwischen der Kreisgrenze zu Wittenberg und zu Dessau vom Rest des Kreises Anhalt Zerbst durch die Elbe getrennt waren und damit einen „Winkel“ bildeten; mit der erneuten Änderung der Kreisgrenzen 2007 und der Zuordnung zu Wittenberg besteht diese Lagesituation nicht mehr. Im Umkreis von etwa 40 km liegen einige Namen vor, die beide (Werkleitz, Ortsteil von Tornitz, Salzlandkreis) oder eines der Namenelemente (Wergzahna, Ortsteil von Niedergörsdorf, Landkreis Teltow-Fläming; Leetza, Landkreis Wittenberg) aufweisen.
Wohlde Der Ort, der früher „in de Wold“ (= im Wald) hieß, wurde 1426 erstmals erwähnt.
Wohlsborn Das Dorf Wohlsborn wurde erstmals im Jahre 1249 urkundlich erwähnt.
Wohltorf m Jahre 1308 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.
Wohnste Die erste urkundliche Erwähnung als Wodensete ist aus dem Jahr 1258 überliefert. Es handelt sich um eine Urkunde den Kirchenzehnt des Hermann Schucke betreffend ausgestellt vom Bischof von Verden. In einer weiteren Urkunde des Bischofs von Verden aus dem Jahr 1263 ist der Ort als Wodensethe benannt. Ab dem 14. Jahrhundert ist der Name Wodenstede überliefert. Obwohl umstritten wird dennoch vermutet, dass der Wortstamm „Wod-“ vom Namen des Gottes Wodan abgeleitet ist. Das würde bedeuten, dass der Ort bereits zu vorchristlichen Zeiten, also vor 814, nach dem germanischen Gott benannt wurde. Wodan war der höchste Gott der Langobarden. Diese siedelten direkt nördlich und östlich des Ortes und möglicherweise bis in den Ort hinein, wie durch die Namensgebung angedeutet wird.
Wohratal Die erste bekannte Erwähnung Wohras erfolgte vor 775 unter dem Namen „Waraha“ im Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld. Die Michaeliskirche in Wohra wurde in ihrer heutigen Gestalt im Jahre 1782 erbaut. Die Vorgängerbauten lassen sich aber bis ins 8. Jahrhundert nachweisen. Darauf weist auch das Patrozinium des Erzengels Michael hin, welches neben dem Apostel Petrus typisch für die Zeit des Bonifatius ist.
Wokuhl-Dabelow Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Wokuhl stammt aus dem Jahre 1285. Der Ortsname ist slawischen (redarischen) Ursprungs. Die älteste bekannte Bezeichnung des Ortes Wokuhl (13. Jahrhundert) lautete Wokun. Daraus lässt sich die Bedeutung „Ort, wo Barsche leben“ ableiten. Eine andere Deutung erklärt die Ableitung von okno bzw. okulu, was auf rund bzw. Brunnen hindeuten würde. Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Herzwolde eingegliedert.
Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes Dabelow stammt aus dem Jahre 1286. Der Name „Dobelowe“ leitet sich vom slawischen Wort dobli für „stark“ und „edel“ ab.
Wolde Wolde wie auch die Burg Wolde sind slawischen Ursprungs. Der Ort wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Ritter Heinrich in Wolde soll den Ort gegründet haben.
Woldegk Stadt und (mit weiteren neun Gemeinte) gleichnamiges Amt im Landkreis Mecklenburg-Strelitz. In der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert planmäßige Stadtgründung durch Markgrafen von Brandenburg, 1292 zu Mecklenburg, seit Ende des 15. Jahrhundert Bau zahlreicher Windmühlen erwähnt. 1230 Woldegen, 1298 Woldegh, 1304 stat tu ̊ Woldekke, 1317 Waldecke, 1317 Woldegge. Der Ortsname ist ein typischer Name aus der Zeit der Besiedlung des Landes ö der Elbe durch deutsche. Kolonisten. Das Bestimmungswort geht auf mittelniederdeutsch wold ‘Wald, Holz’ (-wald) zurück. Das Grundwort ist egge, egke,-eck ‘Schneide; Spitze, Kante, vorspringender Fels’, dass im Mittelalter in Süd und Mitteldeutschland zu einem häufigen Grundwort für Burgnamen geworden ist. Deshalb ist auch eine Namensübertragung nicht ausgeschlossen. So Waldeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg; Waldeck, Saale-Holzlandkreis.
Woldert Beide zur Gemeinde gehörenden Dörfer gehören zu den sogenannten Rodungsorten. Woldert hieß im Jahr 1324 Nyderwoltroyde, es muss also damals ein „Niederwoldert“ und ein „Oberwoldert“ gegeben haben. Im Jahr 1478 wird Woldert Wolterote genannt, später Wolderoth. Hilgert hieß 1376 „Hilgerrode“.
Wolfach Sitz der seit 1084 belegten Edelfreien von Wolfach, 1410 vorübergehend Straßburger Lehen. Fürstenberger Schloss, Burgruine Wolfach, Pfarrkirche St. Laurentius. 1084 (Kopie 17. Jahrhundert) Wolfhacha, 1101 Wolva; Wolfach (1328). Der Ortsname liegt der Gewässername Wolfach (vor 1095 Wolvache) zu Grunde, namengebend waren wohl in der Umgebung des Gewässers lebende Wölfe. So Hausach, Ortenaukreis.
Wolfegg
Wolfenbüttel Kreisstadt im Landkreis Wolfenbüttel, an der Oker von Braunschweig. Zunächst Niederungsburg der Herren von Wolfenbüttel-Asseburg, nach Zerstörung 1253 seit 1283 Wiederaufbau durch Braunschweiger Herzöge und seit dem 14. Jahrhundert bis 1753–54 Hauptresidenz der Herzöge; seit dem 16. Jahrhundert planmäßiger Ausbau der Siedlung zur Stadt; Sitz der berühmten Herzog-August-Bibliothek. 1118 Wlferesbutle [Kopie 14. Jahrhundert], 1345 Wulferbutle, 1448 Wulfelnbuttel; Wolffenbüttel (1644). Bildung mit dem nur im norddeutschen Raum vorkommenden Grundwort-büttel, das als Dentalerweiterung und Kollektivbildung zum Wortstamm von bauen gehört. Bestimmungswort ist der stark flektierende Personennamen Wulfheri im Genitiv Singular Die Flexionsendung -(e)s schwindet durch Konsonantenhäufung im 13. Jahrhundert, -r und -l im Personenname-Zweitglied variieren, bedingt durch ähnliche Artikulation und das -l der anderen Silben. Schließlich wird der Name an die einen schwach flektierten Personennamen enthaltender Ortsname angeglichen (Wolfel > Wolfeln > Wolfen). Deutung also: ‘Siedlung des Wulfheri‘.
Wolferschwenda Wolferschwenda wurde erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos II. als Voulfheresvouinidon erwähnt.
Wolfersdorf Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer lateinischen Urkunde aus der Zeit zwischen 948 und 957 als Vuoluoltesdorf in der Bedeutung ‚Dorf des Wolfolt‘. Das Ortsadelsgeschlecht der Wolffersdorffer ist im Mittelalter als Inhaber der Hofmark Wolfersdorf nachweisbar. Sie hatten die Tradition, den männlichen Familienmitgliedern einen Namen mit dem Erstglied Wolf- zu geben (z. Bsp. im 12. Jh.: Wolfheri de Wolfoltdorf, Woluolt de Woluoldestorf), das auf gotisch vulfs ‚Wolf‘ zurückgeht.
Wolferstadt Der Ort, einst zum fränkischen Sualafeldgau gehörend, war Teil der Grafschaft Graisbach, fiel dann an das Herzogtum Bayern-Landshut, kam 1505 zum Fürstentum Pfalz-Neuburg und 1808 endgültig zum Königreich Bayern.
Wolfertschwenden Urkundlich wurde Wolfertschwenden schon um die Mitte des 9. Jahrhunderts erwähnt und Niederdorf im 11. Jahrhundert von Wolfertschwenden aus gegründet. Die Brüder Hawin, Albrecht und Kuonrad, Söhne des Hathos von Wolfertschwenden, stifteten 1093 das Benediktinerkloster Ochsenhausen und übergaben es an das Kloster St. Blasien.
Wolfhagen Um 1226 unter dem Landgrafen Ludwig so von Thüringen erbaut; 1232 Mainzer Lehen, 1264 Stadtrechte, 1302 Vollendung der Stadtbefestigung. 1778 Gründung der Siedlungen Philippinenburg, -dorf und -thal. Kreisstadt 1945–1972. 1231 Wolfhain [Original], 1235 Wlfhagen (!), 1239 Wolfhagen, 1269 Vulfhagen, 1293 Wolfhagin. Bestimmungswort althochdeutsch mittelhochdeutsch wolf ‘Wolf ’. Zum Grundwort vgl.-hagen.
Wolframs-Eschenbach Der Ort wurde als „Eschelebach“ im Zeitraum 1057/75 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort die Esche ist. 1309 ist die Form „Obern-Eschembach“ bezeugt zur Unterscheidung von gleichnamigen, in der Nähe gelegenen Orten (Mitteleschenbach, Untereschenbach).
Wolfratshausen Circa 1100 Burgbau durch Grafen von Dießen-Andechs, 1248 Übergang an die Wittelsbacher, 1280 Markt. 1003 Wolueradeshusun, 1121–1126 Wolfratehusen, 1155 Wolfrateshusen, 1279–1284 Wolfrathsen, circa 1285 Wolfrathosen, 1293 Wolfrathasen, 1310 Wolfrathausen, 1321 Wolfratshausen, 1519–1521 lateinisch Voliphorathusium. Grundwort ist eine Pluralform von althochdeutsch hûs ‘Haus, festes Gebäude, Hütte, Behausung’, -hausen, Bestimmungswort der Personennamen Wolerad, Wolfrat.
Wolfsberg Wirtschaftliches Zentrum des Lavanttales, Bestätigung des Stadtrechts 1331; im Mittelalter Weinbau (vgl. Flurname Weinebene auf der Koralpe). Die erste urkundlich Erwähnung 1178 bezieht sich auf die bambergische Burg; die Stadt war bis 1759 bambergisches Gebiet. Nach archäologischen Funden seit der Bronzezeit besiedelt. 1178 Wolffsperch. Der Name ist entweder als ‘Berg, wo Wölfe vorkommen’ zu deuten oder er ist von Wolfsberg bei Bamberg hierher übertragen worden. Er kann auch einen Personennamen mit Wolfenthalten, also ‘Berg des Wolf’. Dass -berg auf -burg zurückgeht ist möglich, aber nicht zwingend.
Wolfsburg 1938 Gründung mit Errichtung des Volkswagenwerks durch Zusammenschluss der Gemeinte Rothehof und Heßlingen als „Stadt des KdF-Wagens“, 1946 Übertragung des Namens der früheren Burg an der Aller, der Wolfsburg (13. Jahrhundert Gründung durch Familie von Bartensleben zum Schutz der Handelswege am Allerübergang, ab 1746/47 Besitz der Familie von Schulenburg), Schloss (1947 im Besitz des Landes Niedersachsen, 1961 der Stadt Wolfsburg) und einstige Vorburg bilden Stadtteil Alt-Wolfsburg. 1302 Wluesborch [Original], 1345 in der Wulfesborch [Original], 1352 Wolvesborch [Original]. Bildung mit dem Grundwort-burg. Die Schreibung des Bestimmungsworts im Erstbeleg ist als Wulves zu interpretieren, ab dem 14. Jahrhundert tritt -o in die Schreibung ein. Das Bestimmungswort kann sowohl auf dem stark flektierenden Personennamen Wulf als auch auf dem mittelniederdeutsch Appellativ wulf ‘Wolf’ in starker Flexion basieren. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass der Wolf im Wappen der Burggründer, der Familie von Bartensleben, namengebend war.
Wolfsburg-Unkeroda Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Unkeroda (in der Schreibweise Onechenrode) erfolgte anlässlich eines Gütererwerbs durch das Kloster Volkenroda im Jahre 1197. Diese Tradierung ist in einer Urkunde vermeldet, die Landgraf Hermann von Thüringen ausstellen ließ.
Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Wolfsburg datiert aus dem Jahr 1247.
Wolfschlugen Wolfschlugen wurde erstmals 1318 urkundlich erwähnt.
Wolfsegg Die erste Erwähnung des Ortes findet man in einer Urkunde vom 24. August 1351, mit der ein Wolf von Wolfseck und seine Frau Osann eine Schenkung an die Kallmünzer Pfarrgemeinde machen. Auch in dem Verkaufsvertrag der Margaretha Wolf und ihres Gatten Ulrich von Lichteneck vom 10. März 1367 an Ulrich I. von Laaber und seinen Vetter Hadamar IV. von Laaber findet man die Bezeichnung ... unser vestt Wolfsekk. In der Folgezeit wurde der Ort als Wolfsek (1378), Wolfsekk (1380), Wolfsegk (1470), Wolfsegkh (1495), Wolfegg (1708) und 1800 schließlich in der heute gültigen Schreibweise bezeichnet.
Wolfsheim Der Ortsname geht wahrscheinlich auf die Siedlung eines Franken namens Wulfilo zurück. Im Weltatlas des Geographen Gerhard Mercator aus dem Jahr 1595 wurde der Ort als WOLFZIM verzeichnet.
Wolfstein Wolfstein wurde 1275 gegründet und mit Stadtrecht versehen, seit Mitte 14. Jahrhundert im Besitz der Kurpfalz. Die Ursprünge der Burgen Alt und Neu-Wolfstein liegen im Dunkeln. Im Ortsteil Reipoltskirchen steht der Wehrturm einer Tiefburg, zwischen den Ortsteil Ess und Oberweiler die Ruine der Sprengelburg und auf dem Kreimberg Reste einer keltischen Fliehburg. Die Verwaltungsgemeinde ist Teil des sog. „Kuseler Musikantenlandes“. 1275 castrum nostrum dictum Woluistein, 1282 sub Wolvenstein, sub castro Wolvestein; Nuwen-Wolffstein (1380). Dem Bestimmungswort liegt der althochdeutsch Personennamen Wolfo, Genitiv Singular Wolfen-, zugrunde, auf den die Flexionsendung -e(n)-: Wolui-, Wolven-, Wolve hinweist, das Grundwort ist-stein. Favorisiert wird eine Deutung des Ortsnamens als ‘Burg des Wolfo’. Die Burg könnte jedoch auch nach einem Flurnamen (Felsnamen, mit einer Deutung als ‘Fels des Wolfo’) benannt worden sein.
Wolgast Slawische Vorbesiedlung mit Burg und Kultstätte, 1123 Eroberung durch Pommernherzog, mit Christianisierung um 1128 erste christliche Kirche, 1257 Stadtrecht, ab 1295 Sitz der Herzöge von Pommern-Wolgast, Bau des Herzogsschlosses bis 1625. 1127 Hologost, 1140 Wologost, 1184 Wologastum; Wolgast (1189). Der Ortsname liegt vermutlich einem altpolabischen Personennamen *Vologost, *Vologast mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Vologost’ rekonstruieren, wobei der Personennamen aus volo-, zu *vol’, altpolnisch wola ‘Wille’ (vgl. russ. volja ‘Wille’) und *-gost ‘Gast’ (vgl. russisch. gost’, polnisch go ́s ́c,‘Gast’) besteht.
Wolken Wolken wird erstmals in einer Urkunde der Abtei Rommersdorf aus dem Jahr 1162 erwähnt.
Wolkenstein 1293 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1312 ist der Ort Sitz eines Erzpriesteramtes und untersteht dem Benediktinerkloster Chemnitz. 1323 wird der Ort als „oppidum“ (städtische Siedlung) bezeichnet, und 1385 wird eine Stadtschule erwähnt. Auf der Burg Wolkenstein saßen die Waldenburger als Ministeriale im Auftrag des deutschen Königs.
Wolkramshausen Die Gemeinde gibt 834 als Jahr der urkundlichen Ersterwähnung an. Nach Wolfgang Kahl finden sich aber bereits Belege aus der Zeit zwischen 802 und 817.
Auf dem östlichen Teil des Zengenberges, einem Berg am Nordrand der Hainleite westlich von Wernrode, befand sich eine Burg, die der Sicherung der Orte Wernrode und Wolkramshausen diente.
Wollbach Das Zisterzienserkloster Bildhausen besaß das Patronatsrecht der Kirche sowie Güter und Einkünfte in Wollbach. Das Amt des Hochstiftes Würzburg gehörte ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis.
Wollbrandshausen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Wollbrandshausen stammt aus dem Jahre 1156 als Wolberneshusen, wahrscheinlich ist der Ort jedoch wie die meisten Orte der Gegend älter. Eine auf 1105 datierte Ersterwähnungsurkunde, die eine vermeintliche Güterübertragung von Graf Dietrich von Katlenburg an das dortige Kloster dokumentieren soll, ist jüngeren Datums.
Wollershausen Es ist zwar aufgrund ortsnamenskundlicher Forschungen anzunehmen, dass Wollershausen (wegen der Namensendung -hausen) bereits im frühen Mittelalter, das heißt vor dem 10. Jahrhundert, gegründet wurde, doch ist über diese erste Phase der Dorfgeschichte nichts überliefert.
Die erste urkundliche Erwähnung eines Dorfes Woldersshusenn beziehungsweise eines Ritters Dietrich Clawe von Woldersshusenn datiert aus dem Jahre 1241. Es wird vermutete, dass kurz nach 1200 ein Zweig aus dem angesehenen Geschlecht der Herren von Osterode seinen Sitz nach Wollershausen verlegte und dass diese Ritter nach mittelalterlichem Brauch den Namen der Ortschaft, in der sie sich niedergelassen hatten, als Familien- oder Geschlechtsbezeichnung übernahmen. Eine andere Deutung besagt, dass jene Ritter von Wollershausen Nachfahren des Zweigs derer von Bockelnhagen sind, die sich wiederum von dem Adelsgeschlecht derer von Minnigerode ableiten lassen.
Wollin Als erster Beleg für die Nennung in historischen Quellen ist eine Urkunde des brandenburgischen Markgrafen Otto V. vom 5. Januar 1372 anzusehen, in welcher das Dorf Wollin an den Bischof des Bistums Brandenburg übertragen wurde. Eine weitere Erwähnung fand Wollin in der Urkunde des Bischofs Dietrich III. am 3. Mai 1374.
Wollmerath Wollmerath wurde erstmals im Jahre 1193 urkundlich erwähnt. Er war von 1241 an bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der namensgebende Hauptort der „Herrschaft Wollmerath“.
Wolmersdorf
Wolmirsleben 937 wurde der Ort als „Wilmersleve“ erstmals erwähnt. Der Flecken wurde von Otto I. an das Moritzkloster zu Magdeburg verschenkt.
Wolmirstedt Frühmittelalterlicher befestigter Ort an Ohre und Elbübergängen, 1009 deutsche Reichsburg, Sicherung des Zugangs zur nördlichen Altmark, Stadtrecht 1590; bis 1994 Kreisstadt. 1012–18 Walmerstidi, Sclavonice autem Ustiure, eo quod Ara et Albis fluvii hic conveniunt, 1159 de Wlmerstede, 1217 de Wolmerstede, 1297 Wolmirstede. Der Ortsname ist mit dem Grundwort-stedt und einem altsächsischen Personennamen gebildet. Dieser kann entweder als Waldema ̄r oder Walahma ̄r (zualtsächsisch waldan ‘herrschen’ beziehungsweise germanisch walh ‘Romane’ und germanisch ma ̄ri ‘berühmt’) beschrieben werden. Dabei ist Waldema ̄r zu bevorzugen, da bereits in mittelniederdeutsch Zeit der Wandel von – a zu -o vor -l+ Dental erkennbar ist, der zur heutigen Form Wolmirstedt führt. Demnach kann eine Bedeutung ‘Stätte des Waldema ̄r oder Walahma ̄r’ angenommen werden. Derim 11.Jahrhunderterwähnte slawische Name Ustiure ist auf ust’e ‘Mündung’ und Ure ‘Ohre’ zurückzuführen.
Wolnzach 814 (Kopie 824) Uuolamotesaha, vor 1089 Wolmotesaha, 1157 Wolmutsa, 1225 Wolndsa, 1237 Wolntsahe, 1310 Wollentsach. Die althochdeutsch Belege (aus den Traditionen des Hochstifts Freising) geben zu erkennen, dass formal eine Zusammenrückung aus althochdeutsch aha (-ach1) ‘Fluss’ und dem Genitiv eines Personennamen Wolamu Ortsteil ‘wohlgemut’ vorliegt. Zur heutigen Namensform führen eine Reihe von Lautwandlungen, vor allem die Tilgung unbetonter Vokale. Das Gewässer, an dem Wolnzach liegt, ist ein r. Nebenfluss der Ilm (870 fluvio Uuolamuotesaha).
Wolpertshausen m Hochmittelalter gehörte Wolpertshausen überwiegend wie auch der Weiler Cröffelbach zur Burg Bielriet.
1469 brannte Jörg von Rosenberg den Ort Wolpertshausen nieder.
Wolpertswende Der Ortsteil Segelbach wurde 809, Wolpertswende selbst 934 erstmals erwähnt, als der Heilige Konrad, damals Bischof von Konstanz, verschiedene Besitzungen mit seinem Bruder tauschte.
Wolsdorf Im Jahr 1182 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde.
Wolsfeld Wolsfeld wurde im Jahre 798 oder 799 erstmals urkundlich erwähnt, als ein Harduwinus und seine Ehefrau der Abtei Echternach unter anderem ihre Güter zu „Wolfftualt, quod situm est super fluuio Nimisa“ schenkten. Diese Urkunde ist zugleich eine der ältesten Namenserwähnungen des Flusses Nims. Im 13. Jahrhundert hieß der Ort „Volvisvelt“.
Woltersdorf (an der Schleuse) Im Mittelalter Dorf, seit Anfang des 20. Jahrhundert Ausflugsziel und Stadtrandsiedlung Berlins. 1375 Walterstorf slavica, Waladstorf slavica, 1416 czu Wendischen Wolterstorp; Woltersdorf oder Waltersdorf (ab 1624). Eine Zusammensetzung mit dem Personennamen Wolter/Walter (zu altsächsisch waldan ‘herrschen’ und heri ‘Heer’) und dem Grundwort mittelniederdeutsch -dörp, hochdeutsch-dorf ‘Dorf ’, also ‘Dorf eines Wolters’. In der Schreibung Waladstorf ist möglicherweise der Personennamen Valata, eine slawische Form des deutsche Namens Wolter enthalten. Diese Vermutung wird durch den Zusatz slavica, wendisch unterstützt.
Woltersdorf (Lauenburg) Woltersdorf war Besitz der Hansestadt Lübeck. Durch den Vergleich von 1747 in Hannover fiel der Ort an das Herzogtum Lauenburg.
Woltersdorf (Wendland) Woltersdorf wurde erstmals urkundlich im 14. Jahrhundert erwähnt. Die ältesten Namensformen waren Waltistorpe (1371), Wolterstorpe (1395) und schließlich Woltersdorf im Jahre 1450.
Wonfurt Da dort wahrscheinlich schon zu keltischer Zeit ein wichtiger Flussübergang bestand, war die Furt, deren Beiname sich sowohl auf das keltische won = Wiesensumpf als auch auf das althochdeutsche wunnja = Weideland beziehen könnte, lange ein Zankapfel höchster Interessen.
Laut Überlieferung war das Schloss in Wonfurt ursprünglich ein Gerichtshof. Nach der Besiedelung des Maingebietes durch die Franken wurde dort unter Karl dem Großen eine Zentralstelle (Centurie) gegründet, ein Hauptsitz von Gericht und Verwaltung der umliegenden Siedlungen.
Der Überlieferung nach soll Wonfurt seinen Namen von der ersten Besitzerin dieses Gerichtshofes erhalten haben, einer Frau Unfordi, deren Mann in einem Feldzug gegen die Thüringer gefallen war und die den Hof 810 bis 850 besaß. Da sie keine Nachkommen hatte, übergab sie ihren Besitz dem Grafen Albert von Babenberg, Burggraf zu Theres, mit der Bedingung, dass der Hof nur an eine geistliche Bruderschaft übergeben werden dürfe, falls der Graf oder seine Nachkommen den Hof veräußerten.
Der Ort wurde erstmals im Jahre 905 in einer Fuldaer Urkunde als Uniforti erwähnt. Graf Adalberd, einer der Babenberger Brüder, übergab im Tauschwege „dem heiligen Bonifatius“, also dem Kloster Fulda, einige Orte im Volkfeld, darunter auch Uuunfurten (Wonfurt) mit allen Rechten.
Wonneberg Der erste schriftliche Beleg für den Namen Wonneberg findet sich im Jahr 1000 als in uuagingariorum monte (auf dem Waginger Berg).
Wonsees Im Jahre 1323 wurde Wonsees zum Markt erhoben.
Wonsheim Erstmals wurde der Ort am 10. Juni 800 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda als Vuanesheim urkundlich erwähnt.
Woppenroth Woppenroth ist ein Ort mit einem Rodungsnamen. Die Ortsgründungen mit der Rode-Endung, wie -rath oder -roth, stammen vermutlich aus der Rodungsperiode um 900/1100. Dies ist durch die Lage des Orts in den leichter zu bearbeitenden trockenen Hochflächen des Hunsrücks begründet. Die feuchten Tallagen wurden später kolonisiert. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Woppenroth im Jahr 1269.
Woringen Im Jahre 948 wurde der Ort in einer Urkunde über die Schenkung an das Kloster in Kempten erstmals erwähnt.
Worms Eine der ältesten Städte Deutschlands. Seit 7. Jahrhundert Entwicklung zu einem der wichtigsten Bistümer; im 9. Jahrhundert machte Karl der Große Worms zu seinem Sitz, 1122 Wormser Konkordat, 1184 Begründung der Reichsstadt. Römerzeitlich Borb ̄etómagos, Borbitomago, 496/506 (Kopie um 700, Kop.13./14. Jahrhundert) Gormetia (*Gwormetia), 9. Jahrhundert Warmacia, Wormazfeld, um 1200 Wormez. Kompositum mit keltisch *borb ̄eto‘ Sumpfgegend’ als Bestimmungswort und keltisch -magos ‘Ort in der Ebene’ (Remagen), Kurzformen *Borb ̄etia, *Borm ̄etia, eingedeutet als germanisch *Wormatja‘ Gegend mit Würmern’ > althochdeutsch Wormaz uswach.
Worpswede 1218 Worpensweede [Kopie 16. Jahrhundert], 1244 Worpswede [Kopie 19. Jahrhundert], 1336 Worpenswede [Kopie 19. Jahrhundert], 1516 dorpe uppen Worpeswede. Der Ortsname ist insofern problematisch, als bis in das 16. Jahrhundert hinein nur jüngere abschriftliche Belege existieren. Als Grundwort ist das in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegte Appellativum anzusetzen. Bestimmungswort ist der Gewässername Wörpe (1324 Worpena). Dieser erscheint in einer Reihe von Ortsnamen der näheren Umgebung (Wörpedahl, Worpheim, Worphausen, Wörpedorf), wobei nicht alle Orte direkt an dem Fluss liegen. Er scheint namengebend für das gesamte Gebiet gewesen zu sein. Bei Worpswede ist der Gewässername im Genitiv Singular anzusetzen.
Wrangelsburg Der für die heutige Gemeinde namensgebende Ortsteil Wrangelsburg wurde erstmals 1345 urkundlich als „Vorwerk“ erwähnt.
Wrestedt Den ersten schriftlichen Hinweis auf die Gemeinde findet sich in einer Urkunde König Arnolfs von Kärnten, der dem Grafen Ekbert am 30. Juni 892 neben anderen Besitzungen auch 36 Hufen im Bardengau in Wrestedt schenkte.
Wriedel Die Orte der Gemeinde sind – urkundlich belegt – etwa um 1200 gegründet worden, Wriedel selbst um das Jahr 1100.
Wriezen Altslawisch Siedlung Altwriezen am Übergang ins Oderbruch; dabei Stadtanlage durch die Markgraf von Brandenburg (1247 oppidum, 1303 civitas); heute ländliches Siedlungszentrum. 1247 Wrecne, 1300 wricenne, Wricna, 1343 Wrycen [Original]; Wrietzen (1656). Slawische/ altpolabisch *Vres’n(a), eine Bildung mit dem adjektivisch Suffix -‘n zu vres ‘Heidekraut’, nach der für diese Gegend typischen Flora so benannt. Wahrscheinlich war Altwriezen die ursprünglich slawische Siedlung, deren Name auf die Stadt übertragen wurde.
Wrist
Wrixum Wrixum entstand im 15. Jahrhundert als langes Reihendorf am Geesthang (heutiger Straßenname Ohl-Dörp).
Wrohm Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wrohm im Jahre 1447 in einer Klageschrift der Dithmarscher gegen einen Überfall der Holsteiner. Der Name Wrohm soll auf die Lage des Dorfes zurückzuführen sein: „Ort in der Bucht“ oder „Ort im Winkel“.
Wulfen, (München) miten 1200 Wlfheim. Germanisch wulfa-, Wolf + haima, Wohnung.
Wülfersberg, (Heimbach bei Engers) +1212 Wllfirsberc. Germanisch Wulfaharis berga-, Berg des Wulfahari.
Wulfersdorf, (Neu Buddenstedt) Anfang 1100 in UUluerasthorpa. Germanisch Wulfaharis porpa-, Siedlung des Wulfahar.
Wülfershausen (an der Saale) Im Jahr 800 erfolgte die erstmalige urkundliche Erwähnung in einer Schenkungsurkunde der frommen Amalbirge, Tochter des Adelheres, die im Jahre 32 der Regierung Karls (800 n. Chr.) in „Munrichstat“ ihre ganze Habe, darunter auch die in „Villa Wulfrichshus“ im Gau Grabfeld dem Salvatordom in Würzburg vermachte.
Weitere urkundliche Nachrichten enthalten die Fuldaer Traditionen, wonach im Jahre 801 derselbige Adelheres dem Kloster Fulda seine sämtlichen Besitzungen in Wulferichshus testamentlich vermachte.
Wülfrath Um 1100 in Woluerothe, 1265 in Wulfrode, 1308 Wilfroide. Rodungsname (-rode); -rothe ist lokativischer Dativ Singular ‘bei/auf dem Rodungsland’. Im Erstglied erscheint wohl der Personennamen Wulf, offenbar zunächst mit unterschiedlichen Bindevokalen, wie aus dem Wechsel zwischen o und u gefolgert werden könnte. Durchgesetzt hat sich nach Ausweis des Umlauts die -i-haltige Form, schwerlich allerdings, wie Kaufmann meinte, aus einem swach flektierten Genitiv Singular auf -in, der nur im OBand gebräuchlich ist. Die Kurzform eines Personennamen Wulfi in eigentlicher Komposition bietet nach wie vor die nächstliegende Erklärung. Eine solche Form ist (in der Schreibung Wulffi) als Nachtrag des 11. Jahrhundert im Reichenauer Verbrüderungsbuch belegt.
Wülknitz Wülknitz wurde erstmals im Jahr 1262, Lichtensee im Jahr 1284, Tiefenau im Jahr 1013 und Peritz im Jahr 1266 urkundlich erwähnt.
Wünschendorf Das Dorf am Zusammenfluss von Weißer Elster und Weida lag im Frühmittelalter am Rand einer slawischen Siedlungskammer um Gera. Darauf weist auch der Ortsname hin, der sich von Wendendorf, Windischendorf ableitet. Der Veitsberg genannte Bergrücken soll zunächst eine Burg getragen haben, von der man die sechs Furten über die Elster kontrollieren und beschützen konnte. In Schriften aus dem 16. Jahrhundert wird 974 als Gründungsjahr der Veitskirche genannt. Der heutige Kirchenbau geht allerdings eher auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurück.
Würrich Der Ort wurde im Jahr 1295 erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz der Grafen von Sponheim. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchivs Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter den Namen Werche und Werreche im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt. Bereits 1317 wurde in Würrich eine Kapelle genannt.
Wülsdorf, (Königswinter) 1208 Wluestorp. Germanisch Wulfas porpa-, Siedlung des Wulf.
Würgassen, 1015-25 Wiriesi.
Würselen Erste Erwähnung 870. Königsgut des Hofes zu Aachen. Später Quartierort im Aachener Reich. Seit 1924 Stadt. Steinkohlenbergbau bis 1969. Gewerbeund Dienstleistungsstandort. 870 UUormsalt [Kopie10. Jahrhundert], 1242 Worsolida, 1440 Wurseln; Wuerselen (1777). Der Erstbeleg zeigt ein Kompositum mit dem Gewässername Wormals Bestimmungswort und -salt als Grundwort Die Wurm entspringt südlich von Aachen und durchfließt windungsreich (daher volksetymologisch oft Anlehnung an den Wurm) den Würselener Außenbereich. Der Gewässername Wurm dürfte seinen Ursprung im Vorgermanisch haben und einer erschlossenen Form *gwermo mit der Bedeutung ‘warm’ zuzuordnen sein. Die Entwicklung des Stammvokals zu -ü-, Wor(m)> Wür(m)ist nicht das Ergebnis einer Umlautung, sondern erfolgte unter dem Einfluss des Anlautlabials W-. Das Grundwort -salt, zu althochdeutsch salida, ist Dentalableitung von althochdeutsch sal (vgl. Neuhochdeutsch Saal). Althochdeutsch salida (mittelhochdeutsch selde, -selden) ist der Name für das germanische Einraumhaus, den „Salhof“. Somit ist Wormsalt der ‘Salhof im Gebiet der Wurm’. Aus Wormsalt wurde infolge Tilgung der Dreierkonsonanz zunächst Worsoldia. Anschließend schwand der nach konsonatische Dentallaut > Wurseln, Würselen.
Würzbach-=Niederwürzbach und Oberwürzbach, 1181 Wercebach. Germanisch wirti-, Wurze + baki, Bach.
Würzburg Sitz eines mainfränkisch-thüringischen Herzogtums im 7. Jahrhundert Um 689 Martyrium des Heiligen Kilian und seiner Gefährten in Würzburg. 742 Gründung des Bistums. Verlagerung des Siedlungsschwerpunktes mit dem dominierenden Marienberg von der linken auf die günstigere rechte Mainseite. Bis zum Ende des Alten Reiches Hauptstadt des gleichnamigen Fürstbistums. Hauptstadt des Untermainkreises, heute Sitz der Regierung von Unterfranken. Circa 700 (Kopie) Uburzis, 704 in castello Virteburch, 741/42 Wirzaburg, 820 Uuirziburg, 10 Jahrhundert ad Herbipolim, quae a rusticis Wirciburg vocatur, 1019 Wirzburch, 1073 Werzebvrc, 1493 Wrtzburg, 1515 Marcoburgum, 1515 Peapolis, 1546 Mustoburgum, 1601 Marcopolim. Grundwort-burg. Bereits im 10. Jahrhundert wurde in der Form Herbipolis eine Etymologie (lateinisch herba ‘(Heil)kraut’) vorgenommen, die lange Zeit gültig war, z.B. in der Erklärung ‘Burg auf dem kräuterreichen Platz’. Das Bestimmungswort stellt Wagner zu althochdeutsch *wirz in der angenommenen Bedeutung ‘zugesetztes Würzkraut zur Bierherstellung, wilder Hopfen’. Aus dem daraus abgeleiteten Kollektivum *wirzi (< germanisch *wirtja-) sei ein Bachname (h. der Kühbach) entstanden, der über eine Klammerform *Wirti-(baki-/ aha-)burg namengebend für die Siedlung geworden sei. Greule erwägt wegen des Alters des Marienberges als Höhensiedlung einen vorgermanischen Namen. Als Erstglied wird *Vertia/ *Vertioan gesetzt und eine Anknüpfung an das Keltische gesucht, etwa zu gallisch *vertamos ‘der Höchste’.
Würzweiler Der Ort wurde als Wercewilre erstmals urkundlich erwähnt.
Wüschheim, 1140 Wissheim. Wüschheim war bis vor wenigen Jahren zusammen mit Großbüllesheim Namensgeber des Gewerbegebietes Großbüllesheim-Wüschheim.
Erstmals wurde Großbüllesheim 856 als Bullengesheym erwähnt, welches sich wohl vom fränkischen Namen Bulleng ableitet.
Wüste, (Koblenz) 1215 Wustene. Germanisch wostumnjo-, Wüste.
Wüstheuterode Die urkundliche Ersterwähnung war im Jahr 1338 als „Hadewartherode“. 1424 wurde das Dorf infolge einer Fehde mit der Adelsfamilie von Hanstein von den Truppen der Reichsstadt Mühlhausen verbrannt und gänzlich zerstört. Weil es in der Folge eine Zeit lang wüstgelegen hatte, bekam es den Beinamen „Wüstheuterode“, der spätestens seit 1806 auch offizieller Ortsname ist.
Wulfsen Im Kloster Corvey findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Zusammenhang mit Uuulfheristorpe, Nianthorpe und Pathihusen. Damit dürften neben Wulfsen auch Nindorf am Walde und Pattensen gemeint sein. Nach dem Abzug der Langobarden um 350 n. Chr. könnte Wulfsen im ersten sächsischen Siedlungszug seinen Namen bekommen haben. Ob ein Lokator wie der legendäre „Ritter Wulf“ der Namensgeber war, ist nicht bekannt. Der Name des Dorfes wandelte sich im Laufe der Jahre von Wulfheristorpe zu Wulferslo und taucht im Landbederegister von 1450 als Wulfersen auf.
Wulfsmoor
Wulften Wulften am Harz wird im Jahr 889 erstmals erwähnt, als der ostfränkische König Arnulf von Kärnten Adalgar als den Gaugrafen des Lisgau mit den Orten Kalefeld und Wulften am 6. Juli 889 belehnte.
Wulkenzin Wulkenzin wurde erstmals im Jahr 1346 urkundlich erwähnt.
Wundersleben 744 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda als Wunerslouben erwähnt.
Wunsiedel 1285 erwirbt der Burggraf von Nürnberg die Burg Wunsiedel, 1326 Verleihung des Stadtrechts, ab 1613 Hauptort des Sechsämterlandes, Luisenburg mit Felsenlabyrinth. 1163 Kopie 12. Jahrhundert Wnsidil, 1220 Kopie Ende 13. Jahrhundert Wunsidil, 1223 Wonsedele [Original]; Wunsiedel [Original] (1499). Grundwort ist althochdeutsch sidil ‘Sitz’, hier in der Bedeutung ‘Wohnsitz’. Das Bestimmungswort wird auf den Genitiv *Wo ̄nes dem altsächsischen Personennamen *Wo ̄n(i), einer Kurzform zu zweigliedrigen Personennamen wie Wo ̄nl ̄ef, Wo ̄nra ̄d, zurückgeführt. Mit den ältesten Schreibungen Wn (Wsteht hier für Wu-) und Wuneher vereinbar (1223 Wonsedele zeigt mit o und e statt u und i mitteldeutsch Einfluss) erscheint jedoch der Ansatz einer althochdeutschen Kurzform *Wun, *Wun(n)i im Genitiv *Wun(n)es zu zweigliedrigen Personennamen wie Wunnig ̄er, Wunima ̄r. Die Tatsache, dass Wun in der Mundartlich mit Diphthong gesprochen wird, weist nur scheinbar auf einen ursprünglich Langvokal; vor n konnte sich im Nordbairisch auch der Kurzvokal u zu einem steigenden Diphthong entwickeln. Daher kann auch eine Herleitung von dem in Toponymen seltenen Appellativum mittelhochdeutsch wunne ‘Wiesenland’ nicht völlig ausgeschlossen werden.
Wunstorf Um 865 gegründetes Kanonissenstift, 1553 reformiert, im 19. Jahrhundert aufgehoben; Siedlung erhält früh Markt-, Münz und Zollrecht, 1261 Mindener Stadtrecht; bis 2001 im Landkreis Hannover. 871 Uuonheresthorp [Kopie 10. Jahrhundert], 1038 Wongeresthorph, nach 1124 Wnnestorp; Wunstorf (1599). Bildung mit dem Grundwort -dorf und einem Personennamen als Bestimmungswort, der nach dem Erstbeleg als Wun(ni)her, nach den weiteren Belegen als Wun(ni)ger anzusetzen ist. Das Zweitelement des Personennamen fällt bereits im 12. Jahrhundert aus, teils zeigen sich vor -n-Verbindung -o-haltige Formen. Im 16. Jahrhundert erscheint das Grundwort in hochdeutsch Form. Deutung also: ‘Siedlung des Wun(ni)her oder Wun(ni)ger’.
Wuppertal Seit 1930 durch kommunale Neuordnung mit Zusammenschluss selbständiger Städte (Barmen, Elberfeld, Cronenberg, Ronsdorf, Vohwinkel, Beyenburg) neu entstanden. Der Name wurde bei der Vereinigung aus dem Grundwort -tal und dem Flussname Wupper geschaffen. Der heute auf den Oberlauf beschränkte Flussname Wipper galt in älterer Zeit für den ganzen Fluss: 973/4 Wippera (mit dem nach heutigem Namengebrauch an der Wupper gelegenen Ort Leichlingen/Rheinland, Rheinisch-Bergischer Kr.). Formen mit -u sind seit dem 14. Jahrhundert belegt: 1390 up der Wupperen; Wipperfürth, Oberbergischer Kreis, Reg.-Bez. Köln. Der Flussname ist Bildung mit dem hydronymischen -r-Suffix, das bindevokallos an die Basis *wip angetreten ist und so Gemination bewirken konnte. Zugrunde liegt offenbar eine im heutigen Verb wippen (seit dem 16. Jahrhundert aus dem Niederdeutsch übernommen) vertretene Basis, die zur Bezeichnung schnelles Auf und Ab Bewegungen dient, hier wohl motiviert durch die Bewegung des Wassers. (Wipper) mit parallelem Flussnamen aus dem norddeutschen Raum.
Wurmannsquick Obwohl eine frühere Besiedlung im 10. Jahrhundert vermutet wird, stammt der erste urkundliche Nachweis Purgmansgwike erst aus dem Jahre 1220. Der Name ist eine Verbindung aus dem Personennamen Purgman und mittelhochdeutsch gewike (‚Wegscheide‘).
Wurmberg Wurmberg wurde erstmals 1221 gesichert urkundlich erwähnt, als dort eine Kapelle gebaut wurde.
Wurmlingen Tuttlingen. Urkundlich erwähnt wurde Wurmlingen erstmals am 30. März 797 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen als „Wurmeringa“.[3] Der Name geht auf den Eigennamen Wurmhari oder Wurmheri zurück (vgl. -ingen). Auf der Gemarkung stand die Burg Wurmlingen auf einem Bergsporn etwa eineinhalb Kilometer nordwestlich der Kirche von Wurmlingen.
Rottenburg. Mit der Grafschaft Hohenberg kam der Ort 1381 an Österreich. Der um 1120 genannte Ortsadel der Herren von Wurmlingen verzweigte sich später in die Familien von Märheld, von Mörsperg und von Steinhilben.
Wurmsham Der Ort Wurmsham war schon im 14. Jahrhundert der Sitz einer Adelsherrschaft.
Wurster Nordseeküste Der Name Haduloha (der Name wird meist als „Kampfwald“ gedeutet, wobei es sich aber vielleicht nur um eine Volksetymologie handelt, stand im 8. und 9. Jahrhundert für einen Ort (Fränkische Reichsannalen: locus Haduloha) im Norden der Hohen Lieth, vermutlich beim heutigen Altenwalde. Für den von den Heimatkundlern Eduard Rüther und Heinrich Rüther postulierten Gau Haduloha gibt es keinen Beleg. Für das gesamte Gebiet zwischen Bremen und der Unterelbe findet sich in Schriften des 9. Jahrhunderts der Name Wigmodia. Später bezeichnete dieser Name noch einen Teil der Region, schließlich nur noch das Marschland am rechten Ufer der Unterweser. Im 11. Jahrhundert wurde Haduloga oder Hathleria als Landschaftsbezeichnung für den Norden des Elbe-Weser-Dreiecks verwendet. Nach dem Anfang des 12. Jahrhunderts begonnenen Erschließung der Küstenmarschen verengte sich die Wortbedeutung zunehmend auf das Neuland am Südufer der Elbmündung, im Wesentlichen das spätere Land Hadeln. Aufgrund dieser Bedeutungsentwicklung wird das Gebiet nördlich der Geeste-Niederung zuweilen „Althadeln“, oder gar „Großhadeln“ genannt.
Der Name Wursten leitet sich von den Warften oder Wurden her, auf denen die Bewohner der Küstenmarschen erst vor der Eindeichung und dann wegen der vielen Deichbrüche auch nach der Eindeichung ihre Siedlungen bauten.
Wurzbach Der als Waldhufendorf angelegte Ort wurde am 23. Juni 1250 als Besitz der Herren von Lobdeburg erstmals genannt.
Wurzen Vor 929 altsorbisch Burg und Burgsiedlung, danach deutsche Burgward, Stadtanlage nach 1150, altes Handelszentrum, industrialisiert seit dem 19. Jahrhundert 961 Vurcine, 1012/18 Vurcin, Vurzin, 1050 Wrcin, 12.–13. Jahrhundert Worzin, Wurzin, 1539 Wurzen. Bisher aus einem altsorbischen Personennamen *Vorc-, *Vorˇc-, *Vork beziehungsweise *Vurˇc uswach erklärt, der zu slawische *vorˇceti ‘knurren’ gehören soll. Doch müssen für den Namen dieser Siedlung noch weitere Erklärungen, vor allem im Vergleich zu südslawischen Namen mit Vrˇc-, verfolgt werden.
Wusterhausen/Dosse Im Jahr 1232 wurde Wusterhusen erstmals urkundlich erwähnt. In dem Dokument wurde festgestellt, dass „ein umfassendes Gebiet um Kyritz und Wusterhausen den edlen Herren von Plotho gehört“. Vermutlich um 1250 verliehen die Herren von Plotho Wusterhausen das Stendaler Stadtrecht. Lebten an der Dosse.
Wusterhusen Die heutige Gemeinde verkörpert einen der ältesten slawischen Orts- und Landschaftsnamen Pommerns. Sie wurde als „Wostrose“ urkundlich erstmals am 3. Dezember 1150 erwähnt. Der römisch-deutsche König Konrad III. bestätigte seinerzeit dem Bistum Havelberg den Zehnt aus sechs pommerschen Provinzen, darunter Wusterhusen. Der Name bedeutet so viel wie mit Palisaden umzäuntes Land, Gebiet und lässt eine slawische Burg und Kultstätte vermuten.
Eine der ältesten urkundlichen Nachweise von 946 mit „Wostze“ gilt als unecht. Gustebin wurde erstmals 1271 bereits mit dem aktuellen Namen urkundlich erwähnt. Der Name hat aber später noch verschiedenen Schreibweisen. Die Namensdeutung der slawischen Gründung wird von „Gast“ abgeleitet.
Konerow wurde 1271 als Cunirow urkundlich erstmals erwähnt. Es ist eine slawische Gründung und bedeutet vom Namen her „Ort des Pferdehirten“.
Pritzwald wurde bereits 1271 als Priszwalck urkundlich genannt. Die Deutung des slawischen Wortes gibt viele Varianten her, „Fuhrweg durch den Wald“ erscheint die beste. Dicht am Ort gibt es drei spätslawische Siedlungsnachweise, die diese Gründung belegen.
Stevelin wurde 1271 als „Steuelin“ erstmals urkundlich erwähnt. Der slawische Name bedeutet so viel wie „dunkel“ oder „Sauerampfer“.
Wustermark Im Dorf eine mittelund spätslawische Wehranlage bezeugt. 1906/08 entstand hier der damals größte Verschiebebahnhof. 1212 Wustermarke; Wustermark (1412). Eine Zusammensetzung zu mittelniederdeutsch wo ̄ste ‘öde, nicht bebaut oder bewohnt, verlassen’ und mark(e) ‘Grenze, Landgebiet’, also auf einer unbebauten Gemarkung angelegtes Dorf. Das Motiv für die Namengebung war vielleicht eine verlassene slawische Siedlung. Die Dativendung auf -er bei feminin Grundwort rührt in Brandeburg von niederländischen Siedlern her.
Wusterwitz Wusterwitz wurde 1159 durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg gegründet und ist eine der ältesten Stadtgründungen östlich der Elbe.
Wust-Fischbeck m Jahre 1240 wurde das Dorf erstmals erwähnt als villa Wostitz in der Bestätigungsurkunde des Magdeburger Erzbischofs Wilbrand zur Donation des Bischofs von Havelberg für die Kirche in Wust.
In den Lehnbüchern der Magdeburgischen Erzbischöfe ab 1370 heißt der Ort West, Wust, Wͤst, Frictzo und Henricus Katze (Katte) gehörten 7 Hufen, 1399 Uͤest, Hermann Ludersdorf gehörten 2 Hufen, und Wust, Hinrik Katte auf Zollchow gehörten 15 Hufen.
Wustrow (Fischland) Wustrow wurde erstmals 1235 in einer Schenkungsurkunde Papst Gregors IX. an das Zisterzienserkloster Dünamünde in Livland erwähnt.
Der Name Wustrow leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet „Umflossener Ort“ bzw. „Ort auf der Insel“.
Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte) Wustrow wurde urkundlich erstmals am 25. Januar 1349 erwähnt. Der Ortsname kommt aus dem Slawischen und bedeutet umflossener Ort bzw. Ort auf der Insel, welches sich auf die Lage zwischen Plätlinsee und Klenzsee bezieht.
Wustrow (Wendland) Etwa 1217 gründete Tidericus (bzw. Thiedherd) von Wustrow die Burg Wustrow im Mündungsgebiet der Dumme in die Jeetzel, um den Schiffsverkehr zwischen Salzwedel und der Elbe zu sichern.
Im Jahre 1377 wurde Wustrow erstmals in Urkunden als Stadt erwähnt.
Wutach Mit der Nennung Ekipetingum in Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster St. Gallen im Mai 816 unter der Herrschaft des Grafen Erchanger erscheint der Name des Ortes Ewattingen erstmals schriftlich. Der Schreibweise änderte sich öfters, unter anderem sind auch die Bezeichnungen Ebgetingen oder Egbotingen überliefert.
Wutha-Farnroda Ersterwähnung von Wutha 1349, entstanden aus zwei Siedlungen (Eichrodt und Wutha), 1922 nach Eisenach eingemeindet, 1924 wieder ausgemeindet. Farnroda: seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Burggrafen von Kirchberg, 1572/ 1640 Farnroda mit Wutha an Herzogtum Sachsen-Eisenach, 1799 an Herzog Carl August von Sachsen-Weimar Eisenach, 1987 Zusammenschluss der Gemeinden Wutha und Farnroda. Wutha: 1349 Wuathaha. Farnroda: 1260 Helmericus de Varnrod, 1524 Farnrodt. Der Ortsname Wutha wurde mit dem Suffix eines Gewässername -aha (-ach1) ‘fließendes Wasser, Bach’ gebildet: Wuathaha ‘wütender rollender Bach’. Mit dem Suffix-roda, bezugnehmend auf Rodungstätigkeit, wurde Farnroda gebildet: ‘Rodungssiedlung’.
Wutöschingen Vorgeschichtliche Siedlungsfunde; 1151 Essinun, 1323 Eschingen, 1481 Oe schingen. Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine-ing(en)-Ableitung. Als Ableitungsbasis fungiert der Personennamen *Asko, der zu germanisch *askaz ‘Esche’ gehört. Der Siedlungsname bedeutete damit ursprünglich ‘bei den Leuten des *Asko’. Später wurde der Siedlungsname genauer bestimmt durch Bildung eines Kompositums mit dem Namen der Wutach, dem Fluss, an dem der Ort liegt. Der Flussname Wutach ist ein Kompositum mit dem Grundwort -ach1 und mit dem Bestimmungswort althochdeutsch wu Ortsteil ‘Raserei, Wahnsinn’. Die ältesten Belege für der Flussname sind [796–954/973] Wu ̊ttach, 1122 Vutahe. Der h. amtliche Siedlungsname ist also eine Klammerform aus *Wut(ach)öschingen, der Name bezeichnet das ‘Eschingen an der Wutach’. Die Schreibung -ölässt sich erklären als die Verschriftung der Rundung von /e/ zu /ö/, die in der Mundart kurzzeitig auftrat, sich jedoch nicht erhalten hat, oder als eine hyperkorrekte Schreibung. So Donaueschingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Bergöschingen, Ortsteil von Hohentengen am Hochrhein, Landkreis Waldshut.
Wyler, 1189 Wilre. Romanisch villare, Gehöft.
Wyhl am Kaiserstuhl Der damals zu Vorderösterreich gehörende Ort wurde am 7. März 1751 bei einem Brand weitgehend zerstört. Hierfür wurde die 63-jährige Bäuerin Anna Trutt verantwortlich gemacht und in Endingen wegen Teufelspakt und Brandstiftung angeklagt, als Hexe verurteilt und nach Erdrosselung auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Wyk auf Föhr Das 1231 verfasste Erdbuch des dänischen Königs Waldemar berichtet von zwei Föhrer Harden, Westerharde, zu der Westerland Föhr und Amrum gehörten, und Osterland Föhr.
Xanten Die mittelalter Stadt erwuchs in Nachbarschaft des ehemalig römisch Militärlagers Colonia Ulpia Traiana, dass in den letzten Jahrzehnten als Rekonstruktion teilweise wieder errichtet worden ist. Die Deutung der zugehörigen Gräber als Beisetzungen des Heiligen Viktor und der Märtyrer der „Thebäischen Legion“, über denen der Dom und die mittelalte Stadt erbaut wurden, ist schon für die Merowingerzeit belegt. Das bis 1802 bestehende Kanonikerstift zählte zu den bedeutendsten der alten Erzdiözese Köln. Eine Xantener Münzstätte ist seit dem 11. Jahrhundert nachweisbar. 1228 Erhebung zur Stadt. Nach 843 Sanctos, zu 863 ad Sanctos, 1104 de Xancto [Original]. Zugrunde liegt lateinisch sanctus ‘heilig’, dass in den ältesten Bezeugungen im Akkusativ Plural auftritt, später auch im Dativ Plural und anderen Kasus. Namengebend sind die Heiligengräber unter der Stiftskirche (‘bei den Heiligen’). Die Schreibung x erscheint im 10. Jahrhundert, vielleicht befördert durch das Interesse der Zeit für Griechisches, doch ist x (zur Sicherung der stl. Aussprache von [s], meist im Inlaut und Auslaut) auch im Mittellateinisch nicht ohne Parallelen. Die heutige [ks]-Aussprache beruht auf dieser Graphie. Schreibungen mit S oder nach niederländisch Gebrauch Z sind noch lange in Gebrauch (ze Santen im Nibelungenlied). Die Dreierkonsonanz -nkt wurde erleichtert, ob schon im 10. Jahrhundert, ist ungewiss, da die Überlieferung dieser Graphien jünger ist. Auf Münzen des 11. Jahrhundert wird Xanten als Troia bezeichnet, was mit der angeblichen Abstammung der Franken von den Trojanern zusammenhängt und vielleicht auf Traiana zurückweist. Im frühmittelhochdeutsch Annolied wird die Stadt lüzzele Troie am Bach Sante genannt (nach dem Xanthos). Auch hier könnte die x-Schreibung angeknüpft haben.
Zaberfeld Zaberfeld wurde vermutlich um das Jahr 1000 gegründet.
Michelbach wurde 1276 erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Ochsenburg, 1231 erstmals in einer Urkunde erwähnt, entstand als Siedlung zu einer mittelalterlichen Burg und hatte bis 1807 Stadtrechte.
Leonbronn wird als „Lincbrunnen“ 1289 erstmals erwähnt.
Zachenberg Der Ort ist in einer Urkunde des Klosters Oberalteich aus dem Jahre 1274 als Zaekkenperg ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Zacco zugrunde, der ein Edelmann war (nobilis Viri Zacchonis) und im 12. Jahrhundert sein Gut dem Kloster Oberalteich geschenkt hat.
Zahna-Elster Im Laufe des letzten Jahrtausends wandelte sich das Toponym des heutigen Ortes mehrmals. So sind in Publikationen der Jahre 1161 und 1190 Zcane, 1187, 1326 und 1528/33 Zane, 1292 Zanis, 1379, 1389, 1436/37 und 1528/33 Czane, 1411 vor der Zahna und in der Schrift von 1528/33 zusätzlich von der Zcan und zur Zane als Abwandlungen zu finden. Der heute gebräuchliche Name Zahna findet sich in Schriften von 1411 und dann später, 1753 und 1791, wieder.[2] In den Leipziger Ratsbüchern, welche die Zeit zwischen 1466 und 1500 behandeln, werden Zcane, Czane und Zahna verwendet, wobei Zahna bereits als Hauptbegriff verwendet wird. Nach diesem Wissensstand ist der heutige Name also seit dem frühen 15. Jahrhundert bekannt und spätestens seit dem 18. Jahrhundert hauptsächlich in Verwendung. Der Ort wird vom Zahnabach durchflossen. Einer lokalen Sage nach lebte in einem ehemaligen Moor im Bachbett der Zahna nahe Jahmo das Jahmoer Moormännchen. Dieser zufolge könne es sowohl gute als auch böse Taten vollbringen, je nachdem ob man es durch eine Gabe beschwichtigen konnte.
Teilweise nehmen Heimatforscher für den nördlich zufließenden Drehningsbach an, dass er vor etwa 130 bis 200 Jahren noch die Bezeichnung Zahna trug, während der über Wüstemark führende Oberlauf damals Zernitzbach genannt wurde. Ausschlaggebend für diesen Namenswechsel soll die Kartierung durch preußische Generalstäbler gewesen sein, die das Hydronym Zahna an den an dieser Stelle wasserreicheren Zufluss vergaben, also den von Wüstemark führenden Lauf. Elster wurde erstmals um 1161 als Burgwardbezirk Alstermunde in einer Urkunde Bischof Balderams von Brandenburg für das Prämonstratenserstift Leitzkau erwähnt.
Zahrensdorf Zahrensdorf wurde 1238 und das Kloster Tempzin erstmals 1222 urkundlich erwähnt.
Zaisenhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Zaisenhausen stammt aus dem Jahr 991. Im Güterverzeichnis des Abts Edelin aus dem Kloster Weißenburg im heutigen Nordelsass ist der Ort unter dem Namen Ceisenhusen im Zusammenhang mit dem Salischen Kirchenraub durch Herzog Otto von Worms erstmals erwähnt.
Zandt In einer Urkunde des Klosters Reichenbach aus dem Jahr 1122 erscheint der Ort als „Zande“. Es kann mittelhochdeutsch zant zugrunde liegen, das auf eine zahnförmige Geländeform (Kellerberg?) hinweist. Möglich ist aber auch ein vorrömischer Gewässername mit -nd-Ableitung unbekannter Bedeutung. Seit dem 11. beziehungsweise 12. Jahrhundert lassen sich Wolfersdorf und Harrling urkundlich nachweisen.
Zangberg In den mittelalterlichen Ortsnamenbelegen hält sich die Endung -werk hartnäckig (1285: Zangwerch, 1304 Zangwerich, 1390 Zangwerg, 1423 Zangwerkch), weshalb wohl nicht -berg zugrunde liegen kann. In Verbindung mit dem Erstbeleg Ziunberch von 1220 kann die Deutung Zaunwerk/Flechtwerk gewonnen werden, was in einem Beleg von 1285 auch explizit erwähnt wird: Um die newen veste, di der Harschircher gebowen hat ouf des gotshous aigen datz Zangwerch.
Der Gemeindeteil Weilkirchen wird schon 788 als ecclesia ad Uuila (von lateinisch villa) erwähnt.
Zapel Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Ort der Reiher“ oder „Reiherort“.
Zapfendorf Der Ort war bereits in der Frühgeschichte besiedelt, wie Funde aus der Bronzezeit belegen. Zapfendorf wurde 904 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name geht zurück auf Zapfo (Dorf des Zapf) und bezieht sich also wohl auf einen zapfenden Wirt.
Zarnewanz Zarnewanz wurde erstmals 1268 urkundlich erwähnt und hatte früher den wendischen Namen Zarnivas (Schwarzbart).
Stormstorf wurde erstmals 1268 erwähnt.
Zarrendorf Zarrendorf ist slawischen Ursprungs. Der Name stammt vom slawischen Lokator Carnek und bedeutet Ort des Čarnek. Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1334 in einem Dokument eines Doberaner Mönches und Prokurators Nikolaus Sarnestorp.
Zarrentin am Schaalsee Zunächst als Kirchdorf zu Ratzeburg, 1201 an Grafen von Schwerin, 1246 Gründung des Zisterzienser-Nonnenklosters, im 17. Jahrhundert Marktflecken, Anfang des 20. Jahrhundert wird Zarrentin Luftkurort und erhält 1938 das Stadtrecht, seit 2004 Zusatz: am Schaalsee. 1194 Zarnethin, 1230–34 Tsarnetin, 1252 in Tsernetin, 1279 Tzarnetin, 1282 Zarntin. Der Ortsname liegt ein altpolabisch*Cˇarnota (vgl. altpolnisch Czarnota) mit einem possessiv Suffix -in zugrunde. Das ˇcim Anlaut unterlag bei der Eindeutschung des Namens einem Konsonantenwechsel zu c-. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Cˇ arnota’ rekonstruieren, der charakterisierende geht auf altpolabisch*ˇcarny‘ schwarz’ (vgl. polnisch czarny, tschechisch ˇcerny ́ ‘schwarz’) zurück. Das Suffix -ota ist als sekundäre Diminutivbildung zu deuten. So Zarnewanz, Landkreis Bad Doberan, Zarnekow
Zechin 1313 wurde die Gemeinde als Zechyn erstmals urkundlich erwähnt, als Markgraf Waldemar das Dorf mit dem Bistum Lebus vereinte.
Zedlitz Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1209 als Sifredestorff bzw. Siversdorff im Urkundenbuch der Vögte von Weida. Eine spätere Schreibweise ist Seyfferstorff.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sirbis im Jahre 1287 als Syrwis. Weitere Schreibweisen waren Syrewisen, Syrbis, Sirwis, Syrwis und Serewiz.
Wolfsgefärth. Erste urkundliche Erwähnung (durch den Vogt von Weida) im Jahre 1209 in der Schreibweise Wolfesszferthe, Wolfersferthe, Wolfe(r)szferthe, aber auch Wolferfert bzw. Wolfferfert.
Zedlitz. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1196.
Zehdenick Altslawisch Burg an einem Havelübergang; Stadtanlage durch die Markgraf von Brandenburg (1281 civitas); mit Zisterzienserkloster (1249). Schloss, Klosterruine, Wohnhäuser des 18./19. Jahrhundert. 1216 Cedenik [Original], 1257 Cedenik; Zehdenick (1653). Wahrscheinlich slawische/ altpolabisch*Cˇed’nikzuWurzel*cˇed-ausurslawische*cˇediti ‘seihen, filtrieren, rinnen, sickern’, dabei wird von einer Bildung aus einem deverbalen Adjectivisch cˇed’n und dem Suffix -ik ausgegangen (wie urslaw *grˇeˇsiti ‘sündigen’ > *grˇeˇsцnч > *grˇeˇsцnikч ‘Sünder’), also ‘Ort, wo Wasser rinnt, sickert’, möglicherweise wegen der Lage an der Havel so benannt. Appellativisch nicht belegt und auch kein direkter Vergleichsname bekannt. Der zum Vergleich herangezogener Ortsname Zehden, polnisch Cedynia wird jüngst als Siedzina ‘besiedelter Ort’ erklärt.
Zehna Fürst Nikolaus von Werle schenkte am 16. April 1291 dem Güstrower Domstift das Patronat der zum Archidiakonat des Güstrower Dompropstes gehörenden Kirche zu Zehna mit den Dörfern Groß Zehna und Wendisch Zehna.
Auf dem Herrenhof in Wendisch Zehna saß bis kurz vor 1400 die Familie von Zehna.
Zehnhausen (bei Rennerod) Der Ortsname mit der Endung „-hausen“ lässt vermuten, dass der Ort zur Zeit der stärksten fränkischen Besiedelungswelle des Westerwaldes im 6. bis 11. Jahrhundert entstand.
Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1335 zurück, als der Ort Zhenhusen genannt wird. Man vermutet, dass in der Flur Altzehnhausen, die etwa 1,2 Kilometer südwestlich vom heutigen Ort liegt, der Kern des ursprünglichen Ortes zu finden ist. Dort gefundene Mauerreste könnten jedoch auch Reste von Flurmauern sein.
Zehnhausen (bei Wallmerod) Zehnhausen wurde im Jahre 1364 als Zeenhusen erstmals urkundlich erwähnt. Die Ersterwähnung ist eine Urkunde des Sankt-Kastor-Stiftes in Koblenz, wo ein Diakon mit Namen „Everhard von Zeenhusen“ genannt wird.
Zehrental Zehrental ist nach dem Zehrengraben benannt, einem kleinen Flüsschen, das das Gemeindegebiet nach Nordwesten durchströmt und in die Seege fließt.
Zeil am Main 1018 wurde Zeil das erste Mal schriftlich erwähnt. Curtis Zilin, ein landwirtschaftlicher Großhof der Markgrafen von Schweinfurt, wurde von Heinrich II. erworben und im Jahr 1018 auf Bitten von Bischof Eberhard I. von Bamberg dem Kloster Michelsberg in Bamberg geschenkt.
Zeilarn Erstmals urkundlich erwähnt wurde Zeilarn als Cidlar bereits 788 im Güterverzeichnis der Erzdiözese Salzburg. Der Name geht auf althochdeutsch zidalari (Imker) zurück.
Zeiskam Der Ort wurde 774 erstmals im Lorscher Codex als Zezzincheim urkundlich erwähnt. Er ist Stammsitz der „Edlen von Zeiskam“ (960–1604), deren letzter Vertreter Wilhelm Christof hieß.
Zeithain 1233 wird Zeithain als „Cytene“ erstmals urkundlich und als Pfarrdorf erwähnt.
Zeitlarn Dem Namen liegt althochdeutsch cidalarun ‚beim Bienenzüchter‘ zugrunde.
In Zeitlarn bestand auch ein Eisenhammer. Aus einem Bericht des Johann German Barbing an den Kurfürst Ferdinand Maria vom 16. Januar 1666 heißt es: „Zeitlarn hat früher einen Eisenhammer gehabt.
Zeitlofs Dem Namen Zeitlofs liegt der Genitiv des Personennamens Citolf zugrunde, bei dem das Grundwort, etwa mittelhochdeutsch hof, ausgefallen ist.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1167 „Citolves“, 1323 „Cytolfs“, 1355 „Zitolfs“, 1396 „Zeytolfs“, 1423 „Zitolffs“, 1466 „Zeitloffs“, 1529 „Zeitloß“, 1535 „Zeitloffs“, 1674 „Zeitlofs“.
Zeitz Mitte des 10. Jahrhundert wurde die deutsche Königsburg Cici erbaut, auf der Otto I. 968 ein Sorbenbistum gründete, dessen Sitz 1028 nach Naumburg verlegt wurde. Gerichtsbarkeit durch den Markgrafen von Meißen, bis die Naumburger Bischöfe 1268 ihre Residenz nach Zeitz verlegten. 1542 wird Nikolaus von Amsdorf erster ev. Bischof. 968 Citice, 976 Itaca civitas, 995 Zitizi, 1172 Ziza, 1287 Cice, 1372 Cicz, Diphthong ab: 1468 zu Czeicz, 1541 Zeitz. Die Deutung ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich gehört der Ortsname in der Grundform *Cit-цcц zu altsorbisch sit ‘Binse’ für ‘Gelände, Ort mit Binsen, Riedgras’. Das Graphem Cim Anlaut weist allerdings mehr auf den Laut -c als auf -sh in. Möglicherweise liegt dem Ortsname eine vorslawische Wurzel zugrunde. So Landschaftsname Zitice um Zörbig; † Zeitz.
Zell (Mosel) Um 940 Ersterwähnung, nach 1124 Errichtung eines Augustinerinnenklosters, 1222 Stadtrecht, 1339 Verwaltungssitz eines kurtrierischen Oberamtes; 1098 Zincella (lies althochdeutsch zi In cella), 1123 in cellis, 1143 Cella, um 1200 Cella, 1229 Celle, 1335 zu ̊ Celle yn deme hamme (‘in Zell am Steilhang’), 1469 zu Celle in dem Hamme, 1503 Zelle, 1761 Zell im Hamm. Althochdeutsch cella, mittelhochdeutsch zelle entlehnt aus lateinisch cella ‘Vorratskammer, Mönchsklause’ Zell am Harmersbach, Ortenaukreis.
Zell (Oberpfalz) Der Name Zell leitet sich von einer klösterlichen Gründung ab. Im Jahre 1326 wurde der Pfarrort erstmals erwähnt.
Zella-Mehlis Früher nutzten die Bewohner der Region die günstige Lage des Ruppberges aus, um den Verkehr aus Südthüringen zum Oberhofer Pass zu kontrollieren und zu sichern. Deshalb wird angenommen, dass auf dem Ruppberg bei Zella-Mehlis schon Mitte des 10. Jahrhunderts für kurze Zeit eine Burg (Schloss Ruprechtsburg) stand. Im 11. Jahrhundert saß der Edelfreie Timo von Nordeck auf dem Berg, ohne eine Veste zu nennen. Es sind keine Reste dieser Burg mehr erkennbar. Der Ruppberg liegt allerdings nicht in der Gemarkung Zella-Mehlis, sondern der von Steinbach-Hallenberg.
Zell am Harmersbach Gründung des Klosters Gengenbach, 1218 an die Staufer, um 1366 Unabhängigkeit vom Kloster. Historische Druckerei, Wallfahrtskirche, Storchenturm, Keramikmuseum. 1139 (Kopie 13. Jahrhundert) Cella, 1454 Tzell Halmerspach [Original], 1456 Obercelle in Harmersbach; Zell am Harmersbach (1566). Der Name geht auf althochdeutsch cella ‘Zelle, Kloster’, eine Entlehnung aus lateinisch cella, zurück und bezieht sich auf eine geistliche Niederlassung des Klosters Gengenbach. Der häufige Name Zell wird durch den Zusatz des Gewässername Harmersbach verdeutlicht. So Bad Liebenzell.
Zell am Main Als Ortschaft wird Zell erstmals 1128 anlässlich der Gründung des Prämonstratenser-Klosters Oberzell urkundlich erwähnt. Eine Pfarrkirche wird dem Ort von verschiedenen Chronisten bereits für das Jahr 983 zugeschrieben. Für das Jahr 985 ist der hl. Laurentius als Kirchenpatron von Zell belegt. Das damalige Dörfchen der Fischer und Häcker ist also einige Jahrhunderte älter als die Urkunde von 1128.
Zella-Mehlis. Doppelstadt, Landkreis Schmalkalden Meiningen, in Talkessel am Südhang des Thüringer Waldes, Suhl. 11. Jahrhundert Burg auf dem Ruppberg Zella-Mehlis, von dort aus kurz nach 1100 an alter Straße über den Thüringer Wald Gründung einer Einsiedelei des Klosters Reinhardsbrunn (bei Friedrichroda); in Nachbarschaft Entstehung der Wald und Bergbausiedlung Mehlis, 1440 Eisenhammer zu Mels; Zella 1645 Marktflecken, in Mehlis seit 16. Jahrhundert bedeutendes waffenproduzierendes Gewerbe; 1894 Stadtrecht. 1919 zur Doppelstadt Zella-Mehlis erhoben. Zella: 1111/12 Cella Sancti Blasii, 1357 zu der Celle sannct Plasius; Zella (1642). Mehlis: 1111 (Wald) Elisis, 1210, 1250 de Mels, 1357 Meles, 1440 zu Mels, 1512 Meliß; Melis (1642). Der Ortsname Zella beruht auf mittelhochdeutsch cella ‘Klause, kleines Nebenkloster’ < kirchenlateinisch cella ‘Mönchszelle, Klause’, konkret benannt nach dem Heiligen und Nothelfer Blasius. Der Ortsname Mehlis ist wohl gebildet zu dem auf *ali‘ fremd’ basierenden mittelhochdeutsch eli‘ fern, abseits’ und mittelhochdeutsch siz ‘Sitz’, also etwa ‘abseits gelegenen Wohnsitzes’, hier in einem Waldgebiet. Anlautend M erklärt sich durch Agglutination aus verkürztem ze dem ‘zum’, wobei diese mundartlich weiter verkürzt gesprochene Präposition als m also mit dem Ortsnamen zusammengewachsen ist. Ursprünglich Form und Bedeutung somit ‘am/beim/zum abseits gelegenen Wohnsitzes’. So Celle, NI; Zella (für Klöster) bei Bad Salzungen und bei Mühlhausen, Probstzella, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, und Paulinzella; Elsaß, 953 Elisaza; Neusiß, sw Arnstadt, und † Neusiß sö Arnstadt, Ilm-Kreis.
Zellertal Die Namen der Teilgemeinde Zell und des gesamten Tales gehen auf die „Zelle“ (lateinisch cella) des Einsiedlers Philipp von Zell zurück, der im 8. Jahrhundert hier wirkte und dem auch die katholische Pfarrkirche geweiht ist.
Zell im Fichtelgebirge Zell dürfte bereits unter Bischof Hermann I. von Bamberg (1065–1075) gegründet worden sein, da es bei der Erwerbung durch Bischof Otto I. (1102–1139) als cella waltstein erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die erste Mönchsklause hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Waldstein befunden.
Zell im Wiesental Zell wurde vermutlich um das Jahr 1000 als Mönchskolonie oder Einsiedelei (cella) des Säckinger Fridolinsklosters Säckingen gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Zell im Jahr 1275 im Zehntbuch der Diözese Konstanz. Darin werden von Pfarrer Waltherus in Celle zwei Raten zu 34 und 33 Pfund Basler Währung als Kreuzzugszehnt verlangt. Von den heutigen Ortsteilen wurden Atzenbach und Gresgen noch vor Zell urkundlich genannt. Beide tauchen als Atzo und Greszkon in einer Schenkungsurkunde von Walcho von Waldeck aus dem Jahr 1113 auf. Der Ortsname Gresgen beruht dabei wohl auf Grasinchoven, ein Name, der auf eine Entstehung im 9. oder 10. Jahrhundert hindeutet. Die anderen Ortsteile wurden allesamt erst später erwähnt: Mambach im Jahre 1377, Pfaffenberg und Riedichen (gemeinsam mit dem Gaisbühl, aber ohne das bereits 1396 erwähnte Käsern) im Säckinger Zinsrodel des Jahres 1439. Dasselbe gilt auch für den Adelsberg, in dem allerdings ein vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammender Wohnturm besteht.
Zellingen Vor 847 (Druck von 1626, zu 838) Zellinga, 889 (Druck von 1607) Cellinga, 9. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Cellingen, 1014 Cellingun, 1184 Cellingen, 1199 Cellinge, 1365 Zellingen, 1367 vnser stifts dorff Cellingen gnant gelegen am Meun. Ein Beleg 744–747 Ellingen ist Bestandteil einer mutmaßlichen Fälschung des 12. Jahrhundert und offensichtlich eine Verschreibung für *Zellingen. Der Ortsname liegt der Personennamen Cello, Zello zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Zell unter Aichelberg Eine urkundliche Erwähnung des Ortes 1108 als Castellum Cella ist umstritten. Andere Quellen nennen als Ersterwähnung den Eintrag des Ortes Cella bei Kirchheim in einem Schenkungsbuch aus dem Jahre 1140 des Klosters Reichenbach im Schwarzwald.
Zeltingen-Rachtig, Celtanc und Raptacum sind die ältesten überlieferten Namen des heutigen Zeltingen-Rachtig; sie dokumentieren den keltischen Ursprung. Die erste urkundliche Erwähnung Rachtigs stammt aus dem Jahre 1067, 1116 Celthanch, 1157 Celtanc. Zeltingen wird mit dem Jahr 1116 erstmals urkundlich greifbar.
Zemitz Der Ortsteil Bauer wurde im Jahre 1320 erstmals als „Bower“ urkundlich erwähnt. Ob hierbei Bauer oder Alt Bauer gemeint war, ist nicht sicher.
Der Ortsteil Hohensee erfuhr im Jahr 1344 als Hoghense seine erste urkundliche Erwähnung. Der Name wurde von dem kleinen See, dem Hohen See abgeleitet, an dem der Ort liegt.
Seckeritz wurde 1319 erstmals urkundlich als „Zekeris“ erwähnt. Der slawische Gründungsname bedeutet „Axt“, weil der Ort auf einer Rodung entstand.
Wehrland.
Bereits im 12. Jahrhundert begann man schon mit dem Bau der Kirche, das belegen die Bauanalysen. Zu der Zeit sind aber keine urkundlichen Belege zum Ort vorhanden.
Zemitz wurde 1504 erstmals als „Sumentz“ urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs und leitet sich von Semlja für Erde ab.
Zemmer Erstmals erwähnt wurde Zemmer 893 im Prümer Urbar.
Zempin Zempin wurde erstmals in der „Wasser-Ordnung wegen des Lassanischen Wassers“ vom 4. Juli 1571 als „Zempihn“ erwähnt. Später, 1589 als „Zempynn“. Der slawische Name wird als „trübe“ oder „finster“ gedeutet.
Zendscheid Der Ort wurde 1036 als „Cinsceith“ (nach anderen Quellen „Einsceith“) erstmals urkundlich erwähnt.
Zenting Zenting wurde im Frühmittelalter im Rahmen einer von der Pfalz Osterhofen ausgehenden Siedlungsbewegung, die über Schwanenkirchen und Schöllnach bis nach Zenting ging, gegründet.
Die erste urkundliche Erwähnung Zentings („Cetting“ oder „Zetting“) findet sich in einer Urkunde, als der Vornbacher Graf Ekbert III. den Gutshof in Zenting 1151 an das Kloster Osterhofen schenkte.
Zeppenheim, (Wittlaer) ende 1100 Ceppenhem.
Zerbst/Anhalt Ursprünglich slawische Siedlungsmittelpunkt, dann Burgward, seit etwa 1300 unter anhaltischer Herrschaft. Bedeutendste Stadt Anhalts, zeitweise Residenz einer anhaltischen Linie (Familie der späteren Zarin Katharina). 1850–2007 Kreisstadt. 948 Cieruisti [Original], 973 Kiruisti [Original], 1003 in teritorio Zerbiste [Original]. Der Name bezeichnete ursprünglich nicht nur einen Ort, sondern auch die ganze umliegende Siedlungskammer. Altsorbisch Bildung *Cˇi ́rviˇsˇce aus *ˇci ́rv ́ ‘Made, Wurm’. Dieses Appellativum bezeichnete insbesondere die Schildläuse, aus denen der rote Farbstoff Karmin gewonnen wurde. Welche Umstände dieses Insekt in die Benennung von Orten eingehen ließen, ist nur zu vermuten. Gleich gebildet sind die Namen einiger kleinerer Siedlungen im deutschslawischen Kontaktgebiet, z. T. als Kleinzerbst mit Bezug auf den Namen der bedeutenderen Stadt.
Zerf 802 Ceruiam. Romanisch cervia, Hirschgarten. In der unechten Urkunde Karls des Großen von 802 wird Zerf Cervia genannt.
Zernien Im Lüneburger Lehnsregister wurde der Ort im Jahr 1360 erstmals unter dem Namen Schernyn urkundlich erwähnt. Im Jahr 1534 wurde die Kirche in Riebrau das erste Mal schriftlich erwähnt.
Zernitz-Lohm Zernitz wurde urkundlich erstmals 1324 als „Cernitz“ erwähnt und gehört zu den ältesten Orten in der Prignitz. Der Ortsname ist wendischen Ursprungs und geht auf „Cern“ zurück, was etwa mit „Schwarze“ zu übersetzen ist.
Die erste urkundliche Erwähnung von Lohm als „tu Deme Luome“ erfolgte nur wenig später, im Jahr 1336. Der Ortsname von Lohm kommt wie bei vielen anderen Orten der Region aus dem Slawischen und bedeutet wahrscheinlich „Wind“ oder „Windbruch“.
Zerrenthin Zerrenthin wurde als „Sarnotino“ erstmals im Jahre 1216 in einer Urkunde erwähnt, die die Zugehörigkeit des Kirchengutes zu Eggesin anmerkt.
Zeschdorf Alt Zechsdorf. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1405 als Czechinsdorff.
Döbberin ist ein Straßenangerdorf. Im Jahr 1405 erstmals urkundlich erwähnt.
Petershagen wurde etwa im 13. Jahrhundert gegründet. 1405 wird Petershagen erstmals urkundlich erwähnt als Petrißhain.
Zetel Kontinuierliche Besiedlung seit der Steinzeit auf den Geestzungen von Zetel und Driefel, ältestes Bauwerk ist die 1243 errichtete St.-Martins Kirche, urkundlich erwähnt erstmals 1423; wirtschaftliche von Bedeutung war die Weberei, die Baumwollindustrie. 1423 Sethle, 1428 to Zetele, 1436 [Original] to Tzetele. Der Ortsname ist ein Simplex, basierend auf altfriesisch sedel ‘Sitz’, vgl. altsächsisch, althochdeutsch sedal ‘Sitz’, mittelniederdeutsch sedel, ostfriesisch sedel, setel ‘Sitz, Wohnort, Siedlung’, vgl. altenglisch sedl ‘Wohnstätte’. Die heutige Schreibung mit anlautendem zentspricht nicht dem ursprünglichen Lautwert, sondern basiert auf lokalen Schreibertraditionen. So Anzetel, Ortsteil von Wilhelmshaven; Brockzetel, Landkreis Aurich.
Zettemin Zettemin wurde im Jahr 1261 erstmals urkundlich als zum Kloster Dargun zugehöriges Dorf erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch die Dorfkirche.
Rützenfelde wurde erstmals 1269 urkundlich erwähnt.
Carlsruhe wurde im Jahr 1799 durch Erbpachtkontrakt gegründet.
Zettingen Die erste urkundliche Erwähnung Zettingens findet sich im Jahre 1267.
Zettlitz Im Jahr 1233 wird ein Heinricus de Ceteliz in einer Urkunde erwähnt, das ist der erste indirekte urkundliche Nachweis einer Gemeinde dieses Namens. Unklar ist, ob sich die Urkunde auf Zettlitz bei Rochlitz oder Zedtlitz bei Borna bezieht. Das 1350 erstmals genannte Czetelicz meint mit Sicherheit das jetzige Zettlitz. Der Ortsname ist altsorbischer Herkunft und bedeutet Dorf eines Cetel....
Weitere in Urkunden genannte Schreibweisen des Ortsnamens sind: 1350, 1378: Czetelicz, 1400, 1445, 1447 Czetlicz, 1548: Zettelitz, 1749: Zettlitz, 1791: Zettlitz.
Zeulenroda-Triebes Rodungsdörfer um 1200 in seit 9. Jahrhundert schwach slawische besiedelter Gegend; Zeulenroda: 1438 Stadt (Marktort); Triebes mit Rittersitz, erst 1919 Stadt. Zeulenroda war bis 1994 Kreisstadt; seit dem 1. 2. 2006 sind die beiden Städte mit Verwaltungssitz in Zeulenroda vereinigt. Zeulenroda: 1325 in Zulenrode, 1387 Czewlnrode, 1415 zcu Czewlinrode, 1438 Czeullenrode, 1501 Ulenrode, 1510 Zewlrode, 1553 zu Zeilenrode, 1627 Zeulnroda. Triebes: 1122 Striboz (Bachname), 1209 de Tribuz, 1407 Tribis; Triebes (1757). Der Ortsname Zeulenroda ist gebildet aus mittelhochdeutsch iule ‘Eule’ und Grundwort -roda/e. Wahrscheinlich ursprünglich ein Klammername zu vielleicht Eulenbach oder Eulenwald, also als Ortsname ‘Rodungssiedlung zum/am/im Eulen(bach/-wald)’. Bereits im 14. Jahrhundert ist die Präposition zu als z beziehungsweise cze in mundartlich Form im Ortsname fest geworden (Agglutination). In Zwickau ist der Ortsname als Herkunftsname ohne Z belegt: 1420 Katherina Eulenrodi[n], 1475 Michel Vlenroder (Hellfritzsch). Im Schriftbild des Ortsname erscheint das u von mittelhochdeutsch iule als u oder w. Im 15. Jahrhundert tritt die Diphthongierung wie bei Eule auch im Ortsname in Erscheinung mit ew und eu. 1533 Zeilenrode zeigt den Diphthong -euschließlich mundartlich entrundet als ei. Triebes beruht sehr wahrscheinlich auf dem altsorbisch Götternamen Stribog, der mit j-Suffix bei dem Gewässername zu *Striboˇz führte. In der d. Anlautgruppe Strkam es zum Abfall des s-, vielleicht in Analogie zu d. Trieb, Trift. Der schwankende Vokal in der unbetonten zweiten Silbe wurde wie in manch anderem Ortsname letztlich mit e fest. So Eulendorf, Ortsteil von Hainichen, Landkreis Mittelsachsen, 1284 Ulendorf, 1368 Ulyndorf; Ortsname mit Trieb und anderer Etymologie im Vogtland wie Trieb in Plauen und Triebel/Vogtland, Vogtlandkreis.
Zeuthen Im Mittelalter Fischerdorf. Wohnsitz des Komponisten Paul Dessau nach seiner Rückkehr aus dem Exil. 1375 Czyten, Czuten; Ziethen an der Spree oder Zeuthen (1775). Slawische/altpolabisch *Sit’n(o), eine Bildung mit dem Suffix -‘n zu sit(o) ‘Binse, Riedgras’, also ‘Ort, wo Binsen wachsen’ wegen der Flora, verbunden mit der Nähe des Gewässers, so benannt. Die Erklärung als slawische/altpolabisch *Sut’n zu sut‘ gerüttelt voll’ ist wegen des unklaren Benennungsmotivs abzulehnen. So Ziethen, BB.
Zeven Früh erwähnter Ort, durch die Überführung der Gebeine des heiligen Vitus aus dem Kloster Corvey wurde Zeven zum Wallfahrtsort; 1929 städtische Verfassung, 1932 Auflösung des Landkreis Zeven (Zusammenlegung mit dem Landkreis Bremervörde); 1939 Landkreis Rotenburg (Hannover), seit 1969 Landkreis Rotenburg (Wümme); 1965 Gründung der Samtgemeinde Zeven; 1977 Auflösung des Landkreis Bremervörde, seitdem zum Landkreis Rotenburg (Wümme) gehörend, 1978 Reg.-Bez. Lüneburg. Vor 971 (verschiedene Kopie) Kiuinaná, Kevena, Kyvena, 986 Kiuinana, 1142 Scivena, 1158 Cyvena, 1189 in Zcuena, 1199 in Tzeuena, 1223 de Scevena, in Tzevena, 1242 Zevena, 1357 In Tzeuena, 1476 Tzevena. Man ist sich einig, dass im Anlaut die Wirkung des Zetazismus (vgl. Elze, Sarstedt, Selsingen) zu erkennen ist. Für die Deutung wird ein Ansatz *Kivena oder *Kivana erwogen. Die bisherigen Erklärungsversuche gehen von einem ursprünglich Gewässername, wahrscheinlich Teilabschnittsnamen der den Ort durchfließenden Aue und einer Bildung mit-n-Suffix aus. Die Ableitungsgrundlage war bisher unklar. Es bietet sich aber eine Anschlussmöglichkeit vor allem in den nordgermanischen Sprachen an: norwegisch dialektal keiv ‘schief, gedreht, verkehrt’, keiva ‘linke Hand’, keiv ‘linkische, unbeholfene Person’, in Ortsnamen und Gewässername offenbar zu verstehen als Hinweis auf ‘Biegung, Krümmung’. Wenn man annehmen darf, dass die heute. im Stadtzentrum von Zeven erkennbare Biegung der Aue auch schon zur Zeit der Namengebung bestanden hat, liegt hier das Motiv vor. Der Ortsname wäre dann als germanisch Bildung mit -n-Suffix zu verstehen.
Zichow Ortsteil Zichow. In der ehemals slawischen Dorfanlage (Ortsnamen ursprünglich Tzikow, Czichow, später Ziechow) wurde während der deutschen Ostkolonisation im 13. Jahrhundert die Burg Zichow errichtet. 1288 taucht der Ort erstmals in einer Abtretungsurkunde des Klosters in Gramzow auf.
Die älteste schriftliche Erwähnung von Fredersdorf findet sich in einer Kaufurkunde des Gramzower Klosters aus dem Jahr 1580.
Ortsteil Zichow. In der ehemals slawischen Dorfanlage (Ortsnamen ursprünglich Tzikow, Czichow, später Ziechow) wurde während der deutschen Ostkolonisation im 13. Jahrhundert die Burg Zichow errichtet. 1288 taucht der Ort erstmals in einer Abtretungsurkunde des Klosters in Gramzow auf.
Die älteste schriftliche Erwähnung von Fredersdorf findet sich in einer Kaufurkunde des Gramzower Klosters aus dem Jahr 1580.
Zickhusen Zickhusen wurde 1284 erstmals urkundlich als Tsikhusen genannt. Bis ins 16. Jahrhundert blieb es Sitz der Adelsfamilie von Zickhusen.
Ziegelheim 12. bis 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit ist Ziegelheim als wettinisch-sächsisches Lehen in den Händen der Herren von Schönburg. Zum Vorwerk Ziegelheim gehörten die Orte Ziegelheim (mit den sächsischen Anteilen von Frohnsdorf und Heiersdorf), Thiergarten, Niederarnsdorf und Uhlmannsdorf.
Ziegendorf Drefahls Ersterwähnung als Dreual stammt von 1438. Der Ortsname stammt vom altslawischen Wort drŭva für Holz oder Wald ab. Der Ortsname dürfte somit Walddorf bedeuten. Die Dorfkirche stammt aus der Zeit der Gotik.
Meierstorf war mit seiner damaligen gesamten Fläche von 614,4 ha ein Gutsdorf, das zum Amt Grabow gehörte. Die Fachwerkkirche wurde um 1700 gebaut.
Pampin wurde 1410 erstmals urkundlich erwähnt.
Ziegendorf ist eine deutsche Gründung und stammt aus der Zeit der Ostkolonisation. Die Fachwerkkirche stammt von 1703.
Ziegenhain Die im Renthof ergrabenen Grundmauern einer Rundburg deuten auf eine hochmittelalterliche Anlage, der wohl unter anderem die strategische Funktion der Sicherung des Schwalmübergangs zugekommen ist. Unsicher bleibt jedoch, wieweit ein siedlungsmäßiger Zusammenhang mit der um 1050 genannten Siggenbrucca (Urkundenbuch Hersfeld Nr. 18) besteht, da der Flurname Seckenbrücke erheblich weiter südlich von Ziegenhain überliefert ist (1367). Cigenhagen, de (1144) Czegenhagen (1149) Zigenhagen (um 1230) Ciginhan (1308) Czigenhain (15. Jahrhundert) Ziegenhain Auf den Wasen [= Amt Ziegenhain] Wasen, Auf den [= Amt Ziegenhain] Bezeichnung der Siedlung: castrum 1183; urbs um 1230, opidum 1274.
Ziegenrück Ziegenrück wurde um das Jahr 1000 gegründet. Die erste Siedlung soll sich zum größten Teil oberhalb der alten Schäferei befunden haben und durch eine Überschwemmung vernichtet worden sein. Der Ortsname Ziegenrück ist auf die sorbische Bezeichnung Czegenruck zurückzuführen, sie bedeutet „Flussbogen“ oder „Flussschlinge“. Aus dem Jahr 1258 stammt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Auch in diesem Jahr wurde in Ziegenrück die Obermühle erstmals urkundlich und etwas später weitere Mühlen erwähnt. Seit 1328 besitzt der Ort das Stadtrecht.
Zielitz Zielitz wurde erstmals 937 in einer Schenkungsurkunde an das Magdeburger Moritzkloster unter dem Namen „Zelici“ erwähnt, was aus dem Slawischen abgeleitet so viel wie Gehöft bzw. Wohnsitz bedeutet.
Ziemetshausen Erstmals erwähnt wird der Ort „Chemaineshusen“ im Zusammenhang mit einer auf 1120 bis 1126 zu datierenden Schenkung eines Zehnten aus dem Eigengut Herzog Heinrich IX. von Bayern des Schwarzen an das Augustinerchorherrenstift Rottenbuch. Urkundlich lässt sich der Ort bis 1150 unter dem Namen „Zemaneshusen“ nachweisen.
Zierenberg Zierenberg wurde im späten 13. Jahrhundert gegründet und diente dem hessischen Landgrafen Heinrich I. zur Sicherung seiner Herrschaft im oberen Warmetal. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Zierenberg erfolgte unter dem Namen Thirberg bzw. Thirberch im Jahr 1298.
Im Jahre 1293 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. 1298 erhielt Zierenberg die Stadtrechte.
Zierow Die erste urkundliche Erwähnung Zierows erfolgte im 13. Jahrhundert.
Die Gemeinde besteht heute aus den Ortsteilen Eggerstorf, Fliemstorf, Landstorf, Wisch und Zierow. Einst war Zierow ein zentraler Gutsort.
Ziertheim Der Ort wurde 1232 erstmals als Zurtin erwähnt, 1471 wurde er Zürtheim genannt.
Zierzow In der ersten urkundlichen Erwähnung des Mecklenburgischen Urkundenbuches aus dem Jahr 1312 verkaufte Markgraf Waldemar von Brandenburg dem Kloster Eldena zwei Hufen Land von Zierzow („Cyrsowe“). Kolbow wurde 1339 zum ersten Mal erwähnt, hierbei ging es ebenfalls um einen Landverkauf.
Ziesar Im 10. Jahrhundert slawische Burgwall und Burgsiedlung, später deutsche. Burgward (1216), Burgflecken; seit etwa 1350 Bischofsresidenz; markgräflicher Vogtsitz. Zisterziensernonnenkloster (Gebäude 14./17. Jahrhundert), spätromanische Stadtkirche Sankt Crucis. 948 Ezeri, 1204 Segesere, 1216 Jesere, 1254 Seyezere, 1459 Ziegesar, Zieser. Ursprünglich slawische/altpolabisch *Jezer(o), eine einfache Bildung zu jesor(o) ‘See’, dann *Zajezer(o), eine Bildung vom Typ Podgóra, Zalas mit der Präposition za‘ hinter’ im Anlaut oder *Zajezer’e, eine Bildung mit dem Suffix -je (wie polnisch Podgórze, Zalesie), also ein ‘Ort hinter dem See’, wegen der Lage am Südrand des Fiener Bruches (damals wohl noch seeartig) so benannt. Da mundartlich g wie j gesprochen wurde, konnte es auch hyperkorrekt für j geschrieben werden.
Ziesendorf 1298 wurde das Dorf als „Cisendhorp“ erstmals urkundlich erwähnt.
Ziethen (Barnim) Groß Ziethen wurde im Jahr 1275 erstmals als villam Cythene urkundlich als Geschenk der Markgrafen Otto und Albrecht an das Kloster Chorin erwähnt. Der Name soll sich aus dem slawischen Wort sit ableiten, das so viel wie Binse oder Riedgras bedeutet, demnach war Groß-Ziethen ein Ort wo Binsen wachsen. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand im Ort eine Dorfkirche.
Klein Ziethen. Das Dorf wurde im Jahr 1329 erstmals als paruam Cyten urkundlich erwähnt und gehörte vor 1329 den von Krummensee. Im genannten Jahr kam das Dorf an die von Arnsdorff, die ebenfalls die Gerichtsbarkeit und den Wagendienst erwarben (1329, 1375). Im Landbuch Karls IV. erschien das Dorf im Jahr 1375 als Cyten, Czyten, Citen mit einer Größe von 22 Hufen, darunter zwei Pfarrhufen sowie zwölf Kossäten und einem Krug. Eine Dorfkirche gab es schon im 13. Jahrhundert.
Ziethen (Lauenburg) Ziethen wurde als Cithene im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 erstmals urkundlich erwähnt.
Ziethen (Züssow) Ziethen wurde als Sitne 1136 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Lothar III. dem Bistum Bamberg als Anerkennung für die Bemühungen des Bischofs Otto von Bamberg, das Christentum in Pommern zu verbreiten, Tribute aus dieser Gegend zuwies. Der Name ist vom Ursprung her slawisch und bedeutet Getreideland. In der Papstbulle von 1140 wurde Ziethen als Castrum Sithem genannt. Auch in der Folge waren sehr oft urkundliche Nennungen zu verzeichnen.
Zilshausen Der Ort entstand aus einem Gutshof, der 1346 als Zullinshausen urkundlich erwähnt wird.
Ziltendorf Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1316 unter dem Namen Tzuluttendorph urkundlich erwähnt. Aus dem alten Ortsnamen kann auf einen hohen Anteil sorbischer Bauern und Zeidler bei der mittelalterlichen Besiedlung geschlossen werden.
Zimmern (Thüringen) Das heutige Dorf Zimmern ist als Rodungssiedlung im Hochmittelalter entstanden und wurde erstmals am 6. September 1281 urkundlich erwähnt.
Zimmern ob Rottweil In der Urkunde von Papst Gregor X. aus dem Jahre 1275 über den Besitz des Spitals zu Rottweil wurden auch seine „Höfe in Zimmern“ erwähnt. Zimmern gehörte jahrhundertelang dem Spital zu Rottweil.
Zimmernsupra Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Breviarium sancti Lulli entstammt dem Jahre 775. Hier wurde der Name „Cimbero“ für den Ort verwendet. Weitere (frühe) Nennungen erfolgten Jahr 1247 „Zimmern in montanis“, 1285 „Cymmern“, 1380 „Zcymmern vff dem bergen“, 1571 „Zimmernn“, 1754 „Zimmernsupra“ und 1833 zeitweilig „Oberzimmern“. Der Ortsname wurde gedeutet als „in dem / bei dem gezimmerten Haus“ – möglicherweise eine ungewöhnliche Holzkonstruktion, die in der Entstehungszeit des Ortsnamens eine regionale Bekanntheit hatte.
Zimmern unter der Burg Der Ort wurde um 1275 als Zimbern (gezimmertes Bauwerk) erwähnt. Später auch Zerbrochen Zimmern oder Brochenzimmern und Zimmern im Löchlin. Seit um 1600 vorwiegend Zimmern »unter der Burg«.
Zimmerschied Zimmerschied wurde 1398 erstmals urkundlich erwähnt.
Zingst Sie wurde später vor allem durch bei Barth ansässige Slawen genutzt. So bedeutet der Name Zingst Heuinsel und leitet sich aus dem slawischen Zeno (Heu) ab.
Zinnowitz Südlich der heutigen Ortschaft Zinnowitz befand sich 1305 die Siedlung „Tzys“, später auch „Zitz“ genannt. 1309 wurde der Ort in einer Bestätigungsurkunde des Herzogs Bogislaw IV. für die Besitzungen des Klosters Krummin auf der Insel Usedom erwähnt, wobei Zinnowitz wiederum als „Tzys“ genannt wurde. Der slawische Name wird mit „Heu“ gedeutet.
Zirchow Kutzow. 1256 wurde der Ort als Cussove in einer Urkunde Herzog Barnims I. von Pommern erwähnt. Vorherige Urkunden zugunsten des Klosters Grobe wurden als Fälschungen eingestuft.
Zirchow. Die auf 1239 datierte Urkunde mit der angeblichen Ersterwähnung Zirchows sowie eine weitere auf 1247 datierte sind Fälschungen aus dem 14. Jahrhundert. 1256 wurde der Ort als Circhove in einer Urkunde Herzog Barnims I. von Pommern erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie Kirchdorf.
Zirkow Zirkow wurde 1495 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name kommt aus dem slawischen Sirakov und bedeutet Ort des Sirak.
Zirndorf Wohl frühmittelalterliche Gründung, im Spätmittelalter unter den Großdörfern des Nürnberger Raumes, wohlhabende Pfarrkirche, bischöflich-eichstättisches Lehen, im 14. Jahrhundert Erwerb eines Teils des Dorfs und der Alten Veste von den Reichsministerialen von Berg durch die Burggrafen von Nürnberg. Seit 1912 Stadt. 1297 Zirendorf [Original], 1306 Zirndorf [Original]. Im Ortsname verbindet sich wohl ein slawische Personennamen Cˇi ́rna (864 als Zirna belegt) in der Form eines deutsche Genitiv Singular der schwachen Flexion mit dem Grundwort-dorf. So Zirndorf, Landkreis Ansbach; Zirndorf, Landkreis Donau-Ries; Zirnberg, Ortsteil von Wiesenfelden, Landkreis Straubing-Bogen.
Zirzow Zirzow wurde erstmals als Siritzowe im Jahr 1230 als Besitz des Klosters Broda urkundlich erwähnt. Die Ortsbezeichnung „Zirzow“ ist slawischen Ursprungs und kann so viel wie „Ort des Sirisa“ bedeuten, oder auch einfach Kirchdorf (vgl. polnisch ‚cerkiew‘ für (orthodoxe) „Kirche“).
Zislow Seit dem 7. bis 9. Jahrhundert war die Gegend slawisch besiedelt. Davon zeugt der slawische Burgwall Zislow am Westufer des Großen Pätschsees.
Zittau Altsorbisch Siedlung an dem Fernweg Böhmen-Ostsee, mit böhmische Herrenburg und Burgflecken, um 1250 Stadtgründung. 1238 Sitavia, 1250 Sittaw, um 1326 in der Sytow, 1343 die Sithe, 1355 Zittaltenglisch Wohl altsorbisch Zˇitava o.ä. zu *ˇzito ‘Getreide’. Der Anlaut Zim wird als Einwirkung des deutschen Artikels die erklärt, da in der Mundartlich der Ortsname die Sitte f. lautet.
Zölkow Zölkow wurde 1328 erstmals als Tzollekowe urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Namen des slawischen Lokators Solek ab, heißt also Ort des Solek.
Zolling. Gemeinte und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Freising, Reg.-Bez. Oberbayern, Bayern 744 (Kopie von 824) Zollinga, 773 (Kopie von 824) Zollingas, 1098–1104 Zollingen, 1242–1264 Zolling. 1874 begegnet auch die Differenzierung Unterzolling zur Unterscheidung vom Dorf Oberzolling in derselben Gemeinte nach der Höhenlage. Es liegt der Personennamen Zollo zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Zöllnitz Der erste Beleg für die Existenz stammt aus dem Jahre 1343. In dieser Urkunde wird der Kauf eines Weinberges bei Beutnitz durch den Pleban Heinrich von „Zilnicz“ bescheinigt. Die älteste Überlieferung von Hofbesitzern stammt aus der Zeit von 1421 bis 1425.
Zörbig Ursprünglich slawische Burganlage, in wechselndem Besitz, schließlich seit der Mitte des 14. Jahrhundert wettinisch, im 17./18. Jahrhundert zeitweise Nebenresidenz und Witwensitz der Sekundogenitur Sachsen-Merseburg, Landstädtchen. 961 (11. Jahrhundert) Zurbici, 1015 Curbici [Original], 1207 Zurbeke [Original]. Altsorbisch *Surbici oder *Sorbici, patronymische Bildung zu *surb oder *sorb ‘Sorbe’, zu verstehen als ‘Diejenigen des *Surb’. Später, wohl unter d. Spracheinfluss, anstelle von -c nur noch -k-, wahrscheinlich eine etym. falsche Angleichung an norddeutsch -beke ‘Bach’. Das zugrunde liegende Ethnonym *sчrb, das in der slawischen Welt mehrfach begegnet (vgl. Sorben und Serben), findet sich schon in frühmittelalterlichen Quellen zur Bezeichnung der slawische Bewohner der Gebiete ö der Saale. So Zörbitz, Ortsteil von Zorbau, Burgenlandkreis.
Zöschingen Die erste urkundliche Erwähnung lässt sich auf 1257 zurückverfolgen.
Zolling Bereits 744 wurde Zolling in einer der ältesten Urkunden in den Traditionen des Hochstifts Freising erwähnt, als ein gewisser Moatbert und seine Frau Totana am 12. September ihren Besitz, den sie von seinem Vater Petto erhalten haben, in die Hand des Bischofs Ermbert und der „allerseligsten, immer jungfräulichen Mutter Maria“ legten.
Zorneding 813 (Kopie von 824) Zornkeltinga, 821 (Kopie von 824) ad Zorngeltingas, circa 1050 Orongoltingin, circa 1080 Zorongoltingon, circa 1250 Zorngolting, 1324 Zorngelting, 1416 Zornolting, 1580 Zornoting, 1671 Zorneting, 1797 Zornoe ding, Zornolting, 1811 Zorneding. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Gelto zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist. Der Ort wurde bereits im frühen Mittelalter vom im selben Landkreis liegenden Pfarrdorf Gelting mittels des Namensbestandteils zorn unterschieden; als dessen Bedeutung wird Rassenland, Rodeland’ angenommen. Vielleicht lässt sich aber auch bairisch zoren ‘vertrocknen, abzehren’ heranziehen, was dann die trockene, weniger fruchtbare Lage bezeichnen würde. In der Form von circa 1050 wurde die irrtümlich angenommene althochdeutsch Präposition zi, ze ‘zu’ deglutiniert, d.h. abgetrennt.
Zornheim Der erste schriftliche Beweis über Zornheim stammt aus dem Jahre 771 und ist in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda belegt. Da es sich bei dieser Schenkung um zwei Weinberge handelt, weiß man, dass hier schon damals Weinbau betrieben wurde.
Zossen Slawische Siedlung am Rande großer Heidewaldgebiete; Anfang des 13. Jahrhundert mit deutsche Herrenburg; im 14. Jahrhundert Städtchen (1355 stat und hus). Bastion des 16. Jahrhundert und spätgotisch Torhaus, Burggelände, heute Park. 1320 Sossen, Szosne, 1349 Zcossen [Original], 1355 Czosen. Slawische/ altsorbisch *Sosny, eine einfache Namenbildung im Plural zu sosna ‘Kiefer’ oder *Sos’ne, eine Ableitung mit den Kollektiva bildenden Suffix -je, benannt nach der Flora dieser Gegend.
Zotzenheim Als um 500 n. Chr. die Franken das Land in Besitz nahmen, wurde Zotzenheim zur Urmark Sprendlingen zugeteilt, in der auch eine königlich-fränkische Villa stand. Von da aus ist vermutlich auch in der Folgezeit (etwa um 650 n. Chr.) nach Freigabe des Brachlandes zur Rodung das Dorf Zotzenheim als Vollfreiensiedlung entstanden.
Bereits im Jahre 771 wird das heutige Zotzenheim erstmals urkundlich erwähnt: Das Kloster Fulda erhält einen Weinberg in „Zarezanheim“, gelegen im Wormsgau, zum Geschenk. Vom 12. Jahrhundert an heißt es gewöhnlich schon „Zozenheim“ und „Zotzenheim“ doch kommt auch noch „Zozinheim“ (1133) und „Cotzinheim“ (1405) vor.
Zschopau Im Mittellauf des gleichnamigen Flusses. Seit Mitte des 12. Jahrhundert Burg zum Schutz der Furt der Salzstraße von Halle und Leipzig nach Böhmen und Prag. Stadtanlage kurz nach 1200, seit dem 14. Jahrhundert Bergbau. Gewässername: 1150 Scapha, 1226 Scapa, 1292 Schapa. Ortsname: 1286 und 1292 Schape, 1383 Czschapa, 1406 Czschope, 1495 Tzschopa. Der Ortsname nimmt den Gewässername Zschopau auf, ‘Siedlung an der Zschopau’. Die Erklärung des Gewässername ist schwierig, da ein unmittelbarer Anschluss an eine altsorbische Wurzel fehlt, auch altsorbisch ˇsˇcapati ‘spalten’ bietet keine Lösung. Eventuell zu germanisch *skap‘ Felsen’ wie in den hochdeutsch Gewässername Schaff und Schefflenz (? ). Der frühere Vokal -aw urde zu – og ehoben,-au kam erst sekundär zu anderem Ortsnamen auf -au auf. Erst seit dem 14. Jahrhundert wird der Anlaut tsch deutlich, sodass man ihn nicht auf altsorbisch ˇc zurückführen kann.
Zschorlau Seit dem 13. Jahrhundert Bergbau, seit dem 18. Jahrhundert bis h. Herstellung von Ultramarinblau. Sitz der Verwaltungsgemeinde ist Zschorlau. Um 1460 Schorel, 1464 die Schorle, 1553 Schorlau. Schwieriger Ortsname, der am ehesten auf einen alten Waldnamen zurückzuführen ist, der 1378 als Schorlholtz, 1395 als Zchorlins bezeugt ist und in dessen Bestimmungswort mittelhochdeutsch schor, schorre ‘schroffer Fels, Felszacke’ mit verkleinerndem -l-Suffix steht, demnach ‘Ort am/im Wald mit kleinen Felsen’.
Zülow Zülow ist ein altes Gutsdorf. Dies verrät nicht zuletzt die Anordnung der Straßen und Gebäude um den Gutshof und den angerähnlichen Dorfplatz. Es ist der Stammsitz des Adelsgeschlechts von Zülow (und nicht zu verwechseln mit dem Herrenhaus Zülow in Sternberg). Die Zülower Kirche hat noch Wappenfenster der Familie von Zülow.
Zülpich Im 1. Jahrhundert v. Chr. bestand Zülpich vermutlich bereits als kleiner römischer Vicus, der unter dem Namen Tolbiacum erstmals für das Jahr 70 n. Chr. bei Tacitus erwähnt wird. Die Kirche St. Peter findet 848 ihre erste urkundliche Erwähnung.
Züsch Der Ort wurde um 1222 erstmals urkundlich erwähnt.
Züssow Nepzin. Der Ort wurde 1358 als „nebbetzyn“ urkundlich erwähnt.
Oldenburg wurde urkundlich erstmals 1514 als „Oldenborch“ genannt.
Radlow wurde als „Radelowe“ 1369 erstmals urkundlich genannt. Es war eine slawische Gründung, die mögliche Namensdeutung ist Hakenpflug.
Ranzin wurde 1228 erstmals urkundlich als „Randensyn“ erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie Wunde oder früh, frühzeitig, ist also nicht genau zu erklären.
Thurow wurde erstmals 1431 als „Turow“ urkundlich erwähnt.
1404 wurde Züssow erstmals als „Sussow“ urkundlich genannt. Der Name bedeutet so viel wie Dürre.
Wilhelmshöh wurde 1848 erstmals als „Wilhelmshöhe“ genannt. Es wurde als Vorwerk zu Ranzin durch den Gutsherren Wilhelm von Homeyer angelegt und nach diesem dann offiziell als „Wilhelmshöh“ benannt.
Zurow Zurow war ein slawisches Dorf und danach ein mittelalterliches Kirchdorf. Der Name geht auf das slawische Wort zurowy zurück, die Bezeichnung für eine Art Heidelbeere. Die gotische Dorfkirche stammt vom Ende des 14. Jahrhunderts. Das Einzelgut wurde 1303 erstmals erwähnt.
Zusamaltheim Die Anlage der Gräberfelder sowie die Funde deuten auf die Gründung einer Siedlung am Anfang des 6. Jahrhunderts hin. Die Gründung der Pfarrei erfolgte wahrscheinlich im 11. Jahrhundert.
Zusmarshausen Die Entstehung des Ortes vermutet man im 7. oder 8. Jahrhundert. Zusmarshausen wurde urkundlich erstmals durch König Arnulf im Jahr 892 erwähnt.
Zuzenhausen Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 769 als Zozenhusen, später auch gelegentlich Zuzanheim genannt,
Zweibrücken Zur Sicherung des Klosters Hornbach entstand im 12. Jahrhundert zwischen dem Schwarz und dem Hornbach eine Burg mit einer Siedlung. Diese erhielt 1352 Stadtrechte. Seit Mitte des 15. Jahrhundert war die Stadt Residenz und Hauptstadt des Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, unter den Bayern Garnisonsstadt und Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts. 1174–79 Wicherus de Zveinbruchken, 1180 Bertoldus de Zweinbrüke, 1555 Zwayenbrücken; Stat Zweibrucken (1590). Dem Bestimmungswort liegt das mittelhochdeutsche Zahlwort zwei, Dativ zwein-, zweien-, zugrunde, das Grundwort istbrücke/-bruck-/brücken, lateinisch auch Biponte, Geminoponte, Duobus Pontibus. Die Siedlung entstand zwischen zwei Brücken über den Schwarz und den Hornbach. Somit ist auch die Deutung klar: ‘Siedlung zwischen den zwei Brücken oder Flussübergängen’. 1190 wurde ein Grafengeschlecht nach der Herrschaft Zweibrücken benannt.
Zweifelscheid Zweifelscheid wurde erstmals 1539 als Tzwyvelschent urkundlich erwähnt.
Zweiflingen Zweiflingen wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt.
Zwenkau Altsorbisch Burgwall und Burgsiedlung, seit Mitte des 10. Jahrhundert d. Burg und Burgflecken, 1195 Markt, 1475 Stadtrecht erneuert. Ehemaliger Wohnort des Braunkohlebergbaus, nach Flutung des Tagebaus mit dem Zwenkauer See Anteil am entstehenden Leipziger Neuseenland. 974 Zuenkouua, 1012/18 Zuencua, 1195 in Zwencowe. Es liegt wohl eine altsorbische Grundform *Zvêkov zu *zvêk ‘Laut, eventuell Geläut’ vor, im Zusammenhang mit der Burg, in der bei Gefahr die Glocken geläutet wurden. So Zvíkov, CZ.
Zwickau Im 10. /11. Jahrhundert Zentrum eines sorbisch Kleingaues an altem Übergang einer böhm. Straße über den Fluss, 1118 Zollstätte, Burg und Burgmarkt, städtischer Ausbau seit 1140/50, Stadtrecht zwischen 1192–1212, später markmeißnische Stadt. Geburtsort von Robert Schumann. Seit 1904 Automobilbau (Horch, Audi), später Trabant. Zuerst als Landschaftsname bezeugt: 1118 Zcwickaw. Ortsname: 1121 Zwiccowe, 1464 Czwigke (Mundartform). Man nimmt an, dass ein sorbischer Name, der sich wohl auf einen Teil der Zwickauer Mulde bezog (etwa *Cvikava zu kviˇcati, cvikati ‘rauschen’) die Grundlage war, in die dann das d. Wort Zwick ‘Abzweigung, Flussgabelung’ eingedeutet wurde (verwandt mit d. Zwickel). Weitere Forschungen sind erforderlich. So Cvíkov // Zwickau, in Nordböhmen.
Zwiefalten Zwiefalten wurde als Zwivaltum erstmals in einer Urkunde König Ludwigs IV. vom 15. Juni 904 erwähnt. Dort erscheinen auch die Orte Mörsingen und Gauingen.
Der Ort verdankt seine Bedeutung dem ehemaligen Benediktinerkloster Zwiefalten, das 1089 von Mönchen aus Hirsau gegründet wurde.
Zwiesel 1904 Stadterhebung, seit 1972 staatlich anerkannter Luftkurort. Traditionelle Holz und besonders Glasindustrie („Glasstadt“), 1224 Vlricus Zwiselar [Original], 1242/43 Zwisel [Original], 1500 Zwisl [Original]; Zwiesel (1832). Dem ursprünglich Stellenbeziehungsweise Flurnamen liegt das Appellativum althochdeutsch zwisila ‘zweizackige Gabel, gabelförmiger Zweig’, mittelhochdeutsch zwisel(e) ‘Gabel, etwas Gabelförmiges’ zugrunde. Damit dürfte in diesem Fall im übertragenen Sinn die Stelle des Zusammenflusses des Großen und des Kleinen Regens bezeichnet worden sein. So Zwiesel, Ortsteil von Bad Gottleuba-Berggießhübel, Reg.-Bez. Dresden, und Böhmzwiesel sowie Erlauzwiesel, beide Reg.-Bez. Niederbayern.
Zwingenberg (Baden) Die Geschichte Zwingenbergs ist eng mit der Geschichte der gleichnamigen Burg, des heutigen Schlosses Zwingenburg verknüpft. Der Ort Zwingenburg entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert aus einer kleinen Fischersiedlung am Fuße der bereits im 13. Jahrhundert errichteten ersten Burg. Die früheste urkundliche Erwähnung des Namens Zwingenberg datiert aus dem Jahr 1326.
Zwingenberg (Bergstraße) Der älteste Hinweis auf locum getwinc findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1012, in der König Heinrich II. dem Kloster Lorsch Jagdrechte schenkte. Der Ortsname weist darauf hin, dass Reisende an der Bergstraße zur Durchquerung der Stadttore gezwungen waren, da westlich der Stadt Sumpf und Auwald lag.
Zwönitz Um 1200 angelegtes deutsche Bauerndorf an alter böhmische Straße, 1300 Stadtrecht, 1545 Marktrecht, Aufkommen des Bergbaus im 15. Jahrhundert mit Abbau von Eisenerz, Bergstädtchen seit 1458. Gewässername: 1286 Zwenicz, 1475 Zcwenicz. Ortsname: 1389 B. v. Zcwenicz, 1546 Zwenitz. Offenbar führte der Oberlauf des Chemnitz den Namen Zwönitz. Aus altsorbisch *Zvenica zu zvˇeneti ‘tönen, tosen’, verwandt mit zvon ‘Glocke’, bezogen auf das schnell fließende Wasser. Die ö-Schreibung ist schriftsprachlich und kam erst im 17. Jahrhundert auf. Ortsname-Bildungen mit Zven gibt es in verschiedenen slawischen Sprachen.
Sie Fürther; Volkoomen.nl