Deutsch Ortsnamen und ihre Bedeutung
Over Deutsch Ortsnamen und ihre Bedeutung
Deutsches Ortsnamenbuch Herausgegeben von Manfred Niemeyer. https://bouwstoffen.kantl.be/tw/facsimile/ Maurits Gysseling. Auch aus Google. Door Nico Koomen.
Aach (bei Trier) 953 Aquaquum, 1181-1210 Aiga. Auf eine frühe Besiedlung weisen bronzezeitliche und römische Funde hin. Erstmals erwähnt wurde Aach im Jahre 953 unter dem Namen Aquacuum. Obwohl das Dorf in der Nähe Triers lag, war es nicht Teil des Kurfürstentums, sondern gehörte als reichsfreie Herrschaft dem Trierer Benedikterinnenkloster St. Irminen, wovon heute noch ein barocker Stiftshof aus dem Jahr 1752 zeugt.
Aach (Hegau) Die älteste erhaltene Erwähnung von Aach stammt aus dem Jahr 1100. Damals gehörte der Ort zum Herzogdom Schwaben und bildete den Mittelpunkt der Herrschaft einer niederadeligen Familie von Aach. Von 1150 ist der Name Oppidum Ach in Hegovia bezeugt.
Aachen Erstbeleg ist der in der Romania verbreitetem Bade und Quellortname lateinisch Aquis (> französisch Aix); ein Lokativ mit der Bedeutung ‘bei den warmen Quellen’. Zur Abgrenzung zu anderem Aquis- Ortsname n erfolgte der Zusatz mit dem Namen des keltischen Badegottes Granus (Aquis Granum). Entgegen vielfach geäußerter Meinung ist allerdings lateinisch Aquis nicht das Etymon. Direkte Grundlage für den Ortsname Aachen ist das erbverwandte, jedoch eigenständige althochdeutsch, ah(h)a. Dieses wurde mit dem -en-Suffix versehen, das oftmals der Bildung von Siedlungsnamen insbesondere aus Gewässername diente. Romanisch aquis, bei den Wassern, so genannt nach den Thermalquellen. Der französisch Name Aix-la-Chapelle zeigt das Differenzierungselement Chapelle nach der karolingischen Pfalzkapelle und ist eine eigenständige Ortsname Bildung des Altfranzösischen. Ähnlich Aken (Elbe), Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Aagau (Gau an der Aa) Nebenfluß der Werre) 1001 Kopie Aga. Germanisch ahwo, natürlicher Wasserlauf.
Aalen Um 1136 Alon, 1300 Aelun [Original], 1322 (Kopie14. Jahrhundert) Aulun, 1331 Alvn [Original]; Aalen (1488). Der Name kann einen Flussname A ̄la enthalten, der auf lateinisch a ̄la ‘Reiterabteilung’ zurückgeht und sich auf das um 260 n. Chr. zerstörte romanisch Reiterkastellbezogen hat. Mittelhochdeutsch hd.-a ̄-wird im Schwäbisch zu -au diphthongiert. Da die Endungen -on und -un allerdings eine nicht bezeugte schwach flektierte Nebenform voraussetzen und eine Siedlungskontinuität seit der Spätantike nicht gesichert ist, kommen auch andere Deutungen in Frage: zu einer schwäbisch bezeugten Baumbezeichnung Ahlkirsche ‘Traubenkirsche’ (Prunus padus), als Stellenbezeichnung ‘bei den Ahlkirschen’ oder zu althochdeutsch a ̄l ‘Aal’ als ‘bei den Aalen’. Für einen ‘an Aalen reichen Bach’ vermisst man in der Belegreihe allerdings Namen wie *Al-aha oder Al-bach. Das Stadtwappen mit gekrümmtem silbernem Aal bezieht sich jedoch auf diese Deutung. Der Gewässername Aal (zum Kocher zum Neckar) ist eine spätere Rückbildung.
Aarau. An der Aare, 1248 de Arowe [Original], 1256 (Kopie) apud Arowo, 1594 Aarauw. Sekundärer Siedelungsname aufgrund eines Flurnamens, gebildet aus dem Flussnamen althochdeutsch *Ara < 2. Viertel 5. Jahrhundert supra Arulam fluvium, 7. Jahrhundert Arola, 778 Araris < galloromanisch *Arura < indogermanisch er-/or‘ in Bewegung setzen, erregen’, und dem Gattungswort althochdeutsch ouwa ‘Au, Insel, Halbinsel, Land am Wasser’. Die ursprüngliche althochdeutsch Form dürfte *za dëru Araouwo ‘bei der Au an der Aare’ gelautet haben. Mehrere zweigliedrige Namen mit dem Bestimmungswort Aare: Aarberg, Bern; Aarburg, Aargau; Aarwangen, Bern. Mit dem Grundwort -au: Au, Sankt-Gallen; Eglisau, Zürich; Gossau, Sankt-Gallen; Kirchleerau, Aargau; Rheinau, Zürich; alle Schweiz; Reichenau, Landkreis Konstanz.
Aarbergen Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Daisbach, Hausen über Aar, Kettenbach, Michelbach, Panrod und Rückershausen am 31. Dezember 1970 freiwillig zur neuen Gemeinde Aarbergen.
Aasbüttel Im Jahre 1576 wird die Gemeinde erstmals als Astebutel erwähnt und gehört zu den Büttel Ortschaften. Durch den Ort führte der historische Ochsenweg von Itzehoe über Hadenfeld, Siezbüttel, Aasbüttel und Keller Richtung Schleswig-Holsteinische Westküste. Reisende auf dem Ochsenweg übernachteten im Gasthaus „Zur Erholung“ in Aasbüttel.
Abenberg Baiern. Vorchristliches Feuersteinbergwerk, Burg der Grafen von Abensberg (bis zum Dreißigjährigen Krieg). vor 1138 (Kopie 12. Jahrhundert) Habensperch, 1143 Abensberch, 1394 Abensberg. Der Name nimmt im Grundwort -berg Bezug auf die Burg, den Sitz des Herrengeschlechts der Babonen, und im Bestimmungswort auf den Fluss Abens (zur Donau), an dem Abensberg liegt. Der Gewässername wird bereits 847–863 Apansa, circa 1000 Abensa genannt. Nach ihm ist auch die römisch Straßenstation (3. Jahrhundert) Abusina, 759 (Kopie 824) Abunsna benannt, in deren Nähe die Abens in die Donau mündet. Abens weist einen ungewöhnlichen Nasalumsprung (*Abus(i)na > 759 Abunsna > 1000 Abensa) auf. Der Gewässername ist eine Bildung mit abu (indogermanisch *ab-/*ap< *h2ep‘Wasser’) als Basis und einem -s-Suffix. Mit dem Suffix -ina wurde aus dem Gewässername der Siedlungsname Abusina abgeleitet. Weil indogermanisch *aba ̄ ‘Wasser’ in den keltischen Sprachen gut vertreten ist, liegt die Vermutung nahe, dass der Gewässername ein keltischer Reliktname ist.
-ach1 Das gemeingermanisch Wasserwort germanisch *ahwo ̄ ‘fließendes Wasser’, althochdeutsch aha feminin ist früh bezeugt in anderen germanisch Sprachen und urverwandt mit lateinisch aqua ‘Wasser’. Mittelhochdeutsch ach(e) ist noch eigenständiges Lexem, auch heute landschaftlich begrenzt: oberdeutsch Aach, Ache, Ohe, niederdeutsch A(a), selten Bestimmungswort. In der Regel Entwicklung zum Suffix -ach, das verkürzt und abgeschwächt zu -a, -e werden oder ganz schwinden konnte. Schon seit dem 5. Jahrhundert mögliche Verdrängung des Grundworts durch das sehr produktive -bach oder später auch durch-au. Im Bairisch war aha das Wasserwort der althochdeutschen Zeit und wurde erst ab Ende des 10. Jahrhundert von -bach abgelöst. Verwechslungen hat es mit -ach2 und mit -acum gegeben. Nicht wenige -ach/ -a-Namen sind in Siedlungsname erhalten. Die Bestimmungsworte betreffen vorwiegend Eigenschaften des Wassers oder dessen unmittelbare Umgebung, doch kommt der in der Forschung oft als nicht existent oder selten bezeichnete Typus Personenname + -aha öfter bereits seit früh fränkisch. Zeit und besonders im Bairisch vor; auch Stammesnamen begegnen als Bestimmungswort wiederholt sind -aha-Namen auf-ach3 bezogen worden oder mit-ach2 verwechselt worden.
-ach2. Althochdeutsch -ah, mit kollektiver -ja-Erweiterung althochdeutsch -ahi (germanisch *-ahja), ist von Anfang an Suffix und bildet vorwiegend in den hochdeutschen Denominativa und (jünger) Deverbativa; -ahi dient hauptsächlich zur neutralen Bezeichnung von bäumend Pflanzengruppen, woraus sich Flurname und Siedlungsname entwickeln konnten. Neben -ach begegnen -ch, -a, -e, -ich(t) / -ig(t), Schwund, dialektal-reg. weitere Varianten. Bei der Deutung ist nicht immer von-ach1 oder auch-ach3 klar zu trennen.
-ach3. Siedlungsname auf -ach sind hier im hochdeutsch auf-acum zurückzuführen.
-ach4. In ehemals slawisches Gebieten, besonders im Südosten von Österreich, geht -ach auf den Lokativ-Plural der Einwohnernamenbildung slawisch -jane zurück.
Abensberg Schon lange vor dem Hochmittelalter war das Gebiet an den Abensauen besiedelt. Bereits in der Jungsteinzeit gab es in der Nähe von Abensberg Siedlungen. Besonders interessant und von überregionaler Bedeutung ist das jungsteinzeitliche Feuersteinbergwerk von Arnhofen. Dort bauten vor 7.000 Jahren die Menschen der Steinzeit den begehrten Feuerstein, auch Silex genannt, ab. Dieser Feuerstein wurde zu Bohrern, Klingen und Pfeilspitzen verarbeitet und galt als der Stahl der Steinzeit. Insgesamt konnten bisher über 20.000 Einzelschächte des Bergwerkes nachgewiesen werden. Die neuzeitliche Geschichte von Abensberg, das oft fälschlicherweise mit der römischen Militärstation Abusina aus dem 3. Jahrhundert gleichgesetzt wurde, beginnt mit Gebhard I., der Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg Abensberg errichtete und sich als erster nach dem Ort Abensberg benannte. Aus dieser Zeit um 1138 stammt auch die früheste schriftliche Erwähnung unter dem Namen Habensperch. Gebhard I. stammte aus dem Hause der Herren von Ratzenhofen, die wiederum Verwandte der Grafen von Ebersberg waren. Sie Frau Sophie von MMengkofen stammte aus der Sippe der Babonen. 1256 wird erstmals ein castrum Abensperch urkundlich erwähnt.
Absberg 948 wurde Absberg als Abbatesberc erstmals urkundlich erwähnt (zu althochdeutsch abbat ‚Abt‘)1455 bekam der Ort das Recht auf den Blutbann. Nach dem Aussterben der Familie von Absberg 1647, deren Stammsitz die abgegangene Burg Absberg war, erhielt 1651 der Deutschen Orden nach mehrjährigen Erbstreitigkeiten das Reichslehen zu Absberg.
Abstatt Als der Neckar-Limes im 2. Jahrhundert nach Christus circa 30 Kilometer vorverlegt wurde, kam die Region um das heutige Abstatt zum Römischen Reich. Archäologische Funde zeugen von der römischen Präsenz vor Ort. Die erste urkundliche Erwähnung Abstatts stammt aus dem Jahr 1361. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war im Schultheißenamtssiegel Abstatts nur noch ein nach links steigendem Löwen übrig geblieben. Die Gemeinde bat 1907 die württembergische Archivdirektion um einen Vorschlag für ein neues Wappen. In Unkenntnis der alten Siegel schlug die Archivdirektion das gegenwärtige Wappen vor: einen Abtsstab zur Versinnbildlichung des Ortsnamens, der sich angeblich von Abtsstatt herleitet, und einen Löwen wegen der historischen Beziehungen zur Grafschaft Löwenstein. Da der Abtsstab als konfessionelles Zeichen von Abstatt zunächst abgelehnt wurde, machte die Direktion noch einen zweiten Vorschlag, der neben dem Löwen eine schwarze Hirchstange als Zeichen der Verbindungen zu Württemberg enthielt.
Abtsbessingen In und um Abtsbessingen, d. h. in der Umgebung des Hohen Berges und westlich der Ortslage, konnten Fundstellen verschiedener Zeiten festgestellt werden. Die Besiedlung setzt mit einer linienbandkeramischen Siedlung um 5000 v. Chr. östlich der Ortslage ein. Eine jungsteinzeitliche Besiedlung um 2500 v. Chr. konnte südlich der Straße nach Billeben anhand schnurkeramischer Gräber nachgewiesen werden. Der Abt steht als redendes Element in das Wappen zur Versinnbildlichung des Ortsnamens; er geht auf eine frühere Siegeldarstellung zurück (bereits 1739). Die blauen Sterne als Beizeichen symbolisieren die beiden Ortsteile der Gemeinde.
Abtsgmünd Abtsgmünd ist wahrscheinlich von Ellwangen aus gegründet worden. Seinen Namen hat der Ort von der Einmündung der Lein in den Kocher und seiner Zugehörigkeit zum Kloster Ellwangen (Das Gemunden des Abts, in Unterscheidung zu anderen Gemunden-Orten). Damit ist Abtsgmünd mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Ellwangische Gründung nach dem 7. Jahrhundert. Ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt. Das Kloster Ellwangen legte den Ort zur Sicherung seines Waldgebietes nach Südwesten hin an. In einem Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen aus dem Jahr 1136 ist Abtsgmünd mit dem Namen Gemunden erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde der Name in Abtzgemunde geändert um Verwechslungen mit der späteren Reichsstadt Gmünd zu vermeiden. Der Name tauchte erstmals 1251 in einer Urkunde von König Konrad IV auf.
Abtsteinach Auf die Besiedlung der Gegend um Abtsteinach durch Kelten schon in vorrömischer Zeit weisen entsprechende Funde hin. Absteinach entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete. Gesichert ist eine mehr als tausendjährige Geschichte des Orts, da der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis im Lorscher Codex, einem Besitzverzeichnis des Klosters Lorchs, das Bestehen des Ortes possesa Steinah, der heutige Ortsteil Oberabtsteinach, erstmals für das Jahr 1012 belegt ist. Nach dem Lorscher Codex kam der Flecken Steinach im Jahre 1012 unter Abt Poppo (V) (1006–1018) als Schenkung des Kaisers Heinrich II in den Besitz des Klosters. Später wurde die Ansiedlung wegen ihrer Zugehörigkeit zur Abtei Lorsch im Unterschied zu anderen Steinachs „Abtsteinach“ genannt. Daher rührt der silberne Abstsstab im Gemeindewappen.
Abtswind Bereits in der Karolingerzeit tauchte der Name „Abbatissaewinden“ (später Abtswinden, Abtswind) auf. Die Bedeutung des Namens zu den Wenden des Abtes auf geht wohl auf den Abt des Benediktinerklosters Megingaudeshausen bei Ullstadt zurück. Der Namensbestandteil -wind bezieht sich, ähnlich wie in anderen Orten der Umgebung (Geiselwind, Bischwind etc.) auf das westslawische Volk der Wenden.
Abtweiler Erstmals urkundlich erwähnt ist Abtweiler als „Apwilre in pago Nachgowe“ am 25. Dezember 1128. Anfang des 14. Jahrhunderts soll dann eine Kapelle erbaut worden sein. Noch heute besitzt Abtweiler eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Abuchescheit, (Lommersum) 856 Kopie. Germanisch habuka, Habicht + skaipjo, Wasserscheide, Höhenrücken.
Achberg Als erster Ortsteil wird Pechtensweiler 839 urkundlich erwähnt. Achberg wird erstmals 1194 in Urkunden genannt. Die Herren von Achberg waren 1197 und 1239 Vasalen der Grafen von Veringen.
Achern Römeinsch Gutshof, 1050 ad villam Acchara, 1138, 1139 Achara, 1179 Achare, 1245 de Acher, 1291 in Achere, 1339 de Acheren. Die Stadt trägt den Namen des Flusses (die) Acher (1471 uff der Acher), an dem sie liegt. Die heutige Form zeigt den Namen im Dativ Singular. Der Flussname wird auf vorgermanisch *Akwara zurückgeführt und als Ableitung mit r-Suffix von (indogermanisch) *akua ̄ (lateinisch aqua) ‘Wasser’ erklärt. /w/ ist in der Verbindung /kw/ im Alemannisch ausgefallen, vgl. den Flussname Kinzig (< vorgermanisch/ keltisch *Kwentika). Die naheliegende Deutung des Namens als keltisch ist nicht beweisbar, da indogermanisch *akua ̄ im Keltisch nicht belegt ist. Keine lautlichen Probleme entstehen, wenn Acher wie die Flussname Agger (lies Aacher) (zu dem Sieg) und Oker (888 ultra ... Ou-accram) (zur Aller) auf germanisch *Akra beziehungsweise *Akara zurückgeführt und als r-Ableitung zum Verb germanisch *aka‘ fahren, treiben’ erklärt wird.
Achim Alte heidnische Kult und Gerichtsstätte; später sächsisches Gogericht, h. Amtsgericht; durch Brand 1381 zerstört; 1626–1712 wechselweise von Dänen und Schweden, auch von französischen Truppen besetzt; 1091 Acheim (die häufig erwähnte Schreibung Araheim entstammt einer unzuverlässigen Edition), 1226 in Achem, 1230 Achem. Bildung mit dem Grundwort altsächsisch -h ̄em (-heim) und dem Appellativum aha (-ach1), mittelniederdeutsch a ̄ ‘Wasser, Bach, Strom’, zu germanisch *ahwo ̄ ‘Wasser, Gewässer’. Da das -hi m Silbenauslaut stand, erscheint früh die Schreibung -ch. Zur Entwicklung des Grundwort -h ̄em > -im vgl. für Achim, Landkreis Wolfenbüttel, Achim und † Klein Achim, Landkreis Wolfenbüttel;† Aheim bei Gronau (alt belegt als Ahchem), Landkreis Hildesheim; Achum, Ortsteil von Bückeburg, Landkreis Schaumburg, Aham, Landkreis Landshut.
Achstetten Die Herrschaft Achstetten wurde erstmals 1194 in einer Urkunde von Papst Coelestin III erwähnt. Im 14. Jahrhundert kam der Ort unter die Herrschaft der Herren von Freyberg. Schon 1386 wurde eine Burg in Achstetten erwähnt. Aus dem Jahr 1449 ist ein die Burg umfassender Burggraben überliefert.
Achtelsbach Achtelsbach wurde erstmals 1256 als „Achtelsbach“ erwähnt. In den folgenden Jahrzehnten erlangte es eine Zentrumsfunktion für die umliegenden Orte und wurde 1315 der Sitz einer Pflege, die neben Achtelsbach auch die Nachbardörfer Dambach, Meckebach und Trauen verwaltete
Actania (eine ostfriesische Insel) 77 Kopie 900 Plinius.
Achterwehr, 1375 erstmals urkundlich erwähnt, them Achterwere [Original]; zum Achterwehr (1564). Die Bestandteile des Ortsname achter und -wehr stammen aus dem Nachdruck und bezeichnen die Siedlung ‘hinter der Wehr (Staudamm)’.
-acum. Es handelt sich um eine gallisch-romanisch Hybridbildung (keltisch *-akos, *-akon, latinisiert -acus, -a, -um). Als Zugehörigkeitssuffix ist es mit germanisch *-ingas vergleichbar (-ingen) und kennzeichnet den Besitz des damit kombinierten namentlich genannten keltisch oder romanisch (Erst-)Besitzers. Das entsprechende fundus ‘Grund(stück)’ oder villa ‘Landgut’ ist früh geschwunden, die ursprünglich Adjektiv-Ableitung ist dann substantiviert worden mit vorwiegend neutralem Geschlecht und erscheint dann vielfach im Ablativ auf lateinisch -o ̄. Es sind also elliptische Formen. Die Variante -iacum hat sich sekundär aus der Kombination mit -ius-Personenname (z. B. Julius > Juliacum >Jülich, Landkreis Düren) durch falsche Abtrennung des -i verselbstständigt, so dass auch Personenname ohne -i damit gebildet werden konnten. Zahlreiche -(i)acum / -(i)aco ̄ Siedlungsname (selten auch von Appellativum oder Gewässername gebildet) begegnen in Belgien und Frankreich, der romanisch Provinz Belgica Pri Mittelalter (in etwa mit der mittelalterlich Kirchenprovinz Trier identisch), am Oberrhein und in der Schweiz, einige auch in Bayern und Österreich. Heute erscheint im hochdeutsch Raum -(i)acum/-(i)aco ̄ als -ach, -ich, -ch, -sch oder ist geschwunden. Dadurch sind teilweise Probleme der Unterscheidung von-ach1 oder-ach2 möglich.
Achtrup Der Name Achtrup entstand vermutlich aus dem Namen „Aggi“ oder „Akki“ sowie dem Suffix -rup. Der Ortsname bedeutet demnach offensichtlich so viel wie „Dorf des Aggi“ beziehungsweise „Akkis Dorf“. Flensburg ist offenbar eng mit der Geschichte Achtrups verbunden. Am Ostufer der Flensburger Förde existierte einst ein Dorf namens Achtrup. Spätestens im 13. Jahrhundert, als an der Flensburger Förde viele neue Siedlungsbereiche entstanden, wurde es vermutlich aufgegeben. Dennoch blieb zeitweilig der Flurname „Achtrup“ zurück. Auch überlebte der Name offenbar als Familienname. Eine Familie Achtrup aus „Achtrup“ brachte mehrere Flensburger Bürgermeister hervor. Des Weiteren ist bekannt, dass dem Ritter Peter Jul († vor 1398), der auf dem Hof Flenstoft dem Vorgängerbau der Duburg wohnte, Besitzungen im heutigen, dem nordfriesischen Achtrup hatte. Möglicherweise waren die Besitzungen in Achtrup eine Mitgift von Peter Juls Frau, einer geborenen Kirschspiel Bjert (Lage).
Adelberg Adelberg (bis 1851 Hundsholz) teilte im Wesentlichen die Geschichte des Klosters und Klosteramts Adelberg. Hundsholz gehörte zur Gründungsausstattung des Klosters. Zunächst unter staufischer Vogtei gelangten Kloster und Ort im 14. Jahrhundert schließlich an Württemberg. Nach der Reformation, die ab 1535 Fuß fasste, wurde das Klosteramt Adelberg gegründet, zu dem neben dem ehemaligen Kloster auch der alte Klosterbesitz und damit Hundsholz gehörte. 1565 wurde das Kloster, wie zwölf weitere württembergische Männerklöster in eine evangelische Klosterschule umgewandelt, die bis 1630 Otto III seiner Schwester Sophie hier Ländereien. Der das Dorf und die Straße überragende Sandsteinfelsen eignete sich für die Errichtung einer Burganlage. Im 13. Jahrhundert siedelten die Herren von Wibbecke aus ihrem in der Nähe liegenden Dorf über und erbauten auf dem Felsen die Burg Adelebsen, die in Urkunden erstmals 1295 erwähnt wurde. Sie nannten sich von Adelebsen das damals de Adelevessen lautete.
Adelheidsdorf Die Kolonie Adelheidsdorf wurde im Zuge der Besiedlung geeigneter Teile des Wietzenbruchs, einem vom Fluss Wietze durchzogenen Bruchwald in den Jahren 1824 bis 1839 geschaffen. 16 Siedlungswillige aus weiten Teilen des Königreichs Hannover und aus Westfalen ließen sich „im Westerzeller Felde, an der Hannoverschen Straße“ nieder und wurden mittels sogenannter „Meierbriefe“ Eigentümer der Ländereien. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit Recht behauptet, dass in Adelheidsdorf „die Pfannkuchen nur auf einer Seite gebacken“ wurden. Die Kolonie erhielt 1831 den Namen nach Adelheid von Sachsen-Meiningen, der damaligen Königin von Hannover sowie von Großbritannien und Irland, nach der 1837 auch die südaustralische Hauptstadt Adelaide benannt wurde.
Adelmannsfelden Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort um 1118 in den Ellwanger Annalen. In dieser Zeit wurde auch die Burg errichtet, an deren Stelle das Schloss Adelmannsfelden steht, welches bis heute von Nachkommen der Familie Adelmann von Adelmannsfelden bewohnt wird.
Adelschlag Im Jahre 893 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Adeloltesloh in der „Vita S. Walburgis“ des Eichstätter Domklerikers Wolfhard von Herrieden. Der Name ist zusammengesetzt aus dem althochdeutschen lōh für Hain und dem Personennamen Adelolt. Im 12. Jahrhundert erfolgten Erwähnungen als Adelesloch und Adalsloch, im 14. Jahrhundert als Adelsloh. Seit 1544 überwiegt die Bezeichnung Adelschlag.
Adelsdorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde Adelsdorf in den Bamberger Festkalendarien als Schenkung des Dompropstes Egilbert im Jahr 1121. Der Ortsname lässt darauf schließen, dass die Ansiedlung unter der Führung eines Otloh erfolgte (1121 „Otlohesdorf“, 1369 „Otelsdorf“, 1460 „Adelsdorff“). Die Herren von Otlohesdorf bauten durch Rodung, Burgenbau und kluge Erwerbspolitik im Aisch- und Ebrachgrund ein stattliches Herrschaftsgebiet auf und nannten sich seit 1219 nach der von ihnen erbauten Burg Schlüsselberg bei Ebermannstadt.
Adelsheim Der Ort, der bereits 779 unter dem Namen Adaloltesheim erstmals in einer Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt worden war, gelangte nach mehrfachem Besitzwechsel Mitte des 13. Jahrhunderts in den Herrschaftsbereich der Herren von Dürn. Um diese Zeit trat auch ein Ortsadel auf, die Herren von Adelsheim, deren Veste 1338 erwähnt wurde. Sie umgaben den Ort mit einer Wehrmauer, die eine Voraussetzung für das Stadtrecht war. 1374 verlieh Kaiser Karel IV den Herren von Adelsheim „durch treuer Dienste willen um das Reich“ die Stadtrechte für ihre Residenz und damit das Recht zur Befestigung des Ortes mit Stadtmauer und Türmen.
Adelshofen (Mittelfranken) Adelshofen wird 1333 als „Otylshouen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist abgeleitet vom Personennamen Othil.
Adelshofen (Oberbayern) Adelshofen wurde zwischen 1158 und 1162 das erste Mal urkundlich als Adelungeshouen (Hof des Adalunc/Adalung/Adelunc) erwähnt. Vermutlich war die Gegend aber bereits früher besiedelt. 1986 wurde eine römische Reibschale aus dem 3. Jahrhundert gefunden. Im 14. Jahrhundert wandelte sich der Ortsname über Adlungshofen bis zur urkundlichen Erwähnung von Adeltzhofen im Jahr 1483. Der heutige Ortsname wird seit 1811 bezeugt. Der Ort gehörte zum Kurfürstentum Hofmark der Grafen Fugger. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedickt von 1818 die Gemeinde Adelshofen.
Adelsried Der erste Beleg des Siedlungsnamens befindet sich in einer Kopie einer Urkunde von 919 aus dem 12. Jahrhundert, weshalb das Bestehen der Siedlung bereits zu diesem Zeitpunkt vermutet werden kann. Adelsried trug damals den Namen „Adeloldesried“, der über die Varianten „Adelhartzriet“ (1309), „Adelharterieth“ (1312) und „Adlatzried“ (1399) erstmals 1480 zu „Adelsried“ wurde. Der sich aus dem althochdeutschen Grundwort reod (nhdt.: Rodung) entwickelte Zusatz -ried im Ortsnamen verweist darauf, dass sich die Siedlung auf einem gerodeten Urwald befand. In der Forschung umstritten ist die Schreibung „Adelsbrehtsried“. Daraus würde folgen, dass Adelsried, bevor es den Herren von Knöringen, einem burgauischen Dienstmannengeschlecht, unterstand, bereits dem Kloster Ursberg (nach Datierung des Ursberger Traditionsbuches in jedem Fall vor 1209) gehört hätte. Ungeklärt bliebe, wie es den Besitzer gewechselt hätte. Gesichert ist dagegen, dass Egolf der Scharg von Knöringen 1309 dem Augustiner-Chorherrenstift Heilig-Kreuz aus Augsburg mehrere Güter und Rechte – etwa das Kirchamt, die Vogtei und Patronatsrechte sowie das Dorfgericht – der Siedlung veräußerte.
Adelzhausen In Landmannsdorf befand sich zur Römerzeit ausweislich archäologischer Befunde eine Ziegelei. Der Ort wurde erstmals im Jahr 782 in einer Schenkungsurkunde an das Bistum Freising als „Adalhelmshusir“ erwähnt.
Aden=Niederaden und Oberaden, Mitte 1200 Adene.
Adenau Ehemalig römanische Straße, früher Verwaltungsmittelpunkt in Adenau, Niederlassung der Johanniter im Mittelalter, von denen heute eine Komturei geblieben ist. In der Nähe befindet sich der bekannte Nürburg-Ring. 992 ubi Adenoua fluvius cadit in aquam Ara vocatam (Gewässername), 1216 in Adenowe; Flecken und Freiheit Adenauw (1601). Das Bestimmungswort gehört zu einem althochdeutsch Personenname Ado, Genitive Singular Adenoder älter Adin-, das Grundwort ist -aha (-ach1) oder-au(e) (< germanisch *agwjo ̄). Sowohl *Aden-aha als auch *Adenauwe bezeichnen das Gewässer, an dem die Siedlung lag, und die fränkische Siedlung selbst (entweder aha Siedlung oder Auensiedlung). Der Ortsname bedeutet demnach ‘an einem Gewässer oder in einem Feuchtgebiet gelegene Siedlung des Ado’. Der Name für den Bach wurde durch den Siedlungsname verdrängt.
Adenbach 1104-1217 Adinbach, 1222 Adenbahc. 1957 wurden die Reste eines Hauses aus der Römerzeit gefunden. Die erste urkundliche Erwähnung von Adenbach war 1379 in einer Urkunde der Grafschaft Veldens. Der Ortsname leitet sich von dem durchfließenden Bach ab, der früher Adolfsbach genannt wurde.
Adenbüttel Der Ort wurde 1226 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehört zu den Büttel-Ortschaften. Die Edelherren von Meinersen waren in Adenebutle begütert. Sie gaben um 1220 aus ihrem Eigenbesitz einen Hof als Lehen an die Brüder Lüdeger und Wedekind von Gerstenbüttel
Adendorf Entgegen allgemeinen Annahmen gehört der früh belegte Besitz des Klosters Kemnade (1004 Addunesthorp) nicht hierher, sondern zu Addenstorf, Landkreis Uelzen; 1244–1262 Adendorp [Oiginal], 1252 Adenthorpe; Adendorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf und dem schwach flektierenden Kosename Ado als Bestimmungswort Bis auf Eintreten von hochdeutsch -dorf zeigt der Ortsname keine Veränderungen. Deutung also: ‘Siedlung des Ado’.
Adersheim, Mitte 1200 Adersheim, Adershem. Vom Adelsgeschlecht von Adersheim gibt es Belege in der Zeit von 1218 bis 1228 und von 1352. Die ehemalige Burgstelle war eine Turmbrug mit Wassergraben. Von dieser Burg zeugt heute ein von Wasser umgebener Hügel. Um 1800 war der Besitzer der Burg ein „Burgmeister“.
Adlkofen Der Name Adlkofen taucht zum ersten Mal als Grafschaft (pago) Adalahkevva in einer Urkunde auf, die Kaiser Otto der Große kurz vor seinem Tod 973 in Merseburg ausstellte. Er schenkte damit sein Eigengut in Beutelhausen, in der Grafschaft Adlkofen gelegen, dem Reichsstift in Niedermunster von Regensburg. Der Siedlungsname Aetelkouen dagegen tauchte erstmals in einer Urkunde von 1252 auf. Seit 1782 wird nachweislich die Schreibweise Adlkofen verwendet. Der Name leitet sich von dem Personennamen Adelo (oder Adalhoh) ab, der mit dem Grundwort -hofen (Ansiedlung, Hof) verbunden wurde. In Adlkofen war die weltliche Herrschaft schon sehr früh präsent.
Admannshagen-Bargeshagen Steinbeck wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt; es folgten 1273 Rabenhorst, 1286 Bargeshagen und 1302 Admannshagen. Die Geschichte dieser vier Dörfer ist eng mit dem Doberaner Kloster verknüpft, da die Dörfer Abgaben an das Kloster zu leisten hatten und Rabenhorst Klostergut war.
Adorf/Vogtland In alten Überlieferungen wird geschrieben, dass Adorf, das Dorf an der Aa, am Fluss, zu Beginn des 3. Jahrhunderts gewachsen sei. Größer entstand Adorf um 1200 an der Straße von Plauen nach Eger. Die Stadt selbst wurde 1290 oberhalb des Dorfes angelegt. Im Jahr 1293 erfolgte die Erwähnung als Adorf opidum, 1328 als stat czu Ahdorf, 1461 als Adruff und 1557 als Adroff. Der Name des Dorfes, welcher sich von Dorf in der Aue ableitet (Aue von mittelhochdeutsch ouwe mit der Bedeutung von Wasser umflossenes Land, Insel, nasse Wiese), wurde übernommen.
Aebtissinwisch m Jahre 1541 wurde der Ort erstmals erwähnt. Der Name des Ortes stammt von der Wisch (Wiese) der Abtissin des Klosters Itzehoe ab.
Aerzen Ursprünglich Allodialbesitz der Grafen von Everstein; seit 1408 mit Unterbrechungen Fürstentum Calenberg, später Hannover; um die Burg eine Fleckensiedlung (1293 oppidum); Fleckenrecht 1589. Um 1200 in parrochia Artlissen [Original], Mitte 13. Jahrhundert Arteldessen [Kopie 16. Jahrhundert], 1377 Ertelsen; Aerzen (1619). Bildung mit dem Grundwort-hausen und einem stark flektierenden Personennamen der als *Ardali, *Erdali oder eher Hardil(i) mit Schwund des anlautenden Han zusetzen ist. Er zeigt Schärfung des -d zu -tim Silbenauslaut. Nach dem Ausfall des -el entsteht Ert-sen, das dann mit -z geschrieben wird.
Affalterbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 972. Funde zeigen jedoch, dass diese Gegend schon vor 6000 Jahren in der Jungsteinzeit besiedelt wurde. Weitere Funde gibt es auch aus der Urnfelderzeit und aus den Zeiten der keltischen und römischen Besiedlung. Der Gemeindename „Affalterbach“ leitet sich von dem altdeutschen Wort Affalter (=Apfelbaum)) ab. Bereits im Jahr 972 gab es hier mehr Obstbau als andernorts. Noch 1965 standen auf der Gemeindemarkung 29.907 hochstämmige Obstbäume. Der Strombach trägt in seinem obersten Teil den Namen Apfelbach, ein kleines Fließgewässer i Suden Affalterbachs. Der Ortsname dürfte sich also vom Namen dieses Bachs herleiten.
Affing Eine Grabhügelgruppe und römische Funde weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ortsname Affing könnte auf eine bayerische Gründung durch einen Affo hinweisen. Affing wurde 1040 erstmals urkundlich erwähnt und war vor 1800 Sitz einer geschlossenen Hofmark der Grafen von Leyden.
Affinghausen Frühere Ortsnamen von Affinghausen waren in den Jahren 1124 Affenhusen, um 1265 Offinghusen und um 1330 Affinghusen. Eine überzeugende Deutung lautet so, dass es sich um die Siedlung der Leute oder der Sippe des Affo oder Agifo (dazu alte Vornamen wie Agafrid, Agefrid, Agfrid, Egfrid, Egfried, Afried oder Aifred) handelt. Der erste Namensteil rührt wahrscheinlich von Ecke oder Egge als „Spitze (des Schwertes)“.
Affler Affler ist wohl älteren Ursprungs und zählte mit Ubereisenbach zur Meierei Daleiden der luxemburgische Herrschaft Dasburg.
Agathenburg In dem Dorf Lieth erwarb 1652 der schwedische Generalgouverneur Hans Christoph von Königsmarck, Statthalter des Herzogtums Bremen und Verden ein älteres Gut und erbaute ein Landschloss, das er nach seiner Gemahlin Agathe von Lehsten Schloss nannte. Auch das Dorf Lieth trug seitdem diesen Namen.
Agelrode, (Ahrweiler) 1176.
Agger= jetzt Overath, 1076 Achera, 1066 de Achera superiore et inferiore, genannt nach den Wasser Agger. Die Agger dient in Troisdorf als Namensgeberin zum Beispiel für das Aggerstadion oder das Freizeitbad Aggua die sich in unmittelbarer Nähe des Flusses befinden. Bei seiner ersten Erwähnung um 1065 hieß der Ort „Achera“ (nach der Agger). Vermutlich wegen der Ansiedlung an der Aue-Rodung änderte sich der Name zu „Ouerode“ (etwa 1280), „Ovverode“ (1304), „Overadt“ (1582), und schließlich zu „Overath“. Damals übertrug der Kölner Erzbischof Anno II den Hofverband Achera – aufgeteilt in Oberacher (achera superior) und Unteracher (achera inferior) – mit allem Zubehör an die von ihm gegründete Abtei SiegburgAbtei Siegburg, wodurch der Abt von Siegburg Grund- und Lehnsherr in Overath wurde. Anno hatte Ober- und Unteracher vom Utrechter Bischof beziehungsweise von einem Grafen Konrad durch Tausch erworben.
Aglasterhausen Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen agilalstra (=Elster) her. Über agilaster, Aggleisterhusen (1265), Agilsterhusen (1278), Agileisterwiler, Alsterhausen, Agelesterhausen (1406) wandelte sich der Ortsname schließlich zum heutigen Aglasterhausen.
Agradingon (Gau an der untern Ems) +1000 Agradingon.
Aham Er sind verscheidene. Dese in Landshut. In Aham wurde zum Schutz gegen die Ungarneinfalle um 900 eine Wasserburg an der Vils erbaut. Das Kirchdorf Aham erfuhr circa 1125 eine erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Aheheim. Dieser Siedlungsname weist auf ein fließendes Gewässer, Ahe, hin und bedeutet damit so viel wie „Heimstatt am Fluss“. Die Burg Ahaim ist wenigstens bis 1579 belegt.
Ahaus Anfang des 12. Jahrhundert Burg der Herren von Diepenheim, seit circa 1389 Stadt. 1406 zum Fürstbistum Münster, Schlossbau im 17. Jahrhundert, zeitweilig bevorzugte Residenz des Bischofs, 1139 Ahus, vor 1191 Ahus, 1217 Ahusen. Aus germanisch *ahwo ̄, ‘kleines Fließgewässer’, ‘Bach’, in der „Westfälischen Bucht“ (Münsterland) häufig in Konkurrenz zu dem gewöhnlichen beke Feminin ‘Bach’, zusammengesetzt mit -hu ̄s ‘Haus’, hier im Sinne eines festen Hauses, einer Burg. Der wenig aussagekräftige, an jedem Fließgewässer in Nordwestdeutschland mögliche Name ist als Lagebeschreibung leicht verständlich und besitzt noch Bezeichnungscharakter. Im Dativ Plural, Ahausen, Kreis Olpe, Ahsen, Kreis Recklinghausen, mit anderen Siedlungsbezeichnungen als Grundwort: Adorf (zu Brilon), mehrere Ewijk (aus älterem *A-w ̄ık) in den Niederlanden.
Ahausen Frühere Orstnamen von Ahausen waren in den Jahren 1226 Ouhusen, 1296 Ahusen, 1302 Ahusen, 1339 ouhusen, 1373 ouhusen, 1384 Ouwhuzen, 1390 ouhusen, 1435 Öwhusen, 1447 Ouhuzen, um 1540 Awhusen, 1567 Auhußenn, 1622 Auhausen, 1630 Ahaus, 1664 Ahusen, 1684 und 1718 Ahausen/Ausen. Hausen bedeutet Dorf, Dörfer, das Bestimmungswort ist der Flussname Ahe, Aue.
Ahlbeck (Ueckermünder Heide) Ostseebades Ahlbeck. Der Name dieses Usedomer Ortes geht auf einen Wasserlauf, der Gothensee und Ostsee verband und reich an Ahlen war und mundartlich "Ahl-Beek" genannt wurde, zurück. Dieser Ahlbach, wie er erstmalig im 17. Jahrhundert auf der bekannten Lubinschen Pommern-Karte genannt wurde, bildete eine natürliche Grenze zwischen den Besitztümern der Gutsherren von Mellenthin und Gothen und dem der Pommernherzöge auf der Insel Usedom. Der Besitz der Pommernherzöge auf der Ostseeinsel Usedom gehörte dann später zu Schweden und schließlich dem König von Preußen.
Ahden, 1015-25 Adana.
Ahlde, (Osnabrück) +1000 Aluduuide. Germanisch? + widu, Wald.
Ahlen, (Osnabrück) +1000 Aluthon. Der Name der Stadt wird erstmals um 850 in der Vita Liudgeri II erwähnt. Seine Bedeutung und die auf den Namen Bezug nehmende Darstellung des Stadtwappens mit einem „geflügelten Aal“ sind nicht geklärt. Als Ursprung der Stadtsiedlung wird ein Siedlungsansatz an einem Übergang über die Werse angenommen, der zum Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen wurde und gleichzeitig Ausgangspunkt für eine dritte Straße war Hamm–Ahlen–Warendorf, Beckum- Ahlen-Herbern, Ahlen, Munster). Die in den ersten Jahrhunderten langsam wachsende Siedlung bildete sich um einen bischöflichen Amtshof. Im Schutze dieser Kirchenburg ließen sich zunächst Handwerker und Händler nieder, um mit den Bauern und Bewohnern des Amtshofes Handel zu treiben. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts begann der Fernhandel in der Stadt, so tauchten die Namen Ahlener Kaufleute beispielsweise im 13. Jahrhundert in den Rechnungen Lübecker Kaufleute auf.
Ahlen Pfarrgründung unter Bischof Liudger, 1224 Stadt. Frühes 10. Jahrhundert in Alnon [Original], um 1150 de Alnen, 1209 Alen. Der Ortsname ist eine Bildung aus einem Gewässername *Alna, der womöglich ein Abschnittsname der Werse am Zusammenfluss mit der Olfe ist, wo an einer Furt über die Werse dann die Siedlung Ahlen entstanden ist. Der Gewässername *Alna ist eine Ableitung mit -n-haltigem Suffix zu einer indogermanischen Wurzel *el-/*ol-, germanisch *al ‘faulen, modrig sein’, möglicherweise auch indogermanisch *el-/*ol im Sinne von ‘fließen’. Ein so bezeichnetes schlammiges oder fließendes Gewässer kann durch die Bildung im Dativ Plural zu einem Siedlungsname werden. Das erste -n der frühen Formen ist assimiliert worden. Die mit Beginn des 13. Jahrhundert regelmäßig belegte Form Alen hat sich unverändert erhalten und ist erst sehr spät durch -h zur Kennzeichnung der Vokal länge ergänzt worden. Eine Verbindung mit dem Wappentier der Stadt, dem Aal, ist sprachlich nicht möglich. Deutung: ‘Siedlung an der *Alna, einem schlammigen/fließenden Gewässer’.
Ahlerstedt Frühere Ortsnamen von Ahlerstedt waren in den Jahren 1102 Alerstede, um 1230 Alerstede und 1420 Alerstede. Als Grundwort dieses Ortsnamens ist zweifellos –stedt anzunehmen. Das Bestimmungswort könnte entweder auf das mittelniederdeutsch alre, elre für Erle zurückgehen, was zu einer Grundform Alre-stet(d)ti führen könnte. Deutsch Erle, niederdeutsche Eller, mittelhochdeutsch erle, althochdeutsch erila, elira, mittelniederdeutsch elre, aber auch mittelniederdeutsch alre für aller. Möglicherweise liegt auch ein alter Vorname zugrunde, vielleicht Alaher.
Ahlsdorf 780 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Ortes lautete früher auch Alsdorf. Das Dorf besaß ein Freigut und eine Filialkirche von Hergisdorf.
Ahlhausen, (Ennepetal) Mitte 1200 Adalhedehuson. Germanisch Apalhaida husum, zu den Häusern der Apalhaidu, (apala Adel, + haidu, Art)
Ahnatal Nordrand des Naturparks Habichtswald wird die Gemeinte von der Ahne durchflossen. Gebildet 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinte Heckershausen und Weimar. Beide Orte gehörten zum Amt Ahna, das seit der Mitte des 13 Jahrhundert im Besitz der hessischen Landgrafen ist. Heckershausen: 1106 (Kopie) Hekereshusun, 1107 Heggereshusun, 1146 Hekkereshusun, 1325 Hekershusen. Weimar: 1097 Wimaro, 1146 Winmare, 1209 Wimar, 1252 Wimmare, 1343 Wymor. Zum Ortsname Heckershausen: Personename Hagihari (so Andrießen) oder Personenname Agihari. Die Personennamen mit Hag(i)als Erstglied sind nur sporadisch bezeugt und wohl zu althochdeutsch hag (an) ‘Einfriedung, Einhegung’ zu stellen. Es könnte auch bei der Bestimmung des Personenname an das besser bezeugte Erstglied Agi gedacht werden, das mit einem prothetischen her scheint. Der Ortsname zeigt primär umlaut -azu -e-, Ausfall des Fugenvokals -i und expressive Schärfung -gz u -ck-. Der Ortsname Weimar ist wohl als althochdeutsch *ze demo w ̄ıdinin mare ‘bei dem mit Weiden bestandenen Teich; Sumpf’ zu deuten. Zum Zweitglied vgl. -mar. Der Gewässername Ahne oder Ahna (1154 Ana) wohl zu keltisch *on ‘Wasser, Sumpf, Fluß’. Daraus althochdeutsch *An-aha > mittelhochdeutsch Ana mit Hinzufügung des zweit Gliedes -ach an das unverstandene Bestimmungswort. Zum Zweitglied -tal.
Ahr=Altenahr. 1107 Ara, 112 Are. Genannt nach der Ahr.
Ahlstädt Erstmals wurde der Ort 1212 als „Alstat“ urkundlich erwähnt.
Ahneby Ahneby wurde 1196 erstmals als Anabu erwähnt. Der Ortsname bedeutet Dorf des Ani.
Ahnsbeck Das Haufendorf Ahnsbeck ist in einer Verkaufsurkunde von 1197 erstmals als „Alrebekesa“ erwähnt. Um 1240 dann Adenesbeke und 1278 Adensbeke, später dann wieder Adenesbeke, aus dem schließlich Ahnsbeck wurde. Die Namensbezeichnung in ihrer Übersetzung „Erlenbachs-Aue“ deutet auf die ursprüngliche Lage in einer Aue am von Erlen gesäumten Bach hin.
Ahnsen Frühere Ortsnamen von Ahnsen waren in den Jahren 1256 to Adenhhusen, 1381 to Adenhusen, 1441 Adensen und 1591 zu Ansen. Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Namen Ado als einer Kurzform zu Vollnamen wie Adolf zum Wortstamm Atha-, aber namensrhythmisch verkürzt. Ahnsen ist wortverwandt mit dem Begriff Adel in der Bedeutung „vornehmes Geschlecht“. Eine Parallele stellt Ahnsen im Landkreis Gifhorn dar.
Aholfing
Aholming
Ahorn (Baden) Dezember 1971 wurde die Gemeinde Ahorn durch den Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Eubigheim (samt Obereubigheim), Buch am Ahorn und Hohenstadt gegründet. Nach Buch war bereits 1936 Schwarzenbrunn eingemeindet worden. Namensgeber war der rund 2000 Hektar große Ahornwald.
Ahorn (Oberfranken) Ahorn wurde erstmals 1074/75 als Rodungshofe in den Wäldern der Burg Ahorny“ erwähnt. Die Entwicklung hängt eng zusammen mit der Geschichte des Schlosses Ahorn das Joachim von Rosenau nach dem Bauernkrieg im Jahre 1555 auf den Resten einer älteren Burg im Renaissancestil errichten ließ.
Ahorntal
Ahrbrück Pützfeld wurde 893 als Besitz der Abtei Prüm erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert gehörte es, wie auch die 1265 erstmals urkundlich genannten Siedlungen Brück und Denn, zur Grafschaft Are mit der 1246 die drei Dörfer unter Kölnisch Hoheit ins Amt Altenahr kamen. Pützfeld besaß eine größere Burganlage, deren Besitzer 1681 die Marienkapelle links der Ahr erbauten.
Ahrensbök Nähe zur Ostsee, 1280 gegründet, 1328 erstmals urkundichluch erwähnt, 1397 Gründung eines Kartäuserklosters, im Middelalter Wallfahrtsort (Marienbildnis), 1331 de Arnesboke; 1328/1335 in villa Arnesboken [Original]; villam ... dictam Arnesboken (1353); 1426 in parochia Arnsboken. Der Ortsname setzt sich zusammen aus der Kurzform eines Personename Arn für Arnfried oder Arnulf und dem mittelniederdeutsch böke beziehungsweise dem niederdeutsch bök in der Bedeutung ‘Buchen(gehölz)’, so dass mit Ahrensbök dem Wortursprung nach die ‘Siedlung des Arn im/am Buchengehölz’ bezeichnet ist. Ahrensberg, Landkreis Mecklenburg-Strelitz; Ahrensburg, Kreis Stormarn.
Ahrdorf, (Aa) 970 Aredorph. Ahrdorf muß zu einer Zeit entstanden sein, als am Ufer der oberen Ahr noch keine Dörfer bestanden. Das zeigt der Name, der schlechthin das Dorf an der Ahr bedeutet. Die benachbarten Dörfer sind durchweg jüngeren Ursprungs. Die Schreibweise hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Im Jahre 970 Aredorph, 975 Aredorff, 1588 Aerendorp. Auf der offiziellen Karte des Herzogtums Arenberg, die 1715 von einer älteren Karte abgezeichnet wurde, ist der Ort als Ahrdorf verzeichnet.
Ahrensburg Neudruck Ahrensborg. direkte Nähe zu Hamburg, im mittleren Stormarn. Im Mittelalter befestigter Herrensitz (Burg Arnesvelde), dabei Dorf Woldenhorn 1314 erstmals urkundlich erwähnt, bis ins 16. Jahrhundert zum Zisterzienserkloster Reinfeld, 1567 Burg und Umland (darunter Woldenhorn und Ahrensfelde) an den (dänisch) Feldherrn Daniel Rantzau, 1867 Umbenennung des Gutsdorfes Woldenhorn in Ahrensburg, Schloss Ahrensburg. 1314 Woldehorne, 1577 zu Arensborch [Original], datum Arenßburg (1604); auf Ahrensburg (1732). Die Bedeutung des ursprungliche Woldehorne lässt sich aus seinen Bestandteilen erschließen: niederdeutsch woold ‘Wald’ und horne ‘Vorsprung’, so ergibt sich die Bedeutung der ‘Siedlung am Waldvorsprung’. Der Name Ahrensburg geht zurück auf eine Burg bei Ahrensfelde. Der Name Ahrensfelde bezeichnete eine Ansiedlung auf dem Gelände eines Arns. Der Personsname ist eine Kurzform von Arnold, die zu mittelniederdeutsch arn, arne, arent ‘Adler’ gehört. Zum Grundwort-felde. Die Ahrensburg bezieht sich auf den Personsname Arn, also die ‘Burg des Arn’. Ahrensberg, Flurname in Niederlande und Ortsname in Meckelburg-Vorpommern; Ahrensbök, Kreis Ostholstein; Ahrensfelde, Ortsteil von Ahrensburg, sowie Ahrensfelde, Landkreis Barnim.
Ahrensfelde 1375 Arnsfelde, Arnsfelt, 1595 Zu Ahrensfelde. Der Name Ahrensfelde bezeichnete eine Ansiedlung auf dem Gelände eines Arns. Der Personenname ist eine Kurzform von Arnold, die zu mittelniederdeutsch arn, arne, arent ‘Adler’ gehört. Zum Grundwort-felde.
Ahrenshagen-Daskow Ahrenshagen wurde erstmals 1323 urkundlich erwähnt. Es entstand im Zuge der deutschen Ostkolonisation. Die Dorfkirche Ahrenshagen stammt vom 13. und 14. Jahrhundert, der Turm aus Feldstein vom 15. Jahrhundert. Daskow ist slawischen Ursprungs. Dieses Gut gehörte über zwei Generationen dem schwedisch stämmigen Adelsgeschlecht von Lil(l)ienanker, die auf den Akzise-Kommissar Johann von Lilienanker und seinen zwei Söhnen Johann Carl und Siegmund Gottlieb im Bezug zu Daskow stehen und unter ihren Namen und Nachfahren bis 1836 Daskow innehatten. Der Ort, konkret das Gut, war 1841 bis 1945 im Besitz der briefadeligen Familie von Stumpfeld-Lillienanker.
Ahrenshöft Der Ort wurde im Jahr 1455 erstmals als Vrenshoude urkundlich erwähnt. Der Name geht auf Danisch hoved für Haupt, Vorsprung und den Rufnamen Orne zurück, der wiederum mit dem Tiernamen Eber verwandt ist. Ebenfalls möglich ist eine Ableitung von Adler (altnordisch ari, mittel dänisch arn, neudänisch ørn, vgl. altnorddeutsch Arnhofði für Adlerkopfiger).
Ahrenshoop
Ahrenhorst, (Albersloh) +1000 Arnahurst. Germanisch arnu, Adler + hursti, waldiger Hügel in Sumpfland.
Ahrgau (Gau an der Ahr) 804 Kopie in pago Aquilinse, 880 in pago Arisco. 1051 in pago Aregovve.
Ahrenviölfeld Der Ort gehörte ursprünglich zur Dorfschaft Ahrenviöl der Kirchspiels Landgemeinde Schwesing und damit zum gleichnamigen Amtsbezirk im Kreis Husum Am 1. April 1934 wurde die Kirchspiels Landgemeinde Schwesing aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden, so auch Ahrenviöl. Am 1. Dezember 1934 wurde Ahrenviölfeld als neue Gemeinde aus der Gemeinde Ahrenviöl herausgelöst.
Ahrenviöl Der Ort wurde erstmals 1352 als Villa Arenfjold urkundlich erwähnt. Er befindet sich historisch in der Südergoesharde. Der Ortsname verweist auf Viöl (dänisch Fjolde) in der Bedeutung Außenmark, unkultiviertes Feld (vgl. altnordisch fjall für Hochland, Berg) und Adler (altnordisch ari, mitteldänisch arn, neudänisch orn). Zu beachten ist, dass Viöl/Fjolde ursprünglich nicht nur den heutigen Ort, sondern auch den umgebenden Landstrich bezeichnet haben könnte.
Ahrweiler, 1044 Arewilere, 1051 VVilere. 1210 Arewilre. Germanisch wilari von latinisch villare, Gehöft, genannt nach der Ahr.
Aichach Zollstätte der Reichsmarschälle von Pappenheim. 1096–1123 Eyhach, 1131 (Kopie von 1175) Aichach, 1146/47 (Kopie von 1175) Aicha, 1147 Aichahe, 1147 (Kopie von 1521) Aiche, 1153 Eichach, 1181–1183 Eicha, 1199 Aich, circa 1230 Aichac, 1231–1234 Aeichaech, 1260 Aechach, 1279–1284 Aeicha, 1284 Aicheh, 1285 Aichaech, 15. Jahrhundert (zu circa 1062–1080) Aychach, 1657 Aicha ... Aichen und 1796 Aicha, Aichach. Als lateinisch Herkunftsbezeichnung begegnet 1561 Quercetanus, als Mundartform des Jahres 1860 Oacha, die übrigens der heutigen entspricht. Der ursprüngliche Flurname liegt althochdeutsch eihhahi, in Glossen mit lateinisch quercetum gleichgesetzt, beziehungsweise mittelhochdeutsch eichach ‘Eichenwald’ zugrunde. Dieses Wort ist wiederum im Beleg von 1561 durch das lateinisch Suffix -a ̄nus, das den Bewohner beziehungsweise die Herkunft bezeichnet, abgeleitet. Schon das älteste Siegel (Abdrucke seit 1315) zeigt den für den Namen redenden Eichenbaum im Schild. So Eichstätt, Landkreis Eichstätt.
Aicha vorm Wald Der Siedlungsname erscheint erstmals um 1150 als Eichehe. Etwa aus derselben Zeit stammen Belege als Aichakeirchen und Aichehechirchen, was auf eine Ansiedlung mit Kirche hinweist. Ursprünglich leitet sich der Name von dem althochdeutschen Wort eihhahi für „Eichenwald“ ab. Um eine Verwechslung mit gleichnamigen Orten zu vermeiden, erfolgte ab ca. 1720 der Zusatz vorm Wald als Hinweis auf die Lage des Orts nahe dem Bayerischen Wald.
Aichelberg
Aichen Aichen gehörte seit 1660 zum Stift St. Moritz in der Freien Reichsstadt Augsburg. Im Jahr 1865 wurde die Gemeinde Gessertshausen amtlich in Obergessertshausen umbenannt. Die am 1. Januar 1976 aus dem Zusammenschluss von Memmenhausen und Obergessertshausen neu entstandene Gemeinde erhielt den Namen Aichen.
Aichhalden Aichhalden wurde im Jahre 1223 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung aus Eiche und -halden, (Berghang)
Aichstetten 797 Eihsteti, 879 Achstetten. Alemannische Reihengräber im nördlichen Ortsbereich. Im 8. und 9. Jahrhundert Besitz des Klosters Sankt Gallen. Das Gemeindegebiet kam 983 an das Kloster Petershausen, 1491 durch Kauf an das Haus Waldburg. Bildung eines Gerichts der Grafschaft Zeil. Deren Inhaber hatten die Landes- und Grundherrschaft. Marktgerech¬tigkeit 1741.
Aichtal (Kopie 12. Jahrhundert) Eichaha, 1229 Ech [Original], 1275 Ehe; Aichtal (1978). Benannt nach der durch die Ortsteil e Aich, Grötzingen und Neuenhaus fließenden Aich. Der Gewässername ist aus einem Kompositum* ̄ewa-aha verkürzt, dass sich aus althochdeutsch ̄ewa‘ Eibe’ und althochdeutsch aha, mittelhochdeutsch ahe ‘fließendes Wasser’ zusammensetzt. Die alten Belege für den Ortsname Aich entsprechen der heutigen Mundartform ae mit ae für mittelhochdeutsch ̄e. Das Grundwort-tal ist das produktivste bei der Neubildung von Siedlungsnamen im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg.
Aichwald Burg Aichelberg, Aichelberger Feldkirche (Pfarrkirche ab 1482). Der Gemeindename ist durch die Lage im Waldgebiet der Aichelberg und Aichschieß genannten Ortsteil e motiviert. Diese Namen wurde von den Namengebern teils zu Recht (1482 Aichelberg, zu althochdeutsch eihhila, mittelhochdeutsch eihhel ‘Eichel’), teils zu Unrecht (1248 Kopie 1499, 1275 in Ainschieß, von althochdeutsch awi, ewe, mittelhochdeutsch ouwe ‘Schaf’, mit Umlaut und Ausfall des -wund sekundärer Angleichung an Aich) mit dem Wort Eiche, mittelhochdeutsch eich mit mundartlich ai-Schreibung, verbunden.
Aidenbach In den Jahren 817 und 837 ist ein gewisser Haito als Stifter von Ländereien in unmittelbarer Nähe von Aidenbach urkundlich belegt. Vermutlich leitet sich der Ortsname von diesem ab, ergänzt um das althochdeutsche pah (auch bah oder pach) für Bach. 1072 wurde die Pfarrei Aidenbach erstmals in einer Stiftungsurkunde des Passauer Bischofs Altmann unter dem Namen Etinbach erwähnt. Ab 1120 war Aidenbach Sitz eines Herrengeschlechts; aus dieser Zeit ist der Name Atinpach belegt.
Aidhausen Aidhausen wurde erstmals im Jahr 824 urkundlich genannt und war ein Amt des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reischskreis gehörte.
Aidlingen Aidlingen wurde im 6. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, 843 urkundiche Erstnennung, 1355 an die Herren von Bondorf, 1365 an die Grafen von Württemberg. Nikolaikirche, Naturschutzgebiet Venusberg. Im 13. Jahrhundert ging Dätzingen an den Johanniterorden, ab 1806 an das griechisch Württemberg. Döffingen fiel 1388 bei der großen Schlacht von Döffingen vom Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg. Ulrichstein, Malteserschloss. 843 (Franckreich um 1150) Otelingen, 843 Otelingen, 1523 Öttlingen, 1592 Eytling; Aidlingen (1676).
Aidlingen ist zurück zuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname O ̄ tilo, der Name bedeutet ‘bei den Leuten des O ̄ tilo’. Der Stammvokal -o ̄wurde zu mittelhochdeutsch -ö ̄ – umgelautet und zu ae diphthongiert. Der Diphthong zeigt sich seit Ende des 16. Jahrhunderts in den Schreibungen ey, ai und ay. Der Gewässername Aid ist eine jüngere Rückbildung. Der Name Grafenau erinnert an den hier am 23. August 1388 in einer Schlacht erschlagenen Sohn Ulrich des Grafen Eberhard von Württemberg sowie an den 1811 zum Grafen von Dillen erhobenen Generalleutnant Dillenius, der 1810 das Schloss Dätzingen erhalten hatte. Grafenau, Niederbayern.
Aiglsbach Der Ort wurde erstmals 864 urkundlich erwähnt. Weitere Nennungen folgten als Agelspach (ca. 1145), Ailgilspach (ca. 1190) und Egilspach (ca. 1160).
Ailertchen Im Jahre 930 wurde Ailertchen erstmals urkundlich erwähnt. Für 1721 sind erstmals ein Bürger- oder Bauernmeister sowie Wald- und Flurschützen erwähnt. Ein Jahr später wird eine Mühle als neue Mühle genannt.
Aindling
Ainring 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) zu nach 700 Ainheringa, 1025–1041 Einheringa, 1151–1167 Ainhering, circa 1170 Ainheringen und 1831 Ainring, Ainering. Es liegt der Personenname Einher zugrunde, der durch das Zugehörigkeit Suffix -ing abgeleitet ist.
Aislingen Eine Doppelschanzenanlage auf dem Sebastiansberg stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Reihengräberfunde sprechen dafür, dass Aislingen wohl eine allemannisch Gründung ist. Die erste urkundliche Nennung als „Eigislinga“ ist für 1063 überliefert.
Aiterhofen Im Jahre 773 n. Chr. wurde Aiterhofen als Villa Eitraha zum ersten Mal als agilolfingischer Herzogshof urkundlich erwähnt. Etwa aus dem Jahr 973 stammt eine weitere Erwähnung als Eitarahoue, also Hof an der Eiterach. Ein Chronist des 11. Jahrhunderts interpretierte den Namen fälschlich als Hof des Giftes (= Eiter). Doch die tatsächliche Bedeutung leitet sich aus dem indogermanischen oid für anschwellen und den althochdeutschen Begriffen aha für Wasser sowie hof für Anwesen ab. Der Ortsname bedeutet also so viel wie „Anwesen am anschwellenden Wasserlauf“, womit der Bezug zum Fluss Aiterach hergestellt ist.
Aitern
Aitrach Die erste urkundliche Erwähnung von Aitrach stammt aus dem Jahre 838. In dieser Urkunde, die im Kloster St. Gallen aufbewahrt wird, ging es um ein Tauschgeschäft zwischen dem Kloster Kempten und dem Grafen Wanning.
Aitrang Aitrang ist eine der ältesten Siedlungen der Gegend und aus Aitrachwang entstanden. Flurnamen wie Im Grubach, Krumstrang und Krumstrangäcker, sowie Spuren frühgeschichtlichen Ackerbaus lassen auf eine keltische Besiedlung schließen. In einer Schenkungsurkunde des Franken Königs Pippin des Kurzen (741–768) ist der Ort erwähnt.
Aken (Elbe), an der Elbe zwischen der Mulde und Saale mündung, Im Hochmittelalter zeitweise Residenz der askanischen Kurfürsten und Herzöge von Sachsen. 1219 Waltherus de Aken, 1227 (14. Jahrhundert) in Aquis, 1270 civitas Aken. Klassischer Fall einer Namen übertragung: Der Ort wurde nach Aachen benannt, als Krönungsstätte der deutschen Könige von hohem Prestige. Nach Bischoff sollten während des hochmittelalterlichen Landesausbaus mit solchen berühmten Namen Zuwanderer zur Ansiedlung angelockt werden. Ob dies oder aber direkter Zuzug aus der Aachener Region der konkrete Grund der Benennung war, ist nicht mit Sicherheit zu ermitteln. Der Name Aken zeigt unveränderte niederdeutsch Lautung ohne den Einfluss der 2. Lautverschiebung, wie er bei Aachen erfolgte.
Aland (Altmark) Genannt nach der River dem Aland, Side River von der Elbe. Der Name Aland hat seinen Ursprung in 'aland' (Kurdisch), was so viel bedeutet wie 'der Sonnenaufgang'.
Albach, 962 falsch Albucho, 1023 Albuch, 1215 Albechen. Der Name „Ahlbach“ geht vermutlich auf die Bezeichnung „Ahl“ für einen umhegten Bereich am Ortsrand zurück, wo Vieh untergebracht war. Im August 772 wurde Ahlbach in einer Schenkungsurkunde der Rupertiner s Kloster Lorsch im Lorscher Codex bekanntermaßen erstmals erwähnt.
Albaching
Albisheim, 835 Kopie Albufioilla, Albufuila, 1222 Aluesheym. Germanisch Albuwulfes haim, Wohnung des Anuwulf, (albu Elf + wulfa, Wolf)
Albbruck Der namensgebende Ortskern Albbruck mit seinen Ortsteilen Kiesenbach, Alb und Albert wurde 1403 erstmals genannt. Der Ortsteil Birkingen Kloster St. Gallen bis er 1528 an das Koster St. Blasien fiel. Birndorf wurde ebenfalls 814 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Seit 1271 gehörte der Dinghof in Birndorf zum Kloster St. Blasien. Der Ortsteil Buch wird als „Puach“ im St. Galler Urkundenbuch erwähnt.
Albersdorf (Holstein) Bei Albersdorf befindet sich eine der reichsten vorgeschichtlichen Landschaften des Landes („Steinzeitpark Albersdorf“),1281 erstmals urkundlich erwähnt. Luftkurort, erste in Deutschland gegründet Volkshochschule. 1281 in Aluerdesdorpe [Original], 1323 in Alverdesdorpe; tho Aluerstorp (1569–1574). Der heutige Name spiegelt die Bedeutung ‘Ort des Altward’ wider. Die Kennzeichnung als Dorf entwickelte sich aus dem altsächsisch thorp, zu mittelnorddeutsch dorp und norddeutsch dörp, hochdeutsch -dorf. Erster Bestandteil ist ein Personenname Alverd, der den Wortwurzeln athala ‘vornehmes Geschlecht, Adel’ und -ward, althochdeutsch -warto ‘Gesetzeshüter’ (9. Jahrhundert), altsächsisch Ward, mittelhochdeutsch Warte ‘Hüter, Wächter, Wärter, aufseher’, hochdeutsch Wart als Grundwort. Im 18. Jahrhundert findet ein Wechsel von /v/ zu /b/ statt (vgl. wiever > Weiber).
Albersdorf (Thüringen) Sitz einer Metzer Kastellanei. 1049 Albertorff, 1225 Alberstroff, 1256 Albestorf, um 1405 Albestroff. Bildung mit dem Grundwort -dorf, das appellativisch an althochdeutsch dorf, thorf, mit Lautverschiebung < germanisch *þurpa ‘Dorf, Gehöft’ anzuschließen ist. Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personenname Al(a)-berht. Ausgangsform: *Al(a)berhtes-dorf; weitere Entwicklung mit Synkope des Endsilbenvokals des althochdeutsch (*Albertsdorf) und anschließender Erleichterung der Vierund Dreikonsonanzen. Die offizielle französisch Form greift auf die dialektale Form mit Metathese des -r in -troff zurück.
Albershausen Die Gemeinde Albershausen kann heute auf knapp 750 Jahre Geschichte zurückblicken. Ein genauer Gründungszeitpunkt ist nicht bekannt. Die Gemeinde wird jedoch in einem Beleg aus dem Jahre 1275 erstmals erwähnt. Jungsteinzeitliche Funde lassen vermuten, dass bereits 3000 bis 1800 vor Christi Geburt Menschen die Albershäuser Markung durchstreiften und vielleicht auch bereits darauf siedelten. Schon etwa um das Jahr 1700 waren sehr wahrscheinlich alemannische Grabbeigaben entdeckt, doch in ihrer Bedeutung nicht erkannt worden. Durch diese Funde weiß man, dass etwa im siebten Jahrhundert auf der Markung, wohl im Gebiet des Ortskerns, Alemannen siedelten.
Albersweiler Ob Belege aus dem 11. Jahrhundert sich auf Albersweiler oder Orte ähnlichen Namens beziehen, ist ungewiss. Samuel, Abt des Klosters Weissenburg vermachte 1065 dem Kloster mehrere mit eigenem Geld erkaufte Knechtshöfe, darunter einen in Adelbreddesuuilare bzw. Albrahteswilre. Der Beleg wurde für Albersweiler in Anspruch genommen, jedoch auch für das badische Waldprechtsweier. Auch das Jahr 1065 ist nicht gesichert. Ein Eberhardus de Adelbrahteswilre bzw. Albrehteswilre bezeugte eine Urkunde des Klosters Eußerthal die vom ersten Herausgeber in das Jahr 1150 gesetzt wurde, andernorts doppelt für 1150 und 1173–1178 aufgeführt wurde und letztlich aus den Jahren 1173–1176 stammt. Diese Urkunde wird häufig auf Albersweiler bezogen.
Albertshofen Albertshofen wurde als Alburgeshouen in einer Lehensgabe Gottfrieds von Hohenlohe an Otto Fuchs und seinen Bruder Konrad aus dem Jahr 1317 erstmals erwähnt.
Albessen
Albig Die älteste erhaltene Erwähnung von Albig – als Albucha im Wormsgau – stammt von 767. Sie stand in einer Schenkungsurkunde über einen Weinberg für das Kloster Lorsch. Eine Urkunde von 1135 nennt den Ort Albecho, er gehörte inzwischen zum Nahegau. Die Albiger Liebfrauenkirche wird zum ersten Mal im Jahre 962 urkundlich erwähnt. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert und die Pfarrkirche kam noch vor 1325 zum Kloster.
Albringhausen, (Esborn) Mitte 1200 Adalbrehtinchuson. Germanisch Apalberthinga husum, zu den Häusern des Apalbertht, (apala Adel, + bertha, glänzend)
Albisheim (Pfrimm) Funde deuten auf Albisheim als keltischeSiedlung hin. Im Jahr 835 wird der Ort erstmals urkundlich durch eine Schenkung des Karolingerkönigs Ludwigs dem Deutschen erwähnt. Dann erscheint er als Besitz des Klosters Prüm im sogenannten „Prümer Urbar“ von 893. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Albisheim war relativ früh schon ein so genannter Marktflecken. Das Kloster Otterberg war ab dem 11. Jahrhundert im Ort begütert.
Albsfelde Zur Zeit der Wikinger blühte der Handel mit dem Dorf Niendorf bei Berkenthin. Der Grund dafür ist der Fluss Stecknitz, auch bekannt als „Boassee“.
Albstadt Der Ortsname wurde 1975 beim Zusammenschluss der seit 794 bezeugten Orte Ebingen und Taifingen festgelegt. Er bezieht sich auf die Lage der Stadt auf der Schwäbischen Albanisch. Albstadt (Unterfranken).
Aldenakkare, (Neu Büddenstedt) Anfang 1100 Oldanakaron, 1. Halfte 1100 in Aldun akkararon. Germanisch aldan akkarum, in dem alten Ackern.
Aldenbuchbe, (Osterspai) 1200. Germanisch zur alten Buche.
Aldenhovel, (Lüdinghausen) +1000 Allonhuuile, Ollonhuuile. Germanisch? + hubila, Hügel.
Aldenhoven Ende 14. Jahrhundert befestigt, 1433 Privilegierung zur „Freiheit“, Amtssitz im Herzogtum Jülich, 922 (verfälscht letztes Viertel 11. Jahrhundert) in villa Aldenhouon, 1027 iuxta Aldenhouon [Original]. Syntag Mittelalteraus althochdeutsch alt und althochdeutsch hof‘ Anwesen, Bauernhof’ in lokativisch zu verstehendem ‘bei den alten Höfen’, -hofen, zu einem Wort verschmolzen; -d statt -t< germanisch /d/ entspricht dem nord-mittelfränkisch Sprachraum; -u und -v sind gängige Regionalschreibungen für [f]. Zur Unterscheidung vom benachbarten Freialdenhoven kommt im Mittelalter auch 1288 Martaldinhouen [Original] zu ‘Markt’ vor.
Aldenrade, (Walsum) 10-1100 Aldenrotha. Germanisch aldon ropa, zur alten Rodung.
Aldersbach Die erste geschichtliche Erwähnung einer Siedlung mit Namen Aldarespah stammt aus der Mitte des 8. Jahrhunderts im Traditionscodex des Klosters Mondsee. Die angebliche Ersterwähnung einer Kirche in Aldersbach aus dieser Zeit beruht auf einer missverstandenen Notiz des frühen 14. Jahrhunderts, die im ältesten Rechnungsbuch des Klosters Aldersbach überliefert ist. 1120 erfolgte die Gründung des ersten Klosters in Aldersbach (St. Peter) durch Augustiner-Chorherren. Etwa um 1140 war bereits der Name Alderbach gebräuchlich, eine latinisierte Form findet sich in Schriftzeugnissen des frühen 16. Jahrhunderts als Adalogeriopagus. Der Name leitet sich aus dem Personennamen Althar oder Aldar und dem althochdeutschen pah bzw. pach für einen Bach ab.
Aldingen Besiedlung bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgbar, 802 Schenkung an Kloster St. Gallen, 1444 zur Grafschaft Württemberg. 802 in villa qui dicitur Aldingas [Original]; Aldingen (1975). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Aldo. Der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Aldo’. Aldingen, Ortsteil von Remseck, Landkreis Ludwigsburg.
Aldringen, +1131, Holdrehenge. Germanisch Aldaharingum, zu den Leuten des Aldahar, (alda, alt, + harja, Heer)
Alendorf, (Aa) 1098 Kopie Aldendorf, 1144 Aldendorph. Germanisch aldon porpa, zum alten Dorf.
Alerheim
Alesheim Im Jahr 1214 wurde der Ort als „Olofsheim“ bzw. „Olafsheim“ erstmals urkundlich erwähnt. 1540 wurde die Kirche St. Emmeram erbaut.
Aletshausen Aletshausen wurde im Jahr 1316 erstmals in dem Zusammenhang erwähnt, dass einige Güter in dem Dorf zum Besitz des Hochstiftes Augsburg gehörten.
Alf (Nebenfluss der Prüm, bespült Bleialf) Keltischer Gewässername). Alf 1144 Biscouensaluen, Germanisch, des Bischofs Alf.
Alfdorf Alfdorf ist in der Älteren Ausbauzeit entstanden und wurde erstmals 1143 urkundlich erwähnt als Bischof Walther von Augsburg eine Stiftung an das Kloster Anhausen an der s Kloster Lorch.
Alfeld (Leine) 1205 als Archidiakonat erwähnt Stadtrechte zwischen 1220 und 1258 verliehen; gehörte zum Bistum Hildesheim, nach 1523 zum Fürstentum Braunschweig Wolfenbüttel; Hansestadt; 1643 Wiedereingliederung in das Hochstift Hildesheim; (Circa 1019–1022, Kopie Ende 12. Jahrhundert) Alevellon, 1214 de Alvelde, 1378 van Alfelde. Kompositum mit dem Grundwort-feld. Probleme bereitet das Bestimmungswort Al-. Aufgrund einer fehlenden Flexionsendung kommt ein Personenname nicht in Betracht, auch Alt (en)-, germanisch alt, altsächsisch alt, mittelnorddeutsch old bleibt fern, da -d oder -t in den Belegen nicht erscheinen. Man wird daher eher wie bei Ahlten, Landkreis Hannover, 1182 (Kopie14. Jahrhundert) de Alethen, 1182 de Althen; Ahlem, von Hannover, 1256 Alem, 1272 Alem; Aalen, Nordbrabant; Ohlum, Landkreis Peine, 1013/27 (12. Jahrhundert) Alem und weiteren Parallelen an eine Verbindung, mit der in Gewässername gut bezeugten, indogermanisch Wurzel *el-/*ol ‘Wasser, feucht, fließen’, vgl. Aller, Ola, Alster, Elster, Alpe (Al-apa) uswach, denken dürfen.
Alfeld (Mittelfranken) Der Meierhof Lieritzhofen gehörte wie der Bauernhof Aicha zu den Ausstattungsgütern des Klosters Bergen, das im Jahre 976 durch Witrud von Bergen gegründet wurde. Somit zählte das gesamte Alfelder Gebiet zum Kloster. Der Bischof von Eichstätt, Gundekar II, weihte in seiner Amtszeit zwischen 1057 und 1075 die ecclesia (Kirche) de Alefelt. Dem Kloster wurden die Besitzungen im 14. Jahrhundert durch das Geschlecht der Schenken von Reicheneck entfremdet. Das Adelsgeschlecht hatte in der Burg Recheneck ihren Stammsitz. Danach nahmen die Reichsministerialen von Reicheneck die Verwaltung von Alfeld wahr. Sie verfügten auch über einen Eigenhof im Ort, auf dem wahrscheinlich die Lehnsmänner ansässig waren. Die Lehnmänner waren nach Konrads von Alfeld benannt. Die Familie führte einen Wolf im Siegelbild. Die Errichtung eines einfachen befestigten Sitzes im namengebenden Alfeld lässt eine ministeriale Herkunft der Familie vermuten.
Alfgodinchova, (Werden), 796 Kopie ilam houam integram Alfgatinghoua. Germanisch Albugautinga hobo, Hufe der Leute des Albugaut, (albu Elf, + Gauta, Gote)
Alfhausen Das wehrhafte Kirchdorf Alfhausen „im sagenumwobenen Giersfeld, zu Füßen des Heiligenberges“ (104,3 m) wurde 977 erstmals in einer Urkunde des Kaisers Otto II. vom 29. Oktober 977 als Alfhuson erwähnt.
Alflen 1128 Alflo. 1148 Alflue, 1161 Afflue. Keltische Gewässername.
Alfstedt Alfstedt gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). – und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Alfter Alfter mit frühen, auch römisch Besiedlungsspuren, 1067 erstmals erwähnt, 12. Jahrhundert Augustinerinnenkloster gegründet, seit 1196 Ritter von Alfter als Erbmarschälle des Kölner Erzbischof bezeichnet, Schloss Alfter 1721 erbaut. 1067, 1120 Aluetra, 1116 Halechtre (?), 1126 Alftre. Vielleicht zum Baumnamen alber Maskulinum/Feminin ‘Weißpappel’ zu stellen aus mittellateinisch alburus zu lateinisch albulus ‘weißlich’ und dem in rheinischen Flurnamen verbreiteten Suffix -ter, das vor allem bei Baumnamen auftritt (Wacholder, Affolter, Flieder). Auch ein Flussname könnte dahinterstecken (vgl. Elbe).
Algermissen Klein und Groß Algermissen (curtis maioris beziehungsweise minoris Aleg(h)rimesheim) gehörten ununterbrochen zum Hochstift Hildesheim und blieben von der Reformation daher weitgehend unberührt, sodass auch heute noch eine katholisch Bevölkerungsmehrheit besteht; 980–982 (Kopie 15. Jahrhundert) Algrimsen, 989–992 (Kopie 15. Jahrhundert) Alegremishusun, 1143 de Alegrimessem, 1356/57 Lutteken, to Groten Alghermissen. Der Ort bestand bis in die Neuzeit hinein aus den zwei Teilen Groß Algermissen und Klein Algermissen. Der Name geht auf eine Kompositionsbildung zurück, in dessen Bestimmungswort ein stark flektierender Personenname zu suchen ist. Die Überlieferung schwankt im Grundwort zwischen -husen (-ausen) und -hem ( -heim), es ist wohl von altsächsisch -h ̄em auszugehen; jedoch darf man wohl Rosenthal folgen, der – im Gegensatz zu Kretschmann – argumentiert, dass die Hildesheimer Quellen gegenüber dem Corveyer Beleg Belastung fähiger sind und daher von altsächsisch -h ̄em ‘Siedlung, Dorf’ auszugehen ist. Im Bestimmungswort ist ein Personenname Ala-grim zu vermuten, den schon unter Hinweis auf einen im 8. Jahrhundert in Reims erwähnten Personenname Alecrimmus als Zusammensetzung aus alja + grim aufgefasst hat.
Algesheim, Gau. 1142=56, Alingesheim. Vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Lorscher Codex im Jahr 766 mag es das frankisch-merowingische Alagastesheim schon über zwei Jahrhunderte gegeben haben. Die Zeugnisse über Alagastesheim und Bergen (Laurenziberg) in den Güterlisten der Klöster Lorsch und Fulda seit 766/67 erlauben Rückschlüsse auf Ackerbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau sowie den Wohlstand einzelner Bewohner.
Ahlfridushuson, (Westfalen) 793 Kopie. Germanisch Alhafripis husum, zu den Häusern des Alhafrip.
Alheim Genannt nach der Berg Alheimer.
Alken 915-28 Alcana, 1008-15 Alkena, 112 Alkene. Keltischer Gewässername.
Alkersleben Erstmals wurde der Ort 1257 als Alkersleibin urkundlich erwähnt. In Alkersleben gab es ein Rittergut, deren Herren mit den Vertretern der Kirche das Leben im Dorf bestimmten. 1816 erwarb eine Familie das Rittergut.
Alkersum Die ersten Siedlungen in der Gegend fanden in der Eisenzeit statt.
Allenbach Als „Ellenbach“ erstmals 1265 erwähnt wurde, gehörte es zur Grafschaft Sponheim. 1601 wurde aus der Ellenburg das Allenbacher Schloss, das heute im Ortskern von Allenbach steht. Kalr IV (Lothringen) (1604–1675), Herzog von Lothringen starb während eines Feldzugs im Dienste des Kaisers am 18. September 1675 in Allenbach.
Allendorf (Eder) Im Jahr 1107 wurde Allendorf erstmals als Schenkung Graf Kunimunds an die Abtei Hersfeld urkundlich erwähnt.
Allendorf (Lumda)
Allendorf (Rheinland-Pfalz) Die niederadlige Familie von Allendorf ist mehr als 300 Jahre lang in zahlreichen Funktionen in der erweiterten Region nachweisbar. Ihr Wappen zeigte in Silber einen roten Herzschild begleiutet von einem goldenen Ring im rechten Obereck. Ältestes fassbares Mitglied ist Dietrich von Katzenelnbogen, der im Jahr 1258 erstmals erwähnt wird. Sein Sohn Heinrich von Katzenelnbogen, genannt vom Turm, nannte sich im Jahr 1276 erstmals „von Allendorf“. Der letzte Namensträger wird letztmals im Jahr 1594 erwähnt.
Allendorf (Thüringen) Das Dorf wurde 1196–1210 oder 1221 erstmals urkundlich erwähnt.
Allenfeld Der Ort wurde im Jahr 1438 als Aldenfeld erstmals urkundlich erwähnt.
Allensbach Allensbach ist als alemannisches Dorf spätestens im 4. Jahrhundert entstanden. Benannt wurde es nach einem alemannischen Stammesführer namens Alahol, der mit seiner Sippe am – vermutlich – heutigen Mühlenbach lebte. Erstmals als Alaspach erwähnt wird das Dorf 724 in der Gründungsurkunde des Klosters Reichenaus Marcktflecken nahm es eine Sonderstellung ein. Der Allensbacher Markt gehört neben dem Konstanzer und dem Rorsacher zu den ältesten nachweisbaren im Bodenseegebiet. Im Mittelalter besaß es Stadtrechte und eine Stadtmauer.
Allenz (Koblenz) 1103 Alisinza. Keltische Gewässername Alisontia.
Allersberg 1323 Markt und Befestigungsrechte, 1475 als eichstättisches Lehen an die Herzöge von Bayern-Landshut. 1254 Alrsperch, 1274 (Kopie des 15. Jahrhundert) Allersperg, 1278 Alrsberg, 1383 Allersberg. Grundwort des ursprüngliche Burgnamens ist mittelhochdeutsch bërc ‘Berg’, im Sinn von ‘Burg’ (-berg,-burg), Bestimmungswort wohl der Personenname Alaheri, Alaher.
Allershausen 1015-25 Alieressun. Elieressun. Germanisch Alagairas husum, zu den Häusern des Alagair.
Alleshausen Die Siedlung Alleshausen wurde wohl in der frühmittelalterlichen Älteren Ausbauzeit angelegt. Der Ortsname geht vermutlich auf einen frühen Siedler zurück. Der Überlieferung nach gelangte Alleshausen durch eine Schenkung Rudolfs von Rheinfelden († 1080) in den Besitz des Klosters St. Blasien. Der Ort wird erstmals 1150 urkundlich als Aleshusin erwähnt, 1254 wird es als Alashusen genannt.
Alling Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 802 als Allingas und Allinga (bei den Leuten des Allo), für Biburg um 1150 als Piburch und für Holzhausen 776 als Holzhusun (Häuser am Wald). Nachdem die einzelnen Orte ab dem 9. Jahrhundert zu verschiedenen Klostern gehörten, entstand infolge der Säkularisation 1812 die Gemeinde Alling.
Allmannshofen Allmannshofen gehörte den Reichsmarschallen von Pappenheim, ehe es 1688 an das Kloster Holzen überging, das unter der Landeshoheit des Hochstiftes Augsburg stand.
Allmannsweiler Die Siedlung wurde vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet und urkundlich 1268 als „Albinswil“ erstmals erwähnt, 1292 wurde sie gesichert als „Almswiler“ genannt.
Allmendingen Die erste neuzeitliche urkundliche Erwähnung von Allmendingen datiert aus dem Jahr 1287. Für den Namen des Dorfes sind zwei Erklärungen möglich. Entweder ist es eine alemannische Ansiedlung eines Sippenführers namens “Alawand”, woraus mit der Endung “-ingen” Allmendingen entstand, oder der Name rührt von der Geländebezeichnung der Umgebung, der “Allmend”, her. Das Gebiet wurde vor der Einleitung der Kander in den Thunersee vor 1714 oft überschwemmt und der Boden lieferte nur einen mageren Ertrag.
Allmersbach im Tal Erstmals urkundlich erwähnt wurde Allmersbach 1291 als Albolspach im Zusammenhang mit einer Schenkung einiger Güter der Gräfin Richinza von Löwenstein an die Deutscheordenskommende Winnenden. Infolge dieser Schenkung kam die Ortsherrschaft an das Dominikanerinnenkloster Weiler bei Esslingen.
Almegau. (Gau an der Alme) 1015-25 in pago Almunga.
Allstedt-Kaltenborn. Allstedt war deutsche Königspfalz seit dem 10. Jahrhundert, Stadtrechte seit 1425, Thomas Müntzer hielt hier 1523 seine „Fürstenpredigt“ in deutscher Sprache. Kaltenborn existiert nicht mehr als eigenständiger Ort, dort bestand ehemals ein Kloster, das 1539 aufgelöst wurde. Allstedt: 777 Altstedi, 935 [Oiginal] Altsteti, 936 [Original] Alsteti, 1174 Alstede. Kaltenborn: 107 Kaldeburne, 1120 Caldenborn, 1251 Caldenborn. Der Name Allstedt ist eine Bildung mit dem Grundwort -stedt. Im Bestimmungswort steht das altsächsisch ald, althochdeutsch alt ‘alt’, demnach bedeutet der Name ‘der alte Siedelplatz’ oder ähnlich. Die jüngere Form Alstede entstand durch eine Assimilation von -ldst zu -lst-. Der Name Kaltenborn enthält das Grundwort-born und als Bestimmungswort das altsächsisch kald, althochdeutsch chalt, mittelhochdeutsch kalt in flektierter Form. Der Name kann so als ‘Ort bei der kalten Quelle’ oder ähnlich interpretiert werden. Stetten, Landkreis Überlingen (1152 Altstadi), Baden-Württemberg; Kaltenborn, bei Bad Salzungen im Wartburgkreis; Kaltenborn, bei Kraftsdorf, Landkreis Greiz.
Almdorf Almdorf gehörte ursprünglich zum Schleswiger Domkapitel und wurde 1352 im Registrum capituli Slesvicensisa erstmals urkundlich erwähnt. Eine Theorie besagt, dass der Ortsname vom altgermanischen Allemende abgeleitet wurde und somit gemeinsames Land bedeutet, einer anderen Theorie zufolge kommt er aus dem Altdänischen (Almthorp) und bedeutet Ulmendorf.
Almersbach Eine erste Mitteilung über Kirchspiel und Dorf Almersbach findet sich in einer von Papt Innozenz III genehmigten Steuerliste des Bonner Cassius-Stifts aus dem Jahre 1199. Danach fehlt Almersbach bis ca. 1330 in den Steuerlisten der Erzbistümer Köln und Trier. Erst um das Jahr 1330 erscheint der Ort samt Pfarrei zum Dekanat Engers gehörend in der Taxa generalis subsidiorum cleri Trevirensis. Die Almersbacher Kirche muss also nach dem Jahr 1200 bis zur Zeit vor dem Jahr 1330 "eigenständig" verwaltet worden sein. Im Januar 1261 begegnen wir dem ersten namentlich genannten Geistlichen zu Almersbach: Ein Walter, Priester (sacerdos) zu Almersbach tritt in der Abtei Marienstatt als Zeuge einer Beurkundung auf. Die Zeugenfolge lässt den Schluss zu, dass der Sacerdos Walter von der Abtei Marienstatt nach Almersbach abgeordnet worden war.
Almstedt
Alpen 1074 in ... Alpheim. Zusammensetzung mit Grundwort -heim. Eine Verbindung des Erstglieds mit germanisch *al-a‘ Elfe, zauberischer Geist’ (mittel niederländisch alf, auch in Personennamen) oder *al-i ‘Flussbett’ (mittelnorddeutsch elve) ist problematisch, da reg. der Reibelaut erhalten bleiben müsste. Möglicherweise zum Flussname Alp (< *Al-apa, apa; Zahlreiche -heim-Namen mit germanisch *al-ain der zu erwartenden Form Alf erscheinen im niederländischen und norddeutschen Gebiet.
Alpenrod Als Gründer der Gemeinde wird der Vogt Adalbert von Freusburg vermutet. In einer Urkunde aus dem Jahr 1320 wird das Dorf erstmals als Albrechtsrode erwähnt. Hier stand einst auch eine Burg, die die Wege entlang der Nichel bewachte. Zumindest bereits im Jahr 1131 gab es jedoch eine Kapelle mit einer kleinen Siedlung.
Alperstedt Erstmals wurde der Ort zwischen den Jahren 802 und 817 schriftlich als Alvaratestete in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Eine weitere Nennung erfolgte am 29. September 1061. 1370 verkaufte ein Graf Gleichen den Ort an die Stadt Erfurt.
Alpirsbach Alpirsbach entstand als Siedlung um das gleichnamige 1095 von Bischof Gebhard III von Konstanz, einem Zahringer, geweihte Kloster Alpirsbach. Der Name Alpirsbach hängt wahrscheinlich mit Adalbert von Zollern, einem der Stifter des Klosters, zusammen. Das Besitztum Alpirsbach war zugleich auch ein locus, das heißt auf ihm befand sich bereits eine Siedlung. Sie wurde von den Mönchen vorgefunden und dürfte schon länger bestanden haben, worauf auch die Angabe hinweist, dass die drei Stifter das predium Alpirsbach kraft Erbrechts besaßen. Der -bach-Name Alpirsbach hat den Personennamen Adalbirn im Vorderglied. Er wurde letztlich auch vom Kloster übernommen.
Alsbach Der Ort Asbach ist in der Zeit der fränkischen Landnahme zwischen 600 und 900 entstanden. Hierauf deuten der Ortsname, heute noch mundartlich „Asbich“, sowie der sogenannte „Frankenwall“ hin. Der Ortsname, alte Schreibweise „Aspach“, ist nicht von einem Wasserlauf hergeleitet, sondern bezeichnet einen Siedlungsplatz, der von Anfang an in Form eines kleinen Weiers und nicht aus einem Gehöft entstand. Asbach wurde nach 1180 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mirakelbuch von Siegburg und in einer Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg. Philipp schenkte 1183 der Kölner Abtei St. Pantaleon den den „Rottzehnt zu Elsaff in der Pfarrei Asbach“. Der Rottzehnt wurde auf neu gerodete Flächen erhoben.
Alsbach-Hähnlein. In Alsbach ist früh reicher Besitz des Klosters Lorsch bezeugt, das hier schon 779 eine Schenkung erhielt; Hähnlein wird zuerst 1333 genannt. Beide Orte stehen seit dem Hochmittelalter unter dem Einfluss der Herren von Bickenbach, dann unter andern der Schenken von Erbach und kommen vom 16.–18. Jahrhundert zunehmend unter die Landesherrschaft Hessen-Darmstadts, bei dem sie bis 1918 verbleiben. Alsbach: 779 Altdolfesbach, 795 Aldolfesbach (beide in Kopie Ende 12. Jahrhundert), 1130 Aldesbach [Original], 1347 Altspach, 1493 Alßbach [alles Original]; Hähnlein: 1333 Hennechen, 1405 Henech, 1420 Henychin, 1578 Hainlin, 1568 Henlein [alle Oiginal]. Alsbach: Das Bestimmungswort ist, nicht selten bei -bach-Namen, ursprunglich ein Personenname, hier althochdeutsch Altolf, Zusammengestellt aus alt ‘alt, erfahren’ und wolf, wobei hier, wie oft, besonders bei Namen, anlautendes w im Zweitglied geschwunden ist. Im Mittelhochdeutsch erfolgte Schwächung und Kontraktion der nichthochtonigen Mittelsilben und Erleichterung der Dreikonsonanz lts > ls. Hähnlein ist Deminutivem vom stark Maskulinum althochdeutsch hagan, mittelhochdeutsch Hagen ‘Dornstrauch, eingefriedete Gemarkung’ ( -hagen, Hanau). Aus hagen wurde durch die mittelhochdeutsch und besonders mittelhochdeutsch Vokalisierung von g in age mittelhochdeutsch ei und dann frühneuhochdeutsch altindisch Der h. Laut ist wohl der Umlaut des in der rheinfrankisch-südhessisch Mundart für früh neuhochdeutsch ai (< mittelhochdeutsch ei) eingetretenen a ̄, der zunächst e (wie üblich, noch ohne Längenbezugnis), dann in (volks-)etymologisierender Orthografie äh geschrieben wurde. Als Deminutivsuffix wird das mitteldeutsch -ichin durch das im 15./16. Jahrhundert beliebtere oder Band -l ̄ın > -lein ersetzt, das dann bleibt, während die heute Orts mundartlich bei Appellativum -chen hat. Gebirgsname Hainich.
Alsdorf (Aachen) Ende 12. Jahrhundert erstmals erwähnt als Dorfsiedlung um die Burg der Herren von Alsdorf. 1191 Alstorp [Original], 1197 Alisdorp, 1422 Aelsdorp; Alsdorf (1582). Zum Grundwort dorf steht als Bestimmungswort die althochdeutsch Personenbezeichnung Athal(i). Durch Spirantisierung, Schwund des intervokalischen Dentals und Kontraktion entstand über *Adal-, *Adelschließlich Al-. *Athalis-dorf ist die Grundlage für den Ortsname Alsdorf. Frühbelege wie 1422 Aelsdorp weisen auf ein langes anlautendes A im Ortsnamen hin. Seit Mitte 16. Jahrhundert ist die moderne Form Alsdorf belegt. Die Vokallänge im Anlaut ist im Sprachgebrauch teilweise erhalten geblieben. Ähnlich u.a. Alsdorf, Landkreis Bitburg-Prüm; Alsdorf, Landkreis Altenkirchen.
Alsdorf (Eifel)
Alsdorf (Westerwald) Die erste urkundliche Erwähnung von Alsdorf ist von 1248: In jenem Jahr wurde im Kloster Marienstatt eine Urkunde verfasst, deren Zeuge Wilhelm von Alsdorf war. Sie war das erste Schriftstück, in dem Amilardisdorp erwähnt wurde. Um 1300 soll ein Raubritter sein Unwesen in Alsdorf getrieben haben. Sein Wohnsitz war „Auf der Burg“. Von hier aus versetzte er zusammen mit anderen Rittern von Burg Hohenseelbach die Heimat in Angst und Schrecken. 1611 ist eine Mühle in Alsdorf belegt. 1471 wurde erstmals die Alsdorfer Eisenhütte erwähnt. 1680 wurde das Hüttenschulzenhaus, eines der besterhaltenen Alsdorfer Fachwerkhäuser, erbaut.
Alsenz Gemeinte, von denen Alsenz einen der ältesten urkundlicher nachweisbarer Ortsname in der Nordpfalz trägt. Wechselnde und aufgeteilte Zugehörigkeit zu verschiedenen Häusern im Mittelalter, im 18. Jahrhundert an Nassau-Weilburg. Obermoschel und die Moschellandsburg gehörten bis 1444 dem Haus Veldenz, 1349 erhielt die Siedlung Stadtrecht. Die Burg wurde im 30-jährigen Krieg zerstört. Alsenz (Ortsname): 775 Alisencia (Kopie um 1190); Alsenze (1429–32). Obermoschel: 1122 Nebelung de Moschelo (Kopie 14./15. Jahrhundert); Obermoschel (1602). Alsenz geht auf einen vorgermanisch Gewässername *Alsantia/ *Alsontia zurück, der auch Basis für den Ortsname Alsenbrück und somit Grund für die häufige Zuordnung der Erwähung von 775 zu diesem (heute eingemeindeten) Ort in der Nachbarschaft ist. Obermoschel ist mit dem Zusatz Ober(en)zur Unterscheidung von anderem Ortsnamen versehen und basiert auf dem germanisch Gewässername *Muskala mit l-Suffix, das zu germanisch *muska-/ *musa (althochdeutsch mos ‘Moos, Schimmel’) gehört. So Alsenbrück, eingemeindet in Winnweiler, Donnersbergkreis, Enkenbach-Alsenborn, Landkreis Kaiserslautern; Heiligenmoschel, Landkreis Kaiserslautern.
Alsfeld Im 8./9. Jahrhundert entwickelte sich die Siedlung vermutlich aus einem karolingischen Hofsitz, 1069 erstmalig erwähnt, von den Landgrafen von Thüringen zur Stadt ausgebaut, ehemalig Ackerbürgerstadt, günstige Lage an der Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, erlangte Bedeutung durch Woll und Leinenhandel, mittelalter Altstadt. 1069 Adelsfelt/Adelesfelt, 1222 Adelsfelt, 1233 Ailesuelt, 1250 Alsfelt, 1370 by Alsffeild; Alsfeld (1332). Kompositum mit dem Grundwort -feld ‘freies, offenes Land; Acker und Wiesenflur’. Das Bestimmungswort ist Kurzform eines stark flektierenden Personnename zu dem Stamm Athal, althochdeutsch adal ‘genus, nobilitas’. Das Erstglied Adelwird zu Al kontrahiert, in der Fuge fällt das -eder stark Genitivflexion -es aus (Synkope); im Auslaut wechselt -d/-t. Gelegentlich erscheint das graphische Dehnungszeichen i, um die Länge des Vokals zu bezeichnen (1233 Ailesuelt, 1370 Alsffeild). Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung an der freien Fläche des Adal’.
Alsheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Alsheim stammt von 761, als es in einer Urkunde des Klosters Lorsch als Alahesheim genannt wird. Der Name kann „Heim des Alah“ bedeuten oder mit althochdeutsch Alah „geschützter Ort, Einfriedung, Heiligtum, Tempel“ erklärt werden.
Alt(en)-. Neben dem einfachen unterscheidenden Zusatz nach dem Alter einer Siedlung (alt : neu) erscheint häufig die aus einem Syntag Mittelalter(zu/an, bei, von der/dem ...) hervorgegangene Dativform Alten mit den Varianten Alden-, Allen-, Alen(mit Dehnung des Stammvokals). Insbesondere bei der Kennzeichnung nach dem Alter ist öfter nur einer der zu unterscheidenden Orte entsprechend charakterisiert: in der Regel hat der bedeutendere keinen Zusatz, wenn zum Beispiel eine städtische Neugründung neben einer kleineren, dann als alt charakterisierten Siedlung entstand.
Alsleben (Saale) Alsleben (historisch manchmal auch: Alschleben) wurde schon früh besiedelt und diente als Grenzburg gegen die Sorben. In deren Nähe befand sich das Dorf Alt-Alsleben und eine zweite Siedlung, aus der sich die spätere Stadt entwickelte. Gero von Alsleben gründete im Jahr 979 ein vom Nienburger Mutterkloster abhängiges Benediktinerkloster, das dem Nienburger Annalista Saxo zufolge im Jahr 1104 abbrannte. Gero von Alsleben war vermutlich ein Verwandter des Markgrafen Gero. Burg und Siedlung Alsleben sind wahrscheinlich Anfang des 10. Jahrhunderts durch Schenkung von Otto I in den Besitz des Grafen Gero gelangt.
Alstaden, (Oberhausen) 10-1100 Alstedon, 2. Hälfte 11100 Alastad. Germanisch alha, heidnisch Heiligtum + stadi, Ort.
Alstedde, (Altlünen) +1000 Alstedi.
Alstermann, =+1000 Alstedi.
Alstenrode, (Brauweiler) 1028 Alstenrode. 1128-34 Alstenrothe.
Alsweiler, (Saarland) 1212 Adelartswilre. Germanisch Apalhardes wilari. Gehöft des Apalhard, (apala, Adel + hardu kühn)
Alteleie, (Boppard) 1179.
Altbach Altbach wurde 784/807 erstmals, als Alachbacher Marca urkundlich erwähnt. Neben einer Familie v. Altbach (1241 genannt) waren auch die Herren vonStaufeneck im Ort begütert. Die Vogteirechte lagen bei den Grafen von Aichelberg, die sie nach und nach an Kloster Adelberg abgaben.
Alt Bennebek
Alt Bukow Erste Erwähnungen fanden die Kirche und der Pfarrer schon 1192 und 1220. In der Nähe der Gemeinde lag die mecklenburgische Landesburg Ilenburg. Ab 1303 wurden vom Heilig-Geist-Spital in Lübeck Ländereien um Alt Bukow aufgekauft.
Altdöbern Jeweils in den Jahren 1239 und 1241 wurde in einer Urkunde Otto von Köckritz als Lehnsherr ohne Angabe von Wohnort und Besitz genannt, woraufhin allgemein angenommen wurde, dass er oder sein Vater Lehnsherr von Altdöbern gewesen sein müssen. Dieses Jahr wurde allgemein als Gründungsdatum von Altdöbern akzeptiert und fand sich sogar zwischen 1934 und 1984 im Ortssiegel. Die älteste offizielle Nennung Altdöberns findet sich allerdings erst in einer Urkunde vom 13. November 1285. Dort heißt der Ort noch lateinisch Dobere und in einer späteren Abschrift Dobir. Der Name stammt aus dem Sorbischen und bedeutet Dorf im Grund bzw. Dorf im Tal.
Altdorf (Kreis Böblingen) 864 Altdorf, 1231–1234 Altdorf der hof, circa 1480 Altorff bey Landshut. Der Erstbeleg des Jahres 864 zeigt die heutige Schreibform des Siedlungsnamens. Auf die Größe des Ortes weist der Beleg von 1231–1234. Eine Lokalisierung begegnet im Beleg von circa 1480. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf, ländliches Anwesen, Wirtschaftshof ’, Bestimmungswort das Adjekti valt-. Altdorf bei Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land, Altdorf, Landkreis Südliche Weinstraße, Altdorf, Landkreis Böblingen.
Altdorf (Kreis Esslingen) Aus verschiedenen Funden lässt sich ableiten, dass in Altdorf schon seit viertausend Jahren Menschen ansässig sind. Der Name Altdorf geht vermutlich auf das alemannische Allachdorf zurück, womit eine Siedlung bezeichnet wurde.
Altdorf (Niederbayern) 789 wurde der Ort erstmals in einer Schriftquelle erwähnt. Die nächstspätere Nennung in einer Urkunde des Klosters Niederaltaich datiert auf das Jahr 864. Bei Grabungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wurden sechs Pfostengruben in einem Rechteck von 3 m × 7 m freigelegt, die als zu einer Holzkirche aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts gehörend gedeutet werden. Pfettrach mit dem Namen Phetarah kommt in einem um 800 datierenden Übergabebuch des Klosters Mondsee vor. Eugenbach wurde als Yupinpach am 11. November 822 in einer Urkunde des Hochstifts Regensburg aufgeführt.
Altdorf (Pfalz) Die älteste erhaltene Erwähnung von Altdorf stammt von 776 in einer Urkunde der Abtei Lorschm Grafen von Degenfeld und bildete dort ein Oberschultheißenamt.
Altdorf bei Nürnberg, Siedlungsanfänge im 7. Jahrhundert, um 800 fränkisch Königshof, 1129 erste unkundige Erwähnung, Reichsgut bis zur Verpfändung an die Burggräfin Anna von Nassau 1299, 1368 Marktrecht, 1387 erstmalig als Stadt bezeichnet, seit 1504 nürnbergisch, 1622 bis 1809 Sitz der reichsstädtisch nürnbergischen Universität, 1806 bayerisch. Ist die Siedlungsbezeichnung-dorf; das Bestimmungswort wird mit dem Adjektiv alt identifiziert. Dass das Bestimmungswort sich auf das hohe Alter der Siedlung beziehe, die schon zur Merowinger Zeit bestanden habe, erscheint als bloße Vermutung. Freilich ist auch nicht erkennbar, von welcher Siedlung der Zusatz alt den Namen unterscheiden sollte. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Bestimmungswort wie bei dem benachbarten Alfeld ursprunglich al lautete und erst sekundär zu alt umgedeutet wurde. Die Schreibungen mit einem -t oder mit -td haben weder in dieser oder jener Richtung Beweiskraft; auch eine Latinisierung Villa Vetus 1749 bezeugt nur das zeitgenössische Namenverständnis, nicht die Namenetymologie.
Alt Duvenstedt Der Ort wurde erstmals im Jahr 1328 als Duvenstede erwähnt. Neu Duvenstedt wurde 1763 im Rahmen der Geestkolonisation neu gegründet und bildet mit anderen Siedlungen heute eine eigene Gemeinde. Die Bezeichnung Alt Duvenstedt entstand 1919, als der Bahnhof im Ort diesen Namen bekam.
Altefähr Altefähr hat vermutlich seit 1200 als Fährhafen gedient. Die erste indirekte Erwähnung des Ortes findet sich in der zweiten Stadtrechtsverleihungsurkunde für Stralsund von 1240 – Original im Stadtarchiv Stralsund. Der neuen Stadt wurde auch das Gelände des alten Fährdorfes auf dem Festland übereignet, was die Existenz eines Fähranlegers auf der Inselseite voraussetzt. Die Fährverbindung zwischen Stralsund und Altefähr war die wichtigste für ganz Rügen.
Alteglofsheim Ein erstmaliger Beleg aus dem Jahr 798 für den Ort Egilolfesheim stellte sich als Fälschung des 11. Jahrhunderts heraus. Das Pfarrdorf wurde zuverlässig im 10. Jahrhundert als Egilolfesheim erstmals erwähnt. Seit 1867 ist die Schreibweise Alteglofsheim gebräuchlich. Der Ortsname leitet sich aus dem Personennamen Agilolf/Egilolf und dem althochdeutschen heim ab. Zur Unterscheidung von dem im selben Landkreis liegenden Kirchdorf Neueglofsheim wurde der Zusatz Alt- angefügt.
Altena Entstehung im 12. Jahrhundert am Fuße der für die Grafen von der Mark zeitweilig namengebenden Burg Altena, Freiheitsprivilegien 1367, 1609 zu Brandenburg(-Preußen), 1790 erstmals, dann häufig als Stadt bezeichnet. 1122/25 (angeblich) de Altena, 1161 de Alzena, 1167 de Altina, 1177 Althena. Die Wortgruppe *al te nah ‘allzunah’ besteht aus zwei Adverbien und einem sinntragenden Adjekt. Sie beschreibt nicht den Gegenstand, eine Burg, sondern deren Lage im Verhältnis zu anderen Burgen oder sonstigen Besitzungen einer anderen Partei, hier entweder des Erzbischofs von Köln oder des Grafen von Arnsberg. Altona und Altena sind mehrfach Namen für Burgen, Siedlungen und andere Objekte in Nordwestdeutschland und in den Niederlanden. Gegensatz: Alteveer ‘allzu fern’. Vergleichbar ist der Schimpf oder Trotzname Ovelgönne / Übelgönne für ein Objekt (Burg, Siedlung, Acker uswach), das dem Besitzer nicht gegönnt wird. Altena, Kreis Borken, Altena, Ennepe-Ruhr-Kreis; Altona, Stadt Hamburg.
Altenahr Altenahr gehörte im Mittelalter zu den sog. „gefreiten Dörfern“ mit privilegierter Stellung und wurde als „Tal“ bezeichnet. Die Burg gehörte den Grafen von Are, die auch die Nürburg errichteten. Später waren Burg und Dorf Altenahr Sitz eines kurkölnischen Amtes. Die Burg ist heute eine Ruine. 770 ad Ara, 1121 Are, 1336 Aldenar, 1458 Aldenair, 1506 Aldenare. Hier liegt ein alter Gewässername mit indogermanisch Wurzel *er-/or‘ bewegen; in Bewegung bringen’ (z.B. altsächsisch a ̆ru ‘hurtig, flink’) vor, von ihm sind Burgund Familienamen herzuleiten. Der Burgname Ara/ Are bezeichnete zunächst auch das Suburbium im Tal, also das heute Altenahr. Dehnungs-i in der Erwähnung von 1458. Der Zusatz Alt (en)dient der Unterscheidung von Neuenahr. Der Ortsname bedeutet demnach ‘alte Siedlung am schnell fließenden Fluss’. Bad Neuenahr-Ahrweiler, Landkreis Ahrweiler.
Altenau Altenau wurde erstmals 1227 im Zusammenhang mit dem Bergbau als Altenavium erwähnt.
Altenbamberg Altenbamberg liegt im Alsenztal und ist bezüglich seiner Geschichte eng mit der Altenbaumburg verbunden. Beide Namen bezeichnen jeweils einen mit Bäumen umstandenen Berg bzw. Burg, was dem Erscheinungsbild dieser beiden Siedlungselemente auch heute noch entspricht. Die Altenbaumburg war die Stammburg und Residenz der Raugrafen und wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1154 erwähnt, als sie noch schlicht Bomeneburg hieß. Wie auch die eng verwandten Wildgrafen oder dem Grafen von Veldenz geht das Geschlecht der Raugrafen auf die Emichonen zurück, einem Grafengeschlecht aus dem südwestdeutschen Raum, das seinen Namen von Wildgraf Emich (1102-1135) herleitet. Die Emichonen trugen als Nahegaugrafen zur Sicherung der nördlichen Besitzungen der Salier bei, wozu wohl auch die Altenbaumburg gedient haben könnte.
Altenbeken Seit 1392 Eisenerzbergbau, mit benachbartem Neuenbeken ehedem zum bischöflich Amtshof Beken im Tal der Beke (links zur Lippe), 1691 von Neuenbeken abgepfarrt. 826–876 (Kopie 1479) in Bechina, 1036 (Kopie um 1160) Bekinun, 1211 in Bekene, Burchardus de Aldebekene, 1231 Aldebekene, 1541 Oldenbecke (neben Nienbecke); Alden Beken (1448). Ableitung mit -n-Suffix, deren Basis altsächsisch beki ‘Bach’ ist (auch im Namen der dort fließenden Beke). Seit dem 13. Jahrhundert werden zwei benachbarte Siedlungen durch vorangestelltes flektiertes Adjunkt alde(n)-/ olde(n) (altsächsisch, mittelnorddeutsch ald, old ‘alt’) beziehungsweise nien-/neuen (altsächsisch niuui, mittelnorddeutsch nie ‘neu’) unterschieden. Die heutige Namenform ist aus einem lokativisch Syntag Mittelalter im Dativ Singular wie *b ̄ı/to dem alden Bekene ‘bei, im alten Bekene’ entstanden.
Altenberg Jahrhundertelange Prägung durch den Bergbau. 1489 [Original] auf dem Aldenberge, 1555/56 Altenbergk. Bezeichnung einer Berggemeinde, die am Berg Geising für den Zinnbergbau entstand. Zu früh nordhochdeutsch alt und dem häufigen Grundwort-berg. So Altenburg.
Altenberga
Altenberge 1142 de Aldenberge [Original], um 1378 in parrochia Oldenberge; Altenberge (1842). Bildung mit dem Grundwort -berg mit appellativischer Grundlage in altsächsisch berg, mittelnorddeutsch berch ‘Berg, Höhe, Geländeerhebung; Grabhügel’. Bestimmungswort ist das Adjektiv altsächsisch ald, mittelnorddeutsch o ̄ld ‘alt’, dass in den Belegen flektiert erscheint und mithin auf ein ursprüngliches Syntag Mittelalter*tom alden berge o.ä. hinweist. Motivierung für den Namen ist die Lage auf einem Höhenrücken. Der Name ist ursprünglich ein Flurname, der auf die dort liegende Siedlung übertragen wurde. Er ist zu deuten als ‘auf dem alten Berg’. Im mittelnorddeutsch wird -a vor -ld zu -o-. Die hochdeutsche, heute amtliche Form mit -t tritt erst im 19. Jahrhundert auf. Altenberg, Landkreis Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Altenberg, Rheinisch-Bergischer Kreis.
Altenbeuthen Der Ort wurde erstmals am 16. März 1120 als Butine urkundlich erwähnt.
Altenbuch
Altenbochum, (Bochum) +1000 Aldanbuchem. Der Name Altenbuch besteht aus den nittelhochdeutschen Wörtern alt und buoch. Sie bedeuten alter Buchenwald. „Daz alte buoch und daz newe buoch“ waren ursprünglich Flure, in denen die Dörfer Altenbuch und Neuenbuch entstanden.
Altenbork, (Bork) Mitte 1200 Aldenburch.
Altenbunnen, (Löningen) +1000 in Bunnu, Bunna.
Altenburg Seit etwa 800 slawisch. Zentralort des Gaues Plisni (Pleißenland), altsorbisch Burgwall mit Burgsiedlung (Pauritz); Mitte 10. Jahrhundert deutsch Burgward, 11.–13. Jahrhundert Kaiserpfalz, seit 11. Jahrhundert frühstädtische Entwicklung (Altstadt) an alter Wegekreuzung, Erweiterung (Neumarkt) und Stadt 1165 (1205 civitas); im Mittelalter Kloster, später Residenz, Schloss, 1816–1918 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg; 976 [Original] Altenburg, später Altenburc, Aldenburch, 1117 de Plisna, 1132 in castro Plysn, 1209 Aldenburch, que alio nomine Plisne nuncupatur (Altenburg, mit anderem Namen Plisne genannt). Der deutsche Ortsname ‘ zur alten Burg’ erklärt sich im Vergleich zu den neuen Burgen im Rahmen der deutschen herrschaftlichen Sicherung vom 10. Jahrhundert an und verweist auf die aus slawischer Zeit angetroffene Burg. Vgl. den Altenburger Stadtteilnamen Pauritz, 976 Podegrodici, altsorbisch *Podчgrodici, gebildet aus altsorbisch podч ‘unter’ und *grodч ‘befestigte Anlage’ mit Suffix -ici, -itz, zur Kennzeichnung einer Gruppe von Angehörigen, also ‘die Leute unter(halb) der Burg’; der altsorbisch ultrakurze dunkle Vokal |ч| wurde nach Übernahme des Ortsname ins Deutschland im 10. Jahrhundert mit e wiedergegeben. – Die Form Plisna beruht auf dem Gewässername, der eventuell als *Pilisa ‘die Fließende’ beziehungsweise ‘die sich Füllende’ schon vorgermanisch Herkunft sein könnte in Verbindung mit der indogermanischen Wurzel *pleh1‘sich füllen, voll werden’, wozu als Neubild litauisch pìlti, pilù ‘gießen, schütten, fließen’ gestellt wird. Entsprechend erfolgte die Erklärung in Zusammenschau mit Gewässername in Osteuropa. Auf Grund der Nähe von Mulde und Elster als ursprunglich germanisch Gewässername ist bei dem Gewässername Pleiße wohl aber doch eher von einer germanischen Bildung auszugehen. Vergleichbare Namen im germanisch Sprachbereich lassen mit Sicherheit eine vorslawisch, also germanisch Gewässername-Form *Fl ̄ı sa erschließen, gebildet mit germanisch *fl ̄ıso ̄ ‘abgespaltetes Stück (Holz oder Stein), Splitter’, das als althochdeutsch *fl ̄ı s(a) u. a. auch einem Gewässername im Egerland zugrunde liegt. Germanisch *Fl ̄ısa zu indogermanisch *(s)pelH ‘spalten, abtrennen’ als Gewässername weist wohl auf Steinstücke beziehungsweise Steingeröll im Gewässer hin (vgl. Chemnitz, ursprunglich slawisch Gewässername für die ‘Steinige’) und wurde zur Ausgangsform für altsorbisch *Plisa mit dem üblichen Ersatz von anlautend fl durch slawisch. Der vom Gewässername abgeleitete Ortsname lautete altsorbisch *Plisцn-[grodч] bis Ende 10. Jahrhundert, nach 1000 dann *Plis’n-, mit -n-Suffix also für der Ortsname im Unterschied zum Gewässername. Der altsorbische Ortsname wurde im 10. Jahrhundert ins Deutschland als [*pl ̄ısne] übernommen, vgl. noch 1209 Plisne. Der -a-Auslaut wurde in mittelhochdeutsch Zeit abgeschwächt zu -e, vgl. 1209 Plisne. Diese ältere Ortsname n-Form wurde schließlich im 13. Jahrhundert durch den Namen Altenburg verdrängt. Duitslands Pleiße (Gewässername) beruht auf Diphthongierung von langem i ( ̄ı)>ei im 14. Jahrhundert. Burgname die Altenburg in Bamberg, und zahlreiche Ortsname Altenburg; Pleißa, z.B. Ortsteil von Limbach-Oberfrohna, und Steinpleis, by Werdau, Gewässername die Fleißen (tschechisch Plesná, links zur Eger), 1185 Vlizen; Gewässername Fleisbach, Lahngebiet, 1291 Flysbach.
Altenburg, (Köln) 1028 Aldendorp 1068 Aldenthorph, 1118 Aldendorf. Germanisch aldon porpa, zum alten Dorf.
Altendiez
Altendorf (Oberfranken) bei Dellwig, Mitten 1200 Aldenthora, Aldenthorpe.
Altendorf (Oberpfalz)bei Hattingen, 1. Halfte 1100 Aldonthorpa, 10-1100 Aldenthorpa.
Altendorf, Ulfkotte, Mitte 1200 Aldenthorpa.
Altendorf, (Essen) 1197 Aldendorp.
Altendorf, Nordkirchen) Mitte 1200 Aldenthorpe.
Altendorf, (Godelheim) 1015-25 Aldenthorpe, 1036 Aldanthorpe.
Altenglan Gemeinte, von denen einige zum sog. „Remigiusland“ gehören. Zunächst Teil des Erzbistums Reims, 1444 an Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Andere Orte Teil der Wild und Rheingrafschaft oder der Kurpfalz. Der Potzberg, „König des Westrichs“, ist Mittelpunkt der Verwaltungsgemeinde und der Westpfalz. 865/66 Gleni (Kopie 13. Jahrhundert), 1124 Glene, 1138 Glana; zu ̊ Alden Glane (1364). Der Ortsname geht auf den keltisch Gewässername *Glanis zurück. Durch den Zusatz Altenerfolgt die Unterscheidung von einer ehemalig gleichnamigen Siedlung am unteren Glan, heute vermutlich Hundheim. Glan-Münchweiler und Hundheim, beide Landkreis Küsel.
Altenhagen Seit dem Mittelalter gehörte die Bauerschaft Altenhagen zur Vogtei Heepen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Ravensberger Urbarvon 1556 hieß die Bauerschaft Nevershagen; später änderte sich ihr Name wieder zu Altenhagen.
Altenhausen Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Altenhausen mit der Landgemeinde Altenhausen vereinigt.
Altenhof (Eckernförder Bucht) Benennung nach Wohnstätte zu mittelhochdeutsch alt , mittelniederdeutsch olt , ōlt , alt ‘alt’ und mittelhochdeutsch hof , hob , mittelniederdeutsch hof ‘Hof’ für jemanden, der in einem älteren, alteingesessenen Hof oder einer Hofstätte namens Althof wohnt.
Altenhof (Mecklenburg) ,,
Altenholz auf der Halbinsel Dänischer Wohld. Die ehemals rein ländliche Gemeinde ist heute eine Stadtrandgemeinde, die sich ihren kleinstädtischen Charakter bewahrt hat; 1854 erstmals urkundlich erwähnt, 1928 Zusammenschluss mehrerer Güter zur Landgemeinde Klausdorf, die 1933 in Altenholz umbenannt wurde. 1854 Altenholz [Original]. Aufgrund der späten Benennung kann die Bedeutung des Gemeindenamens auch ohne etymologisch Kenntnisse als Siedlung ‘zum alten Gehölz, Wald’ erschlossen werden. Diese Benennung geht auf die Wälder zurück, die das Gebiet ehemals umschlossen.
Altenkirchen (Pfalz) Die erste urkundliche Erwähnung von Altenkirchen (von seinen Bewohnern auch Alekeije genannt) erfolgte 1290. Die Kerwe (Kirchweih), die jährlich am ersten Oktobersonntag gefeiert wird, geht auf das Jahr 1839 zurück.
Altenkirchen (Rügen) Mit dem Bau der Kirche wurde vermutlich schon um 1185 begonnen. In ihr wurde ein Stein aus der Jaromarsburg verbaut, dem Heiligtum des Svantovit von Kap Arkona. Der Stein wird Priesterstein oder Svantevitstein genannt.
Altenkirchen (Westerwald), im Besitz der Grafen von Sayn. Altenkirchen geht auf die Gründung einer Pfarrkirche zurück, erhielt 1314 Stadtrechte und war seit dem 15. Jahrhundert Amtssitz, seit dem 17. Jahrhundert Sitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Die Region ist nach ihrem berühmtesten Sohn, dem Sozialreformer und Begründer des Genossenschaftswesens, Fr. W. Raiffeisen, benannt, der hier die „Raiffeisenstraße“ bauen ließ. 1131 curtim Aldenkirchen, 1222 in Aldenkirchen, 1254 de aldinkyrgin, 1300 Aldinkirgen. Das Grundwort ist-kirchen. Der Zusatz Alten unterscheidet den Ort möglicherweise von den nahen Kirchen (Sieg) im selben Landkreis Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung bei der älteren Kirche’. Altenkirchen, Landkreis Küsel, Kirchen (Sieg), Landkreis Altenkirchen.
Altenkrempe Im Jahre 1170 wurde Crempine erstmals in der Chronica Slavorum des Helmond von Bosau als Gewässername erwähnt, denn die Ursprünge Altenkrempes sind slawisch. Auch der von diesem Gewässernamen abgeleitete Ortsname „Crempene“ entstand aus einem altslawischen Wort: entweder aus „cręp“ für „Gewässer“ oder aus „crępina“ für „klein, gering, unbedeutend“ (im Gegensatz zum Binnenwasser, das von den Slawen wahrscheinlich „morice“ = „kleines Meer“ genannt wurde) oder aus einer volksetymologischen Verbindung beider Wörter. Urkundlich erscheint dann der Ortsname Crempene zum ersten Mal 1197 nach der Germanisierung durch Herzog Adolf III.
Altenkunstadt Die Geschichte von Altenkunstadt ist eng mit der Geschichte der Stadt Burgkunstadt verbunden. Unklar ist, ob sich die Nennung von „Kunestat“ im 9. Jahrhundert auf Burgkunstadt oder Altenkunstadt bezieht. Die katholische Kirche von Altenkunstadt wird zu den Urpfarreien Oberfrankens gezählt. Dessen Gründung erfolgte wohl kurz nach 800, und zwar in einem vorkarolingischen, das heißt auch wohl vorchristlichen Friedhof und gehört somit zum ältesten Siedlungsbereich Altenkunstadts. Die erste Siedlung Altenkunstadts ist am Fuße des Hügels, auf dem sich die Kirche befindet, zu vermuten.
Altenlüne, (Osnabrück) +1000 Lunni. Mitten 1200 Lunnen.
Altenmarkt an der Alz Der Ort Altenmarkt an der Alz erhielt seinen Namen nach der Gründung des nördlich in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen „neuen“ Marktes Trostberg vor etwa 750 Jahren. Er war jahrhundertelang eine von kleinem Handwerk geprägte Siedlung zu Füßen des Klosters Baumburg. Außerdem war Altenmarkt durch seine Lage am Übergang über die Alz, wo der Ort die Funktion eines Zoll- und Handelsplatzes erfüllte, von Bedeutung.
Altenmedingen
Altenmoor. Alten Moor bei Königsmoor.
Altenmünster Altenmünster kam im 9. Jahrhundert zum Kloster Eellwangen, 1262 dann zum Kloster Oberschonenfeld des Hochstifts Augsburg.
Altenpleen Altenpleen und Neuenpleen wurden erstmals 1312 urkundlich erwähnt. Der Name Altenpleen stammt vom slawischen Polene ab und bedeutet so viel wie Bewohner eines freien Feldes, Gefildes. Nisdorf wurde erstmals 1302 urkundlich erwähnt. Ritter Johannes von Nisdorf (Johannes de Ost de Neslestorp) verschenkte damals einige Ländereien an ein Kloster.
Altenrheine, (Rheine an der Ems) Mitte 1200 Aldenrenen.
Altenvoerde, (Ennepetal) Mitte 1200 Aldenforde, germanisch aldon furda, zur alten Furt.
Altenriet Altenriet wurde um 1100 erstmals urkundlich als Name des ortsansässigen Adelsgeschlechts erwähnt, der Name leitet sich vom Wort „Ried“ für Sumpf ab. Im 13. Jahrhundert errichteten die Herren von Riet im Bereich des heutigen protestantischen Kirchhofs eine Burg. Später wurde außerhalb des Dorfes das „Schloss Neuenriet“ errichtet, das „Schloss Altenriet“ verfiel bereits im 15. Jahrhundert. Vermutlich gelangte (Alten)Riet zwischen 1254 und 1265 nach Württemberg. 1446 wird Altenryet schriftlich erwähnt.
Altenstadt (Wetterau) Der Ort dürfte im Kern spätestens seit der fränkische Landnahme im 6./7. Jahrhundert, vermutlich sogar seit römisch Zeit bestehen (Limeskastell!). Seit dem 8. Jahrhundert (zuerst wohl 767) zahlreiche Schenkungen an die Klöster Fulda und Lorsch. Im Hochmittelalter gehörte der Ort zur Grafschaft Nürings, seit dem 13. Jahrhundert zum reichsunmittelbaren Freigericht Kaichen, dann mit diesem zur Reichsburg Friedberg. 767 in Aldenstat, in Altunstaten (Kopie Ende 12. Jahrhundert), 1234 Aldenstat [Original]. Bedeutung: ‘alte Wohnstätte, Siedlung’. Vermutlich entstand der Name mit Blick auf die Überreste des römisch Kastells; -stat(t) findet sich auch bei anderen Kastellorten (Flor-, Kessel-, Stockstadt). Altunstaten zeigt im Bestimmungswort noch den vollen Nebensilbenvokal des Althochdeutsch, außerdem das Grundwort im Dativ Plural (weitere Belege haben -stete(n) mit Umlaut). Der Dativ folgt hier wohl nicht (mehr) aus der Präposition, sondern ist ursprünglich wohl lokativisch Insassen besitzt ‘bei den Leuten der alten Siedlung’. Altenstadt, Landkreis Weilheim-Schongau; Altenstadt, Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab.
Altenstadt (Iller) Die früheste Erwähnung der Edlen von Aichheim erfolgte in der Urkunde vom 25. März 1128, ausgestellt im Grafenthing zu Illertissen unter Vorsitz des Grafen Eberhard von Kirchberg. Unter den sieben freien Zeugen war Adalbert von Aichheim. Die Edelfreien von Aichheim errangen im 12. Jahrhundert eine bedeutende Stellung im schwäbischen Adel, waren jedoch nicht Ministerialen der Tübinger Pfalzgrafen. Nach dem Tod des letzten Aichheimers, Berthold (1330), gelangte die Herrschaft Aichheim an Konrad von Rechberg, der die Tochter Bertholds, Luitgard, geheiratet hatte. Dabei nahm er die bereits bestehende Burg Aichheim in Besitz. In der Folgezeit vereinigten die Herren von Rechberg mehrere Herrschaften zwischen Iller und Lech in ihrer Hand. Als Zentrum ihres neuen Herrschaftsgebietes erbauten sie sich in den Jahren 1420 bis 1460 eine mächtige Burg und legten östlich von ihr eine Handwerkersiedlung an, die den Namen Überaichheim übernahm. Die von der Herrschaft verlassene alte Siedlung hieß fortan „Alte Stadt“, woraus sich der heutige Ortsname Altenstadt ableitet. Diese Siedlung, einst Herrschersitz, führte fortan als kleines Dörfchen ein ländliches Leben, wie die anderen kleinen Siedlungen um den neuen Mittelpunkt Übereichen, das heute den Namen Illereichen führt. Dieser neue Ort nahm eine rasche Aufwärtsentwicklung und war schon bald mehr als doppelt so groß wie Altenstadt. Bis zum 18. Jahrhundert war Altenstadt ein unbedeutendes Bauerndorf abseits der Landstraße.
Altenstadt (Oberbayern) 8./9. Jahrhundert fränkischer Königshof, im Mittelalter Welfen und Stauferherrschaft. 11. Jahrhundert (Kopie des 12. Jahrhundert) Scongova, circa 1100 (Kopie des 15. Jahrhundert) Sconingaw, 1183 Scongowe, 1188 Schongev, 1220 Shongeu, 1253 (Kopievon 1766) ad veterem civitatem Schongau, 1289 in antiqua ciuitate Schongaw, 1312 ze der Alten Stat zu Schongave, ze der Alten Stat, 1345 in der alten und der niwen stat ze Schongawe, 1474 Altenstatt, 1543 Altenstadt. Grundwort des heutigen Siedlungsnamens ist mitelhochdeutsch -stat (-statt) ‘Stätte, Stelle, Ort’, Bestimmungswort das Adjektiv alt‘ alt’. Als die neue Stadt Schongau im 13. Jahrhundert gegründet wurde, musste der Name differenziert werden. So erscheint in der Urkunde von 1253 (Kopie von 1766) die lateinische Bezeichnung, ebenso 1289 und übersetzt 1312. Im selben Jahr kommt der Name bereits selbstständig als ... ze der Alten Stat vor. Da im Ort römischer Skelettgräber gefunden wurden, bekommt die Bezeichnung ‘zur alten Stätte’ eine zusätzliche Berechtigung. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus althochdeutsch sco ̄ni‘ schön, herrlich, angenehm’ und gouue ‘Gau, Land, Flur’; es besteht wohl ein Zusammenhang mit dem Namen des durch den Ort fließenden Gewässers Schönach.
Altenstadt an der Waldnaab Zur Entstehung des Ortes, der imm Nordgau lag, ist nichts Sicheres bekannt. Vermutlich erfolgte eine erste Ansiedlung um das Jahr 900 n. Chr. Zur Entstehung des Ortes ist nichts Sicheres bekannt. Vermutlich erfolgte eine erste Ansiedlung um das Jahr 900 n. Chr. Im 13. Jahrhundert entstand die heutige Bezeichnung Altenstadt.
Altensteig 1280 zu Grafschaft Hohenberg, 1398 an Markgraf Bernhard I. von Baden, 1603 zum Herzogtum Württemberg. Deutsche Fachwerkstraße, Altensteiger Schloss. Um 1100 in Altensteigun. Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform ist mittelhochdeutsch alt ‘alt’, dem Grundwort liegt althochdeutsch -st ̄ıg, mittelhochdeutsch. st ̄ıc ‘Pfad, Weg’ zu Grunde. Altensteig ist ursprünglich eine zur hochgelegenen Siedlung Altensteigdorf gehörige Burg. Namengebend ist ein Pfad (Steige), der circa 2 km unterhalb ö der Stadt bei der Einmündung des Köllbachs an einer Nagoldfurt beginnt und als Teil des fränkischen Heerwegs von Murgtal nach Nagold von der Furt über den Steilhang des Nagoldtales hinauf nach Altensteigdorf führt. Nachdem für die um 1050/85 erbaute, 2 km vom Dorf entfernte Burg ein neuer befahrbarer Zugang erbaut wurde, wurde der ältere Pfad als alter Steig bezeichnet.
Altenthann Altenthann, (Alten thann) gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Stadtamhofd des Kurfürstentums Bayern. Das Koster Frauenzell besaß hier von 1664 bis zue Säkularisation eine offene Hofmark.
Altentreptow Der Name wurde erstmals als Trybethowe (1175), dann Trebutowe (ab 1191), Tributowe (1245) und schließlich ab 1254 als Treptow erwähnt. Im Jahre 1295 hieß es dann Antiquum Treptow oder Olden Treptow und im Siegel von ca. 1300 stand Tribetowa.
Der Name ist slawischer Herkunft: Treptow leitet sich einer Namensdeutung nach des slawischen Worts drowka ab und bedeutet Wäldchen, Gehölz. Nach einer anderen Deutung stammte der Ortsname vom altpolischen Trebotov, abgeleitet vom Personennamen Trebota. Eine weitere Deutung ist möglich: Die altslawische Wortwurzel Treb hat die Bedeutung Opfer (Opferaltar) oder auch Flachsbreche.
Alterkülz Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen dess Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Kulze im Sponheimischen Gefalleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt. Is in der nahe des Külzebachs.
Altertheim Der Name Altertheim besteht aus dem weiblichen Personennamen Albtrud und dem althochdeutschen Wort heim. Frühere Schreibweisen des Ortes aus historischen Karten und Urkunden mit Angabe der Jahreszahl:
• Malbthrudeheim (775)
• Albthrudeheim (816)
• Alteretheim (900)
• Alderheim (1137) • Altertheim (1234)
• Altertheym (1349)
Altertheim (seit 1419)
Altfraunhofen Das Geslecht der Fraunhofen, ein erstmals Anfang des 11. Jahrhunderts nachweisbares Kaiser Heinrich IV „Frawnhofen“ als zur Grund-Ausstattung des Klosters Frauenchiemsee seit seiner Gründung im 8. Jahrhundert gehörig.
Althegnenberg Die urkundliche Erstnennung von Althegnenberg erfolgte 1096 als Haginiberc, was so viel wie „umhegte Siedlung am Berg“ bedeutet.
Altheim (Alb) Altheim wurde im Jahre 1225 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Kloster Elchingen. 1293 kam der Ort zusammen mit der Herrschaft Albeck an die Grafen von Werdenberg, die durch einen Vogt ihre Herrschaftsrechte wahrnehmen ließen. Im Jahre 1385 verkauften die Grafen von Werdenberg ihren ganzen Besitz und so gelangte Altheim an die Reichsstadt Ulm. Am 5. April 1372 besiegte Graf Eberhard II von Württemberg und die mit ihm verbündeten freien Reichsstädte die Ulmer in einer blutigen Schlacht auf der „Altheimer Ebene“. Der damalige Oberbürgermeister und Stadthauptmann von Ulm Heinrich Besserer kam dabei zusammen mit etwa 250 Menschen ums Leben.
Altheim (Ehingen) Ursprüngliche Inhaber des Dorfes waren die Herren von Steußlingen. Im 14. Jahrhundert erwarben Mitglieder der Familie Ruch einzelne Höfe. Zwischen 1425 und 1436 konnte Burkard von Wernau die meisten Höfe erwerben.
Altheim (Riedlingen) Altheim wurde im Jahr 835 erstmals urkundlich erwähnt. Es lag ursprünglich unter der Herrschaft der Grafen von Veringen ehe es um 1300 in habsburgischen Swäbisch= Osterreich in Vorderosterreich war.
Althengstett 1120 Erstnennung im Besitz des Grafen von Calw, 13. Jahrhundert an die Grafen von Zweibrücken, 1303 an Württemberg. Geburtsort des Christian Jakob Zahn. Um 1120 (Kopie 16. Jahrhundert) Hingsteten; Althengstett (1711). Der alte Ortsname besteht aus dem Personenname Hingo, wohl einer Variante des Personenname Ingo und dem Dativ Plural des Grundworts althochdeutsch, mittelhochdeutsch-stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’. Als ‘Wohnstätte des Hingo’ bezieht er sich vermutlich auf Reste einer früheren Siedlung, die durch zwei Merowinger zeitliche Gräber am Ostrand der Siedlung bezeugt ist. Die im Hengstetter Wappen anklingende Verbindung mit mittelhochdeutsch hengist ‘Pferd’ ist dagegen volksetymologischen Ursprungs. Der Zusatz Alt dient zur Abgrenzung von der benachbarten jüngeren Straßendorfsiedlung Neuhengstett.
Althornbach Althornbach wurde erstmals im Jahre 1272 als „veteri Horbaco“ urkundlich erwähnt, der Bödingerhof 1331 als „Bedingheim“. Die Orte folgten in ihrer territorialen Zugehörigkeit stets Zweibrucken. Bödingen sank im 16. Jahrhundert zu einem Hof herab, lag dann bis 1670 öd und wurde später neu besiedelt.
Althütte Urkundlich erstmals erwähnt wurden die Althütter Teilorte Lutzenberg 1407, Kallenberg 1408 und Schöllhütte 1459. Die Ortsnamen Althütte und Schöllhütte weisen, wie viele andere Ortsnamen im Schwäbisch-Fränkischen Wald, mit ihrem Namensbestandteil -hütte auf die Herstellung von Waldglas in Glashütten hin. Althütte ist wohl etwas älter als Schöllhütte und wurde zur Unterscheidung Alt Glashütte, später verkürzt Althütte genannt. In der Umgebung der Glashütten siedelten sich einzelne Hüttenarbeiter an und so gingen Althütte und Schöllhütte aus diesen Glashütten hervor, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts in Betrieb waren und 1459 erstmals erwähnt wurden.
Althüttendorf Das Dorf Althüttendorf entstand aus einer Glashütte, die von der Burg Grimnitz hierher verlegt wurde. Die Grimnitzer Glashütte in Althüttendorf wurde im Jahr 1653 vom kurfürstlichen Oberjägermeister gegründet, der hier böhmische und hessische Glasmacher ansiedelte.
Altkalen
Alt Krenzlin Urkundliche Ersterwähnungen
• Alt Krenzlin – 1369 als Kresczelyn
• Neu Krenzlin – 1534 als Newen Crentzelein
• Loosen – 1363 als Losen
• Klein Krams – 1431 als Crampetze
• Klein Krams Ausbau – 1850
• Krenzliner Hütte – 1743Von Neu Krenzlin aus wurde 1743 auf dem Klein Kramser Torfmoor eine Torf- Glashütte errichtet. Das Herzogtum ließ hier Häuser für die Glasmacher errichten.
Altlandsberg Stadtanlage vor 1257, da das neumärkische Landsberg an der Warthe, heute Gorzów Wielkopolski, Polen, 1257 als Landisberg Nova erwähnt wird. An die im Norden gelegene Burg schloss sich eine Marktsiedlung an, erweitert später zur Stadt. Feldstein-Stadtmauer mit Berliner und Strausberger Torturm (14./15. Jahrhundert), Wall und Stadtgraben, Stadtkirche im Kern 13. Jahrhundert, um 1500 spätgotisch umgebaut, im 19. Jahrhundert verändert. 300 Johannes de Landesberg, 1324 in Antiqua Landisberg [Original], 1353 tu olden landesbergh [Original]; Alt-Landsberg (1805). Der Name ist übertragen von Landsberg bei Halle, das zeitweilig der Hauptsitz einer Linie der Wettiner war. Er enthält mittelnorddeutsch lant ‘Land’ sowie das Grundwort -berg und steht für eine Landesburg, landesherrliche Festung. Namen wie Landsberg, Wartenberg bezeichneten Burgen zum Schutze des Landes. Für die Übertragung spricht, dass auch andere Namen aus dem Herrschaftsbereich der Wettiner in den Barnim mitgebracht wurden, ferner die Lage des Burgbereichs in einer Niederung. Ähnlich Landsberg am Lech.
Altlay Bereits 1107 wurde die Gemeinde unter dem Namen Leia erwähnt.[3] Um 1489 wurde der Schieferabbau bei Altlay erwähnt. Der Altlayer Bach fließt durch ein enges Tal in die Mosel.
Altleiningen Altleiningen, ursprünglich Leiningen, wurde erstmals 780 urkundlich erwähnt, als im Bestandskatalog des 50 km entfernten Klosters Lorsch ein Waldbesitz in linunga marca (lateinisch für „im Raum Leiningen“) aufgeführt wurde. Die Namensgebung bezog sich auf den Leinbaum, ein Name, der damals vor Ort hauptsächlich für den Spitzahorn, manchmal aber auch für die Sommerlinde verwendet wurde. Da beide Bäume häufig am Eckbach wuchsen, trug der Bach zu dieser Zeit auch den Namen Leinbach.
Aus dem Namen der Gemeinde ging auch der Name des Adelsgeschlechts Leiningen hervor. Diese Familie besaß über Jahrhunderte das sogenannte Leiningerland.
Altlußheim Im Verlauf der Jahrhunderte sind zahlreiche Bezeichnungen für das Dorf bekannt. So ist von Lossa, Locze, Loszem, Lossem, Lozsheim, Lohsheim, Lussem, Luzheim und später Lußheim zu lesen. Die urkundliche Ersterwähnung Lußheims im Jahre 946 erfolgte als Luzheim in einer Urkunde, in der der Ort vom rheinfränkischen Herzog Konrad an Bischof Reginald I. von Speyer geschenkt wurde. Lußheim war ursprünglich eine vorgeschichtliche Fischersiedlung an der Romerstrasse. Die Bewohner lebten vom Fischfang aus den Gewässern der vielen Rheinschlingen. Im Dorf selbst, an der höchsten Stelle, stand damals ein heidnischer Tempel. Es fanden sich über 100 Brandgräber, die von der vespasianischen zeit bis zum Ende des 2. oder an den Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. datiert werden. Später wurde an dessen Stelle eine Kirche gebaut.
Altmärkische Höhe Die Gemeinde entstand am 1. Januar 2010 durch den Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Boock, Bretsch, Gagel, Heiligenfelde, Kossebau, Jeetze und Biese/Aland trennt.
Altmärkische Wische Die Gemeinde Altmärkische Wische entstand am 1. Januar 2010 durch den Zusammengeschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Falkenberg, Lichterfelde, Neukirchen (Altmark) und Wendemark. Sie wurde nach der Landschaft Wische in der nordöstlichen Altmark benannt.
Altmannstein Altmannstein ist nach der Burg benannt, die 1232 von Alltmann II. von Abensberg erbaut wurde. Von der Burg ist noch eine Ruine übrig. Die Burg und die dazugehörigen Rechte gelangten Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz von Herzog Ludwig II. von Bayern. Im Jahr 1331 erhielt der Ort von Kaiser Ludwig dem Bayern das Marktrecht.
Alt Meteln Alt Meteln wurde erstmals urkundlich 1284 erwähnt, als Graf Helmold von Schwerin mehrere Dörfer, darunter auch „Metle“ (Alt Meteln) vom Bischof Hermann von Schwerin zu Lehen nahm. Der Ortsname lässt eine Besiedlung aus Westfalen vermuten, vgl. Metelen in Münsterland.
Altmittweida
Alt Mölln
Altötting 748 Herzogshof, in fränkische Zeit Königspfalz, 1228 Gründung eines Kollegiatstifts, ab dem 15. Jahrhundert Marienwallfahrtsort. Der Ort wird in den Annalen des 13. Jahrhundert schon für das Jahr 520 bezeugt; allerdings gehört die dort gebrachte Namensform Oetingas in spätere Zeit. Die sprachgeschichtlich älteste Form findet sich in einer Traditionsnotiz von 748, die im 9. Jahrhundert kopiert worden ist. 748 (Kopie des 9. Jahrhundert) Autingas, 785–797 (Kopie des 9. Jahrhundert) Aotingas, 806 (Kopie von 824) Otingas, 815 Otingas, 879 (Kopie von 1302) Oeting, circa 1135–1141 (Kopie des 12. Jahrhundert) Oetingen, 1233 Oting, 1231 vetus Odingen ... a porta fori scilicet novi Odingen, 1336 ze alten Oetyng, 1399 Altenoeting, 1435 Altötting. Dem Ortsname n zugrunde liegt der Personenname Auto, abgeleitet durch das Zugehörigkeit suffix- ing, sodass man als Erklärung ‘bei den Leuten des Auto’ gewinnen kann. Nach der Gründung von Neuötting musste der Name der vorigen Siedlung einen unterscheidenden Zusatz erhalten. Daher ergaben sich die Namensbelege von 1231 ‘das alte Odingen ... vom Tor des Marktes des neuen Odingen’, 1336, 1399 und 1435. Neuötting, Landkreis Altötting.
Altomünster Um 750 ließ sich ein Wandermönch irischer Abstammung namens Alto als Einsiedler im heutigen Ortsgebiet nieder und bekam vom Frankenkönig Pippin den nahen Wald geschenkt, der bis heute den Namen „Altowald“ trägt. Alto gründete im Anschluss an seine Zelle ein kleines Kloster, dessen Kirche der heilige Bonifatius geweiht haben soll. Der Name „Altomünster“ entstand aus den beiden Namen „Alto“ (Heiliger Alto) und „Münster“ (frühere Bezeichnung für Kloster).
Altrich 952 Altreye, 1065 apud Altreiam, 1157 Altreie. Altrich wurde im Jahr 952 erstmals urkundlich erwähnt, als der Trierer Erzbischof Ruotbert einem „Wido“ an der Lieser und zu Altrich Land verlehte, um daraus Wingerten zu machen. In dieser Urkunde wurde der Ort „Altreie“ genannt. Die benachbarte Stadt Wittlich wurde erst über einhundert Jahre später, im Jahr 1065, erstmals in Urkunden genannt.
Altrip Gründung 369 als Kastell Alta Ripa unter Kaiser Flavius Valentinian. Die Rheinbegradigung (1865 bis 1874) schuf den heute Flusslauf und west von Altrip den Neuhöfer Altrhein und die sog. „Blaue Adria“. Die Gemeinte ist von Gewässern, Ödland und Auwäldern umgeben. Um 400 Alta Ripa (Kopie 9. Jahrhundert), 496/506 Altripe, 860 Altaripa, 1065 Altrippa; Altrib (1571). Altrip geht möglicherweise auf einen vorgermanisch Gewässername *Altrippia ̄ zurück, zu dem es nahegelegene und weiter entfernte Parallelen (Altrippe, Rheinzabern, Alzey, Landkreis Alzey-Worms) gibt. Die seit Quintus Aurelius Symmachus verbreitete volksetymologische Deutung lateinisch alta rîpa ‘hohes Ufer’ (370) ist aufgrund der späteren Belege nicht haltbar. Die Spätmittelalter Schreibungen Altruphen (um 1106) und Altruppe (1243) sind nur temporäre Kanzleiformen. Altrippe, Departement Moselle.
Altscheid Eine Kirche wurde schon in einem um 1330 entstandenen Register erwähnt (Trier. Archiv VIII, S. 14). Das Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1570 führte in „Alschidt“ eine freie Kurat-Kapelle auf, die von 1654 an als Pfarrkirche bezeichnet wurde.
Alt Schwerin Eine Kirche wurde schon in einem um 1330 entstandenen Register erwähnt (Trier. Archiv VIII, S. 14). Das Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1570 führte in „Alschidt“ eine freie Kurat-Kapelle auf, die von 1654 an als Pfarrkirche bezeichnet wurde. Der Ort wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er ein Bauerndorf. Im 14. Jahrhundert bis Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Familie v. Gamm als Besitzer des Gutes Alt Schwerin genannt.
Altshausen Im 11. Jahrhundert gegründet, um 1250 an den Deutschen Orden, 1806 durch Ordensauflösung zunächst an Bayern, 1987 an Württemberg. Oberschwäbische Barockstraße, Schloss als Ruhesitz Hermanns des Lahmen. 1083 (Kopie 17. Jahrhundert) Aleshusen, 1092 Alshusen. Der Name gehört möglicherweise zu einem Personenname Alo, dem Bestimmungswort kann aber auch ein nur in Ortsnamen und Personenname bezeugtes Substantiv althochdeutsch alah ‘Tempel’ zu Grunde liegen. Hierher gehören wohl Ortsname wie Alsheim (aus Alahesheim, Alesheim). Dem vorauszusetzenden germanisch *alah wird die Bedeutung ‘abgeschlossener, geschützter heiliger Hain’ zugeschrieben. Die Verbindung mit dem Adjektiv alt ist bei dieser Beleglage in jedem Fall volksetymologisch. Das Grundwort mittelhochdeutsch -hûsen, nordhochdeutsch -hausen ist der alte Dativ Plural von althochdeutsch, mittelhochdeutsch hûs. Alsheim, Landkreis Alzey-Worms.
AltstrimmigIm Jahr 1357 wurde Altstrimmig erstmals urkundlich erwähnt. Vom 31. Mai 1358 stammt eine Urkunde, mit der Erzbischof Bohemund II. von Trier Gerhard von Ehrenberg ein Lehen verlieh. Der Strimmiger Berg war bis 1781 Teil des „Dreiherrengebiets“.
Alt Sührkow Sührkow taucht 1297 in einer Urkunde als Scurekendorp auf. Im Gebiet um den Hardtberg standen Anfang des 18. Jahrhunderts einige Glashütten, die dafür benötigte Holzkohle wurde aus den damals großen Eichenwaldbeständen gewonnen, heute befindet sich dort der Sender Hardtberg. Die Gemeinde wird heute von der Landwirtschaft und dem Tourismus geprägt. Alt Sührkow wurde 1297 erstmals erwähnt als Besitz eines Ritters Friedrich Moltke.
Alt Tellin Ursprünglich Siedenbüssow genannt, ist die Region seit langem mit dem Schweinehandel verbunden. Die Region ist vor allem durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt. Am 1. Januar 1951 wurde der Name in Alt Tellin geändert. Das Wort „Bussow“ leitet sich von Burgh ab, was „Hügel“ bedeutet.
Alt Tucheband Alt Tucheband wurde erstmals in einer auf den 9. Mai 1336 datierten Urkunde erwähnt. Der Magistrat von Frankfrut (Oder) tauschte Reitwein und den See Piscenige gegen das halbe Dorf Alt Tucheband und das halbe Dorf Maatzinova mit dem Markgraf von Brandenburg Ludwig I.
Altusried Im Spätmittelalter Gericht, Maierhof und Ehehaften, seit 1692 stiftskemptisch. Wirtschaftlicher Schwerpunkt: Landwirtschaft, bekannte Freilichtspiele. 1180 (Kopie 16. Jahrhundert) Altungißriedt, 1190 Altungesried, 1349 Altunsried; Altusriedt/Altusried (1795). Grundwort-ried ‘Rodung’, Bestimmungswort: Personenname Altung, also ‘Rodung des Altung’.
Altwarp
Altweidelbach Der Ort wurde erstmals im Jahre 1006 als Widimbach erwähnt.
Altwigshagen Vor über 700 Jahren wurde Altwigshagen als Rittergutssiedlung gegründet und ist damit die älteste Gemeinde im Amt Torgelow-Ferdinandshof. Der Ort war ein alter Lehensbesitz derer von Schwerin.
Alt Zachun
Alt Zauche-Wußwerk Alt Zauche wurde im Jahr 1337 und Wußwerk drei Jahre später erstmals urkundlich erwähnt.
Alveslohe
Alversdorf, 983 erfolgte die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Ortschaft als Adalgerasthorpa. 1 Hälfte 1100 Aluasthorpa. Mitte 1200 Algotesthorpe.
Alezettegauw (Gau an der Alzette), 926 in pago Alsencensi. 1223 in pago Alsuntie.
Alzenau (in Unterfranken) Keltisch Siedlungsspuren, 953 erste Erwähnung des Ortes unter dem früheren Namen Wilmundsheim; zwischen 1395 und 1399 errichteten die Erzbischöfe von Mainz gegenüber von Wilmundsheim die Burg Alzenau. Anfang des 15. Jahrhundert wurde das alte Wilmundsheim zerstört und verschmolz mit der Siedlung rechts der Kahl, von der es auch den Namen der Burg übernahm. 953 Vuillimundesheim, circa 1000 Uuillimuntesheim, 1349 in dem dorffe zu Wilmesheim vnder vnsme nuwen sloße Altzenahe gelegen, 1515 Wolmetzheim vel Alzena, 1529 Altzenaue, 1805 Alzenau. Grundwort des ursprünglichen Namens ist-heim, das Bestimmungswort wird als des Personenname Willimund gedeutet; eine historisch Persönlichkeit, dieses Namens ist im Zusammenhang mit der Siedlung nicht bezeugt. Der Name der Burg wird als Zusammenrückung aus der Wortgruppe all zu nah gedeutet und darauf zurückgeführt, “wie sehr die umwohnende Bevölkerung oder die Gegner der Besitzer unter ihr zu leiden hatten”. Später sei dann der letzte Bestandteil zu-au(e) umgedeutet worden. Die Übernahme eines derart motivierten Namens durch die Burgbewohner selbst erscheint wenig wahrscheinlich; die Deutung wirkt eher volksetymologisch. Es könnte sich auch um einen ursprüngliche Gewässernamen auf -a handeln.
Alzey Wegen Erwähnung in der Nibelungensage als HN des Volkers auch „Volkerstadt“ beziehungsweise eine der „Nibelungenstädte“ genannt. 897 erste urkundigung. Erwähnung als Reichslehen, 1116–1118 Bau der Reichsburg, 1277 Stadtrecht, 15./16. Jahrhunderts Ausbau der Burg zum Schloss, ab 1798 französisch Kantonsstadt. 223 vicani Altiaienses (‘die Bewohner des vicus Altiaium’), 4./5. Jahrhundert (Kopie 10. Jahrhundert) Alteio, 897 (Kopie 12. Jahrhundert) Alceia, 1072 ad Alceiam, 1140 Alzeia, um 1200 Volker von Alzeye, 1331 Altzey, 1468 Altzey. Grundform keltisch (Lokativisch) *Altia ̄i ‘(Siedlung) auf der Höhe’, latinisiert Alteio, althochdeutsch Alzeia.
Am Dobrock Um 1300 und nach 1507 Wingst Besitz des Bistums Bremen, 1301–1507 Besitz der Herren von Luneberg und von den Osten, 1337 Familie von Bremen/Bremer hat Cadenberge zu Lehen, vor 1626 Gut Dobrock im Besitz der Familie Bremer nachweisbar, 1763 Sitz des Revierförsters und Ausflugsziel. 1626 Dobrock [Original], 1659 im Dohbruche, uff der Wingst [Original]. Der Ortsname ist erst spät überliefert. Das Grundwort ist altsächsisch, mittelnorddeutsch bro ̄k ‘mooriges, sumpfiges Gelände, Bruchland’. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich auf ein mitalthochdeutsch da ̄ha, mittelnorddeutsch da ̄he, altenglisch tho ̄(he)‘Lehm, Ton’ verwandtes Wort zurückzuführen. Von Tonbodenvorkommen auf der Wingst schreibt Umland Dabrok (12. Jahrhundert Thabrok), Hof in Bauerschaft Brömeke bei Lippborg, Dabrock und Daberg, Ortsteil von Hamm; Doberg Kreis Herford; Darup (1188 Dotharpa), Ortsteil von Nottuln, Kreis Coesfeld; die Dohkaule in Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis; die 1743 bezeugte Dahkuhle (Flurname) in Herford. Hadeln und Cuxhaven; Umland.
Amberg (Oberpfalz) Ursprünglich Burg auf dem Mariahilfberg über der Stadt, im Mittelalter bedeutende Handelsstadt (v.a. Eisen und Eisenerz), 1269 wittelsbachisch (als Bamberger Lehen), 1294 Amberger Stadtrecht kodifiziert, bis 1806 Regierungssitz der Oberen Pfalz. 1034 Ammenberg [Original], 1109 Kopie Mitte 12. Jahrhundert Amberg, 1264 Æmberch [Original]; Æmberg ... Amberg [Original] (1308). Grundwort ist althochdeutsch bërg (-berg), Bestimmungswort der Personnename althochdeutsch Ammo im Ammin*. Die Bedeutung der Grundform *Amminbërg kann mit ‘Berg (siedlung) beziehungsweise Burg des Ammo’ angegeben werden. Belege mit æ-Schreibung (Æmberch o.ä.) zeigen den Sekund umlaut ä an, der durch i in der Genitiev-Endung -in bewirkt wurde. Wegen a > ä ist von einer Namenbildung nach der Mitte des 8. Jahrhundert und vor dem 10. Jahrhundert auszugehen. Der Umlaut wird seit dem 14. Jahrhundert nur noch vereinzelt bezeichnet, was mit der Umdeutung des Namens zu ‘(Siedlung) am Berg’ zusammenhängen dürfte. Durch Synkope des e im -en (< -in) schwand die Mittelsilbe, sodass sich bereits im 12. Jahrhundert die mit der heutigen Schreibung identische Namenform Amberg ergab. Andorf (1110–30 Ammendorf).
Amberg (Unterallgäu)
Amelinghausen Besitz des Billungers und Bischofs von Verden, Amelung, in Amelinghausen ist nicht gesichert; seit etwa 1300 eine Vogtei, später ein Gericht und ein Holzgericht nachgewiesen; hier wird traditionellerweise die „Heidekönigin“ gekürt. 1236 Amelunchusen [Kopie 16. Jahrhundert], 1252 Amelenchusen [Kopie 16. Jahrhundert], 1293 Amelinchusen; Amelinghausen (1791). Bildung mit dem Grundwort-hausen. Das Erstglied zeigt keine Flexionsendung -es, so dass eher von einer -ing (e)hausen-Bildung auszugehen ist. Das Bestimmungswort enthält der Kosename*Amal(o). Sollte jedoch das -es Ende des 13. Jahrhundert bereits geschwunden sein, eine sehr seltene Erscheinung, wäre als Personenname Amalung/Amaling anzusetzen. Deutung also wohl eher: ‘Siedlung der Leute des Amal(o)’.
Amelscheid, (Schonberg) 1222 Ambelsceyt.
Amerang Die erste urkundliche Erwähnung Amerangs erfolgte um das Jahr 788. Eng ist ab dem Mittelalter die Geschichte der Ameranger Gegend mit den Eigentümern von Schloss Amerang verbunden, den Lehensherren der Hofmark Amerang für die hiesige Bevölkerung.
Amerdingen
Am Großen Bruch Der Name der Gemeinde in die westlichen Magdeburger Borde ist angelehnt an das Tal des Großen Bruches, einer 50 km langen Niederung, die – vom Großen Graben durchzogen – von der Oker im Westen bis zur Bode im Osten reicht.
Ammeldingen an der Our Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 767. Ab 1570 ist eine Kapelle registriert.
Ammeldingen bei Neuerburg Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1336.
Am Mellensee Die Geschichte der Gemeinde Am Mellensee ist im Grunde die Geschichte der Einzelgemeinden, die im Mittelalter alle zur Herrschaft Zossen gehörten.
Ammeloe, 1. Hälfte 900 Amaloh.
Ammerbuch Brunnensäule in Breitenholz, Torbogen an der Herrenberger Straße, Sandsteinrelief des Heiligen Georg in Poltringen. Der Ortsname Ammerbuch ist nicht historisch gewachsen, sondern ein Kunstwort, das auf die landschaftliche Lage zwischen Ammertal und Schönbuch verweisen soll. Das Grundwort-buch als Kollektivbildung ‘Buchenwald’ zu althochdeutsch buohha, mittelhochdeutsch buoche ‘Buche’ ist im Waldnamen Schönbuch erstmals 1187 (cui nomen est Shaienbuch) bezeugt. Namen dieser Art sind typisch für die Gemeindereformen der 1970er Jahre in Württemberg.
Ammerndorf Der Ort wurde 1246 als „Amelradorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmingswort des Ortsnamens ist wahrscheinlich der weibliche Personenname Amelrad. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen. 414 wurde der Ort „Ammerdorff“ genannt, 1438 erstmals in der heutigen Form „Ammerndorf“.
Ammersbek 1314 erstmalige urkundigen Erwähnung Bünningstedts und 1226 Hoisbüttels als adlige Besitztümer. Der Flussname Ammersbek, der bei der Benennung Pate stand, wurde 1880 auf einem Messtischblatt erwähnt. Trotz der sehr jungen Überlieferung geht die Benennung des Flusses auf eine alte indogermanische Wurzel am ‘Flussbett, Graben’ zurück. Grundwort-beke.
Ammersum, +1000 Ombriki, 1100 Ambreki. Altgermanisch Amarikja.
Ammerthal
Amöneburg 755-68 Amanaburch. Historisch dokumentierte urkundliche Erwähnungen des Ortes (in Klammern das Jahr der Erwähnung) sind: Amanaburch (721), Hamanaburch (11. Jahrhundert), Ameneburc (1111/1137), Amerburch (1250/60), Amelburg (1295), Ammeneburg (um 1364), Omelburg (1457), Amenburg (1457), Amoeneburg (1493), Omenburg (1515) und Amaeneburg (1564). Liegt in de Amöneburger Beckens.
Am Ohmberg Sie entstand durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bischofferode, Großbodungen und Neustadt am 1. Dezember 2010.
Amorbach 1016 Amarbahensis. Die Geschichte der Stadt begann mit der Klostergründung im Jahr 734. Die ehemalige Benediktinerabtei, seit 1803 im Besitz des Fürstenhauses zu Leiningen, wurde im 18. Jahrhundert durch prächtige Barockbauten ersetzt und erweitert. Die Abteikirche mit ihrer gewaltigen, von den Gebrüdern Stumm erbauten Barockorgel, eine prunkvolle Bibliothek und der Grüne Saal, ein frühklassizistisch ausgestatteter Festsaal zeugen von einer glanzvollen Vergangenheit.1253 verlieh Konrad von Durne Amorbach die Stadtrechte. Bereits 1291 wurde das beispielhaft restaurierte und dafür mit der Europa-Nostra-Medaille ausgezeichnete Templerhaus erbaut, das zu den ältesten deutschen Fachwerkhäusern dieser Art zählt.
Ampen+ Oberampen und Niederampen. 1032 Andepo.
Ampen, Mitte 1200 de Anadopo. Altgermanisch Gewässername Anudapo. Zu anud, Ente.
Ampfing
Am Salzhaff Namensgeber für die junge Gemeinde ist das Salzhaff, eine Bucht der Ostsee, die vom offenen Meer durch die Halbinsel Wustrow getrennt wird. Die Gemeinde wurde am 13. Juni 2004 aus den vormals selbständigen Gemeinden Pepelow und Rakow gebildet.
Amstetten Linsenförmige Marktanlage aus der Mitte des 13. Jahrhundert, gotisch Staffelkirche, Ackerbürgerhäuser; 1128 Ambsteten, 1162/73 Amstetin. Der Name ist ein Zusatz aus-stat (im erstarrten Dativ Plural -steten) und dem bereits in mittelhochdeutsch Zeit verkürzt belegten Appellativum ambt, dem althochdeutsch ambaht vorausgeht, das als Maskulinum die Bedeutung ‘Diener, Beamter, Bediensteter’, als Neutrum die Bedeutung ‘Amt, Aufgabe, Dienst’ hat. Der Ortsname bedeutet daher etwa ‘bei den (Wohn-) Stätten eines Amtmannes wo ein Amt ausgeübt wird.
Amt Creuzburg Der Beschluss zum Zusammenschluss der Stadt Creuzburg mit den Gemeinden Ebenshausen und Mihla wurde im Oktober 2018 gefasst. Dabei einigte man sich auf den Namen Amt Creuzburg, in Anlehnung an das historische Sachsen-Eisenach, wobei die Bezeichnung Amt hier keine Bedeutung hat.
Amt Neuhaus ist eine Gemeinde, die am 1. Oktober 1993 gebildet wurde. Die in diesr Einheitsgemeinde Amt Neuhaus aufgegangenen Gemeinden gehörten von 1945 bis zum 29. Juni 1993 zum Landkreis Hagenow. Der Name erinnert an das alte Amt Neuhaus, das in fast identischen Grenzen als Verwaltungsbezirk die in Konigreich Hannover bestand.
Amtsberg
Amt Wachsenburg Am 10. November 2011 beschloss der Gemeinderat der Wachsenburg
gemeinde die Aufhebung der Vereinbarung der erfüllenden Gemeinde mit der Stadt Arnstadt. Der Arnstädter Stadtrat traf keinen gleichlautenden Beschluss. Bei Einwohnerbefragungen in Ichtershausen und der Wachsenburg Gemeinde befürwortete die Mehrheit der Einwohner beider Gemeinden den Zusammenschluss. In Ichtershausen stimmten bei einer Beteiligung von 57,2 Prozent etwa 95,2 Prozent der Befragten für die Gemeindefusion. In der Wachsenburg Gemeinde sprachen sich bei einer Beteiligung von 60,5 Prozent etwa 94,3 Prozent der Befragten für die Eingliederung aus. Daneben hatte die Stadt Arnstadt bis zum 1. November 2011 eine Bürgerbefragung durchgeführt.
Amtzell Es wurde noch bis vor kurzem vermutet, dass Amtzell eine Gründung des Klosters St. Gallen sei, worauf der Namensteil -zell (abgeleitet von cella) hindeute. Lehnsgüter dieses Klosters in Pfärrich, Karbach und Schattbuch untermauerten die These. Der Ortsteil Karbach wurde zum Beispiel in einer Urkunde des Klosters St. Gallen 853 erstmals erwähnt. Neuere Forschungen stellen die sankt-gallische Abkunft in Frage. Erstmals 1275 wurde in einer Urkunde des Bistums Konstanz eine ecclesia in Annencelle erwähnt.
Amulungthorpe, (Wolfenbüttel) Mitte 1200.
Ananroth, (Kassel) 1015-25.
Andechs Es ist in Deutschland und darüber hinaus bekannt für das Kloster Andechs, ein Benediktinerkloster, in dem seit 1455 Bier gebraut wird.
Diese Stadt war die Hauptstadt eines der Staaten der Grafen von Andechs, eines der bedeutendsten Geschlechter Europas.
Anderlingen Anderlingen gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen.
Andernach Besiedlung des Stadtgebietes seit frühester Zeit und befestigtes römisch Kastell mit einer Siedlung an der römischer Rheinstraße. Im Mittelalter fränkisch Königshof. 939 Schlacht bei Andernach Ottos I. mit seinen Gegnern. 1167 ging Andernach als Geschenk an den Erzbischof von Köln. 1801 fiel die Stadt an Frankreich und wurde Kantonshauptstadt. Unter Preußen erhielt sie 1856 das Stadtrecht zurück. Ende 3. Jahrhundert [ANTV]NNACUM (Stein von Tongern), circa 300 Autunnaco, -nago, 359 Anternacum, 365 Antunnaco, 450 Anternacha; Andernach (1110). Der Ortsname liegt ein römisch Personenname Antunnus mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im Akkusativ: ‘zum Hofgut des Antunnus’. Die aufeinanderfolgenden Silben auf -n unterliegen einer Dissimilation, spätestens im 8. Jahrhundert wird aus -un ein -er.
An der Poststraße Der Name An der Poststraße ist von der die Gemeinde durchquerenden sogenannten „alten Poststraße“ zwischen Leipzig und Kassel abgeleitet.
An der Schmücke Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschlüsse der Gebietsreform 2019 verständigten sich die Gemeinden Bretleben, Gorsleben, Hauteroda, Heldrungen (Stadt), Hemleben, Oldisleben auf eine Fusion zum 1. Januar 2019. Sie gehörten mit den Gemeinden Etzleben und Oberheldrungen zur Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke, welche Ebenfalls zum 1. Januar 2019 aufgelöst wurde. Für die letztgenannten Gemeinden ist An der Schmücke als erfüllende Gemeinde tätig.
Andervenne
Andisleben Die Ersterwähnung war 815 in einer Urkunde der Abtei Hersfeld. 1309 zerstörten die Erfurter die Burg Andisleben.
Angel, (Alverskirchen) +1000 in Angullo. Germanisch angula, Haken, zu Krümmung, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Angelbachtal Am 1. April 1972 vereinigten sich Eichtersheim und Michelfeld zur Gemeinde Angelbachtal. Michelfeld wurde 857 als Michilunfelt erstmals im Lorscher Codex erwähnt. 1188 wird ein allodium (dt.: Eigengut) in Michilinvelt in einem Vertrag. Eichtersheim wurde erstmals 838 als Uhtritesheim im Lorscher Codex erwähnt.
Angelburg
Angelsdorf, (Köln) 1123-31 Angilisthorp, 1141 Angelsdorph. Germanisch Angiles porpa, Dorf des Angil.
Anger 904 Angoron, 1047 Angeron. Liegt an dem Anger.
Angerhausen, (Duisburg) 1052, Angerohuson. Germanisch, zu den Häusern der Anger.
Angermünde Askanische Burg am Seite-Ufer des Mündesees, wohl nach 1250 als Grenzburg zum Schutz gegen das pommersche Uckerland und der Welse errichtet (Mauerreste), anschließend Burg ort. Seit 1300 Waldenser erwähnt, die später verfolgt wurden, daher die zuerst 1420 überlieferte Bezeichnung Ketzer-Angermünde. 1263 Henricus de Angermunde, 1277 in Angermünde, 1286 Neuen Angermünde, 1420 Ketzer-Angermünde. Der Name wurde von Tangermünde in der Altmark übertragen, worauf der Zusatz Neu hinweist. Tangermünde liegt an der Mündung des Tangers in die Elbe, dessen Name zu mittelnorddeutsch tanger ‘bissig, kräftig, frisch’ gestellt werden kann. Tangermünde wird im Mittelalter oft ohne T überliefert (1305 Angermunde vpper eluen ... dy rath van Premsslaw tu nien Angermunde), sodass dieses als verkürzte Präposition mittelnorddeutsch to ‘zu’ aufgefasst und weggelassen werden konnte. Zum Grundwort -münde. In einigen Arbeiten wird als Ausgangspunkt für die Übertragung des Namens Angermund am Niederrhein bei Vermittlung durch Tangermünde angesehen. Da dieses aber am Tanger liegt und der älteste Beleg mit T überliefert wurde, ist der Name zweifelsfrei in der Altmark entstanden, woher viele Namen in die Uckermark übertragen wurden.
Anhausen Der Name Anhausen entwickelte sich von „Hanhusen“ (auch „Hainhusen“ im Sinne von „Waldhausen“) im Jahre 1204 über „Aynhusen“ (1343) zu Anhausen (1529).
Anheri, (Moers) +1000 Germanisch ana, auf, hoher gelegen, + haro, sandiger Hugelrücken.
Ankershagen Ankershagen wurde erstmals 1252 urkundlich erwähnt. Die Ruine der mittelaterlichen Burg Ankershagen und das daneben gelegen Herrenhaus, war über Jahrhunderte Sitz der Familie von Holstein.
Ankla
Ankum Ankum entstand rund um die St.-Nikolaus-Kirche, heute Artländer Dom genannt. Es befand sich bis ins 14. Jahrhundert in der Entwicklung und wäre wahrscheinlich zu einer Stadt herangewachsen, wenn sich der Bischof nicht 1335 für eine Ansiedlung in Fürstenau entschieden hätte.
Annaberg-Buchholz Annaberg entstand als Bergstadt 1496, nachdem der Silberbergbau am Schreckenberg seit 1491 Bergleute anlockte, 1497 Stadtrecht. Der südliche Nachbarort Buchholz entwickelte sich 1501–1515 zum Bergstädtchen. 1949 Vereinigung beider Orte. Annaberg: 1492 vom Schregkennpergk, 1499/1500 zu der Newenstadt ader sanntt Annabergk. Buchholz: 1498 auf dem Buchholtz bey dem Schreckenberge zu Sant Anna, 1517 ym Buchholcz, bis ins 18. Jahrhundert auch St.-Katharinen-Berg im Buchholz. Der Bergname Schreckenberg gehört zu mittelhochdeutsch schrecken ‘jäh aufspringen’ und wurde durch Sankt Annenberg (nach der Heiligen Anna) und den Ortsname Neustadt abgelöst. Der Name Buchholz bezeichnet die Siedlung am Buchenwald: mittelhochdeutsch buoch ‘Buche, Buchenwald’ und mittelhochdeutsch holz ‘Wald’. Buchholz, Landkreis Nordhausen; Bucha, Saale-Holzland, Buchheim, Landkreis Tuttlingen.
Annaburg-Prettin. Annaburg wohl seit dem 13. Jahrhundert Jagdschloss des askanischen Kurfürsten, später Lieblingsresidenz und Sterbeort des wettinischen Kurfürst Friedrich des Weisen. Ab 1572 Neubau eines Renaissanceschlosses. Prettin im 11. Jahrhundert Burgward. Über die Grafen von Brehna ab 1290 im Besitz des askanischen Kurfürsten, 1423 wettinisch. Seit dem 13. Jahrhundert Präzeptorei, später General präzeptorei des Antoniter Ordens. Im 16. Jahrhundert Bau eines Renaissanceschlosses durch Kurfürstin Anna von Sachsen. Dann kurfürstlich Witwensitz. Annaburg: 1339 Lochow, 1378 Lochnow [Original], 1424 zcur Lochow [Original], 1575 Annabergk.
Prettin: 1004 Pretimi [Original], ad 1012 Pretim [Original], 1163 in pago nostro Pretin [Original]. Annaburg hieß ursprünglich altsorbisch *Łochov( -o(w)) zu einem altsorbisch Personenname*Łoch, dessen Herleitung mehrere Möglichkeiten zulasst. Lochau häufig mit bestimmtem Artikel, wie im Beleg 1424, gebraucht. Mit dem Neubau des Schlosses erfolgte dessen Benennung nach der sächsischen Kurfürstin Anna von Dänemark, in direktem Zusammenhang mit der Augustusburg ö von Chemnitz, die nach ihrem Gemahl Kurfürst August I. benannt wurde. Schon nach kurzer Zeit wurde der Name auf den Ort übertragen und verdrängte die ursprüngliche Bezeichnung. Analog oder ähnlich aus *Łoch gebildete Ortsname sind im slawische Sprachgebiet häufig. Auch der Vorname Anna begegnet in Ortsnamen. Der Name Prettin ist eine altsorbische Bildung *Prˇetimì aus einem Personennamen *Prˇetim und dem Suffix -j-, also ‘Preˇtims (Ort)’. Der altsorbische Personenname setzt sich zusammen aus einer Wurzel aus *prˇetiti ‘drohen’ o.ä. und einem Suffix -m, das Partizipien bildet (hier in etwa: ‘der bedroht Seiende’). So Annaberg-Buchholz, Erzgebirgskreis.
Annweiler am Trifels im Trifelsland mit den drei Burgen Trifels, Anebos und Münz (Scharfenberg). Erstmalige Erwähnung der Burg Trifels im späten 11. Jahrhundert (ein Zentrum des Stauferreiches), von 1125 bis 1298 Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, 1193 Aufenthalt des gefangenen englischen Königs Richard Löwenherz. 1219 wird Annweiler Stadt und ist im 18. Jahrhundert kleinste deutsche Reichsstadt. Die Region wird durch weitere Burgen und Ruinen sowie das Biosphärenreservat „Pfälzerwald“ geprägt. 1176 Cuonradus de Annewilre, 1219 villam nostram Annewilrre, 1402 die vesten Anwilere, 1511 Anwyler. Das Bestimmungswort basiert auf dem althochdeutsch Personenname Anno, Genitive Singular Annin-, das Grundwort auf-weiler. Der Erstbeleg von 1086 ad vallem Annovillen ist vermutlich eine Fälschung des 18. Jahrhundert. Zu deuten ist der Ortsname somit als ‘Hof, Vorwerke des Anno’. Seit 1949 Zusatz am Trifels (Bergname: 1099/1105 Triuels, 1155 Trivelis, 1219 Trifels, 1240 Drivels) mit althochdeutsch dr ̄ı, lateinisch tr ̆ı‘ drei’ im Bestimmungswort und-fels im Grundwort.
Anrath, 1161 Anrode. Germanisch ana, auf, hoher gelegen + ropa, Rodung.
Anrode Die Gemeinde ist nach dem im 13. Jahrhundert gegründeten Kloster Anrode benannt. Das Kloster wurde bis 1810 als Kloster genutzt. Die Gebäude sind weitgehend erhalten.
Andröchte, Mitte 1200 Anruthe, 1181 Anrufte.
Anröchte 1153 Anervost [Original], 1181 Anrufte, 1231 Anrochte. Der Erstbeleg zeigt Verschreibung von langem -s für -f-. Erstbestandteil ist die Präposition altsächsisch an ‘an, in, auf’, mittelnorddeutsch an, a ̄ne ‘in, an’. Beim Zweitglied wechseln in der älteren Überlieferung -o und -u-Schreibungen, weswegen altsächsisch -o ̄1 anzusetzen ist. Der Umlaut durch das -j-haltige Suffix wird erst seit etwa 1400 verschriftlicht. Nach der Kürzung des Langvokals wurde -ft> -hat velarisiert. Es handelt sich um eine mit Dentalsuffix gebildete Stellenbezeichnung *hro ̄ftja/*hro ̄f-þja. Ihre Basis ist an mittelnorddeutsch ro ̄f ‘Abdeckung, Deckel; Dach’ anzuschließen, vgl. altenglisch hro ̄f ‘Dach, Abdeckung; höchste Stelle’, altfriesisch hro ̄f ‘Dach’, altnordisch hróf ‘Dach eines Bootshauses; Bootsschuppen’. Durch Zusammenrückung mit der Präposition altsächsisch an entstand der Ortsname. Die sachliche Motivierung des Ortsnamens ist nicht mehr aufzuhellen.
Ansbach Zeit Gründung des Gumbertus-Klosters, im 12. Jahrhundert Stadt, ab 1331 Herrschaft der Hohenzollern, 1528 Lateinschule, ab dem 18. Jahrhundert Residenzstadt der Markgrafen. 786–794 (Kopie von circa 1600) Onoltesbach, 837 Onoltespah, 1141 Onoldesbach, 1230 Onolsbach, 1338 Onelspach, 1508 Onsbach, 1732 Onolzbach oder Ansbach. Grundwort des ursprüngliche Gewässernamens, der bereits 786 (Kopievon 1614) als Onoldisbach begegnet, ist althochdeutsch pah, -bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’. Weil die Personnename Onoald, Aunuald belegt sind, kann man als Bestimmungswort *Ônold erschließen. Eine entsprechende Erklärung wurde letztlich schon im Jahr 1782 gebracht: „ ... An dieses Bächlein bauete ein gewisser Onold das erste Haus und darnach nennte man auch die andern Häuser, welche mit der Zeit dahin gebaut wurden“.
-anum. Diese lateinisch/römische Siedlungsname mit Personennamen, die wie die-acum / -aco ̄-Namen im Ablativ auf lateinisch -ano ̄ erscheinen, drücken Besitz aus. Sie kommen besonders in Südtirol (Bozen, I) und in Oberbayern (Garmisch-Partenkirchen.
-apa. Das „apa-Problem“ ist oft kontrovers erörtert worden. Dieses Wasserwort ist ursprünglich Simplex, wurde aber früh mit unterschiedlichen Appellativ -Bestimmungswörtern kombiniert, die überwiegend germanisch Ursprungs sind Weitere Aspekte sprechen dafür, dass es sich – dem inhaltlich identischen -aha,-ach1, vergleichbar und von diesem geografisch abgegrenzt – um ein westgermanisches Wort handelt mit typischer Verbreitung wohl in ehemals ist wäonischem Gebiet (ursprünglich zwischen Rhein und Weser, Main und nördlichem Weserbergland), aufgekommen in der Völkerwanderungszeit. Etymologie ist apa mit keltisch ab ‘Fluss’ und lateinisch amnis (< *abnis) ‘Gewässer’ urverwandt, also auf die indogermanische Wurzel *ab ‘Wasser’ zurückzuführen. Wiewohl vom Appellativum apa durch Suffigierung neue Namen entstehen konnten (z.B. der Gewässername Efze, 1267 Effesa < *Affisa, Hessen) und apa noch heute in einigen Benennungen als variiertes, unverstandenes Simplex erhalten ist, dürfte schon in althochdeutsch Zeit oder früher -apa unproduktiv beziehungsweise unbekannt gewesen sein, was durch gelegentliche Verdeutlichung durch -aha oder -bach belegt wird. Schon lange wird -apa als Suffix empfunden, das in unterschiedlicher Form in Ortsnamen erscheint, bereits in frühen Belegen als -opa, -ipa, -ufa, -ifa, -af(f)a, -offa, -apha, -pa, -ba und andre, heute als -phe, -aff, -off, -uf(f), -ef, -f, norddeutsch -ep(e) oder ganz geschwunden.
Anschau 1381 verkaufte Jutta von Sayn († 1381/87), Witwe Adolfs III von Grafschaft († 1381) zu Ehreshoven und Tochter Gottfrieds II. von Sayn († 1327), mit Zustimmung ihrer Söhne und der Grafen Adolf III. (1312–1383) und Johann von Virneburg ihr ererbtes Gut Anschowe bzw. Anschauwe im Gericht Nachtsheim mit Ackerland, Wiesen und allem Zubehör an Lutz von Ehreshoven (Yrenhuysen). Dies ist vermutlich die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes.
Anstel, (Frixheim) 1151-53 Anstele, 1163-68 de Anstelo.
Anten, (Osnabrück) +1000 Andheton, Nortanthetun. Die genaue Herkunft der Anten ist unbekannt, die verstreuten Quellen sprechen aber dafür, dass sie ursprünglich aus der Region der heutigen Ukraine stammten.
Antdorf Antdorf, das seinen Ursprung wohl in einer Ansiedlung aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme, vermutlich schon in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts hat, galt bereits zur Zeit der Klostergründung von Benediktbeuern (739/40) als der Hauptort der an der Isar und der Loisach gelegenen Besitzungen der Grafen von Antdorf.
Antreffa, (Siegburg) 1076 Antreffa, 1109 Antrefe.
Antrifttal schlossen sich am 31. Dezember 1971 die fünf Gemeinden Bernsburg, Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf und Vockenrod zusammen und bilden seither die Gemeinde Antrifttal. Antrifttal liegt im Tal des Flusses Antrift,
Antweiler Koblenz, 975 Ametuuilere. Form von dem Fluss Ahr? Antweiler (Köln) 1003 Antwilere, 1079-89 Antvvilere.
Anzing Am 23. April 812 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung „in loco anzinga“. Die Urkunde ist das Testament des Kirchendieners Suuidhart in dem er eine Schenkung an das Freisinger Hochstift.
Apelern Apelern erscheint erstmals 866 urkundlich als „den Apelderen“ (= bei den Apfelbäumen). Auch die anderen Dörfer der Gemeinde bestehen seit dem Mittelalter. Die Kirche des Dorfes Apelern wird als Hauptkirche der altsächsischen Grafschaft Bukkigau (vor dem Jahr 1200) erwähnt.
Apen Wahrscheinlich schon um 1200 Burg und Zollstätte in Apen; 1550 Festung, später Amtssitz; jahrhundertelang der bedeutendste oldenburgische befestigte Ort gegenüber Ostfriesland. 1233 Apen [Original], 1339 Apen, 1428 Apen. Der Ortsname beruht auf einem Simplex-apa ‘(Fließ) gewässer, Fluss’, das häufiger als Grundwort von Namen vorkommt. Es gehört zu germanisch *ab und ist somit eine Wurzelvariante zu indogermanisch *ap-, das in altpreußisch ape ‘Fluss’ uswach belegt ist. Der Ortsname zeigt durchweg auslautendes -en, das auf einen Dativ Pluralural zurückzuführen ist und als Anzeichen für die an einem Bach entstandene Siedlung zu werten ist. Apen liegt von der Großen Norderbäke und der Großen Süderbäke nahezu umschlossen.
Apenburg-Winterfeld
Apensen Bei der Ortschaft liegen mehrere Hügelgräber, darunter das höchste und größte des Landkreis Stade; außerdem wurde hier ein. 1231 Abbenhusen [Oiginal], 1236 Abbenhusen, 1704 Abensen; Apensen (1823). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem schwach flektierenden Kurznamen Abbo als Bestimmungswort. Das Grundwort wird jünger zu -sen verkürzt und die Schärfung des -b zu - p ist ebenfalls jung. So Abbenrode, Landkreis Wolfenbüttel, Abbensen, Region Hannover.
Apfeldorf Die erste urkundliche Erwähnung von Apfeldorf ist für das Jahr 1305 überliefert. In Veröffentlichungen, beispielsweise im Landsberger Kreisheimatbuch, ist zu lesen, dass der Name des Dorfes erstmals 1313 in einer Augsburger Urkunde auftaucht
Apfeltrach Apfeltrach war vor 1800 Pflegamt und gehörte dem Domkapitel Augsburg.
Aplerbeck, (Dortmund) Mitte 1200 Apelderbeke, 1161 Aphelderbach. Germanisch apuldra, Apfelbaum + baki, Bach.
Appeldorn, 2. Hälfte 1100 Apeldrehem, 1137-77 Apolderscheim. Germanisch apuldra, Apfelbaum + haima, Dorf.
Appenheim, 886 Appenheim. Germanisch Abbon haim, Wohnung des Abbo.
Appenhert, (Iversheim) 1222 Appenhert. Germanisch Abbon, des Abbo, + harud, waldiger Höhenzug.
Apolda Altthüringisches oder bereits germanisch Dorf der ersten Jahrhunderte nach Chr.; im 9./10. Jahrhundert Herrensitz (Burg), Entwicklung zur Stadt im 12./13. Jahrhundert (1308 civitas); Ackerbürgerstadt, seit etwa 1600 Stickereigewerbe, ab 1700 Strumpfwirkerei, seit 1722 Glockengießerei; Beiname „Glockenstadt“. 1119 in Appolde, 1123 in Appolde, 1308 Appolda, 1335 Apolde, 1438 Appulde; Apolda (1506). Der Ortsname gehört zu altsächsisch appel, appul ‘Apfel, Apfelbaum’ und zeigt mit -de mundart abgeschwächt das althochdeutsch Suffix -idi, altsächsisch-ithi ‘versehen mit’, also ‘Apfel(baum) ort’. Die Auslautsilbe wird im 15./16. Jahrhundert kanzleisprachlich amtlich zu -da (vgl. Kölleda, Sommerda). In den Schreibweisen des Ortsnamens ist die ursprüngliche Bildung mit althochdeutsch Suffix sowie die alte norddeutsch Sprechweise mit |p| statt |pf| in der dortigen Region gut erkennbar. Auch 1438 Appulde ist mundartlich beeinflusste Graphie. So Apeldorn, Ortsteil von Meppen, Landkreis Emsland, 9./11. Jahrhundert Apuldrun, zu altsächsisch apuldra ‘Apfelbaum’.
Appel
Appen
Appenheim Im Jahr 882 wurde Appenheim erstmals urkundlich im „Goldenen Buch“ der Abtei Prüm erwähnt.
Appenweier 884 Abbunuuileri, 1148 Appinwilre, 1287 Appenwilre [Original]; Appenweier (1812). Wohl zu einem Personenname Abbo, Appo. Nicht auszuschließen ist bei klösterlichem Grundbesitz (hier Kloster Honau) auch eine ursprüngliche oder volksetymologische Verbindung zu lateinisch abba ̄s ‘Abt’. Das Grundwort geht auf althochdeutsch w ̄ıla ̄ri, mittelhochdeutsch w ̄ıler zurück und ist entlehnt aus mittellateinisch villare ‘Gehöft’ zu lateinisch villa. Die Ortsnamen dieses Typs erscheinen heute in der Form-weiler, -wiler und -weier. So Appenweier // Appenwihr, Arrondissement Colmar, Département Haut Rhin.
Aprath, (Wülfrath) Mitte 1200 Abbatisrothe. Germanisch abbates, des Abtes + ropa, Rodung.
Apuldarohem, (Dülmen) +1000 Germanisch apuldra, Apfelbaum + haima, Dorf.
Arbach Die erste Erwähnung des Ortes als Arrebarre, Arrebach findet sich in einer Urkunde vom 15. Juli 1336 des Grafen Robert III von Virneburg.
Arberg Die Adelsfamilie Van Arberg bezieht sich nicht auf diesen Ort, sondern auf Aarberg in der Schweiz.
Aremberg In der Nähe befindet sich auf dem Gipfel des Arembergs die Ruine der Burg Aremberg, einst eine mächtige Festung des Hauses Arenberg.
Arendsee-Kalbe. Namengebend sind die Stadt Arendsee und die ehemalige Kreisstadt Kalbe (Milde). Arendsee: 822 Arnseo, 1184 Arnse [Original], 1373 Arnsee; Arendsee (1556).
Kalbe (Milde): 1012/18 Calwa, Calwo, 1207 de Calue [Original], 1453 Calve uppe der Milde. Der Name Arendsee ist gebildet mit dem Grundwort-see, zu altsächsisch und althochdeutsch s ̄eo ‘See’. Das Bestimmungswort ist nicht eindeutig zu klären. Möglicherweise liegt der stark flektierende altsächsisch Personenname Arn vor, mit späterer Abwandlung zu Arnd, Arend. Daneben wird der Ortsname auch zu einer alteuropäischen Basis *Arn-/*Orn gestellt, die als Gewässerbezeichnung an indogermanisch *er-/*or ‘in Bewegung setzen, erregen’ angeschlossen oder mit indogermanisch *er-/*or‘ in die Höhe bringen (Erhebung, hochgewachsen) ’ (in der Bedeutung ‘See mit hohen Ufern’) verbunden wird. Mit Arendsee sind zahlreiche europäische Gewässername vergleichbar, z.B. Arne, Arno, Orne. Kalbe (Milde) ist auf germanisch *kalwa, althochdeutsch cal(a)wa, mittelhochdeutsch kalwe ‘kahle Stelle’, mittelnorddeutsch kalewe ‘Kahlheit’ zurückzuführen, motiviert durch die Lage des Ortes auf einer Talsandinsel in der Mildeniederung. So Arentsee, Kreis Steinburg, Calbe (Saale), Salzlandkreis (937 Caluo).
Arenrath Im Mittelalter bildete Arenrath, das erstmals 1156 als Arendroch urkundlich erwähnt wurde, einen eigenen Herrschaftsbereich innerhalb des Kurfürstentums Trier.
Arenshausen
Aresing Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Aresing.
Aremberg, (Koblenz) 1166 Arberg, 1167 Arebergensis, 1203 Arberch. Germanisch, Berg an der Ahr.
Arenbögel, (Oberhausen) +1000 in Armbugila, 1100 Armbugili. Germanisch armabugila, Ellenbogen.
Arenrath, (Trier) 1156 Arendroth, 1195 Arrenroth.
Arft
Der Name Arth gehört zum Komplex althochdeutsch art Feminin ‘Pflügen, Ackerbau’, althochdeutsch artlîh ‘bewohnt, bewohnbar’, althochdeutsch artôn, mittelhochdeutsch arten ‘den Boden, das Feld bearbeiten, zur Saat bereiten; pflügen’, altsächsisch ard Maskulinum ‘Wohnung’, mittelnorddeutsch art Feminin, Maskulinum ‘Land, Pflügen’, mittenniederländisch aert Maskulinum ‘bebouwde grond’, altenglisch eard Maskulinum ‘Heimat’ und altnordisch or d Feminin ‘Ernte, Ertrag’. Arth kann deshalb mit gutem Grund mit ‘bebautes, gepflügtes Land’ gedeutet werden.
Arfurt, 1053 Arenuurt, 1149 Arinuurt, 1154 Arenwrt. Germanisch arnu, adler + furdo, Furt.
Argenbühl Die Gemeinde entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der zuvor selbständigen Gemeinden Christazhofen, Eglofs, Eisenharz, Göttlishofen, Ratzenried und Siggen. Der Name Argenbühl ist eine Zusammensetzung aus Argen und Bühl. Der zweite Teil des Namens Bühl (Hügel) soll die hügelige Landschaft zum Ausdruck bringen, in der die Gemeinde liegt.
Argenschwang Der Ort wurde im Jahr 1127 als Hausen erstmals urkundlich erwähnt. Dieser Ortsname war bis in das 16. Jahrhundert gebräuchlich.
Argenthal
Arholzen Die Gründung des Dorfes wird vor 800, in der sogenannten zweiten Siedlungsperiode zwischen 500 und 900 vermutet. Damals entstanden Ortschaften, deren Namen z. B. auf -hausen (verkürzt oft zu -sen) enden. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes finden wir in einer an das Kloster Corvey gerichteten Schenkung (nicht datiert, jedoch zwischen 891 und 1037 entstanden) auf. Hier in Adololdeshusen erhielt das Kloster 30 Morgen und einen Acker.
Ariendorf, (Leubsdorf), 1217 Arindorp.
Ark, die (Koblenz) 1204 Archa. Germanisch arka von romanisch arcus, Bogen unter dem das Rad einer Wassermühle dreht. Sie Müllenark.
Arkebek
Arlesheim, (Ahrweiler) 1176. Germanisch Ariles haim, Wohnung des Aril.
Arloff, (Köln) 1222 Arnafa. Liegt an der Erft, siehe da.
Arlewatt
Armsheim In den vierhundert Jahren der Zugehörigkeit zum Römischen Reich wurde das Land durch Staatsdomänen bewirtschaftet. Wo diese Landgüter liegen, können aus Bodenfunden und Flurnamen („Weiler“) erschlossen werden. Ein Jupiter-Heiligtum lag im Bereich der Armsheimer Kirche, ein Diana-Heiligtum in der westlichen Gemarkung. In der Suntflur hatte sich bis ins 20. Jahrhundert das durch Grenzsteine markierte Areal einer solchen Villa erhalten. Die römischen Landgüter wurden an der Wende um 400 n. Chr. Chr. nach dem Vorstoß germanischer Stämme über den Rhein und dem Abzug des römischen Militärs aufgegeben. Den Ortsmittelpunkt Schimsheims bildet heute der kleine Platz, der durch die hier zusammenlaufenden Straßen gebildet wird. Auf ihm stand der Dorf- und Gerichtsbaum, die legendäre Schimsheimer Effe. Die gegenwärtig hier wachsende Linde wurde in den Hohlraum der Effe gepflanzt, nachdem diese abgestorben war. Die Bedeutung Armsheims hatte darauf beruht, Verwaltungssitz und Wallfahrtsort zu sein, war nicht die Frucht von Gewerbe und Handel. Für diese fehlte die Anbindung an ein überregionales Straßennetz.
Armstedt
Armstorf Armstorf gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). - und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Arnbruck Schon früh wurde der Ort von Menschen besiedelt. Etwa im Jahre 950 kam Graf Arno aus dem Geschlecht der Bogen hier bei einem Ausritt über einen wilden Bach fast ums Leben. Dank eines Siedlers konnte er der Gefahr entgehen und ließ aus Dankbarkeit an dieser Stelle eine Brücke errichten. Dies war die Arnobrücke, der der Ort seinen heutigen Namen verdankt.
Arneburg -Goldbeck. Arneburg: 981 Arnaburch, 1012/18 Harnaburg, Arnaburg, 1172 Arneborch. Goldbeck: 1285 de Goltbeke, 1359 Goldbeke [Original]. Arneburg ist eine Bildung mit dem Grundwort-burg. Im Bestimmungswort liegt wahrscheinlich das Appellativum althochdeutsch arn, mittelnorddeutsch arne ‘Adler’ vor. Möglich wäre auch, den Ortsname mit einer alteuropäisch Basis *Arn-/*Ornzu verbinden, zu indogermanisch *er-/*or ‘in die Höhe bringen (Erhebung, hochgewachsen) ’. Der Ortsname Goldbeck geht auf einen Gewässername zurück und ist mit dem Grundwort -beke gebildet. Im Bestimmungswort steht mittelnorddeutsch gold ‘Gold, goldfarbiger Sand’. Der Gewässername bedeutet demnach ‘Bach mit goldfarbigem Sandboden’ o. ä. So Arendsee, Altmarkkreis Salzwedel, Arnstadt, Ilmkreis, Goldbeck.
Arnis Ursprünglich war Arnis eine Halbinsel in der fjordartigen Schlei. Während der Auseinandersetzungen mit den Grafen von Schauenburg und Holstein und der Hanse um den Status Schleswigs befahl der dänische König Erik von Pommern 1415 den Bau zweier primitiver Burgen in der Schlei, der Schwonsburg und der gegenüberliegenden Höhe des heutigen Friedhofs von Arnis. Zur besseren Verteidigung wurde die Landenge zwischen Arnis und Angeln durchtrennt. Arnis wurde zu einer Insel.
Arnoldsweiler, (Aa) 1168 Wilre sancti Arnoldi. Im Jahr 922 wird der Ort erstmals in einer Kirchenurkunde als Ginizwilre erwähnt.
Bereits im 10. Jahrhundert begann die Verehrung des Ortsheiligen St. Arnold von Arnoldsweiler. Der heilige Arnold soll ein Musiker Karls des Großen gewesen sein. Als solcher ist er auch im Dorfwappen abgebildet. Es ist nicht möglich, mit wissenschaftlicher Sicherheit genau zu bestimmen, wann und wo er tatsächlich lebte. Der Gedenktag des Heiligen Arnold ist der 18. Juli. Im Jahr 1886 verfügte der Papst, dass der heilige Arnold im Erzbistum Köln als Heiliger verehrt werden dürfe. Er gilt als Schutzpatron der Organisten und anderer Musiker. Der auch in den Niederlanden bekannte Missionarpater Arnold Janssen wurde nach diesem Heiligen benannt.
Arnolfsberg, (Walsdorf) 1023 Arnolfesberc. Germanisch Arnuwulfes berga, Berg des Arnuwulf, (arnu Adler + wulfa, Wolf.
Arnsberg Burgen der Grafen von Werl/von Arnsberg (vor 1070 und Anfang 12. Jahrhundert) begünstigten die Siedlungsentwicklung zur Stadt. 1368 an Köln übertragen, seit dem Mittelalter administratives Zentrum (Residenz, Landtagsort, seit 1816 Sitz der Bezirksregierung). Zu 1082 Conradus comes de Arnesberge, 1114 Arnsberg, um 1150 in Arnesberge. Das Grundwort-berg ist durch die Lage der Stadt auf einem Bergrücken motiviert. Das Erstglied steht im stark flektierten und kann sowohl an das Appellativ altsächsisch *arn (althochdeutsch arn) ‘Adler’ als auch an den darauf beruhenden eingliedrigen Personenname Arn angeschlossen werden. Eine Entscheidung ist weder aufgrund sprachlicher noch historischer Kriterien zu treffen, da ein möglicher Namengeber nicht belegt ist. Ortsname der näheren Umgebung mit demselben Grundwort haben sowohl Appellative (auch Tierbezeichnungen) als auch Personenname als Bestimmungswort. So Hirschberg, Ortsteil von Warstein, und Echthausen (mit ursprüngliche Grundwort-berg).
Arnschwang Aus der Sprache dieser ersten nachweisbaren Bewohner kann – wie auch der Fluss Chamb – die Ortschaft Arnschwang seinen Namen herleiten: „wang“ bedeutete darin ebenes Feld, Wiese. Dieser Endung vorangestellt ist der Personenname „Aruni“. Viehweiden im nahen Chambtal gaben also Arnschwang seinen Namen. Aus dem „Weideland des Aruni“, „Aruni-wang“ wurde „Arinswanch“, im Laufe des 14. Jahrhunderts dann Ornswanch und schließlich „Arnschwang“
Arnsdorf Im 12. Jahrhundert gründeten Siedler aus dem fränkisch-thüringischen Raum das Waldhufendorf Arnsdorf. Zwischen dem Tanneberg und den sumpfigen Niederungen der Schwarzen Röder wurde die Besiedlungsfläche zu beiden Seiten des Dorfbaches aufgeteilt. Den Mittelpunkt der Ansiedlung bildet das Erbgericht, die Kirche und später noch die Schule. Mit dem Anlegen von Steuerlisten durch den meißnischen Markgraf Friedrich III., dem Strengen (1332 bis 1381), wird „Arnoldistorf“ (Arnsdorf), ebenso wie viele umliegende Orte, zum ersten Mal 1349/51 urkundlich erwähnt.
Arnshöfen Der Ort Arnshöfen wurde im Jahr 1525 erstmals urkundlich erwähnt. Er bestand ursprünglich aus den vier Ortsteilen Arnshöfen, Etzelbach, Maisenburg und das Niederdorf bzw. Niederarnshöfen.
Arnstadt Altthüringische Siedlung an altem Verkehrsweg über das Gebirge nach Mainfranken; 704 Herrensitz des Thüringischen Herzogs; im 10.–12. Jahrhundert Entwicklung zum Marktort; um 1200 Stadt (1220 civitas); im Mittelalter Handelsort. 704 in loco nuncupante Arnestati [in dem Arnstadt genannten Ort], 726 Arnistadi, 954 Arnistat, 1176 Arnstete; Arnstadt (1302). Der Ortsname ist gebildet mit der Kurzform Arn eines Personennamens wie althochdeutsch Arnifrid, Arnheri und dem Grundwort althochdeutsch -stati ‘Stätte, Ort’(-statt), also ‘Ort, Wohnstätte eines Arn’. Vom 12. bis 16. Jahrhundert tritt im Ortsnamen das in Thüringen in Ortsname häufige umgelautete -städt, -stedt mehrfach auf, durchgesetzt hat sich aber infolge des frühen Stadtcharakters des Ortes primäres -stat (-stadt). So Arnstedt, Landkreis Mansfeld-Südharz, 993 Arnanstedi; Arnberg an der Ruhr, 1102 Arnesberge; zahlreiche Ortsname mit Arns-.
Arnstein (Sachsen-Anhalt) 1333 Stadt und Marktrechte. Erstbeleg des Siedlungsnamens ist wohl 1156 (Druck von 1747) Arnstein, wenn es sich nicht um einen gleichnamigen Ort in Hessen handelt; auch der Beleg 1180 Arnstein ist nicht zweifelsfrei hierher zu ziehen. Sicher ist der Beleg 1179 Arnstein; die Burg ist im Beleg 1225 castrum in (‘Burg auf dem’) Arnstein genannt, ebenso im Beleg 1244 Arinsteine. Grundwort des ursprüngliche Burgnamens ist mittelhochdeutsch -stein ‘Stein, Fels, Burg’, Bestimmungswort wohl der Personenname Aro. So Arnstein, Neu-Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis.
Arnstein (Unterfranken) Der Name geht auf einen mittelalterlichen Burgennamen zurück und besteht aus dem Personennamen Aro (als Greifvogel „Aar“ im Wappen Arnsteins dargestellt) und dem mittelhochdeutschen Wort stein (im Sinne von ‚Fels‘ bzw. ‚Felsen‘)
Arnstorf Arnstorf wurde erstmals 1145 urkundlich erwähnt. Arnstorf gehörte vom 13. Jahrhundert bis 1847 den Freiherrn von Closen und stand unter bayerischer Landeshoheit.
Arpsdorf Der Ort wurde 1199 erstmals als Erpesthorp erwähnt. Über die Stör wurden Waren verschifft, die in Arpsdorf aut Pferdegespanne umgeladen wurden.
Arrach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Arrach im Jahre 1383. Seit dem 13. Jahrhundert war das Kloster Rott in diesem Gebiet begütert. Von 1580 bis 1592 erfolgte eine Neubesiedlung des Arracher Gebietes.
Arras, (Koblenz) 120 in castello Atrabato, 1204 Arraiz. Diese Burg wurde genannt nach der französischen Stadt Arras.
Arrenbach, (Oberpleis) 948 Argenbag.
Artern Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Artern in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als „Aratora“ urkundlich erwähnt. Die Wasserburg Artern wurde wohl schon ab dem 10. Jahrhundert erbaut. Sie diente der Sicherung des Unstrutübergangs zur Thüringer Pforte und in Richtung Schmucke und Sangershausen. 1252 wurde ein „Ulrich von Artern“ genannt, der sicher mit der Wasserburg verbunden war.
Artlenburg
Arzbach Liegt an das aWsser Arzbach. Ungefähr um 100 n. Chr., als die Angriffskraft der römischen Heere an dem aufstrebenden germanischen Volkstum zerschellte, sahen sich die Römer zur Sicherung ihrer rechtsrheinischen Besitzungen gezwungen, ein gewaltiges Verteidigungswerk anzulegen, den Limes, einen mächtigen, von Wachttürmen und Kastellen verstärkten Grenzwall, der von Hönnigen am Rhein bis Hienheim an der Donau reichte. In der hiesigen Gegend kreuzte diese Verteidigungslinie etwa den „Butterweg“, die uralte Höhenstraße Koblenz – Montabaur und wandte sich östlich nach den beiden „Bismarkköpfen“, die mit 423 Meter Höhe den Ort östlich überragen, von dort südwärts zur Lahn. Der Limes sicherte also den Römern den Besitz des Arzbachtales. Wahrscheinlich waren bei dieser Grenzziehung weniger militärische Gründe als vielmehr die Behauptung der Erzlager um Ems maßgebend.
Arzberg (Oberfranken) Arzberg wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt. Schon 1408 erhielt es durch den Burggrafen von Nurnberg das Stadtrecht.
Arzberg (Sachsen) Die Orte sind meist sorbischen Ursprungs und wurden meist im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. So wurde der Hauptort Arzberg im Jahr 1251 als Arnsberk, Arnßberk ersterwähnt, was so viel wie Adlerberg bedeutet. Ältester Ortsteil ist Piestel, welcher im Jahr 1220 als allodium pezle, Pietele ersterwähnt wurde.
Arzfeld 1798 Schlacht bei Arzfeld und Niederlage aufständischer Bauern gegen die französisch Revolutionsverwaltung im sogenannte „Klöppelkrieg“. 1391 Ayrtzfelt, Anfangs 15. Jahrhundert Archeveilt, Anfangs 16. Jahrhundert Arnßvelt; Arzfeld (1575). Müller denkt an althochdeutsch Personnename *Araho oder althochdeutsch Personenname Arn(d), Arn(t), Arnds-, mit dem Grundwort: -feld. Die erste Erwähnung von 1391 und der Name seit dem 16. Jahrhundert machen jedoch eine Ableitung von althochdeutsch aruz(i), ariz(i), mittelhochdeutsch eriz(e), erze, arze ‘Erz’ wahrscheinlicher. Favorisiert wird deshalb eine Deutung ‘Siedlung auf einem erzhaltigen Feld oder auf einer Wiese mit Erzvorkommen’.
Arzheim, (Koblenz) Ende 1200 Ardesheim. Germanisch Ardes haim, Wohnung des Ard.
Asbach (Hunsrück) (Koblenz), 1183 Asbach. Germanisch aski, Esche + baki, Bach.
Asbach (Westerwald) Reste einer fränkische Wallanlage weisen auf frühe Besiedlung hin. Seit 13. Jahrhundert Teil des kurkölnischen Amtes Altenwied. 1815 kam Asbach zu Preußen. 1166 Aspach, 1180 Asbach, 1250 Aspas, 1275 Aspach; Asbach (1420). Der Ortsname geht auf einen Flurname zurück, der entweder auf einen Gewässername mit dem Bestimmungswort althochdeutsch asc, mittelhochdeutsch asch ‘Esche’ und dem Grundwort-bach oder auf eine fränkische Flurbezeichnung zurückzuführen ist. In diesem Fall wäre das Grundwort althochdeutsch aspa ‘Espe’, das mit dem althochdeutsch Suffix -ahi für ‘Busch, Dickicht’, in Ortsnamen zu -ach2 geworden, abgeleitet wurde. Das würde 1166 Aspach beziehungsweise auch das Mundart Asbich erklären. Favorisiert wird jedoch die Deutung ‘Siedlung an einem Bach, bei dem Eschen stehen’, da durch Asbach ein gleichnamiges Gewässer fließt.
Asbach-Bäumenheim Auf Antrag der damaligen Gemeinde Asbach im Landkreis Donauwörth hat das Bayerische Staatsministerium des Innern am 18. November 1958 den Namen in "ASBACH-BÄUMENHEIM" geändert. Mit Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 28. November 1959 wurde der Gemeinde Asbach-Bäumenheim die Zustimmung zur Annahme eines Wappens nach dem vorgelegten Entwurf von Herrn Hans Lanninger in Donauwörth erteilt. Das Hauptbild des Wappens, eine auf Dreiberg stehende Espe, ist "redend" für den Gemeindenamen, dessen Bestandteil "As" von Espe abzuleiten ist. Gleichzeitig deutet er auf die Bezeichnung des Gemeindeteils "Bäumenheim"...Die als Spinnrad und Zahnrad verschieden geformten halben Räder beziehen sich auf die bedeutende Textil- und Maschinenindustrie in der Gemeinde... Die wichtigsten Wappenfarben Rot und Silber erinnern an die Farben der alten Reichssturmfahne; die frühere Reichspflege Wörth war nicht nur der größte Grundherr, sondern auch Gerichtsherr von Asbach-Bäumenheim.
Asbach-Sickenberg Reste einer fränkische Wallanlage weisen auf frühe Besiedlung hin. Seit 13. Jahrhundert Teil des kurkölnischen Amtes Altenwied. 1166 Aspach, 1180 Asbach, 1250 Aspas, 1275 Aspach; Asbach (1420). Der Ortsname geht auf einen Flurname zurück, der entweder auf einen Gewässername mit dem Bestimmungswort althochdeutsch asc, mittelhochdeutsch asch ‘Esche’ und dem Grundwort-bach oder auf eine fränkisch Flurbezeichnung zurückzuführen ist. In diesem Fall wäre das Grundwort althochdeutsch aspa ‘Espe’, das mit dem althochdeutsch Suffix -ahi für ‘Busch, Dickicht’, in Ortsnamen zu -ach2 geworden, abgeleitet wurde. Das würde 1166 Aspach beziehungsweise auch das mundartlich Asbich erklären. Favorisiert wird jedoch die Deutung ‘Siedlung an einem Bach, bei dem Eschen stehen’, da durch Asbach ein gleichnamiges Gewässer fließt.
Asberg, (Moers) 98 Kopie Asciburgium, Tacitus, 107 Asciburgii, 365 Asciburgia, +000 Astburg. Germanisch askikurgja, aski, Esche + burg, Burg.
Ascha Asch, häufig Ascha, seltener Asche, tschechisch Aˇsa, Aˇs, 1854 Asch, Aˇs. Ursprünglich ein Gewässername für die Asche = Ascher Bach / Aschbach, *Asc-aha: althochdeutsch *asc ‘Esche’ und althochdeutsch -aha (-ach1) ‘Wasser, Bach’; *Ascaha > *Ascâ > Ascha, Asche bedeutet ‘Wasser, an dem Eschen wachsen, Eschenbach’. Nach der Übertragung des Gewässername auf die Stadt fiel aus Unterscheidungsgründen im Ortsname as -a, -e aus: Ascha, -e > Asch. So auch in der Entlehnung des Ortsnamens eins Tschechisch: Aˇsa > Aˇs. Mehrere d. Gewässername und Ortsname wie Asch-, Eschach, -bach, Baden-Württemberg; slawische Gewässername Jesenice, Jasenica, Jasionna, Jasinnaja zu jasen ‘Esche’.
Aschaffenburg Höhensiedlung des 4./5. Jahrhundert n.Chr., 1144 Marktrecht, 1161 beziehungsweise 1173 Stadtrechte, 1605–14 entstand Schloss Johannisburg (heute Museum), bis 1803 Zweitresidenz der Erzbischöfe von Mainz. 496/506 (Kopie 13./14. Jahrhundert nach Kopie um 700) ascapha, 974 (Kopie 12. Jahrhundert) Ascaffenburg, 982 Ascafaburg, 1131 Aschaphene burch, 1143 Aschafenburc, 1173 Aschaffenburg. Name der Siedlung ursprünglich identisch mit dem Namen der Aschaff (980 Ascafa), die aus dem Spessart kommend bei Aschaffenburg in den Main mündet. Später wird differenzierend das Kompositum Ascafa-burg gebildet. Einer Verkürzung des Namens zu *Aschafburg (heute Ascheberch) wurde in der Schreibsprache durch analoge Auffüllung der Kompositionsfuge zu Aschaff-en-burg entgegengewirkt. Aschaff ist ebenfalls ein Kompositum germanisch *Askapa. Der Flussname gehört zu den in Süddeutschland selten-en apa/affa-Namen. Germanisch *apa ist ein regionales Flussnamengrundwort wie althochdeutsch -aha (-ach1), vgl. Aschach. Das Bestimmungswort germanisch *aska-, *aski‘ Esche, Eberesche’ bezog sich vermutlich auf das eschenreiche Quellgebiet. So Regensburg.
Aschau am Inn Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 788 in der Notitia Arnonis. Aschau am Inn gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Neumarkt des Kurfürstentums Bayern. Die Grafen Toerring zu Jettenbach besaßen die offene Hofmark Aschau.
Aschau im Chiemgau Das Schloss Hohenaschau entstand im 12. Jahr im Oberosten unter Konrad und Arnold von Hirnsberg. Bedeutsame Adelsgeschlechter erweiterten den Besitz und Bau des Schlosses zum Mittelpunkt des Waltungssitzes ihrer Herrschaft aus. Die Herrschaft Hohenaschau war eine eigenständige schwarz-weiße Herrschaft, verfügte aber dennoch über eine ganze Reihe von Hoheitsrechten wie das Recht der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit.
Aschbach Aschbach wurde 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert gehörten die beiden Dörfer Ober- und Unteraschbach zum Amt Nerzweiler. Oberaschbach ging in den nächsten Jahrhunderten ein, so dass nur noch ein Aschbach im Jahre 1755 von Zweibrucken an den Rheingrafen Karl Walram von Grumbach ging.
Ascheberg (Holstein) Ascheberg und Herbern werden erstmals kurz vor 900 erwähnt, als die Namen im Steuerregister der Abtei Werden an der Ruhr erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Ascheberg acht Steuerpflichtige, nämlich: Wreckio, Heribrath, Winad, Abbo, Dudo, Landrad, Wardger und Lihtico.
Ascheberg (Münsterland) +1000 Ascesberge, Ascasberg, Ascasberge, 1081-1105 Aschberg. Germanische Askas berga. Berg des Asko.
Ascheffel
Aschendorf, (Osnabrück) 1. Hälfte 900 Ascanthorpe, +1000 Ascanthorpe. Germanisch Askan porpa, Siedlung des Asko.
Ascitari, (Rheine) +1000. Germanisch askitja, Kollektiv zu aski, Esche + haru sandiger Hugelrücken.
Aschersleben 9. Jahrhundert Besitzungen des Klosters Fulda, 11. Jahrhundert Besitzungen des Klosters Ilsenburg. Seit dem 11. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Ballenstedt, die sich nach dem latinisierten Namen der Stadt (siehe unten) als Askanier bezeichnen. Anlage eines weiteren Stadtteils unter dem Bistum Halberstadt, in dessen Besitz nach dem Erlöschen der Grafenlinie (1315) ganz Aschersleben kam. Seit 1266 Stadtrecht, 1426–1518 im Hansebund, 1648 zu Brandenburg, 1815 zur Provinz Sachsen. 9. Jahrhundert Ascegereslebe, 1086 Asscheresleuo, 1147 Aschersleve, 1263 Asc(h)aria, 1484 Ascania; Aschersleben (1537). Aschersleben ist ein für das n Harzvorland typischer Ortsname auf -leben, gebildet mit dem stark flektierenden Personenname Askg ̄er. Der Personenname findet in germanisch *aska‘ Esche’ und westgermanisch *gaira ‘spitzer Stab’ seine Wortschatzanbindung. So Eschershausen im Landkreis Holzminden.
Aschheim Der Name „Aschheim“ wurde erstmals 756/757 als „ascheim“ erwähnt. Der althochdeutsche Name setzt sich zusammen aus „asc-“(= Esche) und „-heim“ (= Wohnort) und bedeutet daher „Heim bei den Eschen“.
Asendorf (Bruchhausen-Vilsen) Der Ort wurde 1252 als Asenthorpe und 1330 als Asendorpe benannt. So findet sich der Personenname im germanischen Ans zurückgehen und so im Begriff der Asen, die heidnischen Götter der Germanen. Anso, Aso, Aaso, Asso, Oso, Osso seit schriftlich Quellen seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Der Name kann auch als Sprache der Sprache verwendet werden, was bedeutet, dass sowohl die Sprachen der Sprache Personennamen als auch deren Namen sind.
Asendorf (Nordheide) Der Ort ist wahrscheinlich um 800 entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1252 (Urkundenbuch Bistum Verden Urk. 433).
Aspach Historisch Torkelkelter in Kleinaspach. 856/64 (Kopie1183–95) Asbach, 972 Kopie um 1281 Aspach, 1269 Asbach [Original]; Aspach (1971). Der erstmals im Lorscher Codex für das heutige Großaspach bezeugte Ortsname gilt seit 1972 für die Großgemeinde. Er besteht aus althochdeutsch aspa, mittelhochdeutsch aspe ‘Espe, Zitterpappel’, auch ‘Esche’ und dem Kollektivsuffix althochdeutsch -ach2, -ah(i). Es handelt sich daher wohl um eine ‘Siedlung am Espenwald’. Bei einer Deutung als *aspa-bah oder *asc-bah wären Belege wie *Aspa-bah oder *Asc-bah zu erwarten.
Aspe, (Osdorf) 1169 Ahsepa, ein Laubbaum, eine Pappel-Art.
Aspel, (Haldern) 1021-24 Aspola, 10-7089 Aspelo, 1153 Aspele. Germanisch aspo, Espe + lauha. Wäldchen auf Sandhugel.
Aspenslo, (Kelz), 1158 Asmenslo, 1176 Asmundeslo. Germanisch Askimundes, des Askimun, (aski, Esche + munda, Vormund) + laha, Wäldchen auf Sandhügel.
Asperden, 2. Halfte 1100 Aspothon. Offenbar ein germanisch Kollektiv.
Aspern, (Paderborn) 1036 Kopie Aspitara, in marchiis....Aspetharorum. Germanisch Aspipja, Kollektiv zu aspo, Espe, + haru, sandiger Hugelrücken.
Asperg Hohenasperg um 500 fränkisch Herrschersitz, 819 Schenkung an das Kloster Weißenburg, 1510 Stadtrecht, 1714 Verlust der Stadtgerechtigkeit an Ludwigsburg, 1875 erneutes Stadtrecht. Festung Hohenasperg und ehemalig Thingstätte. Um 700 (Kopie 13./14. Jahrhundert) Ascis [= *Asciburg], 819 Kopie um 870 Assesberg, 1181 Ascisberc [Original], 1191 Asperk [Original]; Asperg (13. Jahrhundert). Das Bestimmungswort geht vermutlich als ‘Siedlung auf dem Eschenberg’ auf althochdeutsch ask, mittelhochdeutsch asch (neben esche), mundart aˇs, zurück, wenn nicht ein Personnename Ask zu Grunde liegt. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch-berg, mittelhochdeutsch berc. Nur der abgekürzte älteste Beleg wird als *Asci-burg aufgelöst, alle späteren Belege zeigen -berg, -perg und Varianten. Für die Auflösung mit dem Grundwort -burg kommt nach Reichardt die Deutung ‘Befestigung auf dem Eschenberg’ in Frage, denn -burg bezeichnet zunächst eine (römische oder keltisch) befestigte Höhe. Eine Burg ist aber erst im hohen Mittelalter erwähnt, wenngleich auch die keltische Besiedelung sicher schon befestigt war.
Aspisheim 835, Haskmundesheim, 874 Asmundisheim.
Asmundesheim, 886 Germanisch Askimundes haim, Wohnung des Askimund, (aski Esche + munda, Vormund)
Assamstadt Assamstadt wurde im Jahre 1228 erstmals urkundlich erwähnt. 1806 kam der Ort zu Baden. Genannt nach dem Ass im Ärmel Frankens.
Asselfingen Asselfingen wurde erstmals 1143 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Anhausen erwähnt.
Aßlar Aßlarer Eisenhütte 1587 durch Graf Konrad von Solms-Braunfels gegründet, bedeutendes Hüttenwerk zwischen Mittelrhein und Fulda (Produktion von Kanonen und Munition), 1606/07 mit Drahtzieherei verbunden, Glockenherstellung im 18. Jahrhundert unter den Familien Rincker und Schmid. (779?) (Kopie 1183–95) in Haslare, 782 (Kopie 1183–95) in Aslare marca, 1313 Aslar, 1333 Aslor, 1409 Aislair, 1417 Asselar, 1497 Aßler; Aßlar (1486). Kompositum mit dem Grundwort-lar in der Bedeutung ‘offene, waldfreie Stelle (in, an einem Wald)’. Das Bestimmungswort der -lar-Namen nehmen keinesfalls auf den Menschen Bezug, sondern beschreiben immer Aussehen, Gestalt und Bewuchs, also die natürlichen Charakteristika der Landschaft. Die Deutung des Bestimmungsworts ging bisher von einem Wort ans ‘Gott’ aus, führte aber zu keiner befriedigenden Etymologie des Ortsname. Auch der Versuch, das Bestimmungswort auf althochdeutsch asc ‘die Esche’ zurückzuführen, kann mit den historischen Formen des Namens schwer in Einklang gebracht werden. Bezieht man weitere Namen mit dem Element Asein, ist ein schlüssiger Ansatz über eine indogermanische Basis *as< *os als Ablautform zu indogermanisch *es ermittelbar. Diese lässt sich mit litauisch asla ‘gestampfter Lehmboden’, lateinisch assus ‘trocken’, deutsch Asche und Esse verbinden. Die Grundbedeutung wird mit ‘trocken’ angegeben. Nach Schmid handelt es sich um etwas, was getrocknet werden kann (Pflanzen), was getrocknet ist (Lehmboden) oder austrocknen kann (Gewässer). Welche Benennungsmotivation zugrunde liegt, lässt sich nicht mehr entscheiden. Die älteste Überlieferung zeigt sich mit und ohne anlautend H-, auslautend fällt in der weiteren Überlieferung das -e aus (Apokope). Die Form Aslor (1333) erklärt sich durch mundartliche o ̄ für mittelhochdeutsch a ̄; Aislair (1409) zeigt graphisches i, um die Länge der beiden Vokale zu markieren, in der Form Aßler (1497) wird der Vokal im Nebenton zu e abgeschwächt. So † Aspa, Landkreis Göttingen; † Asseburg, Gemeinte Wittmar; Assel, Gemeinte Burgdorf, Assen, Gemeinte Lippetal; Esbeck, Lippstadt.
Asseln, (Dortmund) +1000 Ascloon, Asle. Germanisch aski, Esche + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Asterlagen, (Hochemmerich) +1000 Astarlohon, Astarloon, 1047 Asterlon. Germanisch astan + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf hohem Sandboden.
Aßling Im Jahr 778 wird Aßling erstmals urkundlich als Azzalinga erwähnt. Die Burg Aßling stand im Mittelalter 500 m nordöstlich des Dorfkerns auf einem 50 m hohen Hügel. Davon ist praktisch nichts erhalten geblieben. Es liegt der althochdeutsche Personenname Azzilo oder Azala mit -ing-Suffix zugrunde (‚Siedlung des Azzilo/der Azala‘)
Astert
Attendorn An der Kreuzung zweier alter Fernhandelswege in klimatisch günstiger Lage entstanden, Pfarrkirche wohl im 9. Jahrhundert, 1222 Stadtrecht, über Soest Teilnahme am Hansehandel, 16. Jahrhundert erstes Gymnasium im kölnischen Herzogtum Westfalen. Zu 1072 (12. Jahrhundert) Attandarra, 1124/25 Attindarra, 1176 Attinderre; Attendorn (1543). Bis in die Neuzeit herrschen beim Grundwort die Formen -darre, -darn(e), -derre, -dern(e) vor. Bereits für Urkunden des 13./14. Jahrhundert werden auch -o-Schreibungen angegeben, die jedoch der Entstehungszeit der späten Abschriften dieser Stücke entsprechen können. Das Grundwort ist vermutlich zu althochdeutsch darra, derra, mittelhochdeutsch darre, mittelniederdeutsch darre, da ̄r(n)e, darre ‘Darre, Gestell oder Vorrichtung zum Dörren’ zu stellen; ein altsächsisches Appellativ *darra kann vorausgesetzt werden. Das Wort ist in der älteren Ortsname Gebung sonst nur als Erstglied bezeugt. Das Schwanken von -a und -e und der Übergang zu -os ind artikulatorisch durch die Stellung in schwächer betonter Silbe und vor -r zu erklären, wobei auch Einfluss der Wörter mittelnorddeutsch derren ‘trocknen’ und dorn ‘Dorn’ auf die Schreibungen möglich ist. Bestimmungswort ist ein swach flektierender Personenname Atto/ Atta. Die maskuline Form (-o) ist im Althochdeutsch bezeugt, die feminine (-a) im Altsächsisch. Es handelt sich um eine Nebenform des altsächsisch Kosename Ad(d)o, Ad(d)a. Da Umlaut des Aa usblieb, ist das -i der nur bis Ende des 12. Jahrhundert belegten Form Attin lediglich Schreibung für den schließlich zu [ə] abgeschwächten Vokal der Genitivendung -on (Schreibvariante -an im Erstbeleg). Einzelheiten der Motivation bleiben unklar, insbesondere, ob mit dem Grundwort eine technische Vorrichtung oder eher ein Trockenplatz für Getreide und dergleichen gemeint war.
Atrop, (Hochemmerich) +1000 Hattorpa, Hattorpe. Germanisch Hatta porpa, Dorf des Hattas, (Chatti)
Attenbach, (Hennef) 1143 Attenbach. Germanisch Atton baki, Bach des Alto.
Attendorn, 1159-69 Attindare, Germanisch Atton parro-, Darre-Waldschmiede, des Atto.
Attenhausen Der Ort wurde erstmals 1142 unter dem Namen Hattenhausen als Stiftungsgut der Abtei Arnstein urkundlich erwähnt. Ab 1355 Geburt des „Vierherrischen“, gest. H. des Herrn der vier Herren der Einrich.
Attenhofen Attenhofen wird im Schenkungsbuch von Münchsmünster um 1100 erwähnt.[6] Dem Ortsnamen liegt der althochdeutsche Personenname Atto zugrunde.
Attenkirchen Der Ort wurde in einer Freisinger Urkunde vom 30. Juli 830 erstmals erwähnt. Damals schenkte der Priester Uualdperth (Waldpercht) seinen Besitz an die Kirche Zartinchircha und an den Freisinger Dom. Im Ort bestand eine offen Hofmark mit Untertanen in Attenkirchen, Gfeichet, Einhausen und Reit.
Attenweiler Der Ort Attenweiler wurde erstmals 1254 als Sitz von Ortsadel erwähnt. Die Herren von Atinwilare sind von 1254 bis 1296 nachgewiesen. Zwischen 1347 und 1531 erwarb das Heilig-Geist-Spital in Biberach an der Riß das Dorf nach und nach fast vollständig.
Atting
Atzelgift 1396 wurde die Atzelgift erstmals in einer Urkunde als Hatzelgifte erhalten. Über Atzelgift hat sich ein eigener Name als „Atzelgift“ entwickelt. Der Name deutet auf die Möglichkeiten von (H)atzel (Elster) und Guf(te) hin (vgl. Kobel (kugelformiges Nest); Kübel-Kufe; Kiepe) und würde als „Elsternest“ bezeichnet werden. Blühende Phantasie (Volkssatzymologie) ist die Interpretation der Entstehungsgeschichte der Grablegende und der Tochterschenkung.
-au(e). Germanisch *awjo ̄, *agw(i)jo ̄ ‘zum Wasser gehörend’, althochdeutsch ouw(i)a, mittelhochdeutsch ouwe, mittelnorddeutsch ouw(e) / ow(e) Feminin ‘von Wasser umflossenes Land, Insel, wasserreiches Land, Feuchtgebiet’, verwandt mit-ach1, von dem es durch grammatisch Wechsel unterschieden ist. Zahlreich sind die Bildungen für Siedlungsname und Flurname, auch für Wasserburgen und als Simplex kommt es vor. In Niederlande, Schleswig-Holstein und Meclenkburg- Vorpommern begegnet es als Grundwort Aufgrund seiner Produktivität hat es oft das slawisch -o(w) / -ov verdrängt. Als Appellativum kommt es heute noch im Osten Band und sonst nur in gehobener dichterischer Sprache vor.
Au (Breisgau) Erstmals kam es im Jahr 866 zu einem Besuch der Urkunde des Klosters St. Gallen.[3] 1112 stiftete ein Heinrich von Au seinen Hof dem Kloster St. Peter. 1123 wurde ein Liutfried von Au „miles“ = Ritter in den Ruhestand versetzt. Zwischen 1150 und 1168 wurde Hartmann von Aue geboren. Zwischen 1152 und 1186 wurde noch ein Heinrich von Au erwähnt. In einer der Verkaufssurkunden des Werner Kolers dem jüngeren vom 21. März 1280 wird auch dessen Ehefrau Adelheid von Owe (Au) erwähnt.
Au am Rhein Waldbauerndorf (Zelle) seit etwa 1200, Marktanlage 1450/90, 1839 Stadtrecht. Im 16. und 17. Jahrhundert bedeutend durch Abbau und Verarbeitung von Eisen-, Silber und Zinnerzen sowie von Kaolinerde, Erzeugung von Nickel und Argentan, 1464 Awe, 1495 die Awe, 1572 Aue. Zu mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, nasse Wiese’,-au(e). SoAuengrund, Landkreis Hildburghausen, Auenwald, Rems-Murr-Kreis.
Aub Das frühere Gebiet der katholischen Kirche in Würzburg kam mit der Säkularisierung der Regierung im Jahr 1805 zu Bayern. Die heutige Gemeinde entstand im Zuge der Verwaltungsreform von 2010.
Aubstadt m Jahre 904 wurde Aubstadt erwähnt, als es in den Besitz des Klosters Fulda überging. Der Ortsname bedeutet: Niederlassung in einem fruchtbaren, wasserreichen Tal. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die „Perle des Grabfelds“, wie Aubstadt insbesondere wegen seiner guten Bodenqualität genannt wird, in einer Lehensurkunde des hennebergischen Hausklosters Vessra im Jahr 1132.
Auderath Die möglicherweise älteste urkundliche Erwähnung von Auderath stammt aus dem Jahre 1447. In dieser Urkunde aus dem Trierer Bistumsarchiv ist davon die Rede, dass der Weihbischof Gerhardus von Trier, von 1432 bis 1448 im Amt, am 9. August 1447 in „Udenrait eine Kapelle konsekrierte“ und Alblasse verlieh.
Aue-Bad Schlema Zum 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Aue und Bad Schlema zur neuen Gemeinde Aue-Bad Schlema zusammen. Die Ortsteile Bad Schlema und Wildbach sind Kurorte.
Auel Im Jahr 1260 wird der Ort als Owele erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt eine Zeit, da herrscht hier die Herrschaft der Grafen von Katzenelnbogen.
Auelgau (Gau an dem Sieg) 886 in pago Auelgauue, 966 in pogo Aualgauense, 970 in pago Auelgoue.
Auenheim, (Kehln) 1143 Owenheim, 1158 Ovvenheim. Germanisch Awon haim, Wohnung des Awo. Der Ort ist erstmals im Jahr 888 n. Chr. in einer Urkunde als "Ouuanheim" erwähnt. In dieser Urkunde ist auch von der Kirche Auenheims die Rede. Am gleichen Platz im Ortskern wie dieses älteste überlieferte Gotteshaus Auenheims steht die heutige, 1792 erbaute Kirche.
Auen Nach der Definition der Gewässerkunde ist die Aue „das Hochwasserbett des Flusses.“ Es gibt viele Orte und Landschaftsabschnitte, die „-au“ oder „-aue“ im Namen tragen
Auengrund Die Einheitsgemeinde wurde am 1. Januar 1996 aus drei in der Verwaltungsgemeinschaft Auengrund geschlossenen Gemeinden gebildet.
Auenwald Er ist eine typische Neuschöpfung der Gemeindereform aus dem Jahre 1971, die aus dem Zusammenschluss der vormals selbständigen Gemeinden Oberbrüden, Unterbrüden, Lippoldsweiler und Ebersberg entstanden ist. Möglicherweise blieben Reste romanischer Bevölkerung auch nach dem Limesfall auf dem Gebiet des heutigen Auenwaldes, da der Ortsname Däfern auf das lateinische Wort für Gasthaus (, taberna “) zurückzuführen ist. Auch der Ortsname „Brüden“ könnte seinen Ursprung in der Antike haben: Möglicherweise wurde er von dem romanisierten keltischen Wort „braida“ abgeleitet, was so viel wie „umzäuntes Land bei der Siedlung“ bedeutet.
Auerbach (Erzgebirge) Die erste Erwähnung findet sich 1446 in einer Urkunde als Vwerbach. Im Jahr 1447 wurde das kurfürstlich-sächsische Kanzleiregister Auerbach als Amtsdorf von Stollberg, unter dem Namen Vrbach, bezeichnet. Die Tatsache, dass die Urkunde von 1446 im Jahr 1446 geboren wurde, war auch eine Frage der Zukunft, und die Tradition des Jahres 1447 wurde auch bei den Jubiläumsfeierlichkeiten berücksichtigt.
Auerbach (Niederbayern)
Auerbach in der Oberpfalz Im Jahr 1119 gründete Bischof Otto der Heilige von Bamberg gut drei Kilometer nordwestlich des kleinen Dorfes Urbach das Benediktinerkloster Michelfeld. Wenn die geschäftigen Treiben der Kaufleute, Händler und Handwerker rund um das Kloster zu groß sind, schlägt der Abt Adalbert den Bamberger Bischof Egilbert um die Verlegung des Marktes nach Urbach; das war 1144 durchgeführt. Kurz liegt in der Nähe des Marktplatzes der nächsten Hopfenohe (ca. 5 km östlich des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr gelegen) und befindet sich in den Folgejahren in einem zentralen Bereich für die Gesamtgemeinde. Auerbach wurde 1314 von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben. Or? Markterhebung (1144) nach Gründung des nahen Klosters Michelfeld (1119), Stadterhebung (1314), Sitz eines Landgerichts, später Amtsgerichts. 1119 Fälschung, 12. Jahrhundert Vrbach, 1269 Aurbach [Original]; Auerbach (1355). Grundwort -bach; Bestimmungswort ist die althochdeutsch/mittelhochdeutsch Tierbezeichnung u ̄r ‘Auerochse’. Nach Diphthongierung des u ̄zu au erscheint in frühneuhochdeutsch Zeit vor dem Silbenauslaut -r ein Sprossvokal -e (vgl. mittelhochdeutsch sûr > frühneuhochdeutsch sauer). Als Bedeutung des wohl ursprüngliche Gewässername kann ‘Fließgewässer, an dem Auerochsen erscheinen/erschienen’ angenommen werden. Das Bestimmungswort u ̄r wurde in anderen Ortsnamen auch mit dem alten Gewässername-Grundwort-ach1 verbunden; da jedoch die Auerochsen erst im späten Mittelalter ausstarben, kann nicht sicher auf eine Namenentstehung bereits im frühen Mittelalter geschlossen werden. Der Zusatz i. d. OPf. dient der Differenzierung von gleichnamigen bayerischen Orten. Als Siedlungsname begegnet Auerbach häufig im hochdeutschen Sprachraum, so gibt es in Bayern neun andere Orte namens Auerbach (ohne Differenzierung). Weitere finden sich z.B. in Baden-Württemberg.
Auerbach/Vogtland Ende des 12. Jahrhundert Rodungsdorf, Stadtanlage um 1300. Um 1280, 1350 Urbach, 1578 Auerbach. Bildung mit dem Grundwort -bach, das Bestimmungswort gehört zu mittelhochdeutsch. u ̄r ‘Auerochse’, zunächst als Bachname (Abschnitt der Göltzsch), dann auf den Ort übertragen. So Auerbach i.d. Oberpfalz, Auerbach, Erzgebirgskreis, Auer.
Auetal
Aufhausen 769 wurde „Ufhusin“ zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Aufhausen war im Frühmittelalter Sitz eines Hochgerichts für die umliegenden Dörfer. Später, bis 1803, war es als Hofmark des Domkapitels des Hochstiftes Regensburg Sitz eines Pfleggerichts.
Aufseß Aufseß ist vor allem für seine Verbindung mit der Adelsfamilie der Aufseß, Ritter des Reiches, bekannt.
Ausleben, Anfang 1100 in Osanasluu, Mitte 1200 Oseslove. Hier lebten früher mehrere Adelige; Zehn ihrer Bauernburgen stehen noch immer im Dorf.
Außem= Oberaußem und Niederaußem. 962 Oluesheim, 1135 Oluisheim. 1187 Olsheim.
Auggen Im Jahr 752 wurde erstmals ein Ort Anghoma urkundlich erwähnt und dieser wurde als Auggen interpretiert was aber zweifelhaft ist. Die früheste unstittige Urkunde, die Auggen in der Form Ovchein nennt, ist eine Güterübertragung des Grafen Ulrich von Lenzburg im Jahre 1036 n. Chr. B.C. und das Chorherrenstift St. Michael Beromünster.
Augsburg Universitätsstadt. Gegründet 15 v. Chr. als Legionslager im Auftrag des römischen Kaisers Augustus, 121 n. Chr. römisches Stadtrecht, 1156 erneut Stadtrecht, seit 1276 Freie Reichsstadt. Durch die Handelsfamilie der Fugger seit Beginn der Neuzeit Handels und Wirtschaftszentrum in Europa. 186 Ael(ia) Augusta, 2. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) Augusta Vindelicum, 3. Jahrhundert (Kopie 7./8. Jahrhundert) Augusta Vindelicum, 826 Augusburuc, 962 Augustburg, 1238 Augsburg, 1632 Gustava. Grundlegend für der Ortsname ist der Personenname des römischen Kaisers Augustus. Der Erstbeleg 186 zeigt mit dem Beinamen Aelius den Gentil namen des Kaisers Hadrian. Nach eingängiger Forschungsmeinung ist in den antiken Belegen jeweils lateinisch civitas im Sinne von ‘Stadt’ zu ergänzen, so dass der Ortsname als ‘Stadt des Augustus im Gebiet der Vindeliker’ zu deuten ist. Die Endung -um des Völkernamens Vindelicum ist als Genitiv Plural zu interpretieren. Zur Übersetzung von civitas wurde im Mittelalter dem Namen Augusta das Grundwort althochdeutsch -burg als ‘Burg, Stadt’ angefügt. Dies führte schon in Belegen des 9. Jahrhundert zur Assimilation von -t des Bestimmungsworts an den Labial -b des Grundwort zu -b-. Aufgrund der Erstsilbenbetonung des Personename schwand die Nebensilbe des Bestimmungswort Mit einer singulären Wortschöpfung hängt der Beleg von 1632 Gustava zusammen: Im April des Jahres erschien Schwedenkönig Gustav vor Augsburg. Um ihn gnädig zu stimmen und ihm zu huldigen, benannte die Stadt das lateinisch Augusta in Gustava um. Eine eigens hierfür geprägte Denkmünze legt Zeugnis hierüber ab.
Augustdorf Im letzten Viertel des 18. Jahrhundert gegründet Sennekolonie, ausgehend vom Dörenkrug (1775 im Dören, Meierbrief für den Barntruper Bürger August Simon Struß), seit 1779 planvolle Anlage eines neuen Dorfes durch Graf Simon August zur Lippe (1727–1782).1775 im Dören, 1805 Augustdorf oder im Dören. Bildung mit dem Grundwort -dorf. Der Personnename August im Bestimmungswort bezieht sich auf Graf Simon August zur Lippe, nach dem die Siedlung 1789 benannt wurde. Die Siedlung hat im 18. Jahrhundert zeitweise auch im Dören (mit sekundärem Sprossvokal -e-, < altsächsisch thorn Maskulinum ‘Dorn’, als Bezeichnung für Dornengestrüpp, -gesträuch, mittelnorddeutsch dorn(e), ins besonders auch für Zäune, Wehren etc., vgl. Wendung mit horsten und dornen) beziehungsweise Neudorf geheißen.
Augustusburg Schloss Augustusburg.
Auhagen Frühere Ortsnamen von Auhagen waren in den Jahren 1382 Ouhaghen, 1505 Auhaghen, 1540 Awhagen und 1550 Awehagenn.[2] Das Namenselement „-hagen“, das in der Originalform vorliegt, ist mit dem englischen „hagan“, dem englischen „hagen“, verbunden und ist der erste Text des englischen „-hag“, „-hac“ bzw. des Originals „ -Hexe" „Hexe“ für „Umzäunung, umzäuntes Grundstück, Weideplatz, Hecke“. „-Hecken“ finden sich in Ortsnamen mit einem einzelnen Raumstück, Bezirk oder mit einem einzelnen Holzstück. Der Ortsnamenteil „Au“ stammt von „Aue“ für „Land am Wasser“
Auhausen Auhausen wurde erstmals im Januar 959 urkundlich erwähnt, als Otto I. am 12. Juni seinem Getreuen Hartmann das einem Ernst gerichtlich entzogene Eigentum in Auhausen und Westheim schenkte. 1136 erwähnt Papst Innozenz II. Auhausen in einem Privileg für das schöne Kloster. Die genaue Gründung des Ortes kann, wie auch die des Benediktinerklosters, nicht urkundlich investiert werden. Dies ist bei historischen und historischen Hintergründen der Fall, die (fränkische) Ortsgründung im 9. Jahrhundert annehmen, möglicherweise als Ausbausiedlung von Westheim oder Geilsheim. Für die Klostergründung können die Jahre zwischen 1129 und 1133 angenommen werden, denn der Gründer, Hartmann von Auhausen, erscheint urkundlich im Februar 1133 als Zeuge des Naumburger Bischofs im Saaletal. Die Adelsfreunde von Auhausen waren seit 959 bis 1129 in Auhausen bzw. Alerheim (nur Burggrafen genamt) fassbar. Der Weggang der Herren von A. Power die Bewohner für Jahrhunderte zu Untertanen des Klosters
Au in der Hallertau Die Aussage, Au wurde vermutlich um das Jahr 500 n. Chr. B.C. gründet, ist nicht siegebar.[4] Obwohl es Quellen aus den Nachbarorten des Marktes gibt, die aus dem 8.–10. Jahrhundert stamen, tauchte Au erstmals gesichert 1140 auf: In einer Schenkungssurkunde vermachte ze Owa (Wolvot von Au) ein Gut dem Kloster Weihenstephan.[5] Frühere Annahmen einer älteren Erwähnung von Au dürften auf Verwechslungen mit den schwer zu erwartenden Ortsnamen (wie Au, Aw, Awe, Ouwe, ...) beruhen. Die Erlebnisgeschichte der Herrschaft Au für das Kloster Weihenstephan.[6] Gesichert ist jedoch, dass 1272 die Grafen von Moosburg Au zu Lehen hatten und es dert eine kleine Burg gab, die bis zum Aussterben des Geschlechts 1281 (Tod Kondrads IV. des Jüngeren) in ihrer Hand blieb.
Aukrug Gründung der Gemeinte Aukrug durch Zusammenschluss von fünf Dörfern sowie des gleichnamigen Amtes durch Zusammenlegung zweier Ämter. Bis dahin war Aukrug als Gebietsbezeichnung geläufig. 1128 Erwähnung des heutigen Ortsteil s Innien. 1875 Aukrug [Original]. Der sehr junge Ortsname war vorher schon als Flurname bekannt. Das Bestimmungswort Au-, -au(e), geht auf germanisch *awjo ̄, *agw(i)jo ̄ ‘zum Wasser gehörend’, althochdeutsch ouw(i)a, mittelhochdeutsch ouwe, mittelnorddeutsch ouw(e) / ow(e) ‘von Wasser umflossenes Land, Insel, wasserreiches Land’ zurück. Es ist verwandt mit -ach1, von dem es durch grammatisch Wechsel unterschieden ist. Zahlreich sind die Bildungen für Siedlungsname und Flurname auch für Wasserburgen und als Simplex kommt es vor. Als Appellativum kommt es heute nur noch in gehobener dichterischer Sprache vor. In Das Grundwort -krug norddeutsch *krooch bedeutet im Dithmarsischen ein Stück Weide oder Saat Land, das eingehegt ist’. Damit ist die Bedeutung einer Siedlung, die auf feuchter Weide oder Saat Land entstanden ist, sehr wahrscheinlich.
Aulendorf Gründung durch die Welfen im 10. Jahrhundert, danach staufischer und ab 1806 württembergischer Besitz, Kneippkurort, Schloss Aulendorf. 1091 Alechdorf, 11. Jahrhundert Alidorf, Aligedorf, Alegedorf, 1222 Alidorf. Die mit dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -dorf gebildeter Ortsname sind in der Regel alt und beziehen sich auf frühe Siedlungen. Meist sind sie mit Personenname verbunden, hier dann vermutlich mit dem Personenname Alech (zu alah ‘Tempel’). Es kann hier aber auch unmittelbar das nur in Ortsnamen und Personnename bezeugtes Substantiv althochdeutsch alah selbst zu Grunde liegen (Altshausen). Dem vorauszusetzenden germanisch *alah wird die Bedeutung ‘abgeschlossener, geschützter heiliger Hain’ zugeschrieben. Das in offener Silbe gedehnte -a ̄-wird im Schwäbischen zu-au-diphthongiert.
Aull
Auma-Weidatal Benannt wurde es nach der Stadt Auma und dem Fluss Weida, der durch die Gemeinde fließt. Sie entstand am 1. Dezember 2011 durch den Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden Auma, Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Staitz und Wiebelsdorf.
Aumühle Aumühle wurde im Jahr 1350 als „Au-Mühle“ („Owmole“: Mühle an der Schwarzen Au) erstmals urkundlich erwähnt; 1747 wurde das dort entstandene Vorwerk bzw. der Meierhof Aumühle in eine Revierförsterwohnung umgestaltet. Die landesherrliche Aumühler Kornmühle ging 1872 an die Familie Bismarck über.
Aura an der Saale Der Ortsname besteht aus dem althochdeutschen Bestimmungswort ur, das Auerochse bedeutet und dem althochdeutschen Grundwort aha für Wasserlauf.[6] Wenn Sie mit Ihrem Wasser zufrieden sind, können Sie Ihr Leben genießen.
Aurach Der Ort wurde 1123 als „Uraha“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort „ūr“ (mhd. für Auerochse) und dessen Grundwort „ahe“ ist (mittelhochdeutsch für Fluss). Es wurde damit also ein Fluss bezeichnet, an dem Auerochsen zur Tränke gingen.
Aurachtal Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 aus den Gemeinden Falkendorf, Münchaurach und dem Umland die Gemeinde Aurachtal gebildet und die Namen des Aurachtals berücksichtigt. Das Benediktinerkloster Münchaurach wurde 1128 von Bischof Otto von Bamberg (1102 bis 1139) gegründet und 1528 von den Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth gegründet.
Aura im Sinngrund Im Jahr 1059 wurde Aura erstmals urkundlich erwähnt, in einer Urkunde, die dem Kloster Fulda Rechte am königlichen Jagdwald verlieh.
Aurich Wohl im frühen 12. Jahrhundert gegründet, seit 1464 Residenz der Reichsgrafschaft Ostfriesland, 1539 Stadtrecht, 1744 zu Preußen, 1808 an Holland, 1810 an Frankreich, 1815 zu Hannover, 1866 zu Preußen. Lambertikirche (1270 gestiftet, 1835 neu errichtet). Um 1276 Aurec howe [Kopie 14. Jahrhundert], 1379 curia Awerichawe [Kopie 15. Jahrhundert], 1400–1417 Awreke; Aurich (1735). Dem Ortsname l iegt eine Gebietsbezeichnung zugrunde: 1289 domini scolastici per Nordam, Herlingam et Affricam, 1379 (terra) Averice [Kopie 15. Jahrhundert]. Diese enthält als Bestimmungswort das auch als Grundwort vorkommende-au(e), das sowohl ‘(Fließ-) Gewässer’ als auch das ‘am Wasser gelegene Land’ bezeichnen kann. Grundwort ist ein in altsächsisch r ̄ıki, altfriesisch r ̄ıke ‘Reich’, mittelnorddeutsch r ̄ıke ‘Land, Gebiet’ bezeugtes Appellativum Der Vokal wird gekürzt und teils zu -e gesenkt. Der Name der Siedlung wird in den älteren Belegen häufig durch altsächsisch, mittelnorddeutsch hof ‘Hof’ vom Raumnamen unterschieden.
Ausacker
Ausleben Der Ort Ausleben taucht 1208 erstmals in einer Besitzurkunde auf; die Ersterwähnung der Ortsteile: Üplingen 1049, Ottleben 1108 und Warsleben 1112.
Außernzell Im Jahre 1149 bestätigte Papst Eugen III. dem Kloster den Besitz einer Pfarrkirche nebst Zubehör. Der hier befindliche Maierhof wurde später zum Amthof erhoben.
Auw an der Kyll Der Ort Auw wurde im 13. Jahrhundert erstmals in einer Urkunde als Ouve erwähnt, in den Jahren 1565 und 1606 als Auwe. Der Name könnte auf das althochdeutsche owa, awa, mittelhochdeutsch owe, awe, dann uwe, au = Insel, vom Wasser umflossenes Land, zurückgehen. Diese Wörter sind mit dem lateinischen aqua und dem gotischen ahva, jeweils für Wasser, urverwandt. Im 18. Jahrhundert taucht der Ort als Avia vel Auw auf. Liegt in das Kylltal.
Auw bei Prüm
Avelde, (Helmstedt) +11000 de Aueldu.
Averdung, (Drensteinfurt) +1000 Aberesdung. Germanisch Abuharis, des Abuhar, + dunga, Sandhügel in Sumpfland.
Aventoft
Averlak Entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des ehemaligen Bauerndorfes haben auch Sclick und Treibsand gehabt, die beim Bau der Brunsbüttel Häfen und Schleusen anfielen und erstmals 1920 in Averlak aufgespült wurden.
Awel, Trier) Anfang 1300 Anual. Romanisch An + vallis Tal?
Axstedt Die Gemeindechronik gibt Aufschluss über zwei Erklärungsmöglichkeiten für den Ortsnamen. Zum einen wird vermutet, dass das Dorf nach einem bedeutenden Mann namens „Ake“ benannt wurde. Er soll an der Billerbeck bei der heutigen Schmiede gewohnt haben. Dieser Ort hieß zunächst „Akes Stätte“, woraus sich der Name Axstedt entwickelt haben könnte. Eine andere Erklärung deutet den Namen als Ableitung aus dem Althochdeutschen, in dem „a“, „aha“ und „ak“ die Bezeichnung für Wasser waren. Axstedt wäre also in diesem Sinne die „Stätte am Wasser“. In den Dokumenten finden sich verschiedene Schreibweisen des Namens. Erstmals erwähnt wird es 1105 unter dem Namen „Achenstedi“, im Jahre 1110 als „Achensted“ geschrieben, 1418 dann als „Axstede“.
Aying
Ayl
Aystetten
Baasem, (Aa) 867 Kopie Basenheim, 1130-31 Basonis uilla. Germanisch Bason haim, Wohnung des Baso.
Babenhausen (Hessen) Der Ort, wohl spätestens im 8./9. von den Franken gegründet (Grundwort: -husen >-hausen), ist 1236 im Besitz der Herren von Münzenberg, fällt 1255 an die Herren von Hanau, erhält 1295 Stadtrecht, 1357 Bobinhusen [beide Original].Bestimmungswort ist der im Althochdeutsch nicht seltene Personenname Baˇbo, ein Lallname mit kurzem, erst im Mittelhochdeutsch (weil in offener Tonsilbe) gedehnten a ̄,eine Ablautform zu Altsächsisch Bo ̄vo, althochdeutsch Buobo ‘Bube’ (Kaufmann). Die i-Schreibung für unbetontes ə ist im Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch weit verbreitet; Boben begegnet vereinzelt im 14. und noch bis ins 18. Jahrhundert und spiegelt die rheinfränkisch.-südhessisch Mundart, in der mittelhochdeutsch Dehnungs-a ̄ zu offenem o ̄ wurde. Das Grundwort im lokativisch Dativ Bedeutung: ‘bei den Häusern des Babo’; die Diphthongierung zu -hausen seit dem 15. Jahrhundert. So Babenhausen, Landkreis Unterallgäu, Bobenheim-Roxheim, Rhein-Pfalz, Bamberg.
Babenhausen (Schwaben) Spätmittelalterliche Kleinherrschaft, seit 1538/39 in Fuggerbesitz, 1803 Reichsfürstentum.1237 Babinhusin, 1339, 1350, 1408 Baubenhusen; Babenhausen (1457). Grundwort -hausen, Bestimmungswort: Personenname Babo, wegen der diphthongierten Formen mit -au im 14. und 15. Jahrhundert ist auch der Personenname *Ba ̄bo möglich.
Babinga, (an der Our) 782-83. Germanisch Babinga, die Leute des Babo.
Babensham
-bach. Früh bezeugte typisch gesamtdeutsch., noch heute produktive Bezeigung für ‘fließendes (kleineres) Gewässer’, jünger als -aha,-ach1, das gebietsweise unterschiedlich schon seit dem 5. Jahrhundert durch -bach ersetzt werden konnte: germanisch *baki, althochdeutsch bah, mittelhochdeutsch bach, altsächsisch beki, mittelnorddeutsch beke, niederdeutsch -be(e)ke, -beck, in bestimmten süd-/mitteldeutsch. Gebieten und im Norddeutsch Feminin, sonst Maskulinum. Das geläufige Wort kommt als Name und besonders häufig in Siedlungsname und Flurname als Grundwort mit unterschiedlichem Bestimmungswort vor (u. a. nach Farbe, Geruch, Temperatur, Geräusch, Fließgeschwindigkeit des Wassers, Größe des Bachlaufs, Aspekte der Umgebung, Nutzung durch den Menschen – z.B. Mühlbach, Landkreis Südwestpfalz, nach Tieren oder Menschen mit Personennamen im Genitiv).
Bach, (Scheiderhöhe) 1212 Bach. Germanisch baki, Bach.
Bach (Wintrich) 2. Hälfte 1200 ,,
Bach an der Donau Der Name der Gemeinde leitet sich von dem bei Bach in die Donau mündenden Perlbach ab.
Bacharach 1119 Bachreda, 1140 Bachereche. Die endgültige Errungenschaft Bacharachs geht auf den Beginn des 11. Jahres zurück.[3] Wohl schon im 7. Jahrhundert ging das königliche Gebiet in den Besitz des Kölner Bischofs Kunibert über (darauf deutete eine „Kunibertskapelle“ an Stelle der heutigen Wernerkapelle.
Bachem= Niederbachem und Oberbachem. 798 Kopie Bacheim, 870 Bahheim, 1185 Bacheym.
Bachem, (Ahrweiler)1176 Bacheim. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 798. Um 1170 begründete Gottfried das Geschlecht der Ritter von Bachem.
Bachem, (Frenchen) 866 Bacheim, Bahcheim. Der Ortsname Bachem leitet sich von Bach-Heim ab. Im Prümer Urbar, dem Güterverzeichnis der Abtei Prüm von 893, ist der Ort zum ersten Mal erwähnt. In der Mitte des Oberbachems mit der Burg Bachem und dem Unterbachem mit den umliegenden Gebieten kennen wir das Herzogtum Jülich und Kurköln. Bachem hatte deshalb auch zwei Kirchen, die jeweils in der Nähe der Burgen standen.
Bachem, (Küttig) 1209 Bachem, 1209 Bacheim.
Bachendorp, (Rheinbach) 1054.
Bachtrup, (Kapelle) Mitte 1200 Perrikthorpe.
Bachum, +1000 Bakhem.
Backum, (Herten) Mitte 1200 Bachheim.
Bachenberg
Bachhagel Die Herren von Hagel, die seit 1145 als Reichsministeriale fungierten, waren die ersten Statthalter von Burg Hagel überhaupt. Bach Hagel wurde 1269/71 als Hagel erwähnt und bedeutet Hügel oder Steinhaufen uraufgeführt. Das Strandbarte Pfarrdorf Burghagel trug ebenfalls den Namur Hagel. Zur Unterscheidung nannte sich der am Bachgelegene Ort Bachhagel, der beide der Burg gelegene Burghagel.
Backnang Ausbausiedlung in einer Murrschleife mit einer Burg bei der heutigen Stiftskirche als Kern. 1245 erfolgt die Erkundigung. Erster wähnung als Stadt, noch vor 1324 ging der Ort an Württemberg und war ab 1806 Oberamtsstadt. Stiftskirche St. Pankratius. 1067 Hesso de Baccananc [Original], 1116 (Kopie 16. Jahrhundert) in villa Backnang, 1134 Baggenanc [Original], 1245 Kopie 15. Jahrhundert Backnang, 1504 Backana. Der Ortsname enthält als Bestimmungswort den Personenname Bacco, das Grundwort gehört zu althochdeutsch *wang ‘Feld, Wiese, Weide’, das im Kompositum althochdeutsch holzwang bezeugt ist. Er ist als ‘Siedlung beim Weideland des Bacco’ zu deuten. Das anlautende w des Grundwort fällt in der Komposition (wie etwa in Botnang) frühzeitig aus. Die heutige Mundartform bágənə, vgl. 1504 Backana, ist aus Baggenang durch Dissimilation von n-n zu n und Abschwächung des schwachtonigen Grundworts entstanden. So Botnang.
Bad Abbach 1007 Schenkung an Bamberg, 1224 Besitz der Wittelsbacher, seit 1934 staatlich anerkannter Kur und Badeort. 1007 Ahabah, 12. Jahrhundert (Kopie von 1281) Achbach, 1231–1234 Abach, 1485 Abbach, 1952 Bad Abbach. Grundwort des ursprüngliche Gewässer name ist althochdeutsch bah,-bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’, Bestimmungswort aha,-ach1, ‘Wasser, Wasserlauf, Fluss’.
Bad Aibling, Herzogliche beziehungsweise königliche Pfalz, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher, ab 1300 Landgericht, ab 1844 Moorbad. 804 (Kopie von 824) Epiningas, (Kopie des 12. Jahrhundert) Eibilingas, 855 Eipilingas, 1078–1091 Eiplinga, 1166 Aibilingen, 1354 (Druck von 1767) Aybling, 1517 Aibling, 1904 Bad Aibling. Es liegt der Personenname Êpino zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Bad Alexandersbad Der Kurort verdankt seinen Ursprung und ist auch nach Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, Markgraf des Fürstentums Bayreuth, benannt.
Bad Arolsen Das Dorf Arolsen diente zur Gründungs ausstattung eines Augustinerinnenklosters (1131), 1492 Umwandlung in ein Antoniterkloster. Nach Aufhebung des Klosters 1526 durch die Grafen von Waldeck Einrichtung als waldeckische Residenz mit repräsentativen Schlossbauten des 18. Jahrhundert. Die Stadtgründung erfolgte 1719. Sitz der waldeckischen Landesbehörden seit 1728. Seit 1997 Bad. 1131 Aroldessen [Original], 1177 Haroldessen, 1234 Aroldesheim, 1562 Aroldtzen, 1615 Arolsen. Beim Bestimmungswort ist aufgrund der nicht eindeutigen frühen Belege entweder der Personnename *Arold (< Arawald in Flurplatze) oder der Personenname Harold (Flurplatze) anzusetzen. Das Grundwort-heim tritt in den Quellen des 13. Jahrhundert nur einmal auf. Stattdessen haben wir hier ein elliptischer Ortsname vorliegen, bei dem das Grundwort weggefallen ist und der bestimmende Personenname im Genitiv erscheint. Wegen des Erstbelegs ist davon auszugehen, dass ursprünglich ein *Aroldeshusen > Aroldessen zugrunde lag. Darauf deuten die zahlreichen-hausen-Orte der Umgebung. -heim im Beleg von 1234 wäre demnach erst sekundär angefügt worden. So Volkmarsen (1155 Volkmaressen, um 1600 Volkmarsheim).
Bad Bayersoien
Bad Bellingen Bad Bellingen ist ebenfalls als alemannischer Siedlungshof entstanden. Daraus entwickelte sich mit der Zeit zu einem kleineren Bauernweiler im Auftrag von Bellikon, seit dem Jahr 1006 erstmals in einer Urkunde von König Heinrich II. erwähnt. erwähnt wurde.
Bad Belzig Der slawische Burgwall mit slawische und frühdeutschen Funden könnte für die Identifikation des 997 erwähnten Burgwallmittelpunkts Belizi mit Belzig sprechen, doch der Namenform wegen ist das umstritten. Neben dem früheren suburbium Sandberg (heute Ortsteil) entstand im 13. Jahrhundert eine Marktsiedlung. Beide selbstständigen Siedlungen wurden erst 1914 vereinigt. Belzig litt unter den Kämpfen zwischen Brandenburg und Magdeburg, hat sich 1429 gegen die Hussiten verteidigt, wurde 1450 von den Brandenburgern besetzt, die in den folgenden Jahren eine neue Burganlage (Eisenhardt) errichteten. 997 Belizi [Original] (Zuordnung zu Belzig umstritten), 1161 de burgwardis ... Beltitz [Original], 1219 de beltiz, beltz [Original], 1487 beltzigk. Altpolabisch *Bˇelotici, ‘Ort, wo Leute eines Beˇlota wohnen’. Der Name ist eine Bildung mit dem patronymischen Suffix -ici ( -itz) vom Personenname *Bˇelota, der zum Adjektiv altpolabisch*bˇely‘weiß, hell’ gehört. Schon 1219 ist das unbetonte o ausgefallen. Die Form Belzig ist analog zu anderen Städten, wie Leipzig, entstanden. Ähnlich Białotice, Polen.
Bad Bentheim Erste urkundige Erwähnung findet die Siedlung um 1050, ehemalig gräfliche Residenz auf der Burg Bentheim, dem Wahrzeichen des Ortes; größte Befestigungsanlage in Niedersachsen; Besitz des Klosters Werden seit dem 16. Jahrhundert Im 17. Jahrhundert erhielt der Ort stadtähnliche Rechte und 1865 das Stadtrecht; bedeutendster Marktort des s Teils der Grafschaft Bentheim. Seit dem 13. Jahrhundert nachweisbarer und ab dem 15. Jahrhundert blühender Handel mit Bentheimer Sandstein, 1711 Entdeckung von heilenden Schwefelquellen, die zur Gründung eines Kurbades führten; seit 1979 Zusatz Bad; zumeist klein und mittelständische Wirtschaft.1116 Binitheim, 1152 Benthem, 1165 castrum Bintheim. Der Ortsname stellt eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-h ̄em‘Siedlung, Niederlassung’ ( -heim) und dem Bestimmungswort Bintzu altsächsisch binut, althochdeutsch binuz ‘Binse’ dar, das Bestimmungswort gehört kaum zu altfriesisch, mittelniederdeutsch bent ‘Pfeifengras’, da die alten Belege mehrheitlich /i/ zeigen. So Bentlage, Stadt Rheine, Kreis Steinfurt, Binswangen, Landkreis Dillingen an der Donau.
Badbergen
Bad Bergzabern Gründung des Klosters Klingenmünster im 9. Jahrhundert 1286 Stadtrecht, bis Ende 18. Jahrhundert zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, 1792 freiwilliger Anschluss der Bürger an die Französisch Republik, seit 1815 Bayerische Pfalz. Luftkurort seit 1875, Kneippkurort und Namenszusatz Bad seit 1964. Anfang 10. Jahrhundert de Zaberna (Kopie um 1280), 1268 vineis apud Zabernam, 1309 Zabern; bu ̊rg zu ̊ Bergzabern (1373). Der Ortsname geht wohl nicht auf lateinisch taberna ‘Laden, Werkstätte, Wirtshaus’ zurück (ein römische Ursprung der Siedlung ist ebenfalls umstritten), sondern ist eine Übertragung des Ortsname von Rheinzabern am selben Bachlauf (1176 Zabrenna aqua, heute Erlenbach), der wiederum auf einem vorgermanisch Gewässername basiert. Die Unterscheidung erfolgt durch den Zusatz Berg-. Rheinzabern, Landkreis Germersheim.
Bad Berka Altthüringisches Dorf mit Wasserburg, Herrensitz 12./13. Jahrhundert; Entwicklung zum Marktflecken im 13./14. Jahrhundert; 1414 Stadt; Ackerbürgerstadt; 1812 Entdeckung von Schwefelquellen, seit 1911 Bad Berka. 1119 Bercha, 1144 Berchaha, 1154 Berka, 1172 Birka, 1207 Bergka; Bercka (1506). Der Name ist gebildet aus althochdeutsch, altsächsisch birka ‘Birke’ und althochdeutsch -aha ( -ach1) mit der Bedeutung ‘fließendes Wasser’, also ursprungliche Bachname ‘Birkenbach’ (vgl. die Erwähnung von 1144), der auf den Ort übertragen wurde. Die Schreibungen mit und sind Varianten zu . Der Ortsname zeigt schon im Mittelalter die Mundart Senkung von |i| vor |r| > |e|. So Berka/Werra, Wartburgkreis, 786 Berchaho, 1174 Berchahe; Berka, Ortsteil von Sondershausen, 1128 Bercha.
Bad Berleburg Ab 1258 Bau von Stadt und Burg, seit 1322 in Wittgensteiner Besitz. Bis 1605 Haupt und Residenzstadt der Grafen Sayn-Wittgenstein-Berleburg, seit 1935 Luftkurort, 1971 Kneipp-Kurort und Namenszusatz Bad, 1974 Heilbad.1258 Berneborg [Original], 1259 Bierneburg, 1261 Berleburc; Berleburg (1299). Der Ortsname ist mit dem Grundwort-burg gebildet. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich zu althochdeutsch bero, mittelhochdeutsch ber ‘Bär’ oder dem darauf beruhenden flektierenden Personenname Bero zu stellen. Wenn man annimmt, dass der Name erst Mitte des 13. Jahrhundert als Burgname vergeben wurde, ist, den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend, vom Bären als Wappentier oder Jagdwild auszugehen. Nicht gänzlich auszuschließen ist, dass der Burgname auf einem sonst nicht mehr bezeugten älteren Namen des Burgberges beruht. In diesem Fall wäre außer der Tierbezeichnung auch der Personennamen möglich. Der Ursprung von -n zum artikulatorisch benachbarten -l zeigt sich bereits im 13. Jahrhundert am Nebeneinander beider Formen.
Bad Berneck (Fichtelgebirge) Seit 1857 ist es ein Kurort, zunächst basierend auf seinen Klima- und Molkeprodukten. 1930 wurde es zum Kneipp-Heilbad und 1950 zum Kneipp-Heilbad.
Bad Bertrich 1097 apud Bertriche. Germanisch zu Sankt Bertrich, (bertha, glänzend, +rikja, mächtig) Schon unter dem römischen Kaiser Valentinian II. und Gratian wurden in Bertriacum wunderschöne Badegebäude erbaut. Die früheste historische Erfahrung stammt aus dem Jahr 1097; Er handelt unabhängig von seiner Besitzurkunde Erzbischof Egilberts von Trier. 1476 wurde der Ort kurtrierisches Staatsbad.
Bad Bevensen 8. Jahrhundert Wiek der Wanderkaufleute an der Ilmenau, Warenumschlagplatz, Besitz des Bischofs von Verden, Ausbau zu burgähnlicher Anlage, um 1230 Archidiakonat, 1293 Erwähnung als Marktflecken (oppidum), 1336 Ansiedlung eines Zisterzienserinnenklosters in Medingen, Luftkurort, 1975 staatliche Anerkennung als Heilbad, die Stadt Bevensen trägt seit 1976 Zusatz Bad; 1162 Werendagi de Beuenhusen [Original], 1335 Iohanni de Bevensen [Original].Bildung mit dem Grundwort -hausen, zu -sen reduziert, und dem schwach flektierenden Kosename Bevo.. So Bevenrode, Ortsteil von Braunschweig.
Bad Bibra
Bad Birnbach Im Jahr 812 wurde Perinpah erstmals urkundlich erwähnt, als am 24. Juni dieses Jahres die Ritter Ruman und Gerhart ihre Besitzungen in Tuttinga und Perinpah dem Bischof von Passau schenkten. Pfarrer Maximilian Hartmann identifizierte in einem Beitrag in den Ostbairische Grenzmarken Perinpah mit Birnbach. Seit dem 9. Jahrhundert war Birnbach Pfarrsitz mit einer großen Pfarrökonomie. Schon im 12. Jahrhundert ist in Birnbach ein Adelsgeschlecht erwähnt.
Bad Blankenburg Am Fuß der Burg Blankenburg (seit Mitte 17. Jahrhundert Greifenstein genannt), um 1250 angelegte Stadt (1323 oppidum et castrum); im Mittelalter Ackerbürgerstadt, seit 14. Jahrhundert Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber; seit 1840 Kurort, seit 1911 der Zusatz Bad. 1193 Blankenberc, 1229 Blankenberch, 1331 Blanckenburg, 1512 Blankenburgk; Blankenburg (1743). Der Name ist gebildet zu mittelhochdeutsch blanc ‘blinkend, glänzend, leuchtend’ und -berg, ursprünglich ein Prunkname für die Burg, wobei -berg wie bei vielen Burgnamen auftritt und auf die Berglage hinweist, später aber durch -burg ersetzt wurde, also etwa die ‘leuchtende/glänzende Burg’. Der Name ging auf den Ort über. So Blankenburg, Landkreis Harz, 1123 Blankenburch; Blankenhain, Landkreis Weimarer Land, 1252 Blankenhain; ferner die Leuchtenburg, Burg im Saale-Holzland-Kreis.
Bad Bocklet Bocklet wird erstmals 1122 in den Aufzeichnungen des Klosters Aura an der Saale urkundlich erwähnt.
Bad Bodenteich Die Burg Bodenteich steht als ehemalige Wasserburg auf einem künstlichen Hügel nördlich des alten Siedlungskernes von Bad Bodenteich, die Niederungen des Gewässers Aue befinden sich nördlich der Burg. Im Mittelalter war ein gleichnamiges Adelsgeschlecht mit der Burg und der Grundherrschaft belehnt. Bad Bodenteich war von 1973 bis 2010 staatlich anerkannter Luftkurort und bietet seit 1985 als Kneippkurort Schrothkuren an. Seit dem 1. Oktober 1998 trägt der Flecken den Zusatz Bad.
Bad Boll Bad Boll ist wohl in der älteren Ausbauzeit des 7./8. Jahrhundert entstanden, eine Ministerialen Familie vom Boll ist zwischen 1243 und 1371 belegt, Stift Boll, Stift Oberhofen, durch die Reformation an Württemberg. 1155 Bolla, 1321 Bolle unter der Egge; Raum Bad Boll (1970). Der durch den Zusatz Raum als Name eines Gemeindeverbandes gekennzeichnete Ortsname geht vermutlich auf einen Flurname zurück, der einen rundlichen Hügel markiert. Dann liegen althochdeutsch bolla ‘Flachsknoten’, mittelhochdeutsch bolle ‘Knospe, kugelförmiges Gefäß’ zu Grunde, deren ältere Bedeutung ‘rundlich erhöhte Form’ sich in zahlreichen Flurnamen erhalten hat.
Bad Brambach Es ist ein Kurort, vor allem dank seiner sechs natürlichen Quellen, die alle eine unterschiedliche, einzigartige Zusammensetzung haben. Alle weisen eine hohe Konzentration an Mineralsalzen, Eisen, Kohlendioxid und Radon auf. Radon ist ein radioaktives Edelgas und kann nur an wenigen Orten in Europa eingesetzt werden. Der Radongehalt der Wettinquelle gehört zu den höchsten der Welt.
Bad Bramstedt 1316 erstmals urkundlich erwähnt, 1910 mit Zusatz Bad Stadtrecht. 13. Jahrhundert in villa Bramstede [Original], 1303 de Bramstede, 1447 to Bramstede. Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem dänisch Wortstamm bram ‘Ginster, Dornbusch’ und dem dänisch und auch im Norddeutsch gebräuchlichen sted, hochdeutsch- stedt ‘(Wohn)Stätte’. So Bramstedt und Bramstedtlund, Kreis Nordfriesland.
Bad Breisig Der Ortsname und die Reste einer Höhensiedlung weisen auf keltisch Besiedlung hin. Der Vinxtbach, der bei Bad Breisig in den Rhein mündet, war die Grenze zwischen den römisch Provinzen Germania Inferior und Germania Superior. Oberbreisig war ein bedeutender fränkische Siedlungsplatz. Im Mittelalter gehörte das sog. „Breisiger Ländchen“ zum Reichsstift Essen. Im Unabhängigkeitskrieg der Niederlande diente Breisig als Rückzugsort für die Truppen des Prinzen von Oranien. 1958 erhielt Niederbreisig den Titel „Bad“, 1969 wurde Bad Niederbreisig mit Oberbreisig und Rheineck zu Bad Breisig vereinigt, das 1970 das Stadtrecht erhielt. 1041 ecclesia in Brisiaco, 1215 in Briseche, 1250 Brisich, 1276 Brisege. Der Ortsname liegt ein keltisch Personenname B ̄ısios mit einem lateinisch besitzanzeigenden Suffix-acum zugrunde, vermutlich vor zu ergänzendem fundus ‘Hofgut’ im AblatSo Dann wäre die Erwähnung von 1041 als ‘Kirche im Hofgut des Br ̄ısios’ zu übersetzen. So Breisach am Rhein.
Bad Brückenau Bereits zu Zeiten Karls des Großen führte an der Stelle der heutigen Stadt Bad Brückenau eine „Heerstraße in Speeresbreite“ über die Sinn, und vermutlich siedelten sich an dieser Furt bereits erste Bauern an. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand eine größere Siedlung, die gegenannt auf Grund ihrer Lage Sinn-Aue. Ab dem Jahr 1260 gilt im Bistum Adelen der Region die Errichtung von vier Burggütern, von denen eines, das Hohelinsche Burggut, zum Teil erhalten ist. In dieser Zeit war die Stadt noch schutzbedürftig, was 1337 vollendet wurde. Im Jahre 1597 wurde an der Stelle der heutigen Sinnbrücke unterhalb des Kleinen Steinbuschs eine Steinbrücke über die Sinn gebaut. Ihr verdankt der Ort den Namen Brückenau.
Bad Buchau Zu Beginn des 11. Jahrhundert Siedlung Buchau bezeugt, ab 1320 Reichsstadt, 1803 an die Fürsten von Thurn und Taxis, ab 1806 unter württembergischer Staatshoheit und seit 1963 Bad Buchau. Klassizistische Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus. 819 Buchau (F. 12. Jahrhundert), 857 Puahauua, 930 Puochowa [Original], circa 1022 Buchouva, Puochouva; Bad Buchau (1963). Ein Kompositum mit dem Grundwort-au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’ und mittelhochdeutsch buoch ‘Buchenwald, Wald’. So Buchau (bei Salzburg), Buchau (bei Admont).
Bad Camberg 1281 zur Stadt erhoben, mittelaltes Stadtbild, Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, Holzverarbeitung, Mineralquellen im Stadtteil Oberselters (Selterswasser), seit 1927 Kneippkurort, seit 1982 Bad. 1000 (Kopie 14. Jahrhundert) curtem Cagenberg, 1018 curtem Cagenberc, 1197 Kamberc, 1317 Kaymberg, 1370 Kaynberch, 15. Jahrhundert in valle Caimberg, 1421 Camperg/Camberg, 1449 Caenberg, 1453 Kaemburg, um 1600 Chaymberg/Chamburgk/ Camburgk; Bad Camberg (1982). Kompositum mit dem Grundwort-berg ‘Berg’. Die ersten beiden Urkundenbelege zeigen eine Genitivflexion -en in der Fuge. Das Grundwort erscheint konstant als -berg mit verschiedenen graphischen Varianten im Auslaut (-c, -ch, -gk). Erst in den späteren Belegen von 1453 und 1600 stehen beide Grundwort -berg und -burg nebeneinander. Im Bestimmungswort wechselt anlautend C mit Kals graphischer Variante; Cagen wird ab dem 12. Jahrhundert zu Kam assimiliert. Das -y-, -i und -e kennzeichnet die Länge des Stammvokals -a-. Für die Deutung des Bestimmungsworts ist eine Grundform *Cag zugrunde zu legen. Bisher ging man von einem Personenname Cago aus, den man mit einem 888 vorkommenden, möglicherweise namengebenden und auch als Konradiner anzusprechenden Gaganhart in Verbindung brachte. Zu beachten ist, dass -berg-Namen häufig mit Appellativum und seltener mit Personenname gebildet sin. Ein Appellativum Anschluss lässt sich aus vordeutsch *kagilam. ‘Kegel’ zu osten Band Kag ‘Strunk’, niederlandisch keg ‘Keil’, engl. dialektal cag ‘Stump’, schwedisch kage ‘Stoppel, Stumpf ’ finden. Mit dieser Etymologie nimmt der Name Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten und beschreibt eine stumpfe Erhöhung (= Berg ohne Spitze; abgestumpfter Gegenstand, aufrecht ragender Rest eines Ganzen), was mit der Realprobe korrespondiert.
Bad Colberg-Heldburg Der Ort „Colberg“ wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Erbbuch des Klosters Sonnefeld von 1514 war das Dorf in gemengter Herrschaft. Im Jahr 1907 wurde im Rahmen einer planmäßigen Minerallagerstätten-Erkundung, die das Kaliunternehmen Glückauf Werra in Auftrag gegeben hatte, eine stark salzhaltige Thermalquelle entdeckt. Am 26. Juli 1910 eröffnete eine neu gegründete Badegesellschaft ein Bade- und Kurhaus mit einem 11.000 Quadratmeter großen Kurpark. Dass endete mit dem Ersten Weltkrieg. Mit Wirkung zum 23. März 1993 wurde Colberg in die neu gebildete Gemeinde Bad Colberg-Heldburg eingegliedert. Im Juni 2002 folgte die staatliche Anerkennung zum Ort mit Heilquellenkurbetrieb.
Baddeckenstedt In Baddeckenstedt Haupthof der Burg Wohldenberg, seit 1275 im Besitz der Hildesheimer Bischöfe; 1523–1643 welfisch, seit 1643 wieder hildesheimisch; ab 1813 Kurfürstentum beziehungsweise Hannover. 1109 Batikansteten [Original], 1174–95 Badekenstete; Baddekenstedt (um 1616). Bildung mit dem Grundwort -stedt und dem schwach flektierten Kosename Badiko beziehungsweise wegen des fehlenden Umlautes im Stamm eher Baduko. Der Erstbeleg entstammt einer Urkunde, die von einem dem hochdeutsch Raum angehörenden Schreiber abgefasst wurde. Die aufkommende Dentalgeminata zeigt Kürze des Stammvokals an. Deutung also: ‘Siedlung des Baduko’.
Baddenhausen, (Driburg) 1015-25 Baddanhusun, 1015-25 Baddinhusun. Germanisch Baddan husum, zu den Hausern des Baddo.
Badekoten, (Vorsfelde) Mitte 1200. Germanisch bapa, Bad, + kotum, zu kota, Kote.
Badeleben, (Volpke) Anfang 1100 Badafolon, Mitte 1200 in Baddenlove.
Badelingen, (Echternachbruck) 698 Baidalingo, Baidelingo, 1181 Bedelingin.
Badem, (Trier) 1103 Badenheim, 1222 Badenheym. Germanisch Badon haim, Wohnung des Bado. (badwo, Kampf)
Badenborn, (Trier) 634 Baldebrunno, 973 Baldabrunna. Die Form Baldebrunno wird von Ewig hierher gestellt, angesichts der spateren Formen ist die aber wenig wahtscheinlick. Germanisch Bardon brunnen, Quelle des Bardo.
Badinghagen, (Meinerzhagen) +1100 Baddenhagon, 1066-81 Baddenhagen. Germanisch Baddon, des Baddo, + hagana, Einfriedugung.
Badunathashem, (Weener) +1000 Badunathashem. Germanisch Badunanpas haim, Wohnung des Badunanp, (Badwo Kampf, + nanpi, Wagemut)
Baesweiler, (Aa) 1130 in Bastwilren.
Baillanhus, (Detmold) 1015-25.
Bad Ditzenbach 861 wurde der Ort Tizzenbach in einer Urkunde des Klosters Wiesensteig erstmals erwähnt.
Im Mittelalter herrschten die Grafen von Helfenstein in Bad Ditzenbach und den umliegenden Gemeinden. Hiervon zeugt heute noch die Burgruine Hiltenburg auf dem Schlossberg über Bad Ditzenbach. Ditzenbach war der erste Ort auf der Schwäbischen Alb, in dem nach Thermalwasser gebohrt wurde. 1969 stieß man in 560 Metern Tiefe auf 48 Grad warmes Thermalwasser.
Bad Doberan Alte slawische Siedlung, in deren Nähe 1171 ein Zisterzienserkloster gegründet wurde, seit 1218 Entstehung eines Marktfleckens, 1296 Weihe des gotisch Münsters, Verwüstung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg, 1793 Gründung des ersten deutschen Seebades Doberan-Heiligendamm, 1823 erste Galopprennbahn auf dem europäischen Festland, 1879 Stadtrecht, seit 1921 Zusatz: Bad; 1170/71 Dobrum, 1178 Dobbran, 1350 Dubbraan; (villa Slauica) Doberan (1177). Der Ortsname liegt ein altpolabisch Personennamen *Dobran mit einem possessiv Suffix -j zugrunde, das bei der Eindeutschung des Namens verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Dobran ́’ rekonstruieren, der Personennamen geht vermutlich auf den Personennamen Dobromˇer zurück, darin slawische *dobr ‘gut’ und -*mir ‘Friede, Ruhe’. Trautmann denkt eher an einen ursprünglichen Ortsnamen oder Flurname, abgeleitet von *Dob ́rane Polen (alttschechisch Dobˇrené, Dobˇran Genitiv), und eine Benennung auf grund der als gut empfundenen Landschaft.
Bad Driburg Im 13. Jahrhundert gegründet unterhalb der Iburg (sächsisch Wallburg), 1345 Bestätigung der Stadtrechte. Seit 16. Jahrhundert Mittelpunkt von Glasgewerbe nach Ansiedlung von Glashütten. Forstwirtschaft. Seit Mitte 16. Jahrhundert ist die Heilkraft des im O der Stadt gelegenen Sauerbrunnens bekannt, 1782 Begründung des privaten Kurbades durch Caspar Heinrich von Sierstorpff (1750–1842), das bis h. im Familienbesitz ist (seit 1919 Bad). [1231] (Kopie 17. Jahrhundert) sedem Iburch, 1253 Driburch, 1261 Driborg, 1262 Triborg, 14. Jahrhundert Sigillum Civitatis Iburg; Driburg (1256). Bildung mit dem Grundwort-burg. Der Ortsname i st aus einer lokativisch Wendung wie *te der Iburg ‘zur Iburg’ (vgl. Belege des 8. Jahrhundert Iuburg, Iuberg(h), die allerdings eher mit der Iburg bei Osnabrück zu verbinden sind; 1184 in monte qui dicitur Yburc) nach Agglutination von Präposition und bestimmtem Artikel entstanden, worauf bereits Gobelinus Persona im 14. Jahrhundert (Ick ga tho der Iborgh > Ick ga tho Driborgh) hinweist. Im Bestimmungswort wird altsächsisch ̄ıuua, ̄ıuu, ̄ıuui, mittelniederdeutsch ̄ıve, yue, angelsächsisch ̄ıw, ̄eow, althochdeutsch ̄ıwa, ̄ıga ‘Eibe’ (Taxus baccata L.) anzunehmen sein. So Yberg bei Bad Pyrmont, Niederlande; die Iburg in Bad Iburg Osnabrück (1070 Iburg).
Bad Düben In altsorbisch Zeit Siedlung am Flussübergang, Schiffer und Fischerort, seit spätem 10. Jahrhundert deutsche Markgrafenburg mit Burgflecken, Stadtanlage nach 1200, Moorbad seit 1915, seit 1948 Zusatz Bad. 1012/18 urbs Dibni, 1220 Dybene, 1347 Diben, erst im 18. Jahrhundert Düben. Zu altsorbisch *Dyb’no ‘Pfahlsiedlung’ zu altsorbisch dyba ‘Pfahl’.
Bad Dürkheim Ein keltischer Ringwall, die sog. „Heidenmauer“, zeugt von früher Besiedlung. Im 11. Jahrhundert wurde die Siedlung von den Saliern an das Kloster Limburg verschenkt, von dem heute noch eine Ruine in der Nähe steht. Stadtrecht im 14. Jahrhundert und noch einmal 1700, seit Mitte 13. Jahrhundert Burgort und seit 1725 Residenzstadt der Leininger Grafen. Nutzung der Salzquellen seit 1595, Bau des Kurhauses im 18. Jahrhundert und seitdem Kurstadt mit sieben Heilquellen. 778 Turincheim (Kopie um 1190), 946 Thuringeheim, 1537 Dirckheim; Bad Dürkheim (1904). Das Bestimmungswort ist vom Stammesnamen Thuringa ‘die Thüringer’, Genitiv Plural Thuringo-, gebildet, mit dem wohl die Herkunft der Siedler gemeint war, das Grundwort ist -heim. Zu deuten ist der Ortsname somit als ‘Wohnstätte thüringischer Siedler’. Wegen seiner Heilquellen erhielt Dürkheim 1847 den Zusatz Solbad, seit 1904 durfte es sich offiziell Bad Dürkheim benennen. So Dorn-Dürkheim, Landkreis Mainz-Bingen.
Bad Dürrenberg Die Siedlung entstand bei einer 1763 erschlossenen Solquelle, als wichtigste Saline Kursachsens, die 1815 preußisch wurde. Die Quelle wurde ab 1845 als Solbad genutzt. Ursprünglich ist Dürrenberg der Name des Rittergutes, auf dem die Solquelle erschlossen wurde. 1710 Rittergut auf dem dürren Berge, 1745 Dürreberg, 1815 Dürrenberg, 1938 Bad Dürrenberg. Ehemaliger Flurname ‘beim dürren Berg, Dürrenberg’, Grundwort-berg. So Flurname Dürrenberg in Liebschützberg, Landkreis Nordsachsen; Dürrenberg, Ortsteil von Hartmannsdorf, Landkreis Greiz; Dürrenberg, Ortsteil von Jöhstadt, Erzgebirgskreis.
Bad Dürrheim Vom 11. bis 14. Jahrhundert Sitz des Adelsgeschlechts Esel, im 13. Jahrhundert an die Villinger Johanniter, 1805 an Württemberg und 1806 an Baden. Ab 1977 trägt Dürrheim das Prädikat Heilklimatischer Kurort. 889 Durroheim, 1092 Turreheim [Original], 1183 Turrihain [Original], 1256 Diurrehain [Original], 1299 Durhaim [Original]; Bad Dürrheim (1921). Ein Kompositum mit dem Grundwort-heim. Dem Bestimmungswort liegt ursprünglich wohl der Personennamen Durro zu Grunde. Einige Belege zeigen die im Westoberdeutschen verbreitete Variante -hain und wurden zunächst wohl volksetymologisch an das Grundwort-hain angeschlossen, später als Zusammensetzung mit dem Adjektiv althochdeutsch durri ‘dürr, trocken, wüst’, mittelhochdeutsch dürre ‘dürr, trocken, mager’ aufgefasst. So Dürrenbüchig, Ortsteil von Bretten, Landkreis Karlsruhe.
Bad Eilsen Bad Eilsen selbst liegt an einem Ort, an dem schwefelhaltige Quellen als heilend gelten. Wegen des Schwefelgeruchs tragen die Quellen seit Jahrhunderten den Spitznamen Stinkequellen. Spätestens seit der Römerzeit besuchten Menschen diese Quellen von Zeit zu Zeit, um Heilung von Krankheiten aller Art zu suchen, darunter Gicht, Rheuma und Hauterkrankungen. Das Dorf wurde erstmals 1033 als Eildissum urkundlich erwähnt. Die zweite Frau des Grafen Philipp II. Ernst von Schaumburg-Lippe, Juliana van Hessen-Philippsthal, geboren 1761 in Zutphen, begann 1794 mit dem Aufbau des heutigen Kurortes. Das Heilbad wurde um 1802 für Kurgäste eröffnet. Der Ort konkurrierte nicht ohne Erfolg mit dem benachbarten Bad Nenndorf.
Bad Elster Die Namensherkunft wird im germanischen Wort Alistra gesehen, das die alteuropäische Wurzel el-/ol- für fließen, strömen habe. Der Vogel Elster im Stadtwappen sei nur aus dem Namensgleichklang zu erklären
Badem
Bad Ems In römisch Zeit Kastelle am Kreuzungspunkt von Lahn und Limes sowie Beginn des Silberabbaus, fränk. Siedlung seit dem 6. Jahrhundert, 1324 Stadtrecht und Anfänge des Kurbetrieb besonders 1382 erstes Kurhaus. Weitere Kurhäuser gegen Ende des Mittelalter für die Landgrafen von Hessen, die Grafen von Nassau sowie die Kurfürsten von Mainz und Trier. Gemeinschaftliche Herrschaft der Häuser Oranien Nassau und Hessen-Darmstadt bis 1806, seit 1866 preuß. Im 19. Jahrhundert Sommerresidenz europäischer Monarchen. Seit 1913 offizieller Zusatz Bad. Circa 200 n. Chr. (inschriftlich) AVIO MONTE, 880 in aumenzu, 10./11. Jahrhundert Ovmence, Anfangs 13. Jahrhundert Ovmeze, circa 1220 omeze, omize, 1351 Eumeze, 1359 Eymtz, 1513 Emes. Ohne Berücksichtigung der Inschrift lässt sich an den Belegen die lautliche Entwicklung des Namens Ems aus althochdeutsch *Oumenzi ablesen (Umlautung des Diphthongs /ou/, Entrundung des Umlauts /öu/ > /ai, ei/, Monophthongierung zu /e ̄/ und Kürzung des Langvokals vor Mehrfachkonsonanz). *Oumenzi wird zurückgeführt auf vorgermanisch *Aumantia, den Namen des in Bad Ems von rechts in die Lahn mündenden Flusses (Ems-Bach, 1503 uf der Enbs), der indogermanisch *au - ‘Wasser’, erweitert um die Suffixkombination indogermanisch *-mnt-, enthält. Der Ort wurde nach dem dort mündenden Fluss benannt. Es ist nicht auszuschließen, dass auf der Inschrift der germanische Ortsname *Awjo-munPja-, romanisiert als Aviomonte, fixiert ist. Vermutlich ist *Awjo-munPjaeine germanisch Ein Deutung des vorgermanischen Flussnamens *Aumantia. Im zweiten Kompositionsglied kann germanisch -munP-ja‘ Mündungsgebiet’, im ersten das Appellativ germanisch *agwjo ̄ f. ‘Land am Wasser’ oder ein Flussname *Agwjo ̄ vorliegen. Germanisch *agwjo ̄ existiert auch, erweitert um das Kollektivsuffix -atja-, als Flurname die Aust (1092 Ovuûeza, 1357 dy autze, 1442 in der Aucz < *Ouwetze < *awjatjo ̄) am Oberlauf des Ems-Bachs.
Bad Emstal
Baden-Baden Seit 70 n.Chr. Römersiedlung, im 8. Jahrhundert unter fränkisch Herrschaft, ab 1250 Stadtrecht, seit 1306 Thermalquellennutzung für Bäder, Heilquellenkulturbetrieb, Kloster Lichtenthal, Schloss Hohenbaden. Der Vicus in Baden-Baden war vermutlich seit Trajan Vorort einer Gaugemeinde, die vielleicht von Kaiser Caracalla, der hier nach seinem Alemannenfeldzug geweilt haben soll, den Beinamen Aurelia erhielt. 197 Respublica Aquensis, 217 Aque, 220/30 civitas Aurelia Aquensis, 987 Badon, 1256 Baden [Original], 1356 Markgrafen Baden, 1390 Nydern Baden. Der Name gehört zu althochdeutsch bad, mittelhochdeutsch bat ‘(Heil-)Bad’ mit der Lokativbeziehungsweise Dativform auf -en und bezeichnet eine natürliche, warme Quelle beziehungsweise den Ort, wo sich eine solche Quelle befindet. Die Übersetzung des römischer Namens ins Deutsche spricht für eine nicht ganz abgerissene Siedlungskontinuität. Der Landschaftsname Baden wurde im 19. Jahrhundert auf die Stadt übertragen und führt in Abgrenzung zu gleichnamigen Orten als Kopulativkompositum aus Ortsname n und Ländername zum Ortsname Baden-Baden.
Baden. An der Thermenlinie. Seit der Römerzeit aufgrund der warmen Schwefelquellen als Heilbad bekannt; bemerkenswerte Sakralbauten; 1480 Stadterhebung, schwere Schäden durch Türken und Ungarneinfälle, Pest 1713 und Großbrände 1714 und 1812, danach Wiederaufbau im biedermeierbeziehungsweise Klassizismus Stil. [Aufenthalte von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johann Strauß Vater, Franz Grillparzer und anderen Kunstschaffenden. 4. Jahrhundert Aquae, 869 palatium (= [karolingische] Pfalz) ad Padun; in loco qui lingua nostra dicitur Baden, latine vero Balneum (nach 1156). Bei diesem Namen liegt althochdeutsch-bairisch pad (im Dativ Plural nach der ursprünglichen a-Deklination) als Übersetzung von lateinisch aquae ‘bei den Wässern’ im Sinn von ‘bei den (Heil-) Bädern’ vor.
Bad Endbach Seit 1955 Kneipp-Kurort für Venen und Gelenke. 1261 Endebach, 1577 Ennebach. Benannt nach dem Endebach, an dessen Einmündung in die Salzböde der Ort liegt.-bach.
Bad Endorf In der Zeit der römischen Herrschaft (Provinz Noricum) führte eine Römerstraße von Salzburg nach Augsburg über das heutige Gemeindegebiet. Historische Funde wie die römische Villa Rustica in Eisenbartling belegen eine frühere Siedlungstätigkeit. 924 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung in den Archiven des Erzbischofs von Salzburg mit der Schreibweise „Zennidorf“. Der Ortsteil Hirnsberg wurde um 1100 erstmals erwähnt. m Jahr 1988, ein Jahr nach der Anerkennung als Heilbad, hat sich Endorf dafür entschieden, die Bezeichnung „Bad“ im Ortsnamen zu führen.
Badendorf Der Name des Ortes ist wohl von Ritter Bado abgeleitet, der um 1150 die Wenden aus dieser Gegend vertrieben haben soll. Das Dorf selbst ist 1302 erstmals erwähnt worden, als es an das Kloster Reinfeld verkauft wurde.
Badenhard Lehnsherren waren bis zur französischen Besetzung 1794 die Grafen von Katzenelnbogen und die Landgrafschaft Hessen. 1815 wurde Badenhard auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeteilt. Im Jahr 1908 wurde der Bau der örtlichen Kirche von einer einheimischen Frau finanziert.
Badenheim Badenheim wurde 835 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Ludwig der Fromme den Kauf eines Hofes und eines Weinbergs durch das Kloster Prüm bestätigte.
Badenweiler Der Standort der heutigen protestantischen Pauluskirche ist ein historischer Ort, der bereits in der Römerzeit eine religiöse Kultstätte war. Die Römer errichteten hier im Jahr 145 n. Chr. einen großen Podiumstempel, von dem nur noch sehr wenige Überreste übrig sind. Der Tempel stand auf einem „Pfahlbau“. Die Tempelbauer trieben angespitzte Eichenpfähle in den lehmigen Boden, um den Boden für diesen schweren Bau zu sichern.[3] Der Tempel war galloromanisch und hatte eine klassisch-kursive Hauptfassade auf einem monumentalen Podium.[4] Auf den Ruinen des römischen Tempels wurde im 12. Jahrhundert eine christliche Kirche errichtet. Die Kirche befand sich in einem schlechten Zustand, als sie 1892 abgerissen und zwischen 1893 und 1898 als neoromanisches Gebäude wieder aufgebaut wurde.
Bad Essen Die bis ins 19. Jahrhundert dörflich-landwirtschaftlich strukturierte Siedlung entwickelte sich Ende des 19. Jahrhundert zum Kurort, dem 1902 der Titel Bad zuerkannt wurde. 1074–81 Essene [Original], um 1200 Essene; Essen (1412). Ableitung mit -n-Suffix. Basis der Ableitung ist ein aus mehreren Namen zu erschließendes Appellativum *As-, das mit hochdeutsch Esse, litauisch aslà ‘gestampfter Lehmboden’ auf indogermanisch *as ‘brennen, trocken werden, sein’ zurückgeführt werden kann und in Gewässername einen nur zeitweise Wasser führenden Bach bezeichnet. Ob in Bad Essen ein ursprünglich Gewässername anzusetzen ist oder eine andere Stellenbezeichnung, ist nicht sicher zu entscheiden. Das -i des Suffixes bewirkte Umlaut im Stamm. Gelegentlich erscheint Def-/Dep (= mittelniederdeutsch d ̄ep ‘tief’) als Zusatz, wohl, um den Ort vom Meierhof Essen oder dem Essener Berg zu unterscheiden. So (Haus) Assen in Lippborg, Ortsteil von Lippetal, Kreis Soest; Höhenzug Asse, Landkreis Wolfenbüttel.
Bad Fallingbostel Seit dem Mittelalter als Verwaltungssitz bezeugt (erst Vogtei, dann Amt, seit 1885 Kreissitz), staatlich anerkanntes Kneippheilbad 1976; 2002 Namenszusatz Bad. Um 990 Vastulingeburstalle [Kopie 11. Jahrhundert], um 1167 Vastelingeburstolde [Kopie], 1293 Valingheborstelde [Kopie 14. Jahrhundert]; Fallingbostell (1542). Wie bei den -inghausen oder -ing(e)rode-Namen liegt hier eine mit-ing(en) abgeleitete Personengruppenbezeichnung vor, die mit dem Grundwort-borstel gebildet ist. Das Bestimmungswort enthält der Kosename *Fastul(o). Wohl aufgrund der Länge des Namens (siebensilbig) schwindet früh die zweite Silbe (-stu-/-ste-), im 14. Jahrhundert dann das -e des Suffixes. Deutung also: ‘Siedlung der Leute des *Fastul(o)’.
Bad Feilnbach Zur Römerzeit sind einzelne Siedlungen entstanden, urkundlich erwähnt wird Feilnbach erstmals im Jahr 980 als „Fulinpah“, was sich von „fauler Bach“ ableitet und ein träges oder langsam fließendes Gewässer bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht der „jähe Bach“, der heutige Jenbach, der wild und ungestüm fließt und dem auch ein Gemeindeteil seinen Namen verdankt. Seit dem Jahr 1973 versuchen wir das Moorheilbad das Prädikat „Bad“.
Bad Frankenhausen Fränkische Ansiedlung aus 8./9. Jahrhundert neben altthüringischem Dorf, heutige Altstadt, seit 11. Jahrhundert Herrensitz, Ende 12. Jahrhundert Stadtgründung (1219 oppidum); Salzgewinnung schon im 10. Jahrhundert (998 loca patellarum in quibus sal efficitur ‘Bodenvertiefungen, in denen Salz gewonnen wird’), im Mittelalter Salzhandel; Bauernkriegsschlacht 1525 (Gedenkstätte Panorama); seit 1818 Solbad, Kurort, seit 1927 Namenszusatz Bad. (802/817) 1150/65 in villa Franchenhusen, 876 Ypanhhenhus (verderbt, lies: Vrankkenhus), 998 apud Franconhus, 1074 salina Frankenhusen, ab 1120 Vrankenhusen, Frankinhusen, noch 1506 Franckenhusen. Gebildet wurde der Ortsname mit dem Volksnamen der Franken und dem Grundwort -hausen zur Kennzeichnung einer fränkisch Ansiedlung, wobei -husun/-hausen einen erstarrten Dativ Plural ‘bei/zu den Häusern’ zeigt. So Frankenhausen bei Crimmitschau; Frankenhausen, Kreis Kassel, ferner Frankenberg, Landkreis Mittelsachsen; Frankenthal (Pfalz).
Bad Freienwalde An der Kreuzung der alten Straßen Frankfurt/Oder-Berlin-Neumark-Pommern nahe dem Oder übergang gelegen. 1683 wurde die Heilquelle entdeckt (heute Kurfürstenquelle), die den Grundstein für die Entwicklung des Ortes zur Kurstadt legte. Seit 1925 trägt die Stadt die offizielle Bezeichnung Bad im Namen. 1316 Vrienwolde [Original], 1375Vrienwalde (civitas); Bad Freienwalde (1925). Der Name bezeichnete eine Ansiedlung im freien Walde und enthält mittelniederdeutsch vr ̄ı‘ frei, ungebunden’ und mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’. Er gehört zu den Wunschnamen der mittelalter Siedlungszeit oder steht für eine Rodungssiedlung, die frei von Abgaben war. Ähnlich Freiwalde, Ortsteil von Bersteland, Landkreis Dahme-Spreewald.
Bad Friedrichshall Entstanden 1933 durch die Vereinigung von Kochendorf und Jagstfeld, 1935 folgt die Eingemeindung von Hagenbach. Heilquellenkurbetrieb, Salzbergwerk, Schloss Lehen. Bad Friedrichshall (1933). Namengebend war die 1818 in Betrieb genommene Saline, die König Wilhelm I. nach seinem Vater Friedrich I., der hier von 1812 bis 1816 nach Salz bohren ließ, Friedrichshall genannt hatte. Das Grundwort ist althochdeutsch -hall in (hallsalz) ‘Salz’, mittelhochdeutsch hal ‘Salzwerk’. So Friedrichshall, im Ortsteil Lindenau der Einheitsgemeinte.
Bad Füssing Nachdem 1938 bei einer Ölsuche in Füssing Brunnen gefunden wurden, wurde dort in den 1950er Jahren ein Kurort gegründet; 1969 erwarb Füssing den Titel „Bad“.
Bad Gandersheim 852 Gründung des Reichsstiftes (bis 881 Sitz in Brunshausen) durch den sächsische Herzog Liudolf an der Kreuzung zweier Fernstraßen, enge Verbindung mit dem Kaiserhaus bis zum 12. Jahrhundert, Kaufmannssiedlung, 990 Münz-, Markt und Zollrecht, 13. Jahrhundert Stadtrecht, um 1300 Bau einer welfischen Burg, 1571 Gründung des „Paedagogium Illustre“ (ab 1574 in Helmstedt), 1878 Errichtung des ersten Solbades, seitdem Kurort, seit 1932 Zusatz Bad. Zu 852 Gandesheim (Kopie 15. Jahrhundert), 956 Ganderesheim [Original]. Der Ortsname bezeichnete ursprünglich Altgandersheim, 780–802 Gandesheim (Kopie 12. Jahrhundert); nach Gründung des Reichsstifts wurde er auf das heutige Gandersheim übertragen. Bildung mit dem Grundwort -heim. Das Bestimmungswort bildete zunächst der Gewässername Gande, ungewöhnlich in stark flektierter Form, im 10. Jahrhundert trat dafür wahrscheinlich ein sonst nicht bezeugter Raum *Gandara ein. Der Gewässername lässt sich auf indogermanisch *gu-hen ‘schwellen, strotzen; Fülle’ beziehungsweise dessen Ablautform mit Dentalerweiterung *gu-hon-dh-, germanisch *gand zurückführen und als ‘Schwellfluss’ erklären.
Bad Gottleuba-Berggießhübel Namenszusatz Bad seit 1937. Namengebend ist die Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel, die 1999 durch den Zusammenschluss der beiden Kurorte Bad Gottleuba und Berggießhübel entstand. Die Verwaltungsgemeinde ist bedeutend durch Fremdenverkehr und Kurwesen. Gottleuba: 1363 Gotlauia, 1378 Gotleeb, 1388 zcu der Gotelewbe. Berggießhübel: 450 Gißhobel, 1548 Gießhübbel. Gottleuba: Die Erklärung ist schwierig, eventuell zum Personennamen Gottlieb, der als Bergname galt und auf den Ort übertragen wurde. Gießhübel: Zu mittelhochdeutsch giezen ‘gießen’ und hübel ‘Hügel’, offenbar mit Hinweis auf häufige Überschwemmungen.
Bad Godesberg, (Köln) 801-14 in Guodanesmonte, 1131 Gudenesberg, 1222 Gundebsberhc. Germanisch Wodanes berga, Berg des Gottes Wodan.
Bad Griesbach im Rottal 1260 Verkauf an die Herzöge von Niederbayern, seit dem 13. Jahrhundert Markt, 1973 Auffindung heilkräftigen Thermalwassers, seit 2000 Zusatz Bad. 1108 Griezbach, 1112 Grizpach, 1147 (Kopie des 12. Jahrhundert) Grizbach, 1354 Griespach, 1514 Griesbach, 1964 Griesbach i.Rottal, 2000 Bad Griesbach im Rottal. Grundwort des ursprünglich übertragenen Gewässernamens ist althochdeutsch-bach, pach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort grioz, griez ‘Sand, Kies’. Die Lage im Rottal dient zur Lokalisierung und Differenzierung von anderen Orten, z. B. Untergriesbach, Landkreis Passau; Obergriesbach, Landkreis Aichach-Friedberg; Griesbach, Ortenaukreis.
Bad Grönenbach Alter Adelssitz mit Schloss, stiftskemptisches Lehen, Markt und Gerichtssitz, Kneippkurort, seit 1996 mit dem Namenzusatz Bad. 1127 Gru ̆nenbach, 1128 Gro ̆nenbach, 1434 Grünenbach; Grönenbach (1474). Grundwort -bach, Bestimmungswort althochdeutsch gruoni, gruone ‘grün’, Gesamtdeutung: ‘am grünen Bach’. Nach A. Bach bezöge sich das Grün auf die Wasserfarbe.
Bad Grund (Harz) Frühere Ortsnamen von Grund waren in den Jahren 1317 Fundo, 1321 Grunt, 1322 Grunt, 1405 Grund, 1504 Grunde, 1505 Grunde, 1505 Grunde und 1519 Grunde. Zugrunde liegt dem Ortsnamen der Grund im Sinne von Niederung. Im Hoch- wie im Niederdeutschen ist dies gleichermaßen bezeugt, zum Beispiel althochdeutsch grunt, altsächsisch grund für „Grund“, „Boden“. In Nordwestsachsen bezeichnet das Wort einen „tiefen, allmählich auslaufenden Geländeeinschnitt“. Mittelniederdeutsch ist es als grunt, also „Tiefe“, „Tal“, „Talgrund“, „Talsohle“ bekannt. Norddeutsch bedeutet grund „eine Niederung zwischen Bergen“, „ein kleines Tal“. Die heutige Ortschaft Bergstadt Bad Grund (Harz) ist die älteste der sieben Oberharzer Bergstädte. Die Stadt wurde 1317 erstmals urkundlich als Forstort erwähnt. Um 1450 hatte sich die Siedlung bereits zum Berg- und Hüttenort des Erzbergbaus entwickelt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort zum Kurort und erhielt 1906 die offizielle Bezeichnung Bad.
Bad Harzburg Um 1068 Errichtung zweier reichsgeschichtlich bedeutsamer Burgen durch Kaiser Heinrich SO auf dem großen und kleinen Burgberg über Harzburg; eine Siedlung – Neustadt – wahrscheinlich ab dem 13. Jahrhundert unterhalb der Burg; 1569 Entdeckung und seitdem Ausbau der Saline Juliushall; im 17. Jahrhundert Stadtverfassung, Stadtrecht und Titel Bad 1894. 1071 Hartesburg [Original], 1073 Harzesburg, 1218 in castro Hartisburch, um 1775 Harzburg oder Neustadt. Bildung mit dem Grundwort-burg und dem Namen des Harzes. Dieser ist sowohl mit auslautendem -z wie -t belegt. Er ist zu verbinden mit dem in althochdeutsch hard, mittelniederdeutsch hart ‘Bergwald, waldige Anhöhe’ belegten Appellativum, das wurzelauslautenden Wechsel von sth. und stl. Dental aufweist.
Bad Heilbrunn Keltische Zeugnisse lassen darauf schließen, dass die Gegend um Bad Heilbrunn schon in der Frühzeit wegen seiner Heilquellen (hoher Iod- und Salzgehalt) bekannt war. Anscheinend wurde Salz aus der Quelle gewonnen. Später wurde die Quelle von den Hunnen zugeschüttet. Im 8. Jahrhundert wurde die Benediktinerabtei in Benediktbeuern gegründet. Zu ihr gehörte auch lange Zeit nach der Wiederentdeckung die Jodquelle. Im Jahre 1159 fand die Heilquelle und damit der Weiler erstmals urkundliche Erwähnung. Dies gilt als das Gründungsjahr von Bad Heilbrunn. In der Folgezeit ist das Heilwasser überregional bekannt geworden, so dass 1253 eine Kirche neben der Quelle erbaut wurde.
Bad Herrenalb Entstanden durch die Ansiedlung des 1149 gegründet Zisterzienserklosters Alba Dominorum, 1643 durch Weimarer komplett zerstört, 1791 zur bürgerlichen Gemeinte erhoben, 1887 Stadtrecht. Heilquellenkurbetrieb, Überreste der Zisterzienserabtei im Stadtkern, Albtalbahn. Um 1149 Alba; Bad Herrenalb (1971). Ausgangspunkt ist der Name des Zisterzienserklosters, der zunächst zum Gewässername Alb gebildet und später zur Unterscheidung von Frauenalb Alba Dominorum, das heißt Herrenalb, genannt wurde.
Bad Hersfeld 769 Gründung des Klosters durch Bischof Lullus von Mainz, 775 Reichsabtei, 1170 civitas, Umwandlung der Reichsabtei in ein weltliches Fürstentum, in Personalunion verbunden mit Hessen-Kassel, 1648–1807 Hauptstadt des hessisch Fürstentums und eines Amtes, 1821 hessisch Kreisstadt, 1866 zur preußisch Province Hessen-Nassau, 1949 Verleihung des Titels „Bad“, seit 1951 Bad Hersfelder Festspiele. 775 Haireulfisfelt [Original], 775 Haerulfisfelt, 779 Hariulfisfelt, 998 Herolfesfeld in pago Hassiae, 1005/1006 Heresfeld, Mitte 11. Jahrhundert Herocampia, 1134 Hersfeld, 1561 Hirschfeld. Personennamen Hariulf. Der Ortsname zeigt im Erstglied Primärumlaut - azu -e vor dem -i der Folgesilbe. Bereits im 12. Jahrhundert synkopierte Form Hers für Her(iulfe)s-. Zweitglied-felt.
Bad Hindelang Sicher ist, dass 1540 die Grafen Montfort den Saumpfad über das Joch als Straße ausbauen ließen. Jahrhundertelang wurde auf dieser Route Salz aus Tirol in Richtung Bodensee transportiert. 1150 wird ein Oggoz von Hundilanc genannt. Das Rittergeschlecht von Hundilanc wird in den folgenden Jahren bis 1402 in verschiedenen Urkunden erwähnt. 1965 wurde Hindelang das Prädikat „Heilklimatischer und Kneippkurort“ verliehen. 2002 wurde Hindelang zu „Bad Hindelang“.
Bad Hönningen In unmittelbarer Nähe verlief der römische Limes. Im 11. Jahrhundert an das Domkapitel zu Bamberg und das Stift Sankt Simeon in Trier, dessen Vögte das Schloss Arenfels errichteten. Sowohl die Templer als auch später die Johanniter hatten hier eine Komturei. 1895 beginnt in Hönningen der Kurbetrieb, 1950 erhält der Ort den Titel „Bad“ und 1969 Stadtrechte. 1019 in Hohingon, 1041 predium Hoinga, 1071 Hoingen, 1210 Hongin, 1307 Hoeningen. Ableitung mit dem Suffix -ingen vom althochdeutsch Personennamen Ho ̄ho, Ho ̄o. Ende 12. bis Anfangs 13. Jahrhundert wird der Hiatus beseitigt. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung der Leute des Ho ̄ho’. Eine toponymische Ableitung von althochdeutsch ho ̄(h)‘hoch gelegen’ ist aufgrund der geogriechischen Gegebenheiten weniger wahrscheinlich. So Hönningen, Landkreis Ahrweiler; Höngg, Ortsteil von Zürich.
Bad Homburg vor der Höhe Besiedlung seit dem Neolithikum, später durch Kelten, Römer, Alemannen, Franken. Erster wähnung um 1180: ein Wortwin von Steden nennt sich nach der (von ihm erbauten?) Burg. Um 1200 im Besitz der Herren von Eppstein (Stadtrecht für die Burgsiedlung in der 1. Hälfte des 14. Jahrhundert), 1486/87 an Hanau, 1504 an Hessen, 1622 an die Nebenlinie Hessen-Homburg, 1866 an Preußen; Zusatz „Bad“ seit 1912. Um 1180 Hohenberch (Kopie1 211), 1226 Hoenberch [Original], 1358 Hohinberg [Original], 1476 Hoenburg vor der hoe [Original]. Bedeutung: ‘(Siedlung) am hohen Berg beziehungsweise an der hohen Burg’. Das Bestimmungswort, der Dativ von mittelhochdeutsch ho ̄ch, zeigt in Beleg 2 und 4 den Schwund des intervokalischen -h-, in 3 die weitverbreitete i-Schreibung für unbetontes ə; im 16. Jahrhundert führen dann noch Kontraktion und die Assimilation von -n> -man das bdes Grundwort zur h. Form. Grundwort -berg /-burg: in 1 und 2 dürfte -ch Schreibvariante für auslautverhärtetes -g (= -k), kaum Reflex mundartlich Spirantisierung sein, 4 ist wohl Erstbeleg sowohl für die Veränderung zu -burg wie auch für den (von vergleichbaren ON) unterscheidenden Zusatz: Die Höhe – wie meist in mitteldeutsch Kanzleisprachen ist der Umlaut nicht bezeichnet – ist der bis ins 18./ 19. Jahrhundert allgemein übliche Name für das seitdem Taunus genannte Gebirge (Königstein im Taunus). So Homburg, Saarpfalzkreis; Homberg (Ohm), Vogelsbergkreis.
Bad Honnef Besiedlungsspuren seit 6. Jahrhundert, Ersterwähung Ende 8. Jahrhundert, Herrschafts und Gerichtsrechte im Mittelalter strittig zwischen Kölner Erzbischöfen und den Herren von Heinsberg, später von Löwenberg (Ruine der Löwenburg), ab 1451 Sitz des bergischen Amtes Honnef, 1689 fast vollständig zerstört, 1862 Stadtrechte, ab 1961 Bad Honnef (Kurort mit Mineralquellen), 1969 mit Aegidienberg zusammengeschlossen. Ab Ende 19. Jahrhundert Kurbetrieb bis 1983/84. 8. Jahrhundert (Dittmaier: 801) Hunefe, 922 Hunnapha, 1120 Hunefe. Bestimmungswort entweder zum Adjectivisch *hun, hu ̄n ‘geschwollen ‘oder zu *hun ‘braun, morastig’, das Grundwort ist-apa. So Hennef, Rhein-Sieg-Kreis; Erftstadt (mit demselben Gewässername, der im Gebiet zwischen Rhein, Weser und Main in Gewässername und Ortsname sehr verbreitet ist).
Bad Iburg Bereits im 8. Jahrhundert war in Iburg eine Burganlage vorhanden; die heutige Burg und das Benediktinerkloster wurden in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert von den Osnabrücker Bischöfen erbaut beziehungsweise gegründet; im hohen und späten Mittellter war die Iburg militärischer und Verwaltungsmittelpunkt des Bistums, aber erst im 16. Jahrhundert Hauptresidenz der Bischöfe; der Flecken Iburg entstand um 1200, erhielt 1359 Weichbildrecht, 1959 Stadtrecht und 196 7 den Titel Bad. 753 Iuberg [Kopie 9. Jahrhundert], 753 Iuburg [Kopie9. Jahrhundert], 1171 Yburch; Iburg (1182). Bildung mit dem Grundwort-burg, das einige Male auch als-berg erscheint. Als Bestimmungswort ist mittelniederdeutsch ̄ıwe ‘Eibe’ beziehungsweise daraus zu erschließendes altsächsisch * ̄ıwa (vgl. althochdeutsch ̄ıwa) anzusetzen. Bei dem Stammkompositum erscheint das -w nur in den ältesten Belegen als -u-, danach schwindet es. So Iburg (Bad Driburg).
Bad Karlshafen Karlshafen wurde 1699 als Sieburg (Syburg) von Landgraf Karl als Exulantenstadt von Hessen-Kassel zur Ansiedlung von Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, gegründet. Der Name leitete sich von der 274 m hohen Erhebung Sieburg im nördlichen Reinhardswald ab. n Carlshafen wurden 1730 durch den hugenottischen Apotheker Jacques Galland Solequellen entdeckt. Es begann der Handel mit Salz. Im Jahre 1763 wurde eine Saline, bestehend aus Pumpwerk und drei Gradierwerken, aufgebaut. m Jahre 1935 wurde Carlshafen in Karlshafen umbenannt. 1955 wurde es als Sole-Heilbad anerkannt.
Bad Kissingen Die Heilquellen sind seit dem 9. Jahrhundert bekannt; zunächst in fuldischem, dann in hennebergischem Besitz; 1279 erstmals als Stadt erwähnt, seit 1394 würzburgisch, ab 1814 bayerisch; seit dem 19. Jahrhundert weit bekannter Badeort, Musik-Festival „Kissinger Sommer“. 801 (Druck 1607) Chizziche, 801 (Kop 12. Jh) Kizziche, 822 (Kopie12. Jahrhundert) Kizzingen, 907 Kizicha, 1394 Kissige, 18. Jahrhundert Kissingen. Die Suffigierung mit-ingen ist anhand der ältesten Belege als sekundär zu erkennen; ob -ich als Fortsetzung eines keltisch -iaca gedeutet werden darf, erscheint unsicher. Für das Erstelement ist von der ausnahmslosen -zz-Schreibung der älteren Belege auszugehen, die graphisch eindeutig auf Lautverschiebung von voralthochdeutsch -t weist und lautlich ähnlich wie -ss zu realisieren ist; erst nach dem späteren Zusammenfall dieses -zzmit voralthochdeutsch -ss werden beide gleich gesprochen und gleich geschrieben. Die in der Forschung diskutierten slawische oder germanisch Etymologien mit voralthochdeutsch -s statt -t sind also lautgeschichtlich falsch. Dagegen ist die Herleitung von einem nur erschlossenen keltischen Personennamen *Citus als *Kitiaca wenigstens lautgeschichtlich möglich, wenn auch sonst höchst problematisch, insofern zur Erklärung offenbar ad hoc einem Personennamen angesetzt wird und keltisch Namen sonst außerhalb des römischen Reichs nicht tradiert sind. Ebenso wenig kann eine Ableitung von einem ebenfalls nur erschlossenen germanisch Personennamen Chizo überzeugen.
Bad Kleinen Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen. Dorf Mecklenburg: 11./12. Jahrhundert Bischofssitz, 1256 Abriss der slawische Burganlage, 1277 Neubau einer Burg für Schweriner Fürsten, 1322 Zerstörung der Burg, Mitte des 14. Jahrhundert entstand die heutige Siedlung, zu Mecklenburg-Schwerin. Mecklenburg: 995 Michelenburg, 1154 Michelinburc, 1166 Magnopolis, 1171 Mikelenburg, 1275–78 Mekelingeborg. Bad Kleinen: 1178 et uillam Cline, 1186 Klinen, 1260–72 de Clene. Dorf Mecklenburg: Möglicherweise ist der Name des kleinen Dorfes die Übersetzung des urkundlich nicht exakt nachweisbaren Namens einer altpolabischen Burg, deren Wallreste h. noch im Ort zu besichtigen sin. In seinem Reisebericht aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert erwähnt Ibrahim ibn Jaqub eine Burg, die „Grad“ genannt wird und „große Burg“ bedeutet, was etwa *Wiligrad (nicht überliefert) vermuten lässt. Dem d. Ortsname liegen althochdeutsch michil ‘groß’ und-burg zugrunde. Der Burgname wurde auch auf ein Gebiet (heute Teil eines Bundeslandes) übertragen. Der althochdeutsche Name der mittelalten Burg wurde im 12. Jahrhundert auf Bistum und Land übertragen. Der Zusatz Dorf (etwa seit Ende des 16. Jahrhundert) dient zur Unterscheidung vom Landesnamen. Dem Ortsname Kleinen liegt ein altpolabischer Flurname *Kliny (im Polen.) zugrunde, der bei der Eindeutschung ein zusätzliches Endungs -n erhielt. Das Appellativum lässt sich aus slawische *klin ‘Keil’ rekonstruieren, womit sich eine Bedeutung ‘keilförmige beziehungsweise dreieckige Flurstücke’ ergibt. So Klink, Müritzkreis, Klinke, Ortsteil von Badingen, Landkreis Stendal; Klinken, Ortsteil von Lewitzrand, Landkreis Parchim.
Bakenbuch, (Eschweiler) 1223 memoris in Bakenbuch. Germanisch bagna, Dachs, + boka, Waldname aus dem Baumnamen bolo, Buche.
Baldringen, (Trier) 1202 Balderingin, 1207 Balderingen. Germanisch Baplaharingum, bei den Leuten des Balpahari, (balpa kühn, + harja, Heer) Balesfeld. (Trier) 1222 Baldenshart. Germanisch Balpines, des Balpinm, + harud, waldiger Hohenzug.
Balhorn, (Paderborn) 11015 Balhornon, 1031 Balehornon. Germanisch balwa, schlecht, + hurnum, zu hurna, Spitze.
Balken, (Buer) 1148-54, Balco. Germanisch balkan, Balken, niederdeutsch auch Rain.
Balkhausen, (Solingen) 10-1100 Balghuson. Germanisch balga, Schwellung + husum, zu husa, Haus.
Balterstorph, (Rheinprovinz) 1116 Germanisch Balpaharis porp, Dorf des Balpahari, (balpa kühn + harja, Heer).
Balsamgau, (Gau zwisschen Elbe und Biese) Mitte 1200 in Balsema.
Bad Klosterlausnitz Anfangs 12. Jahrhundert mit Entwicklung zu Doppelkloster (1137); Markthaltung beim Kloster bis Anfangs 16. Jahrhundert; Holzindustrie; in Wäldern Moor, medizinisch genutzt, seit 1932 Bad (Luftkurort und Moorbad). 1116 Lusenitz, Lvsinici, 1137 Cella Sanctae Mariae (Einsiedelei der Heiligen Maria – am Bach) aqua Lusenize, 1170 Lusiniz, 1243 Lusniz, 1485 Laussnitz; Kloster-Lausnitz (1868). Zunächst Gewässername, auch 1181 Luseniz, altsorbisch *Łuˇznica, gebildet zu altsorbisch *ług ‘Wiese’ (oder eventuell auch altsorbisch *łuˇza ‘Lache’) mit Suffix -ica (-itz), also wohl ‘Bach im Wiesengrund’. Der Gewässername wurde im 12. Jahrhundert auf die Ansiedlung übertragen. Das altsorbisch |u| wurde nach Übernahme ins D. lang gesprochen und im 14./15. Jahrhundert diphthongiert zu -au-. Der präzisierende Zusatz Kloster zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten in TH trat erst spät hinzu. So Lausnitz bei Neustadt (Orla), Saale-Orla-Kreis, 1271 Lusenitz; Lausnitz, Ortsteil von Unterwellenborn, Landkreis Saalfeld Rudolstadt, 1109 Lusinici; ferner Laußnitz, Ortsteil von Königsbrück, Landkreis Bautzen, 1289 Lusenytz; Klostermansfeld, Landkreis Mansfeld-Südharz, und weitere Ortsname mit Bestimmungswort Kloster-.
Bad König Im Ort an der Mümling erhielten zu Beginn des 9. Jahrhundert sowohl das Kloster Fulda als auch das Kloster Lorsch Schenkungen. Das Erzbistum Mainz, das 1232 die Besitznachfolge antrat, verkaufte das halbe Dorf 1355 an die Schenken von Erbach, die bis zum Ende des Alten Reiches die Ortsherrschaft innehatten. König war der Mittelpunkt eines kleinen Zentgerichts. 1806 an das Großherzogtum Hessen. Das 1559 erbaute erbachische Schloss geht möglicherweise auf eine mittelalter Befestigung zurück. Seit dem 19. Jahrhundert Entwicklung zum Bad (seit 1948 Bad König). 1980 wurden die Stadtrechte verliehen. 806–815 (Kop.) villa ... Cunticha / Chunticha, 847 (Kop.) villa Quinticha, 9. Jahrhundert (Kopie) Kinticha, 1321 Küntich, 1457 Konich. Eine Verbindung des Ortsnamens mit der etwa 2,5 km entfernten Kinzig (vgl. die benachbarten Ortsname Ober/ Mittel und Niederkinzig) ist wegen des unterschiedlichen Wurzelvokals, der bei König aufgrund des fast eindeutigen Quellenbefundes als -u anzusetzen ist, ausgeschlossen. Vorgeschlagen wurde daher ein römisch Personennamen Quintus / Quintius als Bestimmungswort zu einem Kompositum mit dem Suffix -acum als *Quintiaca, was eine keltisch-romanisch Namens kontinuität in diesem Raum in unmittelbarer Nähe des Limes voraussetzt. Sprachgeschichtlich bemerkenswert sind bei diesem Ansatz, dass voralthochdeutsch -nt nicht zu -nz (wie in Kinzig < germanisch *kuentica) verschoben wurde.
Bad Königshofen im Grabfeld Besiedlung seit prähistorischer Zeit (um 4500 v. Chr.) durch archäol. Funde nachgewiesen. In der späten Merowingerzeit befand sich hier eine königliche Eigenkirche, die 741 zur Ausstattung des Bistums Würzburg verwendet wurde. Verleihung der Stadtrechte um 1235, bis 1354 Eigentum der Grafen von Henneberg, danach im Besitz der Würzburger Bischöfe; als Teil des Hochstiftes Würzburg 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, 1814 endgültig bayerisch, 1974 wurde die Stadt zum Bad erhoben. 822 Chuningishaoba, 845 Chuningeshoua, 889 Chuningeshofe, 1293 Kunegeshoven, 1746 Königshofen. Das Grundwort ist zuerst althochdeutsch huoba ‘Hufe’ (Landstück), dann stets althochdeutsch hof ‘Hof ’, -hofen, Bestimmungswort ist althochdeutsch kuning ‘König’ im Genitiv Singular. Die Namengebung bezieht sich auf die Lage der Siedlung auf (ehemalig) Königsgut.
Bad Kösen. Stadt (seit 1. 1. 10 Ortsteil der Stadt Naumburg) im Burgenlandkreis, (als selbstständige Stadt 2004). Altsorbisch Fischer und Flößersiedlung, bis 1540 im Besitz des Klosters Pforta (später Schulpforta), 1543–1815 kursächsisch, seit 1730 Solegewinnung, ab1813 Solbad, Kurbetrieb. 1040 Kusenti, 1074 Chusinza, 1145 Kusenze, 1300 Cusne, 1345 de Kosene, 1407 zcu Kosin, 1459 Cösenn, 1540 Koesen, 1749 Kösen. Das Suffix deutet auf ein alteuropäisches Grundwort: *kusantia, eine nt-Bildung zu indogermanisch *ku ̄s‘wallen, wogen’, vgl. lettisch kûsát dasselbe. Somit könnte hier eine sehr alte Bez. für einen Flussabschnitt der Saale vorliegen. So Flussname Cusus in Illyrien (bei Tacitus), jetzt die Waag, links zur Donau, Tschechien.
Bad Köstritz Der Ort Köstritz fand als Kostricz, eine slawische Siedlungsgründung, erstmals auf einer Pfändungsurkunde 1364 Erwähnung. Eine Burg existierte seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie lag wahrscheinlich auf dem Kirchberg. Von da hat man mit der Anlage das Tal der Elster und den Flussübergang kontrollieren und sichern können. Die Stadt ist aus zwei mittelalterlichen Herrensitzen hervorgegangen. Das modernisierte Freizeit- und Erholungsbad und eine Beach-Volleyball-Anlage wurden 1998 eröffnet.
Bad Kötzting Ursprünglich Burg mit Burgflecken, Marktrechte vermutlich nach 1255, seit 1953 Stadt, bis 1972 Kreisstadt des Landkreis Kötzting, seit 2005 Kneippheilbad und Namenszusatz „Bad“, Kötztinger Pfingstritt (berittene Bittprozession). 1146–47 Kopie Mitte 12. Jahrhundert Chostingen (so auch in einer gefälschten urkundlich des 13. Jahrhundert zu 1073), 1178–88 Kosting, 1224 Koetsdingen [Original]; Koe tzting [Original] (1394). Am ehesten handelt es sich um eine -ing-Ableitung,-ing(en), von dem eingedeutschten slawischen Personennamen *Kostц (dieser zum Appellativum *kostц ‘Bein, Knochen’) und damit um einen slawische-deutsche Mischnamen. Zu der Grundform bairisch-althochdeutsch *Chostingun (Dativ Plural) ‘bei den Leuten des Chost’ kann eine slawische Vorform *Kostici existiert haben. Nicht ganz auszuschließen ist eine -ing-Bildung zu einem eingedeutschten slawische Siedlungsname (Burgnamen) *Kostц (dieser zum o. g. Appellativum). Durch i im Suffix -ing wurde der Umlaut o > ö bewirkt. Seit dem 13. Jahrhundert ist ein sonst in Ortsnamen nur vereinzelt auftretender Einschub von t vor s festzustellen.
Bad Kohlgrub Bad Kohlgrub gehörte bis 1803 zeitweise zum Kloster Ettal und zeitweise zum Kloster Rottenbuch, bildete aber eigentlich eine eigene Hofmark Kohlgrub. Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt, das heißt, dort wurde Holzkohle in Meilern gebrannt. Als Bad tritt der Ort erstmals 1871 in die Geschichte ein, als im Gemeindeteil Gagers eine solche Einrichtung rund um die dortigen Stahlquellen (eisenhaltige Mineralquellen) errichtet und genehmigt worden war. Zum Moorheilbad wurde der Ort erst, nachdem diese versiegt waren. Die Heilkraft des umliegenden Hochmoores gegen Gicht, Ischias, Frauenleiden und Ähnliches war Einheimischen jedoch schon seit langem bekannt.
Bad Kreuznach Im Römischen Reich Grenzstadt, deshalb Errichtung eines gewaltigen Kastells, 1270 städtische Freiheiten wie Markt-, Gerichtsund Zollrecht, 1708 zur Kurpfalz, ab zu 1792 Frankreich, 1815 zu Preußen. Seit 1924 Titel „Bad“, 819 Cruciniacum, 822 Cruzenacus, 835 Cruciniacum, 839 Cruciniaco, 845 Crucinacha, 992 Cruzzinach, 1158 Crucenachen, 1253 Crucenach, 1422 Crutzennach, 1517 Creutznach. Ausgangsform *Cru ̄cinacum ‘Praedium des Crucinus’, Ableitung mit dem galloromanisch Suffix -ako von Personennamen *Cru ̄cinus.
Bad Krozingen Seit 1806 zum badischen Amtsbezirk Staufen gehörig, bei Ölbohrungen im Jahre 1911 wurde eine Thermalquelle erbohrt, die zum 1933 verliehenen Prädikat Bad führte. Heilquellenkulturbetrieb, romanisch Glöcklehofkapelle, Renaissanceschloss, Spuren eines römisch Vicus, Gräberfelder, Runenfunord 807 in villa Scrozzinca [Original], 1146 Crocingen, 1185 Crozzingen, 1409 Krotzingen [Original]; Bad Krozingen (1933). Es handelt sich um eine -ingen-Bildung mit einem Personennamen Scrozo (wenn der älteste Beleg zutrifft; zu althochdeutsch scro ̄tan ‘schroten’) oder Crozzo (zu althochdeutsch krota ‘Kröte’); der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Scrozo (oder Crozzo) ’. So Großkrotzenburg, Main-Kinzig-Kreis.
Bad Laasphe Bei einer Befestigungsanlage der vorrömischen Eisenzeit entstanden, Stammburg der Grafen von Wittgenstein, im 13. Jahrhundert Stadtwerdung, seit 1984 Heilbad und Namenszusatz Bad. Um 800 Iassaffa, Lassaffa, 1219 Lasphe, 1275 Lasfa; Laasphe (1597). Die Zuordnung des Erstbelegs aus dem CE I (Kopie 12. und 14. Jahrhundert) ist umstritten. Erwogen wurden auch Ober-und Niederjossa s von Bad Hersfeld, wo für die Belege dieser Orte jedoch nicht sprechen. Die Form Lassaffa der jüngeren Abschrift dürfte vielmehr die älteste Form des Ortsname Laasphe wiedergeben und fügt sich zu den späteren Belegen; für Iassaffa ist bei einer in karolingischer Minuskel geschriebenen Vorlage Verwechslung von -l und langem -i wahrscheinlich. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort -apa und beruht somit auf dem gleichlautenden Gewässername. Als Bestimmungswort wird meist althochdeutsch la(h)s, mittelhochdeutsch lahs, mittelniederdeutsch las ‘Lachs’ angenommen; -ss des Erstbeleges wäre dann aus -hs assimiliert. Motivgebend für einen ‘Lachs-Bach’ wäre das gelegentliche Erscheinen des wertvollen Fischs während seiner Laichzüge gewesen und der Gewässername als Ereignisname zu betrachten. Förstemanns Vorschlag einer nicht bezeugten althochdeutsch/altsächsisch Entsprechung *la ̄s zu altenglisch lœ ̄ s ‘Weide’, die z. B. im Ortsname Lesse, Stadt Salzgitter, NI, angenommen wird, ist nach derzeitigem Forschungsstand für Bad Laasphe nicht ausreichend zu sichern, jedoch nach Alter und Typ des Namens nicht gänzlich auszuschließen.
Bad Laer Das in Mittelalter und Neuzeit überwiegend dörflich-agrarisch strukturierte Laer wurde 1972 Sitz der Groß Gemeinte Laer, die seit 1975 staatlich anerkanntes Soleheilbad ist. 851 Lodre [Original], 1074 Lathara [Kopie 18. Jahrhundert], 1171 Lothere, 1447 Loder; Laer (1565). Ableitung mit -r-Suffix. Für die Ableitungsbasis kommt entweder altsächsisch loda ‘Schössling’ in Betracht, oder aber der Name wird als Dentalerweiterung an die Wz. *leu-, *lu‘ Schmutz’ angeschlossen, die in zahlreichen Namen anzusetzen ist. Im 16. Jahrhundert schwindet das intervokalische -d-, und -a tritt für -o ein.
Bad Langensalza Altthüringisches Dorf, 8./9. Jahrhundert Reichsgut, später Herrensitz, Ende 12. Jahrhundert landgräfliche Burg, Stadt nach 1200 (1222 oppidum); 17./18. Jahrhundert Handel mit landwirtschaftlichen Produkten; 1811 Schwefelquellen entdeckt, Badeort; seit 1952 Zusatz Bad; Rosenstadt (2002), Schwefel-Sole-Heilbad (2005). (775/86) 1150/65 Salzaha, 876 in Salzahu, 932 Salczaha, 1130 Salzaha, 1212 Salzach, ab 13. Jahrhundert Salza, Salcza; Langensalza (1579). Der Ort wurde benannt nach dem Gewässer, der Salza, einem ‘Salzbach’ zu althochdeutsch salz ‘Salz’ und -aha ‘Wasser’. 876 in Salzahu zeigt eine althochdeutsch Deklinationsform für althochdeutsch Dativ/Lokativ Singular. So Salza, Ortsteil von Nordhausen, um 800 Salzaha; Bad Salzungen, Wartburgkreis, Salzwedel, Gewässername Salz, in Mainfranken, 810 Salzaha; Gewässername Salza (zur Saale, 979 Salta, und zur Elbe, 965 Salza).
Bad Lauchstädt In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird das nach dem Saalezufluss Laucha benannte Lauchstädt zweimal als zehntpflichtiger Ort Lochstat im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Um 1700 trat für die unbedeutende Landstadt eine erfreuliche Wendung ein: Durch Zufall wurde eine Mineralquelle entdeckt, deren heilkräftige Wirkung von dem Mediziner Friedrich Hoffmann an der Universität Halle befunden wurde. So entstand das bis heute erhältliche Lauchstädter Heilbrunnen-Wasser. Daraufhin kümmerte sich Herzogin Erdmuth Dorothea um die Einrichtung eines Bades. Sie ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen ausbauen.
Bad Lausick Im 10./11. Jahrhundert altsorbisch Weiler mit deutschem Herrenhof, 1096 Gründung einer Mönchszelle des Klosters Pegau durch Wiprecht von Groitzsch, seit dem 12. Jahrhundert Ausbau zum befestigten Ort und Marktflecken. 1821 Eröffnung des ersten Heilbades, seit 1913 Zusatz Bad. 1993 neue Kureinrichtungen. 11. Jahrhundert Luzke, 1181 Luzic, 1497 Laussigk. Aus altsorbisch *Łuˇzk zu altsorbisch *ług ‘Grassumpf, Aue’, eventuell auch zu *łuˇza ‘Lache, Pfütze’, jedenfalls ein Hinweis auf Gewässer. So Lauschka, Ortsteil von Hartha, Landkreis Mittelsachsen; Lauske, Ortsteil von Weißenberg, Landkreis Bautzen; Laußig, Landkreis Nordsachsen.
Bad Lauterberg im Harz Ende des 12. Jahrhundert Nachweis der n gelegenen Burg; Sitz der Grafen von Lutterberg; Ort im 15. Jahrhundert als Bergbausiedlung gegründet; seit 17. Jahrhundert Fleckenrecht; 1906 zum Bad erklärt; Stadtrecht 1929; seit 1904 mit Zusatz Bad. 1183 Luterberch [Original], 1490 Lutterbergk; Lauterberg (1616). Bildung mit dem Grundwort -berg und dem Gewässername Lutter, der zu altsächsisch hlu ̄ttar, mittelniederdeutsch lutter ‘rein, klar, hell, sauber’ gehört und entweder auf ein feminines Substantiv *(H)lu ̄ ttara oder ein Kompositum *(H)lu ̄ ttar-aha mit dem Grundwort-ach1 zurückgeht. Im 17. Jahrhundert setzt sich hochdeutsch Lauterdurch. Deutung also: ‘(Siedlung am / auf dem) Berg an der Lutter’.
Bad Liebenstein Den Namen Liebenstein (aus dem Mittelhochdeutschen lie, liewe, altnordisch hlie, das heißt das Dickicht, das schattige Laubdach) trug einst nur die Burg, deren Ruine den Burgberg krönt. m Jahre 1610 erschien von Andreas Libavius, dem damaligen Direktor des Coburger Gymnasiums, die Brunnenschrift Tractatus Medicus Physicus und Historia des fürtrefflichen Casimirianischen SawerBrunnen / unter Libenstein / nicht fern von Schmalkalden gelegen. Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, dem die Heilquelle empfohlen wurde, wandte zehn Sommer lang die Kur in dem neu gegründeten Brunnenort an. Damals handelte es sich noch um eine sehr kleine Siedlung: Im Jahr 1648 wurden nur einhundertsiebzig Einwohner gezählt. Nach dem Tode von Ernst dem Frommen fiel die Herrschaft, Gericht Liebenstein genannt, im Jahr 1677 an dessen Sohn, Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen. Er ließ Wohnungen für Kurgäste erbauen und den neugefassten Brunnen überdachen, so dass er vor Witterungseinflüssen geschützt war. Kaiser Wilhelm II. verlieh Liebenstein 1907 den Zusatz Bad.
Bad Liebenwerda Die im 10./11. Jahrhundert angelegte Burg diente zum Schutze des Straßenübergangs über die Elster. Erhalten ist nur noch der Lubwartturm. Liebenwerda fiel zwischen 1353 und 1364 an die Herzöge von Sachsen, 1815 kam es zu Preußen, 1947/52 zum Land Sachsen-Anhalt, 1952 zum Bezirk Cottbus und 1990 zu Brandenburg. Seit 1905 Kurbetrieb im Moorbad, 1924 erhielt die Stadt die offizielle Bezeichnung Bad. 1231 Livenwerde, 1550 Liebenwerda; Bad Liebenwerda (1924). Der Name bedeutet ‘(Burg oder Siedlung) auf dem lieben Werder’, ein typischer Name der mittelalter Ostsiedlung, der etwas Schönes ausdrückt, um Siedler anzulocken. Im Bestimmungswort ist das mittelniederdeutsch Adjektiv l ̄ev ‘lieb, teuer’ enthalten. Mittelniederdeutsch -werder bezeichnet ein vom Wasser umflossenes Land beziehungsweise ein erhöhtes Gelände in einer Sumpflandschaft, hier in der sächsischen Kanzleiform -werda. Ähnlich Liebenberg, Ortsteil von Löwenberger Land, Liebenwalde.
Bad Liebenzell Im 11. Jahrhundert erstmals genannt, um 1190 im Besitz des Klosters Hirsau, ab 1272 zum Deutschen Orden und ab 1603 zu Württemberg. Heilquellenkulturbetrieb, Stauferburg, Planetenlehrpfad im Kurpark. Frühes 12. Jahrhundert (Kopie 16. Jahrhundert) Chele, um 1130 Celle [Original], um 1190 (Kopie16. Jahrhundert) Zell, 1250 Liebenzella, 1284 Libincelle [Original], 1643/56 Liebenzell, Liebecella; Bad Liebenzell (1926). Das Grundwort ist althochdeutsch cella ‘Zelle, Kloster’, eine Entlehnung aus lateinisch cella. Der Name bezieht sich auf eine geistliche Niederlassung, die vielleicht im 9. Jahrhundert durch Hirsau gegründet wurde. Die ursprünglichen Namen wurde Mitte des 13. Jahrhundert durch das Bestimmungswort althochdeutsch liob, mittelhochdeutsch liep ‘lieb, geliebt’, wohl nach dem Muster der Klosternamen Bleidenstatt (zu mittelhochdeutsch bl ̄ıde ‘heiter’) und Seligenstadt (sekundär zu mittelhochdeutsch s ̄elec ‘gesegnet’) erweitert.
Bad Lippspringe Sächsische Siedlung der Karolingerzeit. Seit Entdeckung der ersten Heilquelle (Arminiusquelle) in der Nähe der Lippequelle 1832 Kurbetrieb (1913 Bad). 1921 Rückerhalt der im 19. Jahrhundert verlorenen Stadtrechte. Seit 1980 anerkannt als ‘Heilklimatischer Kurort’. 780 Lippiagyspringae in Saxonia, zu 782 (Kop.) ad Lippuibrunnen, ad fontem Lippae, 1240 de Lipespringe, 1249 de Lippespringe, 1311 de Lyppespringe; Lippspringe (1411). Ursprünglich Bildung mit dem Grundwort *gispring ‘Quelle, Quellgebiet’ (vgl. altsächsisch althochdeutsch gispring ‘Quelle, Brunnen’; altsächsisch ahospring ‘Wasserquelle’; altenglisch spring, spryng ‘Quelle’), einem Kollektivum (mit gi-Präfix), das von der Basis -springabgeleitet ist und in den älteren Formen im lokativisch Dativ Singular (-springe) überliefert wird. Im Bestimmungswort erscheint der Gewässername der Lippe (vgl. , «, Lupia, Lipp(i)a, mittelniederdeutsch Lipp(i)e, Lip(p) etc.), in der Form des Genitiv Singular, so dass der Ortsname als Zusammenrückung (uneigentliche Komposition) zu verstehen ist. Der vorgermanisch Gewässername müsste wegen erhaltenem indogermanisch -p nach der 1. Lautverschiebung übernommen worden sein, wenn nicht mit einem frühen stammauslautenden Labialwechsel vorgermanisch *-p > *-b zu germanisch *-p (durch 1. Lautverschiebung) gerechnet werden kann. Die germanisch-deutsche Form mit geminiertem Lippia aus vorgängigem Lupia könnte Kürzung eines ursprünglich Langvokals in Lupia anzeigen. Aber auch ein Nebeneinander zweier Stammformen Lipn eben Lup ist nicht auszuschließen, wie Zeugnisse alteuropäisch Hydronymie zeigen. Eine früher vorgeschlagene Verbindung mit lateinisch lupus ‘Wolf’ als (keltisch) Lupia ‘Wölfin, die Reißende (bezüglich Wildheit des Wassers)’ ist abzulehnen. Ein etymologischer Anschluss des Gewässername steht noch aus.
Bad Lobenstein Die hochmittelalterliche Burg Lobenstein liegt über dem Zentrum der Stadt rechts der Lemnitz auf einem Bergkegel. Sie diente der Überwachung des Verkehrs auf dem Verbindungsweg von Leipzig nach Bamberg.[2] Lobenstein wurde erstmals 1250 als Rittersitz erwähnt. Ein Otto von Lobenstein wurde 1250 auf der Burg genannt. Das ist auch die urkundliche Ersterwähnung von Lobenstein. Seit dem 21. März 2005 trägt die Stadt offiziell den Namen Bad Lobenstein und ist damit die zwölfte Kurstadt in Thüringen.
Bad Marienberg Im Mittelalter großes Kirchspiel mit der von Herborn aus gegründet Marienkirche im Zentrum. Zunächst als Gericht zum Westerwald, Mitte 13. Jahrhundert nassauisch. Im 18. Jahrhundert wuchsen Ober und Untermarienberg zusammen. 1866 wurde das Herzogtum Nassau preußisch und Marienberg Sitz des Oberwesterwaldkreises im Reg.-Bez. Wiesbaden. 1932 wurden die Westerwaldkreise mit Sitz in Westerburg zusammengeschlossen. Marienberg erhielt 1939 Stadtrecht. Bad seit 1967. 1258 Mons Sanctae Mariae, sente Mergenberg, 1287 Mergynberg, 1337 Merienberg, 1710 Merenberg. Der Heiligenname Maria im Bestimmungswort verbindet sich mit dem Grundwort -berg. Der Ortsname kann demnach als ‘Siedlung auf oder am Berg der Heiligen Maria’ gedeutet werden. Der Personennamen Maria wird in Ortsname -Verbindungen mundartlich zu Merjen-, das schriftlich häufig als Mergen (1258) oder Merien (1337) wiedergegeben wurde.
Bad Mergentheim Im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, um 1200 im Besitz der Herren von Hohenlohe, im 13. Jahrhundert durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben, bis 1809 Hauptsitz des Deutschen Ordens; seit 1926 trägt der Ort das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Wilhelms-, Karls-, Albert und Paulsquelle, Deutschordensmuseum, Deutschordensschloss. 1058 Mergintaim, 1103 (Kopie 16. Jahrhundert) Mergentheim; Bad Mergentheim (1926). Das Grundwort-heim ist vermutlich mit dem Personennamen M ̄eri-enta, M ̄eri-genta verbunden. Dieser Name ist im 9. Jahrhundert in St. Remy bezeugt, -inta ist ein weibliches Kosesuffix, /g/ dient der Ausspracheerleichterung beim Zusammentreffen zweier Vokale. Die von Autoritäten wie Förstemann, Behaghel und Bach versuchte Verbindung mit dem Namen der heiligen Maria ist ebenfalls möglich, da die Lautgruppe -rj regelmäßig zu -rg wird (Marien> Merjen> Mergen-). Die Deutung ist aber vermutlich volksetymologisch und gründet sich darauf – zumal das inlautende -t unerklärt bleibt –, dass Bad Mergentheim als Residenz der Hoch und Deutschmeister des Deutschen Ordens in der Nachfolge Marienburgs in Ostpreußen steht. So Bad Marienberg (Westerwald), Westerwaldkreis.
Bad Münder (am Deister) Seit 1033 Nutzung von Solequellen bezeugt. Mitte 13. Jahrhundert, oppidum 1260, civitas 1302 (Soester Stadtrecht); die Vorstadt „Salz“ 1827 eingemeindet; 1936 Kurstadt und Titel Bad. 856–69 Munimeri [Kopie12. Jahrhundert], 1033 Munnere, 1121–40 Munnere, 1153–67 Munderen. Trotz des Erstbeleges, der nur in einer Abschrift erhalten ist, ist hier nicht von einer Bildung mit einem Grundwort -mar auszugehen, sondern von einer Ableitung mit -r-Suffix. Die Ableitungsbasis ist wohl mit einem in einer Reihe von Namen anzusetzenden Stamm *mun-, *mu ̄n zu verbinden, der zu indogermanisch *meu-, *mu ‘feucht, modrig, netzen’ zu stellen ist. Ein Einschub eines -d nach Nasal ist im Norddeutsch verbreitet.
Bad Münster am Stein-Ebernburg. Verwaltungsgemeinde (seit 1970) im Landkreis Bad Kreuznach, mit zehn Gemeinte im unteren Nahetal zwischen Pfalz und Hunsrück, sö von Bad Kreuznach. Zentrum ist der Rheingrafenstein, auf dem die Herren vom Stein 1050 eine Burg erbauten. Diese war lange Raubritternest und wurde 1688 gesprengt. Ebernburg war Ende 15. Jahrhundert Zuflucht für Reformatoren, 1522 hier erster Gottesdienst in d. Sprache. 1490 Salzgewinnung und Gesundheitsbrunnen. Im 19. Jahrhundert Aufschwung des Kurbetriebes, seit 1905 anerkanntes Heilbad. Seit 1969 bilden Bad Münster am Stein und Ebernburg eine gemeinsame Gemeinte, seit 1978 Stadt. Bad Münster am Stein: 1158 in munstre, 1200 domum in munstere, 1514 Monster under dem Steyn. Ebernburg: 1212 Heberenburch, 1214 Ebernburc, 1325 Ewernburg; Ebernburg burg und dale (1440). Das Lehnwort Münster, von lateinisch monasterium ‘Kloster’, bezeichnete Kloster oder Stiftskirchen in Unterscheidung zu Pfarrkirchen. Vermutlich ursprünglich eine Probstei des Klosters, deren Name auf die dazu gehörende Siedlung übertragen wurde. Der Zusatz am Stein bezieht sich auf die 1050 errichtete Felsenburg Huhinstein ‘Hohenstein’. Das Bestimmungswort im Namen Ebernburg ist der althochdeutsch Personennamen Eburo, Ebaro, Genitiv Singular Eburin-, Ebarin-, Kurzform zu Eberhard, das Grundwort ist-burg, was als Namendeutung ‘Burg des Eburo’ ergibt. Nach Puhl bezieht sich der Ortsname zuächst auf eine Wehranlage unbekannter Zeit, dann auf die Siedlung und erst später auf die Burg.
Bad Münstereifel Siedlungsentwicklung durch Filiale des Klosters Prüm ab 830, Umwandlung zum Stift 12. Jahrhundert, ab 1335 zum Herzogtum Jülich und Amtssitz, eine der vier Hauptstädte im Herzogtum, im Mittelalter bekannte Tuchmacherei, heute Kurstadt, (Zusatz Bad seit 1967). zu 844 in loco, qui novum monasterium vocatur, zu 870 Niu-monasterium, 1237 in Monasterio Eyflie [Original], 1321 Munstre in Eyflen [Original], 1348 Munsteren-eyflen [Original]. Aus lateinisch monasterium ‘Kloster’ mit dem unterscheidenden Zusatz (seit der 2. Hälfte des 11. Jahrhundert belegt) vom Namen des Mittelgebirges Eifel, ‘Kloster in der Eifel’. Aufgrund der Frühbelege wäre der Name Neumünster (zum Adjectivisch neu) zu erwarten gewesen. In der mittelalter Überlieferung wechseln lateinisch und d. Formen sowie der Anschluss des Zusatzes mit und ohne Präposition. Eine allgemein anerkannte Herleitung des Namens der Eifel liegt bislang nicht vor.
Bad Muskau Mužakow (sorbisch, etwa „Männerstadt“) wurde an der Stelle einer slawischen Fluchtburg als günstig an der Neiße gelegener Handels- und Manufakturplatz im 13. Jahrhundert im Zuge der hochmittelalterlichen Ostsiedlung neu gegründet. In der zweiten Hälfte der 1240er wird es als Muschowe und Muzcowe erstmals erwähnt. Obwohl die heutige sorbische Form des Ortsnamens gut zum slawischen Wort mužak "Mann, Kerl" passt, ermöglichen die ältesten urkundlichen Belege auch andere Herleitungen, so vom slawischen Personalnamen Muš, das Verkleinerungsform zu mutiti "verwirren" oder mucha "Fliege" sein kann. Bad Muskau besitzt eine Sole-Quelle und eine einzigartige Vitriol-Quelle. Mit dem Bau eines Kurheims wurde 1961 der Stadt Muskau die Zusatzbezeichnung „Bad“ verliehen.
Bad Nauheim Seit der Jungsteinzeit besiedelt; vermutlich beim fränkische Landesausbau im 7./8. Jahrhundert neubegründet und benannt; um 1000 zuerst bezeugt. Gehörte früh teils der Abtei Seligenstadt, teils der Abtei Fulda, im Spätmittelalter verschiedenen hessisch Territorialherren, ab 1736 zu Hessen-Kassel, 1866 Hessen-Darmstadt. Stadt seit 1854, Bad seit 1869. Um 1000 Niuuiheim [Original], vermutlich1. Hälfte des 12. Jahrhundert Nuheim (Kopieum 1160). Niuui= althochdeutsch niuwi ‘neu’, geschrieben meist niuuui oder wie hier niuui, wobei das zweite -ufür uu = w steht. Nu-: -usteht hier (hessisch Quelle!) wohl schon für den langen u ̄-Laut, der sich in mitteldeutsch Mundartlich seit dem 10. Jahrhundert aus althochdeutsch -iu besonders vor -w entwickelte und im Neuhochdeutsch zu -au diphthongiert wurde (daher Nau seit dem 16. Jahrhundert), während sonst -iu> spätalthochdeutsch/mittelhochdeutsch ü ̄ (geschrieben iu oder u!) > Neuhochdeutsch oe (geschrieben eu) wurde (vgl. oBand Neuburg). Die 2. Silbe des althochdeutsch Bestimmungswort ist, weil unbetont, im Mittelhochdeutsch geschwunden (nach Abschwächung i >ə und Schwund des zwischenvokalischen -w-);-heim, Bedeutung also: ‘neue Wohnstätte’. So Nauheim, Landkreis Groß-Gerau; Naumburg.
Bad Nenndorf Das vermutlich am Anfang des 9. Jahrhunderts entstandene Dorf am Nordwestrand des Deisters wurde erstmals im Jahr 936 als Nyanthorpe („Neues Dorf“) in den Urkunden des Klosters Corvey erwähnt. Im Jahr 1136 wurde die erste Kirche errichtet und 1150 wurde der Ort Niendorpe genannt. Nachdem südwestlich des Ortes eine kleine Siedlung entstanden war, unterschied man künftig Groß Nenndorf und Klein Nenndorf. Die Heilkraft der 1546 erstmals auf dem „Dübelsdreck“ beurkundeten Schwefelquelle, zwischen Groß und Klein Nenndorf gelegen, wurde später von der Landbevölkerung zu Heilzwecken genutzt.
Bad Neuenahr-Ahrweiler Ahrweiler bis 1803 zum Kloster Prüm. Mitte des 13. Jahrhundert Errichtung der Burg Neuenahr durch die Grafen von Are-Nürburg. 1246 kam Neuenahr an den Erzbischof von Köln, 1248 Bestätigung der Stadtrechte. 1685 kurpfälzisch, von 1797 bis 1803 französisch Seit 1815 waren beide Städte Teil der preußischen Rheinprovinz und Ahrweiler Hauptstadt des gleichnamigen Landkreis Seit Mitte 19. Jahrhundert ist Neuenahr Heilbad. Ahrweiler: 1044 Arewilere, 1051 VVilere, 1108 Arwilre, 1168 Areuuilre; Altenahr: 1105 Ara, 1112 Are; 1927 Bad Neuenahr; Bad Neuenahr-Ahrweiler (1969). In dem aus Neuenahr und Ahrweiler gebildeten Neunamen steckt wie in Altenahr der Name des Flusses, die Ahr: 855 (Kopie um 1191) Are, 856 (Kopie um 920) Ara, 1222 Arre; Gau Name Ahrgau: 880 (Kopie) in pago Arisco, 886 (Kopie) in pago Aroense, 898 Aregeuue (‘Gau am Fluss Ara’). Zugrunde liegt der vorgermanisch (keltisch?) Flussname *Ora ̄, der durch Lautersatz /o/ > /a/ germanisiert wurde. *Ora ̄ ist Nomen actionis oder Nomen acti zum Verbstamm indogermanisch *h3er‘sich in (Fort-)Bewegung setzen’ (griechisch óros ‘Antrieb’, lateinisch orior ‘erhebe mich, entstehe’, keltisch -or in kymrisch dygyff-or ‘Erhebung’). In Ahrweiler bildet der Flussname das Bestimmungswort eines Kompositums mit -weiler.
Bad Neustadt an der Saale 742 wird der Ortsteil Brend (Brendlorenzen) erstmals genannt. Ob im 9. Jahrhundert auch an der Stelle der heutigen Altstadt bereits eine Siedlung zu finden war, ist trotz umfangreicher Ausgrabungen noch nicht abschließend geklärt. In der Gegend der Stadt errichtete 790 Karl der Große die Pfalz Salz, deren genaue Lage aber nicht mehr bekannt ist. Im Jahre 878 wurde ein Ort Oberselz erstmals urkundlich genannt. Es wird vermutet, dass sich hinter der Bezeichnung das heutige Bad Neustadt verbirgt. Die mittelalte Stadtmauer ist noch h. rundum erhalten. Bis zur Säkularisation würzburgisch, 1814 bayerisch. 1778 Neustadt. Grundwort ist -stat,-statt/-stedt/-stätten/-stetten, Bestimmungswort das Adjektiv neu, das vielleicht eine Neuanlage bezeichnete. && Begin.
Bad Oeynhausen Stadt im Kreis Minden-Lübbecke, 48867 Einwohner, Stadt sw Minden am Südrand des Wiehengebirges, Reg.-Bez. Detmold, NRW. 1746 Entdeckung einer Solequelle, 1751 Errichtung der staatlichen Saline Neusalzwerk (bei Rehme) auf Befehl des preuß. Königs Friedrich 1830–1845 erschließt der preuß. Oberbergrat Carl Freiherr von Oeynhausen (1795–1865) im Zuge von Bohrungen nach weiteren Salzvorkommen eine Thermalsolquelle. Das neu gegründet Bad wird 1848 nach ihm benannt. 1859/60 Stadtgründung. 1973 Zusammenschluss mit sieben ehemals selbst. Gemeinte 1848 Königliches Bad Oeynhausen. Der Ortsname geht auf den Namen des preuß. Oberbergrats Carl Freiherr von Oeynhausen zurück, dem zu Ehren das neu gegründet Bad durch den preußisch König Friedrich Wilhelm SOobenannt wird. Der HN bezieht sich auf Oeynhausen (Kreis Höxter; circa 966/67 Agingehus[un], 1036 Aginhuson, 1160, Kopie um 1200 Ogenhusen, 1336 Oygenhusen, 17. Jahrhundert Ojenhusen). Der Ortsname ist gebildet mit dem Grundwort-hausen und zeigt im Bestimmungswort ursprünglich eine patronymische-ing-Bildung im Genitiv Plural, die von einem Kosenamen wie Aio oder Ag(i)o abgeleitet sein kann (zu germanisch *agi-, vgl. gotisch agis, altsächsisch althochdeutsch egiso ‘Schrecken’).
Bad Oldesloe norddeutsch Bad Oschloe/ Os'lo/ Ols'lo/ Olsch'lo. Kreisstadt des Kreis Stormarn, 24 145 Einwohner, zwischen Hamburg und Lübeck, am Zusammenfluss der Beste in die Trave. 1151 erstmals erwähnt, Lübisches Stadtrecht vermutlich vor 1249, 1867 zu Preußen, 1910 Verleihung des Titels Bad, 1949 Kreisstadt des Kreises Stormarn. Industriell geprägt. 1163 in Tadeslo [Original], 1212 de Odeslo, 1460 to Oldeslo, 1650 Oldesloh; Bad Oldesloe (1910) Der vorliegende Ortsname setzt sich zusammen aus dem Personennamen Odo und dem norddeutsch -loh ‘Hain, lichtes Gehölz, Lichtung’, so dass der Name die ‘Siedlung des Odo an einer Lichtung’ bezeichnete. Die ursprünglich Form Tadeslo wies dabei noch eine Verschmelzung mit der Präposition to ‘zu’ auf.
Bad Orb Stadt im Main-Kinzig-Kreis, im Tal der Orb zwischen den Spessartausläufern, Reg.-Bez. Darmstadt. Entstanden spätestens bei der fränkische Landnahme, vermutlich zwecks Nutzung der Solequellen; die Burg wohl ursprünglich karolingisch. 1059 wird die Orb genannt, 1064 der Ort: Heinrich so schenkt ihn mit Burg und Salinen dem Erzbistum Mainz. Orb, schon 1292 als Stadt bezeugt, war im 13. Jahrhundert im (Lehns-)Besitz derer von Büdingen und ihrer Erben, blieb bis 1803 unter Mainzer Lehnshoheit, kam 1803 zum Fürstentum Aschaffenburg, 1810 zum Ghzgt. Frankfurt, 1814 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. „Bad“ seit 1909. Flussname: 1059 per litus Orbaha [Original] (ebenso in Kopieu m 1160), ON: 1064 Orbaha (Kopie Ende 13. Jahrhundert), 1292 oppidum Orbahe, 1373 Orba [beide Original]. Zugrunde liegt eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-ach1 (< althochdeutsch -aha), das dann im 13., 14. Jahrhundert – wie auch sonst oft bei ursprünglich -aha-ON – abgeschwächt, dann zu -a kontrahiert wurde und seit dem 17. Jahrhundert allmählich wegfiel. Die Belege bieten keinerlei Anhaltspunkte, die Zusammensetzung in Or-baha zu segmentieren und damit ein Grundwort -bach (altsächsisch -beki) und ein vermeintliches Bestimmungswort Or anzunehmen, so Jellinghaus unter Anführung angeblich vergleichbarer Ortsname wie u.a. Ohrbeck, Landkreis Osnabrück, oder Urbach, Landkreis Nordhausen. Vielmehr kann ursprünglich nur Orb das (schwer deutbare) Bestimmungswort sein. Berger sieht darin unter Hinweis auf Orbe an der Orbe im Kanton Waadt (CH) und den Orb bei Béziers einen Gewässername, der dann mit -aha verdeutlicht worden sei.
Bad Peterstal-Griesbach Die beiden Orte, die heute eine Gemeinde bilden, gehörten seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum Erzstift Straßburg, wo sie der Herrschaft Oberkirch zugeordnet waren.
Bad Pyrmont Stadt im Landkreis Hameln-Pyrmont, Reg.-Bez. Hannover (bis Ende 2004), Burg und Stadt Pyrmont – zunächst in Kölner Besitz – waren der Mittelpunkt der kleinen gleichnamigen Grafschaft, die über die Spiegelberger, Lipper und Waldecker 1922 an Preußen kam; die natürlichen Heilquellen waren schon in römisch Zeit und im Mittelater bekannt; im 17. und 18. Jahrhundert war Pyrmont ein Modebad der europäischen Eliten; 1914 staatlich anerkanntes Heilbad mit dem Titel Bad. 889 Piringisamarca [Original], 1184 castrum Perremont [Kopie 14. Jahrhundert], 1186 apud Pyerremont. Der Ortsname enthält als Grundwort ein in Ortsname wie Dortmund, Hallermund belegtes Element germanisch *mend-, *mund ‘Erhebung’, das mit lateinisch mo ̄ns ‘Berg’ etymologisch zusammengehört. Bestimmungswort ist ein aus Namen zu erschließendes germanisch *pirra ‘Quelle’. Der Erstbeleg hingegen bezeichnet das Gebiet um Pyrmont. Es enthält als Grundwort altsächsisch marka ‘Mark’. Das Bestimmungswort ist aus *pirra ‘Quelle’ und einem in althochdeutsch giozo ‘Bach, Wasser’ belegten Appellativum gebildet.
Bad Rappenau Große Kreisstadt (seit 2003) und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Heilbronn, circa 14 km nw Heilbronn etwa 34 km ssö Heidelberg am Hang des Mühlbachs, Reg.-Bez. Stuttgart. Der Ort ging wohl um 1806 an Baden, ist seit 1930 Heilbad und erhielt 1973 die Stadtrechte. Römisch Siedlungsreste, Wasserschloss Bad Rappenau, Fränkischer Hof, Salinengarten mit der Rappenauer Saline. 1356 Rappenaw [Original], 1429 Rappenaüw [Original], 1594 Rapena [Original]; Bad Rappenau (1930). Ein Kompositum mit dem Grundwort -au, althochdeutsch ouwa, mittelhochdeutsch ouwe ‘Land am Wasser, Insel’ und dem Personennamen Rabo, Rappo. Der Name wurde von einer vom Reichsministerialen Raban von Wimpfen (genannt 1190) gegründet Tiefburg auf die Siedlung übertragen. So Rappenau, Ortsteil von Oberzenn, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Bad Reichenhall Große Kreisstadt im Landkreis Bertesgadener land. Reg.-Bez. Oberbayern. Reichhaltige Solequellen, seit dem frühen Mittelalter Herzogsbesitz, 1123 Gründung eines Augustinerchorherrenstifts, 1899 bayerisch Staatsbad. 744–747 (Kopie des 12. Jahrhundert) ... in oppido suo Halla nuncupato domum et fontem salis, 748–788 (Kopie des 9. Jahrhundert) Halle, 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) zu circa 700 ... in loco, qui vocatur Salinas, 790 (Kopie es 12. Jahrhundert) ... ad Salinas, quod dicitur Hal, ... tradidit (Theodbertus) in ipso pago in loco, qui vocatur Hal, vor 803–816 (Kopie des 9. Jahrhundert) ... in loco qui cognominatur Halle ... patenas duas ad sal coquendum, 908 (Kopie des 13. Jahrhundert) in Halla et extra Halla, 973 salinam quod vulgo Hál vocant, 1275 apud Halle sive in coccione salium; Bad Reichenhall (1890). Wie aus den ältesten Formen hervorgeht, ist althochdeutsch *hal, *halla als Fachausdruck für ‘Salzwerk, Saline’ zu erschließen; das Wort halasalz ‘Salz aus der Salzquelle’ ist vorhanden. Im Mittelhochdeutsch ist hal ‘Salzquelle, Salzwerk’ belegt. Der Ort musste von gleichnamigen Orten unterschieden werden, so circa 980 infra salinam bauuariensem quam vulgo ... Hal solent nuncupare, ähnlich 1147–1152 (Kopie des 19. Jahrhundert) Paierhalle. Eine andere Differenzierung findet sich 1244 mit maius Halle ‘das größere Hall’, die heutige 1323 mit Reichenhalle und 1390 mit Reichenhall. Die Namenszusätze beziehen sich auf die Lage und die Wichtigkeit. So deutet auch Apian circa 1583 den Namen: Urbs autem Reichenhalae nomen a salinis ditissimis accepit ‘die Stadt aber bekam den Namen „Reichenhala“ von den sehr reichen Salinen’. Möglicherweise bezieht sich der Zusatz auf die Salzqualität. In einer Urkunde von 1524 heißt es nämlich: ... zu Reichenhall ... das salltz, so man seiner guete halben, das reich salltz nennt. So Halle, ST; Schwäbisch Hall, Hallein, SB, Solbad Hall.
Bad Rippoldsau-Schapbach ippoldsau wurde erstmals 1179 urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung von Schapbach erfolgte 1220. Beide Gemeinden gehörten zum Besitz derer von Fürstenberg. Die beiden Gemeinden kamen somit zum Nachkriegsland Südbaden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. In Bad Rippoldsau befand sich das Sanatorium Kurhaus Fürstenbau unter Leitung des Internisten R. Brandner. Am 1. Juli 1974 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach zur Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach.
Bad Rodach Die Anfänge des Ortes Rodach, der im Frühmittelalter „Radaha“ oder „Rotaha“ bezeichnet wurde, reichen bis in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts zurück. Erstmals wurde er in einer von Arnulf III. am 11. März 899 in Regensburg unterzeichneten Urkunde erwähnt. Mit dem Dokument gab Arnulf III. einige seiner Gebiete seinem Diener Pippo zurück, der ehemals König dieser Gebiete war, um sein Seelenheil zu retten. Die erste urkundliche Erwähnung des Gemeindeteils Grattstadt erfolgte in einer Schenkungsurkunde vom Jahr 815 oder 823, mit der ein „Erluuin“ (Erwin) seine Güter in „Grezzistat (Grecestetten, Grazzestadt)“ im Grabfelde dem Stift Fulda schenkte. Am 1. März 1972 wurde Nordbayerns wärmste Thermalquelle (34 °C) in 652 Meter Tiefe erschlossen. Sie begründete die Entwicklung der Stadt zum Kurbad. Zur Nutzung dieser Thermalquelle wurde ab 1973 ein Thermal-Bewegungsbad erbaut und am 5. Juni 1976 eingeweiht. 1981 folgte die staatliche Anerkennung Rodachs als Erholungsort und 1999 die Anerkennung als Heilbad.
Bad Rothenfelde Der Ort wurde am 22. September 1724 auf einem Gedenkstein an der alten Salzquelle im Kurgarten erwähnt. Hierbei handelt es sich nicht um eine Ortsgründung, sondern um die Voraussetzung dafür. Aus der Entdeckung der Quelle entwickelten sich ein Salzwerk, eine Ansiedlung, eine Bauerschaft, dann eine Landgemeinde und schließlich ein Heilbad und ein Kurort. Alte Bezeichnungen: 1512 Rodenfelde, 1723 Rahfelde, 1724 Rodenfelde, 1772 Rotenfelde, 1811 Rothenfelde, 1821 Rotenfelde, 1905 Bad Rothenfelde. Rothenfelde – oder niederdeutsch „auf dem roten Felde“ könnte auf die Bodenfärbung hindeuten.
Bad Saarow Die erste urkundliche Erwähnung Saarows datiert in das Jahr 1463. Damals erwarben die von Löschebrand das Dorf am Nordende des Scharmützelsees. Der Gutsbezirk Saarow erhielt 1923 den Zusatz Bad und wurde zur Gemeinde „Bad Saarow.‘
Bad Sachsa Stadt im Landkreis Osterode am Harz, Reg.-Bez. Braunschweig (bis Ende 2004). Siedlung und Kirche 1229 erwähnt; 1432 Flecken; vor 1525 Stadtrecht durch Grafen von Honstein; bis 1945 preußisch; Wirtschaft handwerklich und forstlich geprägt, seit 1874 Badebetrieb, 1905 zum Bad erklärt. 1219 Saxa [Original], 1238 Sassa, 1725 Sachsa. Bildung mit dem Grundwort-ach1 (-aha) und *sahsa in der Bedeutung ‘Stein, Feld’ als Bestimmungswort, das aus lateinisch saxum ‘Felsstück’ erschlossen werden kann. Teils zeigen die Belege die norddeutsche Form mit -ss anstelle von -hs-. So Ober und Niedersachswerfen, Landkreis Nordhausen.
Bad Säckingen Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde mit den Gemeinte Herrischried, Murg und Rickenbach im Landkreis Waldshut, circa 30 km w von Basel am Hochrhein und damit direkt an der Grenze zur Schweiz, am s Rand des Hotzenwaldes, einer Region des Südschwarzwaldes, Reg.-Bez. Freiburg. Fridolinsmünster aus dem 14. Jahrhundert, längste gedeckte Holzbrücke Europas über den Rhein nach Stein (Schweiz), berühmt durch den „Trompeter von Säckingen“ von Joseph Victor von Scheffel (1854). Bad seit 1978. Zu 926 (Chronik 1047–1053) Secchingensem sanctæ crucis locum, 1278 Seckingen [Original], 1300–1330 von Sechingen; Segkingen [Original] (1371). Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine -ing(en)-Ableitung. Als Ableitungsbasis kommen zwei Personennamen in Betracht: *Sekko (belegt sind Seggi, Secki und Secco), dessen Herkunft nicht eindeutig geklärt ist, oder *Sakko (bezeugt sind u.a. Sacco und Saccho) zu germanisch *sa ̆go ̄‘Rede, Aussage’. Eine Entscheidung für oder gegen einen der beiden Personennamen kann nicht getroffen werden. Damit ist als althochdeutsch Ausgangsform entweder *Secch-ing-un oder *Sacch-ing-un anzusetzen, mit i-Umlaut *Secching-un. Die ursprüngliche Dativ-Plural-Konstruktion bedeutete also ‘bei den Leuten des *Sekko beziehungsweise *Sakko’.
Bad Salzdetfurth Stadt und Heilbad, Landkreis Hildesheim, 13832 Einwohner, NI. Salzquellen im Tal der Lamme begünstigten die Entwicklung des Ortes. Mit den Salzquellen belehnte der Hildesheimer Bischof die Steinbergs, später entwickelten sich Pfännergemeinden, d.h. der Teilhaber und Besitzer der Siedeknoten. 1523 an die Welfen. Die Einrichtung eines Solebads und von Heilanstalten im 19. Jahrhundert sowie der Anschluss an das Eisenbahnnetz förderten die Entwicklung des Ortes; 1949 Stadt; Heilbad (Solequelle, Moorbehandlungen); Salzbergbaumuseum (das Kalisalzbergwerk wurde 1992 geschlossen). 1195 Salinae apud Thietvorde, 1363 mit deme solte to Dethferde, 1547 tom Solte Dethford. Der Ort entwickelte sich an einer Salines von Detfurth und trägt deren Namen: 12. Jahrhundert Thietforde, 1207 in Detvorde ... in Dethvorde, 1214 apud villam Thietforde, 1305 in Ditforde, 1458 (Kopie16. Jahrhundert) Detforde. Das Bestimmungswort zeigt heute hochdeutsch Salz-, in der Überlieferung mittelniederdeutsch, norddeutsch solt und lateinisch Salinae ‘Salzwerk, Salzlager, Saline’. Die Überlieferung des Ortsteils namens Salzdetfurth zeigt das allmähliche Festwerden des Zusatzes Saline, Sale, Zolce, solt. Zunächst erscheint noch die Wendung tom Solte to Detforde, später heißt es nur noch tom Solte Dethford. Der ältere Name Detfurth ist ein Kompositum, in dessen Grundwort heute hochdeutsch-furt, zunächst aber altsächsisch, mittelniederdeutsch ford ‘Furt, Übergang’, vorliegt. Die Belege zeigen im Anlaut eine Entwicklung von Th über T-, Dh zu D-. Im Bestimmungswort sieht man seit FO II wie in Ditfurt bei Aschersleben, Dietfurt im Kt. St. Gallen, Dietfurt in Mittelfranken u.a. germanisch *þeudo ̄‘Volk, Leute’, gotisch þiuda, altsächsisch thioda, althochdeutsch thiot, und versteht darunter ‘einen allgemein benutzten Flussübergang’, einen ‘allgemeinen Flussübergang’ oder eine ‘große, beliebte Furt’. So Ditfurt (1138 in Dietforde), Harzkreis, Dietfurt, Kanton St. Gallen; Dietfurt an der Altmühl, Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Dietfurt, Ortsteil von Treuchtlingen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen; Dietfurth, Ortsteil von Inzigkofen, Landkreis Sigmaringen.
Bad Salzschlirf Salzschlirf wurde im Jahre 885 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Die Nennung als „Slierfero marcu“ (Schlirfer Mark) im Jahre 812 betrifft Altenschlirf. In dieser Urkunde von 885 heißt der erwähnte Ort „ulterior Sliferam“, da er von Altenschlirf („veteriorum Schlyerefam“) aus gesehen weiter unten jenseits des Baches „Sleraffa“ (Ersterwähnung für Altenschlirf: 786) liegt. Demnach bekam das heutige Bad Salzschlirf damals seinen Namen nach dem Flüsschen, an dem es liegt. Im Althochdeutschen erkennt man Gewässernamen an der Endung „affa“. Diese Endung lässt sich mit Bach übertragen, während das ahd. „slior“ Schlamm, Lehm bedeutet. Demnach war Schlirf der „schlammige, lehmige Bach. chon früh war die Entwicklung des Ortes mit salzhaltigen Quellen verbunden. Erstmals wurde 1278 eine Saline in Salzschlirf erwähnt: „salinam in Sliriffe“ (Saline in Schlirf).[7] So gewannen bereits im Mittelalter die Fuldaer Äbte das Salz in den Salinen von Bad Salzschlirf.
Bad Salzuflen Stadt im Kreis Lippe, am Zusammenfluss von Salze und Bega mit der Werre n von Bielefeld am ö Rand der Ravensberger Mulde, Reg.-Bez. Detmold. Im 11./12. Jahrhundert entstanden an den zur Abtei Herford gehörenden Salzquellen im Tal der Salze (l. Nebenfluss zur Werre), Salzmonopol für Lippe (Produktion bis 1945). Seit 1226 zur Grafschaft Sternberg, im 14. Jahrhundert an die Grafen zur Lippe. 1488 Stadtrecht durch Bernhard V Solebad seit 1818, 1914 Bad. Staatsbad. 1850–1993 Stärkefabrik Hoffmann (gegründet durch H. S. Hoffmann 1794–1852) in Salzuflen. 1969 Zusammenschluss mit Stadt Schötmar und 10 umliegenden Gemeinte [1048] 1036–1051 (F. um 1165) locum salis in Vflon, 1151 (beglaubigte Kopie Ende 14. Jahrhundert) Saltuflen, 1191 in Ufle area, Ende 12. Jahrhundert Uflan, Saltuflon, 1475 des Wichboldes tho Soltzvffelen, 1647 Saltz Vfflen; Salzuflen (1705). Ursprünglich Bildung mit dem Grundwort loh(e) (zu altsächsisch althochdeutsch lo ̄h, mittelniederdeutsch lo ̄ ‘Wald, Gehölz’) im Dativ Plural (< Uflon, Uflahon ‘in/bei den (lichten) Wäldern/Hainen’). Das Bestimmungswort kann womöglich mit gotisch uf‘ unter’, gotisch ufjo, ubils ‘übel, schlecht’ oder altnordisch ofsi ‘Übermut’ (zu griechisch ‘unter’, indogermanisch *upó) in Verbindung gebracht werden und auf germanisch *u bezogen werden, vgl. gotisch ubizwa (zu griechisch stoa ‘Halle’), althochdeutsch obasa ‘Dach(kante), Dachvorsprung; Vorhalle’, wfl. üagse, < *uf-is-va ‘Dachvorsprung’ oder altsächsisch ufgeslegen ‘(unter der Zimmerdecke) angebracht’ zu lateinisch subfixus. Die Wörter können als Weiterbildung mit indogermanisch Suffix -ˆua ̄(vgl. widuwo) von indogermanisch *upo sangesehen werden, wobei semantisch der Begriff ‘etwas Hinüberragendes’ zugrunde liegen wird (allgemeiner als ‘Überschreiten einer gewissen Norm’). Mit dem lokativisch Dativ Plural des Grundworts kann eine Präposition *uf gut vermittelt werden, die dann in einer Wendung*uflo ̄hun‘ unter (lichten)Wäldern’vorläge. Angesichts weiterer Vorkommen von Uflen-Orten in der näheren Umgebung wird der Name auf ein ehemaliges Gebiet bezeichnest. hinweisen. Der Ortsname erhält seit Mitte des 12. Jahrhundert zeitweise den Zusatz Salt(nach der dortigen Salzproduktion; zu altsächsisch salt, mittelniederdeutsch salt, solt ‘Salz’), seit Anfang des 16. Jahrhundert mit hochdeutsch Variante Sal(t)z-, zur Unterscheidung von gleichnamigen, zum Teil wüstgefallenen Uflen-Orten der Nähe (wie Midelesten Uflen (1048), Ridderufflen (14. Jahrhundert) und Quaduflen (14. Jahrhundert) oder Rothenuflen bei Minden beziehungsweise Uffeln bei Vlotho), was sich seit dem 15. Jahrhundert manifestiert. Mundartlich erscheint h. noch die einfache Form Iufel oder Iuffeln. Der Name ist in einem breiten Streifen n der Mittelgebirge verbreitet. So Westuffeln, Ortsteil von Calden, Landkreis Kassel, Burguffeln, Ortsteil von Grebenstein, Landkreis Kassel; Uffeln bei Werl, Kreis Soest, Oberuffeln, Kreis Arnsberg; Uffeln Ortsteil von Ibbenbüren; Ueffeln/Üffeln, Landkreis Osnabrück; Olfen, Ortsteil von Beerfelden, Odenwaldkreis.
Bad Salzungen Kreisstadt des Wartburgkreises und Erfüllende Gemeinte, 17856 Einwohner, an der Werra circa 35 km s von Eisenach, zwischen Thüringer Wald und Rhön. Urkundliche Ersterwähnung 775, entstand als germanisch Siedlung an Salzquellen, 775 an Kloster Hersfeld, 841 an Kloster Fulda, Stadtrecht vermutlich vor 1289, 1366 an die Wettiner, 1645 an Sachsen-Gotha, 1680–1918 an Sachsen-Meiningen, seit 1821 Solbad, 1923 Verleihung des Namenszusatzes Bad. Seit 1950 Kreisstadt des Kreises Bad Salzungen, seit 1998 des Wartburgkreises. 775 Salsunga, 841 villa Salzhunga, 929 Salzungun; Salzungen (1155). Althochdeutsch salz, altsächsisch salt ‘Salz’ und Suffix althochdeutsch -ungun, mittelhochdeutsch -ungen ‘Siedlung der Leute bei den Salzquellen’. So Ähnlich Bad Langensalza, Unstrut-Hainich Kreis; Salzburg, A; Salzgitter, Salzmünde, Saalekreis, Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel, sowie Ortsname mit dem Suffix -ungen.
Bad Salzig, (Koblenz) +300 Salisione, Salissone. 374 Itinerarium Antonini, 922 in Salzachu.
Bad Sassendorf Gemeinte im Kreis Soest, ö von Soest, Reg.-Bez. Arnsberg. Die örtlichen Solevorkommen wurden bis 1952 zur Salzgewinnung genutzt, seit 1854 auch zum Betrieb des Heilbads. Namenszusatz Bad seit 1906. 1169/79 domum salinam in Sassendorp [Original], 1627 zu Sassentrop, 1685 Sassendorf. Grundwort ist-dorf, das mundartlich auch in den wfl. Varianten -trop und -trup auftritt. Neuzeitlich setzt sich die Neuhochdeutsch Form -dorf durch. Als flektiertes Erstglied der Zusammenrückung ist sowohl der Völkername der Sachsen im Genitiv Plural als auch der Personennamen Sahso im Genitiv Singular (beide zu altsächsisch sahs ‘Messer, (kurzes) Schwert’) mit spät-altsächsisch Entwicklung -hs> -ss sprachlich möglich (*Sahsono thorp, *Sahson thorp). Da weder eine Eigenbenennung sächsischer Einwohner noch eine Fremdbenennung (etwa durch die Franken während der Sachsenkriege des 8./9. Jahrhundert) wahrscheinlich zu machen ist, dürfte der Personennamen vorliegen, also ‘Dorf des Sahso’.
Bad Saulgau Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Sigmaringen, circa 29 km wsw Sigmaringen zwischen Donau und Bodensee gelegen, Reg. Bez. Tübingen. Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1239 durch Kaiser Friedrich, 1806 fiel Saulgau an Württemberg und trägt heute das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, barockes Dominikanerinnenkloster Sießen, Katzentürmle. 819 Sulaga, 857 in ... Sulagun [Original], 919 Sulgon [Original], 12. Jahrhundert Sulgen; Bad Saulgau (2000). Dem Namen liegt althochdeutsch su ̄lag, mittelhochdeutsch su ̄lac ‘Schweinepferch’ zu Grunde und er dürfte sich auf einen Ort beziehen, an dem Schweine gehalten wurden. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch ligan ‘liegen’, der Name ist daher als su ̄-lag zu lesen, das vermeintliche Grundwort -gau ist erst sekundär aus falsch verstandenem su ̄l-aga gebildet worden. Mittelhochdeutsch -u ̄wird dann Neuhochdeutsch zu -au diphthongiert. Der Name bezieht sich damit auf die Lage in den Niederungen des Schwarzachtals. Für den sprachlich möglichen Zusammenhang mit althochdeutsch mittelhochdeutsch su ̄l ‘Säule’ gibt es keine stützenden sachlichen Hinweise.
Bad Schandau n der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erwarben deutsche Ansiedler die Elbwiesen zwischen Rathmannsdorf und Postelwitz von der Feudalherrschaft Hohnstein und gründeten hier einen Handelsplatz. Schandau wurde 1445 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt durch seine wichtige Lage als Handelsplatz an der Elbe 1467 durch Ratsverfassung faktisch den Status einer Stadt. Seit zirka 1800 ist Bad Schandau Kurort und Sommerfrische.
Bad Schmiedeberg Stadt im Landkreis Wittenberg, am Rand der Dübener Heide, 20 km sö von Lutherstadt Wittenberg. Gründung im 12. Jahrhundert als Angeranlage, 1350 als civitas genannt. Kursächsisches Landstädtchen mit gewissem Wohlstand, 1813 bis 1816 kriegsbedingtes Ausweichquartier der Universität Wittenberg. Seit 1878 Kurbetrieb (Eisenmoorbad). 1328 Smedeberg, 1349 Smedeberg, 1350 Civitas Smedebergensis [Original], 1361 Smedeberg [Original], 1380 Smedeberg, 1453/54 Smedeberg [Original], 1468/69 Smedeberch, 1503 Smydebergk. Der Name ist noch h. durchsichtig. Er wurde gebildet aus mittelniederdeutsch sm ̄ede ‘Schmiede’ und-berg. Die ältere Überlieferung zeigt bis zum Ende des Mittelalters eine norddeutsch Sprachform, was der sprachgeschichtlichen Entwicklung der Region entspricht. Warum bei dieser Siedlung eine Benennung nach dem Metall verarbeitenden Handwerk erfolgte, wird nicht deutlich; archäologische ist hier Eisenverarbeitung seit dem 15. Jahrhundert bezeugt. Den Namenszusatz Bad führt die Stadt nachweislich seit 1895. SO Schmiedefeld, Ilmkreis.
Bad Schönborn Gemeinte und gleichnamige V Verwaltungsgemeinde im Landkreis Karlsruhe, circa 30 km nnö Karlsruhe am w Rand des Kraichgauer Hügellandes gelegen, Reg.-Bez. Karlsruhe. Wurde 1971 durch die Vereinigung von Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim zunächst als Bad Mingolsheim-Langenbrücken gegründet und im Jahre 1972 in Bad Schönborn umbenannt. Heilquellenkulturbetrieb, Kurparks, Schloss Kislau. Bad Schönborn (1972). Der Name erinnert an Kardinal Damian Hugo von Schönborn, Bischof von Speyer und Neugestalter des Schlosses Kislau.
Bad Schussenried Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinte im Landkreis Biberach, Reg.-Bez. Tübingen, zwischen Ulm und Bodensee an der Schussen in Oberschwaben. Jungsteinzeitliche Besiedlung am Federsee, sog. „Schussenrieder Kultur“ des Jungneolithikums. 1170 Errichtung der Burg Schussenried (heute Alte Apotheke), 1183 Gründung eines Prämonstratenser-Chorherrenstifts, einer oberschwäbischen Reichsabtei, die im Wesentlichen die Geschichte des Ortes bis 1803 bestimmte. Verkauf der Klostergebäude 1835 an das Württemberg und 1875 Einrichtung einer Landespflegeanstalt, bis 1997 Psychiatrisches Landeskrankenhaus, dessen Patienten 1940/41 zum Teil Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ wurden. 1205 Shuzinret, 1220 Shvzzinrêit, 1233 de schuzinrit, 1241Shuzzinriet, 1293 Schuzzenriet. Kompositum mit Grundwort -ried und Flussname (die) Schussen (771, 816 Scuzna, um 1150 Scuscina, 1155 Schuzen, 1251 Schuzzen, 1294 Schussen), althochdeutsch *Skuzna/*Skuzzuna. Der Name ist mit n-Suffix und Bezug auf schnell fließendes Wasser von germanisch *skut(Schwundstufe des Verbs *skeut-a‘schießen’) abgeleitet. So Schutter (zur Kinzig zum Rhein; zur Donau), Schotzach (zum Neckar), Schöttel(bach) (zur Espolde).
Bad Schwalbach Kreisstadt des Rheingau Taunus-Kreises, im hohen w Hintertaunus in einem Seitental der nach N zur Lahn fließenden Aar, Sitz der Kreisverwaltung, Reg.-Bez. Darmstadt. Seit 1818 amtlich Stadt, seit 1867 Kreisstadt, bis 1927 hieß es Langenschwalbach und stand als überhöhisches Dorf unter Mainzer Hoheit, günstige Verkehrslage der Siedlung an der alten Fernhandelsstraße (Hohe Straße), seit 1569 entwickelt es sich wegen seiner heilkräftigen Mineralquellen als Kur und Badeort und erlangte europäische Berühmtheit, Versendung des Mineralwassers seit Ende des 17. Jahrhundert, Stadtmuseum. 1315 de Swaelbach [Original], 1352 Langinswalbach, 1360 Swalbach, Anfang 16. Jahrhundert Langenschwalbach; Bad Schwalbach (1927). Kompositum mit dem Grundwort -bach ‘fließendes Gewässer, Bach’. Langen als differenzierendes Attribut zur Unterscheidung von zwei gleichlautenden Namen. Es bezieht sich wohl auf die Gestalt des Ortes, der sich lang gestreckt auf einer schmalen Talsohle hinzieht. Das Stadtwappen zeigt eine Schwalbe – lässt also die Umdeutung zu Schwalb-bach erahnen. Bisher wurde für das Bestimmungswort ein Anschluss *schwal zu ‘schwellen’ favorisiert. Grundlage bildet die indogermanische Wurzel *su-el‘ schwellen’. Allerdings ist dieser Deutungsansatz kritisch zu hinterfragen, da sich die ursprüngliche Bedeutung wohl auf Schwellungen, Erhebungen, Aufblähungen, nicht aber auf das Anschwellen von Hochwasser bezieht. Vorzuziehen ist in diesem Zusammenhang eine gleichlautende indogermanisch Wurzel *su-
el-/*su-ol als Normalstufe, die Schwalbach zugrunde liegt, in der Bedeutung ‘in unruhiger Bewegung sein; Unruhig sein, Wellenschlag; plätschern, spülen’. so Solms, Lahn Dill-Kreis, Sülbeck, Landkreis Northeim.
Bad Schwartau Amtsfreie Stadt im Kreis Ostholstein, 19619 Einwohner, am Fluss Schwartau, Nähe Lübecks. 1215 Erwähnung der bischöflich Mühle Schwartau, 1640 Verlegung des bischöflich Amtes Kaltenhof nach Schwartau, 1842 Gründung des Amtes Schwartau, 1895 Entdeckung der ersten Solequelle, intensives Kurwesen etabliert, 1912 Stadtrecht, 1913 staatliche Anerkennung als Bad. Lebensmittelindustrie, Luftkurort, Jodsole und Moorheilbad. 1215 molendini Zwartowe [Original], 1258 in hospitali apud Zvartovwe, 1422 in Swartow; Bad Schwartau (1913). Der Ortsname bildete sich als Übertragung eines Flussname zunächst auf eine Mühle und dann auf die entstehende Ortschaft. Die Schwartau entspringt bei Eutin und mündet bei Bad Schwartau in die Trave und wurde schon Ende des 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprünglich Name enthält den altpolabisch Wortstamm svart in der Bedeutung ‘Krümmung, Biegung, Windung’, womit in der Bezeichnung der Schwartau als die sich ‘Schlängelnde’ auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung Bezug genommen wird. Hinzu tritt -ov,-o(w), spätere Anpassung an-au. Der Ort Schwartau wurde somit als ‘die Siedlung an dem sich schlängelnden Fluss’ benannt.
Bad Segeberg Kreisstadt des Kreis Segeberg, in der Holsteinischen Schweiz, an der Trave und dem Großen Segeberger See. 1134 durch Lothar gegründet, Stadtrecht im 13. Jahrhundert, 1459 zu Dänemark, 1924 Titel Bad erhalten. Staatlich anerkannter Luftkurort, Sol und Moorbad, Schleswig-Holsteinische Imkerschule (älteste Imkerschule Deutschlands), Kalkberg als Wahrzeichen der Stadt, Karl-May-Spiele. 1137 castrum ..., quod ... vocatur Siegeburg [Original]; Segeberge/Sigeberg, in Segeberge (1223). Der Name der Stadt widerspiegelt die Umstände ihrer Entstehung: ursprünglich wurde eine ‘Burg des Sieges’ auf dem Kalkberg errichtet, zu der eine Siedlung entstand. Die Wandlung in Segeberg ist durch eine Senkung des /i/ zu /e/ zu erklären.
Bad Sobernheim Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde (seit 1970) im Landkreis Bad Kreuznach, mit 19 Gemeinte am linken Naheufer zwischen Pfalz und Hunsrück, sö von Bad Kreuznach. Die Orte der heute Verwaltungsgemeinde gehörten im Mittelalter mit ihrem Zentrum vor allem zum Erzstift Mainz. Sobernheim wurde zunächst vom Kloster Disibodenberg verwaltet und erhielt 1292, 1324 und schließlich noch einmal 1330 vom Erzbischof Stadtrechte. Ab 1400 hatten die Johanniter hier eine Komturei. Vom 15. bis 18. Jahrhundert zur Kurpfalz. 1789 Französisch und 1815 an die preußische Rheinprovinz. Seit 1995 trägt die Stadt den Titel „Bad“. 1074 de curte Suberenheim, 1107 Soberenheim, 1108 Sovernheim; Sobernheim (1128). Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Kosename Sobaro, Subaro, Genitiv Singular Sobarin-, (mit r-Suffix) als romanisierte Formen des germanisch Personennamen Swabaro (Personenname-Stamm Swaba-), wie etwa in Odernheim am Glan (zum Kosename Odaro) oder in Staudernheim (zum Kosename Stodaro), alle mit dem Grundwort-heim. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Sobaro/Subaro’.
Bad Soden am Taunus Stadt im Main-Taunus-Kreis, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Am linken Ufer der Salz gelegen, deutet der Ortsname auf Salzbrunnen, die schon im Mittelalter genutzt wurden. Soden war wie der Nachbarort Sulzbach ein freies Reichsdorf unter dem Schutz von Frankfurt am Main, das seit 1282 die Bürger des Ortes als concives anerkannte. Seit 1657 übten Frankfurt und Kurmainz gemeinsam die Herrschaft in Soden aus. 1803 an Nassau (Amt Höchst). Verleihung des Titels Bad 1913, Stadtrechte seit 1947. Um 1190 (Kop.) Sode, 1191 Soden, 1275 Soten. Zu mittelhochdeutsch so ̄t(e) ‘das Aufwallen, Sieden’. Die Benennung bezieht sich auf das Kochen der Sole in Sudpfannen.
Bad Soden-Salmünster Stadt im Main-Kinzig-Kreis, am Zusammenfluss von Kinzig und Salz (r. Nebenfluss), im Salztal und den n. Spessartausläufern, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Entstand 1974 aus den namenbildenden Nachbarstädten, die seit 1970 jeweils schon um weitere Gemeinte erweitert worden waren. Beide Orte spätestens karolingisch; dank der guten Verkehrslage und der Solequellen Stadtrechte schon 1296 beziehungsweise 1320. Von früh an bis 1803 zur Abtei Fulda gehörig; diese erwarb 900 den im 18. Jahrhundert in Soden aufgegangenen Ort Salz, 909 den alten Pfarrort Salmünster und erbaute seit dem 10. Jahrhundert die Burg Stolzenberg oberhalb Sodens, das Ende des 13. Jahrhundert kurzzeitig Stolzental hieß. Beide 1803 an Nassau Oranien, 1806 unter frz. Verwaltung, 1810–13 an das Ghzt. Frankfurt, 1816 an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen, „Bad“ Soden seit 1928. Soden: 820–845 Ad Sôden (Kopie um 1160), 1190/1191 Sodin [Original] (Zuordnung beider Belege nicht sicher), 1347 zu ̊ den Soden [Original]; Salmünster: (um 900?) Salechen monasterium (Druck 1607), 909 locum Salchinmunstere (Kopie 13. Jahrhundert), um 1020 Salchenmunster (Kopie um 1160), 1373 Salmunster [Original]. Soden ist der lokativisch Dativ Plural von althochdeutsch so ̄d ‘Brunnen, (Salz-, Mineral-) Quelle’, doch hatte das Wort eventuell auch schon früh die – erst im Frühneuhochdeutsch bezeugte – Bedeutung ‘bei den Salzsiedereien’ statt (nur) ‘bei den Salzquellen’ (Bach, Theodissa); Beleg 2 zeigt das im Mittelhochdeutsch häufige i für unbetontes ə. Salmünster hat als Grundwort das dem vulgärlateinisch monisterium (< mittellateinisch monasterium) nachgebildete althochdeutsch Lehnwort munistri (mit althochdeutsch o > u vor i), mittelhochdeutsch munster(e) (dem, wie bis ins 15. Jahrhundert noch üblich, die Bez. des – schon gesprochenen – Umlauts noch fehlt) mit der Bedeutung ‘Klause, Kloster, (Kloster-)Kirche’; es könnte hier, da ein frühes Kloster nicht nachweisbar ist, eine Mönchsklause, eventuell die Pfarrkirche (Bach) bezeichnet haben. Das Bestimmungswort ist, wie häufiger bei -münster-Namen, einem Personennamen (Stifter, Erbauer?), am ehesten Salucho, der in Fulda mehrfach begegnet, einem eingliedrigen Personennamen mit germanisch -k-Suffix, wohl Ableitung vom althochdeutsch Adjektivisch salo ‘dunkelfarbig’ (Kaufmann), hier im Genitiv, zunächst dem lateinisch Appellativum lose vorangestellt, dann in der Zusammensetzung, bei zunehmender Abschwächung und dann Synkopierung der Nebensilben. So Bad Soden am Taunus.
Bad Sooden-Allendorf Stadt im Werra-Meißner-Kreis, beiderseits der unteren Werra an einem alten Übergang eines Handelsweges von Norddeutschland nach Frankfurt, Reg.-Bez. Kassel. Entstanden 1929 aus dem Zusammenschluss der beiden namengebenden Orte. Nicht nur Sooden, sondern auch Allendorf als Westera bereits in einer Schenkung Karls des Großen an Fulda bezeugt (so Eckhardt). Beide Orte seit 1264 im Besitz der Landgrafschaft Hessen(-Kassel). In Sooden bedeutende Salzgewinnung. Allendorf eine Stadtgründung der thüringischen Landgrafen (kurz vor 1218). Westera: 768–779 (Kopie) Westera, 9. Jahrhundert (Kopie) de Westren, de Westrun, de Westera, de Westra, 1170 Weste[r]im. Allendorf: 1218 Aldendorf [Original], 1229 Oldendorp, 1248 Aldendorp et castrum Westerberch, 1380 Allendorf, 1436 Aldendorf an den Soden. Sooden: 1093 (F.) Sothen, 1195 (Kop.) in Sothe; 1284 zu den Soden, 1295 in Soden, 1747 Sooden. Ortsname Sooden zu mittelhochdeutsch so ̄t in der Bedeutung ‘siedendes, aufwallendes Wasser, Brunnen, Mineralquelle’. Dieser Name verdrängt die ältere Bezeichnung Westera (heute noch erhalten in Westerburg), das zum althochdeutsch Adjectivisch westar ‘westlich’zu stellen ist. Der Name ist wohl als elliptische Bildung aus *daz westera dorf / heim zu deuten. Das Bestimmungswort in Allendorf ist zu mittelhochdeutsch alt ‘alt’ zu stellen. Die Schreibungen zeigen den Erhalt von -d statt -t-, das Schwanken zwischen mittelhochdeutsch -f und mittelniederdeutsch -p im Auslaut sowie selten die Verdumpfung von a > o vor links Die Assimilation ld > ll ist erstmals im 14. Jahrhundert zu konstatieren.
Bad Staffelstein Stadt im Landkreis Lichtenfels und natürlicher Mittelpunkt einer Einheitsgemeinde im Obermaingebiet am Staffelberg, Reg.-Bez. Oberfranken. Frühmittelalterliche Gründung am Lauterbach, kurz vor dessen Einmündung in den Main, Vorläufersiedlungen seit Beginn der germanisch Zuwanderung, bildete mit dem Banzgau einen karolingischen Reichsgutbezirk, 1130 Marktrecht für den Amtsort der Bamberger Dompropstei, 1416 an Domkapitel, 1418 erste Nennung als Stadt, 1422 Hochgerichtsbezirk und Befestigungsrecht, 1492 Geburtsort vom Rechenmeister Adam Ries, Landwirtschaft, Gewerbe und Fremdenverkehr in der reizvollen Landschaft um den Staffelberg mit Basilika Vierzehnheiligen und Kloster Banz, 1803 an Bayern, seit 2001 Bad Staffelstein. 9. Jahrhundert (Regest um 1160) Staffelstein, 1058 wohl 1059 (Notitia 11. Jahrhundert) Stafelstein, 1130 Staffelstein [Original]. Der ursprünglich Burgname auf-stein bezieht sich auf den Staffelberg mit seinen ausgeprägten Stufen, mittelhochdeutsch staffel. Möglicherweise ist der Name für die germanische Befestigung auf dem Staffelberg etwa seit dem 6. Jahrhundert ins Tal gewandert. Dem gegenüber sind die Deutungen auf der Basis von mittelhochdeutsch staffelstein ‘Ort an der Gerichtssäule, Gerichtsort’ oder von mittelhochdeutsch staffel ‘Stapelplatz’ weniger wahrscheinlich. In den Anfängen ist Staffelstein weder als Zent Ort noch jemals unter den bekannten Handelsplätzen der Region genannt worden. So Staffelbach, Ortsteil von Oberhaid, Landkreis Bamberg; Staffelstein, Ortsteil von Sefferweich, Landkreis Bitburg-Prüm.
Bad Sülze
Bad Sulza Stadt und Erfüllende Gemeinte im Landkreis Weimarer Land, n Jena, in einem Talkessel der Ilm kurz vor ihrer Mündung in die Saale, im O des Thüringer Beckens. Altthüringische Siedlung bei Solequellen; im 11. Jahrhundert Burg und Burgward; Burgflecken, Marktrecht 1064; im Mittelalter Salzgewinnung; Entwicklung zur Stadt im 12./13. Jahrhundert (1267 werden cives genannt, 1353 oppidum Sulcz); Ackerbürgerstadt; seit 1847 Solbad; seit 1907 Zusatz Bad, anerkanntes Heilbad; Beiname „Thüringer Toskana“. 1046 Svlza, 1155 Sulza, 1378 Sulcza, 1506 Sultza. Gebildet mit althochdeutsch sulza ‘Salzwasser, Sole’ (vgl. hochdeutsch Sülze), Ablautform zu althochdeutsch salz ‘Salz’, also ‘Ort am Salzwasser, an der Solequelle’. So Sülzenbrücken, Ortsteil von Wachsenburggemeinde, 9. Jahrhundert Sulzebruggun,
Ilmkreis; Sülzfeld, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, 8. Jahrhundert Sulzifelde; Bad Sülze, Landkreis Nordvorpommern, 1243 in Sulta; Gewässername Sulz (zur Werra) mit Ortsname Solz, 828 Sulzaha, 1450 Solcza.
Bad Tabarz
Bad Teinach-Zavelstein Die Gemeinde Bad Teinach-Zavelstein entstand am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss von Bad Teinach, Zavelstein und den Orten Emberg, Rötenbach, Schmieh und Sommenhard.
Bad Tennstedt Stadt und Sitz der gleichnamigen VG, Unstrut-Hainich-Kreis, nö Bad Langensalza, im Thüringer Becken, in einem Seitental der Unstrut, 7196 Einwohner, TH. Altthüringisches Dorf; im 8. Jahrhundert Königsgut; im 12. Jahrhundert Herrensitz auf Wasserburg; Entstehung von Kaufmannssiedlung im 12. Jahrhundert, 1275 Stadt (civitas); 1811 Entdeckung von Schwefelquelle, seit 1812 Kurbetrieb; seit 1925 anerkanntes Heilbad. 775 Dannistath, (ad 786) Abschrift um 1150 Dennistede, 877 villa Tennisteti, 947 Tennistedi, 1074 in Tenestede, 1350 in Tenstete, Tennestete. Der Ortsname ist gebildet aus altsächsisch dennia, mittelniederdeutsch denne beziehungsweise althochdeutsch tenni, mittelhochdeutsch tenne ‘Bodenvertiefung, Tenne’, auch ‘Waldtal’, und altsächsisch stedi ‘Ort, Stelle’, also etwa ‘Waldtalort’. Erster Beleg offenbar an althochdeutsch tan ‘Wald’ beziehungsweise tanna ‘Nadelbaum’ und stat ‘Stelle, Ort’ (vgl.-statt) schreiberseitig angeglichen. Ähnlich wohl Tennenbronn, Ortsteil von Schramberg, Landkreis Rottweil, Tennenlohe, Ortsteil von Erlangen, Bayern. Vgl. auch Burg Tenneberg in Waltershausen, Landkreis Gotha, 1186 (mons) Deneberg, 1186 Heidenricus de Teneberc.
Bad Tölz Stadt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Sitz der Kreisverwaltung, Reg.-Bez. Oberbayern. Circa 1265 Übergang an die Wittelsbacher, 1846 Entdeckung einer Jodquelle. Vor 1180 Tollinz, 1180 Tolence, 1189 (Kopievon 1189/90) Dolenze, 1257 Tolnz, 1279–1284 Toelntze, nach 1286 Toelz, 1602 Tölz, 1899 Bad Tölz. Als Latinisierung findet sich 1533 Tollisium Tölz. Der Name wurde anlässlich des Burgenbaus von dem Kirchendorf Döllnitz im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab, circa 1186/87 als Tolnze bezeugt, hierher übertragen. Es liegt slawisch *dolч ‘Tal’ zugrunde, das durch das Suffix -nica ( -nitz) abgeleitet ist.
Bad Überkingen Überkingen wurde eher spät erstmals 1258 urkundlich erwähnt. Ein Albreht de Vberchingen taucht als Zeuge in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Nördlinger Spitals auf. Der Name der ursprünglich alemannischen Siedlung deutet auf einen namensgebenden Sippenführer Urbarchio hin. Im 13. Jahrhundert wandelte sich der Name zu Ubrichingen. Seit 1927 darf die Gemeinde den Zusatz „Bad“ tragen.
Bad Urach Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Reutlingen, Reg.-Bez. Tübingen, 20740 Einwohner, am nö Rand der Schwäbischen Alb. Alemannisch Höhensiedlung, im 12.–15. Jahrhundert Sitz mehrerer Grafengeschlechter, zuletzt der Grafen von Wirtemberg, Uracher Linie. Seit 1985 staatlich anerkannter Luftkurort in einem Biosphärengebiet. Sehenswert sind die zahlreichen Burgruinen der Umgebung und der Uracher Wasserfall. 1137/38 (Kop.16. Jahrhundert) de Uraha, Urahe, 12. Jahrhundert Vraha, 13. Jahrhundert Vrach, Urach. Kompositum mit Grundwort-ach1 und Bestimmungswort althochdeutsch u ̄ r ‘Auerochse’, mit der Bedeutung ‘(Siedlung am) Auerochsenbach’. So Aurach, Landkreis Ansbach; Auerbach/Vogtl., Vogtlandkreis, Siedlungsname; Auerbach in der Oberpfalz, Landkreis Amberg-Sulzbach.
Bad Vilbel Stadt im Wetteraukreis, am Südrand der Wetterau n Frankfurt, an der Nidda, Reg.-Bez. Darmstadt. Besiedlung schon im Neolithikum, von den Römern und zur Völkerwanderungszeit, Neuausbau wohl im Zuge fränkische Landnahme im 6.–7. Jahrhundert Ersterwähnung 774. Frühe Besitzrechte des Klosters Lorsch. 1858 Stadtrecht, seit 1948 Bad. 774 Feluuila, 830–850 Velauuilre, [F]elauuila (sämtlich Kopie Ende des 12. Jahrhundert), 1143 Velewilre, 1289 Velewile, 1483 Vilbel [sämtlich Original]. Das Bestimmungswort der ursprünglich Zusammensetzung gehört sehr wahrscheinlich zu althochdeutsch felawa f./ felawo Maskulinum‘ Felber, Weide, Salix’,das Grundwort ist althochdeutsch-w ̄ıla -b sowie die Veränderung -e> -i-, die wohl als schreibsprachliche Hyperkorrektur der (hier gar nicht eingetretenen) mitteldeutsch Senkung -i> -e zu sehen ist; mundartlich gilt denn auch bis h. Felwil. Die ursprünglich Bedeutung wäre demnach: das (spätrömisch?) Haus oder Gehöft bei den Weiden (der Niddaniederung). Eisenstuck setzt einfach -weil als Grundwort an (das mehrfache -wilre als Verschreibung abtuend) und postuliert eine alemannisch Ortsgründung, da Grundwort und Bestimmungswort typisch alemannisch seien (letzteres – heute! – nur im OBand vorkomme), was Bach überzeugend zurückweist:-weil /-weiler. So Velben, Ortsteil von Bodnegg, Landkreis Ravensburg, und Ortsteil von Kempten, Feldbach.
Bad Waldsee Stadt (seit 1974 Kneippkurort) und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Ravensburg, etwa 19 km nö Ravensburg am Altdorfer Wald in Oberschwaben gelegen, Reg.-Bez. Tübingen. Vermutlich im 8. Jahrhundert entstanden, 1298 Verleihung des Ravensburger Stadtrechts, 1331 an Österreich verkauft, 1806 an Württemberg, seit 1956 mit Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Moorbad, Jakobsweg, Schloss Bad Waldsee, Schlosssee im Ortskern. 10. Jahrhundert (Kopie13. Jahrhundert) Walahse, 1171 Walehsê, 1181 Waltse; Bad Waldsee (1956). Das Grundwort althochdeutsch s ̄eo ‘See, Gewässer’, mittelhochdeutsch s ̄e‘See’ ist verbunden mit dem Bestimmungswort althochdeutsch walah, mittelhochdeutsch walch ‘Romane, Nicht-Deutscher’, das heute im Adjektiv welsch fortlebt. Der Name hängt in der Regel an Siedlungen von Kelto-Romanen, die in Gebieten zurückgeblieben waren, die den Römern von germanisch Stämmen entrissen wurden. Bach zählt in Baden circa 60 Walchen-Orte. Möglich ist aber auch eine Deutung als Wal(a)hes-s ̄e zum Personennamen Walah, Walch. Die Umdeutung von Walahzu Waldist wie in Waldstedten (Gmünd) aus Walahsteten volksetymologisch. So Waldsee, Rhein-Pfalz-Kreis.
Bad Wiessee Bad Wiessee ist bekannt für seine heilende Schwefelquelle, die der niederländische Ölforscher Adriaan Stoop 1909 bei seiner Ölbohrung entdeckte. Er baute 1912 das erste Jod-Schwefel-Bad, nachdem die Ölförderung erschöpft war. Aufgrund der ruhigen Atmosphäre und der Lage an der Nordseite der Alpen verbringen Menschen ihren Urlaub in Bad Wiessee.
Bad Wildbad Stadt und gleichnamige Verwaltungsgemeinde im Landkreis Calw, etwa 22 km wsw Calw im n Schwarzwald im Tal der Enz gelegen, Reg.-Bez. Karlsruhe. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gegründet, und schon im 15. Jahrhundert bedeutender Badeort. 1990 erhielt der bis dahin Wildbad im Schwarzwald genannte Ort das Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Sommerbergbahn Bad Wildbad, Palais Thermal, Königliches Kulturtheater. 1260 im Swarzwald das Wilpad [Original], 1376 Wiltbade [Original]; Bad Wildbad (1990). Das Kompositum Wildbad besteht aus dem Adjektiv althochdeutsch wildi, mittelhochdeutsch wilde, wilt ‘wild’ und dem Grundwort althochdeutsch bad, mittelhochdeutsch bat ‘(Heil-)Bad’ und bezeichnet eine natürliche, warme Quelle beziehungsweise den Ort, wo sich eine solche Quelle befindet. Der zweite Beleg zeigt den alten Plural bade.
Bad Wildungen Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, circa 35 km sw von Kassel am Rand des Kellerwalds an der Wilde (Zufluss zur Eder) gelegen, Reg.-Bez. Kassel. Früher Hersfelder Besitz. Der Anfang des 9. Jahrhundert genannte Dorf Wildungen, ö der heutigen Stadt gelegen, fiel im 14. Jahrhundert wüst. Um 1200 Errichtung einer Burg (an der Stelle das heutige Schloss Friedrichstein), um die sich der Ort Alt-Wildungen entwickelte. Das südlich der Wilde gelegene Nieder-Wildungen wird 1259 erstmals als Stadt genannt. 1263 an die Grafen von Waldeck. Ein Sauerbrunnen ist bereits im Mittelalter nachweisbar. 1906 Erhebung von Nieder-Wildungen zum Bad. 1940 Zusammenschluss der beiden Orte Alt und Nieder Wildungen. 9. Jahrhundert (Kopie) in Wildungun, 1247 Wildungen, 1359 aldin Wildungen; seit circa 1350 Niederstadt zu Wildungen, seit circa 1500 Nieder-Wildungen, seit Mitte des 15. Jahrhundert Obere Stadt Wildungen. Ableitung mittels eines Suffixes ( -ungen) zum Gewässername Wilde: ‘der bei der Wilde gelegene Ort’. Der Gewässername setzt sich zusammen aus dem Adjektivisch althochdeutsch wildi, wilde ‘wild’ und -aha ‘Wasser, Fluss’. Eine Differenzierung der beiden Siedlungen erfolgte zunächst nach dem Alter (nur bei Alt-Wildungen), etwas später nach der Lage (Ober-, Nieder-).
Bad Wilsnack Im Jahr 1384 wurde Wilsnack, dessen frühe Geschichte durch seine Lage im wendisch-sächsischen Grenzgebiet bestimmt wurde, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Anlass war die Zerstörung der Kirche, als der Ritter Heinrich von Bülow am 15. August 1383 Ort und Kirche niederbrennen ließ. In der Ruine sollen auf dem Altar drei Hostien mit roten Flecken gefunden worden sein, die man für Blut hielt – Blutwunderhostien. Am 20. Februar 1384 stellte Papst Urban VI. Wilsnack einen Ablassbrief zum Wiederaufbau der Wallfahrtskirche aus. Wilsnack wurde dadurch ein Wallfahrtsort für die Region und für Gläubige aus vielen Ländern, von den britischen Inseln ebenso wie aus dem Baltikum, aus Ungarn oder Skandinavien. Wilsnack galt als Santiago Nordeuropas und somit als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Europa. Seit 2003 ist Bad Wilsnack als Thermalsole- und Moorbad staatlich anerkannt.
Bad Wimpfen Um 450 v. Chr. siedelten Kelten vom Stamm der Helvetier an Neckar, Kocher und Jagst im Raum Bad Wimpfen, auch die Neckarschwaben (Suebi Nicreti) werden von römischen Quellen nachgewiesen. Die Kelten gaben vermutlich den genannten Flüssen und der Siedlung Wimpfen ihre Namen. Wimpfen könnte nach dem deutsch-keltischen Wörterbuch von Obermüller (1872) eine keltische Wortschöpfung aus uimpe (umwallt) und bin (Berg) sein und in etwa Wall am Berg bedeuten.
Bad Windsheim Stadt im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim, Reg.-Bez. Mittelfranken. Ab dem 13. Jahrhundert Reichsstadt, 1810 Einverleibung ins Bayern. 791 (Kopie des 12. Jahrhundert) Winedesheim, 822 Uuinidesheim, 1115 (Kopie des 12. Jahrhundert) Windesheim, 1347 Windsheim, 1964 Bad Windsheim. Eine frühe Mundartform scheint im Beleg 1506 Wynssem enthalten zu sein, während die heutige winsɒ lautet. Bereits 1656 begegnet eine Erklärung des Bestimmungswortes: Winßheim / Windsheim ... es auch einen stattlichen Weinwachs hat / von deme theils deß namens Ursprung herfue hren; in Wirklichkeit liegt aber der Personennamen Winid vor. Als Grundwort ist althochdeutsch *haim,-heim zu erschließen, das wohl eine neutrale Kurzform zu hei Mittelalter‘ Wohnung, Behausung, Heimstatt, Aufenthaltsort’ ist.
Bad Wörishofen Stadt seit 1949, Landkreis Unterallgäu, 13 938 Einwohner, am Westrand des mittleren Wertachtales, Reg.-Bez. Schwaben, BY. Aus ursprünglich Adelsbesitz an das Kloster St. Katharina in Augsburg mit Ortsherrschaft, 1802 an BY. Durch Pfarrer Kneipp seit 1855 Aufstieg zum Kneipp-Heilbad. Status und Namenzusatz Bad seit 1920. 1067 (Konzept 11. Jahrhundert) Uverineshoua/Uverneshoua, 1243 Werneshouen, 1436 Werißhoffen; Wörishofen (1751). Grundwort -hofen, Bestimmungswort: Personennamen Warin, Werin. Gesamtdeutung: ‘Höfe des Werin’.
Bad Wünnenberg Stadt im Kreis Paderborn, zwischen Marsberg und Büren, unterhalb des Aabachstausees, Reg.-Bez. Detmold. Um 1300 Gründung von Burg und (Ober-)Stadt auf einem Bergsporn über dem Aftetal in einem Altsiedelraum (über 180 bronzezeitliche Grabhügel), von nachgewiesenen 27 Siedlungen sind im Hochmittelalter nur noch sechs Ansiedlungen vorhanden, die zugunsten der Neugründung aufgegeben werden, 1355 an Hochstift Paderborn. Seit Beginn der Neuzeit Sitz des Amtes Wünnenberg (bis 1974; Fürstenberg seit 1844 Sitz der Verwaltung, seit 1975 Stadtverwaltung). 1975 Zusammenlegung mit sechs weiteren Gemeinten des Altkreises Büren. Seit 2000 Bad. 1305 (Druck 1764) Bertoldo de Buren, dicto de Vinnenberg [!], 1308 (Kopie 16. Jahrhundert) Wunnenberg, 1307 Bertoldo de Buren dicto de Wunnenberch, Wu ̊nnenberg, 1317 in Wunnenbergh; Wünnenberg (1665). Bildung mit dem Grundwort -berg. Das Bestimmungswort führt auf germanisch*wun-jo ̄(zu altsächsisch wunnia ‘Freude, Lust’, althochdeutsch wunn(i)a auch ‘(wirtschaftlich) Ertrag’, mittelniederdeutsch wunne, wünne, auch Bez. für Grasland; im Ablaut verbunden mit gotisch vinja, altisländisch vin ‘Weide’, althochdeutsch winn(i)a, mittelniederdeutsch winne ‘Weide, Wiese’, altenglisch *winn, *wynne ‘Weide’ (in englische Ortsnamen). Der Ortsname kann als ‘Weideberg’ paraphrasiert werden.
Bad Wurzach Stadt im Landkreis Ravensburg, circa 25 km nö Ravensburg zwischen Allgäu und Oberschwaben gelegen mit dem Wurzacher Ried im Stadtgebiet, Reg.-Bez. Tübingen. Verleihung des Memminger Stadtrechts im Jahre 1333, 1806 unter württembergische Oberhoheit, seit 1950 Prädikat Bad. Heilquellenkulturbetrieb, Moorheilbad, Schloss Bad Wurzach, Kloster Maria Rosengarten, Friedrich-Schiedel-Literaturpreis. 1273 Wrzun [Original], 1275 Wurtzun; Bad Wurzach (1950). Wurzach stellt sich wohl als Dativ Plural zu althochdeutsch wurza ‘Wurzel, Pflanze’, mittelhochdeutsch wurze ‘Pflanze, Kraut, Heilkraut’. Das Grundwort -ach1 wurde sekundär eingefügt. So Bad Zurzach.
Bad Zwesten Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Zwesten erfolgte in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Codex Eberhardi als „Tuwesten“.
1538 kam es bei der Hochzeit Otto von Löwensteins zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen adligen Festteilnehmern und aufgebrachten Bauern des Dorfes, der sogenannten „Zwestener Bluthochzeit“. 1992 wurde die Gemeinde Kurort. Dabei wurde ihr das Prädikat Heilbad verliehen und der Name in „Bad Zwesten“ geändert. Das Prädikat wurde 2012 in „Heilquellenkurbetrieb und Luftkurort“ geändert.
Bad Zwischenahn Gemeinte im Landkreis Ammerland, am Zwischenahner Meer, Reg.-Bez. Weser-Ems (bis Ende 2004), Sitz eines gräflich oldenburgischen Gogerichtes und eines kirchlichen Sendgerichtes, von 1814–1858 auch Sitz eines oldenburgischen Amtes; im 19. Jahrhundert starker Aufschwung des Fremdenverkehrs wegen des nahegelegenen Zwischenahner Meeres; seit 1919 Bad, seit 1964 staatlich anerkanntes Heilbad. 1194 Gerlagus de Tuschenan [Kopie14. Jahrhundert], um 1280 Twischena [Kopie 16. Jahrhundert], 1332 Thvischenna; Zwischenahn (1802). Bildung mit dem Grundwort-ach1 in der norddeutschen Form, mittelniederdeutsch a ̄, dass teils im Plural (-an) erscheint. Bestimmungswort ist die Präposition mittelniederdeutsch twisken, twischen. Der Name kennzeichnet den Ort als zwischen zwei Gewässern liegend gemeint sind wohl die aus dem Zwischenahner Meer abfließenden Aue und Speckener Bäke.
Bächingen an er Brenz Es wird angenommen, dass die Ortsgründung im 6. bis 7. Jahrhundert von den Alamannen als Bechenheim erfolgte. Der Name geht wahrscheinlich auf den alamannischen Gründer zurück, da das Wort zu dem Heim eines Bacho bedeutet. Die erste urkundliche Nennung des Namens geht schließlich auf 1269/71 zurück und wurde dort schon mit der Beifügung an der Brenz erwähnt. Der Name Bächingen verdrängte im 19. Jahrhundert den ursprünglichen Begriff.
Bäk Seinen Namen verdankt das Dorf der Bäk, einem drei Kilometer langen Bach, der vom Mechower See zum Ratzeburger See fließt. Der Bäk weist auf dem letzten Kilometer ein großes Gefälle auf, das zum Antrieb von acht Wassermühlen genutzt wurde. Das tief eingeschnittene Bäk-Tal verdankt diesen Mühlen seinen Beinamen Kupfermühlental. Keine der Mühlen ist erhalten geblieben und das Kupfermühlental ist heute ein Naturschutzgebiet. Das halbe Mühlrad im Gemeindewappen erinnert an die große Bedeutung der Wassermühlen für die Geschichte des Dorfes.
Bälau Bälau wird erstmals 1194 erwähnt. 1413 wurde hier das erste Brigittenkloster im Deutschen Reich gegründet. 1428 zog das Kloster in das heute verschwundene Dorf Pezeke nordöstlich von Mölln und erhielt den Namen Marienwohlde. Inzwischen war es gelungen, einen großen Landbesitz in der Region zu erwerben. Das Kloster besaß neben Bälau und Pezeke auch Borstorf, Bergrade und das verschwundene Dorf Falkenhagen westlich von Borstorf. Die Straße Balauerfohr in Lübeck ist nach einem Hof des dort 1431 gegründeten Klosters benannt und erinnert an den ursprünglichen Standort.
Bärenbach (Hunsrück) Die erste urkundliche Erwähnung von Bärenbach stammt aus dem Jahr 1103. In den Jahren 1234 bis 1437 war der Ort im Besitz der Grafen von Sponheim.
Bärenbach (Kirn-Land)
Bärenstein Der Ort Bärenstein entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1525 findet sich die erste urkundliche Erwähnung: „am Pernstein“.
Bärenthal Der Ort „Bärenthal“ wurde erstmals im Jahre 1092 urkundlich erwähnt. Von einer um 1150 erbauten Burg südöstlich des Ortes sind heute nur noch geringe Reste erhalten, siehe: Burgreste Bärenthal.
Bärnau Die erste Nennung des Ortes erfolgte 1297, als er als „Pernowe“ urkundlich erwähnt wurde.[6] Im Jahr 1358 wurde er als „Bernaw“ bezeichnet, 1530 als „Bernau“ und 1692 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Bei diesem handelt es sich um einen ursprünglichen Flurnamen, dessen Grundwort der mittelhochdeutsche Begriff „ouwe“ (verwandt mit lateinisch aqua) zugrunde liegt, was so viel wie „von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland“ bedeutete. Das Bestimmungswort des Namens geht entweder auf den Personennamen „Pero“ zurück oder aber auf die Bezeichnung „bero“. Dieses Wort bezeichnet in der althochdeutschen Sprache den Bären, welcher auch das Wappentier des Ortes ist.
Bärweiler Der Name Barweiler stammt vermutlich von baro, was mit „Heiligtum“ und „Opferstätte“ übersetzt wird. Die Begründung für diesen Namen liegt vermutlich in der Funktion als vorchristliche Kultstätte. Vormals wurde die Herkunft auf das althochdeutsche Dorf baro zurückgeführt, was in etwa „kahl, bloß, öde“ bedeutet.
Baesweiler Im Jahre 1130 erstmals erwähnt. 1371 Schlachtort in der „Brabanter Fehde“. 1130 Bastwilren [Original], 1289 Baistwilre, 1330 Boistwilyr; Baesweiler (1517). Das Grundwort -weiler ist im Rheinland mit einem besonderen Schwerpunkt im Gebiet zwischen Köln und Aachen gut verbreitet. Bast (Baist-, Baes-) als Bestimmungswort dürfte kaum in Verbindung zu nordhochdeutsch Bast (althochdeutsch, mittelhochdeutsch bast) ‘Baumrinde’ stehen. Eher wird ein althochdeutscher Personenname in der Art von *Bast(o) (nicht Bosso, Basso und auch nicht Bast als Kurzform zu Sebastian) die Grundlage bilden. Die in den Altbelegen (Baistwilre, Boistwilyr) bereits deutlich gemachte und bis in die Neuzeit erhaltene Länge des Stammvokals entstand vermutlich unter dem Einfluss eines weiteren Personenname-Stammes wie Bas-. So Eschweiler, Kreis Aachen.
Bahlingen am Kaiserstuhl Der Ortsname leitet sich vermutlich von „Baldinga“ ab, was etwa „bei den Leuten des Baldo“ bedeutet. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 762. Als alemannische Sippensiedlung ist der Ort aber wohl schon im 3. bis 5. Jahrhundert entstanden. Am 1. September 1996 erhielt die Gemeinde offiziell den Zusatz am Kaiserstuhl.
Bahrdorf Im Jahr 973 war die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde als „Bardorp“ anlässlich der Bestätigung einer Schenkung durch Kaiser Otto II. an den Bischof von Magdeburg.
Die Existenz von Burg Bahrdorf als Landesburg des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg in Bahrdorf lässt sich erstmals für das Jahr 1328 erschließen. Im Jahr 1340 wird sie dann erstmals ausdrücklich genannt. Ausgehend von der Schenkung Bahrdorfs an das Bistum Magdeburg im Jahr 973 verlangte der Bischof 1347 den Abbruch der Burg.
Bahrenborstel Bahrenborstel erschien 1310 zum ersten Mal urkundlich als „up dem Borne“ gelegen. Schon in früher Zeit gehörte der Ort zum Amt Uchte, fiel mit diesem 1582 an Hessen, bis er 1816 an Hannover zurückging.
Bahrenfleth 1348 wird die Gemeinde erstmals als Bardenulete erwähnt, was wohl Fleeth oder Wasserlauf des Bardo bedeutet. Ein adliges Gut der Familie van Barneflete, das schon 1375 urkundlich erwähnt wurde, brannte im Jahre 1728 vollständig nieder.
Bahrenhof Die erste urkundliche Erwähnung von Bahrenhof erfolgte 1640. Bahrenhof bedeutet so viel wie „Zum baren oder wüsten Hof“.
Bahretal Gersdorf wurde erstmals 1299 als Gerhardisdorf urkundlich erwähnt. Der Name stammt von einem Lokator (Locator, lateinisch so viel wie Verpächter, Vermieter), der die Besiedlung im Auftrag der zuständigen Feudalherren (wahrscheinlich aus Liebstadt oder Pirna) organisierte und Siedler anwarb. Ähnliches trifft auf die Ortsnamen von Ottendorf, Friedrichswalde und Göppersdorf zu. In der genannten Urkunde wurde auch der heutige Ortsteil Gabel als Villa Gabele erwähnt. Der Name stammt vermutlich vom slawischen Jablonne und bedeutet so viel wie „Apfelbaumort“.
Der Name Bornas leitet sich von den wendischen Bornen ab, was „Lehmbach“ oder „Lehmfeld“ bedeutet. Seine erstmalige Erwähnung stammt aus dem Jahre 1388.
1311 wurden Friedrichswalde sowie seine Kirche erstmals urkundlich bezeugt. Seine Gründung führen Historiker auf Friedrich von Karaz zurück, der zwischen 1206 und 1220 mehrfach in Urkunden genannt wurde.
Wie alle Dörfer der Region wurden auch Göppersdorf und Wingendorf (auch Groß- und Kleingöppersdorf) durch fränkische und thüringische Bauern besiedelt. Das „große und cleyne“ Gotfridersdorf (wiederum der Name eines Lokators Gottfrid) wurde erstmals um 1437 urkundlich erwähnt. Seit dem 16. Jahrhundert schreibt sich der Ort Göppersdorf. Die Waldhufendörfer gehörten bis 1855 zur Herrschaft Liebstadt. 1486 heißt es erstmals „im dorffe zcu Wenigißdorff, kleyne Gopperßdorff genannt“. Über Namensformen wie „Weinigsdorff“, „Wiengendorff“, „Windtorff“ und „Wittichendorff“ erhielt der Ortsteil 1557 den endgültigen Namen Wingendorf.
Der Name von Nentmannsdorf ist sächsisch und leitet sich vom Namen Nantwin (althochdeutsch so viel wie „nantha“ = wagemutig oder kühn, „wini“ = Freund), der wahrscheinlich auch als Heiliger verehrt wurde, ab. Die erste Erwähnung findet sich 1338. die von Niederseidewitz im Jahr 1411. Zu Nentmannsdorf wird auch der Laurich (früher ein Gasthof) gerechnet. Zu Niederseidewitz gehören die Siedlungsbereiche Eulmühle und Zwirtzschkau.
Ottendorf wurde 1299 erstmals erwähnt. Wahrscheinlich fällt die erste urkundliche Erwähnung sogar auf 1294, denn die Urkunde zeigt zwar 1344 als Datum, die handelnden Personen verweisen aber auf das Jahr 1294. Gegründet wurde das Dorf wohl von Otto von Donin, was somit zu Beginn des 13. Jahrhunderts erfolgt sein könnte. Der Name variiert in der Folgezeit nur wenig: Othendorff und Ottindorff.
Baienfurt Die Siedlung Baienfurt ist wahrscheinlich im 9. Jahrhundert entstanden. Der Name Baienfurt, in frühen Dokumenten auch Baier, Beierfurt oder Paigerfurt geschrieben, geht auf eine Furt durch die Wolfegger Ach zurück. Baien wird von baie, beige (= Öffnung) abgeleitet, andere Quellen nennen eine Herkunft von Bai (= Riedgras).
Baierbach Zwischen 857 und 864 gab Bischof Anno von Freising dem adeligen Hrudoldus in Purgipach eine Kirche nebst Zugehörungen und drei Leibeigenen im Tausch gegen einen Hof mit drei Leibeigenen zu Schweinbach. Der Name Purgipach weist auf das Vorhandensein einer Burg hin.
Es handelte sich um Königsgut, denn der fränkische König gab zu diesem Tausch seine ausdrückliche Erlaubnis. Im 10. Jahrhundert gab Kaiser Otto I. den Besitz an das Kloster Niedermünster in Regensburg.
Im 14. Jahrhundert heißt der Ort Pewerbach, Pivrbach und Pevrbach, danach Pewrpach, Hofpeurpach, 1739 Beurbach und erst seit 1811 Baierbach.
Baierbrunn Die Via Julia, die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg, überquerte nördlich von Baierbrunn, vermutlich beim Georgenstein, die Isar. Erwähnt wird Baierbrunn erstmals 776 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Schäftlarn.
Baiern Der Gemeindename entspricht zwar der ursprünglichen Schreibweise Bayerns beziehungsweise dem gleichnamigen Volksstamm der Baiern oder Bajuwaren, er ist aber eine Ableitung des althochdeutschen Wortes „Bur“ in der Bedeutung „Haus“. Vom Weiler Jakobsbaiern wurde der Gemeindename abgeleitet. Jakobsbaiern trug den Namen des Kirchenpatrons des Ortes, um ihn von den vielen anderen Orten mit dem Namen „Baiern“ oder „Beuern“ zu unterscheiden.
Baiersbronn Entstanden um 1300 im Hochmittelalter, kam 1320 an Württemberg und gehört seit 1938 zum Landkreis Freudenstadt. 1292 Baiersbrunne. Als Grundwort erscheint althochdeutsch brunno ‘Brunnen, Quelle, Wasser’, die heutige Form -bronn ist mit r-Metathese aus der gleichbedeutenden Variante althochdeutsch, mittelhochdeutsch -born entstanden. Das Bestimmungswort gehört vielleicht zu schwäbisch, badisch baier, einer regionalen Variante von althochdeutsch, mittelhochdeutsch b ̄er ‘Eber, Wildschwein’. Sprachlich wahrscheinlicher ist wohl der Anschluss an den Personennamen oder Herkunft Name Baier. So Baierbrunn, Landkreis München.
Baiersdorf Der Ort wurde 1062 als „Peieresuorahe“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort foraha, fohra (althochdeutsch für Föhre, Kiefer) mit angehängtem Kollektivsuffix –ahi ist, und demnach Föhrenwald bedeutet. Das Bestimmungswort ist Peier, wohl der Personenname des Grundstückbesitzers. Erst 1123 wurde der Ort erstmals als „Baieresdorf“ erwähnt. 1353 wurden „Beyrstorf“ die Stadtrechte verliehen.
Baindt Es war die Heimat der Abtei Baindt, die ein weltliches Fürstentum im Heiligen Römischen Reich regierte.
Baisweil
Bakum
Balderschwang Der Ortsname geht auf einen Bauern namens Balder zurück, der im 14. Jahrhundert das Tal gerodet („geschwendet“) haben soll. 1451/1523 kam die Gegend von Balderschwang mit der Grafschaft Bregenz an Habsburg bzw. Österreich. Erstmals ganzjährig bewohnt wurde Balderschwang 1684 durch einen klösterlichen Alpverwalter aus Weingarten.
Baldringen
Balduinstein Der Ortsname geht auf den Erzbischof Balduin von Trier zurück, der im Jahr 1319 mit dem Bau der Burg Balduinstein unterhalb der Schaumburg auf Westerburger Gebiet begann und im Folgejahr Grund und Boden erwarb. Das Stadtrecht wurde 1321 von Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen. Die Verleihung der Stadtrechte ging einher mit der Gründung der Stadt durch Balduin, eine Stadtmauer wurde 1429 gebaut. Balduin erhob die Siedlung zum Amt und übergab es 1335 dem Ritter Dietrich von Staffel.
Balesfeld Balesfeld wurde 893 im Prümer Urbar erstmals als „Baldenshart“ urkundlich erwähnt. Die ersten beiden Silben des Ortsnamens gehen zurück auf den Personennamen Baldin; die letzte Silbe "hardt" bedeutet Bergwald.
Balge Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Balge, Blenhorst, Bötenberg, Buchhorst, Holzbalge, Mehlbergen und Sebbenhausen zu einer neuen Gemeinde namens Blenhorst zusammengeschlossen. Am 23. Januar 1976 wurde der Name offiziell in Balge geändert.
Balgheim Gräber aus der Merowingerzeit lassen auf eine Gründung des Orts im 6. oder 7. Jahrhundert schließen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Balgheim im Jahre 1113.
Balgstädt
Balingen von den Balinger Bergen umgeben. Stadtgründung 1255 durch Graf Friedrich von Zollern, erste Befestigung spätestens um 1377, 1403 Verkauf an Württemberg, komplette Zerstörung der Stadt bei Brand von 1809 und folgender Wiederaufbau im klassizistischen Stil. Klein Venedig, spätgotische Stadtkirche mit Grabmal Friedrichs von Zollern. 863 Balginga, 1140 Balingin, 1226 Balingen, 1309 Baldingen, 1484 Baldingen, 1493 Balingen. Der Ortsname i st zurückzuführen auf eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Balgo, der Name bedeutet ‘Siedlung bei den Leuten des Balgo’. Einige der spätmittelalterlichen Belege dürften sekundär an mittelhochdeutsch balt ‚kühn, mutig’ angeschlossen worden sein.
Balje Das Wort Balje oder Balge bedeutet (schiffbare) Wasserrinne im Watt. Es steht für niederdeutsch balge „niedriger, sumpfiger Ort, Wasserlauf“, balje, balge „Graben oder Aushöhlung, darin noch etwas Wasser übrig bleibt, wenn gleich das andere abgelaufen“, niederdeutsch balge „Flußrinne, Arm eines größeren Flusses, tiefe Rinne zwischen Sandbänken an der Küste“, mittelniederdeutsch balge, ballige „Vertiefung im Watt, die auch bei der Ebbe voll Wasser bleibt“.
Ballendorf Der Ort wurde urkundlich erstmals 1143 erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag die Gegend im Herzogtum Schwaben. Im Spätmittelalter war Ballendorf ein Bestandteil der Herrschaft Albeck und wurde 1385 mit sämtlichen Herrschaftsrechten von der Reichsstadt Ulm gekauft.
Ballenstedt Die erste sichere Erwähnung Ballenstedts erfolgt in einer Urkunde König Heinrichs IV. aus dem Jahre 1073. Graf Esico von Ballenstedt, der in zeitgenössischen Quellen nie nach Ballenstedt genannt wird, war wohl der Bruder von Uta, eine der Stifterinnen des Naumburger Doms.
Ballhausen Ballhausen lag frühgeschichtlich an einer damals wichtigen Nord-Süd-Wegeverbindung. Es gab zwei mittelalterliche Burgen: in Großballhausen im Bereich von späterem Rotem und Grünem Hof, in Kleinballhausen in der Nähe des späteren Herrenhauses. Von letzterer Burg waren Reste noch Ende des 19. Jahrhunderts nachweisbar. 1104 hatte das Peterskloster in Erfurt Besitzungen in Ballhausen. Der erste namentlich bekannte Adlige war Heselin von Ballhausen, 1110 in einer Urkunde von Ludwig dem Springer bezeugt. Konrad von Ballhausen war Mitte des 12. Jahrhunderts ein wichtiger Helfer von Kaiser Friedrich I. bei dessen Italien-Unternehmungen. 1170 erscheinen die Herren von Ballhausen in kaiserlichen Urkunden als Grafen. 1258 wird ein Eckard von Kleinballhausen genannt. Letzteres wird zeitweise auch als Wenigen- oder Windischen-Balenhusen bezeichnet.
Ballrechten-Dottingen
Ballstedt
Balow Im Jahr 1341 wurde das ursprüngliche Ringdorf in einer Briefurkunde über den Getreidekauf erwähnt. 1736 wurde die Dorfkirche durch einen Brand zerstört und 1774 wieder aufgebaut.
Baltmannsweiler Baltmannsweiler wurde 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich den Zähringern und kam dann zu Württemberg.
Baltrum 876 wurde Baltrum Seebad, rund 100 Jahre später als die große Schwester Norderney. 1966 wurde Baltrum als Nordseeheilbad anerkannt. Baltrum wurde 1398 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens Baltrum ist nicht eindeutig geklärt. Dass man „bald rum“ ist, wie manch ein Spötter behauptet (morgen links rum, abends rechts rum), stimmt natürlich nicht – auch nach vielen Ausflügen kann man jeden Tag noch neue Winkel und Ecken entdecken.
Balve Pfarrort vor 1196 in der Grafschaft Arnsberg, 1368 zum Fürstentum Köln, 1430 Befestigung als Stadt, 1806 Großherzogtum Hessen, nach 864 Ballau, 890 Ballaua, 1197 parochia Balleue, 1300 Balve. Das -ui m Wortinnern ist alte Schreibweise für labiodentales -v-. Eine eindeutige Namen erklärung ist nicht möglich. Die älteren Formen erfordern die Aufteilung des Namens in die Silben bal und -lav-, wobei die Qualität des Vokals der zweiten Silbe (-a-/-o oder -e-) unsicher ist. Für die Erstsilbe kommen in Frage ba ̄l ‘helle Farbe’, ‘weiß’, ‘glänzend’, altniederdeutsch balu, balwes Neutrum (-wa-Stamm) ‘Unheil’, ‘Übel’ und ball ‘runder Körper’, ‘Ball’. Für -lava später -leve werden altniederdeutsch hl ̄eo, hl ̄ewes ‘(Grab-)Hügel’, hleo, hlewes ‘Decke’, ‘Schutz’, und l ̄eva ‘Erbe’, ‘Hinterlassenschaft’ oder lo ̄va (< lauba) ‘offenes Bauwerk’, ‘Laube’ erwogen. Sie alle stimmen mit der Vorgabe lava nicht recht überein. Das -win den Flexionsformen von hl ̄eo/hleo ist bilabial (wie englisch w), d.h. anders als das labiodentale v in Ballava. Auch die Vokale ̄e und e machen hier – wie auch bei l ̄eva – Schwierigkeiten. Dennoch sind wegen der v- Übereinstimmung l ̄eva oder lo ̄va vorzuziehen, da l ̄eva in Hunderten von -leben-Ortsname n an der Elbe und in Thüringen vorliegt, deren Altformen stets das -n fehlt. Da das - ̄e oder -o ̄i n der zweiten Silbe nicht betont wird, kann es zum Murmelvokal degenerieren, der in Anklang an das -ader ersten Silbe als -a erscheinen kann. Bal-l ̄eva kann ‘schlechtes Erbe’ bedeuten. Vorzuziehen ist jedoch Bal-lo ̄va ‘schlechte Hütte’. Ba ̄l-l ̄eva, ‘glänzendes Erbe’, ist abzulehnen, da ‘glänzend’ nicht in übertragenem Sinne, sondern konkret gedacht werden muss und einen – als Motiv für einen Siedlungsnamen kaum wahrscheinlichen – Edelmetallschatz als Erbe voraussetzt. So † Balhornun, Kreis Paderborn, Balhorn, Kreis Warendorf, † Ballevan, Kreis Soest.
Balzhausen Balzhausen wurde im Jahr 956 erstmals urkundlich erwähnt.
Balzheim Siedlung auf dem heutigen Domberg archäolisch bereits für die Merowingerzeit nachgewiesen, im 10. Jahrhundert mehrfach erwähnt, 1007 von Kaiser Heinrich zum Bischofssitz erhoben, hochmittelalterlicher Dom mit bedeutenden Plastiken (Bamberger Reiter), barock geprägte Residenz und Universitätsstadt der Fürstbischöfe, nach der Aufhebung des Fürstbistums 1803 bayerisch, seit 1818 Sitz eines Erzbischofs. Zum Jahre 902 Babenberh, Babenberc, 973 Papinberc, zum Jahre 1001 Bavanberg, 1007 Babinberc, Babenberg, 1174 Bamberg. Das Grundwort-berg ist in allen Schreibungen eindeutig identifizierbar; die Schreibung -c deutet auf Auslautverhärtung zu -k, die Schreibung -h auf Reibelaut (-ch). Belege mit -burg kommen in der urkundlich Original überlieferung nicht vor. Das Grundwort weist auf eine auf einer Anhöhe (wohl dem heutigen Domberg) gelegene Siedlung. Das Bestimmungswort ist als althochdeutsch Babinzu bestimmen; die Schreibungen Bavan und Papins in niederdeutsch beziehungsweise oder Band Varianten. Babinist bestimmbar als eines schwach flektierenden Personenname Babo; Babin-/ Baben entwickelt sich vor dem b von -berg durch Assimilation von -n zu -m und durch Kontraktion von Babem zu Bam-. Der Name Babo könnte als Lallname zu einem Personennamen wie Adalbert gehören, und so könnte die Siedlung nach dem Grafen Adalbert benannt sein, der mit seinen Brüdern das castrum Babenberh im Jahre 902 nutzte. Für die bereits merowingerzeitliche Siedlung auf dem Domberg ist diese Anknüpfung natürlich nicht möglich. Wenn sie bereits Babenberg hieß, muss die Deutung des Namens offenbleiben. (Ein zum Jahre 718 gestellter Beleg Babenberg steht in einer erst im späten 13. oder 14. Jahrhundert entstandenen, nur in einem Druck von 1727 überlieferten Vita der heiligen Bilhildis und kann kein Vertrauen beanspruchen).
Bammental Bammental ist seit der Vorgeschichte besiedelt. Homo heidelbergensis wurde in der benachbarten Mauer gefunden und lebte vor 500.000 bis 600.000 Jahren in der Gegend um Bammental. Die Reste einer römischen Straße und römischer Gebäude zeugen von der Besiedlung durch die Römer.
Ende des 8. Jahrhunderts wird die fränkische Siedlung Risolfesheim im Lorscher Codex mehrfach erwähnt. Diese Siedlung ist die Gemeinde Reilsheim. Bammental entstand um die Jahrtausendwende als Erweiterung von Reilsheim.
Bandelin Der Name des Ortes ist offenbar slawischer Herkunft. Er dürfte sich auf das Wort „banju“ zurückführen lassen, was so viel wie „einen Fisch wässern“ bedeutet. Mit den deutschen Einwanderern kamen im 12. Jahrhundert auch die Ritter von Behr nach Pommern, die für die Entwicklung Bandelins bestimmend wirkten.
Bandenitz Die ersten bekannten urkundlichen Erwähnungen für Bandenitz und Radelübbe sind aus den Jahren 1220 und stammen aus einer Urkunde des Schweriner Grafen Gunzelin II.
Bann Bann wurde erstmals im Jahr 1182 in einer Urkunde des Papstes erwähnt.
Bannberscheid Im Jahr 1211 wurde Bannberscheid erstmals urkundlich erwähnt.
Bant. (eine ostfriesische Insel) 1. Halfte 900 insula que dicitur Bant. Germanisch banti, Landstich? Sie Brabant.
Banteln Banteln kann sein Mindestalter durch eine Kaiserurkunde belegen. Am 18. April 997 schenkte Kaiser Otto III. dem Kloster Werden den Königshof Brüggen mit den Ortschaften Banteln, Hemmendorf und Lehde. 1039 wurde der Königshof Brüggen, mit ihm Banteln, unter König Heinrich III. als „Tafelgut“ an das Kloster Gandersheim weitergegeben. Um 1200 werden die Herren von Bantelen als Dienstmannen des Reichsstifts Gandersheim genannt.
Banzkow Ende 13. Jahrhundert an Grafen von Schwerin, 1872 Errichtung der neugotischen Backsteinkirche. 1300 Bancekowe, 1307 Bant[c]ecowe, 1327 Banscekowe, 1350 Bantzekowe, 1354 Bansekowe. Dem Ortsname l iegt ein altpolabischer Personenname *Ba ̨ˇcek (vgl. altpolnisch Namen *Ba ̨k, *Ba ̨czek) mit einem possive Suffix -ov, -o(w) (*Ba ̨ˇckov, kaschubisch Ba ̨kovo) zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Das mittlere -ˇc unterlag bei der Eindeutschung des Namens einem Konsonantenwechsel zu -c-, das nasale -a ̨wurde durch -an ersetzt. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Ba ̨cˇek’ rekonstruieren, der charakterisierende Personenname geht auf altpolabisch*ba ̨k‘ Rohrdrommel’ zurück.
Barbach, (Prüm) 816. Germanisch baza zu bara, kahl, + baki, Bach.
Barbelroth Barbelroth wurde erstmals am 6. April 1179 als Besitz des Klosters Weißenburg urkundlich erwähnt. Eine alte Form des Ortsnamens ist Berwardsroth.
Barbing Die Endung -ing im Namen deutet auf die Zeit der sukzessiven bajuwarischen Landnahme vom 6. bis zum 9. Jahrhundert. Zum ersten Mal wird Barbing in einem Güterverzeichnis des Niederaltaicher Abtes Urolf genannt (dem Breviarius Urolfi), das spätestens um 790 (wohl im Auftrag Karls des Großen) erstellt wurde. Das Adelsgeschlecht der Barbinger ist ab 1130 belegt. Mitte des 12. Jahrhunderts wird eine Niederungsburg in Barbing erstmals erwähnt.
Eine Urkunde aus dem 8. Jahrhundert sagt aus, dass mit Zustimmung des Herzogs Tassilo von Bayern dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg Grundflächen auf der von Donauarmen umflossenen Insel "Opinesaldaha" = Altach überlassen wurden. Die Hofmark Auburg, eine Weiherhausanlage mit Wassergraben und zwei fast rechteckigen Beringen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, wurde 1634 durch einen Brand zerstört und gehörte in der Folgezeit dem Regensburger Bischof Pankratius. Diese kam am 1. Januar 1978 zur Gemeinde Barbing. Eltheim. 1145 wird die Kirche von Otelthaima erwähnt. Schriftlich erstmals erwähnt wurde Friesheim in einer Urkunde des Jahres 901, als Bischof Tato den Ort und die nähere Umgebung erworben hatte. llkofen. Das Dorf wird geprägt durch die Kirche St. Martin mit ihrem auffallend geformten Turm. Die Pfarrei ist eine Urpfarrei und kann auf 1200 Jahre Geschichte zurückblicken. Auf dem ehemaligen Fronhof Sarching ist für die Zeit zwischen 520 und 780 der Bau einer Kapelle, die der Jungfrau Maria geweiht war, durch die bayerischen Herzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger belegt. Der Name Sarching soll auf einen Gründer Saricho oder Saro zurückgehen.
Barby Fahrt über die Elbe, etwas flussaufwärts der Stadt. Seit dem 16. Jahrhundert besteht hier eine regelmäßige Fährverbindung.
Barchfeld-Immelborn
Bardenbach, 1095 Bardenbarch. Germanisch Baron baki, Bach des Bardo.
Bardenberg, (Aa) 867 Bardunbach, 1114 Bardenbach. Idem.
Bardenhove, (Trier) + 1200 Bardenhoue. Germanisch Bardon hofa, Hof des Bardo.
Bardowick, Mitte 1200 Bardewik, 1172-78 Bardewic. Bardewich. Germanisch Bardana, de (Lono)bardi + wika, Straßen siedlung, Handlersiedlung.
Barenberg, (Winz) 2. Halfte 1100 Barberge. Germanisch bara, zu baza, kahl + berga, Berg.
Bardowick Schon in karolingischer Zeit Vorort des Bardengaues; in ottonischer Zeit Münzrecht, Markt und Zoll belegt; bedeutendes Kollegiatstift. 785 Barduwic [Kopie 9. Jahrhundert], 795 Bardenwih [Kopie 9. Jahrhundert], 975 Bardonuuihc, 1180–88 apud Bardowicensem ecclesiam. Bildung mit dem Grundwort-wik. Das Bestimmungswort enthält entweder den schwach flektierenden Kosename Bardo im Genitiv Sankt Gallen oder aber den Völkernamen der Barden.
Barenburg Erstmals wird die Gemeinde im Jahr 1247 urkundlich erwähnt. 1285 taucht eine Burg Barenburg urkundlich auf, die 1338 mit der Herrschaft Altbruchhausen auf die Grafschaft Hoya überging. Die Burg kontrollierte die alte Straße Minden-Bremen, die hier eine sumpfige Niederung durchlief.
Barendorf Bardenthorpe selbst wurde 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits ein Dorf. Lüneburg war zu diesem Zeitpunkt bereits welfisch. Es wird angenommen, dass Bar(d)endorf nach einem Mann (Bauern) namens (oder mit dem Beinamen) Bardo benannt wurde, ein Name, der andeutet, dass sein Träger Langobarde und kein Sachse war. (Nach einer anderen Theorie bezeichnet die lokale Bezeichnung Bardi allgemein einen (Nieder)deutschen im Gegensatz zu den slawischen Wenden; Barendorf liegt an deren lange Zeit stabiler Siedlungsgrenze). Es gibt ein sehr altes indoeuropäisches Wort barda mit der Bedeutung ‚Sumpfwasser‘, nach dem vielleicht ihrerseits die (Lango-)Barden ihren Namen haben, weil sie in einer wasserreichen Gegend siedelten. Wenn wir dieses Wort zugrunde legen, wäre Bardenthorpe der Ort am Rand eines sumpfigen Geländes. 1774 heißt das Gelände südlich des Dorfes in Rehen/in Räin, ein bruchiges Gelände; das neuere niederdeutsche Wort könnten das alte „barda“ verdrängt haben.
Bargenstedt
Bargfeld-Stegen m Jahre 1195 wurde das Dorf Bargfeld zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In der heute nicht mehr existierenden Urkunde gab Adolph III. von Schauenburg, Graf von Wagrien, Stormarn und Holstein, nach einem verlorenen Rechtsstreit mit den Domherren der Hamburger Kapelle Sankt Nikolaus unter anderem bekannt, dass der Zehnte eines Dorfes namens Berchfelde künftig zur Finanzierung der Domherren aufgewendet würde. Dieses Versprechen wurde allerdings nie oder nur beschränkt eingelöst. Die Gemeinde Bargfeld-Stegen entstand 1928 als Zusammenschluss der beiden Gemeinden mit dem Gutsbezirk Stegen.
Bargischow Von 1648 bis 1720 gehörte Bargischow zu Schwedisch-Pommern. Von 1720 bis 1945 gehörte es zur preußischen Provinz Pommern, von 1945 bis 1952 zum Land Mecklenburg-Vorpommern, von 1952 bis 1990 zum Bezirk Neubrandenburg der DDR und seit 1990 wieder zu Mecklenburg-Vorpommern.
Bargstall
Bargstedt (Holstein)
Bargstedt (Niedersachsen)
Bargteheide 1314 erstmals urkundlich erwähnt, 1571 in Gottorfer Herrschaft, Backsteinkirche. 1314 in villis ... Brektehegel [Original], 1434 to Berchteheyle, 1595 von Berchteheide; Bargteheid (1648). Die Bedeutung des Namens geht zurück auf das altsächsisch braka ‘Brache’, das von Brekte zu Bergte und schließlich zu Bargte umgedeutet wurde, und dem norddeutsch hegel ‘Einzäunung’. So ergibt sich die Bedeutung der ‘Siedlung/ Einzäunung auf dem Brachland’. SoBargstedt, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, sowie im Landkreis Stade, Bargstall, Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Bargum Der Ortsname ist erstmals 1379 schriftlich dokumentiert. Der Name geht als Dativ Pluralis auf -um auf altdänisch biargh zurück, mit der Senkung im Deutschen von -er- zu ar-. Der Name verweist auf eine Anhöhe.
Die Kirche wurde vermutlich um 1250 gleichzeitig mit der in Efkebüll errichtet. Efkebüll ging jedoch bei der Zweiten Marcellusflut 1362 unter. Die heutige Form der Bargumer Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, das Deckengemälde mit Szenen aus dem Leben Jesu und dem Alten Testament, sowie die Ausmalung von Kanzel und Emporen von 1702.
Bark
Barkelsby
Barkenholm Die Gemeinde wurde erstmals als deme dorpe Birkenholm in einer Klageschrift der Dithmarscher gegen den Schauenburger Grafen Adolf VIII schriftlich erwähnt. Bei seinem letzten gescheiterten Eroberungszug soll er in der Gemeinde einen Schaden von 800 Mark angerichtet haben.
Barkhausen bei Büren, 1025, Barghusun. Germanisch barga, Scheune, Speicher + husum, zu husa, Haus.
Barkhofen, (Werden) 1. Halfte 1100 Barghus, 1098 Barchoue. Germanisch barga, Scheune, Speicher + husa, resp. Hofa, Hof.
Barl, (Ohligs) Mitte 1200 Barle. Germanisch baza zu basa, kahl, + lauha, Waldchen auf Sandhügel.
Barleben 1062 in villa Partunlep [Original], 1197 in Bardenleve, 1420 Bardeleue; Barleben (1610). Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort-leben. Im Bestimmungswort steht der Kosename Bardo im Genitiv (zu germanisch *barda‘ Bart’ oder altsächsisch barda, althochdeutsch barta ‘die Barte, kleines Beil, Streitaxt’), demnach also ‘Hinterlassenschaft des Bardo’. Bardenleve entwickelte sich mit später Abschwächung und Synkopierung der Mittelsilbe -den zu heutigem Barlebe. So Eichenbarleben, Landkreis Börde (1180 in Ekenbardenlove).
Barlt
Barmen bei Jülich, 814 Barna, 950 Barma, 1222 Barme. Germanisch barma, Berme, Rain.
Barmissen Im Jahr 1839 gab es in Barmstedt 133 Schuhmacher. Heute ist nur noch einer übrig, und in Barmstedt wurde der Schuhhändler Gabor Shoes gegründet.
Barnekow
Barnin
Barnitz Die Gemeinde entstand 1970 als Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Groß Barnitz, Klein Barnitz und Lokfeld. Bereits 1938 war dieser Zusammenschluss geplant, scheiterte jedoch. Am 1. Januar 1978 wurde der Nachbarort Benstaben eingemeindet.
Der Ortsname ist vermutlich wendischer, also westslawischer Herkunft. Die Bedeutung ist nicht abschließend geklärt. Einerseits könnte der Name auf die Gründung durch einen „Berislav“ als Ortsgründer hinweisen, wahrscheinlicher ist aber die Herleitung des Namens aus der Beschreibung der örtlichen Gegebenheit. Wörtlich übersetzt in das Hochdeutsche bedeutet „Barnitz“ nämlich so viel wie „Birken-Au“, was auf eine mit Birken bewachsene Flussniederung hindeutet. Insgesamt tragen im ehemals wendischen Raum drei Orte und ein kleiner Fluss diesen Namen.
Barnstädt
Barnscheid, (Velbert) 10-1100 Bardenscethe, 1160 Bardensceide. Germanisch Bardon skaipjo. Wasserscheide, Bergrücken des Bardo.
Barntrup, 1036 Bardingthorpe. Germanisch Bardinga porpa, Dorf der Leute des Bardo.
Barmstedt 1140 erstmals urkundlich erwähnt, 1650 Reichsgrafschaft unter Christian Graf von Rantzau, nach dessen Tod bis 1867 unter königlich-dänischer Administration. Schlossinsel Rantzau, Heiligen Geist-Kirche.Um 1140 in Barmiste [Original], 1212 de Barmetstede, 1221 de Barmestide. Der heutige Ortsname Barmstedt geht zurück auf eine Bildung aus dem niederdeutsch barm ‘Erhebung, Anhöhe, Anhäufung’, einem mittlerweile entschwundenen t-Suffix und der veralteten Form für ‘Stadt/Siedlung’ stede, -stedt. Somit bezeichnet Barmstedt die ‘Siedlung an der Anhöhe’.
Barnstorf Früh Besitz der Klöster Werden und Corvey, dem auch die Pfarrkirche gehörte, in Barnstorf nachzuweisen; das gleichnamige Kirchspiel umfasst seit den frühesten Zeiten etwa 40 Ortschaften; Freigericht und Vogtei Barnstorf gelangten auf verschiedenen Wegen in den Besitz der Grafen von Diepholz. Zentrum der Erdölförderung in Niederland. 9./10. Jahrhundert Bernatheshusen [Original], 980–982 Bernes-torpe [Kopie 15. Jahrhundert], 10. Jahrhundert Bernothingthorpe, um 1150 Bernstorp; Barnstorf (1791). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Da -ing vor dem Grundwort singulär ist und sonst die Flexionsendung -es auftritt, ist kaum von einer Bildung mit dem Personengruppensuffix-ing (en) im Bestimmungswort auszugehen, sondern der stark flektierte Ppersonnename *Bernanþ anzusetzen, der Schwund des -nv or Spirans aufweist. Die späteren Belege, darunter die Corveyer Abschriften, zeigen Ausfall des intervokalischen Dentals (Bernes-). Das vor -r-Verbindung stehende -e wird zu -a-. Nach stl. -s wird der Anlaut des Grundworts ebenfalls stl. Deutung also: ‘Siedlung des *Bernanþ’.
Barntrup Um 1300 Stadtgründung der Grafen von Sternberg, Kirchort (Pfarrkirche St. Peter und Paul), 1317 oppidum, 1376 Stadtrechte, nach 1577 Schloss von Kerßenbrock an Stelle des sog. Niederen Hofes errichtet, Stadtbrand vernichtete 1858 Reste der landesherrlichen Burg (seit 13. Jahrhundert) östlich Barntrup. 1317 (Kopie1562) in Berrentorpe, 1353 [de] Bernincthorpe, 1357 van unsem sclote to Berlinctorpe, nach 1450 by Barrentorpe, 1466 (Kopie 16. Jahrhundert) tho Barnichtorpe, 1627 Bardendorff; Barntrup (1545). Bildung mit dem Grundwort -dorf. Die älteste, aber spät überlieferte Form des Bestimmungsworts zeigt Berrenmit -rr-Graphie als jüngerem Assimilationsprodukt < -rn-. Spätere Formen wie Berninc-, Berning(h)-, Bernynk-, Bernync bewahren ältere Verhältnisse. Seit Mitte des 15. Jahrhundert sind Barn(n)-, Barnen-, Barning-, Barninck-, Barren-, Barrinmit er > ar anzutreffen, im 17. Jahrhundert vereinzelt auch mit -r-Metathese zu Bran-. Sporadisch auftauchende Formen des 14. Jahrhundert wie Berlinc-, Berlinck-, Perlinchoder Berlinksind als Varianten mittelniederdeutsch Dissimilation von n > l zu verstehen. Im 17. Jahrhundert erscheint Barden-, was der zeitweise sekundären ‘Eindeutung’ des Namens als Nahmen ... von der Bardis, welche der Teutschen Priester vnnd Sangmeister gewesen sein / Bardorum Pagus / ein Dorff vnnd Wohnung der Barden bei Piderit entspricht. Auszugehen ist von einem älteren *Berning (abgeschwächt und synkopiert > Bernen> Bernn-). Basis der patronymischen Bildung *Berning ist ein Kosename*Berno (neben Benno), der auf einen zweigliedrigen germanischen Rufnamen mit dem Personenname-Stamm BERAN (zu germanisch *ber-an-, althochdeutsch bero ‘Bär’) wie z. B. Bernhard, Berng ̄er, Bernheri uswach bezogen werden kann. Der Name benennt die Siedlung als ‘Siedlung eines Angehörigen oder der Leute eines Bern(o)’.
Barsbek
Barsbüttel 1228 erstmals urkundlich erwähnt, 1306 an das Hamburgische Domkapitel, 1609 an das alte Amt Reinbek, 1889 Amtsbezirk Barsbüttel gegründet. 1228 in Bernekesbutle [Original], 15. Jahrhundert Barkesbutel, 1573 Barsbuttell.Der Ortsname g eht zurück auf den Personnename Berneke und das veraltete Wort -büttel für ‘Siedlung’. Es ist also von einer ‘Siedlung des Berneke’ auszugehen, umgedeutet zu Barsbüttel. So Barsbek, Kreis Plön, Barsfleth, Kreis Dithmarschen, Barslund Kreis Flensburg.
Barsen, (Bockum) Mitte 1200 Barchhusen. Sie Barkausen.
Barsinghausen Um 1193 Gründung eines Augustinerchorfrauenstiftes, in der Reformation evangelisch und bis heute bestehend. 1193 Berkingehusen [Original], 1213 Berscyngehusen, 1528 Barsingehusen. Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem Personenname Berico sowie einem patronymischen -ing Suffix. Das -k der Personenname wird durch folgendes -i palatalisiert. Später wird -e vor -r-Verbindung zu -a gesenkt. Deutung also: Siedlung der Leute des Berico’.
Barßel Vor 1300 Eigenkirche, bis 1400 Gerichtsbarkeit der Grafen von Tecklenburg, Bau der Schnappenburg, 1400 Kirchspiel an den waterstrome zum Niederstift Münster, Zentrum des Torfhandels vom 16. Jahrhundert bis 1990. 1330 Bersele [Original], 1403 Bersele, Barseler zehende, Borselers zehendten (Kopie). Die Etymologie des spät überlieferten Ortsname ist unklar, da die Endung -le als abgeschwächtes Grundwort-loh(e) oder als -l-Suffix interpretiert werden kann; bei einem Zusatz mit -loh(e) allerdings bleibt das Bestimmungswort dunkel. Die Lage Barßels zwischen Soeste, Barßeler Tief und Nordloher Tief (Abschnittsname der Aue) legt einen mit -l-Suffix gebildeten Gewässername oder eine Stellen Bezeichnung nahe, die sich auf die Lage am Wasser bezog. Es ist an indogermanisch *bher‘ aufwallen’ für die Bewegung des Fließgewässers oder an *bher‘ glänzend, braun’ für den morastigen Boden, jeweils mit -s-Erweiterung, zu denken. Im Mittelnorddeutsch wären dann -er vor Konsonanten in -ar und -anach dem Labial -bt emporär in -o übergegangen.
Bartenshagen-Parkentin Parkentin wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name steht für Ort des Parkun, einer Gottheit der Slawen, welche seit dem 6. Jahrhundert die Gegend besiedelten. Das Gebiet des Dorfes gehört zu den Ländereien, die Pribislaw dem Kloster Doberan bei dessen Gründung 1171 übereignete. Die Kirche wurde wenig später durch das Kloster begründet.
Barth Slawische Vorbesiedlung, seit dem 13. Jahrhundert deutsche Marktsiedlung, 1255 durch Rügenfürsten Jaromar lübisches Stadtrecht verliehen, um 1315 Errichtung eines Schlosses, seit dem „Ribnitzer Frieden“ von 1369 zu Pommern, im 16. Jahrhundert Errichtung einer Druckerei, in der die niederdeutsche „Barther Bibel“ gedruckt wurde. 1159 provincia Barta (Landschaftsname), 1171 castrum Bridder (all. Bartk), 1178 uillam unam nobilem in Barth, 1186 Bard. Die Stadt liegt an der Mündung der Barthe, deren ursprungliche Name, *Bardik(a), 1242 ad riuum Bartik, jedoch vermutlich vom Landschafts oder Ortsname n abgeleitet wurde. Nach Witkowski könnte – verursacht durch die geografischen Verhältnisse – ein altpolabisch Wort für eine Erhebung (slawische *bцrdo ‘Anhöhe, Abhang, Hügel’) stecken, was durch mehrere kleineren Erhebungen in der unmittelbaren Umgebung der Stadt gestützt wird. Nicht auszuschließen ist auch eine vorslawische Benennung von Fluss und Landschaft, die auf den Ort übertragen worden ist. Udolph zählt die polnische Gewässername Brda und Warta zur indogermanisch Namensschicht.
Bartholomä
Bartow
Barum (Lüneburg)
Barum (Uelzen)
Baruth/Mark Ebenfalls in der Gemeinde Malschwitz, in der Nähe von Bautzen, gibt es ein Dorf mit 500 Einwohnern namens Baruth. Um Verwirrung zu vermeiden, wird dieses Dorf üblicherweise als Baruth bei Bautzen bezeichnet. Baruth/Mark wurde erstmals 1234 urkundlich erwähnt; frühere Nennungen in der Literatur beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf Baruth bei Bautzen. Das Land gehörte bis 1326 dem Erzbischof von Magdeburg, die als Haus und Stadt bezeichnete Siedlung bis 1326 den Herren von Strehla, die sie aber wohl schon vor 1326 an die von Schlieben weiterverliehen. Im Jahr 1363 erschien die terra Baruth und bereits im Jahr 1389 die Bezeichnung Stadt (oppidum), obwohl ihr das Stadtrecht erst im Jahr 1616 verliehen wurde.
Barver
Barwedel
Barweiler 931-56 Baruuilra, 970 Barwilre. Germanisch baza zu bara, kahl + wilari von latinisch Villare, Gehöft.
Basanbrunnon, (Sankt-Goar) 820. Germanisch Basan brunnan, Quelle des Baso.
Basberg Im Jahr 1491 wurde Basberg erstmals urkundlich erwähnt. Gegen Ende des Mittelalters gehörte Basberg zum Grafengeschlecht Manderscheid-Blankenheim. Im Jahr 1491 belehnte der damalige Gutsbesitzer Graf Johann von Manderscheid-Blankenheim Wilhelm von Daun mit Gütern und Ländereien in Basberg. Neben anderen Besitztümern besaß das Stift Prüm auch ein Gut in diesem Dorf in der Eifel.
Basdahl Basdahl gehörte zum 1180 gegründeten Fürst-Erzbistum Bremen. Sein Parlament, die Bremer Stände (deutsch: Stiftsstände), tagte zu Landtagen (Tohopesaten oder Landtage), meist in Basdahl, wobei Bremervörde als Hauptstadt mit der fürsterzbischöflichen Residenz fungierte Regierungssitz (ab 1219).
Basedow (Lauenburg) Der Ort Basedow ist slawischen Ursprungs und wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Basedow gehört zum Kreis der alten Siedlungsplätze in der südlichen Sadelbande, deren deutsche Besiedlung etwa um 1150 anzunehmen ist. Der Name deutet auf eine ursprünglich wendische Siedlung hin, die man Basedowe nannte, was übersetzt „unter dem Holunder“ bedeutet.
Basedow (Mecklenburg) Im Zusammenhang mit der Kirchweihe von Malchin durch den Bischof von Cammin wurde Basedow am 14. Januar 1247 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche von Basedow wurde hierin der von Malchin als Tochterkirche unterstellt.
Bassenheim 1204 Bascenhem, 1203-12 Bazzinheim. Germanisch Badston haim, Wohnung des Badsto.
Basel, (H) 1107 Basiliensis, 1135-80 Basele.
Basel, Wadersloh) Mitte 1200 Bardisse.
Bassum Um das um 860 gegründet und bis heute bestehende Stift Bassum bildete sich die gleichnamige Siedlung, die um 1600 Fleckenrecht hatte. 858–65 Birxinon [Kopie 12. Jahrhundert], 937 Birsina, 988 Birchisinun; Bassum (18. Jahrhundert). Der Ortsname enthält vermutlich das Appellativum altsächsisch birka ‘Birke’ und ist sowohl mit -s-Suffix wie mit -n-Suffix abgeleitet, wobei die älteren Belege mehrfach Dativ Plural zeigen. Dieses spricht für einen vorausgehenden Gewässername, der jedoch nicht sicher zu bestimmen ist. Eventuell handelt es sich um den Klosterbach west des Ortes. Der Ortsname wird durch Schwund und Abschwächung der Nebentonvokale zu *Berksen, das -k fällt aus, -e wird vor -r-Verbindung zu -a und schließlich das -r vokalisiert sowie das -en an die mit -heimgebildeten Namen, die jünger häufig -um zeigen, angeglichen.
Bastheim Um 700 begann das Vorrücken der Franken nach Osten (bezeugt durch Ortsnamen mit der Endung heim), von denen die Thüringer (von ihnen stammen ältere Gründungsbezeichnungen mit ungen) bis zum Rennsteig, der im Mittelalter die fränkische Grenze war, zurückgedrängt wurden. Bastheim kann man sich zu diesem Zeitpunkt als eine kleine besiedelte Waldlichtung an einem Bachlauf vorstellen. Das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Bastheim ist seit dem Jahr 1180 nachweisbar und stellte im ausgehenden Mittelalter langfristig maßgebliche Beamte im Verwaltungsapparat für den Klerus des Fürstbischofs in Würzburg.
Basthorst
Bastorf Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kägsdorf eingegliedert.
Durch den Kreistagsbeschluss vom 25. November 1960 wurde am 1. Januar 1961 die Gemeinde Wendelstorf mitsamt den Ortsteilen Mechelstorf, Hohen Niendorf und Westhof eingemeindet. Der Ortsteil Garvsmühlen wurde dabei aus Wendelstorf herausgelöst und in die Stadt Rerik eingegliedert.
Battenberg (Eder) Die Stadt ist namensgebend für ein neuzeitliches (english Mountbatten) und ein mittelalterliches Adelsgeschlecht, den Battenbergkuchen sowie die Battenberg-Markierung. Ein Zweig des Geschlechts der Grafen von Battenberg und von Wittgenstein (mit Sitz auf Schloss Wittgenstein) regierte ab 1214 die Grafschaft Battenberg. 1226 wurde Battenberg erstmals schriftlich erwähnt und acht Jahre später als Stadt genannt (1234). In den Anfangsjahren des 13. Jahrhunderts wurde wohl während der Herrschaft des Grafen Werner I. von Battenberg und Wittgenstein oder seines Sohnes Widekind I. (Widukind) die Kellerburg errichtet, und die Grafen verlegten ihren Wohnsitz von der alten Burg Battenberg zur Kellerburg. Im Jahre 1238 wurde die Grafschaft Battenberg und Wittgenstein unter den Enkeln des Grafen Werner I. geteilt: Widekind II. erhielt die Battenberger Besitzungen und Siegfried I.
Battenberg (Pfalz) Schon früh übte die lothringische Abtei Glandern, die in Grünstadt und Mertesheim begütert war, das Patronatsrecht für die noch erhaltene Martinskirche aus, das 1231 an das Wormser Domkapitel überging.[3] Die öfter genannte Ersterwähnung im Jahr 836 des Glanderer Besitzes in Battenberg beruht jedoch auf einer gefälschten Urkunde. Auch nach 1231 scheint Glandern noch Rechte an der Kirche gehabt zu haben, denn 1324 gab der dortige Abt seine Zustimmung zur 1315 erfolgten Stiftung einer Messpfründe auf einem neu errichteten Altar des Battenberger Gotteshauses.
Battweiler Battweiler wurde erstmals im Jahre 1278 urkundlich erwähnt. Bis 1449 war der Ort in Gemeinschaftsbesitz der Ritter Flach zu Schwarzenberg und der Deutschordenskommende Einsiedeln.
Baudenbach Der Ort wurde 1333/34 als „Butembach“ erstmals urkundlich erwähnt (1421 pawtenpach, ansonsten auch Beuttenbach und Butenbach). Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen, dem Butembach, ab. Möglicherweise ist dessen Bestimmungswort der Personenname Budo. Ein Mann dieses Namens könnte somit als Gründer der Siedlung angesehen werden. Wahrscheinlicher geht der Bachname jedoch als Bach mit einer Walkmühle auf biute („Beute“, „Walkmühle“) zurück. Gegründet wurde der Ort wahrscheinlich noch im 10. Jahrhundert.
Bauchem, (Geilenkirchen) 1210 Balcheim. Germanisch balga, Schwellung + haima, Dorf.
Bauler (Adenau)
Bauler (Neuerburg)
Baumgarten häufig vorkommende Flurbezeichnung ein mit Obstbäumen bestandenes Areal nach der Nutzung des Gebietes und davon abgeleitete Ortsnamen. Am 18. Dezember 1784 wurde Baumgarten eine eigene Pfarre, die Baumgarten oberes und unteres Gut umfasste.
Baumburg, jetzt Altenbamberg, 1158 Booimenebuurch, 1171 Bouminburc. Germanisch baumoa, baumbestanden + burg, Burg.
Baumholder Im 14. Jahrhundert Herrschaftsbereich der Grafen von Veldenz, 1444 pfalzzweibrückisch. Trotz vieler Privilegien wurde Baumholder nicht Stadt. Das Gebiet kam 1816 als Fürstentum Lichtenberg zu Sachsen-Coburg-Saalfeld und wurde durch Verkauf 1834 preußisch. 1156 Bemundulam, um 1200 in banno Bemoldre villa, 1259 apud Beimolderen, 1277 Beumoldern, 1440 zu Baumoldern. Im Ortsname steckt mittelhochdeutsch boum ̄ın ‘mit Bäumen bestanden’ zu boum ‘Baum’ sowie mhittelhochdeutsch hól(un)der ‘Holunderstrauch’ im heute nicht mehr erkennbaren Bestimmungswort, das Grundwort ist ein zu -a kontrahiertes und später verloren gegangenes Suffix -aha ‘Wasser, Fluss’,-ach1. Die Siedlung befand sich demnach an einem mit Bäumen bestandenen Hol(un)derbach.
Baunach Früh mittelalterliche Gründung in altbesiedelter Gegend in der Eingangspforte des Baunach-Itz-Hügellandes am Zusammenfluss von Baunach, Lauter und Itz kurz vor deren Einmündung in den Main, in fuldischer Lehenshoheit, (Slawen-?) Kirche mit Fundgut aus dem 8. und 9. Jahrhundert, bis 1057 Besitz der Schweinfurter Grafen, bis 1248 durch Heirat an die Herzöge von Andechs-Meranien, danach durch Heirat an die Grafen von Truhendingen; 1328 Bamberger Stadtrecht. 804 (Kopie des 9. Jahrhundert, Druck 1607) Bunahu, 9. Jahrhundert (Kopie um 1160) Bunaha, 1124 (Kopie des 12. Jahrhundert) Punaha, 1195 (Kopie des 12. Jahrhundert) Bunach, [1326–1328] Baunach. Wohl vom Fluss auf die Siedlung übertragener Name, der kaum zu indogermanisch *bhueh2 ‘wachsen, entstehen’ im Sinne von ‘schwellen’, sondern zu mittelnorddeutsch bu ̄ne ‘Flechtwerk zum Uferschutz’ zu stellen ist, die in der norddeutschen Buhne regional weiterlebt. Das Grundwort-ach steht im Erstbeleg im lokativischen Ähnlich als Simplex: Alten und Kirchenbauna, von Baunatal, Landkreis Kassel.
Baunatal Bauna war Sitz eines landgräflichen Amtes und Gerichts. 1015 Bunon [Original], 1123 Altdenbune. Kirchbauna: 1123 Kilechbune, 1220 inferior Bunen, 1255 Kirhbune, 1303 Bu ̊ne, 1379 Nederbune. Namengebend ist der Gewässername Bauna, entweder zu indogermanisch *bhu ̄‘anwachsen, schwellen’ > *bhu ̄ -na ‘die Anschwellende’ oder zu mittelnorddeutsch bu ̄ne ‘Flechtwerk zum Schutz des Ufers, Bodenerhöhung’. Das Zweitglied-tal trat erst anlässlich der Vereinigung der Orte an den Ortsname hinzu.
Bausendorf Um 1250 wird die Kapelle Bausendorf im Landkapitel Kaimt (Zell/Mosel) im Verzeichnis der erzbischöflichen Rechte erwähnt. Olkenbach wurde erstmals 1075 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Udo erwähnt, in der die Schenkung eines Gutes an das Simeonstift zu Trier bestätigt wurde.
Baustert 893 Borsta, 962 Bustat, 978 Bucstedi. Angesischts der vilemne Hofstadi zu Hostert, wahrscheinlich germanisch buristadi, Statte eines burja= Koten.
Bauweiler (Golzheim) 1219 Bowilre.
Bavonthorpa, (Weener) Anfang 1100 Bauonthorpa. Germanisch baki porpa. Wurt des Babo.
Bautzen Altes Zentrum des Slawengaues Milzane mit slawischeische Burgwall und Burgsiedlung, seit 1031 deutscher Burgward, um 1200 planmäßige Anlage der Stadt durch d. Siedler, führende Stellung im „Lausitzer Sechsstädtebund“ (1346–1815), gehört seit 1067 zu Böhmen, nach dem 30jährigen Krieg mit der gesamten Lausitz zum Kurfürstentum Sachsen. 1012/18 Budusin, Budisin, 1144 Budesin, 1319 Budischin, 1419 Bawdissin, 1511 Bawtzen, noch bis 1868 amtliche Form Budissin, dann Bautzen. Aus altsorbisch *BudyˇSiedlungsname zum Personenname Budyˇs oder Budych, erweitert mit dem Suffix -in-. Das Personenname-Element Bud ist im Slawisch sehr viel.
Bawinkel Bei „Bawinkel“ lässt sich das Bestimmungswort nicht sicher herleiten. Möglicherweise liegt ein Eigenname vor in Zusammenhang mit dem Junker Bar, der nach einer alten Überlieferung einer der ersten Anwohner gewesen sein soll. Auf diesen wird auch die Entstehung der Kirche zurückgeführt. Das Grundwort -winkel steht für niederdeutsch hoek = Ecke, was auf einen Grenzort hinweist. Dem entspricht, dass die Kirche zum Teil auf Bokeloher Grund errichtet worden sein soll. Für diese mündliche Überlieferung gibt es keinen schriftlichen Beweis. Die erste Kirche hat etwa dort gestanden, wo heute der evangelische Friedhof liegt.
Bayen, (Köln) 948 Beina, 1255 Beyne.
Bayerbach (Rottal-Inn) Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Bayerbach war. Bayerbach gehörte unter anderem den Edlen von Etzenberg, den Grafen von Tattenbach und den Grafen von Arco auf Valley. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Steinberg, zu der auch Bayerbach gehörte. Sie wurde im Jahr 1875 in Bayerbach umbenannt.
Bayerbach bei Ergoldsbach 973 schenkte Kaiser Otto I. dem Kloster Niedermünster den Hof Bayerbach im Donaugau. Diese Schenkung wird 1022 durch Kaiser Heinrich II. und 1025 durch König Konrad II. bestätigt.
Bayerfeld-Steckweiler m Mittelalter waren Bayerfeld und Steckweiler zunächst Bestandteil der Herrschaft Stolzenberg. Diese ging in der Folgezeit in gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaft Falkenstein und Pfalz-Zweibrücken über, bis letztere die Herrschaft ganz übernahmen.
Bayerisch Eisenstein Die nachweisbare Geschichte des Eisensteiner Tals beginnt 1564, als auf dem Grund des böhmischen Grafen Georg von Guttenstein von bayerischen Berg- und Hammerleuten ein Erzbergwerk mit Eisenhammer errichtet wurde, das aber nur bis 1577 betrieben wurde. Dem Abbau von Eisenerzen verdankt das ganze Gebiet seinen Namen.
Bayerisch Gmain „Auf der Gmain“ ist eine jahrhundertelang gebrauchte Bezeichnung für den Siedlungsraum zwischen Untersberg und Lattengebirge, Hallthurm und Kirchholz.
Bayreuth Hochmittelalterliche Gründung auf dem Hügel zwischen Sendelbach, Mistelbach und dem Ufergelände des Roten Mains – wahrscheinlich der Platz des heute Stadtteils Altstadt; 1231 civitas, Grafen von Andechs-Dießen (spätere Herzöge von Meranien) Stadtherrn, 1248 durch Heirat an die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg, 1283 Zollstelle auf dem Handelsweg der Nürnberger Händler mit Nordböhmen und Sachsen, seit 1298 bis 1942 mehrmals Vertreibung und Wiederansiedlung von Juden, seit 1542 Verlegung der Kanzlei und seit 1603 der Hofhaltung des Hauses Brandenburg Kulmbach nach Bayreuth, Residenz von Markgraf Friedrich und seiner Gemahlin Wilhelmine, 1769 Bayreuth an die Ansbacher Linie der Hohenzollern, 1792 an Preußen, 1810 an Bayern, Sitz der Regierung von Oberfranken, seit 1876 Bayreuther oder Richard-Wagner-Festspiele. 1194 Baierrute [Original], circa 1200 (Kopie 13. Jahrhundert) Beirrut, 1255 Beiierriud [Original]; Bayreuth (1532). Dem Grundwort -reut ist der Stammesname der Baiern, althochdeutsch Beiar, mittelhochdeutsch Beier, vorangestellt. Der Name bezeichnet die durch Baiern erfolgte Rodung. So Baierbrunn, Landkreis München, Baiersdorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Bayrischzell Etwa 500 und 700 nach Christus entstanden Rodungen im heutigen Gemeindegebiet. Im Jahr 1076 gründete an dieser Stelle die Gemahlin Haziga des Pfalzgrafen Otto II. von Scheyern-Wittelsbach eine Eremitenklause mit der Kapelle Margarethenzell. 1079 wurde diese in ein Kloster umgewandelt, das allerdings bereits 1085 nach Fischbachau verlegt wird. 811/12 wurde Die Zell (oder Margarethenzell) eine selbständige Pfarrkuratie.
Bazinrode, (Nordrhein) 1135-42 de Bazenrodo. Germanisch Badston, des Badsto, + ropa, Rodung.
Bebensee
Bebra Früher Besitz des Hersfelder Klosters, Sitz einer Linie der Herren von Baumbach, seit 1386 bei den Landgrafen von Hessen, 1807–1813 Westphalen, danach zu Kurhessen, seit 1866 zur preußisch Provinz Hessen-Nassau, seit 1946 Land Hessen. Anfang 9. Jahrhundert (Kopie) in ... Biberaho, 1105/06 Biberacha, 1182 Bibera, 1365 Bibra, 1439 Bebra. Der Ortsname bezieht sich auf den Gewässername Biberaha ‘Biberbach’. Die heutige Form ergibt sich aus der Kürzung der Endung aha zu -a, der Synkope des -ez wischen -bund -r sowie der Senkung -i zu -e-.
Beche, (Wittlich) Anfang 1300 Becche, Germanisch baki, Bach.
Bechen, (Koln) 1175 Beche. Idem.
Becheln Becheln selbst geht mindestens auf das 13. Jahrhundert zurück. Der romanische Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste erhaltene Bauwerk in Becheln.
Bechenheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Bechenheim stammt von 824 aus einer Urkunde des Klosters Fulda.
Becherbach (Pfalz) Der Name „Becherbach“ stammt vermutlich von den Pechbrennern (mittelhochdeutsch und pfälzisch Becher, Plural Becherer) ab, die dort früher arbeiteten. Der Name „Gangloff“ kommt von St. Gangolf; der in Deutschland recht häufige Name „Roth“ weist auf eine Rodung hin. Für die Ortsteile Becherbach und Gangloff lässt sich aufgrund der Ortsnamen eine Gründung in fränkischer Zeit vermuten. Erstmals urkundlich erwähnt werden die drei Dörfer 1336 (Roth), 1356 (Becherbach) und 1519 (Gangloff)
Becherbach bei Kirn Der Ortsname leitet sich möglicherweise vom mittelhochdeutsch „bechaere“ her und dürfte inhaltlich mit der Gewinnung von Pech bzw. Holzkohlenverarbeitung in Verbindung stehen.
Bechhofen (Mittelfranken) Der Ort wurde im Jahre 1311 als „Bechouen an der Wisent“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht auf eine Pechsiederei zurück. 1351 verlieh Kaiser Karl IV. dem Konrad Küchenmeister von Forndorf für den Markt Bechhofen das Gerichtsrecht. Der Ort hatte spätestens seit dem Jahr 1434 das Marktrecht und war befestigt.
Bechhofen (Pfalz) Der Ort Bechhofen wurde erstmals 1191 urkundlich erwähnt und in der Folge über mehrere Jahrhunderte als Sitz eines Rittergeschlechts genannt.
Bechstedt
Bechtheim Der fränkische Adlige Bero nahm hier angeblich im 6. Jahrhundert seinen Herrschaftssitz ein und gründete „Beroheim“ –heim bedeutet „Heimat“, haima Wohnung), aus dem sich Bechtheim entwickelte. Die St.-Lambert-Basilika wurde im 8. Jahrhundert von der Lütticher Domstiftung gegründet, in deren Besitz sich die Gemeinde damals befand.
Im Jahr 793 wurde Bechtheim erstmals urkundlich in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt. Im Lorscher Kodex wurde der Ort 1070 namentlich genannt. Zunächst hatten die Herren von Bolanden und ab 1267 die Grafen von Leiningen die Besitzrechte an Bechtheim inne. Die letztgenannten Adligen verpfändeten ihren Besitz mehrmals.
Bechtolsheim Die ersten schriftlichen Dokumente über fünf Schenkungen an das Kloster Lorsch sind im Lorscher Codex aufgezeichnet und werden im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrt unter Altbestände, Stifte und Klöster, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts.
Bechtsrieth
Bechtrup, (Lüdinghausen) Mitte 1200 Bekinthorp. Biketthorpa. Germanisch baki, Bach + porpa, Dorf.
Bechusen, (Monchen-Gladbach) 1170 Bechuse, 1172 Bechusin. Germanisch baki Bach, + husum, zu husa, Haus.
Beckhausen, (Hameln) 1015-25 Bikihusun. Germanisch baki, Bach + husum, zu husa, Haus.
Beckingen, (Saarland) 1071 Beckingen, 1182 Bekingen. Germanisch Bekkingum, bei den Leuten des Bekko.
Beckinghausen (Lünen) 10-1100 Bikinghuson. Germanisch Bikkinga husum, zu den Hausernd der Leute des Bikko.
Beckmannig, (Esborn) Mitte 1200 Bekemenninc. Germanisch Bakimanninga, dem Bakimann (Bachmann) gehörig.
Beckdorf Der Name stammt von dem Wort Bek (oder auch Beek), was im Niederdeutschen „Bach“ bedeutet. Sinngemäß übersetzt also Dorf am Bach. Der Name Goldbeck kommt von Goldbek (oder auch Goldbeek), wobei der Goldbach im Plattdeutschen ebenfalls als Goldbek bezeichnet wird. Somit heißt der Ortsteil Goldbeck wie der Bach. Die Vorsilbe des Baches Gold- heißt ursprünglich Gull- (oder auch Gu-). Gull ist von Gole abgeleitet und kann mit langgestreckter Bodenvertiefung oder feuchte Niederung übersetzt werden. Der Name bezieht sich also auf das Sumpfgelände, aus dem der Bach entspringt.
Beckedorf
Beckeln
Beckingen Römische Villa bei Beckingen. Im Mittelalter gehörte der Ort zu Lothringen, bedeutender Besitz des Deutschen Ordens und Komtursitz. 1048 (Kopie 13. Jahrhundert) in Beckingen, 1048 (Kopie Anfangs 14. Jahrhundert) curtis Bekinguen, 1071 curtis ... Beckingen [Original], 1071 in Beckingen [Original], 1183 de Bekingen [Original], 1222 Beckinga [Original], 1291 (Kopie 19. Jahrhundert) de Bickenges, 1293 de Bekanges [Original]. Bildung mit dem eine Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-ingen: germanisch *Bekkingum, zum althochdeutsch Personenname Bekko/Becco, d. h. ‘bei den (Gefolgs)-Leuten des Bekko/Becco’. Das Bestimmungswort wurde in französisch Urkundlich als -enges beziehungsweise -anges romanisiert. So Beggingen ([973 Bekkingen, nicht verifizierbar], 1278 Ru ̊dolf von Beggingen, 1484 Beckingen) Schaffhausen.
Beckum Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstbistum Münster, 1224 Stadt. 1134 Bikeheim [Original], 1268 Bechem; Beckum (1631). Kompositum mit dem Grundwort -heim in der niederdeutsch Form -h ̄em, die auf appellativisch altsächsisch, mittelhochdeutsch h ̄em ‘(ständiger) Wohnsitz, Heim’ beruht. Als Bestimmungswort tritt altsächsisch beki, mittelnorddeutsch b ̄eke ‘Bach, fließendes Gewässer’ hinzu. Deutung: ‘Bach-Siedlung’. Die Lage am Zusammenfluss mehrerer Bäche ist wohl Motivierung für die Benennung des Ortes gewesen. Das Grundwort wurde seit dem 17. Jahrhundert durch Verdampfung des inzwischen unbetonten -e zu -um abgeschwächt.
Beckum, (Henrichburg) Mitte 1200 Bekehem.
Bedburg Römisch Gutshöfe, fränkische Besiedlung, Fronhof der Abtei Prüm, Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, dann Schloss mit Renaissancetreppenhaus, Stadtrecht um 1295, ab 1584 bis 1794 Herrschaft der Grafen von Salm-Reifferscheid-Dyck. 893 Betbure, 1378 Bedebure prope Caster [Original]. Althochdeutsch betabûr ‘Bethaus, -raum’, aus germanisch *bedo Feminin ‘Bitte, Gebet’ und *bu ̄ra Maskulinum/Neutral ‘Haus, Kammer’. Erst später an -burg angeschlossen. So Bedburg-Hau, Kreis Kleve, Burscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis, Büren, Kreis Paderborn, Beuron, Landkreis Cochem-Zell.
Bedburg-Hau Das Prämonstratenserstift Bedburg wurde vor 1138 durch die Grafen von Kleve gegründet, die dort bis etwa 1340 ihre Grablege hatten. 1969 durch Eingemeindung mit Hau vereinigt, der Doppelname schon seit 1908 in der Bezeichnung der Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau. Bedburg: 1138 de Betenbur [Original], 1138 in Bedbur, 1143 de Beddebur [Original]; Hau: vor 1417 uppen houwe, 16. Jahrhundert Ophowe. Bedburg ist Zusammensetzung aus Mittel niederländisch b ̄ede ‘Bitte, Gebet; Abgabe, Hofdienst; Almosen’ und Mittel niederländisch, mittelnorddeutsch bu ̄ r ‘Gehäuse, Haus’ oder bu ̄ r(e) ‘Bauerschaft’. Die Motivierung geht entweder von einem Kirchengebäude aus (althochdeutsch betebu ̄ra ‘Kapelle’) oder von der Bauerschaft, die eine Bede zu leisten hatte. Die Eindeutung von -burg ist eine erst neuzeitliche hochdeutschung. Hau gehört zu Mittel niederländisch, mittelnorddeutsch hou(w) ‘Holzeinschlag’ als Stellenbezeichnung oder im Sinn von ‘(Ort des) Holzeinschlags’. So Ortsname Bedburg siehe Bedburg, Rhein-Erft-Kreis.
Bedburg, (Koln) (lies Betenburn) 1108 Berenburn, 112 Bedeburin, 1138 Betenburch. Germanisch bido, (niederlandisch bede) Gebet, = burja, Schuppe. Also Bethauslein.
Bedersdorf, (Saarland) 1030 Betersdorf, 037 Bettersdorf, Bederstorf. Germanisch Baduharis porp, Dorf des Baduhari (badwo Kampf + harja, Heer)
Bedhard, (Wald bei Bitburg) 1222 silua que Bitart vocatur. Germanisch harud- waldiger Höhenzug, genannt nach dem Bitgau.
Bedinghem, (Aurich) +1000 Beddinghem, 1100 Bedinghem. Germanisch Badinga ropa. Rodung der Leute des Badu.
Beeck, (Rhurort) 947 Beki. Germanisch baki, Bach.
Bederkesa. Samtgemeinte im Landkreis Cuxhaven am Bederkesaer See. Ort zunächst nur durch Herren von Bederkesa, Lehnsmänner der Bremer Erzbischöfe, bezeugt, um 1200 Holzburg, 1295 Pfarrort, 1339 Markt, 1421 Besitz der Stadt Bremen, Bierbrauerei, 1654 unter schwedischer Herrschaft, 1662–1736 Besitz von Hans-Christoph von Königsmarck. Flecken Bederkesa ist Luftkurort und Moor heilbad und trägt seit 1996 Zusatz Bad. Geschlecht: 1159 Marcwardus de Bederekesa [Original], 1162 Marquardus de Bederikesha [Original]; Ort: 1287 Bederikesa [Original]. Das Bestimmungswort enthält den stark flektierenden Personennamen *Badirik, der mittelniederdeutsch als Badericus, Bedericus bezeugt ist. Das Grundwort ist nicht sicher zu bestimmen. Möglich wäre-ach1 (-aha) in der mittelniederdeutsch, altfriesisch Form -a ̄, allerdings bezeichnet es Fließgewässer, der Bederkesaer See kommt demnach als Motiv nicht in Betracht. Siebs zieht aufgrund der vereinzelten Formen auf -ha ein Grundwort -ha ̄ ‘Anhöhe’ nach der erhöhten Ortsanlage heran, wohl zu germanisch *hanhain der Grund Bedeutung ‘spitz oder gebogen Zulaufendes’ (in altenglisch ho ̄h, altnordisch ha ̄ ‘Ferse’), in Geländenamen ‘vorspringende Erhöhung, auslaufendes Landstück, Abhang’ und mit der Bedeutungserweiterung ‘bewaldete Landzunge’. Plausibler erscheint eine Form des Grundwort -au(e) ‘Land am Wasser’ (o ̄ im Wechsel mit a ̄), vgl. Flurname wie A(h)(e), O(h)(e) in einer Bedeutungserweiterung von ‘Waldgebiet am Wasser’ zu ‘Wald, Gehölz’.
Bedesbach Bedesbach wurde im Jahr 1364 erstmals urkundlich erwähnt.
Beedenbostel Kaiser Heinrich III. übertrug im Jahre 1051 dem Marienaltar zu Hildesheim den Comitat, welchen die Grafen Bruno, dessen Sohn Graf Ludwig (Ludolf) von Braunschweig, dritter Stiefbruder des Kaisers († 23. April 1038), und dessen Sohn Egbert zu Reichslehen besaßen, bestehend in den Gauen Nordthüringen, Darlingen, Valen, Saltga, Gretinge und Mulbeze mit den Archidiakonaten Schöningen, Watenstedt, Schöppenstedt, Lucklum, Atzum (im Gau Derlingau), Groß Stöckheim, Denstorf (im Gau Valen), Ringelheim (im Gau Saltga), Beedenbostel, Hankensbüttel (im Gau Gretinge) und Wienhausen (im Gau Mulbeze), wahrscheinlich als Pfandgut, und König Heinrich IV. bestätigte am 3. Juli 1057 solchen Pfandbesitz.
Beelen 920 wurde die Beelener Pfarre gegründet. Bischof Nidhard (900–922) weihte die erste Beelener Kirche. Diese wurde von dem bischöflichen Lehnsmann Bruning gestiftet, dem Verwalter des am Axtbach gelegenen Schultenhofes. Von 1022 datiert die älteste Urkunde der Beelener Kirchengeschichte über die Gründung der Beelener Kirche von Bischof Siegfried. In einer Urkunde von Papst Eugen III vom 23. Mai 1146 wird als Eigentum des Klosters Clarholz „ein Hof in Beelen und eine Kapelle mit allen ihren Gerechtsnamen“ genannt. Das Ministerialengeschlecht von Beelen tauchte 1269 mit dem Knappen Heinrich erstmals auf (Gut Grevinghof).
Beelitz 1247 wurde Beelitz dank der Wunderblutlegende im Mittelalter Wallfahrtsort. 1898 bis 1902 errichtete die Landesversicherungsanstalt Berlin an der 1879 angelegten Bahnstrecke Berlin-Güsten die Heilstätte Beelitz mit mehreren medizinischen und sozialen Einrichtungen. 997 Belizi [Original] (die Zuordnung zu Beelitz oder Belzig ist umstritten), 1216 Beliz [Original], 1303 Beeliz [Original], 1375 Belitz. Der Name ist slawisch, Grundform altpolabisch *Bˇelica ‘Siedlung im sumpfigen Gebiet’. Er ist eine deappellativische Bildung mit dem Suffix -ica ( -itz) von altpolabisch *bˇel' ‘Sumpf, Niederung, feuchte Wiese’, das zum Adjectiv *bˇely ‘weiß, hell, schimmernd, glänzend’ gehört. Der Lage im Feuchtgebiet der Nieplitz wegen ist eine Herleitung eines Personennamens *Bˇe lwenig wahrscheinlich. Ähnlich Klein-Belitz, Landkreis Güstrow. Behlitz.
Beendorf
Beeskow Seit dem 10. Jahrhundert ist slawische Besiedlung nachweisbar. Auf einer Spreeinsel deutsche Burg, die den Übergang über die Spreeniederung sicherte. Kreuzung mehrerer Handelswege. Am Rande der Niederlausitz niedersorbisch-deutsches Kontaktgebiet mit Kietz. 1272 Beskowe [Original], 1324 Bezikow [Original], 1327 Beeskow. Grundform altsorbisch *Bezkov‘ Ort, der nach einem Mann namens Bezek, Bezik benannt wurde’, gebildet mit dem possessiv -ov- Suffix ( -ow) vom Personenname altsorbisch *Bezek, *Bezik, einer Kurzform von Vollname wie *Bezmir. Nicht auszuschließen ist, dass der Name ‘Ort, wo Holunder wächst’ bedeutet, eine Bildung mit dem adjectivisch -ov-Suffix von altsorbisch *bezk, einer Deminutivform von *bez ‘Holunder’. Ähnlich Beesdau, Basedow, bei denen die Nebenformen *bezd/*bazd ‘Holunder’ vorliegen.
Beesten +1000 Bieston, Biastun, Mitte 1200 Bestene.
Beetzendorf -Diesdorf. Beetzendorf: 1204, 1319 Becendorpe, 1323 Betzendorp [Original]. Diesdorf: 1112 in Distorp, 1200 Distorp [Original]. Der Ortsname Beetzendorf ist mit dem Grundwort -dorf gebildet. Das Bestimmungswort kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, hier das Appellativum mittelniederdeutsch b ̄eke ‘Bach’ zu sehen, dass in dieser Sprachstufe auch als feminin auftritt und daher im Genitiv beken lauten konnte. Die Ortslage an der Jeetze würde eine Deutung als ‘Bachdorf ’ bestätigen. Möglich ist aber auch, von einem schwach flektierenden Kosename Bako, im Genitiv *Bakin-, > *Beken-, auszugehen. Die Formen Becen-, Betsenuswach können durch den sog. Zetazismus erklärt werden, bei dem -kin Umgebung vorderer Vokale (-e-, -i-) zu -(t)so.ä. umgestaltet wird. Der Ortsname Diesdorf zeigt ebenfalls das Grundwort -dorf. Das Bestimmungswort kann nicht eindeutig bestimmt werden, möglicherweise ist es an indogermanisch *dheus anzuschließen, vgl. altnordisch dys ‘aus Steinen aufgeworfener Grabhügel’, dän. und norw. dysse ‘Steinhaufen, Grabhügel’. Der Ort liegt am Abhang eines Berges. So Beckendorf, Landkreis Börde (1112 Bicindorp).
Beetzsee Die geschichtliche Zeit Beetzsees begann im Jahr 1290, als Brielow erstmals als „Brilow“ in einer Urkunde erwähnt wurde. Markgraf Otto IV. verkaufte das Dorf der Altstadt Brandenburg für „9 Mark Stendaler Geld und 21 Pfund Pfennige“ und befreite gleichzeitig die Stadt von Zöllen und der Dammarbeit für Brielow.
Beetzseeheide Die älteste urkundliche Erwähnung Mötzows stammt aus dem Jahr 1161, vier Jahre nach der Rückeroberung. Das Dorf, in der Urkunde „Mukzowe“ geschrieben, wurde als slawische Siedlung am Beetzseeufer südwestlich seiner heutigen Lage vom Bischof Wilmar von Brandenburg dem neugegründeten Domkapitel zu Brandenburg überschrieben. 1204 war in einer Urkunde an den brandenburgischen Markgrafen Otto II., in der der Besitz des Domkapitels bestätigt wurde, von zwei nahe beieinander liegenden Dörfern Mötzow die Rede. Drei Jahre später, 1207, wurde Butzow als „Buzow“ erstmals erwähnt.
Beggendorf, (Aa) 1172 Beggendorph, 1217 Beckendorp. Germanisch Baggin porpa. Dorf des Baggi or Bagjo.
Beheim, (Trier) 1200 Ubertragung des Landesnamens Bohmen?
Behnsdorf, Mitte 1200 Banenthorpe.
Beggerow
Behlendorf Im Jahre 1194 wurde die Gemeinde erstmals als Belendorpe urkundlich erwähnt. Das „weiße Dorf“ (beladorpe soll sprachlich slawischen Ursprung haben: bela=weiß) gibt es mindestens seit diesem Jahr 1194. Weil der Bischof Isfried von Ratzeburg seinen Privatbesitz von dem Besitz des Domkapitels trennt, werden das Dorf Belendorpe und das kleine Dorf Minus Belendorpe in der Trennungsurkunde erwähnt.
Behrendorf Behrendorf ist erstmals 1309 (Dip. dan.) dokumentiert. Der Name bedeutet etwa Dorf des Biarne bzw. Biorn, Bjørn, ein Name, der zur Tierbezeichnung dänisch bjørn für Bär gehört. Behrendorf hat in der dänischen Form des Ortsnamens Bjerndrup mehrere Parallelen in Dänemark.
Behrenhoff Der Ort wird 1249 erstmals als Buztorp urkundlich erwähnt. Später wird der Ort auch Budesdorp oder Buusdorf und bis 1708 in vielen Schreibvarianten genannt.
Die Geschichte des Ortes Behrenhoff ist eng mit dem alten pommerschen Adelsgeschlecht derer von Behr verbunden, die sich seit 1387 (Verkauf einer Katenstelle) als Grundbesitzer nachweisen lassen. Im Lehnbrief von 1275 durch Herzog Barnim I. und seinen Sohn Bogislaw IV. sind keine Besitzungen eingetragen. Erst im Lehnbrief von 1491 wurde Butczdorpe genannt. Der schwedisch-pommersche Landrat Felix Dietrich von Behr (1700–1764) verheiratet mit Katharina Sophia von Zepelin auf Bandelin hatte 1759 den gesamten Ort erworben.
Behren-Lübchin Behren-Lübchin: Nahe beim Ort befand sich eine große slawische Burganlage der Zirzipanen. Sie wurde vermutlich um 1171 durch König Waldemar I. von Dänemark zerstört.
Behrensdorf Im Jahr 1433 wurde Behrensdorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der Gemeinde leitet sich wohl von Dorf des Bernhard oder Bernward ab.
Beidenfleth Erstmals wurde Beidenfleth in den Annales regni Francorum (sub anno 809) erwähnt, als sich dort im Jahre 809 Abgesandte Karls des Großen und des dänischen Königs Göttrik trafen. Allerdings taucht der Name Badenfliot nur in einem Teil der Handschriften auf.
Beiersdorf Die Gründung der Ansiedlung Beiersdorf erfolgte offenbar nach 1200 in der Zeit der bäuerlichen deutschen Landnahme durch Lokatoren. Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung am 21. Januar 1272 wird der Ort als bischöflich-meißnisches Zinsdorf aufgeführt, zusammen mit den Dörfern Cunewalde, Spremberg und Niederfriedersdorf.
Beiersdorf-Freudenberg Freudenberg hieß vormals Vrondenberg. Es gehörte zum Distrikt Biesenthal und teilte das Schicksal Biesenthals und der dazugehörigen Dörfer. Deren Besitzer war bis 1427 Mathias von Uchtenhagen, der es für 400 Schock böhmischer Groschen zur Hälfte an die Brüder Klaus, Wilke und Otto von Arnim verkauft, die die andere Hälfte schon besaßen, vermutlich seit Ende des 14. Jh.
Beierstedt
Beilingen
Beilngries 1007 locum Bilingriez dictum in pago Nordgouue, 1053 Pilingriez, 1129 (Kopie von 1514) Beylngries, 1188 Pilengriez, 1208 Bilngriez, 1304 Peylengriez, 1470 Peylingries, 1632 Peilngrieß, 1799 Beylngries ... Beilngries. Grundwort des Namens ist althochdeutsch grioz ‘Kies, Sand’, Bestimmungswort der Personenname B ̇ ̄ılio. Der ursprungliche Flurname bezeichnete wohl eine Stelle, wo feines Geröll angeschwemmt wurde, die wiederum einem B ̇ ̄ılio zu Eigen war.
Beilrode Junge Namenbildung. Beilrode ist eine Adaption des Ortsname Zeckritz, belegt 1245 Sekeritz, zu altsorbisch *Sˇekyric-, abgeleitet von altsorbisch *sˇekyra ‘Axt, Beil’, mit dem häufigen Grundwort-rode.
Beilstein (Mosel) Seit 1268 war der Ort Lehnsbesitz der Herren von Braunshorn. Unter Johann von Braunshorn (1299–1346) erhielt das mit einer Mauer befestigte Beilstein im Jahre 1309 von König Heinrich VII. die Stadtprivilegien. 1310 wurde die ehemalige Pfarrkirche gestiftet.
Beilstein (Württemberg) Burg Hohenbeilstein wurde um 1070/1080 errichtet, Bergfried und Ringmauer erhielt sie um 1200. Um 1150 wird erstmals ein Dietherich von Bilstein genannt, die Burgherren standen vermutlich in verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Grafen von Vaihingen und Löwenstein und ihr Besitz ging bei ihrem Aussterben nach 1234 an die Markgrafen von Baden über. In einer Urkunde aus dem Jahr 1245 wird der Ort Beilstein erstmals erwähnt, der sich wohl im Hochmittelalter als Burgweiler unterhalb der Burg Hohenbeilstein entwickelte und damit jünger als die meisten anderen heute zur Stadt Beilstein zählenden Weiler ist.
Beimerstetten Urkundlich erstmals 1377 erwähnt, dürfte der Ort bereits im 10. Jahrhundert n. Chr. gegründet worden sein und lag zur Zeit des Hochmittelalters im Gebiet des Herzogtums Schwaben.
Beindersheim 874 Bendirdisheim. Germanisch Bandarides haim, Wohnung des Badanrid. Die erste urkundliche Erwähnung Beindersheims vom 13. April 855 im Lorscher Codex manifestiert einen Gütertausch in der Gemarkung des Dorfes Bentritesheim im Wormsgau gelegen. Aus der zweiten urkundlichen Erwähnung 874 in der „Mainzer Urkunde“ geht hervor, dass zwischen 629 und 656 ein fränkischer König aus Bendirdisheim der Kölner Bischofskirche seinen Besitz übereignet habe. Daraus kann gefolgert werden, dass die Dorfgründung durch Bandarit kurz nach der fränkischen Landnahme im 6. Jahrhundert erfolgt sein muss.
Beinerstadt Erstmals erwähnt wurde Beinerstadt 796 als „Perinheressteti“ (Ort einer Hofstette).
Beinhausen m Mittelalter gehörte Beinhausen zum Amt Daun im Kurfürstentum Trier. Erstmals Erwähnung findet der Ort in Dokumenten am 10. August 1290 als Beinchenhusen. Später, 1311, ist von einem Beyirhusen die Rede und schließlich werden im Jahre 1504 in einem Kaufvertrag ein gewisser „Clais van Beyhusen“ sowie die „Kirchenmeister von Hilgenrait“ genannt.
Bekdorf
Bekmünde
Bekond
Belau
Beldorf
Belg Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1295. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Belleche im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Belgern-Schildau Im Jahr 2013 haben sich die historischen und traditionsreichen Städte, die Stadt Belgern und die Stadt Schildau zur neuen Stadt Belgern-Schildau vereinigt. Schildau wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Einige steinzeitliche Funde beweisen, dass dieses Gebiet auch schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Auf alten Karten (z. B. von Johann George Schreiber um 1750) und Ansichten (z. B. von R. Stieler, ca. 1870) ist auch die Variante Schilda zu finden. Belgern wurde am 5. Juni 973 erstmals urkundlich erwähnt. Am 27. Februar 983 erfolgte die erste Erwähnung der civitas Belgora. In der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg wird Belgern im Zeitraum zwischen 1010 und 1017 dreimal erwähnt. Der slawische Name Belgora bedeutet „Weißer Berg“ und bezieht sich auf die Lage des Ortes. Am 6. Mai 1286 wird Belgern in einer Urkunde Bodos von Eilenburg zur Schlichtung eines Grenzstreites zwischen Belgeranern und dem Abt von Buch als "oppidum" (bedeutete damals "Stadt") bezeichnet.
Belgershain Die erste urkundliche Erwähnung von Belgershain stammt aus dem Jahr 1296. Threna, seit 1996 Ortsteil von Belgershain, wird 1205 als Sitz des Wulferus von Trenowe urkundlich erwähnt und feierte im Juni 2005 seinen 800. Geburtstag.
Belgweiler Im Jahr 1285 wurde Belgweiler erstmals urkundlich erwähnt.
Bell bei Niedermennig, 1112 Belle, Bella. Sie Buchbell, Denderbelle, Schellebelle.
Bell (Eifel)
Bell (Hunsrück) Bell ist eine sehr alte Siedlung. Schon der Name ist vorgermanisch, „Bell“ bezeichnet im Keltischen eine Anhöhe oder Siedlung auf der Höhe. Gräberfunde in der Nähe von Bell, insbesondere das Wagengrab von Bell, zeigen, dass die Gegend früh von Kelten besiedelt war.
Beller (Harsewinkel, Mitte 1200 Ballethe.
Beller, (Ringen) 1222 Belnere,
Bellersen, 1015-25 Baldereshusun. Germanisch Balpaharis husum, zu den Hausern des Balpahari, (Balpa, kühn, +harja, Heer)
Bellenberg
Bellheim
Bellingen
Bellstedt
Belm Belm war 1556–1807 Sitz einer Vogtei des osnabrückischen Amtes Iburg und von 1814–1852 Sitz einer Vogtei im Amt Osnabrück. Um 1150 Belhem [Kopie 14. Jahrhundert], 1184 Bilehem [Kopie 14. Jahrhundert], um 1200 Belehem; Belm (1634). Bildung mit dem Grundwort-heim. Das Bestimmungswort ist mit dem in altenglisch bile ‘Schnabel, Rüssel’, mittelniederdeutsch bille ‘Hinterbacke’ belegten Appellativum zu verbinden, das hier auf eine spitz zulaufende Geländeformation Bezug nimmt. Direkt nort des Ortes steigt das Gelände rasch an. Ursprünglich -i wird in offener Silbe zu -e zerdehnt. Dann schwindet das zweite -e-, und das Grundwort wird durch Ausfall des anlautenden -hund dann des -e gekürzt. So Bilme, Kreis Soest.
Belrieth
Belsch Die älteste Erwähnung dieser Gemeinde stammt aus dem Jahr 1363, als Heinrich von der Hude das Dorf an Herzog Albrecht II. verkaufte.
Beltheim Der Ort Beltheim wurde im Jahre 893 im Prümer Urbar erstmalig als Beltuom urkundlich erwähnt.
Belum
Bempflingen Bempflingen wurde vermutlich im 5. Jahrhundert von Alemannen gegründet. Dies kann auch aus dem Ortsnamen geschlossen werden, der wohl mit dem Vornamen Beonfil verknüpft ist. An der Stelle, an der das alemannische Reihengräberfeld gefunden wurde, stand zuvor ein römischer Gutshof.
Bempflingen wurde erstmals 1090 erwähnt, als die Grafen Kuno von Wülflingen und Liutold von Achalm mit ihrem Neffen, Graf Werner von Grüningen, in Biemphelingin den sogenannten Bempflinger Vertrag zur Nachlassregelung und insbesondere zur Absicherung ihrer Stiftung für Kloster Zwiefalten unterzeichneten.
Benden, (Brühl) 1138 Bemede. Germanisch bau-maepa, Gemeindeheuwiese.
Bendestorf Der Luftkurort Bendestorf kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich erwähnt ist er im Jahr 970.
Bendfeld Bendfeld war früher unter dem Namen Bentvelde erstmals erwähnt, als es 1421 an das Kloster Preetz verkauft wurde.
Bendorf (Holstein) Der Ortsname ist erstmals 1064 als Bethindorf genannt. Es liegt ein germanischer Personenname wie Bado oder Batto zugrunde. 1560 bekam Bendorf die Marktrechte verliehen.
Bendorf (Mittelrhein) In römische Zeit verlief auf dem Gebiet der heute Stadt die Limesstraße, wurde ein Kastell errichtet. Bis Anfangs 17. Jahrhundert ist Bendorf und v.a. sein Ortsteil Sayn eng mit den Grafen von Sayn verbunden. Aus dieser Zeit stammt die Burg. Das Schloss ist aus dem 19. Jahrhundert Seit dem 18. Jahrhundert prägt das Hütten wesen die Stadt, von dem die Sayner Hütte noch heute zeugt. 1064 Bethindorf, Bettendorf, 1076 Beddendorf, 1105 Bettindorp, 1152 Bedendorf; Bendorff (1588). Das Bestimmungswort ist der Kosename Bado, Baddo, Batto, Genitiv Singular Bedin-, Beddin-, Bettin-, zu germanisch *ba ̆du‘ Kampf’. Bei den mit Kosenamen gebildeten Ortsname ist ein häufiger Wechsel zwischen sth. und stl. Lauten sowie ihre Verdoppelung zur Steigerung der Expressivität zu beobachten. Die Umlautung des kurzen -a> -e erfolgte aufgrund der Flexionsendung. Grundwort ist-dorf. Das -dz wischen zwei Vokalen fiel spätestens im 15. Jahrhundert infolge von Dissimilation aus. Der ursprungliche Ortsname bedeutete demnach ‘Dorf des Bado/Baddo’.
Bendrup, (Herzfeld) +1000 Bennigthorpa. Mitte 1200 Bennninkthorpe. Germanisch Benninga porpa. Dorf der Leute des Benno.
Bengen, (Koblenz) 1120 Bengehoven, 1140 Bingehoue.
Bennenhus, (bei Istrup) 1015-25, Germanisch Bennan husa, Haus des Benno.
Benediktbeuern Das Kloster Buron/Benediktbeuern entstand als frühmittelalterliche Gründung im 8. Jahrhundert. Seine ersten Anfänge sind in ein tiefes Dunkel gehüllt, das kaum mehr zu lichten ist. Die spätere Überlieferung über die Gründung stammt erst aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Damals wurde das Kloster nach der Zerstörung durch die Ungarn (955) von den Benediktinermönchen von Tegernsee aus neu belebt (1031). Der Amtsantritt des ersten Abtes Lantfrid wird heute in die Mitte der sechziger Jahre des 8. Jahrhunderts datiert.
Bengel Im heutigen Ortsteil Springiersbach wurde Anfang des 12. Jahrhunderts das Kloster Springiersbach gegründet. Der Name des Ortes Bengel wurde zuerst 1144 mit dem Namen Baingniul in einer Urkunde genannt, als König Konrad III. das Kloster Springiersbach in seinen Schutz nahm und dessen Rechte und Besitzungen bestätigte. In der Bestätigungsurkunde des Kaisers Friedrich I. (Barbarossa) aus dem Jahre 1193 wurde der Ort Bengel Bagnuel genannt.
Bengerstorf Im Jahre 1453 sind nach dem Landbederegister in Klein Bengerstorf sieben Hüfner und vier Cossaten ansässig. In Groß Bengerstorf sind es zehn Hüfner und zwei Cossaten.
Benitz Erstmals wurde Benitz im Jahr 1270 urkundlich erwähnt.
Benndorf 1121 wird die Siedlung Benndorf, ein Bauerndorf, urkundlich zum ersten Mal erwähnt. Geprägt durch die Landwirtschaft und den Kupferschieferbergbau entwickelte sich Benndorf zu einem ansehnlichen Ort. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es hier zwei Güter.
Bennewitz
Bennhausen Bennhausen wurde 1252 als Benninhusen erstmals urkundlich erwähnt.
Benningen
Benninghausen, Mitte 1200 Benninchuson, Germanisch Benninga husum, zu den Häusern der Leute des Benno.
Benrath, (Düsseldorf) 1222 Benrode, 1224 Benrodhe.
Benrath, (Zerf) 1225 Bermeroth. Germanisch Bermon ropa. Rodung des Bermo.
Bensberg, (Koln) 1138-40 Benesbure, 1210 Bensbure. Germanisch Bannis burja, Koten des Banni or Banjo.
Benstal, (Winningen) 1130-39 Bensenberga.
Bentheim, (Osnabruck) Mitte 1200 Binedheim, 1187 Benedhem, 1200 Benethem. Germanisch binuta, Bintze, + haima, Wohnung.
Bentlage, (Rheine an der Ems) +1000 Binutloge, Mitte 1200 Benedlage. Germanisch binuta, Bintze + lauha, Wäldchen augfhohem Sandboden.
Bentrop, 1036 Beringthorpa, +1100 Beringthorpa. Germanisch Beringa porpa. Dorf der Leute des Bero. (Bernu, Bär)
Benningen am Neckar Im Jahr 85 n. Chr. war die Neckar-Odenwald-Linie die Grenze des Römischen Reiches. Um diese Grenze zu sichern, bauten die Römer den Limes Germanicus. Entlang der Grenze errichteten sie in regelmäßigen Abständen Befestigungsanlagen, zu denen auch ein kleines Castrum am südöstlichen Rand des heutigen Dorfes gehörte. Die Mündung der Murr in den Neckar dürfte bei der Wahl der strategischen Lage des Ortes eine Rolle gespielt haben.
Um 150 n. Chr. wurden die Grenze und das Kastell nach Osten in Richtung Murrhardt verlegt, eine zivile Siedlung blieb jedoch bestehen. Um 260 n. Chr. hatten die Alemannen die Römer verdrängt und sich in der Gegend niedergelassen. Der Name Benningen leitet sich wahrscheinlich vom Namen des Clanführers ab, der Bunno genannt werden könnte. Im Jahr 779 wurde der Ort erstmals als Bunninga erwähnt, als das Kloster Fulda dort Besitz erwarb. Weitere Grundbesitzer waren das Kloster Lorsch und das Hochstift Speyer.
Bensdorf Im 10. Jahrhundert kam das Gebiet Bensdorfs erstmals und 1157 dauerhaft unter deutsche Herrschaft. Zwischenzeitlich stand das Land nach einem Aufstand 983 nochmals für fast 200 Jahre unter slawischer Oberherrschaft.
Erste schriftliche Erwähnungen stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bensdorf wurde 1363 als „Bentsdorp“ und 1475 als „Bentczendorf“ genannt. Nur kurze Zeit später wurden auch Woltersdorf („Woltersdorp“) und Vehlen („Velem“) erstmals in den Lehnsregistern des Erzstifts Magdeburg von 1368 bis 1381 erwähnt.[22] Aufgrund dieser Lehnsregister gehörte Bensdorf als Lehen einem „Heyso von Krakow“ und Woltersdorf zwei Mitgliedern der Familie von Sandow, die ihren Sitz in der östlich an der Havel gelegenen Burg Plaue hatten.
Bensheim Frühe Schenkungen im Ort an das Kloster Lorsch. 956 Verleihung des Marktrechtes durch König Otto I. Stadtrechte wohl seit dem frühen 13. Jahrhundert Bestätigung der Stadtrechte 1320 durch den Mainzer Erzbischof. Seit 1232 bis zum Ende des Alten Reiches kurmainzisch mit Ausnahme der Verpfändung an die Kurpfalz (1461–1623). 765, 766, 770 (Kopie) Basinsheim, 789 (Kopie) Basinesheim, 795 (Kopie) Besinsheim, 1213 Bensheim. Personenname Baso, der im zeitlichen Umfeld der Erstnennung von Bensheim auch im Lorscher Codex als Name eines Schenkers erscheint. In der Komposition mit-heim wäre die Form *Basin-heim mit der schwachen Genitivflexion des Personennamens zu erwarten gewesen. Entweder in Anlehnung an die lateinische Deklination (Basonis) oder als Analogiebildung zu den Namen mit einem stark flektierenden Erstglied entstand Basinsheim. Ein alternativ anzusetzender Personenname *Basin, Genitiv *Basines ist nicht bezeugt. Die Deutung von Baso ist nicht sicher.
Bentwisch n der ersten schriftlichen Erwähnung des Ortes im Jahr 1345 wird er als in villis Bentewiths und 1441 als to der Bentwich bezeichnet.
Bentzin Die Ortsnamen deuten auf eine slawische Herkunft hin, aber schon in der Steinzeit war die Gegend besiedelt. Die Dörfer wurden Ende des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Benz (Nordwestmecklenburg)
Benz (Usedom)
Benzweiler
Beratzhausen
Bercheim, (bei Sankt Vith) 1200 Bercheim, Berchheim. Germanisch berga- Berg + haima, Wohnung.
Berchem, (Kettwig) 10-1100 Berghem, 1035-50 Bergem. Idem.
Berching Siedlungsnamen ( -ing(en)-Ableitung) und siedlungsgeografische Umgebung (weitere -ing-Orte in gleichmäßigen Abständen auf günstigen Lagen) lassen eine Gründung zwischen 5. und 7. Jahrhundert vermuten. Lage an wichtiger Nord-Süd-Verbindung bewirkt wirtschaftliche Bedeutung. Noch heute ist die ursprüngliche Siedlung an der Sulz gut erkennbar; spätere Erweiterung durch Eichstätter Bischöfe west des Flusses mit vollständig erhaltener Stadtmauer. 883 Pirihinga [Original], 1057–1075 Birichingen [Original], 1282 Perchingen [Original]; Perching (1447). Ursprunglich ein Insassenname, gebildet als Ableitung mit dem Suffix -ing (en) und dem Personennamen althochdeutsch Biricho/altbairischPiricho (zum Personenname Bëro mit Kosesuffix althochdeutsch -icho-, dessen -i die Hebung des -ëzu -i verursachte). Das auslautende Morphem -a im ersten Beleg markiert eine Nominativ -Plural Form (‘Leute des Biricho’), hingegen kennzeichnet das später in -ing-Siedungsname überwiegende mittelhochdeutsch -en < althochdeutsch -un eine Dativ-Plural-Form (‘bei den Leuten des Birocho’). Die Endung -en schwindet im Bairischen generell etwa ab dem 13. Jahrhundert nach Synkope des Vokals.
Berchtesgaden, Circa 1102 Gründung des Augustinerchorherrenstiftes, 1194 Bergregal, also Eigentumsrecht auf Salz und Erzlager, Verlust der Landeshoheit durch die Säkularisation, 1810 Landgericht. 1100–1115 Berthercatmen, 1106 (Kopiedes 16. Jahrhundert) uillam scilicet Berchtersgadmen, 1121 Perehtgeresgadem, 12. Jahrhundert Perthersgadem, Perhthersgadem, Berhtersgadem, 1266 (Kopie des 15. Jahrhundert) Berchtesgadem; Berchtesgaden (1461). Die verschriebene Form des Erstbelegs ist auf einen Fehler der päpstlichen Kanzlei zurückzuführen. Zuverlässiger ist die Schreibung der Urkunde von 1121. Grundwort ist althochdeutsch gadum, gadem ‘Haus, aus einem Raum bestehend’, Bestimmungswort der Personenname Per(c)htger.
Bereborn Im Mittelalter gehörte Bereborn zur Grafschaft Virneburg. Unter napoleonischer Besatzung lag das Dorf in der Meierei („Bürgermeisteramt“) von Virneburg.
Berenbach Im Mittelalter gehörte Berenbach zum Amt Nürburg im Kurfürstentum Köln. Unter preußischer Verwaltung gehörte das Dorf zur Bürgermeisterei Kelberg.
-berg. Das germanische Wort *berga (althochdeutsch bërg / përec, mittelhochdeutsch bërc) Maskulinum ‘Anhöhe, Berg’ steht im Ablautverhältnis zu germanisch *burg(-burg), ursprünglich ‘befestigte Anhöhe’, und ist durch das Genus von diesem unterschieden (Maskulinum: Feminin). Durch semantische Beeinflussung, die bei Berg zu ‘befestigte Siedlung auf einer Anhöhe’ führen konnte, kam es bereits früh zum Austausch der verwandten Wörter beziehungsweise Grundwort So erklärt sich der häufige Wechsel von -berg und -burg in deutsch. Ortsname mit -berg konnten Siedlungen benannt werden, wiewohl eine Burg vorhanden war (z. B. Nürnberg, Bamberg,). Dagegen konnte -burg ursprünglich -berg verdrängen (z. B. Siegburg, Rhein Sieg-Kreis, Dillenburg, Lahn-Dill-Kreis). Berg kommt auch als Simplex vor (z. B. Bergen auf Rügen, Ortsname im Dativ Plural, Landkreis Rügen), öfter als Bestimmungswort (z. B. Bergheim, Rhein-Erft-Kreis).
Berg (Oberfranken) Ab Ende 12. Jahrhundert herzogliches Amt, später auch zwei Hofmarken. 1129 de Perege [Original], wohl hierher, circa 1285 in officio Pærn [Original, hierher!], 1287 de Berge [Original], 1326 officio in Pergen [Original]. Der Siedlungsname ist eine Simplexbildung zu-berg, die in den frühen Belegen in mittelhochdeutsch Dativformen (Singular -e und Plural -en) im lateinischen Kontext steht. Im ersten Beleg erscheint zwischen -r und -g in typischer Sprossvokal, der sich ähnlich auch in Belegen des 15. Jahrhundert zeigt. Eine Fehlbildung stellt wohl die kontrahierte Form Pærn von circa 1285 dar. Die Motivation zur Namengebung ist nicht deutlich erkennbar, da nennenswerte Gelände erhebungen nur in einigem Abstand vorhanden sind; möglicherweise liegt eine empfundene Lage ‘zwischen den Bergen’ zugrunde. Damit wäre auch die Plural-Form erklärt, obwohl hier eher eine analoge Angleichung an Siedlungsnamen mit anderen Plural Formen wie-hofen und-hausen vorliegt. Der Zusatz b. Neumarkt i. d. Oberfranken dient der Differenzierung von vielen weiteren Orten gleichen Namens. Allein in Bayern sind über 100 Orte mit dem Simplex Berg(en) benannt; keiner von ihnen ist zur Stadt aufgestiegen.
Berenforthe, (Herzogenrath) 1123 Berenforthe. Germanisch birnu, Jauche, jauchenartiger Schlamm + furdu, Furt.
Berg (Pfalz) Älteste Nachrichten über ein Rittergeschlecht, das in Berg seinen Sitz hatte, gehen ins 12. Jahrhundert zurück. Es ist die Rede über Wezelo von Bergen, der unter den Ministerialen des Bischofs von Speyer, Günther von Henneberg, erscheint, aber auch als Zeuge in kaiserlichen Urkunden oder gar als Begleiter des Königs Heinrich VI. erwähnt wird. Urkundlich wird Berg zum ersten Male im Jahre 1176 genannt. 1281 kam Berg zur Vogtei Hagenbach und gelangte 1407 mit derselben in kurfürstlichen Besitz.
Berg (Schussental) Berg wurde im Jahr 1094 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weingarten erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit existierte die „Kirche zu Berg“ bereits.
Berg (Starnberger See) Ab dem 16. Jahrhundert Hofmark, 1640 Bau des heutigen Schlosses, Todesstätte von König Ludwig 828 (Kopie des 12. Jahrhundert) in loco quae dicitur ad Perke, 935–955 (Kopie des 11. Jahrhundert) Perge in Huosi, 955–975 (Kopie des 11. Jahrhundert) in Bavuaria in loco Perge nuncupato, 1020–1035 (zum 10. Jahrhundert, Kopie des 12. Jahrhundert) Peraga, circa 1080 Perga, 1315 Perg, 1377 Perg, enhalben dez Wirmses, 1390 Perg bey dem Wirmsee, 1560 Perg am Wirmsee, 1643 Berg, 1689 Undernperg. Dem ursprungliche Flurnamen liegt althochdeutsch -berg, perch ‘größere Anhöhe oder Bodenerhebung, bewachsene Höhe’ zugrunde. Wegen vieler gleichnamiger Orte musste der Name lokalisiert werden, und zwar mittels des Herrschaftsbereichs, des Landes und des Starnbergersees. Der Beleg von 1689 weist auf einen niedrigen gelegenen Ortsteil.
Berg (Taunus) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Berg 1260, als die Grafschaft Katzenelnbogen unter den Brüdern Diether V. und Eberhard I. geteilt wurde.
Berg (Ahrweiler) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Vischel erfolgte 893 im Prümer Urbar.
Berg, (Grafschaft, ursprünglicher Sitz Altenberg, (Odenthal) 1068 de Monte, 1080 Berge. 1139 Berga. Germanisch berga, berg.
Berg, (Bachte-Maria_Leerne) 856 Berega, Idem.
Berg, (Helstedt)Mite 1200 Berga.
Berg, Nachtsheim) 1103 Berge.
Berg, Nenning) 1192 Berge.
Berg, (Remagen) 856 Bergo.
Berg, (Schwerte) 1047 Berge.
Berg= Wickrathberg, 1130 Berga iuxta Nersan.
Berge, (Halver) Mitte 1200 Berge,
Berge, (Bingen) 1158 Bergun.
Berge, Ten (Daknam) 1224 Bergha.
Berge, Ten, (Munkzwalm) 1108 Thenberge.
Berga
Berga/Elster
Bergatreute Der Name Bergatreute lässt auf eine Besiedlung im ersten nachchristlichen Jahrtausend schließen. Der Name dürfte von einem Berengar heißenden Sippenoberhaupt herrühren, der in einer Rodung eine Siedlung gründete. Eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1147 als „Berngartruti“ benennt Bergatreute als Eigentum der Abtei Weingarten.
Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz Von 1128 bis 1848 gab es in Berg zwei Burgen in Händen verschiedener Besitzer.[5] Am 12. November 1129 wurde Berg erstmals urkundlich erwähnt, und zwar bei einem Zehentstreit zwischen der Propstei Fürnried und dem Kloster Kastl, bei dem ein Leutpriester „Heinricus de Perge“ genannt wird.1224 wurde Berg ein herzoglich-bayerisches Amt.[5] 1236 wird mit dem Reichsministerialen „Wernher von Paerge“ erstmals ein Adeliger zu Berg fassbar.
Berge (Niedersachsen)
Berge (Prignitz) Groß Berge und Klein Berge gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg. Sie wurden 1938 zur Gemeinde Berge zusammengeschlossen.
Bergeler, (Oelde) 1081-1105, Berklare. Germanisch birko, Birke + hlaeri, waldiges Sumpfland.
Bergen, (Bislich) 1085 Birge.
Bergen (Lüneburger Heide) Stätte eines herzoglichen Godings, seit dem 15. Jahrhundert Flecken und später Amtssitz; im Spätmittelalter im Wohld bei Bergen eine Marienwallfahrt. 1197 Berge [Original], 1269 Berghe, 1377 Berghen. Der Ortsname beruht auf dem Simplex altsächsisch -berg, mittelniederdeutsch berch ‘Berg, Erhebung’ und zeigt lediglich Übergang von einer Singularzu einer Pluralform. Die Benennung bezieht sich auf die (kleinen) Erhebungen beiderseits des Berger Bachs.
Bergen (Vogtland)
Bergen (Chiemgau) Das Gemeindegebiet war vor Christi Geburt besiedelt. Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr. war es Teil des römischen Imperiums, was etwa die Villa rustica in Holzhausen bezeugt. Bergen wurde 924 als Perch oder Perga in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg erstmals urkundlich genannt.
Bergen (Mittelfranken)
Bergen an der Dumme
Bergen auf Rügen In der Nähe die Erhebung Rugard (91 m ü. Maskulinum) mit (seit 1877) Ernst-Moritz-Arndt-Turm und Erdwall als Rest einer 1316 zerstörten slawische Burg. Die ehemalig Klosterkirche St. Marien des 1193 gegründeten Zisterzienserklosters verfügt als einzige Kirche in Norddeutschland über eine vollständige Innenausmalung nach einheitlichem Bildprogramm (Anfang 13. Jahrhundert). An ihrer Nordwand befindet sich eine seltene slawische Granitstele (12. Jahrhundert). Der Ort entstand aus einer alten slawischen Siedlung. 1325 mit Rügen an Pommern, 1613 lübisches Stadtrecht, 1648 an Schweden und 1815 an Preußen. 1232 Gora, 1242 in Monte in Rvja, 1278 Berghe, 1289 Gora sive Mons in Ruya, 1302 Bergh in Ruya; Bergen (1331). Sowohl der altpolabische Ortsname *Gora (zu *gora ‘Berg’) als auch die übersetzte lateinisch und die eingedeutschte Variante stehen mit der Hügellandschaft im Zentrum der Insel Rügen beziehungsweise mit dem Berg in Verbindung, auf dem das Stadtzentrum liegt. Der heute Flurname Rugard dagegen könnte auf einen älteren Burgname zurückgehen, darin das altpolabische Grundwort *gard ‘Burg’ und der slawische Inselname Ruja. Mit deutscher Etymologie u.a. Bergen, Landkreis Celle; Bergen, Landkreis Birkenfeld, und Landkreis Traunstein,
Bergen bei Kirn 926 Bergon, 961 in Bergero marca.
Bergenhausen 943 Bergerahuson, 10-1100 Bergarohuson. Germanisch bergwarja husum, zu den Hausern der Bergleute.
Berghaltern, (Haltern) + 1000 Berghalehtrun.
Berghausen, (Oberpleis) 1076 Berengereshuson, 1064 Beringerishusin. 1218 Berchusin. Germanisch Bernugaires husum, zu den Häusern des Bernugair, (bernu, Bär, + gaiza, Speer.
Berghausen, (Langenfeld) 1160 Berghusen, germanisch berga- Beg = husum, zu husa, Haus.
Berghausen, (Reckinghausen) 1081-115 Berghuson, Idem.
Bergheim, (Erft) 1028 Bercheim, 1051 Berchem.
Bergheim, (Sieglar) 1076 Berecheim, 1109 Bercheim.
Berghofen, (Dortmund) Mitte 1200 Berkhove. Germanisch birko, Birke + hofum, zu hofa, Hof.
Berghoven, (Oberkassel) 1172 Berchove.
Bergenhusen Auf Dänisch wird die Stadt auch Berringhuse genannt. Die Stadt wurde erstmals 1304 als Beveringhuse erwähnt. Der Stadtname leitet sich von beaver (Beveringhuse) ab.
Bergewöhrden
Bergfeld Die Siedlung Bergfeld ist wendischen Ursprungs und geht vermutlich auf das 6. bis 8. Jahrhundert zurück. Der Name Bergfeld ist vermutlich eine Zusammensetzung des deutschen Wortes Feld und des slawischen brêgu. Beide Worte bedeuten dasselbe, ein Feld, oder zu jener Zeit häufig auch ein Uferstück. Auch die Flurnamen um Bergfeld sind slawischen Ursprungs.[2] Nach einer anderen Deutung bedeutet der Name Berg-Feld, also ein Feld auf der leichten Anhöhe, auf der der Ort liegt.[3] Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1135 als Bergfelde, als es zum Besitz des Klosters zu Königslutter gehört.
Berghaupten Berghaupten wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon in der Spätantike befand sich wohl auf dem Geißkopf ein römisches oder germanisches Militärlager.
Seit der Erstnennung war die Geschichte des Ortes eng mit den Herren von Hohengeroldseck verbunden, bis die Familie 1634 ausstarb. Es folgte eine Zeit der Streitigkeiten zwischen Österreich und dem Bischof von Straßburg.
Berghausen erghausen wird im Jahr 1260 erstmals urkundlich erwähnt. Die Grafen von Katzenelnbogen waren bis 1479 Landesherren der Niedergrafschaft Katzenelnbogen und damit auch Berghausens.
Bergheim (Nordrhein-Westfalen) Erwähnt wird Bergheim erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1028 (einige Stadtteile auch wesentlich früher), in welcher Hezelin, der Bruder des Pfalzgrafen Ezzo, die ihm gehörende Grundherrschaft Bergheim, die ehemals Königsgut war, an die Reichsabtei Kornelimünster verschenkte. Die Abtei an der Inde verblieb bis zum Ende des Alten Reiches im Besitz der Grundherrschaft von Bergheimerdorf, zu der die meisten Orte der heutigen Stadt gehörten.
Bergheim (Oberbayern) Der Ort Bergheim, als größter der Gemeinde, wurde um 1182/1195 anlässlich der Einweihung der Kirche durch den Bischof Otto von Eichstätt erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ortsname kommt von der Bezeichnung „Perkhaimb“, was in etwas „Heim am Berge“ bedeuten sollte.
Bergholz
Berghülen Die schriftliche Geschichte der Gemeinde Berghülen begann mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortsteils Bühlenhausen in einer Urkunde des Klosters Ochsenhausen, die im Jahr 1100 dem Kloster St. Blasien im Schwarzwald geschenkt wurde. Berghülen selbst wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt die Schenkung des Grafen Heinrich von Tübingen an das Kloster Blaubeuren.
Berg im Gau Der Ort wurde erstmals 800 als „ad Pergon“ urkundlich erwähnt. Berg im Gau gehörte zum Kurfürstentum Bayern, war aber ein Teil der geschlossenen Hofmark Oberarnbach (entstanden im Jahr 1279) der Freiherren von Pfetten.
Bergisch Gladbach 1975 aus den ehemaligen Städten Bergisch Gladbach und Bensberg und der Ortschaft Schildgen (Gemeinte Odenthal) gebildet. Erst 1863 wurde Gladbach in Bergisch Gladbach umbenannt zur Unterscheidung von Mönchengladbach und anderen Orten dieses Namens. Wie Bensberg im Mittelalter bergischer Ort, ab 1582 Papiermühle. “Alte Dombach”. Bensberg mit mittelalter Burg der Grafen von Berg, deren Reste Gottfried Böhm in das neue Rathaus (1965–71) integrierte, 1700–1716 das Neue Schloss des pfälzischen Kurfürsten, heute Hotel. Gladbach: 1018 Gladebeche, 1144 Gladebach; Bensberg: 1136 Benesbure, 1210 de Bensbur. In Gladbach ist der aus dem Adjectivisch althochdeutsch/mittelhochdeutsch glat aus germanisch *glada ‘glatt, schlüpfrig’ und dem Grundwort -bach gebildete Flussname direkt als Ortsname übernommen worden. Im Ortsname Bensberg ist das Grundwort -bu ̄r neutral aus germanisch *bu ̄ra ‘Haus, Kammer’ wohl erst neuzeitlich durch-berg nach der Lage von Burg und Ort ersetzt worden, das Bestimmungswort enthält wohl den germanisch Personenname Benni. Bei der mittelalten Benennung des Ortes Gladbach hat offensichtlich der eigentliche Flussname der Strunde aus der germanischen Wurzel *streu-, stru ̄‘fließen’ keine Rolle gespielt, ist aber für den Namen des Ortsteil; Herrenstrunden und im Ortsname Strunden (Köln-Dellbrück) noch erhalten. Zum Wechsel des Grundworts in Bensberg vgl. den Ortsname Bedburg, Rhein-Erft-Kreis, Mönchengladbach.
Bergkamen 1220 Berchkamene [Original], 1265 Berkamen, 1279 Berickamene. Der Ortsname i st eine Bildung mit niederhochdeutsch Berg als Bestimmungswort und dem Ortsname Kamen. Motivation für das Bestimmungswort ist die Lage an der Lüner Höhe. Kamen, Kreis Unna.
Bergkirchen
Berglangenbach Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war der Schultheißerei Berschweiler im Oberamt Lichtenberg zugeordnet. Im Jahr 1790 lebten 30 Familien im Ort.
Berglen
Berglern Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte mit einem Grundstückstausch zwischen Bischof Atto von Freising (783–793) und Hungis „in loco qui dicitur Hiera“. Die 1281 ausgestorbenen Grafen von Moosburg hatten in Berglern die Grundherrschaft, den Zehent und die Kirchenvogtei.
Berglicht Im Jahr 1228 wurde Berglicht erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich bestand die Gemeinde aus zwei Ortsteilen mit den Namen Berg (am Hangrücken) und Licht (am Lichterbach). Die Kirche in Berg verfügte über eine eigene Gerichtsbarkeit und war Mutterkirche vieler Pfarreien im heutigen Dekanat Morbach.
Bergneustadt Veste Wiedenau (im Ortsteil Wiedenest) ab 1301 durch die Grafen von der Mark erbaut, seit 1330 Neustadt und Stadtprivileg, seit 1884 Bergneustadt, ab 1624 zur Herrschaft Gimborn-Neustadt; seit 15. Jahrhundert Eisenverhüttung. 1301 Niestat, 1330 Nyestad, 1392 Nygenstait. Die Altbelege zeigen einen noch nicht diphthongierten, entrundeten Stammvokalismus für späteres Adject. So neu-, althochdeutsch niuwi aus indogermanisch *neu-jo. Die Komposition mit dem Grundwort-stadt ist die einzige im Bergischen Land.
Berghaltern (Haltern) +1000 Berghalehtrum.
Berghausen, (Oberpleis) 1076 Berengeshuson, 1109 Beringeris husvun. Germanisch Bernugaires husum, zu den Häusern des Bernugair. (bernu, Bär, + gaiza Speer)
Berghausen, (Langenfeld) 1160 Berhusen. Germanisch berg- Berg + Husum, zu husa, Haus.
Berghausen, (Recklinghausen) 108-1115 Berghuson.
Bergheim-Oestrum, +1000 Berghem, Mitte 1200 Bercheim.
Bergheim, (Sieglar) 1076 Berecheim, 1109 Bercheim.
Berghofen, (Oberkassel) 1171 Berchove.
Bergstein, (Aa) 1198 Berensteyn, 1219 Berinsteyn. Germanisch Beron staina, Stein= Burg des Bero, (bernu, Bär)
Bergswick, 1169 Bereldeswig. Germanisch Berahildis wika. Tochtersiedlung der Berahildi. (bernu Bär, _ + hildjo, Kampf)
Bergrheinfeld
Bergtheim Bergtheim wird im Jahr 772 in einer Schenkungsurkunde des Klerikers Alwalah im Urkundenbuch des Klosters Fulda erstmals erwähnt.
Bergweiler 981 Wilre, Danach änderte sich der Name des Ortes mehrmals, was größtenteils sprachlich Anpassungen darstellte. So hieß der Ort 1056 Villaris, 1171 Reinboldvillari, 1184 Villare, 1190 Vilare, 1219 Wilare, 1243 Remboldswilre, im 14. Jahrhundert Wilre supra montem, 1417 Wiler, 1428 Wilre, 1487 Wyler, 1569 Bergwiler und 1656 dann schließlich Bergweiler. Germanisch wilari, von romanisch villare, Gehöft.
Beringstedt
Berka/Werra mit 3 weiteren Gemeinten und Stadtteilen Fernbreitenbach, Gospenroda, Herda, Horschlitt, Vitzeroda, Wünschensuhl), im Wartburgkreis. Erster wähnung 786, 1184 an Hersfelder Klosterhof, Zoll und Gerichtsstätte im Mittelalter, 1847 Stadt. 786 Berchaho [Original], 1085 Berchach, 1268 Berkahe; Berka (1283/84). Aus althochdeutsch birka ‘Birke und dem Suffix eines Gewässername -aha (-ach1) ‘fließendes Wasser’. So Bad Berka, Landkreis Weimarer Land.
Berkatal Der Ortsteil Frankershausen ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 876 eine der ältesten Ortschaften der Region. Der Ortsteil Frankenhain ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1360 der drittälteste Ort der Gemeinde. Hitzerode wurde erstmals im Jahr 1195 in einer Urkunde des Papstes Coelestin III. erwähnt, in welcher dieser den Besitz des Klosters Germerode.
Berka vor dem Hainich Der Ort Berka wurde 1035 erstmals urkundlich erwähnt, dies geschah anlässlich einer Schenkung an das Kloster Fulda. Zu den ältesten Gebäuden des Ortes zählt das heutige Schloss Berka, es geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung. Die ehemalige Burg wurde von den Herren von Creuzburg erbaut.
Berkenbrück Erstmals wurde das Dorf 1285 als Byrkenbrucke (Birkenbrücke) in einer Grenzurkunde der Gemarkung Fürstenwalde erwähnt. Das Fließ, das im 21. Jahrhundert Hauptgraben heißt, wurde mehrmals als Grenze der Gemarkung angeführt. An anderer Stelle wurde berichtet, dass durch Berkenbrück die alte Heer- und Handelsstraße (auch Frachtstraße genannt) von Berlin nach Frankfurt (Oder) führte. Wahrscheinlich führte diese alte Straße über eine Holzbrücke, welche die Ufer des Fließes miteinander verband. Allerdings gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass es eine solche aus Birkenholz bestehende Verbindung gab.
Berkentheim, (Trier) 1220 Berkintheim, Berkentheim.
Berkelo, (an dem Anger), 1066-81, in Berkolo. Germanisch birko, Birke, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Berkenthin 1230 erstmals urkundlich erwähnt, 1264–1681 in Besitz einer örtlichen Adelsfamilie. Mittelalterliche Dorfkirche, Schleuse. 1230 in parrochia Parketin [Original], 1264 in Parkentin, 1652 Barkenthyn; Berkenthin (17. Jahrhundert). Die Bedeutung des Ortsname lässt sich ableiten vom altpolabisch Personenname Parchota in Verbindung mit -in und bezeichnete damit ursprünglich die Siedlung des Parchota. Mit der Ersetzung des /ch/ durch das /k/ wurde es dann als Parkentin ins Mittelniederdeutsch übernommen und weiter zu Barkentin und Berkenthin umgeformt.
Berkheim Berkheim wurde erstmals 1093 in der Gründungsurkunde des Klosters Ochsenhausen urkundlich erwähnt.
Berkholz-Meyenburg Das Dorf Berkholz wurde 1354 erstmals urkundlich unter dem Namen „Bergholt“ erwähnt und nach dem „Birkenhölz“ benannt. Der erste Nachweis für Meyenburg (zur Miewenburgk) findet sich im Jahr 1578. Im Jahre 1652 tauchte der Name Meydeburgk und 1661 Meyenburgk auf. 1578 wird der Graf von Hohenstein erwähnt. 1648 setzte der Schäfer zu Meyenburg die öde und wüste Schäferei wieder instand. 1653 gab es drei Kossätenstellen, von denen zwei wüst waren. Im Jahre 1840 hatten Dorf und Rittergut 15 Wohnhäuser.
Berkoth
Berkum, (Koln) 1141 Bercheim.
Berl, (Albersloh) +1000 Beranhlara. Germanisch Beran, des Bero (Bernu, Bär. +hlaeri, waldiges sumpfland.
Berlich, (Koln) 1135-75 Berleich, 1170-90 Berlech.
Berlin Der Ort entstand als Kaufmannssiedlung an einem Knotenpunkt der Handelswege von W nach O und dem Übergang über die Spree von S nach N. Berlin war schon bei der ersten Erwähnung eine Doppelstadt zusammen mit Cölln auf der benachbarten Spreeinsel. Nach einer Trennung der Verwaltung von 1443 bis 1709 wurden sowohl Berlin und Cölln als auch die im 17. Jahrhundert entstandenen Städte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zu einer Stadt vereinigt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde auch eine Reihe von Vorstädten eingemeindet Schließlich erfolgte 1920 die Bildung der neuen Stadtgemeinde zu Groß Berlin durch die Eingliederung umliegender Städte und Landgemeinden. 1945 wurde Berlin in vier Sektoren unter den Alliierten aufgeteilt, 1961 durch den Mauerbau in einen Ostteil (Hauptstadt der DDR) und einen Westteil getrennt, 1990 wiedervereint. Berlin: 1244 dominus Symeon de Berlin [Original], 1313 in Berlyn [Original], 1349 tu dem Berlin [Original], 1402 von dem Berline, 1472 zu Berlin. Schwesterstadt Cölln: 1237 Symeon, plebanus de Colonia [Original], 1247 Symeon, prepositus de Colonia juxta Berlin, 1344 in Colne prope Berlin, 1440 Collen [Original]. Der Name geht auf altpolabisch *Birlin-/*Berlin zurück und bedeutet ‘Ort in einem sumpfigen Gelände’. Er gehört zu altpolabisch *birl-/*berl‘Sumpf, Morast’, urslawische *bцrl-, und ist eine Ableitung mit dem-in-Suffix. Die Entwicklung von *Birlinzu *Berlin kann sowohl in der Slawischen als auch im Deutsch erfolgt sein. Die Überlieferung mit dem Artikel spricht für einen ursprünglichen Flurnamen, der von den Siedlern aufgenommen wurde. Für den Namen wurden in der Vergangenheit zahlreiche Erklärungen geboten, sowohl aus dem Niederländisch als auch aus der Slawischen und Deutsch. So die Verknüpfung mit mittelniederdeutsch ber(e)lein ‘kleiner Bär’, da bereits 1280 im Stadtwappen von Berlin ein Bär erscheint und wohl auch an Albrecht den Bären gedacht wurde. Dies kann nur auf der Umdeutung des slawischen Namens durch deutsche Siedler beruhen. Der Name Cölln ist eine Namenübertragung von Köln am Rhein der auf lateinisch colonia ‘Pflanzstadt in einem eroberten Lande, Kolonie’ zurückgeht. Nicht ganz auszuschließen ist eine Grundform altpolabisch *Kol'no zu *kol ‘Pfahl, Pflock’. Die Namen Berlin, Berlinchen sind zahlreich als Ortsname und Flurname vertreten.
Berlingen 1171 Berlinge, 1189 Berlengen. Germanisch Berilingum, bei den Leuten des Berilo.
Berlingerode Berlingerode wurde am 5. Dezember 1266 erstmals urkundlich erwähnt.[2] In seiner Gemarkung befand sich auf einem Bergsporn die Alte Burg oder Burg Westernhagen.
Berlstedt m Ingelheimer Protokoll vom 18. Mai 876 wurde ein Ort namens Berolfestetin erwähnt. Burg und Dorf gehörten dem Kloster Fulda und wurden als Lehen einem „Berlof“ gegeben.
Bermatingen m 5. bis 7. Jahrhundert wurde die Örtlichkeit von freien alemannischen Bauern besiedelt.[3] Im Jahr 779 erfolgt die erstmalige Erwähnung von Permodingas (Bermatingen) in einer Schenkungsurkunde von Ato und seiner Frau Herosta an das Kloster St. Gallen.
Bermbach
Bermel
Bermersheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Bermersheim findet sich in einer Urkunde der Abtei Lorsch aus dem Jahr 780. 1158 Bermesheim. Germanisch Beramaris haim. Wohnung des Beramar, (bernu Bär + maeri- beruhmt.
Bermersheim vor der Höhe Im Jahr 768 wurde der Ortsname anlässlich eines Güterverkaufs an das Kloster Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Den Namenszusatz „vor der Höhe“ trägt die Gemeinde seit dem 1. April 1971.
Bernau am Chiemsee Zu Römerzeiten war Bernau wegen der praktischen und gesunden Lage ein beliebter Erholungsort für Soldaten. Hier wurden die Grundrisse einer Villa rustica gefunden; man wertet dies als Hinweis auf ein römisches Bad an diesem Ort. Auch wurde ein römischer Grabstein gefunden.
Kaiser Maximilian I. weilte während eines Feldzugs gegen die Burg Marquartstein im Oktober 1504 in Bernau, was auf einer Tafel am Gasthof zum alten Wirt vermerkt ist.
Bernau bei Berlin Seit Anfangs des 13. Jahrhundert Marktort, im Mittelalter Sitz eines Probstes. 1296 preposito ecclesie de Bernow [Original], 1300 in civitate antiqua Bernau, 1315 de Barnow; Bernau (1775). Der Name ist wohl aus dem Deutschen zu erklären. Im Bestimmungswort kann sowohl mittelniederdeutsch bare/bere ‘Bär’ als auch mittelniederdeutsch b ̄er, b ̄ere ‘Eber’ vorliegen. Zum Grundwort-au. Es kann sich auch um eine Übertragung des Namens von Bernau, 1355 de Bernouwe, einer Wüstung bei Coswig handeln. Wenig wahrscheinlich ist eine Erklärung aus der Slawischen als Bildung vom Personenname *Barn, da die Form mit a nur selten belegt ist.
Bernau im Schwarzwald ie Besiedlung des heutigen Gemeindegebiets begann im späten 11. Jahrhundert mit Rodung und Bau von Höfen durch Laienbrüder des Klosters St. Blasien. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1157 anlässlich der Einweihung einer Kapelle im Ortsteil Hof.
Bernbach, 1158 Berbach, 1158 Berebach.
Bernbeuren Der Ort geht auf eine Siedlung, der die merowingische Sippe eines Bero ihren Namen gab zurück, aber erst 1221 wird ein Ulrich von Beroburo urkundlich erwähnt.[4] In karolingischer Zeit wurde in Bernbeuren ein fränkischer Reichshof eingerichtet.
Bernburg Bergstadt mit Burg/ Schloss (auf dem west Saaleufer) und Talstadt, bestehend aus Alt und Neustadt (auf dem ö Saaleufer), vereinigt erst 1825. Askanischer Besitz, bezeugt seit dem 12. Jahrhundert, aber wohl älter, bis zum 18. Jahrhundert anhaltische Residenz, zeitweilig von zentraler Bedeutung für die anhaltischen Fürsten. Stadtentwicklung seit dem 13. Jahrhundert bezeugt, blühend, aber seit dem Dreißigjährigen Krieg stagnierend 961 Brandanburg,1138 Berneburch, 1186 Berneborch [Original], 1330 Bernburch [Original]. Die Schreibung des ersten Belegs weicht von den späteren Nennungen stark ab und ist mit ihnen sprachgeschichtlich nicht zu verbinden. Sie wird als Irrtum des Schreibers gewertet, der wohl versehentlich den Namen des ihm bekannteren Brandenburgs (Havel) einsetzte. Damit ist er nicht authentisch und kommt für die Erklärung des Namens weniger in Betracht. Der Name Bernburg kann 1. aus einem Personenname Bero oder Berno (aus Bernhard u.ä.), 2. zu altsächsisch *bero ‘Bär’ oder 3. aus altsächsisch *brannjan beziehungsweise mittelniederdeutsch bernen ‘brennen’ entstanden sein. Eine eindeutige Entscheidung ist nicht möglich, auch im Hinblick auf historisch Anknüpfungspunkte wie die Zerstörung der Burg im Jahr 1138, auf Grundform Albrecht „den Bären“ oder den sächsisch Herzog Bernhard. So Berndorf, NÖ, Bernsdorf (Oberlausitz), Bernau, Landkreis Barnim.
Berndorf Mittelalterliches Angerdorf mit Landwirtschaft, Weinbau, Pechgewinnung und Handel mit Harzprodukten. 1843 Gründung einer Metallwarenfabrik durch Alexander Schoeller, 1850 Übernahme durch die Familie Krupp aus Essen und Ausbau zur Großindustrie (heute Berndorf AG:) 1133 Perimdorf; Perndorf (1380). Zum Grundwort-dorf, das Bestimmungswort ist der schwach flektierte Genitiv des althochdeutsch-bairisch Personenname P‘ro, wodurch der Ortsname ‘Dorf des Pero’ bedeutet (das diesem Personenname etymologisch zugrundeliegende Appellativum mittelhochdeutsch-bairisch p‘r Maskulinum mit der Bedeutung ‘Bär’ kommt prinzipiell als Grundwort auch in Frage, es erinnerte wohl an ein bemerkenswertes Ereignis mit einem Bären in diesem Dorf, da jedoch die gefügten Namen auf -dorf in der Regel mit einem Personenname gebildet sind, ist wohl eher der ersten Deutung der Vorzug zu geben).
Berndroth
Berne 1063 verschenkte Kaiser Heinrich IV. das ungeschützte Sumpfland um Berne an die bremische Kirche. Erzbischof Adalbert von Bremen gestattete den zugewanderten Niederländern die Besiedlung im freien erblichen Besitz nach dem Holländerrecht. Zum Hochwasserschutz wurde ca. 100 Jahre später von den Stedingern mit dem Deichbau begonnen.
Berngau Berngau wurde 1142 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[5] Der Ort war seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt eines Reichsguts und bis in das 17. Jahrhundert eine sogenannte kaiserliche Hofmark, die sich seit 1280 im Besitz der Wittelsbacher befand.
Bernhardswald
Bernitt
Bernkastel-Kues Um 400 Errichtung eines römisch Kastells, 1033/37 Erwähnung von Bernkastel und Kues, ab 1291 Führung eines Stadtsiegels, ab 1794 Französisch, 1815 zu Preußen, ab 1816 Kreisstadt, 1905 Fusion der Stadt Bernkastel mit der Gemeinte Kues. Bernkastel: 496/506 (Kopie um 700, Kopie 13./14. Jahrhundert) Princastellum, 11. Jahrhundert Berincastel, 1030 Berencastele, 1181 Berncastell, 1315 Berncastel, 1569 Berncastel. Kues: 1030 in Covese, 1148 Cobesa, 1155 Cuvesa,1194 Cu ̊vesa,1195 Kuvese, um 1200 in Cuvesa, 1211 Covese, 1249 Chuese, Chuuse, 1307–54 Cusa, 1329 Cose, 1330 Cuse, 1549 Coeß. Bernkastel: Ausgangsform althochdeutsch *Berinkastel ‘befestigte Siedlung des Bero’, Kompositum mit dem Genitiv des Personennamen Bero als Bestimmungswort und dem aus lateinisch castellum entlehnten Grundwort althochdeutsch kastel. Kues: Grundform *Kubesa ‘Ort an der Krümmung (der Mosel) ’, abgeleitet von keltisch/indogermanisch *kubo ‘gehöhlt, gekrümmt’, nasaliert in gallisch *cum-ba, Mulde, Senke’. So Blieskastel, Saarpfalz Kreis.
Bernried (Niederbayern) Ein großer Teil des heutigen Gemeindegebietes gehörte zur Hofmark Egg, das Schloss Egg liegt im Gemeindegebiet. Seit Gründung der Gemeinde im Jahr 1818 gehörte die Gemeinde Bernried zum Bezirksamt und späteren Landkreis Bogen.
Bernried am Starnberger See Otto und Adelheid von Valley hatten im Jahre 1120 ein Chorherrenstift in Bernried errichtet. Seit 1330 war der Ort Teil einer geschlossenen Hofmark des um 1803 aufgelösten Klosters Bernried.
Bernsdorf (Erzgebirge) Das Waldhufendorf Bernsdorf wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Der Ort wurde jedoch erst im Fragment der Naumburger Bistumsmatrikel, die unmittelbar nach 1470 entstand, als Bernstorf erwähnt. In der Heimatgeschichtsforschung ist jedoch die Angabe verbreitet, dass diese Matrikel bereits 1286 entstand, und daher wird diese Jahreszahl fälschlich als Ersterwähnungjahr angegeben. Der Name des Ortes soll sich von Dorf eines Berno ableiten.
Bernsdorf (Oberlausitz) 1494 Bernsdorff, 1774 Wendisch Bernsdorf; osorbisch 1719 Nischichow, 1843 Njedzichow. Zum Personenname Bernhart; der obersorbische Ortsname wohl zu einem Personennamen wie Nezdich o.ä. So Bernsdorf, Landkreis Zwickau, Bernsdorf, Ortsteil von Chemnitz.
Bernsau, (Overath) 1218 Bernsovle, 1218 Bernsowe. Germanisch Bernes, des Bern, + agwjo, Wasserlauf.
Bernshausen, 1013 Berneshusun. Germanisch Bernas husum, zu den Häusern des Bern.
Berrendorf, (Koln) 1136 Beredorf.
Berrenrath, (Hürth) 922 Barincriche. 1202 Beringerode. Germanisch Beringo ropa, Rodung der Leute des Bero.
Berresheim, (Koblenz) 1121 Bermodasheim, 1128 Bermudesheim. Germanisch Beramodes haim, Eohnung des Beramod. (bernu Bär, + moda, Mut)
Bernstadt
Bernstadt auf dem Eigen Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.
Bernstorf Der Name der Gemeinde geht auf die Familie Bernstorff zurück, die seit dem 13. Jahrhundert bis 1945 das Gut Bernardestorp besaß.
Berod (bei Hachenburg) Der Ort wurde im Jahre 1385 erstmals urkundlich erwähnt.
Berod bei Wallmerod Im Jahr 1292 wurde Berod erstmals urkundlich als Berrinrode erwähnt.
Berscheid =Heilberscheid, 959 Brencede.
Berschweiler bei Baumholder Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war Hauptort einer Schultheißerei, die dem Oberamt Lichtenberg unterstellt war.
Berschweiler bei Kirn Berschweiler gehörte zur Wild- und Rheingrafschaft, die seit 1743 als Fürstentum von der Linie Salm-Kyrburg regiert wurde.
Bersenbrück In Bersenbrück wurde 1231 von Graf Otto von Ravensburg ein Zisterzienserinnenkloster gestiftet, das 1786 formal aufgehoben wurde; die Siedlung begann im 19. Jahrhundert als Behörden und Beamtensitz zu wachsen. 1221 Bersinbrugge [Original], 1231 Bersembrugge, 1301 Bersenbrucge; Berßenbrück (1723). Bildung mit dem Grundwort -brück. Das Bestimmungswort enthält einen Gewässername *Bersina/*Birsina, der seinerseits eine Ableitung mit -n-Suffix ist. Ableitungsbasis ist ein Adjektiv indogermanisch *bheres ‘schnell’, das zwar appellativisch nicht im Germanisch belegt ist, aber in mehreren Namen wie dem Gewässername Birs und mit Schwundstufe in Börßum vorauszusetzen ist. Der auslautende Vokal ist bereits im 13. Jahrhundert geschwunden. Gelegentlich erscheint an -b assimiliertes -m statt -n-. So Börßum, Landkreis Wolfenbüttel.
Berstadt, 1056 Berhtdenstat. Germanisch Berhtan stadi, Stätte der Berthta, (bertha, glänzend)
Bertringen, 1. Halfte 1200 Berteringa. Germanisch Berthaharinga, die Leute des Berhtahari.
Berzdorf, (Köln) 1171 Berteldorp. Germanisch Berthiles porpa, Dorf des Berthil.
Bersteland
Bertsdorf-Hörnitz Das Waldhufendorf Bertsdorf wurde im 13. Jahrhundert angelegt und nach einem Lokator Bertram benannt. Erstmals erwähnt wurde Bertramy villa 1352 als Zittauer Ratsdorf. 1391 war der Ort als Bertrampsdorf im Urbarium des Zittauer Hospitals St. Jakob aufgeführt.
Berumbur Der Ort wurde 1552 erstmals urkundlich als Bherum Buer erwähnt. Spätere Namen waren Behrumsbuhr (1645) und Berumbuer (1730). Im Namen dieser Siedlung kommt die protogermanische Wurzel *būr- zweimal vor: im Definitionswort als umlautete altfriesische Form bēre, im Grundwort als mittelniederdeutsche būr. Die Bedeutung ist „zu Berum gehörende Bauerngemeinde“.
Berzhahn Die erste urkundliche Erwähnung Berzhahns geht auf das Jahr 1338 zurück. Spätestens 1596 hatte Berzhahn einen Heimberger und spätestens 1814 einen Schultheiß.
Berzhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Strickhausen erfolgte im Jahr 1432. Die früher in Berzhausen liegende Ranzenmühle wurde 1470 erwähnt. Im Jahr 1561 wurden in Berzhausen fünf Feuerstellen, d. h. Häuser, gezählt.
Bescheid 497 Bachscheid, Bachsceith. Germanisch baka Rucken, Bergrucken + skapijo, Wasserscheide, Bergrucken.
Beschendorf Der Ort wurde 1322 erstmals als Becekendorp, also Dorf des Bezeco erwähnt.
Besdorf Besdorf gehörte historisch zum ehemaligen Amt Wacken im ehemaligen Kreis Rendsburg. Im Jahr 1910 lebten in der Gemeinde 293 Menschen. Bis zum Jahr 1939 reduzierte sich die Anzahl auf 285.
Beselich 1212 Beslich, Gallo-romanisch. Der Name rührt von der Flurbezeichnung „Beselicher Kopf“ (296 m) im Zentrum der neuen Gesamtgemeinde, der erstmals im Jahr 1156 Erwähnung fand. Auf dem Beselicher Kopf befand sich das Prämonstratenserinnenkloster Beselich, dessen Gründung von Erzbischof Hillin von Trier im Jahr 1163 bestätigt wurde. Zwischen 1170 und 1230 wurde die dreischiffige Basilika des Klosters errichtet, die heute in restaurierter Form als denkmalgeschützte Ruine erhalten ist.
Besenthal
Beseritz Bereits 946 tauchte der Ort als Miceretz in einer Urkunde auf (Stiftung des Bistums Havelberg). Letztere Deutung ist fraglich, es wird die terra Meseritz gemeint sein. Die erste urkundliche Erwähnung als Beseritz stammt aus dem Jahr 1236.
Besigheim Erstnennung 1153 im Zuge der Schenkung von Besigheim durch König Friedrich I. Barbarossa an den Markgrafen Hermann von Baden, Verleihung des Stadtrechts um 1200, 1277 Bezeichnung als oppidum, 1280 als civitas und geht 1595 endgültig an Württemberg. Evangelische Stadtkirche mit prachtvollem Schnitzaltar (Christoph von Urach), Waldhornturm, Schochenturm, mittelalter Stadtbild. 1153 Basincheim, 1231 Basenkein [Original], 1245 (Kopie 15. Jahrhundert) Basekain, 1257 Besenkein [Original], 1443 Besikem; Besigheim (16. Jahrhundert). Der Ortsname geht mit Umlaut des Stammvokals /a/ zu /e/ auf eine-ing-heim Ableitung zu dem althochdeutsch Personenname Baso zurück und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Baso’.
Besitz
Bessenbach Die Gemeinde entstand am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Keilberg und Straßbessenbach. 1978 folgte die Gemeinde Oberbessenbach.
Bestensee Der Ort und sein Name lassen sich auf die slawische Siedlung „Bestwin“ zurückführen, was als „guter Holunder“ gedeutet wird. Noch im 21. Jahrhundert prägen Holundersträucher das Ufer des Klein Bestener Sees.
Bessenich, (Köln) 1139 Besinig, 1150 Bessenich. Gallo-romanisch.
Besseringen, (Saarland) 1095 Bezzeringa, 1154 Betringa. Germanisch Badtsaharinga, die Leute des Badtsahari.
Bestwig 1281–1313 Henr[icus] Bernestwich, 1377 to Bernwech, 1414 in Bernswych; Bestwig (1669). Bildung mit dem Grundwort -wik/-wiek. Das Bestimmungswort ist der Personenname Bern im statich flektierten Genitiv Singular, der zu althochdeutsch bero, altsächsisch *bero ‘Bär’ zu stellen ist. Der Ort ist also als ‘Siedlung des Bern’ benannt worden. Der Ortsname erreicht erst im 16. Jahrhundert seine heutige Form. In diese Zeit gehört sprachlich auch ein Beleg Bestwich einer Fälschung des 16. Jahrhundert zu angeblich 1191, die nicht als Erstbeleg herangezogen werden kann. Das bis Ende des 15. Jahrhundert belegte -t dürfte ein sekundär eingedrungener Übergangslaut sein. Es schwindet zunächst aus den Schreibformen, erscheint aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert erneut, wohingegen die Konsonantengruppe -rn ausfällt. Dieser Vorgang ist vermutlich über eine mittelater Zwischenstufe mit vokalisiertem -r zu erklären, in der der Nasal vor -s ausfiel (*Beans(t)> *Beas(t)-) und der sekundär entstandene Diphthong zu -e gekürzt wurde.
Betheln 1019 Betanun. 1022 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Sein damaliger Name war Betenem. In dessen Kirche wurde am 22. Mai 1125 durch Bischof Berthold eine Niederlassung der Augustinerkongregation in Marienrode beurkundet.
Bethenhausen
Betteldorf Der Ortsname geht zurück auf einen Römer namens Betilo, der um 475 auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Pferdewechselstation an der Maas-Mosel-Römerstraße betrieb.
Bettendorf Die Gründung Bettendorfs liegt wohl noch einige Jahrhunderte zurück in fränkischer Zeit. Erstmals urkundlich erwähnt wird der ca. 340 Einwohner zählende Ort in der „Mehrenburgischen Schenkungsurkunde“ aus dem Jahre 1163.
Bettenfeld Die erste urkundliche Erwähnung Bettenfelds unter dem Namen „Bettenvelt“ war im Jahr 1179.
Bettingen (Trier) 845 Bertinga, 1135 Bettingen, 1174 Betthenge. Germanisch Berthinga, die `Leute des Bertho.
Bettingen, (Waldwiese) 1039 Betingen.
Betteldorf, (Trier) 943 Bettilonis uilla, 1103 Betdelonis uilla. Germanisch Berthilon porpa. Dorf des Berthilo.
Bettendorf, 1118 Bettendorf. Germanisch berhton porpa. Berg des Berthto.
Bettenfeld, (Trier) 1177 Bethenuelt. Germanisch Betton, des Betto + feldu, ode Ebene.
Bettenhoven, (Rodingen) 1150 Bettenhouen. Germanisch Betton hofum, zu den Hofen des Betto.
Bettenkamp, (Kapellen) +1000 Bettinghem. Germanisch Bettinga haim, Wohnung der Leute des Betto.
Bettrath. (Mönchen-Gladbach) Bald nach 1116 Betherode, ende 1200 Betterode. Germanisch Betton ropa, Rodung des Betto.
Beuel, (Köln) 1139 Buila, 1156 Buele (Saarburg) 1052 Bureche, Gallo-romanisch.
Betzdorf 1236 in Bettisdorf, 1249 Betstorp, 1382 Betstorff; Betzdorff (1451). Als Personenname in Verbindung mit dem Grundwort -dorf bieten sich sowohl das germanisch Beto beziehungsweise Betto, Genitiv Singular Bettis-, als auch der Kosename Ber(c)ht, Genitiv Be(rch)tesan, wobei ein *Berchtesdorp erst durch den Ausfall von -r und -(c)h zu Betzdorf wird. Aufgrund der Quellenbelege wird hier die Deutung ‘Dorf des Beto/Betto’ favorisiert. So Betzdorf, Grevenmacher, Luxemburg.
Betzendorf Urkundlich in die Zeit vor dem Jahre 1000 ist lediglich der Nachbarort Tellmer zu datieren (988).
Das dem Adelshof Barkhof zugehörige Kirchenpatronat hatte ursprünglich die Familie von Oedeme inne; ihre Besitzungen wurden erst zwischen 1368 und 1378 zum größten Teil vom Kloster Ebstorf aufgekauft, in Betzendorf sind später die Grotes begütert. Besitz des Bistums Verden ist noch 1252 in allen Orten der heutigen Gemeinde Betzendorf nachzuweisen.
Betzenstein Betzenstein wurde 1187 mit Friedrich von Betzenstein erstmals urkundlich erwähnt. 1359 erteilte Kaiser Karl IV. das Markt- und Stadtrecht.
Betzenweiler Das Kloster St. Gallen hat im 9. Jahrhundert möglicherweise die Grundherrschaft am Ort ausgeübt, wenn eine Urkunde aus dem Jahre 817 zutrifft, die das Kloster im Besitz von „Perahtramnilvillare ad Fedarhaun“ nennt. Urkundliche Erwähnungen in der Namensform Betzenweiler gab es aber erst im Laufe des 13. Jahrhunderts, im Jahre 1249 als „Bencewiller“ und 1275 als „Bentzenwiler“.
Zur Entstehung des Namens Betzenweiler gibt es verschiedentliche Erklärungen. Ob der Name ein Erbe aus der keltischen Frühgeschichte des Ortes sein könnte oder erst im frühen Mittelalter in Bezug zu einem Gründer namens „Benzo“ entstand, ist ungeklärt.
Betzigau Der Ort wurde erstmals im Jahre 1238 als Bezzingowe erwähnt.
Beulich
-beuren / -beuern / -büren. Zugrunde liegt wohl althochdeutsch bu ̄r, mittelhochdeutsch / mittelniederdeutsch bu ̄r ‘(kleines) Haus, Kammer, Hütte; Ansiedlung, Gemeinde’ (Bauer ‘Vogelkäfig’), wovon die Dativ-Plural-Form vorliegt: ‘zu / bei den Häusern / der Ansiedlung’; die ältesten Belege deuten auf den jo ̄-Stamm*bu ̄r(r)ia als Ausgangsform hin. Als Bestimmungswort begegnen vorwiegend Personennamen, entweder unflektiert (Benediktbeuern, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) oder im Genitiv (Ibbenbüren, Landkreis Steinfurt). Auch als Simplex kommt dieser alte gemeinde Bildungstyp vor (Büren, Landkreis Paderborn).
Beuren (Eifel)
Beuren (Hochwald) Erzbischof Theoderich II., früher selbst Propst zu St. Paulin, schenkte dem Stift 1231 die Pfarrei, die in der Urkunde von 1255 „Buren“ (Brunnen, Born) genannt wird. Am Chor der 1836/38 im klassizistischen Stil erbauten Kirche befindet sich eine Steininschrift mit der Zahl 1414, dem Baujahr der alten gotischen Vorgängerkirche.
Beuren (Schwäbische Alb) Beuren wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt, als die Habsburger gegenüber Graf Eberhard I. von Württemberg auf alle Ansprüche an dem Ort verzichteten.
Beuron
Beutelsbach
Bever, (Halver) Mitte 1200 biuere, altgermanisch bibruno, Gewasser name abgeleitet von bibru, Biber.
Bevern (Holstein) 1015-25 Biueran.
Bevern (Weserbergland) Bevern erscheint erstmals im 9. Jahrhundert in schriftlichen Dokumenten der Corvey Abbey. Im Jahr 1501 wurde erstmals eine Kirche gebaut.
Beverstedt Vermutlich 9. Jahrhundert hölzerne Taufkapelle, Wirtschaftshöfe zur Versorgung des erzbischöflichen Hofs in Bremervörde, Gerichtsbarkeit durch Herren von Luneberg, 1661 Flecken, 1971 und 1974 Zusammenschluss des Fleckens Beverstedt mit den Gemeinte Appeln, Bokel, Frelsdorf, Heerstedt, Hollen, Kirchwistedt, Lunestedt und Stubben. 1229 Beversate [Original], 1310 Beverstede [Original], 1319 Beverste [Original]. Die Form des früher bezeugten Ortsname Westerbeverstedt (860 Westristanbeverigiseti [Kopie 11./12. Jahrhundert], 1202 Westerbeversate [Original]) muss auch für Beverstedt vorausgesetzt werden. Es handelt sich um eine Bildung mit dem Bestimmungswort altsächsisch biar, mittelniederdeutsch b ̄ever ‘Biber’ und dem Grundwort altsächsisch *gisa ̄ti, mittelniederdeutsch (ge)sa ̄te, (ge)s ̄ete ‘(Wohn-)Sitz, Niederlassung’, ergänzt durch den Zusatz altsächsisch westar ‘westlich gelegen’ im Dativ Singular des Superlativs. Das Grundwort -sa ̄te, -s ̄ete verkürzte sich im Nebenton zu -ste und fiel so mit dem im Norddeutsch ebenfalls oft zu -ste verkürzten Grundwort -stedt ‘Stelle, Stätte, Ort’ zusammen, woraus die Umbildung zu -stede resultiert.
Beverungen Mitte 9. Jahrhundert Schenkung von Gütern in Beverungen durch Haduwy (Witwe des Amalung) an Corvey, 1330 Errichtung einer Burg (unter Mitwirkung von Corvey, Bistum Paderborn und der Herren von Brakel), 14. Jahrhundert Planung einer Siedlung, 1417 Stadtprivileg (mit Corvey); 826–876 (Kopie 1479) Beuerungun, [1018] (Kopie um 1160) in Ovoronbeverungun, 12. Jahrhundert (Kopie1479) Beberuggen, 12. Jahrhundert Beverunge, 1155 Beueringen, 1283 (Kopie) in inferiori villa Beuerungen, 13. Jahrhundert Beveruggen, 1339 inferior Beverungen; Beverungen (1025–1216). Ableitung eines Insassennamens auf -ung(en) vom Gewässername der Bever (l. Nebenfluss zur Weser; 1776/77 Bever Fluß < *Beuera). Im Mittelalter zeitweise Unterscheidung von zwei Teilen (Overenbeverungen und Niederbeverungen) nach ihrer Lage flussaufwärts beziehungsweise flussabwärts der Weser, ab 1356 Beverungen. Der Name ist zu erklären als Bezeichnung einer Siedlung ‘bei den Leuten an der Bever’. Der Gewässername wird immer wieder mit altsächsisch biar, mittelniederdeutsch bever ‘Biber’ verbunden, wobei auch ein Anschluss an mittelniederdeutsch bevern ‘zittern’ (Iterativbildung zu beven ‘zittern, beben, unruhig sein’) und Bezeichnung nach Art des bewegten Wasserlaufs möglich ist.
Bexbach Seit dem 14. Jahrhundert Eisenerz-, seit dem 16. Jahrhundert Kohlebergbau. 1192 Beckensbach [Original], 1310 Beckespach; Bexbach (1384). Ortsname zum Gewässername Bexbach, welcher ein Personenname als Bestimmungswort trägt. Das Gewässer hieß im 16. Jahrhundert im oberen Teil Frankenbach, im unteren Abschnitt Brühlsbach und im mittleren Teil einfach die Bach, wohl mit Verlust des Namen-Bestimmungswort. Parallel hierzu gliedert sich der Ortsname heute in Mittel-, Ober- und Niederbexbach. Die sprachliche Entwicklung vollzieht sich von Beckensbach < *Bekkînes-bach (zum Personennamen*Bekkîn) mit Erleichterung der Dreikonsonanz zu Beckes-, mit Synkope des unbetonten Nebensilbenvokals zu Bex (das Graphem steht für [ks]). Die Variante Mittelbezbach (1554) nähert sich lautlich dem auch mittelalter Betschbach an, welches in dieser Schreibweise 1600 überliefert ist.
Bexten, (Osnabrück) Mitte 1200 Bekesete. Germanisch baki, Bach, +sati, Sitz.
Biberach (Baden) Die Herkunft des Ortsnamens „Biberach“ ist bis heute nicht geklärt. Die Deutungen gehen in mehrere Richtungen. Heinrich Hansjakob in Bauernblut und Ludwig Heizmann in seiner Heimatstudie vom Amtsbezirk Offenburg führen den Ortsnamen auf die vielen Biber in der Kinzig zurück. Andere Sprachforscher meinen, der Name Biberach sei keltischen Ursprungs. Dafür spricht, dass andere keltische Orte mit den Namen „Bibrax“ und „Bibracte“ bekannt sind. Es gibt aber bis heute keine handfesten Beweise dafür, dass Kelten in Biberach gelebt haben. Eine andere Deutung leitet sich aus der Lage Biberachs zwischen zwei Wasserläufen her. Die älteste überlieferte Schreibweise Biberachs „Biberaha“, urkundlich erwähnt im Jahre 1222, könnte sich aus bi = zwei und aha = Wasser zusammensetzen.
Biberach an der Riß, Seit 1170 Marktsiedlung, seit 1281 Freie Reichsstadt, die jedoch kein Umland besaß. Im 14. Jahrhundert Entwicklung des Weberhandwerks nach Einführung der Baumwolle. Nach dem Westfälischen Frieden war Biberach eine sogenannte Paritätische Reichsstadt, in der Protestanten und Katholiken gemeinsam die Kirchen nutzten und gleichberechtigt unter sich die Ämter teilten. 1083 Bibra, 1279 Biberach, 14. Jahrhundert Bibera. Kompositum mit Grundwort -ach1 und althochdeutsch bibar ‘Biber’; althochdeutsch *Bibar-aha ‘Biberbach’ hieß ursprünglich der in Biberach in die Riß mündende Rotbach (1304 Byberach, 1350 an der Bibrachun, diu Biberach, 1413 an der Bibrach). Die Riß (zur Donau bei Rißtissen), 1293–1295 Rússaigie, Russagie, Rússaiam, 1399 an der Rúß führt den Namen des römische Kohortenkastells bei Rißtissen, Mitte 2. Jahrhundert n. Chr. R[i]usiava, weiter. Dem Namen des Kastells liegt ein älterer vorgermanisch Flussname *Rus- ia ̄ (> mittelhochdeutsch * Rüsse > Riß) zu grunde. * Rusia ̄ ist von der Schwundstufe des indogermanischen Verbs *reus ‘wühlen, graben’ mit -i -Suffix abgeleitet. So Biberach, Ortenaukreis, Biberbach, Landkreis Augsburg; Bebra, Hersfeld-Rotenburg.
Biberbach Biberbach wurde bereits am 27. Juni 974 im kaiserlichen Diplom unter den Gütern, die Kaiser Otto II. dem Damenstift Niedermünster zu Regensburg schenkte, erwähnt.
Anfang des 13. Jahrhunderts tauchte es wieder in einer Urkunde auf. Um diese Zeit wurde die Biberbacher Kirche gebaut. 1395 errichtete das Kloster Schönthal, dem im 14. Jahrhundert viele Besitzungen in Biberbach geschenkt wurden, in Biberbach eine Propstei mit Hofmeister.
Bibertal
Biblis Kaiser Ludwig der Fromme schenkte 836 seinem Getreuen Werner Besitz in Biblis und Wattenheim, der die Güter an das Kloster Lorsch weitergab. 1232 gelangte Biblis an das Erzbistum Mainz. Von 1461–1623/50 in kurpfälzischer Pfandschaft, danach bis 1803 wieder unter dem Erzbischof von Mainz, der den Ort rekatholisierte. 1970 Eingliederung von Nordheim und Wattenheim. Biblis: 836, 846 (Kopie) Bibifloz, 897 Bibiloz, 1389 Bibles, 1507 Bibliz. Nordheim: 830 Nordheim, 1129 Northeim, 1301 Nurtheim. Wattenheim: 836 (Kopie) Wadtinheim, 846 (Kop.) Wattenheim, 917 (Kop.) Watenheim. Biblis: Zu mittelhochdeutsch bevliezen < althochdeutsch *bifliozan ‘umfließen’. Die Siedlung befindet sich in einem Knie des Flusses Weschnitz; Nordheim: „Orientierter“ heim-Ortsname; Wattenheim: Personenname Watto, dessen Etymologie nicht eindeutig geklärt ist. Das Bestimmungswort des expressiven Kurznamens wohl nicht zu gotisch wadi ‘Pfand’. Möglicherweise liegt hier eine labial gesprochene Nebenform zum Personenname Batto vor, der seinerseits eine Kurzform eines Namens mit althochdeutsch badu ‘Kampf’ im Bestimmungswort darstellt. Der Hof Wasserbiblos (830–850 Wassen Bibeloz), So von Crumstadt, Landkreis Groß-Gerau, wird von zwei Bächen umflossen. Das Bestimmungswort zu mittelhochdeutsch wasen ‘Wasen’.
Bibow
Bibra Die Kirche stammt aus dem Jahr 1492 und verfügt über drei Altäre aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider. Der Chor der Kirche hat ein Gewölbe mit Konsolen, die mit Skulpturen verziert sind. Die Kirche verfügt außerdem über ein markantes Taufbecken, ein Sakramentshaus und eine Kanzel.
Biburg
Bichl Der Name „Bichl“ bezieht sich auf den Hügel, auf dem die Dorfkirche St. Georg steht. Die Kirche wurde von Johann Michael Fischer erbaut. Der Ursprung des Namens Bichl geht auf das bayerische Wort für Hügel „Bühel“ zurück, das in vielen Ortsnamen vorkommt, in denen österreichisch-bayerische Dialekte gesprochen werden. Zum Beispiel: Kitzbühel.
Bickenbach (Bergstraße) (Koblenz) 1179 Bikkenbach, 1220 Bikenbach. Germanisch Bikkon baki, Bach des Bikko. Bickenbach wurde im Jahre 874 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex erwähnt, als König Ludwig der Deutsche den Ort dem Kloster Lorsch schenkte. In historischen Dokumenten ist der Ort in den folgenden Jahrhunderten unter wechselnden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Bicchumbach (874), Picchenbah (10. Jahrhundert), Bikinbach (1012), Bichenbach (1130), Bickenbach (1267), Bickinbach (1310), Bickembag (1330/31), Bickenbach (1380), Bickenbach uf dem Sande (1380–1388), Byckinbach off dem Sande (1396), Byckinbach off dem Sande (1489), Beckhenbach (1538), Beckenbach (1579) und Bickhenbach; Bickhenpach ahn der Bergstraßen (1583).
Bickenbach (Hunsrück) 1147 findet sich der erste schriftliche Nachweis über das Bestehen von Bickenbach. Der Ort gehörte zum Gallscheider Gericht, das seit 1453 im unbestrittenen Besitz Kurtriers stand.
Bickendorf (Trier) 832-38 Bichkendorf, 1023 Bikendorf. Germanisch Bikkon porpa, Dorf des Bikko. Als sicher gilt, dass sich sehr früh – ab dem 13. Jahrhundert – Klostergüter in Bickendorf befanden. Diese gelten als die eigentlichen Anfänge von Bickendorf und Ossendorf.
Bickendorf, (Ehrenfeld) 1200 Buckendorp, 1178- 1202 Bikkendorp. Bickendorp. Idem.
Bidlingen, +100 Buodelinga. Germanisch Bodilimngum, bei den Leuten des Bodilo.
Bieber-Oberbieber und Niederbieber. 1021 Bivera. Genannt nach der Fluss Bieber.
Biebernheim, (Koblenz) 820 Biberesheim, 1222 Biurheym. Germanisch Bibres haim, Wohnung des Bibur, (bibru, Biber)
Biegerhof, (Huckingen) 1097-1105 Biege. Germanisch beuga, Biegung. Liegt an einer Großen Krümmung der Anger.
Bidingen Die Sippe eines Alemannen Bido zur Zeit der Landnahme im 6./7. Jahrhundert ist wohl namensgebend. Die älteste Nennung des Ortsnamens um 1150 lautet „Bidigin“. Das Geschlecht der Herren von Bidingen ist von 1256 bis 1341 bezeugt.
Biebelnheim Die Kurpfalz erwarb 1382/1384 die Vogtei und 1391 die Grundherrschaft von Kurmainz, 1410 der Nebenlinie Zweibrücken zugeteilt, kam der Ort 1470 an die Pfalz zurück. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.
Hier soll einst der Räuberhauptmann Schinderhannes einen Unterschlupf gehabt haben.
Biebelried iebelried wurde erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt. Nach dem Aussterben der Herren von Biebelried 1244 ging das Dorf in den Besitz des Johanniterordens bzw. später des Malteserordens über.
Biebelsheim Der Ort gehörte schon früh als Exklave zur Grafschaft Falkenstein. Zunächst regierten diese die Herren von Bolanden, welche 1418 von den Grafen von Virneburg beerbt wurden.
Bieberehren Im Jahre 1103 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. 1359 zur Pfarrei erhoben, war das Dorf dem Stift St. Stephan zu Bamberg inkorporiert.
Biebergemünd Entstanden 1974 durch Zusammenschluss von Biebergemünd und Bieber; 1970 hatten sich schon Wirtheim und Kassel unter dem Namen Biebergemünd, 1971 Bieber und 3 Gemeinte zusammengeschlossen. Wirtheim an der Kinzig und Kassel, beide mit wichtigen Bodendenkmälern, spätestens karolingsche Gründungen, kamen 976 von Otto an das Stift Aschaffenburg, später an das Erzbistum Mainz, 1815 an Bayern, 1866 an Preußen, 1945 an Hessen. Die übrigen, gelegenen Orte, alle erst 1339 erwähnt, kamen im Spätmittelalter aus Mainzer Besitz an die Grafen von Rieneck, dann an die Grafschaf Hanau. Flussname: 1361 in der Bibra [Original]. Ortsname 1339 Bibera [...] Biberach (Kopie 15./16. Jahrhundert), 1391 Bibera [Original]. Das Bestimmungswort des heute Ortsname, der Flussname Bieber, ist ursprünglich eine Zusammensetzung des Bestimmungsworts althochdeutsch bibar, biber, stark Maskulinum ‘Biber’ mit dem Grundwort -ach1, althochdeutsch -aha, das seit mittelhochdeutsch Zeit verkürzt oder kontrahiert wird oder ganz schwindet (vgl. Gründau, Main-Kinzig-Kreis); der heute Flussname und Ortsname Bieber wird erst seit dem 18. Jahrhundert zur Unterscheidung von der Tier Bezeichnung mit Dehnungs-e geschrieben. Das Grundwort des heute Ortsname -gemünd (< althochdeutsch gimundi, stark Neutrum ‘Mündung’) begegnet, auch als Simplex, seit alters her in deutschen Ortsnamen, die einen Ort an oder gegenüber einer Fluss oder Seemündung bezeichnen. Dies gilt für den 1974 verordneten ( ! ) Ortsname Biebergemünd nur bedingt, da nur ein Ortsteil an der Biebermündung liegt. So Saargemünd // Sarreguemines, Département Moselle.
Biebern Der Ort wird bereits 754 als Biberahu in pago Nafinsi in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. Im 11. Jahrhundert gelangte der Ort in den Besitz des Klosters Ravengiersburg, dessen Aufhebung durch Herzog Georg von Simmern im Jahr 1566 erfolgte. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Biberin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.
Biebertal historisch Festungsanlage Sternschanze aus dem Siebenjährigen Krieg, Gailscher Park. 780–802 Biberaha, 1300 de Bebera, in Bebera villa, 1379 dye Bebera (Flussname). Bieber, r. Zufluss der Lahn als Namengeber des heutigen Ortsteil Rodheim Bieber (1954) aus früherem Rodheim an der Bieber. Zahlreiche Fluss-, Bach und Ortsname n sind im deutschsprachigen Raum als Vergleichsnamen anzuführen. Der Flussname geht auf älteres Biberaha (780–802) zurück. Zusammensetzung aus dem Grundwort -aha ‘fließendes Wasser’ (-ach1, später zu -a verkürzt) und der Tierbezeichnung ‘Biber’ im Bestimmungswort aus althochdeutsch bibar, mittelhochdeutsch biber. Die Veränderung des Stammvokals -i> -e durch Vokalsenkung. Der Name der Großgemeinde bedeutet ‘Tal am Biberbach’. Bei den -tal Namen handelt es sich generell um junge Ortsname bildungen. Der Typus Flussname + -tal wurde durch die Verwaltungsreformen der sechziger und siebziger Jahre begünstigt.
Biebesheim (am Rhein) Die älteste erhaltene Erwähnung von Biebesheim findet sich im 12. Jahrhundert im Lorscher Codex. Der Ort feierte aufgrund zweier Urkunden des Klosters Eberbach im Jahr 2009 seine 800-jährige urkundliche Erstnennung. Die Erwähnung in den historischen Dokumenten fand unter wechselnden Schreibweisen des Ortsnamens statt, so:[2] Bubenesheim (um 1200), Bvbensheim (1276), villa Buebensheim (1297), Bubisheim (1358), Bibenshusen (1423), Byebeßheym (1493), Bibesen (1511) und Bobbesheim (1514). Belegt ist dabei, dass es in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts adlige und kirchliche Grundbesitzer gab.
Biebrich Erstmals erwähnt wurde Biebrich 874 als Villa Biburc. Der spätere Kaiser Otto III. schenkte Biebrich und Mosbach 991 dem Kloster Selz im Elsass.
Biedenkopf An oberer Lahn gelegen, als Burg und Stadt 1254 bezeugt, doch älterer Kunststoff-, Metallindustrie (besonders Modell-/ Formenbau). Grenzgang alle 7 Jahre (seit über 300 Jahren), 1334 städt. Schule erwähnt, seit 1846 Gymnasium. 1196 Biedenkaph, 1233 Bidencap, 1259 Beydencap, 1314 Bydenkapf, 1630 Biedencopf. Mehrere Falschdeutungen (z.B. ‘Bei den Köpfen’). Auszugehen ist von mittelhochdeutsch bieten ‘(ge)bieten, darbieten, (an)zeigen’ und mittelhochdeutsch kapf ‘Anhöhe, von der man ausschaut’: *(ze dem) bietenden cap(f), mit Verkürzung der Partizip Präsens-Form und -d durch binnendeutsche Konsonantenschwächung, zuletzt Angleichung an Kopf (dialektal Birrekob mit d-Rhotazismus und expressiver Verschärfung). Frühe politisch-rechtshistorisch Grenzlage, daher: ‘die den Grenz-/Herrschaftsbereich anzeigende Beobachtungshöhe’. So Schauenburg, Landkreis Kassel, Wartenberg, Landkreis Erding.
Biederbach Biederbach wird erstmals 1309 urkundlich erwähnt.
Biederitz-Möser Gebildet am 1. 1. 2005 aus den Gemeinden Biederitz, Möser und anderen Gemeinte der Umgebung. Biederitz: 948 Bidrizi [Original], 992 Bridrizi, 1563 Bideritz. Möser: 961–965 Mozeri, 1188 Mosene. Der slawische Ortsname Biederitz ist unklar. Bei der Rückführung Trautmanns auf eine altpolabische Grundform *Bedric-, die zu urslawische *bedro ‘Schenkel’ gestellt wird, treten viele Fragen auf, da die alten Belege stets -i zeigen. Der Name Möser ist ebenfalls slawische und wird zu *mozy ́r ‘Sumpf ’ gestellt, vgl. slowenisch dialektal mozirje ‘Moor’. So Kirchmöser, Ortsteil von Brandenburg/Havel.
Biedershausen Der Ort wurde im Jahre 1315 erstmals urkundlich erwähnt.
Biedesheim Biedesheim ist eine fränkische Gründung und wurde erstmals im Jahr 782 als Bosinesheim im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.Ein späterer Ortsname ist auch „Büdesheim“ und 1766 wurde der Ort „Rüben-Büdesheim“ (auch „Rübenbüdesheim“) zur Unterscheidung von „Erbes-Büdesheim“ genannt. „Rübenbüdesheim“ war bis ins 19. Jahrhundert im Gebrauch.
Bielefeld Gründung der Grafen von Ravensberg an der Stelle einer Höfesiedlung des 8. Jahrhundert, Schnittpunkt alter Fernstraßen von Köln-Lübeck / Niederlande-Münster-Osnabrück-Mitteldeutschland, 1214 Stadtrecht, Ende 15. Jahrhundert Hansestadt. Zwischen 1240–1250 Sparrenburg auf dem Sparrenberg. Vor 1300 Neustadt unterhalb der Burg (1520 mit Altstadt vereinigt), nach 1346–1511 an Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich und Berg), 1511 an Herzöge von Kleve, 1609 Kondominat von Pfalz-Neuburg und Brandenburg, 1666 an Brandenburg-Preußen. 1867 Bethel (Bodelschwinghsche Anstalten); Textil (seit Ende 16. Jahrhundert Leinengewerbe), Lebensmittelindustrie (1890 Dr. August Oetker). 826–876 (Kopie 1479) in Bylanuelde, 1015–1036 (Kopie um 1160) Lxx agros in Biliuelde, 1150 Bylivelt, 1258 ante Bileu ̆elde, 1263 oppidum Bilenbelde [!], 556 Beilfeldt; Bieleveld (1244). Bildung mit dem Grundwort-feld, das für einen alten Namen spricht, mit dem ursprünglich eine (auch naturräumlich bedingte) ‘(größere), offene und ebene Fläche’ oder ein Gebiet bezeichnet sein kann, durch verschiedene Bestimmungswort näher bestimmt. Das Bestimmungswort kann in Verbindung mit dem s angrenzenden Höhenzug oder Pass stehen, an dem Bielefeld liegt (Bezeichnung nach der Lage), kann sich aber auch auf einen ehemaligen Gewässername, Flurname, Ortsname oder Hof Namen beziehungsweise Personenname beziehen. Das Feld kann nach seiner Geländebeschaffenheit (Boden, Bewuchs, Form, Größe etc.) benannt sein, was bei -feld-Namen in Westfalen ein breites Benennungsspektrum eröffnet. Das Bestimmungswort ist bislang nicht sicher gedeutet, da es seiner Ausdrucksseite nach nicht klar fixierbar (germanisch *bilo der *b ̄ıl-?) und das ursprünglich Benennungsmotiv nicht zweifelsfrei bestimmbar ist. Vor dem Hintergrund germanisch Appellative sind verschiedene Anschlüsse diskutiert worden, u.a. Verbindungen zu angelsächsisch bill, altsächsisch bil ‘Schwert, Streitaxt’, uuidu-bil ‘Holzaxt’, althochdeutsch b ̄ıhal, mittelhochdeutsch b ̄ıhel, b ̄ıl, hoochdeutsch Beil ‘Beil’ als Benennung nach der Geländeform (? ), oder (in Analogie zum Flurname Bilstein, Beilstein) zu einem erschlossenen *b ̄ıl ‘steiler Fels, Bergkegel’. Die Pflanzen Bezeichnung altsächsisch bilena swach feminin, mittelniederdeutsch bil(l)ene (belene) neben bilse, bille ‘Bilsenkraut’ ist nicht in Betracht zu ziehen. Für den Erstbeleg Bylan kommen als Erklärung in Betracht: a) ein im Genitiv Singular swach flektierter Kosename Bylo (als Variante zu Bilo, Personenname-Stamm BILI-, der auch als Erstglied Bili-, Pili alter Personenname vorkommt und semantisch u.a. mit lateinisch lenitas, placiditas oder mit altsächsisch bil‚ althochdeutsch billi ‘Streitaxt, Schwert’ verbunden wird) und in späteren Zeugnissen sekundär umgedeutet worden wäre; b) ein im Dativ Singular swach flekt. Adjectivisch *bil(i)(vgl. altenglisch bilewit ‘gütig, milde’, altsächsisch bili-uuit ‘gleichmütig, mild’, mittelniederländisch Belewit ‘aequanimus’, althochdeutsch bil-l ̄ich ,mittelniederdeutsch bill ̄ık‘ billig, angemessen, passend, natürlichem Recht entsprechend, rechtsmäßig etc.’); c) eine Verbindung mit einer Basis bil (vgl. althochdeutsch bilidi, altsächsisch bilii, mittelniederdeutsch bilde etc.), also mit Appellativen, die etwas ‘Entsprechendes’ bezeichnen und in zahlreichen Wortbildungen nord. Sprachen vorkommt. Eine lokativisch Wendung wie *in bilan felde ‘in/auf/bei dem ebenen Feld’ würde den topographischen Bedingungen Bielefelds n des Höhenzuges entsprechen; spätere Namenformen zeigten dann die Stammform *bil-i-. Eine sekundäre Umdeutung nach altsächsisch bil ist nicht ausgeschlossen. Die topographische Lage des mutmaßlich ältesten Siedelplatzes (Waldhof ) am Nordausgang des Passes, der auf der Sohle beide Gebirgszüge des Teutoburger Waldes durchschneidet, macht eine Verbindung mit bile, engisch bill ‘Vogel-, Schiffsschnabel’, niedersächsisch Bill2 ‘Schnabel’ nachvollziehbar (zu altnordisch bila ‘sich in zwei Teile teilen’, norwegisch beyla ‘Höcker’ und bali ‘Anhöhe’) und der Gebietsname bezeichnete den Raum nach seiner Lage an beziehungsweise n der Spalte des Gebirgszuges mit dem alten Passweg. Der Flurname Bielefeld ist in Westfalen häufiger anzutreffen.
Bienen, 1122 Bienen.
Bieren, 1183 Biran, 1187 Biren.
Bierstadt, (Wiesbaden) 922 Birgidestat, 927 Birgidestat, germanisch Brigodos stadi, Stätte der Brigida.
Biendorf Wischuer wurde am 1. Juli 1950 nach Büttelkow eingegliedert. Büttelkow, Gersdorf und Sandhagen bildeten am 8. September 1966 die neue Gemeinde Biendorf. Jörnstorf gehört seit dem 1. Juli 1998 zu Biendorf. Westenbrügge wurde am 13. Juni 2004 eingegliedert. Hof Jörnstorf wurde urkundlich 1219 erstmals erwähnt, als es als villa jordanis (Haus eines Ritters Jordan) in den Besitz Klosters Sonnenkamp gelangte.
Parchow war von 1211 bis 1219 Besitz eines Klosters.
Westenbrügge wurde als deutsche Ostsiedlung gegründet und erstmals 1318 urkundlich erwähnt. Eine Brücke über den Hellbach steht für den Namen. Die spätgotische Kirche Westenbrügge aus Backstein stammt aus dem 14. Jahrhundert; das klassizistische Herrenhaus von 1696.
Gersdorf wird in einer Urkunde (Mecklenburgisches Urkundenbuch 122 aus dem Jahr 1177 zum Zehntverleih des Klosters Doberan als Germari (Dorf des Jaromar) erwähnt. Dies entwickelte sich über Germarsdorf zum heutigen Gersdorf.
Bienenbüttel Frühere Ortsnamen von Bienenbüttel waren in den Jahren 1004 Biangibudiburg und 1288 Binebutle. Der zweite Teil im Ortsnamen Büttel kommt von butli und bedeutet ‚Siedlung, Wohnstelle‘. Der erste Teil ist ein alter Kurzname Bio oder Biho. Er ist dem Stamm „bih“ beziehungsweise „bi“, altsächsisch „bina“ zuzurechnen und bedeutet Biene.
Bienstädt ach Dobenecker erfolgte die Ersterwähnung von Bienstädt am 17. März 1252.[3] Die beiden im Herrschaftsgebiet der Grafen von Tonna/Gleichen liegenden Orte Beinstedt und Hofhusen (heutige Wüstung) werden auch 1263 erwähnt. Der Flurname am Ortsrand „Unter der Mühle“ bezieht sich auf eine 1731 erbaute ehemalige Windmühl.
Biersdorf Die erste urkundliche Erwähnung als „Bersdorf“ stammt aus dem Jahr 1301. Bereits ab 1330 lässt sich eine Pfarrkirche nachweisen. Um 1500 wurden sechs Haushalte gezählt.
Biesdorf
Biesenthal-Barnim. In Biesenthal spätslawische Burgwall, nach 1200 askanische Burg, dabei als Dienstsiedlung der Kietz, 1317 als oppidum erwähnt. 1258 Heinricus de Thenis, Aduocatus de Bizdal [Original], 1317 in opido Bysdal, 1595 zu Biesenthall. Der Name ist mit Sicherheit von Biesenthal in der Altmark, Sachsen-Anhalt übertragen, das am rechten Ufer der Biese, Nebenfluss des Aland, liegt. Er bezeichnete eine Ansiedlung im Tal der Biese. Der Gewässername Biese, 786 Bese, gehört zu mittelniederdeutsch b ̄ese, mittelniederländisch biese, bies ‘Binse’. Die Form Biese geht auf niederländisch Einfluss in der brandenburgisch Mundart zurück. Zum Grundwort-thal. Der Zusatz im Namen des neu gebildeten Amtes bezieht sich auf die Lage im Barnim, ursprünglich der Name einer Landschaft, h. Kreis. Er ist überliefert: zum Jahre 1220 terras Barnouem ..., 1352 in districtu Barnym [Original], 1375 (territorium) Barnym. Der Name wird in der Literatur auf altpolabisch *Barnim' zurückgeführt, ‘Land eines Barnim’, eine possessiv -j-Ableitung von einem Personennamen altpolabisch *Barnim. G. Schlimpert stellt den Namen zum Appellativum altpolabisch *bara ‘Sumpf, Morast’ und sieht ihn als Lokativisch Singular an, *(v) Bar'nem, *Bar'nˇejemц (kraju) ‘im sumpfigen Land’, gebildet vom Adjectivisch *bar'ny ‘sumpfig’. Ähnlich Ortsname Altbarnim und Großbarnim, beide Ortsteil von Neutrebbin, Landkreis Märkisch-Oderland.
Biessenhofen Im Mittealter Herrschaft Kemnat beziehungsweise Ottilienberg, ab 1610 zum Hochstift Augsburg. Circa 930 Buosenhova, 1335 Bue senhoven, 1444 Biesenhofen; (Halden)Biessenhof(f )en (1517). Grundwort-hofen, Bestimmungswort: Personenname Buoso. Gesamtdeutung: ‘Höfe des Buoso’.
Bietigheim Die Endung -heim deutet darauf hin, dass Bietigheim eine fränkische Siedlung war. Die älteste urkundliche Erwähnung Bietigheims stammt aus einem Güterverzeichnis des Klosters Weißenburg. Dort beschrieb der Abt Edelin im Codex Edelini auch die Besitzungen des Klosters Weißenburg in Bietigheim. Diese erste urkundliche Erwähnung im Jahre 991 ist jedoch nicht der Zeitpunkt der ersten Besiedlung des Ortes, dieser liegt viel früher.
Bietigheim-Bissingen Bietigheim war seit 789 im Besitz des Klosters Lorsch, im 12. Jahrhundert ging es an das Kloster Hirsau, im 13 Jahrhundert an die Ortsherrschaft der Grafen von Vaihingen, 1360 an die Grafen von Württemberg und erhielt 1364 das Stadtrecht. Bissingen, im 9. Jahrhundert zunächst im Besitz des Klosters Weißenburg, ging Mitte des 14. Jahrhundert ebenfalls an die Grafen von Vaihingen und 1561 schließlich an Württemberg. Bietigheim: 789 (Kopie1183–95) Budincheim, 9. Jahrhundert (Kopie 1280–84) Buadincheim, 1277 (Kopie 14. Jahrhundert) in Bu ̊tenkain, 1528/29 Bietikhaim [Original]. Bissingen: 9. Jahrhundert (Kopie 1280–84) Bussingen, 991 (Kopie 1280–84) Bussinga, 1293 Bussingen [Original], 14. Jahrhundert Büssingen [Original], um 1355/56 Bissingen. Bietigheim ist mit dem Suffix -ingheimvom Personenname Buodo/Buoto abgeleitet und bedeutet ‘Wohnstätte bei den Leuten des Buodo/Buoto’. Die Entwicklung von althochdeutsch uo zu heutigem ie erklärt sich durch Umlaut und mundartlich Entrundung. Bissingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Busso und bedeutet ‘bei den Leuten des Busso’. Die Entwicklung von althochdeutsch u zu heutigem i verläuft über den Umlaut des Stammvokals (u zu ü) und mundartlich Entrundung. So Büdingen, Wetteraukreis.
Bilkheim Im Jahr 1345 wurde Bilkheim erstmals urkundlich durch den Adligen Dietrich von Brambach zu Neurod unter dem Namen Bullincheym erwähnt.
Billerbeck Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1302 Stadtrecht, 1804 Grafschaft Horstmar, 1806 Großherzogtum Berg, 1810 Kaiserreich Frankreich, 1815 preußisch, Wallfahrtsort mit Verehrung des Bistumsgründers Liudger, neugotischer Ludgerusdom, Benediktinerkloster Gerleve. 9. Jahrhundert Billurbeki, 1022 Billarbeki, 1154 Billerbeke. Ursprünglicher Gewässername, der auf den Ort übertragen worden ist. Grundwort ist-beke, das auf germanisch *baki mit dem appellativischen Anschluss an altsächsisch beki, mittelniederdeutsch b ̄eke ‘Bach, fließendes Gewässer’ beruht. Dem Bestimmungswort liegt die indogermanische Wurzel *bhel zugrunde, die entweder ‘schallen, reden, brüllen, bellen’ meint oder in einem gleichlautenden Ansatz ‘aufblasen, aufschwellen, sprudeln, strotzen’. Zu dieser Wurzel ist eine -r-Ableitung *bhel-r mit Sprossvokal und Verdoppelung des -l nach kurzem Vokal gebildet worden. Motivierung für die Benennung ist also wohl der lebhafte Wasserfluss. Die erste Kirche Billerbecks hat auf einer Insel zwischen zwei Armen der Berkel gelegen. Das verschiedentlich als namengebend angenommene Bilsenkraut kommt für die Deutung nicht in Frage, da es gewöhnlich nicht am Wasser wächst. So Billerbeck, Landkreis Northeim. Sie unter.
Bietzen, (Saarland) 1052 Buzza.
Biewer, (Trier) 929 Buera, 1030 Biuera.
Biewerbach, (Trier) 1217 Biuerbahc. Germanisch, das Vorige + baki, Bach.
Bilk, (Dusseldorf) 799 Bilici, 1172 Bilke. Altgermanisch bilikja, zu bili, Landspitze.
Billerbeck, 835 Billarbeci, 1092-1105. Germanisch billere, Wasserkresse? + baki, Bach.
Billinghausen, (Orpethal) 1036 Bilinchuson. Germanisch Bilingo husum, zu den Häusern der Leute des Bido.
Billmerich, +1000 Bilimerki, Mitte 1200 Bilemerke, Bilemerc, de Bilemerco. Germanisch Bilimarkja, bili, spitz + marko, Grenze, Grenzland?
Bilme, 1067 Bieleheim. Germanisch bili, spitz + haima, Wohnung.
Bilstein, (Kirchveischede) 1138-40 Bilistein. 1197 Bilestein. Germanisch bili, spitz, + staina, Stein=Burg.
Bilzen, 1050 Bilisia, 1178 Belsen. Sie Munsterbilzen.
Bimmen, (Keeken) 892 Binbinna, Binmen.
Billigheim (Odenwald) Ungefähr im Jahre 1000 gründete Bischof Heinrich von Würzburg ein Benediktinerinnenkloster in Billigheim, wovon die erste Erwähnung des Ortes als „Closter Bullikhemb“ zeugt. Der vermutliche ältere Ort wurde wohl von einem fränkischen Regionalfürsten aus der Familie von Bulling gegründet. Im Jahr 1238 wurde das Kloster auf Wunsch der Nonnen in das Zisterzienserinnenkloster Billigheim umgewandelt und erlebte noch im 13. Jahrhundert seine Blüte, während der es bis zu seiner Auflösung auch die Ortsherrschaft innehatte.
Billigheim-Ingenheim Billigheim ist eine der ältesten Ansiedlungen der Südpfalz, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 693 unter dem Namen „Bullinchheim“. Billigheim war unmittelbarer Reichsbesitz, im Jahre 1350 kam Billigheim in den Besitz der Grafen von Leiningen. Schon im 14. Jahrhundert wurde Billigheim als Stadt bezeichnet, die 1361 der Pfalz einverleibt wurde.
Bilsen
Bilshausen er Name des Ortes ist der Sage nach dadurch entstanden, dass sächsische Einwanderer, die das Dorf gründeten, dort den heidnischen Gott Biel verehrten. Die Ortsnamensforschung nimmt dagegen wie bei den meisten Orten mit der Endung -hausen den Bezug zu einem Personennamen an, in diesem Fall dem Kurznamen Bili, der auf das altsächsische bil = „Schwert, Beil“ zurückgeführt wird. Die Gründung fand vermutlich etwa im 8. bis 10. Jahrhundert nach Christus statt.
Bilshausen wird in der auf das Jahr 952 datierten Stiftungsurkunde für das Kloster Pöhlde erwähnt, bei der es sich jedoch um eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Fälschung handelt.
Bilzingsleben Bilzingsleben wurde 1174 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im 12. Jahrhundert wurde Travertin als begehrtes Baumaterial in Steinbrüchen abgebaut.
Bimöhlen Ob sich der Ortsname von „Boios Mühle“ oder „Mühle bei der Flusskrümmung“ (böge) ableitet, ist unklar. Urkundlich erwähnt wurde Bimöhlen erstmals 1189. Damals bestand hier eine Turmhügelburg, von der heute noch denkmalgeschützte Reste erhalten sind. Der Ort selbst war ursprünglich ein Rundling.
Binau inau is first mentioned in historical records in 769. The convent in Lorsch had many land holdings in Binau.
The present-day palace stands on the site of an older one, which stood until the middle of the 18th century. Today it is used as a rest home.
The church dates from the 14th century and was remodeled in 1926 and 1956.
Bindlach Bindlach ist umstritten. Bis ins späte 20. Jahrhundert wurde er auf das slawische Pnetluky zurückgeführt. Pnetluky enthält das slawische Verb tlouk, das „schlagen“ bedeutet. Dies lässt die sinngemäße Übersetzung „Dorf der Leute, die Stämme schlagen“ zu. Die weitere Entwicklung der Schreibweise führt über Pintlock, Pintloch, Bindlich, was heute noch umgangssprachlich zu hören ist, schließlich zu Bindlach.
Neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische Binutlaka zurück. Dies wird mit „Binsenlache“ (mit Binsen bewachsenes, stehendes Gewässer) gedeutet.
Bingen (Hohenzollern)
Bingen am Rhein Keltisch Ansiedlung an verkehrgünstiger Lage. Errichtung eines Kastells und einer Holzbrücke durch die Römer an der wichtigen Rheintalstraße. Fränkisch Königsgut, dass Otto 983 dem Erzbischof von Mainz schenkte. Mitglied des Rheinischen Städtebundes und Bau der Burg Klopp im 13. Jahrhundert 1792–1813 Französisch, danach Grenzstadt des Großherzogtum Hessen Darmstadt zu Preußen. Um 107 Bingium (Kopie 11. Jahrhundert), um 365 Bingium, 7. Jahrhundert Bingum, 757 in Pinger marca, 817 necnon et iuxta Bingam uineam unam, 821 in castello Pinge, 824 in castello Pingua; Bingen (8. Jahrhundert). Der keltisch Name gehört zu indogermanisch *bheg-/*bheng‘ zerbrechen’, ist eine -jo-Ableitung (*bheŋg(h)-jo-m) und bezeichnet eine ‘Siedlung bei der Brechung eines Flusses’. Er bezieht sich vermutlich auf das „Binger Loch“, eine Verengung des Rheins. Der Ortsname hängt auch mit germanisch bingo, althochdeutsch binga, mittelhochdeutsch binge ‘Vertiefung, Graben’ zusammen. Erweiterung durch Zugehörigkeit bezeichnendes Suffix -ja. Pingu(i)a lässt sich nicht lautgeschichtlich, sondern nur als Kanzleiform (Umdeutung zu lateinisch pinguis ‘fruchtbar, üppig’) erklären. Bingen, Landkreis Sigmaringen, Bingen an der Nied (Bionville) Bingum, Orsteil von Leer; Bingenheim, Ortsteil von Echzell, Wetteraukreis, alle unverwandt.
Bingum, +1000 Binnighem, Germanisch Binninga haim, Wohnung der Leute des Binno.
Binnen
Binningen Das Dorf kam 1004 als Schenkung von Heinrich zum Bistum Basel. Es lag im Stadtbann und bildete zusammen mit Bottmingen eine Gemeinte 1534 verpfändete der Bischof seinen Besitz an die Stadt Basel. In der Helvetik gehörte das Dorf zum Distrikt Basel und 1814 zum Untern Bezirk. 1004 binningun (Abschrift von 1513), 1004 Binningen (Abschrift 14. Jahrhundert), 1102–03 binningen [Original]. Binningen gehört zu den zahlreichen Ortschaften mit Insassennamen auf-ingen, die in früh Zeit als Sippensiedlungen gegründet wurden. Der zugrunde liegende althochdeutsch Personenname lautet Benno oder Binno. Als Grundform ist *Benningun beziehungsweise *Binningun ‘bei den Leuten des Benno (Binno), am Ort der zur Sippe des Benno (Binno) gehörenden Siedler/innen’ anzusetzen.
Binsfeld (Aa) 1135-80 Benezuelt, 1200 Binzefelt. Germanisch binuta, Bintze + feldu, öde Ebene.
Binsfeld, (Trier) Anfang 1300 Benzuelt. Idem.
Binsheim, (Rheinkamp) 1093 Benesheim, 1201 Bensheim. Germanisch Banis haim, Wohnung des Bani.
Binswangen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1182. Binswangen kam im Jahre 1300 in den Besitz des Konrad Ramschwag und 1334 in den Besitz der Herren von Ellerbach.
Binz
Binzen 1318 wurde der Ort erstmals als „Byntze“ in einer Steuererhebung der Grafschaft Streu erwähnt.
Bippen Bis 1400 gehörte Bippen zur Grafschaft Tecklenburg. Mit der Niederlage der Grafen von Tecklenburg gegen die Bischöfe vom Bistum Münster und Bistum Osnabrück wurde Bippen ein Teil des Hochstifts Osnabrück.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind: Bipeheim, Biphem, Bippehem, Bippehen, Byppehem, Bippen, Byphem, Bipham, Bypham, Byppen, Bipphe. Bippen ist ein bis heute nicht erklärter Name. Im zweiten Teil steht niederdeutsch „hem“ für „Heim, Siedlung, Dorf“. Vielleicht gehört der erste Teil zu „beben (Erdbeben), bibbern“. Die Namengebung könnte sich auf nachgebenden, beim Betreten schwingenden, zitternden Boden beziehen; dieses Motiv ist keineswegs selten zu beobachten, es gibt etliche Orte, die aufgrund dieser Bodeneigenschaften so benannt worden sind.
Birenbach Die Ansiedlung entstand irgendwann während der Zeit des Herzogtums Schwaben, wurde aber erst 1414 nachweislich in einer Urkunde erwähnt. Das Dorf war im Mittelalter im Wesentlichen unter drei Grundherren, dem Rittergut Wäschenbeuren, dem Kloster Adelberg und dem Göppinger Chorherrenstift Oberhofen, aufgeteilt.
Birgel (Trier) 949-70 Biriglinum, 1222 Birgle. Germanisch bergalinum, zu bergalin, zu berga, Berg.
Birgel, (Oberwinter) 1166 Bergele.
Birgelen, (Aa) 1222 Birgeln.
Biringen, (Saarland) 1030 Beringen, 1037 Beringin. Germanisch Beringum, bei den Leuten des Bero.
Birgland Nach neueren Erkenntnissen, die in der Kurz- und Langfassung zur Ortschronik Weigendorf von Heinz Leisering niedergelegt sind, ist die Burg Lichtenegg wahrscheinlich vom 11. zum 12. Jahrhundert erbaut worden.
Birkenau Erster wähnung 795 in einer Beschreibung der Mark Heppenheim. 846 schenkte der königlich Gefolgsmann Werner eine klösterliche Zelle bei Weinheim, die Birkenau genannt wird, an das Kloster Lorsch. 897 war Birkenau Lorscher Lehen des Augsburger Bischofs. Im 14. Jahrhundert an die Pfalzgrafen bei Rhein. Nach mehreren Besitzwechseln im 18. Jahrhundert an die Freiherren Wambolt von Umstadt und 1803 an Hessen-Darmstadt. 1771 erbautes Schloss mit einem von Ludwig von Sckell 1789 im englischen Stil gestalteten Garten. Birkenau: 795 (Kopie) Birkenowa, 1392 Prechauwe, 1392 Birkenau. Belege vor 1200 für: Löhrbach (1071, Kop., Lerlebach), Nieder-Liebersbach (877, Kopie Lieberesbach) und Reisen (877, Kop., Rûzondun. Birkenau: Siedlung in der mit Birken bestandenen Aue; Löhrbach: die Deutung ist unsicher. Anzusetzen ist ein mittels Diminutivsuffix -ila gebildeter Flussname althochdeutsch *Larila, an den das Grundwort -bach erst sekundär hinzugetreten ist. Das Bestimmungswort *Lara, das in zahlreichen deutschen Fluss und Ortsname n zu finden ist (Lohr a. Main), könnte etymologisch verwandt sein mit lateinisch cla ̄rus ‘lauttönend; klar’. Vorgeschlagen wurde auch ein keltisch Adjektivisch *la ̄r(a) ‘breit, flach’; Liebersbach: Personenname Liebher + Grundwort -bach; Reisen: wohl nicht zu althochdeutsch ruoz ‘Ruß, schwarze Erde’ oder zu mittelhochdeutsch steinruzze ‘Felsabhang’, sondern zu althochdeutsch ru ̄zen ‘rauschen’.
Birkenbeul
Birkenfeld (Nahe)
Birkenfeld (Unterfranken) Seit 1223 Teil der Hinteren Grafschaft Sponheim. 1330 Ausbau der Burg und 1332 Stadtrecht. 1584 Residenz von Pfalz-Zweibrücken Birkenfeld. 1817 gelangte das neue Fürstentum Birkenfeld als Abfindung an das Großherzogtum Oldenburg. 1821 Bau des neuen Schlosses. Um 1200 Vlricus de Birkinfelt, um 1212 Birkinvelt, 1263 Metilde von Birkenfelt. Die Erwähnung von 981 et in Birkenuelt ist ein Frankreich. Das Bestimmungswort kommt von germanisch *birk ̄ına ‘mit Birken bestanden’, das Grundwort ist-feld. Der Name bezeichnet demnach ‘eine Siedlung auf einer mit Birken bestandenen Ebene oder Wiese’.
Birkenfeld (Württemberg) Restauriertes Keltergebäude aus dem 16. Jahrhundert im Ortsteil Gräfenhausen, dem Geburtsort des Komponisten Johann Abraham Sixt (1757–97). 1302 Birkenvelt [Original], 1395 Birckenfelt [Original]; Birkenfeld [Original] (1490). Bestimmungswort der für der Ortsname anzusetzenden Ausgangsform mittelhochdeutsch Birken-velt oder *Birk ̄ınen-velt ist entweder das Subtantiv mittelhochdeutsch birke ‘Birke’ im Genitiv Plural (birken) oder das Adjectivisch mittelhochdeutsch birk ̄ın’v onder Birke, Birken-’. Als Grundwort fungiert mittelhochdeutsch velt ‘(freies, offenes) Feld, Boden, Fläche, Ebene’ ( -feld). Der Ortsname ist somit entweder als ursprünglich Flurname mittelhochdeutsch Birken-velt mit der Bedeutung ‘Feld an/bei den Birken’ zu deuten oder aber auch als ursprünglich Stellenname beziehungsweise Siedlungsname mit der Bedeutung ‘(Siedlung) an/bei dem Birkenfeld’, der aus der Örtlichkeitsangabe mittelhochdeutsch *(ze/b ̄ı deme) birk ̄ınen velde ‘an/bei dem Birkenfeld’ durch Zusammenrückung, Abschwächung der unbetonten Nebensilbe - ̄ın zu -en und haplologische Kürzung von -ene n zu -en hervorgegangen sein kann. So Birkenfeld (Nahe), Kreis Birkenfeld, ähnlich u. a. Birkenheide, Rhein-Pfalz-Kreis.
Birkenfelde
Birkenheide 1936 wurde die Großsiedlung Hundertmorgen von dem NS-Einheitsverband Deutsche Arbeitsfront auf einem Landstrich errichtet, der seit Jahrhunderten zwischen Lambsheim und Weisenheim am Sand umstritten war.
Am 1. Oktober 1952 wurde aus der Siedlung die selbständige Gemeinde Birkenheide, die zunächst dem Landkreis Neustadt an der Weinstraße angehörte
Birkenhördt Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Birkenhördt zur Kurpfalz und innerhalb dieser zum Oberamt Germersheim. Dort bildete es die Kellerei Birkenhördt, die zusätzlich für Böllenborn und Reisdorf zuständig war.
Birken-Honigsessen
Birkenwerder Birkenwerder wurde namentlich im Jahr 1355 erstmals erwähnt. Bereits im 12. Jahrhundert bestand allerdings ein slawischer Burgwall an der Briesemündung, der später von deutschen Adligen ausgebaut wurde.
Birkesdorf, (Aa) 1126 Birkenstorph, 1220 Birkenstorp.
Birlingshoven, (Stieldorf) 1117 Bertelinghouen. Germanisch Berthilingo hofum, zu den Höfen der Leute Berthilo. (bertha, glänzend)
Birkheim Der Ort wurde erstmals im Jahr 1310 als Bircheym erwähnt und stand bis Ende des 18. Jahrhunderts unter der Landeshoheit Kurtriers.
Birkweiler
Birlenbach Beide Orte werden im Jahr 1255 als „Berlenbach“ und „Vachungen“ erstmals urkundlich erwähnt.
Birnbach 1131 Berenbach, germanisch beron baki, das Bären Bach.
Birresborn Im Jahr 721 wurde Birresborn erstmals urkundlich unter dem Namen Birgisburias erwähnt. Das Präfix Bir— ist ein Wort semitischen Ursprungs. Es bedeutet „Brunnen“ oder „Tränke“. Im Allgemeinen wird Birgis-burias jedoch mit „Guter Brunnen“ übersetzt.
Birstein Das „castrum birsenstein“ (birsen = birschen, mit Spürhunden jagen) wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt. Die Herrschaft Birstein war fuldischer Besitz, hervorgegangen aus dem fuldischen Zent Reichenbach, und war zunächst an die Herren von Büdingen als Lehen gegangen.
Birresborn, (Trier) 762 Birgis burias, 1103 Birensbure. Germanisch? + burim, zu burja, Kote.
Birrisdorf, (Koblenz) 1117 Biringistorp. Germanisch Beringes porpa. Dorf des Bering, (bernu, Bär)
Birten, 107 castra quibus Ueterum nomen est. Tacitus, 115 apud Uetera, 300 Ueteris, 1119 Birtene. Romanisch castra vetera, das alte Lager.
Birth, (Velbert) Mitte 1200 Birkethe. Germanisch birkipja, Kollektiv zu birko, Birke.
Birtlingen 720 Bettelingas, 1222 Berzelingen. Germanisch Berthilingum, bei den Leuten des Berthilo.
Birx
Bischberg Der Ortsname leitet sich von Bischofsberg ab. Der Bischof von Würzburg soll dem Ortsgründer aufgetragen haben, am Zusammenfluss von Main und Regnitz einen Stützpunkt anzulegen.
Bischbrunn Der Name Ortsname besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern Bischof und Brunne. Es bedeutet Bischofsquelle und geht auf einen Mainzer Erzbischof zurück. Nach der Beschreibung in der Gründersage ist wohl damit der Kändelsbrunnen gemeint.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden; 1423 Bischofbrunnen, 1791 Bischbrun, 1819 Bischbrunn.
Bischofsberg= jetzt Johannisberg Rheingau. 1158 Biscovisberch, 1158 Biscofesberch. Germanisch biskopes berga, Berg des Bischofs.
Bisdorf, (Bornheim) 1143 Biesegedorph. Germanisch Bisingo porpa, Dorf der Leute des Biso.
Bischheim Im 13. Jahrhundert Besitz des Bistums Straßburg, 1531 reformiert, ab 1648 zu Frankreich, 1871–1918 zu Deutschland 1116 Biscofesheim. Früh mittelalterliche Bildung mit dem im Elsass häufigen Element -heim. Bestimmungswort althochdeutsch biscof im Genitiv so Lässt auf alten Besitz des Bischofs von Straßburg schließen. So Bischweiler, Elsass.
Bischoffen Der heutige Ort Bischoffen war im Mittelalter in die beiden Ortschaften Ober- und Niederbischoffen unterteilt. Oberbischoffen wurde infolge Hungersnöte, kriegerischer Einwirkungen und der Pest zwischen 1356 und 1432 wüst. Niederbischoffen wurde in späteren Urkunden nur noch Bischoffen genannt.
Bischofrod
Bischofroda
Bischofsgrün
Bischofsheim (Main)
Bischofsheim in der Rhön Gemeinte im Landkreis Groß-Gerau, 12 519 Einwohner, Reg.-Bez. Darmstadt, HE. Zunächst im Besitz der Herren von Hagen-Münzenberg, wechselten während des späten Mittelalter zahlreiche Herrschaftsträger (u.a. Grafen von Wertheim und von Katzenelnbogen, Herren von Eppstein, später Hattstein und das Erzbistum Mainz) einander ab. Seit 1579 ist der Ort hessisch. 1200 (Kopie) Bissescheim prope Menum, 1211 Biscovesheim, 1267 Bischouisheim, 1659 Mainbischoffsheim. Bestimmungswort ist althochdeutsch, mittelhochdeutsch bischof ‘Bischof, Priester’. Obwohl frühe urkundlich Belege fehlen, liegt die Vermutung nahe, dass Bischofsheim zunächst den (Erz)bischöfen von Mainz unterstand. Die Deutung, wonach der Ortsname nicht auf kirchlichen Besitz verweist, sondern mit der Mainkrümmung zusammenhängt, entbehrt jegliche philologische Grundlage.
Bischofsmais
Bischofswerda Mögliche Gründung erfolgte bereits zwischen 970 und 1076, planmäßige Stadtgründung des Bischofs von Meißen um 1218/20. 1227 Bischofiswerde, 1460 Bischwerde, 1671 Bischoffswerda. Im Bestimmungswort steht mittelhochdeutsch bischof ‘Bischof’ (Gründung des Bischofs von Meißen), im Grundwort -werd, -werder. Die oberorbisch Namenform geht von sorbisch biskop, biskup ‘Bischof ’ aus und ist mit dem Bewohner bezeichnenden Suffix -icy aus -ici erweitert. Die mundartlich Nebenform Schibbock, Schiebock bezieht sich auf das Wort Schiebbock für den Schubkarren, der auf dem Markt häufig zu sehen war und ist nicht sorbisch Herkunft (lautliche Schwierigkeiten). Zu vergleichen sind zahlreiche Ortsname mit Bischim Bestimmungswort. So Bischdorf, Ortsteil von Bad Lauchstädt, Saalekreis, Bischheim; Bismark, Landkreis Stendal.
Bischofswiesen Grundherr der Wiesen war ursprünglich der Bischof von Salzburg, was den Ortsnamen Bischofswiesen erklärt. Am 8. Mai 1155 kam es zu einem Gütertausch zwischen Erzbischof Eberhard I. von Salzburg und dem Propst des Klosterstifts Berchtesgaden Heinrich I., und der Erzbischof erhielt für das „pratum Bisvolfeswisen“ einen Hof in Landersdorf bei Oberwölbling.
Bischweier Urkundliche Nachweise für die Entstehung Bischweiers sind nicht nachweisbar, doch die Namen Bischoviswrile (1288) und Bissweyer (1581) das das Dorf als „Weiler des Bischofs“ wahrscheinlich Gründung oder auch Besitz von Speyer war.
Bisingen Ersterwähnung 786 in einer Schenkungsurkunde des fränkisch Grafen Gerold an das Kloster St. Gallen, 1416 an Württemberg, seit Mitte 15. Jahrhundert wieder unter Herrschaft der Grafschaft Zollern. Burg Hohenzollern. 786 in Pisingum, 817 ad Pisingas. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Biso mit der Bedeutung ‘bei den Leuten des Biso’.
Bisingen, (Grindorf) +1100 Buosinga. Germanisch Bosingum, bei den leuten des Boso.
Bislich, Ende 1100 in Viclico, Bislike bald nach 1185.
Bismark (Altmark) -Kläden. Gebildet am 1. 1. 2005 aus der Stadt Bismark (Altmark), Kläden und anderen Gemeinte der Umgebung. Bismark: 1209 Biscopesmark, 1349 to Bismarke, 1513 Bißmarke. Kläden: 1170 Clodene, 1186 Clodene [Original], 1540 Cloden. Der Ortsname Bismark enthält als Grundwort altsächsisch marka, mittelniederdeutsch mark ‘Grenzgebiet, Randgebiet’. Im Bestimmungswort stand mittelniederdeutsch bischop ‘Bischof’ und wurde verkürzt zu Bis-. Der Name bezieht sich auf den Bischof von Havelberg, zu dessen Bistum das Gebiet gehörte. Der Ortsname Kläden, alt Cloden, ist auf altpolabisch *Kłod’no, *Kłod’na zurückzuführen, vgl. altsorbisch kłoda, niedersorbisch kłoda ‘Stock, Stockhaus, Balken’. So Bishausen, Landkreis Northeim (1055 Biscopeshusen), Kläden, sw Arendsee, Altmarkkreis Salzwedel; Klöden, Landkreis Wittenberg.
Bisping, (Bochum) +1000 Biscopinchusum. Germanisch biscopinga husum, zu den Häusern der zum Bischof gehörigen Leute.
Bispingen Die älteste bekannte Urkunde stammt aus dem Jahr 1193 und bezeugt den Verkauf des „Dorfes mit Zubehör“ an den Bischof Lüder von Verden.
Der Name Bispingen entwickelte sich aus „von Biscopinge“ („dem Bischof gehörig“); die Endung „ingen“ deutet auf langobardischen Ursprung hin und ist häufig in diesem Teil Niedersachsens, dem alten Bardengau, zu finden.
Bissee
Bissendorf Die um 1160 zuerst erwähnte Kirche St. Dionysius beherbergt zahlreiche mittelalter Kunstschätze; 1556–1807 Sitz einer Vogtei des osnabrückischen Amtes Iburg und von 1814–1852 Sitz einer Vogtei im Amt Osnabrück. 1160 Bissendorpe [Kopie 14. Jahrhundert], 1266 Byssendthorpe, 1295 Byssendorpe; Bissendorff (1772). Bildung mit dem Grundwort -dorf und dem schwach flektierenden Kosename Bis(s)o im Gen. Singular als Bestimmungswort In der frühen Neuzeit tritt hochdeutsch -dorf für norddeutsch -dorp(e) ein. Deutung also: ‘Siedlung des Bis(s)o’.
Bissersheim Der Ort wurde im Jahr 774 erstmals als Bizzirichesheim urkundlich erwähnt. Später, im Jahr 872, hatten dann der rheinfränkische Herzog Nanthar und seine Frau ihre hiesigen Besitzungen dem von ihnen gestifteten Kloster Münsterdreisen geschenkt.
Bissingen (Schwaben)
Bissingen an der Teck Als einer der ersten Orte im Kreis Esslingen wird Bissingen im Jahr 769 in der schriftlichen Überlieferung des Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Bisterschied
Bitburg Die frühesten Erwähnungen aus spätrömische Zeit als Bedenses vicani (so z. B. eine lateinische Inschrift von 245) weisen auf die Ursprünge als keltisch Hof beziehungsweise kleine Siedlung hin. Die Station auf dem Weg von Metz und Trier nach Köln wurde zu einem Kastell ausgebaut, welches heute der Fläche des Stadtkerns entspricht. 1262 Stadtrecht. Um 300 Beda vicus, um 715 Castrum Bedense, 895 Piatahgewe, 893 Bideburhc, 1023/1047 Biedegouui, 1239 in opido Bideburg. Der Ortsname geht auf die indogermanisch Wurzel *bedh‘ in die Erde stechen, graben’ zur Bezeichnung eines Wasserlaufes, vermutlich Baches, zurück; dazu passt angehängtes -aha ( -ach1) in Piatah-gewe, dem ‘Gau des Beda-Baches’. Später wurde -e zu - ̄e gedehnt und das Grundwort-burg angehängt, sodass der Name ‘Burg am Beda-Bach’ bedeutet.
Bitgau, (Gau um Bitburg) 706 in pago Bedensi, 698-714 in pago Bedense,762 infra terminos Bidense.
Bitterfeld-Wolfen Bitterfeld zuvor aus mehreren slawischen und hochmittelalterlichen Siedlungen zusammengewachsen, seit dem 14. Jahrhundert als Stadt bezeugt, Amtssitz. Der Name ist semantisch hochgradig markiert als Symbol für DDR-Umweltschäden, die aber seit 1989 in erheblichem Maße überwunden wurden. Wolfen war zunächst ein agrarisch geprägtes Dorf. Bitterfeld: 1224 Bitterfeldt, 1244 Bitterfelt, 1298 Piterfelt [Original]. Wolfen: 1400 Wulffen [Original], 1450 Wulffen, 1492 Wolffen [Original]. Bitterfeld: Die Überlieferung zeigt einheitliche Formen, Unterschiede (P statt Bim Anlaut, -d oder -t im Auslaut) sind mit der Entwicklung der mitteldeutschen Mundarten zu erklären (binnenhochdeutsche Konsonanten schwächung und deren hyperkorrekter Ausgleich). Die Namenerklärung erlaubt nur einen Ansatz aus mittelhochdeutsch und mittelniederdeutsch bitter ‘bitter’. Wodurch eine Namenbildung ‘bitteres Feld’ ( -feld) motiviert sein könnte, ist nicht zu klären. Obwohl niederländisch Siedlungseinflüsse historisch nachzuweisen sind, ist eine Namenübertragung von Pittefaux in Flandern unwahrscheinlich. Im deutschen Sprachraum sind mit Bitterbeginnende Ortsname n offenbar sehr selten. Wolfen: Bildung im Dativ Plural aus altsächsisch wulf ‘Wolf (Canis lupus)’, also etwa ‘(bei den) Wölfen’ oder ‘(bei) Wolfs’. Möglicherweise liegt eine Namenübertragung beziehungsweise eine Nachbenennung zu dem Namen des 30 km nw liegenden Ortes Wulfen vor. So Wulfen, Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Bitsch, 1183 Bitse, 1200 Bittis.
Biz, (Trier) 1. Halfte 1200 ante Beciam, 1164-89 Biez.
Bitz
Bitzen mittelhochdeutsch bízune, bizūne, althochdeutsch bízūni, bizūna wörtlich: mit zwei Zäunen „eingezäuntes Grundstück“, „Baumgarten, Grasgarten“. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt.
Blaibach
Blaichach
Blankenbach
Blankenberg (Mecklenburg)
Blankenburg (Harz) Planmäßig angelegte Siedlung unterhalb der gleichnamigen Burg auf dem Blankenstein, einem 334 m hohen Kalkfelsen. Sitz eines im 12. Jahrhundert bezeugten Grafengeschlechts, mit dessen Aussterben Blankenburg 1599 an das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel fiel. Gehörte bis 1946 zum Land Braunschweig, seit 1250 Stadtrecht. 1123 Blankenburch, 1129 Blanchenburch [Personnenname], 1139 Blankenburch [Personnenname], 1223 Blankinburc; Blankenburg (1314). Der Ortsname wurde vom Burgname ( -burg) übertragen, der selbst auf die helle Farbe des Kalkfelsens Bezug nimmt: mittelniederdeutsch blank ‘weiß, glänzend’. Burg Blankenberg bei Hennef, Burg Blankenberg bei Neufelden.
Blankenburg (Thüringen) Die Gemeinde wurde am 20. März 1143 erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst zum Peterskloster in Erfurt gehörig, wurde das Dorf im Jahre 1272 an den in Mühlhausen sitzenden Verwalter des Deutschen Ritterordens verkauft. Die spätgotische, aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Bonifatius wurde 1701 im barocken Stil umgebaut.
Blankenfelde-Mahlow Blankenfelde: 1375 Blankenvelde, 1583 Blanckenfelde. Mahlow: 1280 zu Malow, 1375 Malow, Malo. Der Name Blankenfelde bezeichnete eine Siedlung auf einem freien, lichten Gelände, Grundform mittelniederdeutsch *Blankenvelde. Im Bestimmungswort ist das Adjektiv mittelniederdeutsch blank ‘blank, glänzend, hell, licht’ enthalten. Zum Grundwort -felde. Der Name Mahlow bedeutet ‘Ort, der nach einem Mann namens Mal benannt wurde’ und ist eine Bildung mit dem possessiv -ov-Suffix vom Personennamen altpolabisch *Mal. Er gehört zum Adjektiv altpolabisch *maly ‘klein’ und ist entweder ein Zuname oder eine Kurzform von Vollnamen wie altpolabisch *Malomir. Ähnlich Berlin-Blankenfelde.
Blankenhagen
Blankenhain Herrensitz, Burg mit Burgsiedlung aus dem 12. Jahrhundert; Entwicklung zur Stadt im 13./14. Jahrhundert; landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt; seit 1790 Porzellanfabrikation. 1252 Blankenhain, 1297 Blanckenhayn, 1322 Blanchinhayn, 1506 Blancken-, Blanckhain; Blangkenhain (1549/50). Gebildet zu mittelhochdeutsch blanc ‘blinkend, glänzend, leuchtend’ und -hain, ursprünglich ein Prunkname für die Burg, wobei -hain in seiner ursprünglichen Bedeutung ‘umhegter Ort’ im Sinne von ‘Burg’ gleichbedeutend mit -berg/-burg,-stein,-eck,-fels verwendet wurde. Die Bedeutung war also die ‘leuchtende/glänzende Burg’. Der Name ging schließlich auf den Ort über. So Bad Blankenburg, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, 1193 Blankenberc; Blankenburg, Landkreis Harz, 1123 Blankenburch; die Leuchtenburg, Burg in Thüringen.
Blankenheim (Ahr) Ursprung der Siedlung ist eine Höhenburg des 12. Jahrhundert, aus der ein befestigter Talrechtsort (1341 bezeugt) hervorging, spätmittelalter Residenz der Grafen von Manderscheid-Blankenheim mit bedeutender Bibliothek. Der Name ist vom älteren, nahe gelegenen Blankenheimerdorf übertragen. 1112 (F. um 1200) de Blankenhem, 1115 de Blanchinheim [Original]. Bestimmungswort des Kompositums ist am ehesten das Adjektivisch althochdeutsch/mittelhochdeutsch blanc in der Bedeutung ‘nackt, baumfrei’; das namengebende Blankenheimerdorf liegt, anders als die Burg, im offenen Gelände der Kalkmulde im Sinne von ‘waldfreie Siedlung’. Doch ist auch der (nur selten bezeugte) Personenname Blanco, schwach flektiert, nicht auszuschließen. Grundwort ist-heim.
Blankenheim (Mansfelder Grund-Helbra) Die erste urkundliche Erwähnung von Blankenheim erfolgte 1181. Die weitere Entwicklung des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte des Prämonstratenserklosters (1147–1543) Rode im heutigen Ortsteil Klosterrode.
Blankenhof
Blankenrath Die Geschichte von Blankenrath reicht zurück bis in das 9. und 10. Jahrhundert. Die Siedlungsgeschichte der Region geht wohl bis zur Keltenzeit zurück.
Blankensee (Mecklenburg) Blankensee war ein Angerdorf und wurde 1290 erstmals im Zusammenhang mit dem Kloster Wanzka erwähnt, als die Weihe der dortigen Klosterkirche stattfand.
Blankensee (Vorpommern) b 1720 war Blankensee mit Böck Pertinenz zum Gut Nassenheide, das 1720 der spätere Graf Otto Gustav von Lepel kaufte. Als 1826 der letzte männliche Erbe der Lepels starb, gingen die Güter an die weibliche Linie, die mit dem Grafen von Henckel-Donnersmarck verheiratet war, damit ging der Besitz an diese Familie über.
Blaubach Ein Wiesengrundstück in der Nähe des Rothengründerhofs namens Gerzenmooch (Götzenbach) könnte ebenfalls ein Hinweis auf gallorömische Siedler sein, vielleicht aufgrund der Annahme, dass hier einst ein Idol in der Nähe eines Quellbachs gestanden hat, wobei Götze ein deutsches Wort ist, das „falscher Gott“ oder „falscher Gott“ bedeuten kann "Idol". Die Straße nahe dem Gemeindegebiet von Blaubach, die von Körborn zum Mayweilerhof führt, wird bis heute Römerstraße genannt. Dieses Dorf mit seinem kleinen Gemeindegebiet dürfte relativ spät entstanden sein. Es lag im sogenannten Remigiusland, das zum Bistum Reims und der Abtei Saint-Remi in Reims gehörte.
Der Name setzt sich aus dem Wort Bach („Bach“) mit dem vorangestellten Wort blau („blau“) zusammen: Blaubach. Die heutige Namensform tauchte bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahr 1436 in den Steuerbüchern des Klosters Remigiusberg auf. Weitere aufgetauchte Namensformen sind Blawbach (1460), Blaibach (1570/1571) und dann noch einmal die heutige Form Blaubach.
Blasum, (Stockum) +1000 Blesnon.
Blasweiler, (Ahrbrück) 992 Blassenuuilare. Germanisch blasson, zu blasa (mittelhochdeutsch blas) kahl + wilari, von latinisch villare, Gehoft.
Blatzheim, (Köln) 1057 Blazheym, 1138 Bladenshem. Germanisch Blades haim, Wohnung des Blado.
Blaubeuren 1085 Gründung des Benediktinerklosters Blaubeuren mit Marktrecht. Spätestens seit 1267 ist die dazugehörige Siedlung im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen; 1303 Verkauf an das Herzogtum Österreich, 1447 an die Grafen von Württemberg. Nach der Reformation Umwandlung des Klosters in eine protestantische Schule. Hauptsitz des Pharmakonzerns Merckle. Aus einer der tiefsten Quellen in Deutschland., dem Blautopf, entspringt die Blau. 1095 de Buirron, 1175–78 (Kopie 13./14. Jahrhundert) Blabivron, 1267 in Blaburrvn, 1288 Blabuirron, 1303 Blaburn, 1447 (Kopie 16. Jahrhundert) Blaubeuren. Kompositum mit Grundwort-beuren/-beuern/-büren und Flussname Blau (14. Jahrhundert Blawe, Blaw, Plau) (zur Donau), althochdeutsch *Bla ̄wa ‘die Blaue’.
Blaufelden
Blaustein Früh bronzezeitliche Höhensiedlung sowie Besiedlung in römisch Zeit. Im 12. und 13. Jahrhundert Burg Erichstain, von der h. keine Reste mehr existieren. 1215 Errichtung der Burg Klingenstein, Zerstörung 1630 und Wiederaufbau 1756 als barockes Schloss. Kompositum aus Grundwort-stein und Flussname Blau (Blaubeuren); das Grundwort nimmt Bezug auf die vier ehemaligen Burgen, die im Blautal und im Zentrum der neuen Gemeinten liegen.
Bleckede Eine geplante Stadtgründung durch Herzog Wilhelm von Lüneburg (nach 1209) blieb in Ansätzen stecken; die seit 1271 bezeugte Burg und der Flecken waren verschiedentlich umkämpft; 1293 Münzrecht; im Mittelalter und der frühen Neuzeit Amtssitz; 1885–1932 Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. 1209 ad sclavicum Blekede [Original], 1248 Blekede, 1371 Blekede. Ableitung mit dem Suffix -ithi. Basis der Ableitung ist entweder mittelniederdeutsch blek ‘Fläche Landes; freie Stelle; Fleck’ oder altsächsisch bl ̄ek ‘bleich, glänzend, hell’.
Blee, (Monheim) 933 Blahe, 1157 Ble.
Bleckhausen Die älteste bekannte Urkunde ist vom 15. Juni 1354, in der vom Trierer Erzbischof Boemund II (1354–1362) die unter Erzbischof Balduin (1307–1354) erbaute Kapelle zu Bleckhausen bestätigt wurde. Im Jahre 1721 befanden sich 25 Einwohner in Bleckhausen.
Bleialf 1016-47 Alua, 1115 de Aluo. Keltische Gewässername Alba, die Weiße.
Bleicherode Rodungssiedlung des 11./12. Jahrhundert; 13. Jahrhundert Burg, seit 1322 Marktrechte, 1326 Stadt; im 18. Jahrhundert Leineweberei und Schneckenzucht. 1279, 1309, 1326 Blichenrode, 1506 Blicherode; Bleicherode (ab Ende 15. Jahrhundert).. Die Erwähnung von 1130 Blechenr Ortsteil gehört nicht hierher, sondern zu Bleckenrode, nordwestlich Worbis. Der Ortsname Bleicherode wurde gebildet zu mittelhochdeutsch bl ̄ıche ‘bleich’, ursprünglich ‘glänzend’, vgl. mittelhochdeutsch bl ̄ıchen ‘glänzen’ mit dem Grundwort-rod(e), mittelhochdeutsch r Ortsteil ‘urbar gemachter Boden, Rodung’. Der Ortsname weist also wohl auf eine einst gut sichtbare beziehungsweise leuchtende Rodung. Die ursprünglich gesprochene Form *ze der bl ̄ıchenrode führte infolge Anfangsbetonung im Ortsname zur Reduktion der Mittelsilbe von -en> -e. S o Bleichroden, Ortsteil von Tannhausen, Landkreis Heidenheim, und Bleichstetten, Ortsteil von St. Johann, Landkreis Reutlingen, sowie Bleichenbach, Ortsteil von Ortenberg, Wetteraukreis, und Ortsteil von Bad Birnbach, Landkreis Rottal-Inn.
Bleidenbach, (Niedertiefenbach) 1211 Blidebac. Germanisch blipin, zu blipi, froh + baki, Bach.
Blens, (Hausen, Aa) 720 de Blancio, 1118-26 Blense, 1136 Plense.
Blerichen, (Bedburg) 997 Blidrike, 1141 Bliderke.
Blessum, (Lechenich) 1190-1202 Blashem. Germanisch blassa, kahl, + haima, Wohnung.
Bliersheim, (Friemersheim) +1000 Bladrikeshem. Germanisch Bladarikis haim. Wohnung des Bladarik.
Bliesbrücken, 1211 Brukke, 1214 Bruke. Germanisch brugjo, Brücke.
Bliesgau, Gau an der Blies, 940 in pago Blesensi, 1066 in pago Blesense.
Bliesheim, (Köln) 1059 Blisna, 1170=78 Bilisene.
Blekendorf Blekendorf wurde 1259 erstmals als Blegkendorpe erwähnt (später belegte Schreibweise Bleckendorp). Der Name kommt vermutlich aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet blickendes oder glänzendes Dorf.
Blender Viele Dörfer in der Gemeinde sind sehr alt. Oiste wird bereits 860 urkundlich erwähnt; Ritzenbergen und Amedorf im Jahr 935, Blender selbst im Jahr 1186 (blendere), Intschede im Jahr 1124 und Hiddestorf im Jahr 1179. Vom Mittelalter bis 1866 wechselten die im Grenzgebiet gelegenen Dörfer regelmäßig die Herrscher.
Blesewitz
Bleyen-Genschmar Genschmar wurde 1405 gegründet. Es gehörte bis 1952 zum Landkreis Lebus. Alt Bleyen und Neu Bleyen hingegen bis 1945 zum Landkreis Königsberg Nm. in der hauptsächlich östlich der Oder gelegenen Neumark. Alt Bleyen und Neu Bleyen wurden am 1. Januar 1946 zur Gemeinde Bleyen zusammengeschlossen.
Bliedersdorf Frühere Ortsnamen von Bliedersdorf waren 1236: de Blytherstorpe, 1238 de Blitherestrope, 1257 de Blidersdorp und 1257 de Blitherstorp. Niederdeutsch -dorp; im ersten Teil alter Personenname mit dem Erstglied Blid-, das auf althochdeutsch und altniederdeutsch blidi, blide „froh, heiter“ zurückgeht, wie zum Beispiel Blidger, Blidgard, Blidfrid, Blithard, Blither, Blidhild, Blidram oder Blidmar.
Bliesdorf
Blieskastel Römerzeitliche Spuren, bis zum 13. Jahrhundert Sitz der gleichnamigen Grafschaft, seit 1337 Kurtrier. Zerstörung der Burg im 16. Jahrhundert durch Franz von Sickingen und der Stadt im 30-jährigen Krieg. Seit Ende des 17. Jahrhundert in Besitz derer von der Leyen, die den Ort zur Residenzstadt ausbauen. 1802 Zerstörung des Schlosses. 1126 Godfridus comes de Castra, 1350 Castele uf der Bliessen, 1440 Bliesecastel; Blieskastel (1466). Gebildet mit dem alteuropäischen Gewässername der Blies (spätantik Blesa) und lateinisch castellum ‘Befestigung, Burg’ beziehungsweise althochdeutsch kastel ‘Stadt, befestigte Siedlung’. In einem Gau Namen ist die Blies bereits 730 als in pago blesinse ‘im Bliesgau’ (862 in pago Bliasahgouue, 906 in pago Blesiaco, 982 in pago Bliesichgove) überliefert. Der Gewässername erscheint 782 als fluvius Blesa, später mit der althochdeutschen Diphthongierung von [e ̄] > [ia, ie]. Der Erstbeleg stellt eine gelehrte Latinisierung mit gleichbedeutendem castra dar. Als im Tal uf der Bliessen (‘über der Blies gelegen’) eine bürgerliche Niederlassung entstand, unterschied man zwischen der Burg droben und dem Tal. Zur Unterscheidung von gleichnamigen Niederlassungen in der Nähe stellte man ab dem 15. Jahrhundert den Gewässername vor den Siedelungsname. So Kastel, Ortsteil von Nonnweiler, Landkreis St. Wendel, Kastel, Ortsteil von Kastel-Staadt, Landkreis Trier-Saarburg; Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Bliestorf Bei der Neubildung der Gemeinde am 31. Dezember 1997 aus den Vorgängergemeinden Bliesdorf und Kunersdorf/Metzdorf erhielt sie den recht langen Namen Bliesdorf-Kunersdorf-Metzdorf. Am 1. Mai 1998 wurde die Gemeinde in Bliesdorf umbenannt. Das Dorf wurde 1380 in einer Urkunde als „Blystorpe“ zum ersten Mal erwähnt. Der Name bezeichnet das „Dorf des Blizza“, welches ein altslawischer Rufname ist.
Blievenstorf
Blindheim Am 13. August 1704 fand in der Umgebung die Schlacht von Blindheim, auch bekannt als Zweite Schlacht von Höchstädt (englisch Battle of Blenheim) statt, die entscheidende Bedeutung für den Spanischen Erbfolgekrieg hatte. Die Schlacht hat für Großbritannien große historische Bedeutung, weshalb zum Beispiel der Blenheim Palace, der Wohnsitz der Familie des siegreichen John Churchill, 1. Duke of Marlborough, nach ihr benannt wurde. Außerdem wurde die neuseeländische Stadt Blenheim, mit rund 24.200 Einwohnern größte Stadt im Marlborough District, nach Blindheim benannt. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark. Um 1700 hatte Veit Ernst III. von Rechberg-Illereichen-Kronburg-Osterberg Blindheim für seine beiden nachgeborenen Söhne Anton Valentin Alexander und Sigmund Bero Dyonis erworben, um hier eine Sekundogenitur aufzubauen.
Blittersdorf, 1220 Bliiterstorf, 1223 Blitirstorph. Germanisch Blipiharis porpa, Dorf des Blipihar, (blipi, froh, harja, Heer)
Blomberg (Lippe) Um 1231–1255 planmäßige Gründung der Edelherrn zur Lippe, 1283 Stadt; Burg bis zum 15. Jahrhundert Residenz der Edelherrn zur Lippe (vor allem unter Bernhard V, † 1511), 1447 in der Soester Fehde fast vollständig zerstört; 1460 Wallfahrtsort; 1748–1838 an Haus Schaumburg-Lippe, Burg bis 1962. 13. Jahrhundert (Kopie 1. Hälfte 14. Jahrhundert) prope Blomenberg, 1357 to deme Blomberghe, 1482 oppidi Montisflorum vulgariter Blomberch dicto, dialektal Blommerg; Bynnen dem Blomberge (1488). Bildung mit dem Grundwort -berg. Burg und Stadt werden bis ins 18. Jahrhundert oft durch ein Syntag Mittelaltermit Präposition und bestimmtem Artikel bezeichnet (z.B. to deme Blomberghe). Die älteste Namenform zeigt das Bestimmungswort Blomen-, seit der 1. Hälfte 13. Jahrhundert auch verkürzt zu Blom(m)(auch mit sekundärer Verkürzung des alten Langvokals -o ̄> -o-). Das Bestimmungswort kann als Genitiv Plural (< *blo ̄mono zu altsächsisch blo ̄ Mittelalter Feminin, blo ̄mo Maskulinum, mittelniederdeutsch blo ̄me, althochdeutsch bluoma, bluomo ‘Blume’) bestimmt werden. Vereinzeltes Blumzeigt mitteldeutsch /früh nordhochdeutsch Lautvariante -u-, Plum-, hochdeutsch Variante mit anlautendem P für B-. Namendeutung mit dem Blumenwort spätestens seit dem hohen Mittelalter (auch unter Bezugnahme auf die heraldische Blume der Lipper, die lippische Rose). Als alter Flurname könnte das Bestimmungswort älter sein. Unter der Voraussetzung, dass -berg vor Beginn der Überlieferung als verdeutlichendes Element sekundär zu einem älteren Bergname *Blomen hinzugetreten wäre, könnte ein Kompositum *Blo-men segmentiert werden, in dem -men (zu germanisch *mend neben *mund‘ Berg, Erhebung’, einer Dentalerweiterung zur indogermanisch Wurtzel *men ‘emporragen’) sichtbar würde (vgl. z. B. Dortmund, Dülmen, Hedemünden, Ortsteil von Hannover. Münden). Dann wäre von einem alten *Blo ̄meni auszugehen und das Bestimmungswort eventuell mit indogermanisch *bhleu ‘aufblasen, schwellen, strotzen etc.’ zu verknüpfen. Das Motiv der Benennung läge in dem sich unmittelbar aus der Umgebung erhebenden (Burg-)Berg. Da älteste Namenformen aber keine sicheren Anhaltspunkte für eine solche Deutung bieten, kann es nur vermuten.
Blomberg (Ostfriesland) Das heutige Stadtgebiet wurde zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert n. Chr. im Verlauf der altsächsischen Expansion besiedelt. In dieser Zeit entstanden die Dörfer in der Region, die mit -trup enden, wie Herrentrup, Istrup, Wellentrup, Brüntrup, Tintrup und Höntrup. Die Bezeichnung -trup bedeutet -dorf und wurde im Laufe der Zeit durch Metathese gebildet.
Blomesche Wildnis
Blowatz
Blumberg Im Zusammenhang mit der Herrschaftsentwicklung der Herren von Blumberg im 13. Jahrhundert entstanden (erstmalig 1260 bezeugt), seit 1420 Stadt, ab 1537 unter Fürstenberger Herrschaft und seit 1806 badisch. 1260 Blobinberch [Original], 1269 Blu ̊menberg, 1336 Plu ̊menberch; Blumberg (1529). In Blumenberg wurde der Name der Herren von Blumberg auf den Ortsname übertragen. Der älteste Beleg deutet als sprachliche Grundlage auf althochdeutsch bluon, bluowan ‘blühen’ mit -bals Ausspracheerleichterung zwischen zwei Vokalen. Es kann sich aber bereits hier, wie die späteren Belege nahelegen, um eine Zusammensetzung bluomen-berc handeln. So Blumberg, Ortsteil von Casekow, Landkreis Uckermark und Ortsteil von Ahrensfelde, Landkreis Barnim.
Blumenholz Blumenholz gehörte ab dem 15. Jahrhundert zu dem Vasallengeschlecht von Peccatel, einer der mächtigsten Adelsfamilien der Herrschaft Stargard ab dem 13. Jahrhundert. Sie hatten einen Herrensitz in Weisdin.
Blumenthal Blumenthal bedeutet Tal der Blumen in dem Auetal. Es hieß 1305 Blomendal, 1380 Blomendale, 1450 Blomendall und 1638 Blomenthall.
Bockhorn hieß 1032 Borchhorn und 1302 Bochorne. Borch kann als Burg gedeutet werden. Horn(e) stammt von dem niederdeutschen Begriff für Spitze oder Sporn.
Lüssum hieß 1492 Lusen dann Lüszen und 1542 Lussen. Die Deutung des Namens aus der urkundlichen Bezeichnung villa Liusci ist nicht gewährleistet.
Rekum hieß um 1300 Reken(e) und 1405 Reeken.
Blunk
Bobeck
Bobenheim am Berg
Bobenheim-Roxheim Fränkische Gründungen des 6. Jahrhundert, Besitzungen des Hochstifts Worms. Prägung durch Rhein, Landwirtschaft und Fischerei. 1503 urkundlich Erwähnung der Rheinschifffahrtsstation Roxheim. Bobenheim: 891–914 Bobenheim (Kopie 16. Jahrhundert), 1137 Babenheim, 1392 Babinheim; Bobenheim (1587). Roxheim: 813 Roghesheim, 888 in Rocchesheimero marcha; Roxheim (891–914). Das Bestimmungswort in Bobenheim ist der althochdeutsch Personenname Babo-, Genitiv Singular Babin-, und in Roxheim der althochdeutsche Personenname (H)Rokko, Genitiv Singular *Rokkes zum Stamm(H)Roc-. Die Verdoppelung steigerte die Expressivität. Die Verschlusslaute -g-, -k-, -ch sowie geminierte Formen wechselten häufig in mit Kosenamen gebildeter Ortsname. Beide Ortsnamen wurden mit dem Grundwort -heim gebildet. Sie können demnach als ‘Wohnstätte des Babo’ und ‘Wohnstätte des Rokko’ gedeutet werden. Die häufig angeführten Belege von 769 und 779–83 Baben-, Babinheim (CL) sowie von 775 Rochenheimmarca gehören nicht hierher. So Bobenheim am Berg und Wüstung Babenheim, beide Landkreis Bad Dürkheim; Ruchheim, Ortsteil von Ludwigshafen, Rockenhausen, Donnersbergkreis.
Bobenthal
Bobingen Aufgrund der Lage an der fruchtbaren Hochterrasse früh besiedelt, Funde aus der Bronze und Römerzeit; Alemannengräber ab dem 7. Jahrhundert n.Chr. nachweisbar. Als Pflegamt Bobingen zum Hochstift Augsburg gehörig; 980 Pobinga, 1047 Bobingin, 1071 Pobingin [Or.]; Bobingen (1150). Der Ortsname besteht aus dem Zugehörigkeit ausdrückenden Suffix-ingen und dem Personenname Bobo/Pobo, kann also gedeutet werden als ‘bei den Leuten des Bobo/Pobo’. Dass eine Form mit Kurzvokal zu Grunde liegt, lässt sich aus der Dialektform sowie der Tatsache erschließen, dass kein Umlaut entstand (*Böbingen, *Bebingen). Der Erstbeleg auf -inga ist als Latinisierung zu betrachten. Ähnlich mit anderem Stammvokal, z. B. Böblingen, Landkreis Böblingen; mit Verkleinerungssuffix -ilo; Böbingen an der Rems, Ostalbkreis.
Bobitz
Bobritzsch-Hilbersdorf m 1. März 1994 schlossen sich aufgrund der der gesetzlich vorgeschriebenen Gemeindegebietsreform die Gemeinden Naundorf, Niederbobritzsch und Oberbobritzsch mit Sohra zur Gemeinde Bobritzsch zusammen.
Die erste Besiedlung des kleinsten Ortsteiles Sohra (173 Einwohner) erfolgte vermutlich bereits im 10. Jahrhundert und war sorbischen Ursprungs. An diese Zeit erinnert das ehemalige Vorwerk an der Pretzschendorfer Straße. Eine Sage erzählt, dass damals drei Jungfrauen täglich vom ca. 1 km entfernten Jungfernborn Wasser geholt haben. rstmals urkundlich erwähnt wurde jedoch der Ortsteil Naundorf im Jahr 1306. In Naundorf und den anderen Ortsteilen kursieren viele Geschichten über die Räuber Johannes Karasek und Lips Tullian. Letzterer soll sein Diebesgut in einem Porphyrfelsen, der Diebeskammer versteckt haben.
Bobzin Die erste urkundliche Erwähnung Bobzins findet sich im Ratzeburger Zehntregister unter dem Namen Bobetin, welcher einen slawischen Ursprung hat. Angelegt wurde das Dorf als Rundling mit einem dreieckigen Anger.
Bocholt Kirchdorf, 1201 städtische Rechtsorganisation, 1222 münstersches Stadtrecht, Hauptort eines Territorialamtes im Fürstbistum Münster, 1802 Fürstentum Salm-Salm. (Nach) 788 zum Jahre 779 Bohholz, zum Jahre 780 Buocholt, 1142 in villa (...) Bokholte. Im Bestimmungswort der Baumname Buche (ann bo ̄ka) und im Grundwort eine Bezeichnung für den Wald (and., mittelniederdeutsch holt): ‘Buchenwald’. Zahlreiche Siedlungsnamen mit Buche als Bestimmungswort: Buchholz, Stadt Dortmund, Ottmarsbocholt, Kreis Coesfeld, Bochum.
Bochum Seit dem 12. Jahrhundert erwarben die Grafen von der Mark Rechte an einer Höfegruppe nahe dem bereits um 890 in den Werdener Urbaren genannten Altenbochum und bauten diese aus. 1298 Marktort. Stadtwerdungsprozess seit dem 14. Jahrhundert. 1041 iuxta villam publicam Cofbuokheim [Original], um 1150 Bukhem, Bokheim, 1243 Cobuchem. Während die Überlieferung hochdeutsch und norddeutsch Schreibformen zeigt, beruht die heutige Form auf altsächsisch Bo ̄kh ̄em mit dem Grundwort -heim, dessen Vokal gekürzt und zu -uv erdumpft wurde. Bestimmungswort ist altsächsisch bo ̄ka, mittelniederdeutsch bö ̄ke, norddeutsch böke ‘Buche, Buchenwald’ mit erhaltenem norddeutsch -o ̄-. Das Erstglied Cof der ältesten Form (so noch gelegentlich bis ins 14. Jahrhundert; seit 1166 bis ins 15. Jahrhundert auch Kuh-, Ko-, Co-) ist ein unterscheidender Zusatz und häufig mit altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ verbunden worden. Zwar zeigt die Überlieferung eine Umdeutung zu ko ̄ ‘Kuh’, doch kann dieses Wort als Erklärung ebenso wenig dienen wie ein Kosename Cobbo, der überdies unflektiert in die Bildung eingegangen sein müsste. Zugrunde liegt vielmehr wie bei † Kovingen, germanisch *ku‘ wölben’, das in Bezeichnungen für Erderhebungen und -vertiefungen sowie, aus letzterem abgeleitet, auch in Bezeichnungen für Hütten und Verschläge vorliegt, z. B. mittelniederdeutsch ko ̄ve(n) ‘Stallverschlag, Viehstall, Schweinestall’, mittelhochdeutsch kobe ‘Stall’, altenglisch cofa Kammer, Versteck, Höhle’ und altnordisch ku ̄fr‘runde Spitze, Haufen’. Es bleibt unklar, ob zum Zeitpunkt der Namengebung bereits ein Gebäude oder eher eine Geländeformation gemeint war. Der Zusatz diente der Unterscheidung des Ortsnamens von Altenbochum. So † Kovingen, Region Hannover.
Bocka
Bockau Zahlreiche Einzelfunde und Grabungselemente lassen den Schluss zu, dass Bockau um 1200 angelegt worden ist. Seinen Namen verdankt es dem Fluss Bockau, der in verschiedenen Schreibweisen wie Bockaw (1470), Puckaw (1495), Buckaw (1534), Pughawe (1541) oder Bockaw (1579) in alten Dokumenten vorkommt und auf das altsorbische bukava (Buchenwasser) zurückgeführt wird. Eine andere Namenserklärung sieht das slawische Wort für Buche bukowina als Herkunft. Dabei sei wahrscheinlich im Zuge der Entwicklung aus der Endung wina ein au geworden. Möglich sei auch die Ableitung aus bukowy (für Buch-).
Bockenau Spätestens seit dem 12. Jahrhundert gehörte Bockenau zur Grafschaft Sponheim und damit zu deren ältesten Besitzungen. Diese geschichtlichen Bezüge können auf einem Themenwanderweg, dem Sponheimer Weg, erkundet werden. Die Ursprünge der Siedlung gehen jedoch noch viel weiter zurück. Bei der Erschließung des Neubaugebietes In der Bein wurden Fundamente einer römischen Villa aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. gefunden – dies wurde durch Münzen nachgewiesen.
Bockenem 1275 Archidiakonatsitz, 1300 durch den Grafen von Woldenberg zur Stadt erhoben, 1314 in das Bistum Hildesheim eingegliedert; später welfisch, dadurch seit 1542 offen für die Reformation; zahlreiche Brände zerstörten das mittelalte Stadtbild; 11. Jahrhundert Bukenem, 1131 vicus bokenum, 1240 in Bokenem. Seit FO sieht man in dem Ortsname ein Kompositum aus norddeutsch bo ̄k ‘Buche’ und -h ̄em ‘Ort, Dorf, Siedlung’ ( -heim). Vielleicht identisch mit den Ortsname Bockenheim, Ortsteil von Frankfurt/ Main, und † Bockenheim bei Butzbach, Wetteraukreis.
Bockenheim an der Weinstraße Die beiden Ursprungsortschaften Großbockenheim und Kleinbockenheim waren jahrhundertelang wegen der geringen räumlichen Distanz und durch ihren Namen eng miteinander verbunden. Sie waren nach der um das Jahr 500 einsetzenden fränkischen Landnahme aus kleinen Ansiedlungen entstanden, die sich um fränkische Gutshöfe entwickelt hatten. Die älteste erhaltene Erwähnung von Bockenheim stammt von 770 und findet sich im Lorscher Codex unter der Bezeichnung Buckenheim.
Böckelheim=Waldböckelheim, 1222 Becillenheym.
Bockenau, (Koblenz) 1193 Buchenowe.
Böchenförde, 1006 Bochineuordi. Germanisch bokina, mit Buchem umstanden, + furda, Furt.
Bockenheim= Stein-Bockenheim, 823 Buccunheim, 962 Bukinheim. Germanisch Buggon haim, Wohnung des Buggo.
Böckern, (Buer) 10-1100 Bukhornon. Germanisch bukna, Rehbock + hunjon, Vorsprung höheren Landes ins Sumpfgelande.
Bockholt, (Recklinghausen) Mitte 1200 de sicco Bokholto. Germanisch boko, Buche + hulta, Wald.
Bockholt, (Schermbeck) Mitte 1200 Bukholte. Idem.
Bocklemünd, (Ehrenfeld) 941 Bugchilomunte, 1079-89 Buchelmund. Germanisch Bugilamuntja, bugila Hügel, + munt von romanisch montem, Berg.
Bockum_Hovel, Mitte 1200 Bukheim. Germanisch boko, Buche, haima, Wohnung.
Bockum, (Krefeld) Anfang 1300 Bucheim. Idem.
Bockhorn (Friesland) Besiedlung seit der Jungsteinzeit, erstmals urkundlich erwähnt 1220, bedeutender Marktort an der Straße von Jever nach Oldenburg bis ins 15. Jahrhundert, von 1667 bis 1773 unter dänischer Herrschaft. 1220 Liudbrandus de Bochorne [Original], 1310 in Bochorna [Original], 1312 in Bockhorna [Original]. Zu lesen sind die ersten beiden Belege als Bokhorn. Der Ortsname stellt eine Komposition aus dem Bestimmungswort Bock und dem Grundwort -horn dar. Das Grundwort gehört zu mittelniederdeutsch ho ̄rn, ho ̄rne ‘spitz zulaufendes, keilförmiges Landstück; Winkel, Ecke, Biegung’, vgl. norddeutsch Horn ‘Ecke, Winkel’ (in Flurname), und im Bestimmungswort findet sich mittelniederdeutsch boke ‘Buche’, sodass auf eine Benennung aufgrund der Lage an einem mit Buchen bewachsenen, keilförmigen Flurstück zu schließen ist.
Bockhorn (Oberbayern) Im 6. Jahrhundert setzte nach dem Ende der Völkerwanderung erneut Siedlertätigkeit ein; auf frühe Siedlungen der Bajuwaren weisen Orte mit der Endung -ing hin (Emling, Flanning, Englpolding, Oppolding, Papferding, Polzing). Im Jahre 776 kam Strogen mit Kirche in den Besitz von Freising. Im Jahre 816 tauchte erstmals der Name Grünbach auf, als der Mönch Liutto seinen Grundbesitz in „Croninpach“ dem Hochstift Freising schenkte. 926 ist der Name Bockhorn in der Schreibweise „Paccharun“ nachweisbar; der Name bedeutet „Leute am Bach“. 1053 wurde Mauggen als „Muchun“ erstmals in einer Übertragungsurkunde eines Gutes an Freising erwähnt. 1156 erschien der Name „Eschlbach“ in den Traditionen des Hochstifts Freising. 1200 wurde in Grünbach mit dem Bau der Burg Grünbach begonnen. 1315 ist Bockhorn (Schreibweise nun „Pachorn“) mit den Filialen Kirchasch, Hecken, Salmannskirchen, Grünbach und Tankham als Pfarrei aufgeführt.
Bockhorst Im Jahre 1598 wurde die Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Bockhorst kommt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet „Siedlung beim Buchengehölz“. Daher zeigt das Wappen der Gemeinde drei Buchenblätter.
Boddin
Bodelshausen Die ältesten historischen Dokumente stammen aus dem Jahr 1100.
Bodelwitz
Boden
Bodenbach
Bodenfelde Germanisch Feld des Buddo.
Bodendorf, (Koblenz) 1133 Bodenthorph, 1143 Budendorph, 1222 Budendorpht. Germanisch Budon porpa, Dorf des Budo.
Bodenheim Die Schenkungsurkundlich mit der Ersterwähnung von Bodenheim ist gleichzeitig Zeuge frühen Weinbaus. Der Ort, früher Groß und Klein Bodenheim sowie † Westesheim (Weinlagename „Westrum“), ist noch h eut eine der ältesten und größten Weinbaugemeinte in Rheinhessen. Auch Harxheim, Gau-Bischofsheim oder Nackenheim wurden bereits im 8. Jahrhundert in Urkundlich des Klosters Lorsch erwähnt. 754 Batenheim, Pattenheim, 785 und 802 Battenheim, 1236 Badinheim, Badenheim; Bodenheim (1303). Das Bestimmungswort geht auf den althochdeutsch Personenname Bado, oder Band Bat(t)o, Pat(t)o, Genitiv Singular Baden-, Bat(t)in-, zu germanisch *ba ̆du‘Kampf ’, zurück. Das Grundwort ist -heim. Bei den mit Kosenamen gebildeten Ortsname ist ein häufiger Wechsel zwischen stimhaft und stimhaft Lauten sowie ihre Verdoppelung zur Steigerung der Expressivität zu beobachten. Seit 14. Jahrhundert Verdumpfung und Dehnung des kurzen -az u langem -o-. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Bado/Bato’.
Bodenkirchen Erstmals erwähnt wurde „Puobenchirchen“ bzw. „Pubenchirchin“, „Pobenchirchen“ und „Poinkirchin“ zwischen 1125 und 1141 aufgrund von Schenkungen. Puobo war vermutlich ein adeliger Grundherr mit einer Eigenkirche.
1482 erschien „Bodenkirchen“ als Obmannschaft im Amt Biburg des Landgerichtes Biburg (Vilsbiburg).
Bodenmais 1301 wird erstmals der dem heutigen Namen ähnlich klingende Name Pobenmaizz erwähnt. Poben ist die slawische Abwandlung des Eigennamens Popo, oder Bobo. Vermutlich kamen slawische Einwanderer vor 800 in die Region und rodeten den Boden. Meizen ist die mittelhochdeutsche Form für '[Holz] schlagen, roden'. Damit weist der Ortsname auf die Rodung unter der Führung von Popo hin.
Bodenrode-Westhausen
Bodensee
Bodenwerder Ursprünglich corveysche Marktsiedlung 1245 durch Kauf an die Edelherren von Homburg; 1287 Stadtrecht (Holzmindener Recht), Ende 13. Jahrhundert planmäßiger Ausbau durch einen Bodo von Homburg, seit 1409 welfisch; Heimat des „Lügenbarons“ von Münchhausen. 1150 Werdere [Original], 1227 Insula, 1287 Bodenwerdhere. Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch-werder ‘(Fluss) insel’, dass gelegentlich auch in lateinisch Form (lateinisch insula ‘Insel’) erscheint. Im 13. Jahrhundert tritt als sekundäres Bestimmungswort der im Genitiv Singular flektierte Personenname Bodo hinzu, dass sich auf einen Edelherren von Homburg beziehen dürfte, bei denen Bodo ein Leitname war.
Bodlenberg, (Solingen) 1189 Bodenlenberch. Germanisch Bodilon berga, Berg des Bodilo.
Bodenwöhr Der Ort Bodenwöhr wird erstmals im Jahre 1123 in einer Urkunde des Klosters Ensdorf mit dem Namen „Potenwre“ genannt (Der Ortsname besagt, dass Bodenwöhr seinen Ursprung einem Wehr oder Staudamm zur Nutzung der Wasserkraft verdankt und dass ein Mann namens Bodo oder Poto dieses Wehr anlegte). Später wird ein Eisenhammer erwähnt, der wegen seiner Lage am gleichnamigen Weiher „Weichselbrunner Hammer“ genannt wird. Noch vor 1464 muss dieser Eisenhammer nach Bodenwöhr verlegt worden sein.
Bodman-Ludwigshafen Im 9. Jahrhundert stand in Bodman eine Pfalz der Karolinger mit dem Namen Potamico (diente als Namensgebung für den Bodensee), die von Ludwig dem Deutschen und Karl dem Dicken genutzt wurde, hier wurde 759 Othmar gefangengesetzt. 1277 erwarb Johann von Bodman die Pfalz von König Rudolf von Habsburg. Ludwigshafen wird als Sernatingen 1145 erstmals urkundlich erwähnt. 1810 wurde Sernatingen im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden badisch. 1826 wurde der neu errichtete Hafen von Großherzog Ludwig auf den Namen Ludwigshafen getauft.
Bodnegg
Bodolz Bodolz wurde 1341 zuerst urkundlich erwähnt, der älteste (und auch heute noch größte) Gemeindeteil Enzisweiler jedoch bereits 1134.
Böbing
Böbingen (Pfalz) Im Lorscher Codex wurde Böbingen erstmals 772 als Bilingen genannt. Im 15. Jahrhundert kam das Dorf zur Kurpfalz, innerhalb derer es dem Oberamt Germersheim sowie der Stadt und Fauthei Germersheim unterstand. In der heutigen Schreibweise erschien der Ortsname 1586, nachdem er davor auch Bobingin, Bebingen und Bibingen gelautet hatte.
Böbingen an der Rems Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Gemeinde Böbingen stammt aus dem Jahr 1291. Aus einer Urkunde vom 30. November 1291 geht hervor, dass das Kloster Gotteszell einen Hof in „Bebingen“ gekauft hat.
Böblingen Seit 1100 in Anlehnung eines gleichnamigen alemannischen Adelsgeschlechtes bezeugt, ab 1240 im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen, die Böblingen 1272 zur Stadt erhoben, seit 1344 (beziehungsweise 1357) unter württembergischer Herrschaft. Um 1100 (Kopie 12. Jahrhundert) Bebelingen, 1122 in Bobelingen (Kopie12. Jahrhundert), 1243 in Beblingen [Original], 1275 Böblingen [Original], 1292 Bebelingen [Original]. Böblingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Babilo und bedeutet ‘bei den Leuten des Babilo’. Die alten e-Schreibungen stehen für den Umlaut von a zu e und setzen daher Babilo voraus. Die ö-Schreibung ist eine hyperkorrekte mundartlich Form auf dem Hintergrund der mundartlichen Entrundung von ö zu e.
Boechoute, (Waasmunster) 950 Buokholte, begin 1200 Bochout.
Boegen, (Hülm) 1159 in Bugebamnio. Germanisch bogan, Bogen, Biegung + hamma, Landzunge vorspringend in Uberswemmungsgebiet, (zumal van Flüssen)
Boffzen, 1019 Boffesun. 1036 Buffason. Germanisch Buffas husum, zu den Hausern des Buffo.
Böbrach
Böchingen Das östlich der Straße gelegene Dorf geht dem Ortsnamen nach auf eine Siedlung des 5. oder 6. Jh. zurück. Der Ortsname wurde mit einem Personennamen, vermutlich Bucco – als Bestimmungswort – gebildet. Bachmor bringt den Namen mit dem Abbau von Gestein, dem Pochen, in Verbindung. Hier führt er vor allem den Abbau von Bochinger Keupersand für die Porzellanfabriken in Schramberg und Hornberg an.
Böel
Böhen Erste bekannte Erwähnung des Ortes befindet sich im Chronicum Ottobuarum (entstanden um 1180). In der handgeschriebenen Chronik wird zum Gründungszeitraum des Klosters Ottobeuren im Jahr 746 unter anderen Orten auch Behaim als angebliches Stiftungsgut erwähnt. Der Wahrheitsgehalt ist aufgrund fehlender Originalurkunden ungewiss, jedoch ist damit gesichert, dass Böhen im Jahr 1180 bereits längere Zeit existiert hat.
Böhlen (Sachsen) Der Name stammt aus dem altsorbischen Wort Belina, dessen Stamm bely weiß, hell, glänzend bedeutet. Die Namensentwicklung verlief dann über Beln (1487), Belen (1517), Böhlen an der Hartha (1791, gemeint ist der Wald Harth) und Böhlen b. Zwenkau (1875) bis zum heutigen Böhlen bei Leipzig.
Böhlen (Thüringen) Böhlen wurde neueren Forschungen zufolge wahrscheinlich im hohen Mittelalter, spätestens zum Ende des 12. Jahrhunderts, als slawische Siedlung gegründet. Der Ort wurde 1416 erstmals urkundlich als Belin erwähnt.. Die ersten Ansiedlungen sind in der unteren Ortsmitte zu vermuten. Die heute nahe der heutigen Ortsmitte stehende Kapelle oder Kirche befand sich zu dieser Zeit am oberen Ende des Ortes in direkter Nachbarschaft des heutigen Pfarrhauses, Hausnummer 110.
Bögge=Nordbögge, 10-1100 Boggi, 1. Hälfte 1100 Baggi, Mitte 1200 Bagge.
Bohlendorf, (Bergheim) 1196 Bulindorp.
Böhl-Iggelheim Bis 1330 reichsunmittelbare Dörfer, danach Verpfändung an die Pfalzgrafen. 1460 Zerstörung im Krieg zwischen Kurfürsten und Leininger Grafen. Bis 1797 kurpfälzisch beziehungsweise Teil des Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Böhl: 779/80 in Buhilo (Kopie um 1190), Anfangs 10. Jahrhundert ad Buhelen, 1195–97 Bohele; Böhel (1467). Iggelheim: 769 Hughilheim, Hughlinheimer marca (Kopie um 1190), Anfangs 10. Jahrhundert Vgelenheim, 1584 Igelnheim. Der Ortsname Böhl ist eine Ableitung von althochdeutsch buhil ‘Hügel’. Das Bestimmungswort in Iggelheim geht auf den althochdeutschen Personennamen (H)Ugilo, Genitiv Singular (H)Ugilin-, zurück, das mit dem Grundwort-heim verbunden wurde. Zu vermuten ist, dass die Benennung der Siedlung ‘auf dem Hügel’ von Erkelsheim, heute Wüstung n von Böhl, ausgegangen sein muss. Die Entwicklung des Ortsname Iggelheim weist zunächst die H-Prothese romanische Schreiber und seit Mitte 16. Jahrhundert eine Entrundung zu I auf. Zu deuten ist er demnach als ‘Wohnstätte des Ugilo’. So Rheinböllen, Rhein-Hunsrück-Kreis.
Böhme Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort Böhme am 22. Januar 1412 in einer Verkaufsurkunde als „Bomene“.
Böhmenkirch
Böhmfeld Bis 1803 war Böhmfeld ein Amt des Hochstiftes Eichstätt (die niedere Gerichtsbarkeit wurde durch den Eichstätter Mediaten Kloster St. Walburg ausgeübt), das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag.
Böhnhusen Böhnhusen wurde erstmals 1238 urkundlich erwähnt. Das Dorf war Anfang des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Wulf und wurde 1434 an das Kloster Bordesholm verkauft.
Boisdorf, (Horrem) 1136 Bodesthorpe. Germanisch Bodes porpa, Dorf des Bodo.
Bokel, (Osnabrück) +1000 Bolklo, germanisch boko, Buche, + lauha. Waldchen auf Sandhugel.
Bokel, (Dalheim) 1015-25 Bocla. Idem.
Bökendorf,1015-25 Bodekerithorpe. Germanisch Bodikon porpa, Dorf des Bodiko.
Böklund
Boler, (Groß -Breisdorf) 784-85 Bonelar. Germanisch bon verwandt mit altenglisch bune, Rohr? + hlaeri, waldiges Sumpf Gelände.
Bolheim= Oberbolheim; Aa und Niederbolheim, (Blatzheim) 1201 Bulinheim.
Bollenberg (Ober-und Niederembt) 1141. Germanisch Bullon berga, Berg des Bullo.
Bollendorf, (Trier) 715-16 uilla Ballane, 717 Bollunuila sive Bollunthorp. Germanisch Bullon oder Bodilon porpa, Dorf des Bullo oder Bodilo.
Bombogen, (Trier) 940 Budmaga, 1124-27 Bumaga. Keltisch boudo, Sieg? + mago, Feld, Markt.
Bommern, (Witten) 10-1100 Bodonburion, Budenbonen. Germanisch Budon, des Budo, + burium zu burja, Baracke, Kote.
Bongart, (Rommerskirchen, 1139 Bungard. Germanisch baumagarda, Baumgarten.
Böllen
Böllenborn Böllenborn und Reisdorf wurden in einer Urkunde des Kaisers Ludwig IV. vom 14. Juni 1345 erstmals erwähnt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die beiden Dörfer zur Kurpfalz.
Bölsberg Bölsberg wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt.
Bönebüttel Der Ort wurde im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt, der Ortsname war ursprünglich Boienebutele. Siedlungshistorisch gehört Bönebüttel zu den Büttel-Orten.
Bönen Um 1000 Boinon, 1147 Boine, 1198 Boynen; Boenen (um 1400). Die ältesten Belege führen auf einen Ansatz *Boginon mit der im altsächsisch bezeugten Entwicklung -gi> -ji> -i-, die durch die Qualität des altsächsisch -g als Reibelaut zu erklären ist. Der Ortsname ist eine Bildung mit Nasalsuffix (-n-) zu einer Basis, die an mittelniederdeutsch bȫge ‘Krümmung, Biegung, Gelenk, Bug’ < altsächsisch *bogi (zu altsächsisch bu ̄gan ‘biegen’) anzuschließen ist. Dafür spricht auch der ebenfalls früh überlieferte Ortsname des unmittelbar w benachbarten Altenbögge (11. Jahrhundert Boggi), eine -j-Ableitung mit Konsonantengemination von der gleichen Basis. Der Bindevokal -i bewirkte den Umlaut des -o zu -ö-. Mit dem Suffix können sowohl Gewässername als auch Stellenbezeichnungen gebildet werden. Für letztere kommen als Motivgeber die Form der leichten Gelände erhebung an der Siedelstelle oder die Form des Geländes an der Biegung der Seseke s des Ortes in Betracht. Da die Gesamtbildung im Dativ Plural erscheint und auf diese Weise auch sonst Ortsname von zugrunde liegenden Gewässername unterschieden werden, dürfte der Ortsname eher auf einem älteren, durch die Form des Flusslaufs motivierten Abschnittsnamen *Bogina der Seseke beruhen.
Bönnigheim Ab 1183 in staufischem Besitz, seit 1284/86 Stadtrecht, 1288 an Albrecht von Löwenstein und seit 1785 württembergisch. 793 (Kopie 1183–95) Punnincheim, Bunnincheim, 823 (Kopie 1183–95) Bunnincheim, 13. Jahrhundert Bunnenkeim, Bunenkein, Bünninckeim; Bönnigheim (1748/52). Bönnigheim ist mit dem Suffix-ingheim vom Personenname Bunno abgeleitet und bedeutet ‘Siedlung bei den Leuten des Bunno’. Der Name zeigt Umlaut von u zu ü, den mundartlich Wandel von ü zu ̄e in der Mundartform b ̄enge und mundartlich Rundung des ̄e zu ö.
Bönningstedt 1369 erstmals urkundlich erwähnt. 1464/65 Bunningkstede [Original], 1591/92 Boniestette. Der Ortsname s etzt sich zusammen aus dem norddeutsch Personenname Buni, dem Patronymsuffix-ingen, das auf germanisch *-inga/*-unga als Zugehörigkeitssuffix zurückgeht, und dem Wortstamm stede, -stedt, für ‘Wohnstätte, Siedlung’, so dass mit Bönningstedt ursprünglich die ‘Siedlung der Leute des Buni’ bezeichnet wurde.
Bördeaue
Börde-Hakel
Bördeland 03 gründete Kaiser Karl der Große die Grafschaft Mühlingen, zu der zunächst alle Ortsteile von Bördeland gehörten.
Börfink Börfink soll aus einer Köhlersiedlung entstanden sein, gegründet von Balduin Hartmann, dessen Hütte Balduinshäuschen genannt wurde.
Börger Ein genaues Datum für die Gründung des Dorfes kann nicht festgelegt werden. Schriftlich wurde Börger erstmals als „Burgiri“ (= Birkenhöhe) in den Schriften des Klosters Corvey um 854 erwähnt.
Börgerende-Rethwisch Das Dorf Rethwisch wurde erstmals 1297 urkundlich genannt. 1299 war ein Geistlicher des Doberaner Klosters in Rabenhorst eingesetzt. 1353 wurde erstmals von einer Kirche als „capella Redwisch“ geschrieben, ein Jahr darauf als „ecclesia Redewisch“. Dabei wurde erwähnt, dass die Kirche vorher in Rabenhorst ansässig war, nun ihren Sitz in Rethwisch genommen hatte.
Börm Börm wurde urkundlich erstmals 1463 als Barm erwähnt, ein Ort am Barmer See (heute: Börmer Koog). Barm bezeichnete im Niederdeutschen eine Böschung bzw. eine Eindeichung (Berme).
Börnichen (im Erzgebirge) 1350 wird Börnichen erstmals urkundlich im Lehnbuch Friedrichs III. des Strengen als Burnichin erwähnt.
Börnsen Der Ort Börnsen wurde erstmals 1217 als „Burnessem“ (= „Heim an der Quelle“) in einer Urkunde Heinrichs, Bischoff von Ratzeburg, erwähnt.
Börrstadt Die älteste erhaltene Erwähnung von Börrstadt, als „Birensceidt“, stammt vom 10. Februar 891.
-borstel / -bostel. Es handelt sich um die Zusammensetzung der nicht im Altsächsisch belegten Wörter mittelniederdeutsch bu ̄r‘Ansiedlung, Gemeinde’ ( -beuren) und stal ‘Ort, Stelle Platz’, mit der Bedeutung ‘Siedlungsstelle’. Leicht in Überzahl kommen die assimilierten Bostel-Formen vor, wozu die einzigen größeren Siedlungen gehören (Fallingbostel, Landkreis Soltau-Fallingbostel, und Beedenbostel, Landkreis Celle), bei den selteneren Simplizia überwiegt Borstel, das dreimal als Bestimmungswort begegnet. Historisch ist auch Dentalerweiterung (-de) belegt. Meist sind Kleinsiedlungen (oft Einzelhöfe) auf kärglicherem Boden entsprechend benannt, was sich in das appellativische Bestimmungswort andeutet, die gegenüber der Personenname als Bestimmungswort in der Minderzahl sin. Das lässt auf relativ späte Entstehung dieses Ortsname -Typs schließen (früheste Bezeugung 9. Jahrhundert), was auch durch die zahlreichen Wüstungen (circa 25%) und das begrenzte Vorkommen auf der Geest in Niederland und Schleswijk-Holstein (mit Randgebieten, Marsch) bestätigt wird. Mit -büttel zeigt -borstel in etwa das gleiche Verbreitungsgebiet, beide Typen grenzen sich darin jedoch weitgehend aus.
Börsborn
Börslingen Der Ort gehörte zur Herrschaft Albeck und wurde 1385 an die Reichsstadt Ulm verkauft.
Börßum örßum hatte schon viele Namen: 1135 Borsne, 1310 Borssen, 1338 Borssem, 1422 Groß Borsem, 1581 Borsum, 1652 Börsumb, gegen 1770 Borsheim, 1765 Boersheim, ab 1762 erstmals Börßum.
Börtlingen Börtlingen wurde 1202 das erste Mal urkundlich erwähnt. Es unterstand lange dem Kloster Adelberg.
Bösdorf Die Geschichte der einzelnen Dörfer, aus denen Bösdorf entstand, wie zum Beispiel des Gutes Ruhleben, lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Bösel Die Entwicklung des auf einem Geestrücken gelegenen Ortes wurde lange Zeit durch Moore, Sumpf und unfruchtbare Böden gehemmt; 1574 ist erstmals eine Kapelle im Ort nachzuweisen, die 1874 von der Mutterpfarrei Altenoythe gelöst und zur eigenen Pfarrei erhoben wurde. 1080/88 Borsla [Original], 1320 Borsele [Original], 1424/50 to Bosele [Original]; Boesell (1535). Die Etymologie des Ortsnamens ist unklar, da die Endung -la, abgeschwächt -le, sowohl auf das Grundwort-loh(e) als auch auf das Suffix -l als Element einer Stellen Bezeichnung zurückgehen kann. Der Umlaut lässt allerdings auf das Suffix -ila schließen, dessen -iden Umlaut des Stammvokals bewirkte. Als Basis ist an germanisch *burs aus indogermanisch *bhrs‘Emporstehendes, Spitze, Borste’ zu denken, dass in schwedisch borre, engl. bur ‘Klette’ erhalten ist: -u/ü vor -r ging in mittelniederdeutsch -o/ö über und die Grundform *Bursila entwickelte sich über die Abschwächung der Nebentonvokale zu Borsel(e), durch Schwund von -r nach Vokal und vor -s zu Bösel. Die Lage Bösels auf dem circa 15 m hohen Geestrücken inmitten der Moorlandschaft an der Lahe stützt die Deutung als ‘erhöht liegende Siedlung’. So Bursfelde, Landkreis Göttingen, Börßum, Landkreis Wolfenbüttel; Börste, Kreis Recklinghausen.
Bösenbrunn Auf die urkundliche Ersterwähnung von Bösenbrunn im Jahre 1378 bezog sich die im Jahr 2003 durchgeführte 625-Jahr-Feier des Ortes. Es gilt als sicher, dass die Siedlung wesentlich älteren Ursprungs ist, entsprechende Belege fehlen jedoch. Der Ortsname kann aus dem Mittelhochdeutschen mit schlechter, wenig ergiebiger Quell (= böser Brunnen) gedeutet werden.
Bösingen Die heutige Gemeinde Bösingen wurde am 1. Oktober 1974 durch die Vereinigung der Gemeinden Bösingen und Herrenzimmern neu gebildet.
Bösleben-Wüllersleben 775/786–815 weist Wolfgang Kahl die urkundliche Ersterwähnung von Bösleben nach.[1] Als Bozilebo geht sie auf das Breviarium Lulli des Klosters Hersfeld zurück.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Wüllersleben in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz gegründeten Klosters Hersfeld als Wlfriheslebo erwähnt.
Bötersen Bötersen wurde 1340 erstmals urkundlich erwähnt. Der Stamm des Ortsnamens kommt vom althochdeutschen „Buten“ oder „Putirik“, was „Schlauch“ bedeutet; die Endung „-sen“ gibt einen Hinweis auf die Entstehung der Siedlung zwischen 500 und 1000.
Böttingen Die erste urkundliche Erwähnung als "Potinga" datiert auf das Jahr 802 und beinhaltet eine Grundstückschenkung an das Kloster St. Gallen.
Bötzingen Bötzingen wurde urkundlich erstmals im Jahr 769 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Lorscher Codex erwähnt. Ein Odilrat schenkte landwirtschaftliche Einrichtungen incl. Weingärten „in Betzinger marca“ (in der Gemarkung Bötzingen).
Böxlund Böxlund wurde 1584 erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom dänischen Bögslunj (Buchenhain) ab.
Boffzen Bei Boffzen lag im Mittelalter eine schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen bedeutsame Weserfurt. 826–876 Boffeshusun [Kopie 15. Jahrhundert], 1276 Boffesen, 1803 Bofzen. Bildung mit dem Grundwort -hausen und dem stark flektierenden Kurznamen Boffi als Bestimmungswort, der expressive Schärfung aufweist. Das Grundwort wird früh zu -sen verkürzt. Nach Schwund des nebentonigen -e der Flexionsendung wird das -s des Grundwort nach stimmlosem -f ebenfalls stimmlos. Deutung also: ‘Siedlung des Boffi’.
Bogel
Bogen Bis 1242 Residenz der Grafen von Windberg-Bogen (Grafschaft im ö Donaugau), 1341 Marktrecht, Um 790 Kopie 1254 uilla Pogana, ad Bogana (Kopie Mitte 12. Jahrhundert Pogen), 864 Bogana [Original]; Bogen [Original] (1108). Der Siedlungsname Bogen ist von dem gleichnamigen Gewässer übernommen (heute: Bogenbach), das der Stadt in ein Donaualtwasser mündet. Das feminine Genus des Gewässername wird außer von den ältesten Belegen auch vom Siedlungsname Inderbogen (1274 In der Pogen) am Oberlauf des Gewässers bezeugt. Bisherige Deutungen von Pogana als althochdeutsch beziehungsweise alteuropäisch Hydronym sind morphologisch und hinsichtlich der Namentradierung problematisch. Vermutlich handelt es sich um die Substantivierung eines schwundstufigen Verbaladjektivs zu germanisch *beu ̄ga ‘biegen’. Semantisch vergleicht sich Pogana ‘die Gebogene’ mit Namen wie Krumm oder Reide ‘die Gewundene’. Im Erstbeleg reflektiert
noch die Wirkung der hochdeutsch Medienverschiebung. Im 12. Jahrhundert sind die für die Entwicklung des Namens bedeutsamen Vorgänge weitgehend vollzogen: Der Suffixvokal erscheint konsequent zu abgeschwächt, die Endung bereits häufig apokopiert. Bohmstedt Bohmte 1068–70 Bamwide [Original], um 1080 Bomwide, 1310 Bomethe, 1651 Bombte. Bildung mit dem in altsächsisch widu-, mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ belegten Grundwort und dem unflektierten Appellativum altsächsisch, mittelniederdeutsch bo ̄m ‘Baum’ als Bestimmungswort Nach Nebentonsilben abschwächung schwindet als Ausspracheerleichterung das -w das Grundwort, später fällt das vor dem Dental stehende -e aus. Im 16./17. Jahrhundert erscheint zwischen -mund -t ein der Aussprache entsprechendes -b-. Boiensdorf Boitze Boitzenburger Land Anfangs slawische Burg, ab 12. Jahrhundert deutsche Burg samt Siedlung, zunächst zu Ratzeburg, danach zu Schwerin, 1267 Stadt, im Mittelater Salzhandel, Fischfang, Holzu nd Getreidehandel, Handwerk, Schifffahrt, 1709 durch einen Brand völlig zerstört; seit 1793 Schiffbau, der allerdings in den 1990er Jahren zum Erliegen kommt. 1158 Boyceneburg, 1169 Buzeburg (bis hier wohl noch auf die Burg bezogen), 1195 in Boyzeneburg, 1216 Boiceneburch, 1267 in vnser Stad Boysscenborch, 1280 Boyzeneburg. Das Bestimmungswort geht auf altsächsisch *bo ̄ke, mittelniederdeutsch bö ̄ke ‘Buche’ zurück. Der in dieser Region übliche Zetazismus bewirkte das -z anstelle von -k-. Allerdings heißt der Fluss, an dem der Ort liegt, Boize, sodass der Ortsname auch auf den Flussname zurückgehen könnte. Das Grundwort ist -burg. Nicht auszuschließen ist außerdem, dass der Gewässername Boize auf altpolabisch *Byˇcina zu byk ‘Stier’ zurückgeht, wobei nach Labialen das *y oft durch oy beziehungsweise oi wiedergegeben wird. SoBoitzenburg (1240 Boyceneburg. Boizenburg/Elbe Bokel (Pinneberg) Bokel (Rendsburg) Der Ort wird Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals als Boclo (Buchenhain) erwähnt. In Bokel befand sich seit 1589 eine Zwangswassermühle, in der alle Einwohner des Kirchspiels bis Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Getreide mahlen lassen mussten. Bokelrehm m Jahre 1538 wurde die Gemeinde erstmals erwähnt. Bokensdorf Bokensdorf wurde erstmals 1468 in einem Willebrief (landesherrliche Bestätigung) des Herzogs Otto II. des Siegreichen zu Braunschweig-Lüneburg erwähnt. Der Herzog bestätigt darin die Stiftung von zwei Memorien (Seelmessen) und gibt der Kirche dafür zu Nutzen des Pfarrers eine Wiese, die der Schulze zu Bokensdorf („Bokelstorpe“) gegen einen jährlichen Zins innehat. Später findet man Bokensdorf 1495 in einer Urkunde mit der Bezeichnung „Vakesdorf“ und 1535 unter „Backendorf“. Bokholt-Hanredder Bokhorst Boksee Bolanden Anfang des 12. Jahrhunderts erbaute Werner I. von Bolanden auf dem heutigen Gebiet des Bolanderhofs die Burg Altenbolanden.[6] Außerdem gründete er im Jahre 1120 das, 1160 in den heutigen Namen Kloster Hane umbenannte, Hauskloster „Zelle Bolanden“. Belegt wurde dies durch die Stiftungsurkunde der „cella bonlande“ ausgestellt durch den Bischof von Mainz, Adalbert I. im Jahre 1129. Boldekow Boldekow wurde 1313 erstmals als Wendeschen Boldekow urkundlich erwähnt. Erst 1779 wurde der aktuelle Name verwandt. Der Dorfkern von Boldekow entstand aus der slawischen Ursiedlung im Zeitraum von 1739 bis 1752 an wenig veränderter Stelle. Bollberg Bollenbach Im Mittelalter bestand Bollenbach aus zwei Teilen, dem Hochgericht und dem Ingericht, die jeweils den beiden Herrenhäusern Schmidtburg und Wildenburg gehörten. Die „Grenze“ zwischen diesen beiden Dorfteilen ist aus unerklärlichen Gründen noch heute als kahler, unbebauter Streifen mitten durch das Dorf sichtbar. Bollendorf Bollewick Der Name Bollewick mit seinen Bestandteilen bolle (rund, bauchig) und wick (germanisch Suffix wig, wik = Platz bzw. Dorf, entlehnt aus lateinisch vicus = Dorf) bedeutet also Runddorf. Bollingstedt Bollschweil Bollschweil wird erstmals im Jahr 838 als Puabilinisvilare in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Seine Geschichte ist eng mit der Adelsfamilie Snewlin-Bernlapp, einem Zweig der im gesamten Breisgau bedeutenden Familie Snewlin, verbunden. Bolsterlang 169 übertrug Graf Wolfrad von Veringen eine Taferne an das Kloster St. Georg (Isny). Gleichzeitig übertrug er ein Gut des Priesters Wernher in Bolsterlang an das Kloster Isny. Boltenhagen Boltenhagen wurde als Longa Indago 1325 erstmals urkundlich erwähnt und 1336 erstmals als Boltenhagen, als Steuerfragen und die Gerichtsbarkeit geklärt wurden. Boms Der Teilort Schwarzenbach wurde erstmals 1128 als Suerzebach urkundlich erwähnt. Von 1127 bis 1311 ist Ortsadel belegt. Ulrich, Ritter von Schwarzenbach, ein Ministeriale der Grafen von Nellenburg, nannte sich 1230 nach dem heutigen Teilort Hundsrücken auch Hundsrukke. Boms wurde erstmals 1275 als Bams urkundlich erwähnt, 1353 dann unter dem heutigen Namen Boms. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt, vermutet wird eine Ableitung von bameze = Baumgut. Bondelum Bondorf Bonefeld Bonefeld wird zum ersten Mal am 19. Juni 1321 erwähnt, als das Koblenzer Kapitel von St. Kastor feststellte, dass Lambrecht von Stocheim und Wilhelm von Helfenstein den Zehnten zu Boninfelt besäßen. Bonerath Bongard Die ersten bekannten Bewohner der Gebiete im und um das heutige Bongard waren die Kelten (ca. 500 v. Chr.). Sie lebten auf und am Barsberg, und noch heute ist die einst etwa 60 m lange und vielleicht 7 m hohe Schutzmauer zu erkennen. Bonn Frühgeschichtliche Besiedlungsspuren, Siedlungsplatz der Ubier, mehrere römisch Militärlager, Legionsvorstadt (Zivilvicus) seit dem 1. Jahrhundert, in fränkische Zeit Marktsiedlung um das Münsterstift St. Cassius und Florentius, nach der Schlacht von Worringen (1288) zur Residenz der Kölner Kurfürsten ausgebaut (Schloss, heute Universität), 1818 Neugründung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität durch Preußen. Circa 105/110 Bonnam, cum castris Bonnensibus (Tacitus), circa 110/120 Bonnam (Iulius Florus), Ende 3. Jahrhundert Bunna, Bonna (Itinerarium Antonini), Mitte 11. Jahrhundert (zu 959) cisalpinae Veronae, quae vulgo Bunna dicitur, 1015 actum Bunno, 1149 acta Verona. Ein keltischer Ansatz *bonn‘Anhöhe’ scheint aus der Namen überlieferung nicht erschließbar zu sein, laut Derks (gegen Bursch) ist in den Florus-Handschriften nur einmal Bormam und oft Bonam, kein Bonnam zu finden. Aus einer Florus-Stelle, die bonam et Gesoniam (Lesart fraglich) bietet, versucht Bursch eine sprachlich nicht mögliche Verbindung zu dem ab 1301 überlieferten Ortsname für eine untergegangene Siedlung Gensem (rechtsrheinisch beim Vorort Schwarzrheindorf) herzuleiten und damit den Bezug dieser Stelle auf Bonn zu bestärken (sonst auf Boulogne-sur-mer bezogen). Die Etymologie des Ortsname Bonn bleibt unklar. Der in der späteren Überlieferung oft anzutreffende Wechsel zwischen -o und -u im Stammvokal geht auf dialektale Varianz zurück. Der Doppelname Bonna – Verona (alter deutscher Name Bern) seit dem 10. Jahrhundert ist eine gelehrte Bildung nach dem Sagenkreis um den gotischen König Theoderich (Dietrich von Bern), die ähnlich wie Xanten – Troia einer Selbsterhöhung der Stadt diente. Die weiteren Siedlungsnamen der Stadt Bonn, zu denen einige gallorömische-(i)acum-Namen gehören (Endenich, Kessenich, Lessenich). Bonndorf im Schwarzwald Vorgeschichtliche Siedlungsfunde; 1609 vom Kloster St. Blasien gekauft; 1806 Anschluss an das Land Baden. Bonndorfer Schloss: 1592/94 als Wasserschloss errichtet, 1723–1726 barockisiert; zweit älteste Sparkasse Deutschlands; Titel: Löwenstadt. [1223–1237] Bôndorf [Original], [bis 1237] Kopie Bovndorf, 1241(? ) Bondorf [Original]. Grundwort des Kompositums ist -dorf. Als Bestimmungswort tritt mittelhochdeutsch boum/boun/bo ̄m/bo ̄n (stark Maskulinum) ‘Baum, Obstbaum’ auf. Als Bedeutung ist für den Siedlungsname daher anzugeben ‘Dorf bei einem (besonderen) Obstbaum, Dorf, das sich durch einen besonderen Obstbaum auszeichnet’. Die Schreibung mit Doppel-n dient vermutlich der Abgrenzung zu anderen Orten gleichen Namens. Die Mundart hat sich der heutigen Schreibung angepasst. So Bondorf, Landkreis Böblingen. Bonngau, (Gau in Bonn) 812 in pago Bunnengao, 870 in pago Bunnense. 949-70 in pago Bunnoniensi. Bönninghardt, Alpen) 1184 in Berenkard nemore nostro. Germanisch Beringo harus, waldiger Höhenzug, der Leute des Bero. Böntrup, (Liesborn) +1000 Bouingthorpe, Germanisch Bobinga porpa. Dorf der leute des Bobo. Bonstetten Boock Boos (Eifel) Boos wurde erstmals 1238 erwähnt. Boos (Nahe) Boos (Schwaben) 1054 wurde Boos erstmals urkundlich mit Edlen von Boos erwähnt. Diese waren Vasallen des Klosters Kempten. Boostedt Bopfingen Im 9. Jahrhundert Teilbesitz des Klosters Fulda und ursprünglich unter staufischer Herrschaft, um 1230 bekam der Ort das Stadtrecht, galt seit 1241 als Reichsstadt und fiel 1810 an Württemberg. Stadtkirche St. Blasius mit Flügelaltar von Herlin, historisch Seelhaus. 9. Jahrhundert (Kopie 1150–65) Pophingen, 1153 Bophingen [Original], 1188 Bobphingen; Bopfingen (um 1194). Bopfingen ist eine-ing(en)-Ableitung vom Personenname Popfo, Bopfo und bedeutet ‘bei den Leuten des Popho, Bopfo’. Der Umlaut des Stammvokals von o zu ö unterbleibt mundartlich vor pf. Boppard 1123 Gründung eines Benediktinerinnenklosters, 1216 erstes Stadtsiegel, 1236 Siegel als reichsfreien Stadt, ab 1497 Unterwerfung durch Trierer Kurfürsten, 1794 Besetzung durch französisch Truppen, ab 1815 zu Preußen. Ende 3. Jahrhundert (?) [Bo]vdrobriga, um 300 (Kopie) Baudobrica, Boudobrica, 395/425 (Kopie 9. Jahrhundert) Bodobrica, um 400 (Kopie 13 Jahrhundert) Bontobrice, 754/68 (Kopie 9. Jahrhundert) in marcu Bodobigrinse, um 800 (Kopie 13. Jahrhundert) Bodo[b]recas, 803 (Kopie 9. Jahrhundert) Botbarta, 814 (Kopie 10. Jahrhundert) Bodobrio, 10. Jahrhundert Bootbardun, 992 Boparton, 1074 Boparten, 1250 Bobard. Kompositum mit Grundwort keltisch briga (-brica) und Personenname (keltisch) Boudos ‘befestigte Anhöhe des Boudos’. Der Name wurde ins Fränkische als *Bo ̄tbricha, *Bo ̄tbarecht übernommen und zu Bobard und weiterentwickelt. Borbeck, (Werden) +1000 Borthbeki, Bordbeke. Borchen Hünenburg (Wallburg 3. Jahrhundert v.Chr., Hochmittelalter Ausbau), in Kirchborchen jungsteinzeitliche Anlage sog. Galeriegräber der Wartbergkultur (um 3000 v. Chr.). 1969 Zusammenschluss mit drei Landgemeinte, darunter Kirchborchen und Nordborchen. [1014–1028] [Hof] Burgnum, 1015 (Kopie um 1160) in Burgnun, 1031 (Kopie um 1160) Burgnon, [1016] (Kopie um 1160) in Nortburgnon, 1043 (Kopie um 1160) de Sutburgnon, 1127 Borgnon, [1128] in Northburgnon, 1135 Burgnon, 1146 (Kopie 14./15. Jahrhundert) Burgnon cum ecclesia ... Nortburgnon cum decima, 1210 sacerdos in Burchnen, 1268 Kericborchnen, 1269 in Bvirchnen, 1290 Burgnen, 1305 de Borgnen; Borchen (1428). Eine direkte Verbindung mit dem Namenelement-burg (zu gotisch baurgs, altenglisch burg, burh, altsächsisch altfriesisch althochdeutsch burg, mittelniederdeutsch borch, borg ‘Stadt, Burg, Ort’) im Dativ Plural altsächsisch *Burgun, Bur(u)giun liegt wohl nicht vor. Der heutige Name bewahrt das Grundwort, das beiden Namen der älteren Siedlungen gemeinsam ist, wobei eine genaue Identifizierung der nur im 11. Jahrhundert als Sut und Nort(h)unterschiedenen Belege nicht sicher ist (wahrscheinlich ist Sutburgnon mit dem heute Kirchborchen identisch). Der seit Beginn der Überlieferung auffällige Nasal wird ein Verbalabstraktum auf germanisch - ̄ıni repräsentieren, das in altenglisch byr(i)gen Feminin ‘Begräbnis(stätte)’ (zu altenglisch byrgan ‘begraben’, schwundstufige Basis zu indogermanisch *bhergh ‘bergen, verwahren’; vgl. gotisch Bildungen auf -eins; zu althochdeutsch borg ̄en ‘sich hüten, sich in acht nehmen, schonen; anvertrauen etc.’, porga ‘Kult (observatio)’) belegt ist und dessen Basis mit altniederfränkisch burgisli ‘Grab’ zusammenhängt. Der Name geht auf einen lokativischen Dativ Plural *burg(i)num ‘bei den Gräbern’ (vgl. altenglisch byr(i)genum) eines im appellativischen Wortschatz nicht bezeugten altsächsisch *burgi(n), althochdeutsch *burg ̄ı zurück. Bordelum ouristenattraktion des Dorfes ist eine Quelle am Fuße des Stollbergs, der heilende Wirkung zugeschrieben wird. Laut dem örtlichen Prediger Jürgen Spanuth soll der Ursprung dieser Quelle dem Gott Fosite zugeschrieben worden sein, der in der Sage über die Ursprünge des dortigen friesischen Rechts das friesische Recht diktiert haben soll. Bordesholm 1330 Umzug des Augustiner-Chorherrenstifts auf die heutige Bordesholmer Klosterinsel, von da an Entwicklung des Ortes Bordesholm am Rande (Bord) der durch drei Dämme landfest gemachten Insel (Holm), 1566 Schließung des Stifts und Gründung des ursprünglich Amtes Bordesholm, 1773–1864 unter königlich-dänisch Verwaltung, 1867 zu Preußen, 1970 zum Kreis Rendsburg-Eckernförde. 1302 in Borsholm [Original], 1327 in Holm; zu Bordesholm (1574). Der Ortsname setzt sich zusammen aus bord ‘Rand, Abhang’ und holm ‘Hügel, hier: Insel’ und deutet damit auf die Lage am Rande einer heute nicht mehr sichtbaren Insel hin. Boren Borgdorf-Seedorf Borgdorf wurde 1320 erstmals als Borctorpe erwähnt, Seedorf 1361 als Sedorp. Borgdorf ist wohl nach einer Befestigungsanlage der Sachsen gegen die Slawen benannt, die wahrscheinlich im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet wurde. Borg, (Saarland) 893 Burnacha. Borg, (Friemersheim) Eende 1100 Burch. Germanisch Kollektiv zu burgon-, Birke, wie Asp, zu aspo, Espe? Borgeln, 1021 Burclaun. Germanisch burgon, Birke + lauhum, zu lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Borgentreich Circa 1275 Gründung des Paderborner Bischofs Simon I. im Gebiet älterer, später wüst gefallener Siedlungen des 9. Jahrhundert (Ambrichi) und 1036 (Sunriki). Stadtsiegel 1283, Stadtrat 1288. 1280 (Kopie nach 1295) Borguntriche, 1288 consules civitatis Borgentric, super munitionibus Berichintrike et Stenhem, 1293 Borichintrike, 1296 de Burgentrike, 17. Jahrhundert Börgentriek; vor Borgentreiche (16. Jahrhundert). Ob hier eine ursprünglich Bildung mit dem Grundwort -reich (zu altsächsisch r ̄ıki, mittelniederdeutsch r ̄ıke, althochdeutsch r ̄ıhhi‘ Reich, Herrschaft, Gewalt,(Herrschafts-)Bezirk, Gebiet(steil), Landschaft etc.’) angenommen werden kann und eine spätere Umdeutung nach dem Grundwort mittelniederdeutsch -rike, -reke, reycke ‘Linie, Strecke, Gebüschstreifen, (Dornen-)Hecke im Feld’ erfolgt ist (vgl. mittelhochdeutsch ricke ‘ordo, tractus, gestreckte Länge, Reihe; Wegstrecke’, westfälisch recke), kann nicht zweifelsfrei gesichert werden. Vor dem Hintergrund der benachbarten Wüstung Namen † Emmerke (? 822–826, Kopie 1479 Ambrichi, [1015–1036], Kopie um 1160 Embriki, 12. Jahrhundert Embrike) und † Sünnerke (1036, Kopie Mitte 18. Jahrhundert, ex re nomen habentem Sunrike, id est regnum singulare) ist insbesondere eine Verbindung mit † Emmerkenicht auszuschließen. Der Name der nur 2 km entfernten Wüstung kann als (r)k-Ableitung von indogermanisch *emb(h)-, *omb(h)-, *mb(h)‘feucht, Wasser’ verstanden werden. Die in der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert neu gegründete Stadt könnte leicht als *Borg Embrike bezeichnet worden sein, was dem dann erreichten Lautstand des Wüstungsnamens entspräche, der sich in der Zusammenrückung > *Borgem(b)rike > Borgenrike > Borg-en(t)rike entwickelt und zur Ausspracheerleichterung ein zwischen Bestimmungswort und Grundwort sekundär eingeschobenes -ta. Gleitlaut erhalten hätte. Ein sekundärer semantischer Anschluss an altsächsisch r ̄ıki, mittelniederdeutsch r ̄ıke ‘Reich, Herrschaftsgebiet’ wäre damit nicht ausgeschlossen. Das zur näheren Bestimmung der neugegründeten Stadt vorangestellte *Borg repräsentiert dann einen Namentypus, wie er z. B. in Burgsteinfurt, Hofgeismar, Kirchditmold etc. gegeben ist. Borgholzhausen 8./9. Jahrhundert Vorgängerbauten der um 1200 erbauten Basilika (vormals St. Pankratius), 1096 Gerichtsort, 1246 Kirchspiel, 1317 oppidum, 1488 Ravensberger Wigbold, 1719 preußisch. 1096 Holthus, 1246 Holthusen, 1248 (Kopie) in Holthosen, 1317 Borcholthusen; Borgholzhausen (1688). Ursprünglich Determinativkompositum mit dem Grundwort -haus(en), seit Mitte 13. Jahrhundert in Dativ Plural-Form. Das Bestimmungswort Holz gehört zu altsächsisch mittelniederdeutsch holt ‘Holz, Gehölz, Wald’. Der Name gewinnt seit Anfang 14. Jahrhundert den Zusatz Borg (zu mittelniederdeutsch borch, borg ‘Burg’, -burg) wegen der benachbarten Burg Ravensberg. Borgstedt Der Name Borgwedel ist erstmals 1388 dokumentiert. Um 1575/76 wurde der Name auf einer Rechnung im Klosterarchiv St. Johannis urkundlich erwähnt.Der Namensbestandteil -wedel bezieht sich entweder auf das altnordische veðill bzw. vaðill für eine Watstelle bzw. Furt oder ist eine spätere Umdeutung von wiek (dänisch vig, altnordisch vīk) in der Bedeutung Borgsum „Siedlung auf der Burg“. Bei der besagten Burg handelt es sich um die Lembecksburg, eigentlich um eine mittelalterliche Ringmauer mit einem Durchmesser von 95 Metern und einer Höhe von zehn Metern. Einer alten Überlieferung zufolge wurde es im 9. Jahrhundert als Festung gegen die Wikinger erbaut und ist nach dem Ritter Klaus Lembeck benannt, der dort angeblich im 14. Jahrhundert als Verwalter von König Waldemar IV. von Dänemark residierte. Nachdem Lembeck jedoch seinen Lehnseid gebrochen hatte, soll er vom Heer des Königs belagert worden sein. Es ist jedoch umstritten, ob Lembeck jemals einen Fuß auf die Insel gesetzt hat. Borgwedel Siedlungsstätt. Der Name wäre dementsprechend entweder die zu einer Burg gehörende Wattstelle/Furt oder Siedlungsstätte/Bucht einer Burg, wobei nicht auszumachen ist, was mit Burg gemeint ist, da die Stadt Schleswig eigentlich nicht so genannt wirt. Bork, +1000 Burk, Sie Borg. Borken (Hessen) Alte Hersfelder Besitzrechte im Ort (9. Jahrhundert). Die Dorfsiedlung entstand im Schutz einer Burg. 1317 Stadterhebung, 1469 durch eine Neustadt erweitert. Seit 1302 zur Hälfte landgräflich hessisch Besitz, mit dem Aussterben der Grafen von Ziegenhain 1450 wird Borken vollständig hessisch und Mittelpunkt eines Amtssitzes. 9. Jahrhundert Burcun, 1108 Furcum, 1189 de Burke, 1215 de Borkene, 1261 von Borgen, 1277 de Berken, 1285 de Byrken, 1523 Borcken. Bestimmungswort wohl althochdeutsch burc ‘Burg, Stadt’, dass hier allerdings im Dativ Plural erscheint *ze den burcun, so dass an Analogiebildung zu denken ist. Der Ortsname zeigt mitteldeutsch Senkung -u> -o-. Denkbar ist auch eine Anknüpfung des Namens an die Birke (Borken). Borken (Münsterland) Kirchdorf des 9. Jahrhundert, angeblich auf Königsgut, zwischen 1218 und 1226 städtische Gerichtsorganisation, 1257 erstmals Stadt (oppidum) im Fürstenbistum Münster, 1803 Hauptstadt des Fürstentum Salm. 10. Jahrhundert Burke, 1192 Burken, 1270 Borken. Der Name ist umgedeutet (Berger). Die lautliche Nachbarschaft zu Birke und zu Borke ‘Baumrinde’ kann einer sachlichen entsprechen und die Annahme einer im ‘Holz’-Wirtschaftsbereich (Gewinnung von Gerberlohe?) angesiedelten Bezeichnung für die Namen gebung erlauben. Germanisch *berko ̄ ‘Birke’ entspricht eine Schwundstufe *burkent sprechend den Erstbelegen des Namens. So wie ein Tiername – ‘Wiesel’ – (nach Derks) der Name der Stadt Wesel ist, so mag ein Baum Name oder ein Holzprodukt (Borke) als Name der Stadt Borken dienen. Ähnlich kann es sich mit Bork, Kreis Unna, und mit Borken, Kreis Kassel, verhalten. Vgl. auch Rheinberg < Berke ‘Birke’. Borkhausen, 1015-25 Burchusun, 1036 Burghuson. Germanisch burgon, Birke, + husum, zu husa, Haus. Borkhorst, (Velbert) Mitte 1200 Burchurst. Germanisch burgon, Birke, + hursti, waldiger Hügel in Sumpf Gelände. Borkheide Borkow Borkow wurde am 24. Juni 1283 erstmals urkundlich erwähnt als Borchowe sagena et piscina, als der Teich Borkow, der heutige Borkower See, dem Nonnenkloster Neukloster verliehen wurde. 1306 erfolgte durch Heinrich von Mecklenburg die Besitzbestätigung für das inzwischen Sonnenkamp genannte Nonnenkloster bei Neukloster. In einer weiteren Urkunde wird der Borkower See als innerhalb des Herrschaftsbezirks an der Mildenitz liegend genannt. Der Name stammt vom altslawischen borŭ für Kampf oder bor für Fichte ab. Der Name bedeutet demnach entweder Ort des Kampfes oder Fichtenwald.[6] Kegel, Hünen- und Urnengräber zeugen von einer früheren Besiedlung. Borkum 77 Burcana, Plinius. Die Insel wurde erstmals 1227 als Borkna, dann 1398 als Borkyn namentlich erwähnt und seit 1554 ist der Name Borkum gebräuchlich. Der Name entstand wahrscheinlich aus dem Wort burkn, altnordisch für Farne. Später wurde das Suffix -um für Haus hinzugefügt. Borkwalde Borler 855 Brunnilare, 1146 de Bruuillario. Germanisch brunnan, Quelle + wilari, von latinisch villare, Gehöft? Born, (Brüggen) 1136 in Borno. 1159 Burn. Germanisch brunnan, Quelle. Born, (Sankt-Wendel) 1036 Brunnen. Idem. Borna Im frühen Mittelalter slawische Burgwall und Burgsiedlung, im 10./11. Jahrhundert deutsch Reichsburg, Ausbau durch deutsche Bauern und Kaufleute in der Mitte des 12. Jahrhundert, um 1180/1200 planmäßige Stadtanlage (Neustadt). 1251 de Borne, 1264 de Burnis (lateinisch Lokativisch Plural), Burne, 1378 Borne, erst 1791 Borna. Zu mittelhochdeutsch borne ‘Quelle’, so auch im Mittelniederdeutsch gegenüber brun, brunne im Osten Band Die Endung -a tritt erst spät auf und beruht auf dem Einfluss der Kanzleisprache. Der Ortsname bedeutet demnach ‘an der Quelle’ o.ä. Keinesfalls slawische Herkunft. So Borna, Ortsteil von Chemnitz, Ortsteil der Gemeinte Bahretal; Ortsteil der Gemeinte Bannewitz und der Stadt Glashütte deminutiv Börnchen, Ortsteil von Bannewitz, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Born am Darß Der Name Darß leitet sich vom altslawischen Wort dračĭ für Dornenstrauch ab und bedeutet also Dornort. Borne Bornhagen Die Burg Hanstein wurde erstmals im 9. Jahrhundert im Kloster Corvey urkundlich erwähnt und gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands. Bornheim (Pfalz) Bornheim wurde als Burenheim im Jahr 884 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Karl III. dem Kloster Honau seinen hiesigen Besitz bestätigte (MGH DD KarIII, 101, auch Reg.Imp. I, 1685). Das in einer Urkunde König Ludwigs des Kindes im Jahr 900 genannte "Grunheim" kann wegen des mitgenannten Ortes Godramstein mit Bornheim gleichgesetzt werden (RFO = Regnum Francorum online D_LK 005). Im Jahr 976 schenkte Kaiser Otto II. einem Getreuen Güter in Bruneheim (RFO D_O_II, 127). Im Jahr 985 erscheint Bornheim gleich zweimal in Verzeichnissen des Klosters Weißenburg, dem es damals zinspflichtig war (RFO LP = Liber Possessionum 049 + 311) Bornheim (Rheinhessen) bei Flonheim, 1184 Brunnehem. Germanisch brunnan, Quelle + haima, Wohnung. Bornheim (Rheinland) Fränkische Besiedlung, 9. Jahrhundert Besitz des Bonner Cassiusstiftes, Nach 911 Brunonheim, 945 Brunheim [Original], 1215 Brune-, Burneheim. Bestimmungswort eher zum Personenname Bruno als zu althochdeutsch brunno ‘Brunnen, Quelle’ mit Grundwort-heim, da keine besondere Quelle in Bornheim bekannt. Problem des Bestimmungsworts in Namen wegen der westdeutschen r-Metathese in Born-. Bornhofen, (Kamp_Bornhofen) 1140 Burgenhouen, 1149 Brunhoue. Germanisch burgon, Birke, + hofum, zu hofa, Hof. Bornhöved Bornholt Bornich 634 Brunneche, 902 Bruneche. Börnste, (Dülmen) +1000 Burinstene, Buristene. Borr, (Koln) 1108 Burne. Germanisch brunnan, Quelle. Borschemich, (Aa) 898 Brismike, ende 1100 in Brismeco, in Brismecho. Börste, (Recklinghausen) Mitte 1200 borsethe. Germanisch bursipja, Kollektiv zu burda, Porst. Borth, 1144 Birte. Bornstedt Für den Namen „Bornstedt“ sind mehrere Quellen denkbar: „Boruta“ bezeichnet einen Waldgeist bzw. Fichtenwildnis in der slawischen Mythologie, „Bos“ bedeutet sandige Landschaft mit Birken, Ahorn, Fichten und Espen. Borod Borod entstand als Rodungssiedlung die zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert, deren Namen sich vermutlich von Boran ableitet, der die Rodungen geleitet haben könnte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1454/1465 als Burnroede. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Ortsname um 1457 in Borrenteroide, um 1476 in Borenrode, um 1558 in Boerrode, um 1569 in Borrod, um 1597 in Borod und um 1668 in Bohret, bevor sich die heutige Bezeichnung endgültig durchsetzte. Borrentin Borsdorf Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1267 und befindet sich im Merseburger Domstift. Damals wurde der Ort Borsdorph genannt. Borsfleth Borsfleth wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt und besteht neben dem Kirchdorf aus den vier Duchten (Dorfschaften) Büttel, Wisch (1349), Eltersdorf (1360) und Ivenfleth (1230). Die eigentliche Gründung wird wohl weit in das 13. Jahrhundert zurückgehen, zumal Borsfleths Geschichte mit der Erwähnung eines Klosters verbunden ist, denn der Vorläufer des Zisterzienser-Nonnenklosters in Itzehoe hat sich auf einer noch heute vorhandenen Wurt vor dem heutigen Stördeich bei Ivenfleth befunden, bis es um 1263 an seinen jetzigen Platz verlegt wurde. Der Ortsname Borsfleth bedeutet so viel wie „Fleet, wo Barsche sind“. Borstel (Diepholz) Borstel (Holstein) Borstel-Hohenraden Die erste urkundliche Erwähnung von Borstel (Borstele) stammt aus dem Jahr 1388. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Hohenraden (Hohenrade) geht auf das Jahr 1638 zurück. Im Jahr 1988 feierte die Gemeinde Borstel-Hohenraden ihr 600-jähriges Bestehen (erste Erwähnung 19.05.1388). Zur Herkunft und Bedeutung des Namens: „Tho the Borstelde“ in „Kerspell Rellinghen“ weisen eindeutig auf unsere Borstel hin. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Name von Borstelde über Borstele, Borstell, Borsteler, Barstell bis Borstel (das Urdorf). Ursprünglich stammt der Name vom altsächsischen „bur“ = Heimat und „Stal“ = Standorteinrichtung. Der Name kommt sehr häufig vor, nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Hamburg und Niedersachsen. Der Name des Tochterdorfes Hohenraden weist auf eine später von Borstelern angelegte Rodungsfläche hin. Doch 1688 wird dieser Ort erst im 19. Jahrhundert „die Hohenrade“ genannt. Ist der Ortsname Hohenraden. Rade (Rode) bedeutet Lichtung, also die Höhenräumung. Es wurde auch vermutet, dass es sich um die Siedlung handelte, die nur mit dem „Hochrad“ erreichbar war. Borstorf Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Borchardestorp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name geht vermutlich auf einen Ritter namens Borchard oder Burchard zurück. Drei Burganlagen am Ort sollen zwischen 1291 und 1349 durch Kämpfe zerstört worden sein. Den Überlieferungen nach waren die damaligen Herren über Borstorf Raubritter. Borxleben Bosau Besonders bekannt ist Bosau für seine dem Hl. Petrus geweihte Kirche, die 1151/52 erbaut wurde. Es wurde während der Christianisierung des slawischen Ostholsteins (Ostholstein) gegründet. Der Missionar Vicelin, der 1149 von Heinrich dem Löwen zum Bischof von Oldenburg in Holstein ernannt wurde, erhielt Bosau als vorübergehenden Amtssitz, wo er 1151/52 eine Kirche errichten ließ. 1152 erlitt Vicelin einen Schlaganfall und starb 1154 in Neumünster. Dies berichtete der Priester Helmold von Bosau in seiner Chronica Slavorum. Bosbüll Bosenbach 945 Basinbahc, 962 Basinbah. Germanisch baki- Bach des Basi. Bosenheim, 1125 Basinheim, 1187 Basenheim. Germanisch Basin haim. Wohnung des Basi. Bösensell, +1000 Basinseli, Baenseli. Boseroth, (Oberpleis) 1218 Businrode. Germanisch Boson ropa, Rodung des Boso. Bösing, (Krommert) Mitte 1200 Businklo, germanisch Businga lauha, Wäldchen auf Sandhügel, der Leute des Buso. Boslar, (Aa) 867 Buslare. Bösperde, 10-1100 Burstpethe, 1047 Burspethe. Germanisch bursa, Porst, oder dessen Kollektiv bursitja + pipo, Sumpfland. Bossendorf, (Hamm-Bossendorf) +1000 Bodsnippi, 1081-1105 Budsneppe. Bossendorf, (Hörsingen) Mitte 1200 Pozemesthorpe. Bothel Mittelalter Gründung, zwischen Wiedau und Rodau gelegen, keine Kirche (Friedhofskapelle); 1236 de Botlo, 1237 de Botelo, 1340 Botelo. Die Wortbildung des Ortsnamens ist unsicher, man kann von einem Kompositum mit-lo(h) ‘Wald’ ausgehen oder von einer Bildung mit -l-Suffix. Letzteres bevorzugt Scheuermann, der mit dem Ortsnamen einen Flurname Botel, 1721 der Bothell, 1834 bey dem Botel, vergleicht und an eine Bildung mit einem mask. -l-Suffix, und zwar zu einer Dentalerweiterung von indogermanisch *bh(e)u ̄‘aufblasen, schwellen’, denkt. Vielleicht besitzt die Ableitungsgrundlage Entsprechungen in den Ortsnamen (Hannover-)Bothfeld und Bothmer, Landkreis Soltau-Fallingbostel. Bothenheilingen Bothkamp Bottenbach Bothfeld, (Röcken) 1039 Botfelden, 1045 Botfeldo. 1056 Botvelt. Botmarsheim, (Seppenrade) +1000 Bodmaresheim. Mitte 1200 Botmarsheim. Germanisch Bodamaris haim. Wohnung des Bodamar, (boda? + maeri, berühmt) Botenbroich, (Türnich) 1157 Botenbruich. Germanisch Buton, des Buto, + broka, Morast. Bottorf, (Osnabrück) +1000 Burhthorpe. Germanisch burgon, Birke, oder burg, Burg + porpa, Dorf. Botzdorf, (Bornheim) 1139 Boztorp, 1202-12 Botsdorp. Germanisch Budes porpa, Dorf des Budo. Botzlar, (Selm) Mitte 1200 Budeslore, Buteslara. Germanisch Budas hlaeri, waldiges Sumpf Gelände, des Budo. Bottrop 1811 Großherzogtum Berg, 1816 preußisch, 1253–1809 Kommende Welheim des Deutschen Ordens, 1821 zum Bistum Münster, 1796 Baumwollspinnerei, ab 1856 Bergbau, 1919 Stadtrechte. Um 1092 Borgthorpe, um 1150 in Borthorpe; Bottrop (1630). Kompositum mit dem Grundwort -dorp ( -dorf ), das seine appellativische Grundlage in altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp hat. Gemeint ist eine Siedlung uneindeutiger Größe und Organisation, die mit Neuhochdeutsch ‘Dorf’, insbesondere mit der heute unter ‘Dorf’ verstandenen Struktur, nicht exakt wiedergegeben wird. Bestimmungswort ist altsächsisch burg, mittelniederdeutsch borch ‘befestigter Bau, Burg, Stadt’, außerdem ‘Anhöhe, Wall’, bei Ortsname n jedenfalls eine Siedelstelle an sicherer, geschützter Lage. Die Benennung orientiert sich vermutlich an der erhöhten und dadurch geschützten Lage der Siedlung gegenüber dem Umland. Nach Ausfall des -g-, wohl bedingt durch die Konsonanten häufung, und weiterhin auch Ausfall des -r sowie Metathese des -r im Grundwort konnte die heutige Form des Namens entstehen. Das kurze -o des Bestimmungswort führte auch zur aktuellen -tt Schreibung. Bouderath, (Aa) 1020 Butenhart, 1139 Budenarde. Germanisch Budon, des Budo, + harud, waldiger Höhenzug. Bourheim, (Aa) 1149 Burheim. Bous Römerzeitliche Siedlungsspuren; im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, sukzessiver Erwerb des Ortes durch die Abtei Wadgassen, der 1548 abgeschlossen ist. 1147/49 Buo s, 1179 Bos, 1195 Bov s, 1197 Boes, 1211 Bus [Original], 1224 Buo s [Original], 1224 Bov s [Original]. Die u/o-Varianz in den frühen Belegen und Ortsname Parallelen legen einen Anschluss des Ortsnamens an althochdeutsch buhs ‘Buchsbaum’ (entlehnt aus lateinisch Buxus) nahe. Auszugehen ist von einem Flurnamen *Buhs ‘Stelle mit Buchsbaumbewuchs’ beziehungsweise einer anfangs damit konkurrierenden Nebenform *Bohs mit Senkung [u] > [o] vor althochdeutsch [h]. Hieraus entwickelten sich mit mittel fränkisch. Ausfall von althochdeutsch [h] vor [s] und mit Ersatzdehnung die Lautungen *[bu‘s] beziehungsweise *[bo‘s], von denen sich die u-haltige Variante durchsetztem. Formen wie 1469 Buhß [Original], 1482 Buhs [Original] zeigen temporäre Restitution des ausgefallenen Reibelauts. Der sekundäre Langvokal [u ] schloss sich der Entwicklung von aus mittelhochdeutsch /uo/ resultierendem [u ] an, wurde rheinfränkisch beibehalten und moselfränkisch zum „gestürzten“ Diphthong [ou], woraus sich das permanente Nebeneinander diphthongischer (Bouß, Bous) und monophthongischer (Buß, Bus) Formen des 16. bis 18. Jahrhundert für den der rheinfränkisch-moselfränkisch. Dialektscheide aufsitzenden Ort erklärt. Im 18. Jahrhundert findet die Schreibung Bous eine formale Stütze in der französisch Schreibung Bousse, die jedoch die rheinfränkisch. Lautung repräsentiert. 1935 wird die amtliche Schreibung Bous als französisch empfunden und in Buß geändert, was nach 1945 revidiert wird. So Boos (1128 Boys, 1148 Bohs), Landkreis Bad Kreuznach; Buus (13. Jahrhundert Bus, 1311 Buchs), Kanton Basel-Landschaft. Bovenau Bovenau wurde erstmals 1240 als Kirchdorf erwähnt. Der Name leitet sich vom plattdeutschen „boven de Au“ ab, was so viel wie „über dem Bach“ bedeutet. Im Bereich der Siedlung wurden mehrere Megalithgräber gefunden. Bovenden Stammsitz der Edelherren von Bovenden; später Zentralort der Herrschaft Plesse; im 16. Jahrhundert Flecken; nach Aussterben der Herren von Plesse 1571 hessisch, seit 1816 hannoversch; 1973 Vereinigung von 8 Ortschaften zum Flecken Bovenden. 949 Bobbenzunon [Original], um 1120 Bobbantun, 1297 Boventen. Bildung mit dem Grundwort -tu ̄n, das s Niedersachsens kaum mehr vorkommt. Es gehört appellativisch zu altsächsisch tu ̄n, althochdeutsch zu ̄n ‘Zaun, Einhegung; umschlossenes Gebiet’. Das Bestimmungswort enthält wohl keinen Personenname Bobbo, sondern die Präposition altsächsisch bi-oan, mittelniederdeutsch bo ̄ven ‘oben’. Der Erstbeleg ist eine Verhochdeutschung. Der Vokal des Grundworts wird im 13. Jahrhundert zu -e abgeschwächt, der Dental h. mit -d geschrieben. Der Name bezeichnet die oberhalb des Überflutungbereiches gelegene Siedellage. Boveranch, (Maring) 1173 Boueranch. Romanisch bovarancum, Mischform, romanisch bovaria, Kuh Hof + Keltisch Suffix -anco. Bövinghausen, (Dortmund) +1000 Bouinkhusun. Mitte 12000 Bouinchuson. Germanisch Bobinga husum, zu den Häusern der Leute des Bobo. Bozenlohe, (Siegburg) 1071 Bozenlohe. Germanisch Bodston lauha, Wäldchen auf Sandhügel, des Bodtsto. Boxel, (Diestedde) 10-1100 Bucsele, Mitte 1200 Buoksele, Buksele. Germanisch boko, Buche, + Sali, einräumiges Haus. Boxberg (Baden) Zunächst als Wanshofen im 7. Jahrhundert gegründet, im Jahre 1287 ging Boxberg an die Johanniter von Wölchingen, erhielt im 13. Jahrhundert das Stadtrecht, wird erstmals 1322 als Stadt erwähnt, Burg Boxberg, Frankendom. Anfangs 12. Jahrhundert Bocchesberg [Original], 1163 Bockesberc [Original], 1166 Bockesberg [Original]. Es handelt sich um eine Übertragung des Namens der Edelherren von Boxberg, die 1144 auf der Burg über dem Ort einzogen. Das Kompositum mit dem Gw -berg gehört wohl zu althochdeutsch bock, mittelhochdeutsch boc ‘Rehbock, Ziegenbock’, kann aber auch als Burgname zu einem Personenname Buggo o.ä. gehören. So Boxberg Ortsteil von Heidelberg, Boxberg, Landkreis Vulkaneifel. Boxberg (Eifel) Boxberg/Oberlausitz Braak Brachbach Die erste urkundliche Erwähnung von Brachbach erfolgte erst in einer Rechnung betreffend „Brachtpach“ für die Jahre 1471 und 1472, die ein Freusburger Rentmeister erstellte. Brachtendorf Brachttal Durch das Tal fließt die Bracht, ein Nebenfluss der Kinzig, weshalb die Gemeinde den Namen Brachttal erhielt. Brackel Erstmals erwähnt wird Brackel mit dem Namen Bracla in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos II. im Jahr 980.[12] In dieser Schenkung vermacht Kaiser Otto der Kirche von Magdeburg die Magd Walza, ihren Sohn Huodi sowie eine Hufe mit allem Zubehör im Dorf Brackel, im Gau Westfalen, in der Grafschaft des Grafen Bernhard gelegen. Jedoch wird Brackel, bedingt durch seine Lage am Hellweg, durchaus älter sein. Bei dem in der Urkunde genannten Ortsnamen Bracla ist davon auszugehen, dass es sich um eine Zusammensetzung aus dem Grundwort loh (= Wald, Gehölz) und dem Bestimmungswort bräke (= Buschwerk, Strauchwerk) handelt. Benannt wurde dann wohl eine Siedlung an einem „Wald, in dem Holz gebrochen werden konnte“. Brackenheim Erstmals 1246 urkundlich erwähnt, seit 1280 durch König Rudolf von Habsburg Esslinger Stadtrecht und seit dem 14. Jahrhundert Sitz eines württembergischen Amts. Stadtkirche St. Jakobus, Brackenheimer Schloss, Obertorhaus, Geburtsort von Theodor Heuss. 1246 Brackenheim. Es handelt sich um ein Kompositum mit dem Grundwort -heim; dem Bestimmungswort liegt der Personenname Bracko zu Grunde: ‘Siedlung des Bracko’. Brabant, (Gau um Kamen) +1000 in pago Bracbanti. Brabeck, (Kirchhellen) +1000 Borathbeki, 1100 Brahtbeki. Mitte 1200 Brahbeke. Brachelen, (Aa) 1218 Brakele, 1218 Brakellen. Germanisch brako- Farn + lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Sie, on feornbraca in England und Farrenbracken im Bergischen. Bracht, (Herzogenrath) 1212. Bracht, (Sendenhorst, +1000 Braht. Brachtendorf, (Koblenz) Germanisch Berthon porpa, Dorf des Bertho. Braderup Bräunlingen Bräunlingen wurde 802 als Brülingen erstmals urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Bräunlingen im Herzogtum Schwaben. Das Stadtrecht erhielt Bräunlingen im Jahr 1305. Brahlstorf Brahlstorf wurde im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 als Bralistorp erstmals urkundlich erwähnt. Brahmenau Am 1. Oktober 1922 wurde Waaswitz nach Culm eingegliedert, am 1. Oktober 1937 folgte Groitschen. Die Gemeinde Culm wurde schließlich am 13. November 1937 in Brahmenau umbenannt, abgeleitet vom Namen des Flüsschens Brahme, eines durch den Ort fließenden kleinen Nebenflusses der Weißen Elster. Brake 1314 als Deichbruchstelle zum ersten Mittelalter genannt, eine Siedlung entstand erst im 16. Jahrhundert auf drei eingedeichten Inseln am Braker Siel; der daraus entstehende Hafen entwickelte sich allmählich zu einem Umschlagplatz für größere Überseeschiffe, die hier ihre Waren umladen mussten, die dann nach Bremen verfrachtet wurden. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Brake als Name für einen Wohnort verwendet: Braksiel und Harrierbrake. 1817 Dampferverbindung mit Bremen, 1835 Freihafen, 1849 Ankerplatz der Kriegsmarine mit Trockendock, 1856 Stadtrecht, 1879 Sitz des Amtes Brake. 1384 unde der Brake to Harghen, 1404 der Hargher Brack, 1589 Brake. Ursprünglich ein Flurname der sich auf eine Einbruchstelle der Weser bezog, erkennbar noch im Beleg von 1384. Zugrunde liegt mittelniederdeutsch, norddeutsch brake ‘Einbruch-Stelle, Bruchstelle eines Deichs, Durchfluss durch ein Loch; Durchbruch des Deiches oder Dammes; Stelle, wo vordem ein Deich gebrochen ist’. Brakel Alter Marktort am Hellweg, Vorwerk des königlich Hofes Herstelle (Beverungen), Grundherrschaft des Paderborner Bischofs und des Stiftes Neuenheerse. 1146 werden die Herren von Brakel genannt, um 1140 Errichtung ihrer Burg, an deren Südseite sich die Siedlung entwickelte. Vor 1239 Stadt der Herren von Brakel. 1268–89 hatten Herren von Asseburg, Grafen von Everstein und der Bischof von Paderborn Anteile an der Stadt, 14. Jahrhundert zum Bistum Paderborn, seit 15. Jahrhundert Hansestadt. Zu 836 (Kopie 15./16. Jahrhundert) Brechal, 1036 (Kopie um 1160) Brecal, 1136 Brakele, 1184 de Bracal, 1203 de Bracle, 1213 in castro Brakele, 1256 Bracle; Brakel (1272). Ableitung mit -l-Suffix von der Basis *bra ̄k (zu althochdeutsch bra ̄hha ‘Umbrechen, erstes Pflügen des Ackers’, mittelniederdeutsch bra ̄k(e) Feminin ‘Brache; (neu) umgebrochenes Land’, bra ̄kelant ‘neugebrochenes Land’). Die älteren Belege zeigen mit ̄e-Schreibung altsächsisch a ̄ an. Eine Verbindung mit mittelniederdeutsch bra ̄k(e), der Bezeichnung einer Deichbruchstelle oder stehenden Wassers (nach Deichbruch), ist kaum anzunehmen. Ein ehemaliger -lo ̄h Name liegt nicht vor. Brakel, 1036 Brecal, 1204 Brakele. Germanisch brako, Farn, + lauha, Wäldchen auf Sandhügel. Brakele, (Xanten) 1144. Idem. Bramsel, (Waltrop) +1000 Branseli. Germanisch braeman, Brombeerstrauch oder Ginster + Sali, ein räumiges Haus. Brammer Bramsche Das große mittelalter Dorf entwickelte sich bis ins 16. Jahrhundert zum Flecken (ohne Flecken Gerechtsame zu erlangen, ein entsprechender Antrag wurde 1765 von der Osnabrücker Regierung abgelehnt), erst 1929 wurde das Stadtrecht verliehen; auf dem Gemeindegebiet liegt Kalkriese, wo eine größere Schlacht zwischen germanisch und römisch Truppen um die Zeitenwende stattgefunden hat. 1097 Bramezchê [Original], 1217 Brametsce, 1350 Bramessche; Bramsche (1667). Bildung mit dem in mittelniederdeutsch ̄esch ‘Acker, eingezäunte Weide’ belegten Grundwort -esch, das vor allem in westfälischen Flurname häufig ist und hier im Dativ Singular steht. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativum altsächsisch bra ̄m ‘Ginster’, mittelniederdeutsch bra ̄m ‘Ginster, Brombeere’. Durch Schwund des anlautenden -e das Grundwort entsteht die heutige Form. Bramstedtlund Der Ort wurde 1492 erstmals erwähnt. In der moorigen Gegend wurde Torf insbesondere zur Energetischen Nutzung gestochen. Während der Zugehörigkeit zum Herzogtum Schleswig im Dänischen Gesamtstaat war der Ort, damals noch unter dem Namen Bramstedt, administrativ dem Kirchspiel Ladelund (dänisch Ladelund Sogn) zugeordnet. Diese war Teil der Karrharde (dänisch Kær Herred) in den Ämtern und Harden in Schleswig. Brand Ein Brand ist ein Toponym, das im Zusammenhang mit sumpfigen Orten und Feuchtgebieten auftritt. Das fällt beim ersten Hören auf. Der Name bezieht sich jedoch auf die Orte, an denen früher Torf oder Steine abgebaut wurden, die als Brennstoff verwendet wurden. Brande-Hörnerkirchen Brandenburg an der Havel Auf der havelumflossenen Dominsel lag die spätslawische Burganlage von Pribyslaw-Heinrich, dem 1150 verstorbenen Fürsten der Heveller. Schon 948 gründete Otto I. ein Bistum in Brandenburg, das aber 983 durch den Wendenaufstand verlorenging. Auf dem Harlungerberg (Marienberg) befand sich das slawische Triglaw-Heiligtum. 1157 eroberte Markgraf Albrecht der Bär die alte „Brandenburg“, die auch seinem Herrschaftsbereich den Namen gab. Der gleichnamige Ort bestand im Mittelalter aus 3 Teilen, dem Domkomplex, dem suburbium Parduin nw der Dominsel als Keimzelle der Altstadt und der Neustadt (1715 mit der Altstadt vereinigt). Um 1147 hatten sich Prämonstratensermönche aus Leitzkau in Parduin niedergelassen. 1165 wurde der Prämonstratenserkonvent auf die Dominsel verlegt, wo mit dem Bau des Domes Peter und Paul begonnen wurde (bis circa1190). Er wurde später mehrfach umgebaut. 948 Brendanburg [Original], um 967 (zum Jahre 928/29 und zu 939) Brennaburg, Brandenbur, Brandanburg, brandeburh, 1159 Brandeneburg. Der Name hat bis heute trotz der vielen Versuche, ihn zu erklären, noch keine befriedigende Deutung erhalten. Ein slawischer Name der Hauptburg der Heveller / Stodoranen ist nicht überliefert. Die These, dass Brandenburg zu slawische Zeit Brenna geheißen habe, ist nicht zu halten. Es gibt umstrittene Versuche, ihn mit dem heiligen Brendan, der auf Grund einer angelsächsischen Mission im 9. Jahrhundert eine bedeutende Rolle gespielt hat, in Verbindung zu bringen. Gegen die Auffassung, dass der Name ebenso wie jener der Havel vorslawische sei und mit einem nicht überlieferten namengebenden Gewässer Brend, das mit der Wurzel indogermanisch *brendh ‘schwellen, quellen’ zu verbinden ist, spricht der ruhige Lauf der Havel. Ihr Name (789 Habola, 981 Hauela [Original],1204 in Obula, 1394 in der Havele [Original]) wurde bisher aus dem Germanisch erklärt und mit Neuhochdeutsch Haff und Hafen in Zusammenhang gebracht. Er ist jedoch den vorgermanisch (alteuropäisch) Namen zuzuordnen. Es ist eine Entwicklung von *Kap/ bula ̄ > germanisch *Haola > deutsch Havel anzunehmen, wobei sich das bedeutungstragende Element auf die überschwemmte Uferlinie des Gewässers bezieht. Die Slawen haben den Namen aus dem Westgermanischen als *Obчla mit einer v-Prothese übernommen, also *Vobla. Diese Form ist noch in den Namen der Nebenarme und Zuflüsse als Wublitz enthalten. Brand-Erbisdorf Vereinigung aus dem ehemaligen deutschen Bauerndorf Erbisdorf und der sich daneben seit 1500 entwickelnden Bergbausiedlung Brand. Brand: 1441 Brent, Brendstut, 1533 auf dem Brannde. Erbisdorf: 1209 Erlwinesberc, 1226 Herlluwineschort, 1250 Erlwinestorph, 1404 Erwisdorff. Brand: zu mittelhochdeutsch brant ‘das Brennen, Feuersbrunst’. Die Erstbezeugung enthält mundartlich Stutz ‘steiler Absturz, Steilhang’ im Zusammenhang mit dem Bergbau; Brand kann sich auf Brandrodung, Rodung, Köhlerei uswach beziehen. Zu Brand sind zahlreiche Ortsname und Flurname Brand u.a. in Sachsen zu vergleichen. Erbisdorf: Im Bestimmungswort steht der Personenname Erlwin, eine altnorddeutsche Bildung aus altsächsisch erl ‘Edelmann’ und altsächsisch wini ‘Freund’. Wahrscheinlich wurde dieser Personenname aus dem norddeutschen Bergbaugebiet um Goslar nach Sachsen übertragen. Im Grundwort wechselten -berg, -ort, ‘Spitze, Rand’ uswach und-dorf. Brandis Rittersitz mit Dorf des 12. Jahrhundert, im Jahr 1150 bekam die Siedlung Marktrechte. Seit dem 13. Jahrhundert wurden in der Gegend Steine abgebaut. 1121 Brandeitz, 1209 de Brandez, Brandeiz, 1390 Brandis. Offenbar Übertragung vom Ortsname Brandis (Schlossruine) bei Meran in Südtirol (dieser Ortsname: 1212 Branditz, 1278 de Brandiez); der Auslaut -eis wurde abgeschwächt und zu -is entwickelt. So Brandeis an der Elbe // Brandy ́s nad Labem-Stará Boleslav, Tschien. Brandscheid (Eifel) Brandscheid (Westerwald) Brannenburg Brannenburg wird erstmals zwischen 993 und 1000 urkundlich erwähnt. Der Name Brannenburg ist darauf zurückzuführen, dass man an dieser Stelle durch Brandrodung Platz für eine Ansiedlung schaffte (das Gemeindewappen weist noch heute darauf hin). Brantrop, (Bochum) 1. Halfte 11000 Bramthopa. Ende 1100 Bramdorpa. Germanisch braeman, Brombeere oder Ginster + porpa, Dorf. Braschoß, (Köln) 1166 Brahtschozzin, 1181 Brathscozzim. Germanisch brakti, eine Bergbezeichnung (siehe Bracht) + skautum, zu skauta, Bergvorsprung. Braubach, 691 Briubach, 886 Bruibah, 1166 Brubach. Germanisch briuwan, brauen, das auch von aufsteigende Wasserdampfen gesagt wird, + baki, Bach. Brauk, (Dellwig) Mitte 1200 Bruke. Germanisch broka, Sumpfland. Braubach Im Zentrum steht die markante Marksburg. Sie ist heute Sitz des Deutschen Burgenvereins. Seit 1276 mit den Rechten einer Freistadt, im 16. Jahrhundert Residenzstadt mit dem Philippsburg, heute Sitz eines europäischen Burgeninstituts. Seit dem 14. Jahrhundert existiert eine Blei und Silberhütte – heute eine Wiederaufbereitungsanlage.691/692 Briubach (Kopie 12. Jahrhundert Kopie 16. Jahrhundert), 882 Bruibach, um 1000 Brubach, 1520 Brawbach; Braubach (1608). Übertragung des Gewässername, 1127 Brubach, mit einem Bestimmungswort von althochdeutschbriuwan ‘aufbrausen, gären’ (verwandt mit nordhochdeutsch brauen und vermutliche aufgrund des brodelnden Charakters des Baches so benannt) und dem Grundwort-bach, auf die Siedlung. Der Diphthong wurde im 12. Jahrhundert zu -û und im Nneuhochdeutsch wieder zum Diphthong -au-. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung an einem brodelnden Bach’. Brauneberg Brauneberg wurde im Jahre 588 n. Chr. erstmals erwähnt. Der alte Ortsname „Dusemond“ ist möglicherweise auf „duos amandos montes super mosellam“ (lat. die beiden lieblichen Berge über der Mosel) zurückzuführen. Gegen die Version, der Name sei auf den zwischen den Ortsteilen Brauneberg und Filzen liegenden Bach „Duse“ zurückzuführen, an dessen Mündung in die Mosel der Ort liegt, spricht, dass „-mond“ (Mündung) aus dem niederdeutschen Sprachraum stammt, Dusemond selbst aber im ehemaligen mitteldeutschen Gebiet liegt. Eine andere Version zur Erklärung des Namens Dusemond bezieht sich auf die angebliche lateinische Bezeichnung des Brauneberges als „dulcis mons“ („süßer Berg“). Diese Erklärung entstand allerdings erst um das Jahr 1925, als der Ort in Brauneberg umbenannt wurde. Grund dafür war unter anderem der zu „französisch“ klingende Ortsname in den schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg (vgl. Ruhrbesetzung). Der Hauptgedanke bei dieser Umbenennung lag jedoch wahrscheinlich darin, den Namen der bekannten Weinbergslage Brauneberg auch auf die weniger bekannten und qualitativ geringeren Weinberge hinter dem Ort anwenden zu können. Braunfels Kurort, Stadt-, Schloss und Waldmuseum, Fachwerkhäuser besonders aus der Zeit des Barock, Stadtrechte seit dem 17. Jahrhundert, Burg (Mitte des 13. Jahrhundert errichtet), Sitz der Grafen von Solms-Braunfels (seit 1743 Fürsten), Stadt und Schlossbrand (1679), Um und Neubauten der ehemaligen Burg zu einer ausgedehnten Schlossanlage (äußerlich vom Historismus geprägt), von der älteren Anlage sind Reste eines viereckigen Turmes im Unterteil des sog. Friedrichturmes erhalten. 13. Jahrhundert Brunenfels, 1245/46 Brunenvelsz, 1300 Brunevels, 1428 Brunfels, 1430–31 zu Brunenfelße, 1453 Brunenfelsche/Brunenfels, 1479 zu Brunffels; Braunfels (seit dem 15. Jahrhundert). Komposition mit dem Grundwort -fels ‘Stein, Fels’. Kontraktion der Form Brunenfels (13. Jahrhundert) zu Brunfels (1428). Die Diphthongierung von -u ̄> -au ist in der Überlieferung des Namens erst seit dem 15. Jahrhundert graphisch realisiert. In der Fuge zeigt sich eine swach Flexion -en-. Für die Deutung des Bestimmungswort könnte man an ein swach flektiertes adjektivisch zu althochdeutsch bru ̄n, mittelhochdeutsch bru ̄n ‘braun’ denken und den Ortsname als ‘Siedlung am braunen Fels’ deuten. Schlüssiger erscheint ein Anschluss an bru ̄n ‘kantig, scharf’ zu altisländisch bru ̄n ‘Kante’, schwed. bryn, n eunorwegisch brûn ‘Augenbraue, Kante, Rand’. Man nimmt eine Grundbedeutung ‘erhöhte oder hervorragende Kante’ an. Diese Etymologie würde zur Lage der Burg passen, die um die Mitte des 13. Jahrhundert errichtet wurde. Sie befindet sich auf dem Scheitel einer Basaltkuppe, die im W steil zum südnord gerichteten Iserbachtal abfällt. Braunfels ist damit als ‘Siedlung am steilen, kantigen Felsen’ zu deuten. So Braunlage, Landkreis Goslar; Brüne, Landkreis Diepholz; † Brunsel, Landkreis Gifhorn. Brunslar, Ortsteil in Felsberg, Schwalm-Eder-Kreis, englisch Baisbourne. Braunichswalde Braunlage Braunlage entstand als Siedlung im Wald wohl im 13. Jahrhundert. Zwischen 1253 und 1260 taucht im Güterverzeichnis der Grafschaft Regenstein erstmals die „holtmarke to deme brunenlo“ auf. Ab 1518 entstand der eigentliche Berg- und Hüttenort Braunlage. 1531 tauchte erstmals der Name „huete to dem brunlohe“ auf. Braunsbach Braunsbach entstand im 9./10. Jahrhundert als Rodungssiedlung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1246 als „Brunspach“. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort der Personenname Brun(o) ist. Braunsbedra In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld werden Braunsdorf, Bedra und Schortau als zehntpflichtige Orte im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt Braunschweig Die Stadt entstand durch das Zusammenwachsen der fünf Weichbilder Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack. Erst seit dem 17. Jahrhundert setzte sich allmählich Bruneswik / Brunswik / Braunschweig als Gesamtbezeichnung durch (Erster wähnung 1031). Zunächst im Besitz der Brunonen, später mit dem Herzogtum Sachsen 1142 an Heinrich den Löwen. Unter seinem Einfluss wurde die Stadt zur politischen Zentrale und Handelsmetropole, später Hansestadt und Hauptstadt des Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235–1806), des Herzogtum Braunschweig (1814–1918). 1031 Brunesguik, Brunesivvik, 1115 Bruneswich, 1160 Bruneswic, 1360 Brunswik. Es spricht nichts dagegen, in der stabilen Entwicklung des Ortsnamens von Brunes-wik über Brunswik zu hochdeutsch Braun-sch-weig eine Siedlung (w ̄ık) eines Brun, hier im Genitiv Singular, zu sehen (mit den Brunonen hat der Ortsname aber sicher nichts zu tun). Allerdings ist keine der -wik-Ortsname nparallelen im ö Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt (Alte Wiek, Bardowick, Osterwiek) mit einem Personenname kombiniert, so dass erwogen worden ist, wie bei Braunlage (< Brun-la) und weiteren Namen, im Grundwort germanisch bru ̄n‘Kante,Rand’,bezeugt westländisch bru ̄n ‘Braue; Kante, hervorstehender Rand’, z. B. eines Gebirges, eines Hügels, neuisländisch brún, altschwedisch bru ̄n, bry ̄n ‘Rand, Kante, Zeugborte’, zu sehen. Dafür könnte unter Umständen der Name des Ortsteil Klint, heute auch Straßenname, sprechen, denn er enthält – ebenfalls? – klint ‘Anhöhe, Fels, Abhang, steiler Uferrand’. Braunshorn, 1140 Bruneshore, 1188 Brunishor. Braunsrath, (Aa) 1202 Brunsrode. Germanisch Brunes ropa. Rodung des Brun. Brauweiler, (Köln)1028 Brunwilre, 1051 Brunwilare, 1054 Brunwilrensis. Germanisch bruna- braun + wilari von latinisch villare, Gehöft. Braunshorn Die Orte Braunshorn und Dudenroth gehörten im Mittelalter zum Herrschaftsgebiet der Freiherren von Braunshorn. In beiden Orten befinden sich Reste von mittelalterlichen Burgen, sogenannte Motten. Vermutlich ist die Motte in Braunshorn der Stammsitz des Adelsgeschlechtes, das 1098 erstmals genannt wird. Braunweiler Die früheste Besiedlung des heutigen Braunweiler geht vermutlich auf das 9. Jahrhundert zurück, als das Dorf durch Rodung zu einer besiedelten Insel im Wald wurde. Der Grund dafür lag nicht so sehr in der Ackerbauwirtschaft und der Rodung immer weiterer Waldstücke, sondern vor allem im Wunsch der Siedler, den ihnen zur Verfügung stehenden Wald mit seinen typischen Soonwaldlichtungen zu nutzen. Spätestens im Jahr 1100 hatten die Grafen von Sponheim die Landesherrschaft inne und übertrugen ihrem Hauskloster, der Abtei Sponheim, mehrmals Besitztümer und Einkünfte in Braunweiler. Seit seiner Gründung hieß das Dorf zunächst nur Wilre (Neuhochdeutsch Weiler, was einfach „Weiler“ bedeutet). Nach der Gründung des Klosters Sankt Katharinen im Jahr 1217, gestiftet von Godefried, Propst von Kreuznach, Udo, Erzpriester zu Mannendal (Mandel), Friedrich, Landesdechant von Hilbersheim und ihren Mitbürgern (den Mitgliedern des Landeskapitels), war Braunweiler unterscheidet sich von anderen Weilern dadurch, dass dem Namen das Etikett von Sante Katherinen hinzugefügt wurde. Im Jahr 1271 wurde Braunweiler erstmals urkundlich von Johannes Tritemus in der Chronik des Klosters Sponheim erwähnt. Damals kaufte der Abt der Abtei, Petrus von Sponheim, für 200 Mark Grundstücke, um mit ihrer Hilfe ein Gut zu errichten. Aus den Schriften von Tritemus geht jedoch deutlich hervor, dass dieses Unterfangen bald scheiterte und die Ländereien, die der Abt gekauft hatte, gegen Zahlung einer bestimmten Gebühr an die Dorfbewohner übergeben wurden. Brauweiler Das Gebiet um den heutigen Ort Brauweiler war nachweislich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts im Besitz des lothringischen Pfalzgrafen Hermann I. (Pusillus). Er ließ hier ein verfallenes älteres Hofgut zusammen mit einer dem heiligen Medardus geweihten Kapelle wieder aufbauen. Um 991 heiratete sein Sohn und späterer Nachfolger Ezzo die dritte Tochter Kaiser Ottos II., Mathilde, und überreichte ihr das Anwesen als Morgengabe. Beide stifteten im Jahre 1024 die Benediktinerabtei Brauweiler. Die Geschichte des Geschlechts der Ezzonen nimmt in ihrem Titel Bezug auf die Gründung der Abtei: fundatio monasterii Brunwilarensis. Für den Namen Brauweiler fanden sich im Mittelalter verschiedene Formen: Brunivilare (1052), Brunwillre (1050–12. Jahrhundert), Bruwillarium (1052), Brunwillere (um 1095). Das Wort -weiler lässt sich von dem lateinischen Wort villare ableiten. Brechen =Oberbrechen und Niederbrechen. 893 Prichna, 962 Prichina, 1118 Brichina. 1147 de spuperiori Bricheno. Brecht +1000 Brette, 1. Hälfte 1100 Brakt. Siehe Bracht. Breckerfeld An der Kreuzung zweier Fernhandelswege entstanden, Marktort, 1396 Stadt, Ende 15. Jahrhundert Hansestadt. Im 15./16. Jahrhundert bedeutendes Stahlgewerbe, insbesondere Messerproduktion. 1183/86Brecheruuelde, um 1220 Brekelevelde, 1252 Brekeleuede [! ]; Breckerfelde (1396). Bildung mit dem Grundwort-feld. Aufgrund der ältesten Formen ortsnaher Quellen von 1220 und 1252 (letztere mit verschriebenem Grundwort) lässt sich das Erstglied nach Derks als Kompositum *breklo ̄ > Brek(e)le erschließen. Es besteht aus dem Grundwort-loh(e) und die Präsenz stamm brek des Verbs altsächsisch brekan ‘brechen’. Bezeichnet wird ein Wald, in dem Holz gebrochen werden kann. Da -lo ̄ nach Anfügung des Grundwort-feld in unbetonte Stellung geriet, konnte der Vokal zu -e abgeschwächt werden; außerdem wurden weitere sekundäre Veränderungen möglich (Einschub eines Sprossvokals vor -l-, Ausfall des abgeschwächten -o ̄-, Umspring des -l nach -r-). Brechten, (Dortmund) +1000 in Brehton. Brechtorf, Mitte 1200 Bracthorpe. Bredenbeck, (Senden) +1000 Bredonbeke. Germanisch braidon, zu braida, breit, + baki, Bach. Bredeney, (Essen) 875 Bredenaia. 875 Bredenoie. Germanisch braidan, braidon, zu braida, breit? Bredenscheid, (Hattingen) 1047 Bredensceth. Germanisch braidon, zu braida, breit, + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Bregenstedt, Mitte 1200 Bredenstide. Breddenberg Breddorf Der Name „Breddorf“ wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1236 erwähnt. Zwischen 1237 und 1246 war die Gemeinde als „Breddtorpe“ und um 1352 als „Brettorpe“ bekannt. Der Name kommt vom plattdeutschen „brēd“, was auf Niederländisch „breit“ bedeutet, und „dorp“, was auf Niederländisch auch „Dorf“ bedeutet. Bredenbek Der Ort Bredenbek wurde 1264 erstmals im Stadtbuch der Stadt Kiel als „de Bradenbeke“ erwähnt. Das Wort Bredenbek setzt sich aus den plattdeutschen Wörtern „breden“ für breit/flach und „bek“ für Bach zusammen. Den Namen trägt das Dorf auf Grund des Baches mit dem Namen „Bek“, der, mittlerweile teilweise verrohrt, durch den Ort fließt. Bredenfelde Ab 1505 gehörte das Dorf verschiedenen Herzögen von Mecklenburg, die auch neben den Bauernstellen einen fürstlichen Meierhof einrichteten. 1572 stand diesem ein herzoglicher Küchenmeister vor. Es werden dort 19 bäuerliche Familien aufgeführt. Eine Mühle, damals noch eine Windmühle wird schon 1624 erwähnt. Bredstedt Nähe zur dänischen Grenze, Verwaltungssitz des Amtes Mittleres Nordfriesland. 1231 erstmals urkundlich erwähnt. 1900 Stadtrecht erhalten. 1231 in Brethaestath [Original]; in Brestede (1377). Der Stadtname setzt sich aus zwei Wortstämmen zusammen: einerseits dem dänisch bred, norddeutsch auch breed in der Bedeutung des heutigen ‘breit’ und zudem aus dem altdänischen stath, das neudänisch zu sted und mittelniederdeutsch zu stede, -stedt, wurde und heute mit ‘Stadt’ umschrieben würde. Somit bedeutet Bredstedt so viel wie ‘breite (Wohn) Stätte’. Breege Breege geht auf eine slawische Siedlung zurück und wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt. Breese Breesen Breest Brehme Breidscheid, (Adenau) 1157 Brethsceit, 1158 Breidescheit, 1163 Breidscheit. Germanisch braida, breit + skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Breidenbach Alter Kirch und Gerichtsort. 913 (Kopie Mitte 12. Jahrhundert) Bre(i)denbach, 1103 (Kopie Anfangs 13. Jahrhundert) Breidenbac, 1358 Breydinbach, 1433 Breydenbach. An der Perf (800, Kopie um 1190 Pernaffa) gelegen, die wohl lokal als breiter Bach bezeichnet wurde und die Benennung des Ortes ergab ( -bach): *am breiten Bach > Breidenbach, mit -d durch binnendeutsche Konsonanten schwächung. Breiholz Der Ortsname bedeutet vermutlich breites Holz. Damals war ein langer Waldschnitt in Breiholz entlang der Eider. Wenn die Schifffahrt diesen breiten Streifen Wald passierte, sagt sie, sie passiere dat breite Holz, woraus heute Breiholz entstand. Die erste urkundliche Erwähnung war 1447. Breisach am Rhein Erste Erwähnung um 700 als Stadt, vermutlich ehemaliger Sitz eines Kelten fürsten, 1185 durch den Staufer Heinrich VI. zur stadtartigen Siedlung erhoben, 1805 unter badischer Herrschaft, seit 1961 mit dem Zusatz am Rhein. Um 300 (Kopie 6. Jahrhundert) monte Brisacio (Itinerarium Antonini) 369 Brisiaci (Dekret Kaiser Valentinians I. im Codex Theodosianus), 1299 Brisacum, 1367 Brisach; Breisach (1553). Breisach gehört zur Gruppe der vordeutschen Ortsname und wurde mit dem keltisch Suffix -ako-,-acum, von einem keltisch Personenname Br ̄ısios abgeleitet. Breisdorf=Kleinbreisdorf, (Udern) 932 Bruningesdorfh, 1100 Brunistorf. Germanisch Bruninges porpa, Dorf des Bruning. Breisig=Oberbreisig und Niederbreisig, 1041 in Brisiaco. 1163 Brischa, 1191 Brische. Breit Urkundlich erscheint die Ortsgemeinde Breit erstmals (1231) im Namen des „Conrad von Breit“ (Breyt/Preyt) in einem Stück der Abtei St. Maximin von Anfang des 13. Jahrhunderts.[2] Am 10. August 1374 beurkundete der Dechant von Decem, dass ein Streit zwischen der Abtei Maximin und den zum Hof Decem gehörenden Leuten aus Budelica, Breyt und Nuwilre (Naurath) beendet sei. In einer anderen Urkunde sind verschiedene Männer und Frauen von Breit (Broid) genannt, die exkommuniziert wurden, weil sie Land von der Abtei erhalten hatten und die erforderliche Zinszahlung nicht leisteten. Breitbrunn (Unterfranken) Breitbrunn wurde im Jahr 1112 erstmals urkundlich erwähnt. Breitbrunn am Chiemsee Breitbrunn am Chiemsee ist nachweislich einer der ältesten Siedlungsplätze am Chiemsee. Schon vor ca. 6000 Jahren lebten hier Menschen am Nordufer des Chiemsees. Breitenau Erste Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1265 als Bredenowe. Breitenbach (Pfalz) Breitenbach wurde im Jahr 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Breitenbach am Herzberg Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes Breydenbach apud stratam bi dem Herzisberg datiert von 1290. Diese Urkunde bezieht sich auf noch ältere Urkunden. Somit wird angenommen, dass die Dörfer bereits zwischen 400 und 800 entstanden sind. Breitenberg (Holstein) Für die am 7. August 1768 eingeweihte Breitenberger Kirche hat Georg Philipp Telemann die Musik komponiert. Die Handschrift ist noch heute in der Kirche erhalten. Breitenberg (Niederbayern) Breitenbrunn (Erzgebirge) Als das höchstgelegene Dorf der Herrschaft Schwarzenberg ist Breitenbrunn vermutlich erst im 13. Jahrhundert gegründet worden. Anhand der Flurgröße und Anlage lässt sich ermitteln, dass sich zunächst nicht mehr als zehn Familien ansiedelten. Erstmals wird das Dorf „breitinprun“ 1380 in einem Kopialbuch der Burggrafen von Leisnig urkundlich erwähnt, als die Schürfrechte für ein Zinnbergwerk neu vergeben wurden. Bereits vor der Gründung von Breitenbrunn befand sich oberhalb der späteren Siedlung eine Wallanlage mit Wachturm, einem Wassergraben und einem kleinen Vorwerk, um die Herrschaft Schwarzenberg an ihrem südlichsten Punkt zu schützen. Da sich innerhalb des Wassergrabens eine Quelle befand, nannte man den Graben einen „breiten Brunnen“. Die Bezeichnung wurde bald auch für das neu gegründete Dorf übernommen. Breitenbrunn (Oberpfalz) Zwischen 863 und 892 wurde Breitenbrunn unter Embricho, 863 bis 891 siebenter Bischof des Bistums Regensburg als „Preitprunnin“ erstmals, vermutlich in einer Besitzaufstellung der Grundherrschaft Breitenegg, genannt. Breitenbrunn (Schwaben) Der Ort Breitenbrunn war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zur Herrschaft Mindelheim des Kurfürstentums Bayern. Breitenburg 1526 erwarb Johann Rantzau die Ländereien des Klosters Bordesholm im Kirchspiel Breitenberg an der Stör, die das heutige Breitenburg ausmachen, 1531 ließ er darauf sein Schloss Breitenburg errichten. 1261 Bredenberg, 1526 etlyke dorpe ... Bredenborch [Original], 1552 thor Bredenborch, 1665 auf Breytenburg. Bei Breitenburg handelt es sich um einen sprechenden Namen, abgeleitet vom mittelniederdeutsch brêden berg, so dass eine ‘Siedlung am breiten Berg’ bezeichnet wurde. Breitenfelde Breitengüßbach Die Herkunft des Namens ist strittig. Das althochdeutsche Wort guza (gießen) könnte auf Gießbach hindeuten. Da aber der Nachbarort Hohengüßbach nicht an einem Bach liegt, könnte der Name auch von Gosbert oder Götz abgeleitet sein. Der Ortsname in seiner heutigen Schreibweise tauchte erstmals im Jahr 1750 auf. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte er seine Legitimation. Andere Quellen weisen darauf hin, dass Breitengüßbach aufgrund seiner Breite und Hohengüßbach aufgrund seiner hohen Lage bezüglich des Gewässers ihren Namen dem Mainzufluss Güßbach zu verdanken haben. Breitenheim 1387 gehörte Breitenheim zur Grafschaft Veldenz. Ab 1444 gehörte es zu Pfalz-Zweibrücken. Breitenthal (Hunsrück) Der 1282 als „Breydendale“ erstmals erwähnte, aus einem Hofgut zur Versorgung der herrschaftlichen Familie hervorgegangene Ort bildete zusammen mit dem Nachbardorf Oberhosenbach ein rhein- und wildgräfliches Hochgericht in dem wild- und rheingräflichen Amt Wildenburg. Breitenthal (Schwaben) Breitenthal wurde im Jahr 1105 nach heutigem Sachstand erstmals als Stiftungsgut des Reichsstifts Kloster Roggenburg erwähnt. Nattenhausen gehörte bis 1492 zur Markgrafschaft Burgau und kam im 16. Jahrhundert zum Hochstift Augsburg. Breitenworbis 1238 wurde Breitenworbis als Breytenworbetze erstmals urkundlich erwähnt. Breitingen Breitnau Breitnau wird erstmals 1275 als Breittnowe urkundlich erwähnt. Die erste Kirche im Ort wurde jedoch bereits um 1200 erbaut, die St.-Oswald-Kapelle sogar schon 1148 eingeweiht. Breitscheid (Hessen) Die älteste erhaltene Erwähnung von Breitscheid, als „Bedinscheit“, stammt von 1230. Der im Jahre 1309 erbaute Turm der Kirche ist bis heute erhalten. Ebenso befindet sich die erste Glocke aus dem Jahr 1450 noch an Ort und Stelle und wird gemeinsam mit der zweiten Glocke aus 1519 regelmäßig geläutet. Breitscheid (Hunsrück) Der Ortsname leitet sich ab vom mittelhochdeutschen „breit“ und „-scheid“ und bedeutet „bewaldeter Höhenrücken“. Der Ort wurde 1273 erstmals als „Breitschedirbach“ urkundlich erwähnt. Breitscheid (Westerwald) Die Häufung der Ortsnamen im heutigen Gemeindegebiet auf die Endung „-scheid“ lässt auf einen Siedlungsbeginn in fränkischer Zeit schließen. Breitscheid gehörte im 13. Jahrhundert zum thüringischen Erbe der Mechthild von Sayn, das sie 1250 dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden schenkte. Breitungen (Werra) Altthüringisches Dorf an alter Werrafurt, seit 1950 Name nach Vereinigung der drei Siedlungskerne Alten-, Frauen und Herrenbreitungen; Herrensitz (Burg), daher historisch auch Burgbreitungen, dort Gründung eines Benediktinerklosters, danach Herrenbreitungen genannt; Frauenbreitungen wurde als fränkisch villa Königsbreitungen gegründet, dort 1150 bis 1528 Augustinerinnenkloster, daher dann Frauenbreitungen genannt; Basilika. 933 Bretinga, 1016 Breidingeromarca, 1137 Bretinge, 1350 Breitingen, 1506 Breytingen. Gebildet zu althochdeutsch breit, altsächsisch br ̄ed ‘breit, ausgedehnt’ und dem Suffix -inga, das später an die in Thüringen verbreitete Ablautvariante-ungen angeglichen wurde, also etwa ‘Ort der Leute an breiter Siedelstelle’. Beleg 1016 zeigt mit -marca zu mittelhochdeutsch marc ‘Grenzland, Bezirk Gebiet’ der Ortsname als Namen für größeres Gebiet. Die Schreibungen lassen norddeutsch und hochdeutsch beeinflusste Formen erkennen. Der Zusatz Werra dient der klaren Unterscheidung von Breitungen (Südharz). Der Gewässername benannte ursprünglich den Oberlauf der Weser und wandelte sich im Laufe der Zeit: 775 Uuisera, 933 Vviseraha, 1016 Wirraha, 1141 Werraha, 1250 Werra. Der Gewässername beruht auf einer Bildung zu einer indogermanischen Wurzel *u- e-i s-/*u-i s‘ fließen’ (LIV). Der vorgermanisch Gewässername *Visara/*Visera o.ä. zeigt in althochdeutsch Zeit vom 10. bis 12. Jahrhundert den verdeutlichenden Zusatz althochdeutsch-aha ‘Wasser’. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die ursprüngliche Bedeutung des Gewässername nicht mehr verstanden wurde und die Sprecher durch den Zusatz -aha wieder den Bezug auf ein fließendes Gewässer deutlich machten. Etwa Ende des 1. Jahrtausends schwand der Vokal |e| in der ersten nachtonigen Silbe zwischen |s| und |r| und es trat Assimilation von -sr> -s sein. Die weitere Überlieferung zeigt Senkung von i > e vor r sowie Abschwächung von angefügtem -aha > -a. So Breitungen (Südharz), Landkreis Mansfeld, 961 Breitinga, 973 Bredinge; ferner Regis-Breitingen, Landkreis Leipzig, 1265 in campo Bredingin. Zur Werra vgl. den Gewässername Weser, althochdeutsch Wesera, Wisara, Wisura, Wiseraha. Brekendorf Brekendorf wurde erstmals 1196 erwähnt (Dipl. dan.). Der Name bedeutet Dorf des *Breke, wahrscheinlich einer Entsprechung zu althochdt. Brachio, eine Namensform zu gotisch brahw augins (≈Blick in die Augen). In Hinblick auf das k liegt jedoch eine Entsprechung zu gotisch brakja für Ringkampf näher. Zum Vergleich geht das nördlich liegende Brekenrude auf den Pflanzennamen dänish bregne für Farnkraut zurück. Breklum Die Breklumer Kirche, die vermutlich dem Heiligen Olaf geweiht war, wurde um 1200 errichtet. Sie gilt als ein besonderes Bauwerk der späten Backsteinromanik im Landesteil Schleswig. Das Mauerwerk, welches zum Teil aus großen Feldsteinen besteht, weist die Kirche als eine Wehrkirche aus, in der die Bewohner des Umlandes bei Überfällen Schutz finden konnten. Bremberg Bremen Bistum 787 unter Karl dem Großen gegründet, seit 845 Erzbistum, Missionsauftrag für Dänemark und Skandinavien, erste Blüte unter Erzbischof Adalbert von Bremen (1043–1072); 1186 eigenständige Stadt; 1358 Hansestadt; seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert Ausbau des alten Hafens (Balge), 1541 beziehungsweise 1646 Reichsfreiheit, 1648 schwedisch, seit 1715 (mit Unterbrechungen) zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; Entwicklung des Überseehandels; 1815 Beitritt zum Deutschen Bund; Norddeutscher Lloyd 1857, (Ortsname Utbremen, 1157 in Utbrema), 782 (Kopie 12. Jahrhundert) Brema, 787 Bremon, 888 Brema, 999 (Kopie 11. Jahrhundert) Bremun. Die historischen Belege weisen auf lokativische Dativ-Plural und Singular-Formen. Der Ortsname gehört doch wohl zu altsächsisch bremo ‘Rand’, vgl. mittelniederdeutsch brem ‘Rand, Saum’, bremen ‘säumen’, nordhochdeutsch verbrämen‘mit einem Rand verzieren’, mittelhochdeutsch brem ‘Einfassung, Rand’; die heutige Form geht auf die ursprünglich Dativ-Plural Form Bremun, Bremon zurück, ursprünglich wahrscheinlich zu verstehen als ‘Siedlung am Rand, in Randlage’. Bremen (um 1085 Bremo). Bremerhaven Hafenstadt an der Mündung der Weser, 1827 gegründet; 1830 Eröffnung des Bremer Hafens, 1851 Stadtrecht; 1939 Vereinigung mit der aus den Orten Lehe und Geestemünde gebildeten Stadt Wesermünde, unter dem alten Namen Bremerhaven mit Bremen zum Bundesland Bremen vereinigt. 1830 Bremer Haven. Junger Name für den Hafen von Bremen. Bremerhof, (Liblar) 1136 Breme, 1147 Bremen. Bremm, (Koblenz) 1051 Brembe, 1097 Brimba, Brinben, 1160 Brenme. Bremmen, (Bislich) Bald nach 1185 Bremmen, Bremmelake. Brempt, (Niederkrüchten) 1196 Bremet, 1202 Bremht. Germanisch braemjopu, Kollektiv zu braemjan, Brombeerstrauch. Bremervörde Der Ort entstand bei einer kleinen Wasserburg an die Oste; seit 1219 Residenz der Bremer Erzbischöfe und Mittelpunkt ihres Territoriums; um 1300 Marktflecken; zeitweilig schwedisch; die Landesverwaltung wurde 1652 nach Stade verlegt; 1852 Stadt; 1884 Kreisstadt des Landkreis Bremervörde (Provinz Hannover). 123/1124 castrum Vorde, (12. Jahrhundert, Kopie 14. Jahrhundert, Helmold) castra episcopi ... Vorden, 1374 Datum castro nostro Vordis; Bremervörde (1635). Wie die Überlieferung zeigt, ist der Zusatz Bremer-, veranlasst durch die Zugehörigkeit zum Bremer Erzbistum, erst im 17. Jahrhundert hinzugetreten. Die älteren Belege enthalten mittelniederdeutsch vo ̄rde, vö ̄rde ‘Durchfahrt, Furt’, z.T. in der Form des Dativ Plural. Der heutige Ortsname bedeutet demnach so viel wie ‘an der Furt [der Bremer] ’. So Vörden, Kreis Höxter; Vörden, Ortsteil von Neuenkirchen-Vörden, Landkreis Vechta; Voerde (Niederrhein). Bremm Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes ist aus dem Jahr 1051, als Richeza, Enkelin des Kaisers Otto II., dem Kloster Brauweiler Güter in Brembe schenkte. 1097 wurde erstmals eine Kirche in Bremm erwähnt. Bremsnitz Bremsnitz wurde am 7. September 1358 urkundlich erstmals genannt. Brenig, (Bornheim) 941 Brienich, 1210 Brynich, Brinich. Brenscheide, (Halver) +1100 Bredenscethe. Germanisch braidon, zu braida, breit, skaipjo, Wasserscheide, Bergrucken. Brenk Brennberg Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich der Ortsname von Briemberch über Prenberg zu Brennberg. Das erste nachweisliche Adelsgeschlecht de Prenberg führte in seinem Wappen bereits die drei brennenden Berge. Es ist auch zu vermuten, dass sich der Name Brennberg vom damaligen Erbauer der Burg Brennberg ableitet. Die Entstehung der Burg Brennberg ist auf das Adelsgeschlecht der Brennberger gegen Anfang des 11. Jahrhunderts zurückzuführen. Vermutlich hat Wernher I. de Prenberg das erste Gebäude auf dem westlichen Burgberg errichtet. Zu damaliger Zeit war es üblich, dass Schlossbesitzer den Burgen ihren Namen gaben. Brensbach Die älteste erhaltene Erwähnung des Orts als Brendisbach stammt von 1223. Ab 1257 wurden Angehörige des Adelsgeschlechtes von Brensbach urkundlich genannt. Sie gehörten vermutlich schon ab 1214 mit Fridericus de Ertbach zu den Burgmannen von Schloss Erbach und erhielten von der Herrschaft Erbach die für sie namensgebenden Lehen zu Brensbach mit dem Ritter Friedrich von Brensbach zwischen 1255 und 1257. Im Jahre 1266 trat Friedrich von Brensbach in einer Urkunde als Zeuge für die Schenken von Erbach auf. Das wappenführende Geschlecht mit den drei Ringen im Schrägrechtsbalken gehörte somit bis zu deren Ausgehen um 1414 zu den Dorfherren von Brensbach. Brenz Bresegard bei Eldena Bresegard bei Picher Brest Brest ist eine Abkürzung des im 15. Jahrhundert verwendeten Ortsnamens Brestedt, weitläufiger Wohnort. Brettach / Jagst. Ehemalig Residenzschloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg, barocker Hofgarten mit Orangerie, Sophienberg, Stadtturm. Zum Gewässername Brettach (1. Hälfte 15. Jahrhundert Prettach), einem „alteuropäischen“, d. h. vor einzelsprachlich indogermanisch Gewässername, gebildet aus *Breda + -aha ( -ach1). Der neue Name knüpft an den Ortsname Brettheim (Ortsteil von R Ortsteil am See) an. Der differenzierende Zusatz Jagst (Gewässername) dient u. a. der Abgrenzung zu Brettach, Ortsteil von Bretzfeld, Hohenlohe Kreis. So Langenbrettach, Landkreis Heilbronn. Bretnig-Hauswalde Im Jahr 1346 wurde Hauswalde erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1349 wurde Bretnig erstmals in einem Lehnbuch Friedrich des Strengen als Breiteneichech (=breiter Eichwald) bezeichnet. Bretten Im 12. Jahrhundert an die Grafen von Eberstein, die Bretten zur Stadt erhoben (Erstnennung 1254), vor 1330 dann in den Besitz der Markgrafen von Baden, geht bereits 1335 an den Pfalzgrafen Ruprecht I. weiter und kommt schließlich 1803 an Baden. Geburtsort von Philipp Melanchthon. 767 (Kopie 12. Jahrhundert) Breteheimer marca, 852 (Kopie 12. Jahrhundert) Bretahaimer marca, 855 (Kopie12. Jahrhundert) Bredaheim, 432 Bretthaim; Bretten (1504). Da k1eine Form *Bretenheim überliefert ist, scheidet die Zuordnung zu einem Personennamen wohl aus. Das Grundwort -heim der älteren Belege ist vermutlich verbunden mit dem Bestimmungswort althochdeutsch bret ‘Brett, Diele, Bohle, Planke, hölzerner Anbau’ beziehungsweise dem Polen breta. Der Name steht dann in Verbindung mit der für die Umgebung Brettens bezeugten mittelalter Salzgewinnung und wäre als ‘Ort, wo das Holz, die Bretter für die Salzgewinnung aufgestellt oder gelagert wurden’, oder ‘Ort, wo die Salzquelle mit einer hölzernen (bretternen) Brüstung eingefasst wurde’ zu deuten. Die westoberdeutsche Kürzung -heim > -en begegnet auch in Namen wie Buchen < Buchheim. Bretthausen Bretthausen wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Bretzenheim (Mainz) 1100 Brecenhem, 1125 Bricenheim. Bretzenheim, (Koblenz) 1057 Brezenheim. Bretzfeld 1037 erstgenannt und bis zur Mitte des 15. Jahrhundert im Besitz des Stifts Öhringen und der Herren von Weinsberg, 1423 an die Pfalz verkauft und seit 1504 württembergisch. Historisch Mühle, historisch Gasthäuser Rößle und Linde. 1037 Bretesfeld, 1257 Pretzveld; Bretzfeld (1975). Es handelt sich um eine Zusammensetzung mit dem Grundwort-feld; im Bestimmungswort liegt wegen der Flexionsendung -s vermutlich kein Personnenname, sondern ein Adjectivisch vor: althochdeutsch beraht ‘hell, strahlend, glänzend’ beziehungsweise die Variante breht. Allerdings erscheint im Althochdeutsch nicht selten, meist aber im Fränkisch und Bairisch, geschriebenes e für gesprochenes ei, vor allem vor Dentalen. Daher ist auch eine Deutung als ‘breites Feld’ (zu althochdeutsch breit ‘breit, weit, flach, groß’) denkbar. Breuberg Die heutige Stadt Breuberg entstand durch die freiwillige Fusion der Stadt Neustadt und der Gemeinden Hainstadt, Sandbach und Wald-Amorbach zum 1. Oktober 1971. Breuna Breunigweiler Breunigweiler ist wahrscheinlich in der Zeit zwischen 600 und 750 n. Chr. entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1130, als der Mainzer Erzbischof Adalbert I. dem Domkapitel Güter in Breunigweiler schenkte. 985 wurde Briuningeswilare – so der damalige Name – Opfer des Salischen Kirchenraubs. Brevörde Brey Breydin Brickeln Der Ortsname Brickeln legt die Annahme einer wortgeschichtlichen Verbindung zu „Birke“ nahe. Sprachwissenschaftler leitet jedoch den Namen Brickeln von „Brickloh“, gleichbedeutend mit „Gehölz Hain, wo man Holz für Scheiben (niederdeutsch: Bricken) schneidet“, ab. Briedel Um 600 wurde die erste Kirche mit dem Heiligen Martin als Schutzpatron errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte rund 150 Jahre später, am 20. Mai 748, als Bischof Chrodegang von Metz mit Zustimmung des späteren karolingischen Königs (751–768), aber inzwischen Bürgermeisters des Palastes Pippin, unter anderem der neu gegründeten Abtei Gorze bei Metz eine Schenkung schenkte andere Besitztümer, der Weinzehnte von Briedel, der in dieser Urkunde als Bredaculo bezeichnet wurde. Brieden Briedern Der Ort wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Die zur selben Zeit erbaute Servatiuskirche war wie der Servatiusbrunnen Ziel von Wallfahrten; aus den Jahren 1466, 1493 und 1499 ist die Erteilung von Ablässen für Wallfahrer bekannt. Brieselang ursprünglich der Name eines Waldgebietes, in dem im 18. Jahrhundert ein Teerofen, später ein Vorwerk errichtet wurde. 1315 et lignis, jacentibus inter paludes sev mericas Zuzen et Brisenlanck (Wald), 1350 die holte ... den briselang [Original], 1775 Brieselang. Der Name ist ein ursprünglicher Flurname, Grundform altpolabisch *Brezenla ̨g oder *Brezila ̨g ‘Birkenbruch’. Er ist ein Kompositum von altpolabisch *breza ‘Birke’ und *la ̨g ‘sumpfiger, morastiger Boden, Luch’. Ähnlich Damelang (zu altpolabisch *da ̨b ‘Eiche’), Ortsteil von Planebruch, Landkreis Potsdam-Mittelmark. Briesen (Mark) Die Gegend um Briesen muss bereits um das Jahr 600 besiedelt gewesen sein. Beim Bau der Bundesautobahn 12 wurde eine slawische Siedlung aus dieser Zeit entdeckt. Die älteste Erwähnung von Briesen stammt aus dem Jahr 1403. Briesen (Spreewald) Brieskow-Finkenheerd Nach der Revolution 1848/49 entwickelte sich das Fischer und Bauerndorf Brieskow zur Industriegemeinde. Die Finkenheerder Schleuse wurde 1716 erbaut. Finkenheerd war Wohnplatz von Brieskow, wurde mit diesem vereinigt und 1949 in Brieskow-Finkenheerd umbenannt. Brieskow: 1354 dorff wrissigk, 1442 wrissik, um 1657 Wrietzkow; Brieseckow oder Wriessig (1775). Finkenheerd: 1745 Schleuße am neuen Graben der Finken Heerd, 1805 Finkenheerd; Brieskow-Finkenheerd (1949). Der Name Brieskow bedeutet‘Ort, wo Heidekraut wächst’, Grundform altsorbisch *Vres-ky, Polen zu *vresk, einer Deminutivform von *vres ‘Heidekraut’. Der Name Finkenheerd ist ein ursprünglicher Flurname und bedeutet ‘Vogelherd, ein zum Vogelfang dienender Platz’. Ähnlich Friesack, Landkreis Havelland; Wriezen, Landkreis Märkisch-Oderland. Finkenheerd ist ein häufiger Flurname in BB. Brietlingen Die Gemeinde wurde 1004 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf lag an einer uralten Handels- und Heerstraße. Brietzig Brigachtal Briggow Brilon Mitte 12. Jahrhundert Vorsiedlung mit Markt und Pfarrkirche bei einem Hof des Erzbistums Magdeburg (später Altenbrilon, im N der Stadt aufgegangen), 1220 Stadtrecht, nach der Soester Fehde (1444–49) Aufstieg zur bedeutendsten Stadt im Herzogtum Westfalen. Teilnahme am Hansehandel, seit dem Mittelalter Bergbau. 973 Brilon [Original], um 1150 Brilon, 1220 Brilon. Der seit Beginn der Überlieferung unveränderte Ortsname wird meist als Bildung mit dem Grundwort-loh(e) im Dativ Plural angesehen und ein Wüstungsname 900 Brihem (bei Werne a. d. Lippe) als Parallele angeführt, was nicht überzeugt. Die Länge des zweiten Vokals ist nicht gesichert. Da die früh einsetzende Überlieferung gegen ein bereits lautlich verändertes altsächsisch Erstglied spricht und der erste Vokal auf grund der Graphien (meist -i-, -y-, gelegentlich -ii-) und mundartlich -äi als altlanges - ̄ıa nzusetzen ist, käme als mutmaßliches Bestimmungswort einzig altsächsisch br ̄ı ‘Brei’ in Betracht. Dieses ist aus semantischen Gründen abzulehnen, führt aber zum korrekten Etymon. Statt eines Kompositums ist eine Bildung mit -l-Suffix zu einer Wurzel indogermanisch*bher-,*bh(e)ri-/- ̄ı-‘aufwallen. Sich heftig bewegen’ anzunehmen, zu der auch altsächsisch br ̄ı ‘Brei’ (beim Kochen aufwallende Masse) gehört. Als topographischer Bezug der Bildung im Dativ Plural ist das in den Möhnequellen hervortretende Wasser zu betrachten. Die Benennung erfolgte entweder unmittelbar als Ort ‘bei emporquellendem Wasser’ oder mittelbar als Bildung zu einem alten Abschnittsnamen *Br ̄ı la der Möhne, der seinerseits durch die Fließcharakteristik motiviert wurde. Brimingen Brinjahe Brinkum Brittenbach, (Trier) Anfang 1300 Bretenbach. Brockendorf, (Elsdorf) 1112-15 Brocontorph, 1123-31 Brokonthorpe, 1141 Brokendorph. Brockhausen, (Unna) +1000 Brokhuson. Germanisch broka, Sumpfland + husum, zu husa Haus. Brodenbach, (Koblenz) Britz Brockel Brockscheid 1148 Broxsceith. Am 9. Juni 1161 wurde Brockscheid erstmals urkundlich erwähnt, als Papst Viktor IV. der Abtei Echternach die Verkündigung der Lehre Christi in Broxsceith (Brockscheid) und Texscith (Tettscheid) genehmigte. Brockum Brodenbach 1189 Brodenheim. Heimatkundliche Beschreibungen erwähnen Bodenfunde aus römischer und fränkischer Zeit. Sie lassen Ansiedlungen vermuten, die bereits vor dem Bau der heutigen Ehrenburg am Anfang des 12. Jahrhunderts existierten. Eine erste Ortsnamensnennung erscheint 1189 in einer Lehensurkunde des Bischofs von Köln. Der Name Brodinheim bezeichnet darin einen Lehensbesitz des Kölner Klosters St. Panthaleon. In Landkarten des Kurfürstentums Trier für das 16. Jahrhundert erscheint aber diese Ortsbezeichnung nicht mehr. Es wird vermutet, dass diese Siedlung lange vorher zu einer Wüstung geworden war. Broders Bayern (Schwansen) Brodersby-Goltoft (Angeln) Der Ortsname Brodersby wurde 1268 erstmals erwähnt und bedeutet Dorf, Siedlung des Broder, der mit dem Appellativ Bruder (dänish broder, ndt. Broder) identisch ist. Goltoft wurde 1386 erstmals erwähnt und bedeutet Siedlungsplatz in unfruchtbarem Gelände zu dän. gold für unfruchtbar (vgl. altnordisch gelgja) und toft für einen Siedlungsplatz. Der Ortsname Geel (dän. Gejl) wurde 1383 erstmals erwähnt. Der Name verweist als dialekte Form des Angeldänischen entweder auf Besenginster (dänisch. gyvel) oder beschreibt als ursprünglicher Gewässername den Geeler Bach. Im letzteren Fall ginge der Name auf das altdän. *gælda für unfruchtbar zurück und meint vermutlich die Fischarmut des Gewässers. Hellör (Hellør) geht auf dän. hæld für Abhang, Neigung und -ør für eine Halbinsel zurück.Der Ortsname Knös beschreibt entweder eine Anhöhe (vgl. Knøsen in Vendsyssel) oder ist eine Zusammenziehung von Knuds Næs oder Knuds Ås (vgl. dänisch Ås → Os), der Name verweist demnach auf Knud Laward. Gegenüber der Halbinsel Knös wurde entsprechend früher ein nach dem ermordeten König Erik benanntes Haus Erikshus verortet. Royum fand erstmals 1542 schriftliche Erwähnung. Der Ortsname geht auf altdänisch *ruth, roth (mitteldänisch. roj, neudänisch rød) für eine Rodung zurück. Brodersdorf Broderstorf roderstorf wurde am 16. Oktober 1327 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf lag an der wichtigen Handelsstraße von Lübeck über Rostock nach Stettin. Auf einer Karte von 1650 wurde der Ort noch als Broderstorp bezeichnet. Bröbberow Bröbberow, wahrscheinlich als Preberow im 16. Jahrhundert gegründet, gehörte nachweislich bereits 1550 zum Amt Schwaan. Der Ortsname von Groß Grenz könnte von der Lage des Dorfes an der Grenze des ehemaligen Fürstentums Werle abgeleitet sein. Am 17. Mai 1278 wurde Groß Grenz und am 5. Februar 1283 Kleingrenz erstmals in ein Verkaufsurkunde der Fürsten Heinrich und Johann von Werle an das Kloster Doberan urkundlich erwähnt. Brögel, (Heiligenhaus) 1222 Brugele. Bröggelhof, (Herzfeld) Mitte 1200 Brugele. Bröckel Das Dorf und die Dorfkirche (die seit der Reformation im 16. Jahrhundert evangelisch-lutherisch ist) werden erstmals 1215 urkundlich erwähnt. Bröthen Brohl Brohl-Lützing Broich, (Aa) 1136 Brvches. Germanisch broka, Sumpfland. Broich, (Bedburg) +1000 Brocum. Idem. Broich, (Mülheim an der Ruhr) 1093 Broche, 1134 Bruche, 1140 Bruecha. Broich, (Broichweiden) 1130 Bruchen, 1191 Bruch, 1211 Bruke. Brok, (Halver) 1100 de Broko, Mitte 1200 de Bruoke. Germanisch broka, Sumpfland. Brokhausen, 1015-25 Brochusen, 1036 Brochuson. Germanisch broka, Sumpfland + husum, zu husa, Haus. Brombach = Niederbrombach und Overbrombach. 963 Brambach, 981 Branbach. Brombach, (Hohkeppel) 958 Branbechen. Brömmling, (Liedern) 1144 Bremelwig. Germanisch braemila, zu braeman, Brombeerstrauch + wika Tochtersiedlung. Brönicke, (Lippborg) 962-7 Brumilinthorp, Mitte 1200 Bremelinkthorpe. Germanisch Bramilinog porpa, Dorf der Leute des Bramo. Brokdorf Die Ortsbezeichnung geht zurück auf eine der ältesten holsteinischen Familien „von Brockdorff“, der das Dorf seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1220 verdankt. Diese wiederum stammte ursprünglich aus dem niedersächsischen „Bruchtorp“ (Bruchtorf) bei Liebenau. Die St.-Nikolaus-Kirche wurde erstmals 1342 erwähnt. Brokstedt Brombachtal Brome Erster wähnung 1202/1203 (zusammen mit der Burg) als urbs, durch Grenzlage wechselvolle Geschichte, u. a. zum Besitz der Welfen, zum Erzbischof von Magdeburg, zum Markgrafen von Brandenburg; als Ort im Amt Gifhorn gehörte Brome später zum Fürstentum Lüneburg beziehungsweise zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, danach zum Hannover; 1866 preuß. (Provinz Hannover), seit 1885 Landkreis Gifhorn, wobei die Gemeinte wie ein Sporn in die Altmark (Altmarkkreis Salzwedel) hineinragt. 1202 Brome, 1295 in Brome, 1451 to Brome; dat Slavisch Ortsteil brome. Der Ortsname Brome ist auch bezeugt in Wendischbrome, 2 km n im Altmarkkreis Salzwedel gelegen, temporär wüst (1420 czu wendesschen Bröme dacz ist wuste), zur Unterscheidung von Brome wurde dem Ortsnamen ein Hinweis auf slawische Besiedlung (wendisch) hinzugefügt. Früher zumeist mit slawische bra Mittelalter ‘Tor’, altpolnisch broma, alttschechisch brána, verglichen, jedoch entspricht dem der Vokalismus nicht, denn es wäre *Bram zu erwarten. Der Vokalismus spricht ebenso gegen eine Verbindung mit norddeutsch braam, mittelniederdeutsch brâm ‘Brombeerstrauch, Dornstrauch; Besenginster’. Vielleicht Teilabschnittsname der Ohre. In diesem Fall bietet sich an, von einer Form *Bro ̄ Mittelalte rausgehend, vielleicht als Vrddhi-Bildung, an indogermanisch *bher anzuschließen, die etwa ‘aufwallen, sich heftig bewegen’ bedeutet haben wird und vor allem aufquellendes und siedendes Wasser (auch Aufbrausen beim Gären, Kochen sowie vom Feuer) bezogen wurde. Dabei erscheint die Wurzel nach Pokorny „oft mit m-Formans [und] auch als schwere Basis bherə: bho ̄-, bh(e)r ̄ei-, bh(e)r ̄ı -“. Hierher gehören u. a. einzelne Wörter wie altindisch bhramá-h ‘wirbelnde Flamme, Strudel’, altenglisch beorma, englisch barm, norddeutsch barme ‘Bierhefe’ sowie Namen wie aquae Bormiae, Gewässername Bormo ̄, spanisch Ortsname Borma ̄te, dakisch Ortsname Bó‘‘ , venetisch Flurname Formio ̄. In ähnliche Richtung gehen Gedanken, die Wiesinger zum Gewässername Pram, r. zum Inn bei Schärding, angestellt hat. So Wendischbrome, Altmarkkreis Salzwedel. Bronkow Brookmerland. Samtgemeinde im Landkreis Aurich. Erste Besiedlung der Landschaft um 1200, im 13. Jahrhundert Gründung der Kirchen von Osteel, Marienhafe und Engerhafe. Verwaltungssitz ist Marienhafe. Um 1250 Brocmannia (Kopie um 1300), 1276 terra Brochmanie; 1392 Brocmerlandes (Druck 18. Jahrhundert). Der Name geht auf eine Einwohnerbezeichnung (1223 Brokmannis (Kopie1 3. Jahrhundert)) zurück, die aus dem Bestimmungswort altsächsisch, mittelniederdeutsch bro ̄k‘ Bruch-, Sumpf-,Moorland’und dem Grundwort altsächsisch, mittelniederdeutsch man ‘Mann, Mensch’ im Plural besteht. Später tritt als Grundwort mittelniederdeutsch lant ‘Land’ hinzu, und der ursprüngliche Name erscheint als Adjectivisch auf -er. Dann wird der Name durch Ausfall des -annzu Brokmer verkürzt. So Südbrookmerland, Landkreis Aurich. Brotterode-Trusetal Die Gemeinde Trusetal entstand am 1. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der Ortsteile Herges-Auwallenburg, Trusen, Elmenthal und Laudenbach. Der Ortsteil Wahles wurde 1994 aufgenommen. Bruch In Ortsnamen kommt Bruch oft als Grundwort, aber auch als Bestimmungswort oder Simplex vor. Varianten sind z. B. Broich (meist im Rheinland), Brook, Brok oder Brauk (niederdeutsch). Ältere Wortformen sind althochdeutsch bruoh, mittelhochdeutsch bruoch oder altsächsisch und mittelniederdeutsch brōk. Die niederländische Bezeichnung ist broek (Aussprache ebenfalls mit langem „u“: „bru:k“), auch das englische Wort brook für einen kleinen Fluss ist damit verwandt. Bruch wird zum ersten Mal 1138 urkundlich erwähnt. Ein Fridelo de Brucha taucht dabei in der Gründungsurkunde des Klosters Himmerod auf. Bis zum Aussterben dieser Familie von Bruch um das Jahr 1334 war die Geschichte des Ortes eng mit der Familiengeschichte derer von Bruch verbunden. Bruchertseifen Bruchhausen Im 12. Jahrhundert schenkte der Kölner Erzbischof Friedrich I. nach dem Tod des kinderlosen Grafen Adolf von Saffenberg die nun ihm zustehenden, ererbten, Rechte an Erpel dem Domkapitel zu Köln. Bruchhausen gehörte bereits zu der Zeit zum Kirchspiel Erpel. Erpel erhielt Sonderrechte, die „Hohe und Freie Herrlichkeit“. Für Bruchhausen entstand eine so genannte Unterherrlichkeit. Somit gehörte Bruchhausen weltlich zum Hochgericht Erpel, kirchlich zur Pfarrei Erpel. Bruchhausen-Vilsen Der Ort Bruchhausen (seit dem 14. Jahrhundert Altbruchhausen) war Sitz eines Grafengeschlechtes, das zunächst von den Oldenburgern beerbt wurde, deren Besitz aber 1326 durch Kauf an die Grafen von Hoya fiel; Burg und Flecken Bruchhausen kam zentralörtliche Funktion zu; der Ort Vilsen erhielt im 15. Jahrhundert Fleckenrecht; die beiden Flecken wurden 1929 vereinigt. Bruchhausen: 1189 Bruchusen [Original], 1205 Brokhusen, um 1700 Alt Bruchhausen. Vilsen: 1227 Villesen [Original], um 1300 Vilsen. Bruchhausen enthält als Grundwort-hausen und als Bestimmungswort mittelniederdeutsch bro ̄k ‘Bruch’. Vilsen ist nicht sicher zu deuten. Eventuell liegt ebenfalls eine Bildung mit dem Grundwort -hausen vor. Bestimmungswort wäre dann wohl der stark flektierende Kosename Fili. Das Appellativum altsächsisch felis ‘Fels, Stein’ ist nicht gänzlich auszuschließen. Vermutlich aber besteht eine Verbindung zu Namen wie Filsum oder Vils(hofen). Diese werden als Gewässername auf die indogermanisch Wz. *pel ‘gießen, fließen’ zurückgeführt und enthalten ein -s-Suffix. Das -en wäre dann als abgeschwächter Dativ Plural zur Bezeichnung der Siedlung zu interpretieren. Ein größerer Bach ist zwar nicht nachzuweisen; es gibt aber kleinere Fließgewässer, und auch die ö des Ortes fließende Eiter enthält einen alten Namen. So Filsum, Landkreis Leer; Vilshofen, Landkreis Passau. Bruch bei Wittlich. 1130 Brucha, 1150 Bruk, 1206 Bruche. Germanisch broka, Sumpfland. Bruch, (Köln) 962 Broche. Bruch, (Rittersdorf) Anfang 1300 Bruche. Bruch, (Sierck) 938 Bruch. Bruchhausen, (Erkrath) Ende 1100 Bruchuson. Germanisch broka, Sumpfland, + husum, zu husa, Haus. Bruchusen, (Waltrop) Mitte 1200 Brokhuson. Idem. Bruchweiler, (Trier) Anfang 1300 Bruchwilre. Germanisch broka, Sumpfland, + wilari, von romanisch villare, Gehöft. Bruckhaus, (Werden) 2. Hälfte 11000 Brukhuson. Bruchköbel Der Ortsteil Bruchköbel ist urkundlich wohl erst 1128 bezeugt; frühere Erwähnungen von 839, 1057 und wohl auch (trotz Reimer) 1062 (s.u.) sind wohl auf (Mar-)köbel (heute Ortsteil von Hammersbach-Hirzbach) zu beziehen. In Bruchköbel hatte im 13. Jahrhundert besonders die Abtei Seligenstadt Besitz, es geriet dann unter den Einfluss der Grafen von Hanau, erhielt 1368 Stadtrecht und wurde Teil der Grafschaft Hanau. 839 Cauilla [Original], 1057 Kebella (Kopie 15. Jahrhundert), 1062 Kebilo, 1128 in minori Chevela, 1247 in inferiori Kebele, 1247 Bruchkebele [alle Original]. Flussname: 1263 Kebele [Original]. Das Bestimmungswort ist ein sogenante unterscheidender Zusatz, um den Ort vom nordöstlich Marköbel (s. o.) zu unterscheiden: beide Orte wurden ursprünglich nur nach dem (Krebs) bach genannt, der bis ins 16. Jahrhundert „die Köbel“ hieß (zuerst 1263). Das heute Marköbel (Cauilla us) hat den Zusatz mittelhochdeutsch marke, march, starch Feminin ‘Grenze, Grenzmark’ (urkundlich zuerst 1272: Markivele, 1290 Marckebele [beide Or]), Bedeutung daher: ‘Köbel am oder im Grenzgebiet’. Bruchköbel dagegen wird vom anderen (älteren?) Köbel als das „kleinere“, „tiefer gelegene“ und dann dauerhaft als das Köbel „am Bruche“ (nach mittelhochdeutsch bruoch, starch Neutral ‘Moor, Sumpf ’) unterschieden (s.o.); wirklich war damals die Flussaue weithin moorig (Kaufmann). Das Grundwort, der Flussname, ist vermutlich vorgermanisch (u.a. Bach), eventuell alteuropäisch oder keltisch (Arnold), aber ungeklärt (Greule). Das -ui m 1. Beleg und auch das spätere v steht für den mundartlich im Westmitteldeutsch noch erhaltenen westgermanisch Reibelaut. Das Neuhochdeutsch -ö resultiert aus einer hyperkorrekten Verschriftlichung, da man „Kebel“ fälschlich als grob mundartlich, von der mittelhessisch Umlautentrundung ö >e betroffene Form ansah. So Bruchsal, Landkreis Karlsruhe. Bruchmühlbach-Miesau Bruchmühlbach: 1131 Mulenbach (Kopie um 1180), 1585 Millenbach; Bruchmühlbach (1824). Miesau: 1411 tuschen Mims ouwe vnd Kebelnberg, 1436 Minsauwe, 1565 Miesawenn; Nieder-/Obermiesau (1824). Das Bestimmungswort im Ortsname Bruchmühlbach geht auf althochdeutsch mulin, mulîn ‘Mühle’ zurück, in Verbindung mit dem Grundwort-bach. Es handelt sich hierbei also um eine ‘Mühle an einem Gewässer’. Die Unterscheidung durch den Zusatz Bruchmit Bezug auf das Landstuhler Bruch galt bis 1938 nur dem zweibrückischen Ortsteil im Swach Im Ortsname Miesau ist das Bestimmungswort der althochdeutsch Personenname Mim(în), Genitiv Singular Mim(în)es, der sich durch Kontraktion zu Mims-/Mins und durch Konsonantenausfall weiter zu Mîsau entwickelte. Das Grundwort ist-au(e). Zu deuten ist der Ortsname demnach als ‘Wiese, Feuchtgebiet, Gewässeraue des Mim(în)’. Bruchsal Aus dem Besitz des Klosters Weißenburg im 10. Jahrhundert an die Salier, von 1056 bis 1802 im Besitz des Bistums Speyer, seit Mitte des 13. Jahrhundert Stadt und ab 1803 badisch. 9. Jahrhundert (Kopie 13. Jahrhundert) Bruahselle, Bruohsella, 976 Bruohsele [Original], 980 Brochsale [Original], 996 (Kopie 1002) Broxole, 1232 Brosole, 1238 Bruchsellen, 1361 Brussel; Bruchsal (1447). Eine Zusammensetzung aus dem Bestimmungswort althochdeutsch bruoh ‘Sumpf, sumpfiger Boden, morastiges Gelände’, mittelhochdeutsch bruoch ‘Moorboden, Sumpf’ und dem Grundwort althochdeutsch sal ‘Haus, Saal, Vorsaal’ mit der Nebenform seli, mittelhochdeutsch sal ‘Wohnsitz, Saal, Halle’. Die Schreibungen mit -sole enthalten althochdeutsch sol ‘sumpfige Stelle, Suhle’. Der Name ist als ‘Herrenhof beim Sumpfland’ zu deuten. Die -sal, -seli-Namen gelten als Kennzeichen fränkisch Siedlung in karolingischer Zeit; Bruchsal ist vermutlich der südlichste -sal-Name im deutsch Sprachraum. Bruchstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde Bruchstedt in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Brutstede in Zusammenhang mit Tennstedt (Dennistede) erstmals urkundlich erwähnt. Bruchweiler Der Ort wurde im Jahr 1279 als Bruchvillare erstmals urkundlich erwähnt. Bruchweiler-Bärenbach Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung von Bärenbach (als „Berenbach“) stammt von 760, von Bruchweiler (als „Bruchwilre“) aus dem Jahr 1465. Bruck (Oberbayern) Zu den ältesten Orten der Gemeinde zählen Taglaching (788) und Pullenhofen (802). Der Ort Bruck wird 1047 erstmals erwähnt und hat seinen Namen von einer Brücke, die an dieser Stelle über die Moosach führte. Bruckberg (Mittelfranken) Der Ort wurde 1263 als „Bruggeberc“ in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn erstmals namentlich erwähnt. Der Ortsname bezieht sich auf eine Anhöhe, wo es eine Brücke über die Haslach gab. Bruckberg (Niederbayern) m Jahre 880 machte der spätere Kaiser Arnulf von Kärnten dem Grafen Sighart von Ebersberg eine Schenkung in Bruckberg, die Villa Berga. Im 11. Jahrhundert baute ein Verwandter des Grafengeschlechts von Moosburg-Roning-Rottenburg die Burg Bruckberg. Sie diente zum Schutz eines 1377 erwähnten Isarüberganges. Bruck in der Oberpfalz Der Ort wurde um 1140 erstmals als Brugge urkundlich erwähnt. Als Markt wird Bruck am 25. April 1343 greifbar, denn damals trugen Reymar der Jüngere von Schwarzenburg und seine Schwester den Herzögen von Oberbayern Bruck als Lehen auf, d. h., sie stellten sich unter deren Schutz. Bruckmühl 1327 auf der Mul ze Pruk, 1346 Prukmul ... Molitor, 1474 ... auf vnnser mul zu Prugk, 1582 Prugkhmül ... Diese Mül ... Solche Mül besitztt Hanns Müllner zue Prugkh, 1811 Bruckmue hl, 1877 Bruckmühl. Dem Erstbeleg liegt mittelhochdeutsch pruk ‘Brücke’, -brück, -bruck, zugrunde. Später wurde das Grundwort mul ‘Mühle’ hinzugefügt. Der Name bezeichnet somit eine bei einer Brücke gelegene Mühle. So Bruck i. d. Oberpfalz, Landkreis Schwandorf, Fürstenfeldbruck. Brücke, De. (Trier), 1163 de ponte. 1214 de Brugin. Brück Aus dem suburbium erwuchs eine Siedlung, die 1360/74 Stadtrecht erhielt. 1815 kam Brück mit dem Amt Belzig an Preußen. Starke Landwirtschaft, besonders Viehzucht, Fleischhandel. Auch im 19. Jahrhundert noch neben Handwerk Feldbau. Später kleinere Betriebe. 1249 Walterus de Brugge [Original], 1342 Brugge, 1459 Brügge; Brück (1550). Der Name kann durch niederländisch Siedler von Brügge in Westflandern (Belgien), 1122 Brügge, übertragen worden sein, da der Ort nicht direkt an einem Übergang über die Plane gelegen hat. Brücke kann aber nach Bach auch einen Damm durch sumpfiges Gelände bezeichnen, vgl. mittelniederdeutsch brügge ‘Pflaster, gepflasterter Weg’, so dass auch eine Bedeutung ‘Ort an einem Damm, der durch sumpfiges Gelände führt’, vorliegen kann. Ähnlich Brügge, Ortsteil von Halenbeck-Rohlstorf, Landkreis Prignitz. Brücken (Hunsrück) Brücken (Pfalz) Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Brücken in den Kanton Waldmohr eingegliedert Brücken-Hackpfüffel Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Brücken in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Trizzebruccun urkundlich erwähnt. Hackpfüffel. Im Jahre 899 wird der Ort erstmals als Bablide (deutsch: Ort auf Sumpf; Siedlung am Feld auf Sumpfboden; Ort auf bebendem Sumpfboden) erwähnt. Durch ihn verlief die alte Kaiserstraße, die Hessen und Niedersachsen über Nordhausen mit den mitteldeutschen Pfalzen im Raum Merseburg verband. Hierdurch war das Dorf frühzeitig in das überregionale Handels- und Verkehrsnetz eingebunden. Im Jahre 1131 ist die Bezeichnung Pefelde belegt. Brücktal Das Dorf trug ursprünglich den Namen Brück. Der Ortsname geht auf eine Brücke zurück, die hier einst den Nitzbach überspannte. Brüel Der Name Brüels stammt eventuell vom altpolabischen oder slawischen bryla ab, was so viel wie (Erd)-Schollen-Platz bedeutet. Eine andere Namensdeutung leitet den Namen vom häufig gebrauchten althochdeutschen Bruil oder Broil ab und das bedeutet dann feuchter Wiesengrund. Später wurde der Ort Bruyle (1266), Brule (1271) oder Broile (1456) und dann Brüle (1502) genannt. Brügge n der Mitte des neunten Jahrhunderts baute Balduin I. eine Festung am noch heute Burg genannten Platz zum Schutz der Küste vor Angriffen der Wikinger. Brügge erhielt 1128 das Stadtrecht. Brüggen (Leine)1122 Bruggen, 1225 Bruggen. Germanisch brugjo, Brücke. Brüggen (Niederrhein) 1289 erstmalige Nennung der Burg Brüggen als Besitz der Grafen von Kessel. Später Grenzfestung des Herzogtums Jülich. 1289 Brucge, 1314 in Brucke [Original], 1317 de Brugghen [Or, französisch]. Lokativischer Dativ Singular, stark oder swach flektiert, zu mittelniederländisch brugge ‘Brücke’ im Sinn von ‘(Ort) an der Brücke’ (über die Schwalm). Brühl (Baden) 1157 vom Bischof von Speyer dem Domkapitel geschenkt, danach an das Kloster Maulbronn, seit 1709 beim Oberamt Heidelberg und ab 1803 badisch. Ziegeleibetrieb, Maschinenbau, Kollerinsel, Villa Meixner. 1157 Bru ̊vele, 1268 Kopie 16. Jahrhundert Bruel, 1326 Bruwel; Brühl (19. Jahrhundert). Dem Namen liegt althochdeutsch, mittelhochdeutsch brüel ‘feuchte Wiese’ zu Grunde, dass keltisch *bro(g)ilos voraussetzt. Er steht für ‘umzäuntes, meist feuchtes, zum Besitz des Dorfoberhauptes gehöriges, oft als Tiergehege benutztes Wald oder Wiesengelände’. Die älteren v und w-Schreibungen dienen der Ausspracheerleichterung in der Stellung zwischen zwei Vokalen. Brühl (Rheinland), Vorgeschichtliche und römisch Besiedlung, im 973 bestätigten Wildbann des Kölner Erzbischofs im 12. Jahrhundert angelegter Hof, Stadtrechte 1285, Burg in Brühl bevorzugte Residenz des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten bis ins 16. Jahrhundert, Zerstörung 1689, 1725–28 Barockschloss Augustusburg errichtet, heute Weltkulturerbe; Geburtsort von Max Ernst (1891–1976). 1159/69, 1189–90 de Brule, 1217 Bruole. Appellativum mittelhochdeutsch brüelaus mittellateinisch brogilus zu indogermanisch *mrog ‘feuchte Wiese’, dann auch ‘grundherrliche Wiese, eingehegter Wildpark’. Häufig in west und süddeutschen Ortsname und Flurnanen, auch als Flurname, vgl. niederländisch Breugel, französisch Breuil. So Brühl, Rhein-Neckar-Kreis. -brunn / -bronn. Althochdeutsch brunno / prunno, mittelhochdeutsch brunne Maskulinum ‘Quelle, (frisches) Wasser’ mit Senkung -u> -o-, mittelniederdeutsch / mitteldeutsch born(e) durch Metathese (Paderborn). Die auf germanisch *brunno ̄(n) zurückgehenden Formen begegnen nicht selten auch in Flurnamen mit der Bedeutung ‘Quell-/ Sumpfgebiet’. Bruning, (Darup) Mitte 1200 Brunincthorpa, Germanisch Bruninga porpa, Dorf der Leute des Bruno. Bruschied, (Koblenz) 1023 Prouesderoth, 1026 Pruoesderuod, Germanisch probostes ropa. Des Propstes Rodung, von romanisch propositus. Beuttig, (Koblenz) 898 Pruteca, 1120-62 Proteche. Brünn 1317 wurde der vermutlich von fränkischen Siedlern gegründete Ort im Saalbuch des Grafen von Henneberg erstmals urkundlich erwähnt. Brünzow Brüsewitz Der Name der Gemeinde ist polabischen Ursprungs und könnte ursprünglich Brezavici oder Brysavici (Breza/Bryza = Birke, vici = Kennzeichnung eines Ortes), also Ort der Birken, geheißen haben. Die Birke ist ein typischer Baum für morastige, sumpfige Gebiete, wie sie auch in Brüsewitz entlang des Gadebuscher Grabens zu finden sind. Brüssow Brunn (Mecklenburg) Brunn wurde 1355 als Brunne erstmals urkundlich erwähnt. Dahlen wurde 1315 erstmals als Dalym urkundlich erwähnt. Der Benennung liegt eine slawische Kurzform von Männernamen wie Dalimir zugrunde.[2] Die frühgotische Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Roggenhagen wurde 1322 erstmals urkundlich erwähnt. Brunn (Oberpfalz) Brunnen Brunnthal Brunow Die Bauweise von Brunow lässt auf ein Wendisches Rundplatzdorf aus dem 12. Jahrhundert schließen. Die erste urkundliche Erwähnung, in der es um einen Landverkauf ging, stammt aus dem Jahr 1340. Brunsbek Brunsbüttel 1286 erstmals urkundlich erwähnt, 1772 politische Selbstständigkeit für BrunsbüttelEddelaker-Koog durch dänischen König Christian V, 1907 Umbenennung des Brunsbüttel-Eddelaker-Koogs in Brunsbüttelkoog, 1948 Stadtrecht, bis 1970 Brunsbüttelkoog. 1286 in Brunesbutle [Original], 1447 to Brunßbuttel, 1584 bei Brunßbuttel; Brunsbüttel (1970). Der Ortsname i st eine Zusammensetzung des aus dem Germanisch stammenden -büttel für den Grundbesitz, die Siedlung und dem Personenname Brun, vom dänisch brun ‘braun’, so dass sich die Bedeutung ‘Siedlung des Brun’ ergibt. Brunsmark Brunstorf Das Dorf wurde im Jahr 1299 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Bruschied m Mittelalter gehörte das Dorf Bruschied zu einem großen Grundbesitz der Abtei St. Maximin bei Trier, zu dem neben Bruschied auch Hausen bei Rhaunen, Woppenroth, Blickersau und Kaffeld gehörten (zwei heute verschwundene Dörfer, die einst auf Woppenroths Gebiet lagen). , Bundenbach und Schneppenbach und unterstand vermutlich dem Hof Hausen. Bruschied bildete zusammen mit Schneppenbach ein einheitliches Gemeindegebiet und wurde 1023 erstmals urkundlich unter dem Namen Prubesdervot in den Besitzverzeichnissen erwähnt. 1282 hieß es Probsterade und 1426 Proistrot. Ortsnamenforscher interpretieren den Namen als „auf dem Landgut eines Propstes angelegte Rodung (—rade, —rot)“. Bruttig-Fankel Bruttig-Fankel hat sowohl keltisch-römische als auch merowingisch-fränkische Ursprünge, wobei die konstituierende Gemeinde Bruttig wahrscheinlich die ältere der beiden ist. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 4. Juni 898 als Pruteca im Mayengau in einer Schenkungsurkunde des lotharingischen Königs Zwentibold, dessen Begünstigter das kaiserlich unmittelbare, freiadlige Stift Essen war. Neben vielen Besitztümern im Raum Köln und Bergheim übertrug der König dem Kloster „…in pago magnensi in villa pruteca terra arabilis cum curtile et vineis…“ (grob übersetzt: „…im Mayener Land im Dorf Bruttig ein Gut mit zugehöriges Ackerland und Weinberge…“). Aus diesem Dokument geht hervor, dass das Dorf mindestens 1.100 Jahre alt ist, wahrscheinlich sogar noch älter, da es bereits ein Anwesen mit Weinbergen gab. Ein weiterer Hinweis auf die keltischen Ursprünge des Dorfes findet sich im Namen „Bruttig“ selbst. Sprachwissenschaftler leiten den modernen Namen vom keltischen Brutiacum („Bruts Wohnung“) über das lateinische Proteca (898 n. Chr.) und Prodecha (1250) bis zum heutigen Bruttig (oder der Variante Pruttig) ab. Die andere Gemeinde, Fankel, wurde erstmals um 1100 urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom keltischen fank ab, was „Feuchtgebiet“ bedeutet. Die Eigentumsverhältnisse im Mittelalter wurden sowohl in Bruttig als auch in Fankel durch mehrere sogenannte Weistümer geregelt (ein Weistum – verwandt mit der englischen Weisheit – war ein Rechtsausspruch, der im Mittelalter und in der frühen Neuzeit von juristischen Gelehrten erlassen wurde). Bubach Der Name des Dorfes leitet sich von Buochbach ab, was darauf hindeutet, dass es in der Zeit der fränkischen Besiedlung im 6. bis 8. Jahrhundert gegründet oder zumindest benannt wurde. Auch die günstige Lage auf einem trockenen Landsporn zwischen zwei Bächen gibt Hinweise auf die frühe Gründung Bubachs. Am 10. Juli 1002 wurde Bubach erstmals urkundlich in einer Urkunde des Königs und späteren Kaisers Heinrich II. erwähnt, in der er sechs Königshufen aus seinem Besitz einem Ritter namens Gezo schenkte der Nahegau. Am 13. Juni 1302 wurden in Bubach und anderen Orten von König Albrecht kaiserliche Güter und Rechte für 500 Kölner Mark an die Grafen von Sponheim verpfändet. Bubenheim (Pfalz) (Binsfeld) 1131 Bobenheim, 1135 Bubenhem. Bubenheim ist eine fränkische Gründung des 6./7. Jahrhunderts und gehörte zum Wormsgau. 1140 wird der Ort erstmals in der Schreibung Bubinheim (= Heim des Bobo) urkundlich erwähnt, als Graf Ludwig III. von Arnstein Bubenheim der neu gestifteten Prämonstratenserabtei Arnstein (Lahn) übertrug. Bubenheim (Rheinhessen) (Kirberg) 790 Boumhaim. (lies Bouinhaim) Ab dem 5. Jahrhundert wurde der Raum Ingelheim von den Franken besiedelt. Bubenheim wird als „Bubinheim“ (= Heim des Buobo) erstmals 766 in einer Lorscher Urkunde erwähnt. Bubenreuth n einer Urkunde König Konrads IV. vom 24. November 1243 wurde der Ortsname als „Bubenrode“ zum ersten Mal genannt. Das Grundwort -reuth weist auf eine Rodungssiedlung hin. Als Gründer der Siedlung ist eine Person namens Bubo anzunehmen. In der Urkunde wird bezeugt, dass der Bamberger Bischof Heinrich I. von Bilversheim das verpfändete Dorf wieder einlöste. Im Rechtsbuch des Bischofs Friedrich I. von Hohenlohe von 1348 sind in der villa pubenreut zehn zinspflichtige Güter aufgeführt, die dem Domkapitel gehörten. Bubesheim Der Ort gehörte seit dem Mittelalter zur zu Österreich gehörenden Markgrafschaft Burgau. Durch Verpfändungen gelangte es zeitweise in die Hände schwäbischer Adelsfamilien wie der Freiherren von Hohenberg und der Freiherren von Rehlingen. Bübingen, (Nennig) 981 in Bubiaco. Buborn Der „Buborner Hof“ ist die Heimat des Raubritter Albrechts von der Michelsburg auf dem Remigiusberg bei Kusel. Dieser wurde 1126 Benediktinermönch und schenkte der Propstei St. Remigius das Hofgut Buppur am Buppurner Bach mitsamt 120 Morgen Feld. Diese Schenkung sorgte für die erste urkundliche Erwähnung des Ortes am 16. Oktober 1152 durch Abt Hugo von Reims. In dieser Urkunde teilte Kaiser Friedrich Barbarossa dem Kloster seine Entscheidungen mit. Später wurde der Buborner Hof Eigentum des Kyrburger Wildgraven. Bubsheim Bubsheim wurde im Jahre 1347 erstmals urkundlich erwähnt, der Weiler Anhausen bereits 1095. Buch (Hunsrück) Buch bei Kastellaun, 1052 Bucho, 1200 Bucha. Germanisch bok, Kollektivbildung zo boko, Buche. Buch (Schwaben) Buch (Nümbrecht) 1109 Bvche. Buch (Taunus) Buch bei Uxheim, 1221 Boch. Bucha (Seenplatte) Bucha (Südliches Saaletal) Buch am Buchrain Der Ort ist erstmals im 8. Jahrhundert in Freisinger Urkunden nachweisbar. Vom 10. Jahrhundert bis Anfang des 15. Jahrhunderts ist die ortsadlige Familie von Buch („de Povcha“) bzw. Pucher nachweisbar, die dort ihren Sitz hatte. Vom Schloss ist nichts erhalten. Buch am Erlbach Das Dorf wurde bereits im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt und ist damit älter als die meisten wichtigen Städte Bayerns. Die Entdeckung vieler Zeugnisse keltischer Siedlungstätigkeit zeigen, dass die Gegend um den Ort herum sogar noch viel früher Anziehungskraft besaß. Die erste urkundliche Erwähnung Buchs erfolgte im Jahr 759, als ein „Edler Chuniperth von Pohe“ die in seinem Besitz befindliche Kirche „In Pohe“ an den Freisinger Bischof übertrug. Buch am Wald Der erste sichere Beleg für den Ort stammt aus dem Jahr 1335. Hier wird der Ort „Buch“ genannt. Der Ortsname leitet sich von einem Flurnamen ab, der auf einen zu dieser Zeit existierenden Buchenwald hingewiesen hat. Belege aus den Jahren 1255 und 1261 können nicht sicher diesem Ort zugewiesen werden. Seit 1761 ist die heutige Form „Buch am Wald“ belegt. Buchbrunn ie Besiedlung der Gegend im heutigen Landkreis Kitzingen begann im 8. Jahrhundert mit der Christianisierung des damaligen Germaniens. In unserem Raum wirkte als erster Missionar der irische Wanderprediger Kilian, der als Frankenheiliger verehrt wird. Seine Gebeine sind in der Kiliansgruft unter der Neumünsterkirche in Würzburg beigesetzt. In diese Zeit fällt die Gründung des Benediktinerinnenkloster Kitzingen (745). Im 8. und 9. Jahrhundert entstanden in der Umgebung dieses Klosters Gehöfte und Mühlen, die diesem unterstanden und deren Bewohner Frondienste leisten mussten. Den zehnten Teil ihrer Einkünfte aus Landwirtschaft, Jagd und Fischerei mussten sie an das Kloster abführen. Drei solcher Zehnthöfe wurden auch in Buchbrunn gegründet. Buchdorf as Kloster Kaisheim und das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth waren im Mittelalter die bedeutendsten Grundherren in Buchdorf. Allerdings spielen die Nachbargemeinden Baierfeld und Bergstetten eine wesentlich wichtigere Rolle: Beide werden schon 1137 in einer Urkunde von Bischof Gebhard II. von Eichstätt erwähnt, sogar der Baierfelder Pfarrer Hartwig wird hier namentlich genannt. Büchel, später Eigelstein. 1163-68 in monticula, 1171 Buchele, 1165-85 Bochele. Germanisch bugila, Hügel. Büchenbeuren, (Koblenz) 1044 Buocheneburi. Germanisch bokina-, mit Buchen umstanden + burja, Koten. Buchen (Odenwald) Erster wähnung 773/74 im Zuge der Schenkung an das Kloster Lorsch, danach unter der Herrschaft der Herren von Dürn, die Buchen 1255 zur Stadt erhoben, ab 1309 dem Erzstift Mainz zugehörig und seit 1806 badisch. Geburtsort von Albrecht Pilgrim von Buchheim und Konrad Wimpina. 773/4 (Kopie 12. Jahrhundert) Bucheim, 9. Jahrhundert (Kopie 12. Jahrhundert) Bocheimer marca, 1146 Buchheim; Buchen (1395). Eigentlich ein Kompositum mit dem Grundwort -heim. Dem Bestimmungswort liegt wohl althochdeutsch buohha, mittelhochdeutsch buohhe ‘Buche’, beziehungsweise mittelhochdeutsch buoh ‘Buchenwald’ zu Grunde. Vereinzelte u Schreibungen für uo sind schon althochdeutsch bezeugt. Der Name ist dann als ‘Wohnstätte bei den Buchen’ zu deuten. Die Kürzung -heim > -en begegnet auch in Namen wie Bretten < Brettheim. Buchenbach as im unteren Wagensteigtal gelegene Buchenbach setzt sich aus mehreren weilerartigen Siedlungsteilen und einer Reihe von Einzelhöfen zusammen, darunter den Ortsteilen Ober- und Unterbuchenbach und dem bis 1837 selbständigen Wiesneck. Wiesneck ist der älteste Teil von Buchenbach. Die dort gelegene Burg Wiesneck wurde erstmals 1079 urkundlich erwähnt und gehörte den Grafen von Haigerloch-Wiesneck. Um die Burg, die 1121 von den konkurrierenden Zähringern und 1646 von den Franzosen im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, entwickelte sich ein kleiner Ort, der 1837 nach Buchenbach eingemeindet wurde. Das Dorf Buchenbach selbst, das 1350 erstmals erwähnt wurde, war ebenfalls österreichisches Lehen in der Hand verschiedener Familien, wobei seit 1653 die Freiherren von Sickingen den bedeutendsten Anteil der Grundherrschaft besaßen. Buchenberg Bereits in der Antike war die Gemarkung besiedelt. Der Burgus Ahegg ist ein kleiner römischer Militärstandort, der als spätantiker Wohn- und Wachturm für die Kontrolle eines Abschnitts der Reichsgrenze entlang des Donau-Iller-Rhein-Limes (DIR) zuständig war. Durch den heutigen Ort Buchenberg selbst führte die Römerstraße Kempten–Bregenz, an deren Verlauf im heutigen Ortsgebiet ebenfalls ein Wachposten mit Turm errichtet worden war – der Burgus Buchenberg. Seine Grundmauern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fundamente der Christi-Ruh-Kapelle in der Römerstraße. Bei den Weilern Klamm und Kenels finden sich weitere, sichtbare Zeugnisse des antiken Verkehrsweges. Im Jahr 1275 findet sich die nachweislich erste Erwähnung des Ortes „Buchiberg“ als Pfarrei in der liber decimationis. Buchet Buchfart Der Ortsname Buchfart verweist auf eine wichtige Furtstelle im Buchenwald. Der Ort wurde erstmals 1348 urkundlich mit Lutolf von Heitingsburg residenz in Buchverte erwähnt. Die Grafen von Orlamünde hatten zu dieser Zeit die Lehnshoheit in Buchfart, diese gelangte 1395 an die Grafen von Schwarzburg. Buchheim 1138 Bochem, 1157 Boechei, germanisch boko, Buche + haima, Wohnung. Buchhofen Die frühesten urkundlichen Belege stammen dagegen erst aus dem 8. Jahrhundert: Um 741 übereignete der Agilolfingerherzog Odilo dem neu gegründeten Kloster Niederaltaich (Altaha) 28 Mansen/Huben von Poohofa/Buchhofen und Muliheim/Mühlham. Nur ein oder zwei Jahrzehnte später kam unter Herzog Tassilo, dem Sohn von Odilo, auch Puttingas/Putting mit seinen 4 Höfen an Niederaltaich. Das Kloster Obermünster Regensburg erhielt um die Mitte des 9. Jahrhunderts ein stattliches Gut in Otmarigen/Ottmaring. Im Jahre 1149 nimmt Papst Eugen III. das Kloster Niederaltaich und die dazugehörigen Güter und Kirchen, so auch die Kirche von Buchhofen in seinen besonderen Schutz. Buchholz (Dithmarschen) Buchholz (Lauenburg) Buchholz wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte schon im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit zum Herzogtum Lauenburg. Buchholz (Röbel-Müritz) Der Ort tauchte 1273 erstmals in einer Urkunde als Buchholte auf. Die Backsteinkirche in frühgotischem Stil stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und ist mit einem offenen Turmdurchgang einzigartig im südlichen Mecklenburg. Buchholz (Schaumburg) Der heute verlassene Meierhof Henkhausen, der vor dem Jahr 1000 entstanden ist, wird als Ursprung von Buchholz gesehen. Als weiterer Hofbesitzer wird 1551 erstmals ein „Thom Bockholtze“ vom Schreiber der gräflichen Regierung notiert. Buchholz (Aller) Buchholz (Hohnstein/Südharz) Buchholz (Westerwald) Frühe Erwähnungen Buchholz finden sich unter den Namen „Bouhols“ (1590), „Crütz zu Buchols“ (1591), „Boichholts“ (1592), „tzo Bucholtz“ (1596). Im 17. Jahrhundert wird Buchholz meist nur in Verbindung mit und nach der „Kapelle des Heiligen Creuzes Buchholz“ genannt. Buchholz, (Koblenz) 1224, Bucholze. Germanisch boko, Buche _ hulta, Wald. Buchholz, (Niederoberweiler) 1163 Bucolz. Buchholz, (Uckerath) 1117 Bucult. Buchholz in der Nordheide Nach 1236 Bocholt [Kopie16. Jahrhundert], 1450–51 Bockholte, 1567 Boeckholt; Buchholtz (1791). Bildung mit dem Grundwort -holz, das bis ins 17. Jahrhundert hinein in der norddeutsch Entsprechung -holt(e) erscheint. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativum altsächsisch bo ̄k, mittelniederdeutsch böke ‘Buche’. Die Schreibungen mit -ck beziehungsweise -oez eigen die Länge des Stammvokals an. Das Bestimmungswort wird im 17./18. Jahrhundert durch die hochdeutsch Form Buchersetzt. Der Zusatz in der Nordheide, der sich auf die Lage des Ortes bezieht, ist jung und dient seit 1960 der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten. So Bocholt, Kreis Borken. Buchhorst Buchloe Mittelalterliche Stadt um 1280, ab 1311 im Besitz des Hochstifts Augsburg. 1153–1162 Bocholon, 13. Jahrhundert Bu ̊echellun, 15. Jahrhundert Buchlon; Buchloe (1517). Grundwort: wohl althochdeutsch lo ̄h, lo ̄ ‘Hain, Gebüsch, Wald, Gehölz’ im Polen., -loh(e), Bestimmungswort: althochdeutsch buohha ‘Buche’, umgedeutet auf mittelhochdeutsch buoch Buchenwald’. Gesamtdeutung: ‘Siedlung bei den lichten Buchengehölzen’. Buckautal Buckenhof Das Dorf Buckenhof entstand zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert. Die erste öffentliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1372. Zwischen 1564 und 1567 erbauten die Freiherren von Haller das Schloss Puckenhof. Buckow (Märkische Schweiz) Buckow ist ursprünglich eine slawische Siedlung. Archäologische Funde belegen die erste Besiedlung im 9. Jahrhundert. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbte Herzog Heinrich I. von Schlesien das Land Lebus, zu dem die Märkische Schweiz gehörte. Im Jahr 1224 entstanden durch Schenkungen die Ortsteile Mönfberg (Müncheberg), Münchehofe, Trebnitz und Obersdorf. Dann ließen sich dort deutsche Siedler nieder. Die slawische Bevölkerung musste sich auf die Töpfergasse (heute Wallstraße) beschränken, wo ihr kleine Grundstücke, sogenannte Wallgärten, überlassen wurden. Budenbach In Budenbach gibt es Funde aus der römischen Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1293. Budenheim Bereits in spätrömisch Zeit wurden hier villae rusticae zur Sicherung der Versorgung der Garnisonsstadt Moguntiacum angelegt. Seit dem 9. Jahrhundert gehörte das Dorf dem Altmünsterkloster in Mainz, 1563 an das Mainzer Erzstift. 1781 wurde das Klostervermögen durch die Mainzer Universität übernommen. 1057 Buodenheim, 1040–1140 Butenheim. Das Bestimmungswort ist der althochdeutsch Personenname Bodo, Genitiv Singular Boden-, mittelhochdeutsch Buodo, Bûdo, das mit dem Grundwort-heim zu einem typischen Ortsnamen dieser Landschaft wird. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Wohnstätte des Bodo’. So Bodenheim, Ortsteil von Weilerswist, Landkreis Euskirchen, Bad Bodendorf, Ortsteil von Sinzig, Landkreis Ahrweiler. Büchel (Eifel) Büchel (Unstrut) Büchen 1230 erstmals Erwähnung von Büchen-Dorf, im Mittelalter zentrale Bedeutung als Markt-, Kirchspielund Wallfahrtsort. 1230 Boken [Original], 1390 to der Boken, 1545 tor Boken; Büchen (18. Jahrhundert). Die Wendung tor Boken ‘zu den Buchen’ enthält die flektierte Mehrzahlform zu norddeutsch book ‘Buche’ und beschreibt damit den Ort Büchen als eine ‘Siedlung bei den Buchen’. So Aukrug-Bucken, Kreis Rendsburg Eckernförde, Bücken, Landkreis Nienburg/Weser. Büchenbach Der Ort wurde 1103 als „Buchenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der einen Bach bezeichnet, an dem Buchen wachsen. 1249 wurde der Ort in einer Urkunde als „Bvochenbach“ erwähnt, in der die Schenkung eines Gutes an das Kloster Seligenporten besiegelt wird. Büchenbeuren Im Jahr 1301 wurde Büchenbeuren erstmals urkundlich in einer Urkunde des Grafengeschlechts Sponheim erwähnt. Dennoch geht man davon aus, dass es etwa 300 Jahre älter ist. Büchenbeuren gehörte bis zum Ende des Mittelalters zum Grundbesitz der Grafen von Sponheim. Im Jahr 1437 gelangte das Dorf an die Markgrafen von Baden und die Pfalzgrafen bei Rhein. Büchlberg Büchlberg gehörte ursprünglich zum Abteiland, dem Besitz des Klosters Niedernburg, und fiel über dieses an das Hochstift Passau. In kirchlicher Hinsicht unterstand es zunächst der Pfarrei Hutthurm. Bückeburg 1153/70 Erwähnung einer Siedlung Sutherem, 1304 ein Hof zu Zinterem vor der Bukkeborch, um 1300 Wasserburg der Grafen von Schaumburg zur Sicherung der Herrschaft gegen Minden, 1365 Fleckenrecht, 1609 Stadtrecht, Ausbau der Stadt und des Schlosses zur Residenz, ab 1647 Regierungssitz der Grafen von Schaumburg-Lippe.1304 vor der Bukkeborch [Original], 1518 bynnen unserm flecke Bückeborg [Original]. Der Name der Alten Bückeburg (1153/1170 Buckeburch [Original]) bei Obernkirchen, der Hauptburg des Buckigaues (755 in pago, qui Bucki vocatur [Original]), wurde auf Burg und Siedlung übertragen. Der Burgname setzt sich aus dem Grundwort -burg und dem altsächsisch Gau namen Bucki zusammen, der als -ja Ableitung von *Buk (zu indogermanisch *bheug[h]-, *bhug ‘biegen’) entstanden ist. Das Suffix vokal bewirkte Umlaut und Gemination des -k-. Wahrscheinlich verweist die Basis *Buk auf die hügelige Landschaft, vgl. niederländisch Buck. Bücke ‘Krümmung, Hügel’, mittelniederdeutsch bucken, mittelhochdeutsch bücken ‘bücken, niederbeugen, biegen, krümmen’; bisherige Deutungen gingen von einer Verbindung mit mittelniederdeutsch buk, mittelhochdeutsch gebücke ‘Zaun aus ineinander verflochtenen (gebogenen) Zweigen, Grenzhag’ aus. So Bücken (937 Bukkiun), Landkreis Nienburg (Weser). Bücken Der Flecken Bücken verdankt seine Entstehung einem kirchlichen Akt. Die Gründung geht in das Jahr 882 zurück. Damals wurde durch den Erzbischof Rimbert zu Bremen das Stift zu Bücken als Missionszentrum gegründet. Bücken diente den Erzbischöfen auch als Zufluchtsort, so z. B. bei den Wikingerüberfällen des 10. Jahrhunderts. Der heutige Ortsteil Altenbücken wurde bereits 860 erwähnt. Um 1200 war das Stift durch zahlreiche Schenkungen und Zuwendungen einer der reichsten Steuereinnehmer im Norddeutschen Raum. Büddenstedt Büddenstedt wurde 1121 erstmals als Badenstedi erwähnt. Später wurde zwischen Groß Büddenstedt und Klein Büddenstedt unterschieden, wobei Klein Büddenstedt 1547 letztmals erwähnt wurde und wüst fiel. Eine Kirche in Groß Büddenstedt bestand seit dem Mittelalter. Büderich bei Düsseldorf. Ende 1100 Botreche, 1136 Buderge, 1166 Buderke. Büderich bei Wesel. 1138 Budrich. Buderinc (Liedern) 1200 domus que dicitur Buderinc. Büdelsdorf 1779 erhielt Büdelsdorf genaue Ortsgrenzen, 1867 zum Kreis Eckernförde. 1538 Budelstorp [Original], 1600 Büdelstorfe, 1651 Budelstorp. Der Ortsname i st eine Zusammensetzung aus dem Personenname Büdel (von Bodilo abstammend) und der mittelniederdeutsch Form -dorp ( -dorf ), so dass ein ‘Dorf des Büdel’ bezeichnet wurde. Büdesheim 778 Bidonis uaim (Lies haim) 964 Rodenesheim, 949-70 Bodenheim, 1222 Budensheym. Germanisch Bodines haim, Wohnung des Bodin. Büdingen Zuerst wohl eine im Wesentlichen im 8/9. Jahrhundert gegründet und nach ihrem Gründer benannte fränkische Siedlung. Deren Name erscheint erst ab 1131 und nur als Beiname eines dort begüterten Adelsgeschlechts und ging dann auch auf die von diesem seit der Mitte des 13. Jahrhundert in der Nähe erbaute Burg und die sich bei dieser neu entwickelnde Stadt über; Marktrecht 1330. Stadt und Herrschaft kamen im Spätmittelalter an die verwandten Isenburger. 1131 Bu ̊edingen [Original], 1219 Bu ̊tingen [Original, so öfter], 1147 Budingen [Original, so öfter]. Zugrunde liegt wohl der Stamm der Personenname-Kurzform: bo ̄t-i/o (< *baudi) mit expressiv offenem und daher dann zu -uo diphthongiertem -o ̄-, in der Bedeutung ‘Gebieter’ zu gi-biotan ‘(ge)bieten’. Das -u ̊e und die wesentlich häufigeren (im Mittelhochdeutsch durchaus vieldeutigen) Graphien -u ̊oder -u bezeichnen hier wohl schon den aus dem Diphthong üe (< althochdeutsch uo) seit dem 11. Jahrhundert entstandenen Monophthong ü ̄, wobei der aufgrund des -i-haltigen Suffixes schon im Althochdeutsch gesprochene Umlaut bis ins 15. Jahrhundert meist ungezeichnet bleibt. In vielen Belegen erscheint noch das alte, im frühen Rheinfrankisch weitgehend unverschoben gebliebene -d-, in ebenso vielen aber schon die sich zumindest graphemisch weiter ausbreitende Lautverschiebung > t; seit dem Spätmittelalter setzt sich – wohl auch durch die norddeutsch Konsonantenschwächung gestützt – -d durch. Mit dem Zugehörigkeitssuffix -ing ( -ingen) ergibt sich der Insassenname im Dativ Plural; ‘bei den Leuten des Bo ̄ti/o’.. So Büdingen, Landkreis Merzig-Wadern, Butzbach, Wetteraukreis. Büdlich 633 Bodeliacvm, 802 Budelchica. 949 Bodelacha. Bühl 1283 Übergang an das Kloster Schwarzach, 1720 ging Bühl an Baden und erhält 1835 von dem Großherzog Leopold von Baden das Stadtrecht. Stadtkapelle Bühl, Römischer Meilenstein. 1275 Buele, 1283 (Kopie 1780) Bühel, 1302 Buhele, 1373 Oberbühl. Der Name gehört zu althochdeutsch buhil ‘Hügel, Berg’, mittelhochdeutsch bühel ‘Hügel’. So Beuel, Ortsteil von Bonn. Bühlertal Ersterwähnung 1301, ab 1536 Teilbegüterung der Markgrafen von Baden und seit 1688 komplett badisch. 1325 Búheltal, 1335 Bu ̊helertal. Bühlertal ist eine Zusammenrückung aus das Bühler Tal ‘Tal hinter Bühl’. Der Name erinnert an die von Bühl her immer weiter vorgetriebene Rodung. So Bühlerzell, Bühlertann, Oberes Bühlertal, alle Landkreis Schwäbisch Hall. Bühlertann Der namengebende Hauptort Bühlertann liegt an der Verengung der Talaue der Bühler, die vorher von Kottspiel im Süden in einer weiten Schwemmebene nach Norden zieht und dabei den Dammbach von rechts aufnimmt. Der alte Ortskern liegt mit Rathaus, St. Georg und Gangolfskapelle auf einem nicht sehr hohen, aber hochwassersicheren Hügel auf der linken Flussseite dicht an einem Flussübergang. Bühlerzell Die Ortschaft Bühlerzell wurde vermutlich um das Jahr 800 n. Chr. von Mönchen aus dem Kloster Ellwangen gegründet. Die Niederlassung diente einerseits als Grenz- und Stützpunkt, andererseits begann durch Waldrodung und die Anlage von Höfen die wirtschaftliche Nutzung. Der Ortsname zeigt noch die Entstehung aus einer „Celle an der Bühler“ an. Bühlerzell gehörte die meiste Zeit seiner Geschichte zum Besitztum der Fürstpröpste von Ellwangen. Geifertshofen wurde im Jahr 1085 erstmals urkundlich erwähnt. Es war zunächst im Besitz des Klosters Comburg und gelangte später in den Herrschaftsbereich der Schenken von Limpurg und somit ab 1500 in den Fränkischen Reichskreis. Bühnsdorf Bühnsdorf wurde 1142 erstmals als Buenestorpe erwähnt. Im Jahre 1359 ging es in den Besitz des Klosters Reinfeld über, das 1582 an das dänische Königshaus verkauft wurde. Ab 1746 konnte die Bevölkerung sich aus der Leibeigenschaft freikaufen. Bühren Der Zeitpunkt der Gründung des Ortes „Bühren vor dem Wald“ ist unbekannt. Archäologische Funde von Keramik und die Quarzitschlagstelle Voßküppel zeigen, dass der siedlungstopografisch günstig gelegene Ort bereits in der Altsteinzeit aufgesucht und später auch besiedelt wurde, denn der Ort lag am Osthang des Bramwaldes hochwassergeschützt und dennoch unmittelbar an der wasserreichen Schede. Seit wann man von einer kontinuierlichen Besiedlung des Dorfes ausgehen kann, ist allerdings nicht sicher. Im 9. und 10. Jahrhundert wurde es als Burian mehrmals in den Corveyer Traditionen urkundlich erwähnt, womit es über 1000 Jahre alt ist. Die Zuordnung dieser Urkunden zu Bühren ist jedoch nicht unumstritten, da es im weiteren Umkreis mehrere Orte namens Büren gab oder noch gibt. Bülkau Der Name Bülkau wurde 1404 Bulcow/Buklow, 1680 Pilkauw, 1702 Biklau geschrieben, auch die Schreibweise Bolkauw ist bekannt, und soll von dem Bolk / Bulk (Stein) in der au (Aue) kommen, also einen natürlichen Übergang über die Aue darstellen. Im hohen Mittelalter trieben die Bauern der Geestinseln (Wingst, Westerberg und Hohe Lieth) ihre Tiere im Sommer entlang der Priele in die Marsch. Bülow Well nach der Bülow eine Familie, die mit Ritter Godofridus de Bulowe im Jahr 1229 erstmals urkundlich erscheint. Mit Gottfried, welcher ebenfalls in den Jahren 1239 bis 1255 in insgesamt 24 Urkunden als Ritter genannt wurde, beginnt auch die gesicherte Stammreihe des Geschlechts. Seinen Namen entlehnte er von seinem gleichnamigen Stammsitz in Bülow bei Rehna in Mecklenburg, einem heutigen Ortsteil von Königsfeld. 1237 stattete Gottfried das nahe seinem Rittersitz Bülow neu gegründete Kloster Rehna mit neuem Grund und Boden aus. Im dortigen Sprachraum, auf wendische Sprachwurzeln zurückgreifend, wird der Pirol, der auch als Kleinod des Familienwappens geführt wird, als Vogel Bülow bezeichnet. Bülstedt Der Ort Bülstedt wurde erstmals 1150 urkundlich erwähnt. Bülstringen Bünde Entstehung um eine karolingische Pfarrkirche des 9. Jahrhundert (zum Stift Herford); im Machtbereich der Bischöfe von Minden, Paderborn und Osnabrück; 14. Jahrhundert zur Grafschaft Ravensberg, seit 1609/47 brandenburgisch, 1719 Stadtrecht. Zu 853 (formale Frankreich., Kopie 1039) Buginithi, 952 Buinithi, 1025 Biunidi, 1079 Bvnede, Ende 12. Jahrhundert Buinithe, 1147 Bunethe, 1224 Bugnede, 13. Jahrhundert de Bunethen, 1276 in Bunede, 1277 villa Bunde. Ableitung mit dem Suffix-ithi. Die Basis der Ableitung wird bislang mit dem stark Verb mittelniederdeutsch bu ̄gen, altenglisch bu ̄gan ‘biegen’(vgl. auch zu althochdeutsch biugo (lateinisch sinus), mittelhochdeutsch biuge Feminin ‘Beugung’ und altsächsisch -bo ̄g ‘Band, Reif, Spange’, altsächsisch boga ‘Flöhkraut, Polei’, altsächsisch -bogo, althochdeutsch bogo ‘Bogen’, westfälisch buage) oder mit mittelniederländisch Buun, bune Feminin ‘Flechtzaun, auch bebautes Land’, mittelniederdeutsch bu ̄n(e) ‘Bühne (als Deichschutz), Fischwehr; Zaun’, Neuhochdeutsch Bühne verbunden. Da in der Basis ein Bezug zu naturräumlichen Gegebenheiten anzunehmen ist (Flusslauf der Else, Else aue, zahlreiche kleine Bäche in der Elseniederung), liegt ein Anschluss an indogermanisch *bho ̄gh-‘Schlamm, Sumpf ’ näher, sodass mit einer germanisch Nasalbildung*bo ̄g-ina (Bezeichnung für einen schlammigen Wasserlauf oder Wasserlauf in sumpfigem Gelände; vgl. der Ortsname von Bögen, Landkreis Vechta) gerechnet werden kann. Nach Vokalerhöhung von -o ̄> -u ̄vor i der Folgesilbe ergibt sich die älteste Namenform Buginithi, die nach Abschwächung und Synkopie der Nebentonsilben zu Bunede, Bunde, nach Sekundärumlaut zu Bünde wird. Der Namen des in erhöhter Lage liegenden alten Siedlungskernes ist damit aus einer Flurbezeichnung für das mit schlammigen Wasserläufen durchzogene Umland entstanden. Bünsdorf Der Ort Bünsdorf wird erstmals in einem zwischen August und November 1190 verfassten Bericht, der Visio Godeschalci, als Bunestorp erwähnt. Der Ortsname bedeutet „Dorf des Buni“. Ältestes Bauwerk des Ortes ist die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete St.-Katharinen-Kirche. Bürdenbach Im heutigen Ortsteil Bruch stand bis zum 19. Jahrhundert ein Renaissanceschloss, das zum Besitz der Familie von Welschenengsten gehörte, die den Grafen von Sayn und Nassau diente. Zwischen 1634 und 1636 wohnte hier Johann Wilhelm von Welschenengsten genannt Bernkott mit seiner Frau Christine von Diez, der Tochter der Prinzessin Anna von Sachsen. Büren Gründung vor 1194 durch Edelherren von Büren in der Nähe ihrer Burg (gegründet circa 1150) und dem Paderborner Bischof unterstellt, bis 1220 Ausbau nach Lippstädter Vorbild um ein novum oppidum, Markt und Münzprägung (seit circa 1250), vor 1252 Gründung einer zweiten Neustadt, deren Ausbau misslang, 1326–1374/84 Mitherrschaft der Bischöfe von Paderborn, 1660 paderbornische Landeshoheit. Mittelalter Brauereigewerbe. 1015 Burenan, 1015 (Kopie um 1160) Burgnan, 1153 Buren, 1252 in Buren, 1260 de Bu ̊ren. Der Name wird als Dativ-Plural-Form mit altsächsisch bu ̄r Feminin ‘Bauerschaft, Dorf’, mittelniederdeutsch bu ̄r ‘Gehäuse, Wohnstätte; Bauer, Käfig’ verbunden (vgl. angelsächsisch althochdeutsch bu ̄r Maskulinum ‘kleines Haus, Kammer’, neuhoschdeutsch Bauer ‘Vogelkäfig’) und als Ortsangabe ‘bei den (kleinen) Häusern’ erklärt. Ausgangspunkt wird eher *buri (-ja-Stamm) sein, für dass ein Dativ Plural *Buriun zu erwarten wäre (ohne den Nasal der ältesten Zeugnisse mit Sprossvokal hinter -r-; -g wird für -i/j stehen). Während Burenan um 1160 leicht als *Burcnan verstanden und zu Burgnan umgeschrieben worden sein kann, passt späteres Buren als synkopierte Form zum älteren Burenan, das als -n-Erweiterung aus *Bur-in-an auch mit indogermanisch *bhar-, bhor-, bhr ‘Hervorstehendes, Borste, Spitze etc.’ verbindbar wäre und eine alte Bezeichnung des spitz auslaufenden Bergsporns gewesen sein könnte. Seit dem 12. Jahrhundert erscheinen abgeschwächte und gekürzte Formen, die demgegenüber dann eine sekundäre Umdeutung mit mittelniederdeutsch bu ̄r Neutrum ‘Gehäuse, Wohnstätte etc.’ darstellten. Verbreiteter Namentyp von Friesland bis in die Schweiz ( -beuren, -beuern, -büren). So Ibbenbüren, Kreis Steinfurt, Ortsteil (seit 1928) von Gelsenkirchen; Büren an der Aare (817 Purias, 828 Puirron), Kanton. Bern; Beuron, Kreis Sigmaringen, Baden-Württemberg; Benediktbeuern, Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen; Blaubeuren, Alb Donau-Kreis; Kaufbeuren, Kreis Ostallgäu. Bürgel Der Name Bürgel taucht laut Martin Crusius in seinen Annalibus Suevicis erstmals anlässlich des Merseburger Turniers im Jahre 968 mit dem Turnier-Teilnehmer Erich Herr zu Gleißberg und Bürgelin auf. Bürgel selbst, wurde erstmals urkundlich am 13. Februar 1133 als Ort erwähnt. 1234 wurde Bürgel als Stadt unter 24 Städten Thüringens erwähnt.[ Im Bereich der Altstadt auf dem südlich gelegenen Georgenberg lag eine Befestigung. Diese Burg, von der noch Mauerreste vorhanden sind, hat wohl auch der Stadt den Namen gegeben.Sowohl die Stadt Bürgel, als auch das im Ortsteil Thalbürgel gelegene Kloster Bürgel haben ihren Namen von der ehemaligen Burg (Bürgelin) auf dem Georgenberg. Bürgstadt In frühgeschichtlicher Zeit war der Bürgstadter Berg Sitz einer befestigten Siedlung (heute Wald), die durch den Ringwall Bürgstädter Berg geschützt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Bürgstadt erfolgte im Jahr 1181. Bürstadt Seit dem 8. Jahrhundert im Besitz des Klosters Lorsch. Bevorzugter Aufenthaltsort von Kaiser Ludwig dem Deutschen. 873 Schauplatz eines Reichstages. Das Wormser Konkordat von 1122 wurde auf den „Laubwiesen“ bei Bürstadt verkündet. 1232 gelangte Bürstadt an das Erzbistum Mainz; 1461–1623/50 in kurpfälzischer Pfandschaft, danach bis 1803 wieder unter dem Erzbischof von Mainz 767 (Kopie) in Birstather marca, 770 Birstat, 770 Bisistat, 788 in Birstettero marca, 795 (Kopie) Bisestat. Personenname Biso oder Personenname *Biri. In der frühen, ausschließlich kopialen Überlieferung wechseln s und r-haltige Formen einander ab. Aufgrund der heutigen Lautung ist von *Biri, einer stark flektierenden Nebenform von Bero (althochdeutsch bero ‘Bär’), auszugehen. Möglicherweise geht das -sauf Verlesung eines in angelsächsischer Minuskel geschriebenen -r durch den Kopisten des 12. Jahrhundert zurück. Büsingen am Hochrhein Die ältesten archäologischen Funde, die auf menschliche Aktivitäten im Raum Büsingen schließen lassen, stammen aus der Bronze- und der späten Hallstattzeit. Gegen Ende der Römerzeit wurde der Limes von Basel bis zum Bodensee auch in der Nähe von Büsingen errichtet. Nachdem diese Grenzbefestigung von den Alemannen überwunden worden war, ließen sich vermutlich die ersten am Rheinufer nieder und nannten ihren Ort Buosinga, was so viel heißt wie die Siedlung der Leute des Boso. Mit der auf einer Anhöhe gelegenen St.-Michaels-Kirche war das Gebiet des heutigen Kantons Schaffhausen vor der Stiftung des Klosters Allerheiligen zu Büsingen kooptiert.[11] 1090 wurde Büsingen erstmals urkundlich erwähnt, als es vom Grafen Burkhard von Nellenburg dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen geschenkt wurde. Büsumer Deichhausen (früher „Dykhusen“) Büsum Seit der ersten Erwähnung 1140 bis zum Bau des Hafenkoogs 1940 veränderte sich das Büsumer Ortsbild stetig. Landgewinnung, Wurt- und Deichbau trugen zur Vergrößerung der Gemeinde in Richtung Norden bei und verbanden die ehemalige Insel mit dem Festland, Sturmfluten sorgten immer wieder für Verwüstungen und Landverluste – der größere Südteil der Insel ist mittlerweile im Meer versunken. ermutlich bestand die Insel Bisvne aus den Orten Middlestorpe, Norddorp (das heutige Büsum), Dickhusen (Büsumer Deichhausen) und Werven. Die Vermutung, dass es auch noch ein Süderdorp gegeben habe, wird zwar schon von Neocorus geteilt, konnte bisher aber nicht archäologisch bestätigt werden. Bütow Genannt na ein platze in Polen Bytow. Der slawische Name *Bytov-, possessiv abgeleitet vom Personenname Byt, vgl. Personenname Byt, mit Suffix *-ov-; kaschubisch Neutrum Bëtowo (y > ë, mit der Tendenz zum Gebrauch des Wortbildungssuffixes -owo). Adjectivisch bytowski.. So. Bütow, Butow // Bytowo (Westpommern); Bütkau // Bytkowo (Großpolen), Bittkow // Bytków. Büttel Die Ortsnamenendung -büttel stammt aus dem Niederdeutschen bzw. dem älteren Germanischen und hat etwa die Bedeutung von „Haus und Hof“ oder „Siedlungsgebiet“. „Büttel-Ortschaften“ haben ihre Verbreitung ausschließlich in Nordwestdeutschland. Die Herkunft und Gründungszeit dieser Ortschaften ist unter Forschern umstritten. Büttelborn Die Großgemeinde entstand 1977 aus dem Zusammenschluss von Büttelborn, Klein-Gerau und Worfelden, die alle erst im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurden. Sie waren würzburgisches Lehen der Grafen von Katzenelnbogen und kamen nach deren Aussterben 1479 zur Landgrafschaft Hessen. Büttelborn: 1211 [Original] Bu ̊delburne, Budelbrunnen, Buthelburnen, 1225 Butelborne, 1613 Büttelborn. Klein-Gerau: 1246 [Original] villa Weneghgerahe, 1318 Wenigen Gera, 1383 Cleynen Gerauwe. Worfelden: 1211 [Original] Wormuelden, 1225 Woruelde, 1319 villa Urfelt. Das Bestimmungswort des Ortsname Büttelborn ist zur indogermanisch Wurzel bh(e)u‘ ufblasen, schwellen’ zu stellen, vgl. mittelniederdeutsch boddelen ‘Blasen werfen, schäumen’. Das Grundwort-born( -brunn).Der eigentliche Ortsname von Klein-Gerau ist ein Gewässername (Gerach, heute Mühlbach) mit dem Grundwort-ach1. Die Endung-au tritt erst sekundär hinzu. Das Bestimmungswort gehört zu mittelhochdeutsch g ̄er(e) ‘keilförmiges Landstück’. Der Mühlbach nimmt im Bereich von Groß-Gerau einen keilförmigen Verlauf. Die frühen Belege des Ortsname Worfelden zeigen ein uneinheitliches Bild, sodass eine eindeutige Erklärung nicht möglich ist. Mit Sicherheit nicht zu einem nicht bezeugten althochdeutsch Adjectivisch *u ̄r ‘feucht’. Wahrscheinlich liegt eine Klammerform *Worm(bach)felden vor. Der heutige Mühlbach, der durch den Ort fließt, weist die für der Wurm/ Wormbäche typische Krümmung auf. Bütthard Der Ort wird in einem Schutzbrief des Königs Arnulf von Kärnten im Jahr 889 erstmals erwähnt. 1095 wird Bütthard vom fränkischen Ritter Gerhard an die Benediktinerabtei zu Neustadt am Main verschenkt. 1209 übergibt das Benediktinerkloster seine Güter in Bütthard an Albert von Hohenlohe. Büttstedt Die Schreibweise des Ortes variierte im Laufe der Jahrhunderte stark: 1124 Budestedde, 1191 Buzstede, 1209 Buttestedte, 1400 butstede, 1599, Buedtstedt, 1808 Büttstedt. Die -stedt-Namen verweisen auf die zweite Siedlungsperiode (5. bis 8. Jahrhundert). Die Deutung der Vorsilbe Bütt- ist nicht zu klären, vermutet werden Abwandlungen vom mitteldeutschen bute für Tausch oder Beute oder die Siedlungsstätte eines Bodo oder Budo. Bützow Hälfte 13. Jahrhundert daneben deutsche Siedlung, 1239–1540 Hauptresidenz der Bischöfe von Schwerin, ab 1648 zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, 1760–1789 Universität „Fridericiana“ in Bützow, 1171 terram, que uocatur Butissowe, 1181 Botissi[u], 1189 Buttessou, Butsowe, 1224 Buzhiow(e); Bützow (1346). Der Ortsname liegt ein altpolabischer Kosename*Butiˇs, *Budiˇs (vgl. altsorbisch *Budych, *Budyˇs zu Budysˇin) mit einem possessiv Suffix -ov,-o(w), zugrunde, dessen auslautendes -v in der Aussprache verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Butisˇ oder Budisˇ’ rekonstruieren, der Kosename geht vermutlich auf einen zweigliedrigen Personennamen mit *Budi m Erstglied zurück, einer Form von slawische *byti ‘sein’. So Bautzen // Budysˇ in, Landkreis Bautzen. Buer, (Gelsenkirchen) Mitte 1200 Bure. Germanisch barja, Baracke. Buir, (Aa) 1003 in Pvirae, 1121 de Buiro. Germanisch burja, Baracke, Eventuell beziehen sich die Belege auf Beuer, (Uxheim) Buldern, 889 Bunhlaron, +1000 Bunlarun, Buldoron, Bulloron. Germanisch bun, Rhor+ + hlaerium, zu hlaeri waldiges Sumpfland. Bulenheim, (Lendersdorf) 1196 Bulenheim, 1196 Bulem. Bülheim, (Kleinenberg) 1015-25 Bulihem. Büllesbach, (Uckerath) 948 in Boletrebiechi gespringun. Büllesheim= Großbüllesheim. 856 Bulengesheim, 867 Bullinghiheim, 1176 Bullinsheim. Germanisch Bullinges haim, Wohnung des Bulling. Büllesheim=Kleinbüllesheim, 1176 Superior Bullingisheim. Bullingesheim, (Sankt-Goar) 1114 Bvllingesheim. Germanisch Bullinges haim. Wohnung des Bulling. Bulmke, (Gelsenkirchen) Mitte 1200 Bullerbeke, Bullinbeke. Bülsberg, (Odenthal) 1157 Bullengesberch. Germanisch Bullinges berga, Berg des Bulling. Bulsenbrok, (Brunen). Mitte 1200 Bulcebruke. Bugewitz Bugewitz wurde erstmals als Bvgoseviz am 18. Mai 1233 urkundlich genannt. Die Namen wechseln in der Schreibweise (u. a. Buchwitz, bis erst 1779 der heutige Name auftaucht. Der Name wird mit der Berühmte gedeutet. Buggenhagen Buggenhagen war seit dem 13. Jahrhundert ein Stammsitz der adligen Familie von Buggenhagen, die bis zur Enteignung 1945 im Besitz des Gutes blieb. Buggingen Dieses Gebiet wurde durch verschiedene Stämme der Kelten besiedelt. Im Jahre 70 eroberten die Römer dieses Gebiet. Es wurde unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus kultiviert. Die zuvor hier lebenden Kelten wurden assimiliert. Die Römer errichteten auf den Hügeln Siedlungen und Gehöfte. Diese wurden Villa Urbana genannt. Fränkische Adlige beschenkten um 775 verschiedene Klöster mit Grundbesitz aus diesem Gebiet, insbesondere – wie im Lorscher Codex beurkundet – das Kloster Lorsch. Am 17. Juni 778 erhielt es Güter in Buchinger marca (Gemarkung Buggingen), 789 die Dörfer Wilere (Weiler, Nieder- und Ober-, östlich von Müllheim) und Padaperc (Betberg) in pago Brisgowe (im Breisgau). 819 schenkte ein Ruthart eine Hube in Sevelden (Seefelden) ebenfalls dem Kloster Lorsch. Buhla Buhlenberg Buhlenberg wird erstmalig 1190 in den Kirchbüchern erwähnt. Bullay Es gilt als sicher, dass es auf dem Gebiet des heutigen Bullay eine römische Siedlung gab, die erstmals 1150 als Buley infra Cell urkundlich erwähnt wurde. Von 1470 bis 1550 gab es in Bullay Bergbau. Bullenkuhlen Im Jahre 1588 wurde der Ort als „Bulle-Kuhlen“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1647 wurde er unter dem heutigen Namen Bullenkuhlen genannt. Der Ort liegt am historischen Ochsenweg. Sein Name leitet sich vermutlich von den Teichen an der Krückau ab, an denen die Ochsen getränkt wurden. Bunde Wegen der Lage auf einem Geestrücken blieb der Ort von den großen Sturmfluten der Mittelalten verschont; vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Hafenort; im 15. Jahrhundert als Häuptlingssitz nachgewiesen, weshalb sich der Ort, wie in Ostfriesland häufig zu beobachten, zum Flecken entwickelte. Auf dem heutigen Gemeindegebiet lag die Johanniter-Doppelkommende Dünebroek. 1428 Bunde [Original], 1448 Bunda, 1484–1494 Hogenbonne; Bunde (1465). Der Ortsname ist schwierig. Die von Remmers vorgeschlagenen Deutungen als biwende, bifang oder als *bun-ithi kommen wegen des nicht vorhandenen Umlautes des Stammvokals beziehungsweise bei biwende wegen der überlieferten Formen nicht in Betracht. Der Ortsname könnte mit mittelniederdeutsch bu ̄ne ‘Anhöhe’ verbunden werden und mit einem Dentalsuffix ohne präsuffixalen Vokal (< *bu ̄ n-þa o. ä.) abgeleitet sein. Der Ortsname nimmt Bezug auf die Lage auf einem Geestrücken. Bundendele, (untern Saargegend) +11000 Bundendele, buntendele. Bundenbach uf einem Bergsporn bei Bundenbach, in einer Schleife des Hahnbaches, befand sich die spätkeltische Befestigungsanlage Altburg, auch castellum genannt, vom Stamm der Treverer. Sie gilt als die am vollständigsten erforschte Anlage dieser Art. Bundenbach wurde am 14. März 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Bundenthal Der Ort Bundenthal wurde erstmals am 14. November 1290 in gelehrtem Latein als „valle coloris“ vom Speyerer Bischof Friedrich von Bolanden in einer Lehensurkunde an seinen Kämmerer Walter von Lemberg erwähnt. Bundenthal und der Nachbarort Finsternheim (winsternheym) waren durch die intensive Rodungstätigkeit des Klosters Weißenburg im 10./12. Jahrhundert entstanden. Beim „Salierraub“ wurde wohl Bundenthal zum Reichslehen, das nur der Kaiser vergab. Der Ortsname war bei frühen schriftlichen Belegen Objekt „volksetymologischer“ Deutungsversuche (von Valle Coloris, Wundenthal, Buntendalle, (Biunde= mit Flechtwerk umgebenes Gebiet) bzw. Bonthenthal; Pontenthal, Ponto: Brücke/Übergang). Bundorf Die erste urkundliche Erwähnung war 1170, als das Kloster Ebrach und das Hochstift Würzburg Güter „auch in Buntdorf“ tauschten. Bunsoh Burbach (Eifel) Burbach (Siegerland) Durch oberflächen nahe Erzvorkommen begünstigte frühe Besiedlung, swach des Ortes Reste einer keltisch Wallburg, im Mittelalter Pfarrort und nassauischer Verwaltungssitz im gemeinsam mit den Grafen von Sayn verwalteten Gebiet. 1219 de Burbach [Original], 1324 Burpach, 1324 Burchbach. Der Ortsname i st mit dem Grundwort-bach gebildet, das durch einen der Bäche des Ortsgebiets motiviert ist. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch burg ‘Burg’ zu stellen und durch die Wallburg motiviert, dagegen wohl nicht zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch bu ̄r ‘Haus’ wie bei anderen Orten dieses Namens: Die mundartlich Form Burbich zeigt undiphthongiertes -u und den Anlaut des Grundworts als Verschlusslaut -b-, der durch die urkundlichen Formen (-b-, daneben lange -p-) bestätigt wird. Bei *Bu ̄r (statt Burg-, Burch-) wäre dagegen zum einen althochdeutsch, mittelhochdeutsch -u ̄> neuhochdeutsch -au> mundartlich -iu nd zum anderen -b> mundartlich -w nach -r zu erwarten gewesen, also mundartlich *Birwich. Offenbar bewahrt die in Herkunftsnamen des 14. Jahrhundert auftretende Form mit Burch die ursprünglich Lautgestalt, wobei -g-/-ch die Erweichung -b> -w verhinderte und kurzes -u ohnehin unverändert blieb. Das Fehlen des Gutturals in den sonstigen Belegen kann durch Einfluss der übrigen Burbach der weiteren Umgebung oder Ausfall des -ch zur Erleichterung der Dreierkonsonanz erklärt werden. -burg. Das germanische Wort *burg (althochdeutsch burg / purch, mittelhochdeutsch burc, mittelniederdeutsch borch Feminin) wird ursprünglich in der Bedeutung ‘befestigte Anhöhe’ für frühe Fliehburgen oder für Reste alter Befestigungen gebraucht. Burg steht im Ablautverhältnis zu Berg (-berg) und ist durch das Genus von diesem unterschieden (Feminin: Maskulinum). Die nach dem Vorbild römisch Kastelle und ummauerter Städte befestigten burgartigen Herren und Gutshöfe der Karolingerzeit konnten zu Siedlungen erweitert werden, die auch im Flachland entsprechend benannt wurden (Regensburg). Burg nahm so die Bedeutung ‘Stadt’ an (> Bürger). Gelegentlich erinnern Siedlungsname an eine ehemals vorhandene Burg (Naumburg (Saale), Burgenlandkreis), oder statt des auf eine Burg bezogenen Namens wurde das formal-semantisch ähnliche -berg verwendet (-Nürnberg). Durch die zahlreichen mit unterschiedlichem Bestimmungswort gebildeten adligen -burg-Namen festigte sich die heutige Bedeutung von Burg. Nicht selten begegnen statt -burg neben -berg die Grundwort-stein,-fels oder-eck, bei Wasserburgen auch-au. Burg (bei Magdeburg), frühmittelalterliche Burganlage, im 10. Jahrhundert Burgward mit Burgsiedlung. Seit dem 12. Jahrhundert Ober und Unterstadt unter getrennter Verwaltung beiderseits des Ihleufers, wirtschaftlicher Aufschwung durch flämische Einwanderer, die z.B. Deichbauten an der Elbe und Entwässerungen der Elbniederungen anregten. Im 15. Jahrhundert drittgrößte Stadt der Region nach Halle und Magdeburg. Sehenswerte mittelalterliche Befestigungsanlagen, liegt an der Straße der Romanik. 948 Burg [Original], 1176 de Burch, 1285 Borch.. Der Ortsname i st zum althochdeutsch und altsächsisch Appellativum burg ‘befestigte Höhe, befestigte Wohnstätte’ gebildet, mit mittelniederdeutsch Senkung von -u zu -o-. So Burg, Kreis Solingen-Lennep (1184 Bu ̊rge); Bürgel im Saale-Holzlandkreis (1133 Burgelin). Burg (Dithmarschen) Burg (Eifel) Burg (Mosel) 1144 Borga, 1. Hälfte 1200 Burgun, Burga. Burg (Spreewald) Burg vor und frühgeschichtliche Anlage, 1787 als Schlossberg bezeichnet. Neben Burg-Dorf entstanden im 17. Jahrhundert noch zwei Siedlungen: Burg-Kauper, auf den etwas höher gelegenen hochwasserfreien Kaupen (zu niedersorbisch kupa ‘flache Erhöhung im Sumpf’), und die Ansiedlung preußisch ausgedienter Soldaten Burg Kolonie. 1315 Borg [Original], 1449 Borgk; sorbisch 1761 Bórkowy, 1843 Bórkowy. Der Name gehört zu niedersorbisch bórk ‘kleiner Kiefernwald’ und bezieht sich auf die Lage im Spreewald, der nach der ihn durchfließenden Spree benannt wurde. Ihr Name ist germanisch und gehört zu indogermanisch *spreˆu ‘stieben, sprengen, sprühen’, germanisch *Spr ̄ew-, das ins Slawische als *Sprˇeva oder *Sprˇev'a übernommen wurde, deutsch Spree. Nach der Erweiterung durch zwei Siedlungen im 17. Jahrhundert erscheint die Mehrzahlform Bórkowy. Ähnlich Bork, Ortsteil von Kyritz, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Alt und Deutsch Bork, Ortsteil von Linthe, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Borken, Ortsteil von Herzberg/Elster. Burg bei Wittlich, 1184 Burk, 1190 Burch. Burg an der Wupper, 1160 in noua monte. Burg, (Paderborn) 1036 Bruch, Burgalbem, 1152 Burgalba, 1184 Burgalben. Fluss name Burgalba genannt nach einem bei dem Dorfe liegende römischen Kastell. Burgau, (Niederau)1151 Owen, 1157 Burcowe, 1197-1215 Ouwe.. germanisch burg, Burg + agwjo, fruchtbares Alluvial Land an einem Waterlauf. Burgbrohl, (Koblenz) 1112 de Brule, 1225 Brole. Bürgel, (Monheim) 1161 Bürgel, Burgele. Germanisch burgila zu burg. Burg. Romerkastell. Büren, 1217 (Estern) Buren. Germanisch burium, zu burja, Baracke. Burgen, (Mosel) 928 Nurg, 1098 Burga, 1154 Burgena. Burgholz, (Sayn) 1208 siluam que dicitur Burgholz. Burgau 1090 (Kopie von 1685) Burengowe, 1147 (Kopie von 1175) Bvrgvo, 1156 Burgov, 1162–1165 (Kopie von 1175) Burgov, 1179 Pov rgeawe, 1238 Burgov we, 1246 Burchowe, 1257 Burgawe, 1292 Burgow ... uf der burc ze Burgowe,1324 Purgawe, 1342 Burgau. Der Beleg von 1090 (Kopie von 1685), der schon in Anbetracht seiner Schreibung verdächtig ist, entstammt einer Fälschung des 13. Jahrhunderts. Erstbeleg des Siedlungsname ist somit jener von 1147. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist mittelhochdeutsch-au, -ouwe, -owe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, hier im Sinn von ‘durch Wasser geschützte Burg’. Das Bestimmungswort burc,-burg, ‘umschlossener befestigter Ort, Burg’ ist wohl zur Verdeutlichung hinzugefügt worden. Burgberg im Allgäu Namensgebend für die Gemeinde ist die Burg Heimenhofen am südöstlichen Ortsausgang. Bereits 1140 war diese Sitz des Burkhart von Burgberg. Von 1351 bis 1536 war sie Sitz der Herren von Heimenhofen. Burgbernheim Der Ort wurde 889 als „Berenheim“ erstmals urkundlich erwähnt, 1224 als „Bernheim“ und ab 1309 schließlich als „Burkbernheim“. Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Bero, vielleicht auch der Tiername des dort ehemals anzutreffenden Bären (von dem wiederum der Personenname Bero abgeleitet ist).Zur Unterscheidung von dem ca. 30 km weiter nördlich gelegenen Bernheim (heute Mainbernheim genannt) erhielt der Ort den Zusatz „burc“ (mittelhochdeutsch für umschlossener, befestigter Ort, Burg, Stadt). Burgbrohl Zum ersten Mal wird Burgbrohl im Mittelalter urkundlich erwähnt, als „Volcoldus von Brule“ 1093 bzw. 1112 als Zeuge in der Gründungsurkunde des Klosters Laach durch den Pfalzgrafen Heinrich II. genannt wurde. Vermutlich hatten die Herren von Brule als Ministeriale des vom Kaiser eingesetzten Gaugrafen einen befestigten Hof auf dem Burgberg und überwachten die strategische Stelle der sich kreuzenden Wege im Tal. Ihre Bedeutung muss in den Folgejahren zugenommen haben, denn in einer Urkunde von 1289 wird von einem Schloss gesprochen. Burgdorf (Hannover), Ort im 13. Jahrhundert als Suburbium zu einer Hildesheimer Burg entstanden; langsame Entwicklung zum Flecken und später zur Stadt, ohne förmliche Stadtrechtsverleihung; seit 1428 welfisch. 1260–79 Borchdorpe [Original], 1476 Borchtorp; Burgdorf (1600). Bildung mit dem Grundwort-dorf und altsächsisch-burg, mittelniederdeutsch borch ‘Burg, befestigter Bau’ als Bestimmungswort Der Ort verdankt der Gründung als Suburbium seinen Namen. So Burgdorf, Landkreis Wolfenbüttel. Burgdorf (Wolfenbüttel) Neolithische und spätbronzezeitliche Einzelfunde, hallstattzeitliches Erdwerk und Grabhügel, frühmittelalter Reihengräberfeld, Siedlungsschwerpunkt bis ins Mittelalter rechts der Emme. Zähringisches Schloss um 1200 in der Nachfolge einer hochburgundischen Anlage am linken Ufer, Stadtgründung Ende 12. Jahrhundert, kyburgische Erweiterung Ende 13. Jahrhundert Nach dem Burgdorferkrieg um die Vormacht in der kyburgischen Landgrafschaft Burgund 1384. 1175 de Burtorf [Original], 1201 de Burcdorf, 1210 in castello Burgdorf, 1229 in castro Burctorf, 1236 in oppido Burchtorf, 1256 de Burgdorf, 1339 ze Burdolf, 1363 a Burto ... a Burtolf, 1383 ze Burgtolf, Burgdorf. Zusammensetzung aus Burgund -dorf ‘Dorf bei der Burg’. Vermutungen, der Siedlungsname sei eine Simplexbildung aus dem Personenname Berchthold, französisch Berthoud, der von mehreren Zähringer Herzögen getragen wurde, steht die Belegreihe gegenüber, die zeigt, dass wohl erst die aus Burtorf dissimilierte Form Burtolf zur französisch Namenform führte. Eine bewusste lautliche Assoziierung der Stadtgründer und Namengeber ist jedoch nicht auszuschließen. Burgebrach Wohl frühmittelalterliche Gründung, 1023 von Kaiser Heinrich an Bistum Würzburg, 1126 Pfarrkirche St. Veit vom Bischof von Würzburg an Kloster Ebrach, 1377 bis 1390 Erwerb des Ortes mit Zentgericht durch den Bischof von Bamberg. 1023 (Kopie circa 1278) ad urbem Ebaraha, 1154 (Kopie 15. Jahrhundert) Burgebera, 1189 Burcheberach [Original]; Burgebrach (1303/04, Kopie1358). Der Ortsname leitet sich von dem Namen des Flusses Ebrach, woran er liegt, ab. Dem Grundwort-ach ist althochdeutsch ëbur, ëbar ‘Eber’ vorangestellt. Vom Markt Ebrach im selben Landkreis wurde der Ort später durch den Zusatz Burg unterschieden. So Ebrach (an der Mittelebrach), Landkreis Bamberg, Ebrach (an der Ebrach), Ortsteil von Pfaffing, Landkreis Rosenheim. Burgen (Hunsrück) Burgen (Mosel) Burggen Burghaslach Der Ort wird als „Haselaha“ neben weiteren Orten in einer Urkunde des Klosters Fulda aus dem 12. Jahrhundert erwähnt, in der bestätigt wird, dass Karl der Große diese Orte dem Kloster um 800 geschenkt habe. Der Ort gehörte also ursprünglich zu einem Königsgut. Auch das Grundwort des Ortsnamens -aha (für Wasser, Bach) deutet auf eine Gründung in dieser Zeit hin, denn ab dem 10. Jahrhundert wurde anstelle dessen -bach verwendet. 1136 wurde der Ort in einer Urkunde erwähnt, in der Bischof Embricho von Würzburg die Abtrennung der Kirche in „Ashcebach“ von der Pfarrei „Haselaha“ bestätigt. Im Würzburger Lehenbuch, das 1323 oder 1324 entstanden sein muss, wird der Ort erstmals als „Burchasela“ erwähnt. Der Ortsname Burghaslachs leitet sich vom Fluss Haslach ab, der am Schloss (früher vermutlich eine Burg) vorbeifließt; das ist auch auf dem Wappen ersichtlich. Zudem unterschied der Zusatz Burg- den Ort vom heutigen Gemeindeteil Freihaslach. Burghaun Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung ist datiert auf das Jahr 1262, jedoch wird die Gründung auf das 9. Jahrhundert geschätzt. Die ortsansässigen Herren von Haune lagen in häufiger Fehde mit den Fürstäbten zu Fulda, was ihnen dort den Ruf als Raubritter einbrachte. Teilweises Stadtrecht erhielt Burghaun im 14. Jahrhundert. Burghausen Hochmittelalterliche Burganlage, im 12. Jahrhundert Marktrecht, 1307 Stadtrecht, 1392 Residenzstadt der Herzöge von Niederbayern Landshut, Stützpunkt des Salzhandels, 1025 Burchusun, 1098–1104 Burchhusen, 1138 Purchusen, 1291 Burchausen, 1349 Purchhausen, 1430 Burghausen. In einer Quelle des Jahres 1512 heißt es oppidum Burgunum, arce et amplissi Mittelalteret munitissi Mittelalteregregium ‘die Stadt Burgunum, hervorragend durch eine sehr weitläufige und stark befestigte Burg’. Hier wird auch gleichzeitig die Erklärung des Bestimmungsworts gegeben, denn Burghausen unterscheidet sich von dem an der gegenüberliegenden Seite der Salzach in Oberösterreich gelegenen Dorf Wanghausen durch den Zusatz althochdeutsch-burg, burch, burc, purc ‘Burg, Stadt, befestigter Ort, mit Mauern umgebene Ansiedlung’; Grundwort ist hier wie dort eine Pluralform von hûs ‘Haus, festes Gebäude’, -hausen. Burgheim Burgkirchen an der Alz Ab 1203 Grundherrschaft des Zisterzienserklosters Raitenhaslach. 790 (Kopie des 12. Jahrhundert) Ad Pohkirch eccl(esia), 901 (Kopie des 12. Jahrhundert) Pohchirihha, circa 1180–1190 Bu ̊chirchen, 1219 Buchkiric(hen), 1264 Burchinchen, (Kopie von 1439) Burkirchen, 1270 plebanus in Pvrchirchern, 1272 Pu ̊chchirchen, 1303 hintz Pu ̊echchirchen ... untz mitten in die Alss, 1334 Pu ̊echirichen, 1431 Puehchircher Pfarrei an der Alcz, 1469 Puechkirchen, 1535 Burgkirchen Auff der Allts, 1635 Purgkhirchen, 1810 Burgkirchen an der Alz. Grundwort ist althochdeutsch kirihha, chiricha ‘Kirche’, -kirchen. Das ursprünglich Bestimmungswort lässt sich zu mittelhochdeutsch buoch ‘Buchenwald’ stellen, sodass deutlich wird, dass der Name eine Kirche am Buchenwald beziehungsweise eine Siedlung an einem solchen bezeichnet. Weil im Dialekt althochdeutsch burch,-burg, mittelhochdeutsch burc ‘Burg, Stadt’ in Verbindung mit dem Grundwort ähnlich ausgesprochen wurde, konnte es ab dem 13. Jahrhundert zur entsprechenden Umdeutung des Bestimmungsworts kommen. Interessant ist, dass die verschriebene Namensform der Papsturkunde von 1264 in der 1439 im Kloster Raitenhaslach angefertigten Kopie korrigiert wurde. Wegen des gleichnamigen Pfarrdorfes Burgkirchen (a. Wald) im selben Landkreis wurde die Lokalisierung am Fluss Alz zur Unterscheidung hinzugefügt. Burgkunstadt Die erste urkundlich gesicherte Erwähnung Burgkunstadts stammt vom 13. April 1059. Es wird ein Aepelin de Counstat genannt, der vermutlich mit dem Burggraf Adalbert von Constat identisch ist. Burglahr Die Burgruine „Burg Lahr“ gibt der Gemeinde ihren Namen. Der Wortbestandteil -lahr wird aus dem Keltischen Lar oder Laar abgeleitet und steht für Grund und gerodete Fläche. Burglauer Burglauer könnte erstmals in einer Urkunde Kaisers Arnulf von Kärnten am 11. März 899 erwähnt sein, die mitgenannten Orte liegen alle nicht weit entfernt, doch ist die Zuordnung von Iura zu Burglauer unter Historikern umstritten. Ab dem ausgehenden 11. Jahrhundert wurde die Burg Lure (Burg Lauer) im Dorf erwähnt, die 1225 erneuert und 1525 im Bauernaufstand gebrandschatzt wurde. Burglengenfeld Altstadt am Fuß einer Erhebung mit historisch Burganlage, ab 14. Jahrhundert herzogliches Amt. 1123 (Kopie 15. Jahrhundert) Lengenfelt, circa 1133 Lenginuelt [Original], 1205 castrum Lengenvelt [Original]; Purcklengefelt (1356). Sehr fraglich ist es, ob die Nennung de Lengenvelt zum 11. Jahrhundert aus den Annalen des Klosters Pegau (bei Leipzig) hierher gehört. Zum Grundwort -feld. Das Bestimmungswort des ursprünglich Siedlungsname Lengenfeld, einer unechten Komposition < althochdeutsch *(b ̄ı/za dëmo) lengin fëlde ‘(bei/zu dem) langen Feld’, ist das Adjectivisch althochdeutsch lang ‘lang’, dessen Stammvokal -a durch das -i des Dativ Flexivs zu -u einläutet. Die generelle Umlautung des Adjektivisch lang in swach Flexion besteht nur bis zum 9. Jahrhundert, so dass der Name wohl davor entstanden ist. Im Siedlungsname selbst ist der Umlaut fest geworden. Als Bedeutung des Siedlungsname erschließt sich ‘Siedlung bei dem langen Feld’, womit ein Flurgebiet mit einer besonderen Gestalt/Größe gemeint sein wird. Der Zusatz Burg dient der Unterscheidung von vielen weiteren Orten namens Lengenfeld. Allein in Bayern finden sich 10 Siedlungen, die mit oder ohne Zusatz (Burg-, Krum-)Lengenfeld heißen, 7 weitere der Form Lengfeld weisen verkürztes Bestimmungswort auf. Ohne Umlautschreibung (Langen-) erscheinen in Bayern nur zwei Orte. Burgoberbach Der Ort wurde 1150 in einer Urkunde des Heilsbronner Kloster als „de Oberenbach“ erstmals erwähnt. Die Form „Burgoberbach“ wurde 1349 erstmals bezeugt und diente zur Unterscheidung von Niederoberbach, das ursprünglich ebenfalls nur „Oberbach“ hieß. Burgpreppach Schloss und Ort Burgpreppach kamen 1344 in den Besitz der Familie Fuchs von Bimbach. Burgrieden Burgsalach Burgsalach (frühere Schreibweise Salach) Bei einer Kirchenweihe durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt 1070 erstmals erwähnt. 1281 übergaben Conrad und Hanricus von Salach dem Kloster Wülzburg das Patronatsrecht über die Kirche von Salach. Burgschwalbach Am 9. Juni 790 wurde Burgschwalbach in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Squalbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort erhielt am 30. Januar 1368 von Kaiser Karl IV. Stadtrechte verliehen. Damit verbunden war auch das Recht zum Bau von Stadtbefestigungen. Nach quellenlosen Angaben wurde von 1368 bis 1371 unter Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen die Burg Schwalbach erbaut. Burgsinn Das Grundwort des ursprünglichen Namens Sinna geht auf den den Ort durchfließenden Fluss Sinn zurück. Der Zusatz im zeitweise verwendeten Namen Niedersinn wurde verwendet, um Niedersinn von den naheliegenden Dörfern Obersinn und Mittelsinn zu unterscheiden und wies auf die Lage im Tal hin. Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 1001 Sinna, 1303 Sinne, 1317 Synne, 1319 Burgsinne, 1339 Borgsinn, 1346 Nydern Sinne, 1467 Burgsynn, 1695 Burgsinn. Burgsponheim Die Burg Sponheim wurde im Jahr 1127 erstmals urkundlich erwähnt. Anfang des 13. Jahrhunderts verlegten die Grafen von Sponheim ihren Regierungssitz nach Kreuznach. Burg-Sankt Michaelisdonn. 2008 aus den Ämtern Burg-Süderhastedt und Eddelak-Sankt Michaelisdonn gebildet. Um 1611 St. Michaelis-Kirche erbaut, Besiedlung erfolgte um die Kirche, weitere Bebauung auf dem langgezogenen Donnstrich Richtung Norden und Süden (Norder und Süderdonn). Burg: 12. Jahrhundert Bokeldeburg [Original], 1316 in Bokelenborch, 1447 tor Borch; Burg (16. Jahrhundert). Sankt Michaelisdonn: Sankt Michael (um 1611). Vom mittelniederdeutsch böklît ausgehend bezeichnet der Bökelde einen ‘Abhang mit Buchen’. Bei Burg handelt es sich heute um die Bezeichnung des Ortes, während die Burganlage auch heute noch Bökelnburg heißt ( -burg). Sankt Michaelisdonn geht auf die Besiedlung um die St. Michaelis-Kirche zurück. Die Siedlung wurde auf einer langgezogenen Sandablagerung (Donn ‘Düne’, mittelniederdeutsch *don ‘ausgestreckt, straff ’ erbaut. Burgstädt Um 1300 Marktort auf der Flur des im 12. Jahrhundert entstandenen Dorfes Burkersdorf. 1378 Burkirstorff vor dem Stetil, 1518 Burkerßdorf, 1619 Burckstadt, Borkstedt. Im Bestimmungswort ist der Personenname Burghart oder Burgwart enthalten; das ältere Grundwort-dorf wurde durch-städt ersetzt. So Burkersdorf, u.a. Ortsteil von Frauenstein, Landkreis Mittelsachsen; Ortsteil von Zittau, Landkreis Görlitz; Ortsteil von Ortrand, Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Burgstall Burg Stargard Die Burg wird erstmals im Jahr 1170 als Stargart erwähnt – was „alte Burg“, „alte Stadt“ in der inzwischen ausgestorbenen westslawischen Sprache Polabisch, Pommern und dem einzigen überlebenden Verwandten der Sprache Polabisch, Kaschubisch, bedeutet. Der Name ist eine Kombination aus stari (alt) und gard (Stadt/Burg) Angeblich schenkte das Bistum Havelberg die Burg der Abtei Broda bei ihrer Gründung, die entsprechende Urkunde ist jedoch a Fälschung; der Ort wird jedoch in einer späteren Urkunde aus dem Jahr 1244 erwähnt. Um Verwechslungen mit anderen Städten namens Stargard zu vermeiden, wird der Ort seit 1929 als Burg Stargard bezeichnet. Burgstetten Burgthann Ansiedlung um die im 12. Jahrhundert entstandene Burg der Ritter von Thann zu Altenthann, 1335 durch die Burggrafen von Nürnberg erworben; nach dem Krieg 1449/1450 zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Markgrafen von Ansbach zur Markgrafschaft Ansbach, 1806 bayerisch. 1140 Herman de Tanne, circa 1287 castrum Tanne, 1381 Burgthan, 1799 Burgthann. Der Zusatz Burg unterscheidet den Namen von dem Dorf Altenthann im gleichen Landkreis; die Deutung des Namens im Zusammenhang mit der d. Baumbezeichnung Tanne als Örtlichkeit im Tannenwald ( -thann) wirkt volksetymologisch; jedenfalls wird nicht von einer Realprobe berichtet. Plausibler erscheint die Herleitung vom Namen des Ministerialen geschlechts der Tanner, die die Burg erbauten. Burgwald Burgwalde Burnegasce, (Koblenz) 1219 Burnegasce. Germanisch brunnan, Quelle + gatwon, Gasse. Burnesleiden, (Herzogenrath) 1212 Burnesleiden. Bürresheim, (Sankt Johann) 1157 Burgenesem, 1158 Burgensheim, 1170 Burgetseim. Bürrig. (Leverkusen) 1135 in Bürge, 1155 Burga. Burtscheid, (Aachen) 1018 in Purceto, 1018 Porcetensis, 1029 Porcit. 1136 Porcetum. 1166 de Burceto. Bürvenich, (Aa) 1166 Buruenich, 1222 Buruenihc. Burgwedel Mittelpunkt der Hildesheimer Grafschaft Burgwedel, später welfischer Amtssitz; Schloss 1371 erbaut (1426 zerstört); ursprünglich Klein und Großburgwedel. 1179 Burchwide [Original], 1310 Parvo Borchwede, 1324 Groten Borchwede; Burgwedel (1576). Bildung mit mittelniederdeutsch w ̄ede ‘Wald’ als Grundwort und altsächsisch-burg, mittelniederdeutsch borch ‘Burg, befestigter Bau’ als Bestimmungswort Das Grundwort kommt als Bildungselement nur im norddeutsch Raum häufiger vor. Im 16. Jahrhundert wird das Grundwort an den Ortsnamen auf -wedel angeglichen. So Borgwedde, Landkreis Osnabrück. Burgwindheim Unklar ist die Bedeutung des Ortsnamens, der entweder auf die Siedlung eines Mannes namens Wind oder auf die wendische Vergangenheit zurückzuführen ist. Der springende (wendische) Hund im Ortswappen könnte ein Hinweis sein. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1140. Die Siedlung geht vermutlich auf die fränkische Landnahme zurück. Burk Der Name Burk ist eine Kurzform von Burkhard und bedeutet somit "die starke Festung" oder freier übersetzt "der starke Beschützer". Burkardroth 1136 Burkarterode, 1183 Burcharderode, 1193 Burchartesrode, 1799 Burkardroth. Grundwort ist -rod(e), eine Bezeichnung für Rodeland; Bestimmungswort der Personenname Burkhard, wobei auffällig ist, dass der Personenname in den meisten Belegen und auch in der heutigen Form nicht im Genitiv erscheint. Burkau Burkau wurde erstmals im Jahr 1164 urkundlich erwähnt, nach anderen Quellen erst im Jahr 1312. Burkhardtsdorf Die Besiedlung des Ortes erfolgte wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch mainfränkische Siedler im Auftrage des Kaisers Friedrich Barbarossa. Die Anlage des Ortes in der Hälfte des Zwönitztales erfolgte als Waldhufendorf mit Scheinwüstungen. In zwei Urkunden aus 1216 und 1218 wird der „Abte Burchardt“ benannt: König Friedrich II., als weltlicher Herrn, nimmt in einer Urkunde vom Jahre 1216 das Kloster Kempnitz in seinen Schutz, bestätigt dem Abt Burchard und dessen Nachfolgern alle Rechte und Freiheiten. Ebenso gibt auch die Kirche in einer Urkunde aus dem Jahre 1218 eine entsprechende Erklärung ab: Papst Honorius III. nimmt den Abt Burkhard und das Kloster Camnitz in seinen Schutz. Diese beiden Urkunden lassen den Schluss zu, dass der 4. Abt des Bergklosters St. Marien zu Chemnitz, Burkhard, als Gönner und Förderer des Ortes geehrt werden sollte, indem man die neue Siedlung nach ihm benannte. Die Schreibweise des Namens hat sich im Laufe der Jahre mehrfach geändert. So schrieb man 1331 „Burckerstorff“ 1368 „Burckarstorff“, 1408 „Burkirsdorff“, 1427 „Burgkerstorf“ 1475 „Burgkerhrsdorff“, 1495 „Borckerßdorff“ 1555 „Borkersdorff“ und 1624 „Burcartsdorff“. Eine einheitliche, noch heute gültige Schreibweise „Burkhardtsdorf“ wurde im Jahre 1891 durch Entschließung des Königlichen Ministeriums des Inneren so festgelegt. Eine urkundliche Ersterwähnung des Ortes „Burckerstorff“ gab es bisher für das Jahr 1331 in einer Urkunde des Dresdner Hauptstaatsarchivs. Darin wird beurkundet, dass Burkhardtsdorf zu dieser Zeit als einziges Dorf selbst Bier brauen durfte, während die anderen Klosterdörfer Chemnitzer Bier zapfen mussten. Die Kirche von „Borckersdorff“ wird bereits im Meißner Bistumsmatrikel von 1346 genannt. Burladingen Im Zuge einer Schenkung an das Kloster Lorsch 772 erstmals erwähnt, seit dem 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Grafen von Zollern und im Jahr 1978 zur Stadt erhoben. Ruine Lichtenstein. 772 (Kopie 12. Jahrhundert) Burdlaidingen, 12. Jahrhundert Burladingin. Burladingen ist wohl eine -ing (en)-Ableitung von einem Personenname Burdleit und bedeutet dann ‘bei den Leuten des Burdleit’. Burow Burrweiler Zum ersten Male wurde Burrweiler am 7. April 1275 in einer Urkunde von König Rudolf von Habsburg im Kloster Weißenburg erwähnt. Burscheid 1180 Bursceith, 1283 Burscheyt. Der Name ist ein Kompositum aus dem Bestimmungswort bu ̄r aus germanisch *bu ̄raM./ Neutrum ‘Haus, Kammer’, heute mit Bedeutungsverengung nur noch in Vogel-bauer, und dem Grundwort-scheid, das zwar wie Scheide Feminin auf mittelhochdeutsch scheiden, althochdeutsch skeidan ‘scheiden, Scheide’ mit indogermanisch Ursprung zurück geht, aber als Namenwort in seiner Bedeutung umstritten ist. Nach Dittmaier ist gerade für das Bergische Land wegen der Lage und der hier sehr zahlreiche Ortsname und Flurname auf -scheid von ‘Wasserscheide, Bergrücken’ auszugehen. -scheid gehört zu den im Mittel und Niederfränkischen sehr frequenten Namen wörtern für Ortsname und Flurnamen die zumeist in den Zusammenhang der großen mittelalterlichen Rodungsphasen gehören. So Neunkirchen-Seelscheid; Bedburg, Rhein-Erft-Kreis; Bensberg, Ortsteil von Bergisch Gladbach. Burtenbach Burtenbach dürfte um 700 – 800 n. Chr. gegründet worden sein. Darauf deuten ehemalige Hügelgräber, Reste zweier Viereckschanzen sowie verschiedene Funde hin. Der Ortsname wird unterschiedlich gedeutet, als Burto oder Burgito am Bach, als Furt am Bach (Mindel) oder auch als Burren (Berg) am Bach. Burtscheid Der Name Burtscheid ist ein Kompositum, das verschiedene Deutungen zulässt. Zunächst bezeichnet das Grundwort ...scheid eine territoriale Grenze, eine Weg- oder Wasserscheide. Eine andere Deutung steht im Zusammenhang mit der Besiedlung. In der Zeit der großen Rodungen im 12./13. Jh. entstanden linksrheinisch zahlreiche Ansiedlungen mit der Silbe ...scheid im Namen. Das Wort wird verschieden ausgelegt: Es kann sinngemäß das für die Siedlung ausgeschiedene Land bedeuten oder aber der Name steht im Zusammenhang mit dem älteren keltischen/gallischen Wort keiton/cetum in der Bedeutung von Wald/Heide. In früherer Schreibweise heißt Burtscheid borcetum, das in seiner Bedeutung wahlweise als Wald am Bieberbach (= Beverbach), Wald am braunen Bach, Wald zur Schweinemast ausgelegt werden kann. Burweg Buschvitz Die Gegend war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Busdorf Der Name Busdorf selbst wurde 1299 als Personenname (Jaan Buzthorp) erstmals erwähnt. Daraus lässt sich auf einen Ortsnamen, der Dorf des Butse bedeutet, schließen. Buseck 1458 wird die Burg erwähnt, auf deren ursprünglich quadratischen Grundmauern Mitte des 19. Jahrhundert das neugotische Schloss errichtet wurde. (802/817) (Kopie um 1160) Buc heseichehe, (9 Jahr ) (Kopie um 1150 ) Bu ̊ches wiccun, circa 1145–1153 (Kop.) Buhesecke, 1210 de Aldenbuchesecho, (1220–33) Bucheseken, 1309 Buchseke, 1315 Buchesecke, 1326 zu Grozin Buchesecke, (14)65 Bußeck. Kompositum mit dem Grundwort -eck, zu althochdeutsch egga stark. Feminin ‘Schneide, Spitze, Ecke’, mittelhochdeutsch ecke stark/swach Feminin ‘Spitze, Ecke, Kante, Winkel’. In der Überlieferung erscheint es als -ecke und einer Pluralform -eken, -echo, wobei -e/-en in der jüngsten Entwicklung apokopiert wird. Der Name bezieht sich teils auf die Lage, teils auf den Grundriss der Flurstücke. Inlautend -es ist nicht das Merkmal einer st. Genitivflexion, sondern eine Variante des -ahi-Suffixes ( -ach2) zu Buche. Buches ist eine Stellenbezeichnung im Sinne von ‘Ort, wo es Buchen gibt’. Die Namen stehen für Buchenwald. Das Bestimmungswort Bu(c)h passt sich der Fuge an und wird zu Bußassimiliert. Die beiden ältesten kopialen Überlieferungen für Alten Buseck aus dem 12. Jahrhundert weisen andere Grundwort auf: -eichehe und -wiccun; der Zusatz Alden erscheint ab 1210, der als Abgrenzung zu dem anderen Ort gleichen Namens hervorgegangen ist, wobei das Attribut Grozin erst 1326 urkundlich erwähnt wird. Bei Buseck muss es sich ursprünglich um einen Flurnamen gehandelt haben, der später auf die Siedlung übertragen wurde. Damit kann der Ortsname als ‘Siedlung an der Buchenwaldecke’ interpretiert werden. So In der Buchwaldsecke, Gemeinte Glauburg, Wetteraukreis. Busch, (Uckerath) 1218 de Busche. Buschbell (Frechen) 1074 Belle. Büschfeld, 802 Byschofsvelt. Germanisch biskopes feldu, öde Ebene des Bischofs. Buschgasse, (Köln) 1195-98 in Bozingazzin, 1188-1215 in Bozengazen, Germanisch Bodtson gatwon. Gasse des Bodsto. Buschhausen, (Halver) 1100 Buscheim. Germanisch busku, Gestrüpp + haima, Wohnung. Buschhoven, (Köln) 1167 Bischouen. Germanisch biskopes hofum, zu den Hofen des Bischofs? Buschhhoven, (Erkrath) 1198 Buschorne, 1198 Bushorne. Germanisch busku, Gestrüpp + hurna, Landesvorsprung. Bütgenbach, +11000 Butenbach, 1130-31 Buitebach. Germanisch Budikan (?) baki- Bach des Budilo? Butterich, (Haus in Koln) 1197 domus que dicitur Butterig. Genannt nach dem Dorf Büderich. Büttgen, 1. Halfte 900 Budica, 1027 in Budecho. Butzdorf, Tettingen) +11000 Bizzinsdorfh. 1126 Bizzerdorf, Bizzersdorf. Butzweiler, (Trier) 1030 Botzwilre, Putzwilre. Butzweiler, (Bickendorf) 1215 Puzwilre. Busenberg Der Name „Busenberg“ taucht erstmals 1408 urkundlich auf. Zusammen mit den Dörfern Bärenbrunn und Erlenbach wird Busenberg im Zusammenhang mit dem Lehensbesitz des Grafen Hamann von Zweibrücken-Bitsch erwähnt. In der Folge erscheinen die nächsten gesicherten Erkenntnisse zur Geschichte Busenbergs aus alten Aufzeichnungen der Pfarrei. Dort ist zu lesen, dass im Jahr 1490 - Urkunde vom 06.10.1490 Staatsarchiv Speyer – die Jakobus Kapelle zu Busenberg zur Pfarrkirche erhoben wurde. Busenhausen Die erste urkundliche Erwähnung findet sich um 1450 im Nekrolog der Abtei Marienstatt. Danach hatte Godart von Bosenhausen und seine Frau Mechel der Abtei „11 1/2 Albus“ gestiftet. Aus einer anderen Aufzeichnung geht hervor, dass Johann von Bosenhausen von 1464 bis 1478 Richter in Altenkirchen war. Busenwurth Butjadingen Die Gemeinde Butjadingen liegt auf der Halbinsel Butjadingen, die sich im Mittelalter gebildet hat, als große Sturmfluten den Verlauf der heutigen Nordseeküste gestalteten. Nach der Zweiten Marcellusflut 1362 war Butjadingen zeitweise eine Insel nördlich der Heete. Die beiden durch das Wasser der stetig größer werdenden Jade (Innenjade und Jadebusen) geteilten Reste des friesischen Gaus Rüstringen wurden fortan Bovenjadingen (links der Jade gelegen) und Butjadingen (rechts der Jade) genannt.[2] Der Name leitet sich von niederdeutsch „buten“ (= außen, außerhalb, jenseits) und „Jade“ ab. Das Wort „Butjadingen“ bezeichnet also das „Land jenseits der Jade“ (aus der Sicht der Landschaften, in denen die Mehrheit der Friesen lebte). Buttelstedt Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Buttelstedt in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Botalastat urkundlich erwähnt. „1052 überließ Kaiser Heinrich III. dem Bistum Naumburg Hoheitsrechte in Buttelstedt, die durch Weiterverleihung im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Thüringen aus dem Haus Wettin übergingen. -büttel. Die 222 -büttel- Orte mit Wolfenbüttel, als südlichstem Vorkommen zeigen als wohl sächsisch Gründungen ungefähr das gleiche Verbreitungsgebiet wie die-borstel / -bostel Namen, wobei der Papenteich im Landkreis Gifhorn die ältesten Belege aufweist (wohl bereits aus dem 7. Jahrhundert). Alt belegt sind -butle, gibutli ‘Anwesen, Haus, Wohnsitz’ (altsächsisch bo ̄dal ‘Grundbesitz’), die auf die indogermanische Wurzel *bhu ̄‘bauen’ beziehungsweise wohl auf ein dentalerweitertes lokativisch Kollektivum *gibutlia zurückgehen, welch letzteres den Umlaut in -büttel bewirkt haben dürfte. 12 % der Namen haben das Simplex Büttel, die übrigen weisen mehrheitlich Personenname als Bestimmungswort auf. Es handelt sich vorwiegend um kleinere Siedlungen, nicht wenige wurden wüst, was auf jüngeres Alter deutet. Die Produktivität des Typs ist im 12./13. Jahrhundert erloschen, weshalb er in der Ostsiedlung keine Rolle gespielt hat. Buttenheim Buttenheim – „Bothos Heimat“ – wurde 1017 erstmals urkundlich erwähnt. Es liegt an der Nord-Süd-Verkehrsachse des Regnitztals und wurde vermutlich um 550 gegründet. Während einer Flussreise von Forchheim nach Würzburg im Jahr 793 ließ Karl der Große Kirchen errichten im Raum Regnitz, um die Slawen zu bekehren. Man geht davon aus, dass in Buttenheim eine der 14 „Slawenkirchen“ Karls des Großen stand, die um 800 im Radenzgau (einem Kreis, der in etwa dem heutigen Oberfranken entspricht) entstanden. Buttenwiesen Im 12. und 13. Jahrhundert war Buttenwiesen im Besitz der Herren von Eberstall-Reisensburg. Im Jahr 1270 wurde es Teil der Markgrafschaft Burgau, die bis ins 19. Jahrhundert die Herrschaft über Buttenwiesen innehatte. Buttlar Buttstädt Altthüringisches Dorf an alter West-Ost-Straße, im 13. Jahrhundert Marktort (1331 stat); seit 15. Jahrhundert große Vieh und später Pferdemärkte. (786/815) um 1150 Butesstat, um 860 Butestete, 876 Buotestat, 918 Butestete, 1199 Buthstete; Butstet (1506). Möglicherweise einfach ein Name für ‘Ort mit Hütten, Wohnstellen’, zu einer germanisch Wurzel *bu ̄‘bauen’, gebildet mit dem altsächsisch Wort*but-<*bu ̄þo ̄-, vgl. angelsächsisch botl‘ Anwesen, Haus’, altsächsisch bodal ‘Haus’, mittelniederdeutsch buwete ‘Gebäude’, norddeutsch bu ̄te, hochdeutsch Bauten, litauisch bùtas ‘Haus, Hütte’, und mit dem Grundwort altsächsisch -stedi ‘Stelle, Ort’ (vgl. -statt). Weniger wahrscheinlich ist Bildung aus altsächsisch *but(t) zu mittelniederdeutsch but(te), norddeutsch butt ‘stumpf, plump’, vgl. norddeutsch Butt‘kurzes, dickes Ende’, altnordisch butr ‘kurzes Stück eines Baumstammes’, etwa als Ortsname dann auf Rodung oder auf plumpe Häuser o.ä. hinweisend. So Wolfenbüttel, u.a. Ortsname mit Grundwort -büttel; Buttelstedt, um 800 Botalastat, 1052 Botelstete, Landkreis Weimarer Land. Butzbach Besiedlung des Gebiets seit der Jungsteinzeit; vom 1. bis Mitte des 3. Jahrhundert römisch Kastell mit Dorf; der heute Ort wohl im 6./7. Jahrhundert beim merowingischen Landesausbau neugegründet und benannt, Erster wähnung 773. Früh bezeugte Besitzrechte der Abteien Lorsch und Fulda; seit dem Hochmittelalter unter verschiedenen Territorialherren, 1321 Stadtrecht, ab 1479 teilweise und 1741 endgültig zu Hessen-Darmstadt. 773 Botisphaden, (769-)778 Botinesbach, 805–808 in Butespachere marca, 821 Bodespach, Buodesbach (allesamt Kopie ende 12. Jahrhundert), 1308 Buzbach [Original]. Bestimmungswort: In den Belegen 1, 3–6 liegt wohl der Genitiv der Personnename-Kurzform althochdeutsch bo ̄t-i (< *baudi-) beziehungsweise von dessen Nebenform bu ̄t-i (in der Bedeutung ‘Gebieter’ zu althochdeutsch gi-biotan ‘(ge)bieten’) vor. In 1 wird für unbetontes -e (wie häufig im Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch) -ig eschrieben; in 4, 5 steht unverschobenes -d-, in 1–3 schon aus dem OBand eingedrungenes (graphem.) -t-; das -uoi n 5 kann althochdeutsch u ̄ oder ein aus expressiv offenem o ̄ entstandenes althochdeutsch -uo oder das aus diesem seit dem 11. Jahrhundert hervorgegangene u ̄ bezeichnen. In 2 ist der o. g. Stamm mit dem Kose suffix -in < - ̄ın erweitert, vermutlich die ältere Form des Bestimmungsworts, die entweder zugunsten der kürzeren aufgegeben oder zu dieser durch Schwund des im Ortsname tonschwachen -in verkürzt wurde (Hildesheim). In 6 Schwund des tonlosen -e und Stammvokalkürzung vor Dreikonsonanz. Wechsel von -phaden (=Dativ Polenl.; -ph-: in CL für das im Rheinfränkisch unverschobene -p-) mit -bach (b > p oft mittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch im inneren Anlaut). Das Grundwort althochdeutsch -pfad begegnet nur in wenigen frühbezeugten Ortsname von Wüstungen oder nicht mehr lokalisierbaren Orten. Bedeutung: ‘zu den Wegen beziehungsweise zum Bach des Bo ̄ ti’. So Büdingen, Wetteraukreis. Butzow Buxheim (Oberbayern) Pussenesheim, ein eichstättisch-bischöflicher Meierhof, ist erstmals in einer Urkunde vom 5. Februar 908 erwähnt und gehörte wohl zur Grundausstattung des um 745 entstandenen Bistums Eichstätt. Für 1179 ist der Ort als Besitz des Eichstätter Domkapitels nachgewiesen, bestätigt in einer Urkunde von Papst Alexander III. Anfang des 12. Jahrhunderts wird der Ort unter Bischof Eberhard bei einem Gütertausch Puhsenshaim genannt. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts gab es einen Ortsadel; so erscheint 1204 ein Sifrit von Bussensheim in einer Urkunde. 1305 wurde der Ort bei dem Streit um das Hirschberger Erbe – das Geschlecht der Eichstätter Schutzvögte war mit Gebhard VII. von Hirschberg ausgestorben – dem Bischof von Eichstätt Konrad II. von Pfeffenhausen zugesprochen. Buxheim (Schwaben) Die älteste nachweisliche Siedlungsstätte von Buxheim liegt südöstlich des Ortes am Schloßberg, früher Althayn genannt. Grabhügel und Hochäcker weisen auf frühere keltische Besiedlung hin. Später stand vermutlich auf dem Schloßberg ein römischer Wachturm. 1228 wurde in Buxheim ein dem Hochstift Augsburg einverleibtes Chorherrenstift des heiligen Augustinus erwähnt. Möglicherweise lebten schon im 8. Jahrhundert, sicher aber nach den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert, Augsburger Domherren in Buxheim und versahen die Ortspfarrei und die umliegenden Pfarrsprengel. Buxtehude Ursprünglich Siedlung in der Nähe des 1196 gegründeten „Altklosters“ auf der Geest; Gründung der heutigen Stadt durch Erzbischof Giselbert von Bremen in den achtziger Jahren des 13. Jahrhundert davon auf moorigem Grund; Stader beziehungsweise Hamburger Stadtrecht; Mitte 15. Jahrhundert vollständiger Übergang des Namens Buxtehude auf die neue Stadt. 959 Buochstadon [Kopie 11. Jahrhundert], 973 Buocstadon, 1135 Buchstadihude; Buxstehude (1287). Bildung mit altsächsisch sta Deutsche ‘Gestade, Ufer’ als Grundwort, das zunächst im Dativ Plural zur Kennzeichnung der Siedlung erscheint. Später tritt als weiteres Grundwort mittelniederdeutsch hu ̄ de ‘Fährstelle, Holzlager-, Stapelplatz an einer Wasserverbindung’ hinzu. Bestimmungswort ist das unflektierte Appellativ altsächsisch bo ̄k ‘Buche’. Die Schreibungen mit -uo weisen auf die geschlossene Aussprache des auf germanisch *-auz urückgehenden -o ̄hin. Durch Ausfall des intervokalischen -d entsteht Buxste. Byhleguhre-Byhlen.
Caan In 1250, Caan had its first documentary mention. The name Caan describes an old settlement from the noble family "von Kane." In 1352, the Dietkirchen monastery acquired a share of land. A quarry was in operation in Caan in 1756.
Cadenberge gehörte zum 1180 gegründeten Fürsterzbistum Bremen. 1648 wurde das Fürsterzbistum in das Herzogtum Bremen umgewandelt, das zunächst in Personalunion von der schwedischen Krone regiert wurde – unterbrochen durch eine dänische Besetzung (1712–1715). - und ab 1715 von der hannoverschen Krone.
Cadolzburg Wohl frühmittelalterliche Gründung; 1157 Markt, ab Mitte 13. Jahrhundert häufig Sitz der Burggrafen von Nürnberg (spätere Kurzform. von Brandenburg), 1349 Sitz des kaiserlichen Landgerichts, 1388 Brand im Städtekrieg, seit 1415 markgräflicher Regierungssitz, 1449 Zerstörung im Markgrafenkrieg und Verlegung der markgräflichen Residenz (1456 auch des kaiserlichen Landgerichts) nach Ansbach, Ausbau der Burg Cadolzburg zur Trutzfeste gegen Nürnberg, 1157 Kadoldesburc [Original], 1164 Kadoltesbvrk [Original], 1332 Cadolzburg [Original]. Dem Grundwort -burg ist der Personenname Kadold, Kadolt im Genitiv Singular vorangestellt. So Cadolzhofen, Ortsteil von Windelsbach, und Kadeltzhofen, Ortsteil von Pfaffenhofen an der Roth.
Calau In der Nähe einer deutschen Burg entstand in einer sumpfigen Niederung die 1279 als civitas genannte Stadt. Calau war Erzpriestersitz. Wechselnde Herrschafts zugehörigkeit. Um 1800 als bedeutendes Gewerbe die Schuhmacherei. In dieser Zeit noch große Minderheit von Sorben, um 1900 nur noch 3,5 %. Wichtiger Markt und Verkehrszentrum der neue Niederlausitz. 1279 Calowe, 1301 Kalow, 1497 Calawe [Original]; sorbisch 1761 Calawa. Der Name bedeutet ‘Siedlung an einer sumpfigen, morastigen Stelle’, Grundform altsorbisch *Kalov beziehungsweise *Kalava, zu altsorbisch *kal ‘sumpfige, morastige Stelle’. Es handelt sich hier um eine Bildung mit dem adjectivisch -ov-Suffix. Ähnlich Kahla, Saale-Holzlandkreis.
Calbe (Saale) An einer Burg (961) am Flussübergang der Fernstraße Magdeburg-Halle gegründet, 965 Königshof (curia regia), seit 968 zum Erzbistum Magdeburg, 1680 an Brandenburg-Preußen, seit dem 12. Jahrhundert Markt und Stadtrecht. 936 Calvo, 961 Caluo, 965 Calua, 1105 in Calven, 1159 in Calua; Calbe (1174). Die Siedlungsstelle wird durch ihren Namen als ‘kahl’ charakterisiert, vgl. germanisch *kalwa, althochdeutsch kalo, kalw ‘kahl’, althochdeutsch cal(a)wa ̄ ‘Kahlheit’, mittelniederdeutsch kale ‘kahl’, mittelniederdeutsch kal(e)we ‘Glatze’, mittelhochdeutsch kal, kalw ‘kahl’, mittelhochdeutsch kalwe ‘Kahlheit, kahle Stelle’. Handelt es sich bei Calbe zweifellos um eine frühe Siedlung, so ist doch eine Zusammenstellung mit indogermanisch *kel‘ragen, hoch’ (dazu auch litauisch kalvà, lettisch kalva ‘kleiner Hügel, Flussinsel’) wohl zu weit gegriffen. So Calw, Baden-Württemberg; Kalbe im Altmarkkreis Salzwedel.
Calden Früher Besitz des Klosters Helmarshausen in Calden. Im Mittelalter Mainzer Vorposten gegen die Landgrafschaft Hessen. 1526/1583 hessisch. Schloss Wilhelmsthal, 1753–1770 erbaut. Anfang 12. Jahrhundert Chaldun, 1180 Caldin,1183–1190 Calde, 1290 Johann von Colden, 1401 Kaulden, 1469 Calden. Wohl zu althochdeutsch chalt ‘kalt’, dass sich auf einen Bach (‘die Kalte’) oder eine kalte Quelle bezieht. Der durch den Ort fließenden Bach trägt noch heute den Namen Calde im Gegensatz zu dem wenige km weiter w verlaufenden Warmebach. Eine Zuordnung zu althochdeutsch chalo‘kahl’ verbietet sich, da das inlautende -d hierdurch nicht erklärt würde. Der Ortsname zeigt konsequent mitteldeutsch -d statt osten Band -t und Abschwächung des flexivischen -un zu -en.
Calvörde leitet sich möglicherweise von „düstere (kahl) Furt“ ab, der lokalen Überlieferung zufolge wird die Entstehung der Furt jedoch einem Mann namens Kale zugeschrieben und die historische Bedeutung ist „Kales Furt“.
Calw Zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Burg der Hirsauer Klostervögte entstanden, denen die Grafen von Calw nachfolgten, wohl um 1250 Stadtgründung, nach Aussterben derer von Calw an die Grafen von Berg-Schelklingen und die Pfalzgrafen von Tübingen, 1308 beziehungsweise 1345 an Württemberg. Haus Schäberle, Kloster Hirsau. 1037 Kalewa [Original], 1075 Chalawa, Calwa [Original], 1163 Chalba. Der Name geht auf althochdeutsch chalawa, mittelhochdeutsch kalwe ‘kahle Stelle’ zurück und gehört zum Adjektiv althochdeutsch chalo, mittelhochdeutsch kalwes ‘kahl’. Die Stadt entwickelte sich aus einer Ansiedlung von Dienstleuten nach dem Burgbau auf einem kahlen Berg. So Calbe (Saale), Bördelandkreis; Kalbe (Milde), Altmarkkreis Salzwedel.
Cambs. Das Dorf Cambs war mehrere Jahrhunderte lang eine wichtige Poststation an der Postlinie Schwerin-Güstrow. Cambs wird erstmals 1341 urkundlich erwähnt.
Cammin (Rostock) Das Dorf Cammin wurde 1226 erstmals urkundlich erwähnt. Grund dafür war die Bewidmung mit vier Hufen für das Kollegiatstift Güstrow durch den Fürsten Heinrich Borwin II. Als Vasallen ließen sich hier die Herren von Kammin oder Kemmyn nieder. Aus einer Heberolle aus dem Jahr 1319 geht hervor, dass auch das Kloster Sonnenkamp Rechte in Cammin besaß. 1347 ist ein Knappe Hoppe von Cammin urkundlich erwähnt, dessen Familie im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts ausstarb. Die Töchter des letzten Besitzers verkauften den Besitz von vier Höfen und 7½ Hufen, die ihr Vater 1487 von Herzog Magnus und Balthasar als Lehen bekam, an Dietrich Bevernest. Dieser wurde dazu verpflichtet, die Töchter bis zu ihrem Ableben in „ruhigem Besitz des Gutes“ zu lassen.
Cappel Das Gebiet von Cappel wurde wie das ganze Land Wursten seit dem 8. Jahrhundert von Friesen besiedelt, nachdem die Sachsen das Gebiet verlassen hatten.
Die Peter-und-Paul-Kirche zu Cappel wurde 1198 von Zisterziensern gegründet. Der Ortsname bezieht
sich auf die Kirche bzw. die Kapelle und bedeutet „bei der Kapelle, bei der Kirche“. 1483 wurde die alte Bezeichnung to der Cappel genannt.
Cappeln (Oldenburg) Sevelten: 11. Jahrhundert, als „Swiveldon“, in einem Dokument der Corvey Abbey; später „Svivulten“ (1110), als dort bereits eine Kapelle existierte.
Cappeln: 1159. Cappeln war ursprünglich eine Kapelle der Pfarrei Emstek.
Elsten, Bokel, Tenstedt und Osterhausen: 1217.
Casekow Das Dorf Kosekow, später Kasekow wurde 1310 erstmals urkundlich erwähnt. Im späten Mittelalter lebten etwa 100 Einwohner im Dorf.
Castell. Im Jahr 1091 wurde der erste Vertreter des Adelsgeschlechts Castell erwähnt. Seit 1205 führten die Adligen den Grafentitel. Um 1258 erreichte ihre Macht ihren Höhepunkt und sie wurden Landesherr. Um 1260 wurde die Grafschaft geteilt.
Im Jahr 1457 wurde die inzwischen stark verkleinerte Grafschaft Lehen des Fürstbistums Würzburg. Die Grafen von Castell waren auch Erbstifter des Fürstbistums. Trotz dieser Herabstufung auf den Feudalstatus gelang es den Grafen, ihre Stellung als Reich zu behaupten.
Castrop-Rauxel Der Hof Castrop 1236 im Besitz der Grafen, dann Herzöge von Kleve in der Grafschaft Mark, 1484 Freiheitsprivileg für die Siedlung auf dem Hofe, Gerichtsbezirk und Kirchspiel. Rauxel war eine Bauerschaft im Gericht Castrop. 1609 zu Brandenburg(-Preußen), 1806 Großherzogtum Berg, 1813 wieder preußisch, 1815 Kreis Dortmund, 1902 Stadt, 1926 Stadt Castrop-Rauxel. Castrop: 834 villa Castorp, 9. Jahrhundert in villa Castorpa, um 1150 superior Castthorpe. Rauxel: 1266 Roukessele, 1334 Roucsel, 1486 Roexel. Das Erstglied des Namens Castrop mit dem Grundwort thorp > trop (-r-Metathese und harter Anlaut nach stimmlosem konsonantischen Auslaut der Erstsilbe; vgl.-dorf ) ist kastmit der Bedeutung ‘Behälter’, ‘Kornscheune’ (Kluge), passend zum Charakter eines zentralen Wirtschaftshofes mit Speichergebäude.*Hro ̄k-es-sele ist ‘Haus’, ‘Saal’ oder ‘Wohnsitz’ eines Mannes mit dem Tiernamen hro ̄k ‘Krähe’. Die Deutung von ro ̄k als ‘Rauch’ ist wenig wahrscheinlich wegen des Genitiv Formans’ -es, das sich in zusammengesetzten Siedlungsnamen nur bei Mannsnamen, nicht bei Tiernamen findet. Mehrere Siedlungsnamen mit kast-: Kastorf, Kreis Herzogtum Lauenburg SH; Kasten bei Böheimkirchen, Kastl, Landkreis Altötting, Bayern (alle mit kast-); Roxel, Stadt Münster, Bauer Roxelloe (1486), Flierich, Kreis Unna (mit ro ̄k ‘Rauch’, hro ̄k ‘Krähe’ oder (h)rok ‘Rock’).
Celle Ursprünglich Stadt Celle 3 km aller abwärts in Altencelle (Stadtrecht um 1249); 1292 Verlegung an die jetzige Stelle und Verleihung des Lüneburger Stadtrechts, 1301 Braunschweiger Stadtrecht; zunächst Nebenresidenz und Witwensitz, 1433–1705 Hauptresidenz der Lüneburger Herzöge. Vor 1007 Kiellu [Kopie 15. Jahrhundert], 1292 novum opidum nostrum Zcellis, 1339 Oldenczelle, 1471 Tzelle. Der Name ist entweder mit mittelniederdeutsch kelle ‘Schöpfkelle’ zu verbinden oder beruht wie Kiel auf einem Simplex, das in altnordisch kíll ‘schmale Bucht’, neuisländisch kíll ‘Keil; grasbewachsene feuchte Vertiefung’ und ablautend mittelniederländisch kille ‘Tiefe zwischen Sandbänken’ belegt ist. Durch den nachfolgenden hellen Vokal wird anlautendes K palatalisiert, wofür die Schreibung des Erstbelegs ein Indiz sein könnte. Der Stammvokal von kíll wurde durch Zerdehnung zu -e-, das anschließend gekürzt wurde. Die genaue Motivation der Benennung bleibt unklar. Wegen der Siedlungsverlegung werden die beiden Ortsteil e mit den unterscheidenden Zusätzen Alt und Neuversehen.
Cham 8. Jahrhundert Niederlassung (cella) des Regensburger Klosters St. Emmeram in Chammünster (Pfarreisitz bis Mitte 15. Jahrhundert), 10./11. Jahrhundert Reichsburg Cham mit Münzstätte über der Chamb mündung an wichtiger Handelsstraße nach Böhmen, 11./12. Jahrhundert Mittelpunkt der Mark Cham, im frühen 12. Jahrhundert Verlegung an heutigen Standort, ab 1204 wittelsbachisch, 1230 als Stadt bezeugt, zentraler Wirtschaftsstandort der Region Oberer Bayerischer Wald. 819 Kopie Ende 9. Jahrhundert ad Chambe (auf Chammünster bezogen), zu 976 Chronik 1013 Camma, 1189–97 Chamb; Cham [Original] (1287). Der Siedlungsname Cham beruht auf dem als Gegend name zur Bezeichnung des Gebiets der Chambmündung verwendeten Gewässername Chamb. Dieser ist 1058 als Kamb [Original] und 1086 Kopie 12. Jahrhundert in der alttschechisch Form Chub überliefert und geht auf das keltisch Adjektivisch *kambos ‘krumm’ zurück. Während beim Gewässername Chamb das auslautende b erhalten blieb, wurde beim Siedlungsname mb in der Dativ-Form Chambe zwischen Vokalen zu mm assimiliert. Vereinfachung mm > m und Apokope des vokalischen Auslauts führten zur seit dem 13. Jahrhundert belegten Namenform Cham. Zahlreiche Vergleichsnamen zum Gewässername Chamb in (ehemals) von Kelten besiedelten Gebieten.
Charlottenberg Das Dorf ist im Vergleich mit den anderen Orten der Verbandsgemeinde Diez relativ jung. Charlottenberg geht auf die Gründung durch die Fürstin Elisabeth Charlotte von Schaumburg-Nassau (1640–1707), Tochter von Peter Melander, im Jahre 1699 zurück.
Chemnitz Der Name Chemnitz leitet sich vom gleichnamigen Fluss ab, der durch die Stadt fließt. Dessen Name wiederum geht auf altsorbisch Kamenica „Steinbach“ (zu kamjeń „Stein“; vgl. Kamenz) zurück.
Chieming. Der Name Chieming, Chiemsee und der Name des Gebietes Chiemgau gehen auf den althochdeutschen Personennamen Chiemo (7./8. Jahrhundert) zurück. Ende des 8. Jahrhunderts tauchte der Name Chiemgau erstmals urkundlich als Chimigaoe auf, stand damals jedoch für ein kleineres Gebiet rund um das Dorf Chieming.
Chiemsee Der Gewässername wurde erstmals 790 bezeugt (Kopie der entsprechenden Urkunde aus dem 12. Jahrhundert). Das Grundwort ist das althochdeutsche se(o) oder seeo für See, Meer, Teich oder Gewässer, und das Bestimmungswort bezieht sich auf den Siedlungsnamen Chieming. Der See ist demnach nach der Siedlung Chieming benannt. Der Siedlungsname wiederum lässt sich wahrscheinlich auf den Personennamen Chiemo zurückführen, der mit dem Zugehörigkeitssuffix -ing versehen wurde und sich wiederum wohl auf den keltischen Personenbeinamen Chemus zurückführen lässt.
Chorin Das Kloster entstand als Filiation des Klosters Lehnin und wurde von den brandenburgischen Markgrafen gestiftet. Bevor der Bau an der heutigen Stelle in Chorin erfolgte, wurde 1258 eine Abtei in Mariensee am Parsteiner See errichtet. Da sich der Platz jedoch für die wirtschaftliche Entwicklung als ungünstig erwies, erfolgte ein Umzug nach Chorin.
Christiansholm Der Ort wurde 1762 im Rahmen der Geestkolonisation gegründet und nach Christian VII. von Dänemark, dem damaligen Kronprinzen, benannt. Das südlich benachbarte Friedrichsholm trägt den Namen von Christians Vater, König Friedrich V.
Claußnitz Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1398 in der Schreibweise Clussenicz. Der Ortsname änderte sich in den folgenden Jahrhunderten über Klawßnitz (1451) und Clawsenicz (1479) zu Claußnitz (1641).
Clausthal-Zellerfeld Ursprünglich zwei Städte, 1924 vereinigt; um 1200 Gründung eines Benediktinerklosters in Zellerfeld, 1432 aufgehoben; nach Bergbau bis um 1350 erneuter Aufschwung desselben im 16. Jahrhundert; Zellerfeld 1532 und Clausthal 1554 freie Bergstädte; 1775 Gründung der Bergakademie (heute Technische Hochschule). Clausthal: 1554 Bergstadt auf dem Clausberge, 1558 Bergstadt uff Klausthall; Zellerfeld: 1174 ecclesia de Cella [Kopie 12. Jahrhundert], 1223 Cella, 1557 auff Zellerfeldt. Der Name Zellerfeld geht auf den Gewässername des Zellbaches (1340 Cellam, 16. Jahrhundert) zurück, wobei lateinisch cella ‘Klause’ sekundär eingewirkt hat. Erst jünger wird als Grundwort-feld angefügt. Zum Gewässername, der eventuell mit dem Grundwort-ach1 gebildet ist, vgl. Celle. Der Name Clausthal enthält zunächst das Grundwort-berg, dann das Grundwort-tal und den Personenname Klaus (Nikolaus). So Celle, Landkreis Celle.
Cleebronn. Die erste urkundliche Erwähnung von Cleebronn erfolgte 1279 als Kleberen. Im 13. Jahrhundert wurden einige Besitztümer des Fürstentums Mainz rund um den Michaelsberg an die Cleebronner Herren von Magenheim verpachtet.
Clenze Alte Bezeichnungen von Clenze waren 956 Klinizua,[2] 1004 Claniki, 1017 Claniki, 1330/52, 1360 und 1394 Clentze. Der Ortsname ist ein slawischer Name aus einer Grundform des serbischen „Klanec“, kroatischen „klánac“ für „Engpass, Hohlweg, Talenge“ und „kajkav, klánjec“ für „Tal, schmaler Weg“.
Clingen Clingen wurde erstmals um 900 urkundlich erwähnt und erhielt 1282 das Stadtrecht. Es wuchs aus zwei Ortskernen um zwei Kirchen zusammen. St. Andreas ist nicht mehr vorhanden, St. Gumperti die heutige Stadtkirche.
Cloppenburg Vor 1297 Bau der Cloppenburg an der Siedlung Krapendorf durch die Grafen von Tecklenburg, Lage am Verkehrsweg von Osnabrück nach Emden und der Flämischen Straße der Hansezeit von Lübeck nach Brügge, 1400 zum Niederstift Münster, 1411 Weichbildrecht, 1435 Stadtrecht, 1855 Zusammenschluss mit Krapendorf, 1934 Errichtung eines Museumsdorfes. 1297 nunc de novo castrum est edificatum, quod Cloppenborg dicitur (Kopie 14. Jahrhundert). Bildung mit dem Grundwort -burg. Das Bestimmungswort wird oft auf mittelniederdeutsch kloppen ‘klopfen, prügeln, schlagen’ zurück geführt, dem Burgname wird zusammen mit dem der ehemalig Grenzburg Schnappenburg am Barßeler Tief (zu mittelniederdeutsch snappen ‘erschnappen, greifen’ gestellt) ein eher raubritterlicher Wortschatz zugrunde gelegt. 1400 ist die Schnappenburg noch als borgh to der Snappen belegt, es liegt sicherlich ein Flurname für ein spitz zulaufendes Landstück zugrunde. Ebenso ist anzunehmen, dass Cloppenborg ein Flurname vorausgeht, der eine Erhebung bezeichnete; vgl. bairisch klopf ‘Fels’, mitteldänisch klop ‘Klumpen’, altenglisch *clop ‘Klumpen; Hügel, Berg’ in Ortsname wie Clophill, Clopton, zu indogermanisch *g(e)l-eu-bals Erweiterung von *gel‘sich ballen; Gerundetes, Kugeliges’. So † Kloppenheim bei Seckenheim, Ortsteil von Mannheim; Kloppenheim, Ortsteil von Wiesbaden; Kloppenheim, Ortsteil von Karben, Wetteraukreis; (alle vor 10. Jahrhundert als Clopheim belegt), ein Berg bei Erbach (819 Clophenbergk), Odenwaldkreis.
Coburg Planmäßige Gründung etwa des 11. Jahrhundert an der Altstraße von Bamberg nach Erfurt an der Itz, in direkter Nachbarschaft einer älteren, möglicherweise thüringischen Siedlung Trufalistat; Coburg ursprünglich nur Name für den Vestungsberg und den benachbarten Fürwitz; durch Königin Richeza an Erzbischof Anno von Köln; als Gründungsgut dem Chorherrenstift und späteren Benediktinerkloster Saalfeld übertragen; im Verlauf des 12. Jahrhundert Verlegung der zunächst am Rand des Festungsbergs errichteten saalfeldischen Propstei ins Tal – unter Mitnahme des Namens; um 1200 unter der Obervogtei eines Grafen von Andechs-Dießen Bau einer neuen Burg auf dem Festungsberg, bis 1549 (dem Bau von Schloss Ehrenburg in der Stadt) oft fürstlicher Wohnsitz, heute bedeutende Kunstsammlungen; Coburg (befestigter Markt und Festung) 1248 aus dem Besitz der Herzöge von Andechs-Meranien an die Grafen von Henneberg (bis 1353 „Neue Herrschaft“), 1331 Schweinfurter Stadtrecht und eigene Gerichtsbarkeit, 1353 an sächsische Wettiner („Pflege Coburg“), seit 1540 wettinische Residenzstadt im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha, 1056 (Kopie 16. Jahrhundert) Coburg, 1057 (F. 13. Jahrhundert) Koburk, 1182 (Kopie1421) Chonburch, 1182 Cob(urg) [Original], circa 1186 Choburc [Original], 1217 (Kopie 1480) in universo burgo Choburg, quod antiquitus dicebatur Trufalistat, 1347 Koburg huse vnd stat. Im Hinblick auf die frühdeutsch-slawische Namenlandschaft um Coburg, auf die beiden Originalbelege des 12. Jahrhundert und der mehrheitliche Co u. ä. geschriebenen frühesten Kopialbelege haben die über der Ortsname reflektierenden Menschen von jeher daran gedacht, dass sich darin das Grundwort -burg mit altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ – im Sinne ‘befestigter Ort, wo Kühe gehalten werden’ – zusammensetzt. Die auf dem Land noch zu hörende Mundartform Kuuëwërich könnte das alte -o ̄reflektieren. Dessen Erhalt wäre so zu erklären, dass die Benennung des Berges durch Siedler aus dem norddeutschen Sprachraum erst nach 900 erfolgt ist – nach dem Abschluss der Entwicklung von germanisch o ̄>althochdeutsch uo. Wegen der relativ späten Belege des 14. und 15. Jahrhundert wie Kobburg, Chonburgh und Comburg ist eine primäre Namensform *Kobenburg eher unwahrscheinlich. Spekulativ bleibt auch der Versuch, Co in den Umkreis der Ableitung von der indogermanisch Nominalwurzel *g ̄e u‘biegen, krümmen, wölben’ für die Benennung des Bergkopfes zu stellen. So Koberg, Kreis Herzogtum Lauenburg; Kuhardt (< 1103 Cohart, 1270 Kuhart, 1315 villa Ku ̊hart), Landkreis Germersheim; Kühbach, Landkreis Aichach-Friedberg.
Cochem Ersterwähnung 866, bis 1224 war Cochem Reichsgut und königlich Zollstätte, 1294–1794 Kurtrierisches Territorium, 1332 Stadtrecht, 1796 Besetzung durch französisch Truppen, ab 1815 preußisch. Weinbau und Tourismus.866 (Kopie 12. Jahrhundert) Cuchuma, 1051 (Kopie 12. Jahrhundert) Chu ̊chomo, Chochumo, 1130 Kvchema, Cocheme, 1139 Cuchema, 1250 Cochme, 1346 Cochem, 1475 Cochem. Ursprünglich Name des in Cochem in die Mosel mündenden Endertbachs, keltisch *Kuka Mittelalter ‘die Gebogene’, vgl. Flussname Kocher (zum Neckar) < *Kukana, Kocherbach (zur Rossel zur Saar) mit Orts name Cocheren < *Kukara (keltisch *kukro> air. cúar ‘krumm’).
Cölbe 1244 Culbe, 1309 Kulbe, 1365 Kolbe, 1370/75 Kœlbe, 1440 Kolwe, 1577 Kölb, 1630 Kölbe. An der Einmündung der Ohm (alteuropäisch Gewässername) in die Lahn (wohl keltisch Gewässername) gelegen, früher sumpfige Niederung, was der Deutung entspricht: germanisch *kulba, althochdeutsch kolbo, colbo, mittelhochdeutsch kolbe ‘Stab mit verdicktem Ende, Keule’, übertragen auf ‘Schilf, Sumpf, Rohrkolben’, mit -aha, also ‘Sumpf-, Schilfwasser’.
Cölpin Der Ortsname Cölpin ist slawischen Ursprungs und bedeutet Schwanendorf (colpa=Schwan). Cölpin wird 1290 erstmals urkundlich erwähnt, als Markgraf Albrecht III. dem Kloster Wanzka acht Hufen in colpyn (Cölpin) übertrug.[2] Es gibt jedoch Hinweise, dass der Ort Cölpin bereits einige Jahre vorher gegründet wurde. In Urkunden wurden ein Neubrandenburger Ratsherr Arnoldus de Culpin 1287 und ein Neubrandenburger Bürger Arn. Culpin 1305 erwähnt.
Coesfeld Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1197 Stadtrecht, 1804 Hauptstadt der Grafschaft Horstmar (Salm-Horstmar), 1806 Großherzogtum Berg. 11. Jahrhundert zu 809 Coasfeld [Original], 1022–1032 Cosuelda, 1201 Coesfelde.Bildung mit dem Grundwort-feld, das appellativisch an altsächsisch feld, mittelniederdeutsch velt ‘freies, offenes Land, Ackerflur, Wiesenflur’ anzubinden ist. Eigentlich ein Namenelement zur Kennzeichnung von Flurstellen, wurde -feld auch auf Siedlungen übertragen. Bestimmungswort können sowohl Appellative als auch Namen (z.B. Gewässername) sein. Bei Coesfeld liegt ein Gewässername als Bestimmungswort vor, nämlich der Gewässername *Koisa, ein ‘Kuh-Bach’. Dieser ist aus dem Appellativum altsächsisch ko ̄ ‘Kuh’ und einem -s-Suffix gebildet. Das -s-Suffix (mit unterschiedlichen Vokalen, hier -i-) findet sich unter anderem als Bildungselement in alten Gewässername. Eine Deutung nur auf der Basis von altsächsisch ko ̄ ist aufgrund des stets vorhandenen -s nicht möglich, das kein Flexionselement der -i-Deklination ist. Der Ortsname kann also als ‘Feld an einem Kuh-Bach’ gedeutet werden.
Colditz. Die Region wurde vom 8. bis 10. Jahrhundert von Angehörigen der slawischen Völker bewohnt. Dies lässt sich noch heute an den zahlreichen aus slawischen Wörtern abgeleiteten Ortsnamen ablesen, die oft auf -itz oder -itsch enden. Im 12. und 13. Jahrhundert siedelten sich hier Bauern und Handwerker aus anderen Teilen Deutschlands und den Niederlanden an. Im Jahr 1046 werden erstmals eine Burgsiedlung „Cholidistcha“ und 1265 eine civitas (Stadt) Colditz urkundlich erwähnt. Friedrich II. von Sachsen, Kurfürst von Sachsen, verlieh Colditz 1456 das Münzrecht für einige Zeit (vermutlich nicht länger als 15 bis 20 Jahre).
Collenberg. Collenberg nach der Burgruine benannt, die ursprünglich von der Adelsfamilie Rüdt von Collenberg erbaut wurde.
Colmberg Der Ort wurde 1269 als „Cholbenberc“ erstmals urkundlich erwähnt. Wesentlich älter ist die gleichnamige Burg, deren Name sich von einem Flurnamen ableitet, der einen Berg bezeichnete, der am Fuße mit Rohrkolben bewachsen war.
Colnrade Alte Bezeichnungen von Colnrade sind 1348 Coldenrhade, 1354 Rohde, um 1360 Koldenrode, 1362 Coldenrode, um 1370 Kaldenrade, 1371 Kolenrode, 1530 Koldenrade und 1575 Collenrahde. Der erste Teil des Namens „Colnrade“ wird zum Teil mit „kalt“ in Verbindung gebracht, zum Teil aber auch mit „Collen/Gollen“, eine alte Bezeichnung für die Hunte. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Namen, um einen alten Wortstamm „koll/call“ für Wasser, dann bedeutet Colnrade so viel wie eine „Siedlung am Wasser“. Oder aber, laut Udolph entscheidend: Lage nördlich einiger Erhebungen, daher bei tief stehender Sonne im Schatten, „im Kalten“ liegend. Somit „Rodung in sonnenarmer Lage“.
Contwig Contwig wurde erstmals 1237 urkundlich erwähnt. Unter Angabe dieses Jahres wird in den Regesten des Klosters Hornbach vermerkt, dass Rudolf I.,Abt. von Hornbach, „Fischereirechte zu Zweibrücken und Kuntwich“ an Heinrich II., Graf von Zweibrücken, abtritt.
Coppenbrügge Hauptort der Grafschaft Spiegelberg; bei der um 1300 errichteten Wasserburg Entwicklung eines Burgfleckens; nach 1557 im Besitz der Häuser Lippe und Gleichen, dann Nassau-Oranien, 1819 durch Kauf an Hannover. Vor 1007 Cobbanbrug [Kopie 15. Jahrhundert], 1062 de Choppenbrukke, 1281 Cobbenbrucke; Koppenbrügge (um 1616). Bildung mit dem Grundwort -brück und dem schwach flektierten Kosename Cobbo im Genitiv Singular als Bestimmungswort. Während das Grundwort bis heute in norddeutsch Form erhalten bleibt, erscheint im Bestimmungswort -pp anstelle von -bb-, was als Verdeutschung zu interpretieren ist. Deutung also: ‘Brücke des Cobbo’.
Coppengrave Alte Bezeichnungen von Coppengrave sind 1400 Kobbengraff, 1414 Kobbengraf, 1426 Cobbengraff, 1462 Coppengraven, 1471 Kobbengraff, 1478 Cobbengraven und 1499 Kobbengraue.
Der Ortsname ist eine Zusammensetzung. Die Belege des Ortsnamens zeigen im Grundwort Formen wie „-graff, -graf, -graven“. Mit dem Adelstitel „Graf“ haben diese nichts zu tun, denn die Formen mit „-a-“ gelten vor allem im Hochdeutschen, nicht jedoch im Niederdeutschen, das für den Ortsnamen in allererster Linie herangezogen werden muss. Es ist mittelniederdeutsch, niederdeutsch „grave“ und bedeutet „Graben“. Die Lage des Ortes im Tal der Hille bestätigt diese Verbindung. Im ersten Teil steckt wohl – wie in Coppenbrügge – eine alte germanische Bezeichnung für „Berg, Bergspitze“, urgermanisch „kuban-, koban-“, mittelhochdeutsch „kuppe“ für „Spitze, Gipfel“, frühneuhochdeutsch „koppe“ für „Bergkuppe, Baumgipfel“. „Kopf“ bedeutet auch „das Obere eines Berges“; letzten Endes gehört hierher auch „Kuppe“, auch die „Schneekoppe“. Coppenbrügge wäre demnach als „Bergbrücke, Brücke am Berg“ zu verstehen und „Coppengrave“ als „Hügelgraben, Berggraben“.
Cornberg. Die umlegenden Orte Rockensüß und Königswald wurden erstmals 1274 bzw. 1351 urkundlich erwähnt. Das Dorf Cornberg wurde erst 1938 als Bergbausiedlung für den kurshessischen Kupferschieferabbau im Richelsdorfer Gebirge gegründet. Es ist die einzige neue Siedlung im Altkreis Rotenburg an der Fulda, die seit dem Dreißigjährigen Krieg entstanden ist.
Coswig (Anhalt) Aus einem Burgward entstandene anhaltische Landstadt mit zeitweiser Bedeutung als Grablege und Witwensitz. 1187 (12. Jahrhundert) Cossewiz, 1190 Cosswitz, 1213 Cozwic [Original]. Altsorbisch *Kosovik zu *kos mit mehreren Bedeutung; am wahrscheinlichsten ist hier ‘Amsel (Turdus merula)’. Der Name entspricht demjenigen von Coswig, Landkreis Meißen, das Auftreten zweier identisch benannter Städte an der Elbe ist bemerkenswert.
Coswig (Sachsen) 1350 Koswik, Koczwicz, 1378 Kozwig, 1469 Koßwigk. Aus altsorbisch *Kosovik zu *kos ‘Amsel’, erweitert mit dem Suffix -ovik. Kaum zum Personennamen *Kos. So † Coswig, bei Torgau; Coswig (Anhalt), Landkreis Wittenberg; Koßwig bei Calau, Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Cottbus Auf einem künstlich erhöhten Schlossberg an Stelle einer früheren slawische Befestigungsanlage befand sich eine deutsche Burg, an deren Fuße eine Marktsiedlung entstand und als Teile der mittelalter Stadtbefestigung sind erhalten (Münzturm, Spremberger Turm). 1156 Heinricus castellanus de Chotibuz [Original], 1208 Thimo de Cothebuz [Original], 1336 tzu Kothebuz, 1571 Kotbuß [Original]; sorbisch 1843 Chosebuz. Altsorbisch *Chotˇebu ́z‘ Siedlung eines Mannes namens Choteˇbud’, eine Bildung mit dem possessiv -j-Suffix vom Vollname altsorbisch *Chotˇebud, der im Erstglied zu urslawische *chotˇeti ‘wollen’‚und im Zweitglied zu altsorbisch *-bud < urslawische *-bo ̨d-, zu *byti, ‘sein’, gehört. Ähnlich 1170 Chotibanz, heute Adamsdorf.
Crailsheim Wohl im 6. Jahrhundert von den Franken an einer Jagstfurt gegründet, ab 1232 Adlige von Crailsheim, nach deren Aussterben an die Herren von Öttingen, seit 1338 Stadtrecht, 1806 fiel der Ort an Bayern und ist seit 1810 württembergisch. Geburtsort von Adam Weiß. 996 (Kopie 13. Jahrhundert) Kreuwelsheim, um 1136 Crowelesheim, 1252 Crewelsheim. 1290 Creulshein; Crailsheim (1716?). Eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -heim; ein Beleg zeigt die im Westoberdeutschen verbreitete Variante-hain. Dem Bestimmungswort liegt wohl althochdeutsch krewil, krouwil stark Maskulinum ‘dreizinkige Gabel, Dreizack’, mittelhochdeutsch kröuwel, krewel ‘Gabel mit hakenförmigen Spitzen, Klaue, Kralle’ zu Grunde. Das Wappen von Crailsheim enthält drei aufrechtstehende, oben zugespitzte Stäbe mit einem Handgriff unten und je drei Haken auf der rechten Seite, einen Kreuel (Krail). Das Werkzeug fand im frühen Bergbau Verwendung, eine Beziehung zu Crailsheim ist jedoch unsicher. Nicht auszuschließen ist daher, dass Kreuwel in der Bedeutung ‘Klaue, Kralle’ zum Personennamen oder Beinamen geworden ist und eine Person mit einer markanten Hand o.ä. namengebend wurde. So Krewelin, Ortsteil von Zehdenik), Landkreis Oberhavel.
Cramberg. Cramberg wurde erstmals 1261 urkundlich erwähnt. Eine Kapelle wurde erstmals 1319 erwähnt, eine zweite wurde 1516 erbaut. Die evangelische Kirche in ihrer heutigen Form stammt aus dem Jahr 1791.
Im Jahr 1348 wurde durch Heinrich von Crampburg eine Burg erbaut, die jedoch im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde.
Creglingen. Die Kelten gründeten die Stadt zwischen 200 und 100 v. Chr. bewirtschaftete auch die umliegenden Hochebenen und Täler. Im Jahr 1349 erhielt Creglingen von Kaiser Karl IV. das Stadtrecht.
Cremlingen Auf der Gemarkung bedeutende Siedlungsfunde von Römischer Kaiserzeit bis in das 7. Jahrhundert und Urnenfriedhof 3.–7. Jahrhundert. 1296 Cremmelinghe [Original], 1316 Cremnige; Cremlingen (um 1616). Ableitung mit dem Suffix -ing (en). Basis ist ein aus altnordisch kramr ‘feucht, halbgetaut von Schnee’, gotisch qrammiþa ‘Feuchtigkeit’ zu erschließendes Appellativum *kram(no)‘feucht; Feuchtigkeit’. Das -list entweder als Erweiterung der Basis zu interpretieren oder aber dem Suffix zugehörig, da die Variante -ling in Ostfalen in einer Reihe von Ortsnamen vorkommt. So Cramme, Landkreis Wolfenbüttel.
Creußen Burg Creußen um 1000 im Besitz der Grafen von Schweinfurt, 1358 Stadterhebung. Zu 1003 Chronik um 1013 ad Crusni castellum ... urbem Crusni, 1130 Chrusine [Original], 1319 Creusen [Original]; Creußen [Original] (1522). Der Siedlungsname Creußen dürfte von Altencreußen (circa 4 km sö von Creußen), 1320 Alten Creusen, übertragen worden sein. Dieser Ort liegt im Quellbereich des Flusses Creußen, 1357 Cruesen, dessen Name auf eine germanische Grundform *Kru ̄sina, eine Ableitung von *kru ̄s ‘kraus, gelockt’ mit dem bei Gewässername häufigen Suffix -in-, zurückgeführt werden kann. Benennungsmotiv war wohl der gewundene Verlauf des Flusses. Die ältere Herleitung ausslawische*kruˇsina ‘Faulbaum’ ist abzulehnen, weil dieses Wort ohne toponymisches Suffix für die Benennung eines Gewässers nicht infrage kommt.
Crimmitschau Deutsches Reihendorf mit Herrensitz des ausgehenden 12. Jahrhundert, Anfang des 13. Jahrhundert Erweiterung zur Stadt. 1212 de Crematzowe, Krimaschouwe, 1306 Crimazchow. Wohl zu einem sorbischen Personennamen *Krimaˇs oder*Krimaˇc, erweitert mit dem possessivischen Suffix -ov-, mundartlich krimˇse. Der slawische Personenname-Stamm *Krim ist bisher ungeklärt. So † Krimschau, bei Schmölln, Landkreis Altenburger Land.
Crispendorf Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1290. Der heutige Ortsname ist ab 1383 überliefert, er wurde 1401 Krispendorff geschrieben. Der ungewöhnliche Name geht (wahrscheinlich) auf den Namen des Heiligen Crispinus zurück, ab 1503 war dieser bereits in Vergessenheit geraten und man schrieb nun Kristendorf, auch Christendorf.
Crivitz Ursprünglich slawische Siedlung, bei dieser gegen Ende 12. Jahrhundert Errichtung einer Burg durch Grafen von Schwerin, 1302 erstmals als Stadt erwähnt, 1357 an Herzöge von Mecklenburg, später Mecklenburg-Schwerin, Erwerbszweige (Mittelalter und Neuzeit): Zu 1251 Criwitz(e), 1329 Criwisc, 1334 Crywizse, 1356 Krywetze. Der Ortsname liegt ein altpolabischer Flurname oder Gewässername *Krivica mit einem Suffix -ica,-itz, zugrunde, mit dem das charakterisierende Grundwort *krivy ‘krumm’ erweitert wurde. Das auslautende, unbetonte -a ging bei der Eindeutschung verloren. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘krummes Feld, krumme Flur’ oder ‘krummes Gewässer (Bach, Fluss, See) ’ rekonstruieren, wobei sich Letzteres auf den Crivitzer See, den Barniner See, den Amtsgraben oder auch die etwas entfernter fließende Warnow beziehen könnte. Trautmann stellt noch einen Bezug zur kurvenreichen Straße her, an der das alte Dorf gelegen haben soll.
Cronenberg Cronenberg wurde im Jahr 1358 erstmals urkundlich erwähnt.
Crossen an der Elster Am 31. März 995 wurde Crossen erstmals urkundlich erwähnt.
Die Burg Crossen stand über dem linken Ufer der Weißen Elster nördlich der in die Elster mündenden Rauda. Sie wurde im Auftrag der Bischöfe von Naumburg-Zeitz zum Schutz des Elstertales errichtet. Schon 995 wurde Crossen im Gau Pozowa urkundlich erwähnt.
Crostwitz. Crostwitz wurde erstmals 1225 als Sitz von Henricus de Crostiz erwähnt.
Crottendorf. Es ist nicht bekannt, in welchen Jahren Crottendorf gegründet wurde. Um das Jahr 1170 wurde eine Burg errichtet, die als Burg Hartenstein bezeichnet wird. Im Jahr 1406 wurde die Grafschaft Hartenstein an den Heren Veit von Schönburg verpfändet. In der betreffenden Urkunde wurde erstmals der Name Crottendorf erwähnt. Hussitenüberfälle zwischen 1406 und 1438 plünderten das Dorf und beschädigten die Kirche so sehr, dass sie nach dem Wiederaufbau vom Bischof neu geweiht werden musste.
Cunewalde. Die erste urkundliche Erwähnung von Cunewalde stammt aus dem Jahr 1222, seine Ursprünge liegen jedoch möglicherweise deutlich älter. Es ist plausibel, dass eine frühe Besiedlung an einer Straße zwischen Bautzen und dem sogenannten „Böhmischen Zwickau“ bereits um das Jahr 1000 oder noch weiter zurück bestanden haben könnte. Die eigentliche Besiedlung begann jedoch im 13. Jahrhundert, als Kolonisten aus Franken und Thüringen kamen, um in dieser Region eine neue Bleibe zu finden. An den Ufern des Cunewalder Wassers wurde den Siedlern jeweils ein Grundstück zur Bewirtschaftung als Wiese, Feld oder Wald zugeteilt. Diese einzelnen Landstriche hatten jeweils eine Länge von bis zu 2,5 km und führten dazu, dass sich die Siedlung zu einem typischen Waldhufendorf entwickelte.
Cursdorf Der Ort wurde erstmals 1537 als Cunradesdorf urkundlich erwähnt.
Cuxhaven 1570 Kuckshaven, 1577 Kuxhaven. Der erst spät belegte Ortsname wurde bisher als Zusammensetzung aus Koog ‘eingedeichtes Land’ und Hafen erklärt. Das recht konstant mit -u und -k überlieferte Bestimmungswort ist allerdings nicht mit norddeutsch Koog, mittelniederdeutsch ko ̄ch (altfriesisch ka ̄ch, ka ̄g, nordfriesisch ku ̄ch) zu vereinbaren. Das stark flektierte Bestimmungswort findet sich in anderen Ortsname und Flurname wieder, vgl. Kuckshagen (1247 Cukeshagen), Kreis Schaumburg, Flurname Kuckeshagen bei Essen, Kreis Cloppenburg (1527 bezeugt), Burgname Kukesburg bezeugt), alle Niederlande; Kuskoppermoor (1277 Kukescope), Kreis Steinburg, Flurname Kuckesberg (circa 1400 Kuckesberch) bei Ohligs, Kreis Solingen, Flurname Kotzberg (1449 Kuxberg) bei Richerzhagen, Rheinisch-Bergischer Kreis, in schwacher Flexion in Kuckenberg, Rheinisch-Bergischer Kreis; Kuckenburg (9. Jahrhundert Cucenburg), Saalekreis, unflektiert in den Flurname † Kuckehue (1607 uff dem Kukkehue), Kiel, Kuckwall (1523 uppe dem Kuck[walle]), Kreis Dithmarschen. Die Grundwort weisen meist auf Erhebungen hin; die Bestimmungswort sind wohl auf germanisch *kuk aus indogermanisch *gug ‘Kugel, Buckel, Hügel’ als Erweiterung von *g ̄eu-, *gəu-, *gu ̄‘biegen, krümmen, wölben’ zurückzuführen. Bei Cuxhaven wird die erhöhte Lage auf dem Schwemmlandufer namengebend gewesen sein. Ob als Grundwort wirklich mittelniederdeutsch have(ne) ‘Hafen’ vorliegt, ist fraglich; denkbar ist eine Umdeutung aus mittelniederdeutsch hove, norddeutsch dialektal have, friesisch, dänisch have ‘Hof, Garten, Einzäunung’ oder mittelniederdeutsch ha ̄ge(n) ‘eingefriedetes Landstück’.
Daaden Gelegen im Daadener Land, dessen sternförmig in drei Tälern gelegener Mittelpunkt Daaden ist. Seit dem 13. Jahrhundert ist das Dorf Kirchspielort mit einer im 18. Jahrhundert erbauten Barockkirche. 1219 Gerardus sacerdos de Dadene, 1344 Daaden, 1422 zu Daeden, 16. Jahrhundert Dadenn (Datierung zerstört). Germanisch Gewässername *Da ̄d-aha ( -ach1), der noch in Daadebach, Daadetal weiter existiert. Einstige Ortsname auf -aha sind häufig an der Rest-Endung -a oder -e zu erkennen. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung an einem Gewässer mit dem Namen Da ̄daha’.
Daasdorf am Berge ie Ersterwähnung erfolgte am 25. März 1283.
Dabel
Dabergotz In historischen Urkunden wird der Ort als Dobergoz, Dobergotz, Dobergatz und Dabhegotz erstmals 1291 genannt. Im Jahre 1463 erwähnt man der Ort erstmals urkundlich in einem Lehnsbrief, in der heutigen Schreibweise.
Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und weist auf eine Person Dobrogost hin.
Daberkow Daberkow wurde erstmals 1277 in einer Urkunde des Herzogs Barnim I. erwähnt, in der dem Bischof von Cammin und dem Greifenherzog jeweils die Anwartschaft auf die Hälfte des Zehnten zuerkannt wurde.[2] 1279 bestätigte der Camminer Bischof Hermann von Gleichen dem Kloster Verchen den Zehnt aus Dobercowe und anderen Dörfern.
Dabringhausen. Germanisch Dagaberthingo husum, zu den Häusern der Leute des Dagaberht.
Dackmar, +1000 Thasmathon. Germanisch pahsu, Dachs, + maepum, zu maepa, Alluvial Land.
Dahl, (Bork, 1190 Dalen. Germanisch dala, Tal.
Dahl, (Werden) 1093 Dale, Dahlem, (Aa) 867 Dalaheim, 1130-31 Daleim. Germanisch dala, Tal + haima Wohnung.
Dahlem, (Trier) 1190-1212 Dalheim, Dalheym.
Dahlem=Spangdahlem, 1210 Dalheim.
Dahlhausen, (Attendorn). 1166 Dalehusen, 1181 Dalehusin. Germanisch dala Tal, + husum, zu husa, Haus.
Dahlhausen (Bochum) Dahlheim, 1105 Daleheim, 1220 Dalheim, Dailheim,
Dahlum, Groß und Klein, Anfang 1100 Dalem, Daleheim.
Dahrenstedt, Mitte 1200 Thornstede. Germanisch purnu. Dorn + stadi, Statte.
Dal, (Köln) 1178- 83, de Dalin.
Dalbeck, (Velbert) Mitte 1200 Dalebeke. Germanisch dala Tal + baki, Bach.
Daldrup, (Dulmen) Mitte 1200 Dalthorpe. Germanisch dala, Tal, + porpa, Dorf.
Dalewingart, (Walberberg) 1140 quandam uitneam, que dicitur Dalewingart. Germanisch dala Tal + winagarde, Weingarten.
Dachau Ab 805 Besitz der Kirche von Freising, ab dem 12. Jahrhundert Herrschaft der Grafen von Scheyern und Bau der Burg, Verkauf an die Wittelsbacher, circa 1270 Marktrecht. 805 (Kopie von 824) Dahauua, 11. Jahrhundert Dachowa, 1130 Dachowe, 1142–1155 Dachau, 1519–1521 lateinisch Dachunum. Grundwort ist althochdeutsch ouwa ‘Insel’ beziehungsweise mittelhochdeutsch ouwe, owe ‘Wasser, von Wasser umflossenes Land, wasserreiches Wiesenland’, -au, Bestimmungswort althochdeutsch da ̄ha ‘Lehm’, sodass sich der ursprüngliche Flurname als ‘lehmige Au’ erklären lässt.
Dachsbach Urkundlich ist der Dachsbach erstmals im Jahre 1129 nachweisbar – ein Ritter Heinrich von Dahspach verkaufte für 80 Silber-Mark eines seiner Güter an das Kloster St. Michael in Bamberg. Der Ortsname leitet sich von einem gleichnamigen Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort vielleicht dahs (mittelhochdeutsch Dachs) ist. Demnach könnte damit ein Bach bezeichnet worden sein, an dem Dachse vorkommen.
Dachsberg Die Besiedelung des heutigen Gemeindegebiets ging im 11. Jahrhundert teilweise vom Kloster St. Blasien, teilweise von weltlichen Herrschaften wie den Herren von Tiefenstein aus. Die vielen kleinen Orte und Weiler sind meist aus Einzelgehöften hervorgegangen.
Dachsenhausen Die erste Erwähnung als Dossinhusin in einer Braubacher Kaufurkunde datiert auf den 29. September 1277. Im 16. Jahrhundert wechselte die Schreibweise des Namens von Dassin zu Daxen.
Der Name Opel, Vorfahren von Adam Opel, dem Gründer der Opel Automobile GmbH, ist bereits für das Jahr 1573 dokumentiert. Seit dieser Zeit sind zahlreiche Träger dieses Namens in Dachsenhausen nachgewiesen, hauptsächlich in der lokal abgewandelten Form Obel.
Dachwig
Dackenheim us fünf Klosterhöfen entstand der heutige Ort: Mönchhof, Herrenhof, Sattelhof, Kameralhof und Höllenhof wuchsen bis 1160 zu einem Dorf zusammen. Die erste Erwähnung war 768, auch 773 und 774 sind Besitztümer des Klosters Weißenburg in "Dagastisheim" beurkundet. Für 872 ist eine Schenkung an das Kloster Münsterdreisen überliefert. Nach 1120 kam ein Hof als Stiftungsgut zum Kloster Höningen, das bald darauf eine Kirche erbauen ließ, deren Patronatsrechte es ab 1147 innehatte.
Dackscheid Die Namensendung „-scheid“ ist typisch für eine Ortsgründung in der Rodungsphase des 12./13. Jahrhunderts.
Dägeling Das Dorf wurde erstmals 1427 als Dodelinghe urkundlich erwähnt. Es war Eigentum des Klosters Bordesholm, von dem Johann Rantzau es 1526 kaufte.
Dähre m Jahre 1220 wurde ein Henricus Prepositus de Dore erwähnt. Bereits 1223 wurde die Propstei Dähre und die Andreaskirche genannt als ecclesia in Dore, als der Bischof Yso von Verden einen Gütertausch zwischen der Propstei und Lippold von Dore genehmigte.
Dänischenhagen 1970 fusionieren vier Gemeinden zum Amt Dänischenhagen, gegründet unter dem Namen Slabbenhagen, Erwähnung Slabbenhagens im Kieler Stadtbuch 1274, 1632 vom dänischen König Christian SO gekauft und in Christianhagen umbenannt, 1706 Bezeichnung Zum Dänischen Hagen in einer Kirchenurkunde, seit 1864 wird der Ort Dänischenhagen genannt. 1274 de Slabbenhagen [Original], 1652 Christianhagen, 1706 Zum Dänischen Hagen; Dänischenhagen (1864). Der ursprünglich Name Slabbenhagen setzt sich zusammen aus dem Personenname Slabbe und-hagen ‘eingehegte Siedlung’. Die spätere Umbenennung in Dänischenhagen bezieht sich auf die Eigentümer. So Dänisch Nienhof, Ortsteil von Schwedeneck, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Dänschendorf auf Fehmarn, Kreis Ostholstein; Dänschenburg, Ortsteil von Marlow, Landkreis Nordvorpommern.
Dänischer Wohld Amt im Kreis Rendsburg Eckernförde. 1970 durch Fusion entstanden, ursprünglich war der Name eine Bezeichnung für die Landschaft zwischen Schlei und Trave. 1307 in Danica silva [Original], den Denschenwolt (1325) Wohld geht zurück auf die norddeutsch Bezeichnung für Wald. Dänisch wurde dem Ort beigefügt, weil die durch Waldland geprägte Landschaft ursprünglich im Besitz des dänischen Königs war.
Dätgen Der Ort wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt, als er an das Augustinerkloster in Bordesholm verkauft wurde.
Dagebüll
Dahlem (Bitburg-Land)
Dahlem (Eifel)
Dahlem (Lüneburg) Alte Bezeichnungen von Dahlem waren 1330–1352 Dalem, 1355 Dalem und 1380 Dalem. Es gibt zwei Möglichkeiten der Namensdeutung. Entweder ist Dahlem auf einen slawischen Namen zurückzuführen oder es bedeutet „Tal und "Weideplatz“ (aus „Dal-ham“). Dahlem ist am einfachsten zu erklären mit „Siedlung im Tal“ („Dal-hem“).
Dahlen Im Jahre 1236 wurde ein georgius de dalhem als Zeuge in Tangermünde in einer Urkunde genannt.
Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1317 als Villa Dalem, als Markgraf Woldemar dem Stendaler St. Georg Hospital Hebungen aus den Dörfern Steinfeld (Altmark) und Dahlen vereignete. 1343 belehnte Markgraf Ludwig I. die Familie von Quitzow mit Einkünften aus dem Kirchenlehn in deme dorpe ze dalme.
Dahlenburg Erstmals erwähnte wohl Heinrich der Löwe die Gemeinde 1162 in einer Urkunde. Mitte des 13. Jahrhunderts erzählte der Bischof von Posen, Boguphalus, in seiner polnischen Chronik, ein Fürst Sobeslaus habe in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine „Burg Dalem, die die Deutschen Dalenburg nennen“, errichtet.
Dahlheim germanisch dala Tal, + haima, Wohnung.
Dahlum
Dahme (Holstein)
Dahme/Mark Nach der Gemeindereform besteht das Amt nur noch aus drei Gemeinte Mittelalter Wasserburg mit Burgflecken, 1265 civitas, die 1348 zu Böhmen, 1636 zu Sachsen, 1815 zu Preußen kam. Historischer Stadtkern. Im Mittelalter Ackerbau, Viehzucht und Handel. 1186 ecclesia ... Dame [Original], 1342 tzu der dame [Original], 1579 Damm; die Stadt Dahme (1658); sorbisch Dabna, Dubna. Sowohl die Landschaft (1166 provincia, que dicitur Dame) als auch der Ort sind nach der Dahme benannt worden, einem Nebenfluss der Spree (1336 des wazzers t zu der dame [Original]). Der Gewässername ist vorslawische Herkunft, germanisch *Da ̄m-, zur indogermanischen Wurzel *dhem-, *dhemə, *dh ̄emo-, mit der Bedeutung ‘dunkel, verschleiert’. Es gibt verschiedene Versuche, den Namen als slawische zu erklären und mit niedersorbisch dub, altpolabisch*da ̨b‘Eiche’, zu verbinden. Dien sorbisch Form Dubna ist eine künstliche, die den Belegen nicht entspricht. Da die Dahme vorwiegend durch sorbisch Gebiet fließt, wäre mit einer Entwicklung a ̨ > u zu rechnen. Auch die Länge des Vokals a ist für eine altpolabische Entwicklung untypisch, vgl. die Ortsname Damme, Damerow. Den Zusatz Mark erhielt Dahme nach 1815 zur Unterscheidung von Dahme in Schleswig.
Dahmen Dahmen wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich vom slawischen Wort Dab oder Dabele für Eiche ab.
Dahmetal Genannt nach der revier Dahme.
Dahmker
Dahn Die Ritter von Than waren als Lehnsleute der Fürstbischöfe von Speyer über vierhundert Jahre lang die Herren des Orts; wie im Mittelalter häufig, wurde der bei der Burg gelegene Ort nach dem Namen des – meist chronologisch ersten – Adelsgeschlechts benannt. Im 15. Jahrhundert wurde der sogenannte Vierherrenkrieg teilweise auf dem Territorium von Dahn ausgetragen.
Dahnen Der Ort wurde erstmals 1331 als Doynden erwähnt.
Daisendorf Die erste bekannte Besiedelung der eiszeitlich geprägten Hochfläche fand im 8. Jahrhundert statt. 1222 wurde Daisendorf erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Salem dort die Zehntrechte von den Herren von Vaz (Graubünden) erwarb.
Daiting
Dalberg
Dalberg-Wendelstorf Das Dorf Dalberg wurde bereits 1171 erstmals erwähnt und zählt damit zu den ältesten Dörfern Westmecklenburgs, Wendelstorfs Ersterwähnung erfolgte 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag.
Daldorf
Daleiden Vom 6. bis 10. Jahrhundert, während der Frankenzeit, gehörte Daleiden zur Abtei Prüm. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte in deren Liber Aureas im Jahr 1060. Im Prümer Urbar von 1222 wurde Daleiden bereits als Urpfarrei, die bis Großkampenberg reichte und als Gerichtsstand, benannt.
Dalheim
Dalkendorf Am 5. Dezember 1290 taucht der Ort Dalkendorf erstmals in einer Urkunde auf. 1638 war Dalkendorf fürstlicher Besitz und gehörte zu Lütten Wokern (Klein Wokern).
Dalldorf Das Dorf wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Dalthorp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Neben dem Dorf bestand ein Gut, das sich vom 12. Jahrhundert bis 1715 als Kunkellehen im Besitz der Familie von Dalldorf befand.
Dallgow-Döberitz Dallgow: 1271 dalghe [Original], 1375 Dalge, 1541 Dalgow. Döberitz: 1273 de dobriz [Original], 1375 Doberitz; Döberitz (1861). Bei Dallgow ist von einer Grundform altpolabisch *Dolg‘lange (Siedlung)’ auszugehen, zum Adjektivisch altpolabisch *dolgy ‘lang’. Das Suffix-ow ist erst im 16. Jahrhundert sekundär angetreten. Der Name Döberitz ist nicht eindeutig zu erklären. Es kann sowohl eine Grundform altpolabisch *Dobrica, zum Adjectivisch *dobry ‘gut’ angesetzt werden als auch Grundform altpolabisch *Dobrici ‘Leute eines Dobr’, zu einem Kosenamen*Dobr. Nicht auszuschließen ist eine Verbindung mit altpolabisch *debr/*dobr, urslawische *dчbrц ‘enges Tal, Schlucht’. Döberitz liegt in einer Talsenke. Ähnlich Döberitz, Ortsteil von Premnitz, Landkreis Havelland.
Dalmer, (Beckum) +1000 Dalehem, Dalaheim. Germanisch dala, Tal + haima, Wohnung.
Dalpenhusen, (wust bei Großeneder) 1015-20 Dalpanhusun.
Dalwigksthal, 1036 Dalwic. Germanisch dala, Tal, + wika, Tochtersiedlung.
Dam, (Kellen) 751-52 de illa silua medietatem que nuncuparur Dam.
Dambroich, (Hennef) 1144 Aldendagenbrucg. Germanisch dagwon, Dohle, (englisch daw, + broka Sumpfland.
Damenzdorf, (Mönchengladbach, Germanisch dagamundes porpa, Siedlung des Dagamund, (daga Tag + munda, Vormund)
Damersdorf, (Mechtern) 1183-92 Damundisdorp. Germanisch Dagamundes porpa, Siedlung des Dagamund.
Dambach Benannt ist der Ort nach dem Dambach, der den Ort heute jedoch größtenteils kanalisiert durchquert. Der Ortsname, der als Siedlung am Bach mit Tannen gedeutet wird, erfuhr in den letzten Jahrhunderten mehrfach einen Wechsel der Schreibung. Dambach wurde 1279 erstmals mit dem Namen Tanbach urkundlich erwähnt. Darauf folgten: Tambach (1288), Thonpach (1496) Tannbach (1576) Dombach (1733).
Dambeck
Damendorf Damendorf wurde 1518 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von Dorf des Damo ab. Der Ort wurde als Straßendorf gegründet, hat sich jedoch zu einem Haufendorf mit Streusiedlungen in der Umgebung entwickelt.
Damflos
Damm (Neuwerk) 1170 de Dammo. Damm, (Walbeck) 2. Hälfte 1100 Damme. Das Wort „Damm“ wird im süddeutschen Raum für eine Erdaufschüttung verwendet, die z. B. bei Flüssen vor Hochwasser schützt.
In Norddeutschland wird das Wort jedoch auch für bestimmte Straßen (z. B. in Berlin) verwendet.
Dammbach Im Jahr 1991 konnte die Gemeinde das Fest „750 Jahre Dörfer im Dammbachtal“ feiern, zu dem die Gemeinde das Heimatbuch „Dammbach 1241–1991“ herausgegeben hat.
Damme Archidiakonatskirche Damme offenbar Mutterkirche für den Dersigau; in Mittelalter und früher Neuzeit durch Handel und Handwerk geprägt. 1180 Damme [F. 13. Jahrhundert], 1186 Damme, 1346 Damme. Der Ortsname beruht auf dem Simplex mittelniederdeutsch dam ‘Damm, Knüppeldamm’, dass im Dativ Singular steht. Damme liegt zentral in eines ausgedehnten Moorgebietes und der Dammer Berge. Möglicherweise bezieht sich die Benennung auf diesen Siedel streifen.
Dammfleth
Damnatz Alte Bezeichnungen von Damnatz sind 1330/50 enen hof in der lantwere Domnitze, 1348 vor teyn rode landes to domnatze, 1450/51 Dampnatze, Damnatze, ca. 1710 Damatz, 1858 Damnaze, das Kirchdorf an der Elbe und 1939 Damnatz. Der Ortsname ist slawischer Herkunft. Zwei verschiedene Grundformen sind bei der Namensdeutung möglich. Eine Möglichkeit ist „Domanici“ für Leute, Nachkommen, Untertanen. Die zweite Deutung ist „Dab`nica“ für Ort am Eichengehölz, Eichenhain.
Damp
Damscheid Urkundlich erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1256. Das älteste und zugleich markanteste Bauwerk ist der massive, kantige Kirchturm der auf die Jahre zwischen 1150 und 1200 datierten ersten romanischen Kirche mit seinem spitzen Helm.
Damsdorf Damsdorf wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Damshagen
Dann, (Hemmerden) Ende 11000 Danne. Germanisch danna, althochdeutsch tan, Tann, Wald, mittelniederlantsch dan, Schlupfwinkel wilder Tiere im Wald.
Dankerath
Dannau
Danndorf Mitte 12000 Danthorpe, Danthorp. Danndorf wurde im Jahr 1150 erstmals als Danthorpe urkundlich erwähnt. Es ist in einem Güterverzeichnis des Benediktinerklosters St. Ludgeri in Helmstedt aufgeführt. Das Kloster besaß am Dorf damals 10 Hufen Land, für das die Bewohner den Zehnt zu leisten hatten. Eine weitere urkundliche Erwähnung findet das Dorf 1333 im Kopialbuch des Staatsarchivs Wolfenbüttel. Dort heißt es „Dat dorp Danthorpe dat wutorbyt wost is“ (das Dorf Danndorf, das verwüstet ist). Wahrscheinlich wurde es in der Fehde des Markgrafen von Brandenburg gegen den Herzog Albrecht den Feisten von Braunschweig-Wolfenbüttel niedergebrannt. In einer weiteren Erwähnung in einem Güterverzeichnis über die Dörfer des Vorsfelder Werders von 1366 heißt es, dass die von Danndorf Folgendes als Zehnt geben: „10 Schillinge, 9 Harfergarben und einen Scheffel Roggen und ebenso viele Hühner wie Männer in dem Dorfe sind.“
Dannenberg (Elbe) Der Ort entwickelt sich als Suburbium einer 1153 erstmals erwähnten Burg; erste Erwähnung als Stadt 1293; 1569 zum selbstständigen Fürstentum Dannenberg (welfische Nebenlinie), 1671 zu Braunschweig-Lüneburg; 1867 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. 1158 (Kopie) comes de Danneberge, 1292 to Dannenberghe, 1419 Dannenberg. Dannenberg basiert auf einer mittelniederdeutsch Grundform Dannenberge (Dativ Singular) oder Dannenberg (Nominativ Singular). Als Bestimmungswort ist wohl altsächsisch danna, mittelniederdeutsch danne ‘Tanne’ anzusetzen, vgl. neuniederdeutsch Dann(e) ‘Tanne, Nadelbaum (meist Tanne, Fichte) ’, im Grundwort steht auf jeden Fall mittelniederdeutsch berg, berch, barg, barch ‘Berg’, auch ‘Wald, Holzung; Befestigungswall’. Weniger wahrscheinlich ist die Annahme eines Personennamens im Bestimmungswort, allerdings ist ein entsprechender Name Dan(n)o / Tan(n)o auch schon früh bezeugt. – Sweidelgoehrd erscheint 1822 in einem Beleg „Dannenberg nannten die Wenden Sweidelgoehrd von Sweidel die Danne oder Tanne und Goehrd der Berg“ (Schmitz), wobei nicht sicher ist, ob Sweidel = ‘Tanne’ richtig übersetzt oder wiedergegeben ist; Weidars oder Woidars kann mit polnisch wydarnia, wydarznia ‘nach der Rodung neu zu beackerndem Land’ verglichen werden; Woikam geht auf eine altpolabische Grundform *k wikam, Dativ Plural zu *wika ‘Stadt’, dravän opolabisch vaika ̆ ‘Stadt’, zurück. So Dannenberg, Ortsteil von Falkenberg (Mark), Landkreis Märkisch Oderland; Dannenberg, Oberbergischer Kreis; Tanneberg, Landkreis Mittweida.
Dannenfels
Dannewerk Die ältesten Teile des Danewerks wurden vor rund 1500 Jahren vermutlich von den Danen (Dänen) gegründet. Diese waren in das Land der Angeln eingewandert. Viele Menschen dieses, im Gebiet um das Danewerk ansässigen, Stammes waren – ebenso wie die Jüten und die Sachsen – im 5. Jahrhundert nach England ausgewandert (daher Angel-Sachsen).
Dannstadt-Schauernheim Die Orte wurden zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert von Franken gegründet, waren bis 1797 teils im Besitz des Hochstifts Speyer, teils der Grafen von Leiningen, teils der Kurpfalz beziehungsweise Pfründe der Heidelberger Universität. Dannstadt und Alsheim waren zunächst reichsunmittelbar, dann kurpfälzisch. Dannstadt: 765/66 Dendestat (Kopie um 860), 769 Dandistat, 1297 Dannestat. Schauernheim: 768 Scurheimer marca (Kopie um 1190), nach 824 Scureheim, 1281 Schurheim, 1521 Schauwerheim. Das Bestimmungswort im Ortsname Dannstadt bildet der althoch deutsch Personenname Dando, Genitiv Singular Dendin-, Danden-, das Grundwort ist-statt/-stedt/-stätten/-stetten. Demnach kann hier ein ‘Siedlungsplatz des Dando’ angenommen werden. Im Ortsname Schauernheim geht das Bestimmungswort auf althochdeutsch sciura, scûra ‘Scheune, Scheuer’ zurück, das Grundwort ist hier -heim, weshalb der Name als ‘Wohnstätte mit oder bei einer Scheune’ zu deuten ist.
Dansweiler, (Brauweiler) 1051 Danswilere, 1051 Danswilre. Germanisch Danes wilari, Gehöft des Dano.
Dargelin
Dargen Die urkundliche Ersterwähnung Bossins erfolgte 1256 als „Bvssino“ (PUB II Nr. 631). In der Urkunde bezeugt Herzog Barnim I. den Tausch des Klosters Grobe von dem Dorf Bossin im Land Usedom mit Gut Crakow im Land Gützkow. Eine ältere Urkunde von 1239 (PUB I Nr. 367) erwies sich später als unecht. Eine frühere Nennung des Ortes stammt aus dem Jahr 1111 als „Bussyno“ und „Bussyn“ in den Matrikeln oder Annalen des Klosters von Grobe/Pudagla. Die Jahreszahl 1111 ist bislang nicht plausibel, die Matrikel des Klosters sind erst in der Amtszeit von Abt Heinrich IV. (1394 bis 1434) entstanden, werden aber nach dem Original im Landesarchiv Greifswald für den Zeitraum 1111 bis 1440 angegeben. Damit und mit zwei weiteren Rezensionen nach Niemeyers Aufzeichnung ist die Jahresangabe an sich wohl richtig, aber die Bedeutung bleibt unklar, da bisher keine Textübersetzungen der besagten Stelle bekannt sind. Der Name wird auf einen Personennamen zurückgeführt.
Dargun Der Name Dargun ist elbslawischer Herkunft, die Grundform lautete ursprünglich *Dargunj oder verkürzt *Dargun’. Diese geht auf den elbslawischen Personennamen *Dargun zurück, Kurzform zu Namen wie z. B. Dargomer.
Darmstadt Die Grafen von Katzenelnbogen erhielten 1330 für den Ort die Stadt und Marktprivileg. Seit 1479 im Besitz der Landgrafen von Hessen, die nach der hessischen Teilung von 1567 Darmstadt zur Residenzstadt machten (Hessen Darmstadt). Das heutige Schloss aus dem 17.–19. Jahrhundert steht an der Stelle einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Wasserburg. Darmstadt: Spätes 11. Jahrhundert (Kopie) Darmundestat, 1211 Darmenstat, 1234 Darmistat / Darmestat, 1377 Darmstad. Arheiligen: um 1000 (Kopie) Araheiligon, 1225 Arheiligen. Bessungen: 1002 Bezcingon, 1319 Betzingen, 1339 Bessingen. Eberstadt: 782 (Kopie) Eberstat. Wixhausen: 1211 Wikkenhusen, 1225 Wicheshusen, 1286 Wickershusen. Beim Ortsname Darmstadt ist trotz zahlreicher Deutungsvorschläge an der Zuordnung zu einem Personennamen *Darmund festzuhalten, wobei das schwachtonige Mittelglied in Dar-mundes-stat schon in den Belegen des 13. Jahrhundert nicht mehr erscheint. Ein vergleichbarer Fall liegt bei Darmsheim (Landkreis Böblingen; 1137/38, Kopie, Darmishaim) vor. Das seltene Personenname-Erstglied wohl zu althochdeutsch tart ‘Lanze, Wurfspieß’. Der Ortsname Arheiligen zum Personennamen *Araheil mit dem Erstglied althochdeutsch arn ‘Aar, Adler’. Der Ortsname Bessungen zum Personenname Betzo, einer Kurzform zu Ber(h)t-. Der Ortsname Eberstadt zu einem Personenname Ebur, Eber. Der Ortsname Wixhausen zum Personenname Wicco, W ̄ıgg ̄er oder W ̄ıgher mit dem Erstglied althochdeutsch w ̄ıg ‘Kampf’.
Dasbeck, (Heessen) +1000 Thasbiki, Thaksbeki, 1085 Thasbeke. Germanisch pahsu, Dachs, + baik, Bach.
Dasberg (Agidienberg) 948 Thassesberg. Germanisch pahses, zu pahsu, Dachs + berga, Berg.
Daseburg, 1166 Desburg, 1036 Dasburg.
Dassel, 1166 Dassele, 1166 Dassela. Germanisch pahsu, Dachs + luha, Wäldchen auf Sandhügel.
Darscheid Die Darscheider Pfarr- und Schulchronik erzählt von der Entstehung der drei Dörfer im Quellgebiet des Alfbachs. Drei Brüder, so wird dem Leser erzählt, kamen aus fernen Ländern und ließen sich hier nieder, teilten das Land unter sich auf und sagten: „Hier ist ein Scheid, da ist ein Scheid und unten ist für alle ein Scheid.“ („Hier ist ein Anteil, da ist ein Anteil und unten ist für alle ein Anteil“). Aus diesen „Anteilen“ bzw. „Splitten“ entstanden drei Höfe, die später zu Dörfern heranwuchsen: Hörscheid (Hier + Scheid), Darscheid (Da + Scheid) und Allscheid (Alle + Scheid).
Darstein Der Name des Ortes geht wahrscheinlich auf Heinricus dictus Darstein de Büdenkeim zurück, der 1309 erwähnt ist. 1386 nennen Quellen den Namen Daxstein, der vermutlich auf einem Schreibfehler beruht. Denn 1411 ist der Personenname Henne Darstein verzeichnet und 1428 als Ortsbezeichnung wieder Darstein.
Dasburg 1222 Dausberhc.
Dasing 828 ad Tegisingas, circa 1133–1135 (Kopie des 12. Jahrhundert) Tegesingen, circa 1162–1165 (Kopie von 1175) Tegisingen, 1323 Tesingen, 1324 Taesingen, 1406 Taessingen, 1412 Däsing, 15. Jahrhundert (zu circa 1200–1204) Tässingen, 1527/28 Tasingen, 1557 Thaesing, 1582 Tasing, 1606 Desing, 1811 Dasing. Es liegt der erschlossene Personenname *Tagiso, *Tegiso zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Dassel Ende 10. Jahrhundert Bau der Sankt-Laurentius Kirche, 12. Jahrhundert Stammsitz der Grafen von Dassel (Rainald von Dassel war Erzbischof von Köln, 1136 Reichskanzler Kaiser Barbarossas), Bau der Burg Hunnesrück, um 1300 zum Bistum Hildesheim, 1315 Stadtrecht, 1523 zum welfischen Fürstentum Calenberg, 1527–30 Bau der Erichsburg als Verwaltungssitz. 826–876 Dassila (Kopie 15. Jahrhundert), 1022 Daschalon [Original], 1157 de Dassele [Original]. Der Wechsel zwischen -ss und -sch weist auf germanisch *-sk hin, die Grundform ist wahrscheinlich *Dask-ala, ein mit dem Suffix -ala gebildeter Gewässername. Die Basis *Dask kann mit schwedisch, norwegisch daska, dänisch daske ‘schlagen, klatschen’, englisch dash ‘schlagen, stürzen, spritzen, sprühen’ verbunden werden und weist auf ein recht bewegtes Gewässer hin. Möglicherweise handelt es sich um den alten Namen des Spüligbaches, der durch Dassel fließt.
Dassendorf Der Ort wurde im Jahr 1334 erstmals urkundlich erwähnt und war lange Zeit landwirtschaftlich geprägt. Der im Osten liegende alte Dorfkern weist die gebietstypische Rundlingsstruktur auf.
Dassow Ab 1158 wurde die Landschaft Darrsowe oder Darxowe genannt, 1188 sprach man von Dartzchowe. 1219 wurde der Ort Dassow erstmals als Dartzowe (altpolabische Bezeichnung für Ort der Dornen oder Gesträuche) urkundlich erwähnt. Die Schreibweise veränderte sich 1415 zu Darsowe und im 15. Jahrhundert zu Dassow.
Datteln Kirchdorf vor 1147 auf Besitz des Erzbischofs von Köln im Vest Recklinghausen, 1593 Marktrechte, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1806 zum Großherzogtum Berg. 1147 in Datlen, 1232 in Datlen, 1277 in parrochia Dathlen. Der Name kann nicht verbindlich erklärt werden. Die späte Ersterwähnung zwingt zur Berücksichtigung der möglichen germanischen Anlautvarianten Th und D-. Die Kürze des -a wird durch die Verdoppelung des -tn ahegelegt. Es ist von einer Altform *That(t) oder *Dat(t)lo ̄hun auszugehen. Nur *Datter gibt einen aus der mittelalterlichen Arbeitswelt verständlichen Sinn. Die norddeutsche Form entspricht altnordisch datta ‘schlagen’, ‘klopfen’ (des Herzens) und hochdeutsch Tatze. Als Tatzen (altniederdeutsch *dattun) werden in der Neuzeit „die vorstehenden ansätze der stampfer eines pochwerks“ (Grimm), also z.B. einer Stampfmühle zur Ölgewinnung (etwa aus Bucheckern) bezeichnet. Vgl. womöglich auch umgangssprachlich ver-dattert. Die bedeutungsmäßige Verbindung der Bezeichnung für ein Arbeitsgerät, das wie eine *datt‘ Tatze’ wirkt, und dem verbreiteten-lo ̄hun‘ Wäldern’ (Dativ Plural)bleibt schwierig. Die von Th. Baader als Ausgangsform seiner Namenerklärung benutzte Schreibung mit -i (1160) ist als kölnische Form mit -i für den Murmelvokal -e anzusehen (vgl. Siegburger Annolied). Baader entscheidet sich nicht zwischen einem „einstämmigen Personennamen in der Koseform“, also etwa *Datilo (mit Dativ-n?) oder den (im Dativ) *lo ̄hun ‘Nutzwäldern’ eines Datilo. Beides ist nicht möglich, weil ein phonetisches -i die Umfärbung des -a z -ä oder -e(*Dätteln) bewirkt hätte. So Dattenfeld (< Datele[n]veld (895), Rhein-Sieg-Kreis.
Dattenberg 1210 Dadinberg. Germanisch Dadon berga, Berg des Dado.
Datzeroth Datzeroth wird im Jahre 1219 ersterwähnt. Der Trierer Erzbischof und Kurfürst Dietrich von Wied (1212–1242) beendete in diesem Jahr einen Streit zwischen Wilhelm von Ouch und den Einwohnern zu Datzeroth (Dazinrod) einerseits sowie den Augustinerinnen des Klosters St. Thomas zu Andernach andererseits.
Datzetal assow wurde erstmals 1397 urkundlich erwähnt und gehörte damals schon als Pertinenz (Nebengut) zu Pleetz sowie als Lehen der Familie Bertikow.
Die ehemalige Burg in Pleetz an der Handelsstraße von Neubrandenburg nach Friedland wurde 1366 erstmals erwähnt und war Mitte des 14. Jahrhunderts Rittersitz.
Roga wurde 1366 erstmals urkundlich erwähnt.[9] 1415 war das Dorf Sitz eines Schulzenamtes.
Sadelkow taucht erstmals 1380 in einer Urkunde auf.
Salow wurde 1385 erstmals in einer Urkunde genannt. Die Feldsteinkirche als ältestes Bauwerk stammt von 1308.
Daubach (Westerwald) 950 Diofbach.
Daubach (Hunsrück) (Langenscheid) 959 Diofbach, Diufbach.
Dauborn, 790 Thabernae.
Daufenbach, (Schleidweiler) 915-30 Profundus riuus. Germanisch deupon bak, tiefer Bach.
Dauchingen
Daun 1075 Ersterwähnung, 1346 Stadt und Marktrecht und Hochgerichtsstandort, ab 1794 Französisch, 1815 zu Preußen, 1817 Kreisstadt. 747 Duna, 893 (1222) Dúne, 975 Duna, 12. Jahrhundert Duna, 1340 Duna, 1348 Dune. Grundform *Du ̄na, keltisch-lateinisch du ̄num ‘Hügel, Burg, Festung’, altirisch dún ‘Festung, Burg’. So Dhaun, Landkreis Bad Kreuznach.
Daundorf, (Mondorf) 866 Dalsuod, 1134 Dasuls.
Dausenau Dausenau wurde 1234 erstmals als „Duzenowe“ urkundlich erwähnt. Bereits bei der Prima divisio im Jahr 1255 wurde der Ort zwischen der ottonischen und der walramischen Linie des Hauses Nassau geteilt.
Dautmergen
Dautphetal 791 (Kopie 2. Hälfte 12. Jahrhundert) in Dudafhero marca, 780/800 (Kopie 2. Hälfte 12. Jahrhundert) Dutoffahe, 1249 Thudefe, um1520 Dutphe. Germanisch*du ̄d-‘Schilf’ und -apa ‘Wasser’ = ‘Schilfwasser’, was der Realprobe entspricht. Dialektal Dauroff entspricht exakt dem Erstbeleg (mit Diphthongierung, r-Rhotazismus und a>o).
Dauwelshausen
Daxweiler In einem Lehenverzeichnis des Ritters Werner II. von Bolanden von 1190 findet sich die älteste erhaltene Erwähnung des Ortsnamens als Dahswilre.
Die katholische Kirche Mariä Geburt ist der Mittelpunkt des Ortes. Der romanische Turm stammt aus dem 12./13. Jahrhundert, der spätgotische Chor aus dem Jahr 1484.
Dechow
Deckenpfronn Erstmals offiziell erwähnt wird „Deggenphrum“ in einer von König Heinrich IV. am 9. Oktober 1075 bestätigten Urkunde des Grafen Adalbert II. von Calw über die Erneuerung der Schenkung von Gütern in Deckenpfronn an das Kloster Hirsau. Die am Ende des sogenannten Investiturstreits zwischen Kirche und Staat stehende Urkunde ist das für die weltgeschichtliche Entwicklung bedeutsam gewordene „Hirsauer Formular“. Darin wurde der Ort „Deggenphrum“ unter dem Ortsadel im 13. Jahrhundert „Teckenphron“, seit 1260 „Tekkenphrunde“, seit 1342 „Deckenpfrond“ genannt. Ab 1850 ist der heutige Name „Deckenpfronn“ eingeführt.
Die Deutung „Dekanats Pfründe“ gilt als am Wahrscheinlichsten, weil Deckenpfronn seit jeher zum Dekanat Calw gehört hat und das Kameralamt Calw für die Einziehung des Zehnten verantwortlich war. Namensableitungen von „Dego“ und „Veronika“ (Frun, Fron, Fro) haben sich nicht bestätigt.
Deckstein, (Lindental) Dekstein bald nach 1160. Germanisch Deckstein.
Dedinghausen, (Lippspringe) 1036 Dedunghuson. Germanisch Dadingo husum, zu den Häusern der Leute des Dado.
Deilinghoven, 1036 Thiassninhuon. Germanisch Peudaninga hofum, zu den Höfen der Leute des Peudon, (peudo- Volk)
Dedelstorf
Dedenbach
Deensen Deensen wird erstmals 1220 als Dedenhusen urkundlich erwähnt. Im frühen 15. Jahrhundert wurde es während der Hussitenkriege zerstört. Ein adliger Herr, Godewart von Campe aus der Familie Von Campe aus dem Haus Deensen, die im Laufe der Jahrhunderte aus Lehnsleuten der Grafen von Dassel, möglicherweise später der Grafen von Everstein, bestand, erhielt 1483 das Recht auf Deensen zu Bauwen ein Schloss.
Deesbach Der Ort wurde erstmals 1465 als Tespach urkundlich erwähnt. Der kleine Ort gehörte zum Kirchspiel Oberweißbach.
Deesen Erste Erwähnung fand das Dorf im Jahr 1218 als Desene, als Burggraf Heinrich von Isenburg der Abtei Rommersdorf einen Lichterzins schenkte. 1271 verkaufte die Abtei Rommersdorf dem Hermann von Desene verschiedene Güter in Deesen.
Deggendorf Circa 1000 Besitz des Regensburger Kanonissenstiftes Niedermünster, 1242 Übergang an die Wittelsbacher, 1316 Stadtrecht, ab dem 14. Jahrhundert Residenzstadt. 1002 Deggindorf, 1180 Tekendorf, 1376 Deggendorf, 1512 lateinisch Tegipagus, 1519–1521 lateinisch Tectodoryphos. Grundwort ist althochdeutsch -dorf ‘Hof, Gehöft, ländliche Siedlung, Dorf ’; als Bestimmungswort kommen die Personennamen Takko, *Daggo, Dago infrage.
Deggenhausertal Nach dem Aussterben der Herren von Deggenhausen verkauften deren Erben das Dorf an den Bischof von Konstanz, der es 1483 mit Obersiggingen an die Grafschaft Heiligenberg verpfändete und 1779 an die Grafschaft Fürstenberg-Heiligenberg verkaufte.
Homberg wurde erstmals 1191 urkundlich erwähnt.
Roggenbeuren wurde bereits 860 erstmals urkundlich erwähnt.
Bereits 772 wurde Siggingen (Ober- oder Untersiggingen) erstmals urkundlich erwähnt.
Urnau wurde erstmals 1094 urkundlich erwähnt, als es an das Allerheiligenkloster in Schaffhausen verkauft wurde.
Wittenhofen wurde erstmals 1134 urkundlich erwähnt.
Deggingen In der Merowingerzeit entstanden, von 1382–1396 an Ulm verpfändet, seit 1806 württembergisch und gehörte bis 1938 zum Oberamt Geislingen. Traditioneller Vertrieb von Spindeln und Aderlasseisen, Rokoko-Wallfahrtskapell e Ave-Maria, Nordalbanisch 12. Jahrhundert (Kopie 14. Jahrhundert) Deggingen, 1272 Tekkingen [Original], 1275 Deggingen [Original], 1356 Teggingen. Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Taggo/*Daggo, Takko/Dakko o. ä., der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Daggo, Takko’. So Deggendorf.
Deidesheim Durch die Stadt führt die Deutsche Weinstraße; Wein und Obstbau seit der Römerzeit und mittelalter Jagdreviere, die dem Ortsteil Forst den Namen gaben. Der Ortsname Deidesheim meinte ursprünglich das heute Niederkirchen mit Resten einer Bergsiedlung des 8. bis 10. Jahrhundert, die sog. „Heidenlöcher“. Seit 13. Jahrhundert Nieder und Oberdeidesheim, das seit 1395 Stadt und Amtssitz ist. Ansiedlung von Einwanderern aus Holland, Dänemark und Österreich. 699 in villa Didinnes chaime (Kopie um 860), 770/71 Didinesheim, 1360 Oberndydenßheim; Deidesheimb (1613). Das Bestimmungswort wurde mit dem althochdeutschen Personennamen *Dîdîn, Genitiv Singular *Dîdînes-, gebildet. Das Grundwort ist -heim. Anzunehmen ist ein romanisch Ersatzlaut -î für germanisch -eu-, -iu-, der später zu -ü gerundet wird (Beleg von 1360), dessen erneute Diphthongierung im 16. Jahrhundert erfolgte. Der Ortsname bedeutet schließlich ‘Wohnstätte des Dîdîn’.
Deilingen Deilingen wurde bereits im Jahre 786 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Deimberg Deimberg lag im Nahegau, wurde aber erst relativ spät gegründet, vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass es an dieser Stelle schon vor der Gründung Deimbergs ein anderes Dorf namens Steinbäch(e)l gab. Dies ist inzwischen verschwunden. Im Jahr 1336 wurde Deimberg erstmals urkundlich in einer Liste der Beitragspflichtigen der Valentinskirche in Niedereisenbach (heute Ortsteil von Glanbrücken) erwähnt. Im eigentlichen lateinischen Text heißt es: „Item Petrus dictus Geyst de Dimberg et Jutta sua legitima dimidiam libram cerae super agrum dictum Hezzilsbirchen“ („Petrus, genannt Geyst aus Dimberg und seine Frau Jutta mussten ein halbes Pfund geerntetes Getreide auf dem genannten Feld abliefern Hezzilsbirchen"), wodurch das Dorf als Dimberg erwähnt wird. Unter „Pfund“, das hier zur Übersetzung von libram (eine Akkusativform; der Nominativ wäre libra) verwendet wird, versteht der Leser „eine Menge, die im großen Maßstab gewogen werden könnte“, denn offenbar wurde das Wort so verstanden im 14. Jahrhundert.
Im Jahr 1350 wird in Urkunden ein Mann namens Heynemann Lole aus Deimberg erwähnt, der sich selbst als „Herr von Deimsberg“ bezeichnet.
Deining Zwischen 1057 und 1075 weihte der Eichstätter Bischof Gundekar II. laut seinem Pontifikale Gundekarianum in Deining eine Kirche. Eine erneute Kirchenweihe erfolgte unter Bischof Otto von Eichstätt zwischen 1184 und 1192. Die erste gesicherte Erwähnung des Ortes fand 1183–1195 unter dem Namen Tyingen statt. In der Folgezeit wurde der Ort als Teing (1326), Teining (1387), Teyningen (1438), Teinning (1441), Teyning (1452) und 1501 schließlich in der heute gültigen Schreibweise bezeichnet.
Deiningen
Deinste
Deinstedt Deinstedt wurde erstmals 1148 erwähnt, während Malstedt bereits 1132 in den Registern des Erzbistums Bremen erwähnt wird. Bei der Ersterwähnung Deinstedts schenkte Erzbischof Dietmar I. von Verden dem Verdener Domkapitel die Zehnten in Deynstede.
Alte Bezeichnungen von Deinstedt sind 1329 in Deynstede (als Name offenbar identisch mit Deinste bei Stade), um 900 villa Tunstede (Zuordnung unklar), 1315 Deinstede, 1383 Deynstede, 1433 tho Deyenste, 1542 tho Deynstede, 1587 Deinste und 1684 Deinste. Von der Grundform „Dein-s-sted-“ ist auszugehen. Es ist ein stark flektierender männlicher Personenname + „‑sted(e)“; Personenname Dego, Dago. Der Name Deinstedt geht wahrscheinlich auf den Personennamen Deinhart (Degenhart) zurück. Im Niederdeutschen gibt es kein ursprüngliches „–ei-“. Dieses ist in Ortsnamen erst sekundär entstanden, zumeist durch Ausfall eines Konsonanten, entweder „–g-“ oder „–d-“. Hier bietet sich „–g-“ an und ein Personenname „Dego, Dago“.
Deisenhausen Deisenhausen war vor 1800 Herrschaft und gehörte zur St. Jakobspfründe in der Freien Reichsstadt Augsburg. Oberbleichen und Unterbleichen gehörten verschiedenen Patrizierfamilien.
Deißlingen Das Pfarrdorf Deißlingen wurde erstmals im Jahr 802 unter dem Namen Vila Tussenlinga genannt. Noch älter sind Funde aus der Römerzeit (zum Beispiel Badanlage unter der katholischen Kirche) und der Besiedlung durch die Alemannen (Gräber 1930 und 1990 freigelegt).
Lauffen ob Rottweil.Der Name geht auf den Neckarlaufen, einen ehemaligen Wasserfall des Neckars im Ort, zurück (Laufen ist eine alte Bezeichnung für Stromschnelle). In Lauffen hatte der Neckar seinen einzigen, vier Meter hohen Wasserfall, der aber inzwischen trockengelegt ist.
Lauffen ob Rottweil wurde erstmals im Jahr 1248 schriftlich erwähnt, verbunden mit einem Güterbesitz des Zisterzienserklosters Salem.
Deizisau Bei der Besiedlung im 8. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Kloster Lorsch an der Bergstraße. Die Siedlung wurde erstmals im Jahr 1268 als Dizinsowe in einer Urkunde des Klosters Sirnau erwähnt. Damals befand sich am Ortsrand von Deizisau die mittelalterliche Burg Körschburg. Ihre Raubritter überfielen regelmäßig die Kaufleute auf der Handelsstraße im Neckartal. 1292 wurden sie von Württemberg vertrieben und die Burg zerstört. Der Ort selbst gehörte seit 1296 der Patrizierfamilie Bürgermeister der Freien Reichsstadt Esslingen und gelangte durch Kauf im Jahr 1411 in den Besitz des Esslinger Katharinenhospitals.
Delbrück Anfang 13. Jahrhundert Kirchdorf des Bistums Paderborn, bis 1808 Mittelpunkt des Delbrücker Landes (seit dem späten Mittelalter durch eine Landwehr gesichert). 1219/1220 Thelebrugge, 1250 Delbrugge, 1276 Delebrugge, 1289 in Delbrucgen, 1292 in Delebruggen, 1415 land to der Delbruge. Bildung mit dem Grundwort-brück. Das Bestimmungswort Thele des Erstbelegs führt auf mittelniederdeutsch dele Feminin’ (dickes) Brett; Bohle’ (vgl. altsächsisch thili Bühne; bretterne Erhebung’, altenglisch Delu ‘Planke’ und Delbrycg ‘Plankenbrücke’, z.B. im englisch Ortsname Thelbridge in Devonshire), wonach der Name als ‘Bohlenbrücke’ zu erklären ist und einen Bohlendamm im Sumpfgelände bezeichnet.
Delingsdorf Im Jahre 1327 wurde Delingsdorf erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Johann der Milde von Holstein und Stormarn Landbesitz mit dem Kloster Reinfeld tauschte. Bei der Grenzbeschreibung des Gebietes wird auch ein „Dedelmestorpe“ genannt. Das Dorf wechselte häufig seinen Namen. Der Ortsname entstand wahrscheinlich aus einem Personennamen „Dedelow“, wie es zur Zeit der fränkischen Besiedelung im 12 und 13. Jahrhundert häufig war.
Delitzsch Siedelgebietszentrum mit Burg, seit 10. Jahrhundert deutsche Burg, um 1200 Landdingstätte, Stadterweiterungen um 1200 und 1250. Om 1207 Dielicz, 1222 Delcz, 1285 Delz, 1400 Deltsch, 1404 Delizsch. Zu altsorbisch *dˇel’c ‘Hügel’ mit Bezug auf Befestigungsanlage des alten slawische Siedlungszentrums. Die mit dem Suffix -c erweiterte Bezeichnung westslawische dˇeł stand neben vielen anderen Wörtern für Erhebungen.
Dellfeld Dellfeld wurde 1295 als Dellenvelt erstmals erwähnt.
Delligsen 826–876 Disaldeshusen [Kopie 15. Jahrhundert], 1189 Diseldesem, um 1400 Deseldissen; Delligsen (1678). Bildung mit dem Grundwort-hausen und dem stark flektierenden Personennamen *Disiwald als Bestimmungswort Das -w des Personenname -Zweitgliedes ist intervokalisch geschwunden; das -a wird zu -e abgeschwächt und -ld zu -l(l)assimiliert. Das Grundwort wird früh zu -s en verkürzt; dann tritt gelegentlich Umdeutung zum Grundwort -heim (-em) ein. Der Übergang zur heutigen Namenform erfolgt im 17. Jahrhundert abrupt und ohne nachvollziehbare Gründe. Deutung also: ‘Siedlung des Disiwald’.
Dellstedt
Dellwig, (Arn) 1036 Dalauuik, Mitte 1200 Daleuuic, 1173 Dalewich.
Germanisch dala- Tal, + wika, Tochtersiedlung.
Dellwig, (Neviges) Mitte 1200 Deleuui.
Delmenhorst Der Ort entwickelte sich seit der Mitte des 13. Jahrhundert aus einer Ansiedlung in der Nähe einer von den Grafen zu Oldenburg erbauten Wasserburg; ab 1281 im Besitz der Grafen von Delmenhorst, 1371 (Bremer) Stadtrecht, 1690 Marktrecht; 1254 Delmenhorst, 1289 Delmenhorst, 1294 Delmendehorst. Der Ortsname i st eine Ableitung von dem Gewässername Delme. Im Grundwort steht-horst, ein Wort, das in Norddeutschland, aber auch in den Niederlanden und Belgien sowie in England in zahlreichen Ortsnamen begegnet. Es gehört zu mittelniederdeutsch, mittelniederländisch hurst, horst, altenglisch hyrst, mittelhochdeutsch hurst, hürste, althochdeutsch hurst, altsächsisch hurst ‘Gebüsch, Gestrüpp’, ‘Buschwald, Gehölz, Gesträuch, Niederholz’, auch ‘bewachsene kleine Erhöhung in Sumpf und Moor’. Der Gewässername Delme, 1504 up de Delme, ist bisher nicht sicher gedeutet worden, jedoch dürfte eine Bildung mit -(m)ana oder -(m)end-/(m)and anzunehmen sein. Dann bietet sich eine Grundform *Del-mena, *Delmeine und eine Verbindung zu indogermanisch *dhelbh ‘vertiefen, höhlen’ an. Beschreibungen des Flusses Delme bestätigen diese Etymologie: ‘Geestflüsse wie die Delme und die Welse haben sich mit ihren Talauen tief in diese Grundmoränenplatte eingeschnitten ...’
Delve Der Name Delve ist abgeleitet vom niederdeutschen delf = Graben. Schon früh siedelten sich hier Fischer an, die auf der Geest ihre Häuser vor Fluten geschützt, aber dennoch in unmittelbarer Eidernähe aufbauen konnten.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert vom 7. Mai 1281 aus einem Vertrag mit der Stadt Hamburg. Zwischen 1140 und 1281 war bereits die Marienkirche als fester Feldsteinbau errichtet und das Kirchspiel Delve begründet worden. 1329 ist das Jahr der ältesten urkundlichen Erwähnung Schwienhusens, Ortsteil von Delve.
Demen
Demerath Im Jahr 1075 wurde Demerath erstmals urkundlich als Diemunderode erwähnt. 1319 hieß das Dorf Demeroyt, 1341 Dymelderade und 1368 Dymenroide. Im Jahr 1475 wurde die Dorfkirche als demaraitische Filiale der Pfarrei Wollmerath beschrieben. Ab 1518 gab es in Demerath ein Hochgericht der Grafen von Manderscheid.
Demitz-Thumitz
Demmin Nachgewiesene vorslawische, nachfolgend slawische Besiedlung, im 10. Jahrhundert slawische Burg, lübisches Stadtrecht in 1. Hälfte des 13. Jahrhundert, 1283 Mitglied der Hanse (vor allem Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte), 1075 Dimine, 1149 Dimin, 1189 Demmyn, 1295 Deymyn; Demmin (1260). Auf grund der frühen Erwähnungen bei Adam von Bremen und Helmold von Bosau civitas Dimine, urbs Dymine, Dimin kann der Ortsname vom altpolabisch beziehungsweise slawische Appellativum *dym ‘Rauch’ abgeleitet werden. Das Suffix lautet-in und wurde in slawische Ortsname häufig zur Erweiterung zu Flurbezeichnungen verwendet. Einige Formen weisen auf einen möglichen plural *Dyminy hin. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Rauchstätte’ rekonstruieren und eine alte, durch Rodung entstandene Flur vermuten. Eine Herleitung von einem altpolabischen Personennamen *Dym(a) mit dem possessiv Suffix -in kann nicht ausgeschlossen werden. So Dehmen, Ortsteil von Glasewitz, Landkreis Güstrow.
Denkendorf (Oberbayern) Eine früheste bekannte Kunde von Denkendorf (Denchendorf, Dorf des Thanko) erhält man im Pontifikale Gundekarianum: Zwischen 1057 und 1075 weihte hier der Eichstätter Bischof Gundekar II. eine Kirche. Als Ortsadelige sind im 12. und 13. Jahrhundert das Ministerialengeschlecht der Denkendorfer nachgewiesen.
Denkendorf (Württemberg) Die Entwicklung des Ortes steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte des Denkendorfer Klosters, 1142 Schenkung der Pelagiuskirche zu Denkendorf durch den Edelfreien Berthold zur Gründung einer Ordensniederlassung, ab 1305 alle Rechte beim Stift, auf Grund Konkurrenz zwischen Württemberg und Esslingen wurde das Stift 1449 zerstört, 1807 beim Oberamt Köngen und seit 1808 zum Oberamt Esslingen. 1125/1130 (Kopie 1305) Denkendorf, 1142 Denkendorf [Original], 1275 (Kopie um 1350) Denckendorf. Als ‘Siedlung des Danko’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort -dorf, althochdeutsch dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’, mittelhochdeutsch dorf ‘Dorf ’ und dem Personennamen Danko, dessen Stammvokal umgelautet wurde. So Denkendorf, Landkreis Eichstätt.
Denkhaus, (Dumpten, +1100 Dakinghuson, Mitte 1200 Dekkinkhuson. Germanisch Dakkiga husum, zu den Häusern der Leute des Dakko.
Densborn, (Trier) 1103 Deinisburo, 1222 Denesbure. Germanisch Peganes burja, Kote des Pegan, (pegna, Held)
Denkingen
Denklingen
Denkte
Dennheritz Von den heutigen Ortsteilen der Gemeinde Dennheritz wurde zuerst im Jahr 1237 Niederschindmaas erstmals erwähnt. 1317 gibt es einen urkundlichen Nachweis für Dennheritz unter dem Namen „Deynharcz“ und 1405 einen für Oberschindmaas.
Dennweiler-Frohnbach Dennweiler wurde erstmals 1270 als „Dennewilre“ in einer Urkunde des Heinrich von Veldenz und Geroldseck erwähnt. Frohnbach folgte 1302 als „Vronebach“ in einer Urkunde des Ritters Bertram von Wadenau.
Der Bach Kaueralb (Kuralb, Stegbach) trennte die beiden Orte ursprünglich in verschiedene Herrschaftsbereiche. Dennweiler (links bzw. nördlich des Bachs) gehörte zum Remigiusland, Frohnbach zum Bistum Verdun.
Densborn Densborn wurde vor mehr als 1.100 Jahren erstmals urkundlich im Besitzverzeichnis des Stiftes Prüm, dem Prümer Urbar, erwähnt.
Allerdings wurde bereits im 9. Jahrhundert eine Burg erwähnt, die vermutlich von derselben Abtei erbaut wurde. Die letzten Inhaber waren die Herren von Anethan, Erbmarschälle von Luxemburg.
Im Jahr 1289 wurde die örtliche Kirche zur Pfarrkirche erhoben.
Dentlein am Forst
Denzen, (Kirchberg) 365 Dunnio, 370 Dumnissum, Dumnisym, Dumnissam, 995 Donnissa.
Denzenrodt. (Arzbach) 1147 Deginzinrode.
Denzlingen Seit dem 5. Jahrhundert von Alemannen besiedelt, ab 1305 unter der Herrschaft des Markgrafen von Hachberg, gehörte ab 1803 zum Oberamt Hochberg und ab 1809 zum Landkreis Esslingen. Georgskirche, Michaelskirche, Kirchenruine St. Severin, Europabrunnen. 984 Denzilinga [Original], 1147 Denzelingen, 1178 Tenzelingen, 1341 in villa superiori Tenzlingen, 1546 Langendentzlingen [Original]; Denzlingen (1590). Es handelt sich um eine-ing (en)-Ableitung zu dem althochdeutsch Personennamen Danzilo/Denzilo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Danzilo/Denzilo“.
Denzenrodt, (Arzbach) 1147 Deginzinrode.
Derenbach, (Uckerath) 1218 Derinbach. Derenburg, 945 Tarneburg. Germanisch darnja, versteckt, geheimnisvoll + burg, Burg.
Derendorf, (Dusseldorf) Ende 1100 Therenthorpe, 1193 Derendorf.
Dern, (Gerresheim) 1218 Derne, Vielleicht germanisch darnjon, versteckte, geheimnisvolle Stelle, zu darnja versteckt.
Dernau, (Koblenz) 1106 Degernowen. 1112 in termino Dagernowensi, 1210 Darnowensis.
Derental Das etwas seltsame Dorfwappen geht auf ein Ereignis im Jahr 1902 zurück. Die Dorfbewohner glaubten, ein Löwe sei aus einem Zirkus oder Zoo entkommen, auf die Jagd gegangen und habe das Tier getötet. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen großen Bernhardiner handelte. Die Derentaler erhielten daraufhin von den Menschen in der Umgebung den Spitznamen „Löwenjäger“. Als Derental als eigenständige Gemeinde das Recht zur Führung eines eigenen Wappens erwarb, folgte man mit einiger Selbstironie einem auf dieser Anekdote basierenden Entwurf.
Dermbach Mittelpunkt eines Gerichtes, 1317 an Fulda, 1455–1483 an die Grafen von Henneberg, 1707 Sitz der Amtsverwaltung Fuldaer Fürstäbte, 1730/35–1818 Franziskanerkloster, 1850 an Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, 1866 Ort eines Gefechts zwischen Preußen und Österreich, ältester Eiben bestand Deutschlands (600–800 Jahre). 1186 Trinbach, 1317 Theyrenbach, 1481 Ternbach, 1549 Termbach, 1655 Dermbach. Grundwort -bach nimmt Bezug auf einen Wasserlauf; Bestimmungswort geht zurück auf althochdeutsch thurri, mittelhochdeutsch dürre, darre ‘trocken’. Anzunehmen ist also eine Grundbedeutung ‘am trockenen Bach’. Entrundung -ü zu -e durch Mundartlich verursacht. Außerdem Assimilation des lokativischen -n zu -m-.. So Dernbach, Landkreis Südliche Weinstraße sowie Landkreis Neuwied.
Dernbach, (Ballersbach) 1223 Derenbach.
Dernbach, (Blessenbach) 1053 Degerembach.
Dernau
Dernbach (Kreis Neuwied) Der Ort liegt in dem nach Osten abfallenden Tal des hier entspringenden Dernbachs mit einer Reihe von Zuflüssen.
Dernbach (Pfalz) Dernbach wurde im Jahre 1220 erstmals als „derinbach“ urkundlich erwähnt. Das mittelalterliche Ortsbild wurde damals noch ganz von der auf einem Hochplateau gelegenen Höhenwasserburg und der unmittelbar daneben stehenden St. Laurentiuskapelle beherrscht. Der Sakralbau im spätromanischen Stil war vermutlich schon nach 1136 erbaut worden, während die Burg der „Herren von Dernbach“ (1213 zuerst genannt) etwa um 1200 entstand.
Dernbach (Westerwald) Im Unterschied zu den meisten Gemeinden in der Region hat Dernbach keinen fränkischen, sondern einen keltischen Namen, der im Übrigen nicht auf eine (so frühe) Ansiedlung hinweist. Das Wort bedeutet „Waldbach“[3] und gewinnt erst im Hochmittelalter als Orts- und Familienname an Bedeutung. Die häufigsten Schreibweisen sind: Derinbach, Derenbach, Dermbach, Teernbach und (um 1800) amtlich auch Dörnbach. Da es im 13. Jahrhundert schon mehrere gleichnamige Dörfer gibt, wird in den alten Urkunden und Texten die Formulierung „Derinbach im Banne Montabaur“ verwendet, um Verwechslungen auszuschließen. Die korrekte Form ist heute Dernbach, bzw. umgangssprachlich „Dernbach bei Montabaur“.
Derne, (Dortmund) 1161 Derne.
Dersdorf, (Bornheim) 1143 Degerstorph, Desgetorph. 1186 Desdorpi. Germanisch Dagaris porpa, Siedlung des Dagahari, (daga, Tag, = harja, Heer)
Desdorf, (Elsdorf) 1141 Dedesdorph, 1148 Deztorph. Germanisch Dadi porpa, Siedlung des Dadi.
Desenberg, (wüst bei Warburg) 1178-79 Disemberch, Disenberch.
Desper, (Ransbach) 959 Detenesbuira. Germanisch Dadines burja, Baracke des Dadin.
Dersau Dersau gehörte einst zum Gut Ascheberg und liegt an der einstigen Postkutschenstraße von Altona nach Kiel. Aus der Zeit, als Dersau noch zum Gut Ascheberg gehörte, stammt auch die noch bis heute gültige Regelung, dass dem Eigentümer des Gutes alle Eichen und Buchen in Dersau gehören, unabhängig davon, ob sie in einem Garten oder im Wald stehen.
Derschen Der Ort Derschen wurde erstmals im Jahre 1230 urkundlich erwähnt, als ein Konrad von Dersin als Urkundszeuge in einem Streitverfahren auftritt.
Dersekow Dersekow wurde 1219 erstmals als „Dirscowe“ in einer Urkunde des Herzogs Kasimir II. erwähnt, als dieser den Ort dem Kloster Eldena schenkt. Wartislaw von Gützkow bestätigte die Übergabe des Dorfes an das Kloster Eldena (Hilda), das vorher zur Grafschaft Gützkow gehörte. Der slawische Gründungsname wird als „Besitzer“ oder „Baum“ gedeutet. Dersekow taucht sehr oft in den Urkunden auf, 1302 bereits unter dem aktuellen Namen, aber wechselt noch bis 1780 oftmals abweichende Schreibweisen.[2] Der Name geht nach anderen Deutungen auf einen slawischen Adligen „von Dirsko“ zurück, von dessen Nachkommen eine Grabplatte im Greifswalder Dom liegt, aber es kann auch umgekehrt sein, dass der Mann den Namen vom Ort erhielt, das war damals durchaus üblich. Alt Pansow wurde erstmals 1248 als „Panzogh“ urkundlich erwähnt. Der Name kommt von Pan = Herr, also Herrendorf als slawische Gründung.
Dersenow
Dersum
Desloch Aus dem keltischen übersetzt heißt es „Lache am Berg“. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Desloch 1184. Es entstand aus einer Zweigstelle des Klosters Disibodenberg.
Despetal genannt nach der Bach Despe.
Dessau-Roßlau Dessau wohl seit dem 12. Jahrhundert Marktsiedlung an Elbe und Muldeübergang, Burg erst 1346 bezeugt, seit dem 15. Jahrhundert Residenz einer anhaltischen Linie, 1570–1603 sowie seit 1863 des Gesamt fürstentums; anhaltische Landeshauptstadt bis 1945. Insbesondere im 18. Jahrhundert Schaffung zahlreiches Schloss und Parkanlagen, initiiert von Fürst Leopold, dem „Großen Dessauer“, und Fürst Franz, Entstehung des heute sogenannten Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Roßlau seit dem 13. Jahrhundert Ministerialensitz, 1382 erstmals als Stadt bezeichnet, dann Amtssitz. Durch Elbüberquerung und Elbschifffahrt gewisse Bedeutung, im 19. Industrialisierung (Werft u. a.) Dessau: 1213 Bertoldus de Dissowe [Original], 1228 oppidum Dessouwe [Original], 1239 (1288) Dissowe. Roßlau: 1215 Albertus de Rozelowe [Original], 1315 de Roslowe, in Roslowe [Original]. Der Name Dessau ist slawisch. Bedingt durch die spätere sprachliche Entwicklung, die Feinheiten der ursprünglichen Lautung nicht mehr erkennen lässt, kommen die Ansätze *Dyˇsov-, *Deˇsov und *Desov in Betracht. Unstrittig ist das Endelement -ov-, -o(w); der Stamm enthält wohl einen der in den slawischen Sprachen gut bezeugten Personennamen *Dyˇs(a), *Des o.ä. Alternativ könnte auch altsorbisch *Desica ‘Stelle, wo etwas zusammentrifft’ (aus urslawische desiti ‘finden, begegnen’) vorliegen. Durch die geogriechische Lage in der Nähe einer Flussmündung gewinnt diese Variante an Reiz, dürfte aber doch (angesichts von -i in etlichen Belegen) gegenüber der Herleitung von einem Personennamen in den Hintergrund treten. Roßlau liegt an der Mündung des Baches Rossel in die Elbe. Daher stellt sich die Frage, ob der Ortsname oder der Gewässername ursprünglich ist. Die Struktur des Namens legt einen Ortsname *Rosłav ́nahe, der aus einem zweigliedrigen altsorbisch Personennamen *Rosłav gebildet wurde (aus *rosti ‘wachsen’ und *słava ‘Ruhm’). Der Name von Burg und Siedlung wäre somit auf den Bach übertragen worden. Alternativ ist aber auch ein ursprünglich altsorbisch Gewässername *Rosila denkbar, der auf eine vorslawische Bildung aus indogermanisch *r ̄es, *ro ̄s ‘fließen, stürzen’ zurückgehen würde. SoNeu-Dessau, Ortsteil von Milow, Landkreis Havelland, Dessow, Ortsteil von Wusterhausen/Dosse, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Dessau, Ortsteil von Kleinau, Altmarkkreis; Flussname Röslau im Fichtelgebirge.
Dessighofen Dessighofen gehörte ursprünglich zum Einrichgau und wurde im Jahr 1145 in einer Urkunde des Klosters Schönau erstmals erwähnt.
Detern Die Schlacht bei Detern fand am 27. September 1426 statt. Detern lag damals an der Grenze zwischen Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg. In dieser Schlacht besiegte ein ostfriesisches Bauernheer unter der Führung von Focko Ukena und dem späteren Häuptling Sibet Lubben van Rüstringen, der 1433 getötet wurde, das mit dem Häuptling verbündete Heer der Oldenburger, des Erzbischofs von Bremen und der Grafschaft Hoya Ocko II tom Brok. Diepholz und die Grafschaft Tecklenburg. Diese Armee hatte Detern belagert.
Zwischen 1432 und 1435 ließ der Graf von Oldenburg die Burg Stickhausen erbauen, um seine Handelswege gegen die Ostfriesen und die Münsteraner zu sichern. Rund um die Burg am Fluss Jümme entstand das Dorf Stickhausen.
Detmold Gründung der Stadt um 1265 durch die Edelherrn zur Lippe (Lippstädter Stadtrecht), um 1613 Residenz der Grafen zur Lippe (Fürsten ab 1789), seit 1876 Garnisonsstadt. Zu 783 (Kopie ab 9. Jahrhundert) ad Theotmalli, 826–876 (Kopie 1479) in Thiadmelli, 1263 Detmele, 1421 Detmolde, 1462 Depmolde; Detmold (16. Jahrhundert). Bildung mit dem altsächsisch Grundwort -maþl/-mal (< germanisch *maþla-, vgl. gotisch maþl, altnordisch mál, altenglisch mæDl, althochdeutsch mahal, mittelniederdeutsch ma ̄l). Der Name beruht auf einer alten Gebietsbezeichnung (Raum ö Detmold) im lokativisch Dativ Singular auf -i, die nach Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert auf die Siedlung übergeht. Das Bestimmungswort ist mit altsächsisch thiod(a), althochdeutsch diot(a) ‘Volk, Menschen, Heiden’(zu germanisch *þeudo ̄-,gotisch þiuda, altnordisch þj‘d, altenglisch þ ̄eod; indogermanisch -t-Ableitung *teu-ta ̄ Feminin ‘Menge; Volk’) zu verbinden. Ursprünglich Bezeichnis für Ort beziehungsweise Raum einer Gerichtsversammlung des Volkes. Beispiel einer sich mündlich fortentwickelnden Veränderung von ältesten Zeugnissen wie Theotmalli etc. über Thietmelli, Thetmele, Detmule, Detmolde, Depmolde, Deiphmolte, bis zur mundartlich Form Deppel(t).
Dettelbach Die Ersterwähnung von Dettelbach erfolgte im Jahr 752. Erwähnt in der Schenkung von Fiskalgütern durch König Pippin an das Bistum Würzburg. Die Ortsnamen verweisen bis heute auf ihre fränkischen Gründer. Dabei gibt das Suffix des jeweiligen Ortsnamens Auskunft über den Gründungszeitschnitt, weil in jedem Jahrhundert andere Moden vorherrschten. Besonders alt sind die Orte mit der Endung -heim. Sie gehen auf das 5. und 6. Jahrhundert zurück. Teilweise nannte man die Neugründungen nach ihrem Standort, wobei ältere, fränkische Königshöfe als Ausgangspunkte dienten. So entstand Mainsondheim als Ausbauort südlich des Fiskalguts Dettelbach.
Jünger sind die Ortsnamen mit der Endung -bach. Sie entstanden eigentlich erst während der jüngeren Rodungsperiode im 7. und 8. Jahrhundert. Es ist wahrscheinlich, dass das fränkische Königsgut an der Stelle des späteren Dettelbachs einen anderen Namen hatte, ehe er im 8. Jahrhundert die heutige Bezeichnung erhielt. Unter den Karolingern im 8. und 9. Jahrhundert legte man Dörfer mit der Endung -feld an. Etwa zeitgleich könnten auch die Orte mit den Suffixen -dorf und -au entstanden sein. Dettelbach wurde insbesondere durch den Fürstbischof Rudolf II. von Scherenberg gefördert. Einen ersten Höhepunkt des obrigkeitlichen Ausbaus bildete 1484 die Stadtrechtsverleihung, die zugleich auch die Erlaubnis zur Abhaltung eines Marktes enthielt.
Dettenhausen ie urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde als Detenhusen war um das Jahr 1100. Jedoch wird vermutet, dass schon um 700 Menschen am Ort siedelten. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben.
Um das Jahr 1120 verschenkten die Grafen von Berg das Dorf an das Kloster Hirsau.
Dettenheim Der Name Dettenheim geht auf ein um 788 gegründetes altes Dorf an der heutigen Westgrenze der Gemeinde zurück, direkt am Rhein gelegen.
Dettighofen Als Ort mit der Endung -hofen wird in der neueren Forschung die Gründung von Dettighofen der Siedlungsausweitung im 6. oder 7. Jahrhundert zugeordnet; in der älteren Ortsnamenforschung als schon in der alamannischen Landnahmezeit im 5. Jahrhundert entstandener „Hof des Tetinc“ erklärt. Später, als im Zusammenhang groß angelegter Rodungen neue Höfe gegründet wurden, sei der Tetinc-Hof zum Kellhof geworden, „zum wirtschaftlichen und politischen Mittelpunkt der anwachsenden Siedlung.“
Urkundlich wurde Dettighofen erstmals im Jahr 1272 erwähnt.
Dettingen an der Erms Alemannengründung, durch Abzweigung der Uracher Linie vom fränkisch Grafengeschlecht war die Ortsherrschaft lange Zeit geteilt, nach Vereinigung samt der Hälfte der Grafschaft Urach vor 1265 an Württemberg, die andere Hälfte der Vogtei erst 1630 gekauft, bis 1938 Oberamt Urach. 1089/1090 (Kopie 1135/37) Tetingin, 1092 (Kopie 13. Jahrhundert) Detingin, 1128 Tetingen; Dettingen (16. Jahrhundert). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen, hier mit den Personennamen Tati/Tato, Dati/Dato: ‘bei den Leuten des Tati/Dato’. Die differenzierende Lageangabe an der Erms bezieht sich auf den Gewässername Erms (*Armisia), der zu den alteuropäischen Gewässername zählt. So Dettingen unter Teck, Landkreis Esslingen.
Dettingen an der Iller Erste schriftliche Spuren finden wir von Dettingen bereits im Jahre 799, wo ein Edler namens Adalmann dem Kloster St. Gallen Güter zu Tantingen verehrt hat. Ob es Dettingen an der Iller ist, kann nicht sicher gesagt werden. Sodann schenkte 876 Egino demselben Kloster St. Gallen Güter und Leute zu Tetinga. Diese Urkunde gilt als erste sichere Erwähnung. Der Name Dettingen lässt sich durch die Endung -ingen auf eine alemannische Gründung eines Edlen namens Tetto oder „Tato“ zurückführen.
Dettingen unter Teck Südlich des heutigen Kernortes liegt das Kastell Dettingen unter Teck.
Dettingen wurde erstmals um 1100 urkundlich erwähnt. Außergewöhnlich ist die hohe Zahl von sechs Burgen und Edelsitzen auf Dettinger Markung, von denen keine mehr erhalten ist, sie sind alle bereits im frühen Mittelalter abgegangen.
Dettmannsdorf Die sogenannte Dettmannsche Siedlung war die erste Arbeitersiedlung Mecklenburgs. Fritz Dettmann (1880-1965), der Mitinhaber der Türen- und Fensterfabrik Böckmann & Co. in der Neuen Strasse, wollte seine Arbeiterschaft auf eigenem Grund und Boden sesshaft machen und ihnen den Gemüseanbau und die Kleintierhaltung ermöglichen. Dettmann kaufte 1908 das Bauland von der Stadt Güstrow und ab April 1910 entstanden nördlich der Neukruger Strasse die ersten Häuser dieser sogenannten Kleinhaussiedlung, die im September 1910 bezugsfertig waren. Bis 1911 wurden 20 Häuser fertiggestellt, weitere 15 kamen bis 1913 dazu. Schon 1912 hatte Dettmann seine "Dettmannsche Stiftung" gegründet, die für den Ausbau der Strassen und die Aufstellung von Laternen in dem Gebiet sorgte.
Dettum Dettum wurde im Jahr 1226 erstmals urkundlich als Thitene erwähnt und 1280 als Dettene. Die Kirche St. Johannis-Baptista wurde erstmals im Jahr 1300 erwähnt.
Detzem 893 Decima, 1158 Deceme. 1225 Deizeme.
Romanisch decima, die zehnte (Meile).
Deudesfeld
Deuerling
Deuna Der Ort Deuna wurde erstmals 1162 urkundlich erwähnt. Am 31. Dezember 2013 wurde die damalige Gemeinde Vollenborn aufgelöst und von Deuna eingemeindet.
Deuselbach Im Jahr 1112 wurde Deuselbach erstmals urkundlich erwähnt.
Deutsch Evern Urkundlich erstmals erwähnt wurde der heutige Ort Deutsch Evern spätestens um das Jahr 1148 in einer Urkunde des Bistums Verden. Von dem Ort leitet die heute nicht mehr existierende Adelsfamilie von Everingen ihre Herkunft ab. Sie taucht in mehreren mittelalterlichen Urkunden mit Besitzungen in einigen umliegenden Dörfern auf. Alte Bezeichnungen Deutsch Everns sind 1322 litonis nostri in Everinghe und 1774 Teutsch Evern. Im Gebiet rechts und links neben der Ilmenau hat in der früheren Zeit neben der germanischen eine slawische Volksgruppe gewohnt. In Evern steckt der Personenname „Ebur“.-ing- bedeutet „Siedlung der Sippe des …“, gemeint ist eine Person mit dem niederdeutschen Namen Ever, auf Hochdeutsch Eber.
Deutschneudorf Der Grünthaler Saigerhüttenfaktor August Rohdt erhielt 1620 die Fortuna Fundgrube und die Pallas Fundgrube. 1637 errichtete er einen Hohen-Ofen-Platz zur Unterstützung des Drahthammers in Rothenthal. Aus dem nahen St. Katharinenberg kamen Exulanten als Fachleute. 1651 wurde die Ansiedlung als Naudorff untern Catherbergk erstmals urkundlich erwähnt und umfasst 1657 drei Häuser. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Auftreten der Pest war die Gegend nahezu menschenleer. Auf den entstandenen Rodeflächen wurden böhmische Exulanten angesiedelt. Der erste Lehrer wurde 1718 aktenkundig. Der Bau einer eigenen Kirche wurde 1736 fertiggestellt und 1741 ein Schulgebäude errichtet. 1801 wurde Deutschneudorf eigenständige Kirchgemeinde.
Deuten, (Wulfen) +1000 Thiutina. Altgermanisch peutino, die Klingende, Gewasser name, zu peutan (altenglisch peotan, althochdeutsch diozan, heulen, laut klingen, altenglisch peote, Bergstrom, Wasserfall)
Deutz, (Köln) 1-400 Divitiensivm, Divitiensis, 575 Dvitiv, 1003 in Tuicio, 1041 Tuiziensis, 1104 Tuicia. 1151-56 de Duitio. Romanisch divira, Reichtum.
Deutzgau (Gau um Deiutz) 1041 in pago Tuizihgouue.
Dexheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Dexheim steht in einer Urkunde von 774. Festgehalten wurde darin eine Schenkung des fränkischen Königs Karlmann an das Kloster Lorsch zu dem auch ein Gut in Dexheim gehörte.
Deyelsdorf
Dhronecken Mit dem Sieg Caesars über die Stämme der Kelten im Jahre 51 v. Chr. wurde das heutige Dhronecken Teil einer römischen Provinz mit dem Namen Belgica Prima. Damals entstand bei Dhronecken eine römische Siedlung, ebenfalls auf dem Röderberg, mit Heiligtum, Pilgerhäusern und Gaststätten. Bemerkenswert auch die breite Ansiedlung von Sarmaten zwischen Dhron und Nahe, also von Nicht-Germanen aus der heute russischen Steppe.
Dichtelbach Dichtelbach wurde erstmals im Jahre 996 urkundlich erwähnt. Landesherren waren die Herzöge von Pfalz-Simmern und ab 1673 die Kurfürsten von der Pfalz.
Dickel Die älteste Schreibweise findet man in einer Urkunde des Klosters Corvey aus dem 13. Jahrhundert. Dort wird von 1238 bis ca. 1250 ein Thetmarus de Diekla genannt. Von diesem Adelsgeschlecht ist der Ortsname Dickel abzuleiten. Die Ortschaft Dickel wurde also bereits im 13. Jahrhundert urkundlich ersterwähnt. Zu jener Zeit hatte das Kloster Corvey in Dickel Güter.
Dickendorf Die 1529 erstmals urkundlich erwähnte Dickendorfer Mühle gehört zum Nachbardorf Molzhain und ist eine der ältesten funktionstüchtigen Wassermühlen in der Region.
Dickenschied Die erste urkundliche Erwähnung sieht die lokalgeschichtliche Forschung zumeist in einer Bulle von Papst Urban III. aus dem Jahr 1186. Einige Autoren deuten die dortige Ortsangabe „Dicheset“ wegen anderer dort erwähnter Ortschaften und der räumlichen Nähe zum angeführten Karden als Ditscheid in der Eifel.
Dickesbach Der Ort wurde im Jahr 1367 erstmals urkundlich erwähnt.
Didderse Die erste dokumentarische Erwähnung von Didderse erfolgte im Jahr 780. Früher war das Dorf als Tiddenhusen bekannt.
Diebach=Oberdiebach, 1091 Dietbach, +1200 Diebach. Germanisch peudo, Volk, + baki, Bach. Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert. Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne).
Dieblich 922 Duuericha, Mitte 1000 Diuiricha.
Dieburg Siedlungsspuren aus Bronze und Eisenzeit, im 2./3. Jahrhundert römisch Straßenknotenpunkt und Hauptetappenort für die Limeskastelle, im 6./7. Jahrhundert von den Franken besiedelt. Die schon staufische Wasserburg w der Gersprenz ist 1239 erstmals bezeugt (durchaus nicht, wie oft irrtümlich angegeben, 1169!), doch dürfte sich der Herkunftsname Judda de Dieb(u)rch (1207) auf sie beziehen. Die hoch mittelalte Stadt entstand auf dem ö Gersprenz-Ufer (Stadtrechte 1277), vorher wohl schon deren ö Vorstadt „Altenstadt“. Burg und wohl Stadt gehörten im 14. Jahrhundert den Münzenbergern und ihren Erben, ab 1310 dem Erzbistum Mainz; 1803 kam Dieburg an Hessen-Darmstadt. 1207 Dieb(u)rch, 1208 Ditburg, 1215 Ditburc, 1262 Dippurch, 1391 Dyppurg, Dipurg, 1395 Diepurg [alle Or]. Als Bestimmungswort gilt althochdeutsch diota, di Ortsteil ‘Volk’, vielleicht verkürzt aus Dietweg(burg) ‘Burg an der Heerstraße’ (Berger). Denkbar erscheint eher die Personenname Kurzform Diedo oder Dieto (< Personenname-Stamm *Theuda< germanisch*Peudo ̄ ‘Volk’); dessen Genitiv-en (oder auch das flektierte Zweitglied eines Vollname Diet-) wäre dann (wie sonst oft) geschwunden (späte Überlieferung!). Der Wegfall des t ergab sich durch die in der Kompositionsfuge manchmal eintretende Assimilation, Grundform mit Konsonanten verschärfung (Ratbold > Rappo), die hier zugunsten des Grundwort später wieder aufgegeben wurde. Grundwort: -burg; -ch ist Schreibvariante für auslaut verhärtetes -g, kaum Reflex mundartlich Spirantisierung. Bedeutung also: ‘Burg des Diedo’. So Dittwar (< 1169 Dietebure [!]), Ortsteil von Tauberbischofsheim, Main-Tauber-Kreis.
Diedorf (Schwaben) Im Mittealter und in der Frühen Neuzeit im Besitz des Klosters St. Katharina zu Augsburg, 1802/03 an Bayern. 1085 Tierdorf, 1099 (Kopie des 12./ 13. Jahrhundert) Tierdorf, 1135 Tyerdorf, 1452 Dierendorf, Dierenndorf, 1481 Diedorf. Das Grundwort ist althochdeutsch-dorf in der Bedeutung ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf’. Semantisch abzulehnen ist die Herleitung des Bestimmungsworts von althochdeutsch tior als ‘Tier, wildes Tier’. Als Bestimmungswort sollte man somit vom unflektierten Personennamen Teor ausgehen. Dabei muss man annehmen, dass sich voralthochdeutsch -eu dem Personennamen durch nachfolgendes -odes Grundwort zu althochdeutsch -io und mittelhochdeutsch -ie entwickelte. Der r-Schwund im Bestimmungswort ist entweder auf die im Schwäbischen vorkommende reduzierte r-Artikulation nachfallendem Diphthong zurück zuführen oder auf den folgenden Dental -d das Grundwort, da mundartlich -r oft vor -d schwindet.
Diedrichshagen Diedrichshagen wurde 1271 erstmals als thom Diderichshagen urkundlich erwähnt, als Herzog Barnim I. dem Kloster Eldena den Besitz von sechs Hufen in diesem Ort bestätigt. Wahrscheinlich bestätigt er damit ein Geschenk von Graf Konrad von Gützkow an das Kloster. Aus der Folgezeit sind zudem die Bezeichnungen Dyetricheshagen (1280), Diderikeshaghen (1285), Dyderykeshaghen (1347), Diderkeshaghen (1462) und 1630 schließlich erstmals Diedrichshagen belegt.
Der Ort ist eine typische deutsche Rodungssiedlung. Der Name geht, wie bei vielen anderen Orten auch, auf den Gründer der Siedlung (den Lokator) während der deutschen Ostexpansion zurück.
Diefenbach (Mersch) 960 Diefenbach a Diefanbach. Germanisch deupan, zu deupa, tief, + bak, Bach.
Diefenbach, (Rengsdorf) 857 Diufonbah, 1096 Diefenbach. Idem.
Diehsa. Verwaltungsverband im Landkreis Görlitz mit Verwaltungssitz in Waldhufen. 1380 Deze, 1422 von der Dezen, 1551 zur Diese,1791 Diehsa. Zu altsorbisch*dˇeˇza ‘Backtrog’ als Bezeichnung für eine Bodenvertiefung, Talmulde. Dieses Wort wurde als Dese ‘Backtrog’ in mitteldeutsch Mundartlich entlehnt. Die obersorbisch Namenform mit dem Anlaut D ́z-beruht auf sorbisch Lautentwicklung Endung -a geht auf kanzleisprachlichen Einfluss zurück.
Diekhof
Diekholzen
Diekhusen-Fahrstedt Man nimmt an, dass die Ursprünge Fahrstedts in einer Warft liegen, die erstmals zwischen den Jahren 100 und 400 besiedelt wurde und damit die älteste Ansiedlung der Dithmarscher Südermarsch wäre.
Dielheim Frühe Siedlung des 6. Jahrhundert, seit dem 13. Jahrhundert unter Wormser Grundherrschaft, im 14. Jahrhundert jeweils zur Hälfte an den Bischof von Speyer und an Conz Mönch von Rosenberg, 1803 an Baden und 1938 zu Heidelberg. Weinbau, Kapelle im Oberhof. 767 (Kopie 12. Jahrhundert) Diuuelenheim, 794 (Kopie 12. Jahrhundert) Thiulinheim, 852 (Kopie 12. Jahrhundert) Divvelenheimer marca, 1390 Duelnheim; Dielheim (17. Jahrhundert). Eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Diwilo. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Diwilo’.
Dielkirchen Zum Ursprung des Ortsnamens gibt es mehrere Deutungen. Während das Grundwort Kirche unstrittig ist, wird das Bestimmungswort, das eine nähere Bestimmung der Kirche enthält, verschieden gedeutet. Darin wurde der Männername „Tilo“ vermutet. Eine andere Deutung lautet gemäß Pfarrer Stock „Diel = del = Tal = Talkirche, da die Kirche in Dielkirchen auch die einzige im Tal war“. Die Namensform Tilentkiriche in der ältesten Urkunde von 1144 legt es nahe, im Bestimmungswort den Frauennamen Diotlinda oder Thiotlinda bzw. Dietlint zu suchen.
Dielmissen Die Entstehung des Ortes ist nichts bekannt. Sie wird in der zweiten Periode, die durch die Endungen -hausen (abgekürzt -sen), -heim, -dorf, -feld usw. gekennzeichnet ist, vermutet. Dass von 13 im Kreise Holzminden gelegenen Dörfern mit der Endung -sen neun in der Ithbörde, dem Amtsgerichtsbezirk Eschershausen (wohl nach dem Grafen Esiko einstmals Esikoshausen genannt) liegen, spricht für eine geschlossene Besiedlung. Da die Namen zumeist auf Privatbesitz hinweisen, ist anzunehmen, dass sie erst gegen Ende der Periode entstanden sind, denn Privatbesitz deutet auf eine spätere Zeit hin, aber schon vor Abschluss dieser Ortsnamensklasse (800 n. Chr.).
Die Ortschaft Dielmissen wurde erstmals am 23. August 1151 urkundlich erwähnt und von 1194 bis 1401 gab es in Nachbarorten eine ritterliche Familie „de Didilmissen“ (von Dielmissen).
Diemelsee
Diemelstadt Diemelstadt entstand am 1. November 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rhoden und der Gemeinde Wrexen. Am 31. Dezember 1970 kamen die Gemeinden Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Neudorf und Wethen auf freiwilliger Basis hinzu. Hesperinghausen und Orpethal folgten am 31. Dezember 1971.Nach einem Bürgerentscheid wurde als Name der Gemeinde „Diemelstadt“ festgelegt und ist damit eine Neuschöpfung ohne Ursprung, er nimmt Bezug auf den Fluss Diemel. Die Stadtrechte entstammen der Stadt Rhoden.
Dienethal
Dienheim 835 Dionenheim, 893 Tionenheim, 1222 Dinheym, Dienheym.
Diensdorf-Radlow
Dienstweiler Bis zum 17. Jahrhundert trug das Dorf die Namen Dintzwilr, Dyntzwilr, Dynczwiller und Dientzweiler, bevor es sich für die heutige Namensform Dienstweiler entschied. Im Jahr 1367 wurde Dienstweiler erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zur Hindergrafschaft Sponheim. Das heute noch bestehende Gehöft Eborn (ungefähr einen Kilometer außerhalb des Dorfes) war früher eine selbstverwaltete Gemeinde, fusionierte jedoch irgendwann um 1544 mit Dienstweiler.
Diepenau Der Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“. Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage in einer feuchten, wiesenreichen Gegend hin: „Moorige, morastige Aue“.
Diepholz Die gleichnamige Burg zwischen 1120 und 1160 von den Edelherren von Diepholz errichtet; um 1350 Hauptresidenz der Edelherren; 1380 erhielt die Siedlung bei der Burg Osnabrücker Stadtrecht, war aber wohl eher Flecken (erst 1929 Stadtverfassung); nach dem Aussterben der Edelherren fiel Diepholz an die Celler Linie der Welfen. 1118 Dijpholt [Original], 1160 Thefholte, 1177 Thifholt, 1198 Depholte. Bildung mit dem Grundwort-holz in norddeutsch Form. Das Bestimmungswort enthält nicht das Adjektivisch mittelniederdeutsch d ̄ep ‘tief’, obwohl es in einigen Belegen hineingedeutet wurde. Vielmehr ist der Name wie auch Devese oder Devern zu indogermanisch *tib(h)-, einer Erweiterung zu indogermanisch *ta ̄-, *ti ‘schmelzen, weiche Masse’, zu stellen, das in griechisch t ̄ıpho s‘ Sumpf, feuchter Grund’ bezeugt ist. Namen gebend war das feuchte Land zwischen den drei Flüssen. So Devese, Ortsteil von Hemmingen, Region Hannover; Devern, Otsteil von Badbergen, Landkreis Osnabrück.
Diera-Zehren Am 1. Januar 1999 wurden die eigenständigen Gemeinden Diera (mit den Ortsteilen Golk, Kleinzadel, Löbsal, Naundörfel, Nieschütz und Zadel) und Zehren (mit den Ortsteilen Keilbusch, Mischwitz, Naundorf, Ober- und Niederlommatzsch, Ober- und Niedermuschütz, Schieritz, Seebschütz und Seilitz) zur neuen Gemeinde Diera-Zehren mit insgesamt 21 Ortsteilen zusammengeschlossen. Der Ort Zehren wurde erstmals als Castellum Cirin (heutiger Burgberg Zehren) in der von 1012 bis 1018 geschriebenen Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg zu 1003 erwähnt.
Dierbach
Dierath, (Burscheid) 1181 Thidrode, 1209-15 Diderode. Germanisch peudo- Volk, + ropa Rodung.
Dierlo, (Bayen), 948 ad siluam, que dicitur uocatur Dierlo.
Germanisch deura, wildes Tier (Rotwild) + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Dier Spil, (Ormont) +900 in Dier spile, germanisch deura, wildes Tier (Rotwild + spila, Spiel.
Dierdorf 1324 wurde eine Burg „Dyrdorp“ erwähnt, der dazu gehörende Ort erhielt 1357 die Stadtrechte und eine Stadtmauer mit mehreren Türmen, von denen Reste noch erhalten in norddeutsch 1701–1725 entstand hier das Schloss der Grafen von Wied-Runkel. Seit 1825 zu Preußen. Das Schloss zerfiel und wurde 1902 gesprengt. 1204 Dyrdorph, 1236 Deyrdorph, 1324 Dyrdorp; Dirdorf (1344). Das Bestimmungswort wird durch den Personennamen *Dioro gebildet und lautet somit vermutlich ursprünglich *Dierendorf, da Ortsname auf -dorf im Bestimmungswort meist einen Personennamen enthalten. Dieser Personennamen kann auf den althochdeutsch Stamm Theuda zurückgeführt werden, der mit einem r-Suffix versehen zum Kosename Theud(a)ro wird; dieser wird dann zu *Theudro, *Theuro und schließlich zu Th ̄ıro und Th ̄ero, die Endung des Genitiv Singular Th ̄ırin-ging verloren. Der Ortsname bedeutet demnach ‘Siedlung des Theud(a)ro’. So Derendorf, Ortsteil von Düsseldorf.
Dierfeld Dierfeld entstand aus einem Jagdschloss, das die Grafen von Manderscheid im 16. Jahrhundert errichten ließen.
Dierhagen
Dierscheid Dierscheid wurde erstmals 1150 in einem Dokument der Abtei Sankt Maximin in Trier erwähnt. Im 13. Jahrhundert hatte der Ort den Namen Dyrseit. Die Herren von Bruch besaßen die Zehntrechte in der Pfarrei Heidweiler, zu der auch der Filialort Dierscheid gehörte. Im Januar 1417 änderte sich der Name in Diescheit. Die Schreibweise für den Namen des Ortes wechselte sehr häufig: Dierscheid, Dierschet, Dischet, Dirscheit, Dierscheydt, Dierscheit, Dyrseit und Derseit.
Diesdorf Der Ort wurde 1112 erstmals urkundlich erwähnt. 1161 wurde durch den Grafen Hermann von Warpke-Lüchow das Stift der Augustiner-Chorherren Marienwerder gegründet.
Diespeck 1170 Dihespecke, 1303/04 (Kopie von 1358) Diespek, 1345 Diesbeke, Diespeck, 1361–1364 Dyspecke, 1373–1377 Dispeck. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch spëcke ‘Knüppelbrücke’, Bestimmungswort möglicherweise das Adjektivisch dicke, dîche ‘dick’.
Dießen am Ammersee Im 11. Jahrhundert Stammsitz der Grafen von Dießen-Andechs, ab dem 12. Jahrhundert Augustinerchorherrnstift, 1231 als Stadt bezeichnet, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher. 1039–1053 Diezen, 1057–1062 (Kopie des 13. Jahrhundert zum 10. Jahrhundert) Diezvn, 1122/23 Diezin, 1123–1127 Diezzen, 1157 Diezze, 1336 Diessen. 1411 Bairdyessen,1493 Bayrdiessen, 1831 Dießen, Markt, zu den Unterschieden vom Schlosse Schwabdießen jenseits des Lechs, auch Bayerdießen genannt, am Ammersee, 1964 Dießen am Ammersee. Der ursprünglich Gewässername ist zu althochdeutsch wazzerdiezzo ‘Wasserfall’ beziehungsweise mittelhochdeutsch dieze ‘Schall, Wirbel’ zu stellen; namengebend ist der Weinbach in der Nähe des Klosters. Als Zusatz dient der Stammesname Beier, als Lokalisierung die Lage am Ammersee.
Dietenheim Zunächst im Besitz der Grafschaft von Kirchberg, 1481 an die Grafen von Rechberg, nach deren Aussterben 1539 an die Grafen Fugger (Anton Fugger), seit 1588 Stadtrecht, 1805 ging Dietenheim an Bayern und 1820 schließlich an Württemberg, , Fuggerschloß, Kirche St. Martin, Heiliges Grab, Geburtsort von Martin Brenner. 1240 Tu ̊etenhein, 1275 Tu ̊tenhain, 1280 Tu ̊tinheim, 1353 Tütenhain. Die Belege weisen auf einen Personennamen *Do ̄do im Sinne von ‘Siedlung des Do ̄do’. Die Entwicklung von älterem uo zu heutigem ie erklärt sich wie in Bietigheim(-Bissingen) durch Umlaut und mundartlich Entrundung. Die Verbindung mit althochdeutsch thiot, diet ‘Volk’ ist daher sekundär, wenn *theudan icht dem Personennamen selbst schon zu Grunde liegt. So Didenheim, Arrondissement Mulhouse, Département Haut-Rhin.
Dietenhofen Im Jahre 1235 wurde der Ort als „Dietenhouen“ in einer Urkunde des Klosters Heilsbronn erstmals namentlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Dieto, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.
Dieterode Der Ort soll erstmals 1184 oder 1251 als „Diethenroth“ erwähnt worden sein. Die 1520 erbaute Kirche wurde 1785 neu erbaut.
Dietersburg
Dietersheim
Dieterskirchen Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal in der Zeit von 1130 bis 1140 als „Diethoheschierchen“ urkundlich erwähnt. Um etwa 1144 wurde er als „Dithoheskirgin“ bezeichnet, 1207 bis 1211 als „Diethohskirchen“, 1301 als „Dietholtschirchen“, 1313 bis 1340 als „Dieterchochirchen“, 1326 als „Diet(ri)chsschirchen“, 1387 als „Dyeterschirchen“, 1438 als „Dietreichskirchen“, 1472 als „Dyeterßkirchen“ und 1518 in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Das Grundwort des Ortsnamens geht auf den mittelhochdeutschen Begriff kirche bzw. kiriche zurück, der Kirche, Kirchengebäude bedeutet. Das Bestimmungswort wurde vom Personennamen Diethoh abgeleitet.
Dietfurt an der Altmühl Der Name „Dietfurt“ setzt sich aus den Teilen „diet“ und „furt“ zusammen. Der Wortteil „diet“ stammt von ahd. diot = Volk, Schar. Auch die Bezeichnung „deutsch“ leitet sich davon ab. Furt bezeichnet eine flache Stelle im Fluss, an der das Durchqueren desselben möglich war. Dietfurt bedeutet folglich „Furt des Volkes“. Der 1109 erstmals urkundlich erwähnte und schon 1416 als Stadt bezeichnete Ort kam mit dem Aussterben der Grögling-Hirschberger Grafen 1305 an die Wittelsbacher.
Diethardt
Dietingen Dietingen wurde im Jahre 786 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Dietkirchen an der Lahn, 1212 Ditkirchen. Germanisch peudo, Volk, kirika, Kirche.
Dietkirchen, (Bonn) 1021 de monasteri Sancti Petri Thietkircha dicto, 1020 Thiedenkireca., 1167 Dietkerca.
Dietwardessen, (wust bei Grebenstein. 1015-25 Thiatwardessun. Germanisch Peudowardes husum, zu den Häusern des Peudoward, (peudo- Volk, + warda Verwalter)
Dietmannsried Spät mittelalterliche Adelsherrschaft, Lehen des Klosters Kempten, seit 1512 stifts kemptisch, 1586 Wochenmarkt. 1349 Dietmarsriet, 1422 Dietmansried, 1515 Tiethmasried; Dietmannsried (1785). Grundwort: -ried ‘Rodung’, Bestimmungswort: Personennamen Dietmar, später Dietmann ein gedeutet, ‘Rodung des Dietmar’.
Dietramszell
Dietrichingen Dietrichingen und Kirschbach wurden erstmals im Jahre 1295 als Diderichingen und Kuinrisbach urkundlich erwähnt. Monbijou hieß früher Leichelbingen und wurde 1258 als Leichelvinga erwähnt.
Dietzenbach Die Ersterwähnung steht im Zusammenhang mit einer Güterschenkung an das Kloster Patershausen (bei Heusenstamm, Landkreis Offenbach). Die Ortsherrschaft übten zunächst die Grafen von Hanau aus. Nach deren Aussterben 1736 ging der Ort erst an Hessen-Kassel, 1773 an Hessen-Darmstadt über. Circa 1210–1220 (Kopie) Dicenbah, 1344 Dyetzinbach, 1542 Dietzenbach. Personnename Diezo, die Kurzform eines Namens mit dem Erstglied zu althochdeutsch di Ortsteil ‘Volk’. Zum Grundwort-bach.
Dietzenrode-Vatterode
Dietzhölztal Ihren Namen verdankt die Gemeinde dem Fluss Dietzhölze, die durch drei der vier Ortsteile fließt und in Dillenburg in die Dill (Fluss) mündet und somit zum Flusssystem des Rheins gehört.
Der älteste Ort der Gemeinde dürfte Mandeln sein, das als Mauuentelina im Lorscher Codex um 800 erstmals erwähnt wurde. Dieser Ort ist jedoch im Mittelalter zeitweise zur Wüstung zerfallen.
Die Orte Ewersbach, Rittershausen und Langenbach sind vermutlich während der fränkischen Landnahme (5. bis 7. Jahrhundert) gegründet worden. Die Ersterwähnung von Ewersbach erfolgte am 3. August 1302, die von Rittershausen im Jahr 1344. Der Ort Langenbach ist im 15. Jahrhundert zur Wüstung zerfallen, die Gemarkung wurde dem Ort Rittershausen zugeordnet.
Diez Der Ort war zunächst im Besitz der Prümer Abtei, seit dem 9. Jahrhundert Sitz und Zentrum einer Grafschaft 1329 erhielt er das Stadtrecht sowie eine Stadtmauer. Die Grafschaft kommt im 15. Jahrhundert erst in den Besitz derer von Katzenelnbogen, dann der Landgrafen von Hessen. Auf die Grafen von Nassau-Diez geht das niederländisch Königshaus zurück. 799 Theodissa, 1073 Thidesse, Didesse, 1171 Dietse; Diez (1424). Ableitung von althochdeutsch the Ortsteil ‘Volk’ oder dem belegten Personennamen Theodo mit -issa, einem alten hydronymischen, vermutlich diminutiven Suffix, das mehreren umgedeuteten Ortsname anhängt. Der Name könnte demnach ‘Siedlung des Theodo’ bedeutet haben. Er galt ursprünglich dem Siedlungsraum Diezer Mark und verdrängte erst später die frühzeitlichen Namen der dort sich befindenden Siedlungen. So Altendiez, Rhein-Lahn-Kreis; ebenfalls mit -issa wurden abgeleitet: Selters (Taunus), Landkreis Limburg-Weilburg, und Selters (Westerwald), Westerwaldkreis.
Differten, (Saarland) 1067 Diefvrt. Germanisch deupa, tief + furdu Furt.
Dill
Dillenburg Die um 1130 gegründet Burg sicherte die Fernhandelsstraße Frankfurt-Siegen-Köln; seit 1290 eine der Residenzen der Grafen von Nassau, mehrere Umbauten der Burg (14.–16. Jahrhundert), spätere Schlossanlage, von der nur die Kasematten erhalten sind (zählt zu den größten Verteidigungsanlagen Westeuropas), zahlreiche Barockgebäude, Stadtrechte 1344, seit 1516 ständiger Regierungssitz der nassau-ottonischen Linie, 1606 Hauptstadt von Nassau-Dillenburg, 1742–1806 Regierungssitz der oranien-nassauischen Lande, 1815 zu Nassau. 1255 Dillenberg, 1279 de Tyllinberg, 1341 mit den vestin Diellinberg, 1495 de Dillemburch, 1500 Dilnberg/Dylnberg; Dillenburg (1292). Kompositum mit dem Grundwort -burg ‘Burg, Stadt’, dass in der Überlieferung die Parallelformen -burg/-berg aufweist. In der Fuge findet sich das Merkmal einer swach Genitivflexion -en-. Das Bestimmungswort des Ortsnamens leitet sich von dem Fluss Dill her, der durch die Stadt fließt. Die Überlieferung des Flussnamens zeigt eine altertümliche Bildung mit dem Suffix -ina: 790 (Kopie 1183–95) fluuium Filina [zu korrigieren in Dilina], 1048 (Kopie 12. Jahrhundert) Dillenam. Nach Krahe gehört der Flussname Dill zu der Gruppe älterer Gewässername mit Til-. Dabei ist von einer indogermanisch Doppelwurzel *til-/*pil auszugehen, die als l-Erweiterung zu einer Wz. *t ̆ı in der Bedeutung ‘schmelzen, sich auflösen, fließen’ gehört. Die Dill gehört zum Bestand der „Alteuropäischen Hydronymie“ mit zahlreichen europäischen Vergleichsnamen und bedeutet ‘die Fließende. So Dillbrecht, Offdilln und Fellerdilln, drei Ortsteil von Haiger; Dillheim, Ortsteil von Ehringshausen, englisch Flüsse: Till, Nebenfluss. der Wilham; Till, Nebenfluss der Tweed mit Ortsname Tilmouth; Tille, Nebenfluss der Saône, Frankreich; Flussname Zihl, bei Neuchâtel, Dijle, Nebenfluss der Rupel und der Zufluss. Thyl, Belgien; Ziller, Nebenfluss der Inn mit dem Flurname Zillertal.
Dillendorf Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 19. September 1338 durch eine Lehnsurkunde des Grafen von Sponheim-Starkenburg und seiner Frau Mechthild dem Erzbischof Balduin von Trier für erwiesenes Wohlwollen. 1434 wird Dillendorf in einer Bestätigungsurkunde der Markgrafen von Baden und Veldenz als Grafen von Sponheim über ihre trierischen Lehen erneut genannt.
Dillingen an der Donau Im Mittelalter Grafensitz. Stadtgründung durch die Grafen von Dillingen (1252 erstmals ein civis genannt, 1257 oppidum, 1264 civitas), 1257 Schenkung an das Hochstift Augsburg und deshalb seit dem 14./15. Jahrhundert Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg sowie Regierungssitz für das Hochstift Augsburg. 1549/51–1803 Universität. 1802 Übergang an das Kurfürstentum (1806) Bayern. 973 (niedergeschrieben circa 990) Dilinga, circa 1132 Dilingen, 1264 Dilingen und Dillingen. Der Ortsname setzt sich zusammen aus einem germanischen Namen *Dilo und dem Zugehörigkeits suffix-ing (‘Zu den Leuten eines *Dilo’). Die heutige Schreibung mit Doppel-lsetzt sich erst in der späten Neuzeit durch (amtlich seit 1842); der amtliche Zusatz a.d. Donau seit 1932. So Dillingen (Saar), Kreis Saarlouis.
Dillingen/Saar, Im Stadtteil Pachten Relikte des gallo-römisch Vicus Contiomagus und eines spätrömisch Kastells. Im Mittelalter Kirchort im Erzbistum Trier, Wasserburg des 14. Jahrhundert, heute „Altes Schloss“; bis 1766 lothringisch, dann französisch, 1815 preußisch. 1131/53 Dullinga, 1262 Dullingen, 1297 Dullingin [Original]. Dillingen: Ableitung mit-ing-Suffix vom Personenname *Dullo (wohl Kontraktion aus Du ̄dilo); lautliche Entwicklung mit Umlaut [u] vor [i] > [y] und Entrundung > [i] (1543 Dillingen [Original]). Vicus Contiomagus: Der in einer Inschrift (2./3. Jahrhundert PRO SALVTE VIKANORUM CONTIOMAGIENSIVM) überlieferte Name ist komponiert aus dem keltischen Personennamen *Contios und keltisch *magos ‘Feld, Markt’. Dem Areal des Vicus ruht die frühmittelalter Siedlung Pachten auf, deren im d. Sprachraum singulärer Name Pahta (1095/1123), Patta (1183), mundartlich ['pa‘tn] mit Ausfall von althochdeutsch [h] vor [t], entwickelt ist < romanisch *Pacta ‘Zinsrrt’ (?), Polen, zu lateinisch pactum ‘Vertrag, Zins’.
Dillstädt 1206 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, die Wüstungen Germelshausen und Sieholz sogar schon in älteren Urkunden von 800 bis 845.
Dimbach
Dingdorf Die Abtei Prüm hatte schon im 8. Jahrhundert Besitzungen in Dingdorf. Im Prümer Urbar wurde der Ort 893 „Dydendorpth“ und „Diedendorpth“ genannt.
Dingelstädt Altthüringische Dorfsiedlung, als Herrensitz seit 1300 bezeugt, 1309 Gerichtsort (in plebiscito), bis um 1540 Sitz des Landgerichts, im späten Mittelalter Marktflecken, seit 1859 Stadt. Katholische Wallfahrtskirche St. Maria im Busch, seit 1866 Franziskanerkloster Kerbscher Berg (Wüstung Kirchberg). (9. Jahrhundert) 1150/65 Dingilstat, 1163 Dingested, 1188 Thingelstat, seit 1220 Dingelstede, -stete u.ä. Die Form von 1163 bietet wohl noch deutlich die Ausgangsform zu altsächsisch thing, althochdeutsch thing/ding ‘Volksbeziehungsweise Gerichtsversammlung’ und altsächsisch stedi ‘Ort, Stelle’, also ‘Gerichtsort’. Bereits im 12. Jahrhundert zeigen Schreibungen wie Dingil und Dingel entweder eine volkssprachliche Verkleinerungsform oder die Angleichung des Ortsnamens an Personennamen wie Dingolf. Ebenso ist -stat durch Schreiberangleichung zu erklären. Vergleichbar ist Dingstetten, um 1280 Dinchsteten; Dinglstadt, beide Ortsteil von Bernhardswald, Landkreis Regensburg, noch 1490 Dingstatt; wohl auch Dingelstedt, Ortsteil von Huy, Landkreis Harz, 993 Dingelstede, 1195 Dingenstide.
Ding, (Bacharach) 1222 acta in Bacherache in loco iudiario qui an uulgo uocatur ding coram iudicibus. Germanisch pinga, gerichtliche Zusammenkunft, Ort wo diese stattfand.
Dingen 1200 Dingethen, Dingethe, Thinhethe. Germanisch pingipja, Kollektiv zi pinga, ziehe Ding.
Dingdorf, (Trier), 801 Didone uilla. 7
63-804 Dyddone uilla, 1103 Didunthorph. Germanisch Didon porpa, auch romanisiert als Didon villa, Siedlung des Dido.
Dingeringhausen (Helmscheid) 1015-25 Thinvherdinchusum. Germanisch Pingaharingo husum, zu den Häusern des Pinghar, (pinga= gerichtliche Zusammenkunft, + harja Heer)
Dinkelburg, (Körbecke) 1015-25 Thinkilburg.
Dingolfing Zahlreiche vorgeschichtliche Siedlungsspuren, Herzogshof zur Zeit der Agilolfinger im 8. Jahrhundert, Besitz von Regensburg-St. Emmeram, im 13. Jahrhundert Übergang an die Wittelsbacher, 1274 Bestätigung des Stadtrechtes.770? (Kopie des 11. Jahrhundert) Dingoluuinna (wohl verschrieben für *Dingoluuinga), 773 (Kopie des 12. Jahrhundert) Thinolfingas (wohl verschrieben für *Thingolfingas), 833 Tinguluinga, 1114 Dingoluingen, 1220–1230 Dingolving, kurz vor 1300 Dingolfing. Es liegt einem Personennamen wie Thingolf, Tingulf, Dingolf zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix-ing abgeleitet ist.
Dingolshausen Die erste urkundliche Erwähnung von Dingolshausen stammt aus dem Jahr 1165, das später im Jahr 1243 zum Hochstift Würzburg gehörte.
Dingsleben Dingsleben wurde erstmals urkundlich erwähnt, als die Äbtissin Emhild des Klosters Milz es am 3. Februar 799 samt Zugehörungen dem Stift Fulda übertrug.
Dinkelsbühl Wohl Königshof in fränkisch Zeit, im 12. Jahrhundert Stadtrecht, nach dem Interregnum und bis zur Mediatisierung Freie Reichsstadt. 1188 (gleichzeitige Kopie) Tinkelspu ̊hel, 1240–1256 (Kopie des 14. Jahrhundert) Dinkepole, 1251 Dinkelspuhel, 1262 Dinkelsbue hel, 1282 Dynkelspvle, 1319 Dinkelsbühl, 1398 opidi Dinckelspuel, 1592 lateinisch Farricollinus, 1554 Zeapolitanus. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch bühel, buohel ‘Hügel’, Bestimmungswort wohl der Personennamen Dingolt oder Dingolf; daneben wurde aber auch althochdeutsch dinkil ‘Dinkel’ herangezogen und ein s-Gleitlaut angenommen. Den Herkunftsbezeichnungen liegen lateinisch far ‘Getreide, Dinkel’ und collis ‘Hügel’ beziehungsweise griechisch ‘Dinkel’ und « ‘Burg, Stadt’ zugrunde.
Dinkelscherben er Markt Dinkelscherben entstand im 11. Jahrhundert auf einer Waldrodung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1162.
rkunden aus dem Mittelalter belegen den Ortsnamen „Tenchelserum“ welcher wiederum vom Wort „Dankilo“ oder „Tenchilo“ („die Siedlung am Weidegrund des Dankilo“) abstammt. Bereits im 16. Jahrhundert kannten die Bewohner allerdings den Ursprung nicht mehr und interpretierten den Ortsnamen lautlich um zum Wort „Dinkelscherben“
Dinklage Herkunftsort des Rittergeschlechtes der Herren von Dinklage; in Mittelalter und früher Neuzeit zum Stift Münster gehörig, 1677 „Herrlichkeit“; 1827 an Herzogtum Oldenburg verkauft. 1231 Thinclage [Original], 1242 Dynclaghe, 1420 Dinclage; Dinklage (1805). Bildung mit dem Grundwort -lage und dem Appellativ altsächsisch thing, mittelniederdeutsch dink ‘Gerichtsstätte’ als Bestimmungswort Der Ortsname verändert sich kaum. Der Anlaut entwickelt sich von Thz u D-. Das Bestimmungswort zeigt im Silbenauslaut stimmloses -k anstelle des stimmhaften -g-.
Dinslaken Stadtrechte seit 1273. Späteres 12. Jahrhundert in Lake, 1163 de Dincelachen [Original], (1189–91) de Dinzelaken [Original], 1365 van Dynslaken. Letztglied zu mittelniederländisch lak(e), mittelniederdeutsch la ̄ke ‘Tümpel, Sumpf, morastige Wiese, Wasserlauf (im Sumpfgelände) ’ im Dativ Singular oder Plural, nach der Lage der Motte in einem versumpften, von Rotbach und Emscher durchflossenen Bruchgebiet. Das Erstglied kann zu altniederfränkisch thinsan ‘ziehen’ gestellt werden (ostmittelniederländisch dinsen; neuhochdeutsch noch in gedunsen). Die späten Belege lassen nicht erkennen, ob der Fugenvokal -e ursprünglich ist. Die Schreibungen nc, nz beruhen wohl auf einem Gleitkonsonanten [t] zwischen n und s. Die Motivierung geht entweder vom zeitweiligen Anschwellen des Wassers aus oder von der weiten Ausdehnung des Überschwemmungslandes, wie sie semantisch in dem zum gleichen Etymon gehörigen ablautenden althochdeutsch duns ‘Ausdehnung’ zum Ausdruck kommt. Lake kommt häufig allein oder als Bestandteil von Ortsnamen vor, s. Die Unterscheidung von mittelhochdeutsch lâche ‘Grenzzeichen’ ist bisweilen schwierig.
Dintesheim Dintesheim lag im Wormsgau und wurde im Jahre 778 – es ist die älteste erhaltene Erwähnung – in den Lorscher Schenkungen als Tinesheim genannt. Weitere frühe Namensformen sind Tidinesheim (791, vermutlich die älteste Form), Thidensheim (1214) und 1496 Dientesheim.
Dipperz Dipperz wurde im Jahre 1261 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Friesenhausen ist jedoch wesentlich älter, die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 824 zurück.
Dippoldiswalde Ende des 12. Jahrhundert deutsche Bauerndorf, Ausbau und Stadtanlage im Anschluss an markgräflich-meißnische Burg nach 1200, gegenwärtig wirtschaftlich. 1218 Dipoldiswalde, 1294 Dippoldiswalde, 1453 Dippelswalde. Im Bestimmungswort ist der mittelhochdeutsch Personennamen Dietbald oder Dietwald (zu mittelhochdeutsch diet ‘Volk’ und althochdeutsch -bald ‘kühn’ beziehungsweise -walt ‘walten’) enthalten, dessen Lautgruppe -t+ Labial früh zu -p-, grafisch -pp assimiliert wurde. In der Mundartlich und Umgangssprache lautet der Ortsname v erkürzt Dips. Das Grundwort -walde bezeichnet Rodungssiedlungen, vgl. Ortsname wie Eberswalde, Finsterwalde u.a. Die Bedeutung des Ortsnamens ist demnach als ‘Rodungssiedlung des Dietbald oder Dietwald’ zu erfassen. So Dippelsdorf, Landkreis Altenburger Land.
Dirlewang
Dirmstein Im 8. Jahrhundert wurde Dirmstein erstmals urkundlich erwähnt, allerdings undatiert. Die erste datierte urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 842.
Dischingen Dischingen wurde erstmals 1049 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Dischingen zur Grafschaft Dillingen.
Dissen am Teutoburger Wald Wahrscheinlich ist ein spätkarolingischer Königshof in Dissen anzunehmen; seit dem Mittelalter Sitz eines Gogerichtes und Gerichtsplatz der Stapelheide; 1556–1807 Sitz einer Vogtei des Osnabrücker Amtes Iburg; 1951 Stadtrecht; 1976 wurde der Namenzusatz am Teutoburger Wald vom niedersächsischen Innenministerium angeordnet. 895 Tissene [verunechtet 11. Jahrhundert], 1141 Dissene; Dissen (1223). Ableitung mit -n-Suffix. Die Basis der Ableitung ist vermutlich mit den in mittelniederdeutsch d ̄ısinge ‘diesiges Wetter’, neuniederländisch dijzig, norddeutsch d ̄ısig ‘neblig, grau’ bezeugten Appellativum zu verbinden. Diese weisen allerdings auf Langvokal (aus germanisch *þems-), während für der Ortsname eher von Kurzvokal auszugehen ist.
Dirnstein, (Diez) 1212 Dirstein.
Disibodenberg, (Odernheim am Glan) 1158 in monte beati Dysibodi.
Dissen-Striesow 1015-25 Diesna.
Distel, (Minderlittgen) 1171.
Disteln, (Herten) Mitte 1200 Distilheim. Germanisch pistila, Distel + haima Dorf.
Disternich, (Aa) 1141-56 Dicternic, 1161 Thesernich, 1174 Distirnich.
Ditfurt
Ditscheid +1200 Dickesceit. Germanisch pikwja, dick, dicht, + skaipjo Wasserscheide, Bergrucken.
Dittelbrunn 1282 Diethelbronn, 1407 Tittelbrünn, 1799 Dittelbrunn. Grundwort des Namens ist -brunnen (-brunn/bronn); das Bestimmungswort wird als Personennamen angesehen, wobei die Kurzform Theotila, Thiatila eher in Frage käme als die in der Literatur herangezogene Vollform Dithold, Tiethold. Ein historisch Träger eines entsprechenden Namens ist im Zusammenhang mit dem Ort nicht bezeugt. Die Erklärung als Ort am Distelbrunnen bei A. Schumm erscheint frei erfunden.
Dittelsheim-Heßloch Vier Schenkungen des frühen Mittelalters an das Kloster Lorsch zwischen 774 und 846 belegen, dass vor über 1200 Jahren auch in Dittelsheim einige fromme Leute lebten, die in diesen Schenkungen an den Klosterheiligen St. Nazarius ihr Seelenheil suchten, wenn auch nicht so viele wie in Heßloch. Sie sind im Güterverzeichnis des Klosters Lorsch, dem „Codex Laureshamensis“, gewissenhaft eingetragen (CL II, 1878,1879,1767). 827 wollte ein Einwohner lieber den Heiligen Pirminius beschenken, wodurch auch das südpfälzische Kloster Hornbach hier Besitz bekam (Neubauer, Regesten des Klosters Hornbach 013). n kaum einem anderen Ort erhielt das Kloster Lorsch so viele Schenkungen wie in Heßloch, nämlich zwölf, die sich auf die Jahre 765 bis 803 verteilten (CL II, 1079,1825,1882ff.,1998; CL III,3660). Das Kloster Hornbach bekam im Jahr 827 nicht nur in Dittelsheim, sondern auch in „Hesinloch“ Besitz (Neubauer, Reg.d.Kl.Hornbach 013, s. o.). Diese Urkunde wurde auch in Heßloch ausgestellt, was ein größeres Gebäude zur Unterbringung von Menschen und Pferden voraussetzt. König Ludwig der Deutsche höchstpersönlich verfügte im Jahr 871, dass die neu gegründete Klosterzelle „Neumünster“ bei Ottweiler (Saar) „in villa vocata Hesinloh manses quatuordecim et ecclesiam“, also 14 Mansen Land und eine Kirche erhalten sollte.
Dittenheim
Dittersdorf In einer Urkunde von 1352 wird ein Jan bzw. Jenil von Dithrichsdorf aus Chemnitz erstmals erwähnt, dem der Besitz der Ansiedlung zugeschrieben wird. Es ist anzunehmen, dass die Ansiedlung jedoch bereits im 13. Jahrhundert entstand, da bereits für 1250 der Bau einer Kapelle in der Ortsmitte genannt wird. 1359 ist die Bezeichnung Ditherichstorf, 1460 Dittersdorff bezeugt. 1455 wurde die Familie von Einsiedel mit Dittersdorf belehnt. Diese besaßen den Ort zusammen mit den Orten der Grundherrschaft Weißbach-Dittersdorf bis 1809.
Dittweiler Die Ländereien um Dittweiler gehörten zu den Kaiserslauterner Reichsständen (dem Reichsland) und zum Gerichtsbezirk Kübelberg, der ab 1312 von einer ganzen Reihe weltlicher Herrschaften als Reichsland übernommen wurde Reichspfand (Kurpfalz, Grafschaft Veldenz, Grafschaft Sponheim). Die ländlichen Katasternamen Künschberg und Künschwoog erinnern noch an die Zeit, als das Gebiet zum Reichsland gehörte. Im Jahr 1316 wurde Dittweiler erstmals urkundlich erwähnt, wonach ein niederer Adliger namens Reinfried de Curti den Besitz eines Teils seines Besitzes in Dittweiler (Dydewilre) anerkannte, mit dem er von Waldgraf Johannes von Dhaun belehnt worden war. Im Jahr 1438 tauchten Dittweiler und die Dorfmühle (Falken Hansen Mühle) im Sponheimer Gültbuch auf.
Ditzingen Wahrscheinlich aus dem Zusammenschluss zweier Siedlungen entstanden, ab 763 im Besitz des Klosters Lorsch, das Ditzingen 902 an Reginboto im Tausch gab, durch die Glems (schwäbisch-fränkisch Stammesgrenze) zweigeteilt und mit jeweils einer Pfarrkirche ausgestattet, bereits 1350 beim Amt Leonberg, Konstanzer Kirche, Speyrer Kirche, Ditzinger Schloss, Drei-Giebel-Haus. 769 (Kopie 1183–95) Tizingen, 772–800 (Kopie 1183–95) Tizingen, Ticingen; Dizzingen (1275). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Tiz(z)o: ‘bei den Leuten des Tizzo/Tizo’. Der Gewässername Ditz ist aus dem Ortsname rückgebildet.
Ditzum, (Au) +1000 Tetteshem. Germanisch Tettas haim, Wohnung des Tetto.
Divitz-Spoldershagen Die Ortsnamen stammen wahrscheinlich von den Ortsgründern „Godeke“, „Marten“ oder den „Martinus“ beziehungsweise „Spolder“, der auf einen Holzspalter hindeutet. Es handelt sich um Gründungen aus der Zeit der deutschen Ostkolonisation.
Ab 1318 gehörten die Orte zur Herrschaft Divitz.
Dobbertin Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes Dobbertin (Dobrotin) mit Dobbin und Jellen erfolgte zeitgleich mit der Gründung des Benediktinerklosters. In der ältesten, nicht mehr im Original erhalten gebliebenen Urkunde vom 28. August 1227, wurde der Ort mit 40 Hufen als Flächengrößeneinheit aufgeführt.
Der Name Dobrotin leitet sich vom slawischen Wort dob, dem Namen des Lokators des Ortes, ab und deutet als Ort des Doba, auch Dobrota auf die Slawenzeit bis zum 12. Jahrhundert hin.
Dobbin-Linstow
Dobel Dobel gelangte 1527 durch Erwerb der Stadtrechte im Laufe der letzten zweihundert Jahre in den Besitz des Herzogtums Württemberg und wurde dem Landkreis Neuenbürg zugeordnet.
Döbbelin, Mitte 1200 Dobelin.
Dockweiler, (Trier) 1144 Dochuwilre, 1173 Dochwilere. Germanisch dukkon (altenglisch docce, mittelniederlandisch docke, Sauerampfer) + wilare von latinisch villare, Gehoft.
Dodenhausen, 1015-25 Dodanhusun. Germanisch Dudan husum, zu den Häusern des Dudo.
Dodenhofen, (Ruttgen) 1140 Dodenheim. Germanisch Dudan husum, zu den Häusern des Dudo.
Dohnsen, 1016 Dodonhusun, 1015-25 Dodanhusun. Germanisch Dodan husum, zu den Häusern des Dodo.
Doberlug-Kirchhain 1165 gegründet Zisterzienserkloster, das zur wichtigsten Kulturstätte der einst sorbisch Niederlausitz wurde. Nach Auflösung des Klosters 1541 Errichtung des Amtes Dobrilugk, wozu auch Kirchhain gehörte. In Kirchhain eine um 1200 erbaute Kirche. Doberlug: 1012/18 (zum Jahre 1005) Dobraluh, 1184 Doberluge, Dobrilug, 1298 Doberluch [Original]; sorbisch 1843 Dobryług, Dobrjolug. Kirchhain: 1234 Kyrkhagen [Original], 1380 Kirchhain [Original]; sorbisch 1761 Kustkow, 1843 Kóstkow, Góstkow. Grundform altsorbisch *Dobrylug ‘Ansiedlung in einem guten feuchten Wiesenland’. Der Name ist ein Kompositum aus altsorbisch *dobry ‘gut, tüchtig’ und altsorbisch *lug ‘sumpfige Wiese’. Kirchhain ist eine deutsche Rodungssiedlung, Grundform mittelniederdeutsch *Kerkhagen, im Bestimmungswort mittelniederdeutsch kerke‘ Kirch-’ und im Grundwort mittelniederdeutsch-hagen ‘umhegtes gerodetes Land’, das sich unter mitteldeutsch Einfluss zu -hain entwickelte. Die sorbisch Namenform ist erst später entstanden, sie kann als ‘Siedlung eines Kostk’ erklärt werden.
Doberschau-Gaußig 1241 erschien Gaußig (Gusk) erstmals in der Grenzurkunde, es war bischöflich-meißnisches Land nahe dem lausitzischen, Grenzverlauf häufig wechselnd.
1318 Gaußig (Gozik) wurde erstmals als Dorf erwähnt.
Doberschütz Doberschütz wird erstmals im Jahr 1314 urkundlich erwähnt, der Ortsteil Battaune schon um das Jahr 1000. Die Orte sind, wie aus den Namen ersichtlich, allesamt sorbischen Ursprungs.
Dobersdorf Der Ortsname Doberstorpe wurde von wendischen Fischern übernommen und bedeutet möglicherweise Dorf des Dober oder gutes Dorf.
Das Adlige Gut Dobersdorf wurde um 1283 Lehen der Familie Pogwisch, die den Grafen von Kiel dienten.
Dobin am See er Name Dobin geht zurück auf eine Burg, die der Abodritenfürst Niklot um 1147 zwischen dem Schweriner See und der Döpe bei Neu Flessenow errichten ließ. Die meisten Dörfer im Gemeindeverbund wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Dobitschen Der Ort Dobitschen ist eine slawische Ortsgründung, der Name geht auf das sorbische Wort dobry (gut) zurück. In älteren Urkunden wird der Ortsname noch mit Doberschen, Dobrezhen und ähnlich wiedergegeben, erst ab dem Ende des 14. Jahrhunderts fällt das r weg. Das Rittergut ist erstmals 1204 nachweisbar, als Heinrich von Dobitschen im Ort eine Kirche errichten ließ.
Dockendorf Die erste urkundliche Erwähnung von Dockendorf fand 1270 statt.
Dockweiler Im das Dorf ist die Pfarrkirche St. Laurentius. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und zeugt von jahrhundertealter Geschichte.
Dodenburg Im Jahr 1231 dokumentierte und bestätigte der Trierer Erzbischof Theoderich einen Vertrag der Abtei Himmerod mit dem Ritter Werner von der Pforte zu Bruch über Grundstücke in Rodenerde (einem längst verschwundenen Dorf „unweit von Dodenburg und Kloster“ (Heckenmünster). Werner von der Pforte war der Lehnsmann von Theoderich von Bruch.
Die Dodenburg selbst – eine Burg (Burg bedeutet „Burg“) – wurde erstmals 1279 in Trierer Urkunden unter dem Namen Dudenburg urkundlich erwähnt. Diese Wasserburg gab dem Ort seinen Namen.
Döbeln Altsorbisch Siedlung, seit Mitte des 10. Jahrhundert mit deutscher Burg und Burgflecken, Stadtanlage kurz nach 1200. 981 Doblin, 1197 fortfolgend de Dobelin, Doblin, 1332 Doe belin. Den altsorbischen Personennamen *Dobl (oder *Dobel) wurde mit dem possessivischen Suffix -in erweitert: *Dob-lin-, demnach ‘Ort des Dobl.
Döbern 1375 in Dober [Original], 1466 Heinrich von der Dober, 1579 Dobern; sorbisch 1843 Derbno. Der Name bedeutet ‘Siedlung in einer Talsenke, Schlucht’, was der Lage in einem Kleinen von N nach S verlaufenden Becken entspricht. Er gehört zu einem noch in Orts und Flurnamen erhaltenen slawische *deb ́r, *dob ́r ‘Schlucht, Tal’. Das n ist sekundär angetreten. Der Beleg mit dem Artikel deutet auf einen ursprünglichen Flurname hin. In der sorbischen Form erfolgte eine r-Metathese. Ähnlich Alt und Neudöbern, Ortsteil von Luckaitztal, beide Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Döbritschen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1190. 1290 war das Dorf im Besitz der Familie der Schenken von Döbritschen. 1332 ging Döbritschen von den Schenken von Nidda in den Besitz der Grafen von Weimar-Orlamünde über.
Döbritz Döhlau
Döllstädt Die frühere Form des Ortsnamens Tullenstat lässt sich auf das altnordische Wort Dulle, althochdeutsch tulli oder duli, zurückführen, was so viel wie Röhre, Vertiefung oder auch Rinne bedeutet. Tulli kann aber auch Pfeil heißen oder Huf, die Hornsohle eines Pferdes. Bei der Bedeutung, die sowohl die Pferdezucht als auch der Gebrauch von Pfeil und Bogen im Thüringer Reich hatten, sind Huf- oder Pfeilstätte durchaus sinnvolle Erklärungen für Döllstädt, als einen Ort in der Nähe des Königshofes. Der Ort Tullenstat wird erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda aus dem Jahr 799 urkundlich erwähnt. In einer Schenkungsurkunde vom 18. Mai 874 wird Tolestat nebst anderen 116 Orten in Thüringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwähnt.
Dolgesheim, 1187 Dolengesheim.
Dolendorf, (Aa) 1114 Tollendorf, 1138 Dolendorf, 1214 Dollindorp. Germanisch Dullon porpa, Siedlung des Dullo.
Dolendorf= Ober- und Niederdollendorf. 1191 Dullendorf. 1144 Dollendorp. Idem.
Dondorf, (Hennef) 1064 Torndorf, 1109 Torendorf, Germanisch Duron porpa, Dorf des Dudo.
Dömitz -Malliß. Amt (mit der Stadt Dömitz und weiteren sechs Gemeinte, darunter Malliß). Dömitz: Slawische Vorbesiedlung, etwa seit Ende 12. Jahrhundert bekannte deutsche Burganlage samt zugehöriger Siedlung, 1559–65 Errichtung einer Befestigung und später weiterer Ausbau zur größten Mecklenburger Festung, bis 1894 in militärischer Verwaltung (1839/40 dort Fritz Reuter in Haft), zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, Erwerbszweige durch den Hafen als Umschlagplatz. Malliß: im Mittelalter nutzung eines einträglichen Tonvorkommens und ab dem 14. Jahrhundert reger Salzabbau, zum Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, zwischen 1817 und 1960 Braunkohleabbau unter Tage im Ortsgebiet. Dömitz: 1230–1234 de Dumeliz, 1269 ciuitas Domeliz, 1308 Domenitz, 1334 Dömnitz, 1341 Domenitze. Malliß: 1230–1234 in villa Melgoz, 1259 Melchist, 1308 Melegiz. Dem Ortsname Dumeliz, Domenitz liegt ein altpolabisch Kosename *Domal oder *Doman mit einem patronymischen Suffix -ici ( -itz) zugrunde, dessen auslautendes -i bei der Eindeutschung verloren ging. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Domal oder Doman’ rekonstruieren, die abwechselnd gebrauchter Kosename gehen beide auf einen zweigliedrigen Vollnamen mit dem Erstglied *Dom zurück, darin vermutlich das slawische *dom ‘Haus, Heim’. Die Suffixe -l und -n konnten für Diminutiva, aber auch zur Bildung von Kosenamen verwendet werden. Ab dem 14. Jahrhundert wird -o zu -ö umgelautet und ab dem 15. Jahrhundert die verkürzte Form des Ortsname Dömitz gebraucht. Die Formen Melgoz, Melegiz, 1331 Melgast des zweiten Ortsnamens deuten auf einen ihm zugrundeliegenden Personennamen *Miligost mit einem bei der Eindeutschung verloren gegangenen possessiv Suffix -j hin. Die Bedeutung des Ortsname lässt sich als ‘Ort des Miligost’ rekonstruieren, wobei der Personennamen aus *mil ‘lieb, teuer’ und *-gost ‘Gast’ besteht (vgl. auch die Personennamen altpolnisch Milogost, alttschechisch Milhost). So Dümmer, Landkreis Ludwigslust; Miltzow, Landkreis Nordvorpommern.
Donsbrüggen, 721-22 Dangaesbroch, 1191 Dunsbrucgen, Dunsbruchen.
Dörbach, Trier) 902 Degerenbach.
Dören, (Paderborn) 1015-24 Thurnithi, 1036 in marchiis Thurnithorum. Germanisch purnipja, Kollektiv zu purnu, Dorn.
Dorf bei Wittlich, Anfang 1300 Dorphe. Germanisch porpa, Dorf.
Dorgen, (Osnabrück) Anfang 1100 Dorongon, Dorangon.
Dörentrup Frühmittelalter entstandene Siedlung. Ursprünglich bestand sie (bis ins 19. Jahrhundert) nur aus zwei Höfen; Tonlagerstätten, Braunkohle und tertiäre Quarzsande, zwischen 17. Jahrhundert und 20. Jahrhundert Nutzung der Bodenschätze durch Töpferei und Sandabbau (1897/98 Lippische Thonwarenfabrik von Reden u. Cie., „Litho“. 1151 (beglaubigte Kopie Ende 14. Jahrhundert) Thornigthorpe, 1424/28 Dorentorp, 1618 Meyer zu Dorentrup; Dörentrup (um 1758). Bildung mit dem Grundwort-dorf. Im Bestimmungswort kann mit zwei Anbindungen gerechnet werden. Zum einen mit einer -k-Ableitung *thornik/thornig (vgl. Doornik, Provinz Gelderland, Niederlande; Dornick bei Kleve) als Flur bezeichnest in den Dören (zu altsächsisch thorn ‘Dorn (enge strüpp), zum anderen ist nach dem Erstbeleg auch ein Personennamen Thornig (mit Nasalausfall) für *Thoring (Variante zum Völkernamen Thuring, germanisch *þuring-a-) möglich. Seit dem 15. Jahrhundert erscheinen durchgängig abgeschwächte beziehungsweise synkopierte Formen (Dor(e)n-; mundartlich Doierntrup)
-dorf. Germanisch *þurpa-, gotisch þaurp, althochdeutsch / mittelhochdeutsch dorf, mittelniederdeutsch dorp Neutral, durch Akzentverlagerung -trop, -trup, -druf, -droff (z. B. Bottrop), ursprünglich ‘(bebautes) Land, Acker, Einzelhof ’, erweitert zu ‘Gruppensiedlung’ entsprechend heutigem Lexem. Im deutsch Sprachgebiet außerordentlich produktiver Bildungstyp und weit verbreitet (weniger im Alemannisch), teilweise alt wie die -heim-Siedlungsname, so im Westen. In den einzelnen Landschaften zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Im Bairisch etwa mit ersten Belegen schon im 8. Jahrhundert wird der Bildungstyp am Ende der älteren Ausbauzeit sehr produktiv, ähnlich auch in Schleswig-Holstein. In Ostdeutschland beziehungsweise im Bereich der deutsche Ostsiedlung ist -dorf das häufigste Grundwort und seit dem 12./13. Jahrhundert besonders zahlreich. Die -dorf-Siedlungsname haben vorwiegend Personennamen im Genitiv als Bestimmungswort, allerdings z.B. weniger im Wolfenbütteler Gebiet, was neben relativ hohem Wüstungs anteil auf späten Landesausbau hindeutet. -dorf kann noch h. bei Neubildungen verwendet werden.
Dörfles-Esbach Esbach wurde erstmals im Jahre 1149 als Groß-Espe urkundlich erwähnt, von Dörfles war erstmals urkundlich 1317 die Rede.
Dörnberg Die Ursprünge Dörnbergs lassen sich nicht genau datieren. Die erste urkundliche Erwähnung als Durinberg geht auf das Jahr 1360 zurück. In den nächsten Jahrhunderten wechselte die Schreibweise des Namens mehrmals von Durrenberg im Jahre 1472 über Durrnberg im Jahre 1563 über Dürrnberg im Jahre 1607 und Dörrnberg im Jahre 1790. Die heutige Schreibweise ist erstmals im Jahre 1818 zu finden.
Dörnick Migrationsname aus Doornik= Tournai.
Dormagen, 7. Dornomago, 8. Durnomago, 10. Burnomago. Keltisch.
Dornick, 2. Halfte 1100 de Thorniko, 1112 de Dornecho, 1125.
Dörpe, (Hückeswagen) 1189 Duripe. Altgermanisch dura, Lolch? + Hydronyme Suffix -apo.
Dörpfeld, (Hückeswagen) 1189 Duripvelde.
Dörpen 890 Dorpun, 10. Jahrhundert Thorpun, um 1000 Dorpun, 1350–1361 in villa Dorpen. Der Name besteht aus dem Simplex altsächsisch thorp, mittelniederdeutsch dorp im Dativ Plur (LokatSo), -dorf. So Dorfen in Bayern und Baden Württemberg.
Dörphof Der Ort wurde 1352 erstmals als Dorpe (Dorf) erwähnt. Heute heißt der Ort wie das wiederum nach dem Dorf benannte Gut Dörphof, demnach etwa Dorf am Hof am Dorf. Auf ähnlich pleonastische Weise leitet sich der Name des Schwansener (= Schwanensee).
Dörpling Um das Jahr 1320 wurde Dörpling erstmals erwähnt.
Dörpstedt Der Ort wurde 1462 erstmals als Dorpstede (Dorfstelle) erwähnt.
Dörrebach Die Burg Gollenfels stammt aus dem 10./11. Jahrhundert.
Dörrenbach Erstmals 992 wird das Dorf als Turrenbach in einer Schenkungsurkunde erwähnt, gemäß derer es von König Otto III. zusammen mit den Gütern von Oberotterbach und Niederotterbach am 11. März dem Kloster Seltz im Elsass übergeben wurde. Der Name, der eine Stelle an einem ausgetrockneten Bach bedeutet, wurde später zu Dorrenbach, Thurrenbach, Derrenbach und seit dem 19. Jahrhundert wie in der Gegenwart Dörrenbach.
Dörrmoschel Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dörrmoschel im Jahre 1212 unter dem Namen „Siccamushela“, wobei das lateinische sicca mit „trocken“ übersetzt werden kann und als „dörr“ im heutigen Ortsnamen angenommen wurde.
Dörscheid Um das 9. Jahrhundert wurde die landschaftlich exponierte Rheinhöhe gegenüber dem alten Oberwesel besiedelt. Hieraus entwickelte sich das heutige Dörscheid. Sein Name blieb durch die Jahrhunderte kaum verändert, denn schon um 1250 wird es als „Derscheid“ urkundlich erwähnt. Der Name wechselte von Derscheid, nach Niedern- und Obernderscheit, Obernderst und Niedernderst, Nidder- und Altdörscheid (1640), danach nur noch ein Ort: Derscheid(t), Dörschied, Dörscheid (s. u.).
Dörsdorf Bis 1479 war der Ort im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen. Er gelangte dann durch einen Tausch an Eberhard von Eppstein-Königstein.
Dörth
Dörverden Dörverden gehörte zum 1180 gegründeten Fürstbistum Verden.
Dörzbach Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dörzbach an der Jagst im Jahre 1230 unter dem Namen Torzebach. Die ältesten noch vorhandenen Bauteile vom Schloss Eyb stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Döschnitz Der Ursprung der Besiedelung von Döschnitz ist unbekannt, doch gibt es Hinweise, dass der Ort schon zur Zeit der frühen slawischen Rodungssiedlung im Thüringer Wald ab dem 9. Jahrhundert entstand. Die erste Erwähnung des Ortes erfolgte jedoch erst als Tschitz im Jahr 1422.
Dötlingen Die erste urkundliche Datierung von Dötlingen als Thutelingen stammt aus dem Jahr 1203. Dötlingen lag an der alten Friesischen Heerstraße, die alle größeren Orte zwischen Wildeshausen und Jever verband.
Döttesfeld Döttesfeld endet wie viele andere Orte im Westerwald auf -feld, was auf eine fränkische Herkunft deutet. Döttes steht für den Namen des Besitzers (Diuto, Dutto), dem das Land gehörte: diuto > dutto > dötte. Der Name weist auf menschliche Benutzung, jedoch nicht festen Anbau in der Gründungszeit hin.
Dogern Die erste urkundliche Erwähnung von Dogern findet sich 1128 durch die Erwähnung eines Henricus a Dorgern. Im Jahre 1284 schenkten Graf Ludwig von Frohburg-Homberg und dessen Gemahlin Gräfin Elisabeth von Rapperswil das Dorf der Johanniterkommende Leuggern. Diese verkaufte ihre Rechte im Jahr 1335 an das 1309 gegründete Kloster Königsfelden.
Dohm-Lammersdorf
Dohna-Müglitztal Verbandsgemeinde aus der Stadt Dohna und der Gemeinte Müglitztal im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge. Dohna ist die zweitälteste Stadt Sachsens, alter sorbischer Burgwall an der Straße vom Elbtal nach Nordböhmen, seit Anfang des 12. Jahrhundert Reichsburggrafensitz, im späten Mittelalter Stadt. Zu 1040 (Anfangs 12. Jahrhundert) Donin, 1107 und 1121 oppidum Donin, 1483 Donen, 1501 Don(n)en, 1569 Dohna. Dohna: Wohl altsorbisch *Donin zu einem Personennamen Don o. ä., möglicherweise auch Sdon, Sdona o. ä., Entwicklung des -inzu früh nordhochdeutsch -en, dann nach -n-Verlust -e und in die Schrift mit -a umgesetzt. Müglitztal: Zum Gewässername Müglitz, 1431 belegt als die Mogelitz. Zu altsorbisch *Mogylice, abgeleitet von altsorbisch *mogyla ‘Hügel’. So Müglitz, Ortsteil von Altenberg, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Dohr Der Ort wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1210 und war Teil von Kurtrier. Der Vorläufer der heutigen Filialkirche wurde erstmals 1475 urkundlich erwähnt.
Dohren (Emsland) Die beiden Bauerschaften Groß und Klein Dohren waren im Mittelalter neben den Bauerschaften Bakerde, Jödenstraße / Bookhof, Felsen und Neuenlande Teil der Dohren-Felsener Mark. Erstmals wird diese im 14. Jahrhundert erwähnt. Vermutlich ist sie zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstanden.
Dohren (Nordheide) Dohren ist traditionell ein kleines Bauerndorf westlich der Lüneburger Heide. Die Bauern hatten ihre Parzellen mit Hecken aus Dornenbüschen eingezäunt. Dies erklärt den Ortsnamen.
Dolgen am See Die früheste Gründung und Besiedlung erfolgte durch Slawen. Auf einer Halbinsel am Südostufer des Dolgener Sees liegt ein Burgwall aus der mittleren Slawenzeit (10. Jahrhundert). Überreste eines weiteren mittelalterlichen Burgwalls, der Alten Burg, befinden sich im Wald östlich der Straße zwischen den Ortsteilen Dolgen und Striesdorf.
1285 verlieh der Herr zu Werle Nikolaus II. das Dorf einem Rostocker Bürger und der Ort Dolgen wurde so erstmals urkundlich erwähnt.
Dolgesheim Der im 5. Jahrhundert von fränkischen Stämmen gegründete Ort Dulgisheim wurde erstmals 769 mit einer Schenkung an das Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt spendeten Theo und Unsetz 2 Morgen Ackerland „in pago Wormat in Dulgisheimer Mark“.
Dollern Die älteste schriftliche Überlieferung ist eine in der Mitte des 12. Jahrhunderts gefälschte Urkunde, datiert auf den 11. November 1105. Diese Urkunde behandelt die materielle Ausstattung des neu gegründeten Klosters Katlenburg.
Dollerup
Dollnstein Dollnstein wurde erstmals 1007 als kleines Dorf namens Tollenstein erwähnt. Die Burg Dollnstein wurde vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Hirschberg erbaut.
Dombühl Der Ort wurde 1238 als „Tanpuel“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „bühel“ (mittelhochdeutsch: Hügel) und dessen Bestimmungswort „tan“ (mittelhochdeutsch: Tannenwald) ist, also ein hügliges mit Tannen bewaldetes Gelände bezeichnet.
Dommershausen Dommershausen wird erstmals im Jahre 1220 als Dumershusen urkundlich erwähnt. Aus der Erwähnung geht hervor, dass Dumershusen zu keinerlei Steuer herangezogen wird.
Dommitzsch Dommitzsch galt lange Zeit als alter Grenzort der ehemaligen Mark Meißen. Der Linguist Ernst Eichler und der Namenkundler Hans Walther halten die Klärung der Herkunft des Ortsnamens für schwierig. Der altsorbische Name Dmuci könnte vom Verb duti (für blasen, wehen) kommen und für die windige Lage an der Elbe auf einem hohen Ufer stehen.
Domsühl Domsühl wurde am 21. September 1312 als Domptzuel oder Dametzule erstmals erwähnt. Der Name leitet sich vom altslawischen Wort dąbŭ für Eiche ab. Vermutlich wurden erst Häuser um einen Kranz alter Eichen gebaut.
Die Dorfkirche, ein kleines flachgedecktes Bauwerk aus Feld- und Backstein stammt wohl vom 15. Jahrhundert.
Donaueschingen Erstnennung im Jahre 889 im Zuge der Schenkung des Ortes an das Kloster Reichenau, 1283 Belehnung der Grafen von Fürstenberg mit Donaueschingen, die hier auch das Brauereirecht besaßen, den Ort 1488 kauften und Mitte 17. Jahrhundert zur Residenz ihres Fürstentums machten. Ab 1806 badisch, 1810 zur Stadt erhoben. Fürstlich Fürstenbergisches Schloss, Hofbibliothek, Donauquelle. 889 Esginga [Original], 1061 Eschegin [Original], 1292 Tu ̊no(u)eschingen [Original], 1306 Eschingen [Original], 1357 Tunaweschingen, 1506 Tunaw Eschingen, 1508 Thünoweschingen [Original]; Donaueschingen (1772). Der Ortsname gehört zu den -ing(en)-Ableitungen und enthält den aus Ortsname erschlossenen Personennamen *Asko/Asiko: ‘bei den Leuten des Asko/Asiko’. *Asko ist Kurzform von Personennamen wie Asculf, Ascwin us wach, die germanisch *askaz ‘Esche’ enthalten. Bereits im 13. Jahrhundert wird durch Bildung eines Kompositums mit dem Flussname als Bestimmungswort auf die Entstehung der Donau in Donaueschingen hingewiesen. Der Name Donau (lateinisch Da ̄nuvius) ist spät indogermanisch (*Da ̄nou -ios) und wird als Ableitung von indogermanisch *deh2nu‘Fluss, Flüssigkeit’ (altindisch da ̄nu‘(Herab-)Träufeln, Flüssigkeit’, jungavestisch da ̄nu ‘Fluss’, ossetisch don ‘Fluss, Wasser’, altbritisch Flussname *Da ̄nu), erklärt. Er wird früh ins Germanisch entlehnt und an germanisch *a(g)wjo ̄ feminin ‘Land am Wasser, Aue’ als *Do ̄nouwja, althochdeutsch Tuonouwe, angepasst. Der Zusatz Donau dient zur Unterscheidung gleichnamiger Eschingen-Orte wie Wutöschingen, Landkreis Waldshut, so Eschikon, Ortsteil von Lindau.
Donau-Heuberg. Der Verband wurde 1972 gegründet und besteht aus den selbstständigen Gemeinden Bärental, Buchheim, Irndorf, Kolbingen, Renquishausen sowie den zwei Städten Fridingen an der Donau und Mühlheim an der Donau. Donau-Heuberg (1972). Zum Gewässername Donau und dem Gebirgsnamen Heuberg.
Donaustauf Die mittelalterliche Burg (Castellum Stufo) wurde vermutlich zur Zeit der Ungarneinfälle zwischen 914 und 930 im Auftrag Bischofs Tuto auf einem Bergkegel (althochdeutsch stouf) im Forstbezirk um Sulzbach errichtet, nachdem dieser forestum iuxta sulcipah per Schenkung von König Konrad I. an das damalige Domkloster St. Emmeram in Regensburg ging. Nach der Trennung von Kloster und Hochstift durch den Abtbischof Wolfgang ging Donaustauf 1031 an das Hochstift.
Donauwörth Im 10. Jahrhundert Brückenort, spätestens 1220 Stadtrecht, 1465 Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, 1607 Verhängung der Reichsacht und Besetzung durch Herzog Maximilian von Bayern. 1030 in loco Uueride, 1049 (Druck von 1795) Manegoldus ... fundauit ecclesiam in petra que ex eius nomine dicitur Manegolstein, circa 1130 (Kopie von 1175) Manegoldus de Werde, 1121–1126 Werde, 1136 (Druck von 1795) Wörda, 1139 Werda, 1147 Gverde, 1162 Guerde, 1240–1256 (Kopie des 14. Jahrhundert) Vorthen, circa 1250 Swebishewerd, 1266 Swaebischwerde, circa 1279–1284 Swaibisch Werde ... Werdea, 1327 Werd, 1386 Swäbisch Werd, 1389 Tu ̊naw Werde, 1401 zu Swebischenwerde off der Donaw, 1463 Schwae bischen Donauwerd, 1475 Tannawerd, 1477 zu Werde an der Tunaw, 1478 Thonawerd, 1490 Schwabischenwerd, 1500 Wörd, 1514 Schwäbischenwerd, 1522 Schwebischenwerd, 1551 lateinisch à Danubiana Penninsula, 1559 Statt Woerde an der Thonaw gelegen, 1566 Thonauwoe rth, Schwebischen Woe rdt an der Thonau gelegen, 1599 lateinisch Danubiowerdanus, 1656 zu Thonauoder Schwae bischen-Werdt, 1693 Donawörth, 1749 Donauwörth ... Schwöbisch Wörth. Grundwort des ursprünglich Burgnamens ist althochdeutsch -stein ‘Stein, Fels’; als Bestimmungswort dient der im Beleg von 1049 genannte Gründername Manegoldus. Ausgangspunkt des heutigen Siedlungsname ist eine Flurbezeichnung. Althochdeutsch werid, bedeutet ‘Insel’, mittelhochdeutsch wert ‘Insel, Halbinsel, erhöhtes, wasserfreies Land zwischen Sümpfen, Ufer’,-werth. Die Unterscheidung gegenüber mehreren gleichlautenden Ortsname n in Bayern erfolgte durch das Adjektivisch swaebisch ‘schwäbisch’, also durch die adjektivische Bezeichnung nach dem Herzogtum Schwaben, später durch Hinzufügung des Flussname Donau.
Donndorf Der Ort wurde 1223 als „Tandorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet Siedlung bei den Tannen.[6] Aufgrund der Existenz einer Ziegelhütte nahm man zeitweise auch eine Herleitung vom Tonabbau an. Seit 1692 gibt es die Schreibweise „Dondorff“. Im Landbuch A wird noch zwischen zwei Teilen, dem „Vorderen“ und dem „Hinteren Donndorf“ unterschieden.
Donnersdorf In einer Urkunde des Klosters Fulda von 779 wurde der Ort Damphesdorf (Damphahesdorf) erstmals erwähnt.
Althochdeutsch damph= Dampf, Dunst, Rauch; aha= Wasser, Flut, Fluss; Dorf= Hof, Landgut, Siedlung: Donnersdorf= Siedlung am dunstigen Wasser.
Donnersdorf ist seit 1000 Sitz einer eigenen Pfarrei und eines Hochgerichts (13. Würzburgische Landcent) des Fürstbistums Würzburg im Oberamt Zabelstein. Eine Stadtmauer mit drei Stadttoren, von denen zwei bewohnt waren, umgab den Ort.
Donsieders
Donzdorf Vor dem 7. Jahrhundert entstanden, ab 1327 wohl überwiegend im Besitz der von Rechberg, 1806 ging Donzdorf an Baden und 1810 an Württemberg. 1275 (Kopie um 1350) Tunestorf, 1281 Tunstorf [Original], 1391 Donstorff [Original], 1483 Donntzdorff [Original]; Donzdorf (15. Jahrhundert). Wohl als ‘Siedlung des Tun ̄ın’ eine Zusammensetzung aus dem Grundwort-dorf und dem Personennamen Tun ̄ın. Die Schreibungen tz und z zeigen einen im Frühneuhochdeutsch nicht seltenen Sprosskonsonanten zwischen n und s.
Dorfchemnitz (bei Sayda) Der Ort wurde erstmals im Jahr 1324 als Kemnitz erwähnt. Das Dorf war der Pflege Frauenstein unterstellt, gehörte aber ab dem 16. Jahrhundert zum Kreisamt Freiberg. Ende des 15. Jahrhunderts setzte sich der Namenszusatz „Dorf“ für den Ort durch. Im Jahre 1479 wurde Dorfchemnitz Dorf Kempniz genannt. „Niederdorfchemnitz, und Ober-Dorfchemnitz, zusammen Dorfchemnitz, waren ehehin die Namen der beiden Rittergüter im Orte Dorfchemnitz, davon Niederdorfchemnitz schriftsässig, Oberdorfchemnitz nur amtssässig war; […] obwohl der ansehnliche Ort Dorfchemnitz seiner Länge wegen, gleich vielen Gebirgsdörfern, im gemeinen Gespräch ins Ober- und Niederdorf getheilt wird, so hat er doch immer nur Eine Dorfgemeinde gebildet.
Dorfen 1270 als herzoglicher Markt erwähnt. Der Erstbeleg des in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert gegründeten Marktortes stammt aus dem Jahr 1270. 1270 in foro nostro Dorfen. Die neue Siedlung hat ihren Namen von dem unweit gelegenen Pfarrdorf Oberdorfen, das 773 (Kopie des 12. Jahrhundert) Dorfin, 806–810 (Kopie von 824) Dorfa, 828 Dorfun und 1196 Dorfen hieß. Wegen der Wallfahrtskirche wurde der neue Ort im 16. Jahrhundert auch Mariadorfen genannt. Bereits im Jahr 1723 wurde der Name erklärt: Dorffen. Ist ein Churfuerstl(icher) Marckt ... Allda sollen vor disem nur drey Hae user gewesen / vnd diese die Ursach seyn / dass er den Namen Dorffen habe / welche drey Hae user dieser Marckt in seinem Insigl fue hret / wie solches auch die alte gemahlte Thor-Wappen anzaigen. Tatsächlich liegt dem Namen eine Pluralform von althochdeutsch thorf,-dorf ‘Hof, Gehöft, Landgut, Dorf ’ zugrunde.
Dorfhain
Dorf Mecklenburg Die Mecklenburg, die ehemalige Burg der Gemeinde, ist Namensgeber für die gesamte Landschaft Mecklenburg und für das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Die Burganlage der slawischen Abodriten wurde bereits 965 in einem Bericht des arabischen Händlers Ibrahim Ibn Jacub als Nakons Burg bezeichnet. Wie bei einer Ausgrabung von 1967 bis 1969 festgestellt wurde, ist sie in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden. Aus Mikelenburg wurde im Laufe der Zeit Mecklenburg. König Otto III. erwähnte am 10. September 995 erstmals urkundlich die Mecklenburg. Bei ihr war ein wichtiger Sklavenmarkt.
Dorfprozelten
Dormagen Seit römisch Zeit belegt (Itinerarium Antonini), römisch Militärziegelei. Circa 300 Dornomago, Durnomago (Ablativ). Keltisch Name mit Letztglied -magos ‘Feld, Ebene’ ( -magen). Im Erstglied ein in den keltisch Sprachen häufigeres Ortsname -Element, das zu altbritisch, bretonisch dorn ‘Faust, faustgroßer Kieselstein’ gestellt werden kann. ‘Kiesfeld’ bezieht sich auf die reichen Kiesvorkommen der Region. Der nach lateinisch Betonungsregeln als Durnómagus ausgesprochene Name hat, germanisch Hauptakzent im Erstglied und Nebenakzent im Zweitglied angenommen, wodurch unbetontes -nos schwinden konnte.
Dorp, (Wegberg) 1222 Dorp. Germanisch purpa- Dorf.
Dorsel, (Koblenz) 1133 Dorsulen. Germanisch purisa, (altenglisch pyrs) Riese, Dämon, + sulhon, Saule.
Dorslo, (Fursten berg) 1217 Durslo. Germanisch purisa, Riese, Damon, + lauha, lauhum, Wäldchen auf Sandhügel.
Dorste, 1015-24 Dorstedi.
Dorsten, +1000 Durstinon, Durstina.
Dorstfeld, (Dortmund) Anfäng 1000 Dorstidfelde, Mitte 1200 Durstvelde.
Dormettingen Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dormettingen im Jahr 786. Graf Gerold, Schwager Karls des Großen, schenkte Güter des Ortes Toromoatingen an das Kloster St. Gallen. Im Jahr 793 tauchte der Name Tormuotinga und 1056 Dormutingan auf.
Dormitz Dormitz wurde erstmals 1142 und 1146 in zwei Urkunden erwähnt.
Dornburg Auf einem leichten Sporn in der Mitte des Dorfes Reste einer früheren Burg, nach welcher der Ort benannt ist. Kompositum mit dem Grundwort-burg ‘Burg, Stadt’. Der heutige Ortsteil Dorndorf (772 (Kopie 1183–95) in Torndorph) mit gleichem Bestimmungswort zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch dorn, altsächsisch/altfriesisch thorn, gotisch þaurnus ‘Dorn’. Der Name nimmt damit Bezug zum Pflanzenwachstum und bezeichnet einen ‘Dornstrauch, Dorngebüsch’. Zusammenfassend ist die Deutung beider Namen mit ‘Siedlung am Dornbusch’ anzugeben.
Dornburg-Camburg Camburg: war wahrscheinlich schon karolingische Reichsburg; seit 10. Jahrhundert Grafenburg mit Burgsiedlung; Entwicklung zum Burgmarkt, planmäßige Stadtanlage in erster Hälfte 12. Jahrhundert (1149 cives genannt, 1349 oppidum); 12. Jahrhundert Chorherrenstift; an alter Straße von Nürnberg über Jena nach Naumburg. Auch Dornburg wohl schon karolingische Reichsburg an der Slawengrenze im 9. Jahrhundert, im 10./11. Jahrhundert Königspfalz mit Pfalzsiedlung, städtische Anlage im 13. Jahrhundert (1343 stat); seit Mittelalter Landwirtschaft und Handwerk, vom 16. bis 18. Jahrhundert entstanden die bekannten drei Dormburger Schlösser. Dornburg: 937 Dornburg, 958 Dornburc, 1012/18 ad Thornburg, 1182 in Thorenburch; Dornburg (ab 1200). Camburg: (1088) um 1135 Kamburch, 1116 Kaemburg, 1149 in Camborch; Camburg (1320). Der Ortsname Dornburg ist gebildet mit althochdeutsch altsächsisch thorn ‘Dorn(strauch), Stachel, Spitze’ und Grundwort -burg, etwa ‘Burg auf dem Dorn’ im Sinne von ‘Burg auf Bergspitze, -sporn’, also nach der Lage für die auf steilem Kalkfelsen errichtete Burg, daher hier nicht mit der Bedeutung ‘Dornenhecke, Dornverhau’. Der Ortsname Camburg ist gebildet von althochdeutsch altsächsisch kamb ‘Kamm, Bergkamm’ mit dem Grundwort -burg, also etwa ‘Burg auf auffallendem Berg, auf Bergkamm’. Die Bedeutung des Bestimmungswort in jener Zeit war noch markiert von einer Bergauffälligkeit, die zwei Zähnen ähnelte: Die Burg liegt auf einem Bergsporn, den ein tiefer Halsgraben in zwei Bereiche teilt. Die der Saale errichtete Burg mit ihrer Siedlung zwischen Burg und Saale erhielt ihren Namen wie die anderen Burgen im Saale-Grenzland von den d. Sprechern. Eine slawische oder eher noch ältere vorgermanisch Grundlage ist infolge von Bodenfunden aus der Zeit 1200–1000 v.Chr. in der Gegend sowie der Lage in einem Saalebogen (vorgermanisch *kam(b) ‘Krümmung, Flussbogen’, wohl zur indogermanisch Wurzel *kamp‘ krümmen, biegen’) für den Ortsname nicht ausschließbar, ist dann aber sehr wahrscheinlich entweder mit dem oben genannten Bestimmungswort verknüpft worden oder eventuell auch mit mittelniederdeutsch mittelhochdeutsch ka ̄m ‘Schimmel, Schicht, Nebel’ (‘Burg im Nebel’?) semantisch verbunden worden. Auf Letzteres deutet die mundartliche Aussprache des Ortsname mit langem a hin. So Dornburg, Landkreis Anhalt-Bitterfeld, 1155 Dorneburg; Dornberg, Ortsteil von Groß-Gerau, 1189 Dornburch; Cham, BY, 819 Chambe, 1189/97 Chambe, 1369 Cham (Reitzenstein 2006); Flurname (Bergname) Kammberg.
Dorn-Dürkheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 767 und stand in einer Urkunde des Klosters Lorsch.
Dornhan Dornhan wurde 777 erstmals urkundlich als „Turnheim“ erwähnt, das genaue Datum der Stadtgründung ist jedoch unbekannt, gesichert ist jedoch, dass der Ort seit 1276 „civitas“ (Stadt) heißt.
Dornheim Die älteste erhaltene Erwähnung von Dornheim – als Thornheim – findet sich für das Jahr 779 im Lorscher Codex: Eine Uoda schenkte ihr ererbtes Gut in Dornheim und weiteren Orten zu ihrem Seelenheil dem Kloster Lorsch.
In historischen Unterlagen findet sich Dornheim in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit den Schreibungen: Thorheimono, in terminis (818), Dornheim, villa (1184), Dornheym (1327) und Dornheim (1327).
Dornholzhausen Bereits 1222 wurde auf dem Gebiet des heutigen Dornholzhausen ein Dorf namens Dürreholzhusin erwähnt.
Dornstadt 1334 durch Kaiser Ludwig an Graf Berthold von Graisbach verpfändet, 1347 an das Kloster Lorsch, 1465 an Württemberg durch Tausch, 1803 an Bayern, seit 1810 württembergisch. 1225 Dorneconstat, 1330 Dorgenstat, 1334 Dorgunstat, 1643 Dornstat. Der Name ist als ‘Wohnstätte auf dem dornigen Platz’ zu deuten und gehört zu mittelhochdeutsch dornec ‘dornig’ und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’( -statt). Die Anlehnung an neuhochdeutsch Stadt ist sekundär, der Ausfall des g ist alemannisch Namengebend waren die alten Dornhecken im Muschelkalkgebiet des Heckengäus, die auf den Lesesteinwällen der Feldraine wachsen. So Dornstetten, Landkreis Freudenstadt.
Dornstetten In fränkische Zeit entstanden, zu Beginn des 12. Jahrhundert Edelfreie von Dornstetten bezeugt, im 12. Jahrhundert an die Grafen von Urach, Stadtgründung Mitte 13. Jahrhundert durch die Grafen von Fürstenberg, seit 1759 Sitz eines württembergischen Amtes, 1807 aufgehoben und an Freudenstadt, Geburtsort von Jacob Beurlin. 768 (Kopie 12. Jahrhundert) in Tornigesteter marca, 771 (Kopie 12. Jahrhundert) in pago Tornegovve in villa Stedden, 779/783 (Kopie 12. Jahrhundert) in Tornigestat. Wie Dornstadt ursprünglich zu mittelhochdeutsch dornec ‘dornig’ und dem Grundwort althochdeutsch mittelhochdeutsch -stat ‘Stelle, Ort, Wohnstätte’(-statt), hier im Dativ Plural -stetten.
Dornum Um das Jahr 1000 begann der Deichbau in der Region. Ein Hafen wird erstmals 1289 erwähnt, als sich die Harlinger in einem Streit mit der Stadt Bremen auf einen im Hafen, genannt Ackumhe, geschlossenen Vertrag beriefen.
Dorsel
Dorsheim Der Ort wurde am 30. März 1349 erstmals urkundlich erwähnt.
Dorstadt Dorstadt wurde erstmals 1110 urkundlich erwähnt. Eiko von Dorstadt, der seinen Stammsitz im heutigen Dorstadt hatte, erhielt die bischöfliche Burg Schladen von Bischof Udo von Hildesheim. 1167 wurde die Gemeinde als Neuendorf urkundlich erwähnt.
600 Jahre war die Geschichte des Ortes mit der des Klosters Dorstadt verbunden. 1189 wurde das Augustinerinnen Chorfrauenstift zum Heiligen Kreuz von den Edelherren vor Dorstadt gestiftet.
Dorsten Kirchdorf im 12. Jahrhundert auf einem Hofe des Stiftes Xanten, 1251 befestigte Stadt im kurfürstlich-kölnischen Vest Recklinghausen, Zugehörigkeit zur Hanse, Schiffsbau für die Lippeschifffahrt, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1811 zum Großherzogtum Berg, 1813 zu Preußen. Um 900 Durstinon, 10. Jahrhundert Durstina, 1251 Durstene, 1293 Dorsten.Norddeutsch dorst, heute eingeengt auf ‘Durst’, hat, wie lateinisch torr ̄ere ‘trocknen’, ‘dörren’ und hochdeutsch dörren und dürr zeigen, eine allgemeinere Bedeutung im semantischen Bereich von ‘trocken’. Das Suffix -ina wird in Siedlungsnamen gern als ‘Gewässer’ gedeutet, kann aber auch als Verkleinerungssuffix verstanden oder für die Adjektivbildung gebraucht werden. Motiv für die Namengebung mag eine für die Haltbarmachung bestimmter Früchte unabdingbare Darre (Dörranlage) gewesen sein. Die Wortform mit -st lässt auch den Gedanken an einen „alteuropäischen“ Gewässernamen zu (Krahe). Die ungewöhnliche Beibehaltung des -o an Stelle des wegen des -i in der Folgesilbe zu erwartenden Umlauts -ö (Datteln, Kreis Recklinghausen) hat Parallelen in den benachbarten Niederlanden. So Dorstfeld, Stadt Dortmund; † Dorslon, Hochsauerlandkreis.
Dortmund Um 890 Throtmanni, 947 in Throtmennia, zwischen 1033 und 1050 moneta Thrutminensis, 1074 Drutmunne.Nach vielen, zum Teil dilettantischen Deutungsversuchen des Namens hat P. Derks 1987 eine philologisch vertretbare Erklärung bestätigt, die schon 1919 vorgeschlagen worden war: Altenglisch throtu und althochdeutsch drozza ‘Kehl’, ‘Gurgel’, ‘Schlund’ (vgl. neuhochdeutsch erdrosseln) belegen die Existenz eines für das Altniederdeutsch zufällig nicht belegten *throt. Das Grundwort -menni ist in mehreren Siedlungsnamen als Gewässerwort belegt. Das Schluss-d ist, wie die Belege zeigen, erst spät in Anlehnung an mund ‘Schutz’ hinzugetreten. Beim Ortsname Dortmund handelt es sich demnach um eine Bezeichnung für einen in einer kehlen artigen Geländeform (vgl. „Hohlkehle“) fließenden Bach. So Holzminden (< Holtesminne), Niederlande; Opmünden (< Upmenni), Ortsteil von Sassendorf, Kreis Soest, Volme (Gewässername, < Volumannia), beide.
Dörverden Die Ortsgeschichte ist eng mit der des Bistums Verden (um 800 gegründet); Mit Hochstift Verden zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. 1648 unter schwedische Herrschaft, mit Unterbrechungen bis 1679 im Herzogtum Bremen und Verden; später kurzzeitig dänisch, Verkauf 1715 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.1262 (Kopie 14. Jahrhundert) Dorverden, (1300) Dorverden, 1378 Johannes de Dorverden. Umstritten ist die Gleichsetzung von Dörverden mit dem Ortsname Tulifurdon (T- bei Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. Es spricht jedoch viel gegen eine Identifizierung. Es bleibt die Frage, was sich hinter Dör verbirgt. Hier bieten sich Überlegungen an, die im Zusammenhang mit Dorste, Dorstadt und Dorestad / Duurstede geäußert worden sind. Zu Gründe liegendes *Dor kann auf *Dur-, bei Dörverden aufgrund des Umlauts wohl auf *Duri (falls nicht volksetymologische Angleichung an norddeutsch dör ‘Tür, Tor’ vorliegt), zurückgeführt werden und mit Hilfe des Vernerschen Gesetzes, das einen Wechsel -s zu -r zur Folge hat, mit *Dus verglichen werden. In diesem Fall ist ein Anschluss möglich an eine in den germanisch, vor allem den nordgermanischen Sprachen gut bezeugte Wortsippe um norwegisch mundartlich døysa ‘aufhäufen’, wohl ursprünglich ‘Staub-, Abfallhaufen’, altnordisch dys ‘aus Steinen aufgeworfener Grabhügel’, norwegisch mundartlich dussa ‘ungeordneter Haufe’, schwedisch dös ‘Grabhügel’, dänisch, norwegisch dysse ‘Steinhaufen, Dolmen, Grabhügel’, wozu auch Ortsname wie Duisburg gehören dürften. Dörverden wäre dann etwa als das ‘höher gelegene Verden’ zu verstehen.
Dossenheim In der Merowingerzeit entstanden, 1319 an den Mainzer Erzbischof, 1460 im Zuge der Mainzer Stiftsfehde durch die Pfälzer erobert, 1803 an Baden. 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Dossenheim, 877 (Kopie 12. Jahrhundert) Dossenheim, 1206 Dussinheim [Original], 1396 Tossenheim. Eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort -heim und als Bestimmungswort der Personennamen Dosso. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Dosso’. So Dossenheim-sur Zinsel, Arrondissement Saverne, Dossenheim-Kochersberg, Arrondissement Strasbourg-Campagne, beide im Département Bas-Rhin.
Dotternhausen Dotternhausen wurde erstmals im Jahr 1064 urkundlich erwähnt (Doderenhusen), als mehrere Ortschaften an das Kloster Ottmarsheim im Elsass kamen.
Döttelbeck, (Waltrop) 1047 Cuttelbeke (Lies Tuttelbeke) Mitte 1200 Tuttilbeke. Dorp, (Wegberg) 1222 Dorp. Germanisch purpa- Dorf.
Dorsel, (Koblenz) 1133 Dorsulen. Germanisch purisa, (altenglisch pyrs) Riese, Dämon, + sulhon, Saule.
Dorslo, (Fursten berg) 1217 Durslo. Germanisch purisa, Riese, Damon, + lauha, lauhum, Wäldchen auf Sandhügel.
Dorste, 1015-24 Dorstedi.
Dorsten, +1000 Durstinon, Durstina.
Dorstfeld, (Dortmund) Anfäng 1000 Dorstidfelde, Mitte 1200 Durstvelde.
Dottendorf, (Bonn) 1139 Dottindorp, 1143 Dottendroph. Germanisch Dotton porpa. Dorf des Dotto.
Doveren, (Aa) 1147 Douern. Keltisch hydroniem Dubara, die Schwarze.
Drachenfels (Köningswinter) 1149 Drachenuelis, 1166 Drakenuels. Germanisch drakan von latinisch draconem, Drache + falisa, Fels.
Dransdorf, (Bonn) 1139 Trauinstorp, 1150 Dauindorp. Germanisch Drabines porpa. Dorf des Drabin.
Drachhausen Drachhausen wurde erstmals am 4. Mai 1504 unter der Bezeichnung „Hoen Drußow“ schriftlich erwähnt. Es folgten als weitere Namen 1506 „Drochoßen“, 1641 „Drachausen“, 1652 „Drachhaußen“, 1765 „Trachhausen“ und danach der heutige Name Drachhausen. Der sorbische Name ist abgeleitet von ochoz und bedeutet „Umgang um ein zur Siedlungsrodung bestimmtes Waldstück“.
Drachselsried Drachselsried geht auf eine von den Grafen von Bogen getragene Besiedelungswelle zurück und wird 1184 erstmals erwähnt.
Drackenstein Der Name Drackenstein geht möglicherweise auf eine Drachensage zurück. In ihr ist die Rede von einem Drachen, der die Tochter des Kaisers von Marokko übers große Wasser entführt und im Drachenloch (eine Höhle, die beim Bau der Autobahn zugeschüttet wurde) gefangen gehalten haben soll. Ein Junker von Westerstetten habe die Prinzessin dort befreit und mit ihr Hochzeit gefeiert, nachdem er das Ungetüm umgebracht hatte.
Drage (Elbe) Stove wird erstmals 1162, Drage 1278 urkundlich erwähnt.
Drage (Nordfriesland)
Drage (Steinburg)
Dragun
Drahnsdorf Drahnsdorf wurde in einer Urkunde vom 22. Februar 1364 als Droynstorf erstmals urkundlich erwähnt.
Drakenburg
Dransfeld Seit dem 12. Jahrhundert Sitz eines mainzischen Erzpriesters; seit 1286 zum Fürstentum Göttingen; 1305 (Mündener) Stadtrecht durch welfische Herzöge. 960 Threnesfelde [Original], 1125 Transfeldun, 1144 Dransfelde. Bildung mit dem Grundwort-feld. Das Bestimmungswort ist auf eine Form *Thranas(a) zurückzuführen und ist eine Ableitung mit -s-Suffix. Die Basis ist mit baltischen Namen wie Trani, Tranava, Tronis zu vergleichen und mit lettisch tren ̄et ‘modern, verwittern’, litauisch trenéti ‘modern, faulen’ zu verbinden. Bezeichnet wird also eine Stelle mit vermodernden Pflanzen o.ä. Durch den Ort ziehen sich zahlreiche Gewässer.
Dranske Dranske wie auch die anderen Ortschaften der Gemeinde (Goos, Lancken, Kreptitz, Starrvitz, Gramtitz, Banz, Nonnevitz) sind slawischen Ursprunges. Alle diese Orte wurde 1314 erstmals auf einer Steuerliste des Ritters Braunschweig urkundlich erwähnt, der Ortsteil Nonnevitz sogar bereits 1193 in einer Schenkungsurkunde des Rügenfürsten Jaromar I. an das Zisterzienserinnenkloster in Bergen. Anthonius de Buge wird im Pommerschen Urkundenbuch 1284 als Bewohner der Halbinsel Bug genannt.
Dreba
Drebach m 8. April 1386 wurde Drebach erstmals urkundlich als „Dretebach“ erwähnt. In der Folgezeit unterlag die Schreibweise vielfachen Veränderungen. So schrieb man 1414 „Tartebach“, 1485 „Tretbach“, 1542 „Dreybach“, bis schließlich 1814 die heutige Schreibweise auftauchte. Der Name des Ortes ist mit ziemlicher Sicherheit auf das mittelhochdeutsche Wort draete, drāte (eilig, schnell, rasch) zurückzuführen. Drebach ist also eine Siedlung am eilig, schnell dahinfließenden Gewässer.
Drebber 1020 Triburi, 1031 Driburi. Germanisch priu buri, drei Koten.
Drechen, (Osterflierich) +1000 Drocni, 1066-81 Threcni. Altgermanisch prokinha, zu prola (altenglisch proc) Pfosten, Stutze.
Dreckenach, (Koblenz) 1030 Drachenache.
Dreihaus, (Buldern) Mitte 1200 Trimhuson. Germanisch prim husum, zu den drei Hausern.
Dreileben, Mitte 1200 in Drenlove.
Dreine, (Gau um Drensteinfurt) 834 in pago Dreginni, Mitte 1200 in pago Driene.
Dreis bei Wittlich, 785-97 Dreise.
Drebkau Die Stadt Drebkau wurde erstmals in einer Urkunde vom 8. August 1353 als „Drebekowe“ erwähnt, ein Vorgängerbau des Schlosses taucht bereits 1301 als „castrum et opidum Trebetz“ in Urkunden auf. Fälschlicherweise wird oft das Jahr 1280 als Ersterwähnungsjahr angenommen. Dieses Jahr bezieht sich auf eine Urkunde, in der angeblich eine Kirche in Steinitz erwähnt wird; diese Angaben sind jedoch fraglich und Drebkau taucht in dem Dokument nicht sicher auf. Die Originalurkunden befinden sich in den Staatsarchiven von Brandenburg und Sachsen.
Drechow
Drees=Oberdrees und Niederdrees. 856 Dreisa, 1051 Dreise. Drees wurde 1222 unter dem Namen „Dreyse“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Wort stammt von der keltischen Bezeichnung für sprudelnde Quelle. Dieses ist verwandt mit dem alten germanischen Wort „Thrais“ für Sprudel, sprudeln oder wirbeln. Die namensgebende durch vulkanische Aktivitäten sprudelne Mineralwasserquelle existiert nicht mehr.
Dreetz (Brandenburg)
Dreetz (Mecklenburg)
Dreggers
Drehnow Die erste urkundliche Erwähnung Drehnows erfolgte 1635, aber bereits 1400 wurde der Ortsname genannt. Das Wort „dren“ bedeutet roter Hartriegel und weist auf die frühe Ansiedlung der Sorben/Wenden hin.
Dreieich Götzenhain mit Philippseich und Offenthal zur neuen Stadt Dreieich mit Sitz der Verwaltung in Sprendlingen. Der neue Ortsname nimmt Bezug auf einer Landschaft und Forstnamen, der als Wildbannbezirk schon im 9. Jahrhundert erwähnt wurde. Im Stadtteil Dreieichenhain liegt die Burg Hain als Stammsitz der Herren von Hagen, nach deren Aussterben 1255 die Grafen von Hanau sowie die Herren von Falkenstein und in der Neuzeit Isenburg-Büdingen das Erbe antraten. Philippseich war seit 1718 die Residenz einer isenburgischen Nebenlinie. Alle genannten Orte kamen 1816 mit dem Isenburg-Birsteinischen Amt Offenbach an das Großherzogtum Hessen. Dreieich: 876–881 (Kopie) Drieichlahha, 977forestum Trieich. Dreieichenhain: 1253 [Original] Hagen, 1306 villa Hein, 1363 Heyn in der Drieyche. Sprendlingen: 876–881 (Kopie) Spirendelinger marca, 880 Sprendilingun, 1300 Sprendlingen. Götzenhain: 1428 Gotzenhain. Philippseich: 1715 Philippseich. Offenthal: 876–881 (Kopie) Ouendan, 1421 Ofindam, 1428 Ofendan. Der Landschaftsname Drieichlahha zu althochdeutsch *la ̄hha, mittelhochdeutsch la ̄che ‘Grenzzeichen’. Der Ortsname Dreieichenhain zum Grundwort hagen. Der Ortsname Sprendlingen zum Personennamen althochdeutsch *Sprandilo, einer Diminutivform zur Wurzel indogermanisch sp(h)rend(h)/ sp(h)rond(h )‘zucken, springen’ > germanisch *sprand/ *sprantin mittelhochdeutsch spranz ‘Spalt, Riss; Geck, Stutzer’. Es dürfte sich um einen Spottnamen (‘der kleine Geck’ handeln). Der Ortsname Götzenhain zum Personennamen Gotzo, einer eingliedrigen Form eines Personennamen mit althochdeutsch Go ̄z(< germanisch *Gaut) im Erstglied. Grundwort-hagen. Der Ortsname Philippseich nach dem Gründer der Siedlung, die zunächst als Philippsdorf bezeichnet wurde, Graf Johann Philipp von Isenburg-Philippseich (1685–1718). Der Ortsname Offenthal zu Uffo / Offo, einer Kurzform eines Personennamens mit Ulf im Erstglied. Das Grundwort wohl zu althochdeutsch tanna ‘Tanne’. Die Umdeutung zu -tal erfolgte im 15. Jahrhundert.
Dreifelden Dreifelden dürfte wie andere Orte, deren Namen die Endung -felden enthalten, um bzw. vor 1100 entstanden sein.[Anm. 1] Erstmals erwähnt wird Dreifelden im Jahr 1319. Damals gehörte der Ort zum Hof Rückeroth. [Anm. 2] Der Graf im Engersgau Meffried, der vor 1129 die Burg Altwied errichtet, nannte sich nach seiner Burg und begründete das Grafenhaus derer von Wied.
Drei Gleichen Die Burgen wurden zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert erbaut, hatten nie dieselben Besitzer und sind auch äußerlich ungleich. Der Sage nach entstand der Begriff Drei Gleichen nach dem Einschlag eines Kugelblitzes am 31. Mai 1231, nach dem die Burgen wie drei gleiche Fackeln gebrannt haben sollen. Dieses Ereignis ist die Grundlage für den „Dreinschlag“, ein Feuerwerksspektakel, das in den Jahren 2002, 2003, 2011, 2014, 2017 und 2023 durchgeführt wurde.
Dreiheide
Dreikirchen Die heutige Ortsgemeinde Dreikirchen ist am 7. Juni 1969 aus den vorher selbständigen und aufgelösten Gemeinden Oberhausen (damals 226 Einwohner) und Pütschbach (485 Einwohner) neu gebildet worden.[3] Der neue Ortsname „Dreikirchen“ wurde durch Beschluss der beiden ehemaligen Gemeinderäte gefunden. Grundlage hierfür waren die im Ortskern von Pütschbach gelegene, im Jahre 1292 erstmals urkundlich erwähnte Wehrkirche, die Kapelle in Oberhausen und die 1957 erbaute neue Pfarrkirche beider Orte.
Die Vorgängerorte wurden um das Jahr 1290 erstmals erwähnt.
Dreis Die Zeit, in der Dreis gegründet wurde, liegt im Dunkeln. Seine Anfänge scheinen bis in die Zeit der Karolinger zurückzugehen. Im Jahr 1143 wurde Dreis erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname „Dreis“ leitet sich offensichtlich vom althochdeutschen Wort triusan („Blase“, „Schwall“) ab. Der Name erfuhr im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen. Im 16. Jahrhundert waren neben Dreis auch Dreys und Dreyss anzutreffen. Im 17. Jahrhundert tauchten neben Dreyß auch die Formen Dreiß und Driest auf, wobei letztere im 18. Jahrhundert sogar einmal als Dryesd auftauchte. Es kommen auch Schreibweisen wie Dress, Dreyss oder Dreys vor.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Brück erst im 14. Jahrhundert.
Dreisbach (Bach woran Nieder- und Oberdreisbach liegen) 900 Dreisafa. Dreisbach wurde im Jahr 1252 erstmals urkundlich erwähnt. Für 1721 sind erstmals ein Bürger- oder Bauernmeister sowie Wald- und Flurschützen erwähnt, für 1731 eine Winterschule.
Dreis-Brück Dreis wurde zum ersten Mal im Jahr 1143 urkundlich erwähnt. Der Ortsname „Dreis“ leitet sich offensichtlich von dem althochdeutschen Wort „triusan“ (sprudeln, rieseln) ab. Der Name erfuhr im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Abwandlungen: Im 16. Jahrhundert findet man neben den Schreibweisen „Dreis“ auch „Dreys“ und „Dreyss“. Im 17. Jahrhundert tauchen neben „Dreyß“ auch „Dreiß“ und „Driest“ auf, der im 18. Jahrhundert schon einmal in der Version „Dryesd“ zu finden ist. Auch die Schreibweise „Dress“ ist nachgewiesen.
Die Ersterwähnung von Brück erfolgte im 14. Jahrhundert.
Dreisen Dreisen wird 960 erstmals urkundlich genannt und befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz des nahegelegenen Klosters Münsterdreisen.
Dreitzsch
Drelsdorf Drelsdorf wurde zum ersten Mal 1352 urkundlich erwähnt. Wie Siedlungsreste aus der Eisenzeit zeigen, ist der Ort aber wahrscheinlich älter. Ursache für diese Siedlungskontinuität dürfte die Lage am Ochsenweg sein, der westlich von Drelsdorf entlangführte. Der Drelsdörper Krog war ein Rastplatz am Ochsenweg. Der Ortsname bedeutet etwa Siedlung des Unfreien und geht zurück auf altdnord. þræll und altdän. thræll für Unfreier, Sklave, Knecht und altdänisch thorp für Dorf, Siedlung. Der Ortsname ist dänischer Herkunft, wie bei den übrigen torp-Namen ist die Endung zum Teil zu -rup geschwunden, so auch mitteldänisch und jütländisch Trælstrup. Im Hochdeutschen hat sich dagegen die Form auf -dorf durchgesetzt.
Drensteinfurt Im Mittelalter Kirchdorf im Münster, 1428 Wigbold (Ort mit bestimmtem Besitzrecht), 1804 preußisch, 1806 Großherzogtum Berg, 1813 wieder preußisch. Um 890 in Stenforda [Original], 1390 in parrochia Drenstenvorde.Kompositum mit dem Grundwort -furt zu altsächsisch ford, mittelniederdeutsch vo ̄rd(e) ‘Furt, seichte (Durchgangs-) Stelle im Wasser’ und dem Bestimmungswort altsächsisch, mittelniederdeutsch st ̄ en ‘Stein’. Der Siedlungsname bezeichnet also eine steinerne Furt, in diesem Fall über die Werse. Zur Unterscheidung von Steinfurt an der Aa (Burgsteinfurt) ist der Name (erstmals 1390) um das Element Drener gänzt worden, das zunächst in syntagmatischen Formulierungen auftritt (in regione Dreni, in Dreno, uppen Drene, super Drenum, oppen Dreyn, up den Drein, uppen Drene, upter Drein). Diese Bezeichnest wird einerseits als Benennung einer Region verwendet, andererseits als Gelände oder Flurname (auch Gewässername?), der offensichtlich gegenüber dem Umland erhöht liegt. Dre(i)n beruht auf der indogermanischen Wurzel *dhera ̄gh ‘ziehen, am Boden schleifen’ (vgl. gotisch dragan, englisch draw ‘ziehen’, norwegisch drag u.a. ‘Wasserlauf; Zugseil’, altsächsisch dragan, althochdeutsch tragan ‘tragen, bringen’), zu der mittels -n-Suffix zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit eine Form Dragini gebildet worden ist, aus der sich lautlich durch Umlaut und Ausfall des -g Dre(i)n entwickelt hat. Benennungsmotiv ist womöglich die eine Landschaft, die sich, in erhöhter Lage, an etwas entlang zieht, vielleicht am Flusslauf der Werse. So Steinfurt mit Schloss Burgsteinfurt, Kreis Steinfurt.
Drentwede Die Region Drentwede wurde erstmals in den Aufzeichnungen des Klosters Corvey erwähnt, jedoch unter dem Namen „Gerdinghusen“. Bereits im 9. Jahrhundert ließen sich Sachsen im Zuge der Völkerwanderung in dieser Gegend nieder. Ab 1077 übernahm das Bistum Osnabrück die Abgaben der Region. Im 13. Jahrhundert erscheinen erstmals die Namen „Drentwede“ und „Adelhom“ in den Aufzeichnungen.
Die ältesten Höfe in der Region, sogenannte Vollerbenhöfe, entstanden bereits vor dem Jahr 1000 und waren oftmals Einzel- oder Doppelhöfe, die auf fruchtbaren Sandinseln errichtet wurden. Sie waren durch Niedermoore voneinander getrennt. Spätere Siedlungen, wie die der Kötner, folgten in unmittelbarer Nähe zu den Vollerbenhöfe.
Dreschvitz Dreschvitz: Die erste urkundliche Erwähnung wurde 1314 auf einem Eintrag einer alten Besitzurkunde gefunden.
Dresden Schiffer und Fischersiedlung an der Elbfurt, markgräflich-meißnische Burg seit circa 1150 mit Burgsiedlung, Stadtgründung um 1200/1210, seit dem 17. Jahrhundert Ausbau des heutigen Dresden-Neustadt n des Flusses, Residenzstadt der sächsische Kurfürsten und Könige, Landeshauptstadt von 1918–1952 und wieder seit 1990, berühmte Barockbauten und Kunstsammlungen. 1206 Dresdene, 1216 Dreseden, 1324 Dresden. Der Ortsname ist ein altsorbisch Bewohnername *Dreˇzd’ane, etwa ‘Waldbewohner’, zu einem im Sorbisch verloren gegangenen Wort *drêzga, entsprechend russisch drjazga, bulgarisch drezga ‘Wald, Dickicht’. Im Oberorbisch heißt der Ort Drjeˇzd ́zany (seit dem 18. Jahrhundert bezeugt), im Tschechisch Dráˇzd’any (1368 Drazan). In der Mundartlich existieren unterschiedliche Formen wie drasnt, dräsen.
Drestedt
Driedorf Driedorf wurde erstmals 1124 urkundlich erwähnt.
Drevenack, +1000 Driunniki, Drionek, Driuenek.
Drewer, +1000 Driuere, 2. Halfte 1100 Tribure. Germanisch priu buri, drei Baracken.
Drewergau, (Gau um Drewer) 1001 Threusresga, 1011 Treueresga.
Driesch, (Koblenz) 1097 Drische,
Driesch, (Blatzheim) 1200 terram incultam que in uugari drijsch uel uenne dicitur.
Driese, (Mönchen-Gladbach) Bald nach 1116 de Driese.
Drinhausen, (Ubach-Palenberg) 1172 Trinhusen. Germanisch prim husum, zu den drei Hausern.
Drochtersen Mehrere mittelalterliche Herrensitze vorhanden, seit 1318 Pfarrkirche nachgewiesen; im späten Mittelalter Zentralort von Südkehdingen und Sitz des Grefen; Drochtersen in der Elbe vorgelagert ist Krautsand. 12. Jahrhundert Drochterse [Original], 1293 Drochtersen, 1351 Drogterssem. Bildung mit dem Grundwort-hausen, das nur in der verkürzten Form -sen erscheint und im 14. Jahrhundert mit -em, -um (übliche Abschwächungsform von-heim) variiert. Aufgrund der ältesten Belege ist wohl nicht von einem Grundwort -heim auszugehen. Das Bestimmungswort besteht aus dem stark flektierenden Personennamen Druhtheri im Genitiv Singular, dessen Stammvokal sich vor -ch zu -overändert.
Dröbischau
Drogen
Drognitz Der Ort wird erstmals am 16. April 1120 in einer Schenkungsurkunde erwähnt.[4] Die Besiedlung des Platzdorfes erfolgte durch die Sorben viel früher.
Drolshagen Eine vermutlich im 11. Jahrhundert entstandene Pfarrkirche wurde dem 1235 gegründeten Kloster geschenkt, in dessen Umgebung sich die Siedlung entwickelte. 1477 Stadtrecht. 11. Jahrhundert Droilshageno, 1214 Droleshagen, 1223 Drolshagen. Der Ortsname ist mit dem Grundwort -hagen gebildet. Das Bestimmungswort einem stark flektierenden Personennamen *Dro ̄gil im Genitiv Singular, eine Koseform mit -l-Suffix zu dem auch im altsächsisch bezeugten Personennamen Dro ̄go. Die altsächsische Aussprache des -g als Reibelaut führte zunächst zu seiner Abschwächung zum palatalen Vokal und Verschmelzung mit dem Bindevokal des Suffixes, angedeutet noch in der Schreibung des nicht zweifelsfrei überlieferten Erstbelegs -oi-, schließlich zum Schwund. Benannt wurde also eine ‘Siedlung des *Dro ̄gil’. So Hagen, Kreisfreie Stadt.
Dromersheim, 874 Drutmarisheim, 886 Druhtmaresheim. Germanisch Druhtimaris haim. Wohnung des Druhtimar, (druhti, Heer + maeri, berühmt.
Drütte, (Salzgitter) 2. Halfte 1100 Dretida, 1124 Threttethe.
Druxberge, Mitte 1200 Drudtesberge.
Duckerath, (Bergisch Gladbach) 922 Dudenrothe. Germanisch Dudop ropa, Rodung des Dudo.
Dudeldorf, (Trier) 771-814, Dudlendorf, 902 Duodelonis uilla, 1173 Dudendorp. Germanisch Dodolin porpa. Dorf des Dodilo.
Dudemolen, (Trier) 1038 Dodechimi molendinum, 1202 Dudekini molendinum. Germanisch Dodikines mulin, von romanisch molina, Mühle des Dodikin.
Droyßig Droyßig wurde erstmals 1170 urkundlich erwähnt. Albrecht von Turt errichtete 1214 eine Zweigniederlassung (Komturei) des Tempelritterordens, der ab 1190 den Beinamen Droyßig trug. 1312 wurde das Ortsverbot des Ordens aufgehoben von den Rittern von St. John. Die Grafen von Orlamünde hatten bis zu ihrem Erlöschen im Jahr 1413 ihre Niederlassung in Droyßig.
Ducherow
Duchroth Der Ort wurde im Jahr 1128 erstmals in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. als Royde erwähnt; sie bezieht sich auf die Zeit des Erzbischofs Willigis (ab 975). Darin wird das Dorf verpflichtet, die St. Marien-Kapelle auf dem Disibodenberg teilweise zu unterhalten.
Duckow
Dudeldorf m Jahre 816 wurde Duodelonis villa erstmals urkundlich erwähnt.
Das Geschlecht derer von Dudeldorf hatte zwei das ganze Mittelalter über erwähnte Burgen, die dem Trierer Erzbischof vor dem 13. Jahrhundert vom Grafen von Vianden zu Lehen aufgetragen wurden.
Dudenhofen Fränkische Gründung, seit dem 10./11. Jahrhundert Ort des Speyergaus beziehungsweise des Hochstifts Speyer. 1417 wird die Bischofsburg Marientraut in Hanhofen, einem der drei Orte der heute Verwaltungsgemeinde im Streit zwischen Stadt und Hochstift Speyer zerstört. Wiederaufbau der Burg, bischöflicher Verwaltungssitz für die umliegenden Orte. 1156 Tu ̊tenhoven, 1307 Du ̊denhoven; Dudenhouen (1443). Dem Bestimmungswort liegt ein althochdeutsch Personennamen Tûto, Dûdo, Genitiv Singular *Dûden-, *Tûten-, zugrunde, dem Grundwort-hofen angehängt wurde. Der Ortsname bedeutet demnach ‘beim/zum Hof des Tûto/Dûdo’.
Dudenroth, (Dortmund) Mitte 1200 Dvdenrothe. Germanisch Dudon ropa. Rodung des Dudo
Düffelward, (Keeken) +1300 Werethe, Duflewirde. Germanisch waripa, Flussinsel, im Gau Duffel.
Duderstadt Seit dem 10. Jahrhundert im Besitz des Reichsstiftes Quedlinburg, im 13. Jahrhundert zunächst thüringisch, dann welfisch, seit 1334 beginnend mainzisch, 1802 preußisch, seit 1816 hannoversch; Zentralort des Untereichsfeldes, Stadtrecht im 13. Jahrhundert, bis 1974 Kreisstadt. 927 Dudersteti [Kopie1 7. Jahrhundert], 929 Tutersteti; Duderstat (1184–1203). Bildung mit dem Grundwort -stadt, das zunächst als -steti erscheint, aber rasch zu -stad(t) übergeht. Das Bestimmungswort ist ein nur im Ortsname überlieferter Gewässername, der als germanisch *Dudra anzusetzen ist und zu indogermanisch *dheu ‘laufen, fließen’ mit -dh-Erweiterung gehört, die in altindisch dodhat‘ ungestüm, tobend’, dudhra‘ ungestüm’, griechisch teuthós ‘Tintenfisch’ belegt ist. Einer der durch den Ort fließenden Bäche dürfte den Namen *Dudra getragen und dem Ort den Namen gegeben habe.
Düchelsdorf Das Dorf wurde 1337 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Düdenbüttel Die erste Erwähnung des Ortes erfolgt in einer Urkunde des Erzbischofs von Bremen Adalbert vom 20. Juli 1059 als Dudanebutli. In dieser überträgt die Nonne Riquur der Bremischen Kirche Eigentum in Düdenbüttel. Die ältesten Belege lauten Dudanebutli (1059), Dudenebotle, gelegentlich auch Dodenebuttle sowie dann Dudenbutle, Dudenbüttel und viel später Düdenbüttel.
Der Namensbestandteil -büttel geht auf das Wort butli zurück, das so viel wie Wohnplatz bedeutet. Der erste Bestandteil des Namens hat sich aus dem alten Vornamen Dudo oder Duda entwickelt. Der Ort ist also nach dem Wohnplatz oder Hof eines Mannes namens Dudo oder Duda benannt. Der Personenname kommt in einer Reihe von Ortsnamen vor (Dudendorf, Dudenbostel, Dudensen, Düderode, Dudinchof).
Dülmen Im Mittelalter Kirchdorf im Fürstenbisdom Münster, 1311 Stadtrecht, 1803 Grafschaft Dülmen (des Herzogs von Croÿ), 1806 Herzogtum Arenberg, 1811 Kaiserreich Frankreich, 1815 preußisch, Sterbeort der Mystikerin Anna Katharina Emmerick. Um 890 in Dulmenni [Original], 1121 Dulmene, um 1150 de Dui lmine. Bildung mit dem Grundwort -menni, das auf indogermanisch *ment-/*munt‘ Berg’ zurückgeht und eine germanisch Variante *mend-/*mund ‘Berg, Erhebung’ mit Konsonantenwechsel von -tz u -d hat. Die Konsonantenverbindung -nd wird zu -nn assimiliert, was sich auch im Erstbeleg Dulmenni zeigt. Als Benennungsmotiv für die Siedlung Dülmen kommt wohl die erhöhte Lage auf dem sogenannten Dülmener Flachrücken in Betracht (das heutige Stadtgebiet weist Höhenschwankungen zwischen 46 und 150 m über dem Meeresspiegel auf). Bestimmungswort ist eine Bildung auf der Basis von indogermanisch *t ̄eu ‘schwellen’ mit -l-Erweiterung, die in den germanisch Sprachen appellativisch in angelsächsisch doll ‘Ruderpflock’, mittelniederdeutsch dolle, dulle ‘Baumkrone, Pflock’, westfälisch dulle ‘Beule’ oder schwedisch tull ‘Baumwipfel’ ausgeprägt ist. Auch mit dem Bestimmungswort wird also ein Akzent auf die erhöhte Lage der Siedlung gesetzt. Wo möglich wird auf die Lage der Siedelstelle am höchsten Punkt des Höhenzugs/Flachrückens gewiesen. So Dollbergen, Region Hannover.
Dümmer Im Jahr 965 wurde das Wort „diummeri“ erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich ist der Name „Dümmer“ aus den Bestandteilen „dummerig“ und „Meer“ zusammengesetzt. In Nordwestdeutschland ist „Meer“ die Bezeichnung für ein stilles Gewässer, aus und neben dem sich Moore bilden (vgl. auch die großen niedersächsischen Seen „Steinhuder Meer“ und „Zwischenahner Meer“); „dummerig“ bedeutet, auf Ackerland bezogen, im Westfälischen „feucht“ und „schattig“. Dann wäre die Bezeichnung "Dümmer See" logisch falsch, weil es transkribiert bedeutete "feuchter See See".
Möglicherweise besteht auch eine Beziehung zwischen dem Wort Dümmer und dem südniederländischen Wort „doom“ („Dampf“, „Nebel“).
Dümpelfeld Dümpelfeld wurde wahrscheinlich erstmals 1153 mit der Nennung eines Beurkundungszeugen mit Namen Karolus de Dumplenvelt schriftlich erwähnt, das zweite Mal 1251 in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden, die in villa, que Dumpinvelt vocatur (im Dorf, das Dümpelfeld genannt wird) ausgestellt wurde. Der Name Dümpelfeld weist mit seinem ersten Bestandteil „Dümpel“ (Tümpel) auf feuchtes Land hin, der zweite Teil „-feld“ (-velt) wurde um die Wende ins zweite christliche Jahrtausend oft für Neugründungen von Wohnplätzen genutzt.
Dünfus Der Ort wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt. 1686 bis 1688 erfolgte der Bau einer Kapelle zu Ehren des hl. Bartholomäus.
Düngenheim Der Ort wurde im Jahr 1097 als „Dunechinga“ erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen waren „Dunichenheim“ (1140), „Thunechingin“ (1179) und „Dungingen“ (1475)
Dünsen
Dünwald
Dürbheim Dürbheim wurde im Jahre 786 erstmals im Zusammenhang mit Besitztümern des Klosters St. Gallen urkundlich erwähnt. Ein kürzlich aufgefundener kleiner Begräbnisplatz, der zu einem Einzelhof eines Adligen gehörte, und Spuren einer kleinen Holzkirche aus der Zeit um 700 weisen auf eine frühere Besiedlung hin. Die Ruine Burghalde Dürbheim liegt auf der Gemarkung.
Düren Karolingische Pfalz mit bezeugten Reichsversammlungen, 881 oder 882 von Normannen zerstört; die Verpfändung als Reichsgut an die Grafschaft Jülich (1240) wurde nie ausgelöst; eine der vier Hauptstädte des Herzogtum Jülich mit bekannter Tuchproduktion, 1543 Zerstörung im Geldernschen Krieg, 1815 an Preußen. 747 (Kopie 13. Jahrhundert) Duna villa [zu konjizieren in: Duria], zu 747 [nicht 748] in villa quae dicitur Duria, 843 actum Duira palatio regio [Original], 889 (Kopie 11. Jahrhundert) Duron. Bisherige etymologie Anschlüsse bleiben fragwürdig und sind nur eingeschränkt überzeuge norddeutsch Der Anschluss an einen alteuropäisch Gewässername (wie Thur, Dura, Doire u. a.) zur Wz. indogermanisch *dheu ‘rinnen’ passt schwerlich zur Lage an einem Fluss, dessen Name Rur unter die vorgermanisch Gewässernamen fällt, und zum Kenntnisstand über die Siedlungsentstehung. Herleitung aus germanisch Sprachmaterial, was dem siedlungsgeschichtlichen Befund näher käme, führt zum Substantiv althochdeutsch turi, altfränkisch duri ‘Tür, Tor’, was aber die Frage nach dem Benennungsgrund des Ortsnamens aufwirft. Alle anderen Faktoren sprechen zweifelsfrei für diese Basis: Feminin Genus, mittels -a latinisiert, lokativischer Dativ Plural auf -on (fränkisch s. o. Duron), initiales d nach fränkisch. Lautstand und Umlaut des Basisvokals vor -i-. Wenn die -ui Graphie von 843 kein bloßer Schreibfehler ist, könnte sie als früher Hinweis auf den Umlaut gelten; dass in offener Silbe und vor -r gedehnte [y:] wird vom 16. Jahrhundert an oft hyperkorrekt -eu geschrieben: Deuren. Die erst seit dem 13. Jahrhundert belegten finalen -n dürften aus den lateinisch und deutsch Adjektivableitungen herrühren. In älterer Literatur wird das bei Tacitus (Historien IV 28) genannte Marcodurum (in vico Marcoduro) mit Düren identifiziert, was u.a. auch wegen der Akzentverhältnisse auszuschließen ist.
Dürmentingen Der Ort Dürmentingen wurde erstmals 811 urkundlich erwähnt.
Dürnau (Biberach) Vermutlich im Hochmittelalter als Ausbausiedlung gegründet, wurde der Ort 1171 erstmals als Dornon urkundlich erwähnt. Ortsadel ist 1171 und 1239 erwähnt, als die Herren von Dornon Ministerialen der Grafen von Veringen beziehungsweise der Grafen von Württemberg-Grüningen waren.
Dürnau (Göppingen) Die Entstehung Dürnaus dürfte in die jüngere Ausbauzeit des 9. bis 13. Jahrhunderts fallen. Der Ort wurde als Durnon erstmals 1275 im liber decimationis erwähnt. Die Niederadelsfamilie der Dürner von Dürnau stand vom 13. bis zum 15. Jahrhundert vermutlich als Ministeriale im Dienst der Grafen von Aichelberg.
Dürrhennersdorf Dürrhennersdorf wurde 1306, wie die meisten Dörfer in der Umgebung, unter das Obergericht Löbau gestellt, damals Heinrickesdorpp geschrieben, was auf einen Lokator Heinrich hinweist. Dieses Jahr gilt auch als erste urkundliche Erwähnung des Ortes.
Dürrholz Der Name Dürrholz deutet darauf hin, dass die Dörfer Daufenbach, Muscheid und Werlenbach im Zuge der größeren Waldrodungen im 11. und 12. Jahrhundert entstanden sind. Andere Deutungen des Gemeindenamens leiten sich vom fränkischen „durr“ oder „dern“ her, was so viel bedeutet wie „viel“ oder „groß“. Hieraus kann der Schluss gezogen werden, dass die Region waldreich war.
Dürrlauingen Die Grafen von Berg-Burgau hatten seit der Mitte des 12. Jahrhunderts die Herrschaft in Dürrlauingen inne.
Dürrröhrsdorf-Dittersbach Wünschendorf wurde wohl um 1200 von Bauern angelegt. Die erste Überlieferung des Ortes datiert erst 150 Jahre später. Im Lehnbuch des meißnischen Markgrafen Friedrichs des Strengen wird das Dorf als das Windische dorf bezeichnet. Im Jahr 1365 waren die Namensvarianten Windisdorf und Willesdorff gebräuchlich, 1384 nannte man den Ort Wyndischendorf. Für das Jahr 1417 ist der Ortsname Winschindorff überliefert, im Jahr 1515 wurde Winschendorff genannt. Im Jahr 1547 war dann Wünschendorff gebräuchlich, später auch Wunczschendorf.
Dürrwangen Etwa für das 4. bzw. 5. Jahrhundert wird eine Besiedlung des Sulzachtales angenommen. Die Gründung einer ersten Peterskirche in Halsbach war vermutlich im 6. bis 7. Jahrhundert. Die Entstehung des ältesten Gebäudeteils (Turm) am Dürrwanger Wasserschloss wird in das neunte Jahrhundert geschätzt.
Am 31. Dezember 1258 wurde „Durnewanc“ erstmals schriftlich erwähnt. Laut der Urkunde übereignete Ulrich von Wahrberg dem Grafen Ludwig III. von Oettingen seine Güter mit Ausnahme Dürrwangens. Neben der heutigen Form des Ortsnamens war früher auch die Bezeichnung „Dürrwang“ gebräuchlich. Dies leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort „wang“ (althochdeutsch für Feld) und dessen Bestimmungswort „durnîn“ (mittelhochdeutsch für dornig) ist und demnach dorniges Feld bedeutet.
Düsseldorf 1288 Stadterhebung durch die Grafen von Berg, bergische Residenzstadt bis 1716, Landeshauptstadt seit 1946. 1135–59 de Dusseldorp [Originalortsname radiert], 1162 in Thusseldorp [Original]. Letztglied -dorf in der nicht lautverschobenen Regionalform mit p; Erstglied zum Flussname Düssel (Zufluss zum Rhein): ‘Siedlung (Dorf) an der Düssel’. Der Flussname, erstmalig 1065 Tussale (in einer nur in Kopie des 14. Jahrhundert erhaltenen Königs urkundlich, die auch Tusburch für Duisburg schreibt), wird nachfolgend in der Regel mit d wiedergegeben und ist wohl -l-Suffigierung, entweder zur Basis germanisch *thus ‘anschwellen, lärmen’ oder zu voreinzelsprachlichem *dus (Nullstufe zu *deus, Duisburg). Der Umlaut u > ü ist durch Suffix vokal -i bewirkt.
Duggendorf
Duingen Im Frühmittelalter lag das Gebiet im Gebiet der Engerer bzw. Angrivarier. Die Ortsnamen in dieser Gegend wurden oft aus einem alten Personennamen gebildet, gefolgt von -husen, -hausen (niederländisch: -huizen). Die meisten dieser Ortsnamen wurden im Laufe der Jahrhunderte zu Namen mit der Endung -sen verfälscht, was charakteristisch für diesen Teil Deutschlands ist. Duingen wird erstmals Mitte des 9. Jahrhunderts als Duthungun urkundlich erwähnt.
Um 1700 lebte in Duingen ein Adelsgeschlecht, das eine Taube in seinem Schild führte. Dies lässt sich auf die Variante des Orts- und Familiennamens Duweningen zurückführen. Dies erklärt die Taube im Gemeindewappen von Duingen.
Duisburg Schon in römisch Zeit besiedelt; Pfalzort seit fränkisch, Münzstätte seit ottonischer Zeit. 1655–1818 klevisch-brandenburgische Landesuniversität. 883 (zu 884) Diusburh, 966 actum Diuspargo quod vulga[r]iter dicimus Diusburg [Original]. Letztglied-burg weist auf eine befestigte Siedlung. Duisk ann zu einem häufiger bezeugten Namenelement vordeutsch *deus gestellt werden, dass in Flussnamen auftritt und ursprünglich vielleicht aus der Bezeichnung einer Wassergottheit herzuleiten ist oder auf einem Farbwort (für ‘dunkel’?) beruht. Das Erstglied erscheint mehrfach in frühmittelalter Gewässername und Ortsname des niederländisch und norddeutsch Sprachraums, zuerst 373 Deusone (Ablativ, zu diesem Namen), adjektivisch auf römisch Münzen: HERCVLI DEVSONIENSIS.
Duissern, (Duisburg) 1059 Diusseron.
Dülken, 1210 Dulken.
Dülloo, (Diestedde) +1000 Thulliun, Thilllion. Mitte 1200 Tullen.
Dülmen, 889 Dulmenni, Dulminni. Germanisch dula- toll + manjo. Flussnamen Bestandteil wozu Dortmund.
Dumicke, (Drolshagen) Mitte 1200 Duveik
Dumele, (Trier) 1169 Germanisch dumpila, Strudel, Tümpel.
Dümpelfeld. (Koblenz) 1153 Dumpleuelt.
Dümpten, (Mülheim an der Ruhr) +1000 Dumiti, 1100 Lutikom Dumiti. 1081-1105 Dumete.
Dünfeld, (Schlebusch) 1151-52 Dunefelt.
Düngenheim, (Koblenz) 1097 Dunechinga, 1179 Thunechingin.
Düngstrup, (Wildeshausen) +1000 Dungesthorp, Dungasthorpe. Germanisch Dunga porpa, Siedlung des Dungo.
Dunningen Aus dem seit der 2. Hälfte des 8. Jahrhundert bestehenden Besitz des Grafen Gerold an das Kloster St. Gallen, seit 1435 unter der Hoheit der Stadt Rottweil, 1803 fiel Dunningen an Württemberg. 786 Tunningas, 1083 Tunningen. Der Ortsname ehört zu den -ing (en)-Ableitungen und enthält den Personennamen Tunno/Dunno: ‘bei den Leuten des Tunno/Dunno’. So Tuningen, Schwarzwald-Baar Kreis.
Dunsum 1462 wurde der Ort erstmals als Dompsum urkundlich erwähnt, 1509 als Duesem. Der Name Dunsum bezieht sich möglicherweise auf dun, „Düne“, und -um, „Heim“,nach einer anderen Deutung heißt Dunsum „Heim des Dando“. Die Nachsilbe -um tragen fast alle Föhrer Dörfer.
Dunum In der Nähe von Süddunum befindet sich der sogenannte Radbodsberg, ein Grabhügel, in dem der lokalen Überlieferung nach der friesische König Radboud begraben liegt. Im Jahr 1904 wurden hier bei archäologischen Ausgrabungen einige bedeutende Funde aus der Bronzezeit gemacht. 1978 wurde an anderer Stelle in Dunum das Grab einer Frau aus der Bronzezeit ausgegraben. Diese Frau von Brill wurde in einem Sarg aus einem ausgehöhlten Baumstamm begraben und trug zahlreiche Bronzeschmuckstücke und eine Halskette mit kostbaren Bernsteinstücken.
Dunzweiler Dunzweiler wurde im Jahre 1247 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Grundwort -weiler ist mit dem Bestimmungswort "Dunzo" verbunden, demnach geht das heutige Dorf Dunzweiler auf die Siedlung eines Mannes mit Namen Dunzo zurück. Weniger ernst zu nehmen ist die volkstümliche Darstellung, Drei Dunzeln (Frauen) hätten den Ort gegründet. Im Laufe der Geschichte erschienen u. a. folgende Namensformen: Dunzwilre 1247, Dontzwilre 1336, Dunzwylr 1441, Dontzwiler 1485, Duntzwiller 1535, Dontzweiler 1659.
Duppach 920 Diubach, Anfang 1300 Durinderstl. Germanisch Durandes dala, Tal des Durand.
Dürboslar, (Aa) 898 Buhslar.
Düren, (Aa)1000 Duira, 1300 Duyra, 888 Dura, 966 Thuira.
Düren, (Saarland, 1193 Durne. Germanisch Dudingi waripa. Flussinsel der Leute des Dudo.
Durhoven, (Duisburg) 11224 Durhouen.
Durenbach, (Bach zu Großlittgen) 1169 Durenbach, Durrenbach.
Dürler, (Reuland) 1131? Durlenges. Germanisch Durilingas, die Leute des Durilo.
Düresbach, (Hennef) 1117 Thuringesbach.
Dürscheid, (Bensberg) 1217 Dursgeidhe, 1218 Durscheide. Germanisch skaipjp, Bergrucken an der Durisa, Dürsch.
Dürscheven, (Köln) 1104 Sceuene, 1140 Scheuen. Dürscheven, Scheven und Schaven liegen am selben Fluss.
Düttling, (Gemund-Eifel) 1181 Dudlingin, 1183 Dudelinge. Germanisch Dudilingum, bei den Leuten des Dudilo.
Durach Der „Ort Durach“ wurde erstmals 1170 urkundlich erwähnt. Etwa um 1300 wird ein Niedergericht errichtet, vermutlich stammt die Dorflinde aus dieser Zeit. Friedrich III. erneuerte 1455 diese Niedergerichtsbarkeit durch einen kaiserlichen Erlass.
Durbach Durbach wurde erstmals 1287 als Turbach erwähnt.
Durchhausen Durchhausen wurde im Jahr 1295 erstmals urkundlich erwähnt, jedoch lassen Funde den Schluss zu, dass es bereits in der Römerzeit besiedelt wurde. Anfangs hieß der Ort noch Husen bzw. Husen prope Lupfen, im 16. Jahrhundert wandelte sich der Name dann langsam zu Durchhausen.
Durlangen Durlangen wurde erst 1362, also kurz vor dem Ende des Herzogtums Schwaben, in dessen nördlichem Grenzgebiet das Dorf sich befand, urkundlich erwähnt.
Durmersheim Wohl im 6. Jahrhundert entstanden, um 990 im Besitz des salischen Herzogs Otto von Kärnten und im Hochmittelalter an die Grafen von Eberstein, 1288 gingen die Herrschaftsrechte an die Markgrafen von Baden. Wallfahrtskirche Maria Bickesheim, Kirche St. Dionysius. 991 (Kopie 13. Jahrhundert) Thurmaresheim, 1247 Durmersheim [Original], 1252 Durmershem [Original], 1303 Durmershein [Original], 1375 Durmersheim [Original]. Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Thurmar. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Thurmar’. Die Umsetzung des Bestimmungswort -heim schwankt im Westoberdeutschen.
Dußlingen Im Jahr 888 wurde das Dorf erstmals urkundlich als „Villa Tuzzilinga“ erwähnt. 1135 hieß es Tuzzelingen, 1216 Tusselingen. Der Name selbst leitet sich vom Personennamen Tuzzilo ab und das -ingen ist ein altes alemannisches Suffix.
Wie in anderen Dörfern im Mittelalter wurden die Einnahmen aus der Kirche und den Bauernhöfen an eine Reihe von Adligen verteilt, typischerweise als Belohnung oder als Bezahlung für Treue und Dienste. Die Ritter von Dußlingen waren Untertanen des Grafen von Tübingen und erlebten offenbar in der Zeit von 1250 bis 1400 ihre Blütezeit. Sie nahmen den Familiennamen Herter an (Familiennamen, die zu dieser Zeit gerade in Mode kamen) und vererbten den Dorfbesitz weiter von Generation zu Generation. Die Herters übten auch die Aufgaben eines Dorfpfarrers aus. Offenbar in schweren Zeiten verkauften Jacob Herter und sein Neffe Hans das Dorf 1446 an Graf Ludwig von Württemberg.
Duvensee Der Name Duvensee wurde abgeleitet von dem altsächsischen Wort dûvâ oder dem niederdeutschen Wort duuf. Die hochdeutsche Übersetzung der beiden Wörter lautet Taube. Duvensee bedeutet also Taubensee.
Ebeleben Die Gründung des Ortes durch Angeln und Warnen wird für die Zeit zwischen dem 4. und dem 6. Jahrhundert angenommen. Der Ebelebener Ortsteil Marksußra wird 732 in der Bonifatiuslegende genannt und 772 auch urkundlich nachgewiesen. Ebeleben selbst wird erstmals 1198 urkundlich erwähnt. Im westlichen Teil der Stadtmitte gab es eine mittelalterliche Burg. Ministeriale der Thüringer Landgrafen waren die Herren von Ebeleben. 1198 wurde ein Ritter von Ebeleben erwähnt.
Ebelsbach Der Gewässername ist 1172 als Ebilbach, 1399 als Ebelspach belegt, der Ortsname: zu 804 (Druck 1607) als in Ebalihbechin, zu 811/813 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebilbah, 1347 Ebelsbach. Der Ortsname liegt der Bachname zugrunde. Dieser selbst enthält das Grundwort -bach. Das Bestimmungswort wird in der Literatur als Personennamen gedeutet, was bei einem Bachnamen unwahrscheinlich ist. Der Pistorius-Druck des fuldischen Chartulars des frühen 9. Jahrhundert ist zwar recht zuverlässig und deshalb der Beleg ernst zu nehmen, doch erscheint es gewagt, daraus einen sonst nicht bezeugten Personennamen Ebalih zu gewinnen. Das Fugen-s erscheint in den Belegen erst spät; die ältere Form Ebilbach spricht deutlich gegen eine Bildung mit einem Personenname, der dann im Genitiv (also mit s) stehen müsste.
Ebensfeld Die erste urkundliche Erwähnung von Ebensfeld war im Jahr 802, als die Brüder Gerhart und Ippin dem Kloster Fulda für ihr Seelenheil Güter in „uillis“, darunter in „Ebilihfeldono marcu“ vermachten.
Das Marktrecht ist für 1426 belegt, als der Bamberger Bischof Friedrich bestätigte, dass in dem „dorff Ebensuelt“ jährlich drei Märkte abgehalten werden dürfen.
Ebenweiler
Eberbach Vor 1000 in einem Waldgebiet angelegte Siedlung, durch Schenkungen in den Besitz des Wormser Bischofs gekommen, 1227 an König Heinrich V, seit 1241 Reichsstadt, 1297 an die Grafen von Katzenelnbogen, danach an die Herren von Weinsberg, 1803 an Leiningen und 1924 schließlich Heidelberg zugewiesen. Michaelskirche, Bergruine Ebersbach. 1196 Eberbach [Original], 1227 Eberbach [Original], 1346 Eberbach [Original]. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach enthält im Bestimmungswort vermutlich die Tierbezeichnung althochdeutsch mittelhochdeutsch eber ‘Eber’. Bei einem zugrunde liegenden Personennamen wäre eher von *Ebersbach auszugehen. So Eberbach-Seltz, Arrondissement Wissembourg.
Eberdingen Um 500 wurde das von Alemannen besiedelte Gebiet der drei Gemeinden fränkisch, christianisiert und dem Bistum Speyer einverleibt. Bei der um 750 vorgenommenen Gliederung Alemanniens in Gaugrafschaften wurden Eberdingen und Nußdorf dem Enzgau und Hochdorf dem Glemsgau zugeordnet.
Eberfing Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eberfing unter dem Namen Ebrolvingen in einer Liste der Besitzungen des Klosters Benediktbeuern, die nur in einer Abschrift aus der Mitte des 11. Jahrhunderts erhalten ist. Aus dem Namen kann abgeleitet werden, dass er auf die Sippe eines Boiers namens Ebrolv zurückgeht, der sich vermutlich neben einer bestehenden Siedlung niedergelassen hat und die Grundherrschaft übernahm. Die erste datierbare Urkunde über den Ort stammt aus dem Jahr 1083 und besagt, dass Norbert von Hohenwart seine Besitztümer unter anderem in Eberolvingen in die Stiftung des Klosters Habach einbrachte, kurz nachdem er Bischof in Chur wurde. In den Habacher Urkunden ist im selben Jahr erstmals die Familie der Herren von Ebrolfingen erwähnt, die bis ins 14. Jahrhundert als Grundherren amtierten.
Ebergötzen Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer gefälschten Urkunde Heinrichs II. aus dem Jahr 1013 bzw. 1022 als Euergoteshem. Während der Ortsname in den ältesten Urkunden auf „-heim“ endet, wechselt die Endung später auf „-hausen“, oft verkürzt zu „-sen“.
Eberhardzell Eberhardzell, früher auch Cella Wolfgangi (1353) oder Mariazell (1331), wurde wahrscheinlich erstmals 1246 als "Cella" urkundlich erwähnt, und vermutlich nach früheren Ortsherren benannt.
Eberholzen Eberholzen wird im Jahr 1240 als Eilbereholthusen erstmals urkundlich erwähnt, wobei Eilbere möglicherweise ein Eigenname ist. Weitere Bezeichnungen sind 1282 Elberholthusen, 1282 Ebbereholthusen, 1285 Elberholthusen, 1304 Elberholthusen, 1311 Eylberholthusen und 1318 Elberholthusen.
Die Kapelle im benachbarten Dorf Möllensen wurde 1304 als „Filial“ der Kirche in Eberholzen genannt.
Ebermannsdorf Die heutige Gemeinde Ebermannsdorf war einst der Stammsitz des Edelgeschlechtes der Ebermannsdorfer, die erstmals im Jahr 1079 erwähnt wurden. Von ihrer Burg Eberburg ist noch der achteckige Wohnturm erhalten.
Im Jahre 1123 erschien ein Razo von Ebermannsdorf und 1129 ein Wirnt von Ebermannsdorf in Urkunden des Klosters Ensdorf. 1309 dürfte das Geschlecht mit Albert von Ebermannsdorf ausgestorben sein.
Ebermannstadt Wohl frühmittelalterliche Gründung auf einer von zwei Wiesentarmen gebildeten Insel mitten in der Fränkischen Schweiz; 981 Immunität für die Untertanen des Klosters St. Peter zu Aschaffenburg, im 13. Jahrhundert im Besitz der Edelfreien von Schlüsselberg, 1323 Stadtrecht, nach dem Tod des letzten Schlüsselbergers 1347 an Hochstift Bamberg, bambergische Amtsstadt, Stadtbrände 1430 durch Hussiten, 1633 durch Schweden, 1796 durch französisch Truppen, 1803 an Bayern. 981 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebermarestat, zu circa 1059–1064 (Domnekrolog 1285–1287) Ebermarstat und Ebermarsstat, 1194 Ebermarstat [Original], 1323 Ebermansstat [Original]. Dem Grundwort-statt/ stadt ist der Personennamen Ebermar im Genitiv Singular vorangestellt worden. So Fastnacht, Deutsch: Ebermannstadt. Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt.
Ebern Entstehung der Siedlung im 8. Jahrhundert; die Nennung des Weilers von Lützelebern (1151 liuzileber) setzt die Existenz einer größeren Siedlung voraus, die selbst erst 1216 bezeugt ist. 1216 gehörte Ebern dem Hochstift Würzburg, 1335 Stadterhebung; nach Säkularisation des Hochstiftes (1802/03) bayerisch. Seit 1216 durchgehend als Ebern bezeugt.Der Ortsname lässt sich zwar im Kontext des Deutschen als ‘bei den Ebern’ deuten, doch bleibt eine Motivation für eine solche Bezeichnung unklar. Eine Anknüpfung an einen germanisch Eber Kult ist reine Phantasie. Th. Vennemann stellt die zahlreichen Gewässerund Ortsname mit Eber in einen vorindogermanischen Zusammenhang.
Ebernhahn Urkundlich zum ersten Mal eindeutig im Jahre 1324 als Evernhan erwähnt, gehört Ebernhahn zu den jüngeren Westerwalddörfern und tritt im Verlauf des Mittelalters kaum in Erscheinung.
Ebernhahn, dessen Name sich aus dem althochdeutschen Wort hag für „Gehege“ oder „Hain“ herleitet (übersetzt also etwa: „zum Gehege des Ebers gehörig“).
Ebersbach (bei Großenhain) alkreuth wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Am 1. September 1961 wurde die Gemeinde Ebersbach durch den Zusammenschluss der Vorgängergemeinden Niederebersbach und Ober- und Mittelebersbach gebildet. Ebersbach, deutscher Familienname.
Ebersbach an der Fils Im 12. Jahrhundert urkundlich erstmals erwähnt, für die staufische Zeit sind Herren von Ebersbach mit Burgbesitz bezeugt, schon 1274 kommt der Ort in den Besitz von Württemberg, seit 1938 gehört er zum Landkreis Göppingen. Geburtsort von Friedrich Schwahn. 12. Jahrhundert (Kopie 14. Jahrhundert) Ebirsbach, 1228 Ebirsbach [Original], 1229 Eberspach [Original], 1237 Ebersbach; Ebersbach an der Fils (1919). Ebersbach ist nach einem Bach benannt, der in die Fils einmündet. Die Zusammensetzung mit dem Grundwort-bach enthält im Bestimmungswort vermutlich den Personennamen Eber, wohl nach einem Anwohner. Bei einer zu Grunde liegenden Tierbezeichnung wäre eher von *Eberbach auszugehen. Im Zusatz an der Fils dient der Gewässername der differenzierenden Verdeutlichung, etwa zu Ebersbach bei Gutach im Breisgau. So Ebersbach-Musbach, Landkreis Ravensburg; Ebersbach/Sa., Landkreis Görlitz, Ebersbach, Landkreis Mittelsachsen, Ebersbach, Landkreis Meißen, Ebersbach, Ortsteil von Glauchau, Landkreis Zwickau.
Ebersbach-Musbach 1269 wurde Ebersbach urkundlich erstmals erwähnt, als Ulrich von Gundelfingen den Ort und das Kirchenpatronat an die nahe Kommende Altshausen des Deutschen Ordens verkaufte.
Musbach wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt, als die Kommende Altshausen Höfe verkaufte.
Ebersbach-Neugersdorf Im 13. Jahrhundert gegründet als deutsche Waldhufendorf, Ende des 18. Jahrhundert starkes Wachstum als Weberdorf, 1925 Stadt. 1419 Eberßbach, 1546 Ebersbach. Bildung mit dem Grundwort-bach, im Bestimmungswort steht einem abgeschliffenen Personennamen wie Eberhard, Eberwin o.ä. (zu mittelhochdeutsch eber ‘Eber’), kaum das Appellativum Eber. Im Obersorbisch galt im 19. Jahrhundert Habrach ́cicy. So Ebersbach, Landkreis Meißen, Landkreis Mittelsachsen.
Ebersberg Burganlage während der Ungarnkriege, im 10. Jahrhundert Gründung eines Klosters, Wallfahrtsort. 11. Jahrhundert (zum 9. Jahrhundert) Eberesperch, 11. Jahrhundert (zu 934) comitis Eberhardi, qui primus erat institutor Eberespergensis monasterii, 1011 Eparesperc, 1024–1039 Ebersberg, 1043 (Kopie es 12. Jahrhundert) lateinisch abbatis Aprimontis. Grundwort ist althochdeutsch -berg, perg, perch ‘größere Anhöhe oder Bodenerhebung, bewachsene Höhe’. Wie aus dem Beleg von 934 hervorgeht, steht mit dem Bestimmungswort der Personenname Eberhard in Verbindung. Es kommt freilich auch der Personennamen Ebar vor, der als Bestimmungswort eher infrage kommen dürfte als die althochdeutsch Tierbezeichnung ebur, ebar, eber ‘männliches Wildschwein, Eber’. Nach der Klostersage hat allerdings ein Eber dem Grafen Sigihart bei einer Jagd den Ort des späteren Klosters gezeigt. Ähnlich erklärte auch Aventin 1519–1521 den Ortsname n: ... ab apro, quem ibi invenit, Eburobergomum, quod apri montem valet ‘nach einem Eber, den er dort fand, Eburobergomum, was „Berg des Ebers“ bedeutet’. Ein schwarzer Eber erscheint auf einem Abtssiegel an einer Urkunde des Jahres 1300.
Ebersburg
Ebersdorf (Niedersachsen) Der Ort wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1500 gehörte das Dorf unter dem Namen Everestorppe zur Börde Oerel.
Ebersdorf bei Coburg Ebersdorf wurde 1262 erstmals indirekt urkundlich erwähnt, als der Ministeriale Eberhard von Sonneberg Rodeland für seinen Herrenhof als Lehen vom Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erhielt. Zuvor hatte dort der Sonneberger Graf Heinrich am 7. Januar 1260 ein Zisterzienserinnenkloster gegründet. In einem Stiftungsbrief des Klosters Sonnefeld vom 29. Juli 1264 folgte die urkundliche Namensnennung des Ortes Ebberharstorf.
Ebershausen Ebershausen gehörte zum Stiftungsgut des Reichsstifts Roggenburg und war seit dem 15. Jahrhundert Lehensbesitz des Hochstifts Augsburg.
Ebersnach, (Kochum) 1139 in Euernaco, 1144 Euernacha.
Ebersheim, (Ruhr) 893 bernesheim, 1023 Eueresheim.
Ebersweiler, Klein- (Erenbrhetwilre, 1225 Erbrestwilre. Germanisch Arinberthes vialar, von latinisch villare, Gehoft des Arinberth.
Eberstadt Eberstadt war zur Zeit Karls des Großen eine kleine Einzelhofsiedlung südlich der Modau, am Kreuzungspunkt zweier Handelswege. Bereits die Römerstraße von Ladenburg nach Seligenstadt führte hier vorbei. Die erste urkundliche Erwähnung, in der ein gewisser Walther und seine Gemahlin Williswind dem Kloster Lorsch ihre Güter übereigneten, datiert vom 1. September 782. Vielleicht war jener fränkische Edle auch der Stifter der einstigen Laurentiuskirche, die baulich mehrfach verändert, noch heute als Dreifaltigkeitskirche auf einer der Sanddünen steht.
Im 13. Jahrhundert kam Eberstadt an die Herren von Frankenstein.
Eberstedt Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 876.
Eberswalde Straßen von Süden nach Stettin führten seit 1317 über Eberswalde. Anfangs 13. Jahrhundert markgräfliche Burg auf Schlossberg. 1300 Stadtrecht, worauf sich das überlieferte Nova civitas ‘Neustadt’ bezieht. Der Name Neustadt-Eberswalde bürgerte sich im 14. Jahrhundert gleichberechtigt neben Eberswalde ein. Seit 16. Jahrhundert Kupferhämmer, Walzwerk, Messinghämmer, Papierindustrie. 1276 Everswolde [Original], 1307 in nova Civitate Everswolde [Original], 1375 Eberswalde vel Nova civitas, 1421 der stad Euersvolde, anderss geheyten Nyenstad, 1861 Neustadt-Eberswalde; Eberswalde (1993). Der Name ist im Zusammenhang mit dem Namen der einst auf der Feldmark gelegenen Burg Eversberg ‘Ebersberg’ zu sehen (1300 totus campus Eversberch [Original]), zu mittelniederdeutsch ever ‘Eber’, das auch als Personennamen (Kurzform zu Everhart) verwendet werden konnte. Dieses Bestimmungswort kann bei Eberswalde, Grundform mittelniederdeutsch *Everswolde, übernommen worden sein. Im Grundwort mittelniederdeutsch wolt ‘Wald’. Es muss also nicht die Bedeutung ‘die im Wald gelegene Siedlung eines Ever’ vorliegen.
Ebertshausen
Ebertsheim „Eberolfesheim“ ist eine fränkische Siedlung. Die älteste erhaltene Erwähnung findet sich für 768 im Lorscher Codex.
Ebhausen Ebhausen ist aus den ursprünglich selbständigen Dörfern Ebhausen und Wöllhausen zusammengewachsen. Allerdings hatten beide Orte schon immer eine gemeinsame Markung. Nach dem Codex maior traditionum Weingartiensium und der Historia Welforum gehörte der Zehnte der Kirche in Wöllhausen (ecclesia in Welnhusen) vor 1089 den Grafen von Buchhorn. Diese Kirche, nach späteren Quellen St. Martinskirche, wurde im 16. Jahrhundert profaniert. In einer 1245 in lateinischer Sprache abgefassten Urkunde, in welcher der Ritter Heinrich von Nagold seiner Frau Adelheid Güter als Unterpfand verschreibt, wird mit weiteren Personen ein „advocatus de Wellehusin“, also der Vogt von Wellehusin, als Zeuge genannt. Ebhausen wurde im Jahr 1275 als „Ebehusen“ erstmals im „Liber decimationis“ des Bistums Konstanz erwähnt.
Ebnath Die erste urkundliche Erwähnung von „Ebanoti“ erfolgte im Jahr 1179 durch Bischof Diepold von Passau anlässlich der Einweihung einer Kapelle.
Ebrach Das ehemalige Zisterzienserkloster Ebrach wurde 1127 als eines der ersten Zisterzienserklöster östlich des Rheins von den fränkischen Adligen Berno und Richwin von Eberau gegründet. Im Jahr 1147 zogen zwölf Mönche aus dem Mutterkloster Morimond hierher. Im Jahr 1200 begann Abt Hermann I. mit dem Bau der Kirche, die 1280 fertiggestellt wurde.
Ebringen
Ebsdorfergrund 1151 Kirche bezeugt, früh Gerichtsort. 1974 Zusammenschluss von 11 Orten als Ebsdorfergrund mit Ebsdorf als Zentralort. 750/779 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebilizdorf, Eulizedorf, Ebilezdorf, 9. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) Ewilizdorf, 1066 Eblizdorf, 1251 Ebezdorf, 1305 Eblesdorf, 1482/92 Ewesstorff, 1708/10 Ebsdorf. Zusammensetzung von Personennamen *Eb-il (mit Verklein Form>nordhochdeutsch Ebel) und -dorf‘ Dorfdes*Ebil’.
Ebstorf Bei Ebstorf besiegte im Jahre 880 ein Heer von Wikingern ein sächsisches Heer unter dem sächsischen Grafen Brun. Das Heer der Sachsen erlitt eine furchtbare Niederlage.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1084 Ebbekestorp, 1131 Ebbikesdorp, 1136 Ebbekesthorp, 1152 Ebbekesdorf, 1156 Ebbecstorp, 1195 Dingelstide, 1196 Ebekestorp, 1212 Ebbikestorp, 1225 Ebbekestorp und 1270 Ebekestorp. Beide Namen enthalten niederdeutsch „t(h)orp“ für „Dorf, Siedlung“ und einen Personennamen „Eb(b)ek-“, eine Verkleinerung, Verkosung (Element „-ek-“) von einer Basis „Ab-“ (entstanden aus Verkleinerungen von Adal-, Athal-, Adel-).
Echem
Eching (Freising) 1212 zur Hofmark Ottenburg, 1311 zum Hochstift Freising. 773 (Kopie von 824) Ehingas, 1039–1047 Ecchingan, 1148–1156 Ehingen, 1258 (Kopie des 14. Jahrhundert) Ehing, 17. Jahrhundert Eching prope Freysing. Es liegt der Personennamen Echo zugrunde, der durch das Zugehörigkeit Suffix- ing abgeleitet ist.
Eching (Landshut) Laut einer urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 748 bestand in der Urpfarrei Eching eine Taufstelle an der Isar. An dieser Stelle soll eine hölzerne Taufkapelle errichtet worden sein, die später durch eine gotische Pfarrkirche ersetzt wurde. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Echo zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.
Eching am Ammersee Erstmals erwähnt wird Eching 1065 als Ehingun, der Name leitet sich von dem Personennamen Echo ab.
-eck. Germanisch *agjo ̄, althochdeutsch ekka / egga feminin, mittelhochdeutsch ecke / egge Feminin und Neutral (> nordhochdeutsc die Ecke, das Eck) ‘Schneide; Spitze, Kante, vorspringender Fels (über einem Fluss) ’. Das Lexem ist zum typischen Grundwort für Burgennamen geworden, wie-burg,-berg,-fels,-stein, die seit dem hohen Mittelalter vom W und S nach O und N ausstrahlten (im Wesentlichen bis zur Grenze des Berges und Hügellandes). -eck konnte zum Siedlungsname werden (Waldeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Echtberg, (Echthausen) +1000 Achtinesberga, 1036 Ahtisberga.
Echte, 1015-25 Hechti.
Echthausen, 10-1100 Ahttise, Mitte 1200 Ehtese.
Echtz-Konzendorf, (Aa) 1104 Iechese, 1158 Hichece. 1198-1206 Igeze.
Ekcdorf, (Bruhl) 1213 Ekkedorp.
Eckendorf, (Koblenz) 770 in Eccandorphe, 1095-99 Ecchendorp., 1194 Eckendorf. Germanisch Aggin porpa, Siedlung des Aggi, (agjo, Schwert)
Eckenhagen, (Köln) 1167 Eckenhagen. Germanisch Aggin hagana, Einfriedigung des Aggi.
Eckfeld, (Trier) 973 Ekkiuelt. Germanisch agjo, Ecke + feldu, öde Ebene.
Echternacherbrück
Echtershausen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1325 als „Ochtershausen“. Die Endung „–hausen“ stammt aus der Rodungszeit im 9.–11. Jahrhundert.
Echzell Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Echzell findet sich in einer Urkunde vom 28. Juli 782 als Ahizuuila.
Am Nordwestrand des heutigen Dorfes befand sich von ca. 90 n. Chr.–260 n. Chr. ein großes Römerkastell für 1000 Soldaten als Teil des Wetterau-Limes. Die Kirche steht auf den Resten der römischen Badeanlagen; einige Grundmauern sind im Pflaster davor markiert.
Eckartsberga
Eckelsheim Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhandenen Ort Gosselsheim. Gosselsheim, ein Ort mit Kirche und Pfarrhaus, lag ehemals zwischen Eckelsheim und Gumbsheim, dort wo heute der Eckelsheimer Friedhof ist. Der ursprüngliche Name „Gozolvesheim“ besagt, dass dieser Ort aus einer fränkischen Siedlung entstanden ist. Grundbesitz zu Gosselsheim wird in den Besitzurkunden des Klosters Lorsch bereits um das Jahr 771 angezeigt.
Eckenroth Wann das kleinste Dorf in der heutigen Verbandsgemeinde entstanden ist, kann nicht genau festgestellt werden. Die Annahme geht in das Jahr 900 zurück, wo es auf Resten römischer Anlagen neu angelegt worden sein soll. 1156 zählt der Ort zu den Walddörfern im pfalzgräflichen Besitz, und 1190 heißt es in dem Bolandenschen Lehenverzeichnis, dass „Ogelrode“ eine Filiale der Pfarrei Leibersheim (Waldlaubersheim) war und dorthin den Zehnten zu entrichten hatte, der wiederum Werner von Bolanden gehörte als Lehen vom Grafen Loon. Die Hälfte dieses Patronatsrechts und einen Teile des Zehnten von den Äckern und Weinbergen übertrug Werner von Bolanden 1282 dem Ritter Emilrich von Schonenburg zu Lehen. Später hat der Ort, der bis zur französischen Revolution kurpfälzisch war, wiederholt seine Schreibweise geändert. So lesen wir im Stromberger Zinsbuch die Schreibweise „Ockenrait“ und „Oeckenrod“.
Eckental Die zentrale Marktfunktion kommt dem Gemeindeteil Markt Eschenau zu, Stammsitz einer mächtigen Reichsministerialenfamilie im Nordgau am Nordrand des Reichswaldes und im Bistum Bamberg, deren erster und bedeutendster Vertreter uns mit Otnand 1056 entgegentritt; nach dem Interregnum in bischöflichbambergischen Diensten, 1331 Marktrecht, seit 1383 Aufbau der Herrschaft Eschenau mit niederer und hoher Gerichtsbarkeit durch die Nürnberger Patrizierfamilie Muffel, 1752 Oberamt der Markgraf von Bayreuth, 1810 an Bayern. 1972 Eckental. Für die durch Zusammenlegung einer Reihe von Gemeinten (darunter Markt Eschenau und Eckenhaid) im und rund um das Gebiet des Eckenbachs entstandene Großgemeinde wurden zunächst auch die Namenvorschläge Eckenberg oder Eckenbach diskutiert, bevor sich die Regierung in 1972 für den Namen Markt Eckental entschied. In diesem verbindet sich das Grundwort-tal mit Ecken-, wie es in dem das Tal durchfließenden Eckenbach vorkommt. Ecken ist wohl auf den Personennamen Ecko im Genitiv Singular zurückzuführen. So Eckenhaid, Ortsteil von Eckental; Egglkofen, Landkreis Mühldorf am Inn.
Eckernförde Der Name Ekerenvorde ist zuerst in den Jahren 1197, 1222 und 1288 im Zusammenhang mit dem Namen der Burg des Godescalcus de Ekerenvorde und des Nikolaus de Ekerenvorde erwähnt worden, Die Siedlung wurde anfangs des 13. Jahrhundert planmäßig als Stadt angelegt, 1302 erstmals zweifelsfrei als Stadt erwähnt, seit 1831 Seebad, 1850 an die dänische Krone, 1864 zu Preußen, 1867–1970 Kreisstadt des Kreises Eckernförde. 1197 de Ekerenvorde [Original], 1349 in Ekelenbergh, 1533 tho Ekelenforde; Eckernfoerde (1651). Der Name spiegelt die Entstehung der Stadt im Schutz der Aselsburg (Eckernburg ‘Eichhörnchenburg’) wider. In Zusammensetzung mit-furt oder Förde bezeichnete der Name somit eine Siedlung ‘bei der Furt an der Eichhörnchenburg’.
Eckersdorf Der Ort wurde im Giechburgvertrag (1143/49) als „Eckehartestorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Namenspatron der Burgkapelle, der Heilige Kilian, legt einen Zusammenhang mit dem Bistum Würzburg nahe. Damit hätte die früheste Besiedlung noch vor der Gründung des Bamberger Bistums (1007) gelegen. Jedoch lässt sich ein Würzburger Altzehnt auf der Gemeindeflur nicht nachweisen.
Die Namensnennung sowie die Bezeichnung als Dorf lässt auf eine herrschaftliche Gründung schließen, im Gegensatz zu dem wohl mit freibäuerlichen Zusammenschlüssen besiedelten Mistelgau. Der Schloßhof südlich der damaligen Burgkapelle des Heiligen Kilian im Zentrum Eckersdorfs ist wohl der Ursprung dieser Herrschaftssiedlung. Das mittelalterliche Dorf ist als Haufendorf um die beiden Burgen entstanden. Allerdings sind auch Entwicklungen eines Straßendorfs entlang der halbmondförmigen Dorfstraße (heute: Eckehartstraße) erkennbar. Der Ortsname leitet sich wohl vom Personennamen des Gründers Eckehard ab. Dessen Nachfahren, z. B. Uldarich, wurden mit „de Eckehartestorf“ tituliert.
Eckersweiler
Eckfeld Der Ort wird im Jahr 973 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto I. an das Kloster Echternach erstmals erwähnt.
Ecklak
Ecklingerode Die erste urkundliche Erwähnung geht auf eine Schenkungsurkunde von Graf Hermann von Harzburg und seinem Bruder Graf von Werder aus dem Jahre 1221 zurück.
Eckstedt
Eddelak Im Siedlungsraum Eddelak konnte 1140 so erfolgreich Ackerbau betrieben werden, dass dem Domkapitel Hamburg mit dieser Begründung der Zehnte von Ethelekeswisch zugesprochen wurde. Um 1200 entstand aus dem Siedlungsraum das Kirchspiel Eddelak, das 1281 durch einen Vertrag mit Hamburg erstmals schriftlich in Erscheinung trat. Das Kirchspiel Eddelak (Siegelinschrift: Eddelake) und das Land Dithmarschen sicherten der Frühhanse einen landesweiten Schutz der Kaufleute, ihrer Fahrzeuge und ihrer Waren zu und versprachen außerdem, obwohl ebenso wenig Anrainer der Elbe wie die meisten der zwölf übrigen beteiligten Dithmarscher Kirchspiele, den traditionellen Strandraub abzuschaffen.
Edelsfeld
Edemissen Kurzzeitig hildesheimischer Archidiakonatssitz; bis 1688 an der Dinglinde in Edemissen Gogericht und Landgericht; seit 1880 Erdölförderung (Ortsteil Ölheim gegründet).1295 Edemissen [Kopie15. Jahrhundert], 1440 Edemissen. Bildung mit dem Grundwort -hausen, das bereits im ersten Beleg zu -sen abgeschwächt ist, und einem stark flektierenden Personnename, der wohl als *Adim(i) anzusetzen ist. Allerdings kann der Name vor Überlieferungs beginn bereits verkürzt worden sein. So Edemissen, Ortsteil von Einbeck, Landkreis Northeim.
Edenkoben Im Mittealter standen die Orte unter verschiedenen Herrschaften, darunter dem Bistum Speyer. Neben dem Kloster Heilsbruck entsteht Edenkoben, im 16. Jahrhundert kurpfälzisch, Gesundheitsbrunnen und Kurbetrieb in Edenkoben seit dem 18. Jahrhundert. Ab 1798 Französisch und Kantonshauptstadt. 1816 wird die Pfalz bayerisch und nachfolgend das neu errichtete hiesige Schloss Ludwigshöhe Sommerresidenz von Ludwig I. 769 in Zot(h)ingower marca (Kopie um 1190), 10. Jahrhundert Octinghouen, 1256 villa Etencoben; Eddenkoben (1273). In den frühen Erwähnungen steckt im Bestimmungswort ein *Ot(t)inghofen mit einem althochdeutsch Personennamen Ôdo, Ôto, Otto, der mit dem patronymischen Suffix-ingen abgeleitet wurde. Das Grundwort ist-hofen, vgl. auch-inghofen, sodass die Deutung des Namens entweder ‘beim/zum Hof des Otto’ oder ‘beim/zum Hof der Leute des Otto’ sein kann. Der Anlaut der ersten Belege kann als Präposition althochdeutsch zû ‘zu’ gedeutet werden. Das -ct des Belegs aus dem 10. Jahrhundert könnte für -tt stehen.
Ederheim Ederheim wurde erstmals im 8. Jahrhundert im Zusammenhang mit Schenkungen fränkischer Könige an das Kloster Fulda erwähnt.
Edermünde Der Mündung der Eder in die Fulda im Ortsteil Grifte verdankt Edermünde seinen Namen.
Die vier Edermünder Ortsteile gehören zu den ältesten Orten des Fritzlarer Umlandes. Besse wird erstmals in einer Schenkungsnotiz für das Kloster Fulda aus dem Jahr 817 als Ort „Passahe“ erwähnt. Grifte und Holzhausen werden mit den Namensformen „Grifethe“ und „Holzhusun“ sowie der Ort Haldorf in dem Katalog der Schenkungen an das 1074 vom Erzbischof Siegfried von Mainz gegründete Kanonikerstift in Hasungen erwähnt. Diese Schenkungen sind zur Umwandlung des Kanonikerstifts in ein Benediktinerkloster der cluniazensischen Reform im Jahr 1081 erfolgt. Damit kann das Jahr 1081 als das Jahr der urkundlichen Ersterwähnung von Grifte, Haldorf und Holzhausen gelten.
Edersleben Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Edersleben in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Edieslebo urkundlich erwähnt.
Edertal
Edesheim Bereits im Jahr 714 fand Edesheim unter der Bezeichnung „villa Auduino“ beziehungsweise „Auduinovilla“ Erwähnung in einer Urkunde der Abtei Weißenburg, die hier einen Herrenhof und zwei Kirchen besaß. 755 und 756 wurde der Name Autineshaim geschrieben, später Otdensheim, Ödesheim und Edesheim.
Eddessen, (Borgholz) 1015-25 Ettidessun. Germanisch Aduhapa? husum. Zu den Häusern des Aduhap.
Edenkendorf, (Harbke) Anfang 1100 Adikonthorpa, Mitte 1200 Edikenthorpe.
Edelkirchen, (Halver) 1096 Edelenkirecha, 1181 Edelenkirchen, germanisch Apilon kirika, Kirche des Apilo.
Ederen (Aa) 1139 Ethdern.
Edesheim, 1222 Hodensheym. Germanisch Audines haim, Wohnung des Audin.
Ediger, (Koblenz) 894-95 Edregreia, 1097 Edegrei.
Edewecht Der Ort Edewecht gehörte im Mittelalter zu den größten Siedlungen im Ammerland mit mehreren Adelssitzen.Um 1150 Adewacht [Original], 1242 Edewacht, 1331 Edewechte. Wohl Bildung mit dem in altsächsisch wahta, mittelniederdeutsch wachte ‘Wache, Wachtplatz’ belegten Appellativ als Grundwort und dem in as. ̄ed, althochdeutsch eit, altenglisch a ̄d ‘Feuer, Feuerstätte’ bezeugten Appellativ als Bestimmungswort Der auf germanisch *-ai zurückgehende Vokal kann auch als -a realisiert werden.
Ediger-Eller Durch Quellenrecherchen konnte festgestellt werden, dass die gemeinsame Geschichte der beiden Siedlungen mindestens bis ins Jahr 693 zurückreicht. Zu dieser Zeit befand sich auf dem Gelände ein Kloster, das dem Heiligen Fridolin geweiht war.
Edingen-Neckarhausen Keltisch Besiedlung, seit Ende 12. Jahrhundert Herrschaft der Pfalzgrafen in Edingen, vom 14. Jahrhundert bis 1705 teilte sich die Kurpfalz die Herrschaft in Neckarhausen mit dem Hochstift Worms, anschließend an Kurpfalz. 1790 wurde Neckarhausen Familiensitz der Reichsgrafen von Oberndorff. 1803 beide Orte an Baden. 1975 Zusammenschluss der bisher selbstständigen Gemeinte zum neuen Ort mit Doppelnamen. Edingen: 765 (Kopie 12. Jahrhundert) Eddingun, 766 (Kopie) Edingen, 1265 Ethingen, 1397 (Kopie) Edingen; Neckarhausen: 733 (Kopie 12. Jahrhundert) ad casas ... Husun, 1288 Husen, 1483 Neckerhusen. Edingen ist mit Suffix-ingen vom Personennamen Ado/Atho (Koseform Addo) abgeleitet, Bedeutung ‘bei den Leuten des Ado’. Neckarhausen ist Kompositum mit Grundwort-hausen und dem Flussname Neckar. So Edingen, Orsteil von Ralingen, Landkreis Trier-Saarburg, Edingen, Hennegau Edingen, bei Thionville/Diedenhofen,; Neckarau, Ortsteil von Mannheim, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, beide Rhein-Neckar-Kreis; Neckarelz, Ortsteil von Mosbach, Neckar-Odenwald-Kreis.; Neckargartach, Ortsteil von Heilbronn, Neckarsulm, Landkreis Heilbronn; Neckarsteinach, Landkreis Bergstraße.
Edling Edling findet 1041 in den Urkunden des Klosters Attl erstmals Erwähnung und war wohl Sitz Wasserburger Ministerialen (der Ettelinger).
Effelder
Effeltrich
Efringen-Kirchen Efringen: 1113 Kopie 16. Jahrhundert Effringen, 1157 Eueringin [Original]. Kirchen: 815 Chirichheim [Original], 1190 Chilchheim [Original], 1272 Kilchain [Original]. Efringen: Bei dem Siedlungsname handelt es sich um eine -ing (en)-Ableitung zu dem Personennamen *Evur(o). Die Form *Evur(o) mit -v-, die zum Stamm Eura gehört, ist für den alemannischen Sprachraum nicht typisch, im Altsächsisch und einigen althochdeutsch Dialekten wie dem Mittelfränkisch aber zu erwarten. Damit stammte die namengebende Person wohl aus einem dieser Gebiete. Der Siedlungsname, dem eine ursprüngliche Dativ-Plural-Konstruktion zugrunde liegt, bedeutete also ‘bei den Leuten des Ever(o)’. Kirchen: Bestimmungswort des Siedlungsname Kirchen ist gemeinalthochdeutsch chirihha, alemannisch seit dem 9. Jahrhundert chilihha ‘Kirche’, als Grundwort fungiert-heim. Damit gehört Kirchen zu einer Gruppe von -heim-Namen, die fränkische Siedler schematisch für neu gegründet oder bereits bestehende Orte bildeten. Der Auslaut des Bestimmungsworts und der Anlaut des Grundworts fielen zusammen und auslautendes -eim wurde zu -en abgeschwächt, sodass seit dem 15. Jahrhundert Kirchen beziehungsweise Kilchen erscheint. Formen mit -rund -l wechseln seit den frühesten Belegen, wobei -l dominiert, bis sich schließlich die heute amtliche Form Kirchen durchsetzt.
Egeln Begründet wurde Egeln womöglich durch den germanischen Stamm der Angeln. Zumindest geht der Name „Egeln“ etymologisch auf das Volk der Angeln zurück. Der Ort wurde erstmals im Jahre 941 als „Osteregulon“ mit einem neuen Kastell durch König Otto I. beurkundet.
Egelsbach Das Dorf befand sich seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der Grafen von Isenburg-Büdingen, die es 1600 als Teil des Amtes Kelsterbach an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verkauften. Seit dieser Zeit ist der Ort hessisch. 1275 (hierher?) Elsbach; 1396 Egelßbach; 1411 Egelspach. Bestimmungswort ist der Personennamen Agila, Egil, Egili, die Kurzform eines Namens mit Agil im Erstglied. Dieser ist zu germanisch *agjo ̄> althochdeutsch egga ‘Schneide, Spitze (einer Waffe) ’ zu stellen.
Egenhausen Egenhausen wurde erstmals im Jahre 1353 urkundlich erwähnt.
Im Gemeindegebiet liegt rechts des Bömbachs am Hang des Egenhauser Kapfes die abgegangene Ortschaft Sindelsteta. Sindelstetten taucht in einer auf das Jahr 1005 datierten, doch gefälschten Urkunde aus dem 12. Jahrhundert sowie um 1100 urkundlich erstmals auf. Bereits Mitte des 14. Jh. wird der Weiler in verschiedenen Urkunden nur noch als Ortsteil von Egenhausen genannt („beide Egenhausen“), aber noch Anfang des 16. Jh. als Gemarkung und die Bewohner Sindelstettens in Steuerbüchern erwähnt.
Egenhofen
Egesheim Die Gemeinde Egesheim ist eine der ältesten Gemeinden der Region. Sie wurde bereits im Jahre 770 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt.
Egestorf Egestorf wurde 1252 erstmals urkundlich erwähnt (Urkunde Nr. 433 des Verdener Urkundenbuches als Edestorpe). Der Ortsteil Döhle ist urkundlich mit ursprünglich sieben Ursiedlungshöfen 1135 nachzuweisen. Die Egestorfer Kirche wurde 1419 verselbstständigt und 1447 von der Kirche Salzhausen abgelöst. Im Jahr 1567 wurde zum ersten Mal das Bestehen einer Schule erwähnt und die noch heute bestehende Fachwerkkirche St. Stephanus wurde 1645 errichtet.
Egg an der Günz Egg an der Günz gehörte zur Reichsabtei Ottobeuren. 1486 wurde hier der nach dem Ortsnamen benannte Johannes Eck, Gegenspieler Martin Luthers während der Reformationszeit, geboren.
Eggebek Eggebek ist eines der ältesten Kirchdörfer in der Schleswigschen Geest, 1352 erstmals erwähnt, 1889 Gründung der preußisch Amtsbezirke Eggebek und Jörl, 1968 Gründung des heutigen Amtes Eggebek. 1352 Egbeck [Original]; to Eggebeke (1447). Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem niederdeutsch -bek(e) ‘Bach’ und dem dänisch æg ‘Ecke, Rand, Kante’, sodass der ‘Ort am Rande des Baches’ als Eggebek benannt wurde.
Eggenfelden 1328 Marktrechte, 1440 eigener Landgerichtsbezirk. 1125/26 (Kopie von 1203/04) Etinuelt, 1130–1150 (Kopie des 12. Jahrhundert) Etnvelt, 1158–1184 Ettenuelde, 1160–1180 Ettenuelden, 12. Jahrhundert Ettineuelth, 1335 Ettenfelden, 1394 Ecenuelden, 1401 Ekenvelden, 1423 Eggenfelden. Grundwort des ursprünglichen Flurnamens ist mittelhochdeutsch velt ‘Feld’, -feld, Bestimmungswort wohl der Personenname Eto, Etto.
Eggenstein-Leopoldshafen Eggenstein ist im 13. Jahrhundert in Gottesauer Besitz, dann an den Markgrafen von Baden übergegangen, 1809 mit dem Amt Mühlburg zu Karlsruhe. Vor 1160 gingen Frechstatt und Schröck an Bischof Günter von Speyer, 1362 an Markgraf Rudolf. Ab 1809 gehörte Schröck zu Karlsruhe und erhielt 1833 den Namen Leopoldshafen. St. Vitus-und-Modestus Pfarrkirche. 766 (Kopie 12. Jahrhundert) Hecinstein, 786 (Kopie 12. Jahrhundert) Eccansten, 805–813 (Kopie12. Jahrhundert) Eckenstein, 1261 Eggenstein [Original]. Leopoldshafen (1833). Eggenstein: Es handelt sich um ein Kompositum mit dem Grundwort-stein. Da Eggenstein nahe an der Römerstraße Basel-Neuenheim liegt, kann ein römerzeitliches Steinhaus namengebend gewesen sein. Als Bestimmungswort erscheint der Personennamen Ekko, Eggo. Der Erstbeleg aus dem Lorscher Codex zeigt im Anlaut eine hyperkorrekte h-Schreibung. Leopoldshafen: Bei der Eröffnung des Rheinhafens wurde der Ort Schröck 1833 zu Ehren des Großherzogs Leopold in Leopoldshafen umbenannt.
Egwardessen, (Herbram) 1015-25 Ekwardinchusun. Germanisch Aggiwadinga husum, zu den Häusern
Ehingen, (Duisburg) 1221 Eingin. Germanisch Ajingum, bei den Leuten des Ajo.
Ehlingen, (Heimersheim) 853 in villa Adalingohovo, 1162 Ethelinchoue. Germanisch Apilingo hofum, zu den Höfen der leute des Apilo.
Ehlingen, (Reckingen) 1096 Eldinga.
Ehgrang, (Trier) 973 falsch Yranch, 1140 Yranc. 1208 Iranc.
Ehrenbreitstein, (Koblenz) 1129 Erembretdessteine, 1139 Erenbrettestein, 1157 Herenbretstein. Germanisch Arinberthtes staina, Stein= Burg des Arinbertht, (arnu, Adler + bertha, glänzend)
Ehrenburg, (Brodenbach) 1161 Eremberch.
Ehrenfels, (Rudesheim am Rhein) 1219 Erenvels. Germanisch arnu Adler + falisa, Felsen.
Ehrental, (Wellmich) 881 Erintra, 1149 Ermetre.
Ehrentor, (Köln) 1145-80 erea porta, 1200 Erenporce, 1203 Erinporte.
Eggenthal Eggenthal dürfte mit der Römerstation Navoa oder Nawe identisch sein. Noch im Mittelalter werden die Ortsnamen Eggenthal und Nawe nebeneinander verwendet. Der Ort liegt an der Römerstraße Augsburg-Kempten. Vermutlich haben vor den Römern bereits die Kelten hier gesiedelt. Die Herren von Eggenthal werden zwischen 1130 und 1457 urkundlich bezeugt. Um 1300 kaufte Bischof Wolfhart von Augsburg die Burg von Eggenthal für seine dortige Kirche.
Eggermühlen
Eggingen
Egglham
Egglkofen
Eggolsheim Die ältesten Erwähnungen des Ortes stammen aus Schenkungsurkunden der Jahre 750 bis 802. Im Jahr 1002 wurde Eggolsheim als „Eggoluesheim“ in einer Urkunde König Heinrichs II. genannt, als es mit dem Forchheimer Kirchengut gemeinsam mit Erlangen („Erlangon“) dem neu gegründeten Stift Haug bei Würzburg übertragen wurde. Als Markt wurde Eggolsheim erstmals im Jahr 1343 erwähnt.
Eggstätt Vermutlich ist der Ort in vorbajuwarischer Zeit entstanden. Die erste urkundliche Erwähnung war um 925 als „Echistat“.
Die amtliche Schreibweise der Gemeinde wurde 1870 von „Eggstädt“ zu „Eggstätt“ geändert.
Eggstedt
Eging am See
Eglfing
Egling (Oberbayern) Eglfing wurde um 807 als Egolvinga erstmals in einem Dokument erwähnt (‚Siedlung des Egulf/Egilolf/Agilolf‘).
Egling an der Paar
Egloffstein Die Familie von Egloffstein ist ein fränkisches Uradelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammhaus in der Fränkischen Schweiz im Regierungsbezirk Oberfranken. Es erscheint erstmals urkundlich 1187 mit Heinrich genannt Stuchs, mit dem auch die Stammreihe beginnt.
Egmating
Egweil Schriftliche Urkunden zu Egweil beginnen mit dem Jahr 847. Bischof Gundekar II. weihte 1073 die Kirche in Egweil. Ein Ortsadel als Ministerialen des Eichstätter Bischofs ist von 1068 bis 1297 nachweisbar.
Ehekirchen Das 1011 gegründete Kloster Kühbach war seit seiner Gründung bis zur Säkularisation Grundherr am Ort.
Ehingen (Augsburg) Ehingen war Sitz eines Ortsadelsgeschlechts, der Herren von Ehingen, die im 13. und 14. Jahrhundert die größten Grundherren im heutigen Gemeindegebiet waren.
Ehingen (Donau) Schon früh Sitz der Grafen von Berg, seit 1267 Stadtrecht, 1343 unter der Herrschaft von Österreich und schließlich 1805 württembergisch. Ständehaus, Wolfertturm, Schloss Mochental, Liebfrauenkirche, Mevlana-Moschee. 760 (Kopie, Druck 18. Jahrhundert) Cachinga (?), 787 Heigen, Heingen, 961 Ehinga; Ehingen (1253). Der Ortsname ist zurückzuführen auf eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Aho, der umgelautet Eho lautet; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Aho’. Der Erstbeleg enthält einen Lesefehler, die im 8. Jahrhundert übliche Schreibung cc für a wurde wohl als ca gelesen. Zur Unterscheidung von Ehingen am Neckar hat der Ortsname früh den Zusatz (Donau) erhalten, wenngleich die Stadt an der Schmiech liegt, etwa 1 km vor deren Mündung in die Donau. Memminger vermutet dort allerdings schon 1826 einen alten Donaulauf. So Ehingen, Ortsteil von Rottenburg am Neckar, Landkreis Tübingen, Ehingen am Ries, Landkreis Donau-Ries, Ehingen (Mittelfranken), Landkreis Ansbach, Ehingen (Schwaben), Landkreis Augsburg.
Ehingen (Mittelfranken) Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1183 bis 1195 entstand, als „Ahingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Aho mit dem althochdeutsch-germanischen Suffix -ingen (= Kinder, Sippe, Angehörige) zugrunde.
Ehingen am Ries
Ehlenz ie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1233 unter dem Namen „Elesezze“. Agnes von Malberg verpfändete ihre Höfe in Ehlenz, Stedem und Hinkel an den Trierer Erzbischof Theoderich II.
Ehlscheid
Ehndorf Der Ort wurde 1201 erstmals erwähnt.
Ehningen Die erste urkundliche Erwähnung von Ehningen geht auf das Jahr 1185 zurück, als der Ritter Albertus de Ondingin ein Rittergut in Herrenberg erwarb. Albertus de Ondingin war Mitglied des örtlichen Adels und aller Wahrscheinlichkeit nach einem Vasallen des Grafen Calw.
Das Schlossgut Mauren liegt an der Grenze zwischen Obergäu und Schönbuch im Tal der Würm. Der Name Mauren (Maurer) stammt aller Wahrscheinlichkeit nach vom Wort wall (Mauer) ab. Gemeint ist ein ehemaliger römischer Gutshof, der in der Nähe des heutigen Mauren im Würmtal liegt.
Mauren wurde 1320 erstmals urkundlich erwähnt und war damals württembergisches Lehen. Die Eingemeindung nach Ehningen erfolgte 1851.
Ehr
Ehra-Lessien Ehra wurde erstmals urkundlich 1309 als Ere erwähnt. Der Ortsname lässt sich weder als deutsch noch als wendisch nachweisen und könnte aus germanischen Zeiten stammen. Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings.
Ehrenberg (Rhön)
Ehrenberg (Thüringen)
Ehrenburg Niedersachsen. Ab 1447 wird das Gericht Ehrenburg erwähnt. Die Grafen von Hoya oder ihre Beamten sprachen hier Recht.
Kiens wird ersturkundlich im Traditionsbuch des Hochstifts Freising in einer Aufzeichnung von 1005–1039 als „locus Kiehna“ genannt. Ein Adeliger namens Aribo übertrug hierbei dem Domkapitel von Freising Kiener Güter zum Unterhalt des Urbanaltars in der Freisinger Domkirche.[1] In der Zeit um 1157–1164 übergab Bischof Hartmann von Brixen die Pfarre Chiens (parrochialem ecclesiam Chiens cum terminis suis et omni iure ecclesiastico celle, quę dicitur ad sanctę Marię gratias) dem Stift Neustift.
Ehrenfriedersdorf Friedersdorf. Dahme-Spreewald. 1463 Friedrichsdorff, 1492 fredersdorff, 1518 Friedersdorf. De Namen bedeutet Dorf, das nacht einem Mann namens Friedrich benannt wurde. Ähnlich Fredersdorf, Fresdorf (1375 Frederikstorff) Fredersdorf-Vogelsdorf. Friedland, Göttingen an der Leine, Braunschweig (bis Ende 2004), Bildung des Ortes um eine welfische, gegen Hessen gerichtete Burg; Sitz eines großen herzoglichen Amtes. 1285 Vrideland [Original], 1305 Fredelant; Friedland (1791). Der Name der Burg geht auf das Syntag Mittelaltermittelniederdeutsch *vr ̄ıde/vr ̄ede (dat) land ‘befriede, schütze das Land’ zurück und verdeutlicht den welfischen Anspruch auf das Gebiet des Leinetals. Im 18. Jahrhundert fällt das vor dem Grundwort stehende -e aus, sodass die heutige Form entsteht.
Ehrenkirchen 1973 durch die Vereinigung der Gemeinte Ehrenstetten und Kirchhofen entstanden. Ehrenstetten seit 1805/6 badisch, Kirchhofen im 17. Jahrhundert im Besitz der Abtei St. Blasien, seit 1805 badisch. Wasserschloss, barocke Wallfahrtskirche, Geburtsort von Christian Wenzinger. 1139 Oeristetten [Original], Oristeten [Original], 1493 Eristetten [Original], 1554 Erenstetten. 1087 Kilchouen [Original]; Ehrenkirchen (1973). Der Ortsname ist eine Kontamination aus den Namen der Gemeinden Ehrenstetten und Kirchhofen. Als Grundwort erscheint -kirchen aus althochdeutsch kiricha, kilicha ‘Kirche’, im Beleg von 1087 mit lateinisch r zu d. l wie in lateinisch Prunus, deutsch Pflaume; dem Bestimmungswort liegt der Personennamen *O ̄ro zu Grunde. Er entwickelt sich durch Umlaut von o zu ö, Endrundung des ö zu e und Einschub von h als Längezeichen zu Ehrenstetten.
Ehringshausen Eisenhammer (seit 1600), Hüttenwerk (seit 1710), eine wichtige Rolle spielten die Grube Heinrichsegen und die Eisenwerke Ehringshausen. 1284 Iringeshusen, 1418 Eryngeshusen. Kompositum mit dem Grundwort -hausen ‘bei den Häusern’. Es zeigt sich das Merkmal einer stark Genitivflexion -e Siedlungsname der Fuge. Für das Bestimmungswort ist damit von einem Personennamen auszugehen, der mit einer Form Iring angegeben werden kann, dessen Stamm Ir je doch unerklärt ist. In der weiteren Entwicklung des Namens verändert sich das Bestimmungswort durch Umlaut von Iring> E(h)ring mit Dehnung in offener Tonsilbe; -y ist graphische Variante zu -i-. In der Fuge verändert sich -es> -s(Synkope); das Grundwort -husen wird später zu -hausen diphthongiert. So Ehringshausen, Vogelsbergkreis, Ihringshausen, Landkreis Kassel.
Ehweiler Ehweiler lag im sogenannten Remigiusland. Der örtliche Chronist Rainer Dick versuchte, die Gründung des Dorfes mit dem Namen seines Gründers in Verbindung zu bringen, da der Name Agio oder Ago bereits im 5. Jahrhundert üblich war. Die Forscher Dolch und Greule stellen hingegen fest, dass die große Mehrheit der Dörfer mit Namen, die auf „weiler“ enden, erst im 12. Jahrhundert entstanden sind. Im Jahr 1316 wurde Ehweiler erstmals urkundlich erwähnt, zu einem Zeitpunkt, zu dem es sicherlich schon seit geraumer Zeit existierte. Dem vorliegenden Dokument zufolge verzichtete der Pfarrer Luccemann aus Kusel auf seine Zehnten aus einer ganzen Reihe von Dörfern, darunter Ehweiler, und beschloss, sie stattdessen dem Kloster auf dem Remigiusberg zu überlassen. Ansonsten erscheint der Ortsname während der Herrschaftszeit der Grafen von Veldenz überhaupt nicht, sondern erst wieder nach 1444, als das Grafenhaus ausstarb und die neuen Herrscher, die Pfalzgrafen von Zweibrücken, die Herrschaft übernahmen als Nachfolger der Veldenzes.
Eibelstadt Die Gründung geht zurück auf das Jahr 787. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Im Jahre 1434 wurde durch Kaiser Sigismund dem Ort Eibelstadt (im 14. Jahrhundert auch als „Ifelstat“ belegt) das Stadtrecht verliehen, nachdem Eibelstädter Bürger ihn erfolgreich im Krieg gegen die Hussiten unterstützt hatten.
Ehringen, 1015-20 Erungun.
Ehringhausen, (Werne an der Lippe) Mitte 1200 Ederinkhuson.
Ehrzel, (Essen) 966 Ericseli. 1216 Hericsele. Germanisch Arikas sal, ein räumiges Haus des Arik.
Eiberg, (Essen) Mitte 1200 Oyberge, 1166 Oiberge.
Eibingen, (Rüdesheim am Rhein) 1218 Iungen.
Eich, (Koblenz) 1103 Eichin.
Eiche, (Wintrich) 2. Hälfte 1200 juxta eiche.
Eichelberg, (Hennen) 962-71 Eikinbergge. Germanisch aikina, mit Eichen bestanden + berga Berg.
Eicherscheid, (Münstereifel) 1222 Ekinneskeit, Eichineskeit. Germanisch aikina, eichenbestanden + skaipjo, Wasserscheide, Hugelrucken.
Eichholt, (Seppenrade) Mitte 1200 Egholte, 1225 Eicholte. Germanisch aik, Eiche + hulta, Wald.
Eickel, (Wanne-Eicke) Mitte 1200 Eclo. Germanisch aik, Eiche + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Eickenbeck, (Rinkerode) +1000 Ekesbiki, Ekasbeki.
Eickendorf, (Drensteinfurt) +1000 Akinthorpe, Ekencthorp, Ekincthorpa.
Eickenscheidt, (Kettwig,) +1000 Ekonsceda. Germanisch aikon, aus aik, Eiche auf jon-? + skaipjo, Wasserscheide, Hugelrucken.
Eickenscheidt, (Kray) +1000 Ekanscetha.
Eibenstock Deutsches Bauerndorf vom Ende des 12. Jahrhundert, Marktflecken und Bergstädtchen im 14./15. Jahrhundert wirtschaftlich bedeutend durch Bergbau, besonders Seifenbergbau, 1560 freie Bergstadt, Zinn und Eisenerzabbau. 1378 Ibenstock, Ybenstock, 1464 Eybenstog. Es liegt eine alte Lagebezeichnung in der Bedeutung ‘am Eibenstöckicht, Eibenholz’ vor, gebildet zu althochdeutsch ̄ıwa ‘Eibe’.
Eich Ortschaften der heute Verwaltungsgemeinde werden erstmals zwischen 767 und 782 im Lorscher Codex erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch eine 1992 geborgene Schiffsmühle. Funde aus der römischen Zeit verweisen auf frühen Weinbau. Spätestens seit dem Mittelalter auch Fischerei, Obst-, Gemüse und Spargelanbau sowie Korbmacherei. Bekannt ist der nach einem Ortsteil benannte „Gimbsheimer Spargel“. 793 in Aichinu(m) (Kopie 12. Jahrhundert), 906 Echina, um 1120 Echinen, Aechinun, 1139 Echena, 1494–98 in Eichene prope Renum veterem, 1313 apud villam Eychene, 1314 villa Eichene, 1240 in villa Eichen. Als Grundform kann *Echinheim angenommen werden, das mit dem althochdeutschen Personennamen *Aho, Acho, Genitiv Singular *Ahin-, *Achin-, im Bestimmungswort gebildet wurde. Der Umlaut wurde durch die Endung des Genitiv Singular auf -in n Verbindung mit-heim bewirkt. Der ursprüngliche Ortsname bedeutete demnach ‘Wohnstätte des A(c)ho’.
Eichelhardt Der Ortsname Eichelhardt ist einzigartig in Deutschland und bezeichnet einen Bergwald oder einen Hügel mit Eichen.
Eichen
Eichenau Der Name erklärt sich als ‘eichenbestandene Flur am Wasser’. Entstehung und Bedeutung des Namens der jungen Siedlung gehen ausfolgenden Aktenstellen (8. 10. 1906) hervor: Die Beilegung des Ortsname ns »Eichenau« für mehrere Anwesen der Gemeinde Alling, K. Bezirksamts Bruck. Die Besitzer der in der Gemeinde Alling in der Nähe der Bahn bei Puchheim gelegenen Anwesen ... haben das Gesuch gestellt, es möchte diesen Ansiedlungen der Ortsname Eichenau beigelegt werden ... Der vorgeschlagene Name Eichenau dürfte als passend erscheinen, weil durch den Besitzer der Anwesen Haus-Nr. 79, 86 und 87 eine Eichenpflanzung in der Nähe dieser Anwesen angelegt worden ist, (7. 1. 1907): Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die in der Gemeindeflur Alling belegenen Anwesen ... fortan den Namen Eichenau führen.
Eichenbach genannt nach dem Bach.
Eichenberg (Saaletal) Der Ort Eichenberg, auf einem Hochplateau der Ilm-Saale-Platte gelegen, wurde erstmals urkundlich 1083/84 genannt.
Einst führten durch Eichenberg die von Nord und Nordwesten kommenden Altstraßen, die bei Großeutersdorf die Saale überquerten.
Eichenberg (Thüringer Wald) Eine erstmalige Erwähnung fand das Dorf in einer Urkunde vom 7. August 1130. Zwar taucht eine Nennung Eychyneberg bereits in einer auf den 26. August des Jahres 1111 datierten Urkunde des römisch-deutschen Kaisers Heinrich V. auf, jedoch muss diese Urkunde wohl den aus einer späteren Zeit stammenden sogenannten Reinhardsbrunner Fälschungen zugerechnet werden.
Eichenbühl Der Name Eichenbühl setzt sich zusammen aus den mittelhochdeutschen Wörtern eichîn für Eichen und buohel im Sinne von Buckel, Hügel. Er bezeichnet einen mit Eichen bewachsenen Hügel.
Eichendorf „Euchendorf“ wurde in einem Schreiben vom 24. März 1075 von Papst Gregor VII. erstmals erwähnt. Darin bestätigte der Papst dem Bischof Altmann von Passau die Schenkung von drei Gehöften und einer Kirche von Eichendorf an das Kloster St. Nikola bei Passau. Die übrige Ortschaft verblieb weiterhin im Besitz der Bischöfe, deren Eigentum sie wahrscheinlich schon seit dem 8. Jahrhundert war. Der Ortsteil Perbing wurde in einer Urkunde von König Heinrich II. vom 19. Juni 1011 als Berhcbuobingon erwähnt: Heinrich schenkt seinem Kämmerer Odelgis für dessen uneigennützige Dienste eine Königshufe in diesem damals noch selbständigen Ort.
Im 12. bis 14. Jahrhundert scheint ein Ortsadel ansässig gewesen zu sein. In den Urkunden des Klosters Aldersbach wird 1170 ein Heinricus de Euchendorf als Zeuge und in Urkunden des Klosters St. Nikola von 1334 wird Karl von Euchendorf erwähnt. 1350 erhielt Heinrich der Euchendorfer eine Hube des Klosters St. Nikola zu Leibrecht.
Im Jahre 1264 wurde Eichendorf als „forum Eichendorf“, – Markt Eichendorf – in einem Verzeichnis der Güter und Einkünfte des Hochstifts Passau erwähnt. Im Jahre 1358 hatte Eichendorf bereits das Recht, drei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abzuhalten, was ein Bestätigungsbrief von Herzog Albrecht enthält.
Eichenzell Eichenzeller Schlösschen (um 1548 im Renaissancestil erbaut). Schloss Fasanerie als prächtiges Barockschloss der Fuldaer Fürstbischöfe mit Parkanlage (um 1710 von Adolph von Dalberg als Landschloss errichtet, von Amand von Buseck zu einer weitläufigen Residenz durch Andreas Gallasini erweitert). 10. Jahrhundert Eichencella, 12. Jahrhundert Echincella, 1345 Eychencelle; Eichenzell (1456). Kompositum aus dem Grundwort -cella ‘mönchische Ansiedlung’. Der Auslaut wird zunächst zu -e abgeschwächt und fällt schließlich aus. In der Fuge zeigt sich -en-/-in als Kennzeichen einer swach Flexion. Es ergeben sich zwei Deutung möglichkeiten für das Bestimmungswort ermittelt man eine Grundform *Haichen-cella, ist für die weitere Entwicklung des Namens eine Veränderung der Graphie in Bezug auf den Diphthong von -ai> -ei und h-Schwund im Anlaut anzunehmen. Damit wäre das Bestimmungswort mit einem Personenname Haicho gebildet. Deutet man das Bestimmungswort als Appellativum zu althochdeutsch eih(ha), mittelhochdeutsch eich, hätte der Name naturräumlichen Bezug. Der Ortsname bedeutet ‘Zelle des Haicho’ oder ‘die mit Eichen bestandene Zelle’.
Eichigt
Eichstätt Seit dem 8. Jahrhundert Bischofssitz, 1199 königliches Marktprivileg, bis zur Säkularisation hochstiftische Haupt und Residenzstadt. 755–768 (Kopie des 9. Jahrhundert) zu 741 Haegsted, 762 (Kopie des 8. Jahrhundert) Achistadi, 8./9. Jahrhundert (zu 740) Eihstat, 804–814 (Kopie des 9. Jahrhundert) Eichsteti, 863 Eistatensis ecclesiae, 9. Jahrhundert ( ? ) zu 5. Jahrhundert) Eistetin ... civitas Egestensis id est Rubilocus, 1053 Eichstat, 1057–1075 Eichstete ... Eistete, 1068 (Kopie von circa 1300) Aureatenis ecclesie, 1354 Eyhstet, circa 1488 (Kopie des 16. Jahrhundert) Areat, das nun Aichstet genant ist, 1531 Aichostadium, 1536 nouum Aureatum, circa 1550 Ala ... cognomine Narisca, 1744 Aichstet, und Eichstadt, Lateinisch Eistadium oder Aichstadium ingleichen Driopolis, und Alla Narisca ... Aistadium und Quercopolis ... Eystatt ... Aichstatt, 1799 Eichstaett, 1831 Eichstätt, Eichstädt, Aichstätt. In den meisten alten Formen ist als Bestimmungswort althochdeutsch eih ‘Eiche’ und als Grundwort -stat ‘Stätte, Stelle, Ort, Platz, Raum, Wohnstätte, Stadt’ ( -statt) beziehungsweise eine Pluralform davon feststellbar. Die Form des 9. Jahrhundert scheint die lateinisch Übersetzung des Namens und damit die erste Deutung zu sein; denn locus bedeutet ‘Ort, Platz, Stelle’ und rubus wird 793 mit eihi gleichgesetzt. Keinen Zusammenhang damit lässt die Form Aureatum erkennen. Sie ist eine Erweiterung des lateinisch Adjektivs aureus ‘golden’ und bedeutet auch ‘geziert, geschmückt’; mit diesem Namen sollte die Entstehung des Ortes in die Antike verlegt werden. Die Form Areat ist wohl eine Ablautbildung dazu. Keine sachliche und sprachliche Basis hat die Namensform von circa 1550, die eine nariskische Schwadron zum Inhalt hat. Driopolis ist eine Gräzisierung mittels griechisch« ‘Eiche’ und ‘Burg, Stadt’, Quercopolis eine Latinisierung mittels lateinisch quercus ‘Eiche’.
Eichstedt (Altmark) Im Jahr 1204 wurden Wolradus et Theodericus de Eckstede als Zeugen in einer Urkunde genannt. 1225 war Tiderici de Ecsted ein Zeuge.Das gilt als erstmalige Erwähnung des ursprünglich als Rundling angelegten Dorfes Eichstedt in Urkunden. Nach ihm nannte das altmärkische Uradelsgeschlecht von Eichstedt, dessen Wappen mit den gestürzten Schwertern auf blauem Grund sich auch im Gemeindewappen wiederfindet.
Eichstegen Eichstegen: Von 1162 bis 1220 war der Ort Sitz eines eigenen Ortsadels. Der Ort wurde erstmals 1170 als Eigistegin urkundlich genannt, 1268 dann als Ayhstegen. Das Dorf bestand anfänglich aus acht Lehensgütern. Im April 1318 verkauften Heinrich und Albrecht von Ebratsweiler einen großen Teil des Dorfs an den Deutschorden, der später auch noch den Rest des Dorfes erwarb.
Baltshaus: In Baltshaus sind Bauernhöfe als Lehen des Klosters Salem belegt. 1325 erwarb die Deutschordenskommende einen Hof in Baltshaus von Ulrich von Königsegg.
Wappen der Herren von Hirschegg, Zürcher Wappenrolle, ca. 1330.
Hirschegg: In Hirschegg lag die Burg Hirschegg (heute nicht mehr vorhanden) der Adelsfamilie First, aus der auch Konrad von Hirscheck (1152–1176 Bischof von Augsburg) hervorging. Die Burg wurde 1268 von den Fürsten von Cunzenberg den Herren von Wartenberg überlassen, die sie im gleichen Jahr dem Deutschorden schenkten. 1278 schenkten sie diesem auch den zugehörigen Weiler Hirschegg.
Hangen: Hangen wurde erstmals 1319 als Hagenowe urkundlich erwähnt. Der Weiler bestand aus zwei großen Bauernhöfen, die von 1302 bis 1340 an die Deutschordenskommende Altshausen verkauft wurden. Der in der Nähe gelegene Hof Häuser war im Besitz des Saulgauer Spitals und wurde 1500 an den Deutschorden verkauft.
Kreenried: Kreenried wurde erstmals 1296 als Craienriet erwähnt (der Name bedeutet "Ried mit Krähen"). 1498 verkaufte Erhard von Königsegg den Weiler zusammen mit dem benachbarten Käfersulgen (im 14. Jahrhundert als Keverensulgen belegt) an die Deutschordenskommende Althausen. Das Meisterhaus am oberen Kreenrieder Weiher war Sitz des Schinders und Scharfrichters der Deutschordenskommende (ein Scharfrichter ist zuletzt 1410 durch ein Saulgauer Ratsprotokoll belegt).
Ragenreute: Der Ort liegt nordöstlich von Eichstegen (Richtung Altshausen) in einem Tal und wurde 1278 erstmals als Ragenrute erwähnt. In jenem Jahr verkauften Ulrich und Berthold von Königsegg einen Hof und eine Mühle (am in Richtung Altshauser Weiher fließenden Mühlbach) an den Deutschorden. Später kaufte dieser den gesamten Besitz Ragenreute.
Reute: Der Weiler Reute wurde 1219 erstmals als Riuiti, 1295 als Rütti bi Altshusen erwähnt. Durch Schenkungen verschiedener Adliger von 1272 bis 1325 kam der Ort nach und nach in den Besitz des Deutschordens.
Der Hof Zwartenberg (heute nicht mehr vorhanden) wurde zuerst 1236 als Zvirtumberg erwähnt und kam vermutlich vor 1236 in den Besitz des Klosters Boos, später des Klosters Baindt. 1398 verkaufte das Kloster Baindt den Hof an die Deutschordenskommende.
Eichstetten am Kaiserstuhl Die älteste erhaltene Erwähnung von Eichstetten stammt von 737 und steht im Zusammenhang mit dem Kloster Murbach. Der Ort ist eine Gründung der Alemannen, worauf die Endung „-stetten“ hinweist. Im 12. Jahrhundert sind im Ort die Herren von Eichstetten (Burg Eichstetten) nachgewiesen.
Eichstruth Eichstruth wurde erstmals 1236 urkundlich erwähnt. Der Name bezeichnet ein mit Eichen bestandenes sumpfiges Gelände.
Eichwalde Der Ort wurde 1673 erstmals als Rahdelandt erwähnt und war zu dieser Zeit ein Freigut, d. h. ein abgabenfreies Landgut des Stadtmajors A. Quappe. Im Jahr 1700 gab es einen Ort Sandacker, Radeland genannt, vor Zeuthen gelegen, der vom Heideläufer und Krüger zu Schmöckwitz gerodet und bestellt worden war. Allerdings mussten sie dem Amt Köpenick die Kosten für die Aussaat entrichten. 1743 erschien erstmals die Schreibweise Radeland, damals in Verbindung mit einem Vorwerk und einem Hammelstall. Zehn Jahre später kam es vom Amt Köpenick in die Herrschaft Königs Wusterhausen – wie viele andere, umliegende Gemeinden durch Aufkauf des Königs. Demzufolge erschien es 1773 als königliches Vorwerk, indem 1781 zwei Pfälzer Kolonisten angesiedelt wurden. 1801 wurde der Ort mit einer Meierei unweit Schmöckwitz geführt.
Eickeloh
Eicklingen Zu Eicklingen gehören die Ortsteile Klein Eicklingen (Lüttjen Eikeln), Groß Eicklingen (Groten Eikeln), Sandlingen (Santeln), Schepelse (Scheipelse), Neu-Schepelse und Paulmannshavekost. Groß Eicklingen ist der alte Dorfkern des Hauptortes, ist jedoch inzwischen deutlich kleiner als Klein Eicklingen.
Die beiden Ortsteile trennt der „Horstgraben“, von den Eicklingern oft „Horste“ genannt. Der Horstgraben mündet ebenso wie das Flüsschen Harlake in die Fuhse.
Eigeltingen Der Name Eigeltingen geht auf einen Sippenführer namens „Aigold“ zurück, der sich im 3. oder 4. Jahrhundert hier niederließ.
Eigeltingen wurde im Jahre 764 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt.
Eiden=Ostereiden und Westereiden, Mitte 1200 Edin.
Eigelstein, (Köln) 1134 iuxta portam que dicitur Eigelis, 1172-80 Eigylsten, Egilsten. Germanisch Aigiles staina, Stein- Tor, des Agili.
Eigenbilzen, 1096 Eigenbilesen, 1199 Eigenbilsen. Germanisch aigina, eigen, allodial, + Bilzen.
Eilsleben, 1. Halfte 1100 in Elasluu, Mitte 1200 Eileslove.
Eimersleben, Mitte 1200 Emerslove.
Einer, (Gennebreck) 2. Halfte 1100 Enhere, Eneri. Mitte 1200 Enere. Germanisch aina, einsam, + haru, sandiger Hugelrucken.
Eilenburg Slawische Burgbezirksmittelpunkt, seit dem 10. Jahrhundert deutsche Burgward mit Burgflecken, Erweiterung zur Stadt um 1210. 981 Ilburg, 1012/18 Ilburg, 1229 Ylinburch, 1314 Ileborch 1482 Eylenburg, -berg, 1591 Eulenburg (erhalten im Namen der Grafen von Eulenburg). Offenbar zu einem alten (indogermanisch?) Element Il-, das auch in Gewässername wie Ihle (zur Elbe) mit dem Ortsname Ihleburg, Ilse swach enthalten ist und eventuell zu indogermanisch *el-/*o l‘fließen’ gehört. Es könnte für einen Abschnitt der Mulde gegolten haben und wurde im Altsorbisch an *ił ‘Lehm, Ton’ angeglichen. Appellativa kommen als Bestimmungswort in Mischnamen nicht vor. In der Barockzeit wurde Eiz u Eu gerundet (Eulenberg).
Eilscheid
Eilsleben Das Vorhandensein einer Burg (Beverburg/Bärburg) wird urkundlich erst 1206 im Zusammenhang mit ihrer Zerstörung belegt. Bis 1480 gab es die zwei Orte Westereilsleben und Ostereilsleben, von denen letzterer aufgegeben wurde. Zum Ende des Mittelalters hatte Eilsleben das Ansehen einer Stadt, weil der Ort teilweise von einer Mauer umschlossen war, die zwei Tore aufwies, sowie ein Rathaus, eine Ratswaage und das Recht des Bierbrauens besaß.
Eime Eime wurde im 13. Jahrhundert gegründet, obwohl hier und da Spuren[2] einer viel früheren Besiedlung gefunden wurden. Im Mittelalter befand sich auf dem Gebiet von Eime ein Gericht namens Königsstuhl, an dem im Namen der deutschen Könige die Gerechtigkeit geübt wurde. Diese Tatsache erklärt den steinernen Königsthron im Gemeindewappen.
Eimeldingen Die früheste bekannte urkundliche Erwähnung datiert von 764. Der Ort wurde damals Agimotingas (= bei den Angehörigen des Agimot) genannt. Damals kaufte Abt Fulrad von der Abtei Saint-Denis bei Paris von einem fränkischen Grafen Güter im Breisgau, darunter auch solche in Eimeldingen.
Eimen Zur Zeit Heinrichs II. wurde um 1564 die Georgskapelle Eimen als Fachwerkbau errichtet. Um 1667 wurde der Ort als „Hexendorf“ bekannt und wandte sich „aus hochdringender Noth“ mit dem Wunsch nach Hexenverfolgungen an den Herzog Rudolf August.
Eimke Die erste urkundliche Nennung des Hauptortes Eimke stammt aus dem Jahre 1148. Die Kirche wurde wahrscheinlich zu Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut.
Eimsheim Etwa um 500 siedelten sich die Franken an, der Ortsname „Uminisheim“ geht auf den Sippenältesten „Umin“ zurück. Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des im Wormsgau gelegenen Orts findet sich in einer Schenkungsurkunde von 762, mit der Egilolf einen Weinberg in der „Huminsheimer Marca“ an das Kloster Lorsch übertrug.
Einbeck Lage an Leinetalstraße, Gut im 11. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Katlenburg, Ende 11. Jahrhundert Gründung des Alexanderstifts, im 13. Jahrhundert des Marienstifts und der Hospitalskapelle St. Spiritus, Grablege der Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen, 1252 im Besitz des Stadtrechts, Zentrum der Bierbrauerei, Fernhandel mit Einbecker Bier ab 1351 bezeugt, 1368 Mitglied der Hanse. 1103–1106 Enbiche [Original], 1157 Einbike [Original], 1544 Einbeck [Original]. Dem Ortsname l iegt ein Gewässername zugrunde, das Grundwort ist-be(e)ke, hier in der ostfälisch Form -bike überliefert. Das Bestimmungswort En-, Eini st auf germanisch *Ain< indogermanisch *oi-n zurückzuführen, eine Erweiterung der indogermanischen Wurzel *ei-, *oi-, *i ‘gehen’, die zahlreichen europäischen Gewässername zugrunde liegt. Der Gewässername griff die dahinfließende Bewegung des Wassers auf. Es handelt sich wohl um den alten Namen des Krummen Wassers, das durch Einbeck fließt. So Eimke (1148 Embike), Landkreis Uelzen; † Eimbeck (1309 Enbeke), Landkreis Börde; Einbach (1092 Einbac).
Eineborn
Einhaus Einhaus wurde 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt als „Ad unam domum“ (ein einzelnes Haus). Im Jahre 1450 hieß es dann „tom Enenhuse“. Vermutlich war dieses „ene Hus“ ein Zollhaus.
Einhausen (Bergstraße) Klein-Hausen ist aus einer Schenkung, Besitzname: Husun, an das Kloster Lorsch im Jahre 768 hervorgegangen, die im Lorscher Codex dokumentiert ist.[3] In historischen Dokumenten späterer Jahre ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Husun (780), Husen (1101), Husen (1323, 1400) und Hußen (1423).
Groß-Hausen wurde im Jahr 1139 erstmals urkundlich erwähnt.
Einhausen (Werra) Das Zentrum des Ortes bildet eine Wehranlage, die 1369 zur Kirchenburg umgebaut wurde. Der spitze, natursteinerne Kirchturm gibt der Silhouette des Ortes seine Unverwechselbarkeit.
Nach bisheriger Deutung wurde der Ort unter dem Namen Egenenhusen im Jahre 1151 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Nennung bezieht sich auf eine Urkunde des Bischofs Eberhard von Bamberg, die anlässlich einer Schenkung, welche dem Burggrafen Poppo von Würzburg und seinem Bruder Pertholf Grafen von Henneberg die Lehnschaft über Einhausen und andere Orte bestätigte.[3] Einhausen beging daher im Jahre 2001 sein 850. Jubiläum. Eine weitere Urkunde, deren Original heute im Staatsarchiv Bamberg liegt, konnte dann ebenfalls mit diesem Einhausen in Verbindung gebracht werden:
„König Heinrich II. verschenkt auf Bitten seiner Frau Kunigunde dem Bistum Bamberg zwei Güter Egininhusa und Strewe im Gau Grabfeld in der Grafschaft des Grafen Gebehard.“
Dieses Dokument wurde bereits am 1. Juni 1010 angefertigt. Nachdem sich mehrere Historiker auf die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1010 verständigt haben, beging Einhausen 2010 die 1000-Jahr-Feier.
Einig 1103 Inika.
Einöd, 1225 Einode. Germanisch ainodu, Einöde.
Einriche, (Gau an der untern Lahn) 920 in pago qui dicitur Heinrichi, 1023 in pago Einrichi. Germanisch? + rikja, Reich, Herrschaft.
Einscheid (Börfink) 1036 Einsceiht.
Einöllen Einöllen gehörte ursprünglich den Grafen von Veldenz mit Sitz in Meisenheim, die sich im frühen 12. Jahrhundert von den Nahegaugrafen abgespalten hatten. Laut Veldenz-Urkunden aus den Jahren 1268 und 1387 war das Amt Honhelden (in der archaischen Schreibweise Amt) zusammen mit dem Kapellengut Einöllen als Annex einer der beiden Allodialbesitztümer der Veldenzer, der andere war zu dieser Zeit Waldgrehweiler war als Grebwilre bekannt (im Neuhochdeutschen wäre dies Grafenweiler, was „Grafsweiler“ bedeutet). In vielen Fällen dienten diese Allodialgüter den Herren als Sommersitze, sozusagen als Hütten.
Einselthum
Eiselfing
Eisenach (Eifel) „Porcionem nostram de villa Hisnanca, Hisnanca in pago Bedinse“ (Unseren Teil der Villa Hisnanca, Hisnanca im Gau Bitburg) (Wampach I 2 Nr. 47). Mit diesen Worten schenkten Godoin und sein Sohn Helmerich ihre Güter zu Eisenach an die Abtei Echternach, wie es die älteste Originalurkunde aus Echternach aus dem Jahr 762 bezeugt.
In einer weiteren Schenkungsurkunde aus dem Jahr 835 wird Eisenach dann als Hissenacha bezeichnet.
Eisenach (Thüringen) Altthüringisches Dorf (Altstadt) im königlichen Fiscus Lupentia (Großen lupnitz) an altem Verkehrsweg durch die Hörsel, im 12. Jahrhundert Herrensitz, Stadtentwicklung seit 12. Jahrhundert durch Landgrafen von Thüringen (1189 civitas), im 13. Jahrhundert Fernhandelsstadt; Geburtsort von J. S. Bach, heute Bach und Lutherhaus, Fritz-Reuter und RRichard-Wagner-Museum Um 1150 Bertholdus de Isinacha, 1180 Isenacha, Ende 15. Jahrhundert Eyssenach, Eyßenach, 1506 Isennach. Ein offenbar sehr alter Name. Da der Name nicht erst in deutscher Zeit gebildet sein kann und außerdem ein Gewässer mit eisenoxidhaltigem Wasser nicht nachweisbar ist, darf am ehesten von einem noch älteren (vorgermanisch) Namen des Gewässername Hörsel ausgegangen werden. Gebildet zur indogermanischen Wurzel *h1e-i sh2‘kräftigen, antreiben’. Der ursprünglich voreinzelsprachliche Gewässername aus indogermanisch Sprachmaterial hatte wohl etwa die Bedeutung ‘plötzlich sich heftig bewegendes Gewässer’ (vgl. noch heute bei Unwetter und Schneeschmelze die plötzliche Flutwelle der Hörsel). Der Gewässername ist in der germanischen Form *Isina schließlich im Ortsname bewahrt worden, während der Gewässername in germanisch Zeit durch bedeutungsgleiches Hursila verdrängt beziehungsweise ersetzt wurde (vgl. Ersatz des vorgermanisch Gewässername *Lupantia, 778 Lupentia, heute Ortsname Großen lupnitz, durch Gewässername Nesse, 1014 Nazaha). Wie bei anderen Gewässername ist in germanisch Zeit der Gewässername *Isina als *I ̄sinaha – also mit langem A laut vokal – gesprochen und verstanden worden, bis in mittelhochdeutsch Zeit die Form zu I ̄senahe abgeschwächt wurde. Die Angleichung an mittelhochdeutsch ̄ısen ‘Eisen’ ist also erst sekundär volksetymologisch eingetreten. Die Bewahrung von -ach im Ortsname gegenüber sonst-aha1 > -a in Thüringen (vgl. Langensalza) beruht auf landgräflich-thüringischem Kanzleisprachgebrauch. So Eisenberg (Pfalz), (765) 12. Jahrhundert uilla Isemburc, Isinburc, zum Gewässername Eisbach, (766) 12. Jahrhundert Isina, Donnersbergkreis.
Eisenbach (Hochschwarzwald) Eisenbach verdankt seinen Namen dem Brauneisenstein und Pyrolusit, der von 1478 mit Unterbrechungen bis 1942 hier abgebaut wurde. Pyrolusit war einst wichtig zur Herstellung von farblosem Schwarzwaldglas, das vorher als grünliches Waldglas bekannt war.
Eisenberg (Allgäu) Die Herrschaft Eisenberg war ursprünglich Eigentum der Herren von Hohenegg. 1382 übergab Bertold von Hohenegg seinen Besitz an Herzog Leopold III. von Österreich (1351–1386), um ihn anschließend für sich und seine Erben als Lehen wieder zu erhalten.
Eissen, 1217 Eysene.
Eisenberg (Pfalz) Eisen und Bronzeherstellung sowie Tonabbau und -verarbeitung seit römisch Zeit, was einem sehr reinen, weltweit begehrten Klebsand zu verdanken ist. Der Ort war zunächst fränkisch Königsgut, gehörte dann zum Bistum Metz, schließlich zu Nassau-Weilburg. Seit 18. Jahrhundert Eisenwerk. 767 Hysinburc, 1552–57 Eysenburg; Eisenberg (1824). Die oft genannte Erster wähnung von 765 uilla Isemburc, Isinburc ist eine Fälschung von vor 1175. Das Bestimmungswort entwickelte sich aus einem vorgermanisch Gewässername *Isina/Isana durch eine volksetymolgie. Umdeutung zu Eisen-, das auf mittelhochdeutsch îsen/îser ‘Eisen’ zurückgeht. Das Grundwort ist zunächst -burg, seit dem 15. Jahrhundert -berg. Eine von Germanen burg genannte römisch Siedlung, ein vicus, ist in Eisenberg nachgewiesen. Der ursprüngliche Ortsname ist demnach als ‘Vicus an der Isina/Isana’ zu deuten.
Eisenberg (Thüringen) An alter Straße von Jena nach Zeitz und Altenburg entstand in erster Hälfte 12. Jahrhundert Kaufmannsniederlassung, dazu frühe Bergbausiedlung auf Eisen um 1160 (heutige Altstadt, 1274 antiqua civitas); Ende 12. Jahrhundert planmäßig angelegte Neustadt mit markgräflicher Burg (1219 civitas); 1217 Zisterzienser-Nonnenkloster; im Mittelalter Eisengewinnung und -verarbeitung, Größte Barockkirche von Thüringen (erbaut 1675). 1190 Isenberc, 1219 Isenberc, ab 1467 Eysen-, Eisenberg, 1563 Eysenbergk. Gebildet mit mittelhochdeutsch ̄ısen ‘Eisen’ und Grundwort-berg, also zunächst Bergname, der auf den Ort überging: ‘Ort am Eisen (enthaltenden) Berg’. Die Diphthongierung von ̄ı > ei trat etwa im 14. Jahrhundert ein und setzte sich in der Schrift im 15. Jahrhundert durch. Da in der Überlieferung der Ortsname kaum mit dem Grundwort-burg vorkommt (13. Jahrhundert Ysenburch), ist ein ursprünglich Burgname ‘eisenharte Burg’ wie bei Stollberg < Stahlburg unwahrscheinlich. So Eisenberg, Donnersbergkreis (765) 12. Jahrhundert Isinburc, später sekundär -berg, ursprünglich vorgermanisch Gewässername; Flurname (Bergname) Eisenberg, 1028 m, im Erzgebirge, bei Oberwiesenthal, 562 m, im Rothaargebirge, HE, 635 m, im Knüllgebirge.
Eisendorf
Eisenheim Bisher ging man von einer ersten Erwähnung Eisenheims im Jahre 788 als „Isanesheim“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda aus. Hierauf bezog sich auch die 1200-Jahr-Feier 1988.
In einer Urkunde aus dem Jahr 772 ist ein „Isinleiba“ bzw. „Isleiba“ erwähnt (Urkundenbuch des Klosters Fulda), von dem vermutet wird, dass ebenfalls Eisenheim gemeint ist. Belegt ist das jedoch nicht.
Eisenhüttenstadt Gegründet durch den meißnischen Heinrich den Erlauchten, später zu Kloster Neuzelle gehörig, dann mit der Niederlausitz zu Sachsen und 1815 zu Preußen gekommen. 1286 Forstenberg, 1293 civitas Vurstenberg [Original], 1313 Vorstenberch [Original]. Der ursprüngliche Name bezieht sich auf die Gründung durch den Markgraf von Meißen und gehört zu mittelniederdeutsch vörste, vürste ‘Fürst, Herzog, Herrscher’. Der 1961 eingeführte Name wurde nach dem Eisenhüttenkombinat geprägt. Ähnlich Fürstenberg/Havel, Landkreis Oberhavel.
Eisenschmitt Eisenschmitt wird im Jahre 1372 als „Yssensmyt uff der Salmen“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Ergiebigkeit der Eisenerzvorkommen, die Gewinnung von Holzkohle in den umgebenden Wäldern zum Betrieb der Öfen und die Möglichkeit der Verhüttung durch die Wasserkraft der Salm waren groß genug, um langfristig Eisenhütten zu betreiben. Dies wiederum bedingte die Ansiedlung von Hüttenarbeitern und damit die Gründung und Vergrößerung eines Dorfes.
Eisfeld Eisfeld wurde in einer zwischen 802 und 817 zu datierenden Urkunde erstmals als Asifeld erwähnt, in der Graf Erpho, möglicherweise Bruder von Emhilt, Gründerin des Klosters Milz, seine dortigen Besitztümer an das Kloster Fulda vermacht. Im einheimischen Dialekt heißt Eisfeld „Aasfald“, was auch auf Aasen (Essen) zurückgeführt wird. Die weitere Geschichte Eisfelds liegt für mehrere Jahrhunderte im Dunkeln, bis Graf Berthold VII. von Henneberg es 1316 als Teil der sogenannten Neuen Herrschaft Henneberg bzw. Pflege Coburg mit Unterstützung des späteren Kaisers Ludwig des Bayern, dessen Berater er war, von Johann von Brandenburg (zurück) erwarb. In der entsprechenden Urkunde wird Eisfeld erstmals als Stadt erwähnt und erhielt 1323 von Graf Berthold das Recht zur Ummauerung.
Eisighofen
Eisingen (Baden) Der Ort Eisingen hat eine lange Besiedlungstradition und wird im 10. Jahrhundert in Urkunden des Bischofs von Konstanz im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Reichenau erwähnt.
Eisingen (Unterfranken) Eine fränkische Siedlung ist in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts zu datieren. Seit 1164 hatte das Kloster Oberzell Besitz in Eisingen, ihm oblag auch bis in die Neuzeit die seelsorgerische Betreuung des Ortes.
Eislingen/Fils Der Ort entstand 1933 durch die Vereinigung der selbstständigen Gemeinte Groß und Klein-Eislingen, erst ab 1437 lassen sich die beiden Ort auseinanderhalten (Grossen Yßlingen beziehungsweise Klaynyßlingen) und haben wohl eine gemeinsame Geschichte, seit 1492 ist Kleineislingen und seit 1803 auch Großeislingen württembergisch. Gotisch Dorfkirche St. Jakob, Eislinger Schloss. 861 (Kopie 16. Jahrhundert) Isininga, um 1121 (Kopie 12./13. Jahrhundert) Isinign, 1268–86 Isiningen [Original], 1348 Ysnigen [Original], 1438 Yslingen [Original], 1440 Großeißlingen. Es handelt sich wohl um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen I ̄sino; der Name bedeutet dann ‘bei den Leuten des ̄Isino’. Die Entwicklung zu Eislingen erfolgt über die Diphthongierung mittelhochdeutsch ̄ı zu ei und die Dissimilation von n-n zu l-n. Seit der Zusammenlegung von Groß und Kleineislingen im Jahre 1933 führt der Ortsname als Zusatz den Gewässername Fils.
Eitelborn Um 1300 gelangten die Helfensteiner, die als Ministerialen im Dienste des Erzbischofs von Trier standen, in den Besitz des Herrenhofes „Denzinrode“ (heute Denzerheide) bei Eitelborn. 1310 erbaute Heinrich von Helfenstein an beherrschender Stelle über dem Tal des Emsbaches die Sporkenburg, so genannt nach dem Bannforst. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zerstörten die Franzosen die Burg, deren Ruine heute rheinland-pfälzisches Eigentum ist. Das Geschlecht derer von Pfaffendorf mit der Seitenlinie der Meinefelder von Ehrenbreitstein war 1325 und noch 1375 mit dem Dorf Eitelborn belehnt. Diese wurden 1440 von den Helfensteinern abgelöst.
Eitensheim Eitensheim, an der römischen Handelsstraße Manching–Pfünz gelegen, gehörte zur Grundausstattung des im 8. Jahrhundert gegründeten und von dem Adeligen Suidger mit dem Meierhöfen von Eitensheim, Möckenlohe, Buxheim und Adelschlag als Eigenmark ausgestatteten Eichstätter Bistums. 908 als „Itensheim“ in einer Urkunde König Ludwigs IV. für den Eichstätter Bischof Erchanbald erstmals erwähnt, war der Ort jahrhundertelang eng mit dem Eichstätter Domkapitel verbunden: 1179 wurden dem Domkapitel durch Papst Alexander III. und erneut 1186 durch Papst Urban III. zwei Drittel des Neubruchzehents in „Itensheim“ bestätigt. 1122 ist mit „Hezel et Regenhere de Itenesheim“ ein Ortsadeliger als eichstättischer Ministeriale genannt.[8] Auf dem „Mayrhoff“ saßen siegelfähige, also niederadelige Personen, von denen aus dem 14./15. Jahrhundert einige namentlich bekannt sind.
Eiterfeld Burg Fürsteneck (ab 1330 bezeugt; Umbau im 18. Jahrhundert), Schloss Buchenau (Hauptanlage um 1580, Hauptschloss 1611–1618 im Weserrenaissancestil, Fachwerkbau des 17. Jahrhundert), ö von Eiterfeld liegt das „Hessische Kegelspiel“ (Kuppen Ansammlung aus Basaltsäulen mit vulkanischem Ursprung). 845 in Eitrungfeldono marchu [Original], 1300 Eitervelt; Eiterfeld (1799). Der Ortsname ist Kompositummit dem Grundwort -feld ‘freies, offenes Land; Ackerund Wiesenflur’ im Gegensatz zum ‘Wald’. Der älteste Beleg des Ortsnamens zeigt eine alte -on-Ableitung. Das Bestimmungswort bezieht sich auf den Flussnamen, der 780 als Eitraha überliefert erscheint. Zusammensetzung mit dem Grundwort -aha ( -ach1). Basis des Bestimmungsworts ist die Grundform *oid-r, die mit Abtönung erscheint. In der Regel wäre im Indogermanisch bei r-Ableitungen eine Schwundstufe *id zu erwarten. Der vorliegende Fall bildet eine der wenigen Ausnahmen. Anschluss an den Ablaut *eid-/*oid-/*id-, zu die indogermanische Wurzel *oid ‘schwellen’. Der Ortsname i st als ‘freie Fläche an der Eitra’ zu deuten, der Flussname bedeutet ‘Wasser, das anschwillt’.. So Eiterhagen, Ortsteil der Gemeinte Söhrewald, Landkreis Kassel; Eitra, Orsteil der Gemeinte einte Hauneck, Landkreis Hersfeld-Rotenburg,
Eitorf Besiedlung seit dem frühen Mittelalter, 1145 Markt bezeugt und an die Abtei Siegburg vererbt, Kirche 1167 geweiht, um 1170 Augustinerinnenkloster Merten gegründet, später zum bergischen Amt Blankenberg gehörig mit zentralörtlicher Bedeutung. 144 Eidthorpf, 1145 Eichtorp, 1218 Eicdorp. Die variierenden Namensformen gehen zurück auf *Eip-dorp, ein Kompositum aus dem wohl vordeutschen, unerklärten Gewässername Eip, der sich in den zur Gemeinte Eitorf gehörigen Ortsname Mühl-eip und Ober-eip erhalten hat, und dem Grundwort -dorf. Dittmaier vermutet für die unterbliebene Lautverschiebung von -p zu -f entweder ein aus ursprüngliche *eipjo ̄ geminiertes *eippo ̄ oder eine Reliktform, die sich über *Eiftorp und Eichtorp zu Eitorf entwickelt hat.
Eitting
Eixen Eixen und Bisdorf wurden erstmals urkundlich 1248 erwähnt, als Fürst Jaromar II. von Rügen die Gegend dem Bischof von Schwerin schenkte. Der Ortsteil Eixen wurde nach dem Gründer Ritter Henricus de Ecse benannt. Er stammte aus dem Dorfe Eichsen, welches heute Mühlen Eichsen ist. 1322 wurde Kavelsdorf als Kaboldesdorf erwähnt. Die erste Erwähnung war bereits 1226.
Elbe Das niederdeutsche Elv, der hochdeutsche Name Elbe wie auch der tschechische Name des Flusses sind von gleichem Ursprung; der slawische Name Labe ist angesichts seiner Lautgestalt bereits früh aus dem Germanischen oder Lateinischen entlehnt worden. Dabei handelt es sich um den im Urslawischen umfassend einsetzenden Lautwandel, der dem Gesetz der offenen Silbe sowie der Liquidmetathese folgt. Kennzeichen dafür waren, dass Konsonanten und Vokale den Platz tauschten. So wurde aus Elbe das tschechische Labe.
In der Antike nannten Griechen, Kelten und Römer, so etwa Plinius und Tacitus, den Strom Albis, die Germanen Albia. Der althochdeutsche Name des Flusses lautet Elba, der altenglische Ælf, Ielf und der altnordische Saxelfr. Wahrscheinlich ist er etymologisch identisch mit altnordisch elfr „Fluss“,
das in den heutigen skandinavischen Sprachen als schwedisch älv, norwegisch elv und isländisch elfur fortlebt. Der schon im Jahre 18 bei Strabon belegte Name dürfte somit auf ein urgermanisches Appellativum *albijō- (vgl. die latinisierte Form Albia) mit der Bedeutung „Fluss“ zurückgehen, das außerhalb des Nordischen schon früh außer Gebrauch gekommen ist. Die Elbe ist somit von den frühen Germanen schlicht als „der Fluss“ bezeichnet worden, was zur dominierenden Stellung des Flusses in der Norddeutschen Tiefebene passt, der vermutlichen Wiege der germanischen Sprachen – mit Sicherheit aber des Westgermanischen.
Die Bezeichnung könnte analog zum gallischen Flussnamen Albis (heute Aube) als „weißes Wasser“, im Gegensatz zum Namen Dubis (heute Dub) für „Schwarzwasser“, zu deuten sein. Der Name geht vermutlich auf das indogermanische Adjektiv *h2elbʰ-o- „weiß“ zurück und ist mit dem lateinischen albus „weiß“ verwandt.
Elben Am 3. Mai 1316 wurde Elben erstmals urkundlich erwähnt. Einige Gehöfte im Ortskern mögen die Grundlage der Erstbesiedlung gewesen sein. Nach einer Tabelle von 1667 zählte Elben zum Kirchspiel Gevertzhaen (Gebhardshain).
Elb, (Hilden) 1062 in Elbeno.
Elberfeld, (Wuppertal) Bald nach 1160 Elueruelde, 1176 Elvervelde.
Elbergen, (Löningen) +1000 Elliberga,
Elbertshagen, (Wipperfürth) 1200 Eluerthagen.
Elcherath, (Winterspelt) 1222 Elychenroht.
Elbe-Parey Namengebend sind der Gewässername der Elbe und der Name der Ortschaft Parey. 946 Porei, 1014 Porei, 1179 Poregi; Parey (1521). Vermutlich zu einer Grundform altpolabisch *Poraj, aus der Präposition po und *raj, dieses eventuell in der Bedeutung ‘Sumpf ’, in der Urkundlich als -rei, -reg geschrieben.
Elbingen Der Ortsname leitet sich vom Flussname Elbing (erwähnt auch als Ilfing) ab. Der Flussname entstand aus altpreußisch *Ilawings, das aus altpreußisch *il ‘schwarz’ mit den Suffixen -aw und -ing gebildet wurde. Der Ortsname Elbing entstand durch Substitution w > b. In der Adaptation ins Polnisch entstand ein sekundäres l durch die Angleichung der Konsonanten und Elbla.
Elbingerode Albingerode wurde vermutlich 1206 als Alvelingeroth in einer von Papst Innozenz III. für das Stift Gandersheim ausgestellten Urkunde erwähnt. Darin gab Innozenz III. dem Stift die Bestätigung, im Ort begütert zu sein.
Elbtal
Elchesheim-Illingen Die Gemeinde Elchesheim wird erstmals im Jahr 1102 urkundlich erwähnt. In dieser Zeit war Elchesheim ein Gut, das aus einem Herrenhof und einer Burg bestand. Diese Burg war Eigentum des Kaisers Heinrich IV. Sie diente ihm und seinem Gefolge bei den ausgedehnten Jagden zum vorübergehenden Aufenthalt. Ein Jahr vor dem Mainzer Landfrieden (1103) schenkte Kaiser Heinrich IV. das ganze Gebiet von Elchesheim dem Hochstift Speyer. Die Burg ist längst verschwunden und vergessen.
Elchingen Siedlung, 12. Jahrhundert Gründung Kloster Oberelchingen, 13. Jahrhundert Unterelchingen an Kloster Salem, 1978 Zusammenlegung Thalfingen, Ober und Unterelchingen zur Gemeinde Elchingen. 1104 Alechingen, 1150 Elchingen, 1158 Alchingin [Original], 1301 Aelchingen; Elchingen (1498). Der Name ist auf den zu erschließenden Rufnamen *Alicho zurückzuführen, der durch das Gruppenzugehörigkeits suffix-ingen abgeleitet wurde (‘die Leute des Alicho’). Später wird der mit -ingen abgeleitete Insassenname auch als Siedlungsname verwendet (‘Siedlung bei den Leuten des Alicho’) und umgelautet. Die in der Benennung der Ortsteil Ober und Unterelchingen noch vorhandenen Unterscheidungsglieder gehen auf die Gründung des Klosters zurück.
Elchweiler Wappenbegründung: Das Elchgeweih symbolisiert den Ortsnamen (redendes Wappen) und das Schachbrettmuster verweist auf die frühere Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim.
Eldena
Eldetal Der Name geht auf den Fluss Elde zurück, der durch die Gemeinde fließt.
Eldingen
Elfershausen Der Name Elfershausen besteht aus dem Personennamen des Ortsgründers Adalfrid und einer Pluralform des althochdeutschen Grundwortes hûs, das Haus bedeutet.
Elgersburg
Elisabeth-Sophien-Koog Nach einer Überschwemmung von Nordstrand im Jahr 1634 überließ König Friedrich III. von Dänemark vier Niederländern Ländereien mit Privilegien unter der Bedingung, dass sie die Deiche reparieren würden. Den Nordstrandern selbst war dies nicht gelungen. So entstanden 1654 der Friedrichskoog (Frederikspolder), 1657 der Marie-Elisabeth-Koog (oder Osterkoog) (Maria-Elisabethpolder), 1663 der Trendermarchskoog/Polder und 1692 (nach langem Kampf) der Nieuwe Polder/Koog zwischen 24 Kandidaten). Doch bevor die durch die Polder geschützten Salzwiesen eingedämmt werden konnten, machte eine Reihe von Sturmfluten zwischen 1717 und 1720 den Schutz der Polder selbst dringend erforderlich. Deshalb wurde der 570 Hektar große Christiaanskoog, benannt nach König Christian VI. von Dänemark, erstmals von den Niederländern fertiggestellt. 1751 zerstörte eine Sturmflut die Deiche. Die Niederländer waren nun ruiniert und verkauften ihren Besitz an die stärkere lokale Bevölkerung, die jedoch nicht über die Mittel verfügte, einen neuen Polder zurückzuerobern. Im Jahr 1768 erwarb Jean Henri Desmercières das Recht, den Christianpolder neu zu gestalten. Er erwarb damit die alten Privilegien für sich und seine Erben. Ein königlicher Erlass von 1771 erweiterte die Privilegien weiter. Desmercières ließ einen neuen Deich bauen, der flach zur Meerseite hin anstieg, und benannte den Polder nach seiner Frau Elisabeth Sophie, der Gräfin von Friis (17774-1799). 1770 fand er Käufer und Pächter für das neue Land, auf dem sich ab Juni 1771 Menschen niederlassen konnten. Er baute Abwasserkanäle und Straßen. Dort siedelten vor allem alte Familien von Nordstrandern um, da dem Privileg zufolge Selbstverwaltung erlaubt war. Dieser Ausnahmezustand gilt weiterhin.
Im Jahr 1825 brachen bei einer Sturmflut die Deiche und die Polder von Nordstrand wurden überflutet. Der Deich von Desmercières hielt jedoch stand und andere Deiche wurden nun mit dem gleichen flachen Profil wieder aufgebaut. Um die hohen Kosten zu decken, versuchte der Vertreter des Königs, Elisabeth-Sophia-Koog zum Mitglied der Wasserbehörde zu machen, doch Desmercières‘ Erben verteidigten ihre Privilegien vor Gericht.
Elker, (Beckum) +1000 Athalheringuui, germanisch Apalaharingo wika, Tochtersiedlung der Leute des Apalahari, (apala Adel + harja, Heer)
Elkenroth Rodung bei der Ellbach.
Elleben
Ellefeld
Ellenberg (Hunsrück)
Ellenberg (Württemberg)
Ellenhausen Im Jahre 1100 wurde Ellenhausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Elkinhusin nach Helchinhusin zu Ellenhausen.
Ellenz-Poltersdorf 1135 Elenze, 1163 Elenzen. Keltisch Gewässername Alantia. Ellenz wird erstmals um 1100 in einem Güterverzeichnis des Stifts Karden erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung Poltersdorfs stammt aus dem Jahr 1178.
Ellen, (Aa) 1222 Alina.
Eller, (Düsseldorf) 1151-53 Elnere, 1180 Helnere.
Ellersdorf, (Völpke) 1. Halfte 1100 Adalgerasthorpa. Germanisch Apalagairas porpa. Siedlung des Apalagair.
Ellerstadt, 1196 Elrestat.
Ellesheim, (Mutscheid) 814 Elandesam.
Ellewick, (Ammeloe) 828 Elleuuih. Germanisch Aljan wika, Tochtersiedlung des Aljo.
Ellingsen, (wüst bei Ehringen) 1015-25 Illandehusen. Germanisch Idulanda husum. Zu den Häusern des Idulanda.
Ellwerath, (Trier) 846 Ekkileiuesroth. Germanisch Aggalaibes ropa. Rodung des Aggalib, (agjo, Schwert + laiba, Sohn)
Elmelage, (Bakum) +1000 Elmloa, Elmloha. Germanisch elma- Ulme + lauha, Waldchen auf Sandhügel.
Elmenhorst, (Sendenhorst) + 1000 Elmhurst. Germanisch elma, Ulme + hursti, waldiger Hügel im Sumpfland.
Elmpt, (Aa) 1203 Elmet. Germanisch elmopu, Kollektiv zu alma, Ulme.
Elp, (Haan) 1148 Elpe. Altgermanisch Alapja, Siedlungsname abgeleitet von Alapo- Gewässername.
Elpe, (Herten) Mitte 1200 Elepe. Idem.
Elsaff, (Koblenz) 886 ad Elisapham, 1222 Elsaffe. Altgermanisch Gewässername alisapo, zu aliso. Erle.
Elsdorf, (Köln) 1123-31 Echilistorph, 1141 Echistorph. Germanische Agiles porpa, Siedlung des Agil.
Elsen, +115 Castellum Alisonem, 1036 Ilasan.
Elsen, (Grevenbroich) 1190 Else.
Elsey, (Hohenlimburg) 1200 Elseyge. Germanisch aliso, Erle + agjo, scharfer Bergrucken.
Elten, 944 Eltnon, 1000-1100 1021-24 Eltnensis, ad montem Eltne. 1219 Altene.
Eltz, (Moselkern) 1157 Elze, 1224 Eilze.
Ellerau
Ellerbek
Ellerdorf
Ellerhoop
Ellern Die in der Grenzbeschreibung der Kirche in Mörschbach im Jahre 1006 erwähnte „Wüste Elira“ (deserta Elira) befand sich wohl nicht in der heutigen Ortslage.
Ellersleben Erstmals wurde Ellersleben, dessen Name sich von der „Erlen“ oder „Ellern“ ableitet, im Jahr 1209 als Elrichsleiben urkundlich erwähnt. In diesem Jahr erkaufte ein Ministerial des Abtes von Hersfeld, Volcold, 2 Hufen Land in Elrichsleiben für das Kloster Heusdorf bei Apolda.
Ellerstadt 1196 Elrestat. Am 19. Dezember 783 wurde Ellerstadt erstmals urkundlich erwähnt: Dokumentiert ist die Schenkung eines Teils der Siedlung „Alaridestath“ an das Kloster Lorsch durch den freien Frank Hubertus. Weitere Schenkungen aus Ellerstadt werden 863, 873 und 908 bzw. 909 an Lorsch und 985 an das Kloster Weißenburg im Unterelsass im heutigen französischen Wissembourg erwähnt. Für das Jahr 1190 sind durch das Kloster Lorsch gräflich-pfälzische Rechte in Ellerstadt aus den Besitztümern des ehemaligen Klosters Weißenburg und der „Vogtei“ nachweisbar. Es gab auch noch ein Reichsgut, dem treue Gefolgsleute, wie der Graf von Hohenfels und der Ritter von Bolanden, zur Seite standen.
Ellgau
Ellhöft
Ellhofen Ellhofen wird im Öhringer Stiftungsbrief über die Gründung des Öhringer Chorherrenstiftes durch Bischof Gebhard II. von Regensburg im Jahre 1037 erstmals erwähnt. Die Hälfte Ellhofens befand sich zu dieser Zeit bereits im Besitz dieses Stifts.
Ellingen Ellingen wurde ursprünglich als Krankenhaus von Walter und Kunigonde van Ellingen gegründet. Später wurde es Kaiser Friedrich I. geweiht. Kaiser Friedrich II. schenkte es 1216 dem Deutschen Orden, der hier eine Komturei gründete. Der Halshof wurde 1322 erworben.
Ellingshausen
Ellingstedt
Ellrich 876 wurde Ellrich als „Alarici“ erstmals urkundlich erwähnt. Alariche, 1229 Elreke, 1229 Elrike wird mit dem altsächsischen Wort alira/elira, „Erle“ und dem Mittelniederdeutschen reke, „Reihe, Heckenzaun“, erklärt. Im Jahr 1286 erhielt Ellrich das Stadtrecht und im Jahr 1332 das Münzrecht. Für Mitte des 17. Jahrhunderts sind die Namen Eller und Ellerich belegt.
Ellscheid Den Römern folgte im 5. Jahrhundert ein germanischer Stamm, die Franken, die über die römischen Straßen in die Eifel zogen. Die römische Herrschaft endete. Die Bevölkerungsdichte nahm erst um 900 zu, als Hedelscheit (heute Ellscheid) entstand.
Der Name Ellscheid weist auf eine Gründung irgendwann in der zweiten Welle der fränkischen Besiedlung zwischen 800 und 1200 hin, da die in der ersten Welle entstandenen Dörfer im Allgemeinen Namen haben, die auf „feld“ oder „rath“ enden. Die Franken ließen sich gern an geschützten Hängen in der Nähe von Wasser nieder. Ellscheid könnte im ländlichen Gebiet des heutigen Struthsuhr entstanden sein, wo Mauerreste gefunden wurden.
Ellwangen (Jagst) Um 764 von dem Hochadeligen Hariolf und dessen Bruder Erlolf als erstes Benediktinerkloster gegründet, im 12. Jahrhundert entwickelte sich aus den zum Kloster gehörenden Wohnbereichen die Stadt, 1229 erstmals als civitas bezeichnet, seit 1802/3 württembergisch. Pfeilerbasilika, Liebfrauenkapelle, Palais Adelmann, Schloss ob Ellwangen, Schönenberg. 764 Kopie (9. Jahrhundert) Elehenfanc, 814 Elechenuuang, 887 Elenuuanga, 987 Elwangen; Ellwangen (1370). Ellwangen ist vermutlich die ‘Siedlung beim Weideland des Alaho’. Es liegt dann eine Zusammensetzung mit dem Grundwort althochdeutsch-wang ‘Feld’ und dem Personennamen Alaho vor. Für die weitere Entwicklung wäre eine Ausgangsform *Alahinwang vorauszusetzen, die Genitivendung -in löst Assimilation des zweiten a zu i aus, dass den Umlaut des ersten a zu e hervorruft. Die sprachlich ebenfalls mögliche Verbindung zur Tierbezeichnung althochdeutsch elaho, mittelhochdeutsch elch ‘Elch’, hat wohl der Schreiber der Vita Hariolfi von 764 im Sinn, der -wang in -fanc umdeutet und den Namen auf althochdeutsch *fang, mittelhochdeutsch vanc ‘Fang’ bezieht. Bei dieser Deutung liegt ein Ereignisname vor.
Ellweiler Ellweiler wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Ellzee
Elmenhorst (Lauenburg) Das Dorf wurde im Jahr 1230 im Ratzeburger Zehntregister zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Elmenhorst (Stormarn)
Elmenhorst (Vorpommern)
Elmenhorst/Lichtenhagen Eine Siedlung rund um einen Grünplatz namens Lichtenhagen ist seit 1264 im Zusammenhang mit einer kirchlichen Ernennung urkundlich erwähnt, und die Kirche selbst hat eine erhaltene Erwähnung aus dem Jahr 1319, als die Kirche bereits gebaut war.
Elmshorn Der Ort wurde erstmals 1141 als Elmeshorne urkundlich erwähnt.
Elmstein Elmstein entstand aus der Burg Elmstein, die ihrerseits im 12. Jahrhundert von den Pfalzgrafen bei Rhein erbaut wurde. Die Randzentren entstanden später, meist als Erweiterungssiedlungen für Holzfäller, als Standort eines Sägewerks oder, wie Röderthal, als Bergbausiedlung.
Elpersbüttel In Busenwurth finden sich die ältesten Besiedelungsspuren der Seemarsch. Bereits 50 n. Chr. wurde dort ein Wohnstallhäuschen auf einer Wurt errichtet. In Lütjenbüttel wurde eine größere Ausbauwurt aus dem 12. Jahrhundert entdeckt.
Elsdorf (Niedersachsen) Elsdorf wurde 1024/1028 erstmals als Alliestorpe in einer Urkunde des Verdener Bischofs Wigger erwähnt. Die heutige Feldsteinkirche wurde zwischen 1797 und 1799 gebaut.
Wohl nicht in Elsdorf selbst, sondern im benachbarten Burg Elsdorf lebte um 1050 eine Dame höchsten Adels namens Ida von Elsdorf. Sie war nach dem zweihundert Jahre später schreibenden Chronisten Albert von Stade väterlicherseits eine Nichte Kaisers Heinrichs III. und mütterlicherseits eine Nichte des Papstes Leo IX.
Sie errichtete am Ende des 11. Jahrhunderts zusammen mit ihrem Sohn Burchard eine Burg.
Elsdorf (Rheinland) Fränkisch Besiedlung, 1131 erstmals bezeugt, Ortsteil e z.Transsumpt. älter, bis 1794 zu Jülich, Amt Bergheim, ab 1816 Bürgermeisterei. 1131 Echilistorp [Original], 1141 Echilstorph, 1166 Eilsdorp. Kompositum aus Personennamen Eichili, Aigili mit -ili-Suffix und Appellativum-dorf; nach Tilgung von zwischenvokalischem -ch/g und nur schriftsprachlicher Lautverschiebung p > f, heutige Schreibung Elsdorf, mundartlich Elzdörp.
Elsdorf-Westermühlen Elsdorf wurde 1340 erstmals als Elerstorp erwähnt. Obwohl der erste Teil des Ortsnamens der niederdeutschen Bezeichnung für Erle (Eller) ähnelt, besteht etymologisch wohl kein Zusammenhang.
Elsendorf
Elsenfeld 1248/ 1249 Elsaffe, Elsaphe, 1325 Elsaffe, 1345 Elsaf, 1594 Eilsuf, 1625 Elsenfeld. Seit 1232 zu Mainz, 1814 an Bayern. Ausgangsform ist der Gewässername althochdeutsch *Elisaffa ‘Erlenbach’, eine Zusammensetzung mit dem Grundwort -affa (Aschaffenburg) und dem Bestimmungswort *elisa (< germanisch *aliso ̄) ‘Erle’. Der Name des Marktes war zunächst mit dem Namen des Flusses identisch, an dessen Mündung in den Main Elsenfeld liegt. Im 17. Jahrhundert wurde der Ortsname gleichsam neu geschaffen, indem die Endsilbe als -feld interpretiert und die neue Kompositionsfuge (*Else-feld) durch -en analogisch aufgefüllt wurde: Els-en-feld. So Unter-, Oberelsbach, Landkreis Rhön-Grabfeld.
Elsfleth Im 12. und 13. Jahrhundert war Elsfleth Treffpunkt der Vertreter des Rüstringer Landes und der Stadt Bremen, seit 1350 nimmt der Oldenburger Einfluss zu. Mit Wesermarsch 1667 bis 1773 dänisch, seit 1774 oldenburgisch, 1811 bis 1813 französisch besetzt. Als oldenburgische Zollstelle entwickelte sich der Ort. 1220 Elsflete, 1285 Elsvlete, (1383) to Elsflete. Umstritten ist die Frage, ob der in den Annales Petaviani (MGH SS I; Ende 8. Jahrhundert?) erwähnte Ort Alisni mit Elsfleth gleichgesetzt werden kann und ob Alisni und Elsfleth aus namenkundlicher Sicht miteinander verbunden werden können. Geht man von dem heutigen Namen und dessen Überlieferung seit 1220 aus, wird man an ein Kompositum aus mittelniederdeutsch else, norddeutsch Else ‘Erle’ und mittelniederdeutsch vlêt ‘fließendes Wasser, Gewässer, Wasserlauf, Lauf, Flusslauf; natürlicher Wasserlauf, Bach, Fluss, Flussarm, Mühlbach; Graben, Kanal mit fließendem Wasser, Entwässerungsgraben, Moorgraben, Bruchgraben’, norddeutsch Fleet ‘größerer Abzugsgraben, schiffbarer Kanal’, denken müssen. Dazu passt Alisni von der Bildung her und wahrscheinlich auch von der Etymologie her nicht.
Elskop
Elsnig
Elsteraue
Elsterberg Die angeblich im Jahre 1198 ausgestellte Urkunde mit der Erwähnung eines Rayero de Elsterberg ist höchstwahrscheinlich eine Fälschung und kann frühestens Mitte des 13. Jh. verfasst worden sein. Die erste sichere urkundliche Ersterwähnung Elsterbergs datiert auf den 25. April 1225. Ob die Burganlage Altes Haus Elsterberg, die 38 Meter über der Elster auf dem Weßnitzfelsen stand, älter ist als die Burg Elsterberg, ist archäologisch bisher nicht belegbar. Der Name der Stadt leitet sich aus dem Namen der Burg her – nach der Lage an der Elster.
Elsterheide
Elstertrebnitz Es könnte möglich sein, dass Eulau im Jahre 1268 in einer im Urkundenbuch des Hochstiftes Merseburg abgedruckten Urkunde des Markgrafen Dietrich von Landsberg erstmals als Ylowe genannt wird. Dort wird er jedoch mit Ihlewitz bei Gerbstedt in Zusammenhang gebracht. Der Ortsname stammt wahrscheinlich von ilow (il für „Lehm“, „Ton“) ab und änderte sich seit 1482 von Ylo über Ilaw und Eylaw zu Eulau.
Elstertrebnitz, als ältester der sieben Ortsteile, wurde 1039 erstmals in den schriftlichen Quellen erwähnt. Die altwendische Bezeichnung Trjêbnica bedeutet Ort der Rodung; Elster oder auch Alster kann von fließen kommen. Seit 1290 als Trebnitz bezeichnet, änderte sich der Ortsname über Trebicz (1468), Trebenitz (1548) und Elster Trebenitz (1590) zum heutigen Elstertrebnitz.
Tannewitz wurde im Jahre 1350 im Lehnbuch von Friedrich dem Strengen als Tannewicz erwähnt und soll seinen Namen von der Sippe der Tannova erhalten haben.
Elsterwerda Im 11./12. Jahrhundert zum Schutz des Elster übergangs angelegte Burg mit Siedlung, im 14. Jahrhundert Städtchen. Bis ins 18. Jahrhundert Kleinkaufleute, Fischer. 1211 Rudolfus sacerdos de Elsterwerden, 1372 daz stetichen Elstirwerde, 1752 Elsterwerda. Der Name bedeutet ‘Siedlung auf oder bei einer von der Elster umflossenen Insel’. Der Gewässername Elster (1017 Nigra Elstra, 1200 Alestra) gehört zur ältesten Namenschicht und ist zu der indogermanischen Wurzel *el-/*ol‘fließen, strömen’ zu stellen, gebildet mit dem -str-Suffix. Zum Grundwort-werda. Ähnlich Bad Elster, Vogtlandkreis, Elstra, Landkreis Bautzen; Elster (Elbe), Landkreis Wittenberg; Bad Liebenwerda, Landkreis Elbe-Elster.
Elstra Aufgrund der Ähnlichkeit des Ortsnamens mit dem Wort „Elster“ (deutsch für Elster) werden Elstern häufig im Selbstidentitätsnamen der Stadt verwendet.
Elterlein
Eltmann Gegründet c. 741, während einer Zeit des Ausbaus der Zivilverwaltung und der militärischen Befestigungen im fränkischen Raum, wird Eltmann erstmals in historischen Aufzeichnungen des 8. Jahrhunderts als „Altimoin“ oder „Eltimoin“ erwähnt, interpretiert als „am oberen Main“, oder vielleicht treffender als „am alten Main“, was möglicherweise die Lage an einem Seitenarm des Mains bezeichnet. Eltmann erhielt 1335 unter Kaiser Ludwig dem Bayern die Stadtrechte. Die erste Verwendung der Schreibweise „Eltmann“ taucht in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1456 auf, eine endgültige Vereinheitlichung der Schreibweise erfolgte jedoch erst im 17. Jahrhundert.
Eltville am Rhein Burg (1330–44 an der Stelle älterer Anlagen errichtet, seit 1635 Ruine), Stadtrecht 1332, seit Anfang des 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 15. Jahrhundert Residenzsitz der Mainzer Erzbischöfe, Adelssitze und Fachwerkhäuser des 16.–18. Jahrhundert (Burg Crass), Schloss Reinhartshausen im Ortsteil Erbach, Kloster Eberbach. Weinbauamt mit Weinbauschule; Weinbau und Weinhandel (bereits Mitte des 13. Jahrhundert ist ein Weinmarkt erwähnt). [1060–1072] in Altauilla, 1069 (Fälschung 12. Jahrhundert) Elteuile, 1097 in villa Alteuila, um 1100 Eldvile, 1148 Eltivile, 1151 Eltevil, 1151 Altevile, 1297 in villa Elteuile, 1373 Eltvil, 15. Jahrhundert in Altauilla, 15. Jahrhundert in Eltueil, 15. Jahrhundert Ellfeld; Eltville (1812). Für die Etymologie des Namens gibt es zwei Deutungsvorschläge. Kompositummit dem Grundwort -villa/-ville zu lateinisch villa, feminin ‘Landhaus, Landgut, Vorwerk’. Das Bestimmungswort gehört dann zu dem lateinisch Adjektivisch altus, -a, -um ‘hoch’ oder ‘hochragend’ als Beiwort großer Städte (wegen der erhöhten Lage oder der hohen Mauern). Gestützt wurde die These dadurch, dass sich Reste eines Landhauses nachweisen lassen. Zweifel an dieser Deutung bestehen aufgrund der regulären Entwicklung von lateinisch villa zu -weil. Bis in die Gegenwart ist die Aussprache mit -f (mundartlich Elfel, Elfeld) bezeugt, was gegen lateinisch villa der Römerzeit spricht, denn sonst würde der Ort heute Elwel heißen (analog zu vivarium > Weiher und dem erst seit althochdeutsch Zeit übernommenen viola > Veilchen). Ein andere Überlegung geht davon aus, dass sich aus älterem Hochstat ‘hochgelegener Ort’ für Hochstad ‘hochgelegenes Ufer, Steilufer’ die mönchslateinische Übersetzung durchgesetzt hat, von der man annimmt, sie sei in den geistlichen Kreisen von Mainz in althochdeutsch Zeit entstanden. Dabei wollte man den vorliegenden Ortsnamen wohl von Höchst a. Main abgrenzen, der daneben 780 als Hostat erscheint. Die historisch Überlieferung zeigt den Wechsel des Anlauts von A> E( [1060–1072] Altauilla > Fälschung 12. Jahrhundert Elteuile) durch das -ider Folgesilbe (Umlaut) und Abschwächung der unbetonten Vokale zu -e-, später fällt -e aus (Synkope: um 1100, 1373, 15. Jahrhundert, 1812; Apokope: 1151, 1373, 15. Jahrhundert). Das Grundwort-feld in der Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert entspricht auch der h. mundartlich Form Elfel[d]. In den historischen mundartlichen Formen entwickelte sich -v> -f (1303 Elthefil), wobei der Vokal -i> -e eim Nebenton abgeschwächt wurde (1324 hofe zu Eltfel). Dabei konnte das Grundwort volksetymologisch von -fel zu -feld umgedeutet werden (1525 Eltfeld).
Elvenich=Oberelvenich und Niederelvenich, 100-400 (Albi)ahanis, Albiaen(sis), 855 Albiniacum, 866 Albiniaca. 1140 Eluenich. Gallo-romanisch Albiniacum, abgeleitet vom germanisch Gewässernamen Albi, die Weiße.
Elvert, (Lüdinghausen) +1000 Egilfrithi, Elbridi, Mitte 1200 Elurithe. Germanisch agilfripa, zu Agilfrip gehorig.
Embken (Aa) 1208 Embeke, Gallo-romanisch Abiacum, zu Ambius gehorig?
Elxleben (an der Gera) Eine Legende aus der Zeit Karls des Großen erwähnt im Zusammenhang mit der Aufteilung Thüringens nach der Unterwerfung der Wenden einen Ort Ebbesschleben, was als das heutige Elxleben gedeutet wird. Der Name ist jedenfalls germanischen Ursprungs, wie auch der Ort. Eine nachweislich urkundliche Erwähnung fällt auf den 22. Oktober 973 im Rahmen eines Gütertauschs zwischen dem Erzbistum Magdeburg und dem Kloster Fulda.
Elxleben (Ilm-Kreis) Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 775 unter dem Namen Elgeslebo. In der Ortsmitte befand sich damals eine kleine Turmhügelburg. Sie diente zum Schutz der Bewohner und zur Bewachung des Verkehrs.
Elz 1145 Elise, 1234 Else, 1305 Else, 1409 Else, 1491 Elsse, [1500] (Kopie Anfang. 16. Jahrhundert) Elß, 1537 Elsz, 1710 Els. Die Überlieferung des Ortsnamens setzt 1145 ein und zeigt kaum Veränderungen. Der unbetonte Vokal -i aus dem ersten Beleg fällt aus sprachökonomischen Gründen aus (Synkope). 1491 erscheint inlautend -ss-, in der kopialen Überlieferung vom Anfang des 16. Jahrhundert ist das Endungs-e apokopiert, was der heute Form des Namens entspricht. Ein Anschluss Else < Elsena zu germanisch *alizo ̄ ‘Erle’ ist abzulehnen. Der Ortsname ist unter Einbeziehung der Gewässername zu beurteilen. Elz, r. Zufluss des Neckar, und Elz, links Nebenfluss der Mosel, uswach gehören zum Bestand der alteuropäischen Hydronymie, anzuschließen an eine indogermanische Wurzel *el/*ol ‘fließen, strömen’. Der Ortsname Elz enthält die ererbten Wortbildungsmittel der Hydronymie, denn auch hier ist eine indogermanische Wurzel *el/*ol anzusetzen, allerdings auf germanisch Stufe mit der Bedeutung ‘modrig sein, faulen’. Die Abtönung germanisch *al liegt mehreren Namen zugrunde. Verschiedene Erweiterungen der Wurtzel sind mittelniederdeutsch ulmich, mittelhochdeutsch ulmic ‘verfault’, altnordisch ylda ‘Modergeruch’, norwegisch ulke ‘Schimmel, Schleim’. Die Schwundstufe ist in germanisch Appellativum belegt, vgl. norwegisch ul ‘verschimmelt’, schwedisch ul ‘ranzig’, neuniederländisch uilig ‘verfault’. Bei dem Ortsname Elz < 1145 Elise liegt eine -s Erweiterung vor. Da Ortsname mit -s-Suffix Flussname nahestehen, wurde eine diminutive Funktion für diese Bildungen angenommen. Der Ortsname Elz ist zusammenfassend als ‘Siedlung an der modrigen, sumpfigen Stelle’ zu deuten. So Alfeld, Landkreis Hildesheim; Ahlten, Region Hannover; † Ala, Landkreis Goslar; Oelber, Landkreis Wolfenbüttel.
Elzach Wahrscheinlich zwischen 1287 und 1290 durch die Herren von Schwarzenberg gegründet, 1560 ging Elzach an die Herren von Reischach, dann Besitz der Landgrafschaft Breisgau und seit 1805 badisch. 1178 Eltavelt (entstellte Form in einer Papsturkunde), 1275 Alza, 1318 Elzahe, 1329 Elzah, 1351 Eltzach. Der Ortsname ist aus dem Gewässername Elz übertragen, im entstellten ältesten Beleg vielleicht als Kompositum mit dem Grundwort althochdeutsch-feld, mittelhochdeutsch velt ‘Feld’. Das Grundwort-ach1 wurde sekundär eingefügt.
Elze, Aus einer karolingischen Missionszentrale entstanden, geriet der Ort später immer wieder in den Konflikt zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Fürstentum Calenberg; 1068 Alicga, (um 1135) Aulica, 1151 in Alitse, 1160 de Eleze, 1204 de Elze. Die Zuordnung von 826–876 uswach in Aluchi ist unsicher, jedoch ist dieses das bisher erwogene Aligse nicht. So stehen zwei Überlieferungsstränge nebeneinander: Aulica / Aulika und Alitse, Eleze, Eletse, Elze u.ä. Bei Aulica / Aulika liegt offensichtlich eine Latinisierung mit Hilfe einer Diminutivbildung zu aula ‘Halle, Fürstenhalle’ vor. Lässt man diese Überlieferung beiseite, lösen sich alle Probleme: von einer Grundform *Alika ausgehend ist mit Umlaut und Zetazismus eine Entwicklung über *Elitse, *Eletse, *Eleze zu Elze ohne Frage möglich. Ein Ansatz *Alika kann am ehesten als -k-haltige Suffixbildung zu germanisch *al verstanden werden. Das Suffix kann entweder als germanisch -k-Element aufgefasst werden oder aber als indogermanisch *-g-Suffix. Im letzteren kann ein Anschluss an den Namen der Wolga erwogen werden. Die Ableitungsgrundlage ist entweder die in Gewässername gut bezeugte indogermanisch Wurzel. *el-/*ol ‘Wasser, feucht, fließen’, vgl. Aller, Ola, Alster, Elster, Alpe (Al-apa) uswach, oder aber, wohl eher, eine germanisch Ablautvariante zu schwundstufig germanisch *ul in norwegisch ul ‘faul, feucht, modrig’. So Alfeld, Landkreis Hildesheim.
Elztal Tal in der Elz.
Elzweiler Elzweiler ist vermutlich eine fränkische Gründung. Später war es Reichsland und gelangte 1350 unter die Herrschaft der Wildgrafen. Die alten Stadtmauern sind noch erkennbar.
Embsen Der Beginn der schriftlich überlieferten Geschichte: Im Falle Oerzens ist hier wohl ein Zeitpunkt vor dem bzw. im 10. Jahrhundert wahrscheinlich. In dieser Zeit (genau: im Jahre 988) wird der Nachbarort Tellmer als im Besitz des sächsischen Grafengeschlechts der Bardonen befindlich bezeichnet. Es ist – lt. der Historikerin Gudrun Pischke – eine nicht genau datierbare Mainzer Urkunde von 1104/1105, der Oerzen (und wahrscheinlich auch das unweit gelegene Glüsingen) seine Ersterwähnung verdankt – wenngleich im Falle Oerzens die erste, noch im Original erhaltene Urkunde aus dem Jahre 1298 stammt.
Embühren Der Ort wurde kurz vor 1500 gegründet und hieß ursprünglich je nach Quelle Immigburen, Imingburen oder Imburen.
Embt=Oberembt und Niederembt, 1136 Embe, 1143 Imbe, 1205-14 Eimbe.
Emden Wahrscheinlich um 800 als friesischer Handelsort entstanden, 11. Jahrhundert Münzstätte, 1244 als Zollstätte erwähnt; 1458–1561 Residenz der Reichsgrafschaft Ostfriesland; seit dem 16. Jahrhundert Entwicklung zu einem Hafen von europäischer Bedeutung; Aufbau der Werften, Erdölwerke, Volkswagenwerk, 2. Hälfte 11. Jahrhundert AMVTHON, 1255 de Emetha, 1312 Emutha, 1439 Emeden, 1794 Emden. Die -n-haltigen Formen Amuthon, Emeden uswach sind Dativ-Plural-Formen, die eine Stellenbezeichnung ausdrücken. Es liegt ein Kompositum vor aus ̄e + mu ̄th-, wobei im ersten Teil entweder der Flussname Ehe, älter Ee, oder aber das Appellativum altfriesisch a, e ‘Wasser, Fluss’, vgl. gotisch ahva, altsächsisch, althochdeutsch aha, altniederfränkisch aha, a ̄, steht. Der zweite Teil mu ̄th enthält altfriesisch mu ̄tha ‘Mündung’, vgl. altenglisch mu ̄Da, altsächsisch -mude u. a. in Anremude (Allermöhe), Müden/Aller u. a. Der Name bedeutet demnach ‘an der Flussmündung’ oder ‘an der Mündung der Ehe’. So Muiden, 9. Jahrhundert (Kopie 11. Jahrhundert) in Amuthon, ö Amsterdam; Emmerwolde, 11. Jahrhundert in Amutharia uualda, in Emuthero uualda, nö Groningen; Westeremden bei Groningen, 9. Jahrhundert de Amuthon, jeweils Niederlande.
Emeringen 1292 übergab Markgraf Heinrich von Burgau dem Kloster Zwiefalten um 45 ½ Mark Silber das Eigentumsrecht einiger Besitzungen zu Emeringen, die Berchtolt von Dachsberg (Dienstmann von Graf Heinrich von Veringen) innehatte.
Emerkingen Zur Römerzeit befand sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde ein Kohortenkastell nebst zugehörigem Vicus. Das Kastell befand sich rund 600 Meter nordnordwestlich des späteren Ortes. Es entstand um 45 n. Chr., wurde vermutlich nach den Wirren des Jahres 69 n. Chr. verstärkt und ausgebaut und bestand bis etwa 85 n. Chr. Nördlich und westlich dieses Lagers entstand ein Dorf (vicus), dessen lateinischer Name unbekannt ist und das wesentlich länger bestand als das Lager. Von der Mitte des 1. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. wurde hier außerdem eine Ziegelei betrieben.
Emersacker
Emkendorf Der Ort Emkendorf wurde erstmals im Jahr 1190 als Imekenthorp – benannt nach dem Besitzer, dem Ritter Emcko von Westensee, einem Vasallen der Grafen von Schauenburg und Holstein, – erwähnt.
Emleben
Emkun, (Seppenrade) +1000 Emminghem. Germanisch Emminga haim, Wohnung der Leute des Emmo.
Emmel=Niederemmel und Oberemmel. 893 Embilado, 1098 Embelde, 1135 Emelda.
Emmelkamp, (Altschermbeck) +1000 Emilighem, Mitte 1200 Immelincheim. Germanisch Immilinga haim. Wohnung der Leute des Immilo.
Emlichheim 1312 Ersterwähnung; bis heute stark landwirtschaftlich geprägt. 1312 Emminchem, 1324 Emlichem, 1440 Empninchem. Der Ortsname zählt wohl zu den in der Grafschaft Bentheim vergleichsweise häufigen Namen, die mit dem Suffix-ing(e)heim (-heim) gebildet si nord. Im Bestimmungswort findet sich der Personennamen Emmel, der eine suffigierte Kurzform des Personennamenstammes Am-, mit durch die Endung -ing bedingter Umlautung, darstellt. Möglich ist auch eine Variante des Personennamenstammes Irmin-, Ermin mit Assimilation von -rmz u -mm und Suffix -l. Im Auslaut ist eine Entnasalisierung von -ing zu -ich zu verzeichnen. So Emmelsbüttel, Gemeinte Hohenaspe, Kreis Steinburg.
Emmelbaum Der Ort wurde 1477 erstmals als Emmelbende urkundlich erwähnt. Weitere schriftliche Quellen sprechen 1570 von Emmelbem und 1664 von Emmelbein.
Emmelsbüll-Horsbüll Die Gemeinde hat zwei Zentren. Horsbüll ist das kleinste davon. Das Dorf wird bereits im Waldemarer Landbuch aus dem Jahr 1231 erwähnt. Es war ursprünglich Mittelpunkt eines großen Hofes, der zum Halligengebiet gehörte. Ein großer Teil des Dorfgebietes ist im Laufe der Jahrhunderte im Meer verschwunden. Die Marienkirche stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und ist die älteste Kirche der Region. Durch den Grundstücksverlust liegt die Kirche nun auf dem Deich.
Emmelsbüll entstand an mehreren kleineren Kaianlagen. Die heutige Rimberti-Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ein Teil der Innenausstattung geht auf einen älteren Vorgängerbau aus dem Mittelalter zurück.
Emmelshausen Das Zentrum der Verwaltungsgemeinde liegt an der schon aus vorrömisch Zeit stammenden Straße Bingen-Koblenz. An der Stelle des h. Bahnhofs, ehemalig Halsenbach, befand sich seit Mitte des 13. Jahrhundert eine Gerichtsstätte sowie eine Siedlung Emmelshausen, die bis 1619 noch bewohnt war und im 30-jährigen Krieg unterging. Um 1300 de Emilshusi, 1375 Emelshusen, 1655 Emmelßhaußen, 1925 Halsenbach, Bahnhof; Emmelshausen (1937). Das Bestimmungswort enthält den althochdeutsch Personennamen Amil-. Der Genitiv Singular auf -s bewirkt die Umlautung zu Emils-. Das Grundwort ist mit-hausen gebildet. Der Ortsname bedeutet demnach ‘bei/zu den Häusern des Amil’.
Emmendingen 1094 kann Dietrich von Emmendingen als Grundbesitzer des Ortes nachgewiesen werden, ab der 2. Hälfte des 12. Jahrhundert standen die Herren von Emmendingen in den Diensten der Grafen von Nimburg, im 14. Jahrhundert im Besitz der Markgraf von Hachberg, 1415 an Markgraf Bernhard von Baden verkauft, 1590 Stadtrecht.1091 Anemoutingen [Original], 1094 Anemoutinga [Original], 1184 Anemotingen [Original], 1236 Anmutigen [Original], 1325 Enmettingen [Original], 1573 Ementingen [Original].. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Anemuot; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Anemuot’. Der Name entwickelt sich durch Umlaut von a zu e, Abschwächung des unbetonten u zu e und Assimilation von nm zu mm.
Emmendorf
Emmerich am Rhein Stadterhebung 1233. 828 in uilla Embrici, 1378 van Emberic, 1406 Eymerich [Original]. Das E ist nach Ausweis von Parallelnamen des Typs Ambriki (älteste Belege um 930 im Werdener Urbar für einen Ort in der Nähe von Aurich) das Ergebnis des Primärumlauts. Der im Stadtwappen von Emmerich abgebildete Eimer (altsächsisch ̄embar) ist schwerlich die etymologische Grundlage. Vielmehr handelt es sich um eine Ableitung mit -k-Suffix (als -ja-Stamm flektiert) zu dem voreinzelsprachlichen Gewässerwort *ambr-; b zu m beruht auf totaler Assimilation. Die Ambriki-Toponyme sind somit als ‘Ort am Fluss’ erklärbar. Der Ortsname ist im norddeutschen Gebiet recht häufig.
Emmerke, (Borgentreich) 1015-25 Embriki. Altgermanisch ambrikja-.
Empte, (Dülmen) +1000 Ambiton, Mitte 1200 Ambetthorpa.
Emmering (Ebersberg) Der Ort Emmering wurde im 9. Jh. als Emheringas ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Emheri zugrunde.
Die Erstnennung von Schalldorf erfolgte um 1180 über das Ortsadelsgeschlecht der Schalldorfer (de Schalchdorf), die als Ministerialen der Grafen von Wasserburg genannt sind und bis in das 16. Jahrhundert mit Besitz in Schalldorf nachweisbar sind.
Emmering (Fürstenfeldbruck) Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt in einer Güterliste des Klosters Benediktbeuern aus dem 11. Jahrhundert. Dort wird für die Zeit zwischen 740 und 770 Emeheringen (Bedeutung: bei den Leuten des Emheri) erwähnt. Emmering kann man als eine Urpfarrei im Ampertal bezeichnen, denn schon die Konradinischen Matrikel von 1315 weisen Emmering als Mutterpfarrei für die Tochterkirchen Olching und Esting aus.
Emmerthal Als Gemeindename mit Wirkung vom 1. Januar 1973 entstanden. Der junge Name ist mit dem Grundwort -tal und dem Gewässername Emmer (784 super fluvium Ambra [Original], (822–26) super fluuium Embrine [Anfangs 15. Jahrhundert], 1005 Hambrina, 1226 in de Emmern) gebildet. Den Gewässername enthält auch der an dem Emmer liegende Ortsname Emmern (1183 Embere). Der Gewässername ist auf *Ambria (wegen des späteren Umlautes) zurückzuführen, wird dann durch -n-Suffix erweitert und ist zu indogermanisch *ombh ‘feucht, Wasser’ zu stellen, das in griechisch ómbros, lateinisch imber ‘Regen’ enthalten ist.
Emmerting mmerting wurde erstmals 815 als Ehemutingen in einem Tauschvertrag des Salzburger Bischofs urkundlich erwähnt.
Emmerzhausen Die erste urkundliche Erwähnung von Emmerzhausen fand 1344 unter dem Namen „Engilbrachtshusen“ im „Mannbuch“ der Ritter von Bicken statt. 1561 wurde die Existenz einer im Ort bereits bestehenden Kapelle festgehalten.
Emmingen-Liptingen Liptingen wurde im Jahre 761 als Liubdahinga erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt und gilt deshalb als älteste Gemeinde im Landkreis Tuttlingen.
Emmingen wurde im Jahre 820 erstmals urkundlich als Emminga erwähnt.
Empfertshausen Im Jahre 825 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda zum ersten Mal genannt. Die als „Orentil“ und „Francswind“ genannten Schenker übergaben am 22. September 825 neben anderen Besitztümern im Ort auch 3 Leibeigene und 30 ungezähmte Pferde. 1284 nennt ein Verzeichnis des Klosters Zella für den Ort „Empenfrideshusen 5 Mansen, 3 Halbmansen, 2 Hufen, 2 Kühe, 13 Schweine und 20 Ziegen als dem Kloster zu eigen“.
Empfingen Empfingen wurde erstmals 772 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Emsbüren Der Ort besaß einen der 12 Amtshöfe der Schenkung Karls des Großen an Bischof Liudger von Münster im 9. Jahrhundert Ersterwähnung im 12. Jahrhundert, seit dem 14. Jahrhundert Marktflecken. 1151 Buren. Der Name basiert auf altsächsisch bu ̄r ‘die Bauerschaft, das Dorf” im Dativ Plural (Buriun), vgl. althochdeutsch bu ̄r ‘Haus’, angelsächsisch bu ̄r ‘Zimmer, Behausung, Landsitz’; die Pluralform lässt auf die Bedeutung ‘Haus’ schließen. Der Zusatz Ems (um 1490) bezieht sich auf den nahegelegen Fluss Ems, der Gewässername (1. Jahrhundert Amisia, 946 Emisa) geht auf eine indogermanische Wurzel *am ‘Graben, Flussbett’ zurück. So Büren, Kreis Paderborn; Buir, Ortsteil von Kerpen, Rhein-Erft-Kreis und Ortsteil von Nettersheim, Kreis Euskirchen; Buren, Niederlande; Beyren.
Emsdetten Im Mittelalter Kirchdorf in der Grafschaft Tecklenburg, 1400 zum Fürstbistum Münster, 1803 Fürstentum Rheina-Wolbeck, 1806 Großherzogtum Berg, 1810 Kaiserreich Frankreich, 1813 preußisch. 1178 Thetten, 1277 Detten;1621 Embsdetten. Ursprünglich Simplex-Bildung auf der Basis eines Gewässername, für die eine nicht belegte Ausgangsform *Thiutina (etwa ‘die Lärmende, die Rauschende’) angenommen werden kann. Sie ist anzubinden an den Stamm von altsächsisch *thiotan ‘rauschen, tönen’, altenglisch þeótan ‘heulen, lärmen’. Es handelt sich um eine Bildung mit -n-Suffix, das sich in Gewässername häufig findet. Bereits der Erstbeleg zeigt eine abgeschwächte Form, so dass auch eine Flexionsendung nicht deutlich erkennbar ist. Der ursprüngliche Gewässername wird aber als Dativ-Plural-Bildung zum Siedlungsname geworden sein. Der im 15. und 16. Jahrhundert noch an den Namen angefügte differenzierende Hinweis über die Lage des Ortes an der Ems (z. B. Detten super Emesam, Detten Emes) ist dem Namen später vorangestellt worden und fungiert heute als Bestimmungswort Ems-. Dieser Name geht zurück auf lateinisch Amisia (daraus im 10. Jahrhundert Emisa), das aus der indogermanischen Wurzel *am‘ Graben, Flussbett’ gebildet ist. Es ist nicht klar, ob sich der ursprünglich Gewässername auf den Mühlenbach bezieht, der nö von Emsdetten in die Ems mündet, oder auf die Ems (und bei Benennung mit dem differenzierenden Zusatz nicht mehr verstanden wurde). So Schapdetten, Ortsteil von Nottuln, Kreis Coesfeld.
Emsgau (Gau an der untern Ems, 1. Hälfte 900 Emisga.
Emskirchen 1361 Erwerbung durch die Burggrafen von Nürnberg, 1972 bis 2006 gleichnamige Verwaltungsgemeinde.1132–1147 (Kopie des 15. Jahrhundert) Empichiskirchen, 1136–1139 Empichischirchin, 1156 pro parrochia Enspenkirch ... parrochiam Enspenkjrch, 1158 (Kopie von 1422) matricem ecclesiam in Emskirchen, circa 1305 plebanus in Emskirchen. Grundwort des ursprünglich Gebäude namens ist mittelhochdeutsch kirche ‘Kirche, Kirchengebäude’, -kirchen; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Empichi zu erschließen. Damit ergibt sich die Erklärung ‘bei der von einem Empichi gestifteten Kirche’.
Emstek Um 800 Gründung einer der Hauptkirchen im Lerigau durch Kloster Visbek, Besitz der Grafen von Ravensburg-Vechta, 1252 zum Bistum Münster. 947 in Emphstete [Original] [als Emphstece zu lesen], um 1000 in Emsteki (Kopie1479 nach Vorlage von Kopie11. Jahrhundert). Ortsname mit unsicherer Etymologie. Möller erwägt eine Ableitung mit den Suffixen -st und -k zu indogermanisch *am ‘Flussbett, Graben’, einen Abschnitts Name der Soeste *Amistika und einen durch -ja-Ableitung gebildeter Ortsname *Amistiki. In Anbetracht des Erstbelegs mit Labial ist wohl eher an indogermanisch *emb(h)-, *omb(h)‘feucht, Wasser’, germanisch *amb-/*amp-, zu denken, wie in † Ember, Empede und Empelde (Region Hannover). Als germanisch Grundform ist *Ambistika für einen Gewässername, *Ambistiki für der Ortsname anzusetzen; - ibewirkte Umlaut von -a-, Nebentonvokale wurden abgeschwächt und schwanden teilweise wie auch der Labial aus der späteren Dreierkonsonanz *-mbs-. Noch nicht in Erwägung gezogen wurde ein Kompositum, dessen Grundwort zu germanisch *stiki aus indogermanisch *(s)teig-, *(s)tig ‘stechen, spitz’ gehören könnte, dazu altsächsisch stiki, mittelniederdeutsch, mittelniederländisch st ̄ek(e), altfriesisch stek(e) ‘Stich, Punkt’, mittelhochdeutschstich auch ‘abschüssige Stelle, steile Anhöhe’, wobei das Bestimmungswort unklar bleibt.
Emtinghausen Ab etwa 1100 kam es zu einem Siedlungsvorstoß in höher gelegene Teile des Gemeindegebietes. Durch Rodungen in der damals buschbewachsenen Heidelandschaft und den feuchteren Brüchen entstand dabei eine lockere Einzelhof-Streusiedlung, die im Gegensatz zur bisherigen Form des Reihendorfes stand. Die neuen Höfe wurden teilweise auf kleinen, aufgeschütteten Erhebungen oder Wurten errichtet und können als „Einzelhof-Kampfsiedlungen“ (wegen des Kampfes gegen die Natur) bezeichnet werden. Vermutlich entstand das Dorf ebenso wie Bahlum als spätmittelalterliche Nachsiedlung im Auftrag des bremischen Erzbischofs. Neben den Altbauern waren auch steuerzahlende Pflug- und Handkötner siedlungsberechtigt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Emetinghusen datiert aus dem Jahre 1260. Die Bezeichnung wird gemeinhin, als „Haus an der Emte“ gedeutet, was auf einen früheren Nebenfluss der Weser hindeutet.
Emtmannsberg Emtmannsberg wurde 1320 als „ze dem Perge“ erstmals urkundlich erwähnt, 1324 mit dem Zusatz „Nentbsperg“, 1411 „Nentwigsperg“ und 1436 „Emtmansperg“. Das Bestimmungswort ist wahrscheinlich ein Personenname. Der Gemeindeteil Birk wurde 1357 erstmals als „Pirk“ urkundlich erwähnt.
Endingen am Kaiserstuhl Alemannische Siedlung, die 762 aus dem Besitz der Straßburger Kirche an das Kloster Ettenheimmünster ging, 1295 wird Endingen als urbs bezeichnet, seit 1094 Herren von Endingen, 1805 von der Landgrafschaft Breisgau an Baden. 763 (Kopie1457) Endingen, 965/991 Endingun, 984 Endinga, 1086 Endingen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ando; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ando’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e und erhält zur Abgrenzung von Endingen, Ortsteil von Balingen, den Zusatz am Kaiserstuhl (zuerst 1304 Keiserstuol als bildlicher Ausdruck für die eindrucksvolle Größe des Berges).
Ende, (Herdecke) +1000 Emnithi. Sie Imde.
Endenich, (Bonn) 804 Antiniche, 1976 Antinich, 1136 Enthenich. Gallo-romanisch.
Enenhaus, (Paderborn) 1036 Enenhus.
Engeldorf, (Rondorf) 1079-89 Engeldorf.
Engelen, 815 Angrisa, 1147 Angle.
Engelsdorf, (Aa) 1154 Endenstorph, 1158 Endestorp. Germanisch Andine sporpa, Siedlung des Andin.
Engern, (Gau an der Weser) +1000 in pago Angorion, 1015-25 in excercitu Angariorum. Genannt nach der Angrivarii.
Engers, (Koblenz) 1090 Eingrische, 1204 Engersche.
Engersgau (Gau um Engers) 790 in Angrisgouue. 821 in pago Engiriscgeuui. 1019 in pago Ingreisgouue.
Endlichhofen Endlichhofen wurde erstmals im Jahre 1296 urkundlich erwähnt. Der Wortlaut dieser Urkunde lautet: „Anno 1296 hat König Adolff dem Closter gegeben 6 Malter Korn, 6 Malter Habern 6 solidos denarium Coloniensium jährlich zue Endlichhofen zu empfangen bis uff Ablösung.“
Der Ort wird 1361 als Endelengebe, 1411 als Endelingobin und 1526 als Endlichhofen urkundlich genannt und war ein Grafschaftsfreier Ort, der zum Gericht Miehlen gehörte.
Endschütz Die urkundliche Ersterwähnung fand für Endschütz 1445 statt.
Endschütz war 1568 von Hexenverfolgung betroffen. Der Mann Nickel Traute geriet in einen Hexenprozess. Er wurde mit glühenden Zangen gerissen, gerädert, dann verbrannt.
Engden
Engelbrechtsche Wildnis Die Besiedlung der Gemeinde begann nach der Eindeichung der Herzhorner Wildnis im Jahre 1615.
Am 23. Dezember 1697 wurde die Gemeinde als Adeliges Gut aus der Herrschaft Herzhorn ausgegliedert. Nach Güldenlöwes Tod 1704 war bis 1754 Ferdinand Anthon zu Laurwig Gutsherr, danach von 1754 bis 1783 Christian Conrad von Danneskjold-Laurwigen, von 1783 bis 1861 Friedrich Ludwig Ernst von Bülow und zuletzt von 1861 bis 1867 der Namensgeber Johannes Engelbrecht (1832–1914). Er hatte die Wildnis mit Vertrag vom 15. Juni 1860 für 440.000 dänische Reichsbanktaler (Rigsbankdaler) gekauft und ferner die Schulden von 216.800 Reichsbanktalern übernommen.
Engelsberg
Engelsbrand Die drei Dörfer Engelsbrand, Salmbach und Grunbach wurden im 11. oder 12. Jahrhundert Waldhufendorf im Zuge der Besiedlung der Gegend um das Kloster Hirsau gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinden erfolgte am 24. Juli 1404, als die Brötzinger Stiftsherren die Abtrennung mehrerer Dörfer, darunter der drei Engelsbrand, von Brötzingen zur Bildung einer neuen Pfarrei in Langenbrand beantragten.
Engelschoff Entstanden ist Engelschoff als Siedlung im Zuge der Hollerkolonisation, in der holländische Siedler ins Erzbistum Bremen kamen und die sturmflutgefährdeten Marschen urbar zu machen halfen.
Engelskirchen Frühe Besiedlungsspuren (Ringwälle, Erburgen), Ersterwähnung 1353, früher die Ortsteil Ründeroth (1174) und Ehreshoven (1280). 1353 Engellerskerken, 1363 Engelerskirchen. Kompositum aus Personennamen Engilher und Grundwort -kirchen. Ob im Erstglied auch ‘Angel’ aus germanisch *angulam ‘Haken, krumm’ vermutet werden darf, etwa für den Flussverlauf, ist eher zweifelhaft.
Engelstadt 941 Engilestat, 1135 Engilstat. Germanisch Angilon stadi, Ort des Angilo.
Engelthal 1243 wurde das Dorf Swinach zum Sitz des Dominikanerinnenklosters Engelthal. Von 1289 bis 1356 lebte im Kloster Engelthal die Patriziertochter Christine Ebner, die ihre zahlreichen Visionen und Offenbarungen und die ihrer Mitschwestern literarisch verarbeitete (Leben und Offenbarungen, ab 1317 und Engelthaler Schwesternbuch, vor 1346). Aufgrund ihres Lebens und Werks gehörte sie zu den bemerkenswerten Frauen der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bekannt ist Engelthal (Ortsname unbekannter Etymologie durch dieses Kloster, das im 14. Jahrhundert ein Zentrum mystischer Spiritualität und einer nahezu einmaligen Produktion deutschsprachiger mystischer Literatur war.
Engen Die Stadt wurde in der 1. Hälfte des 13. Jahrhundert gegründet, 1086–1138 Edelfreie Herren von Engen bezeugt, dann im Besitz der Herren von Hewen und Fürsten von Fürstenberg und seit 1806 badisch. Alter Stadtgarten. 796/954 (Kopie 15. Jahrhundert) Engen ( ? ), 1086 (Kopie 12. Jahrhundert) Engin, 1092 Engin [Original]; Engen (1179). Der Name ist anzuschließen an althochdeutsch engi ‘Enge, Engpass’, mittelhochdeutsch enge ‘beengter Weg, schmales Tal, Schlucht’. Namengebend war wohl die Landschaftsformation.
Enger Die alte Siedlung entstand im Bereich eines Villikationshofes. Zwischen 930 und 940 Gründung eines Stiftes durch Königin Mathilde († 968), 968 Schenkung Ottos an das Erzstift Magdeburg, Stiftsvogt später Edelherr zur Lippe (auf vorgelagerter Burg); vermutlich Grab des Sachsenführers Widukind (Grabplatte um 1100), 13. Jahrhundert Marktrecht, 1356 Weichbild, (zumeist verpfändete) 1721 Stadt. Widukindmuseum. 947 monasterium in loco Angeri, 965 Angare, 968 abbatiam cui nomen est Angerin, 1209 Engere, 1329 in Angara; Enger (1442). Der Ortsname steht in keiner Verbindung zum alten Landschaftsnamen Engern für das Gebiet der mittleren Weser (978 Angeron, 1065 Engeren ‘bei den Angarii, Angri, d.h. den Anger-, Wiesenbewohnern’). Der Ortsname geht entweder auf einen alten Gewässername zurück (vgl. die Anger, r. Nebenfluss zum Rhein bei Duisburg, 876 Angero, 1289 Angera) oder gehört als Flurbez. zu altsächsisch althochdeutsch angar ‘(Markt-)Platz; Grasplatz, Anger’, mittelniederdeutsch anger ‘Grasland’.
Enge-Sande
Engstingen Entstand 1975 durch die Vereinigung der selbstständigen Gemeinte Großengstingen, Kleinengstingen und Kohlstetten, Gewerbepark Hais, Wendelinuskapelle, St. Martinskirche, Sauerbrunnen, 788 Anigistingin, 1137/38 (Kopie 16. Jahrhundert) Anegestingen, 13. Jahrhundert Engestingen, 1434 Freyenengsten, 1482 Clain Engstingen, 1582 Grossen Engstingen. Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Anagast; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Anagast’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e und Ausfall tonschwacher Mittelsilben.
Eningen unter Achalm Gründung der Alemannen, Ortsadel vom 11. bis 13. Jahrhundert, die durch Bempflinger Vertrag geteilte Ortsherrschaft erst an die Grafschaften Achalm und Urach und dann an Württemberg, Andreaskirche, Sterbeort von Johann Georg Hegel. 1089/90 (Kopie 1135–37) Eningin, um 1090 (Kopie 16. Jahrhundert) Eningen, 1274 Eningen. Es handelt sich um eine-ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Ano; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Ano’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e. Dazu kommt als Lageangabe der Gewässername Achalm.
Enkenbach-Alsenborn Vier Gemeinten mit einer der ältesten Burgen der Pfalz. Die Alsenborner Dieburg an der Alsenzquelle schützte im Mittelalter als Niederungsburg die Straßen nach Mainz, Worms und Kaiserslautern. 1148 Gründung eines Prämonstratenserinnenklosters durch die Burgherren in Enkenbach. Enkenbach: Um 1150 Enkenbach, 1361 Eynkenbach; Enckenbach (1553). Alsenborn: 863/64 Alsenzbrunne (Kopie 1144), um 1150 in Alsenzenburnen, 1604 Altzenborn; Alßenborn (1610). Das Bestimmungswort im Ortsname Enkenbach geht auf mittelhochdeutsch enke ‚Viehknecht, Hütejunge’ zurück, das Grundwort ist-bach. Zu deuten ist der Name somit als ‘Siedlung an einem Gewässer, dass die Viehhüter nutzten’. Der Ortsname Alsenborn ist eine Zusammensetzung mit dem vorgermanisch Gewässername *Alsantia/*Alsontia und-brunn beziehungsweise-born, beide bedeuten hier ‘Quelle (der Alsenz)’, weshalb der Ortsname als ‘Siedlung an der Alsenzquelle’ gedeutet werden kann. So Alsenbrück, eingemeindet in Winnweiler, und Alsenz-Obermoschel, beide Donnersbergkreis.
Enkeln, (Olpe) 1222 Einclo.
Enkirch 732-33 in Anchiriaco, 908 Ankaracha, 1051 Enchricha. 1195 Einkerka, Enckerche. Zur ersten urkundlichen Erwähnung kam es, als Adela, die Tochter des merowingischen Adeligen Hugobert und Irmina von Oeren, das von ihr gestiftete Kloster Pfalzel in ihrem Testament bedachte. In dieser Urkunde vom „1. April im 12. Jahre der Herrschaft des Königs Theodericus“ (732/733) heißt es: „Ebenso gebe ich an das schon erwähnte Kloster meine Anteile an den Häusern von Anchiriacum, Ursiacum und Caimitas (Kaimt), die über der Mosel gelegen sind.“
Ennepetal Nach der Lage im Tal der Ennepe gewählter Name für das Stadtgebiet. Der Gewässername (1235 Ennepe) ist eine Bildung mit dem Grundwort -apa. Der Erstbestandteil ist wegen der spät einsetzenden Überlieferung nicht sicher geklärt. Erwogen wird eine Verbindung mit der Wurzel *en-/*on-, die in einigen europäischen Gewässername anzutreffen ist und vermutlich der Bildung von inhaltlich nicht genauer bestimmbaren Bezeichnungen für ‘Wasser’ diente.
Ennigerloh Circa 1050 Aningera lo, Aningero lo, 1217 Enyngerlo, 1279 Eniggerlo. Zusammenrückung mit dem Grundwort -loh, das appellativisch aufaltsächsisch *lo ̄(h), mittelniederdeutsch lo ̄h ‘Gebüsch, Gehölz, (Nieder-)Wald’ basiert. Das Erstglied beruht auf Aningera des ursprünglichen Syntagmas, wie es in der Handschrift des Freckenhorster Heberegisters durch Getrenntschreibung der Namenglieder noch deutlich ist. Es ist der Genitiv Plural einer Einwohnerbezeichnung mittels des Suffixes -ar zu einem nicht namentlich belegten Ortsnamen, der aus einer Personengruppenbezeichnung besteht (*An(n)ingun). Dieser setzt sich aus dem germanisch Kurznamen An(n)o und dem Zugehörigkeits suffix -ing zusammen. So kann der Ortsname Ennigerloh umschrieben werden mit ‘Wald der Bewohner des Ortes der An(n)o-Leute’. Durch Umlaut und Schwund des -n aus der schwachtonigen Mittelsilbe hat sich eine Form Ennigeralo entwickelt, die zeitgleich zum Erstbeleg überliefert ist. Diese Bildung ist (nach Ausfall der unbetonten Flexionsendung für den Genitiv) mit nur wenigen Abweichungen als Ennigerloh bestehen geblieben. Eine Verbindung zum Landschafts und Volksnamen Engern besteht nicht.
Ennerich, 790 Aendriche.
Ennevels, (Neukirchen-Vluyn) Ende 1200 Endenueldes, Endesueldes.
Ensch 1222 Ancun, 1016-47 Enciche, 1098 Einsce. Gallo-romanisch.
Ensdorf (Oberpfalz) Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1028. Ausgrabungen am sogenannten Stephansturm, dem einzigen Rest der 1805 abgebrochenen Pfarrkirche St. Stephan, erbrachten den Nachweis einer Kirche des 10. Jahrhunderts. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass der Turm im Jahr 1075 erbaut wurde.
Ensdorf (Saar) 1179 Enstorf, 1197 Enestorf. Der Ortsname Ensdorf leitet sich vermutlich von dem keltischen Wort „Anisa“ für „Sumpf“ ab. Gemeint wäre hier also eine sumpfige Ortslage am Ufer der Saar.
Ense Der Ort besteht aus den Siedlungskernen Oberense und Niederense, letzterer Sitz des Rittergeschlechts von Ense. 1230 Ense [Original], 1382 to Overen-Ense, 1544 to Nidderen Enße. Bis auf die differenzierenden Zusätze Ober(en)und Nieder(en)(nach der Höhenlage am Haarstrang) ist der Ortsname unverändert geblieben. Er hat genaue und früher bezeugte Entsprechungen von Korbach, Kreis Waldeck-Frankenberg. Die Ausgangsform des Ortsnamens ist als *An-isa anzusetzen, eine Bildung mit -s-Suffix und Bindevokal -i-, der den Umlaut A> E bewirkte. Die Basis ist an die Wurzel indogermanisch *en-/*on anzuschließen, die in Gewässername bezeugt ist. Aufgrund des Anlauts ist die -o-Stufe anzunehmen. Der Ortsname wurde durch Übertragung des Namens eines Bachs oder einer verschwundenen Wasserstelle auf die daran gelegene Siedlung gebildet. Näheres ist unsicher. Da Niederense wohl älter ist, wäre ein Abschnittsname der Möhne denkbar. So Niederense und Oberense, Ortsteil von Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg; Gewässername Enns, Österreich.
Ensheim 1152 Onesheim, 1179 Honsheim, 1225 Honesheim. Ensheim Rheinhessen. Da schenkte ein Grundherr von Ensheim im Jahre 769 dem Lorscher Kloster einen Wingert und sorgte – ganz nebenbei – mit der Erwähnung seines Heimatdorfes für die älteste ihrer Art. „Aoenisheim“ schrieb er Ensheim damals zwar noch, dass das heutige Ensheim damit aber gemeint sein muss, darüber sind sich die Wissenschaftler heute einig. Gleichzeitig bezeugte der Herr – ebenso ganz nebenbei – dass Ensheim und der Weinbau seit jeher zusammengehören
Enspel
Entersburg, (Hontheim) 1144 Nentersburch, 1158 Nentersburc. Germanisch Nanpiharis burg, Burg des napihar, (nanpi, Wagemut + harja, Heer)
Entringen, 1203 Entringe.
Entrup, (Aschberg) Mitte 1200 Hethelincthorpe. Germanisch Hapulinga porpa. Dorf der Leutes des Hapulo, (hapu, Kampf)
Eppeldorf, (Ermsdorf) 895 Oppilendorf, 915 Epplendorf. Germanisch Oppilon porpa, Dorf des Oppilo.
Eppelsheim. 1187 Epilensheim. Germanisch Abbiles haim, Wohnung des Abbilo.
Enzen 1115 in Enzeno, 1150 `henence, 1166 Encena, 1222 Encene, Encinne.
Enzklösterle Enzklösterle wurde erstmals 1323 urkundlich als „Klösterlein ze der Entz“ erwähnt.
Epenwöhrden
Epfenbach Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1286 als Epphinbach auf einer Schenkungsurkunde des Reinholdt von Ladenburg und seiner Ehefrau Lioba, in dem die beiden ihre dortigen Besitzungen dem Kloster Schönau vermachten.
Epfendorf Das genaue Alter von Epfendorf ist nicht bekannt. Ein Reihengräberfeld aus dem 8. Jahrhundert befindet sich unterhalb der „Käppeleshalde“. Der Ort wurde 994 erstmals urkundlich erwähnt und wechselte seitdem mehrmals den Besitzer.
Eppelborn Spuren aus der römischen Zeit. Ende 13. Jahrhundert gehörte die Siedlung zum Herrschaftsbereich der Herzöge von Lothringen, ab der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert der Freiherrn von Buseck, ab 1786 des Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1793 Französisch, 1815 an Preußen, 1920 Völkerbundverwaltung, 1935 Rückgliederung ins Reich. Um 1200 (Kopie 15. Jahrhundert) de Ypulinire, 1293 Ippelbure [Original], 1323 Yppulburne [Original]; Eppelborn (1383). Der Erstbeleg, kopial in einer aus Verdun stammenden Quelle überliefert, zeigt entweder eine Verschreibung oder eine romanisch Assimilation lb > ll. Althochdeutsch *Ippilenbu ̄r. Erstelement ist der Personennamen *Ippilo, eine mit dem Suffix -ilo gebildete Koseform zum Personennamen Ippo. Grundwort ist althochdeutsch bu ̄r Ntr. ‘Haus’ ( -beuren/-beuern/-büren), das in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert an das Gewässerwort-born,-brunn angepasst wurde. Eine als Zwischenstufe anzusetzende synkopierte Form *Ippilnbu ̄r führte aus Gründen der Konsonantenerleichterung zum Schwund des -n-. Anlautendes und zwischenkonsonantisches i das Grundwort wurden dialektal zu ə zentralisiert und als e verschriftet. Cjg.
Eppelheim Merowingerzeitliche Siedlung, Lorscher und Wormser Grundherrschaft, pfälzische Herrschaft bereits vor 1200 und seit 1803 badisch. Bekanntes Maurerdorf. 770 (Kopie 12. Jahrhundert) Ebbelenheim, 781 (Kopie 12. Jahrhundert) Eppelenheim, 1262 Epelnheim [Original], 1369 Eppelnheim [Original]; Eppelheim (1539). Es handelt sich um eine Zusammensetzung, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort der Personennamen Ebbilo/Eppilo. Der Ortsname bedeutet ‘Siedlung des Ebbilo/ Eppilo’. In der Mundartform Ebele zeigt sich die Abschwächung von -heim zu -e. So Eppelsheim, Landkreis Alzey-Worms.
Eppinghoven, (Menzelen) 1144 Ebbechouen. Germanisch Abbinga hofum. Hof der Leute des Abbo.
Eppelsheim
Eppenberg
Eppenbrunn Eppenbrunn wurde 1235 als Eppenburnen erwähnt, der Weiler Ransbrunnerhof schon 1155 als Ransbronnen. Burg Eppenbrunn.
Eppendorf +1000 in Abbinggthorpo. Germanisch Abbingo porpa. Dorf der Leute des Abbo.
Eppenrod Seinen Namen soll Eppenrod von einem Limburger Konradiner-Mönch Eberhard (latinisch Eppo) erhalten haben, der zur Erweiterung des Siedlungsgebietes den urwaldähnlichen Wald roden ließ.
Eppenschlag Im Jahr 1395 wurden in Epenschlag acht Güter genannt.
Eppertshausen Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Eppertshausen stammt von 836. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei Seligenstadt. In erhaltenen historischen Dokumenten der folgenden Jahrhunderte ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Ecgiharteshuson (10. Jahrhundert); Ebrehtehusen (1292); Epphyrshusin (1348); Epprechteshusen (1355); Epprechshusen (1385); Epperßhusen (2. Hälfte 14. Jahrhundert); Ippershusen (1438); Opperßhusen (1440); Eppershusen (1453); Eppertshußen (1486); und Epperßhausen (1527).
Eppingen Siedlung der frühen fränkische Zeit, zunächst im Besitz der Staufer, 1235 Stauferstadt, 1219 an die Markgraf von Baden verpfändet und 1803 ganz an Baden. Pfeifferturm, Pfarrkirche Unsere Liebe Frau, Katharinenkapelle, Alte Universität (zu Heidelberg), Ottilienberg. 985 Epbingon [Original], 1057 Eppingen [Original?], 1101 (Kopie13. Jahrhundert) Eppingun; Eppingen (1267). Es handelt sich um eine -ing(en)Ableitung zu dem Personennamen Eppo; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Eppo’.
Eppishausen Der urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert erwähnte Ort befand sich nach vorausgegangenem häufigen Besitzwechsel von 1470 bis 1540 im Besitz der Herren von Tanneck.
Eppstein Talsiedlung unter der 1122 erstmals urkundlich erwähnten Burg der Herren von Eppstein, die im mittleren Rheingebiet während das Mittelalter eine wichtige Rolle spielten. Die Reichsburg, die seit dem 12. Jahrhundert als Mainzer Lehen den Herren von Eppstein unterstand, wurde seit dem Spätmittelalter gemeinsam von der Landgrafschaft Hessen (seit 1492) und dem Erzbistum Mainz verwaltet. Die Siedlung erhielt 1318 das Frankfurter Stadtrecht. 1803 an das Herzogtum Nassau-Usingen. Eppstein: 1122 [Original] de Ebbensten, 1124 castrum Epenstein, 1219 Ebbinstein. Bremthal: 1204–1220 (Kopie) Bremedal, 1287 de Bremetal. Ehlhalten: um 1226–1239 (Kopie) Elheldin, 1290 Eilhelden. Niederjosbach: um 1226–1239 (Kopie) Gospach villa inferior, 1278 inferiori Gozpach, 1619 Nieder Jospach. Vockenhausen: um 1226–1239 (Kopie) Vockinhusin, 1619 Vockenhausen. Das Bestimmungswort des Ortsname Eppstein ist der Personennamen Ebbo, die Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens mit Ebur/ Eberim Erstglied. Der Ortsname Bremthal zu althochdeutsch bra ̄mo ‘Brombeer-, Dornstrauch’. Im Bestimmungswort des Ortsname Ehlhalten ist der Personennamen Agilo, Eilo > Eilzu vermuten. Das Grundwort gehört zu althochdeutsch helid ‘Hütte’, das Bestimmungswort des Ortsname Niederjosbach zu althochdeutsch mittelhochdeutsch go ̄z ‘Guss, Regenguss’. Die dialektale Aussprache g > j zeigt sich in den neueren Schreibungen. Bei Vockenhausen liegt ein patronymischer-hausen-Name zum Personennamen Vocco vor.
Erbach (Donau) Das ehemalige Lehen der Grafen von Berg Schelklingen fiel 1345 an Österreich, 1388 von Herzog Georg der Reiche von Bayern gekauft, 1622 als Lehen von Österreich an die Freiherrn von Ulm-Erbach, Schlossberg, oberschwäbische Barockstraße, Schloss Erbach, Pfarrkirche St. Martin. 1254 Erlbach [Original], 1263 Elribach [Original], 1277–94 Elrbach [Original], 1324 Ellerbach [Original]; Erbach (1360/70). Es liegt eine Zusammensetzung vor mit dem Grundwort-bach und dem Bestimmungswort althochdeutsch elira, erila, mittelhochdeutsch erle ‘Erle’ im Sinne von ‘Ort am mit Erlen bestandenen Bach’. Die heutige Namenform ist durch Erleichterung der Dreikonsonanz -rlb in Erlbach, -lr b in Elrbach entstanden.
Erbach (Hunsrück) Erbach gehörte zum pfalzgräflichen „Alten Gericht“.
Erbach (Odenwald) Entstanden um die Burg der seit dem 12. Jahrhundert bezeugten Herren von Erbach, die als Vögte des Klosters Lorsch amtierten. Als Erbschenken der Pfalzgrafen zu Rhein (seit 1226) und Reichsgrafen (seit 1532) bestimmten die Erbacher die Geschichte des Ortes bis zum Übergang der Grafschaft 1806 an das Großherzogtum Hessen. 1321 erhielt Erbach Stadtrechte. Residenz der Grafen von Erbach-Erbach (seit 1748), die eine Schlossanlage errichteten, in der heute die bedeutenden Sammlungen des Grafen Franz von Erbach (1754–1823) verwahrt werden. Bereits im Alten Reich Amts und Zentort, seit 1832 Kreisstadt. 1095 (Kopie; Dorf-Erbach) Ertbach, 1340 Erpbach, um 1345 Ertpach. Der Erbach verläuft teils unterirdisch durch Erbach und den Stadtteil Dorf-Erbach, bevor er in die Mümling mündet. Auszugehen ist von einer Form althochdeutsch *erdabah ‘Erdbach’, die zunächst den Fluss bezeichnete und dann auf die Siedlung überging. Der Flussname Mümling (798, Kopie, Mimelinga; um 1012, Kopie, Minimingaha) nimmt Bezug auf den Ortsname Mömlingen (Landkreis Miltenberg), dessen frühe Formen (9. Jahrhundert, Kopie, Miminingen; 1128 Mimilingun) auf einen-ingen-Ortsname zu einem Personennamen *Mimino / *Mimilo verweisen. Der Flussname ist als Kompositum aus Ortsname und -ach1 zu erklären.
Erbendorf Die Stadt wurde erstmals urkundlich im Jahre 1109 erwähnt und war bereits im Mittelalter ein Markt mit Stadtrechten.
Erbenhausen (856-869) (Kopie 12. Jh.) in prouinica Tullifeldono … in villa quae vocatur Rubenhus(en).
Erbes-Büdesheim Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes findet sich im Lorscher Codex und datiert auf Anfang Januar 767. Der dort genannte Egilolf war auch in anderen Orten Rheinhessens begütert. In diesem Falle tauschte er seinen Besitz von 10 Joch Ackerland und erhielt von dem Kloster Lorsch ein Pferd.
Erden
Erdesbach Die Ortschaft wurde im Jahr 1364 erstmals als Ertenspach urkundlich erwähnt.
Erbringen, 1098 Euerbringa. Germanisch Eburberingum, bei den Leuten des Eburbero.
Erbsen, 1015-25 Erpessun. Germanisch Erpes husum, zu den Häusern des Erp.
Erchin, +1000 Ercinium, 1217 Hercin.
Erden, (Trier) 774-75 in monte Ardinigo, 1177 Erdene.
Erding Im 13. Jahrhundert Marktrecht und Gericht, herzogliche Burg. 1231–1234 Ardingen ... Aerdingen, circa 1300 Aerding, 1393 Erding, 1519–1521 Ariodunum ... Aerding. Frühere Nennungen beziehen sich auf das heutige Altenerding, in dessen Gemarkung die neue Siedlung gegründet wurde und dessen Namen sie an sich gezogen hat. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Ardeo zugrunde, der durch das Zugehörigkeit suffix-ing abgeleitet ist.
Erdmannhausen Erdmannhausen wurde im Jahre 816 erstmals urkundlich erwähnt, als Ludwig der Fromme den Ort dem Kloster Murrhardt schenkte.
Erdweg
Eresing
Erfde
Erftstadt 1969 im Zuge der Kommunalreform entstanden, Kunstname nach dem Gewässername der Erft. Gewässername: um 700 Arnefa, 893, 1075 Arnafa, 796 Arnapi fluvii, 973 Arnapha. Lechenich: 1138 Legniche, 1253 Leggenich, Lechinich. Liblar: circa 1150 Lubdelare, 1197 Lublar. Bestimmungswort des Gewässername wohl alteuropäisch arn-, arl ‘Wasser’, vgl. Arno (Italien), mit vielleicht vorgermanisch Suffix -avus, -ava wie im Namen der Saar < Sar-avus, spätere Angleichung an Gewässername auf -apa, Umlaut vor -r wohl mundartlich begründet, auslautend -t epithetisch. Lechenich aus galloromanisch Personennamen Laconius und Suffix-(i)acum, vgl. Jülich, Zülpich. Liblar: Kompositum aus germanisch Verbalstamm *lub ‘beschneiden, kastrieren’, dazu rheinisch Lüpp, Lüppstier ‘verschnittener Jungochse’, und Grundwort-lar.
Erfurt Siedlungsspuren seit Altsteinzeit; sehr alter Zentralort; 742–755 sowie heute katholisch Bistumszentrum, karolingische Pfalz; frühes Fernhandelszentrum, 805 Grenzhandelsort mit slawische Ostsaalegebiet; Frühstadt seit 10. Jahrhundert, weiterer Stadtausbau im frühen 12. Jahrhundert (1167 civitas); Universitätsstadt (1392–1816, neu gegründet 1994), Studienort Martin Luthers; Messestadt (1331 Messeprivileg) 742 in loco ... Erphesfurt, 802 in palatio publico Erfesfurt (Königspfalz), 805 Erpesfurt, 936 Erpesfurt, 1244 Erphort, 1350 Erf(f)urt. Der Ortsname beruht sehr wahrscheinlich auf einem ursprünglich Flussabschnittsnamen der Gera, altsächsisch *Erpesa < germanisch Gewässername *Erpisa zu germanisch *erpa-z ‘dunkel, braun’, vgl. althochdeutsch erpf ‘dunkel’, also etwa ‘braunes, dunkles Gewässer’ (vgl. gleichbedeutend jüngere Bildungen wie Schwarzach, Schwarzwasser), und dem Grundwort-furt. Die Möglichkeit eines ursprünglich Gewässername ist auf Grund anderer Gewässername Erfa, Erpf, Erpe gegeben. Die Graphien Erp zeigen altniederdeutsch Lautung, Erph und Erf althochdeutsch Sprechformen, die sich letztlich durchgesetzt haben. Allerdings wurden Furten nur selten nach dem zu überschreitenden Wasser benannt. Daher kann im Ortsname Erfurt eventuell auch der Genitiv Erpes beziehungsweise Erphes eines Personennamen Erp, Erph (‘Dunkler, Brauner’) vorliegen und damit die Person benannt worden sein, die Verantwortung für die Furt trug, vgl. Straußfurt. In mittelhochdeutsch Zeit wurde die unbetonte Mittelsilbe völlig verschliffen (etwa Erfesfurt > Erfsfurt > Erffurt > Erfurt) und verschwand damit. So Erfa, h. Friedrichswerth bei Gotha, 1157 Erpha, 1170 Erfaha; Gewässername Erfa, h. die Apfelstädt, s Erfurt; Erfeld mit Gewässername Erf(a), links zum Main bei Miltenberg, 1234 in fluvio dicto Erphe, 1243 Erfa; zur Bildung von Personennamen vgl. die Ortsname Ernstroda, Landkreis Gotha, 1114 Erphesrot; Erbsen, Landkreis Göttingen, (9. Jahrhundert) 15. Jahrhundert Erpeshusen, † Erpeshusen, mehrere Wüstungname in den Kreis Höxter, und Osterode.
Erfweiler Der Ort wurde 1353 erstmals urkundlich erwähnt.
Ergersheim Die St.-Michaels-Kapelle ist der einzige Zeuge des seit 1444 verschwundenen Dorfes Rimlenheim bei Ergersheim. Diese Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist in die Weinberge im Tal der Rüsselkäfer eingebettet. Das verschwundene Dorf Rimlenheim wurde erstmals 884 erwähnt.
Ergeshausen Erstmals genannt wird der Ort im Jahr 1200.
Ergolding 822 (Kopie von 824) Ergeltingas, 824 Erkeltingas ... Erkeltinga, 888/89 Ergoltinga, circa 1130 Ergoltingen, kurz vor 1300 Ergolting, 1399 Ergolding. Es liegt der zu erschließende Personennamen *Ergelt zugrunde, der durch das Zugehörigkeits suffix -ing abgeleitet ist.
Ergoldsbach 822 (Kopie des 9. Jahrhundert) Ergeltesbah, 863–885 Ergoltespah, 878 Ergoltesbah, circa 925 Ergeltespach, 1345 Ergolspach, 1427 Ergoltzspach, 1811 Ergoldsbach. Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch bah, pah, pach, -bach, ‘Bach, kleiner Wasserlauf ’; als Bestimmungswort ist der Personennamen *Ergelt, *Ergolt zu erschließen.
Ergste, 1096 Argeste. Altgermanisch argistja, zu arga, schlecht.
Erharting
Ering
Eriskirch Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung Eriskirchs datiert auf das Jahr 1257.
Erkelenz Erste Erwähnung 966 im Besitz des Aachener Marienstifts. Marktort an einer bedeutenden Straßenkreuzung. Geldrisches Amt und Grenzfeste. Seit 1326 Stadt. 966 Herklenze [Kopie12. Jahrhundert], 1118 Erkelenze; Erkelenz (1326). Der Erstbeleg erlaubt die Erschließungsform *Herc(u)lentiacum. Die Ortsname -Bildung erfolgte mit dem für das linksrheinische Gebiet charakteristischen galloromanisch Suffix-(i)acum, das zur Bezeichnung von Besitzverhältnissen an einen Personennamen gefügt wurde; hier an den belegten lateinisch Personennamen Herculentius. Das-(i)acum-Suffix wurde rhein. regulär zu -ich. Die seltenere Verkürzung zu -ia(c) und Weiterentwicklung zu -z hat Parallelen z. B. in Moguntiacum > Mainz und *Divitiacum > Deutz. Die Schreibung des Erstbelegs mit H-Prothese zeigt Einfluss der germanischen Volkssprache. Der Schwund des Vokals der Mittelsilbe (Synkope) kann in mittellateinisch Zeit angesetzt werden (*Erc’lentiacum). Ein Bezug zum Namen der germanischen Göttin Erka besteht nicht.
Erkenbrechtsweiler Erkenbrechtsweiler wurde erstmals 1284 als Hergenbolswiler bzw. Erggenboltswilaer urkundlich erwähnt, als Berthold von Neuffen es dem Hochstift zu Speyer zu Lehen übertrug.
Erkerode 1175 wurde der Ort Erkerode erstmals urkundlich erwähnt als Erikeroth. Das Dorfbild wird auch heute noch von Bauernhöfen der mittelalterlichen Typen Haken- und Streckhof bestimmt.
Erkenschwick, Mitte 1200 Erkenesuuic. Germanisch Erkanas wika. Tochtersiedlung des Erkan, (erkna-, echt)
Erkheim Der Ort ist ein Musterbeispiel von Besitzersplitterung mit Amtssitzen mehrerer Herren, frühes Gewerbe, Markt ab 1741 belegt. Circa 1170 Ober Erckhaim/Vndererckhaim, 1340 (Kopie 1622) Erenkain, 1436 Erkhain, 1448 Erkhaim; Erkheim (1791). Als Ausgangspunkt der Deutung setzt vor Reitzenstein *Eringheim an mit suffigiertem Personennamen Ero: *Ering. Diese Form statt dem belegten Erin-, Ero kann die assimilierte Form mit -k/ck< -gh erklären. Zum Grundwort-heim. Gesamtdeutung: ‘Heim des Ering’. So † Jeringheim (1224/28 Gerincheim, 1698 Irckheim), Ortenaukreis.
Erkner 1579 ein Fischer im Arckenow, 1680 au Familienname Erknow, 1861 Erkner. Erkner ist ein ursprünglich Gewässername (1591 das waßer ... die Archenow), Grundform mittelniederdeutsch *Arkeno(u)w(e), zu mittelniederdeutsch arke ‘Wehr, eine kleinere Schleuse, auch Durchfahrt der Schiffe, kastenartiges Gerinne bei Wassermühlen und zum Ablaufen des Wassers’ und mittelniederdeutsch ouw(e), ow(e), hier ‘kleinerer Fluss’. Arke kommt in Brandenburg als Gewässername und Flurname mehrfach vor. Der Name wurde zu brandenburgisch Erkner ‘Erker’ umgedeutet.
Erkrath 1148 de Euerekrothe, de Euerkrothe, 1194 de Erkerode [Original]. Zusammensetzung mit Letztglied -rothe ( -rode) und Everr ̄ık (zweigliedriger germanisch Personennamen aus altsächsisch evur ‘Eber’ und r ̄ıki ‘mächtig, stark’): ‘Rodungsland des Everrik’.
Erlabrunn
Erlangen Wohl hochmittelalterliche Siedlung am ö Regnitzufer an der Schwabachmündung; Tochtersiedlung des älteren Alterlangen auf der ersten Terrasse am w Rand des Regnitzgrundes; 1002 mit Würzburger Kirchengut Forchheim an Stift Haug, 1374 Marktrechte, 1383 Auerbacher Stadtrecht, 1743 Universität, seit 1755 Pfingstmarkt (später: Bergkirchweih), 1945 Ansiedlung der Siemens-Werke. 1002 Erlangon [Original], 1017 (Kopie 14. Jahrhundert) Erlangun, 1063 Erlangen [Original]. Zusammensetzung von althochdeutsch erila ‘Erle’ und Grundwort-wang im Dativ Plural *Eril(a)wanga ‘Erlenwiesen’ oder ‘mit Erlen bestandenes Weideland’ dürfte die Flur auf der ersten sandig-lehmigen Terrasse w der feuchten Regnitzauen, der Platz des heute Alterlangen, benannt worden und auf die Tochtersiedlung am ö Regnitzufer übertragen worden sein. In der Gemarkung Alterlangen findet man auch noch Flurname wie am Ehrling, am Ehrlang (Mundartform: di ärliegge), die nur für die Flur „im Erle“ bei Alterlangen nachgewiesen werden können, nicht für die vielen auf Erle und althochdeutsch -ahi (-ach2) zurück zuführenden Flurname im Umfeld. So Erlbach, Landkreis Altötting; Markt Erlbach, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.
Erlau Erlau wurde 1290 als Erllowe erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1329 schrieb man in einer Urkunde tzu der Erlawe. Damit bezeichnete man eine Siedlung in einer mit Erlen bestandenen Aue.
Erlbach (Oberbayern) Ein Herimann von Erlbach wurde 1140 als Siegelzeuge urkundlich erwähnt, 1170 ein Wilhelm von Erlbach.
Erlenbach (bei Kandel) In der Vergangenheit wurde Erlenbach häufig als „Irlenbach“ bezeichnet.
Erlenbach (bei Marktheidenfeld) Der Name Erlenbach leitet sich vom gleichnamigen Erlenbach ab, der den Ort durchfließt.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:
816 Erlabah
1335 Erlenbach
1347 Erlbach am Hohberg
1384 Erlbach
1655 Erlenbach
1905 Erlenbach bei Marktheidenfeld.
Erlenbach (Landkreis Heilbronn) Erstmals urkundlich erwähnt wurde Erlenbach im Jahre 1130 im Hirsauer Codex. Anlass der Erwähnung war die Schenkung von Weinbergen in „Erlebach“ durch Konrad von Weinsberg an das Kloster Hirsau. Der Ortsname deutet auf ein von Erlenbäumen gesäumtes Fließgewässer hin. Binswangens erster urkundlicher Beleg datiert unter dem damals verwendeter Name „Binrzwange“ auf das Jahr 1176, als Papst Alexander III. dem Kloster Schöntal einen Schutzbrief ausstellte. Hier kann der Ortsname als Hinweis auf ein Binsenfeld verstanden werden.
Erlenbach am Main Vorchristliche Besiedlung, der älteste Siedlungsplatz innerhalb der Gemeinten wird heute noch durch den Flurname Altdorf bezeichnet. Ende des 12. Jahrhundert Ansiedlung von Reichsministerialen, um 1183 Marktgerechtigkeit. Bis 1800 zu Mainz, ab 1814 zu Bayern. 1236 Erlbach, 1248/1249 Erlebach, 1275 Erlenbach. Benannt nach einem ursprünglich hier mündenden Bach (?), dessen Name aus dem Grundwort -bach und dem Bestimmungswort mittelhochdeutsch erle swach Feminin ‚Erle’ besteht. Im benachbarten Elsenfeld (1248/1249 Elsaffe) liegt mit Else ein anderes Wort für die Erle vor.
Erlenbach bei Dahn 760 wurde der Bach Erlenbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort selbst wird erst 1348 genannt.
Erlenmoos
Erlesborn (Kyllburg) 973 Erlesbura.
Erlohe, (Enneptal) Mitte 1200 Erloge.
Erlensee Entstanden 1970 durch Zusammenschluss von Langendiebach und Rückingen. Die Orte, 1276 beziehungsweise 1173 erstmals bezeugt, aber wohl schon im Frühmittelalter gegründet, waren im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Herren von Büdingen. Flurname [in Langendiebach]: 1338 for dem Erlehe [Original]. Der neue Name – Ergebnis eines Ausschreibungswettbewerbs – orientierte sich angeblich an „örtlichen Gemarkungsbezeichungen“. Das Baden-Württembergwar daher wohl durch Flurnamen mit dem Substantiv Erle angeregt, wie sie in den Kinzigauen mit ihren ehemalig vielen Erlenwäldern und -brüchen häufig sind; ein solcher Flurname (der auch sonst begegnet) ist 1338 überliefert (s.o.), eine Ableitung mit dem kollektivierenden Suffix-ach2 < althochdeutsch -ahi, das der Besitz größerer Mengen von Pflanzen und Bäumen dient. Das Grundwort bezieht sich wohl auf den See Rückingen, der durch den Kiesabbau der 1960er Jahre als Baggersee entstand, dann Teil eines Naturschutzgebietes wurde, doch erst 1980 amtlich den Namen Erlensee – nach der Gemeinte – erhielt.
Erligheim Erligheim wurde erstmals im Lorscher Codex in einer auf 793 datierten Urkunde erwähnt.
Ermershausen Ermershausen wurde erstmals urkundlich im Jahr 1049 als Ermannshuson in Helidungero marca, d. h. in der Hellinger Markung, erwähnt.
Ermschwerd. 1022 Ermenneswerethe.
Erndtebrück 1296 Ermingardibrugge [Original] 1259 de Irmingardi-
brugke, 1343 Yrmengartebru ̊ckin; Erndtebrück (1731).
Bildung mit dem Grundwort -brück(e) und dem althochdeutschfeminin Personennamen Irmingard (Variante Ermingard) im Genitiv Singular, sodass der Ortsname mit ‘Brücke der Ermingard’ zu umschreiben ist. Die Glieder des Personennamens sind zu althochdeutsch gart ‘Garten, Umhegung, Kreis’ und althochdeutsch, altsächsisch irmin (nur in Zusammensetzungen, Bedeutung vermutlich ‘groß’) zu stellen. Die heutige Form Erndte beruht auf kontrahierten Formen des Personnename wie sie seit Ende des 16. Jahrhundert etwa in Erntebrucken, Erndebrück bezeugt si neudeutsch.
Ernsgaden Graf Ernst von Hohenburg und Murach errichtete im Jahr 937 an der Stelle des heutigen Ortes Ernsgaden eine kleine Burg, die Keimzelle des Ortes war. Ernsgaden war lange geprägt von der Lage am Feilenforst und dessen Jagd.
Ernst 1150 Herence, 1120-62 Ernesce.
Ernzen 780-81 Arnenche, 1095 Erinza, 1156 Erenza. Keltisch Arintia.
Erolzheim Erolzheim wurde am 4. Februar 1040 in einer von Kaiser Heinrich III. auf der Reichenau ausgestellten Urkunde erstmals erwähnt, in der dieser dem Kloster Einsiedeln seine Besitzungen und Rechte unter anderem an Erolzheim bestätigte.
Erp, (Köln) 1140 Erlipen, bald nach 1200 Erlippe.
Erpe, 1076-85 Erpa, 1088 Erpe, 1196 Herpe.
Ernst, (Koblenz) 1150 Herence. 1120-62 Ernesce.
Ernzen, (Trier) 780-81 Arnenche, 1095 Erinza, 1148 Erenza. Keltisch Arintia.
Erp, (Koln) 1140 Erlipen, 1200 Erlepe, bald nach 1200 Erlippe.
Erpe, 1076-85 Erpa, 1088 Erpe, 1196 Herpe.
Erpel 1116 Herpile, 1148 Herpele, 1203 Erpelle.
Erprath, (Neukirchen) 1148 Erperothe, 1150 Erprothe, 1166 Erperode.
Ersdorf, (Köln) 853 Everestorp. 1131 Auerstorp. Germanisch Ebures porpa, Siedlung des Ebur, (ebura, Eber)
Erwick, (Wulfen) Mitte 1200 Erfuuik.
Erpolzheim m Jahre 781 wurde der Ort beim Kloster Weißenburg (Elsass) als Erbholfesheim erstmals urkundlich erwähnt. Eine Urkunde aus dem Lorscher Codex stammt mit größter Wahrscheinlichkeit bereits aus dem Jahr 777. Jedoch wurde beim Regierungsjahr des Königs Karl die Jahreszahl handschriftlich nicht sauber als Römische Zahl in das noch erhaltene Kopialbuch übertragen – „X“ anstelle von „V“ zu lesen, so dass sich 782 als Jahr ergäbe, was aber nicht zum restlichen Kontext passt, der mit 777 übereinstimmt.
Ersfeld Das 1411 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Ersfeld ist mit 68 Einwohnern eine der kleinsten Ortsgemeinden des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) im nördlichsten Teil von Rheinland-Pfalz.
Der Ortsname Ersfeld ist in Deutschland einmalig und lautet im lokalen Dialekt Erscheld. Darüber hinaus kommt Ersfeld öfter als Flur- und Familienname vor.[2] Die Herkunft der Ortsbezeichnung ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Über die Jahre hinweg sind verschiedene, lediglich mündlich überlieferte Versuche unternommen worden, die Namensherkunft zu deuten. Eine Möglichkeit wird dabei in der Ableitung von der Qualität der landwirtschaftlichen Böden und Flächen mit der Bedeutung „erstes Feld“ gesehen. Eine andere Interpretation des Namens favorisiert die Bezeichnung Erzfeld. Obgleich im Ort keine nennenswerten Erzvorkommen zu verzeichnen waren, nimmt diese Auslegung Bezug auf einen Stollen am Rande des Ortes, für dessen einstige Funktion und Verwendung man bisher keine rechte Erklärung finden konnte. Der Stollen wurde jedoch unter anderem zur Lagerung von Lehm genutzt, was die Herkunft des Ortsnamens von Erzfeld nicht stützt.
Andere Betrachtungen sehen eher einen Zusammenhang mit einer topografischen Erklärung. Danach beziehen sich die aus dem Altdeutschen stammenden Vorsilben Ers beziehungsweise Ars auf die Lage oder die Form des Bodens, sodass Ersfeld als ein am Ende oder „hinten“ gelegener Teil eines Geländeabschnitts verstanden werden könnte. Ers und Ars bedeuten im althochdeutschen Sprachgebrauch nichts anderes als „Arsch“ und finden sich in vielen Orts- und Flurbezeichnungen.
Ertingen Im 11. Jahrhundert entstand die Burg Ertingen auf einem Sporn circa 700 Meter südlich der Gemeinde. Die von den Herren Lutram von Ertingen (später: Leutrum von Ertingen) erbaute Burg wurde 1100 erwähnt und 1350 zerstört.
Erwitte Pfarrort mit Königshof, 935 bis 1002 von deutsche Königen aufgesucht. Sitz mehrerer Rittergeschlechter im Konfliktbereich der Erzbischöfe/Bischöfe von Köln und Paderborn. 822–876 in Arwitti, 935 Arueite, 1002 Aruitdi; Erwite (1433). Der seit langem wegen der Ähnlichkeit des Ortsnamens mit dem norddeutsch Wort für ‘Erbse’ (mittelniederdeutsch erwete, erwit(te), erwte, erfte u.ä.; sowohl Appellativ als auch Ortsname mundartlich ieftə) auch volkstümlich angenommene Zusammenhang mit diesem Wort ist im Kern zu bestätigen. Die früh bezeugte Doppelkonsonanz lässt auf eine Suffixbildung mit einem Dentalsuffix germanisch *-þja oder einem germanisch *-j-Suffix schließen; eine sichere Unterscheidung ist hier nicht möglich und ergibt semantisch kaum einen Unterschied. Das sonst häufig belegte und auch im Ortsnamen vermutete Suffix -ithi liegt dagegen nicht vor. Die Basis ist zur Pflanzenbezeichnung altsächsisch erwita < *arwita ‘Erbse’ zu stellen. Die Gesamtbildung benennt eine Stelle nach dem Vorkommen einer so bezeichneten Pflanze, wahrscheinlich der Erbse, möglicherweise der in althochdeutsch Überlieferung ebenso genannten Platterbse.
Erxleben 1015-25 in Irixleuu, Anfang 1100 in Arrisluuu, 1200 Arreslove. Erxleben taucht im Jahre 1200 erstmals in einer Urkunde auf als Ercsleve, Ercsleue, als Graf Siegfried von Osterburg 5 Hufen an das Kloster Krevese gibt. Im Jahre 1238 wird es als Irkesleve aufgeführt, als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschrieb. Weitere Nennungen sind 1287 Erksleve, 1314 in villa Yrcksleve, 1362 dat dorp Arxsleuen, dat man ok numet Mokern.[8] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Ergsleve und Erksleve aufgeführt. Es werden äußerst komplexe Besitzverhältnisse aufgeführt. Der Schulze hatte seinen Hof frei. Es gab 21 Höfe, Krüger, Müller und Windmüller.Noch zu nennen wären 1446 Ergksleue, 1541 Arxleben, 1687 Erxleben, sowie auch 1804 das Dorf Erxleben mit Schmiede, Windmühle und zwei Krügen.
Der Name könnte abgeleitet werden von Argo, Erk, einem alten deutschen Personennamen vom althochdeutschen arc für habgierig oder arg.
Erzelbach, (Boslar) 1222 Ercillenbahc.
Esbeck, (Bredelar) 1036 Asbiki. Germanisch aski, Esche + baki, Bach.
Esch an der Salm, 1154 Asch, 1157 Esche, 1158 Assia, 1162 Esch. Die Form Assia, zowie auch Aise, Aisse, ist romanisch.
Esch bei Elsdorf, 989 Ascha.
Esch bei Euskirchen, 1197 Asck.
Esch=Niederesch und Oberesch, 1106 Asch, 1108 Asche.
Esch, (Sinnersdorf) 1091 Aske.
Erzenhausen Die erste Erwähnung fand Erzenhausen im Jahr 1445 im Güterverzeichnis des Klosters Otterberg als Atzenhauser Hof beziehungsweise Erzenhußen, der Klosterbesitz war.
Erzhausen m etwa 900 n. Chr. ist der Ort in wechselnden Schreibweisen wie beispielsweise Erardishusen, Erhartzhausen, Ebrichshusen oder Erndeshusen erstmals erwähnt. In der ältesten Urkunde aus dem Lorscher Codex trägt die Gemeinde den Namen Erhartshausen. Der Ortsname ist nicht wie oft irrtümlich angenommen von Erz abgeleitet, sondern von dem Vornamen Erhart (Häuser des Erhart).
Esch (Wittlich-Land) Esch wurde erstmals 1086 unter dem Namen Asche urkundlich erwähnt. Es war Sitz des Amtes Udenesch. Im 15. Jahrhundert war Esch Wohnsitz des seligen Eberhard, durch den der Wallfahrtsort Klausen gegründet wurde.
Esch (Obere Kyll)
Eschach Eschach ist uraltes Siedlungsgebiet, was die zahlreichen Funde und Zeugnisse der verschiedenen Siedlungsperioden beweisen, die z. B. aus der Mittel- und Jungsteinzeit stammen, ebenso aus der keltischen und aus der Zeit der alemannischen Landnahme im 8. Jahrhundert. Zu dieser Zeit sind wohl auch die Höfe entstanden.
Eschau Der ursprüngliche Ortsname besteht aus dem mittelhochdeutschen Wort ask, das Esche bedeutet. Es wurde durch ein Kollektivsuffix – ahi abgeleitet, so dass sich als Erklärung Eschengehölz ergibt. Später wurde es mit dem frühneuhochdeutschen Grundwort au (Wiese) versehen. Die gleiche Namenswurzel steckt auch im Fluss Aschaff und den nach ihr benannten Orten.
Eschbach (Markgräflerland) 897 Ascapahc, 912 Ascobach, 1107 Aschabah. Der Flecken Ascabah findet sich erstmals im Jahr 807 in einer Urkunde. Im Laufe der Jahrhunderte hatten verschiedene Klöster Besitz an Eschbach, so die Klöster St. Gallen, St. Blasien und St. Trudpert, die es als Lehen an Adelsfamilien vergaben.
Eschbach (Nastätten) Eschbach lag seit dem 14. Jahrhundert im „Vierherrischen“, wurde nach dem zweiten Nastätter Rezeß 1755 dem Amt Reichenberg zugeschlagen, und blieb mit diesem bis 1806 hessisch.
Eschbach (Pfalz) ie Gemeinde wurde erstmals 1254 in einer Urkunde des Klosters Eußerthal als „Echibach“ urkundlich erwähnt.
Eschborn Mehrere Güterschenkungen in Ort seit 766 an das Kloster Lorsch. In Eschborn lag auch ein Königshof, der 1008 von Kaiser Heinrich getauscht wurde. In der Folge unter wechselnden Adelsherrschaften (u. a. Herren von Eschborn, Falkenstein, Cronberg und Eppstein). 1389 Schlacht bei Eschborn im Rahmen des Städtekrieges gegen den Pfalzgrafen bei Rhein. Eschborn: 766 (Kopie) Haschinbrunne, 767 (Kopie) Aschininbrunnir marca, 770 (Kopie.) Aschenbrunne, 800 (Kopie) Askebrunnen, 1274 Esscheborn. Niederhöchstadt: 782 (Kopie) in Heichsteter marca, 787 (Kopie) Ecgistat, 789 (Kopie) in Eichesteter marca, 1046–1056 (Kopie) Hekistat, Hekestat inferiori; 12. Jahrhundert Heggestete, 1327 Nedirn Hekkestat. Der Ortsname Eschborn zu althochdeutsch *ask(i) ‘Esche’. Der Ortsname liegt die Form des mit - ̄ı n-Suffix gebildeten Adjectivisch *ask ̄ı n ‘eschen’ zugrunde. Der Name ist als ‘Siedlung am von Eschen umgebenen Brunnen’ zu deuten. Da die Schreibungen beim Ortsname Niederhöchstadt mit und ohne -h im Anlaut schwanken, kommen als Bestimmungswort zwei Personennamen in Frage: a) Hagi > *Hegi, eine Kurzform eines zweigliedrigen Personennamens mit Hagan (zu althochdeutsch hag(an) ‘Einfriedung, Hag’?) im Erstglied; b) Agi, Egi, ebenfalls Kurzform zur germanischen Wurzel *ag mit mehreren Bedeutungen, vgl. etwa gotisch agan ‘sich fürchten’. Ein Egi ist in den Lorscher Urkunden bezeugt.
Eschbronn Der Locherhof wurde erstmals 1326 als „Affolterunbach“, ein Apfelgarten der Reichsabtei Rottenmünster, in einem Rechtsstreit mit einem anderen Besitz Rottenmünsters erwähnt. Die Gemeinde wurde 1483 Hans Christlin von Büdingen, einem ortsansässigen Adligen, verliehen, blieb aber Eigentum der Abtei. In diesem Dokument wurde erstmals der Name „Locherhof“ für den Ort verwendet. Locherhof wurde Mitte des 16. Jahrhunderts in zwei Besitzungen, Ober- und Unterlocherhof, aufgeteilt. Mariazell wurde um 1000 von der Abtei Reichenau gegründet, erstmals urkundlich erwähnt wurde sie jedoch im Zehntbuch von Cella Mariae aus dem Jahr 1275.
Esche
Escherberg, 1018 Assiberg, Assiberge, 1015-25 Esiberg, Essiberge. Germanisch aski, Esche + berga, Berg.
Escheburg Der Ort Escheburg entstand im Rahmen der hochmittelalterlichen Ostsiedlung und fand erstmals 1319 urkundliche Erwähnung.
Eschede Kunigunde, Wittwe des Grafen Bernhard von Wölpe, welche sammt ihrem Gemahle und ihrem Sohne Konrad in die Brüderschaft der Verdener Kirche aufgenommen ist, verkauft dem Verdener Domcapitel unter Zustimmung des Bischofs Iso, als Vormundes seines Brudersohnes und ihres Sohnes, des Grafen Konrad, das Obereigenthum des halben Zehnten zu Eschede (Kirchspiel in d. A.-V. Beedenbostel), welchen Konrad vom Honhofe der Verdener Kirche verkauft und ihr und ihrem Sohne resigniert hat, und stellt dem Domcapitel Bürgen dafür, daß ihr Sohn, sobald er majorenn geworden, diesen Verkauf bestätigen soll. Neustadt, 30. März 1227. In nomine domini amen.
Eschelbronn Erwähnt wurde Eschelbronn erstmals in einer Schenkungsurkunde des Lehnsherren Folkrich aus dem Zeitraum zwischen dem 9. Oktober 788 und dem 8. Oktober 789, die sich im Lorscher Codex befindet. Ab 789 sind unterschiedliche Ortsnamen dokumentiert. Der ursprüngliche Name „Ascenbrunnen“ lässt auf einen Brunnen oder eine Quelle mit nahegelegenen Eschen als zentralen Ansiedlungspunkt schließen. Es könnte sich um die Durstbüttenquelle gehandelt haben, die den Ort mehrere Jahrhunderte lang mit Wasser versorgte. Weitere dokumentierte Namen sind „Esschelbrunne“ (1338), „Eschelpruenne“ (1349), „Eschelbronnen“ (1388), „Esselbronn“ (1485)[36] „Eschelbron“ (1496), „Eschelbrunn“ (1539), „Eschelpron“ (1550) und seit dem 18. Jahrhundert „Eschelbronn“.
Eschenbach (Württemberg)
Eschenbach in der Oberpfalz Um 1150 wurde Eschenbach erstmals als Markt erwähnt.
Eschenbergen
Eschenburg Kompositum mit dem Grundwort-burg ‘Burg, Stadt’. Der Name der Burg beziehungsweise der Flurname Eschenberg (1447 (?) an den Esschenberch) nö Dillenburg diente als Namengeber der neuen Gemeinde. In der Fuge zeigt sich das Merkmal einer swach Genitivflexion mit -en-. Das Bestimmungswort ist Appellativum an althochdeutsch ask ‘die Esche’ anzuschließen.
Escheringen, 1137 Aseringes, 1145 Enscheringa. Germanisch Ansugairingum, bei den Leuten des Ansugair, (ansu Gott + gaiza, Speer)
Eschenlohe
Eschershausen 1015-25 Assiershusun. Germanisch Askigaires husum, zu den Hausern des Askigair, (aski, Esche + gaiza Speer) Im Mittelalter war Eschershausen bis 1409 im Besitz der Grafenfamilie von Homburg. Die Ruinen ihrer mittelalterlichen Burg liegen noch immer auf einer bewaldeten Hügelkuppe, 3 bis 4 km Luftlinie südlich von Eschershausen und Stadtoldendorf entfernt.
Eschfeld Der frühere Ortsname Eszfeld enthält den althochdeutschen Begriff Esz mit der Bedeutung eines gerodeten Saatfeldes. Darauf verweisen die grüne Weidefläche und die Ähre. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1330, als Eschfeld zum Erzbistum Trier gehörte.
Eschlkam Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eschlkam ca. 1180 in den Traditionsbüchern von Kloster Reichenbach als Eskilkambe. Der Ortsname war ein Flurname und bedeute entweder ‚bei den Eschen am Chamb‘ oder ‚bei den Speierlingen am Chamb‘.
Eschringen, 1179 Escheringa. Germanisch Askikaringum, bei den Leuten des Askihari, (aski, Esche + harja Heer)
Eschwege, 1135-80 de Eschenwege.
Eschwege Schenkung des Königshofs Eschwege am s. Ufer der Werra 974 von Kaiser Otto an seine Ehefrau Theophanu. Errichtung der Reichsabtei und Kanonissenstifts Cyriaksberg (vor 1039), das zeitweise Gandersheim unterstellt war. Mitte des 13. Jahrhundert Entwicklung zur Stadt. Meist im Besitz der Landgrafen von Hessen (seit 1264), zeitweise Residenz der Linie Hessen-Rheinfels-Rotenburg. Kreisstadt seit 1821, seit 1974 auch den alten Landkreis Witzenhausen umfasse norddeutsch. 974 Eskiniwach in regione Thuringiae [Original], 994 Eskinewag in pago Germara marca, 1064/65 Iskinwege, 1070/77 Heschenewege, 1070 Askinewage, 1188 Eschenwege. Das Grundwort zu althochdeutsch wa ̄g, wa ̄c ‘Wasser, See’. Das Bestimmungswort stellt eine adjectivisch - ̄ın-Ableitung zu althochdeutsch *ask ‘Esche’ dar. Der Name ist demnach als ein ‘mit Eschen bestandener Flussabschnitt’ zu deuten.
Eschweiler 828 Ascvilare (Kopie 10. Jahrhundert), 1216 Aschwilre, 1354 Eschwylre, Eschweiler (1463). Das Bestimmungswort Esch-, Aschzeigt den Baumnamen Neuhochdeutsch Esche (althochdeutsch ask, mittelhochdeutsch esch). Die Esche war eine der charakteristischen Baumarten im alten Germanien. Mittelhochdeutsch, neuhochdeutsch Esch(e) erhielt seinen Umlaut aus der Pluralbildung. Als Element in Ortsnamen ist Ask bereits sehr früh nachgewiesen (vgl. Asciburgium). Grundwort ist das im Raum Köln-Aachen stark verbreitete -weiler. So Eschweiler über Feld, Ortsteil von Nörvenich, Kreis üren; Eschweiler, Ortsteil von Bad Münstereifel, Kreis Euskirchen; Eschweiler.
Eschweiler über Feld, (Aa) 1003 Escwilere. 1161 Eschuilre. Germanisch aski, Esch + wilar von latinisch villare, Ghoft.
Eschweiler an der Inde. 830 Ascvilarem, 888 Aschwilra.
Eischweiler bei Münstereifel, 1115 Aschwilere.
Eschweiler, (Berus) 1220 Eshwilre. 1220 Eswilre.
Esens Stadtrecht wahrscheinlich 1. Hälfte 16. Jahrhundert Der Ort gelangte durch Erbschaft unter die Herrschaft der Rietberger, 1600 Vereinigung des Harlingerlandes mit der Grafschaft von Ostfriesland; 1744 preußisch, kurzzeitig französisch, 1815 zum Hannover, 1866 wieder preußisch, seit 1885 Stadt im Landkreis Wittmund, 1977 dem Landkreis Friesland zugeordnet, durch Verfassungsbeschwerde. 1310 Eselingis, 1420 Ezelynck, 1425 tho Ezense, 1454 Esens. Der Ortsname i st eine Ableitung mit dem altfriesisch Kollektivsuffix -ingi von einem Personennamen Esele, wobei -el eliminiert wurde. Die Etymologie des Personennamen Esel ist umstritten.
Esgrus Esgrus wurde 1352 erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich vermutlich von Es-rus (Steinhaufen, wo Eschen wachsen, von altdän. æski für Eschengehölz) ab.
Die St.-Marien-Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist eine der ältesten Feldsteinkirchen in Angeln.
Eslarn
Esklum, (Au) +1000 Ascla. Germanisch aski, Esche + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Eslohe Vermutlich seit 10. Jahrhundert Pfarrort, seit 13. Jahrhundert Sitz der Ministerialen von Eslohe, heute Luftkurort.1204 Wilhelmus de Esloe, 1263 Were(m)arus in Esleve, 1296 Eslive; judicium Eslohense (1694). Aufgrund der bis Ende des 17. Jahrhundert herrschenden Formen auf -leve ist das Grundwort zu altsächsisch hl ̄eo ‘Hügel’ zu stellen, die Annäherung an das Grundwort-loh(e) ist durch das Schwinden des Appellativs aus dem Mittelniederdeutsch und die mundartliche Aussprache des Zweitglieds begünstigt. Der Erstbeleg entspricht sprachlich der Zeit der Abschrift (17. Jahrhundert). Für das Bestimmungswort sind die Bezeichnungen für die ‘Esche’ (Baumart, altsächsisch asc), den ‘Esch’ (Flur typ, gotisch atisk, althochdeutsch ezzisc, mittelniederdeutsch ̄esch, altsächsisch nur in Ortnamen) oder Es< germanisch *as(zu indogermanisch *as-, *a ̄s‘brennen, glühen, etwa in Esbeck, Kreis Soest) unwahrscheinlich, da weder Reste der entsprechenden Konsonanten noch eines Umlautfaktors erkennbar si norddeutsch Wegen der Bäche in und bei Eslohe ist im Erstglied ein Gewässername auf der Grundlage von indogermanisch *eis-, *oisz u vermuten; eine Verknüpfung mit dem Namen des Esselbachs bleibt jedoch wegen fehlender Altbelege für diesen unsicher.. So Esbeck, Ortsteil von Lippstadt, Kreis Soest; Esebeck, Ortsteil von Göttingen.
Espel, (Langen) Mitte 1200 Espelo. Germanisch aspo, Espe + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.
Espelkamp 1229 de Aspelecampe, 1240–50 de Haspelcampe, 1269 de Aspelcampe, 1271 de Aspelecampe, 1306 de Asplecampe; Espelkamp (1837). Der Name ist zuerst im Herkunftname einer Mindener Ministerialenfamilie (im Rahdener Land) überliefert. Bildung mit dem Grundwort -kamp. Im Bestimmungswort liegt die mit Grundwort-lo ̄h(e) (zu altsächsisch lo ̄h, mittelniederdeutsch lo ̄ ‘(lichter) Wald’) und Bestimmungswort Aspe (zu altsächsisch althochdeutsch (h)aspa, espa, mittelniederdeutsch espe ‘Espe’) gebildete Flurbezeichnung für (lichtes) Espengehölz vor.
Espenau
Eßbach Das Angerdorf Eßbach wurde 1378, damals als Espech erstmals urkundlich erwähnt.
Essel + 1000 Asiningselia, Esninksele, Esnincsele. Germanisch sininga Sali, ein räumiges Haus der Leute des Asin.
Esselbach Der Name Esselbach leitet sich von dem gleichnamigen Bach Esselbach ab, welcher über den Wachenbach der Hafenlohr zufließt. Der Name Esselbach geht aus dem mittelhochdeutschen Bestimmungswort Espin, was Espe bedeutet und dem Grundwort Bach hervor. Als Erklärung ergibt sich daraus ein von Espen bestandener Wasserlauf. Der Wechsel von n oder l vor b ist nicht selten. Die heutige Form mit ss ist durch Assimilation entstanden.
Esselborn 922 Eschilebrunnun., Esgilebrunnen, germanisch askina, Mit Eschem umstanden + brunnum, zu brunnan, Quelle.
Essen (Oldenburg) 10. Jahrhundert Eigenkirche der Adligen Aldburg, Erbbesitz der Tecklenburger Grafen, 1322 Kirchspiel, 1400 zum Niederstift Münster. 968–978 in villa ... Assini (Kopie1 5. Jahrhundert), 1185–1207 Essene (Kopie 15. Jahrhundert). Ableitung mit -n-Suffix. Das -i des Suffixes bewirkte Umlaut von -a-, Nebentonvokale wurden abgeschwächt. Die Basis As-, die u.a. auch in Assel, Kreis Wolfenbüttel und Kreis Stade; Asel, Kreis Hildesheim; Haus Assen, Kreis Soest, und Bad Essen, Kreis Osnabrück, enthalten ist, ist wahrscheinlich an indogermanisch *as ‘brennen, trocken sein, trocken werden’ anzuschließen, dazu d. Esse, Asche, süddeutsch Ern ‘Diele, Boden’, außergermanisch litauisch aslà ‘gestampfter Lehmboden’, lateinisch a ̄r ̄ere ‘trocken, dürr sein’, griechisch azaléos ‘dürr, trocken’. Als Benennungsmotiv ist Essens trockene, erhöhte Lage in ansonsten mooriger Umgebung denkbar, möglich ist auch ein Gewässername für ein nur zeitweilig wasserführendes Gewässer. So Bad Essen, Landkreis Osnabrück.
Essen (Ruhrgebiet), Mitte des 9. Jahrhundert errichtet Bischof Altfrid von Hildesheim ein bis 1803 bestehendes Frauenstift, die Keimzelle der späteren Stadt (Ummauerung im 13. Jahrhundert). (870), 898 [Original] Astnide, 966 in Astnithe [Original], 1142 Esnidensis (adjektivisch), 1218 de Essende [Original]. Suffigierung mit dem Suffix germanisch *-iþja > altsächsisch-ithi, mit dem vor allem im norddeutsch und niederländisch Sprachraum häufig Stellenbezeignus und Kollektiva gebildet werden. Die Basis ist unterschiedlich gedeutet worden. Vielleicht liegt die Bezeichnus für einen Brennofen zugrunde, die in altflämisch ast ‘Trockenofen, Malzdarre’ bewahrt ist (< *azd-; aus gleicher Wurzel althochdeutsch essa ‘Esse’ < *as-jo ̄-). Dieses Wort muss mit einem -n-Suffix erweitert worden sein, und zwar offenbar mit einem Bindevokal, der bereits vor Einsetzen der Überlieferung synkopiert war. An dieses *ast(a?)n(Bez. einer speziellen Ofenanlage oder eines Produktes? Analogiebildung zu altsächsisch ovan ‘Backofen’?) ist -ithials Stellenbez. angetreten: ‘Ort, wo sich *ast(a)n befindet’. Das verzögerte Auftreten des Primär umlauts kann aus dem ursprünglich erst in dritter und vierter Silbe auftretenden i erklärt werden. Jünger ist die Erleichterung der Dreierkonsonanz -stnz u -sn-. Eine andere Deutung hat Derks vorgelegt, der die -ithi-Ableitung von altsächsisch o ̄stan(a) ‘von Osten her, im Osten’ ausgehen lässt. Graphie a für germanisch /au/ ist in Essener Quellen äußerst selten, aber nicht ausgeschlossen. Dennoch müssten sich, wenn diese Zuweisung zuträfe, unter den zahlreichen Essen-Belegen auch o-Schreibungen finden. Zudem kommen -ithi-Suffigierungen zu Himmelsrichtungen (und anscheinend zu Adverbien überhaupt) nicht vor. Schließlich müssten die nachfolgenden Namenformen auch o-Umlaute aufweisen, wovon sich keine Spur findet. Ähnlich klingende Ortsname sind in der Literatur häufig als Parallelen angesprochen worden, doch ist ihre Zugehörigkeit je nach Beurteilung der Etymologie von Essen umstritten.
Essenbach 928 Ezinpah ... Ezinpach, 1133–1146 (Kopie des 13. Jahrhundert) Essenpac, 12. Jahrhundert Essenbach. Grundwort des ursprünglich Gewässernamens ist althochdeutsch pah, pach, -bach ‘Bach, kleiner Wasserlauf’, Bestimmungswort wohl der Personennamen Etzo beziehungsweise Ezzo = Esso.
Essenberg, (Homburg) +1000 Ascmeri, ende 1200 Esmere. Germanisch aski, Esche + mari, See, Lache.
Essenheim Essenheim erscheint urkundlich unter den Namen Hesinesheim (1023), Heisinesheim (1026), Hesonesheim (1140), Isenheim (1147), Yesenheim (1256), Isensheim (1259), Ysenheim (1288), Eisenheim (1295), Hesenheim (1297) und Eysenheim (1457).
Das Kloster St. Maximin bei Trier besaß schon früh große Güter in Essenheim, in deren Besitz es durch Kaiser Heinrich II. 1023, durch König Konrad II. 1026, durch König Heinrich IV. 1066, durch Papst Innozenz II. 1140 und durch Kaiser Friedrich I. 1182 bestätigt wurde. Auch das St. Mariengredenstift in Mainz besaß um diese Zeit reiche Güter zu Essenheim.
Esserden, 899 Escreda, 1062-65 Escherde.
Essinkholt, (Krommert) Mite 1200 Eselinkholte. Germanisch Asilingo hulta, Wald der Leute des Asilo.
Essing Essing wurde im Jahr 976 erstmals urkundlich erwähnt. Burg Randeck über dem Markt Essing wurde um das Jahr 1000 erbaut und zählt zu den ältesten Burganlagen Bayerns.
Essingen (Pfalz) Vermutlich stammt der Weinbau direkt aus der Römerzeit. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung des Ortes bezieht sich auf den Besitz des Klosters Weißenburg zwischen den Jahren 850 und 900 am Ort Ossingen.
Essingen (Württemberg) Urkundlich erwähnt wurde der Name der Gemeinde erstmals um 1090 bei einer Schenkung des Grafen Werner von Grüningen an das Kloster Hirsau. Der heutige Ortsteil Lauterburg wurde erstmals 1128 urkundlich erwähnt.
Eßleben-Teutleben Erste urkundliche Erwähnung 876. Einstmals befand sich eine Wasserburg südwestlich der Kirche nahe der Mündung des Rheinbachs in den Rohrbach. Sie gehörte den Herren von Teutleben, die im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt worden sind. Reste eines Rundturms sind noch heute erhalten.
Eßlingen 909 Ensilinga, anfang 1300 Enselinge. Germanisch Ansulinga, zu Ansulingun, die Leute, resp. bei den Leuten, des Ansuli (anso-, Gott)
Esslingen am Neckar, Merowingerzeitliche Siedlung, im 10. Jahrhundert Münzstätte der Herzöge von Schwaben, 1299 erstmals urkundlich Stadt, 1802/03 an Württemberg. Altes Rathaus, Schwörhaus, Spitalkelter, Wolfstor, Frauenkirche, Münster St. Paul. 777 cella ... super fluvium Necrae, 856 Ezelinga [Original], 866 Hetsilinga [Original], 1157 Ezelingen [Original], 1180 Esselingen [Original], um 1190 Ezzelingen [Original]; Esslingen (14. Jahrhundert). Es handelt sich um eine -ing(en)-Ableitung zu dem Personennamen Azzilo/*Azzili; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Azzilo/*Azzili’. Er entwickelt sich durch Umlaut von a zu e zu Ezelinga mit Affrikata -tz-. Die spätere Aussprache -ssd ürfte durch das doppeldeutige Schriftbild zz hervorgerufen worden sein. Der Gewässername Neckar dient zur differenzierenden Lageangabe. So Eßlingen, Ortsteil von Tuttlingen; Eßlingen, Eifelkreis Bitburg-Prüm,; Eßlingen, Ortsteil von Solnhofen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Eßweiler Der Ursprung des Namens soll ein „Weiler des Ezzo (oder Azzo)“ sein. Ursprünglich lag der Ort am Königsberg in der heutigen Gewanne Kirchwiese, in früherer Zeit wurden dort auch noch Mauerreste gefunden. Die zum heutigen Zeitpunkt erste bekannte Erwähnung Eßweilers ist ein Dokument der Grafen von Zweibrücken von 1296, in dem der Ort als Esewilr erwähnt wird.
Estenfeld Erstmals findet Estenfeld im Jahr 844 als Espinaveld (später „Espenvelt“) urkundliche Erwähnung.
Esterwegen
Esthal
Estorf (Stade) Im Jahr 1111 werden Estorf und Gräpel erstmals urkundlich erwähnt, als Esgkethorp bzw. Grupilinga.
Estorf (Weser) Estorf wurde zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde vom 9. Februar 1096 erwähnt. In dieser Urkunde übertrug die Gräfin Meresvid von Stumpenhausen unter anderem ein Vorwerk namens „Aesdorpe“ der Mindener Kirche.
Etgert Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Etgert zur Mark Thalfang, einem Gebiet, das in etwa der heutigen Verbandsgemeinde entsprach.
Etschberg Die Ortschaft wurde im Jahr 1364 erstmals als Etzberg urkundlich erwähnt.
Ettal Das Kloster Ettal wurde am 28. April 1330, zur Zeit des Heiligen Vitalis von Mailand, von Kaiser Ludwig dem Bayern im Graswangtal in Erfüllung eines Gelübdes nach seiner Rückkehr von seiner Krönung in Rom an einem Ort von strategischer Bedeutung für den Primärhandel gegründet Route zwischen Italien und Augsburg. Der Gründungslegende zufolge kniete Ludwigs Pferd dreimal an der Stelle des ursprünglichen Kirchengebäudes, wo heute eine Marmorstatuette der Madonna mit Kind („Frau Stifterin“ oder „Ettaler Madonna“) steht. Die Statuette brachte Ludwig aus Pisa als Geschenk für seine neue Stiftung mit. Es wurde bald zu einem Pilgerziel. Die Kirche ist der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau geweiht.
Die Gründung bestand ursprünglich aus einem Benediktiner-Doppelkloster – einer Gemeinschaft für Männer und einer weiteren für Frauen – sowie einem Haus des Deutschen Ritterordens.
Die ursprünglich zwischen 1330 und 1370 erbaute gotische Abteikirche war im Vergleich zu den großen Kirchen des mittelalterlichen Bayern ein bescheidenes Bauwerk.
Etteldorf 971 Etilinthoph, Etilintroph, 1103 Eddelendorf.
Ettenheim Merowingerzeitliche Siedlung, vom 12. bis 14. Jahrhundert ist ein Adel von Ettenheim bezeugt, 1401–1528 im Besitz Straßburgs, im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben, 1803 an Baden. Industriestandort, Weinbau, historisch Ortskern, Klosterkirche, Prinzengarten, Abtei Ettenheimmünster, Geburtsort von Heinrich Knoblochtzer. 762 (Kopie 12./15. Jahrhundert) Etinheim, 826 Etinheim [Original], 926 Ettenheim, 1280 Ethenhein [Original]. Es liegt eine Zusammensetzung vor, gebildet mit dem Grundwort-heim und als Bestimmungswort wohl der Personennamen Etto: ‘Siedlung des Etto’. Ein Etto, 734 Bischof von Straßburg, gilt als Gründer des Klosters Ettenheim.
Ettenstatt
Ettersburg
Ettinghausen Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte unter dem Namen Ytinshusen am 4. April 1286 in einer Klosterurkunde.
Ettlingen Zur Zeit Ottos I. wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, 1192/93 durch Heinrich so Stadtrechte, Ettlinger Schloss, St. Martinskirche, Bismarckturm, Narrenbrunnen, Obere Papiermühle. 788 (Kopie 13. Jahrhundert) in Ediingom, circa 1150 Etiningun [Original], 1234 Etteningen [Original], 1256 Etheningin [Original], 1288 Ettilingen [Original]; Ettlingen (1532). Es handelt sich um eine-ing (en)Ableitung zu dem Personennamen Attin/Ettin; der Name bedeutet ‘bei den Leuten des Attin/Ettin’. Falls von Attin auszugehen ist, entwickelt sich der Name durch Umlaut von a zu e.
Ettringen (Eifel) 1189 Ettrich, Ethrich. 1189 wird Ettringen erstmals erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit einem Heinrich von Ethrich (Ettringen), einem der Vögte des Hofs Brodenheim (in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg betreffend einen Vertrag des Abtes Heinrich von St. Pantaleon in Köln mit den Vögten dieses Hofes).
1366 wird erstmals urkundlich ein Pfarrer von Ettringen, nämlich Pfarrer Winand, genannt.
Ettringen (Wertach) m Jahr 1056 wurde Ettringen das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Siedlung könnte jedoch schon im 5. Jahrhundert während der Landnahme gegründet worden sein. Als Grundherr im Ort ist von 1386 bis 1490 die Patrizierfamilie von Ostheim nachweisbar.
Etzbach Etzbach wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1290 erwähnt zusammen mit der gleichnamigen Familie von Etzbach.
Etzelsrode
Etzelwang In einer auf Anno 1326 datierten Urkunde nennt die Burg Werdenstein einen Ort „Etzelwanch“.
Etzenricht Etzenricht wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. 1283 wurde es im Salbuch Ludwigs II. („Ludwig der Strenge“) als „Aechswinreuth“ erwähnt.
Etzleben Etzleben wurde im Jahr 750 erstmals urkundlich erwähnt. Wolfgang Kahl fand den 17. Januar 1000.
Euchen, (Broichweiden) 1217 Oukene.
Eueln, (Denklingen) 1133 Owelen. Germanisch agwilum, zu agwilo, zu agwjo. Fruchtbares Alluvialland am Bach.
Euemheim, (Köln) 1076 Venheum, 1109 Vneheim.
Euerbach Euerbach, am gleichnamigen Bach, wurde einst Urbach oder Urbeche (Siedlung am Urbach) genannt, später Ewerbach oder Ewersbach. Erstmals wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 839 erwähnt, als Kaiser Ludwig der Fromme das ehemalige Königsgut Villa Urbach an das Kloster Fulda übertrug.
Euerdorf Grundwort im Namen Euerdorf ist althochdeutsch thorf, das Dorf bedeutet. Das Bestimmungswort ist wohl der Personenname des Ortsgründers Uro.
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: 716 Urithorpe, 812 Vrthorphe, 837 Hurdorpf, 842 Vridorf, 863 Vrdorf.
Eulenberg 1218 Ulinberg. Germanisch uwwilon, Eule, + berga, Berg.
Euren, (Trier) 1016-47 Vra, 1110 apud Vriam, 1155 Vram, Anfang 1300 Uria.
Eulenbis Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Ulengebeiß“ stammt aus dem Jahr 1380.
Eulgem Der Name des Dorfes hat im Laufe der Zeit verschiedene Formen angenommen. Um 1100 hieß es Hylichenheim, 1278 Holichenheim, 1427 Ulchenheym, 1592 Ulchem, 1656/1657 Eulchem und 1789 Eultgem. Offensichtlich ist der Ortsname einer von vielen, die auf „heim“ enden, oder zumindest ursprünglich so. Diese Ortsnamenendung ist sehr typisch für Orte, die in fränkischer Zeit gegründet wurden. Im Laufe der Zeit wurde die Endung „heim“ zu „em“ verfälscht.
Werner Schumacher bietet mehrere mögliche Ableitungen für das Unterscheidungspräfix an, aber keine ist sicher. Es könnte vom lateinischen Wort für Ulme oder vielleicht von Olk oder Ulca stammen, was „Land, das mit dem Pflug bearbeitet werden kann“ oder „Land, das bearbeitet wird“ bedeutet. Schumacher zitiert auch einen Dr. Beestermöller, der glaubt, dass die Wurzel ein keltischer Hinweis auf Feuchtgebiete sein könnte. Im Jahr 1100 wurde Eulgem erstmals urkundlich unter dem Namen Hylichenheim erwähnt.
Eurasburg (Oberbayern) Die Lage nahe dem Starnberger See bewog wahrscheinlich die ersten Iringer, die alte Iringsburg im Loisachtal zu errichten. Die Hofmark der Iringer – die der Gemeinde den Namen gab – reichte von Herrnhausen bis zum Starnberger See und von Wolfratshausen bis an das Gebiet des Klosters Benediktbeuern.
Albert von Iringsburg wurde als Anhänger Kaiser Heinrichs IV. von Papst Gregor mit dem Kirchenbann belegt. Als Sühne für ihren Ehemann und Vater gründeten Berta von Iringsburg und ihre Söhne Otto und Eberhard im Jahre 1121 das Augustinerstift Kloster Beuerberg. Das Kloster betreute die kirchlichen Einrichtungen der ganzen Hofmark.
Eurasburg (Schwaben) Der Name steht im Zusammenhang mit dem Kirchberg, auf dem die Reste eines Burgweges und eines zugeschütteten Burgbrunnens gefunden wurden. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstand im Bergfried die romanische Kirche zum Heiligen Kreuz, die heute den Altarraum der vergrößerten Kirche bildet.
Euscheid
Euskirchen Stadterhebung 1302, 1355 durch Tausch zum Herzogtum Jülich und eine seiner vier Hauptstädte mit Getreide-, Woll-, Tuch und Viehmarkt; 1815 an Preußen. 1054 (Kopie Ende 11. Jahrhundert) de Oweskirike, 1190 in Owiskirken [Original]. Das oft zu 870 angeführte Aug(u)stchirche ist nicht identifizierbar. Bestimmungswort des Kompositums ist wohl die Personenname -Kurzform althochdeutsch Awi wie in Awi-gaoz, Awi-leib, stark flektiert, doch ist das Subtantiv althochdeutsch ouwist, ewist ‘Schafstall, -hürde’ mit Verlust des auslautenden Dentals als Bestimmungswort nicht sicher auszuschließen. Beide ermöglichen Umlaut des Basisvokals, mundartlich [ø:]. Aus lautlichen und morphologischen Gründen scheidet der (öfters vertretene) Anschluss an althochdeutsch ouwa ‘Insel, feuchte Wiese am Wasser’ mit Sicherheit aus. Einzelne unverschobene Fälle von germanisch /k/ im Wort Kirche sind ripuarisch nicht ungewöhnlich. Grundwort ist -kirchen.
Eußenheim Die Franken zogen in geschlossenen Verbänden ins Land, die Führer an der Spitze. Der Name ihrer 531–550 an den Flüssen und Bächen angelegten Siedlungen setzt sich aus den Personennamen dieser Anführers und der Endung „heim“ zusammen. So entstand auch der Name „Uzzo-Heim“ (Eußenheim), das im 6. Jahrhundert zum ersten Mal besiedelt und urkundlich erwähnt wurde.
Eußerthal 1184 Vtristal. Vtristaldendis. Das Dorf entstand im Umfeld eines Klosters der Zisterzienser, das im Jahre 1148 gegründet wurde. Vom eigentlichen Kloster Eußerthal sind nur spärliche Reste übrig geblieben, doch seine ehemalige Kirche ist heute noch das katholische Gotteshaus der Gemeinde.
Dem Abt des Klosters wurden die Reichskleinodien anvertraut, als sie 1208, nachdem König Philipp von Schwaben ermordet worden war, durch Konrad III. von Scharfenberg, Kanzler des Heiligen Römischen Reiches und Bischof von Speyer, auf der nahegelegenen Reichsburg Trifels in Sicherheit gebracht wurden.
Even, (Matzen) 962 Ebeno, 1098 Euena, 1140 Ebhena.
Evenkamp, (Werne an der Lippe) +1000 Ebulonkampe, Euilancampa. Germanisch Abulon kampa, Feld des Abulo.
Eversael, (Budberg) 1144 Euersode, 1225 Euersole.
Eutin 156 Marktort und Residenz der Fürstbischöfe von Lübeck, 1257 Stadtrecht, 1803 zum Großherzogtum Oldenburg, 1776–1829 kulturelle Blüte („Weimar des Nordens“), Eutiner Schloss, Marktplatz. 12. Jahrhundert Pagus Utinensis, Ende 12. Jahrhundert in ... Uthine [Original], 1215 Utin, 1389 tho Oithin, 1535 Oytin, seit 1560 vorwiegend Eutin. Über die Herkunft des Ortsnamens herrscht noch Uneinigkeit. Die Herleitung aus der Slawischen und damit die Ableitung von dem altpolabisch Personennamen Uto als Benennung des Ortes nach dem Obodriten fürsten dieses Namens, dessen Stamm seit dem 7./8. Jahrhundert n.Chr. das östliche Holstein einnahm und auf der Fasaneninsel im Großen Eutiner See eine Burg errichtete, ist fraglich, da der einheimische Name dieses Fürsten Pribignˇev war. Eine andere Deutung setzt am altpolabisch Utyn als Zusammensetzung aus u ‘neben, bei’ und tyn ‘Sumpf, Schlamm, Morast’ an und nimmt so die Benennung nach den Gegebenheiten des umliegenden Naturraumes an. In diese Richtung geht auch eine dritte Deutung, nach welcher der Wortursprung im vorslawischen germanisch U ̄tino ̄ mit der Wurzel U ̄d ‘Wasser’ gesehen, womit auf die Lage an den die Siedlung umgebende Seen Bezug genommen würde.
Eutingen (im Gäu) Herrschaftsrechte über Eutingen übten im Mittelalter die Pfalzgrafen von Tübingen und dann die Grafen von Hohenberg aus.
Everode Der Ort wurde erstmals 996 in der Besitzurkunde des Bischofs Bernward von Avenigeroth erwähnt.
Eversmeer
Everswinkel 12. Jahrhundert Everswinkel [Original], 12. Jahrhundert Everswinkele; Everswinkel (1375–1434). Als ursprünglicher Flurname Zusammenrückung mit dem Grundwort -winkel zu altsächsisch *winkil, mittelniederdeutsch winkel ‘Winkel, Ecke; Flurstück’, das auf eine abgelegene und erhöht oder eingeschlossen liegende Stelle hinweist. Die Formulierung in einer Urkunde aus dem Jahr 1294 uppen den Everswinkele deutet auf eine erhöhte Lage des namengebenden Flurstücks hin. Wegen der Verwendung des bestimmten Artikels ist der Flurnamencharakter noch präsent. Bestimmungswort ist entweder die genitivisch flektierte Tierbezeichnung altsächsisch evur, mittelniederdeutsch ̄ever ‘Eber’ oder ein darauf basierender, aus einem Tiernamen abgeleiteter Personennamen Evur, Ever, der in der Region für diese Zeit nachgewiesen ist. Der Bezug des Bestimmungsworts als Personennamen auf Everword, den Gründer des nahe gelegenen Stifts Freckenhorst, kann nicht nachgewiesen werden.
Evessen Alte Bezeichnungen des Ortes sind 992 Hebesheim, 1194 Euisheim, 1219 Evessen, 1314 Evessum, 1344 Euessen, 1378 Evetzem und 1383 Evese. Der Ortsname Evessen enthält die (veränderte, das heißt heute verknappte) Endung „-heim“. Der Kurzname „Evi-“ gehört zum Stamm „Ebur“ für „Eber“ beziehungsweise ist eine daraus entstandene Verkürzung „Eb-“ beziehungsweise „Ev-“
Ewighausen Im Jahre 1397 wurde Ewighausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens wechselte im Laufe der Jahrhunderte von Ebichusin nach Ebeckusen und Ewighusen in Ewighausen.
Ewig, (Attendorn) 1166 Awich, 1181 Auuich.
Ewringen, 877-78 Euringas, 893 Eberinga, 963 Ebiringon. Germanisch Eburinga, zu Eburingum, die Leute, bei den Leuten des Eburo, (ebura-, Ever)
Externsteine, (Holzhausen) 1126-33 Egeterenstein. Germanisch agistrion, Elster, _+ staina, Stein=Burg
Extertal Höhenburg Burg Sternberg: um 1100; Werkstatt und Musikschule gegründet durch Peter Harlan (1898–1966); Burganlage Uffoburg bei Bremke (archäologische Datierung 2. Hälfte 10./11. Jahrhundert). Weitgehend identisch mit altem Amt Sternberg. Künstliche Namenneubildung (seit 1. Januar 1975) mit dem Grundwort-tal (zum Namentyp mit Neuhochdeutsch -tal ‘Tal’ vgl. z. B. entsprechend Kalletal, Möhnetal oder Wuppertal), die sich am Verlauf der Exter (l. Nebenfluss zur Weser) orientiert, die das Gemeindegebiet durchfließt. Das Bestimmungswort Exter bezieht sich auf den Gewässername der Exter (l. Nebenfluss der Weser, Einmündung bei Rinteln; 1328 de Eckerste, de Eckste, 1447 neghest der Eckersten), zu dem der Ortsname Exten (896 Achriste für *Akriste) überliefert ist. Der alte Gewässername ist aus einer Kombination von -rund -st-Suffix von der indogermanischen Wurzel *ag ‘treiben, in Bewegung setzen’ (< indogermanisch *Agrista) abgeleitet.
Eydelstedt
Eyendorf Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eyendorf im Jahr 1084.
Eystrup Eine alte Bezeichnung des Ortes ist um 1025 Estorp. In alten Schreibungen ist der Ortsname identisch mit Estorf: 1217 Estorpe. (auch: Eißdorff). Die Grundform lautet Ages-thorp und bedeutet „Dorf eines ‚Agi‘“, zu Egge, Ecke für Kante, Schärfe des Schwertes.
Eyll, (Kamp-Lintfort) +1200 Eilo, 1144 Eile. Germanisch agjo, Ecke, Spitze + lauha, Wäldchen auf Sandhügel.